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Full text of "Elektrotechnische Zeitschrift 28.1907"

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Elektrotechnische Zeitschrift 


Centralblatt für Elektrotechnik) 


Organ des Elektrotechnischen Vereins und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker 


XXVIII. Jahrgang 


1907 


Berlin 1907 


Verlag von Julius Springer 


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Druek von H 8 THermaı 


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ın in Berlin. 


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Inhalts-Verzeichnis. 


Seite 
I. Sachregister . III IV. Geschäftliche Nachrichten 
ll. Persönliches . IX V. Vereinsnachrichten 
Ill. Literatur IN VI. Patente . 
ZJeichenerklärung: *= größerer Aufsatz. — Brf=Brief an die Schriftleitung. — Lit = Literatur (Besprechung). — 


I. Sachregister. 


Abdampfturbine, Bestimmung 
Dampfverbrauchs. 467. 

Abschmelzsicherungen, Theoretisches 
und Praktisches. Von G.J. Meyer. 
430%. 460*. 1136. 1158. 

Abschreibungen auf Maschinen und 
Apparate. 742. 


des 


Absorptionsgefäß. neues, für Orsat- 
Apparate. 589. 
Akkumulatorenbatterie, Berechnung 


der Grüße für eine gegebene Ampere- 
stunden-Leistung bei veränderlicher 
Strombelastung. Von Professor W. 
Peukert. 706*. Brf. 826. 

— Yon B. Thommeck. Brf. 826. 


Akkumulatorenbetrieb im Vorortsver- 
kehr auf Haupteisenbahnen. Von 
E. C. Zehme. 791*. 

Akkumulatorenplatten, Gießform von 
Truswell. 157. 205. 

—, unbrauchbare, Frachtberechnung. 

Akkumulatorenräume, Fußboden. Nach 
Götze. 611. 

Akkumulatoren-Reinigungsapparat.956. 

Aluminium, Verwendung als Leitungs- 
material. 467. 

Aluminium-Anoden, Verhalten. 
G. Schulze. 425. 1157. 

Aluminiumspulen. Nach Hopfelt. 254. 

Aluminiumzellen. Nach M. Büttner 906. 

— Nach M. Jakob. Lit. 795. 


Amalgamieren von Zinkelektroden für 
galvanische Elemente. Nach Brandt. 

Ambroin- und Po rzellanisolatoren. 439. 
632. Brf.726. Br£.751. Brf. 762. 


Nach _ 


Die Zeichen Brf. Lit, G stehen vor der Seitenzahl, 


Trennung der 


Asynchronmaschinen, 
Linke. 964*. 


Verluste. Von W. 
Brf. 1139. 

-- Von Bragstad. Brf. 1139. 

Atmosphärische Aufsaugung elektri- 
scher Wellen. Nach Fessenden. 537. 
927. 

Auftauen gefrorener Wasserrohre. 956. 

Aufzüge, siehe auch Fahrstühle. 

— mit gemischter hydraulischer und 
elektrischer Triebkraft.e. Nach C. 
Boddam. 408. 

—, Paternoster-.-. Nach A. Ernst. 632. 

—, Personen-, der Londoner Unter- 
grundbahn. 930. 


Aufzugs-Ausrüstung. neue amerika- 


nische. 171. 

Aufzugsbetrieb durch Wechselstrom- 
Doppelschlußmotoren. Von M. 
Osnos. 336*. 358*, [836*. 


Aufzugswinden für Bogenlampen. 812*. 

Augen, Schädigung durch ultraviolette 
Strahlen der künstlichen Licht- 
quellen. 1235. 

Ausbildung amerikanischer Elektro- 
techniker. Nach Karapetofl. 107. 
Auslandsberichte. England. Londoner 

Stromversorgung. 82*. 
— — Die Kouferenz der englischen 
Zivil-Ingenieure. Von G. Kapp. 718. 
— — Stromversorgung Londons. 863. 
— Italien. 103. 697. 763. 


~ — New York. Die New Yorker Ver- 


En elektrotechnische Industrie. | 


Amperemeter, zum Messen des Anlauf- 
stromes von Motoren 6ll. 


Analyse von Wechselstrom - Kurven. 


Von Hugo Vavrecka. 482*. 
Andrehvorrichtungen, elektrische, für 
Kraftmaschinen. 204. 
Ankerwicklung, neue, für Wechsel- 
strom-Dynamos. 764. 


Anlagen, elektrische, Feuer- und 
ngeiehr, Von G Dettmar. 
993. 


~ —, auf Schiffen. Von C. Schulthes. 


153°. 782%. Brf. 980. 


Anlassen von Elektromotoren, selbst- 
tätiges, neues Verfahren. Von M. 
Kallmann. 495*, 518*. 

Anlasser fir langsame Einschaltung. 
Von Felten & Guilleaume-Lah- 
meyerwerke. Brf. 258. 

— Von F. Klöckner. Brf. 91. Brf. 258. 

Anlaßvorrichtung. elektrische, 
Kraftmaschinen. 204. 

Anschluß-Stöpsel und -Klemmen, fe- 
dernde. 1092. 

Aatriebsmotoren fürDynamomaschinen, 
Setriebskosten. Nach W. B. Esson. 

). 


Arbeit, 


für 


graphische Darstellung bei 
Anusartigen Wechselströmen. Von 
J. Kuhn. 217*. Brf. 547. 

Von M. Radt. Brf. 547. 

~ Von M. Jakob. Brf. 547. 

Argentinien, Bedarf an Erzeugnissen 
der elektrischen Industrie. Von 
Glier. 1143%, 
Fmatur, wasserdichte, für Glühlampen 
für Straßenbeleuchtung,. 319. 


kehrsfrage. 1019*. 

— Österreich. Elektrotechnischer Ver- 
ein Wien. 276. 

— Rußland. Einführung elektrischer 
Zugkraft auf den Zügen des Knoten- 
punktes von Debalzewo. 926. 

Ausstand der Telegraphenbeamten in 
Nordamerika. 863. 1132. 1200. 

Ausstellung, Welt-, Berlin. 469. 723. 

— von Erfindungen der Kleinindustrie. 
Berlin. 511. 

— der Petroleumindustrie Bukarest. 766. 

—, internationale Motorboot. Kiel 
1907. 37. 

—, elektrotechnische, in Leiden. 102. 

— elektromedizinischer Apparate. Lon- 
don. 1180. 

- für Anwendungen der Elektrotech- 
nik in der Landwirtschaft und In- 
dustrie in Lyon. 1067. 

—, internationale, Mailand. 534*. 1089*. 

— für angewandte Elektrizität, Mar- 
seille 1908. 1113. 1158. 

— in Olmütz, für neueste Erfindungen. 
1907. 36. 

--, internationale, moderner Beleuch- 
tungs- und Wärmeapparate St. Peters- 
burg. 975. 1157. 

, internationale Automobil-, Prag 
1907. 134. (492. 

— elektrischer Neuigkeiten in Stettin. 

—, stiindige, für Handwerk und Klein- 
gewerbe. 881. 

Ausstellungen, 
politik. 1133. 

—, Welt-, Nutzen derselben für die 
deutsche Elektrotechnik. 619. 

—, wilde. 1022. 

Ausstellungskommission, ständige, für 
die Deutsche Industrie. Berlin. +41. 


praktische Gewerbe- 


9. 
Ausstellungsmedaillen, Verbotene. 866. 
Automobile, siehe auch Kraftwagen, 
Motorwagen, Elektromobile und 
Benzin-Elektromobile. 


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Automobile, elektrische Methoden der 
Kraftübertragung. Nach C. Swinton. 
719. 

Bahnanlagen. 

—, Arad-Csanad. 197. 

—, Barcelona. 612. 

—, Berlin. 105. 156. 320. 1053*. 1080*. 

L102*. 12118, 

— , Blankenese-Ohlsdorf. 1066. 

—, Buenos Aires. 929. 

—, Csanad-Arad. 197. 

—, Debalzewo. 926. 

—, Dermalo-Mendelpaß. 657. 

—, Deutschland. 1205. 1224. 1236. 

‚ Gornergrat. 70%. 

Hamm. G. 138. 

Harderbahn (Schweiz). 298. 

—, Heimwehtluh-Bahn. 298. 

—, Indikarien. 974. 


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—, Italien. 300. 468. 612. 

—, Järfa-Stockholm. 5ll. 

. Lausanne-Vallorbe. 105. 

—, London (Baker Street and Wa- 
terloo. 1178. 

-—, Long Island. 842. 

—, New York. 424. 1019*. 1229*. 

—, New York, New Haven und Hart- 
ford Ry. 424. 

—, Niesenbahn. 298. 

—, Norwegen. bll. 

—, Paris. 1162 G. 

—, Salzkammergut. 1066. 

—, Schweden. 468. 511. 

—, Schweiz. 105. 300. 576. 

—, Seebach-Wettingen. 72*. 133. 701. 


—, Simploa-Tunnel. 702. 
—, Spanien. 203. 765. 
—, Stockholm-Järfe. 511. 


—, St. Gotthard. 974. 

—, St. Petersburg (O. Gabran). 681*. 
—, Vallorbe-Lausanne. 106. 

—, Veltliner Bahn. 2%7*. 

—, Wetterhorn. 298. 
—, Wettiogen-Seebach. 
—, Wien. G. 912. 

—, Wien-Baden. 657. 


Bahnbetrieb, siehe auch Einphasen- 
Bahnbetrieb. 

—, Einphasen-, Entwicklung und Aus- 
sichten. Yon A. Heyland. 893*. 922*. 

—, elektrischer, in Bayern. Wasser- 
Kraftwerke. 905. 

— —, in Italien. 468. 

—, in der Schweiz, Kraftbedarf. Von 
E. Cserháti. 570*. 

— mit hochgespanntem Gleichstrom 
und Stromzuführung durch dritte 
Schiene. 905. 

Bahneigene Elektrizitäts-Werke. 
C. Bischoff. Brf. 639. 

Bahnkörper elektrischer Bahnen, 
besprengung. 492. 

Bahnleitungen, für Wechselstrom, ex- 
perimentelle Bestimmung der für 
deren Berechnung maßgebenden phy- 
sikalischen Größen. Von Lichten- 
stein. 620*. 646*. Brf. 847. Brf. 1002. 


133. 


Von 


Öl- 


Bahnmotor, großer, für Einphasen- 
Wechselstrom. Von E. C. Zehme. 
131*. 


Bahnsystemo für Wechselstrom. Von 
J. Sahulka. 852*. 774. 


Bastian-Lampe. 223. 

Battagliasche und die Picardsche 
Schaltung für Hughesbetrieb. 1043. 
Batterieelement, neues. Nach Cole 


und Barnes. 863. 


| 


Seite 
X 
XI 
NI 


(1 = Geschäftliche Mitteilung. 


Batterien, Erhöhung der Kostanz. 
Nach W. P. White. 346. 

Beaufsichtigung der dem Betriebe 
von Kleinbahnen dienenden Elek- 
trizitätswerke. 1044. 

Beck-Bogenlampe.VonO.Arendt.992*. 

Becquerelstrahlen. Wirkung auf Wasser. 
Nach F. Kohlrausch. 1109. 

Befestigungsstütze für geerdete Mittel- 
leiter mit Blitz-Auffangestange. 699. 

Belastung von Transformatoren, künst- 
liche. Von A. F. Gustrin. 574. 

Belastungstabellen für im Erdboden 
verlegte Kabel, Erläuterungen. Von 
J. Teichmüller. 500*. 

— für isolierte Kupferleitungen. JLH. 
554 (Berichtigung). 

—, Erläuterungen. Von H. Pasya- 
vant. 499*, (465. 

Beleuchtung, elektrische. in Rußland. 

— von Sälen, Einfluß der Tünchung. 
Von F. Uppenborn. 246. 

—, Zukunft. Von G. Klingenberg. 
805*. Brf. 912. Brf. 1117. 

— Von E. Wikander. 166*. Brf. 1116. 

—, künstliche, Schädigung der Augen. 
Nach Schanz, Stockhausen und 
Mackenzie. 1235. 

Beleuchtungsberechnungen für Queck- 


si.berdampf-Lampen. Von K. Nor- 
den. 757*. 
Beleuchtungsstärken, mittlere. Von 


J. Herzog und Cl. Feldmann. 93*. 
Benzin-Elektromobile. Nach Stevens. 
723. 929. 
—, neues System für Nutzfahrzeuge. 
Benzin-Lokomotiven, Feuergefährlich- 
keit. 881. 

Benzin-Motorwagen für Eisenbahnen. 
Von P. Poschenrieder. 194%. 

Bergbahnen, neuere elektr.,b. Interlaken 
(Schweiz). Von W. A. Müller. 298*, 

Bergbau, Verwendung der Elektrizität. 
Nach C. P. Sparks. 720. 

Bergwerke, Unfälle durch Elektrizität. 
Von R. Rinkel. 189*, 

Bergwerksbetrieb, elektrischer, 
den Aberdaregruben. 3%. 

Berichtigung. 236. 452. 548. 1026. 1240. 

Berliner Elektrieitäts-Werke. Von K, 
Wilkens. 9597. 983*. 1011*. 1026. 
1039*. Brf. 1074. 

— Von Brown, Boveri & Cie. Brf. 1074. 

—, Zusatzabkommen zum Vertrage mit 
der Stadt. 318. 

Berliner Stadt- und Ringbahn, elektri- 
scher Betrieb. Nach W. Reichel. 320. 

—, Kraftwerk. 103. 

Berliner Verkehrsfrage. Nach G. Kem- 
mann. Von E. C. Zehme. 1211*. 
Berührung elektrischer Leitungen, 

Geistesgegenwart. 133. 

Beton. elektrolytische 
Nach A. A. Knudson. 

Betonmaste. 879. 1112. 

Betriebskosten von Antriebsmotoren 
für Dynamomaschinen. Nach W. B. 
Esson. 276. 

Betriebsspannung, Wahl. Von Wi- 
kander und Klingenberg. 166%, 
805°. Brf.912. Brf. 1116. Brf. 1117. 

Betriebsstörungen in «dem Kraftwerk 
der New Yorker Hochbahn. Nach 
C. P. Steinmetz. 56. 

Betriebsvorschriften. 
Straßenbahnen. 106. [908. 

— für elektrische Starkstromanlagen. 

— — Erläuterungen. 891*. 


uuf 


Wirkungen. 
612. 


preußische, 


IV 


= 0 SE mn ERWTT m S 


Betriebszustände, unstabile, bei Gleich- 
strom-Maschinen. Von K. W. Wag- 
ner. 286*. 

Bildtelegraphie, siehe auch Fernphoto- 
graphie. 

—, Versuche, München- Berlin. 
A. Korn. 808*. 

Blechiudustrie, neue Maschine. 
R. Hundhausen. 833*. 

Bleicherei, elektrolytische in Johnson- 


Von 


Von 


burg, Pa. 619. 
Bleischlamm, Frachtberechnung. 205. 
Blitzableiter, elektrolytischer. Nach 


C. Garrard. 657. 
—, Kursus für Anlage und Prüfung. 766. 
— für hohe Schornsteine. Nach N. M. 
Hopkins. 1021. 
— Luftleer-. 1234. [1234. 
— für Schwachstromleitungen. 1154. 
— für Starkstrom, Vergleich verschie- 
dener in bezug auf Wirksamkeit. 
Von F. Neesen 967*. 


Blitzableiter-Instruktionen der Pariser 
Akademie der Wissenschaften. Von 
L. Weber. 816. 

Biitzableiter-Meßbrücke. 841.  [1157. 

Blitzableiterprüfung, Revisionsverband. 


Blitz-Auffangestange und Mittelleiter- 
stütze. 699, 

Blitzschäden in elektrischen Anlagen 
in Amerika für 1905. 1833. 

Blitzschutz-Apparat für Straßenbahn- 
wagen. Nach A. M. Ballou. 1ō6. 


Blitzschutz-Apparate und Überspan- 
nungs-Sicherungen in Wechselstrom- 
Anlagen. 585. 

Blitzschutz - Vorrichtungen, Unter- 
suchungen. Nach R. P. Jackson. 904. 


Bodensee, Fernsprechkabel, System 
Pupin. Von Ebeling. 661*. 679. 

Bogenlampen, Carbone-. 868. 

— , Helia. 203. 

—, Radiante-. 868. 

—, Siva. 7%. 

— von Körting & Mathiesen. 248. 

—, mit eingeschlossenem Lichtbogen. 
Nach W. Wedding. 631. 


—, Rundschau. 163. 
—, Vorschriften für die Photometrie- 
rung. 304. 


— für Wechselstrom, Verwendung in- 
duktiver Vorschaltwiderstände. Nach 
Sohlimann. 1092. 

— für Zugbeleuchtung. 300. 

Bogenlampen-Aufhängungen. -Winden 
und -Kupplungen, Neuerungen. Von 
R. Osterburg. 812*. 836*. 

Bohrmaschinen für Geschütze, elek- 
trischer Antrieb. 249. 

Bolometer, Prüfung des Gesetzes des 
(Quadrates der Entfernung in der 
Fortpflanzung elektromagnetischer 
Wellen. Von C. Tissot. Brf. 889. 

-- Von K. E. F. Schmidt. Brf. 589. 

Börse, umfangreiche Uhren- und Tele- 
graphen-Anlage. 177. : 

Brand in einer Berliner Zentrale. 423. 


— eines Fernsprechamts in Transvaal. 
318. 

— im Fernsprechamt Antwerpen. 1132. 

Brandschäden durch Gas- und elek- 
trische Anlagen. 25l. 254. 974. 

—, Chicago. 425. 

— Von G. Dettmar. 553*. Brf. 1184. 

Braunkohlen - Großgasdynamos, Ab- 
nahmeversuche. 1077. Brf. 1239. 


Braunsche Röhre, Verwendung zur 
Untersuchung der magnetischen und 
dielektrischen Hysterese. Nach E. 
Madelung. 1221. 

Bremsen von Motoren, selbsttätiges, 
durch Eisenwiderstände Von M. 
Kallmann. 945*. 

Brückenfähre, : elektr, betriebene, in 
Newport. 612. 

Brutapparat, elektrisch geheizter. 1112. 


ürst h Kohlebürsten und ı KS i , 
Bürsten, siche aut = es ' —, Mutwillige Störungen in Amerika. 


Dynamobürsten. 
Biürstenverschiebung bei Repulsions- 
motoren. Von K. Schnetzler. 
1097*. 1128*. 
Carbone-Bogenlampen. 
witz. 508. 
Carcel-Lampe. 
Hefner- und Pentan-Lampe. 
Curtis - Turbinen in 
Kraftwerken. 313*. 
Dampf, überhitzter, Verwendung in 
Elektrizitätswerken. 


Vergleich mit der 
439. 


amerikanischen 


: [1236. 
Daimpfkessel - Normen - Kommission. 
Dampfkraft-Statistik in Deutschland, 

Fehler. Von G. Dettmar. 523*. 
Brf. 1184. 


Nach Barche- | 


Von Ulrich. —, Zeitübermittlung. 742. 


III IR] 


Dampfturbinen der Allgem. EI.-Ges. 
Nach O. Lasche. 180. 

—, Kondensationsanlagen. 865. 

—, Verwendung auf Schiffen. 
C. A. Parsons. 721. 

—, Wirkungsgrad. im Vergleich mit 
dem der Kolben - Dampfmaschinen. 
Nach W. Goodenough. 56. 

Dampfturbinenbetrieb, Störungen im. 
Nach Nevil-Thomas. 974. 

Dampfverbrauch, Bestimmung bei einer 
Abdampfturbine. 467. 

Dauerbrand-Bogenlampe Siva. 796. 

Detektoren, siehe auch Wellen- 
empfänger. 

—, Versuche. Nach Fleming. 1200. 

Diagramm des Drehstrommotors. Von 
G. Haberland. 479*. 

Diebstahl elektrischer Energie, straf- 
rechtlicher Schutz in Österreich. 86. 

Dienstgespräche auf amerikanischen 
Eisenbahnleitungen. 879. 

Dieselmotoren der Augsburger Ma- 
schinenfabrik. 130*. 

—, Verwendung in Stromerzeugungs- 
anlagen. Nach C. del Proposto. 1133. 


Differentialmethode zur Messung klei- 
ner Widerstände. Nach H. Haus- 
rath. 1019. 

Dockwinde, elektrisch betriebene. 36. 

Doppelschlußmotor für Wechselstrom. 
Von M. Osnos. 336*. 358*. 

Doppeltelephonie mittels unterbroche- 
ner Klänge. Nach J. W. Giltay. 1020. 

Doppel-Zeitzähler für Straßenbahnen. 
Von E. Wagmüller. 216*. 

Dosenschalter mit doppelpolig ge- 
sicherten Abzweigungen. 863. 


Drahtlose Telegraphie, siehe auch 
Funkentelegraphie. 

—, Anlagen, neue. 7%. 

—, Amerika. 85. 105. 153. 221. 422. 465. 
564. 927. 1065. 1111. 

— —, Amerika-Europa. 153. [1200. 

— —, Atlantischer Ozean.564 904. 1132. 

— —, Australien. 538. 904. 1221. 

— —, China. 97. 

— —, Canada. 299. 879. 

— —, Cuba. 85. 

— —, Eiffelturm. 1235. 

, England. 221. 299. 564. 904. 927. 

974. 1091. 

Europa-Amerika. 153. 

Frankreich. 105. 178. 246. 1065. 

Glace Bay. 1221. [1221. 1235. 

Griechenland. 276. 

Italien. 85. 246. 422. 

Japan. 818. 

Marokko. 538. 

New York. 221. 

Niederländisch Indien. 818. 

Nordpol-Expedition. 098. 

Philippinen. 85. 

— —, Sibirien-Japan. 927. 

— —, Türkei. 465. 

Drahtlose Telegraphie, Anlagen als 
Empfänger für drahtloses Fern- 
sprechen. 1132. 

—, Einfluß der Tageszeit. 

senden. 537. 879. 

— auf weite Entfernung. 1065. 

—, Feld-Telegraphenstation von Lodge- 
Muirhead. 1111. 

—, gerichtete. 949. 

— im Heer. 422. 1111. 

—, Internationaler Vertrag. 
840. 904. 949. 

— im kriege. 927. 

—, Kriegs - Telegraphenstationen in 
Amerika. Nach C. H. Claudy. 1111. 

—, Länge der Wellen. Nach H. J. 
Round. 584. 

— zur Lenkung von Schiffen aus der 
Ferne. 347. 

— in der Marine. 8). 

—, Meßmethoden. Nach Tissot. 564. 

—, Messung der Eımpfangsintensität, 
Nach G. W. Pickard. 439. 

—, Monopolbestrebungen. Llll. 


Nach 


IItııllı A 
a a a a a a u u 


- E <- - - kd - - - - w 


Nach Fes- 


105. 742. 


611. g 
— auf Schiffen. 178. 221. 927. 1064. 
—. Schiffsort- Bestimmung. Nach de 
Forest., 153. 
‚ System Artom. 585. 
— Fessenden. 537. 
— de Forest. 153. 1221. 
— Marconi. 564. 
— Massie. 56. 
— Poulsen. 221. 246. 423. 742.7840. 
, Wetternachrichten. 927. i 


Drahtlose Telephonie (siehe auch Fern- 
sprechen, drahtloses). 949. 

—, Anlagen, Amerika. 1132. 

— — England. 11392. 

—, Empfänger. 1132. 


Drehbrücke, elektrisch betriebene. 250. 
Drehfeld-Meßgeräte, für Wechselstrom. 
neue Form. Nach Mc. Gahan. 657. 
Drehmoment des} Einphasenmotors. 
Von A. Thomälen. 190*. 
Drehscheiben und Schiebebühnen, elek- 
trisch betriebene. 150. 424. 
Drehspul-Galvanometer für Gleich- 
strom, neues. Von A. Schortau. 
800. 868. 971*. Brf. 1139. 
— Von Göhler. Brf. 1139. 
Drehstrommotoren mit Anlaufwick- 
lung. 928. 1479*. 
—, Diagramm. Von G. Haberland. 
— Induktions-, Berechnung des Kurz- 
schlußstromes. Von W. Oelschlä- 
ger. 1230*. 
Drehstromsystem mit Nulleiter, Lei- 
stungsmessung. Von E. Orlich. 71*. 
Drebstrom-Wattmeter der Siemens & 
Halske A. G. Von H. Sack. 268*. 
Dreileiterzähler (Motor-Wattstunden- 
zähler), Grenzen der Verwendung. 
Von H. G. Solomon. 200*. 
Drosselspulen, Anwendung gegen Über- 
spannungen. Nach Kinter. 1112. 
Druckknöpfe, neue, für Klingelanlagen. 
840. 
Durchhang von Freileitungen. 
G. Nicolaus. 896*. 918*. 


Durchschlagsfestigkeit, elektrische, in 
hintereinander geschalteten Isolier- 
stoffen. Von G. Benischke. 95*. 
Brf. 235. Brf. 236. Brf. 305. Brf. 425. 
Brf. 426. 

— und elektrische Kraft. Von F.Emde. 
Brf. 235. 

— Von W. Burstyn. Brf. 305. 

— Von G. W. O. Howe. Brf. 425. 

— Von R. Nagel. Brf. 235. Brf. 425. 
— der Gase in Abhängigkeit vom Gas- 
druck. Von W. Voege. 578*. 
Dynamobürsten, Untersuchung. Nach 

Arnold. 698. 

Dynamo-Konstruktionen d. Maschinen- 
fabrik Oerlikon. 299. [86. 

Dynamomaschine, zum 40. Geburtstag. 

Dynamomaschinen (siehe auch Wende- 
polmaschinen), Neuerungen im Bau. 
Nach Schüler. 1182. 

—, Theorie und Konstruktion von 
Wendepol-Maschinen. Von F. Pe- 
likan. 26*. 

Dynamoprinzip, sein Erfinder Sören 
Hjorth. Von S. Smith. Brf. 680. 

Eckrollen, neue Form. 765. 

Edison -Stöpselsicherungen, Verfahren 
zur Normalisierung durch Meßlehren 
und Fraiswerkzeuge. Von R. Hund- 
hausen. 1119*. 

Ehrenpromotionen. 1131. 

Eichzähler. Von H. Aron, Elektrizitäts- 
zählerfabrik G. m. b. H. 597. 

Eiffelturm, drahtlose Telegraphie. 1235. 

Eigentumvorbehalt an Maschinen. 36. 

Einführungsdrähte für Glühlampen. 
Nach C. O. Bastian. 722. 

— Nach E.. R. Whitney. 723. 

Einphasen-Bahnbetrieb in Italien. 468. 

—, Entwicklung und Aussichten. Von 
A. Heyland. 774. 893*. 922*. |17. 

Einphasen-Bahnen, Zusammenstellung. 

Einphasen - Bahnmotor, großer. Von 
E. C. Zehme. 131*. 

— der Maschinenfabrik Oerlikon. 1075*. 

Einphasen- Lokomotive Seebach-Wet- 
tingen. 72*. 133. 

Einphasenmotoren (siehe auchWechsel- 
strommotoren). Von E. Danielsen. 
550*. 

— Kommutatormotor d. Brown, Boveri 
& Cie., Schaltung Déri. 818. 

—, Schlüpfung, Drehmoment, Stator- 
verluste. Von A. Thomälen. 190*. 

—, zusammenstellende Betrachtung. 
Von H. Görges. 730*. 758*. 771. 

Einschienen-Hängebahn mit elektri- 
schem Antrieb. 1133. 

Einzelantrieb, elektrischer in Tuch- 
fabriken. VonCremer-Chape. 667*. 

Eisen, elektrolytisches, magnetische 
Eigenschaften. Nach Burgess und 
Taylor. 675. 

—, elektrolytische Niederschläge. Nach 
A. Ryss und A. Bogomolny. 157. 

—, Elektrometallurgie. 797. 

—, Erzeugung in Induktionsöfen. Von 
V. Engelhardt. 1051*. 1084". 1104*. 
1124*. 

Eisenbahn-Drehbricke, elektrisch be- 
triebene. 250. 

Eisenbahn und Motoromnibus in Eng- 
land. 588. 

Eisenbahnsignale, elektrischer Betrieb. 
Nach G. Ferreira. 720. 

Eisenbahnwagen, Gasglühlicht-Beleuch- 
tung. 86. 


Von 


nn | 
< m a a s aa a ee U rn nn nn ee a nr er anne e 


Zu ee — 


Eisenbahnzüge, Apparat zur Über- 

‚wachung der Geschwindigkeit. 132. 

nn eneseches . Verhalten 
e1 verschiedener Dichte. 

s Trenkle. 275. Are NACE W, 
isenüberzug von Kupferdrä i 
T Nach a 

Eisenverlusteim Wechselstrombetriebe 
Messung. Von J. Sahulka. 775. 

T rii 1074. l 
isenwiderstände als selbsttäti u 
lasser. 495*. 518*. ee 

E für selbsttätige Bremsung von Elek- 
F Von M. Kallmann. 

—, Verwendung zur Verminderung von 
Spannungsschwankungen. Nach P. 
Lauriol. 843. 

Elektrizität und Gas, Vergleich be- 
züglich der Verwendung. Von G. 
Dettmar. 523*. Brf. 1184. l 

Elektrizitätsmenge und Arbeit, gra- 
phische Darstellung bei sinusartigen 
Wechselströmen. Von J. Kuhn. 
217*. Brf. 547. 

— Von M. Radt. Brf. 547. 

— Von M. Jakob. Brf. 547. 

Elektrizitätssteuer in Berlin. 722. 

Elektrizitätsversorgung, zukünftige von 
Paris. 221. 

Elektrizitätswerke und Kraftübertra- 
gungsanlagen. 

— Amerika. 491. 

— Amsterdam. 70. 

— Bayern. 905. 

— Berlin. 318. 950*. 983*. 1011*. 1026. 

1039*. Brf.1074. 1184. 

— Beznau. 564. 

— Blatten. 1035*. 

— Brusio. 347. 

— Caffaro-Brescia. 950. 

— Charlottenburg - Berlin (Krumme- 

straße). 1053*. 1080*. 1102*. 

— Deutschland. 178. 355. 363. 903. 

— Fionland. 300. 

— Frankreich. 10%. 

— Friedenau. 126*. (Von M. Mulertt.) 

— Görlitz. 637. 

— Hamm. G. 138. 

— Helmstedt. 70. 

— Khnittliogen. 1118. 

— Küstenland. 70. 

— Kykkelsrud. 347. 

— Leipzig. 585. 

— Libnitz auf Rügen. 1027*. 

— Lienz. 1035”. 

— London. 82*, 863. 

— Lüneburg. G. 101. 

— Madrid (Salto de Bolarque). 1235. 

— Mainz (Furkel). 1167*. 1196*. 1214*. 

— Marcadsmoor. 564. 949. 

— Millstättersee. 820. 

— Montevideo. G. 188. 

— Montlingen. 1005*. 

— Necaxa (Mexico). 841. 

— New York. 156. 

— Norwegen. 347. 

— Nürnberg. G. 137. 

— Österreich. 628. 


— Paris. 221. 511. [243*. 

— Rhein. - Westfäl. Industriebezirk. 

— Rheintalischer Binnenkanal. 1005*. 

— Rhone. 511. [1036*. 

— Rußland. 465. 

— Schönebeck a. Elbe. 522. 

— Schwanheim a. M. 10%. 

— Schweiz. 132. 

— Spanien. 742. 

— Westfalen. G. 498. 

— Wiesede. 564. 

Elektrizitätswerke, Bahneigene. Von 
C. Bischoff. Brf. 639. 

— mit Bahastrom, Erträgnisse. Von 


G. Scheerer. Brf. 161. Brf. 257. 

— — Von G. Dettmar. Brf. 161. 

— Erträgnisse in mittleren und kleinen 
Städten. Von G. Dettmar. Brf. 66. 
Brf. 210. 

— — Von F. Hoppe. Brf. 66. Brf. 209. 

— — Von G. Dietze. 234. Brf. 521. 

— -- Von L. Bernard. Brf. 521. 

— des Kleinbahnbetriebes, Beaufsich- 
tigung. 1044. 

— wirtschaftliche Ausnutzung durch 


elektrische Raumheizung. Von A. 
Lauri. 271*. i 
—, wirtschaftliche Entwicklung. Von 


A. Baumann. 549*. 577*. 
Elcktrizitätszähler, siehe auch Zähler. 
Elektrochemie über die Großindustrie. 

Nach J. Billitzer. 704. , 
Elektro - Installateure, Musterbetrieb. 

699. 


— Meister- und Monteurkurse Von 
A. Lippmann. 1171*. 
Elektrometallurgie des Eisens. Nach 


J. Heß. 223. 797. 


Elektromobile, siehe auch Motorwagen, 
Kraftwagen, Automobile, Benzin. 

— Fortschritte im Bau. Von W. A. 
Th. Müller. 1190*. 1208*. 1232*. 
Elektronen, Konstitution. Nach W. 

Kaufmann. 33. 
— Nach J. S. Sachs. 1205. 
Elektrotechnik in Italien, Eatwicklung 
in den letzten 10 Jahren. Nach Jona. 
697. [573*. 
Elektrotherapie. Von W. Hanauer, 
Element, galvanisches. Von Decker 


107. 

— a Nach Cole und Barnes. 863. 
Elemente, erdmagnetische, in Potsdam 
für 1905. Nach A. Schmidt. 926. 

Elementprüfer, neuer. 423. 

Emailledraht. Von Dr. R. Apt. 996. 

EMK, Berechnung von Mehrphasen- 
und Einphasen-Wicklung auf Grund 
eines Vektordiagrammes der Feld- 
stärke. Von H. Görges. 1°. 

— Yon W. Kummer. 645*. 

Empfangsintensität, Messung in Sta- 
tionen für drahtlose Telegraphie. 
Nach G. W. Pickard. 439. 

Empfangsvorrichtung, neue, für draht- 
lose Telegraphie. Nach de Forest. 
1221. 

Energie-Verteilungsanlagen, in Frank- 
reich, Gesetz. 250. 

Energieverlust im Dielektrikum von 
Kondensatoren und Kabeln. Nach 
Br. Monasch. 1200. 

England, Lage der Industrie. G. 92. 

Entladungen, elektrische, in Gasen, Bei- 
trag zur Theorie. Nach H. Sieve- 
king. 926. 

—, atmosphärische, Schutz elektrischer 
Starkstrom-Anlagen, Bericht von G. 
Benischke. 90. 

Entwendung elektrischer Energie, 
strafrechtlicher Schutz in Österreich. 

Erdstrom-Messungen. 178. 86. 

Erläuterungen zu den Normalien für 
Freileitungen. 811*. [500*. 

-- zu den Normalien für Leitungen. 

— zu den Sicherheitsvorschriften für 
den Betrieb elektrischer Starkstrom- 
Anlagen. 891°, 

Erträgnisse von Elektrizitätswerken. 
Von F. Hoppe. Brf. 66. Brt. 209. 

— Von G. Dettmar. Brf. 66. Brf. 210. 

— Von L. Bernard. Brf. 521. 

— Von G. Dietze. Brf. 234. Brf. 521. 

— in größeren Städten und Beein- 
flussung durch eine Bahn. Von 
Scheerer. Brf. 161. Brf. 257. 

— Von G. Dettmar. Brf. 161. 

Erzadern-Auffindung, elektrische. Nach 
Petersson. 975. 

Exzenterpresse für Blechbearbeitung. 
Von R. Hundhausen. 833*. 


Fahrleitung elektrischer Bahnen, Ein- 
wirkung von Rauch und Dampf. 880. 

Fahrstühle, siehe Aufzüge. 

Fassungen, mit Mignon-Gewinde und 
Erläuterungen. Von P. H. Perls. 
455°. 472. 

Fehler in Gleichstromnetzen, Ur- 
sachon und Verhütung. Nach F. 
Fernie. 133. 

Fehleranzeigevorrichtung für Kabel- 
netze. Von F. Schultz. 739*. 


Fehlerstellen in Hochspannungsleitun- 
gen, Bestimmung. Nach C. Nichol- 
son, 974. 

Fernhörer, Miniatur-. 949. 
Fernleitungen, Konstruktion und Iso- 
lierung. Nach M. H. Gerry. 223. 
Fernphotographie, siehe auch Bild- 

telegraphie. 

~, elektrische. 491. 

— Nach Korn. 976. 1131. 

— Versuche München-Berlin. Von A. 
Korn. 808*, 

Fernsprechamt Berlin IV. Inbetrieb- 
nahme. 994. 


— Breslau. Von K. Langbein. 289*. 
309%, 340*, 


— neues automatisches, 
Ohio. 903. 

—, neues, Paris 318. 

— Transvaal. 318. 
ernsprechämter mit Zentralbatterie- 
Schaltungen. Von E. Neuhold. 77*. 

— Von O. Schneider. 79*. 

— selbsttätige, Erweiterungen und Um- 
bauten. Von F, Lubberger. 1195*. 


Fern sprechanlagen u. Fernsprech wesen. 
— Amerika. 422. 465. 764. 

— Antwerpen. 1132, 

— Argentinien. 764. 

— Australien. 818. 

— Berlin, 994. 

— Boston. 178, 


— Breslau. 23%. 309*, 340*. 


in Ironton, 


a a ae u 


Fernsprechanlagen u. Fernsprechwesen. 

-— Bulgarien. 422. 

— Dänemark. 584. 

— Des Moines. 840. 

— Deutschland. 85. 490. 793. 

— Deutschland-Dänemark. 1132. 

— England. 105.318. 465. 764. 818. 840. 

Fehmarn-Laaland. 584. [1091. 

Französisch Westafrika. 1132. 

Fürth. 145*. 172*. 

Ironton, Ohio. 904. 

— Italien. 178. 631. 818. 

— Japan. 1044. 

— Königssee. 428*. 

-— Lusitania. 1044. 

— Madeira. 675. 

—, New York. 85. 178. 1064. 

— Nürnberg. 145*. 172*. 

— Nürnberg-Fürth. Von J. Jacob, 
145*. 172*. 

— Österreich. 245. 741. 1132. 1155. 

— Östindien. 584, 

— Paris. 318. 

Rixdorf. 741. 

Schweiz. 537. 

Siam. 438. 

Spanien. 318. 1176. 

Swansea. 105. 818. 

— Transval. 318. 

— Türkei. 904. 

— Vereinigte Staaten von Nordamerika. 
697. 764. 840. 

— Wien. 994. 

— Wien-Lemberg. 1175. 

Fernsprechapparsate mit Summeranruf. 


—— 


— 
— 

— 
— 


— 


Fernsprechen auf Starkstromkabeln. 
nach R. Hiecke. 1221. 

— mit Eisenbahnzügen. 177. 

—, Mehrfach-. Von A. Maior. 434*. 

— zwischen Dampfern und dem Fest- 
lande. 1044. 

Fernsprechen, drahtloses (siehe auch 
drahtlose Telephonie und Thermo- 
phonie). 538. 5614. 

— nach Fessenden. 299. 

— nach de Forest. 1176. 

— nach Majorana. 927. 

— in der amerikanischen Marine. 1111. 

Fernsprecher, Halter für. 1200. 

Fernsprechgebühren, Änderung in Eng- 
land. 840. 

—, neue, in Österreich. 220. 

Fernsprech-Gesellschaften in Amerika, 
untersagte Vereinigung. 422. 

Fernsprechkabel Fehmarn-Laaland. 584. 

—, Verfahren zur Erhöhung der Selbst- 
induktion. Nach Yeatman. 1110. 

—, Eine neue Art des Abschlusses. 
Von H. Schultz. 854*. 

—, System Pupin, im Bodensee. Von 
Ebeling. 661*. 679. 
Fernsprech - Konzession, 

Boston. 178. 

Fernsprechleitungen, Betriebs-, Beein- 
flussung durch Hochspannungslei- 
tungen. Von F. Schrottke. 685*. 
707*. Brf. 911. 

Fernsprechnetz, im deutschen Reichs- 
Telegraphengebiet,Erweiterungen.B5. 

—, Verkauf in England. 105. 

Fernsprechnetze verschiedener Gesell- 
schaften, Zwischenverkehr in Ame- 
rika. 810. 

Fernsprechpult. 221. 

Fernsprech - Übertragerrollen, 
formatorwirkung. 34. 

Fernsprechverkehr, englisch-französi- 
scher. 465. 

Fernsprechwesen. Arbeitsfeld des In- 
genieurs. Nach J. J. Carty. 278. 

— in der Ausstellung in Mailand. Von 
Stenz. 1089*. 

— im Reichs-Telegraphengebict, (1905) 
490 (Ende 1906) 795. 

Feruthermometer. 742. 

Ferromagnetismus, kritische Betrach- 
tungen und Ergänzungen der Theorie. 
Von R. Gans. 527*. 844. Brf. 1060. 
Brf. 1161. 

— Von G. Benischke. Brf. 1049. Brf. 
1161. 

Feuermelder von Schöppe. 630. 

Feuersgefahr elektrischer Anlagen. 
Von G. Dettmar. 553*. Brf. 1184. 

— Von F. Schäfer. Brf. 1183. 

Film-Glühlampe. 424. 

Fixierung des Stickstoffes der Luft 
und Verwendung der gewonnenen 
Körper. Von G. Erlwein. 41*. 62*. 

Flachkupferwicklung für Ankerspulen. 
764. 

Flammenbogenlampen, neue. 1155. 

— Nach Hatfield. 538. 

Fliehfaktor. Von R. Gundel. Brf. 498. 

— und einfache Formel zur Berech- 
nung der Fliehkraft. Von E. Sie- 
dek. 435*. 


Streit in 


Trans- 


1 Galvanometernadel, 


Fludor, Versuche. 856*. 875*. Brf. 1228. 
Brf. 1240. 

Flüssigkeitswiderstände, 
von Vorratsgefäßen. 
nard. 150*. 

Förderanlage, elektr., der Braunkohlen- 
grube „Vereinigte Marie Louise“ 
bei Neindorf. Nach Hönnecke. 353. 

—, elektrisch betriebene,der Compagnie 
des Mines de Houille de Ligny-les- 
Aire. 588. 

Fördermaschinen, elektrisch betriebene, 
der Aberdare-Gruben. 320. 

—, neuere Ausführungen. 
Ilgner. 347. 

— neue Systeme nach Wood. 1222. 

—, Ermittlung der höchsten Geschwin- 
digkeit der Beschleunigungs- und 
Verzögerungsdauer, Anfahren und 
Stillsetzen mit konstantem Strome. 
Von E. Kulka. 1185*. 

Frachtberechnung für alte unbrauch- 


Anordnung 
Von L. Ber- 


Nach C. 


bare Akkumulatoren - Platten und 
Bleischlamm. 205. 
Fragekasten. 92. 114. 138 236. 258. 


306. 323. 354. 426. 452. 474. 522. 
680. 704. 752. 776. 804. 826, 848. 
868. 890. 912. 936. 958. 980. 1002. 
1026. 1050. 1074. 1096. 1118. 1140. 
1162. 1184. 1206. 1228. 1240. 


I Antworten. 138. 328. 354. 426. 452. 


474. 622. 680. 804. 826. 848. 868. 


890. 912. 958. 950. 1074. 1096. 1228. 
1240. 

Fräsmaschine, schwere, elektrischer 
Antrieb. 459*. 

Frankreich, Vorschriften für elek- 


trische Anlagen. 155. 
Frauenstudium an technischen Hoch- 
schulen. 1113. 


= — mm E rain r m. M i ‘MŇħŘĀĂ 


| Glühlampen, Film-. 424. 


Freileitungen, Normalien. 545. 825. 1224. 


— —, Erläuterungen. 811*. 


—, über den Durchhang. Von G. 
Nicolaus. 896*. 918*. 
Freileitungseinführungen für Hoch- 


spannung nach A. Meyers. 865. 


Funkeninduktoren, Theorie und Vor- 
ausberechnung. Nach E. W. Ehnert. 
1065*. 

— Spaunungserhöhung und Spaltung 
der Ströme. Von B. Jirotka. 1187*. 

Funkenspannungen. Von M. Toepler. 
995*. 1025*. 

Funkenstrecken, 
trachtung. 796. 

Funkentelegraphen-Aulagen, fahrbare 
und tragbare, in Amerika. 422. 538. 

—, für Automobile für die Armee in 
Italien. 422. 


mikroskopische Be- 


tote Punkte für 
flüichtige Ströme. Nach A. Russel. 


340. 

Gas und Elektrizität, Vergleich bezüg- 
li&h der Verwendung. Von G. Dett- 
mar. 523*. Brf. 1184. 

— Von F. Schäfer. Brf. 1183. 

Gasanlagen, Vergleich mit elektrischen 
Anlagen hinsichtlich der Unfälle und 


Brände. Von G. Dettmar. bb3*. 
Brf. 1184. 
— Von F. Schäfer. Brf. 1183. 
Gasdynamos, Betriebskosten. Von K. 


Iffland. Brf. 1239. 

— Maschinenbaugesellschaft Nürnberg. 
Brf. 1239. 

Gaserzeugung aus Torf und Kohlen- 
abfällen. Nach N. Caro und Frank. 
211. 319. 

Gasexplosion. 1179. 

Gasglühlicht, Vergleich zwischen hän- 
genden und stehendem. Nach H. 
Krüß. 122. 

Gasglühlicht - Beleuchtung für Eisen- 
bahnwagen. 80. 

Gaslampe mit Thermosäule. 1183. 

Gasmaschinen und Gaserzeuger, Regeln 
für Leistungsversuche. 6ll. 

Gazeto Matematika Internacia. 180. 


Gebrauchsmuster. 38. 60. 87. 108. 135. 


158. 181. 207. 231. 252. 281. 303. 
325. 351. 442. 470. 512. 542. 567. 
591. 614. 634. 659. 679. 70L. 725. 


767. 799. 821. 843. 866. 903. 931. 
955. 978. 996. 1023. 1048. 1063. 1094. 
1114. 1136 1158. 1180. 1236. 


Gebrauchsspannung siehe Verbrauchs- 
spannung. 

Gebühren, gerichtlicher Sachverstän- 
diger. 280. 

—, für Fernsprechen in England. 840. 

— in Österreich. 220. 


Gehilfenprüfung, für Lehrlinge des 
elektrotechnischen Gewerbes 251. 
Geistesgegenwart, bei gefährlicher Be- 
rührung elektrischer Leitungen. 133. 
Geschäftslage der deutschen clektro- 

technischen Industrie. 958. 


v 


Geschützfabrik Woolwich, Anwendun- 
gen der Elektrizität. Nach H.C. L. 
Holden. 248. i 

Geschwindigkeit, Uberwachung bei 
Eisenbahnzügen. 132. 

Geschwindigkeitsanzeiger der Deut- 
schen Tachometerwerke. 995. 

Gesetz, französisches, über Energie- 
Verteilungsanlagen. 250. |1113 

Gewerbebetrieb, Stromlieferung als. 

Gießform, für Akkumulatorenplatten, 
von Truswell. 157. 


Girod-Werke in Courtepin und in 
Ugine. 975. 

Glas für Leitungsmaste. 973. 

Gleichrichter-Lokomotiven. Nach A. 


Ferrand. 676. 

—, Quecksilber-. 733*. 

Gleichstrom-Lichtbogen, mit Metall- 
elektroden. Potentialdifferenz. Nach 
Guye und Zebrikoff. 1177. 

Gleichstrom-Maschinen, unstabile Be- 
triebszustände. Von K. W. Wag- 
ner. 286”. 

— für konstanten Teilstrom. 
Rosenberg. 1207*. 

— mit Wendepolen. Von A.Rothert, 
1103*. 

Gleichstrom-Netze, Schwingungen mit 
hoher Spannung und Frequenz. Von 
R. Hiecke. 334". [810*. 

— Von C. Feldmann u. J. Herzog. 

—, Ursachen und Verhütung von Feh- 
lern. Nach F. Fernie. 138. 


Von E. 


—, Helion-. 203. 

—, Bestimmung der mittleren Hori- 
zontal-Lichtstärke. Von F. Uppen- 
born. 139*. 163*. 

—, mattierte, Lebensdauer. 
P. Hyde. 586. 

—, technische Bedingungen für die 
Lieferung. Von Teichmüller. 1016*. 

—, Metallfaden-, Beobachtung elek- 
trischer. Von R. Jahoda. Brf. 816. 

— — Einfluß auf Wahl der Verbrauchs- 
spannung. Von E. Wikander. 
166*. Brf. 1116. 

— — Von Klingenberg. 805*. Brf. 
912 Brf. 1117. 


Glühlampen-Armatur, wasserdichte, für 
Straßenbeleuchtung. 319. 

Glühlampen-Einkaufs-Vereinigung des 
Verbandes Schweizerischer Elektri- 
zitätswerke, Generalversammlung 
1906. 31. 

Glühlampenfabrikation, Neuerungen. 
Nach C. O. Bastian u. E. R. Whitney. 
722. 

Glühlampenprüfer, neuer. 178. 

Glüh- und Härteöfen mit elektrisch 
geheiztem Schmelzbad. Nach L M. 
Cohn. 956. 

Gold, elektrolytische Abscheidung. 
Nach B. Neumann. 205. 

Görlitz, Umwandlung des Wechsel- 
stromwerkes in ein Gleichstrom- 
werk. Von Velde. 637. 

Gotthardbahn, Ausnutzung schwei- 
zerischer Wasserkräfte. 974. [1077 

Großgasdynamos für Braunkohlengas. 

— Von Maschinenbau - Gesellschaft 
Nürnberg. Brf. 1239. 

— Von K. lffland. Brf. 1239. 


Großindustrie, über die elektrochemi- 
sche. Nach J. Billitzer. 704. 

Großoberflächen - Platten, Kapazität. 
Nach R. Albrecht. 539. 

Grottometer. 133. 

Grubenbeleuchtung, Transformator mit 
Schaltkasten, 491. 

Gummi, Verbrauch im Jahre 1906. 499. 

Gummileitungen und -Kabel Normali- 
sierung. Nach J. Langan. 246. 

— Untersuchung. Nach H. W. Fisher. 
1093. 

Hammer, elektromagnetischer, Ver- 
besserung. Von O. Canter. 534*. 

— Von A. Braun. Brf. 751. 

— Von Ammon. Brf. 751. Brf. 776. 

— Von Ramdohr. Brf. 776. 

Handelshochschule Berlin. 763. 

Hängebahn für eine Schiene mit elek- 
trischem Antrieb. 1133. 

Hartfiber. Verwendung zu Isolations- 
zwecken. 906. 

Hauptbahnen, neue Betriebsart 
Ferrand. 676. 

—' Elektrischer Betrieb. Nach L. B. 
Stillwell und H. Putnam. 632. 

Hausinstallationen, Belastung der 
Leitungen. Von J. Teichmüller 
und P. Humanın. 475*. 

Hefner-Lampe, Vergleich der Licht- 
stärken mit der 10-kerzigen Pentan- 
und der Carcel-Lampe. 439. 

Helia-Bogenlampe. 203. 


Nach E. 


Nach 


VI 


Helion-Glühlampe. Nach Parker & 
Clark. 203. 

Heliumröhren mit elektrolytisch ein- 
geführtem Natrium und Kalium. 
Nach E. Dorn. 1153. (300. 

Hessesche Kupplung für Freileitungen. 

Hobelmaschinen f. Metall, elektr. Au- 
trieb. 249. 

— —, Kraftbedarf. 180. 

Hochbahnen siehe Bahnanlagen. 

Hochfrequenz-Lichtbogen im Schwin- 
gungskreise cines Duddell-Poulsen- 
schen Lichtbogens. Von Dr. J. 
Sahulka. 1063*. 

Hochfrequenz-Prüfeinrichtung. 
Carpenter. 566. 

Hochfrequenzströme, Erzeugung durch 
den Nernstschen Glühkörper. Von 
J. Sahulka. 1038*. (42. 

—, Messung bei geringer Stromstärke. 

Hochschulfrage, Aussprüche des V. D. 
l. 301. 

Hochschulnachrichten. 697. 795. 927. 

}Hochspannungsanlagen, einige Schwie- 
rigkeiten und ihre Milderung. Nach 
Kelly und Bunker. 586. 

— in den Vereinigten Staaten. 49!. 

Hochspannungs-Einführungen. Nach 
Meyers. 1021. 

Hochspannungs - Isolatoren, Ambroin 
und Porzellan. 439. 632. Brf. 726. 
Brf. 751. Brf. 752. 

Hochspannungskabel, Spannungsgrenze. 
Nach de Marchena. 676. 

— .und ihre Prüfung. Von C. Feld- 
mann und J. Herzog. 1163*. 

Hochspannungsleitungen, Konstruktion 
u. Isolierung. Nach M. H. Gerry. 223. 

—, Bestimmung von Fehlerstellen. 
Nach Nicholson. 974. 

—, Einfluß auf Betriebs - Fernsprech- 
Leitungen. Von F. Schrottke. 
685*. 707*. 

— — Von H. Hausrath. Brf. 911. 

Hochspannungsschalter, Untersuchung 
von Ölen 675. [630. 

Hochspannungsstörungen, in New York. 

Holzbearbeitungs-Maschinen, elektri- 
scher Antrieb. Nach J. Reiner. 279. 

Holzmaste für Hochspannunssleitun- 
gen. Nach Kelly und Bunker. 586. 

—, Konservierung. 612. 863. 

Hubmagnete für Krane der S. S.W. 104”. 

ilughesbetrieb, Schaltung von Battaglia 
und Picard. 1043. 

Hysterese, magnetische u. dielektrische 
Untersuchung durch die Braunsche 
Röhre. Nach E. Madelung. 1221. 

Hysterese - Kurve, Erfahrungsformel. 
Von E. Müllendorff. 361*. 

Hystereseverlust, Bestimmung bei lang- 
samen Wechseln. Nach G. Kapp. 346. 

Induktionskapazität, spezifische, von 
Papier und Zellulose. Nach A. Camp- 
bell. 3145. 

Induktionskoeffizienten gerader Drähte, 
Blondelsche Ableitung. Von F. 
Emde. Brf. 185. 

— Von A. Blondel. Brf. 188. 

Induktionsöfen, elektrische, und ihre 
Anwendung in der Eisen- und Stahl- 
industrie. Von V. Engelhardt. 
1051*. 10834*. 1104*. 1124. 

Induktionszähler für Wechselstrom der 
S. S. W. 861. 

Induktivitäten gestreckter Leiter, Vor- 
schläge zur Definition. Von K. W. 
Wagner. 673°. Brf. 1002. 

- Von L Simek. Brf. 1002.  [1132. 

— Nach K. Ogura und C. P. Steinmetz. 

lnduktoren siehe Funkeninduktoren. 

Industrie, deutsche, elektrotechnische, 
Lage und Aussichten im Jahre 1907. 
274. 958. 

—, elektrochemische nach Billitzer. 704 

---, elektrotechnische in den Vereinig- 
ten Staaten. 280. 

— —, Lage in England. G. 9. 

-— -— Italien. 697. 

— —, in Österreich-Ungarn. Von E. 
Honigmann. 213* 240°. Brf. 548. 

Interessengemeinschaft von österreichi- 
schen Schwachstrom-Gesellschaften. 
522. 

Isolation von Hochspannungs-Trans- 
formatoren. Nach W. S. Moody. 949. 

— Nach R. Nagel. 153 Brf. 235. Brf. 
425. 

lsolationswiderstand und Kapazität ein- 
zelner Leiter von Wechselstrom- 
Anlagen, Messung im Betriebe. Von 
J. Sahulka. 457%. 484*. 

Isolatoren, Hochspannungs-. 
M. Hewlett. 905. 

— Ambroin und Porzellan. 439. 632. 
Brf. 726. Brf. 751. Brf. 752. 

—, neues Verfahren zur Befestigung. 
Nach C. Egner. 492. 


Nach 


Nach E. 


lsolatoren für Hochspannungs-Leitun- 
gen. Nach M. H. Gerry. 223. 

— fürHochspannungs-Leitungen. Nach 
Kelly und Bunker. 586. 

— Verhalten in der Nähe des Meeres. 
Nach G. Anfossi. 1235. 

Isolierstoffe, elektrische Kraft und 
Durchschlagsfestigkeit bei Hinter- 
einanderschaltung. Von G. Be- 
nischke. 95*. Brf. 305. 

— W. Burstyn. Brf. 305. 

Italien, Geschäftliches. 103. 

—, Entwicklung der Elektrotechnik in 
den letzten 10 Jahren. Nach Jona. 697. 


Jahresversammlungen 440. 511. 


Kabel für Wechselstromanlagen. 585. 

—, im Erdboden verlegte, Erläute- 
rungen zur Belastungstabelle.. Von 
J. Teichmüller. 500*. 

—, Untersuchung über Spannungs- 


abfall. Von E. Stiraiman n.581*.607* 
Kabelanschlüsse an Speisepunkten. 723. 
Kabeldampfer, neuer japanischer. 510. 
Kabeleinführungs - Blitzableiter für 

Schwachstrom-Leitungen. 1154. 
Kabelendverschluß mit Prüfdraht- 

klemme. 1092. 

Kabelkanäle, neue Art. 56. 
Kabelmessungen und Versuche mit 

Telephon - Frequenzströmen. Von 

Bela Gati. 357*. 

Kabelnetze, Anzeige von Störungen in 

der Zentrale. Von F. Schultz. 739*. 


Kabelpraxis. Nach W. S. Clark. 879. 
Kabelunterbrechungen, Pacific-Kabel. 
1065. 


Kabelverbindungen, neue. 584. 764. 1020. 

Kabelwagen für Straßenverkehr. 277. 

Kabelwinde, fahrbare, mit elektrischem 
Antrieb. Von H. Schultz. 1141”. 

Kalender für Elektrotechniker. Von 
Uppenborn 7. 724. Lit. 1220. 

Kanalschiffahrt, siehe auch Treidelei 
und Schiffszug. 


—, elektr., nach Sympher. 179. 
—, System Woods. 179. 
— , Preisausschreiben. 1067. 


Kapazität siehe auch Induktionska- 
pazität. 

Kapazität einzelner Leiter von Wechsel- 
stromanlagen, Messung im Betriebe. 
Von J. Sahulka. 457*. 484*. 

— , wirksame, von Starkstromkebeln 
und ihre einheitliche Messung mit 
Gleichstrom. Von W.Akemann. 6*. 

— positiver Großoberflächen- und 
Masseplatten bei Entladungen mit 
Unterbrechungen. Nach R Albrecht. 
539. [2585. 

Kapselpumpen derS.S. W. Nach Lent. 

Karborund als Wellenanzeiger. 245. 

Kaskadenschaltung, erweiterte, bei Ein- 
phasenmotoren. Von A. Heyland. 
g23*. 

Kaskadenumformer von Bruce Pee- 
bles-la Cour. 105. 

Kathodengefälle an einer Alkali-Elek- 
trode in Argon, Helium und Wasser- 
stoff. Nach H. Dember. 926. 


Kaufhaus des Westens, Berlin, elek- 
trische Licht- und Kraftanlage. Von 
R. Zaudy. 937*.. 

Kaufmannsche Luftpumpe, Schutzvor- 
richtung. Von P. H. Eykman. 33. 

Kippvorrichtungen, elektrisch betric- 
bene, für Stahlöfen. 1104. 1126*. 

Kjellin-Öfen für elektrische Stahl- 
erzeugung. Von V. Engelhardt. 
1004*, 1084*. 1124*. 

Klemmen, federnde. 109. 

-— für Hochspannungs - Transforma- 
toren. Nach R. Nagel. 153. Brf. 
235 Brf. 425. 

Klopferapparat. Nach Henrichsen. 1220. 

Koerzitivkraft, Größe bei stetiger und 
sprungweiser Magnetisierung. Von 
Rücker. Brf. 256. 

Kohlebürsten, Überga`gsspannung in 
Abhängigkeit von der Temperatur. 
Vou E. Arnoldu. E. Pfiffner. 263*, 


Kombinierung von Fernsprech- und 
Telegraphensystem in Des Moines. 
Nach Cunnigham. 840. 

Kommutatormotoren siehe Wechsel- 
strommotoren. 

Kommutierung. Von C. L. R.E. Men- 
ges. Brf.208 Brf.571. Brf.703. 1058*. 

— Von A. Press. Brf. 304. 

— Von F. Pelikan. Brf 572. 

— VonH.Linsenmann. 506*. Brf.704. 

— Von E. Arnold. Brf. 1072. 

— Von R. Rüdenberg. Brf. 1073. 
Brf 1118. 

— Von J. K. Sumec. Brf. 1118. 

— Von M. Latour. Brf. 1240. 

Kompensator für Pyrometer. 155. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


——_ 


' Kran-Lastmagnete der S. S. W. 


Kompoundierte Wechselstrom - Kom- 
mutatormaschinen. Von A Hey- 
land. 689*. 

Wondensations - Anlagen bei 
turbinen. 865. 

Kondensator, sprechender, Erhöhung 
der Lautstärke. Nach T. Argyro- 
poulos. 675. 

— Von J. Schießler. Brf. 826. 

Kondensatoren, mit festem Dielektri- 
kum, Verluste und Dämpfung in Hoch- 
frequenzkreisen. Von W. Hahne- 
mann u. L. Adelmann. 938*. 1010*. 

— und Kabel, Energieverlust im Di- 
elektrikum. Nach Br. Monasch. 1200. 

— und Luftpumpen, System Westing 
house-Leblanc. 796. 

Kondensatorfunken, Energie, 
Dämpfung und Widerstand. 
A. Heydweiller. 695. 


Dampf- 


Dauer, 
Nach 


Kongreß für gewerblichen Rechts- 
schutz. 843. 

Königssee, Fernsprechkabel. Von O. 
Hintermayr. 428*. 

Konservierung hölzerner Leitungs- 


maste. 612. 

Kopiermaschine für Blaupausen, elek- 
trisch betriebene. 1148. 

Kraftbedarf elektr. betriebener Hobel- 
maschinen. 180. 

— für den elektrischen Betrieb der 
Bahnen in der Schweiz im Vergleich 
mit dem der Veltliner Bahnen. Von 
E. Cserhati. 576. 

Kraftlinien, ein schönes Vorlesuugs- 
Experiment. Nach W. Holtz. 488. 
Kraftübertragung durch Gleichstrom 

(Thury) 5ll. 

— , elektrische, für Automobile. Nach 
Swinton. 719. 

— mit 50000 V in Norwegen. 347. 

Kraftwagen, siehe auch Motorwagen, 
Automobile, Elektromobile u. Benzin. 

— , Besteuerung. 347. 

Kraftwerk der Berliner Stadtbahn. 105. 

— der New YorkerHochbahn, Betriebs- 
störungen. Nach Pr. Steinmetz. 56. 

Krane, elektr. betriebene, in der Aus- 
stellung Nürnberg. 97*. 

104*. 

Kugelphotometer, Anwendung. Von 
R. Ulbricht. 777*. 

Kupferguß, neues Verfahren. 744. 

Kupfermarkt, Lage. 980. 

Kupferpreise, siehe Metallpreise. 

Kupferraffinerie, elektrolytische, in 
Rußland. 821. [336*. 

Kupplungen für Bogenlampen. 81?2*. 

— , Sicherheits-, von Hesse für Frei- 
leitungen. 300. 

Kurvenform, Einfluß auf den Wirkungs- 
grad der Kraftübertragung. Von 
C. F. Holmboe. 718*. 

Kurzschlußbremsung für Elektromo- 
toren, neues System. Von M. Kall- 
mann. 945*. 

Kurzschlüsse, tausend. 
mann. 839. Brf. 890. 

— Von E. de Fodor. Brf. 8%. 

Kurzschlußstrom, Vorausberechnung 
bei Drebstrom-Induktionsmotoren. 
Von W. Oelschläger. 1230. 

Küstengeschütze, elektrisches Richten. 
Nach J. Hall. 589. 

Lalande-Chaperon-Element, Verbesse- 
rung. Nach Edison. 1066. 

Lamellenspauuung und kritische Um- 
drehungszahl bei Nebenschlußmoto- 
ren mit starker Geschwindigkeits- 
regelung. VonW.Oelschläger. 211*. 

Lampenfassung, federnde. 1112. 

Lampenfüße mit Edison-Mignou-Ge- 
winde, Normalien. 472. |455*. 

— — Erläuterungen. Von P. H. Perls. 

Landwirtschaft, elektrische Licht- und 
Kraftanlagen. Von E. W.Lebmann- 
Richter. 1027*. 

— Von K. Krohne. Brf. 1240. 

Legierte Bleche, Einfluß, deren Ver- 
wendung, auf den Transformatoren- 
bau. Yon R. Pohl. 603*. 

Leistung, zeichnerisches Verfahren zur 
Bestimmung aus den Augenblicks- 
werten von Strom und Spannung. 
Von M. Jakob. 243*. [547. 

Von M. Radt und J. Kuhn. Brf. 

Leistungsfaktor, siehe auch Phasen- 
verschiebung. 

—, graphische Bestimmung aus der 
Ablesung zweier Wattmeter. Nach 
A. A. Radtke. 1177. 

Leistungsmessung in Drehstromsyste- 
men m. Nulleiter. Von E. Orlich.71*. 

Leiter, gestreckte, Induktivitäten, siehe 
Induktivitäten. 

Leitfähigkeit der Metalle, Einfluß trans- 
versaler Magnetisierung. Nach L. 
Grunmach. 439. 


Von Hart- 


— -= -=m 


—nr 
nn nun zu gg] 


Leitungen, isolierte, Belastungstabelle. 
5141 544. 

— —, Erläuterungen zur Belastungs- 
tabelle. Von H. Passavant. 499*, 

— für Hausinstallationen, Belastung. 
Von J. Teichmüller und P. Hu- 
mann. 475". 

—, Normalien. 514. 516. 823. 1224. 

— —, Erläuterungen. 500. 

—, für Wechselstrombahnen, Experi- 
mentelle Bestimmungen der für die 
Berechnung derselben maßgebenden 
physikalischen Größen. Von J. 
Lichtenstein. 620*. Brf. 847. 

— Von H. Hausrath. Bıf. 816. 847. 

Leitungsmasten, siehe auch Holzmasten. 

— aus Beton. Nach Bacly. 879. 1119. 

— aus Glas. 973. 

—, hölzerne, Konservierung. 612. 863. 

— — mit Betoneinlage. 863. 

Leitungsnetze. Gleichstrom-, Ursache 


und Verhütung von Fehlern. Von 
F. Fernie. 133. 
Leitungsprüfer, neuer. 510. 
Leuchtfeuer mit elektrischen Glüh- 
lampen. Von G. König. 47*. 
Lichtbogen zwischen Metallen. Nach 
S. Ladoff. GLL. 
—, selbsttönender, zur Theorie. Von 


H. Th. Simon. 295*. 314*, Brf. 804 

— — Von A. Blondel. Brf. 803. 

—, Über die Wirkung des Maguet- 
feldes bei der Erzeugung unge- 
dämp'ter Schwingungen durch den 
J,ichtbogen. 1232. 

— -Wechselstrom, Verwendung in der 
Meßtechnik. Von C. Heinke. 913*. 

Lichtmeßkommission, internationale. 
28. 

Lichtquellen, neuere, Prinzipien der 
Verbesserungen der ()konomie. Nach 
Stark. 1048. 

—, künstliche, schädliche Wirkungen 
der ultravioletten Strahlen. Nach 
Schanz, Stockhausen u. Mackenzie. 
1238. 

—, Wirkungsgrade. Nach H. Lux. 1066. 

Lichtstärke, Horizontal - Bestimmung, 
bei Glühlampen. Von F. Uppen- 
born. 139*. 168". 

— mittlere. Von J. Herzog und Cl. 
Feldmann. 93*. 

Listen und Drucksachen, eingegangene. 
162. 474. 726. 848. 980. 1228. [58. 

Lokomotive mit gekuppelten Achsen. 

—, Einphasen-, Seebach - Wettingen. 
72*. 133. 

—, elektrische, der New York, New 
Haven aud Hartford Ry. 424. 

— —, f. d. Siniplon-Tunnel. %25. 

—, gasolin-elektrische. 199. 

— für hochgespannten 

—, Signalapparate. 132. 

Lokomotivmotor, großer, fürEinphasen- 
Wechselstrom. VonE.C.Zehme. 131*. 

Lötmittel, Versuche. Von A. Lipp- 
mann. 856*. 875*. Brf. 1140. Brf. 1228. 


[36. 
Gleichstrom 


— Von M. Corsepius. Brf. 1227. 
Brf. 1240. 
Lufterneuerungs - Anlage der New 


Yorker Untergrundbahn. 821. 
Luftleerblitzableiter. 1234. 
Luftpumpen, System Westinghouse- 

Leblanc. 796. 

Lukas-Lampe mit Thermosäule. 1133. 

Magnete für Lastheben. 104*. 

—, permanente, Experimentaluuter- 
suchungen zur Konstitution. Nach 
E. Kempken. 1153. 

Magnetanblasung, günstigste Wirkung 
bei Transformation von Gleichstrom 
im Hochfrequenzstrom mittels des 
Lichtbogens. Von H. Rausch v. 
Traubenberg. 559*. 

— Von Mosler. Brf. 726. 

Magnetfeld, Wirkuog bei der Er- 
regung ungedämpfter Schwingungen 
durch den Lichtbogen. Von H. Th. 
Simon. 1232. 

Magunetisierung, transversale, Einfluß 
auf die elektrische Leitfähigkeit der 
Metalle. Nach L. Grunmach. 439. 

Magnetisierungsstrom, Berechnung be! 
Mehrphasen- und Einphasen-Wick- 
lungen auf Grund des Feldstärke- 
Vektordiagrammes von Görges und 
der Drehfeld-Zerlegung in Harmo- 
nische. Von W. Kummer. 615*. 

Magnetisierungstafeln. Nach L. Bloch. 
927. (277. 

Magnetit-Bogenlampe. Nach Eminger. 

—, für Reihenschaltung in Verbindung 
mit Quecksilber-Gleichrichter. Nach 
N. R. Binge. 631. 

Magnetkies, Verarbeitung von nickel- 
haltigem, nach Sjöstedt. 1113. 
Magnetometer, störungsfreies,für Eisen- 
untersuchung. Von E. Haupt. 1069”. 


mi. 


1907. 


Marconi - Ausrüstungen auf Schiffen. 
178. 

Maschinennormalien, Abšnderungsvor- 
schläge. $51. , 

Masseplatten, Kapazität. Nach R. Al- 
brecht. 539. 

Maste, siehe Holznıaste, Leitungs- 
maste, Telegraphenstangen, Zement- 
maste 

\Materialienprüfung nach den Verbands- 
vorschriften. 701. A 

Maxwellsche Theorie, Vorträge. 881. 


978. 1048. 1236. 
Mays Apparat zur Berechnung von 


J,eitungsquerschnitten und Span- 
nungsverlusten. 1156. 

Mehlreinigung, elektrische. Nach 
Aslop. 279. [484*. 


Mehrfach-Ferasprechen. Von A Maior. 

Mehrfach-Telegraphie. Nach Mercadier. 
276. 

Meister- und Monteurkurse für In- 
stallateure elektrischer Anłagen an 
den Königlichen vereinigten Ma- 
schinenbauschulen zu Köln. Von 
A. Lippmann. 1171*. 

Meßbatterien, Erhöhung der Konstanz. 
Nach W. P. White. 346. [841. 

Metbrücke für Blitzableiter-Messungen. 

\eßgerät, neues, für schwache Wech- 
selströme. Von Bela Gáti. Brf. 91. 
Brf. 497. Brf. 910. 

— Von D. König. Brf. 91. Brf. 910. 

- , vereinigtes, für Strom-, Spannungs- 
und Leistungsmessungen. 676. 

Meßgeräte für hohe Potentiale. 
K. von Wesendonk. Brf. 1140 

— Von A. Schortau. 800. 868. 971°. 

Meßinstrumente, elektr. Nach K. G. 
Frank. 509. 596. 680. Brf. 1161. 

—, Präzisions-, Herstellung. 
Franke. 49. 

Meßlehreno für Edison-Stöpselsiche- 
rungen. Von R.Hundhausen. I119*. 

Meßmethoden in der drahtlosen Tele- 
graphie. Nach Tissot. 564. 

Meßräder zum Vermessen großer Län- 
gen. 133. 

Metallbörse, Berliner. 726. 

Metallfaden-Glühlampen, Einfluß auf 
die Wahl der Verbrauchsspannung 


Von 


Nach 


neuer Elektrizitätswerke.. Von E. 
Wikander, 166*. Brf. 1116. 
— Von Klingenberg. 805*. Brf. 


912. Brf. 1117. 

Metallpreise. 680. 704. 726. 752. 776. 
84. 826. 843. 868. 890. 912. 936. 949. 
55. 980. 1002. 1026. 1050. 1074. 1096. 
1118. 1140. 1162. 1184. 1206. 1228. 
1240. 

Mikanit. 180. 

Mikrophonpriozip, Anwendungen. Nach 
Jensen und Sieveking. Lit. 1234. 

Mischtransformator, Theorie. Von E. 
Müllendorff. 1008*. 

Mittelleiterstütze mit Blitz-Auffange- 
stange. 699. 

Monopolbestrebungen auf dem Gebiete 
der drahtlosen Telegraphie. 1111. 

Montagemesserund Rohrschneider. 180. 

Morseapparat. Von Bogni. 1089. 

Morseleitungen, neue Schaltung. Nach 
St. D. Field. 202. 

Motoren, siehe auch Wechselstrom- 
motoren usw, 

—, verwendbar als Reihenschluß- 
Motor für Gleich- und Wechselstrom 
und als kompensierter Repulsions- 
motor. Von E Danielson. 550*. 

Motorboote, elektr.,a.d. Zellersee. 930. 

—. Ausstellung, Kiel 1997. 37. 

Motoromnibus und Eisenbahn in Eng- 
land. 588. 


Motorwagen, siehe auch Elektromobile, 


Kraftwagen, Automobile u. Benzin. 

— mit elektrischer Kraftübertragung 
im Eisenbabnbetriebe. Von P. 
Poschenrieder. 194*. 

Motorwagen-Industrie, deutsche. 440. 

Müllverbrennung, Bedeutung für die 
Elektrotechnik. Von G. Dettmar. 
641%. 670%. 691*. 712*. Brf. 826. 
Brf. 1074. 


Müllverbrennungs-Anlage, Unrentabili- 


tät. 995. 
Multostat. 541. 
Murray-Telegraph, Ausgeführte An- 
lagen. 536. 
Museum der Geschichte der Technik 
und Industrie in Wien. 469. [724 
— für Technik und Industrie, Wien. 
Musik, Erzeugung auf elektrischem 
Wege. 318. 
Musterbetrieb für 
„teure. 699. 
Nabenmotor von Lohner-Porsche. 196. 
Nachleuchten einer Wachstuchdecke. 
Von E. W. Ehnert. Brf. 597. 


Elektro - Installa- 


Nacht-Fernsprechverkehr in der 
Schweiz. 637. [299. 

National Physical Laboratory, London. 

Nebenschlußregler mit Schutzkappe 
der F. G. L. W. 154. 

Nebenschluß-Widerstände für Motoren 
mit Tourenregulierung. Von J. 
Wagner. 559*. 

Nernst - Glühkörper, Erzeugung von 
Hochfrequenzströmen. Von J. Sa- 
hulka. 1088*. 

Nernstlampe, Entwicklung. Nach Sa- 
lomon. 327. 

New York, Verkehrsfrage. 
Fox 1019. 

Nickelsuperoxyd-Elektroden. 
Förster. 1113. 

Normalien für Bogenlampen. 304. 

— für Freileitungen. 545. 825. 1224. 

— —, Erläuterungen. Von H. Jäger, 
G. Klingenberg u. F. Schrottke. 
811*. 

—, Kabel, Erlšuterungea 
lastungstabelle. 500*. 

— für Lampenfüße und Fassungen 
mit Edison-Mignon Gewindekontakt. 
472. 

— —, Erläuterungen. 
Perls. 455. 

— für Leitungen. 514. 516. 823. 1224. 

— —, Erläuterungen. 

— für Prüfung und Bewertung von 
elektrischen Maschinen und Trans- 
formatoren. Abänderungen. 451. 8%. 


Nach F. 


Be- 


zur 


P. H. 


Yon 


— für dreipolige unverwechselbare 
Steckvorrichtungen. 472. 
— — Erläuterungen Von A. Her- | 


manni. 454*. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


: Permeameter 
Yon J. P. 


Normalisierung von Gummileitungen ' 


und -Kabeln. 


Nach J. Langan. 246. : 


Nuten, gedeckte, bei Dynamomaschinen. ' 
‚ Physikalisch-Technische Reichsanstalt. 


Von R. Goldschmidt. 1166*. 

Nutzen der Weltausstellungen für die 
deutsche Elektrotechnik. 619. 

Oberbau für Straßenbahnen. Nach A. 
Paterson. 1235. 

Oberschwingungen, phasenwechselnde. 
Nach Strasser und J. Zenneck. 629. 

Öfen, elektrische, für Raumheizung. 
Von A. Lauri. 271*, 

— für elektr. Stahl- und Eisenerzeu- 
gung. Nach J. Heß. 228. 
— — Von V. Engelhardt. 

1084*. 1104*. 1124*. 

Öle für Hochspannungsschalter, Unter- 
suchung. 675. 

— für Transformatoren, Behandlung. 
Nach S. M. Kinter. 840 

Ölen des Bahnkörpers von elektrischen 
Bahnen. 492. 

Orsat - Apparat. Absorptions- 
gefäß. 589. [1116. 

Osramlampen, Versuche. Nach Beniscnh. 

Österreich, neuer Fernsprech-Gebüh- 
rentarif. 220. 

Österreich - Ungarn, Starkstrom - 1n- 
dustrie. VonE.Honigmann. 213*. 
240*. 

Österreichische Elektrizitätswerke, Sta- 
tistik. 628. 

Oszillograph von Siemens & Halske. 
Nach Kohlrausch. 327. 

Oxydation, des Stickstoffes bei der 
Wirkung der stillen Entladung auf 
die atmosphärische Luft. Nach E. 
Warburg und G. Leithäuser. 6.9. 

Ozon durch Elektrolyse. Nach Fischer 

und Massenez. 677. 

‚ Darstellung durch stille Ent- 

ladung. Nach E. Warburg und G. 

Leithäuser. 301. 629. 

Ozonisierung des Sauerstoffes und der 
atmospbärischen Luft, Einfluß der 
Feuchtigkeit. Nach E. Warburg und 
G. Leithäuser. 629. 

Pacific-Kabel, britisches. 1175. 

Palladiumdrähte, Widerstandsänderung 
bei Wasserstoff - Okklusion. Nach 
F. Fischer. 561. 

Papier, spezifische Induktionskapazität. 
Nach A. Campbell. 345. 

Parabolspiegel, mit elektrischem Glüh- 
licht. Von G. König. 47*. 

Parallelbetrieb von Wechselstrom- 
Maschinen. Von G. Huldschiner. 
Brf. 45. Lit. 1200. 


1061*. 


neues 


Paris, zukünftige Elektrizitätsversor- 
gung. 221. 512. 

Patente. 18. 37. 58. 86. 107. 134. 157. 
181. 206. 230. 251. 280. 301. 324. 
350. 441. 469. 492. 511. 541. 590. 
566. 612. 633. 658. 678. 700. 724 
744. 766. 798. 821. 843. 866. 881. 


907. 931. 953. 977. 996. 1022. 1046. 
1067. 1093. 1113. 1135. 1157. 1189. 
1201. 1223. 

— Auszüge. 88. 109136. 159. 182. 207. 
252. 303. 3%. 444. 470. 592. 


Patente, ausländische, Entscheidung 
inländischer Gerichte. 996. 

—, deutsche, internationales Prioritäts- 
recht. Von K. H. Merk. 307°. 
Pateutgesetz, wirtschaftl. Wirkungen. 
Von G. Neumann. 218*. [632. 
Paternoster-Aufzüge. Nach A. Ernst. 
Pausemaschine, elektr. betriebene, f. 

Zeichnungen. 1148 

Pentan-Lampe, Vergleich der Licht- 
stärke mit der Hefner- und Carcel- 
Lampe. 439. 

von Picou. Nach A. 
Campbell. 538. 

Phasenverschiebung, siehe auch 
Leistungsfaktor. 

— von genau 900, Erzeugung durch 
bloße Induktion. Von W. Uhde 
und E. Müllendorff. Brf. 66. 

—, Bestimmung in Drehstromanlagen. 
Von P.Humann. 706*. 

— — Von L. Bloch. Brf. 804. 

— — Von W. Lulofs. Brf. 957. Brf. 
1095. Brf. 1117. 

— — Von Rossander. Brf. 1095. 

— — Von P. Breitfeld. Brf. 1117. 

Photographische Fixierung der Auf- 
zeichnungen von Stimmgabeln, der 
Fallkörper von Fallmaschinen, von 
Meteorographen usw. Nach R. Nim- 
fuhr. 33. 

Photometer, siehe auch Kugelphoto- 
meter. 

— , Rubidium-. 864. 

—, Universal.» Von Trotter. 864. 

Photometrie, lichtelektrische,. und 
Natur der lichtelektrisch wirksamen 


Strahlung des Kohlenbogens. Nach 
R. Lindemann. 69. 
Photometrierung von Bogenlampen., 


Vorschriften. 304. 


Prüfungen und Beglaubigungen durch 
die elektrischen Prüfämter. 673*. 
716*. 861*. 991*. 1199. 

Picardsche Schaltung 
betrieb. 1043. 

Porzellan-Isolatoren, Hochspannungs- 
Prüfanlage d. Porzellanfabrik Herms- 
dorf. Von W. Weicker. 233*. 

— gegen Ambroin-Isolatoren. 439. 632. 
Brf. 726. Brf. 751. 

Preisausschreiben der Associazione 
degli Industriali d'Italia. 205. 

— des Chambre Syndicale des Forces 
Hydrauliques. 134. 

— der Stadt Genf. 322. 

— der Industriellen Gesellschaft von 
Mülhausen. 1134. 

— über Kanalschiffahrt. 1067. [105 

— Kraftwerk der Berliner Stadtbahn. 

— des Vereins Deutscher Maschinen- 
Ingenieure. 105. 

— über Verfahren der Selbstkosten- 
berechnung. 259. 

Preissteigerungen in der elektrotech- 
nischen Industrie. 236. G, 1096. 

Preisstellung, wirtschaftliche, für den 
elektrischen Strom. Von A. Bau- 
mann. 549*. 577*. 


für Hughes- 


Primärelement von Decker. Nack F. 
B. Crocker. 107. 

Prioritätsrecht, internationales, für 
deutsche Erfindungspatente. Von 


K. H. Merk. 307”. 

Prüfamt, elektrisches, Frankfurt a. M., 
Einrichtungen. Von R. Kopp. 502*. 
531*. 

Prüfämter, Bekanntmachungen. 678*. 
716*. 861*. 991*. 1199*. 

Prüfdrahtklemme für Kabelendver- 
schlüsse. 1092. 

Prüfdrahtmessungen, Voltmeter-Kom- 
pensator. Nach Haskell. 1065. 

Prüfklemmen für Zähler. 423. 

Prüfvorrichtungen für Dynamoanker. 

Pulvolit. 906. [1132. 

Pumpenantrieb. elektrischer. 738*. 

Pupinspulen der Fernsprechleitung 
Wien-Lemberg. 1175. 

— im Bodensee-Kabel. 661*. 679”. 

Pyrometer, thermoelektrisches, mit 
kompensiertem Element. Nach W. 
H. Bristol. 155. 

Quadranten-Elektrometer für dynami- 
sche Messungen. Nach Schultze. 1092. 


Quarzlampe von Dr. Küch. Von O. 
Bussmann. 932*. 
Quecksilber - Bogenlampe, zur Ge- 


schichte. Von O. Lehmann. Brf. 188. 
— Von Bastian. 223. 
—, Beleuchtungsberechnungen. 
K. Norden. 757*. 
— von Dr. Küch. 
mann. 932*, 
— Anwendungen 467. 
—, Erzeugung ungedämpfter Sehwin- 
gungea. Nach K. Vreeland. 276.. 


Von 


Von O. Buss. 


vo 


— — 


Quecksilber-Gleichrichter. 733*. 

Quecksilber-Lichtbogen, photometri- 
sche Messungen bei hohem Dampf- 
druck. Nach R. Küch und T. Ret- 
schinski. 80. 

— und seine technische Verwendung. 
Nach J. Polak. 113. 599°. 651°. 733*. 

Quecksilberstrahl - Unterbrecher, als 
Umschalter. Nach J. Zenneck. 488. 

Radioaktivität, Vorträge über. 740*. 

Radiumbromid, Leitvermögen wäßssri- 
ger Lösungen. Nach Kohlrausch 
und Henning. 1109. 

Rauch und Dampf, Einwirkung auf 
die Fahrleitung elektr. Bahnen. 880. 

Rauchplage und Industrie. Nach E. 
de Fodor. 276. 

Regierungskontrolle über das Tele- 
grapben- und Ferusprechwesen im 
Staate New York. 1064. 

Relais, siehe auch Selenrelais 
Sprechrelais. 

— für drahtlose Telephonie. 879. 

— für Wechselstrom nach Ferraris 
Prinzip. Von R. David und K. 
Simons 94l*. 

Repulsionsmotoren (siehe auch Wech- 
selstrommotoren), Regelung durch 
Bürstenverschiebung. Von K. 
Schnetzler. 1097*. 1128. 

Resonanz phasenwechselnder Schwin- 
gungen, Theorie. Nach W. Ro- 
gowski. 629. 

—, relative, im Wechselstrom - Kreis. 
Von F. Grünbaum. 1120*. 1150". 

Resonanz-Transformator. Von G. Be- 
nischke. 25*. Brf. 137. Brf. 328. 

— Von G. Seibt. Brf. 137. Brf. 327. 

— Von C. Breitfeld. 627". 

Resonatoren, Strahlungsmessungen an. 
Nach M. Paetzold. 219. 

Reversier-Walzwerke, elektr. Antrieb. 
Von H. Alexander. 727*. 

Revisionswagen für den 
Tunnel. 347. 

Rhadoonit. 798. 

Rheinisch - Westfälischer Industriebe- 
zirk, Stromversorgung. 243*. l 

Rheintalischer Binnenkanal, Elektri- 
zitätswerke.. Von L. Pasching. 
-1005*. 1035*. 

Ihone-Wasserkräfte, Ausnutzung. 5ll. 

Richten, elektrisches, von Geschützen. 
Nach J. Hall. 589. [974 

Riffelbildung bei Straßenbahnschienen. 

Righi - Oszillator in Verbindung mit 
Wehnelt-Unterbrecher. Nach A. D. 
Cole. 465. 

Rohrleitung zwischen Dampfkesseln 
und Kraftmaschinen. Nach Iterson. 
657. 

Rohrschueider und Montagemesser. 180. 

Rohzink, Preise an der Berliner Pro- 
duktenbörse. 282. 

Röntgeun-Röhren, neue Art. Nach Rosen- 
thal. 822. j 

Röntgen-Strablen, neue Anwendung. 
Nach F. Dessauer. 492. 


und 


Simplon- 


: — Geschwindigkeit. Nach E. Marx. 661. 


U EEE a 


Rostbeschickung, Vergleich gewöhn- 
licher und mechanischer. 300. 


Rubidium - Photometer, lichtelektri- 
sches. 864. 

Rundschau, Bogenlampen. 163. 

— — Nachtrag. 248. 


— Elektrotherapie. 573*. 

— Selbstkosten u. Verkaufspreise. 950. 

— Statistik der Elektrizitätswerke in 
Deutschland. 355. (211. 

— Torfmoore und Kraftübertragung. 

— Vorschriften für die Errichtnag elek- 
trischer Starkstrom - Anlagen nebst 
Ausführungsregeln. 427. 

— Nutzen der Weltausstellungen für 
die deutsche Elektrotechnik. 619. 
— Verwendung überhitzten Dampfes 
in Elektrizitätswerken. 1163. 
Rurtalsperre, Überspannungen. 185. 

Brf. 327. 

Rußland, Stand der elektrischen Be- 
leuchtung und Anwendung der elek- 
trischen Energie. Nach O. G. Fleckel. 

Sachverständigen-Gebühren. 280. (465. 

Salpetersäure-Gewinnung aus der Luft 
und deren Behandlung mittels elek- 
trischer Flammen. Von J.Moscicki. 
1003°. 1032*. 1055*. Brf. 1183. 

— Von Brion. Brf. 1183. 

Schaltanlage, neue, im Elektrotech- 
nischen Institut der Technischen 
Hochschule Hannover. VonE.Beck- 
mann. 29*. 

Schalter, Dosen-, mit doppelpolig ge- 
sicherten Abzweigungen. 863. 

Schaltkasten für Transformatoren bei 
Grubenbeleuchtung. 491. 

Schalttafel für Gleichstrom, Neue- 
rungen. Nach E. Schildhauer, 1111. 


VII 


Schalttafelklemme, neue. 820. 

Schiebebühnen und Drebscheiben, elek- 
trisch betriebene. 150. (742. 

Schienen, Stahl-, Wechselstromverluste. 

Schienenleitung elektrischer Bahnen, 
Bestimmung der Konstanten. Von 
L. Lichtenstein. 620*.646*. Brf. 847. 
Brf. 1002. 

— Von H. Hausrath. Brf. 1001. 


Schiffe, Lenkung aus der Ferne mit 
Hilfe von Hertzschen Wellen. 350. 

Schiffselektrotechnik, heutiger Stand. 
Von C. Schulthes. 753*. 782*. 
Brf. 980. 

— Von G. Cahn. Brf. 979. 

Schiffsort-Bestimmung durch drahtlose 
Telegraphie. Nach de Forest. 158. 

Schiffszug, siehe auch Kanalschiffahrt 
und Treidelei. 

—, elektrischer auf Kanälen. Nach 
Sympher. 179. 

— —, System Woods. 179. 

Schlüpfung des Einphasenmotors. Von 
A. Thomälen. 190* 

Schlüpfungsmessung an Asynchron- 
motoren. Von H. Schultze. 557”. 

Schmalspur-Bahnmotor der Maschinen- 
fabrik Oerlikon. 1075*. 

Schneesturm und Straßenbahnbetrieb 
bei Kanalleitungen in New York. 
Von J. G. Freund. 1229. 

Schnelltelegraphie, drahtlose. 818. 

Schnitt-Geschwindigkeitsmesser. 995. 

Schrämverfahren. Von Neukirch. 881. 

Schraubenräder mit geradlinigen Ein- 
griffslächen. Nach R. Crain. 1202. 

Schulfrage, zur, Aussprüche des V. D. I. 
301. 975. 

Schürfung, elektr. Nach W. Petersson. 

Schützensteuerung, Anwendung in 
Hütten- und Walzwerken. 1021. 

Schwebebahn oder Standbahn. 865. 

Schweizer Hauptbahnen, elektrischer 
Betrieb. 105. 

Schwingungen, Erzeugung phasenver- 
schobener schneller. Nach L. Man- 
delstam und N. Papalexi. 32. 

— mit hoher Spannung und Frequenz 
in Gleichstrom - Netzen. Von R. 
Hiecke. 334*. Brf. 979. 

— — Von C. Feldmann u. J. Her- 
zog. 810*. Brf. 979. 

—, ungedämpfte, Versuche. Von J. 
Eisenstein. 830*. 

— — — Nach Maunders. 927. 

— — Erzeugung durch Quecksilber- 
dampf-Lampen.NachK. Vreeland.276. 

— — — durch den Lichtbogen, Wir- 
kung des Magnetfeldes. Von H. 
Th. Simon. 1232*. 

— , ungedämpfte u. schwach gedämpfte, 
Erzeugung. Von Mosler. 142%. 
Brf. 304. 

— — Von M. Reithofer. 308*. 

— — Von E. Ruh mer. Brf.69. Brf. 426. 

-— — Von W. Hahnemann. Brf. 363. 

— — Von G. Benischke. Brf. 69. 

Brf. 354. 
— — Von E. Nesper. Brf. 304. 
— — Von W. Burstyn. Brf. 305. 


Seekabel-Unterbrechungen. 840. 

Seeminen, Unschädlichmachung. 1066. 

Selbstanschlußsystem, Anruf im Fern- 
verkekr. 1132. 

Selbstinduktion von Fernsprechkabeln, 
Erhöhung nach Yeatman. 1110. 

— der rechteckigen Spule Von W. 
Wittek. Brf. 209. [16. 

— von Stahlschienen. Nach E. Wilson. 


Selbstkosten und Verkaufspreise. 259*. 

Selen, Anwendung zu photometrischen 
Messungen. Von P. v. Schrott. 
246. 293”. Brf. 571. 

— Von E. Presser. 560*. Brf. 571. 
Brf. 703. 

—, elektrisches Verhalten der allo- 
tropen Modifikationen unter dem 
Einfluß von Wärme undLicht. Nach 
P. v. Schrott. 246. 

Selenrelais für Telegraphie.. Von G. 
Allström. 1131. Brf. 1240. 

— Von O. V. Bronk. Brf. 1240. 


Sicherheitskupplung f. Hochspannungs- 
Freileitungen, von Hesse. 300. 

Sicherheitsmaßregeln für den Betrieb 
von Wechselstrom-Anlagen. 585. 

Sicherheitsvorschriften für elektrische 
Starkstrom-Anlagen. 445.514.515.882. 

— — in Frankreich. 155. 

— für den Betrieb elektrischer Stark- 
stromanlagen. 908. 

-—— — Erläuterungen. 891. 

Sicherungen, siehe auch Abschmelz- 
sicherungen und Edison-Stöpselsiche- 
rungen. 

Sicherungsstöpsel mit Edisongewinde, 
Normalien. 1095. 1119*. 1136. 


Siemens & Halske A.-G., Wernerwerk. 
Von R. Hennig. 9*. 

Signalanlagen, Einrichtung zur Über- 
wachung. 763. 

Signalapparate auf Lokomotiven. 132. 
Signale für Eisenbahnen, elektrischer 
Betrieb. Nach G. Ferreira. 7%. 
Signalstellung, elektromotorische. Nach 

L. Kohlfürst. 345. 225. 
Simplon-Tunnel, elektr. Bahnbetrieb. 
—, Revisionswagen. 347. 

Siva-Lampe. 7%. 

Sonnenfiusternisse, Verfahren zur Be- 
obachtung. Nach Th. Wulf. 11585. 
Spannfutter, elektromagnetisches. 1066. 
Spannungsregler, selbsttätiger, System 


Tirrill. Von G. Großmann. 12%02*. 
1224*. 1236. 


Spannungsregelung. Nach W. Petersen. 
1091. 


Spannungsverlust in Kabeln, Unter- 
suchungen. Von E. Stirnimann. 
681°. 607*. 

Speisepunkte, Kabelanschlüsse. 723. 

Speisung größerer Straßenbahnnetze. 
Von A. Sengel. Brf. 91. 

— Von G. Rasch. Brf. 91. 

Spektrum des elektrischen Hochspan- 


nungs-Lichtbogens in Luft. Nach 
B. Walter. 32. 
Spille, elektrisch betriebene. Von E. 


Herrmann. 51*. 
Sprechrelais,neues. VonParcelle.1110. 
Spulen für schnelle elektrische Schwin- 

gungen, Widerstand. Nach Th. P. 

Black. 219. 
Stahlerzeugung, elektrische. 
— Nach Heroult. 228. 230. 
— Nach Keller. 230. 

— Von V. Engelhardt. 1051*. 1084*. 
1104*. 1124*. [742. 

Stahlschienen, Wechselstrom-Verluste. 

Standbahn oder Schwebebahn. 865. 

Starkstrom-Anlagen, Schutz gegen 
atmosphärische Entladungen. Von 
Dr. G. Benischke. 90. 

— Vorschriften für Errichtung. 445. 
514. 515. 882. 

— Betriebsvorschriften. 891. 908. 

Starkstrom-Industrie in Österreich-Un- 
garn. VonE.Honigmanın. 213*.240*. 
Brf. 548. 

Starkstromkabel als Fernsprechlei- 
tungen. Nach R. Hiecke. 1221. 

Starkstromwege-Gesetz, Entwurf. 545. 

Statistik der elektr Bahnen in Deutsch- 
land. 1205. 1224. 1236. 

— der Elektrizitätswerke in Deutsch- 
land. 178. 365. 363. 548. 903. 973. 
1042. 1141. 

— in Frankreich. 1092. 

— der Österreichischen Elektrizitäts- 
werke. 628. 

— der schweizerischen Elektrizitäts- 
werke. 132. 

— für Telegraphie und Fernsprech- 
wesen in Deutschland (1905). 490. 
795. 

— — in Rußland (1904). 34. 

— — in den Vereinigten Staaten von 
Nord-Amerika (1902). 697. 

Steckvorrichtungen, Normalien und Er- 
läuterungen. Von A. Hermanni. 
454*. 472*. 

Stellwerk, Hand-, elektromotorisches 
für Weichen und Signale Nach L. 
Kohlfürst. 345. 

Stenotelegraphie. 764. 

Stickstoff der Luft, Fixierung und Ver- 
wendung der gewonnenen Körper. 
41. 62. 

— Nach Ahrens. 1182. 
— Von J. Möscicki. 
1055*. Brf. 1183. 

— Von Brion. Brf. 1183. 

Stickstoffverbrennung in der Hochspan- 
nungsflamme. Nach W. Niiranen. 1178. 


T97. 953. 


1003*. 1032*. 


Stöpsel, federnder. 1092. [1136. 
Stöpselsicherungen, Normalien. 109. 
— Normalisierung. Von R. Hund- 


hausen. 1119*. 

Störungen in Hochspannungsnetzen in 
New York. 630. 

Strafrechtlicher Schutz der elektrischen 
Energie in Österreich. 86. 

Strahlen, ultraviolette, Schädigung der 
Augen durch Lichtquellen. Nach 
Schanz, Stockhausen u. Mackenzie. 
1235. 

Strahlung, kurzwellige, chemische Wir- 
kung auf gasförmige Körper, Nach 
E. Regener. 1153. 

Strahlungsmessungen an Resonatoren 
im Gebiete kurzer elektrischer Wellen. 
Nach M. Paetzold. 219. 

Straßenbahnen, siehe Bahnanlagen. 

— Bau- und Betriebsvorschriften für 
Preußen. 106. 


Elektrotechnische Zeitschritt. 


ou Do 


1907. 


Straßenbahnen, unterirdische, Entwurf 
und Verkehrsfrage in Berlia nach 
Kemmann. Von E C. Zehme. 1211*. 

Straßenbahnmasten für Telegraphen- 
und Fernsprechdrähte. 563. 

Straßenbahnnetze, größere, Speisung. 
Von A. Sengel. Brf. 91. 

— Von G. Rasch. Brf. 91. 

Straßenbahn-Oberbau. Nach A. Pater- 
son. 1235. 

Straßenbahnschienen, Riffelbildung. 974. 

Streckenförderung, elektrische, der 
Zeche Minister Achenbach. Nach 
Hildebrand. 277. 

Streckensignalisierung , 
fahren. 438. 

Streik der Telegraphisten in Amerika. 
863. 1132. 1200. 

Stromabgabe - Verrechnung, 
fachung und Zähler dafür. 
Wagmüller. 781*. 

Stromerzeuger, große, Unterhaltungs- 
kosten. Nach Burstall und High- 
field. 720. 

Stromlieferung und Gewerbebetrieb. 
1113. 585. 

Strompreise, Ermäßigung in Leipzig. 

Stromversorgung Londons. 82*. 863, 

— von New York. Nach J. Seidener. 

— Paris. 221. 511. [156. 

— des Rheinisch - Westfälischen In- 
dustriebezirks. 243*. 

Strommesser für Steckdosen. 
Beez. 1177. 

Stromwage, tragbare. Nach Kelvin. 1112. 

Stromzuführung, unterirdische. Ver- 
sagen in Berlin. 156. |1229. 

— — bei Schneesturm in New York. 

Stromzuführungsschiene mit Hartfiber- 
Schutz. 906. [1044. 

Summeranruf für Fernsprechapparate. 

Tageszeit, Einfluß auf die drahtlose 
Telegraphie. Nach Fessenden. 537. 

Tarife für Elektrizitätswerke. Von A. 
Baumann. 549*. 577*. 

Tauern-Tunnel, Verwendung der Elek- 
trizität. Nach A. Hruschka. 953. 

Technische Hochschule Hannover, neue 
Haupt-Schaltanlage im Elektrotech- 
nischen Institut. Von E. Beck- 
mann. 298. 

Technolexikon. 1113. 

Teilkapazitäten von Leitungen, Berech- 
nung. Von H. Hausrath. Brf. 911. 

Teilnehmersicherung mit selbstlöten- 
der Hitzrolle. 698. 

Telegrammgebühren , 
Amerika. 422 

— in Österreich. 438. 

Telegraphenanlagen, siehe auch Tele- 
graphenwesen u. Telegraphenverkehr. 

— in einer Börse. 177. 

— Alexandrien. 563. 

— Des Moines. 840. 

— in Montevideo. 818. 

— Sahara. 879. 


neues Ver- 


Verein- 
Von E. 


Von C. 


Erhöhung in 


Telegraphenwesen, siehe auch Tele- 


graphenanlagen, Telegraphenkabel 
und Telegraphenverkehr. 
— Afrika. 465. 


in Amerika. 422. 697. 741. 879. 927. 
in Bayern. 438. 

in China. 422. 949. 
Deutschland. 490. 
Deutsche Kolonien. 1099*., 
England, 863. 

Italien. 178. 

Montevideo. 818. 

in New York. 1064. 
Persien. 818. 

in Peru. 611. 

in Rußland. 105. 

Siam, 438. 

Spanien. 1176. ; 
Vereinigten Staaten von 

amerika (1902). 697. 927. 

Telegraphie und Fernsprechwesen auf 
der internationalen Ausstellung in 
Mailand. Von Stenz. 1089*. 

Telegraphie, drahtlose, siehe unter D. 

—, Mehrfach-. Nach Mecadier. 276. 

Telegraphistenstreik in Nordamerika. 
863. 1132. 1200. 

Telegraphon, neueste Formen. Von 
E. Hytten. 870*. 

Telephon, elektrostatisches. 1110. 

Telephon-Frequenzströme für Kabel- 
messungen. Von Bela Gati. 357*. 

Telephonhalter. 1200. 

Telephonie siehe Fernsprechwesen. 
—, drahtlose, siehe auch unter D und 
Fernsprechen und Thermophonie. 
— —, nach Poulsen. Von G. Seibt. 90. 
—, neue Gesellschaft in Amerika. 796. 

—, Relais. 879. 
Teuerungszuschläge in der elektrotech- 
nischen Industrie. 236. G. 1096. 
Thermoelement mit Kompensation. 155. 
Thermophonie und ihre Anwendung im 
Gebiete stetiger elektrischer Schwin- 
gungen. Von Weinberg. 944*. 
Brf. 1096. 
— Von Koepsel. Brf. 1095. 
Thomson-Effekt in Eisen, Kupfer, Silber 
und Konstantan. Nach E. Lecher. 275. 
Tinol, Versuche. 856*. 875*. Brf. 1228. 
Brf. 1240. 
Tirrill-Regler.. Von 
1202*. 1224*. 1236*. 
Torfmoore u. Kraftübertragung. Nach A. 
Frank u. N. Caro. 211. 319. 564. 949. 
Transformator, Resonanz-. Von G. 
Benischke. 25*. Brf. 137. 


LILJE) 


Nord- 


G. Großmann. 


. — — Von G. Seibt. Brf. 137. 


Telegraphenbau in den deutschen Ko- 


lonien. Von Hartung. 1099*. 


Telegraphenbeamten, Ausstand in Nord- ` 


amerika. 863. 1132. 1200. 

Telegraphen- und Fernsprechdrähte an 
Straßenbahnmasten. 563. 

Telegraphengeheimnis in China. 49. 

Telegraphenkabel und -Linien, allbriti- 
sches. 863. 1132. 1200. 

— Balearische Inseln. 584. 

— Britisches Pacific-. 1175. 

— Budapest-Konstantinopel. 904. 

-- Buenos Ayres-Mendoza. 818. 

— Colon-New York. 177. 

— Emden-New York. 630. 

— England. 105. 

— englische Kolonien. 863. 

— Japan. 510. 

— Kap-Kairo. 276. 

— Konstantinopel-Kairo. 1020. 

— Liverpool-Antwerpen. 536. 

— New York-Colon. 177. 818. 840. 

— New York-Habana. 1020. 1131. 

— Rußland-Dänemark. 818. 

— St. Petersburg-Libau-Rodvig. 10%. 

— Tasmania. 927. 

— Teneriffa. 741. 

Telegraphenleitungen, Messung der 
Kapazität und Selbstinduktion. Nach 
M. Devaux-Charbonnel. 675. 

Telegraphenrelais, Selen-. Yon G. All- 
ström. 1131. 

Telegraphenstangen mit Betoneinlage, 
Versuche. 863. 

— aus Glas. 973. 

— Konservierung. 863. 

— aus Zement. 879. 

Telegraphenstation der Eastern Tele- 
graph Company in Alexandrien. 563. 

Telegraphenverkehr, 
scher. 536. 

— englisch-französischer. 465. 


englisch - belgi- . 


| 


_ Tuchfabriken, 


— — Von C. Breitfeld. 627*. 

— mit Schaltkasten für Grubenbe- 
leuchtung. 491. 

Transformatoren der Firma ©. & F. 
Fein. 631. 

— Hochspannungs- der S. S. W., Neue- 
rung. Nach R. Nagel. 153. Brf. 265. 


Brf. 425 [949. 
— — Isolation. Nach W. H. Moody. 
—, Hochspannungsklemmen. Nach R. 


Nagel. 153. Brf. 265. Brf. 425. 

—, neue Methode zur künstlichen Be- 
lastung. Von A. F. Gustrin. 574*. 
Brf. 911. 

— — Von A. Press. Brf. 911. 

— — Von R. Rolland. Brf. 911. 

— ,‚Parallelschaltung. Von G.Stern. 981*. 

Transformatorenbau, Einfluß der Ver- 
wendung legierter Bleche. Von R. 
Pohl. 603*. 

Transformatorstation,fahrbare, derVelt- 
liner Bahn. Von E. Cserháti. 267*. 

Transformatorwirkung von Fernsprech- 
Übertragerrollen in ihrer Anwendung 
auf die Übermittlung über große Ent- 
fernungen. 34. 

Treidelei, siehe auch Schiffszug und 
Kanalschitiahrt. 

Treidelmonopol auf 
Kanal. 880. 

Treppenbeleuchtung, 
für selbsttätige. 929. 

Triebwerke für schweren elektrischen 
Zugbetrieb, Neuerungen. 565. 

Trockenelemente, Spannungs- und Ka- 
pazitätsmessungen. Von F. Stähli. 
869*. Brf. 1026. Brf. 1140. 

— Von K. Strecker. Brf. 1026. 

—. Von W. Herrmann. Brf. 1140. 

elektr. Einzelantrieb. 
Von Cremer-Chape. 667*. 

Tünchung, Einfluß auf die Beleuchtung 
von Sälen. Nach F. Uppenborn. 246. 


dem Teltow- 


Zeitfernschalter 


| Tunnelbauten, Verwendung der Elek- 


trizität. Nach A. Hruschka. 953. 
Turbinen-Dampfschiffe. 931. 
Turbodynamos, Beitrag zum Bau. Von 

A. Heyland. 329. 

— stehender Bauart für Wechselstrom 

in amerikanischen Kraftwerken. 313*. 


1907. 


Überspannungen in Wechselstrom-An- 


lagen. 585. 
Ze chutz durch Drosselspulen. Nach 


Kinter. 1112. 

Überspannungs-Erscheinungen. Nach 
Steinmetz. 698. 

— im Bahnnetz von New York. 630. 

Überspannungs-Sicherungen in Wech- 
selstrom-Anlagen. 585. 

—, elektrolytische. Nach R. P. Jack- 
son. 1155. 

— Nach Creighton. 1065. 

Überwachung der Geschwindigkeit von 
Eisenbahnzügen. 132. 

— von Signalanlagen. 763. 

Uhrenanlage in einer Börse. 177. 

Umdrehungszahl, kritische, und La- 
mellenspannung bei Nebenschluß- 
Motoren mit starker Geschwindig- 
keitsregelung. VonW.Oelschläger. 
2111F. 

Umformer siehe auch Kaskaden-Um- 
former und Gleichrichter. 

— stehender Anordnung. 510. 

— drehende,und Motordynamos. Nach 
P. Fowler. 35. 

— für große Leistungen. 1111. 

— fürWellentelegraphie, Verbesserung 
nach Murgas. 1110. 


— Wechselstrom-Gleichstrom-. Von 
Weiß. 183*. 

Umformerwerk „Krummestraße“ der 
Berliner elektrischen Hoch- und 


Untergrundbahn. Von ldelberger. 
1053*. 1080. 1102*. 

Unfälle in Bergwerken durch Elek- 
trizität. Von R. Rinkel. 189*. 

— durch Starkstrom im Jahre 1906. 
122. 

Universal - Meßinstrument der Hoch- 
frequenz-Technik. Von E. Nesper. 
849*, 872*. Brf. 1183. 

— Von B. Glatzel. Brf. 1183. 

Untergrundbahnen siehe auch Bahn- 
anlagen. 

—, Barcelona, Projekt, 612. 

— in Buenos Aires. 929. 

Unterbaltungskosten großer Strom- 
erzeuger. Nach Burstall und High- 
field. 720. 

Unterleitung Berlin, Versagen. 156. 

Unterstation, fahrbare der Veltliner 
Bahn. Von E. Cserháti, 267*. 

Unterwasser-Glockensignale 318. 904. 
973. 1131. 1155. 

Urfttalsperre, Überspannungen. 185. 
Brf. 327. 

Vakuum-Meßinstrument, selbstzeigen- 
des. Von G. Berndt. 1124*. 

— Von W. Voege. Brf. 1208. 

Variatoren, Verwendung als selbst- 
tätige Anlaßwiderstände. 495*. 518*. 

Ventilationsanlage der New Yorker 
Untergrundbahn. 821. 
Ventilrohr, elektrisches. Nach A. 
Wehnelt. 14. 

Verbrauchsspannung, Wahl und Ein- 
fub der Metallfaden-Glühlampen. 
Von E. Wikander. 166*. Brf. 1116. 

— Von G. Klingenberg. 805*. Brf. 
912. Brf. 1117. 

Verkehrsamt New York. 880. 
Verkehrsfrage in Berlin nach Kem- 
mann. Von E. C. Zehme. 1211*. 
Verkehrsschätzungen bei elektrischen 
Stadt- und Straßenbahnen. Von W. 

Mattersdor£f. 1045. 

Verkehrswesen, bayrisches, Neuord- 
nung und Verwaltung. 438. 

Verluste in Asynchronmaschinen, Tren- 
nung. Von W. Linke. 964*. 

Verzweigung beiWechselstrom, Theorie. 
Von L. Lichtenstein. 115*. 

Vielfachschalter mit zweidrähtigen 
Systemleitungen. Von O.Schneider. 

— Von E. Neuhold. 77*. [79*. 

Vielfachsteuerung, siehe auch Zug- 
steuerung. 

~, neue, für elektr. Eisenbahnen. 951. 

Vielfachtelegraphie, Anwendung von 
.Wechselströmen. Nach Barclay. 536. 

Vielfach-Umschalte-Einrichtungen für 
die Fernsprech - Anlage Nürnberg- 
Fürth. Von J. Jacob. 145*. 172*. 

Vollbahnbetrieb, siehe auch Bahn- 
anlagen, 

—, elektr., Entwicklung in der Schweiz 
und Italien. Nach A. Hruschka. 300. 

~, elektr. in Spanien. 765. [1065. 

Voltmeter-Kompensator. Nach Haskell. 

Vorlesungen an deutschen technischen 

ochschulen im Sommer-Semester 
1907. 322. 
— im Winter-Semester; 1907/08. 975. 
Ee der Handelshochschule Berlin. 


~ über Maxwellsche Theorie. RBL. 
978. 1048. 1236. 


Vorschriften, siehe auch Normalien. 

— für den Bau und Betrieb von 
Straßenbahnen in Preußen. 106. 

— für die Errichtung elektr. Stark- 
stromanlagen nebst Ausführungs- 
regeln. 445. 514. 515. 832. 

— für die Photometrierung von Bogen- 
lampen. 304. 

Vorsignale, elektrisch betriebene, für 
Eisenbahnen. 15. 

Vorträge, siehe auch Vorlesungen. 

—, Vermittlung durch den V. D. E. 
1095. 1136. 1182. 

— über wirtschaftliche Fragen des 
V. D. I. 1022. 

Wachstuchdecke, Nachleuchten. Von 

E. W. Ehnert. Brf. 597. [610. 

Wächter-Kontrollapparat, elektrischer. 

Wald-Fernsprechanlagen in Amerika. 
764. 

Walzwerksantrieb, elektrischer. 
H. Alexander. 727*. 

Warenhaus - Anlage für Licht und 
Kraft im Kaufhaus des Westens. 
Von R. Zaudy. 937”. [738*. 

Wasserhaltung der Grube Altenwald. 

Wasserhaltungen, vergleichende Ver- 


suche verschiedener Bau- und Be- 
triebsarten. 203. 


Von 


Wasserkraftwerke für Bahnbetrieb, 
Bayern. 905. 

Wasserstands-Fernmelder. Von Ritt- 
meyer. 722. 


Wattmeter, Präzisions-, der Siemens 
& Halske A.-G. Von H. Sack. 268*. 

Webstühle, elektr. Einzolantrieb. Von 
Cremer-Chape. 667. 

— — durch Drehstrommotoren. 321. 

Wechselstrom, graphische Darstellung 
der Elektrizitätsmenge und Arbeit. 
Von J. Kuhn. 217*. Brf. 547. 

— Von M. Jacob. 243*. 

— Von M. Radt. Brf. 5147. 

Wechselstrom - Anlagen, Sicherheits- 
maßregeln für den Betrieb. 585. 

Wechselstrom-Bahnen, für Einphasen- 
strom, Zusammenstellung. 17. 

Wechselstrombahn-Leitunpgen, Experi- 
mentelle Bestimmungen der für deren 
Berechnung malgebenden physika- 
lischen Größen. Von L. Lichten- 
stein. 620*. 646* Brf. 847. Brf. 1002. 

Wechselstrom-Gleichstrom-Umformer. 
Von Weiß. 183*. 

Wechselstrom - Kommutatormotoren, 
siehe auch Wechselstrom - Motoren 
und Motoren. 

— Von Fr. Eichberg. Brf. 305. 

— Von R. Richter. Brf. 21. 


Wechselstromkreise, Theorie. 
L. Lichtenstein. 34. Brf. 979. 

— Von G. Benischke. Brf. 978. 

Wechselstrom-Kurven, Analyse. 
H. Vavrečka. 482*. 

Wechselstrom-Magnete. Nach L. Linde- 
quist. 16. 

Wechselstrom-Maschinen mit Hilfsfeld 
und verketteter Erreger-Maschine. 
Von A. Heyland. 121*. 142*. 

—, kompensierte. Nach G. Faccioli. 85. 

—, kompoundierte. Von A. Heyland. 
689*. 

—, Parallelbetrieb. Von G. Huld- 
schiner. Brf. 45. 

— in Reihenschaltung. Nach W. Wis- 
kott. 346. 

—. Spannungskoeffizienten. Von A. 
Sengel. 1185*. 

—, zweipolige,mitfeststehendem Felde. 
Von A. Heyland. 329*. 

Wechselstrom-Motoren siehe auch Mo- 
toren, Einphasen - Motoren und 
Wechselstrom - Kommutatormotoren. 


— (Doppelschluß). Von M. Osnos. 
336*. 358*. Brf. 1240. 


‘ Nach 


Von 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


| 
| 
| 
Ä 


— von Brown, Boveri & Cie. Von K. | 


Schnetzler. 818. 1097*. 1128*. 

—, Verhalten bei einheitlicher Betrach- 
tungsweise. Von H. Goerges. 730*. 
758*. 771. Brf. 1117. 

— — Von R. von Koch. Brf. 1117. 

— — Von Behn-Eschenburg. Brf. 


848. 

— — Von Fr. Eichberg. Brf. 848. 
Brf. 958. 

— — Yon R. Richter. 774. 799. 827°. 
Brf. 958. 


— — Von L. Schüler. Brf. 958. 

— — Von Osnos Brf 1240. 

Wechselstrom-Reihenschlußmotor der 
S. S. W. Von R. Richter. 774. 
799. 827*. 

— fürSchmalspurbahnen d. Maschinen- 
fabrik Oerlikon. 1075*. 

Wechselstrom-Yerzweigung, Theorie. 
Von L. Lichtenstein. 115*. [545. 

Wegegesetz für Starkstrom, Entwurf. 


Wehnelt-Unterbrecher, in Verbindung 
mit Righi-Oszillator. Nach A. D. 
Cole. 465. 

—, Einfluß der Verwendung mehrerer 
auf die Funkenbildung. Nach A. 
Henry. 1091. 

Weichen- und Signalstellung, elektro- 
motorische. Nach L. Kohlfürst. 345. 


Wellen, Länge in der drahtlosen 
Telegraphie. Nach H. J. Round. 584. 


Wellenempfänger, Karborund-. 245. 
— Nach Grenleaf und Pickard. 15. 
—, elektrolytischer. Nach Austin. 973. 
—, Versuche nach Flemming. 1200. 
— Von De Forest. 103. 
Wellenlänge, Veränderung. 
Fessenden. 537. [872*. 
Wellenmesser. Von E. Nesper. 849°. 
—, Verbesserungen. Nach J. Murgas. 
1110. 
Wellenmessung. Nach Fessenden. 537. 


Weltausstellungen, Berlin. 469. 619. 

—, Nutzen für die deutsche Elektro- 
technik. 619. 

Wendepole, Einfluß auf den Entwurf 
normaler Gleichstrom-Maschinen, Von 
M. Breslauer. Brf. 257. 

— Von W. Oelschläger. Brf. 357. 

Wendepol - Maschinen, Theorie und 
Konstruktion. Von F. Pelikan. %6*. 
Brf. 66. 

— Von E. Schulz. 1149*. 

— Von A. Rothert. 1108*. 

Werkzeugmaschinen, elektrischer An- 
trieb in einer Geschützfabrik. Nach 
H. C. L Holden. 248. 

Wernerwerk der Siemens & Halske 
A.-G. Von R. Hennig. #. 

Wetterhorn-Bahn, die. 298. 

Wetternachrichten durch drahtlose 
Telegrapbie. 221. 

Wicklung, neue, fürAnker von Wechsel- 
stromdynamos. 764. 

Wind-Kraftwerke in Dänemark. 
Nils Anker. 901*. 

Widerstand von Spulen für schnelle 
elektrische Schwingungen. Nach 
Th. P. Black. 219. 

Widerstände siehe auch Flüssigkeits- 
widerstände. 

Wirbelstrom-Verluste, in Polschuhen. 
Nach Wall und Smith. 15. 


Zähler, Dreileiter-Motor-Wattstunden-, 
Grenzen der Verwendung. Von H. 
G. Salomon. 200*. 

— der S.S. W. auf der Ausstellung 
Nürnberg 1906. Von A. Hundt. 237*. 

— der S. S. W. 861*. 716*. 

— der Bergmann - Elektrizitätswerke, 
A.-G. für Gleichstrom. 673. 
— — desgl. für Wechselstrom. 1199. 

— der Isaria-Zähler-Werke. 991. 

— von Schiersteiner Metallwerk G. m. 
b. H. 781*. 

Zähler-Eicheinrichtungen im Prüfamt6. 
Von R. Kopp. 502*. 531*. 

Zähler-Prüfklemmen, neue. 423. 

Zahnräder für Motorwagen, Neuerun- 
gen. 565. 

Zeitfernschalter f. selbsttätige Treppen- 
beleuchtnng. 929. 

Zeitübermittlung durch drahtlose Tele- 
graphie. 742. 

Zeitzähler, Doppel-, für Straßenbahn. 
Von E. Wagmüller. 216*. 

Zellen, polarisierte, oszillatorische Ent- 
ladung. Nach F. Krüger. 1153. 

Zellulose, spezifische Induktionskapa- 
zität. Nach A. Campbell. 345. 

Zement-Masten. 879. 1112. 

Zentralbatterie Schaltungen für Fern- 
sprech-Amter. Von E. Neuhold. 77*. 

— Von Q. Schneider. 79%. 

Zentralen, elektrische, Ausnutzung zur 
Erzeugung billiger Energie. Nach 
A. M. Taylor. 821. 

Zeugdruckereien, elektrischer Antrieb, 
Von M. Arbeiter. 260*. 

Zierknaufe, geteilte. 86. 

Zink siehe auch Metallpreise. 

-—, Preise an der Berliner Produkten- 
börse. 282. 

Zinkelektroden, Amalgamieren für gal- 
vanische Elemente, Nach Brandt. 658. 

Zink-Nickel-Samnler. 658. 

Zimmerluft-Elektrizität, Methoden zur 
Prüfung. Nach W. Holtz. 561. 

Zugbeleuchtung durch Bogenlampen. 
300. 

—, elektrische. 435. 

Zugbeleuchtungsmaschine. Von 
Rosenberg. 1207*. 

— der Felten & Guilleaume-Lahmeyer- 
werke. 
1096. Brf. 1240. 

— Von E. Rosenberg. Brf. 1096. 
Brf. 1240. 


Von 


E. 


Von M. Osnos. 917*. Brf. 


IX 


—— a Fe o aM 


Zugnachrichtendienst, Verbesserung im 
preußischen. 840. 

Zugsteuerung, siehe auch Vielfach- 
steuerung. 

—, neue, der Westinghouse Co. 
S. G. Freund. 164*. 

— der Lancashire and Yorkshire Ry 951. 


Von 


ll. Persönliches. 


Ehrenpromotionen. 1131. 
Hochschulnachrichten. 697. 795. 927. 
Ordensverleihungen. 1205. 
Althoff, Fr. 1131. 
Arndt, K. 949. 

Bell, G. 422. 

von Bezold, W. +. 220. 
Blum, O. 1064. 
Boettcher, A. 105. 
Böhmländer, H. +. 2%. 
Bürner, R. 584. 
Danielson, E. f. 1064. 
Dettmar, G. 1205. 
Diesselhorst, H. 949. 
von Ernst, A. f. 949, 
Fasolt. 584. 

Gebbert, M. t. 276. 
Goering, A. +. 85. 

von Hanfstengel, G. 795. 
Hjorth, Sören. 680 Brf. 
Hospitalier, E. t. 489. 
Hülß, Fr. 912. 

Kallmann, M. 1131. 
Kath, H. +. 818. 

von Keller, A. +. 840. 
Kittler. 763. 

Kovacs, J. 1091. 
Landsberg, Th. 795. 
Liebenow, Carl. +. 55. 
Magee, L. J. +. 721. 
Maier, W. 927. 

Mertens, K. 220. 
Naumann, O. 1131. 
Rosenberg, E. 1131. 
Schaar, R. 1110. 
Schomburg, H. +. 1020. 
Seubel, Ph. +. 509. 
Springer, Ferdinand. f. 14. 
Sumec, J. 1020. 

Sydow. 234. 

Thierbach. 563. 
Uppenborn. F. +. 318. 352. 453. 
Vogel, Fr. f. 879. 
Weber, C. L. 1205. 
Weber, Osk. G. 114. 
Winter, G. +. 675. 
Zeuner, G. 7. 1064. 
Zopke, H. 949. 


ili. Literatur. 


Eingegangene Listen und Drucksachen. 
162. 474. 726. 848. 890. 980. 1050. 
1228. 

Eingegangene Werke. 55. 131. 219. 317. 
488. 636. 584. 610. 696. 718. 762. 795. 
862. 903. 1043. 1130. 1220. 1234. 

Neue Zeitschriften. 55. 180. 1043. 1131. 

Gazeto, Matematika Internacia. 180. 

Werkstattstechnik. 55. 

Zeitschrift für das gesamte Turbinen- 
wesen. 33. 


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Theorie der Elektrizität. Von R. 
Gans. 839. 

Arnold, E., Die Gleichstrom-Maschine. 
Von M. Breslauer. 993. 

— und la Cour, J. L., Die Kom- 
mutation bei Gleichstrom- und Wech- 
selstrom-Kommutatormaschinen. Von 
Pichelmayer. 1064. 

Arrhenius, S., Theorien der Chemie. 
Von Arndt. 1154. 

Bauersfeld, W., Die automatische 
Regulierung der Turbinen. Von O. 
Wirz. 298. 

Benischke, G., Die wissenschaft- 
lichen Grundlagen der Elektrotechnik 
Von Müllendorff. 674. 

Berthold, M., Die Verwaltungs- 
praxis bei Elektrizitätswerken und 
elektrischen Straßen- und Klein- 
bahnen. Von Géron. 509. 

Birven, H., Grundzüge der mecha- 
nischen Wärmetheorie. Von R. 
Arendt. 562. | 

du Bois-Reymond, A., Erfindung 
er Erfinder. Von Stort. 81. Brf. 

— Von du Bois-Reymond. Brf. 235. 

Boje, A., Schalttafelbau. Von K. 
Gerken. 1234. 

Bredig, G., siehe Foerster, F., und 
Doelter, C. 


x 


Brockhaus, Kleines Konversations- 
Lexikon. Von R. Arendt. 245. 
Buhle, M. Technische Hilfsmittel 
zur Beförderung und Lagerung von 
Sammelkörpern (Massengütern). Von 

Pickersgill. 1043. 

Bürner, R.. Das rechtliche Verhält- 
nis zwischen dem Motorwagen-Be- 
sitzer und dem Motorwagen-Führer. 
Von W. A. Th. Müller. 656*. 


Carter, E. Tremlett, Motive power & 
gearing for electrical machinery. 
Von Ulrich. 177. 

La Cour, J. L., siehe Arnold, E 


Dessauer, Fr., und Franze, P., Die 
Physik im Dienste der Medizin mit 
besonderer Berücksichtigung der 
Strahlungen. Von H. Boas. 562. 

Dettmar, G., Kalender für Elektro- 
technik. Von K. Perlewitz. 1220. 

Doelter, C., Physikalisch-chemische 
Mineralogie. 1I. Bd. von Handbuch 
der angewandten physikalischen 
Chemie in Einzeldarstellungen, her- 
ausgegeben von G. Bredig. Von 
Arndt. 299. 


Erdmann, H, Lehrbuch der anorga- 
nischen Chemie. Von K. Arndt. 82. 


Foerster, F., Elektrochemie der 
wässrigen Lösungeu. I. Bd. von 
Handbuch der angewandten physi- 
kalischen Chemie in Einzeldar- 
stellungen, herausgegeben von G. 
Bredig. Von Arndt. 239. 

Föppl, A., siche Abraham, M. 

Franze, P, siebe Dessauer, Fr. 

Frick, J., Physikalische Technik oder 
Anleitung zu Experimental- Vor- 
trägen sowie zur Selbstherstellung 
einfacher Demonstrationsapparate. 
Von A. Brümmer. 464. 


Gentsch, W., Dampfturbinen. 
F. Krull. 81. 

Graetz, L., Die Elektrizität und ihre 
Anwendungen. Von A, Brümmer. 
318. 

— (W. von Siemens), Die elektrische 
Telegraphie. Von W. Meyer. 1199. 

Grünebaum, E. R. v., Zur Theorie 
der Zentrifugalpumpen. Von von 


Ihering. 489. 


Häfner, Ph., Stromverteilungssysteme 
und Berechnung elektrischer Lei- 
tungen. Von P. Cohn. 10%. 

Haier, F, Feuerungsuntersuchungen 
des Vereins für Feuerungsbetrieb 
und Rauchbekämpfung in Hamburg. 
Von P. Fischer. 1131. 

Hausrath, H., Eine Differential- 
methode zur Messung kleiner Wider- 
stinde und ihre Anwendung zur 
genauen Abgleichuug von Stark- 
strom-Widerständen.VonO.Schöne. 
1019. 

Heber, Gg., und Zickel, G., Elek- 
trotherapie. Die Technik und An- 
wendung elektrischer Apparate 
der ärztlichen Praxis. 
Dorn. 345. 

Holzmüller, G, Die neueren Wand- 
lungen der elektrischen Theorien 
einschließlich der Elektronentheorie. 
Von Kalischer. 489. 

Hoppe, F. Projektierung von Elek- 
trizitätswerken. Von Behrend. 344. 

— Wie stellt man Projekte, . Kosten- 
anschläge und Betriebskostenberech- 
nungen für elektrische Licht- und 
Kraftanlagen auf? Von K. Perle- 
witz. 1110. 

Hrabak, J., Hilfsbuch für den Dampf- 
maschinen-Techniker. Von K. H. 
Merk. 584. 

Huldschiner, G. Uber das Pendeln 
parallelgeschalteter Drehstrom-G ene- 
ratoren. Yon L.Fleischmann 1200. 

Hütte, Des Ingenieurs Taschenbuch. 
Von K. Perlewitz. 153. 


Jakob, M., Technisch-physikalische 
Untersuchungen von Aluminium- 
Elektrolytzellen. Von C. Liebe- 
now. T. 795. 

Janet, P., Leçons d'électrotechnique 
generale professees à l'école sgu- 
perieure Ħd'électricite. Von Ka- 
lischer. 562. 

Jenisch, P., Handbuch für alle gal- 
vanostegischen und galvanoplasti- 
schen Arbeiten mit besonderer Be- 
rücksichtigung für die Praxis. 926. 

Jensen, Ch, und Sieveking, H, 
Anwendungen des Mikrophonprin- 
zips. Von E. Peters. 1234. 

Kapp, G., Transformatoren für Wech- 
selstrom und Drebstrom. Von Pichel- 
mayer. 606. 


Von 


in 
Von Levy- 


Klingenberg, Elektromechanische 
Konstruktions-Elemente.e Von M. 
Breslauer. 275. 

Kohler, J., und Mintz, M., Patent- 
gesetze aller Völker. Von A. My- 
kisch. 245. 

Lehmann, O., D. J. Fricks Physi- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


kalische Technik. Von A.Brümmer. . 


464. 
Lindner, M., 

Schwachstromanlagen. 

Schmidt. 973. 


Lorentz, H. A., und Siertsema, L.H., 
Lehrbuch der Physik. Von K. T. 
Fischer. 244. 


Lorenz, R., Die Elektrolyse ge- 
schmolzener Salze. Von Arndt. 1091. 


Lueger, O., Lexikon der gesamten 
Technik, Bd. Ill.e Von K. Perle- 
witz. 903. 

Mattern, E.. Die Ausnutzung der 
Wasserkräfte. Von Th. Koehn. 674. 


Meyer, G. J., Zur Theorie der Ab- 
schmelzsicherungen. Von F. Emde 
696. 

Michenfelder, C., Neuere Transport- 
und Hebevorrichtungen. Von Gg. 
Schultheis. 275. 

Mintz, M, siehe Kohler, J. 


Monasch, B., Elektrische Beleuchtung. 
Von W. Wedding. 102. 


Monier, M., La Télégraphie sans fil 
et la télémécanique à la portée de 
tout le monde. Von W. Bursty n.610. 


Montpellier, J. A., L Electricité à 
Exposition Universelle et Inter- 
nationale de Liège 1905. Von M. 
Corsepius 878. 

Morck, E., Theorie der Wechsel- 
stromzähler nach Ferrarisschem 
Prinzip und deren Prüfung an aus- 
geführten Apparaten. Von J. Busch. 
p36. Brf. 846. 

— Von E. Morck. Brf. 846. 


Müllendorff, E., Aufgaben aus der 
Elektrotechnik nebst deren Lösun- 
gen. Von P. Müller. 438. 


Müller, W. A. Zeitschrift für das 
gesamte Turbinenwesen. Von F. 
Neumann. 33. 

Neesen, Fr., Die Physik in gemein- 
faßlicher Darstellung für höhere 

_ Lehranstalten, Hochschulen und 
zum Selbststudium. Von A.Brüm- 
mer. 561. 


Neumann, F., Die Zentrifugalpumpen. 
Von v. Ihering. 464. 


Niethammer, F., Berechnung und 
Entwurf elektrischer Maschinen und 
Anlagen. Ill. Bd.: Elektrische Schalt- 
anlagen und Apparate samt Grund- 
lage zur Projektierung elektrischer 
Anlagen. Von M. Vogelsang. 630. 


—, F., Turbodynamos und verwandte 
Maschinen. Von A.Thomälen. 438. 


Ein- und Mehrphasen-Wechsel- 
strom-Erzeuger. VonG.Samuel. 1034. 


Petersen, W., Eine neue Spannungs- 
regelung. Mitteilung der Arbeits- 
weise, Theorie des Vorganges. Von 
A. Thomälen. 1091. 

Pfaundler, L., Müller-Pouillets Lehr- 
buch der Physik und Meteorologie. 
Bd. I. Von E. Grüneisen. 973. 


Pohl, H.. Die Freileitungen. Ihre 
Konstruktion. Anordnung und Be- 
rechnung, Von G. Nicolaus. 152. 


Prasch, A., Die Fortschritte auf dem 
Gebiete der drahtlosen Telegraphie. 
Von A. Koepsel. 6%. 

Proell, R., Proells Rechentafel für 
Schraubenfedern. Von Wehage. 362. 

- Thermodynamische Rechentafel für 
Dampfturbinen. VonA.Stodola.536. 

Siemens, W. von, siehe Graetz, L. 

Siertsema, L.H.,sieheLorentz,H.A. 

Sieveking, H., siehe Jensen, Ch. 

Soschinski, B., Berechnung von Lei- 
tungsnetzen. Bd. VI, Abt. 3, des 
Haudbuches der Elektrotechnik von 
C. Heinke. Von P. Cohn. 630. 

Stiel, A, Polyphase currents. Von 
P. Müller. 14. 

Strecker, K., Hilfsbuch für die Elek- 
trotechnik. Von A. Sengel. 1174. 
Tenenbaum, J., Sämtliche Patent- 
gesetze in ihren wichtigsten Be- 
stimmungen. Von G. Neuma nn. 1234. 

Thomälen, A., Kurzes Lehrbuch der 
Elektrotechnik. Von E. Müllen- 
dorff. 862. 


Schaltungsbuch fúr 
Von G. 


Thompson, S. P., Dynamo-Electric 
Machinery. Von Cl. Feldmann. 562. 
Thomson, J. J., Elektrizitäts-Durch- 
gaug in Gasen. Von R. Arendt. 817. 


Tissot, C., Etude de la Resonance 
des Systemes d’Antennes dans la 
Telegraphie sans fils. Von E. 
Nesper. 1091. 


_ Uppenborn, Kalender für Elektro- 


‘ Beez, Carl. 572. 


techniker. 724. 

— Von K. Perlewitz 1220. 

Volk, K. Skizzieren von Maschinen- 
teilen in Perspektive. Von G. 
Schultheis. 153. 

Wachtel, A., Anwendung der Gra- 
phostatik im Maschinenbau mit be- 
sonderer Berücksichtigung der sta- 
tisch bestimmten Achsen und Wellen. 
Von G. Schultheis. 245. 

Wagenbach, W., Neuere Turbinen- 
anlagen. Von O. Wirz. 762. 

Weil, J., Elektrizität gegen Feuers- 
gefahr. Von Frhr. v. Moltke. 948. 

West, Jul. H., Richtige Selbstkosten- 
Berechnung in Fabrikbetrieben. Von 
Böhmländer. 202. 

Wilkens. K. Elektrische Zentralen. 
Von K. H. Merk. 1174. 

Winkelmann, A. Handbuch der 
Physik. Von G. Mayrhofer. 220. 


Winkelmann, W., Synchronmaschi- 
nen für Wechsel- und Drehstrom, 
ihre Wirkungsweise. Berechnung 
und Konstruktion. Von M. Bres- 
lauer. 1154. 

Winkler, H., Die kaufmännische 
Verwaltung einer Eisengießerei. Von 
Böhmländer. Ah. 

Wyssling, W, Jahrbuch des Schwei- 
zerischen Elektrotechnischen Ver- 
eins. Von F. Hoppe. 132. 

Zahikjanz, G., Die Theorie, Berech- 
nung und Konstruktion der Dampf- 
turbinen. Von A Dahme. 318. 

Zickel, G., siehe Heber, Gg. 

Zickler, H., Lehrbuch der allge- 
meinen Elektrotechnik. Von A. 
Brümmer. 994. 


W. Geschäftliche Nachrichten. 


Eingegangene Listen u. Drucksachen. 
162. 474. 726. 848. 890. 980. 1050. 
1228. 

Fusion von rumänischen Elektrizitäts- 
gesellschaften. 1140. 

Interessengemeinschaft von österrei- 
chischen Schwachstrom-Gesellschaf- 
ten. 522. 

Teuerungszuschläge in der elektro- 
technischen Industrie. 45. 1096. 

Vereinigung zweier Lampenfabriken. 


278. 


Akkumulatoren-Fabrik A.-G. 617. 

Akkumulatoren-undElektricitätswerke- 
A.-G. vorm. W. A. Boese & Co. 
Berlin. 548. 

Akkumulatoren - Werke Witten G. m. 
b. H. 328. 

A.-G. für  Autogene 
schweißung. 1140. 

A.-G. Mix & Genest, Berlin. 473. 1162. 

Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft, 
45. 420. 

AEG.-Union E.-G.-Ganz & Co. 579. 

AEG-Union Elektrizitäts- Gesellschaft, 
Wien. 598. 

Allgemeine Österreichische Elektrizi- 
täts-Gesellschaft, Wien. 640. 

Apparate- und Maschinenbauugesell- 
schaft m. b. H. vorm. Hugo Helberger. 
124). 


Aluminium- 


[452. 

Bergmann-Elektrieitäts-Werke, A.-G. 

Berliner Elektricitäts-Werke, beleuch- 
tungstechnisches Bureau. 680. 1184. 

British Westinghouse Electric 
Manufacturing Company, Limited. 92. 

Brown, Boveri & Cie. A.-G. 890. 936. 

Brünner, Gebr. 258. 

Budapester Allgemeine Elektrizitäts- 
Gesellschaft, Budapest. 598. 

Bumke, H. A. 522. 617. 

Carl, J., Jena. 826. 

Conrad Wm. Schmidt G. m. b. H. 752 

Conz Elektrieitäts-Gesellschaft m. b. H. 
930. 

Deutsch-Atlantische Telegraphengesell- 
schaft. 4260. 

Deutsche Beck - Bogenlampen - Gesell- 
schaft m. b. H. 498. 

Deutsche Telephonwerke G. m. b. H,, 
Berlin. 1206. 

Ditmar, R. 258. 


and | 
| Städtisches Elektrizitätswerk Nürnberg. 


an Fe min Ay Mn en m a A aaa 


1907. 

Dr. Paul Meyer A.-G., Berlin. 323. 

Elektrizitäts-A.-G. vorm. W. Lahmeyer 
& Co. 752. 

Elektricitäts - A.-G. vorm. Hermann 
Pöge, Chemnitz. 1074. 

Elektriska Aktiebolaget Magnet, Stock- 
holm. 114. (138. 

Elektrizitätswerk u Straßenbahn Hamm. 

Elektrizitätswerk Siegerland, G.m.b.H., 
Siegen. 474. 

Elektrochemische Werke G. m. b. H. 
Berlin-Bitterfeld. 306. 

Elektromontana G. m. b. H. 101. 

Elektrotechnische Fabrik Rheydt, Max 
Schorch & Cie. 306. 

Ernst Heinrich Geist, 
A.-G. 1162. 


Fein, C. & E., Stuttgart. 188. 
Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke, 
A.-G.. Frankfurt a. M. 101. 188. 
Felten & Guilleaume, Wien. 306. 
Fiscal AgencyCompany New York. 796. 
Fischer, Gebr., Dresden. 752. 
Förenade Elektriska Aktiebolaget. 
Stockholm. 114 (958. 
Friedr. Krupp A.-G., Essen a. d. Ruhr. 


Ganzsche Elektrizitäts-A.-G.. Budapest. 
572. 598. 

Gemeinde Wien, Städtische Straßen- 
bahnen. 912. 

Gesellschaft für elektrische Industrie, 
Karlsruhe-Baden. 114. 958. 1096. 
Gesellschaft für elektrische Industrie 

m. b. H., München. 101. 
Gesellschaft für elektrische Unter- 
nehmuugen zu Berlin. 473. 
Gesellschaft für Elektrostahlanlagen 
m. b. H. 980. 
Grisson G. m. b. H., Berlin. 498. 


Hackethaldraht und Kabelwerke A.-G. 
1074. 

Hartmann & Braun A.-G. 92. 452. 

Heinrich Remy G. m. b. H. 498. 


Interborough Metropolitan Co., New 
York. 1026. 

Internationale Elektrizitäts - Gesell- 
schaft, Wien. 776. 1050. 

Isaria-Zähler-Werke G. m. b. H. 452. 


Kabelfabrik- und Drahtindustrie-A.-G., 
Wien' 452. 598. 

Kabelfabrik-A.-G., Preßburg. 598. 

Kabelwerk Rheydt A.-G., Rheydt. 1050. 

Kehrs, C. W. & Cie. 548. [522. 

Kommandit-Gesellschaft Clafßen & Co. 

Körting & Mathiesen A.-G., Leutzsch- 
Leipzig. 92. 

Kreidler Metallwerk Kupfer-Walzwerk, 
Drahtzieherei. 1074. 

Krizik & Co, Fr., Wien. 1118. 

Land- und Seekabelwerke A.-G., Köln- 
Nippes. 522. [1118. 

Matffei-Schwartzkopfif-Werke G. m.b. H. 

Maschinenfabrik Oerlikon. 1050. 

Melzer, Paul, Dresden-A. 617. 


Norddeutsche Seekabelwerke A.-G. 548. 
Oberschlesischer Überwachungsverein. 


522. 

Ofticine elettromeccaniche Genua. 804. 

Österreichisch-Ungarische Sauerstoff- 
werke, Wien. 328. 

Österreichische Ganzsche Elektrizitäts- 
Gesellschaft. 868. 

Österreichische Siemens - Schuckert- 
werke, Wien. 868. 

Pariser Stadtbahn im Jahre 1906. 1102. 

Russische Gesellschaft Schuckert & Co. 
1002. 

Sachsenwerk, Licht- und Kraft-A.-G. 
473. 474. 

Siemens & Halske A.-G. 113. 

Siemens - Schuckertwerke für Süd- 
amerika-Westküste. Elektrizitäts-Ge- 
sel!schaft m. b. H. in Berlin. 1140. 

Società Elettrica Sicilia occidentale.804. 

Societa generale Italiana accumulatori 
elettrici, Mailand. 763. 

Societa Tramvie interprovinciali Tre- 
viso-Venezia-Padova. 763. 137. 


Elektrizitäts- 


Süddeutsche Elektrizitäts-Gesellschaft 
m. b. H.. Stuttgart. 188. 306. 

Süddeutsche Isolierwerke Mahla. 426. 

Süddeutsche Kabelwerke A.-G., Mann- 
heim. 258. | 1206. 

Vereinigte Elektrizitäts-A.-G., Wien. 

Vereinigte Glühlampen und Elektri- 
zitäts-A.-G., Budapest. 1206. 

Vereinigte Papierlackwarenfabriken G. 
m. b. H., Nürnberg. 1200. 

Voigt & Haeffner A.-G., Frankfurt a. M. 
306. 

Weber, Oskar, Berlin. 114. 

Weckmar, Emil. 426. 

Westfälisches Verbands - Elektrizitäts- 
werk. 498. 


V. Vereinsnachrichten. 


a) Vereine im Verband Deutscher 
Elektrotechniker. 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 
291 (Mignon - Gewinde, Normalisie- 
rung). — 52 (Jahresversammlung). — 
183. %03 (Einladung zur Einsendung 
von Vorträgen für die XV. Jahresver- 
sammlung). — 254 (Verschiebung 
des Termins der Jahresversammlung. 
Einladung zur Einsendung von Vor- 
trägen. Angemeldete Vorträge). — 303 
(Jabresversammlung). — 804 (Kom- 
mission für Lichtmessung, Normalien 
für Bogenlampen, Vorschriften für 
die Photometrierung von Bogen- 
lampen). — 326. 445 (Jahresversamm- 
lung). — 445 (Sicherheits-Kommis- 
sion. Vorschriften für die Errich- 
tung elektrischer Starkstromanlagen 
nebst Ausführungsregeln). 451 
(Maschinennormalien - Kommission. 
Abünderungs - Vorschläge zu den 
„Normalien für Prüfung und Bewer- 
tung von* elektrischen Maschinen 
und Transformatoren“). — 471. 493. 
513. 543. 568 (Tagesordnung und 
Festplan der XV. Jahresversamm- 
lung). — 472 (Kommission für In- 
stallationsmaterial, Normalien für 
Steckvorrichtungen, Normalien für 
Lampenfüße und Fassungen mit 
Edison-Mignon-Gewindekontakt). — 
514 (Sicherheitskommission: Berich- 
tigung, Belastungstabelle für Lei- 
tungen. — 515 (Anhang zu den 
Sicherheits - Vorschriften). 516 
(Drabt- und Kabelkommission: Nor- 
malien für Leitungen). — 544 (Draht- 
und Kabelkommission: Berichtigung: 
Sicherheitskommission: Berichti- 
gung; Normalien für Freileitungen; 
Entwurf eines Starkstromwege-Ge- 
setzes). — 569 (Einladung des Ver- 
eıns Deutscher Ingenieure). — 596 
(Vereinigung der Elektrizitätswerke, 
Einladung des Deutschen Vereins 
von Gas- und Wasserfachmännern). 
— 635 (Sicherheitskommission). — 
701 (Prüfung von Materialien, für 
welche Vorschriften seitens des Ver- 
bandes bestehen). — 726 (Mitglieder- 
verzeichnis). — 744 (Bericht über die 
XV. Jahresversammlung, erster Ver- 
handlungstag). — 768 (Bericht über 
dieXV,Jahresversammlung Hamburg, 
zweiter Verhandlungstag). — 799 (Be- 
riehtigung). — 800 (Bericht über die 
XV. Jahresversammlung). — £01 (Vor- 
stand und Kommissionen). — 823 (Be- 
schlüsse der XV, Jahresversammlung. 
Normalien Te e E or- 
malien für Freileitungen). — 826 (Ab- 
änderungen der Maschinennormalien). 
— 868 (Berichtigung im Protokoll 
der Jahresversammlung). — 882 (Vor- 
schriften für die Errichtung elektri- 
scher Starkstromanlagen nebst Aus- 
führungsregeln). — 908 (Jabresbe- 
richt. Sicherheitsvorschriften für den 
Betrieb elektrischer Starkstroman- 
lagen). — 955 (Sicherheitsvorschrif- 
ten. Einladungen). — 1018 (Norma- 
lien). — 1095 (Vermittlung von Vor- 
trägen für Vereine. Sicherungsstöpsel 
mit Edisongewinde). — 1115 (Nor- 
malienbuch). — 1136 (Vermittlung 
von Vorträgen für Vereine. Siche- 
rungsstöpsel mit Edisongewinde). — 
1163 (Ausstellung Marseille). — 1182 
Vermittlung von Vorträgen für Ver- 
eine). — 1205 (Sicherheitskommission, 
Zusammenstellung der elektrischen 
Bahnen in Deutschland, Deutscher 
Versicherungs - Schutzverband). — 
1224. 1236 (Normalien für Freileitun- 
ken und Leituagen, Zusammenstellung 


der elektrischen Bahnen in Deutsch- 
land). 


Elektrotechnischer Verein (Berlin). 90 
(Bericht des Ausschusses des Elek- 
trotechnischen Vereins über den 
Schutz elektrischer Starkstrom - An- 
agen gegen atmosphärische Entla- 
dungen. Erstattet von Dr. G. Be- 
nischke). — 90 (Seibt, drahtlose 
Telephonie. Nach Poulsen) — 111 
(Bericht über die Jahresversammlung 


1907). — 232 (Sitz.-Ber. v.26. II. 1907). 


vom 26. III. 1907. Up- 
a0 — 471 (Sitz.-Ber. vom 
23. IV. 1907). — 495 (Vortrag von 
-M. Kallmann: „Ein neues Ver- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


—— —— —— m . um 


fahren zum selbsttätigen Anlassen 
von Elektromotoren“). — 518 (Schluß). 
— 543 (Sitz.-Ber. v. 14. V. 1907). — 
592 (Sitz.-Ber. v. 23. V. 1907. Reor- 
ganisation des V. D. E.). 614 
Ausschuß für Einheiten und Formel- 
größen). — 615. 637. (Vortrag von E. 
Naglo: „Über die Reise nach Eng- 
land“), — (637. Ausschuß für Ein- 
heiten und Formelgrößen) — 679 
(Diskussion zum Vortrag Ebeling). 
— 844 (Diskussion zum Vortrag 
Gans). — 881 (Fortsetzung der Vor- 
träge über Maxwellsche Theorie). — 
932 (Vortrag Bussmann: „Über 
die Quarzlampe von Dr. Küch“). — 
978 (Vorlesungen über Maxwellsche 
Theorie). — 996 (Vortrag Apt: 
„Über Emailledraht“). — 1043 (Max- 
wellsche Theorie). — 1069 (Vortrag 
E. Haupt: „Störungsfreies Magne- 
tometer für Eisenuntersuchung“). — 
1094 (Sitz.-Ber. v. 2. X. 1907). — 
1095 (Einladung z. Außerord. Sitz. 
v. 12. XI. 1907). — 1186 (Sitz.-Ber. 
v. 12. XI. 1907). — 1137. 1158 (Dis- 
kussion Gg. Meyer). — 1182 (Sitz - 
Ber. v. 26. XI. 1907). — 1202. 1224. 
1236 (Vortrag G. Großmann: „Über 
den Tirrill-Regler“). — 1236 (Vor- 
träge über Maxwellsche Theorie). 


Elektrotechnischer Verein zu Breslau. 
636 (Sitz.-Ber. v. 9. X. 1906. Vor- 
trag Velde: „Die Umwandlung des 
Görlitzer Wechselstromwerkes in 
ein Gleichstromwerk“) — 1182 (Sitz.- 
Ber. v. 9. Il. 1907. Vortrag Ahrens: 
„Die praktische Lösung des Stick- 
stoffproblems*), 


Dresdner Elektrotechnischer Verein. 
254 (Sitz.-Ber. v.26.1V.06. Vortrag 
von Hopfeit: „Aluminiumspulen‘, 
Lent: „Kapselpumpe der S. S. W.*). 
— 327 (Sitz.-Ber. v. 28. VI. 1906. 
Vortrag von Salomon: „Die Ent- 
wickelung der Nernstlampe.“). — 
956 (Sitz.-Ber. v. 6. XII. 1906. Vor- 


trag Cohn: „Über Glüh- und Härte- : 


öfen mit elektrisch geheiztem 
Schmelzbad“. Sitz -Ber. v. 31.1. 1907) 
— 998. 1025 (Sitz.-Ber. v. 21. Il. 1907. 
Vortrag M. Toepler: „Über Fun- 
kenspannungen“). — 1116 (Sitz.-Ber. 
v. 6. XII 1906. Vortrag Benisch: 
„Versuche mit Osramlampen“). 


Elektrotechnische Gesellschaft Frank- 
furt a M. 1182 (Sitz.-Ber. v. 3. X. 
1906. Vortrag Schüler: „Über 
Neuerungen im Bau elektrischer 


Maschinen“). -— 1205 (Sitz -Ber. v. | 


5. XII. 1906. Vortrag Dr. J. S. 


Sachs: „Über Elektronen“). 


Elektrotechnischer Verein in Hamburg. - 


571 (Jahresbericht). 


Elektrotechnische Gesellschaft Han- 
nover. 327 (Sitz.-Ber. v. 10 VY. 1906. 
Vortrag von Kohlrausch: „Der 
Oszillograph der Firma Siemens & 
Halske“). 494 (Sitz.-Ber. v. 8. III. 1906. 
Vortrag von Franke: „Über die Her- 
stellung elektrischer Präzisions-Mel- 
instrumente“). 1043 (Sitz.-Ber. v. 
15. XI 1906. Vortrag Prof Stark: 
„Prinzipien der neuen Verbesserun- 
gen der Ökonomie elektrischer Licht- 
quellen“). 


Elektrotechnischer Verein Karlsruhe. 
113 (Vortrag von Polak: „Der Queck- 
silber-Lichtbogen und seine tech- 
nische Verwendung“). 


Elektrotechnische Gesellschaft zu Köln. 
183 (Vortrag von Weiß: „Über Wech- 
selstrom-, Gleichstrom-Umformer“). 
— 569. 596 (Sitz.-Ber. v. 21. Il 1906. 
Vortrag von Dr. Frank: „Elektrische 
Meßinstrumente“). 701 (Sitz.-Ber. v. 
17. X. 1905. Vortrag Corsepius 
über seine Studienreise). 


Elektrotechnischer Verein zu Magde- 
burg. 353 (Sitz.-Ber. v. 10. V. 1906. 
Vortrag von Hönnecke: „Die elek- 
trische Kraftübertragung auf (er 
Braunkohlengrube Vereinigte Marie 
Louise“). 

Elektrotechnischer Verein des rhei- 
nisch-westfälischen Industriebezirks 
868 (Sitz.-Ber. v. 18. XI, 1906. Vor- 


trag Barchewitz: „Die Carbone- 


Bogenlampen‘*). 


Württembergischer Elektrotechniscber . 


Verein. 1115 (Jahresbericht für 1906). 


Verein z. 


ors a —oIħňÁ 


—— c — 


b) Fremde Vereine. 
Deutsche Bunsen-Gesellschaft für an- 
'  gewandte physikalische Chemie. 441. 
| 740. 

Deutscher Verein für den Schutz des 
gewerblichen Eigentums. 843. 1113. 
1179. 
Deutscher Verein von Gas- und Wasser- 
fachmännern. 440. 5%. 
Deutscher Versicherungs - Schutzver- 
band. 1205. 
Elektrotechnischer Verein Wien. 724. 
Faraday Society. 565. 
| Gesellschaft Deutscher Naturforscher 
und Arzte. 440. 511. 798. 
Internationaler Straßenbahn- und Klein- 
bahn-Verein. 1201. 
Mitteleuropäischer Motorwagen - Ver- 
ein. 958 
Oberschlesischer Überwachungs - Ver- 
ein. 522. 
Schiffbautechnische Gesellschaft. 1113. 
Schweizerischer Elektrotechnischer 
Verein. 31. 955. 1042. 
Verband der elektrotechnischen Instal- 
lationsfirınen in Deutschland. 441.678. 
Verband Schweizerischer Elektrizitäts- 
werke 31. 1043. 
Verband Schweizerischer 
stallateure. 1043. 
ı Verein beratender Ingenieure für Elek- 
trotechnik. 1201. 
Verein Deutscher Ingenieure. 440. 589. 
699. 1022. 
Verein Deutscher Straßenbahn- und 
Kleinbahn-Verwaltungen. 44l. 1156. 
Wahrung gemeins. Wirt- 
schaftsinteressen d. dtsch. Elektro- 
technik. 328. 411. 1179. 
Vereinigung der Elektrizitäts-Werke. 
441. 596. 
Vereinigung Österreichischer und Unga- 
rischer Elcktrizitätswerke. 955. 


Elektro-In- 


VI. Patente. 


Patente. 


18. 37. 58. 86. 107. 134. 157. 
206. 230. 251. 280. 301. 
360. 441. 469. 492. 511. 541. 590. 
612. 633. 658. 678. 700. 724 744. 766. 
798. 821. 843. £66. 881. 907. 931. 953. 
977. 996. 1022. 1016. 1067. 1093. 1113. 
1135. 1157. 1180. 1202. 1223. 


181. 
324. 
566. 


Gebrauchsmuster. 

33. 60. 87. 108. 135. 158. 181. 207. 
231. 252. 281. 303. 325. 851l. 442. 
470. 512. 542. 567. 591. 614. 634. 
659. 679. 701. 725 767. 799. 821 
843. 866. 908. 931. 955. 978. 996. 


1023. 1043. 1068. 1094. 1114. 1136. 
1158 1180. 1236. 


(Auszüge aus Patentschriften.) 


Nr. 162632. Bernhard Kugelmann in 
Bad Kissingen. — Selbsttätiges Fern- 
sprechvermittlungssystem. 19. 

Nr. 162704 Töpffer & Schädel in 
Berlin. — Einrichtung für Fernsprech- 
stellen, die sowohl für Stadt- als 
auch für Hausverkehr dienen sollen. 
109. 


Nr. 162705. (Zusatz zum Patente 
138 135.) Deutsche Gasglüh- 
licht-A.-G. in Berlin. — Aus Os- 


mium mit oder ohne Gehalt an an- 
deren Platinmetallen bestehende 
Glühfäden für elektrische Vakuum- 
lampen. 39. 

Nr. 162782. Deutsche Gesellschaft 
für Bremer-Licht m. b. H. in Ne- 
heim a. d. Ruhr. — Bogenlampe mit 
abwärts gerichteten Elektroden von 
länglichem Querschnitt. 39. 


Nr. 162 865. 


Allgemeine Elektri- , 


citäts-Gesellschaft in Berlin. — | 


Vorschaltwiderstand für elektrische 
Glühlampen mit Glühkörpern aus 
Leitern zweiter Klasse. 40. 

Nr. 162877.%: (Zusatz zum Patente 
138 797.) Carl IIgner in Wien. — 
Verfahren zur Regelung intermittie- 
rend arbeitender, mit Schwungmassen 
gekuppelter Elektromotoren, die be- 
liebige Arbeitsmaschinen antreiben. 


| 159. 


XI 


Nr. 162956. (Zusatz zum Patente. 
162828.) Firma C. Haushahn in 
Stuttgart. — Selbstanlasser für 


Elektromotoren. 20. 


| Nr. 162988. Eduard Seeger in Berlin. 


— Selbsttütiger Fahrtrichtungsan- 
zeiger für Vorwärts- und Rückwärts- 
fahrt, sowie für Rechts- und Links- 
wendung eines Fahrzeuges. 232. 

Nr. 163085. Oscar Haidinger in 
Nürnberg. — Sockel mit Klemmring 
für Glühlampenfassungen. 39. 

Nr. 163 403. Berlin-Anhaltische 
Maschinenbau-A.-G. in Berlin. — 
Beweglicher Fußboden für Fahr- 
zellen elektrischer Aufzüge mit 
Druckknopfsteuerung. 19. 

Nr. 163541. Chemische Fabrik in 
Billwärder vorm. Hell und 
Sthamer A.-G. in Hamburg — 
Verfahren zur elektrolytischen Dar- 
stellung von Natriumchromat aus 
Chromeisenstein. 40. 

Nr. 163542. Allgemeine Elektri- 
citäts-Gesellschaft in Berlin. — 
Aus einzelnen Blechen zusammen- 
gesetzter wirksamer kisenkern für 
elektrische Maschinen 39. 

Nr. 163631. The British Pneumatic 
Railway Signal Company Limi- 
ted in London. — Elektrische Sig- 
nalstellvorrichtung. 88. 

Nr. 163634. (Zusatz zum Patente 
160 238.) Eisenbahnsignal-Bau- 
anstalt Scheidt & Bachmann in 
M.-Gladbach. — Signalanlage mit 
Haltstellung nach Befahren einer 
isolierten Schienenstrecke. 88. 


Nr. 163633. Julius Dember in Kölu 
a. Rh. — Streckenblock-Vorrichtung 
zur Verhütung von Eisenbahn-Un- 
glücksfällen. 88. 

Nr. 163637. Allgemeine Elektri- 
citäts-Gesellschaft in Berlin. — 
Elektromagnetische Kupplung für 
Weichen- und Signalantriebe oder 
dergleichen. 89. 

Nr. 163638. A Schumann in Düssel- 
dorf. — Stationsmelder mit sich ver- 
schiebenden elastischen, die Stations- 
namen und Reklamen tragenden Bän- 
dern. 69. 

Nr. 163639 Scheidt & Bachmann 
Eisenbahnsignal-Bauanstalt in 
M.-Gladbach. — Elektrisch gesteuer- 
tes Signal- und Weichenstellwerk mit 
Druckluftantrieb. 89. 

Nr. 163640. Siemens & Halske A.-G. 
in Berlin. — Streckenstromschließer. 


Nr. 163641. Johann Winter in Königs- 
steele a. Ruhr. — Stromschlußvor- 
richtung für Eisenbahngleise. 109. 


Nr. 163 783. Siemens & Halske A.-G. 
in Berlin. — Treidellokomotive, deren 
Zugmast das Höher- oder Tieferlegen 
des Seilangriffspunktes zuläßt. 19. 


Nr. 163792. Thomas Paul und John 
L. Mac Dougall in Yorktown, Ca- 
nada. — Schaltungsanordnung für 
Fernsprechanlagen mit Schleifen- 
leitungen und zentraler Anrufbatte- 
rie. 80. 

Nr. 163795. Deutsche Telephon- 
werke R.Stock & Co. G. m. b. H. 
in Berlin. — Zentralbatterie-Neben- 
stellenschaltung. 110. 

Nr. 163797. Troy Telegraph Con- 
struction Company in New York. 
— Empfangsvorrichtung für elek- 
trische Wellen einer bestimmten 
Frequenz. 137. 

Nr. 163798. A.-G. Mix & Genest, 
Telephon- und Telegraphen- 
werke in Berlinu. — Schaltung für 
Fernsprechämter, bei der die Schluß- 
lampe durch Überbrückung zum Er- 
löschen gebracht wird. 40. 

Nr. 163 799. Gesellschaft für 
drahtlose Telegraphie m. b. H. 
in Berlin. — Schaltungsweise für 
integrierende Detektoren in der 
drahtlosen Telegraphie. 40. 

Nr. 163800. Deutsche Telephon- 
werke R. Stock & Co. G m.b. H. 
in Berlin — Schaltung zur selbst- 
tätigen Schlußzeichengabe auf Fern- 
sprechämtern, bei welcher in die 
Teilnehmerleitung oder parallel dazu 
ein Potential und ein Schlußzeichen 
beziehungsweise ein Schlußzeichen- 
relais eingeschaltet ist. 40. 

Nr. 163823. (Zusatz zum Patente 
157 358.) Gesellschaft für Glas- 
industrie Leymanns und Keim 
in Aachen. — Dauerbrandbogenlampe 
mit eingeschlossenem Lichtbogen. 89. 


XII 


Nr. 163 836. Maschinenfabrik Oer- 
likon in Oerlikon, Schweiz. — Ein- 
richtung zur Kühlung elektrischer 
Maschinen. 38. 

Nr. 163851. Telephon- Apparat- 
Fabrik E. Zwietusch & Co. in 
Charlottenburg. — Schaltung für 
Fernsprechvermittlungsämter nach 
dem Zentralbatteriesystem. 110. 


Nr. 163852. Telephon-Apparsat- 
Fabrik E. Zwietusch & Co. in 
Charlottenburg. — Abschaltvorrich- 
tung des Hörers der Abfragevor- 
richtungen in Fernsprechämtern. 40. 


Nr. 163853. Telephon-Apparat- 
Fabrik E. Zwietusch & Co. in 
Charlottenburg. — Schaltung für 
Fernsprechhauptstellen. 61. 


Nr. 163855. Elektrizitäts-Gesell- 
schaft Richter, Dr. Weil& Co. 
in Frankfurt a M. — Vielfachab- 
zweigvorrichtung, insbesondere für 
Beleuchtungskörper. 20. 


Nr. 163858. Conrad Hesse in Darm- 
stadt. — Schutzvorrichtung für Frei- 
leitungen elektrischer 
tragungsanlagen. 160. 


Nr. 163 859. C. G. Nitzsche Söhne 
in Schmiedeberg, Bez. Dresden. — 
Leitungsdrahthalter, welcher die 
Drähte unter Durchbiegung fest- 
hält. 20. 

Nr. 163860. Firma Julius Pintsch in 
Berlin. — Kupplung für die elek- 
trischen Kabel zwischen Eisenbahn- 
wagen. 20. 

Nr. 163861. The Electric & Train 
LightingSyndicate, Limited in 


— ——- N a a en a a a 


Montreal. — Stromregler für Dyna- 
momaschinen. 20. 
Nr. 163 863. (Zusatz zum Patente 


155 278.) Charles A. Gould in New 
York. — Einrichtung zur Spannungs- 
regelung einer mit einer konstanten 
Stromquelle parallel geschalteten 
Dynamomaschine. 111. 

Nr. 163 864. Olympi Albert Rosen in 
Wien. — Anordnung zum Dämpfen 
des Tönens von Isolatoren. 20. 


Nr. 163 865. Franz Klöckner in Köln- 
Bayenthal.e — Wendeanlasser mit 
Klinkwerk für langsame, ruckweise 
Einschaltung und schnelle Ausschal- 
tung des Schalthebels. 20. 


Nr. 163866. Carl Borg, Fabrik 
für elektrisches Installations- 
material m. b. H. in Leipzig. — 
Mutterbefestigung an elektrischen 
Installationskörpern. 21. 

Nr. 163867. Porzellanfabrik Kahla, 
Filiale: Hermsdorf - Kloster- 
lausnitz in Hermsdorf, S.-A. — 


Doppelglocken-Isolator zur Verbin- 


dung von Kabeln mit anderen elek- 
trischen Leitungen. 21. 


Nr. 163868. Cooper-Hewitt Elec- 
tric Company in New York. — 
Regelung von Gleichstromvertei- 
lungsnetzen, welche von Wechsel- 
stromgleichrichtern gespeist wer- 
den. 39. 

Nr. 163869. Allgemeine Elektri- 
citäts-Gesellschaft in Berlin. — 
Trommelwicklung für Zweiphasen- 
motoren mit Umschaltung auf die 
doppelte Polzahl. 39. 

Nr. 163870. Siemens-Schuckert- 
werke G. m. b. H. in Berlin. — 
Deckel für Kühlgefäße zur Auf- 
nahme elektrischer Apparate. 40. 


Nr. 163871. Siemens-Schuckert- 
werke G. m. b. H. 
Verfahren zur Aufbringung von Er- 
regerspulen auf die Polkerne von 
Feldmagneten. 39. 

Nr. 163 872. Allgemeine Elektri- 
citäts-Gesellschaft in Berlin. — 
Stromabnehmerbürste. 39. 


Nr. 1638873. (Zusatz zum Patente 
137115.) Elektrizitäts - A. - G. 
vorm. Schuckert & Co. in Nürn- 
berg. — Elektrizitätszähler zur Be- 
stimmung des Maximalverbrauchs mit 
beschränkter Registrierperiode. 61. 


Nr. 163 874. (Zusatz zum Patente 


Kraftüber- | 


| 


ı Nr. 164 303. 


in Berlin. — , 


146 184.) Siemens & Halske A.-G. ı 


in Berlin. — Lagerung des beweg- 
lichen Systems bei elektrischen Meß- 
instrumenten. 61. 

Nr. 163875. Chonon Balnemonces 
in Berlin. — Amperestundenzähler 
nach dem Motorprinzip. 61. 

Nr. 163876. Allgemeine Elektri- 
citäts- Gesellschaft in Berlin. — 
Amperestunden-Motorzähler. 61. 


Nr. 163877. Dr. Martin Kallmann 
in Berlin. — Selbstregelnder Be- 
lastungswiderstand zur Strom-Span- 
nungs- und Leistungsvergleichung.6l. 

Nr. 163878. Ernest Wilson in Black- 
heath, Kent, Engl. — Verfahren 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


' Nr. 164310. Omer Paulet in Etterbeek- 


und Einrichtung zur Messung der 


Leistung mittels Quadrantelektro- 
meters in elektrischen Anlagen. 89. 


Nr. 163879. Siemens-Schuckert- 
werke G. m. b. H. in Berlin. —- 
Schaltuhr für Mehrfachtarifzähler.61. 

Nr. 163880. Hartmann & Braun 
A.-G. in Frankfurt a. M. — Span- 
nungssucher. 6l. 

Nr. 163831. Georges Eugene Gaiffe 
in Paris. — Sicherheitseinrichtung 
zum Schutz von Hochspannungs- 
Transformatoren gegen Schwingun- 
gen hoher Frequenz. 88. 

Nr. 163 882. 
Wien. — Gleichrichterzelle 
festem Elektrolyten. 6l. 

Nr. 163 883. Deutsche Telephon- 
werke R. Stock & Co. G. m. b. H. 
in Berlin. — Polarisiertes Relais mit 
Drehspule. 111. 

Nr. 163 8841. Siemens & Halske A.-G. 
in Berlin. 
maschine. 109. 

Nr. 163957. Fritz Krappe in Dres- 
den-Blasewitz. — Selbstkassierender 


mit 


Fraoz Pawlowski in ` 


— Kondensatorwickel- ° 


Elektrizitätsverkäufer mit Quecksil- ; 


berkippröhre. 160. 

Nr. 164090. Gustav Schönberg in 
Frankfurt a. M. — Elektrische Auf- 
zugsvorrichtung für Uhren mit 
Hebung eines Treibgewichtes durch 
einen Elektromagneten. 183. 


Nr. 164 166. Hans Bollinger in 
Tilsit. — Selbstkassierende Strom- 
schlußvorrichtung zur Lieferung 
elektrischer Energie für 
fremdenzimmer oder dergleichen von 
einer gemeinsamen Stromquelle aus. 


100. 

Nr. 164173. Dr.-ng. Erwin Kramer 
in Berlin. — ln das Gestänge einer 
elektromagnetischen Bremse einge- 
schalteter Puffer für Öl, Luft oder 
dergleichen. 232. 

Nr. 164 182. Johann H. Bastians 
und Ottmar Wehrmann in Mün- 
chen. — Zange zum Biegen von 
Isolierröhren mit Metallmantel. 232. 

Nr. 164227. Vereinigte Dampf- 
turbinen-Gesellschaft m. b. H. 
in Berlin. — Regelung für Dampf-, 
Gasturbinen und dergleichen, bei 
welcher die einzelnen Düsen durch 
besondere Ventile gesteuert wer- 
den. 88 

Nr. 164239. Franz Melaun in Char- 
lottenburg. — Verfahren zur Her- 
stellung stromleitender Schienenver- 
bindungen elektrischer Bahnen. 90. 

Nr. 164240. Dr.-Xug. Erwin Kramer 
in Berlin. — Elektromagnetische 
Klotzbremse für Fahrzeuge. 90. 

Nr 164211. 
brik A.-G. in Berlin. — Einrich- 
tung für elektrische Motorwagen, 
durch welche der Fahrschalter und 
die mechanische Bremse mit einem 
Ausschalter im Motorstromkreise 
verbunden werden. 109. 

Josef Cavalli in Basel, 
Schweiz. — Steuerung für elektrisch 
betriebene Eisenbahnzüge mit meh- 
reren Motorwagen. 137. 

Nr. 164304. Allgemeine Elektri- 
citäts-Gesellschaft in Berlin. — 
Vorrichtung zum An- und Nieder- 
legen von Stromabnehmern mit 
hochgespanntem elektrischen Strom 
betriebener Fahrzeuge. 159. 


Nr. 164 306. Noble Samuel Mc Kinsey 
und Anton R. Nelson in Susanville, 
V. St. A. — Fernsprechschaltung 
für gemeinschaftliche Leitungen, bei 
welcher beim Abheben des Hörers 
seitens des Anrufers eine Unter- 
brechung im Hauptstromkreis be- 
wirkt wird, und bei welcher sich 
auf den einzelnen Schaltstellen Kon- 
takträder befinden, welche für jeden 
Teilnehmer einen unter einem an- 
deren Winkel sitzenden Kontakt- 
stift tragen. 136. 

Nr. 164 308. 


Element. 89. 
Nr. 164309. 

Electrie Company Limited in 

Westminster, England. — Regler 


Theodor Mann und Carl 
Goebelin Duisburg. — Zink-Kohle- 


The Westinghouse | 


Brüssel. — Elektrizitätszähler. 110. 

Nr. 164312. The Westinghouse 
Eleetrie Company, Limited in 
London. — Bogenlampe mit ring- 
förmig angeordneten Kohlenbehäl- 
tern. 253. 

Nr. 164313. Allgemeine Elek- 
trieitäts-Gesellschaft in Berlin. 
Sparer für Bogenlampen mit abwärts 
geneigten Kohlen. 110. 

Nr. 164314. Josef Rosemeyer in 
Köln-Lindenthal. — Einrichtung zur 
Erzielung eines stoßfreien Spieles 
des Kernes der Regelungsspule bei 
Wechselstromlampen. 207. 


Nr. 164315. Allgemeine Elektri- 
citäts-Gesellschaft in Berlin. — 
Zündvorrichtung für Quecksilber- 
dampflampen und ähnliche Appa- 
rate. 208. 


Nr. 164383. Gesellschaft für 
drahtlose Telegraphie m. b. H. 
in Berlin. — Schwingungssystem 


mit mehrfachen Funkenstrecken. 100. 


Nr. 164478. Nikolay Jacobsen in 
Christiania. — Elektrische Melde- 
anlage mit mehreren, in eine ge- 
meinsame Zentrale einmündenden 
Meldelinien. 159. 

Nr. 164479. Siemens & Halske A.-G. 
in Berlin. — Schaltungsanordnung 
für Fernsignalanlagen mit mehreren 
durch Vermittlung einer Umschalte- 
stelle miteinander verkehrenden 
Geber- und Empfängerstellen. 137. 


‘ Nr. 164480. Siemens & Halske A.-G. 


in Berlin. — Sicherheitsvorrichtung 
für elektrische Signalgeber. 136. 


. Nr. 164481. Siemens & Halske A.-G. 


Hotel- | 


Akkumulatoren - Fa- ! 


für Motoren elektrisch angetriebener 


Fahrzeuge. 110. 


in Berlin. — Sicherheitsschaltung 
für Fernsignalanlagen, bei welchen 
mehrere Geberstellen durch Ver- 
mittlung einer Schaltstelle mit meh- 
reren einzeln zuschaltbaren Em- 
pfängern in wechselnder Gruppie- 
rung verkehren können. 136. 


Nr. 164482. Friedrich Kloppmann 
in Wilhelmshaven. — Vorrichtung 
zur Verhütung falscher Ausführung 
der durch Zeigertelegraphen über- 
mittelten Befehle, bei der die Um- 
steuerungsvorrichtung mit dem 
Zeigertelegraph in leitender Ver- 
bindung steht und bei falscher 
Ausführung eines Befehls eine 
Alarmglocke ertönt. 182. 

Nr. 164514. Gustave Adolph Trube 
in Strand, London, und William 
Chapman in Teddington, Engl. — 
Sicherheitseinrichtung an Kurz- 
schlußbremsschaltern für elektrisch 
betriebene Fahrzeuge. 159. 


Nr. 164558. (Zusatz zum Patente 
153863) Siemens & Halske A.-G. 
in Berlin. — Vorrichtung zum Ver- 
hindern des Kippens von Treidel- 
lokomotiven. 159. 

Nr. 164561. Andreas Mais in Düssel- 
dorf. — Sicherungsanlage zum Halten 
von Eisenbahnzügen. 136. 

Nr. 164562. Wireless Railway 
Company in Philadelphia. — Elek- 
trische Stromzuführung mit Teil- 
leitern. 159. 

Nr. 164563. Carl Horstmeyer in 
Berlin — Isolator für die Fahrlei- 
tung elektrischer Bahnen. 252. 

Nr. 164564. Ole Sivert Bragstad in 
Karlsruhe i. B. — Stromverteilungs- 
anlage für Wechselstrombahnen. 232. 


Nr. 164565. Paul Platte in Essen 
a. R. — Kontaktdrahtaufhängung für 
elektrische VYollbahnen 252. 

Nr. 164570. Firma W. A. Hirsch- 
mann in Pankow b. Berlin. — 
Röutgenröhre mit Wasserküblung 
für die Antikathode. 160 

Nr. 164594 Hamburg-Amerika- 
nische Uhrenfabrik in Schram- 
berg, Württ. — Elektrische Anzeige- 
uhr für einstellbare Gangszeit. 182. 


Nr. 164596. Emil Fortong in Berlin. 
— Schaltvorrichtung für Glühlam- 
pen® zur Erzeugung einer inter- 
mittierenden Beleuchtung für Sig- 
nalzwecke. 182. 

Nr. 164617. Siemens -Schuckert- 
werke G. m. b. H. in Berlin. — 
Anordnung zur Beschleunigung der 
Erregung elektrischer Maschinen. 160. 


Nr. 164618. Dr. Richard Petri in 
Neuengamme b. Hamburg. — Ver- 
fahren zur Entnahme von kontinuier- 
lichem Gleichstrom aus Wechsel- 
stromnetzen. 160. 


1 
j 


Nr. 164 683. Allgemeine Elektri- 
citäts-Gesellschaft in Berlin. — 
Elektrisches Weichenstellwerk. 136. 

Nr. 164634. J. F. W. Berlijn in 
Amsterdam, Holl. — Einrichtung 
zum Auslösen der Bremsen oder 
eines Signals auf dem Zuge von 
der Strecke aus. 136. 

Nr. 164739. Guglielmo Marconiin Lon- 
don. — Schaltung für funkentele- 
graphische Empfangsapparate. 207. 


Nr. 164742. „Megaphon“ G. m. b. H. 
in Berlin. — Mikrophonschaltung 
mit zwei in entgegengesetztem Sinne 
wirkenden primären und einer se- 
kundären Wicklung der Übertrager- 
spule. 253. 

Nr. 164747. Siemens-Schuckert- 
werke G. m. b. H. in Berlin — 
Überspannungssicherung für elek- 
trische Leitungen. 207. 

Nr. 164 748. Fritz Pfleumer in 
Dresden. — Gleichstrom-Meßgerät 
mit einem auf einer Teilstrecke be- 
weglichen Magnetfeld. 253. 

Nr. 164750. C. Olivetti & Co. in 
Mailand. — Elektrischer Transfor- 
mator für Meßgeräte. und der- 
gleichen. 253. 

Nr. 164802. Consortium für elek- 
chemische Industrie G. m. b. H. 
in Nürnberg und Dr. Walther 
Nernst in Göttingen. — Elektri- 
scher Heizkörper aus Silicium, Titan, 
Zirkon oder Thor und einem ge- 
eigneten Bindemittel. 254. 

Nr. 164886. Jacob Marie Gritters 
Doublet in Groningen, Holl — 
Relais für Telephone und der- 
gleichen, bei welchem der schwache 
Strom eines Mikrophons oder der- 
gleichen um die Feldmagnete einer 
Dynamomaschine geleitet wird. 254. 


Nr. 164965. (Zusatz zum Patente 
160 107. Franz Haßlacherin Frank- 
furt a. M. — Kompoundierung von 
Synchronmaschinen. 253. 

Nr. 165052. Sachsenwerk, Licht- 
und Kraft-A.-G. in Niedersedlitz- 
Dresden. — Perioden-Umformer für 
Mehrphasenströme. 326. 

Nr. 165053. Engelbert Arnold und 
Jens Lassen la Cour in Karlsruhe 


i. BB — Kompensierter Einphascn- 
motor. 232. 
Nr. 165054. (Zusatz zum Patente 


165053. Engelbert Arnold und 
Jens Lassen la Cour in Karlsruhe 
i. B. — Tourenregelung kompen- 
sierter Einphasenmotoren mit regel- 
barer Querwicklung. 253. 

Nr. 165055. (Zusatz zum Patente 
165053. Engelbert Arnold und 
Jens Lassen la Cour in Karlsruhe 
i. B. — Tourenregelung kompensier- 
ter  Einphasennebenschlußmotoren 
mit regelbarer Querwicklung. 253. 


Nr. 165058. Gebrüder Siemens & 
Co. in Charlottenburg. — Verfahren 
zum Herstellen von Bogenlichtelek- 
troden mit mehreren in einem Kanal 
der Elektrode angeordneten Metall- 
einlagen. 444. 

Nr. 165 138. Siemens & Halske A.-G. 
in Berlin. — Röntgenröhre. 254. 
Nr. 165150. (Zusatz zum Patente 

145 434. O.S. Bragstad und J. L. 
la Cour in Karlsruhe i. B. — An- 
ordnung zum Anlassen eines Kas- 

kadenumformers. 160. 

Nr. 165206. Allgemeine Elektri- 
citäts-Gesellschaft in Berlin. — 
Kegelförmiger Lampenreflektor mit 
konzentrischen Wellen. 254. 

Nr. 165233. Kölner Akkumula- 
torenwerke Gottfried Hagen 
in Kalk b. Köln a. Rh. — Zwischen- 
lage zur Trennung der Elektroden 
alkalischer Stromsammler unter Ver- 
wendung von Zellulosederivaten. 232. 


Nr. 165285. Henri Pieper in Lüttich 
und Gustave l’Hoest in Brüssel. — 
Einrichtung für von Hauptstrom- 
dynamomaschinen in Verbindung mit 
selbsttitigen Ludeschaltern gespeiste 
Sammlerbatterien. 303. l 

Nr. 165286. Percy Lemon Clark in 
Chicago. — Quecksilberkippschalter. 
281. 

Nr. 165287. Land- und Seekabel- 
werke A.-G. in Köln-Nippes. — 
Elektrisches Kabel mit metallischen 
Zwischenmänteln in der, Isolier- 
schicht. 207. 

Nr. 165289. Gebrüder Siemens & 
Co. in Charlottenburg. — Bogen- 
lichtelektrode mit Metalleinlage. 281. 


1907. 
\r. 166832. (Zusatz zum Patente 
116712) Allgemeine Elektri- 


eitäts-Gesellschaft in Berlin. — 
Sicherheitsvorriohtung für elektrisch 
betriebene Motorwagen. 254. 

Nr. 165323. Maschinenfabrik Oer- 
likon in Oerlikon, Schweiz. 
Mehrfacher Druckluftsteuerhahn für 
ein elektrisches, streckenweise von 
ıwei verschiedenen Fabrleitungen 
gespeistes Eisenbahnfahrzeug. 320. 


Nr. 165324. Paul Braun & Co. in 
Berlin. — Tbermoelement für pyro- 
metrische Zwecke. 326. 

Nr. 165325. M. Bouchet in Paris. — 
Elektrische Klemme, deren Klemm- 
körper mit einer zylindrischen 
Höhlung versehen ist, in welche von 
außen ein Kanal einmündet. 444. 

Nr. 165 42. Siemens-Schuckert- 
werke G. m. b. H. in Berlin. 
Verfahren zum Vermeiden von Über- 
spannungen beim Schalten in Hoch- 
spannungsanlagen. 414. 

Nr. 165445. Siemens-Schuckert- 
werke G. m. b. H. in Berlin. 
Sicherheitsvorrichtung an Kohlen- 
haltern von Bogenlampen. 303. 

Nr. 165496. Firma C. Lorenz in 
Berlin. Streckenstromschließer 
mit fest mit dem Schienenfuß ver- 


bundenem, rohrförmigem Queck- 
silberbehälter. 254. 
Nr. 165 571. Gesellschaft für 


drahtlose Telegraphie m. b. H. 


Namen-Verzeichnis. 


in Berlin. — Empfangsschaltung für 
Funkentelegraphbie, 444. 

Nr. 165573. Carl Schürer in Chem- 
nitz i. S. — Magnetische Dämpfung 
mit Mantelmagnet. 326. 

Nr. 165 574. Hermann Zipp in Cöthen, 
Anhalt. — Verfahren zum gefahr- 
losen Nachweis hoher Netzspannun- 
gen. 281. 

Nr. 165617. Gebrüder Siemens & 
Co. in Charlottenburg. — Verfahren 


zur Herstellung von Bogenlichtelek- 


troden. 445. 


Nr. 165 657. Zusatz zum Patente 
138797. Carl Ilgner in Wien. — 
Verfahren zur Regelung intermittie- 
rend arbeitender, mit Schwung- 
massen gekuppelter Gleichstrom- 
motoren. 444. 

Nr. 165698. Edmund Wiersch in 
Ruwer b. Trier. Membran zur 
Wiedergabe der Sprache. 444. 


Nr. 1657740. Gesellschaft für 
drahtlose Telegraphie m. b. H. 
in Berlin. —- Empfangsschaltung für 


Funkentelegraphie mit Schreibappa- 
rat zur Aufnahme der Zeichen. 59. 

Nr. 165 741. Dr. Paul Meyer A.-G. 
in Berlin. — Elektrisches Melgerät 
mit festen und beweglichen Spulen. 
444, 

Nr. 165813. Justus Bulkley Entz in 
Philadelphia. — Regelungseinrich- 
tung für elektrische Stromkreise. 445. 


Nr. 165819. Allgemeine Elektri- 
citäts-Gesellschaft in Berlin. — 
Schaltvorrichtung für die Feld- 


der Wechselstromseite her ange- 
lassen werden. 445. 


Nr. 165820. Tito Livio Carbone in 
Berlin — Einrichtung zur magneti- 
schen Beeinflussung des Lichtbogens 
elektrischer Bogenlampen. 592. 


Nr. 165946. Hartmann & Braun 
A.-G. in Frankfurt a. M. — Anord- 
ordnung zur Befestigung von mit 
einem Ansatz aus Isoliermaterial 
versehenen Isolierdübeln in Mauern. 


444. 

Nr. 165 947. Bergmann Flektrizi- 
tätswerke A.-G. in Berlin. 
Hebelschalter mit Moment-Ein- und 
Ausschalter. 444. 


Nr. 166045. Hartmann & Braun 
A.-G. in Frankfurt a. M. Meß- 
gerät zur Bestimmung der Summe 
oder Differcnz mehrerer elektrischer 
Größen. 444. 

Nr. 166318. Ludwig Schröder in 
Berlin. — Sicherheitseinrichtung für 
Sammlerräume, in denen Sammler- 
batterien von hoher Spannung auf- 
gestellt sind. 592. 

Nr. 166 369. Thomas Alva Edinson 
in Llewellyn Park, V. St. A. — 
Nickelsauerstoff verbindungen enthal- 
tende und mit besser leitenden 


Stoffen versetzte wirksame Maße für | 


Nr. 166 483. 


spulen von Umformern, welche von : 


positive Polelektroden 'von alkali- 

schen Sammilern. 445. 

Siemens-Schuckert- 
werke G. m. b. H. in Berlin. 
Zugsteuerung mit elektromagnetisclı 
oder pneumatisch gesteuerten Einzel- 
schaltern. 470. 

Nr. 166528. Wilhelm Krnushaar in 
Hagen i. W. — Znsatzdynamo zum 
selbsttätigen Ausgleich der Span- 
nungsschwankungen in einem Teile 
eines Verteilungsnetzes wechselnder 
Spannung. 592. 

Nr. 166530 H. Aron, Elektrici- 
tätszählerfabrik G. m. b. H. in 
Charlottenburg. — Einrichtung an 
Elektrizitätszählern zum selbsttäti- 
gen Ausschalten des Zeigerwerks 
während des Lecrlaufs des Zählers. 


— 


597. 
Nr. 166 222. Robert Müller in Mün- 
chen. — Verfahren zur Herstellung 


einer Isoliermasse für elektrotech- 
nische und andere Zwecke. 635. 


Nr. 166 370. Chemisch-Technische 
Fabrik Dr. Alb. R. W. Brand & 
Co. G. m. b. H. in Charlottenburg. 
— Verfahren zur Erhöhung der 
elektrischen Isolationsfähigkeit von 
Marmor. 635. 

Nr. 166602. Siemens-Schuckert- 
Werke G. m. b. H. in Berlin. — 
Verfahren zur Erhöhung der Ober- 
flächenisolation von Platten durch 
Aufrauhen der Oberflächen. 635. 


Die Verfasser und Besprecher von Büchern sind in diesem Verzeichnis nicht aufgeführt. Die Verfassernamen siehe unter Abteilung TIL (Literatur). 


Adelmann, L,siehe Hahnemann,W. 

Ahrens, Die praktische Lösung des 
Stickstoffproblems. 1182. 

Akemann, W., Über die wirksame 
Kapazität von Starkstrom-Kabeln und 
ihre einheitliche Messung mit Gleich- 
strom. 6°. 

Albrecht, R, Kapazitäten positiver 
Großoberflächen- und Masseplatten 
bei Entladungen mit Unterbrechun- 
gen. 539. 

Alexander, Elektrischer Antrieb für 
Reversier-Walzwerke. 727*. 

Allström, G., Selenrelais für Tele- 
graphie. 1131. Brf. 1240. 

Ammon, Verbesserung des elektro- 
magnetischen Hammers. Brf. 751. 
Brf. 776. 

Anfossi, G., Verhalten von Isolatoren 
in der Nähe des Meeres. 1235. 

Anker, N, Die elektrischen Wind- 
Kraftwerke in Dänemark. 901*. 

Apt, R, Uber Emailledraht. 996*. 

Arbeiter, M., Der elektrische An- 
trieb in Zeugdruckereien. 260°. 

Arendt, O., Neue Fortschritte in der 
Konstruktion elektrischer Bogen- 
lampen mit abgestützten Elektroden, 
insbesondere der Beck-Lampe. 992*. 

Arnold, E., Über die Untersuchung 
von Dynamobürsten. 698. 

_, Uber die Anschauungen, auf denen 
die Differentialgleichung der Kom- 
mutierung beruht. Brf. 1072. 

—, und Pfiffner, E., Die Ubergangs- 
Spannung von Kohlebürsten in Ab- 
hängigkeit von der Temperatur. 263°. 

Aron, H., Eiektrizitätszäbler-Fabrik, 
Eichzähler. 597. 

Austin, 
zeiger. 973. 

Bacly, W. H., Leitungsmaste aus 
Beton. 1112. 

Ballou, A. M., Blitzschutz-Apparat 
für Straßenbahn-Wagen. 156. 

Barchewitz, Die Carbone - Bogen- 
lampen der Carbone- Licht- Gesell- 
schaft m. b. H. Berlin. 868. 


an nn m nn 


Barnes, siehe Cole. 

Bastian, C. O., Neue Form von Ein- 
führungsdrähten für Glühlampen. 722. 

Baumann, A., Die wirtschaftliche Ent- 


wicklung der Elektrizitätswerke. 
649*. 577*. 
Beckmann, E., Die neue Haupt- 


Schaltanlage im Elektrotechnischen 
Institut der, Technischen Hochschule 
Hannover 29°. 
Behn - Eschenburg, H., Wechsel- 
strom-Reihenschlußmotoren. Brf. 848. 
Benisch, Versuche mit Osramlampen. 
1116. 
Benischke, G., Der Resonanz-Trans- 
formator. 25*. Brf. 137. Brf. 328. 
‚Zur Erklärung der sogenannten 


ungedämpften Schwingungen. Brf.69. 


Brf. 354. 

—, Bericht des Ausschusses des Elek- 
trotechnischen Vereins über den 
Schutz elektrischer Starkstrom-An- 
lagen gegen atmosphärische Ent- 
ladungen. X. 

—, Elektrische Kraft und Durchschlags- 
festigkeit in zwei hintereinander ge- 
schalteten Isolierstoffen. 95°. Brf.235. 
Brf. 236. Brf. 305. Brf. 425. 

—, Zur Theorie der Wechselstrom- 
kreise. Brf. 978. 


—-, Kritische Betrachtungen und Er- ` 


gänzungen zur Theorie des Ferro- 
magnetismus. Brf. 1049. Brf. 1161. 
Bernard, L., Anordnung von Vor- 
rats-Gefäßen für Flüssigkeits-Wider- 
stände. 150*. 
— , Erträgnisse von’ Elektrizitätswerken. 
Brf. 521. 


Berndt, G., Ein selbstzeigendes Va- ` 


Elektrolytischer Wellenan- ` 


kuum-Meßinstrument. 1124*. 


Billitzer, J., Über die elektrochemi- . 


sche Grofßindustrie. 704. 

Binge, N. R„ Die Magnetit-Bogen- 
lampe für Reihenschaltung in Ver- 
bindung mit Quecksilber - Gleich- 
richter. 631. 

Bischoff, C., Bahneigene Elektrizi- 
tätswerke. Brf. 639. 


Black, Th. P., Über den Widerstand 
von Spulen für schnelle elektrische 
Schwingungen. 219. 

Bloch, L, Zur Bestimmung der 
Phasenverschiebung in Drehstrom- 
anlagen. Brf. 804. 

——, Magnetisierungstafeln. 927. 

Blondel, A. Bilondels Ableitung 
seioer Induktions-Koeffizienten für 
gerade Drähte. Brf. 188. 


—, Theorie des singenden Lichtbogens. | 


Brf. 803. 


Boddam C., Aufzüge mit gemischter | 


hydraulischer und elektrischer Trieb- 
kraft. 468. 
Bogomolny, A. 
du Bois-Reymond, A, 
sprechung des Buches 
und Erfinder“. Brf. 235. 
Bragstad, O. S., Zur Trennung der 
Verluste in Asynchronmaschinen. 
Brf. 1139. 
Brandt, Amalgamieren von Zinkelek- 


siehe Ryss, A. 
Zur Be- 
„Erfindung 


troden für galvanische Elemente. 658. : 


Braun, A., Verbesserung des elektro- 
magnetischen Hammers. Brf. 751. 
Breitfeld, C., Der Resonanz-Trans- 

formator. 627*. 
—, Bestimmung der Phasenverschie- 


bung in Drehstromanlagen. Brf. 1117. _ 


Breslauer, M., 
pole auf den Entwurf 
Gleichstrom-Maschinen. Brf. 257. 

Brion, Gewinnung von Salpetersäure 
aus Luft bei deren Behandlung 
mittelselektrischer Flamme. Brf. 1183. 


Bristol, W. H., Thermoelektrisches 


Einfluß der Wende- 
normaler 


Pyrometer mit kompensiertem Ele- 


ment. 155. 
v. Bronk, O., Selenreluis. Brf. 1240 
Brown, Boveri & Cie., Die Ber- 
liner Elektricitäts-Werke zu Beginn 
des Jahres 1907. Brf. 1074. 
Bunker, A. C, siehe Kelly, J. F. 
Burgess, C. F., und A. H. Taylor, 
Magnetische Eigenschaften von elek- 
trolytischem Eisen. 675. 


Burstall und Highfield, Die Uuter- 
haltungskosten großer Stromerzeuger 
720 

Burstyn, W., Durchschlagsfestigkeit 
von Isolierstoffen. Brf. 305. 

—, Erzeugung ungedämpfter Schwin- 
gungen. Brf. 305. 452. 

Busch, J., Zur Besprechung des Buches 
„Theorie der Wechselstrom - Zähler 
nach Ferrarisschem Prinzip und deren 
Priifung an ausgeführten Apparaten“ 
von Dr.eisun. E. Morck. Brf. 846. 

Bussmann, O., Die Quarzlampe von 
Dr. Küch, eine Quecksilberlampe für 
hohe Spannung. geringen Energie- 
verbrauch und lange Brenndauer. 932*. 

Büttner, M., Aluminiumzellen 906. 

Cahn. G., Über den heutigen Stand 
der Schiffs-Elektrotechnik. Brf. 979. 

Campbell A. Die spezifische In- 
duktionskapazität von trockenem 
Papier und fester Zellulose. 345. 

—, Das Picousche Permeameter. 538R. 

Canter, O., Verbesserung des elektro- 
magnetischen Hammers. 534°. 

Caro, N.. Torfmoore und Kraftüber- 
tragung. 211. 

Carpenter, Hochfrequenz - Prüfein- 
richtung. 566 

Carty, J. J.. Das Arbeitsfeld des In- 
genieurs im Fernsprechwesen. 273. 

Clark, siehe Parker. 

—, W. S, Aus der Kabelpraxis. 879. 
Claudy,C.H , Drahtlose Telegraphen- 
stationen für Kriegszwecke. 1111. 
Cohn, I.M., Glüh- und Härteofen mit 

elektrisch geheiztem Schmelzbad. 956. 

Cole, A. D, Der Wehnelt-Unter- 
brecher in Verbindung mit dem 
R'ghi-Oszillator. 466. 

— und Barnes, Neues Batterieele- 
ment. 863. 

Corsepius, Die elektrotechnische In- 
dustrie in Italien und der Schweiz. 
701. [Brf. 1240, 

—, Versuche mit Lötmitteln. Brf. 1297. 

Crain, R., Schraubenräder mit gerad- 
linien Eingriffstlächen. 1202. 


XIV 


Creighton, Neue Überspannungs- 
sicherungen. 1065. 

Cremer-Chape, Elektrischer Einzel- 
antrieb in Tuchfabriken. 667*. 

Crocker, F. B., Primärelement voua 
Decker. 107. 

Cserbati, E., Fahrbare Transfor- 
matorstation der Veltliner Bahn 267*. 

— , Kraftbedarf für den elektrischen 
Betrieb der Bahnen in der Schweiz 
im Vergleich mit dem der Veltliner 
Bahnen. 576*. 

Cunningham, E. R., Kombiniertes 
Telegraphen- und Fernsprechsystem 


der „Interurban Railway“ in Des 
Moines. 840. 
Danielson, E., Motor, verwendbar 


als Reihenschluß-Motor für Gleich- 

und Wechselstrom und als kompen- 

sierter Repulsionsmotor. 550%. 
David, R, und Simons, K., Zur 


Frage der Wechselstrom-Relais nach 


dem Ferraris-Prinzip. 941*. 
Dember, H., Über den lichtelektri- 
schen Effekt und das Kathodengefälle 
an einer Alkali-Elektrode in Argon. 
Helium und Wasserstoff. 926. 
Dessauer, F., Eine neue Anwendung 
der Röntgen-Strablen. 402. 


Dettmar, G, Die Erträgnisse von 
Elektrizitätswerken in größeren 
Städten und ihre B-t influssung durch 
die Stromlieferung sn eine Bahn. 
Brf 161. 

— , Die Erträgnisse von Elektrizitäts- 
werken in mittleren und kleinen 
Städten. Brf 210. 

—, Vergleich bezüglich der Verwen- 
dung von Elektrizität und Ga». 523*. 
Brf. 1184. 

— , Die Sicherheit elektrischer Ar- 
lagen bezüglich Feuer und Leben. 
!53°. Brf. 1184. 

—, Die Bedeutung der Müllverbren- 
nung für die Elektrotechnik. 6+41*. 
670*. 691*. 712°. Brf. 826 Brf. 1074. 


Devaux-Charbonnel, M, Messung 
der Kapazität und Selbstinduktion 
von Telegraphenleitungen. 675. 

Dietze, G., Die Erträgnisse von Elek- 
trizitätswerken in mittleren und 
k'’einen Städtea. Brf. 234. Brf. 521. 

Dorn, E, Heliumröhren mit elektro- 
lytisch eingeführtem Natrium und 
Kalium. 1153. 


Ebeling, Über das im Bodensee ver- 
legte Fernsprechkabel mit Selbstin- 
duktionsspulen nach dem Pupinschen 
System. 661*. 679. 

Egner, C., Neues Verfahren zur Be- 
festigung von Isolatoren. 492. 

Ehnert, E. W., Nacbleuchten einer 
Wachstuchdecke. Brf. 597. 

—, Theorie und Vorausberechnung der 
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Ogura, K., siehe Steinmetz, C. P. 

Orlich, E, Notiz über die Leistungs- 
messung in Drehstrom-Systemen mit 
Nulleiter. 71*. 


' Osnos, M., Der Wechselstrom-Doppel- 


schluß - Motor der Felten & Guil- 
leaume-Lahmeyerwerke. 336*. 358”. 
Brf. 1240. 

—, Neue Zugbeleuchtungs - Maschine 
der Felten & Guilleaume-Lahmeyer- 
werke. 917°. Brf. 1096. Brf. 1240. 

Osterburg, R., Neuerungen auf dem 
Gebiete der Bogenlampen- Aufhän- 
gungen. 812*. 836*. 

Papalexi,N., siehe Mandelstam, L. 


Parker & Clark, Die Helion - Glüh- 
lampe. 203. 

Parsons, C. A., Die Verwendung der 
Dampfturbine auf Schiffen. 721. 

Pasching, L., Die Elektrizitätswerke 
am Rheintalischen Binnenkanal. 
1005*. 1035*. 

Passavant, H., Erläuterungen zu der 
neuen Belastungstabelle für isolierte 
Kupferleitungen. 499*. 544. 

Paterson, A., Straßenbahn-Oberbau. 
1235. 

Paetzold, M., Strahlungsmessungen 
an Resonatoren im Gebiete kurzer 
elektrischer Wellen. 219. 

Pelikan, F., Zur Theorie und Kon- 
struktion von Wendepol-Maschinen. 
26*. Brf. 66. 

—, Theoretische Betrachtungen über 
Kommuticrung. 572. 

Perls, P. H.. Erläuterungen zu den 
Normalien für Lampenfüße und Fas- 
sungen mit Edison-\Mignon-Gewinde- 
kontakt. 455*. 

Petersson, W,, Elektrische Schür- 
fung. 975. 

Peukert, W., Berechnung der Größe 
einer Akkumulatorenbatterie für eine 
gegebene Amperestunden - Leistung 
bei veränderlicher Strombelastung. 
705*. Brf. 82. 

Pfiffner, E., siehe Arnold, E. 

Pickard, G. W., Karborund-Wellen- 
anzeiger. 15. 

-—, Messung der Empfangsintensität in 
Stationen fiir drahtlose Telegraphie. 
439. 

Über den Einfluß der 
Verwendung legierter Bleche auf den 
Transformatorenbau. 603*. 

Polak, J., Der Quecksilber-Lichtbogen 
und seine technische Verwendung. 
113. 599°. 651*. 733*. 


 Porzellanfabrik Hermsdorf S.-A. 


Ambroin- und Porzellan-Isolatoren. 
Brf. 752. 

Poschenrieder, P.. Motorwagen mit 
elektrischer Kraftübertragung im 


Eisenbahnbetriebe. 194*. 


Press, A., Die Stromdichte unter der 
Bürstenkante. Brf. 304. 

—, Methode zur künstlichen Belastung 
von Transformatoren. Brf. 911. 

Presser, E., Ein neues Selen-Photo- 
meter. 560*. 

Die Anwendung des Selens zu 
photometrischen Messungen. Brf.571. 
Brf. 703. 

del Proposto, C.. Die Verwendung 
von Diesel-Motoren in Erzeugungs- 
anlagen für elektrische Energie. 1133. 


Putnam, H., siehe Stillwell, L. B. 


Radt, M.. Eine graphische Darstel- 
lung der Elektrizitätsmenge und 
Arbeit des Wechselstromes von 
sinusartigem Verlauf. Brf. 547. 

Radtke, A. A., Graphische Bestim- 
mung des Leistungsfaktors aus den 
Ablesungen zweier Wattmeter. 1177. 


Ramdohr, Verbesserung des elektro- 
magnetischen Hammers. Brf. 776. 
Rasch, G., Speisung größerer Straßen- 

bahnnetze. Brf. 91. 

Regener, E, Über die chemische 
Wirkung kurzwelliger Strahlung auf 
gasförmige Körper. 1153. 

Reichel, W., Elektrischer Betrieb 
auf der Berliner Stadt- und Ring- 
bahn. 320. 

Reiner, J.. Elektrischer Antrieb von 
Holzbearbeitungs-Maschinen. 279. 
Reithofer, M., Zur Erklärung der 

ungedämpften Schwingungen. 308*. 

Richter, R., Über Wechselstrom- 
Kommutator-Motoren. Brf. 21. 

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Reihenschlußmotor der Siemens- 
Schuckertwerke. 774. 799. 827*. Brf. 


958. 

Rinkel, R., Unfälle durch Elektrizität 
in Bergwerken. 189*. 

Rogowski, W., Theorie der Reso- 
nanz phasenwechselnder Schwin- 
gungen. 629. 

Rolland, R., Methode zur künst- 
lichen Belastung von Transforma- 
toren. Brf. 911. 

Rosenberg, E., Neue Zugbeleuch- 
tungs-Maschine der Felten & Guille- 
aume - Lahmeyerwerke. Brf. 1096. 
Brf 1210. 

—, Gleicbstrom-Maschine fiir konstan- 
ten Teilstrom. 1207*. 

Rosenthal, Neue Art von Röntgen- 
Röhren. 322. 

Rossander, C. A., Die Bestimmung 
der Phasenverschiebung in Dreh- 
strom-Anlagen. Brf. 1095. 

Rothert, A., Gleichstrom-Maschinen 
mit Wendepolen. 1108*. 

Round, H. J., Die Länge der Wellen 
in der drahtlosen Telegraphie. 584. 

Rücker, Uber die Größe der Koer- 
zitivkraft bei stetiger und bei sprung- 
weiser Magnetisierung. Brf. 256. 

Rüdenberg, R., Über die Anschau- 
ungen, auf denen die Differential- 
gleichung der Kommutierung beruht. 
Brf. 957. Brf. 1073. Brf. 1118. 

Ruhmer, E., Zur Erklärung der so- 
genannten ungedämpften Schwin- 
gungen. Brf. 69. Brf. 426. 


Rurtalsperren-Gesellschaft G. 
m. b. H., Betriebserfahrungen der 
Kraftübertragungsanlage. Brf. 327. 

Russel, A., Die toten Punkte einer 
Galvanometernadel für flüchtige 
Ströme. 346 

Ryss, A, u. Bogomolny, A, Elek- 
trolytische .Eisenniederschläge. 157. 


Sachs, J. S., Über Elektronen. 1205. 


Sack, H., Das Drehstrom-Wattmeter 
der Siemens & Halske A.-G., und 
eine Neukonstruktion ihres Präzi- 
sions-Wattmeters. 268*. 

Sahulka, J., Messung des Isolations- 
widerstandes und der Kapazität der 
einzelnen Leiter von Wechselstrom- 


Anlagen während des Betriebes. 
4577. 4848, 
—, Zwei neue Betriebssysteme für 


Bahnen mit Benutzung von Wechsel- 
strom. 774. 852°. 

—, Messung der Eisenverluste 
Wechselstrom - Betriebe. 986*. 
1074. 

—, Versuch der Erzeugung von Hoch- 

frequenz - Strömen mit Benutzung 

eines Nernstschen Glühkörpers. 1033+. 

‚„ Hochfrequenz - Lichtbogen im 

Schwingungskreise eines Duddell- 

Poulsenschen Lichtbogens. 1063*. 

—, Messung der Koeffizienten der 
gegenseitigen Induktion nach Trow- 
bridge. Brf. 1161. 


im 


Brf. 


XVI 


Salomon, Die Entwicklung 
Nernst-Lampe. 327. 

Schäfer, F., Die angebliche Gefähr- 
lichkeit des Leuchtgases im Lichte 
statistischer Tatsachen. Brf. 1183. 


Schanz u Stockhausen, K., Schäd- 
liche Wirkungen der ultravioletten 
Strahlen unserer künstlichen Licht- 
quellen. 1235. 

Scheerer, G., Die Erträgnisse von 
Elektrizitätswerken in größeren 
Städten und ihre Beeinflussung 
durch die Stromlieferung für eine 
Bahn. Brf. 161. Brf. 257. 


Schießler, J., Erhöhung der Laut- 
stärke eines sprechenden Konden- 
sators. Brf. 826. 

Schildhauer, E., Neuerungen in der 
Ausführung von Gleichstrom-Schalt- 
tafeln. 1111. 

Schmidt, A., Werte der erdmagneti- 
schen Elemente zu Potsdam für das 
Jahr 1905. 926. 

Schmidt, K. E. F., Über die Prüfung 
des Gesetzes des Quadrates 
Entfernung in der Fortpflanzung 
elektromagnetischer Wellen mittels 
des Bolometers. Brf. 889. 


Schneider, O., Über Vielfachschalter 
mit zweidrähtigen Systemleitungen. 
719°. 

Schomburg, H. & Söhne, Über 
Hochspannungs - Freileitungs - Isola- 
toren. 632. Brf. 726. 

Schortau, A. Ein neues Drehspul- 
Galvanometer für Gleichstrom. &00. 
868. 971*. Brf. 1139. 


v. Schrott, P., Das elektrische Ver- 
halten der allotropen Selen-Modifi- 
kationen unter dem Einflusse von 
Wärme und Licht. 246. 

— , Die Anwendung des Selenszu photo- 
metrischen Messungen. 293*. Brf. 571. 


Schrottke, F., siehe auch Jäger, H. 

—, Über den Einfluß der Hochspan- 
nungs-Leitungen auf die Betriebs- 
Fernsprechleitungen. 685*. 707*. 


Schüler, L., Der Wechselstrom- 
Reihenschluß-Motor der Siemens- 
Schuckertwerke. Brf. 958. 

—, Neuerungen im Bau elektrischer 
Maschinen. 1182. 

Schulthes, C. Über den heutigen 
Stand der Schiffselektrotechnik. 753*. 
782*. Brf. 980. 

Schultz, Ferd., Eine neue Methode, 
um den Ort von Störungen in 
Kabelnetzen in der Zentrale kennt- 
lich zu machen. 739*. 


Schultz, Herm., Eine neue Art des 
Abschlusses von Fernsprech-Kabeln. 
854*. 

—, Eine fahrbare Kabelwinde mit 
elektrischem Antrieb. 1141*. 

Schultze, H., Ein Verfahren zur 
Schlüpfungsmessung an Asynchron- 
motoren. 557*. 

Schultze, Quadranten - Elektrometer 
für dynamische Messungen. 1092. 


Schulz, E., Wendepol - Maschinen. 
1149*. 

Schulze, G., Uber das Verhalten von 
Aluminium-Anoden. 1157. 

Seibt, G., Drahtlose Telephonie nach 
Poulsen. 90. 

— , Der Resonanz-Transformator. Brf. 
137. Brf. 327. 

Seidener, J., Die Stromversorgung 
von New York. 156. 


der 


der 


— — — m — nn 


Sengel, A., Speisung größerer Straßen- 
bahnnetze. 91. 


— Spannungskoeffizienten von Ein- ! 
1188*. | 
Siedek, E., Der Fliehfaktor und eine 


und Mehrphasen-Maschinen. 


einfache Formel zur Berechnung der 
Fliehkraft. 435*, 


Sieveking, H., Beiträge zur Theorie | 


der elektrischen Entladung in Gasen. | Thomälen, A. 


926 
Simek, L., Zu den Vorschlägen der 


streckter Leiter. Brf. 1002. 


Simon, H. Th., Zur Theorie des selbst- | 
314*. | 


tönenden Lichtbogens. 295*. 
Brf. 804. 

—, Über die Wirkung des Magnet- 
feldes bei der Erregung ungedämpfter 
Schwingungen mit Hilfe des Licht- 
bogens. 1232. 

Simons, K., siehe David, R. 

Sjöstedt, Verarbeitung von nickel- 
haltigem Magnetkies. 1113. 

Smith, S, Sören Hjorth, der Erfinder 
des Dynamoprinzıps. Brf. 680. 


Smith, St. P., siehe Wall, Th. F. 
Sohlmann, J., Über die Verwendung 


von induktiven Vorschaltwiderstän- | 
den für Wechselstrom-Bogenlampen. ` 


1092. 


Solomon, H. G., Die Grenzen der | 


Verwendung von Dreileiter-Motor- 
Wattstunden-Zählern. 200°. 


Sparks, C. P., Die Verwendung der ' 


Elektrizität im Bergbau. 720. 
Stähli, F., Spannungs- und Kapazi- 
titsmessungen an Trockenelementen. 
869*. Brf. 1026. Brf. 1140. 
Stark, Prinzipien der neuen 
besserungen der Ökonomie 
trischer Lichtquellen. 1048. 
Steinmetz, Pr., Betriebsstörungen in 
dem Kraftwerk der New Yorker 
Hochbahn. 56. 
—, Überspannungs-Erscheinungen. 698. 


Ver- 
elek- 


— und Ogura, K., Die Induktivitäten : 


gestreckter Leiter. 1132. 

Stenz, Telegraphie und Fernsprech- 
wesen auf der internationalen Aus- 
stellung in Mailand. 1089*, 


Stern, G., Parallelschaltun;: 
Transformatoren. 981*. 
Stillwell, L. B., und H. Putnam., 


von 


Elektrischer Betrieb auf Haupteisen- 


bahnen. 632. 

Stirnimann, E., Untersuchung über 
den Spannungsverlust in Kabeln. 
581*. 607*. 

Stockhausen siehe Schanz. 


Stort, Zur Besprechung des Buches 
„Erfindung und Erfinder“. Brf 235. 


Strasser B., und Zenneck, J., Über . 


phasenwechselnde Oberschwingun- 
gen. 629. 

Strecker, K., Messungen an Trocken- 
elementen. Brf. 1026. 

Sumec, J. K, Uber die Anschauungen, 
auf denen die Differentialgleichung 


der Kommutierung beruht. Bıf. 1118. 


Swinton, C, Elektrische Methoden 
der Kraftübertragung auf Kraft- 
wagen. 719. 

Sympher, Der elektrische Schiffszug 
auf Kanälen. 179. 

Taylor, A. H., siehe Burgess. 


Taylor. A. M., Ausnutzung elektri- 
scherZentralen zur Erzeugung billiger 
Energie. 821. 


Definition der Induktivitäten ge- | Thommeck, B., 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


a a Pa re 


Teichmüller, J., Erläuterungen zu 
den neuen Belastungstabellen für im 
Erdboden verlegte Kabel. 500*. 

—, Technische Bedingungen für die 
Lieferung von Glühlampen. 1016*. 


— und Humann, P, Belastung von | 


Leitungen für Hoausinstallationen. 


475”. 


moment und Statorverluste des Ein- 
phasenmotors. 190*. 


Berechnung der 


Größe von Akkumulatoren-Batterien. | 


Brf. 826. 

Tissot, C., Über die Prüfung des 
Gesetzes des Quadrates der Ent- 
fernung in der Fortpflanzung elek- 
tromagnetischer Wellen mittels des 
Bolometers. Brf. 889. 

—, Meßmethoden in der drahtlosen 
Telegraphie. 564. 

Toepler, M., Über Funkenspannungen. 
998*, 1025*. 

v. Traubenberg, H. Frhr. Rausch, 
Erklärungsversuch der günstigen 
Wirkung der Magnetanblasung bei 
der Transformation von Gleichstrom 
in Hochfrequenzstrom mittels des 
Lichtbogens. 55%*. 

Trenkle, W., Über das magnetische 
Verhalten von Eisenpulver verschie- 
dener Dichte. 275. 


: Uhde, W., Die Erzeugung einer Phasen- 


verschiebung von genau 90° durch 

bloße Induktion. Brf. 66. 
Ulbricht, R., Zur Anwendung des 

Kugelphotometers. 777*. 


: Ulrich, Die Verwendung überhitzten 


Dampfes in Elektrizitätswerken 1163. 
Uppenborn, F. Über die Bestim- 
mung der mittleren Horizontal-Licht- 
stärke von Glühlampen. 139*. 168*. 


 —, Einfluß der Tünchung auf die Be- 


leuchtung von Sälen. 246. 


Vavrecka, H., Analyse von Wechsel- 
strom-Kurven. 48%*, 

Velde, Die Umwandlung des Görlitzer 
Wechselstromwerkes in ein Gleich- 
stromwerk. 637. 

Vereinigtelsolatorenwerke A.-G., 
Ambroin- und Porzellan-Isolatoren. 
Brf. 751. 

Voege, W., Untersuchungen über die 
Durchschlagsfestiekeit der Gase in 
ihrer Abhängigkeit vom Gasdruck. 
678*. 

—, Selbstzeigendes Vakuum-Mefßinstru- 
ment Brf. 1206 

Vreeland, K., Erzeugung ungediimpf- 
ter Schwingungen durch Quecksilber- 
dampf-Lampen. 276. 

Wagmüller, E., Doppel-Zeitziühler 
für Stralenbahnen. 216*. 

—, Vereinfachung der Stromabzabe- 
Verrechnung und Beschreibung eines 
einfachen Zählers hierfür. 731”. 

Wagner, J., Nebenschluß - Wider- 
stinde für Motoren mit Touren- 
regulierung. 559*. 

Wagner, K. W.. Unstabile Betriebs- 
zustände bei Gleichstrom-Maschinen. 
2a. 


‚ —, Zu den Vorschlägen zur Definition 


der Induktivitäten zestreckter Leiter. 
673*. Brf. 1009. Brf. 1132. 


‚ Wall, Th. F., Wirbelstrom-Verluste in 


Polschuhen. 15. 

Walter, B., Über das Spektrum des 
elektrischen Hochspannungs-Licht- 
bogens in Luft. 32. 


| —[ 


Schlüpfung, Dreh- ' 


> 


Warburg, E., und Leithäuser, G., 
Die Darstellung des Ozons durch 
stille Entladung. 301. 


—, Uber den Einfluß der Feuchtigkeit 


und der Temperatur auf die Ozoni- 
sierung des Sauerstofles und der 
atmosphärischen Luft. 629. 

—, Über die Oxydation des Stickstofles 
bei der Wirkung der stillen Ent- 
ladung auf die atmosphärische Luft. 
629. 

Weber, L., Die Blitzableiter-Instruk- 
tionen der Pariser Akademie der 
Wissenschaften. 816. 

Wedding, W.. Bogenlampen mit ein- 
geschlossenem Lichtbogen. 631. 

Wehnelt, A., Ein elektrisches Ventil- 
rohr. 14. 

Weicker, W., Die Erweiterung der 
Hochspannungs-Versuchsanlage der 
Porzellanfabrik Hermsdorf S.-A. 283*, 

Weidert, Fr., Über den Einfluß trans- 
versaler Magnetisierung auf die elek- 
trische Leitungsfähigkeit der Metalle. 
439. 

Weinberg, F., Thermophonie und 
ihre Anwendung im Gebiete stetiger 


elektrischer Schwingungen. 944”. 
Brf. 1096. 
Weiß, Wechselstrom - Gleichstrom- 


Umformer. 183*. 

von Wesendonk, K., Meßgeräte für 
hohe Potentiale. Brf. 1140. 

White, W. P., Eine Erhöhung der 
Konstanz stromgebender Batterien. 
346. 

Whitney, E. R., Einführungsdrähte 
für Glühlampen. 723. 

Wikander, E., Der Einfluß der neuen 
Metallfaden - Glühlampen auf die 
Wahl der Verbrauchsspannung für 
neue Elektrizititswerke. 166*. Brf. 
1116. 

Wilkens, K., Die Berliner Eletrici- 
täts-Werke zu Beginn des Jahres 
1907. 959*. 983*. 1011*. 1026. 1039*. 
Brf. 1074. 

—, Erläuterungen zu den Sicherheits- 
vorschriften für den Betrieb elek- 
trischer Starkstrom-Anlagen. 891*. 


Wilson, E., Selbstinduktion 
Stahlschienen. 16. 
Wiskott, W., Reihenschaltung von 
Wechselstrom-Maschinen. 346. 
Wittek, W., Selbstinduktion derrecht- 
eckigen Spule. Brf. 209. 
Wood, Neue Systeme 
Förderanlagen. 12922. 
Wulf, Th., Neues 
Beobachtung von 
nissen. 1155. 
Yeatman, W. C, Neues Verfahren 
zur Erhöhung der Selbstinduktion 
von Fernsprechkabeln. 1110. 
Young, H. W., Tragbare Stromwage 
nach Kelvin. 1112. 


Zaudy, R., Die elektrische Licht- und 
Kraftanlage im „Kaufhaus des 
Westens“ zu Berlin. 937*. 


von 


elektrischer 


Verfahren zur 
Sonnentfinster- 


Zehme, E C. Großer Lokomotiv- 
motor für Einphasen-Wechselstrom. 
131”. 


—, Akkumulatorenbhetrieb im Vororts- 
verkehr auf Haupteisenbahnen. 791”. 

—, Der Entwurf unterirdischer Straßen- 
bahnen in Berlin und die Berliner 
Verkehrsfrage. 1211*. 

Zenneck, J., siehe auch Strasser, B. 

—, Der (Juecksilberstrahl-Unterbrecher 
als Umschalter. 488. 


EN 


5. Januar 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift 


(Centralblatt für Elektrotechnik) 
Organ des Elektrotechnischen Vereins 
und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker. 


Verlag: Julius Springer In Berlin. — Schriftieitung : E. C. Zehme 
Expedition: Berlin. N. 94, Monbfjouplatz 3. 


Die 
Elektrotechnische Zeitschrift 
erscheint — seit dem Jahre 1890 vereinigt mit dem bisher in 
München erschienenen CENTRAL.BLATT FÜR ELHKTROTECHNIK 
— In wöchentlichen Heften und berichtet, unterstützt von den 
bervorragendsten Fachleuten, über alle das Gesamtgebiet der 
angewandten Elektricität betreffenden Vorkommnisse und Fragen 
In Originalberichten, Rundschauen, Korrespondenzen aus den 
Mittelpunkten der Wissenschaft, der Technik und des Verkehrs, 
in Auszügen aus den in Betracht kommenden fremden Zeit- 
schriften, Patentberichten etc. etc. 

ORIGINAL-ARBEITEN werden gut honoriert und wie alle 
anderen die Schriftleitung betreffenden Mittellungen erbeten unter 


der Adresse 
Schriftleitung der Elektrotechnischen Zeitschrift in Berlin 
N. 24, Monbijouplatz 3. 
Fernsprtchnummer: III. 539 (Julius Springer,) 


Die . 
Elektrotechnische Zeitschrift 

kann durch den Buchhandel, die Post oder auch von der 
unterzeichneten Verlagsbandiung zum Preise von M. 20,— 
inach dem Ausland mit Porto-Aufschlag) für den Jahrgang 
bezogen werden. 

ANZEIGEN werden von der unterzeichneten Verlagshandlung, 
sowie von allen soliden Anzeigegeschäften zum Preise von 
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BEILAGEN werden nach Vereinbarung beigefügt. 


Alle Mitteilungen, welche den Versand der Zeitschrift, die 
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ausschliesslich zu richten an die 
Verlsgsbuchhandlung von JULIUS SPRINGER in Berlin 

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Fernsprech- Nummern: 111. 529, III. 2430. 
Tulegramm- Adresse: Bpringer- Berlin-Monbijou, 


Inhalt, 


(Nachdruck nur mit Quellenangabe, und bei Originalartikeln 
nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet.) 


Die Berechnung der EMK von Mehrphasen- und Einphasen- 
Wicklungen auf Grund eines Vektordiagrammes der 
Feldstärke. Von H. Göürges 8. 1. 

Über die wirksame Kapazität von Starkstromkabeln und 


ihre einheitliche Messung mit Gleichstrom. Von W. 
Akemann. 8.6. 
Das Wernerwerk der Siemens & Halske A.-G. Von Dr. 


R Hennig. 8.9. 

Fortschritte der Physik. 8.14. Ein elektrisches Ventilrohr. 
Literatar. 8 14. Besprechungen: Polyphase currents. Von 
„Alfred Still. 

Kleinere Mitteilungen. 8. 14. 

Persönliobes. 8. 14. Ferdinand Springer +. 

Telegrapbie und Signalwesen mit Leitung. 
8.15. Elektrisch betriebene Vorsignale für Eisenbahnen. 

Drahtlose Telegrapbie und Telephonie. 8.15. 
Karborund-Wellenanzeiger. 

Dynamomaschinen, Transformatoren und 
Zubehör. 8. 15. Wirbelstrom-Verluste in Polschuhen. 

Schalter, Sicherungen und dergl. Vorrich- 
tungen. 8.16. Wechseistrom-Magnete. 

Elektrische Leitungsanlagen und Zubehör. 

‚3.16. Selbstinduktion von Stahlschienen. 

Elektrische Bahnen und Fahrzeuge. 8. 17. 
Zusammenstellung der im Betrieb und im Bau befind- 
lichen Einphasen-Bahnen. 

latente, Gebrauchsmuster und Auszüge. 8. 18. 
Vereinsnachrichten. 8.21 Verband Deutscher Elektrotech- 
niker (e. V.) (Betrifft Edison-Mignon-Gewinde für Glüh- 
ampen-Fassungen). 
Briefe an die Schriftleitung. 8. 21. Über Wechselstrom- 
„ommutatormotoren. Von Rudolf Richter. 
nanzielle und geschäftliche Nachrichten. 8. 24. Preis- 
‚stöigerungen in der Starkstrom-Industrie. 


Kursbewegung. — Börsen-Wochenbericht. S 21. 
Briefkasten. N. 24. 


Fragekasten. 8. 21. 


197. 


Die Berechnung der EMK 
von Mehrphasen- und Einpha: *n-Wicklungen 
auf Grund eines Vektor "agrammes der 
Feldstärke. 


Von H. Görges. 


Die Berechnung der EMK der Mehr- 
phasen-Motoren stößt auf Schwierigkeiten, 
wenn man sie auf die Rotation des magne- 
tischen Feldes gründet. Denn es ist weder 
die Geschwindigkeit, noch die Form der 
magnetischen Welle konstant. E: ist üblich, 
die Verteilung der magnetischen 'ndhktion 
über den Umfang durch treppenfö.mige Kur- 
ven Carzustellen, und zwar pflegt man im 
allgemeinen nur zwei symmetrische Formen, 
eine spitzere und eine flachere zu betrachten. 
Aber diese sind nur die Grenzformen, zwi- 
schen genen unzählige andere liegen. Herr 
Heubach hat solche Zwischenformen für 
einen Zw .iphasen-Motor mit 16 Nuten auf 
ein Polpaar dargestellt!). Man sieht daher 
bei der Berechnung der EMK von der Ro- 
tation am besten ganz ab und stellt fest, 
wie sich der Induktionsfluß, der jede ein- 
zelne Spule durchdringt, ändert. Die zu 
einem Stromkreise gehörigen Windungen 
werden aber von verschieden großen In- 
duktionsflüssen durchsetzt; es ist daher 
nötig, diese einzeln zu bestimmen und zu 
addieren. Man erhält so die Induktionsfluß- 
Windungen m des Stromkreises. Der Mo- 
mentanwert der EMK ist dann einfach: 


Ns al 


Ändern sich die Induktionen zeitlich nach 
dem Sinusgesetz, so ist der effektive Mittel- 
wert der EMK: 


g ..Q@ 


wenn 4, die Amplitude der Induktionsfluß- 
Windungen, » die Periodenzahl bedeutet. 
Demnach hat man bei genuteten Ankern 
zunächst den Induktionsfluß in jedem Zahn 
und dann die Induktionsfluß-Windungen 
festzustellen. Hierzu ist ein einfaches Dia- 
gramm sehr geeignet, das zunächst ent- 
wickelt werden soll. 


I. Das Diagramm der Ampere- 
windungen. 


Als geringste Nutenzahl mögen für ein 
Polpaar 4 Nuten bei Zweiphasen-Strom und 
6 Nuten bei Drehstrom angenommen wer- 
den. Allgemein mögen auf ein Polpaar 4n 
und 6» Nuten kommen. Wir sagen dann, 
der Motor besitze n-fache Nuten. Die Win- 
dungszahl einer einfachen Spule, das heißt 
die Zahl der in einer Nute liegenden Drähte 


sei M. Dann kommen auf ein Polpaar: 
bei Zweiphasen-Strom: 
4n 
N= 9 .‚M=2nN, ... (8 


bei Drehstrom: 


Are > 


Windungen. Nimmt man weiter vorläufig 
an, das Eisen sei schwach gesättigt, so 
werden alle Amperewindungen für die 
Durchmagnetisierung der Luft verbraucht. 
Es soll für diesen Fall zunächst die Ver- 
teilung der Amperewindungen von Zahn zu 
Zahn festgestellt werden. 

Bei der Berechnung des Induktions- 
flusses muß man streng genommen immer 
den ganzen magnetischen Kreis und die 
gesamten auf ihn wirkenden Amperewin- 
dungen betrachten. Wenn sich jedoch der 


ı) Julius Heubach, „Der Drebstrom-Motor“, 8. 161. 
Springer, 1903 


.‚M=3nN, : .. (4 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 1. 1 


magnetische Kreis in mehrere Teile, z. B. 
in zwei Hälften teilen läßt, die ebensowohl 
hinsichtlich der magnetischen Widerstände 
wie der unmittelbar auf sie wirkenden Am- 
perewindungen einander völlig gleich sind, 
so kann man die Berechnung vereinfachen, 
indem man nur einen solchen Teil be- 
trachtet. Ein Beispiel bietet die Berech- 
nung der Feldmagnete der Generatoren, 
bei denen man fast stets den magnetischen 
Kreis in zwei gleiche Hälften, eine Nord- 
und eine Südhälfte zerlegen kann. 


Es sei nun (Abb. 1) A der feste, B der 
rotierende Teil eines Mehrphasen - Motors, 
PQ eine Windung, aa der Verlauf einer 
Induktionslinie. So lange nur die eine Win- 
dung PQ vorhanden ist, muß man den 
ganzen magnetischen Kreis betrachten, da 
der Induktionsfluß zwar durch die Spule PQ 
aus dem äußeren Teil austreten muß, auf 
dem ganzen übrigen Teil der Peripherie 
aber wieder eintreten kann. Ist aber eine 
zweite Windung RS vorhanden, die eben- 
falls die Kraftlinie umschlingt und Ampere- 
windungen erzeugt, die den von PQ er- 
zeugten gleich, aber ihnen entgegengesetzt 
gerichtet sind, so braucht man, vorausge- 
setzt, daß sich eine Ebene M M findet, die 
den Kraftlinienweg aa magnetisch in zwei 
gleiche Hälften teilt, nur eine Windung, 
etwa PQ, und nur die Hälfte des magne- 
tischen Weges zu betrachten. Will man 
daher diese Methode anwenden, so muß 
man sich zunächst vergewissern, ob die 
Voraussetzung des Zerfallens in zwei gleiche 
Hälften erfüllt ist. In diesem Falle können 
wir annehmen, daß ein beliebiger Zahn 
durch die Amperewindungen aller der Spu- 
len erregt wird, die durch eine radial durch 
diesen Zahn gelegte Ebene geschnitten wer- 
den, und zwar nur durch diese. 

Es ist nun zu untersuchen, ob diese 
Bedingung bei den üblichen Wicklungen 
erfüllt ist. Bei den Wicklungen nach Abb. 2 


Alh.3. 


und 3 ist sie nicht erfüllt, denn die Ebene 
MM schneidet gar keine Windungen eines 
Polpaares, die Ebene NN alle Windungen 
eines Polpaares. Man kann daher hier nicht 
mit Sicherheit auf eine symmetrische Ver- 
teilung des Indäktionsflusses rechnen, viel- 
mehr ist die Gefahr vorhanden, daß ein Teil 
des Flusses, der in der Gegend von NN 
durch den Luftspalt tritt, durch die Welle 
des Motors und durch die Lagerschilder 
oder die Luft zurückkehrt. Besser sind die 
viel benutzten Wicklungen nach Abb. 4 für 
Drehstrom und nach Abb. 5 für Zweiphasen- 
Strom. Man kann sich leicht davon über- 
zeugen, daß bei ihnen zwei Schnitte, die 
um die Polteilung voneinander abstehen, 


1 


2 Elektrotechnische Zeitschrift. 


gleich viel Amperewindungen schneiden. 
Bezeichnen a, b, c die auf eine einfache 
Spule fallenden Amperewindungen der drei 
Stromkreise des Drehstromes (Abb. 4), so 


a os. u... > wre q = 

COOL 00 © RINO CN 
= ul / 4 -C l | -a e | Zi *a “C 

2 brssheswhuun!: Je s878 Jaan DA B EN B 202R 


Abh. 4. 


-ġ 


= ,a * | a | | a h 
Ionn insna Bonan t LIVSSIÜSI ONORINA 


Abh, 5. 


sind die Amperewindungen der geschnitte- 
nen Spulen: 


Zahn Nr. Ampere: | Zahn Nr. | Ampere: 
windungen ı windungen 

l 4a e 4b 
2 4a+b 10 | 4b+c 
3 4a-+2b 11 4b+2c 
4 4a+3b 12 4b+3c 
5 4a+4b 3 : 4b-+4c 
6 | 3a+4b 14 | 3b-+t4c 
7 ' 2a+t4b 
8 a+4b usw. 


Die Polteilung enthält in diesem Falle 
12 Zähne. Man erhält z. B. für Zahn 2: 
(4a + b), für Zahn 14: (3b + 4c) = (— 4a — b), 
da (a+b+c)=0 ist. 

Am größten ist die Symmetrie bei einer 
Anordnung nach Abb. 6, die aber nur bei 
einem ungeraden n möglich ist, und nach 


Abb, 6 


EEE EEE RI 
SIORO 


3909S 
BANAANE AA 
Abb. 7. 


Abb. 7, wobei jede Nute zwei Spulenseiten 
enthält, wie es bei genuteten Gleichstrom- 
Ankern üblich ist. 

Die einzelnen Amperewindungen lassen 
sich nun graphisch darstellen, wenn man 
annimmt, daß sich die Stromstärken zeitlich 
nach dem Sinusgesetz ändern. Wir be- 
trachten zunächst die Drehstrom-Wicklung 
und legen eine Ausführung nach Abb. 4 
zugrunde. Die Amperewindungen einer ein- 
fachen Spule sind dann: 


a = No ia = 3n Se 


N 

oder bag. u 
N , 

oder C= gie 


Gehen wir nun auf unsere Zahlentafel 
zurück, so wirken auf Zahn 1: 4a oder all- 


; N ia : F 
gemein na==, Amperewindungen. Wir 


N Ja NJa: Nde 

3 o? 3° 3° 
Ja» Sb, Je die gleich großen Amplituden 
der Stromstärken bedeuten, durch drei Vek- 
toren OA, OB, OC (Abb. 8) dar, die je 
120° miteinander einschließen. Diese Vek- 
toren stellen die Amperewindungen dar, 
die auf die Zähne 1, 9 und 17 (Abb. 4) 
wirken. 

. Betrachten wir nun die Amperewindun- 
gen für Zahn 2, so haben wir zu dem 


stellen nun worin 


Vektor OA noch einen Vektor zu addieren, 
der den vierten Teil von O B darstellt. Zieht 
man also AF gleich und parallel mit O B 
und teilt A F durch die Punkte 2, 3, 4 in 
vier gleiche Teile, so stellt der Vektor O2 
die Amperewindungs-Zahl für Zahn 2, ebenso 
03 die Amperewindungs-Zahl für Zahn 3 
usw. dar. O F ist die Amperewindungs-Zahl 
für Zahn 5. 

Allgemein hat man bei n-fachen Nuten 
einem Kreise, dessen Radius gleich 

R, zn N, Ju, En Be Ja = i 

ist, ein regelmäßiges Sechseck einzuschrei- 
ben, die Seiten in je n gleiche Teile zu 
teilen und die Vektoren vom Mittelpunkte 
zu den Teilpunkten zu ziehen. Diese Vek- 
toren geben dann nach Größe und Phase 
die auf die einzelnen Zähne eines Polpaares 
wirkenden Amperewindungen an. Unter Ja, 
ist die Amplitude der Stromstärke zu ver- 
stehen. Ist J die gleiche effektive Strom- 
stärke der drei Zweige, so ist: 


V2 


(6 


NI m. & 


AbD. 9, 


Beim Zweiphasen-Strom erhält man 
statt des Sechsecks ein Quadrat (Abb 9). 
Auf den Zahn 1, Abb. 5, wirken die Ampere- 


windungen 
(20ta 0). 


b= Noib 


ein, so ist der Vektor dieser Amperewindun- 
gen gleich der geometrischen Summe von 


Setzt man 
UT. No la R 


n n 

9 N, Ja, und 9 No Jos- 
Bezeichnet man den gleichen effektiven 
Mittelwert von ia und is wieder mit J, so 
ist die geometrische Summe von Ja, und 
Jd, gleich 


‚2.12.J 


oder gleich 2J. Daher ist der Radius des 
dem Quadrat umschriebenen Kreises 


n n N 
R=0E=, M.2J=5 o,- 2J 
oder 
NJ 
R, = 2 . a . . . . (8 


Die Quadratseiten sind wieder in je n 
gleiche Teile zu teilen und die Teilpunkte 
sind mit O zu verbinden, um die Vektoren 
der auf die einzelnen Zähne wirkenden 
Amperewindungen zu erhalten. 

Man sieht, daß die auf die einzelnen 
Zähne entfallenden Amperewindungen bei 
Drebstrom viel weniger variieren als bei 
Z4,weiphasen-Strom. Wenn ein mittlerer Zahn 
vorhanden ist (wenn n gerade ist), so ver- 
bält sich der größte zum kleinsten Werte 
bei Drehstrom wie 


1 
l: a V3 = 1:0866, 
bei Zweiphasen-Strom wie 


L: : Y2=1:0,707. 


1907. Heft. 


3. Januar 1907. 


ee er ee EEEE ee E x 


Bei a-Phasenstrom erhält man ein 
regelmäßiges 2a-Eck, bei Unendlichphasen- 
Strom einen Kreis. Zum Vergleich möge 
für den letzteren Fall der Radius berechnet 
werden. Wir kennzeichnen die Lage einer 
Windung durch den Winkel æ, den die 
auf ihrer Mitte errichtete Normale mit einer 
festen Achse einschließt. Für mehrpolige 
Anordnung sind die Winkel in elektrischen 
Graden zu messen, das heißt die geome- 
metrischen Grade sind mit der Polpaar- 
Zahl p zu multiplizieren, um elektrische 
Grade zu erhalten. Die Stromstärke in den 
einzelnen Windungen ändert sich dann wie 
der Kosinus des Winkels æ. Demnach 
hat man 

i =J cCos a. 
Auf ein Element des Bogens kommt die 


Ar 
Windungszahl Ir dæ, daher sind die Am- 


perewindungen, die auf die Stelle a, wir- 
ken, wenn die Öffnung der Windungen 
gleich der Polteilung ist, 


n 7 
+ +% + 


2 g Tio 
AWa= fi. opia = ga fcosada 
-37+ -3 +w 
-ND 


V2 
= -— .COSQ@) = n N J.coso,. 


Die Amperewindungen variieren also 
längs der Peripherie wie ein Kosinus und 
sind im Maximum gleich 


V2 

oO n 

Daher ist der Radius des Kreises, der an 
die Stelle des Polygons tritt, 


V2 
RE NG a an 0 


NJ. 


Mit Hilfe dieser Diagramme ist man 
leicht imstande, die Feldkurve für jeden 
beliebigen gegebenen Augenblick zu zeich- 
nen. Man braucht nur die Zeitlinie für 
diesen Augenblick zu ziehen und alle Vek- 


Abb. 10. 


toren auf sie zu projizieren. Abb. 10 gibt 
den Verlauf der Drehstrom-Feldkurve für 
den sechsten Teil der Periode 
Stellungen an. Dieser Wechsel wiederholt 
sich während einer Periode sechsmal. 


ll. Die magnetische Induktion und 


der Induktionsfluß. 


Die magnetische Induktion erhältman — 
immer unter der Voraussetzung, daß die 
magnetische Sättigung gering ist, sodaß 
alle Amperewindungen für die Magnetisie- 
rung des Luftspaltes verwendet werden —, 
indem man die auf einen Zahn wirksamen 


? 


: : I nz: 
Amperewindungen mit - ð multipliziert, 


worin d die Dicke des Luftspaltes in Zenti- 


metern bedeutet. 


in fünf 


3. Januar 1907. 


Für die am stärksten magnetisierten 
Zähne, die „Grenzzähne“, ist daher: 


bei Drehstrom: 


04nVY2 NJ _ NJ 
Bmax. = go ar = 0,593. 5 (10 
bei Zweiphasen-Strom: 
04n NJ NJ 
eg. 
für Unendlichphasen-Strom: 


Bmax. = 04V 2- a = 0,566 . Sr (12 

Man kann diese Formeln umgekehrt 
benutzen, um die für ein gegebenes B max. 
erforderliche Amperewindungs-Zahl zu be- 
rechnen. 

Ist weiter B der Momentanwert der In- 
duktion eines Zahnes, S die wirksame Ober- 
Häche eines Polpaares, so ist die Oberfläche 
einer Zahnkrone Ss und der momentane 
Induktionsfluß eines Zahnes @s: 


bei Drehstrom: 


So,’ D: = pn (13 
bei Zweiphasen-Strom: 
S SÈ 
&= in) Mn n 


Man hat nun, um den gesamten In- 
duktionsfluß eines Polpaares zu einer 
beliebigen Zeit zu bestimmen, die Zeitlinie 
für diesen Augenblick zu zeichnen und die 
Projektionen aller Vektoren auf sie zu 
addieren, soweit sie einen positiven Betrag 
ergeben. Zeichnerisch kann dies für jeden 
beliebigen Augenblick leicht ausgeführt 
werden; für die symmetrischen Formen der 
Feldkurve ergeben sich auch einfache For- 
meln. Ein Beispiel möge den Gang der 
Rechnung zeigen. Wir wählen dazu die 
spitze Kurve bei Drehstrom und verstehen 
nun unter den Vektoren (Abb. 8 und 9) die 
Induktionsflüsse der einzelnen Zähne. Mit 
(13) und (14) erhält man hierfür: 

bei Drehstrom: 
Dem. =0A= S Om (Abb. 8) (15 
8 max. — — 6n ( . ) (15 


bei Zweiphasen-Strom: 
S Bmax. 
Ds: max. = O E = An (Abb. 9) (16 


Die Zeitlinie falle mit O A (Abb. 8) zu- 
sammen. Die Summe der Vektoren OF, 
0 A und O E ist gleich 


lhre Richtung fällt mit O A zusammen. Die 
Summe der Vektoren, die nach den Teil- 
punkten zwischen A und F gerichtet sind, 
ist gleich 

(n — 1) R . cas 30°, 


ebenso die Summe der nach den Teil- 
punkten zwischen A und E gerichteten 
y ektoren. Die Summe dieser beiden Grup- 
pen ist daher: 


D, = 2 [(n — 1) R . cos 30°] . cos 30° 
e 3 
=?2(n— l) R. y= S1). . (18 


Ihre Richtung fällt auch mit O A zusammen. 
Es sind nun noch die Projektionen der 
Vektoren nach den Teilpunkten der unteren 
Hälften der Seiten B F uud C.E zu addieren. 
Hierfür erhält man, wenn n ungerade ist: 


vali eije ije 


Elektrotechnische Zeitschrift. 
BORN — a a a a a a ee a” 


1907. 


und wenn n gerade ist: 


oleih i)e 


_ n(n—?) 
T 4n ' 
Die Summe vdn ®,, ®, und ®, ergibt 
die unter (21) und (22) angegebenen Werte. 
Man erhält auf diese Weise: 
1. Bei Drehstrom und spitzer Feld- 
kurve: 
a) wenn n ungerade: 


Tnn? +1 
P= hh . S Bmax. - (21 
b) wenn n gerade: 
7 
= 9: S Buax (22 


2. BeiDrehstrom und flacher Feld- 
kurve, einerlei ob n gerade oder ungerade: 


v3 
®=% I Bmax. - 
3. Bei Zweiphasen - Strom und 


spitzer Feldkurve, einerlei ob n gerade 
oder ungerade: 


1 
D= j - 8 Bmax. . 


. (23 


(24 


4. Bei Zweiphasen - Strom und 
flacher Feldkurve: 
a) wenn n ungerade: 


v2 Bn?+1 


® = 16 . nè . S Bmax. (25. 
b) wenn n gerade: 
3y2 _ 
Q=- 16 5 Bunax. . (26 
Setzt man allgemein 
® =Á. S Bmax. (27 


so kann man .l aus folgender Zahlentafel 
entnehmen!): 


Drehstrom Zweiphasen-Strom 

A spitz A flach A spitz A flach 

l 0,3333 0,2890 0,2500 0,3535 
2 0,2920 0,2890 0,2500 0,2650 
3 0,2963 0,2890 0,2500 0,2750 
4 0,2920 0,25% 0,2500 0,2650 
5 0,2933 0,28% 0,2500 0,2685 
6 0,2920 0,28% 0,2500 0,2650 
7 0,2923 0,28% 0,2500 0,2670 
oo 0,2920 0,2890 0,2500 0,2050 


Man sieht, daß ® in beiden Lagen nahezu 
gleich groß ist, wenn man von dem unge- 
bräuchlichen Wert n=1 absieht. 

Bei Unendlichphasen-Strom erhält man: 


1 
® = 7 . S P max. = 0,3185 . S Banax. . (28 


Il. Die EMK bei Mehrphasen-Strom. 


Wir benutzen nun das Diagramm, um 
die EMK, die bei Drehstrom und Zwei- 
phasen-Strom in je einem Zweige der Wick- 
lung induziert wird, einwandfrei zu berech- 
nen. Hierbei hat man zu beachten, daß der 
eben berechnete Induktionsfluß nicht alle 
Windungen durchsetzt. Um die EMK der 
Spulengruppe a (Abb. 4) zu berechnen, hat 
man zunächst alle Induktionsflüsse in den 
Zähnen 21 bis 24 und 1 bis 5 zu addieren 
und mit der Windungszahl der ganzen 


N Be 
Gruppe, also mit a zu multiplizieren. 


1) Die Werte dieser Zahlentafel stimmen. wenn man 
sio mit 2 multipliziert, mit denen von Heubach, „Der 
Drehstrom-Mutor“. 8. 177, unter co und c gegebenen überein. 


Heft 1. 3 


Die Induktionsflässe der Zähne 20 und 6 
sind mit 


3 N_N 
437 4? 
die der Zähne 19 und 7 mit 
1 N_N 
2'376’ 
die der Zähne 18 und 8 mit 
1 N_N 
43 12 


zu multiplizieren. Alsdann sind alle so ge- 
fundenen Induktionsfluß - Windungen zu 
addieren, um m in Gl. (1) zu erhalten. Diese 
Rechnung ist allgemein für n durchzuführen. 
Die Amplitude von m erhält man offenbar, 
wenn die Zeitlinie in die Richtung von OA 
(Abb. 8) fällt, das heißt, wenn Zahn 1 die 
größte Induktion besitzt. Man hat daher 
zunächst alle Vektoren von O E über OA 
bis OF zu addieren. Hierfür hatten wir 
Gl. (17) und (18) 


w+ =+ m@—n|.04 ` (29 


gefunden. Dies ergibt die Induktionsfluß- 
Windungen: 


m=3 2+5 (n—1].04 


(30 

Wir ersetzen nun (Abb. 8) Zahn 5 durch 
Zahn n und Zahn 21 durch Zahn n+ 1) 
und stellen folgende Zahlentafel auf. Es 
wirken die Vektoren: 


(n +2) und (5n) auf (n — 1) Spulen, 
(n+3) und (5n — 1) auf (n — 2) Spulen, 
(n +4) und (5n — 2) auf (n — 3) Spulen, 
(2 n — 1) und (4n +3) auf 2 Spulen, 

2n und (4n +2) auf 1 Spule. 


Es sind daher wieder je zwei Vektoren, 
die symmetrisch zu O A liegen, zu addieren. 
Dies ergibt die Induktionsfluß-Windungen: 


T N 


2 n n 3 
EI he Lu 
M,= Ae a a (81 
EEE E E E E 
I ae a N 
po(94-2=9-04) 1 


Daher ist die gesamte Summe der In- 
duktionsfluß-Windungen, wenn man noch 
(15) berücksichtigt: 


2+ : (n — 1) 
1 i\n—1 
+o u z) Pr 
1 2\n — 
Her 
1 3\n -3 
le N SBa 
M=|t 3 6n 
a RE ee (32 


Daraus ergibt sich endlich für die effek- 
tive EMK eines Zweiges. bezogen auf ein 
Polpaar: 


2na N S 
—— y.1 a 


ar . er: Pax 
oder 

E = Oyo 10-8.» NS Biunax. . (33 
worin 


2+5 (n — 9) n 


(34 


+ 2": )(r — (n — 1) 


Den Wert C} kann man in einen ein- 
fachen, geschlossenen Ausdruck verwandeln, 
wenn man die Formeln 


Iaea et) 
und (35 
21921392 o Wa 
1?+2?+3?...+n?= 3 t g t | 
benutzt. Man erhält dann: 
Dn? +1 
G= gp Gi 


Durch eine analoge Rechnung erhält 
man bei Zweiphasen-Strom für die EMK 
eines Zweiges, bezogen auf ein Polpaar: 


E= 0,. -g 1078. v N 8 Bmax. . (31 
worin 
n(n-+ 1) 
+4 x +) — 1) 
1 
taf- )or — 2) 
1 ı 
C= na 1 (38 
+a( g~ $ Jo — 3) 
2 a E ER E T 
+4(5 "h-a - D) 
oder 
4n?+2 
Q= nn a.. (39 


Die folgende Zahlentafel zeigt, wie C, 
und C, mit wachsendem n erst schnell, dann 
langsam abnehmen und sich den Grenz- 


5 4 
werten a und 3 nähern. 


SD 

| n 7 

n C | C ee, os: 
E j S a | 9Yy2 8 
1 2,000 2,000 0,494 0,786 
2 1,760 | 1,500 0,432 0,589 
3 1,705 | 1,409 0,421 0,553 
4 1,638 1,375 0,417 0,540 
5 1,681 1,360 0,416 0,534 
6 1,677 1,352 0,414 0,532 
7 1,672 1,347 0,413 0,529 
oo | 1,667 1,333 0,412 0,524 


Werden bei Drehstrom die Zweige in 
Stern geschaltet, so sind die Werte der EMK 


mit V3 zu multiplizieren. 


4 Elektrotechnische Zeitschrift. 


IV. Das magnetische Feld bei 
Wechselstrom-Erregung. 


Bei einphasigem Wechselstrom werden 
häufig in verschiedenen Schaltungen die 
Mehrphasen-Wicklungen benutzt. Eine ge- 
bräuchliche Wicklung erhält man, indem 
man von der in Stern geschalteten Drehstrom- 
Wicklung einen Zweig, etwa c, unterbricht. 
Dieser Fall ist leicht abzuleiten aus dem 
Diagramm Abb. 8. Man braucht die rotie- 
rende Zeitlinie nur in dem Augenblick fest- 
zuhalten, in dem sie senkrecht zu O C steht. 
Die Projektionen aller Vektoren auf die 
Zeitlinie geben dann zusammengehörige 
Werte der Amperewindungen in den Zähnen 
an. Diese variieren jetzt aber sämtlich 
phasengleich wie ein Sinus. Die Feldver- 
teilung ist daher in jedem Augenblick durch 
Abb. 10c dargestellt, wobei die Ordinaten 
zeitlich nach dem Sinusgesetz variieren. 

Benutzt man die Dreieck-Schaltung und 
unterbricht eine Zuleitung, so führt ein 
Zweig, etwa a, einen doppelt so starken 
Strom, wie die beiden anderen Zweige, 
etwa b und c. Die Feldverteilung ergibt 
sich, wenn man die Zeitlinie (Abb. 8) in 
dem Augenblick festhält, in dem sie mit 
O A zusammenfällt.e. Man erhält daher jetzt 
die durch Abb. 10a dargestellte Feldver- 
teilung, also die spitze Kurve. 

Benutzt man eine Zweiphasen-Wicklung 
und einen Zweig, so erhält man wieder eine 
flache Kurve der Feldverteilung, während 
bei Hintereinanderschaltung beider Zweige 
die Feldverteilung durch eine spitze Kurve 
dargestellt wird. Der Fall, daß n sehr groß 
ist, stimmt dann mit dem Falle überein, 
daß cine Kommutator-Wicklung vorhanden 
ist, der durch zwei einander gegenüber 
liegende Bürsten Strom zugeführt wird. Die 
Feldstärke ist dann unter den Bürsten ein 
Maximum und nimmt nach beiden Seiten 
linear ab. 


V. Die EMK bei Wechselstrom- 
Erregung. 


Man kann die EMK entweder direkt 
auf demselben Wege berechnen, den wir 
vorher eingeschlagen haben, oder man kann 
sie durch eine einfache Überlegung aus den 
bereits gefundenen Formeln ableiten. Wir 
wollen den letzten Weg einschlagen. 

1l. Erregung durch Drehstrom- 
Wicklung, zwei Zweige hinterein- 
ander geschaltet. Die Induktionstluß- 
Windungen der Spulen a (Abb. 4) waren 
bei Drehstrom-Erregung am größten, wenn 
Zahn 1 die maximale Induktion besaß, wenn 
also die Zeitlinie in Abb. 8 mit OA zu- 
sammenfiel. Dreht man die Zeitlinie um 
30° aus dieser Lage, so erhält man in den 
Projektionen aller Vektoren in Abb. 8 auf 
diese neue Richtung der Zeitlinie zusammen- 
gehörige Werte der Feldstärken, die bei 
Wechselstrum-Erregung auf die einzelnen 
Zähne wirken und alle gleichphasig nach 
dem Sinusgesetz variieren. Nimmt man nun 
an, daß diese Projektionen die Maximal- 
werte darstellen, so ist der Maximalwert 
der Induktionsfluß-Windungen, da wir die 
Zeitlinie um 30° gedreht haben, im Ver- 


. V3 , 
hältnis “9 kleiner als bei Drehstrom - Er- 


regung, dasselbe gilt aber auch für die 
Amplituden der Stromstärke und der mag- 
netischen Induktion. Erhöht man also diese 


Größen wieder im Verhältnis i l1, so er- 


2 

hält man folgendes Resultat. 
Gleiche Stromstärken erzeugen bei 
Wechselstrom - Erregung in der angenonı- 
menen Wicklung und Schaltung dieselbe 
maximale Induktion wie bei Drehstrom-Er- 
regung, doch erstreckt sich bei Wechsel- 
strom-Erregung das Maximum der Induktion 


1907. Heft 1. 


flache Form besitzt. 

Ferner ist bei gleichen maximalen In- 
duktionen die EMK einer Spule in beiden 
Fällen gleich groß. Es ist also: 


AMD N In ogg. N Je 


Bmax. = ~- 3 Zr (40 
wenn N seine alte Bedeutung, Windungs- 
zahl der ganzen Drehstrom-Wicklung für 
zwei Pole, hat. Nennt man N. die Win- 
dungszahl einer Spulengruppe, etwa a, so ist: 


N 
No = pr (41 
und 
2 r 7 
Baar = 04n V2. Au du — 1,777, ° “> 42 
ferner: 
7T | 
Ew Z= Ne I N S Pmax. 
= e 10 y Nw Baax (43 
3/2 


Beide Spulen hintereinander geschaltet 
geben bei Wechselstrom die EMK 2 Eu, wäh- 
rend die EMK bei Sternschaltung I 3 E war. 

2. Erregung durch Zweiphasen- 
Strom-Wicklung und einen Zweig. Bei 
demselben Gedankengang, dem wir soeben 
gefolgt sind, sieht man sofort, daß das 
Maximun der Induktionsfluß-Windungen in 
der Spulengruppe a (Abb. 5 und 9) bei Zwei- 
phasen-Strom-Erregung vorhanden sein mul, 
wenn die Zeitlinie mit O A zusammenfällt. Die 
magnetische Induktion ist dann aber das 


1 
—— -fache der maximalen. Sieht man diese 


V2 

Induktion als die maximale bei Wechsel- 
strom-Erregung an, so muß die EMK bei 
Wechselstrom genau ebenso groß sein, wic 
bei Zweiphasen-Strom. Erhöht man aber 
die maximale Induktion bei Wechselstrom 
auf denselben Betrag wie bei Zweiphasen- 
Strom, so werden die EMK und die Strom- 
stärke bei Wechselstrom V2-mal so groß. 
Man erhält also: 


Otm NJ _ NJ 
2.12 8 ò ` 
wenn N die frühere Bedeutung hat. Setzt 


man die Windungszahl eines Zweiges Nw 
ein, so ist: 


Bmax. = 0,44. (44 


r N - 
No= o 0.0... (Ø 
daher: 
Odim Nud: Nu J 
m= o "y = 0889. Y" (46 
und | 
V27 
De er 8 10 S.P NS Pmax. 
| 2 | (m 
= 2> ai 10 BEN i N? max. ° (du 


3 Erregung durch Zweiphasen- 
Strom-Wicklung, beide Zweige hinter- 
einander geschaltet. Die Feldverteilung 
entspricht jetzt der Lage der Zeitlinie 
(Abb. 9), in der sie mit O E zusammenfällt. 
In dieser Lage ist die Zeitlinie bei Zwei- 
phasen-Strom um 45° aus der Lage gedreht, 
bei der das Maximum der Induktionsfluß- 
\Windungen in einer Spule auftritt. Die 
Werte der Induktionsfluß -Windungen. der 
EMK eines Zweiges und der Stromstärke 


f 1 f 
sind daher das po fache der maximalen. 


Diese Werte sind aber gleich den Maximal- 
werten bei Wechselstrom - Erregung, wenn 
man die Projektionen der Vektoren auf die 
Richtung OE als die Maximalwerte der 
Feldstärke in den einzelnen Zähnen ansieht. 
Erhöht man daher diese Werte im Ver- 


u 
+ 


9, Januar 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 1. 


5 
pann 


so ergibt sich folgendes = 

i gleicher effektiver Stromstär e 
A a mas imale Induktion bei Wechsel- 
strom - Erregung das y2-fache, die EMK 
denselben Wert an, wie die entsprechenden 
Größen bei Zweiphasen - Strom - Erregung. 
Daher ist bei Wechselstrom-Erregung: 


„m NJL 0.7 


Bass. = V2 9 do‘ 


iv brauchen hier Nw nicht einzuführen. 
a die gesamte Windungszahl für ein 
Polpaar. Ferner ist die EMK eines Zweiges: 


hältnis V2: 1, 


(48 


A ne Pmax. 
E=0:. g0 N 
= 0, ZEP- 10-4 v N8 Baar. (49 


und daher die gesamte EMK: 


Ext. == Ca . n 108 V N S Bmax. . (50 


Man erhält also das bemerkenswerte Re- 
sultat, daß die EMK bei gleicher maximaler 
Induktion gleich groß wird, einerlei ob man 
einen Zweig oder beide Zweige des Zwei- 
phasen - Stromes verwendet. Die Formen 
der Feldkurve und die Stromstärken, die 
man in beiden Fällen aufwenden muß, um 
gleiche Induktionen zu erhalten, sind da- 
gegen voneinander verschieden. 

Die EMK der Kommutator-Wick- 
lung. Macht man in der Gl. (60) n sehr 
groß, so erhält man die doppelte EMK einer 
Kommutator-Wicklung für ein Polpaar, die 
durch ihr eigenes Feld erzeugt wird. Es ist 
nämlich zu beachten, daß die Windungen 
bierbei nur zur Hälfte hintereinander ge- 
schaltet sind. Es wird dann 

C = 


ul p 


also wird: 


l 4 2 
E. = Dg’ g 107.9 N N Danax. 


ny2 


E= -49 10- °. v N S Banax. (51 


Da die Induktion vom Maximum an nach 
beiden Seiten linear abnimmt, so ist: 


S Bmax. =4 Ømax. - 
und es wird: 


-7V2 
E: = TA 


(52 


10 °. y N Danax. . (53 
Nimmt man sinusförmige Feldverteilung an, 
80 ist bekanntlich: 


Ee=y210-8.9 N Danax. (54 


VI. Das Vektordiagramm bei größerer 
Sättigung des Eisens. 


i Es ist klar, daß bei größerer Eisen- 
ie ng nicht alle Amperewindungen für 
= "rehmagnetisierang der Luft verfügbar 
san an muß daher Abzüge machen, und 
= r un größere, je größer die Sättigung 
E i 80 größere bei den Grenzzähnen als 
a en mittleren Zähnen. Die Seiten des 
E mäßigen Polygons werden dadurch 
aa nach außen gekrümmte Form an- 
ir . Man kann sagen, daß das Dreh- 
2 I starker Sättigung vollkommener 
Eindnß bei geringer Sättigung. Dieser 
Fe sich besonders bei Zweiphasen- 

a emerkbar machen, weil die Unter- 
eile, 2 der Größe der Vektoren hier viel 
en 28 beim Drehstrom sind. Bei letz- 
wird sich der Einfluß der Sättigung 


x Er Saas 
esentlich in einer Verkleinerung der Vek- 
ren geltend machen. 


©- VII. Streuung. 


Das Vektordiagramm gewährt endlich 
noch eine bequeme Beurteilung der Streu- 
ung. Wenn z. B. (Abb. 4 und 8) auf Zahn 2 
die Amperewindungen O2, auf Zahn 3 die 
Amperewindungen O3 wirken, so ist, so lange 
der magnetische Widerstand des Eisens ver- 
nachlässigt wird, zwischen denKronen beider 
Zähne eine magnetische Potentialdifferenz 
wirksam, die durch die Differenz (2,3) der 
beiden Vektoren O2 und O3 dargestellt 
wird. Die Streuung von Zahn zu Zahn ist 
daher durch die Abschnitte auf den Seiten 
des Polygons nach Größe und Phase be- 
stimmt. Hieraus ergibt sich sofort die be- 
merkenswerte Tatsache, daß die Streuung 
zwischen den Zähnen einer Spulengruppe 
nach Größe und Phase konstant ist. So viel 
Induktionslinien z. B. von Zahn 1 auf Zahn 2 
übertreten, so viel treten auch von 2 auf 3, 
von 3 auf 4, von 4 auf 5 über. Erst hier 
erfolgt sprungweise eine Änderung. Es 
werden also nur die Grenzzähne, nicht aber 
die dazwischen liegenden Zähne durch 
Streuung stärker belastet.!) In dem Augen- 
blick, in dem Zahn 1 die größte Induktion 
besitzt, fällt die Zeitlinie mit Vektor O A 
(Abb. 8) zusammen. Die Projektionen von 
02 und 024 sind in diesem Augenblick 
gleich groß und kleiner als OA, das heißt 
die magnetischen Potentialdifferenzen 42 
und A24 suchen gleich große Streuflüsse 
zu erzeugen, die von Zahn 1 nach Zahn 2 
einerseits und nach Zahn 24 anderseits ge- 
richtet sind. Die Mehrbelastung, die Zahn 1 
durch Streuung erleidet, hat also im wesent- 
lichen dieselbe Phase wie die Hauptbelastung 
des Zahnes 1 durch Induktion. Die magne- 
tische Verteilung und die Streuungen sind 
für diesen Fall in Abb. 11 durch Pfeile dar- 
gestellt. 


c a ò 


SEO ZS 
STRIS ET Z 
3 E NNN I 


SET 18 19 MI ZLISIIVELEISVSCECTEION 


Abb. 11. 


Die durch Streuung verursachte 
EMK. Wir wollen nunmehr annehmen, daß 
die Abschnitte auf den Polygonseiten die 
Streuflüsse selbst nach Größe und Phase 
darstellen. Die aus den Eckzähnen aus- 
tretenden Streuflüsse sind dann durch die 
Vektoren AA', BB'... EE' (Abb. 12) dar- 


zustellen, die ebenso lang sind, wie die Ab- 
schnitte auf den Seiten des Sechsecks. Ihre 
Größe sei ®,. Wenn ia sein Maximum er- 
reicht, so fällt die Zeitlinie mit O A zusam- 
men. Die Streuung zwischen den Zähnen 5 
bis 9 und 17 bis 21 erreicht dann ihren 
Maximalwert ®,. Anderseits tritt aus Zahn 1 
der Maximalbetrag D, der Streuung aus, In 
Zahn 13 der Maximalbetrag ein, aus 5 und 


1) Vergl. Heubach, Der Drehstrommotor, 8. 208 ff. 


I 
21 treten halb so große Streuflüsse 5 ®, 


aus, in 9 und 17 wieder ein. Der aus Zahn 1 
austretende Streufluß teilt sich nach links 
und rechts in zwei gleiche Teile und tritt 
bei 13 wieder ein. Der aus 5 austretende 
Streufluß tritt bei 9, der aus 21 austretende 
bei 17 wieder ein, wie es in Abb. 12 ange- 
deutet ist. Die Spulenseiten des Zweiges a 
liegen nun einerseits zwischen den Zähnen 7’ 
und B, anderseits zwischen C und E. Sie 
werden daher sämtlich von einem Gesamt- 
Streufluß gleicher Größe und Phase um- 
schlungen, und dieser erreicht offenbar sein 
Maximum ®,, wenn die Zeitlinie mit OA 
zusammenfällt, das heißt, wenn auch ia sein 
Maximum erreicht. ` Der ganze Streufluß, 
der auf den Zweig a wirkt, hat also die 
Größe 2 @, und erreicht sein Maximum, 
wenn ĉia sein Maximum erreicht. Die EMK 
hat daher bei Drehstrom-Erregung die 
Größe: 


2r A 
Tom a 8 z 
nder 
4 
E= 3/3 10. VNO. (55 


und besitzt 90° nacheilende Phasenverschie- 
bung gegen Ja. 
Bei Zweiphasen-Strom erhält ınan 
ebenso: 
PAi N 
Wan” R v.2 Ds. 2 


E,=ny210-%.vN®. (56 


Die Streuung wirkt mithin so, als wenn 
die von jedem Stromzweig erzeugte Streu- 
ung ihn allein umschlänge. 

Um ©, zu berechnen, braucht man 
nur eine einzige Nute zu betrachten. Ihre 
MMK ist: 

bei Drehstrom, Abb. 8: 


oder 


H = oan. EF =04r h2. NY 
= 0593.07. en 
n 
bei Zweiphasen-Strom, Abb. 9: 
m=0an. CE 04 eA 
= 0888... = 


Soweit der Streufluß quer durch dic 
Nute geht, wird er nur von einem Teil 
der Amperewindungen erzeugt und wirkt 
er nur auf einen Teil der Windungen indu- 
zierend. Man kann jeduch statt dessen an- 
nehmen, daß ein Streufluß auf alle Windun- 
gen induzierend wirkt, wenn man seiner 
Berechnung die volle MMK AH, und den 
dreifachen magnetischen Widerstand des 
Streupfades quer durch die Nute zugrunde 
legt. Für die übrigen Teile des Streupfades 
kommt die ganze MMK in Frage. 


Zusammenfassung. 


Das hier entwickelte Vektordiagramm der 
Amperewindungen läßt ohne weiteres die Ge- 
stalt des magnetischen Feldes erkennen, das in 
einem beliebigen Augenblicke durch eine 
Mehrphasenwicklung erzeugt wird. en 

Es gestattet auf grapbischem Wege in jedem 
Augenblicke den gesamten Induktionsfluß zu 
bestimmen und für dessen Berechnung bei den 
Hauptformen der a Verteilung ein- 

e Formeln abzuleiten. l 
A bildet eine sichere Grundlage für die 
Berechnung der EMK, die in einer Mehrphasen- 
wicklung mit beliebig vielen Nuten durch den 
eigenen Strom erzeugt wird, (das heißt der ge- 
samten EMK der Selbstinduktion). 


6 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 1. 
De use, BR ann a le en nee a er ee en 


Es gibt Aufschluß über den Verlauf und 
die Größe der Streuung. 

Die für Mehrphasenmotoren abgeleiteten 
Ergebnisse lassen sich leicht auf Einphasen- 
motoren übertragen. 


Über die wirksame Kapazität 
von Starkstromkabeln und ihre einheitliche 
Messung mit Gleichstrom. 


Von W. Akemann, Mülheim a. Rh. 


Die Stärke des Ladestromes in Kabeln 
ist in dem Maße, wie die Länge der elek- 
trischen Kraftübertragungen und die Höhe 
der für sie zur Anwendung kommenden 
Betriebsspannungen zugenommen hat, eine 
Frage von ständig steigender Wichtigkeit 
geworden. Der Ladestrom Kann einen 
großen Teil der Betriebsstromstärke aus- 
machen und muß in dem Fall bei der Be- 
messung der Dynamos und Leitungen be- 
rücksichtigt werden. Man muß also heute 
in der Praxis berechnen können, welchen 
Ladestrom Mehrleiterkabel aufnehmen, wenn 
sie an eine bestimmte Wechselstromquelle 
angeschlossen werden. 

In den letzten Jahren hat man in der 
Theorie der Kabelerscheinungen Fortschritte 
gemacht, unter anderem dadurch, daß man, 
von den Maxwellschen allgemeinen An- 
schauungen und Theorien über die Kapa- 
zität ausgehend, diese auf Kabel übertragen 
hat!) und schließlich ein Verfahren fand, 
nach dem man die in Kabeln auftretenden 
Ladeströme unter Voraussetzung einer sinus- 
föürmigen Klemmenspannung berechnen 
kann, wobei die je nach dem Betriebsfall 
verschiedenen wechselnden Potentiale der 
anderen Leiter berücksichtigt werden. 

Man bezeichnet die Kapazität eines 
Leiters in einem Mehrfachkabel, mittels 
welcher man den Ladestrom dieses Leiters, 
unter Berücksichtigung seines Potentials 
und der Periodenzahl, für einen Betriebs- 
fall unmittelbar berechnen kann, nach dem 
Vorschlag von Breisig als seine wirk- 
same Kapazität. 

Je nach dem Betriebsfall kann man die 
wirksame Kapazität näher bezeichnen, und 
zwar zweckmäßig nach der Stromart durch 
Einphasenstrom-, Drehstrom-, Vierphasen- 
strom-Kapazität usw. Aus dieser wirksamen 
Kapazität läßt sich der von dem betreffen- 
den Leiter aufgenommene Ladestrom be- 
rechnen nach der Beziehung: 


Je = Cw. V.27m.n.10 6... cd 
worin 
Je = Ladestrom in Ampere, 
Cw = wirksame Kapazität in Mikrofarad, 
V = Potential des Leiters gegen Erde in 


Volt, 
n = Periodenzahl 
bedeuten. 


Es ist also wichtiger, die wirksame Ka- 
pazität zu kennen, als die Teilkapazitäten, 
mit deren Kenntnis man sich noch bis vor 
kurzem bei den Messungen begnügte. 

Die Messung der wirksamen Kapazität 
kann in erster Linie natürlich mit der Strom- 
art des Betriebsfalles ausgeführt werden, 
indem man den vom Leiter aufgenommenen 
Ladestrom mißt und nach Gl. (1) die Größe 
Cw berechnet. Diese Art der Messung ist 
in den meisten Fällen jedoch umständlich. 
Eine andere Art ist die mit Einphasenstrom, 
denn theoretisch ist die Bestimmung jeder 
wirksamen Kapazität durch eine einzige 
Messung mit Einphasenstrom möglich. Dies 
Verfahren ist jedoch genau so umständlich, 
wie das oben besprochene, weil erstens die 


) Kath, „ETZ* 1903, S. 38. 


Genauigkeit der Strommesser für kleine 
Wechselstromstärken das Ergebnis stark 
beeinflussen würde und man aus dem 
Grunde, wenn überhaupt angängig, zu hohen 
Meßspannungen greifen muß, dann, weil die 
Feststellung der genauen Periodenzahl im 
Laboratorium weniger, auf Anlagen jedoch 
größere Schwierigkeiten bieten wird. 

Am einfachsten wird die Bestimmung 
mit Gleichstrom ausgeführt, und zwar sind für 
alle Betriebsfälle immer zwei Messungen not- 
wendig, für welche die zweckmäßigen Schal- 
tungen im folgenden angegeben werden 
sollen. Weiter soll gezeigt werden, wie die 
wirksamen Kapazitäten der Kabel mit Prüf- 
drähten berechnet und die dazu notwendi- 
gen Messungen ausgeführt werden. 


Die Einphasenstrom-Kapazität. 


I. Zweileiterkabel. 


Wie bekannt, ist die gesamte auf dem 
Leiter 1 befindliche Elektrizitätsmenge 


Qi = cio Mr = Vo) + c12 (Vi — Va), 


worin den Leitern 1 und 2 die Potentiale 
Vı uud V, entsprechen. Da der Bleimantel 
das Erdpotential hat, so ist immer V, = 0. 
Berücksichtigt man, daß unter normalen 
Verhältnissen V, + V =0 ist, so wird 


Qi = Vi (Cio t 2 cig) )) 


Abb. 13. 


Da nun ganz allgemein nach der Definition 


_ _Rı 
Cw = 2 
ist und Cw die wirksame Kapazität des 
Leiters 1 darstellt, so ist hier 


Cw = cio H2 cia. . D . . (2 


Messung. Man bestimmt zunächst die 
Teilkapazität der Ader 1 gegen 2, wenn 
letzterer Leiter an Blei liegt. Die Schaltung 
werde kurz mit : 


1 -— 2 Pb 


bezeichnet, und nach demselben Schema 
sollen auch für die übrigen in Frage kom- 
menden Schaltungen entsprechende Bezeich- 
nungen angewendet werden. 

Man erhält dann 


Mi= ciot cig. 


Sodann wird die Kapazität der mitein- 
ander verbundenen Adern 1 und 2 gegen 
den Bleimantel gemessen, also: | 


1,2 — Pb 
Mega | 
Aus beiden Bezichungen folgt: 
u Nez = 
ie M, — 2 


Beides in die Formel der wirksamen Kapa- 
zität eingesetzt, ergibt: 


) Kath, BETZ“ M, N. is. 


3. Januar 1907. 


—— 


—— 


M. ; 
M, 
2 ° 


Sind Prüfdrähte vorhanden, so haben 
wir die Verhältnisse der Abb. 14. 


Cu =2 M, — 


Abb. 14. 


Wir nehmen bei Prüfdrähten immer an, 
daß jeder an irgend einer Stelle mit einem 
Hauptleiter verbunden ist und zwischen ihm 
und dem Hauptleiter keine Phasenverschic- 
bung auftritt. 

Die wirksame Kapazität des Leiters 1. 
der mit dem Prüfdraht 2 an irgend einer 
Stelle verbunden ist, wird gefunden aus der 
Gleichung: 

Q,2= c10 (Vi — Vo) + c13 (Vi — V3) 
' +e4u(N — F), 
+ C20 (V2 — Vo) + c23 (Va — V3) 
+ c24 (V2 — F3). 

Es ist zu berücksichtigen, daß 

V =T, V= V, 
V, T V; = 0, Vo =0 


ist, dann nehmen wir an, daß 


C23 = 014 
ist und finden 


Qu. == V, (cio + Coo H2 eig H 4e H2 Ca), 
somit wird einschließlich Prüfdraht: 
Cw = Cio F Coo H2 Ca Hte H2 . 6) 


Die wirksame Kapazität wird also durch die 
Prüfdrähte um 


Cortcst2ch 


vergrößert. 
Messung. 
1, 2 ---—— 3,4 Pb 
Mi = cio + Czo + C13 H 2 Cig E Crio 
1,2,3,4- -——— Pb 


M, = 2 (cio t Cz); 


hieraus folgt: 


| M. 
2 Cig H2 ce Fe) = 2 (a ag I 


AT, M. 
mn +2( er 2) 
Ma 
Cw =2 M, — 2 
s H. Vierleiterkabel. 


Diese Konstruktion hat vor den Zweileiter- 
kabeln mit runden Leitern den Vorteil, daß bei 
gleichen Gesamtquerschnitten der Leitungen 
der Durchmesser des Kabels geringer wird, 
sodaß an Material gespart und der Preis nie- 
driger wird. Aus letzterem Grunde haben 
sich diese Kabel in den letzten Jahren sehr 
eingebürgert. Neben diesen Vorteilen an 
Kosten haben die Kabel auch Vorzüge in 
elektrischer Beziehung, da man nach einem 
der Felten & Guilleaume-Lahmerwerke A.-G. 
patentierten Verfahren durch geeignete 


i 
j 


3. Januar 1907. 


3 ng der vier Leiter in längeren 
no wirksame Kapazität und In- 
duktivität innerhalb gewisser Grenzen ver- 
ändern kann, was je nach Art der Ver- 
brauchsapparate von Wert sein kann. Es 
sollen daher hier beide Schaltungen auf ihre 
wirksame Kapazität hin untersucht werden. 


a) Verbindung von zwei nebenein- 
ander liegenden Leitern. 


In diesem Falle ist die wirksame Induk- 
tivität ein Maximum. 


Abb. 15. 


Aus Abb. 15 erkennt man ohne weiteres, 
daß hier die wirksame Kapazität dieselbe 
sein muß wie beim Zweileiterkabel mit 
Prüfdrähten, wenn man bei letzterem 


setzt. Es ergibt sich dann aus Gl. (3): 
Cw =2 cot 4c ttc D . . (4 


Messung. Die Schaltungen sind die- 
selben wie beim Zweileiterkabel mit Prüf- 
drähten: 

1,2 834Pb, 
1, 2, 3, 4 Pb, 
woraus sich wieder 
ergibt, 


Abb. 16. 


_ Enthält das Kabel Prüfdrähte, so haben 
wir Abb. 16 vor uns. Wir wollen annehmen, 
daß alle vier Prüfdrähte benutzt werden 
und beräcksichtigen, daß 


hey). 

,=V,=V;=h,, 
+ r,=0, 

Vv,=0 

ist. i 
Weiter nehmen wir an, daß die sym- 


metrisch liegenden Kapazitäten einanger 
gleich sind, also: 


Cio = C30, 
Ciy = Cr j 
CE haka 
Cie = C3 = Cge = Cog = C25 5E Cyro 
C= C375 
C20 = Co 
Tr Con 
Cin = Cigs 


| Ca wird dann die Elektrizitätsmenge 
aut den Leitern 1, 2, 3 und 4 zusammen: 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 1. 7 
m — — — — — [Ze —öü( TE Tr m n ————— : rn 


Cio +20,8+20,- 


— nn 
_ - 


20,6 +26; 


Q r m C20 Tree en 
12,34 = i 

' I+ cio H2cirt4tcet2es | 

+ got 2Cıx +20 +29 H2 Cag 
Cw =2 co t2 c t4 tet l2ce tHE t 4C t dC . . . a . (5 

Messung. 

1, 2, 3, 4 —-- 5,6,7,8 Pb 
M=200+20%+205+5c t2 

+2 eag + 2095 + 2cıs, 


Pb 


1,2, 3,4,5,6,7,8 
M, = 4 (cio + C20); 
hieraus folgt: 
M, 


Cu=2M, — 9 


b) Verbindung der gegenüber 
liegenden Leiter. 


Hier ist die wirksame Induktivität ein 
Minimum. 


Abb. 17. 


Die Gleichung für die Elektrizitätsmenge 
auf den Leitern 1 und 3 zusammen lautet, 
wenn V= 0 berücksichtigt wird, was in Zu- 
kunft immer ohne weiteres geschehen soll, 
Qi.3 = c10 Vi + cra (Vi — Vo) + cia (Vi — V3) 

+ €30 Va + 3a (Vs — Va) + €31 (Ys — Vi), 
weiter ist: 
V= V3, Vo= Vy; 
angenommen wird: 
Vi 4- V, = 0 y 
= C20 = C30 = C40) 
C33 = C12 = C14 = 1435 
so folgt: 
Qis = Vi (Cio t 2 cia H2 ci H2 cio 
H2 ejat 2e), 


Cw =tio t8 -=--> 6 
Messung. 
1,3 2,4 Pb 
M =2cio t 4Co, 
1,2,3,4- -Pb 
M,=400; 
hieraus folgt: 
M 
2 (etc) =2| 7) 
Cw = 2 M, — a i 


Bei einem Kabel mit Prüfdrähten haben 
wir z. B. Abb. 18. 


Hier ist 
V= V= V= Ve, 


Zucinander symmetrisch liegende Ka- 
pazitäten werden als gleich angenommen: 


Abb. 18. 


Cag = Cya = CT = Ar 
Ca 046 5 Ces = Org, 
C20 = Cko) 
ee a e T 


Cio = Co 


Ciy = 97 Cig 
Jetzt ist 


Q1. 2.5.6 | 
-y a +2c,, + 407 + 2C4 | 
Hero + 2613 +20, + 403 


Co=2c,9+ 2030 + 8613 


+8c,,+8c4 +8cs -- - (A 
Messung. 
1,2,5,6 —— 3, 4,7,8 Pb 


M =2 cio H2 coat tca teir HAc + Ai, 
1, 2,3, 4,5,6, 7,8 Pb 
M, = 4 (C10 F C20), 


Co =2(M, — 1) =20 a 


Es zeigt sich also, daß das Kabel bei 
Zusammenschaltung der nebeneinander lie- 
genden Leiter wohl die maximale Induk- 
tivität, dafür aber gegenüber der kreuz- 
weisen Schaltung eine um 


4 (Cig — ĉia) 


geringere wirksame Kapazität hat. 

Da die Induktivität bei Kabeln an sich 
schon verhältnismäßig klein ist, wird man 
nur in ganz besonderen Fällen die Induk- 
tivität noch weiter herabdrücken. Im all- 
gemeinen ist es wichtig, die Kapazität klein 
zu halten wegen der daraus sich ergeben- 
den kleineren scheinbaren Energie des 
Kraftwerkes und der geringeren dielek- 
trischen Hystereseverluste im Netz, da letz- 
tere der Kapazität proportional und nach 
neueren Untersuchungen!) durchaus nicht 
so gering zu sein scheinen, wie dies früher 
angenommen wurde. Aus diesen Gründen 
ist im allgemeinen die erste Schaltung der 
kreuzweisen vorzuziehen. 


Drehistrom-Kapazität. 

Die bekannte Entwicklung 
Breisig?): 

Qi = io Vi + cia (Vi — Va) + cig (Vi — Va). 


Wird angenommen, daß ci =c; und daß 
unter normalen Isolationsverhältnissen 


VY,+VY, +V,=0 


ist nach 


ist, so wird 
Qi = Vi Cio H3 co) 


Co=ciot3 ci >... . (8 


.) Humann, „ETZ* 1%1 S. 30. Apt und Mau- 
ritius, „ETZ“ 1908, 8. #79. 
2) Breisig „ETZ 192, 8. 114. 


und 


8 Elektrotechnische Zeitschrift. 


Messung. Die von Breisig!) ange- 
gebenen beiden Messungen sind: 


Ie = 23 Pob; 
L23===Pb 


und führen zu dem Ergebnis: 


1 
Co = - (9 M, — M). 


Abb. 19. 


Eine andere Beziehung erhält man durch 
folgende Messung: 


1 2,3 Pb 
M, = ciot 2 cig, 
1,2 3 Pb 


M, = 2 (cio + ĉi9), 
daraus folgt dann: 
Cio = M, — M, , 
1 
=T [M, — (M, — M,)]. 


Die Drehstrom-Kapazität ist: 
3 i 
Co = cio H3 cig = M,— M, + -5 (2 M, — M,), 


Cw = 2 M, — = ° 

Gerade diese Messungen empfehlen sich 
für Laboratorium und Montage, denn man 
mißt hier nur zwei Adern und kann sich 
dabei einer einfachen Umschaltung bedienen, 
wie dies am Schluß gezeigt wird. 

Hat das Kabel Prüfdrähte, so kann man 
zwei verschiedene Schaltungen der Prüf- 
drähte verwenden. Zunächst soll die der 
Abb. 20 untersucht werden. 


Abb. 20. 


Die Elektrizitätsmenge auf den Leitern 
1 und 4 ist, da 


Vi = V, ? 
und wenn 


B=, V =V, 


VL, +N+V,=0, 


43 = C12 = Cie = Cis, Cie = Cag, 


Qia = Cro Vit Cso Vicia Vi Vel V Va) 
+ ceis (Vi — Vo) + eia (Vi — V3) 
+ cie ( Vi — Va) + c42 (Vi — V3) 
+ caa (Vi — Va) + cia (Vi — V3) 

= V; (cio t Cso +H 4C H2 etC) 
— Va (2 cia H cia F 4) 

` — V (2 c12 + Cia F Co) 

= V, (Cio + Cao +6 cia H3 eig H3 Caa) (9 

1) Breisig, „ETZ“ 1902, S. 1140. 


Die Kapazität ist also um 
C40 +6 Cia H3 Cao 


größer als beim Kabel ohne Prüfdrähte. 


Messung. 
1,4 - 2,3,5,6 Pb 

M, = cio t Co t 4c tH 2 cig + 2%, 
1,2,4,5 3,6 Pb 

M, =2 cio +2 Cgo + 4c H2 cg — ț 2 Caa, 


folglich: 


M, — M, = Cio t c40, 


3 
- (4 Cat 2 Cia + 2C,9) = 9 [M,— (M,— M))], 


Schaltet man die Prüfdrähte anders und 


verbindet dieselben mit den nebenliegen- 
den Hauptleitern, so erhält man die Ver- 
hältnisse der Abb. 21. 


Abb. 21. 
Jetzt ist 
V =n, V,=V,;, V; = Vg; 
weiter wird angenommen, daß 
Cie = Cag; — Cis 5 Cigs Cig = C25, Cag = Ca43 
V+ +V, =0. 
Es gilt: 


Qi.2 = cio Pi + cie (Vi —¥:;) + Cis ( Vi —V:;) 
+ c14 (Vi — V3) + cis (Vi — V3) + c20 V, 
+ c26 (Vi — V.) + c14 (Vi — F;) 
+ c26 (Vi — V) + c16 (Vi — V) 
= (cro + C20 +2616 +2615 + 2c,,+2cy,) 
— V3 (cia + Cis + Cos + cie) 
— V; (c14 + Cis + C26 + C10) 
Cw = Cio + C20 + 3 cie H3 Cis + 3c,1+3c;, (10 


Diese Kapazität ist also um 
3 (c12 — c14) 


kleiner als bei der anderen Schaltung der 
Prüfdrähte. 


M essung. 
1,2 —- -3,4,5,6 Pb 
M, = cio + C20 + 2 C1 +20: H2 Ca + 209, 
1, 2, 3, 4 -5,6 Pb 


M, =2 eio H2 Con +20, +20, +2c,, +20, 
folglich: 

Cio E C20 = M, — M, 
Berten +3 t3 3 [M — (M, a), 
Co=2M— a. 
Vierphasenstrom-Kapazität. 


l Wir haben in Abb. 22 eine verkettete 
Vierphasenanordnung, deren Leiterpoten- 
tiale Vr, V,,:V, und V, sind. 


1807. Heft 1. 


3. Januar 1907. a 


Die auf dem Leiter 1 in diesem Be- 


triebsfall befindliche Elektrizitätsmenge ist: 


Qı = cio Vi + c12 (Vi — Vo) 
+03 (Vi — Va) + cia (Vi PVP). 


Abb. 22 


Hierin wird angenommen: 


V +V =0, 
Va +V, =0, 
Ci2 = Cil 


und es geht obige Gleichung über in: 
Qi =V (Cio H2 cia H2 cia) — cial Va HV), 


woraus folgt: 
Cu = cio H2 cia +2 c!) ©. (11 


Es verhält sich also ein Leiter eines 
Vierphasenkabels genau so wie ein Leiter 
des vierfach verseilten Einphasenkabels mit 
verbunden nebeneinander liegenden Leitern 
(Abb. 15). 


Messung. 
1 — 2,83,4Pb 
M, = cio H2 cia + Cig. 
1,3-- 24Pb 


Es folgt daraus: 


2e = 2m 3) 
Mo M. 
Cw = Co t2 ca t2 c y +2[Mm - >). 
O=21- 5 N 


Abb. 28. 


Abb. 23 stellt ein Kabel mit Prüfdrähten 
dar. 


e Hier ist 
= V =V, 
F: z= V; , V- = V; ; 
vorausgesetzt wird: 
V+ =0, V; + V:=0, 
C23 = Cigs Ci3 = ĉi 53’ 


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) Kath, „ETZ“ 1903, S. 38. 


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3, Januar 1907. 


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Es ist nun: 


Qio = cro Fi F es (Pi — Va) + ci (Vi — V) 
+e (N za r.)+c,(V, — F.) 
+e (rn + C3 ( Vi — V1) + c20 V 
+e (V1 — Fo) + co (Vi — V3) 
+e (Vi — V) + c26 (Vi —F;) 
+, (MH - F+ ca (n V-) 
=V, (Cio t u t23 +6 Cat 2 cis 
+2033+2c,+2cs,) 
~ Fy (c13 H C14 F Cog H Cag) 
— V; (Cia + Cia F C23 F Car) 
Ce = Co F Co + 2613 + OC H2 cis + 2633 
H2 ea H2 Cag .. (12 


Wie zu erwarten war, ist diese Kapa- 
zität ebenso groß, als die eines Leiters 
mit Prüfdraht des vierfach verseilten Ein- 
phasenkabels mit verbundenen nebenein- 
ander liegenden Leitern und Prüfdrähten 
(Abb. 16). 

Messung. 

1,2 3,4,5,6,1,8 Pb 
M =t t2 tH 4C 
+ cis H2 Cag +2 Cog 4 695 
1,2,5,6 -- 3,4,7,8 Pb 
M, =2 6o t20 t 4C H4 t EC t Co, 


woraus folgt: 


M, ) 


22e F Cis F e26) = 2(ar 7 


Abb, 21. 


: Man sicht also, daß man die wirksamen 
Kapazitäten von Kabeln für die verschie- 
densten Betriebsfälle mit zwei Gleichstrom- 
Messungen ermitteln kann und zwar kann 
Ha die Schaltungen immer so wählen, daß 
m Beziehung für Cw, nach welcher man 
Cizteres schließlich berechnet, für alle 
Kabel und Betriebsfälle dieselbe wird. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. 


Diese Vereinfachung ist von besonderem 
Wert, weil sie die Ausführung der Messun- 
gen sehr erleichtert. 

Für Laboratorien würde sich z. B. zur 
bequemen Vornahme der verschiedenen 
Messungen eine Einrichtung nach Abb. 24 
empfehlen. 

An die Schienen J und II werden die 
angeführten Kabel in der oben angegebenen 
Weise angeschlossen und man mißt durch 
Stellung des Umschalters entweder M,, 
welches œ, oder M,, welches æ, entspricht. 
Bedeutet c die Konstante des Meßgerätes, 
so ist 


Man kann noch die Skala des Meß- 
gerätes in der Mitte für die Konstante, oben 


x ~ a TEN 
für 2æ, unten für 9? einteilen, wodurch 


weitere Zeit beim Ausrechnen gespart wird. 
Natürlich brauchen nur diese Ausschläge 


2« und -y in die Protokollbücher einge- 


tragen zu werden, da man aus ihnen jeder- 
zeit die Teilkapazitäten ermitteln kann. 


Zusammenfassung. 

Für die Berechnung der Ladeströme in 
Kabeln ist die Kenntnis der wirksamen Kapa- 
zität erforderlich. Mit obigen Ausführungen 
wird die Berechnung dieser Kapazität auf 
Kabel mit Prüfdrähten ausgedehnt und für die 
verschiedenen Kabelarten und Betriebsfälle be- 
stimmte Schaltungen angegeben, bei welchen 
die wirksame Kapazität aus zwei Gleichstrom- 
Messungen nach einer einheitlichen Beziehung 
berechnet werden kann. | 


Das Wernerwerk 
der Siemens & Halske A.-G. 


Von Dr. R. Hennig. 


Die Firma Siemens & Halske A.-G. hat 
anläßlich der Verlegung ihres alten Stamm- 
hauses, des sogenannten Berliner Werkes, 
nach dem neuerbauten Wernerwerk am 
Nonnendamm, eine Beschreibung des neuen 
Fabrikgebäudes veröffentlicht!), in der zu- 
nächst die Geschichte des alten Werkes 
kurz geschildert wird und dann der Bau 
des neuen Hauses, seine Einrichtungen und 
Werkstätten beschrieben werden. Weiter 
werden, durch zahlreiche Abbildungen in 
ihren bemerkenswertesten Fabrikaten ver- 
anschaulicht, die einzelnen Arbeitsgebiete 
des Werkes behandelt, die Telegraphie, die 
Kommando- und Signal-Apparate, das Fern- 
sprech-Wesen und die Fernsprech-Amter, 
die Feuermelder, Meßgeräte, Wassermesser, 
Elektrochemie, Telegraphen- und Fernsprech- 
Kabel. Ein Literaturverzeichnis weist für 
ein geplantes genaueres Studium die Quellen 
im einzelnen nach. Schließlich werden die 
Wohlfahrts-Einrichtungen für die Arbeiter 
besprochen. 

Um im folgenden einen kurzen Auszug 
aus dem Werk zu geben, so lesen wir zu- 
nächst darin, daß das alte Stammhaus, 
Markgrafenstraße 94, das 1852 erworben 
worden war, sich im Laufe der Jahre, aller 
Ankäufe unerachtet, immer mehr als zu 
eng und zu klein erwies. 1880 wurde durch 
den Erwerb eines großen Grundstückes in 
der Franklinstraße zu Charlottenburg eine 
wesentliche Entlastung herbeigeführt, indem 
die Fabrikation der Kabel, bald auch der 
Dynamomaschinen und Bogenlampen auf 
das neuerworbene Grundstück verwiesen 
wurde. Bei dem fortdauernden Anwachsen 


1) Das Wernerwerk von Siemens & Halske, A.-G. 
Berlin - Nonnendamm. _Beschrieben von Ingenieur Hans 
Dominik mit zahlreichen Abbildungen im Text, 2u2 8. 
in quer 4°, 


Heft 1. 8 


der einzelnen Abteilungen und der stets 
weitergehenden Verzweigung der Fabri- 
kation konnte aber die geschaffte Abhilfe 
nur eine vorübergehende sein. 1899 wurde 
für das Eisenbahn - Sicherungswesen ein 
eigenes Werk, das Blockwerk, abgezweigt 
und nach dem Charlottenburger Gebiet ver- 
legt, nachdem schon kurz vorher auf dem 
gleichen Gelände ein besonderes Glüh- 
lampenwerk errichtet worden war. 1901 
wurde schließlich auch noch die Verwal- 
tungs- und die Bahn-Abteilung aus dem 
alten Werk herausgenommen und dem neu- 
errichteten Verwaltungsgebäude am Aska- 
nischen Platz überwiesen. Trotz alledem 
hatten die zurückbleibenden Abteilungen 
nach wie vor unter vielen Platzschwierig- 
keiten zu leiden, und auch reichliches 
Hinzumieten konnte keine dauernde Abhilfe 
schaffen. 


Dieser Umstand und der natürliche 
Wunsch, die nunmehr über verschiedene 
Stadtteile zerstreuten und weit voneinander 
entfernten einzelnen Werke wieder zu- 
sammenzulegen, führten schließlich zu 
deın Entschluß, die gesamten Werke vor 
den Toren Berlins neu aufzubauen. Man 
wählte ein Gelände, das, an der Grenze von 
Charlottenburg und Spandau am Rande der 
Jungfernheide gelegen, ein noch vollständig 
unbesiedeltes Wiesenland darstellte. Zwar 
türmten sich mancherlei Schwierigkeiten 
auf; insbesondere schuf die Frage, ob es 
gelingen werde, bei dem gänzlichen Mangel 
an nahen Wohngelegenheiten und den noch 
sehr unvollkommenen Verkehrsverhältnissen 
genügende Arbeitskräfte zu erhalten, manche 
schweren Bedenken. 


Zunächst wurde das Kabelwerk 1899 
von der Franklinstraße nach dem neuen 
Grundstück auf den Spandauer Nonnen- 
wiesen verlegt. Es zeigte sich bald, daß die 
Schwierigkeiten sich unschwer überwinden 
ließen und daß der Verlegung der übrigen 
Werke nichts im Wege stand. Durch 
Schaffung einer neuen Bahnstation (Fürsten- 
brunn) an der Spandauer Vorortstrecke in 
nächster Nähe der Nonnenwiesen, durch 
den Bau einer Brücke über die am Kabel- 
werk vorbeifließende Spree und durch die 
Erbauung eines neuen Stadtteiles unmittel- 
bar neben den neuen Werken, der, von der 
Märkischen Bodengesellschaft geschaffen, 
den Angestellten zahlreiche, kleine Woh- 
nungen neben ihrer Arbeitsstätte bot, wur- 
den die Verkehrs-Schwierigkeiten beseitigt; 
die Errichtung von Beamten-Kasinos und 
von Arbeiter-Speiseräumen in den Werken 
selbst gewährte die Möglichkeit einer aus- 
reichenden Verpflegung; auch Straßenbahn- 
Verbindungen, die von Charlottenburg und 
von Spandau aus zu der neuen Fabrikstadt 
führen, dürften nur eine Frage der Zeit 
sein. Überdies ist für die Kundschaft des 
Werkes noch ein allstündlicher Automobil- 
verkehr zwischen dem Werk und dem 
Bahnhof Zoologischer Garten geschaffen 
worden. 

Was nun insbesondere das neuerrichtete 
Wernerwerk (das frühere Berliner Werk in 
der Markgrafenstraße) betrifft, so wurde 
sein Bau auf der Nordweststrecke des neu- 
erworbenen Grundstückes im Januar 1904 
begonnen, nachdem die vorbereitenden Ar- 
beiten schon im November 1903 in Angritf 
genommen worden waren. Der Bau wurde 
derartig rasch gefördert, daß schon im 
Februar 1905 der Umzug des alten Werkes 
in das neue „Wernerwerk“ seinen Anfang 
nehmen konnte. Dieses ist von vornherein 
derart gebaut worden, daß es jederzeit be- 
quem erweitert werden kann. Die Haupt- 
tront liegt nach Norden, die Seitenfront 
nach Westen, während die Ost- und die 
Südseite künftigen Ergänzungsbuuten vor- 
behalten sind. 


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3. Januar 1907. 


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Das Wernerwerk, von Westen gesehen. 
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3. Januar 1907. 


Das Wernerwerk, wie es bisher fertig- 
gestellt ist, besteht aus vier von Westen 
nach Osten verlaufenden Hauptbauten, 
welche von Mittellinie bis Mittellinie einen 
Abstand von 35 m haben. In Abb. 25 und 26 
sind der Grundriß und die Außenansicht 
der neuen Gebäude-Anlage dargestellt; in 
ersterem sind die geplanten Erweiterungen 
punktiert angegeben. Die vier Hauptbauten 
sind durch je drei schmale Zwischenbauten 
miteinander verbunden, welche vorwiegend 
die Treppenhäuser, das NebengelaßB usw. 
enthalten und von Mittellinie bis Mittellinie 
je #3 m Abstand haben. Sie bilden mit 
den Hauptbauten sechs allseitig geschlossene 
Höfe. Bei fortschreitender Erweiterung des 
Werkes kann die Zahl der Hauptbauten auf 
gechs, die der Zwischenbauten auf vier er- 
höht werden, sodaß die Zahl der allseitig 
geschlossenen Höfe alsdann auf 15 steigen 
wird. An der West- und Ostseite wird das 


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Werk zumeist durch Arbeitssäle begrenzt, 
während die Bureauräume vorwiegend 
m ersten Bau gegen Norden an der 
»iemensstraße gelegen sind. Sehr bedeu- 
tend ist die vorhandene Fensterfläche. Die 
Größe des Werkes wird am besten durch 
einige Zahlen veranschaulicht: zur Zeit 
sind darin rund 4000 Arbeiter und etwa 
600 Beamte beschäftigt. Die nutzbare Ar- 
beitsfläche umfaßt 24 Morgen; die Gesamt- 
länge der bisher vorhandenen Korridore 
Ma Fanspartgänge beträgt nicht weniger 


Ohne auf die Einzelheiten der zum Teil 
ge neuartigen Gestaltung des Baues hier 
D einzeln einzagehen, ist über die inneren 
‚Inrichtungen des Werkes folgendes mit- 
zuteilen. 
Seinen gesamten Bedarf an elektrischer 


Energie bezieht das Wernerwerk aus einem 


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Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 1. l1 


eigenen mit Turbodynamos ausgerüsteten 
Kraftwerk, das später sämtliche Siemens- 
werke am Nonnendamm mit Strom ver- 
sorgen soll. Die elektrische Energie wird 
gebraucht zu Beleuchtungszwecken, für 
motorische Zwecke (Antrieb von Arbeits- 
maschinen, Aufzügen, Druckluft- und Ent- 
lüftungs-Anlagen, Späne-Beförderungsvor- 
richtungen usw.), für chemische Zwecke und 
zu Meßzwecken in den Laboratorien, Meß- 
und Eichräumen. Die Anlage weist eine 
Spannung von 2x 110 V bei geerdetem 
Mittelleiter auf und ist unter Benutzung von 
Erdkabeln in Gestalt von zwei vollständig 
voneinander getrennten Leitungsnetzen aus- 
geführt, von denen das eine alle Elektro- 
motoren speist, während das andere den 
Strom für Beleuchtungs-, chemische und 
Meßzwecke liefert, sodaß Kraft- und Licht- 
netz völlig getrennt sind. Die Trennung 
ergibt den Vorteil, daß in dem Lichtnetz 


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Benutzung des Ferndruckers. Unter den 
Verkehrseinrichtungen im inneren Werke 
verdienen besonders die Kugelposten Er- 
wähnung, welche den Verkehr der einzelnen 
Meister mit den Ausgabestellen des Lagers 
wesentlich erleichtern und beschleunigen. 
Die Räume der Meister sind nämlich mit 
den tiefer gelegenen Lagerräumen durch 
einfache Rohrleitungen verbunden. Hat 
nun der Meister dem Lager eine Bestellung 
zu übermitteln, so legt er seine schriftliche 
Aufzeichnung in eine hölzerne Hoblkugel 
und läßt diese durch seine Rohrleitung ein- 
fach dem Lager zurollen. 

Eine ganz besondere Aufmerksamkeit 
wurde in jeder Beziehung der Feuersicher- 
heit des Gebäudes zugewandt, was um SO 
notwendiger war, als die nächtbenachbarten 
Feuerwehren von Charlottenburg und Span- 
dau weit entfernt sind, sodaß sie im günstig- 
sten Falle erst etwa 20 Minuten nach der 


Abb. 27. Fräserei. 


eine möglichst konstante Spannung aufrecht 
erhalten werden kann. Von der Zeutrale 
aus erfolgt auch die Heizung sämtlicher 
Räume unter Anwendung des geschlossenen 
Kreislauf-Systems Krantz. Für die Werk- 
stätten ist Hochdruck-Kreislauf-Heizung, für 
die Bureauräume Niederdruck - Kreislauf- 
Heizung verwendet worden. Beide Rohr- 
netze werden jedoch von der gemeinsamen 
Zentrale aus beschickt. 

Der Erleichterung des Verkehrs inner- 
halb des Werkes dient eine Fernsprech- 
Zentrale, welche etwa 400 Anschlüsse nach 
den einzelnen Räumen des Werkes und den 
Nachbarwerken aufweist. Etwa 40 An- 
schlüsse vermitteln den Fernsprech-Verkehr 
nach außen. Der schriftliche Schnellverkehr 
der Fernsprech - Zentrale mit anderen Be- 
triebsstellen, insbesondere aber auch mit 
dem Haupt- Telegraphenamt erfolgt unter 


Alarmierung zur Stelle sein könnten. Das 
Werk selbst ist natürlich tunlichst feuer- 
sicher gebaut. Seine einzelnen Teile sind 
außerdem durch eiserne Doppeltüren gegen- 
einander abgeschlossen, welche die Aus- 
breitung eines etwa auskommenden Feuers 
aufs wirksamste zu hindern vermögen. Im 
übrigen ist durch eine eigenartige, enge 
Verknüpfung des Feuermelde- und des 
Wächter-Kontrolldienstes dafür gesorgt, daß 
auch zur Nachtzeit die Wächter gezwungen 
werden, in Zwischenräumen von höchstens 
je zwei Stunden jeden Raum des Werkes 
einmal zu betreten. 83 Feuer- und Wächter- 
Kontrollmelder, zahlreiche Feuerlösch-Appa- 
rate, selbsttätig alarmierende Temperatur- 
melder in den besonders feuergefährlichen 
Räumen, vor allem aber eine unter fach- 
männischer Leitung ausgezeichnet eingeübte 
Fabrik-Feuerwehr von einigen Dutzend Ar- 


3. Januar 1907. 


Heft 1. 


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Elektrotechnische Zeitschrift. 


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Schnitt dnreh den Wasserturm. 


Grundriß des Wernerwerks. 
Alb. 25. 


3. Januar 1907. 


Das Wernerwerk, wie es bisher fertig- 
gestellt ist, besteht aus vier von Westen 
nach Osten verlaufenden Hauptbauten, 
welche von Mittellinie bis Mittellinie einen 
Abstand von 35 m haben. In Abb. 25 und 26 
sind der Grundriß und die Außenansicht 
der neuen Gebäude-Anlage dargestellt; in 
ersterem sind die geplanten Erweiterungen 
punktiert angegeben. Die vier Hauptbauten 
sind durch je drei schmale Zwischenbauten 
miteinander verbunden, welche vorwiegend 
die Treppenhäuser, das Nebengelaß usw. 
enthalten und von Mittellinie bis Mittellinie 
je #3 m Abstand haben. Sie bilden mit 
den Hauptbauten sechs allseitig geschlossene 
Höfe. Bei fortschreitender Erweiterung des 
Werkes kann die Zahl der Hauptbauten auf 
sechs, die der Zwischenbauten auf vier er- 
höht werden, sodaß die Zahl der allseitig 
geschlossenen Höfe alsdann auf 15 steigen 
wird. An der West- und Ostseite wird das 


Werk zumeist durch Arbeitssäle begrenzt, 
während die Bureauräume vorwiegend 
m ersten Bau gegen Norden an der 
Siemensstraße gelegen sind. Sehr bedeu- 
tend Ist die vorhandene Fensterfläche. Die 
Größe des Werkes wird am besten durch 
einige Zahlen veranschaulicht: zur Zeit 
sind darin rund 4000 Arbeiter und etwa 
600 Beamte beschäftigt. Die nutzbare Ar- 
beitsfläche umfaßt 24 Morgen; die Gesamt- 
ak: der bisher vorhandenen Korridore 
i x Portgänge beträgt nicht weniger 
Ohne auf die Einzelheiten der zum Teil 
Ban neuartigen Gestaltung des Baues hier 
In einzeln einzugehen, ist über die inneren 
nrichtungen des Werkes folgendes mit- 
zuteilen. 
i Seinen gesamten Bedarf an elektrischer 
ergie bezieht das Wernerwerk aus einem 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


19807. Heft 1. 


11 


eigenen mit Turbodynamos ausgerüsteten 
Kraftwerk, das später sämtliche Siemens- 
werke am Nonnendamm mit Strom ver- 
sorgen soll. Die elektrische Energie wird 
gebraucht zu Beleuchtungszwecken, für 
motorische Zwecke (Antrieb von Arbeits- 
maschinen, Aufzügen, Druckluft- und Ent- 
lüftungs- Anlagen, Späne-Beförderungsvor- 
richtungen usw.), für chemische Zwecke und 
zu Meßzwecken in den Laboratorien, Meß- 
und Eichräumen. Die Anlage weist eine 
Spannung von 2x 110 V bei geerdetem 
Mittelleiter auf und ist unter Benutzung von 
Erdkabeln in Gestalt von zwei vollständig 
voneinander getrennten Leitungsnetzen aus- 
geführt, von denen das eine alle Elektro- 
motoren speist, während das andere den 
Strom für Beleuchtungs-, chemische und 
Meßzwecke liefert, sodaß Kraft- und Licht- 
netz völlig getrennt sind. Die Trennung 
ergibt den Vorteil, daß in dem Lichtnetz 


Benutzung des Ferndruckers. Unter den 
Verkehrseinrichtungen im inneren Werke 
verdienen besonders die Kugelposten Er- 
wähnung, welche den Verkehr der einzelnen 
Meister mit den Ausgabestellen des Lagers 
wesentlich erleichtern und beschleunigen. 
Die Räume der Meister sind nämlich mit 
den tiefer gelegenen Lagerräumen durch 
einfache Rohrleitungen verbunden. Hat 
nun der Meister dem Lager eine Bestellung 
zu übermitteln, so legt er seine schriftliche 
Aufzeichnung in eine hölzerne Hohlkugel 
und läßt diese durch seine Rohrleitung ein- 
fach dem Lager zurollen. 

Eine ganz besondere Aufmerksamkeit 
wurde in jeder Beziehung der Feuersicher- 
heit des Gebäudes zugewandt, was um 80 
notwendiger war, als die nächtbenachbarten 
Feuerwehren von Charlottenburg und Span- 
dau weit entfernt sind, sodaß sie im günstig- 
sten Falle erst etwa 20 Minuten nach der 


Abb, 27. Fräserei. 


eine möglichst konstante Spannung aufrecht 
erhalten werden kann. Von der Zentrale 
aus erfolgt auch die Heizung sämtlicher 
Räume unter Anwendung des geschlossenen 
Kreislauf-Systems Krantz. Für die Werk- 
stätten ist Hochdruck-Kreislauf-Heizung, für 
die Bureauräume Niederdruck - Kreislauf- 
Heizung verwendet worden. Beide Rohr- 
netze werden jedoch von der gemeinsamen 
Zentrale aus beschickt. 

Der Erleichterung des Verkehrs inner- 
halb des Werkes dient eine Fernsprech- 
Zentrale, welche etwa 400 Anschlüsse nach 
den einzelnen Räumen des Werkes und den 
Nachbarwerken aufweist. Etwa 40 An- 
schlüsse vermitteln den Fernsprech-Verkehr 
nach außen. Der schriftliche Schnellverkehr 
der Fernsprech - Zentrale mit anderen Be- 
triebsstellen, insbesondere aber auch mit 
dem Haupt- Telegraphenamt erfolgt unter 


Alarmierung zur Stelle sein könnten. Das 
Werk selbst ist natürlich tunlichst feuer- 
sicher gebaut. Seine einzelnen Teile sind 
außerdem durch eiserne Doppeltüren gegen- 
einander abgeschlossen, welche die Aus- 
breitung eines etwa auskommenden Feuers 
aufs wirksamste zu hindern vermögen. Im 
übrigen ist durch eine eigenartige, enge 
Verknüpfung des Feuermelde- und des 
Wächter-Kontrolldienstes dafür gesorgt, daß 
auch zur Nachtzeit die Wächter gezwungen 
werden, in Zwischenräumen von höchstens 
je zwei Stunden jeden Raum des Werkes 
einmal zu betreten. 83 Feuer- und Wächter- 
Kontrollmelder, zahlreiche Feuerlösch-Appa- 
rate, selbsttätig alarmierende Temperatur- 
melder in den besonders feuergefährlichen 
Räumen, vor allem aber eine unter fach- 
männischer Leitung ausgezeichnet eingeübte 
Fabrik-Feuerwehr von einigen Dutzend Ar- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 1. 9. Januar 1907, 


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ZIERT 


Abb. 29 Spulenwickelei. 


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3, Januar 1907. 


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beitern, die in der Kolonie Nonnendamm 
wohnen und demgemäß auch nachts jeder- 
zeit alarmiert werden können, geben außer- 
dem die Gewähr, daß nach menschlicher 
Voraussicht das Auskommen eines großen 
und gefährlichen Schadenfeuers sicher ver- 
mieden oder rechtzeitig unterdrückt werden 
ann. 

: Wenden wir uns nunmehr den einzelnen 
Zweigen des Werkstättenbetriebes zu, so 
darf vor allem darauf hingewiesen werden, 
daß überall die Sorge obgewaltet hat, 
hygienische Schädigungen jeder Art von 
der Arbeiterschaft möglichst vollkommen 
fernzuhalten. Der Betrieb des ganzen 
Werkes gliedert sich für die Massenfabri- 
kation in eine wechselnde Folge von Fabri- 
kationsstufen und von Lagern. Dement- 
sprechend baut sich die Organisation in fol- 
gender Weise auf: 


l. Zufuhr der Rohmaterialien und Stapelung 
im Rohmaterialien-Lager. 

2. Verarbeitung der Rohstoffe in den allge- 

meinen Werkstätten. 

3. Stapelung der hier erzeugten Massen- 

fabrikations-Teile im Teillager. 

4. Zusammensetzung der Einzelteile zu 
fertigen Teilen und verkaufsfähigen Appa- 
raten verschiedener Art. 

- Stapelung dieser Teile im Lager fertiger 
Apparate beziehungsweise im Verkaufs- 
lager. 

. _ Die Lager haben darauf zu achten, daß 

jede Massenartikel-Bestellung der nächst- 

folgenden Fabrikationsstufe im allgemeinen 
sofort ‚erledigt werden kann, und haben 
ihrerseits durch fortlaufende Bestellungen 
bei der jeweilig vorangehenden Fabrikations- 
stufe daftir zu sorgen, daß keine Stockung 


in der Erledigung der Lieferung von Massen- 
artikeln eintritt. | 


or 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


Es lassen sich zunächst allgemein Werk- 
stätten für Metall- und solche für Holzbear- 
beitung unterscheiden. Für die erstere wer- 
den die Rohmaterialien zunächst in einer 
Gießerei beziehungsweise in einer Schmiede 
vorbereitet. Der weiteren Bearbeitung die- 
nen dann die Werkstätten, Fasson-, Re- 
volver-, Automaten- und Schraubendreherei, 
Fräserei (Abb. 27), Groß- und Kleinstanzerei, 
Groß- und Kleinbohrerei, während die er- 
forderliche Oberflächen-Bearbeitung durch 
Schleifen, Schwabbeln, Entfetten, Beizen, 
Aufbringen eines.galvanoplastischen Metall- 
überzuges, Lackieren und Bemalen der 
Stücke wieder in anderen Werkstätten be- 
sorgt wird. Größere Montage-Arbeiten wer- 
den durch eine eigene Schlosserei erledigt, 
und die Herstellung aller Werkzeuge für 
das ganze Werk erfolgt in einer besonde- 
ren Werkzeugmacherei. In zahlreichen 


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Abb. 31 Arbeiter-Speiseanstalt. 


Montage-Werkstätten werden die verschie- 
denen Apparate zusammengesetzt (siehe 
z. B. Abb. 8. Außerdem gibt es eine 
Magnetfabrikation für die Herstellung der 
permanenten Magnete in den verschieden- 
sten Fabrikationszweigen, und die Wick- 
lung der zu mannigfachen Zwecken erfor- 
derlichen Spulen erfolgt in einer besonderen 
Spulenwickelei (siehe Abb. 29). Diesen Werk- 
stätten für Metallbearbeitung schließt sich 
noch eine Automobil- und Wagenbau-\Werk- 
statt an, welche die transportablen Einrich- 
tungen für die drahtlose Telegraphie und 
Röntgen-Technik, sowie für die Ozonappa- 
rate für Wasserreinigung liefert. 

Die Werkstätten für Holzbearbeitung 


dagegen zerfallen lediglich in solche, wo 


das Holz mit der Maschine und wo es mit 
der Hand bearbeitet wird, außerdem in eine 
Poliererei. Schließlich ist die Packerei zu 
nennen, wo die fertigen Fabrikate des 


1907. Heft 1. 


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13 


Werkes sorgfältig für den Versand zurecht- 
gemacht und verpackt werden. 

Eine Reihe von Laboratorien dient zur 
Weiterentwicklung der im Wernerwerk ge- 
pflegten Arbeitsgebiete, sowie zu Zwecken 
der Meßinstrumenten-Abteilung. 

Als eine Eigentümlichkeit des Werkes 
darf der große Wasserturm nicht unerwäbnt 
bleiben, der die westliche Seitenfront als 
höchster Punkt des Gebäudes krönt und bei 
der äußeren Betrachtung des Werkes zuerst 
in die Augen fällt. Der Turm, der übrigens 
gleichzeitig einen geschickt verkleideten 
Schornstein und ein Treppenhaus in seinem 
Innern birgt (Abb. 30), dient im wesentlichen 
den Zwecken der Prüfung der im Werk 
hergestellten Wassermesser. Er enthält 
einen Hochbehälter von 100 cbm Nutzinhalt 
bei einer Nutzhöhe von 40 m, von dem aus 
Wasser durch mehrere Fallröhren in die 


einzelnen Räume geleitet wird. Um Beein- 
flussungen der einzelnen Reguliergruppen 
durch Druckschwankungen bei gleichzeitiger 
Vornahme von Prüfungen zu vermeiden, 
sind für jede der vorhandenen drei Werk- 
stätten (Haupt-Regulierwerkstatt für fabri- 
kationsmäßig hergestellte Typen, Regulier- 
werkstatt für große Messer, Versuchswerk- 
statt) gesonderte Fallrohre vorhanden. Die 
gefüllten Meßbehälter laufen durch ein Ab- 
flußventil in einen großen, gemauerten 
Sammelbehälter von rund 100 cbm ein. 
Von dort wird das Wasser durch Pum- 
pen wieder in den Turmbehälter befördert, 
um dann aufs neue den Kreislauf zu be- 
ginnen. | 

In der eingangs erwähnten Denkschrift 
werden dann noch die verschiedenen Ar- 
beitsgebiete des Wernerwerkes ausführlich 
beschrieben, auf die ein weiteres Eingehen 
hier nicht möglich ist. 


| 
| 
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14 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 1. 3. Januar 1907. 


Besondere Erwähnung verdienen jedoch 
noch die hygienischen Vorkehrungen, die ins- 
besondere in den Werkstätten für Holzbear- 
beitung getroffen sind, um die Lungen der Ar- 
beiter vor dem schädlichen Holzstaub zu 
schützen. Zu diesemZweck ist jedeMaschine, 
die Holzstaub erzeugt, mit einem Saugrohr 
versehen, das den entstehenden Staub sofort 
absaugt. Die gesammelten Staubmengen 
gelangen außerhalb des Hauses in einem 
der Höfe in ein Fallrohr, fallen nach unten 
und kommen in einem Sammeltrichter zur 


Ruhe. Über diesen gleiten sie in einen 
Wagen, der nach seiner Füllung abge- 


schoben wird. 

Unter den sonstigen Wohlfahrts-Einrich- 
tungen müssen besonders hervorgehoben 
werden die Arbeiter-Speiseanstalt (Abb. 31), 
ein im Werk befindliches Krankenzinimer, 
wo für erste Hilfe bei Betriebsunfällen alle 
erforderlichen Mittel zu finden sind, ferner 
Bade-Einrichtungen, wo den in schmutzigen 
Betrieben tätigen Arbeitern und Arbeiterinnen 
die Möglichkeit geboten ist, sich nach ge- 
taner Arbeit gründlich zu reinigen. Auch 
die verschließbaren und mit zahlreichen 
Waschgelegenheiten versehenen Garde- 
robenräume sind beachtenswert, in denen 
die Arbeiter ihre gute Oberkleidung ge- 
sichert vor dem Schmutz und Staub der 
Werkstatt aufbewahren können, sodaß sie 
die Arbeitsräume stets mit dem Werkanzug 
bekleidet betreten können. 


FORTSCHRITTE DER PHYSIK. 


———— 


Ein elektrisches Ventilrohr. 


Von A. Wehnelt (Sitz.-Ber. d. physik.-mediz. 
Sozietät Erlangen, 37, 1905, S 264, und Annalen 
d. Phys., Bd. 19, 1906, S. 133.) 


Auf der 76. Versammlung Deutscher Natur- 
forscher und Ärzte in Breslau (1904) führte der 
Verfasser bereits ein elektrisches Ventilrohr zur 
Umformung von Ein- und Mehrphasenwechsel- 
strömen in pulsierenden Gleichstrom vor, das 
auf der Eigenschaft glühender Metalloxyde, in 
Eutladungsröhren den Katholdenfall stark herab- 
„usetzen, beziehungsweise gänzlich aufzuheben, 
beruht. Die wirksamsten Oxyde sind die des 
Baryums, Strontiums und Calciums; als deren 
Träger benötigt man schwer schmelzbare 
Leiter, wie Platin, Iridium, Tantal, Kohle usw. 
Wird die Oxydkathole des sehr weit ent- 
lüfteten Rohres auf hohe Temperatur erhitzt, 
und verbindet man eine der Anoden mit dem 
positiven, die glühende Oxydelektrode mit dem 
negativen Pol einer Gleichstromquelle, so be- 
trägt das Entladepotential des Ventilrohres nur 
etwa 18 bis 20 V und zwar bis zu Stromstärken, 
die durch die Größe der Oberfläche und die 
Temperatur der glühenden Oxydelektrode ge- 
geben sind. Bei hohen Temperaturen kann 
die Stromdichte auf 1 qem der glühenden Oxyd- 
kathode 2 bis 3 Amp betragen, ohne daß sich 
ein Kathodenfall bemerkbar macht. Der Fall 
auf der positiven Säule ist bei sehr tiefen 
Drucken und großen Stromstärken gering (zwi- 
schen 1 und 2 V), sodaß er bei einem geringen 
Abstand zwischen Anode und Kathode keine 
merkliche Rolle spielt. Kehrt man die Strom- 
richtung um, sodaß die kalte Elektrode zur 
Kathode wird, so ist das Entladungspotential 
des Rohres, namentlich bei geringen Drucken, 
sehr groß (viele tausend Volt). Deshalb wirkt 
es für Ströme mit wechselnder Richtung wie 
ein Ventil. 

Abb. 32 zeigt das Ventilrohr in seiner 
neuesten Anordnung. Das kugelförmige Glas- 
gefäß von 12 cm Durchmesser enthält drei 
Anoden A, A, und A, aus starken, blanken 
Stahlstäben (Länge 10 cm, Dicke 0,5 cm). Die 
Kathode K besteht aus einem Platinblech von 
4 cm Länge, 1 cm Breite und 0,003 cın Dicke, 
hat also eine Oberfläche von 8 qcm und ist mit 
einem geeigneten Oxyd oder Oxydgemisch 
überzogen. Das Blech ist an zwei starken 
Kupferdrähten D, und D, befestigt, die zur 
Zuführung des die Kathode erhitzenden 
Stromes dienen. Dieser wird von einem kleinen 
Transtormator oder einigen Akkumulatoren 
geliefert. Da sich die Kupferdrähte nicht 
dauerhaft und luftdicht in Glas einschmelzen 
lassen, sind in die Glasröhren G, und G, zu- 
nächst zwei Platinröhren Z, und Zè, einge- 


schmolzen und in diese erst die Kupferdrähte 
hart eingelötet. Die schlechte Wärmeleitung 
der Platinröhren schützt die Einschmelzstellen 
Sı und S vor Überhitzung; außerdem kann 
man die Platinröhren durch eine Flüssigkeit 
kühlen. Das Glasgefäß muß möglichst stark ent- 
lüftet sein. 


Elektrisches Ventilrohr nach A. Wehnelt. 
Abb. 32. 


Bei Versuchen mit einem solchen Ventil- 
rohr wurde die Oxydkathode mittels einiger 
großer Akumulatoren auf 13000 C erhitzt (mit 
einem optischen Pyrometer gemessen). Die zur 
Erhaltung des Bleches auf dieser Temperatur 
nötige Energie betrug 80 Watt, also 10 Watt 
auf 1 qcm der glühenden Oberfläche. Verband 
man die drei Anoden A, A, und A, zu einer 
einzigen und schickte einen Gleichstrom von 
110 V durch das Ventilrohr, 8o war das Ent- 
ladungspotential bei Stromstärken von 0,1 bis 
20 Amp stets das nämliche und betrug nur 
etwa 19 V. Bei Stromstärken von 10 Amp auf- 
wärts erhitzten sich die Anoden sehr stark, bis 
zum Zerstäuben, weshalb bei so starken Strömen 
viel stärkere Stablanoden verwendet werden 
müssen, als oben angegeben wurde. 

Bei Versuchen mit Wechselstrom (Wechsel- 
zahl n = 46,7 in der Sekunde; wirksame Span- 
nung 150 V) lieferte die Beobachtung durch 
eine Braunsche Röhre eine Stromlinie, wie sie 
Abb. 33 zeigt. Die gestrichelte Linie stellt den 


Strom- und Spannungslinie. 
Alıb. 33. 


Verlauf der Spanuung an den Elektroden der 
Ventilröhre vor. Darnach gebt nur die eine 
Phase des Stromes durch das Rohr. Während 
ihres Durchganges steigt die Spannung zuerst 
bis zu eineın gewissen Wert an, bleibt dann 
völlig unveränderlich (stets nahezu % V), um 
gegen das Ende der Phase auf null zu sinken. 

Bezüglich des Wirkungsgrades seines 
Ventilrohres beim Laden von Akkumulatoren 
bemerkt der Verfasser, daß bei nicht zu ge- 
ringer Belastung die Leistung wohl der von 
kleinen Umformeranlagen (Wechselstrommotor- 
Gleichstromdynamo) gleichkommt. Übrigens 
lassen sich zur Ausnutzung beider Stromteile 
Schaltungen von Ventilröhren anwenden, wie 
sie Graetz für seine Aluminiumzellen und 
Hewitt für seinen Quecksilberdampf-Umformer 
vorgeschlagen haben. Will man Drehstrom 
„gleichrichten“, so verbindet man die .drei 
Anoden des Ventilrohres mit den drei Eck- 

unkten eines in Stromschaltung geschalteten 
Drehstrom-Transformators und die glühende 
Kathode mit dem Knotenpunkt derselben durch 
einen Widerstand; letzterer wird dann von 
einem stoßenden Gleichstrom durchflossen, 
welcher aber immer über null bleibt und sich 
z. B. zum Betriebe von Gleichstrombogenlampen 
von Drehstromzentralen aus vorzüglich eignet. 
Auch bei Hochfrequenz-Wechselströmen läßt sich 
die Ventilwirkung des Rohres nachweisen und 
zu Meßzwecken ausnutzen. 

Der Verfasser gibt schließlich folgende 
Ratschläge: Um wirksame Ventilröhren herzu- 
stellen, muß vor allem auf möglichste Sauber- 
keit geachtet werden. Schon geringe Spuren 
von Kohlenwasserstoffen im Rohr bewirken bei 
Stromdurchgang durch das Gas eine Zersetzung 
der Oxyde unter Bildung von Karbiden, die 
sich in Form schwarzer Niederschläge an den 
(laswandungen der Röhre absetzen. Aus die- 


sem Grunde sind bei dem Auspumpen der 
Ventilröhren alle Fettdichtungen und Siegel- 
lack-Kittungen zu vermeiden, falls das Rohr 
längere Zeit seine volle Wirksamkeit behalten 
soll. Fertige Röhren sind von Herrn P. Gunde- 
lach in Gehlberg (Thüringen) zu beziehen. 

G. M. 


LITERATUR. 


Besprechungen. 


Polyphase currents. Von Altred Still. Mit 
Abbildungen im Text. 352 S. in 80. Verlag 
yon Whittaker & Co. London 1906. Preig 
6 sh. 

Mit dem vorliegenden Werke wendet sich 
der Verfasser hauptsächlich an solche Kreise, 
die mit Mehrphasen-Anlagen zu tun haben und 
sich deshalb über die hierbei auftretenden 
physikalischen Vorgänge einen klaren Begriff 
anzueignen wüuschen, dagegen auf eine zahlen- 
mäßige Berechnung, wie sie zum Entwurf von 
Maschinen nötig wäre, wenig Wert legen. Die 
Dehandinne des Stoffes ist daher ihrem Wesen 
nach ziemlich unmathematisch; zur Erklärung 
der elektrischen Vorgänge werden fast aus- 
schließlich graphische Verfahren benutzt. 

Die ersten beiden Kapitel handeln vom 
Wechselstrom im allgemeinen, erklären die 
Begrifte der Selbstinduktion und Kapazität und 
suchen den Leser vertraut zu machen mit dem 
Gebrauch der Vektor-Diagramme für die Dar- 
stellung elektrischer Größen. Die Beweise 
werden selten durch streng mathematische 
Formeln, sondern meist durch anschauliche, 
logische Schlußfolgerungen erbracht, die für 
den vorliegenden Zweck als vollwertiger Ersatz 
angesehen werden können. 

Der Hauptteil bringt die Erklärung der 
Eigenschaften und Wirkungsweise von Mrans: 
formatoren, Synchron- und Asynchron-Motoren 
und Dynamos, auch der kompensierten, ferner 
von Umformern und Kraftübertragungen mittels 
Mehrphasen-Strömen. Zum Schluß werden noch 
kurze Angaben über die Berechnung einzelner 
Größen gemacht. 

Im großen und ganzen hält das Buch das, 
was der Verfasser in der Vorrede verspricht, 
und kann deshalb allen denen bestens empfohlen 
werden, die über die Erscheinungen der Mehr- 
phasen-Ströme ein anschauliches und doch 
richtiges Bild gewinnen wollen. 

Paul Müller. 


KLEINERE MITTEILUNGEN. 


Persönliches. 


Ferdinand Springer +. 


Wir geben unseren Mitarbeitern und Lesern 
die betrübende Nachricht, daß Herr Ferdinand 
Springer, der ältere der beiden Inhaber der Ver- 
lagsbuchhandlung Julius Springer in Berlin, 
am 27. Dezember v. J. nach kurzem Kranken- 
lager verschieden ist. 

Am 21. VII. 1846 zu Berlin geboren, besuchte 
Ferdinand Springer das Friedrichs-Gymnasium 
zu Berlin sowie die Landesschule Pforta und 
erhielt darauf in den Jahren 1864 bis 1870 eine 
sorgfältige buchhändlerische Ausbildung. Nach- 
dem er den deutsch-französischen Feldzug 1870/71 
mitgemacht hatte, trat er 1871 in die im Jahre 
1842 von seinem Vater Julius Springer ge- 

ründete Verlagsbuchhandlung zu Berlin ein. 
m Jahre 1872 wurde er Teilhaber und nach 
dem im Jahre 1877 erfolgten Tode seines Vaters 
alleiniger Inhaber der Firma Julius Springer, 
in die er am 1. I. 1880 seinen jüngeren Bruder 
Fritz als Mitbesitzer aufnahm. 

Der Verlag, zu dem in den ersten Jahren 
seines Bestehens durch Pflege der poli- 
tischen und wirtschaftlichen Tagesliteratur ein 
Grund gelegt worden war, nahm durch das 
Hinzutreten der fachwissenschaftlichen, insbe- 
sondere der technischen Literatur, einen großen 
Aufschwung. In der Elektrotechnik entstand 
aus der Übernahme der ersten Werke von 
Werner Siemens sowie durch die Gründung 
der „Elektrotechnischen Zeitschrift“ im Jahre 
1880 die heutige Verlagsliteratur, welche eine 
ganze Reihe klassischer Werke aller Sonder- 
zweige des Gesamtgebietes ihr eigen nennt. Das 
Gleichegiltvon denmeisten Gebieten derweiteren 
technischen Wissenszweige, z. B. dem Bau der 
Dampfmaschinen, Dampt- und Wasserturbinen, 
Kessel, Hebezeuge und Werkzeugmaschinen. 
Von den weiteren wissenschaftlichen und tech- 
nischen Gebieten nennen wir hier noch Physik, 
Chemie, Mathematik, Bauwissenschaft, Eisen- 
bahnwesen, Schiffs, Berg- und Hüttenwesen 
und mechanische Technologie. , 

Mit besonderer Vorliebe richtete Ferdinand 
Springer seine Aufmerksamkeit auf die 
technischen und allgemein wissenschaftlichen 


nn 


3. Januar 1907. 


Zeitschriften, von denen nach und nach in 
seinem Verlage beziehungsweise Kommissions- 
ver Aufnahme fanden: Elektrotechnische 
Zeitschrift, Zeitschrift des Vereins Deutscher 
Ingenieure, Zeitschrift für Kleinbahnen, Zeit- 
schrift für angewandte Chemie, Zeitschrift für 
Instrumentenkunde, Pharmazeutische Zeitung, 
Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahnver- 
waltungen, Zeitschrift für Forst- und Jagd- 
wesen, Zeitschrift für praktische Geologie, Zeit- 
schrift für den physikalischen und chemischen 
Unterricht, Zeitschrift für Untersuchung der 
Nahrungs- und Genußmittel und andere mehr, 
sowie endlich die im Januar dieses Jahres zum 
ersten Mal erscheinende Zeitschrift „Werkstatts- 
technik“. 

Erwähnen wir nun noch die periodischen 
Berichte, Denkschriften und amtlichen Ver- 
öffentlichungen, deren Besorgung die Firma 
unter seiner Leitung ebenfalls übernahm, so er- 
halten wir ein Bild von dem gewaltigen Um- 
fange der Tätigkeit dieses Mannes. Seine persön- 
lichen und geschäftlichen Beziehungen umfaßten 
die Kreise aller Wissenschaften, und überall 
ing sein sachliches und wahrhaft liebenswür- 
digen Wesen darauf aus, den ihm entgegenge- 
brachten Wünschen vollauf gerecht zu werden. 
Die Schriftleitung der „Elektrotechnischen Zeit- 
schrift“ hat das besonders erfahren; sie wird 
ihm für das allzeitige Eingehen auf ihre 
Anregungen sowie für seine eigene starke 
Förderung der Zeitschrift ihre Dankbarkeit be- 
wahren. 

Man wird den Schmerz verstehen, mit dem 
Ferdinand Springer von seinem reichen Wir- 
kungskreise schied, und der ihm nur durch die 
Gewißheit gemildert wurde, die vielverzweigten 
Fäden des Geschäftes in den Händen seines 
Bruders als langjährigen Mitarbeiters sowie 
denen der schon seit einiger Zeit im ge- 
schäftlichen Betriebe tätigen jungen Gene- 
ration aufgehoben zu wissen. Das Andenken 
an Ferdinand Springer wird allen denen, die 
sein lauteres, herzgewinnendes und vornehm 
denkendes Wesen kennen lernten, unvergäng- 
lich sein. E. C. Zehme. 


Telegraphie und Signalwesen 
mit Leitung. 


Elektrisch betriebene Vorsignale für Eisen- 
bahnen. 


[n2tg. des Vereins Deutscher Eisenb.-Verw.“, 
Bd. 46, 1906, S. 1089, 4 S., 8 Abb.) 


Auf den ungarischen Staatsbahnen werden 
in neuerer Zeit elektrisch betriebene Vorsignale 
verwendet. Sie sind von der Stellung des Ein- 
fahrtsignals abbingig und stehen mit diesem 
sowie mit dem Telegraphenzimmer des Bahn- 
hofs in leitender Verbindung. Die Vorrichtung 
zerfällt in zwei Hauptteile: 1. einen am Maste 
des Einfahrtsignals angebrachten Magnet- 
Induktor nebst walzenförmigem Umschalter, 
2. das H Gr pe Vorsignal, bestehend aus 
Klappscheibe, Gewichtmotor, zwei Auslöse- 
Vorrichtungen und einer Sicherheits - Vor- 
richtung. 

Der Magnet-Induktor ist aus vier kräftigen 
Bufeisen-Magneten mit drehbarem Anker gu- 


Sammengesetzt. Der Umschalter steht durch 
En. Triebstange mit dem Signalflügel in Ver- 
ung Geht der Flügel von der die Regel 

denden Haltstellung in die Freistellung über, 
80 macht der Umschalter eine Drehung von 
60°, während gleichzeitig durch ein Zahn- 
getriebe der Anker des Induktors zu sechs 
vorn Umdrehungen gezwungen wird. Die da- 
ah erzeugten Wechselströme, denen infolge 
F: veränderten Stellung des Umschalters der 
wE zum Vorsignal eröffnet ist, betätigen dort 
einen Elektromagneten, der das Gewicht des 


Motors auslöst und die Stellung des Vorsignals 
von „Langsam“ auf „Frei“ herbeiführt. Ein 
zweiter Elektromagnet begrenzt diese Be- 
wegung. Daß für die Freistellung Wechselstrom 
Verwendung findet, ist wichtig, weil dadurch 
verhütet wird, daß atmosphärische Elektrizität 
das auf „Langsam“ stehende Vorsignal auf 
„Frei“ umiegen kann. 

Bei dem umgekehrten Vorgang — Stellung 
des Einfahrtsignals von „Frei“ auf „Halt“ — 
läuft der Magnet-Induktor leer, es werden also 
keine Wechselströme erzeugt. Doch tritt bei 
der Zurückstellung eine Unterbrechung des 
vorher die Leitung durchlaufenden Gleich- 
stromes ein und dies hat zur Folge, daß das 
Vorsignal seine Regelstellung („Langsam“) 
wieder einnimmt. 

Die Stromläufe sind in den Abb. 34 und 35 
dargestellt. B ist die den Gleichstrom liefernde 
Batterie im Telegraphenzimmer, T ein Galva- 
noskop, J der Magnet-Induktor und K der 
Umschalter am Einfahrtsignal, V und G die 
Elektromagneten des Vorsignals. Steht das 
Einfahrtseignal auf „Halt“, so geht der Gleich- 
strom von B durch T über den Umschalter zur 
Erde; an dem Ausschlage des Galvanoskops 
erkennt man diese Stellung des Signals. Beim 
eh Se im die Freistellung gehen die er- 
zeugten Wechselströme durch die Leitung zum 
Vorsignal und zwar über den Kontakt a und 
den — das Gewicht des Motors auslösenden — 
Elektromagneten V zur Erde. Ist die Be- 
wegung beendet (Abb. 35), so öffnet sich der 
Kontakt a, während der Kontakt b sich schließt. 
Gleichzeitig findet im Umschalter der von B 
ausgehende Gleichstrom Schluß nach dem Vor- 
signal, wo er über b den Elektromagneten G 
durchläuft. Dadurch wird die Scheibe in der 
Freistellung festgehalten; sie verbleibt darin 
solange wie der Gleichstrom zirkuliert. Wird 
er unterbrochen, was beim Übergang des Ein- 
fahrtsignals auf „Halt“ geschieht, so stellt sich 
die Scheibe des Vorsignals selbsttätig auf 
„Langsam“ zurück. 

ne Sicherheits-Vorrichtung sorgt dafür, 
daß bei Störungen in der elektrischen Anlage 
oder im Mechanismus das Vorsignal die Stellung 
„Langsam“ einnimmt. W. M. 


Drahtlose 
Telegraphie und Telephonie. 


Karborund-Wellenanzeiger.!) 
[„Eleetrical World“, Bd. 48, 1906, S. 994, 2 Sp., 
8 Abb.] 


Greenleaf und Pickard berichten über 
Versuche mit einem Wellenanzeiger, der aus 
einem einzelnen Karborund-Kristall zwischen 
zwei Kupferelektroden besteht. An dem in 
einen Empfängerkreis eingeschalteten Wellen- 
anzeiger dieser Art wurde der Wert der Strom- 
stärke bei verschiedenen Spannungen und 
daraus der elektrische Widerstand ermittelt. 
Der Widerstand betrug bei einem Strom von 
etwa 1 Mikroampere etwa 1 Megohm, er fiel 
darauf sehr rasch ab bis auf etwa 0,2 Megohm 
bei 2 Mikroampere. Der Widerstand fiel dann 
langsamer bis auf etwa 0,01 Megohm bei 
60 Mikroampere. Die Kurve nähert sich so- 
dann asymptotisch der Nullinie. Berechnet 
man die Leitfähigkeit, so erhält man eine in 


Schaltung der elektrisch betriebenen Vorsignale. 


dem beobachteten Bereich von 0 bis 300 Mikro- 
ampere nahezu gradlinig verlaufende gegen 
die Abszisesenachse schwach hohl gekrümmte 
Kurve. In Abb. 36 ist der Verlaut der Leit- 
fähigkeit in Abhängigkeit von der am Wellen- 
anzeiger herrschenden Spannung des Lokal- 
Stromkreises dargestellt. Die Leitfähigkeit ist 
in Einheiten von Mikromho (1 Mikromho 


1 
6 pen —6 
= 10 Mho =10"®. orz) aufgetragen. Zwischen 


1) Siehe auch „ETZ“ 1906. S. 386. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 1. 15 


————— 


1,0 bis 1,1 V steigt die Leitfähigkeit am schnell- 
sten und zwar um 4°% für je 0,01 V. Die größte 
Lautstärke wurde mit dem Wellenanzeiger bei 
Verwendung eines Fernhörers zwischen 1,0 und 
1,2 V erzielt. Die Änderung des Widerstandes 
innerhalb des Wellenanzeigers führen die Ver- 
fasser nicht auf den negativen Temperatur- 
Koeffizienten des Karborunds, sondern auf die 
Erwärmung der Berührungsstellen zwischen 
Karborund und Elektroden durch Stromwärme 
zurück. Da die Stromüberleitung nur durch 
scharfe Kanten der Kristalle vermittelt wird, 
ist die Übergangsfläche und auch die durch 
den Strom erwärmte Masse äußerst gering, ee 
bringt daher schon ein Energiebetrag von einen 
geringen Bruchteil eines Erg eine verhältnis- 
mäßig hohe Erwärmung und Änderung der 
Leitfähigkeit hervor. Hinsichtlich der Empßnd- 


N 


Dealer 
Nasen. 


= 
Z 


è 


Leitfähigkeit des Karboruund-Wellenanzeigers. 
Abb. 36. 


lichkeit steht der Karborund - Wellenanzeiger 
dem Mikrophon-Kontakt nahe, er ist dagegen 
weniger empfindlich wie der elektrolytische 
und der magnetische Empfänger. Um in einem 
Fernhörer einen wahrnehmbaren Laut zu er- 
zeugen, sind beim elektrolytischen Wellen- 
anzeiger etwa 364 bis 400, beim magnetischen 
etwa 400 und beim Karborund-Wellenanzeiger 
900 bis 14000 Mikroerg erforderlich. Die Empfind- 
lichkeiten im praktischen Gebrauch stehen in- 
dessen nicht im Verhältnis dieser Zahlen, da das 
menschliche Ohr Tonstärken nach dem Verhält- 
nis ihrer Quadratwurzeln beurteilt. Pta. 


Dynamomaschinen, Transformatoren 
und Zubehör. i 


Wirbelstrom-Verluste in Polschuhen. 
[„The Electrician“, Bd. 57, 1906, S. 568, 4 Sp., 
4 Abb.] 


Bei Maschinen mit gezahnten Ankern ent- 
stehen bekanntlich in den Polschuhen beim 
Vorbeiwandern der Zähne infolge des Hin- und 
Herzerrens der Kraftlinien gewisse Verluste. 
Zur Bestimmung dieser Verluste geben Th. F. 
Wall und St. P. Smith folgendes Verfahren an. 

Man läßt die Maschine einmal so laufen, daß 
der zu untersuchende Polschuh in gewöhnlicher 
Weise von den Kraftlinien durchsetzt wird, und 


me 
bestimmt dabei penau die Erwärmung des Pol- 
schuhes. Darauf läßt man unter sonst gleichen 
Umständen die Maschine so lauten, daß der 
Polschuh von Kraftlinien gänzlich frei ist, sodaß 
auch keine Wirbelstrom-Verluste in ihm auf- 
treten. Dann führt man ihm von außen durch 
elektrische Heizung soviel Energie zu, daß die 
Erwärmung genau dieselbe bleibt wie im ersten 
Fall. Da die Ausstrahlungs-Verhältnisse beide- 
male dieselben sind, so müssen die Wirbelstrom- 


Verluste ebenso groß sein wie die zugeführte 
Heizenergie. 


Abb. 35. 


16 


en m nn ni nn a 
m I mn 


Für den Versuch wurde eine vierpolige 
Maschine (Abb. 37) benutzt, von der nur zwei 
Pole, C und D, erregt wurden. In der Spule D 
konnte die Stromrichtung umgekehrt werden. 
Der Pol A diente als Versuchspol; der Polschuh 
war mit einem Überzug aus Glimmer versehen. 


Abb. 87. 


Zunächst wurde so geschaltet, daß C und D 
gleichnamige Pole bildeten; die Krafılinien 
schlossen sich durch die Pole A und B. Die 
Maschine arbeitete also in ganz normaler Weise 
als vierpolige Dynamo. ie Temperatur des 
Polschuhes wurde mit Hilfe von Thermoele- 
menten gemessen, die an den Punkten ABCD 
(Abb. 38) angebracht waren und aus angelöteten 
Kupferdrähten bestanden. Die Meßeinrichtung 

estattete die Temperatur bis auf 10 genau zu 
estimmen. | 

Bei der zweiten Messung wurde die Strom- 
richtung in der Spule D umgekehrt, sodaß die 
Kraftlinien unmittelbar von C durch den Anker 
hindurch nach D gingen und die Pole A und B 
nicht durchsetzten. Durch die in Abb. 38 sicht- 
baren Heizspulen wurde der Polschuh auf die- 
selbe Temperatur gebracht wie vorher und die 
zugeführte Heizenergie gemessen. 


HE F 
II AII 
DA IE EEE DER DER ER U 4 U ER ER ER ER 
ATT ATS 
TAA 
PARERE 


Verluste bei konstanter Umdrehungszahl von 1300 i. d. Min. 
Luftspalt 22 mm. 28 Nuten. Polschuh-Fläche 143 qcm. 


Abb. 39. 


ERgaRnEERF ADDAF 
BEENENZERDRE 4ER 
SSajelaee Ze ee 
BEREENREREFARERTNE 
ZRZENDAERDARHBERE 
BEESBERER HAAREN" 
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BEBBED E E 


25l 
AE 
FARBRIEREEFRATFEN ER 
000 800 7000 700 1400 
Urmdr,/Min. 


Verluste bei konstanter Kraftlinien-Dichte von 2900. _ 
Luftspalt 22 mm. Polschuh-Fläche 143 qcm. Zahnform 
wie in Abb, 39. 


Abh. 40. 


Die Ergebnisse sind in den Abb. 39 uad 40 
dargestellt. Erstere zeigt die Verluste bei 
gleichbleibender Umlaufgeschwindigkeit, aber 
verschiedenen Kraftlinien-Dichten; Abb. 40 bei 
einer gleichbleibenden Dichte von 2900 Kraft- 
linien auf 1 qcm und verschiedenen Geschwin- 
digkeiten. Die Polfläche betrug dabei 143 qcm, 
der Luftspalt 22 mm. Die Form der Zähne ist 
in Abb. 89 eingezeichnet. P. M. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 1. 


Te 


3. Januar 1907. 


nn nn 


Schalter, Sicherungen und dergl. 
Vorrichtungen. 


Wechselstrom-Magnete. 
[Electrical World“, Bd. 47, 1906, S. 1295, 5 Sp., 
5 Abb.] 


In der Einleitung zu seiner Arbeit über 
Wechselstrom-Magnete weist Dr. L. Lindequist 
auf die grundsätzlichen Unterschiede zwischen 
Zugmagneten für Gleichstrom und solchen für 
Wechselstrom hin. Bei einem Gleichstrom- 
Magneten hängt die Zugkraft von der Entfer- 
nung zwischen dem feststehenden Eisenkern 
und dem beweglichen Anker ab. Er zieht beim 
Beginn des Hubes schwach und am Ende des 
Hubes am stärksten. 

Ein Wechselstrom-Magnet hingegen hat, 
ähnlich wie jede Drosselspule, das Bestreben, 
sein Feld konstant zu halten, wenn er von einer 
konstanten Spannung gespeist wird. Infolge- 
dessen würde bei ihm die Zugkraft von der 
Stellung des Ankers unabhängig sein, wenn 
keine Streuung auftreten würde. Aber auch so 
ist sie bedeutend gleichmäßiger als bei Gleich- 
strom-Magneten. Die Magnetwicklung nimmt 
beim Anziehen einen verhältnismäßig starken 


Spule mit 1500 Windungen, 213 V, 60 Per. 
A Massiver Kern. B Kern mit 4 Schlitzen 6x 08 mm. 


Abb. 41. 


Strom auf, hält aber den Anker mit sehr 
schwachem Strom fest. Die Größe dieses 
Stromes hängt hauptsächlich von dem Luftspalt 
zwischem dem festen und dem beweglichen 
Teil des Eisenkernes ab. So zeigt Abb. 41 den 
Stromverbrauch des in Abb. 42 dargestellten 
Magneten für verschiedene Stellungen. 


m ----700 --------> 


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Abb. 42. 


Ein weiterer Unterschied zwischen Gleich- 
und Wechselstrom-Magneten besteht hinsichtlich 
des (scheinbaren) Energieverbrauches für eine 
gegebene Zugkraft. Beim Gleichstrom-Magneten 
hängt die Zugkraft ab von dem Querschnitt des 
Ankers und der Amperewindungszahl der Spule. 
Vergrößert man den Querschnitt des Ankers 
auf das Doppelte, so wird er bei gleichem Strom 
doppelt so stark angezogen. Zwar erhöht sich 
hierbei auch die Windungslänge der Spule, 
aber es steht nichts im Wege, auch den Kupfer- 
querschnitt zu vergrößern und so den Strom- 
Wärmeverlust auf der alten Höhe zu halten. 
Man kann so mit einem bestimmten Energie- 
verbrauch eine beliebig große Zugkraft erbalten. 

Anders bei Wechselstrom. Hier hängt die 
der Spule aufzudrückende Spannung nicht von 
dem Ohmschen, sondern fast ausschließlich von 
dem induktiven Widerstande ab. Vergrößert 
man den Ankeryuerschnitt, so steigt das Feld 
und damit auch die aufzudrückende Spannung, 
wie man auch den Kupferyuerschnitt wählen 
mag. Unter sonst gleichen Umständen läßt sich 
also mit einer bestimmten Voltamperezahl nur 
eine bestimmte Zugkraft erreichen. 

Übrigens kann man in der Praxis auch bei 
Gleichstrom-Magneten den Energieverbrauch 
nicht unter eine gewisse Grenze herunter- 
drücken, weil mit der steigenden Selbstinduktion 
der Spule auch die Zeit wächst, die das Magnet- 
feld braucht, um auf die volle Stärke anzu- 
wachsen. Massive Eisenkerne und Magnet- 
spulen, kurzgeschlossene Windungen usw. be- 


wirken gleichfalls ein langsameres Arbeiten des 
Magneten, das bisweilen erwünscht ist. Abb. 43 
zeigt für einen bestimmten Magneten das An- 
wachsen des Stromes bei 119 V, verschiedenen 
Windungszahlen und verschieden vielen kurzge- 


\ 


f 


Kurve Win- kurzgeschl. Kurve Win- k 
Nr. dungen Windungen Nr. ungen Waach, 

I 2165 6235 v 4665 = 
IL 21 — VI 5970 = 
IIL 2980 5420 VII 8400 = 
IY 2980 — VILL 8400 !) — 

!) Massiver Kern und 128 V. 

Abb. 43. 


schlossenen Windungen. Je größer die nutzbare 
Windungszahl ist und je mehr Windungen kurz- 
geschlossen sind, um so langsamer steigt der 
Strom an. 

Ein großer Übelstand der Wechselstrom- 
Magnete ist das heftige Brummen, dessen 
hauptsächliche Ursache darin besteht, daß die 
Zugkraft zeitlich nicht koustant ist, sondern 
annähernd nach einer sin?-Kurve verläuft und 
mit dem Strom selbst durch null hindurchgeht. 
In diesem Augenblick fällt der Anker (Abb. 45) 


Abb. 45. 


Abb. 44. 


etwas herab, um nachher, wenn die Zugkraft 
wieder steigt, mit einem starken Schlag gegen 
den Kern gezogen zu werden. Ein Magnet nach 
Abb. 44, der keine feste Endstellung hat, weist 
diesen Übelstand in geringerem Maße auf. 
Weiter läßt sich das Geräusch dadurch ab- 
schwächen, daß alle rungen aus nicht me- 
tallischem Stoft, z. B. Fiber, hergestellt werden. 
Am besten lassen sich diese Nachteile be- 
seitigen durch Verwendung von Mehrphasen- 
strom für die Magnete. P. M. 


Elektrische Leitungs-Anlagen 
und Zubehör. 


Selbstinduktion von Stahlschienen. 


l The Electrician“, Bd. 57, 1906, S. 453, 584, 757, 
6 Sp, 3 Abb.] 
Im Laboratorium des King’s College In 
London wurden von E. Wilson Versuche über 
die Selbstinduktion in Stahlschienen ausgeführt. 
Zur Untersuchung kamen zwei englische Eisen- 
bahnschienen, Stublschienen mit Doppelkopf, von 
18,3 m Länge. Ihr Gewicht betrug 34,8 kg/m. 
Der spezifische Widerstand des Materials betrug 
21,5.10- 6 Ohm für 1 cm Länge bei 9°. h 
Als Stromquellen wurden zwei Siemensse % 
Wechselstromdynamos benutzt, von denen di® 
eine für Frequenzen über 50, die andere für 
solche unter 50 diente. Die Messung des Selbst- 
induktions-Koeffizienten geschah nach einem 
von Herrn Wilson angegebenen Verfahren mit 
Hilfe eines Quadrant-Elektrometers!!) 
Es wurde nun zuerst die Zunahme des Ohm- 
schen Widerstandes infolge des Durchgange® 


1) Siehe „The Electrician“, Bd. 56, 1906, S. 464. 


3, Januar 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 190%. Hef!l. 


17 


Wechselstrom gemessen. Bei allen solchen 
Meseungen wurde der induktive Widerstand 


x=2ncL 


angenommen, wo L den Selbstinduktions- 
Koeffizienten und c die Frequenz bedeuten. 
Die beiden Schienen wurden in Reihe mit den 
Stegen wagrecht und in derselben Ebene 
gelegt. Die Selbstinduktion wurde für zwei 
verschiedene Abstände der Schienen, 12,7 mm 
und 305 mm, gemessen und ebenso der effek- 
tive Widerstand. Es wurde Runden, daß das 
Verhältnis des eftektiven iderstandes bei 
Wechselstrom zu demselben bei Gleichstrom 
mit der Frequenz, und bei gleicher Frequenz 
mit der Stromstärke zunimmt, daß aber der 
Abstand zwischen den Schienen nicht von be- 
deutendem Einfluß ist. 

Bei einem weiteren Versuch wurden eine 

Schiene und ein paralleler Kupferdraht benutzt, 
welcher letzterer als Rückleitung diente. Der 
Abstand zwischen Schiene und Draht wurde 
eändert. Draht und Schiene hatten eine der 
Praxis entsprechende gegenseitige Lage. Die 
Selbstinduktion der Schiene wurde bestimmt, 
indem die Selbstinduktion des übrigen Teiles 
der ganzen Schleife berechnet und von der ge- 
messenen gesamten subtrahiert wurde Es 
zeigte sich dann, daß die Selbstinduktion der 
Schiene mit der Entfernung des Drahtes von 
der Schiene beträchtlich zunimmt, und zwar 
erreicht dieselbe bei einer Entfernung von 
3,66 m den doppelten Betrag der Selbstinduktion 
bei verschwindend kleinem Abstand. Ebenso 
wächst die Selbstinduktion mit abnehmender 
Frequenz. Der Grund dieser Erscheinungen ist 
leicht einzusehen, wenn man bedenkt, daß bei 
einem Leitungsstoff von solcher Permeabilität 
jede Veränderung der Konstanten, welche eine 
KIEIchmaGi Kere erteilung des Stromes über 
en Querschnitt hervorrufen muß, eine Zunahme 
der Selbstinduktion zur Folge hat. In diesen 
Versuchen wurde als effektiver Widerstand der 
bei den ersten bestimmte eingesetzt. Dies 
wurde als erlaubt angesehen, da ja dort der 
Schluß gezogen wurde, daß der Abstand von 
unbedeutendem Einfluß sei. Ob dieser Schluß 
erlaubt sei für den neuen Fall, Schiene und 
Draht, möchte der Berichterstatter bezweifeln. 
Auch der effektive Widerstand wird sich sehr 
stark, und zwar im umgekehrten Sinne wie die 
Selbstinduktion ändern. 

Ferner wurde gefunden, daß zwei parallel 
eschaltete Schienen eine geringere Selbst- 
nduktion haben als eine einzige, wobei ihr 
gegenseitiger Abstand fast ohne Einfluß ist. 

Herr Wilson gibt noch an, daß die äqui- 

valente Eindringungstiefe!) des Stromes von 
der Größenordnung 0,2 cm sei. Daher kön- 
nen die Ampere auf 1 cm Umfang zur Be- 
urteilung der Güte einer Schiene als Wechsel- 
strom-Leiter dienen. Er gibt dann eine Zahlen- 
tafel des Umfanges verschiedener Schienen- 
yuerschnitte von verschiedenem Gewicht der 
ängeneinheit und kommt nach dieser zum 
Ergebnis, daß die Breitfußschiene und die 
Rillenschiene der Straßenbahnen der in England 
gebräuchlichen Doppelkopfschiene überlegen 
ien. 

Zum Schlusse wird noch eine Vergleichung 
der Versuchsergebnisse mit -den von Lord 
Kelvin und Lord Rayleigh gegebenen For- 
meln angeführt, Diese haben berechnet, daß 
der effektive Widerstand gleich ist dem Wider- 
stande, welcher einem Gleichstrom entgegen- 
gesetzt würde, wenn die Oberfläche des Leiters 
ARE wird bis zu einer Tiefe von 


Va cm, wo u die Permeabilität, k die 


spezifische Leitfähigkeit und n die Frequenz 
bedeuten. Ist noch I die Länge, p der Um- 
ang, o der spezifische Widerstand und eff. 
der effektive Widerstand, so können wir die 
äquivalente Tiefe auch berechnen nach der 
Formel: 
d= L : 
P Weft. 


Die Ubereinstimmung war eine gute wie 
ès auch zu erwarten war. Die Abweichung 
wird durchschnittlich mit der Zunahme der 
Stromstärke kleiner, und ferner wächst die Ge- 
nauigkeit mit der Frequenz. Die Abweichun- 
gen reichen von ungefähr 150% bei 100 Perioden 
i8 30°% bei 27 Perioden im Mittel. Ferner wird 
noch die Selbstinduktion nach einer Formel 
yon Lord Rayleigh berechnet und mit den 
ersuchsergebnissen verglichen. Hier ist die 


a 


'), Die Aquivalente Eindringungsti ie W 

ekaa: hi gstiefe stellt die Wan- 
el an Röhre von gleicher äußerer Form und 
ar Meran won. wie die in Fraxe kommende Schiene 
wie der de guerstand regenüher Gleichstrom derselbe ist. 
also durcha chiene gegen ‚Wechselstrom. Es stellt dies 
Wechsalst Aus nicht die Tiefe dar. bis zu welcher ‚ein 
ente Findrim eindringt, wie man den Ausdruck „äquiva- 
legt finder, Bungstiefe des Stromes“ hier und da ausge- 


Übereinstimmung nicht so gut wie oben. Die 
Formel liefert zu kleine Werte. Die theore- 
tischen Forderungen sind beim Versuch so weit 
nicht erfüllt, daß die Anwendung der Formel 
überhaupt nur mit Vorsicht geschehen mag. 
Immerhin ist es ja interessant, solche Ver- 
gleiche durchzuführen. E. St. 


Elektrische Bahnen und Fahrzeuge. 


Zusammenstellung der im Betrieb und im Bau 
befindlichen Einphasen-Bahnen. 


Drei Jahre sind inzwischen verflossen, seit 
Lamme in einem Vortrag vor dem American 
Institute of Electrical Engineers die ersten Mit- 
teilungen über Bahnmotoren für Einphasen- 
Wechselstrom machte, und es ist daher ein 
Überblick angebracht über die Einphasen- 
Wechselstrom - Bahnen, welche jetzt sich im 
Betrieb beziehungsweise im Bau befinden. 


I Europa. 
Stubaital-Bahn (Tirol). 


Inbetriebsetzung August 1904. Gebaut von 
der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft — 
Union Elektricitäts-Gesellschaft, Wien. 

ns epann un 10000 V, Fahrdrahtspan- 
nung 2500 V, Klemmenspannung 525 V, 42 Pe- 
rioden. 

18,2 km Länge, Spurweite 1 m, mit zahl- 
reichen starken Steigungen bis zu 46 Yo, 
welche teilweise in Krümmungen von kleinem 
Halbmesser liegen. 

Der Strom (Drehstrom) wird von den Inns- 
brucker städtischen Elektrizitätswerken, den Sill- 
werken geliefert. Der Bahnstrom wird einer der 
beiden Phasen des Kraftwerkes entnommen und 
bei 10000 V Spannung durch eine Speise-Frei- 
leitung von 25 qmm Querschnitt nach drei längs 
der Bahnstrecke verteilten Transformator-Sta- 
tionen geführt. In jeder derselben wird in 
zwei öÖlgekühlten Transformatoren von je 
75 KVA Leistung die Spannung auf 2500 V 
Fahrdrahtspannung herabgesetzt. 

Der Fahrdraht hat 53 qmm Querschnitt und 
ist an einem 5 mm starken Stahldraht in regel- 
mäßigen Abständen von etwa 3 m aufgehängt. 
Höhe des Fahrdrahtes über Schienenoberkante 
rund 5,5 m, in Tunneln 3,9 m. Abstand der 
Masten auf gerader Strecke höchstens 40 m. 
In Tunneln ist die Fahrleitung an Porzellan- 
Deckenisolatoren befestigt. Abnahme des Stro- 
mes von der Fahrleitung durch Bügel, deren 
Schleifflächen für die Fahrt über etwa 4000 km 
ausreichen. 

Vierachsige Triebwagen mit je vier Winter- 
Eichberg-Motoren, sechspolig für 525 V. Trans- 
formierung der Spannung von 2500 auf 525 und 
400 V in einem unter dem Wagenkasten ange- 
ordneten Öölgekühlten Leistungs-Transformator. 
Je zwei Motoren sind zu einer Gruppe ver- 
einigt, zu welcher ein Regelungs-Transformator 
mit drei Stufen gehört. Regelung der Motoren 
mittels eines den gewöhnlichen Straßenbahn- 
Fahrschaltern ähnlichen Reglers, der sechs 
Fahrstufen enthält; auf den ersten drei Stufen 
erhalten die Motoren durch den Haupt-Trans- 
formator 400 V Spannung, aut den letzten drei 
Stufen 525 V Spannung. 

Neben den Triebwagen sind sechs Anhänge- 
wagen für den Personenverkehr und zwei 
offene und zwei geschlossene Güterwagen vor- 
handen. 


Murnau-Oberammergau (Oberbayern). 


Inbetriebsetzung Januar 1905. Gebaut von 
den Siemens-Schuckertwerken, Berlin. 

Speigespannung 5500 V, Fahrdrahtspannung 
5500 y Klilemmenspannung 270 V, Perioden- 
zahl 16. 

23,6 km Länge, 
Steigungen bis 900. 

Das Kraftwerk (Wasser, 3 km von der 
Bahn entfernt, erzeugt Einphasen-Strom. Drei 
Speisedrähte (zwei als Hinleitung, einer als 
Rückleitung) führen zum Speisepunkte der 
Bahn. 

Die Fahrleitung von 50 qmm Querschnitt, 
zum größten Teile nach Art der Straßenbahn- 
Leitung an Auslegermasten durch Querabspan- 
nung an Hochspannungs - Porzellanisolatoren 
befestigt; als zweite Isolatoren sind Wirbel- 
isolatoren dazwischen geschaltet. Auf einer 
etwa 1,1 km langen Strecke ist die Fahrleitung 
aus zwei Kupferdrähten an einem über Mitte 
Gleis, längs der Linie gespannten Stahldraht 
aufgehängt. Schienen an den Stößen leitend 
verbunden und an 60 Stellen durch mindestens 
1 m hohe im Grundwasser liegende Kupfer- 
netze geerdet. 

Vierachsige Triebwagen mit je zwei Reihen- 
schluß-Motoren von 80 PS Leistung, 10 Polen, 
540 Umdr/Min. Ein Haupt-Transformator mit 
zehn Sekundärklemmen für die Spannungs- 
regelung und der Fahrschalter, unter dem 


1,435 m Spurweite, mit 


Wagenkasten angeordnet. Der durch ein großes 
Zahnrad angetriebene Fahrschalter besteht aus 
einer Hauptwalze mit einer doppelten Reihe 
von Schleifstücken und einer auf derselben 
Achse sitzenden Funkenlöschwalze. 


Die Borinage-Linien 
der Chemins de fer vicinaux, Belgien. 


Inbetriebsetzung April 1906. Gebaut von der 
Allgemeinen Elektricitäts- Gesellschaft, Berlin. 

Speisespannung 6600 V, Fahrdrahtspannung 
6600 \ (vorläufig 600 V), Klemmeuspannung 
550 V, 40 Perioden. 

Bis heute elektrischer Betrieb auf den 
Linien Saint Ghislain - Eugies, Quaregnon - 
Eugies, La Bouveri - Frameries, Päturages - 
Wasmes eingerichtet; Länge 20,8 km. In 
Aussicht genommene Erweiterungen: Mons- 
Quévy, Frameries - Harveng, Mons - Saint Sym- 
horien, Mons- Ghlin, Mons - Castean, Boussu - 
Doar. Fiontläre, Saint Ghislain- Hautrage, Saint 
Ghislain-Baudour. Gesamtlänge 129 km. Größte 
Steigung 71/4. 

a8 Kraftwerk (Drehstrom) speist neben 
der Bahn den großen umliegenden Industrie- 
bezirk mit Licht und Kraft. Der Bahnstrom 
wird einer Phase entnommen. Ein Hin- und 
ein Rückleitungsdraht ist an den Holzmasten 
der Fahrleitung verlegt und führen zu den vier 
Transformator-Stationen. f 

Die Bahnleitung ist wegen der zahlreichen 
kreugenden Schwachstrom-Leitungen doppel- 
polig verlegt und besteht aus zwei Kupfer- 
drähten von je 100 qmm Querschnitt in einer 
gegenseitigen Entfernung von 90 cm. Abtei- 
lungs-Isolatoren und doppelte Blitzableiter sind 
alle 500 m in die Fahrleitung eingebaut. Die 
Fahrleitung bildet indessen ein elektrisch zu- 
sammenhängendes Netz. 

20 Triebwagen (Straßenbahnwagen), welche 
40 Personen fassen, sind mit je zwei Motoren 
(sechspolig) nach Winter-Eichberg von etwa 
40 PS Stundenleistung ausgerüstet. Die Mo- 
toren werden in Reihe und parallel geschaltet 
und durch einen Reihen-Transformator von 
kleiner Leistung geregelt. Nur beim Übergang 
von der Reihen- in die Parallelstellung werden 
Widerstände benutzt. Die Fahrschalter ent- 
halten zwei Zylinder, von denen der kleinere 
als Fahrtrichtungs-Schalter dient, und sind für 
Kurzschluß- und Gegenstrom-Bremse einge- 
richtet. 

Die Personenzüge fahren in den Ortschaften 
mit 12, auf freier Strecke mit 30 km/Std Ge- 
schwindigkeit. Die Güterzüge können 14 t bei 
10,5 km/Std Geschwindigkeit fördern. 


Oerlikon-Seebach- Wettingen. 


Inbetriebsetzung 1906. Gebaut von der Ma- 
schinenfabrik Oerlikon, Oerlikon bei Zürich. 

„pn sespannung 15000 V, hl g 
15 lemmenspannung 350 V, Perioden- 
zahl 25. 

19,5 km Länge, 1,435 m Spurweite, mit Stei- 
gungen bis 900. 

Die Fahrdrahtleitung an Masten derart be- 
festigt, daß sie vom einarmigen Schleifbügel 
von oben bestrichen wird. In Tunneln erfolgt 
diese Berührung nach allmählicher Drehung des 
Stromabnehmerarmes an entsprechend befestig- 
ter Leitung von unten. 

Vierachsige Lokomotive mit einem kom- 
pensierten Reihenschluß-Motor an jedem Dreh- 
Ben Antrieb der Achsen von der durch 

ahnräder angetriebenen Vorgelegewelle mittels 
Triebstangen-Regelung der Motoren durch Ände- 
rung der Spannung am Transformator. 


Roma-Civita Castellana. 


Im Bau. Wird durch die Italienische 
Westinghouse-Gesellschaft ausgeführt. 

Speisespannung 6600 V, Fahrdrahtspannun 
auf der Vorortstrecke Rom-Ponte Milvio 550 j 
auf den übrigen Strecken 6600 V, Klemmen- 
spannung 250 V, 25 Perioden. 

Strecke 54 km lang, Spurweite 1 m, zahl- 
reiche Steigungen bis zu 70%, und starke 
Krümmungen. Auf der 4 km langen Strecke 
Roma-Ponta Milvio besteht Vorortverkehr mit 
Einzelwagen. 

Kraftwerk (Wasser) in Ponte Milvio, 4 km 
von Rom. 

Die Fahrleitung besteht auf der Nieder- 
spannungs-Strecke aus zwei Kupferdrähten von 
87 mm Durchmesser, auf der Hochspannungs- 
Strecke aus einem Kupferdraht von 81 mm 
Durchmesser. Der Hochspannungsdraht ist an 
Ausiegermasten mittels Doppelglocken - Isola- 
toren von 20000 V Prüfspannung und Wirbel- 
isolatoren von 40000 V Prüfspannung doppelt 
isoliert aufgehängt. An der Übergangsstelle 
zwischen der Niederspannungs- und Hochspan- 
nungs-Strecke ist ein stromloser Draht von 
40 m Länge vorgesehen. Eine besondere Speise- 
leitung ist nicht vorhanden. Als Rückleitung 
dient eine der beiden Fahrschienen, welche an 


18 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 1. 


den Stößen mit Schienenverbindungen ver- 
sehen ist. 

Vierachsige Triebwagen mit zwei Reihen- 
schluß-Motoren von je 40 PS Leistung, Rego- 
lung der Motoren mit Hilfe eines einspuligen 
Haupt-Transformators für 550 und 6600 V pri- 
märe Spannung. 

Zwischen Ponte Milvio und Civita Castellana 
verkehren 20 t schwere Züge mit 25 km/Std 
mittlerer, 35 km/Std größter Geschwindigkeit. 


Bergamo-Valle Brembana. 


Im Bau. Wird von der Italienischen 
Westinghouse-Gesellschaft ausgeführt. 

Sb eepannung 6000 V, Fahrdrahtspannung 
6000 Y, Klemmenspannung 250 V, 2% Perioden. 

30 km lange, vollspurige Bergbahn. 

Das Kraftwerk (Wasser) liegt 1 km jenseits 
von Valle Brembana. 

Die Fahrleitung besteht aus einem Kupfer- 
draht, welcher an einem 7 mm starken, in einer 
Kettenlinie durchbängenden Stahldraht alle 
3 m aufgehängt ist. In ee ehe und in 
Abständen von 200 m ist der Fahrdraht gegen 
den Ausleger und Mast abgespannt. 

Es sollen fünf Lokomotiven von 30 t, Güter- 
züge von 150 t oder Personenzüge von 90 t 
Höchstgewicht fördern. Die Lokomotiven wer- 
den mit Reihenschluß-Motoren von je 75 PS 
Leistung mit Druckluftbügel und Westing- 
house-Zugsteuerung versehen. 


Wien-Baden. 
(Wechselstrom-Gleichstrom.) 


Inbetriebsetzung Winter 1906. Gebaut von 
aon Österreichischen Siemens-Schuckertwerken, 

ien. 

Speisespannung 10000 V, Fahrdrahtspannung 
500 V, Klemmenspannung 250 V bei Wechsel- 
strom und 135 V bei Gleichstrom, 25 Perioden, 
Gleichstrom 550 V (Fahrdraht). 

Vollspurige Bahn. Von der gesamten 
Länge von 20 km entfallen in Wien 4,3 km 
und in Baden 2 km auf Straßenbahnen, 
und diese Strecken werden mit Gleichstrom 
650 V Fahrdrahtspannung betrieben. Die Uber- 
land-Strecken hingegen werden mit einphasigem 
Wechselstrom betrieben. 

Eigenes Kraftwerk (Dampf) für die Über- 
land-Strecken und die Gleichstrom-Strecke in 
Baden, 2 km von Baden entfernt nach Wien 
zu gelegen. In Wien wird der Gleichstrom den 
städtischen Elektrizitätswerken entnommen. 

Die Fahrleitung wird durch sechs Trans- 
formator-Stationen gespeist. 

Vierachsige Triebwagen, je mit vier Reihen- 
schluß-Motoren von je 50 PS Leistung ausge- 
rüstet. Sie werden auf den Gleichstrom-Strecken 
mittels Reihen - Parallelschaltung und Wider- 
ständen auf den Wechselstrom-Strecken mittels 
eines sechsstufigen Transformators (Spar-Trans- 
formator) geregelt. 

Werktagsverkehr im Sommer mit 21 Schnell- 
zügen (für den Durchgangsverkehr) und 17 Per- 
sonenzügen (für den Ortsverkehr), Sonn- und 
Feiertagsverkehr mit 45 Schnellzügen und 
16 Personenzügen. 

Höchstgeschwindigkeit 60 km/Std. 


Die Hamburger Vorortsbahn 
Blankenese-Ohlsdorf. 


Inbetriebsetzung Frühjahr 1907. Gebaut 
von der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft, 
Berlin (Wagenausrüstung), Siemens-Schuckert- 
werke (Kraftwerk und Leitung) und Felten & 
Guilleaume-Lahmeyerwerke (Kraftwerk), Brown 
Boveri & Cie. (Dampfturbinen). 

Speisespannung 6600 V (20000 V für die 
Außenstrecke', Fahrdrahtspannung 6600 V, Klem- 
menspannung 750 V, 25 Perioden, für Beleuch- 
tung 50 Perioden. 

Strecke 26,5 km lang, doppelgleisig, voll- 
spurig, mit zahlreichen Rampen bis zu 10°. 

Der Verkehr ist äußerst schwankend und 
tritt stoßweise auf. Während der starken Ver- 
kehrsstunden beträgt er 1000 Personen in einer 
Richtung, an schönen Sommertagen 3500 Per- 
sonen. 

Kraftwerk (Dampfturbinen) in der Nähe des 
Bahnhofes Altona. Die Linie Blankenese- 
Altona-llasselbrook wird vom Kraftwerk aus 
durch vier Speisepunkte unmittelbar mit 6600 V 
gespeist. Nach den Speisepunkten führen ein- 
polige Leitungen. Der für die Speisung der 
Strecke Hasselbrook-Ohlsdorf bestimmte Strom 
wird vom Kraftwerk in einer doppelten zwei- 
poligen Leitung bei 20000 V Spannung nach 
Barmbeck geführt und dort auf 6600 V herab- 
transformiert. l 

Die Fahrleitung wird von einem über Gleis- 
Längsmitte gespannten Stahldraht getragen. 
Der Spanndraht ist alle 40 bis 5) m an einem 
über beide Gleise reichenden Auslegermast 
hefestigt. . 

Die Triebwagen bestehen aus je zwei drei- 
achsigen kurzgekuppelten Wagen init je einem 


äußeren Drehgestell und einer nach der Mitte 
zu gelegenen Laufachse. Ein Drehgestell er- 
hält zwei Motoren von 110 PS, das andere 
Drehgestell einen Motor derselben Größe. Die 
Doppelwagen enthalten 2 Führerabteile, 14 Ab- 
teile IL. und III. Klasse mit 118 Sitzplätzen; die 
Wagen werden elektrisch geheizt. Die Züge 
sollen aus 1, 2 oder 3 Doppelwagen bestehen. 
Fahrgeschwindigkeit bis zu 60 km/Std. 


I. Amerika. 


Indianopolis-Rushville. 
(Wechselstrom-Gleichstrom.) 


Inbetriebsetzung 1905. Gebaut von der 
Westinghouse-Gesellschaft. 

Speisespannung 33000 V, Fahrdrahtspannun 
3300 V, Klemmenspannung 250 V bei Wechsel- 
strom und 260 V bei Gleichstrom, 25 Perioden, 
Gleichstrom 525 V (Fahrdraht). 

Gesamtlänge der Strecke 64 km (nach Aus- 
bau einschließlich der Strecke Iudianopolis- 
Shelbyville 160 km, einphasig). 

Fahrleitung an über Gleis-Längsmitte ge- 
spanntem Tragdraht aufgehängt. 

Vierachsige Triebwagen mit je vier Reihen- 
schluß-Motoren von je 75 PS, welche in gleicher 
Weise mit Wechselstrom oder Gleichstrom be- 
trieben werden. Die Ankerwindungen sind an 
den Kommutator unter Zwischenschaltung von 
Neusilber-Widerständen angeschlossen, welche 
auf dem Grunde der Nut untergebracht sind. 


Die Motoren werden auf den Wechselstrom- 
Strecken dadurch geregelt, daß ihnen von 
einem einspuligen Transformator eine ver- 


änderliche Spannung zugeführt wird. Auf den 
Gleichstrom-Strecken werden Anfahr- Wider- 
stände benutzt. Stromentnahme bei Gleich- 
strom mit Rolle, bei Wechselstrom mit Bügel. 

- Sie versieht einen Schnellverkehr mit einer 
Geschwindigkeit bis zu 112 km/Std. 


Schenectady-Ballston. 
(Wechselstrom - Gleichstrom.) 


Inbetriebsetzung August 1904. Gebaut durch 
die General Electric Co. 

Speisespannung 2200 V, Fahrdrahtspannung 
2200 V, Klemmenspannung 200 V bei Wechsel- 
strom und 600 V bei Gleichstrom, 25 Perioden, 
Gleichstrom-Fahrdrabtspannung 600 V. 

Von der Strecke entfallen etwa 6,38 km auf 
das Stadtinnere von Schenectady und diese 
werden mit Gleichstrom betrieben, während die 
Außenstrecken mit Wechselstrom gespeist wer- 
den. Größte Steigung 180/%. _ Strom aus der 
am Ballston-See gelegenen Unterstation der 
Schenectady-Bahn, die aus dem Kraftwerk der 
Hudson River Power Company Strom erhält. 

Die doppelgleisigen Strecken sind sowohl 
mit einer Ölelchstrom- als auch mit einer 
Wechselstrom-Oberleitung ausgerüstet. Erstere 
ist in der üblichen Art an Auslegermasten, 
letztere an einem Stahldraht, welcher längs dem 
Gleis seitlich gespannt ist, befestigt. 

Vierachsige Triebwagen, je mit vier dauernd 
in Reihe geschalteten Reihenschluß-Motoren 
von je 50 PS. Regelung durch veränderliche 
Spannung vom Haupt-Transformator aus mit 
Einschaltung eines Drossel-Widerstandes zwi- 
schen die aufeinander folgenden Klemmen des 
Transformators. Als Drossel-Widerstände wer- 
den die Spulen der Funkenlösch-Magnete be- 
nutzt. Auch auf den Gleichstrom-Strecken sind 
die Motoren dauernd in Reihe geschaltet; hier 
werden sie durch Widerstände geregelt. Da 
die Gleichstrom-Strecken in der Regel inner- 
halb der Städte liegen und daher eine geringe 
Fahrgeschwindigkeit gewünscht wird, so wird 
das Feld des Motors dadurch verstärkt, daß die 
aus zwei Hälften bestehenden Feldwieklungen 
in Reihe geschaltet werden, während sie auf 
den Wechselstrom-Strecken parallel geschaltet 
sind. Der Fahrschalter ist infolge der dauern- 
den Reihenschaltung der Motoren sehr einfach. 
Neben dem Fahrschalter befindet eich der Um- 
schalter, durch den die Kontaktfinger mit den 
Klemmen des Transformators oder mit den 
Widerständen verbunden werden, je nachdem 
mit Wechselstrom oder mit Gleichstrom ge- 
fahren wird. Gleichzeitig wird der Wechsel- 
strom-Hochspannungs-Schalter beziehungsweise 
der Gleichstrom-Schalter unterbrochen. 


Pontiac-Odell. 
(Ein Teil der Linie Bloomington-Pontiac-Joliet.) 

Inbetriebsetzung März 1905. 
der General Electric Co. 

Speisespannung 33000 V, Fahrdrahtspannung 
3300 V, Klemmenspannun:s 200 V, 25 Perioden. 

Strecke ist 17 km lang. 

Eigenes Kraftwerk mit einer Stromvertei- 
lung bei 33000 V Spannung für die Erweite- 
rung des elektrischen Betriebes auf die ge- 
samte Bloomington-, Pontiac- und Joliet-Bahn 
vorgesehen. Vorläufig fremder Strom. 

Die Oberleitung, aus zwei rillenförmigen 
Kupferdrähten von je 67,5 qmm bestehend, ist 


Gebaut von 


3. Januar 1907. 


in 5,7 m über Schienenoberkante an 12 mm 
starken längs dem Gleise gespannten Stahl- 
A al 

ierachsige Triebwagen, je mit vier Reihen- 
schluß-Motoren von je 75 þé Sämtliche ie 
Motoren sind in Reihe geschaltet und werden 
daß in der Weise geregelt, sie an eine von 
der Sekundärseite eines einspuligen Haupt- 
Transformators abgenommene, zwischen 400 
und 800 V veränderliche Spannung ange- 
schlossen werden. Neben dem Fahrschalter ist 
der Ölschalter angeordnet, welcher von Hand 
bedient, bei starken Überlastungen selbsttätig 
auf elektromagnetischem Wege ausgeschaltet 
wird. Rollen-Stromabnehmer auf dem Wagen. 


Atlanta-Marietta. 


Inbetriebsetzung Mitte 1905. 
der Westinghouse-Gesellschaft. 

Speisespannung 22000 V, Fahrdrahtspannun 
2200 V, innerhalb der Stadt Atlanta nur 550 V, 
Klemmenspannung 275 V, 25 Perioden. 

Kraftwerk (Wasser), etwa 29 km von At- 
lanta entfernt, erzeugt dreiphasigen Drehstrom. 

Die außerhalb der Städte gelegene Bahn- 
linie ist in drei Abteilungen zerlegt, deren jede 
an eine Phase des Drehstromes angeschlossen 
ist. Jede Abteilung wird durch zwei Trans- 
formator-Stationen gespeist. 

Transformatoren in 5,6 km mittlerem Ab- 
stand auf der Strecke gleichmäßig verteilt. 
Einbau des Transformators wie bei der Bahn 
Burgdorf-Thun. 

ahrdraht an Holzmasten mit Queraufhän- 
gung befestigt. 

er Wagenpark besteht aus sechs Personen- 
und einem Güterwagen. Die Personenwagen 
für 56 Fahrgäste sind vierachsig und wiegen 
rund 30 t. Jeder Personenwagen ist mit zwei 
Reihenschluß-Motoren von je 50 PS ausgerüstet. 
Die Motoren werden von der Sekundärseite des 
einspuligen Haupt-Transformators aus durch 
Veränderung der Spannung geregelt. Bei dem 
Lnergeng von einer Klemme des Transforma- 
tors zur folgenden wird der Kurzschluß dadurch 
vermieden, daß der Strom von der Mitte einer 
an die entsprechenden Klemmen gelegten 
Drosselspule abgenommen wird. Außerdem ist 
ein Sicherheits-Widerstand vorhanden. Der 
Fahrschalter enthält drei Walzen, je eine für 
ein Motorpaar, die dritte Walze dient zur Ände- 
rung der Fahrtrichtung. 


Gebaut von 


Die Long Island-Linie. 


Im Bau. Ausführung durch die Westing- 
house-Gesellschaft. 

Speisespannung 11000 V, Fahrdrahtspan- 
nung 2200 2 Klemmenspannung 300 V, 25 Pe- 
rioden. 

Strecke etwa 8 km lang. 

Das Kraftwerk (Drehstrom) wird von der 
Long Island Railroad Comp. errichtet. Es wird 
eine Phase des 25-periodigen Drehbstromes 
benutzt. 

Die Oberleitung ist an einem in Gleis- 
Längsmitte aufgehängten Stahldraht befestigt. 

Zwei- und vierachsige Triebwagen. Jeder 
Wagen ist mit zwei Reihenschluß-Motoren von 
50 PS ausgerüstet. Die Motoren werden durch 
Veränderung der sekundären Spannung des 
einspuligen Haupt-Transformators geregelt. 

nter dem Wagen sind zwei einspulige, 
ölgekühlte Transformatoren von je 2% K 
Leistung angeordnet; für einen einzigen Trans- 
formator von 50 KW Leistung war nicht ge- 
nügend Raum unter dem Wagen in der Mitte 
des Untergestelles vorhanden. 

Jeder Wagen ist nur mit einer Handbremse 
ausgestattet. Als Notbremse dient die elek- 
trische Kurzschluß-Bremse. Die Motoren wer- 
den umgesteuert, und eine Fahrstufe wird ein- 
geschaltet. Die Motoren arbeiten dann alsGleich- 
strom-Erzeuger. (Wird fortgesetzt.) 


PATENTE. 


— 


Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 20. Dezember 1906.) 


Kl. 4d. P. 15682. Elektrischer Gasfernzünder 
mit in den Bohrungen zweier achsial über- 
einander befindlichen Spulen beweglicher und 
an beiden Enden mit einem Ventilkegel ver- 
sehener Spindel, die durch eine Sperrvorrich- 
tung in den Gaszufluß zum Hauptbrenner 
freigebender Lage gehalten werden kann. 
Heinrich Poth, New York; Vertr.: Paul 
Müller, Pat.-Anw., Berlin SW.61. 22. 1. 04. 

Kl. 12h. R. 16397. Verfahren zur Elektrolyse 
zweier, durch eine undurchlässige Scheide- 
wand getrennter und nur durch eine dritte 
Flüssigkeit stromleitend verbundener Flüssig- 


3. Januar 1907. 


ee o PAE E SAH aia, A 


Boccheggiano, Italien; Vertr.: C. Fehlert, 
G. Loubier, Fr. Harmsen u. A. Büttner, 
Pat.-Anwälte, Berlin SW.61. 22. 2. 02. 

—h. W. 2421. Vorrichtung zur Elektrolyse, 
bei welcher der Elektrolyt von Zelle zu Zelle 
durch lange, einen erheblichen elektrischen 
Widerstand bewirkende Rohrleitungen geführt 
wird. Emil Weichert, Augsburg, Hartmann- 
straße 6. 6. 9. 05. 

Ki. 201. A. 13363. Elektromagnetschalter, ins- 
besondere für elektrische Zugsteuerungen. 
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft, 
Berlin. 6. 7. 06. 

—]. K. 31486. Gabellager für Stromabnehmer- 
rollen mit auf der Rollenachse frei drehbaren 
Speichenscheiben zwecks Verhinderung des 
Entgleisens der Rolle. Friedrich Kranz, 
Berlin, Pflugstr. 17. 3. 3. 06. 

Kl. 21a. B. 42264. Stegraphiaene Doppel- 
sprechanlage.e Thomas Henry Berry und 
Voltaire Berry, San Francisco, V. St. A.; 


vertr.: C. Pieper, H. Springmann, Th. 
Stort und E. Herse, Pat.-Anwälte, Berlin 
NW.40. 16. 2. 06. 


—a. D. 16735. Schaltungsanordnung für Fern- 
verkehr der an ein Telephonamt angeschlosse- 
nen Teilnehmer. Deutsche Telephon- 
werke G. m. b. H., Berlin. 14. 2. 06. 


—&, D. 16963. Se In gsanordnnn für Fern- 
verkehr; Zus. z. Anm. D. 16735. eutsche 
Telephonwerke G.m.b.H, Berlin. 9. 4. 06. 


—a. D. 17023. Schaltungsanordnung für den 
Betrieb von Fernleitungen, bei welcher den 
in einem Ortsgespräch befindlichen Teil- 
nehmern die bevorstehende Trennung der 
Verbindung gemeldet wird; Zus. z. Anm. 
D. 16736. Deutsche Telephonwerke G. 
m. b. H., Berlin. 26. 4. 06. 


-& 6.2091. Klopferanordnung zur Eot- 
Aitang von Kobärern. Gesellschaft für 
ose Telegraphie m. b. H., Berlin. 

. 5. 06. 

—a. G. 23224. Vorrichtung zur Veränderung 
der Mibonsenw Ingung der Sende- und Em- 
porgo onen ür drahtlose Telegraphie. 

esellschaft für drahtlose Telegraphie 

m. b. H., Berlin. 20. 6. 06. 


—a. H. 84332. Schaltbrett- und Stöpselanord- 
nung für Telegraphenstationen. William 
Pierson Hammnnd, New York; Vertr.: H. 
Neuendorf, Pat.-Anw., Berlin W.57. 13. 12. 04. 


—a. J. 9250. Durch Geldeinwurf auszulösende 
Verschließeiarichtung für Telephonapparate, 
bestehend aus einem Kasten, der selbattati 
zufällt, die Rufkurbel überdeckt und durch 
einen mit dem Hörerhaken zusammenwirken- 
den Hebel in der Offenlage gesperrt wird. 
Hermann Janke, Halberstadt, Westendorf- 
straße 26. 6. 7. 06. 

-a&. K. 31132, Einrichtung zur phonographi- 
schen Aufzeichnung telephonisch übermittelter 
Gespräche. Ferdinand lostermann, Berlin, 
Alt Moabit 82a. 15. 1. 06. 


—d. A. 12156. Wechselstrommaschine, deren 
Magnetfeld durch den einachsig über Bürsten 
kurzgeschlossenen Läufer erregt wird. All- 
pomene Elektricitäts - Gesellschaft, 

erlin. 30. 6. 05. 

-®. L. 21338. Stahlhärtemesser. Eugen Lutz, 
Stuttgart, Dorotheenpl. 4c, u. Richard Mützk y, 
Priebus, Schles. 20. 7. 05. 

-e Sch. 19769. Vorrichtung und Verfahren 
zur Messung von Widerstand, elektromotori- 
scher Kraft und Stromstärke. Frau Dr. Maria 
Tan gen. Ferrol, Dresden -Strehlen. 

_ 5 Sch. 24635. Verfahren zur Beseitigung 
er Funkenbildung bei Stromunterbrechun gen. 
Ferd. Schneider, Langenfeld, Rhld. 30. 10. 05. 

Kl. 466. G. 21.983. m agnetinduktor für Explo- 
sionskraftmaschinen; Zus. z. Pat. 159183. Jo- 
sef Gawron, Schöneberg-Berlin, Barbarossa- 
straße 64. 12. 10. 05. 

Kl, 6a. E. 10649. Stromzaführung für elek- 
trisch betriebene Wasser- oder andere Fahr- 
page von einer stationären Leitung aus. 

elten & Guilleaume - Labmeyerwerke 
A.-G., Frankfurt a. M. 20. 2 05. 

aL Sle. R. 22160. Elektrische Schnellpost mit 

urch Elektrizität und strömende Luft in 


einer Kanalleitung bewe 
l gtem Fahrzeug. 
NS A. W. Reichel, Lankwitz b. Berlin. 
7. 1. 06. 
Versagungen. 


(Reichsangeiger vom 20. Dezember 1906.) 


Kl. 21d. A. 12081 Einricht | 
Id. A. i ung zum Festhalten 
freistehender Wicklungsteile von elektrischen 
aschinen. 15. 1. 06. 
Verfahren zur Abkürzung der 


=d. E. 10933. 
lung elektrischer Maschinen erforder- 


zur Re 
lichen ett. 25. 12. 05. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


nn a h a aT 


keiten. Giovanni Rambaldini, Miniera di 


Änderungen in der Person des 
Inhabers. 


(Reichsanzeiger vom 20. Dezember 1906.) 


Kl 2i c. ar Carl Feuchtmeyer, Frie- 
enau b. Berlin elmstr. 1, und Osk 
Könitzer, Berlin, Motzstr. 22. ` i Ta 
—d. 154547. Siemens-Schuckert 

G. m. b. H., Berlin. mu 


—e 140789. Accumulatoren-Fabrik A -Q. 
Berlin. ` 


Löschungen. 
(Reichsanzeiger vom 20. Dezember 1906.) 
Kl. 21a. 138578. 153556. 168076. 169 903. 
171997. 172315. —c. 154562. 156251. —d. 
144969. — g. 147438. 


Auszüge aus Patentschriften. 


m 


Nr. 162632 vom 28. April 1904. 


Bernbard Kugelmann in Bad Kissingen. — 
Selbsttätiges Fernsprechvermittlungssystem. 


Selbsttätiges Fernsprechvermittlungssystem, 
bei welchem jeder Teilnehmer auf der Zentrale 
einen je nach der Rufnummer verschiedenen 
Hilfsstromkreis besitzt und eine Wählervorrich- 
tung vorhanden ist, bei der durch Erdung des 
einen oder des anderen oder beider Drähte der 
anrufenden Teilnehmerleitung und der hier- 
durch berbeigeführten Erregung des einen oder 


1907. Heft 1. 19 


Abb. 47. 


wirkenden Teile a, b geteilt ist, zum Zweck, den 
größten Hub des Bodens an eine von dem ein- 
tretenden Fahrgast nicht sofort zu erreichende 
Stelle verlegen zu können. 


Nr. 163783 vom 1. Februar 1903. 


Siemens & Halske A.-G. in Berlin. — 
Treidellokomotive, deren Zugmast das Höher- 
oder Tieferlegen des Seilangriffspunktes zuläßt. 

Treidellokomotive, deren Zugmast das Höher- 
und Tieferlegen des Seilangriffspunktes zuläßt, 


Jg 


Abb. 46. 


anderen oder sämtlicher Relais einer Relais- 
gruppe unter einer Anzahl Stromkreise immer 
nur der gewünschte geschlossen wird, dadurch 
gekennzeichnet, daß von den zur Iabetrieb- 
setzung der Wählervorrichtung aufeinander- 
folgenden zwei Erdungen auf der Teilnehmer- 
stelle die erste vorübergehende Erdung (über 
L oder R oder L und R |Abb. 46]), aus einer 
Gruppe von Relais 6r!, 6!, 6r ein Relais zwi- 
schen Amtsbatterie © und anrufenden Teil- 
nehmer derart schaltet, daß bei der zweiten 
länger anhaltenden Erdung durch dieses Relais 
6rl, 6? oder 6r mittels einer weiteren Relais- 
gruppe gr, 13, 15 der gewünschte Hilfsstromkreis 
(z. B. + S, 8r, 39, 40, 41, 42, 43, 44‘, 45’, 46‘, 47', 
48', 1, untere Feder des Ankers von 1b, Anker 
von 13, 87, 107, Erde) geschlossen wird, durch 
welchen in bekannter Weise über eine unbe- 
setzte Schaltstelle die Verbindung mit dem ge- 
wünschten Teilnehmer hergestellt wird. 


Nr. 163403 vom 6. Dezember 1904. 
Berlin-Anhaltische Maschinenbau-A.-G. 
in Berlin. — Beweglicher Fußboden für Fahr- 
zellen elektrischer Aufzüge mit Druckknopf- 

steuerung. 
Beweglicher Fußboden für Fahrzellen elek- 
trischer Aufzüge mit Druckknopfsteuerung, 


gekennzeichnet durch ein Gegengewicht. da 
bei Höherlegung des Angriffspanktes des Zug- 
seiles selbsttätig seinen wirksamen Hebelarm 


Abb. 48, 


verlängert, bei Tieferlegung des Seilangrifls- 


unktes dagegen verkürzt, um ungleiche 
elastungen der Treibräder zu verhindern. 
(Abb. 48.) 


20 Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 1. 


3. Januar 1907. 


Nr. 162956 vom 11. November 1904. 
(Zusatz zum Patente ne 828 vom 26. August 
1904. 


Firma C. Haushahn in Stuttgart. — Selbstan- 
lasser für Elektromotoren. 


Selbstanlasser für Elektromotoren gemäß 
Patent 162828, dadurch gekennzeichnet, daß 


GE RER ER an Gi 


Abb. 49. 


die Abschaltung der ersten Widerstandsstufe 
durch ein Zeitschaltorgan (Zeitrelais, Zeitmotor) 
DEE während die anderen Stufen durch 
parallel zum Anlaßwiderstand geschaltete Schalt- 
organe kurzgeschlossen werden. (Abb. 49.) 


Nr. 163 865 vom 25. Oktober 1903. 
Elektrizitäts - Gesellschaft Richter, Dr. 
Weil & Co. in Frankfurt a. M. — Vielfachab- 
zweigvorrichtung, insbesondere für Beleuch- 

tungskörper. 
Vielfachabzweigvorrichtung, insbesondere 
für Beleuchtungskörper, bei welcher mehrere 
Anschlußstücke | zwischen zwei durch eine 


Abb, 50. 


Schraube zusammengeschraubten Isolierstücken 
festgelegt sind, dadurch gekennzeichnet, daß 
die in einem Kreise angeordneten Klemmstücke 
cde (Abb. 50 u. 51) mit radialen Bohrungen s 


Abb. 51. 


zur Aufnahme der Hauptleitungen und mit in 
einem konzentrischen Kreise angeordneten 
achsialen Bohrungen zur Aufnahme der Ab- 
zweigleitungen versehen sind, zum Zwecke, die 
Stromverbraucher gruppenweise an verschiedene 
Stromkreise anschließen zu können, ohne die 
Vorrichtung auseinander nehmen zu müssen. 


Nr. 163869 vom 9. Juni 1904. 

C. G. Nitzsche Söhne in Schmiedeberg, Bez. 
Dresden. — Leitungsdrahthalter, welcher die 
Drähte unter Durchbiegung festhält. 

Leitungsdrahthalter, welcher die Drähte 
unter Durchbiegung festhält, dadurch gekenn- 


zeichnet, daß die Drähte durch zwei quer zur 
gemeinsamen Ebene der Drähte bewegliche, 
zusammen einen Koiehebel bildende Backen 
3, 4 (Abb. 52) unter Streckung des Kniehebels 
durchgebogen und durch Festlegen der Backen 
mittels Schraube 6 fest eingeklemmt werden. 


Nr. 163862 vom 11. November 1904. 


Thomas Steel Perkins in Wilkinsburg. En 


Regler für elektrische Motoren. 
Regler für elektrische Motoren, bei welchem 
ein Schutzwiderstand in den Motorstromkreis 
eingeschaltet wird, wenn der Regler von einer 


hallal ear 


I 


alalı 


Abb. 53. 


Stellung, die mit einer höheren Spannung speist, 
in eine Stellung, welche mit einer niederen 
Spannung speist, übergeführt wird, dadurch 
gekennzeichnet, daß eine Dämpfvorrichtung 
vorgesehen ist, welche so einstellbar ist, daß 
sie das Ausschalten des besagten Widerstandes 
verzögert, bis die gegenelektromotorische Kraft 
des Motors so gesunken ist, daß sie der ge- 
nannten niederen Spannung an den Klemmen 
des Motors etwa gleichkommt. (Abb. 53.) 


Nr. 163860 vom 18. Juni 1904. 


Firma Julius Pintsch in Berlin. — Kupplung 
für die elektrischen Kabel zwischen Eisen- 
bahnwagen. 


Kupplung für die elektrischen Kabel zwi- 
schen Eisenbahnwagen, bestehend aus zwei 
bajonettverschlußartigen Kupplungshälften, da- 
durch gekennzeichnet, daß jede der beiden 


NS ER u tee aa 

SEEN mn ne H 

NEM AL 5 SE 
m mi 


Abb. 54. 


vollkommen gleichartigen, aus einem voll- 
kommen wasser- und luftdicht abgeschlossenen 
Gehäuse bestehenden einpoligen Kupplungs- 
hälften mit einem aus dem geschlossenen Ge- 
häuse hervortretenden, für gewöhnlich voll- 
kommen spannungslosen Kontaktteile l (Abb.54) 
versehen ist, welcher erst beim Zusammenschluß 
der bajonettartig wirkenden Kupplungshälften 
cc' einen Stromschalter ¿ im Innern eines jeden 
Gehäuses so bewegt, daß durch ihn die elek- 
trische Leitung d mit dem Kontaktteil verbun- 
den wird und somit der Stromschluß erst nach 
erfolgter Kupplung der Hälften bewirkt wird. 


Nr. 163861 vom 26. Oktober 1904. 
Electric & Train Lightiug S i 
Limited in Montreal. 2 Stomeoglor. Aue 

Dynamomaschinen. 


Stromregler für Dynamomaschinen. in d 
Nebenschluß ein Widerstandsschalter te nach 


| bin- und hergeht. 


Art eines Zifferblattes angeordneten Kontakt- 
pun en vorgesehen ist, der von einem in Ab- 

ängigkeit vom Hauptstrome durch ein von 
diesem durchfiossenes Solenoid gesteuerten 
Klinkenwerk den jeweiligen Strom- oder Span- 
nungsverhältnissen entsprechend im Sinne einer 


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Abb. 55. 


Zu- oder Abschaltung vom Widerstand bewegt 
wird, dadurch gekennzeichnet, daß nur eine den 
Widerstandschalter bewegende Schaltklinke an- 
geordnet ist, die je nach ihrer durch das Sole- 
noid bestimmten Stellung mit einer von zwei 
konzentrisch zueinander angeordneten Zahn- 
reihen in Eingriff kommt oder auf dem Ring- 
raume zwischen den beiden Zahnreihen leer 
(Abb. 55.) 


Nr. 163864 vom 29. Dezember 1904. 
Olympi Albert Rosen in Wien. — Anordnung 
zum Dämpfen des Tönens von Isolatoren. 

Anordnung zum Dämpfen des Tönens von 
Isolatoren für elektrische Leitungen, bestehend 


aus einer auf dem Isolatorträger befestigten, 
mit Gewinde versehenen ein- oder zweiteiligen 
Hülse, auf welche die Porzellanglocke aufge- 
schraubt ist, dadurch gekennzeichnet, daß am 
Fußende der Hülse 1, 2 (Abb. 56) zwei oder 
mehrere Klötzchen 6, 6 angeordnet sind, welche 
beim Aufschrauben der Glocke 4 sich fest an 
die Innenwand der letzteren legen, zum Zwecke, 
die Schwingungen des Porzellanmantels und da- 
durch das Tönen des Isolators abzuschwächen. 


Nr. 163865 vom 18. Februar 1905. 
Franz Klöckner in Köln-Bayenthal. — Wende- 
anlasser mit Klinkwerk für langsame, ruck- 
weise Einschaltung und schnelle Ausschaltung 
des Schalthebels. 


Wendeanlasser mit Klinkwerk für langsame, 
ruckweise Einschaltung und schnelle Ausschal- 


- m To a o 


-e em m m 


OO U A 


9, Januar 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 1. 21 


mn 


tung des Schalthebels, wodurch das Einrücken 
durch Sperrklinken bewirkt wird, dadurch ge- 
kennzeichnet, daß das Ausfücken mittels zweier 
Anschläge, eines festen und eines beweglichen, 
erfolgt, die in der re des Schalthebels 


entkuppelt werden. (Abb. 57 


Nr. 163866 vom 9. März 1903. 


Carl Borg, Fabrik für elektrisches In- 

stallatiionsmaterial m. b. H. in Leipzig. — 

Mutterbefestigung an elektrischen Installa- 
tionskörpern. 


Mutterbefestigung an elektrischen Installa- 
tionskörpern, dadurch gekennzeichnet, daß ein 


AK e 
AnA SS 
e 


Abb. 58. 


schwach gebogenes Metallplättchen e (Abb 58) 
in die Vertiefung d, die zur Aufnahme der 
Mutter m bestimmt ist, eingedrückt und dabei 
estreckt wird, sodaß es sich mit seinen Rän- 
ern gegen die Wandungen der Vertiefung 
stütz 


Nr. 163867 vom 12. März 1905. 


Porzellanfabrik Kahla, Filiale: Herms- 
dorf-Klosterlausnitz in Hermsdorf, S.-A. — 
Deppelgiecken. Ikolator zur Verbindung von 
Kabela mit anderen elektrischen Leitungen. 


Doppelglocken-Isolator zur Verbindung von 
Kabeln mit anderen elektrischen Leitungen, 


N 


SS 


TRNA 


anA 


Abb. 59. 


dadurch ekennzeichnet, daß sowohl in dem 
inneren Mantel a (Abb. 59) wie in dem äußeren 
Mantel e der Doppelglocke Bindedrähte e, 9 
befestigt sind, die zur Anheftung der in den 
Hohlraum einzutührenden Leitungen d, h an 
den Isolator dienen. 


VEREINSNACHRICHTEN. 


—— 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 
(Eingetragener Verein.) 


Betrifft Kdison-Mignon-Gewinde für Glüh- 
lampen-Fassungen. 


Es ist angeregt worden, für das Edison- 
Mignon-Gewinde bei Glühlampen - Fassungen 
Normalien aufzustellen. Die Kommission für 
Installationsmaterial hält die Anregung für 
wichtig und beabsichtigt, solche Normalien 
auszuarbeiteu. Infolgedessen ist an alle uns 
bekannten Firmen, welche Fassungen oder 
Glühlampen mit Edison-Mignon-Gewinden fabri- 
zieren, eine Maßtabelle zur Eintragung ihrer 
jetzigen Maße gesandt worden. Diejenigen 
Firmen, welche eine solche Tabelle mit neben- 
stehend wiedergegebener Abb. 60 nicht er- 
halten haben, bitten wir, ein Exemplar von uns 
zu verlangen, und dasselbe ausgefüllt bis zum 
15. Januar an uns zurücksureichen. 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 
(Eingetragener Verein.) 


Der Generalsekretär: 
G. Dettmar. 


. 


"N 


FE 
cp, 
A 


A -2 


Maßzeichnung für Edison-Mignon-Gewinde 
für Glühlampen-Fassungen. 


Abb. 60. 


BRIEFE AN DIE SCHRIFTLEITUNG. 


(Für die in dieser Spalis galnaltenen Mitteilungen über- 

oimmt die Schriftleitu einerlei Verbindlichkeit. Die 

Verantwortlichkeit für die Richtigkeit der Mitteilungen 
liegt lediglich hei den Verflassern sellıst.) 


Über Wechselstrom-Kommutatornotoren. 


In seinen Bemerkungen „Über Wechsel- 
strom - Kommutatormotoren“!) bestreitet Herr 
Dr. EICHBERG die Vorteile, -die nach meinem 
Aufsatz über die „Wechselstrom-Reihenschluß- 
motoren der Siemens-Schuckertwerke“?) diese 
Motoren gegenüber den kompensierten Repul- 
sionsnotoren haben sollen und erklärt eine 
Reihe meiner Beweise für falsch. Obgleich 
Herr Dr. EICHBERG seine Behauptungen nur 
spärlich und unzugänglich begründet, will ich 
doch näher auf seine Bemerkungen eingehen, 
erstens weil es ihm angenehm sein könnte, das 
Fehlende nachzuholen, zweitens um alles das 
zu berichtigen, was Herr Dr. EICHBERG zu- 
ungunsten des Reihenschlußmotors der S. S. W. 
in meinem Aufsatz unrichtig gedeutet oder 
falsch verstanden hat. 

Um einen Vergleich meiner Entgegnung 
mit den EICHRBERGschen Bemerkungen zu er- 
leichtern, werde ich schrittweise die einzelnen 
Punkte in genau derselben Reihenfolge erörtern 
wie Herr Dr. FICHBERG. 


A. Anlauf. 


l. Herr Dr. EICHBERG sagt: „RICHTER geht 
von der Behauptung aus, daß beim Anlauf fast 
derselbe Effekt verbraucht wird wie im Betriebe, 
wobei die Verluste im Anlaßtransformator noch 
Ben berücksichtigt sind.“ Diese Bemer- 

ung könnte der Leser so verstehen, als müßte 
meiner Ansicht nach jeder Motor ohne Wider- 
standsverbindungen einen so hohen Effekt- 
verbrauch im Anlauf haben. In meiner Arbeit 
„Wechselstrom-Reihenschlußmotoren der S.S. W.“ 
sage ich aber auf S. 537, Sp (und auf diese 
Stelle kann sich Herr Dr. EICHBERG nur be- 
ziehen) „Die hohen Ströme unter den Bürsten... 
erhöhen die Effektverluste derart, daß selbst 
beim Anlassen mit einem Stufentransformator 
der Verbrauch größer sein kann, als beim An- 
lassen mit Gleichstrom und mit Vorschaltwider- 
ständen, wenn man beim Anlauf nicht beson- 
dere Mittel anwendet.“ Daß dies sein kann, 
aber nicht, daß es sein müsse, habe ich in der 
Arbeit „Über den Anlauf von Wechselstrom- 
Kommutatormotoren für Einphasenstrom“3) ge- 
zeigt. Dort habe ich auch die Wirksamkeit 
der verschiedenen Mittel zur Verringerung der 
Effektverluste beim Anlauf besprochen und an 
einem Versuchsmotor mit verhältnismäßig großer 
Rückwirkung der kurzgeschlossenen Anker- 
spulen den Einfluß einiger solcher Mittel (die 
sich ohne wesentliche Änderung am Motor vor- 
nehmen ließen) durch Schaulinien dargestellt 
(Abb. 7, S. 136). Diese Schaulinien, die nur 
einen Vergleich unter sich ermöglichen, und 
dies, wie ich schon früher erwähnte, auch nur 
teilweise (vgl. S. 135, Sp. 3 unten), gibt Herr 
Dr. EICHBERG auf S. 769 wieder, zeichnet dazu 


1) _ETZ“ er 8. 709. 
23) Im folgenden kurz 8.8. W. genannt. 
„ETZ" 1906, 8. 138. 


den Anlaufverbrauch eines (sechapoligen) kom- 

ensierten Repulsionsmotors der Allgemeinen 
Elektrieitäts-Gesellschaft!) ohne Widerstände 
(weitere Konstruktionsangaben fehlen) und 
kommt so zu dem scheinbar überraschenden 
Ergebnis, daß der Effektverbrauch beim kom- 
pensierten liepulsionsmotor der A. E. G. so 
und soviel mal kleiner ist als beim Reihen- 
schlußmotor der S. S. W.3) , 

Den Kundigen wird dies Ergebnis nicht 
verblüffen. Daß man die Verluste bei Stillstand 
des Motors durch entsprechenden Aufwand 
von aktivem Material innerhalb gewisser Grenzen 
beliebig verringern kann, ist jedem Fach- 
genossen bekannt und Herr Dr. EICHBERG hätte 
wahrscheinlich die Schaulinien des Versuchs- 
motors der S. S. W. (Abb. 7 auf S. 1365 der 
„ETZ*) nicht zu einem er berangezogen, 
wenn er beachtet hätte, daß dieser Motor mit 
verhältnismäßig großer Rückwirkung der kurz- 
geschlossenen Ankerwindungen gebaut war, 
um den Einfluß der verschiedenen Mittel zur 
Verringerung der Anlaufverluste kraß zu zeigen, 
und daß dieser Motor tote Wicklungen enthielt 
und daher bei weitem nicht ausgenutzt war, 
wie ich schon früher hervorgehoben habe 
(„ETZ* S. 663, Sp. 3). 

Zu dem Polardiagramm Abb. 12, S. 770 der 
EICHBERGschen Bemerkungen, wofür leider kein 
Maßstab angegeben ist, möchte ich bemerken, 
daß AW nicht die Phase des sekundären Feldes 
ist(vgl. „ETZ“S. 134, besonders die Anmerkungen I 
und 2 in Sp. 2) und der Kosinus des Phasen- 
verschiebungs-Winkels zwischen Arbeitsstrom 
des Ankers und Erregerfluß bei weitem kleiner 
ist als 0,96. 

2. Die Erhöhung der Leistung des Ankers 
durch die Zusatzwicklung kommt selbstverständ- 
lich nur dann in Betracht, wenn überhaupt 
Widerstände zwischen Wicklung und Kommu- 
tator Verwendung finden, wie ich auch wieder- 
holt in meiner Arbeit betont habe. Wenn Herr 
Dr. EICHBERG auf dem Standpunkt beharrt, 
Widerstandsverbindungen gänzlich” zu ver- 
meiden, dann kommt dieser Vorteil der Zusatz- 
wicklung gegenüber dem Motor der A.E.G. 
nicht in Betracht, die Wicklung des Ankers 
mit Zusatzwicklung wird sogar um ein Weniges 
schlechter ausgenutzt, ale ein Anker ohne 
Widerstände. Der Vorteil der Zusatzwicklung 
erscheint jedoch dann an einer anderen Stelle. 
Der Anker ohne Widerstände erfordert unbe- 
dingt gegenüber dem Anker mit Widerständen 
eine verhältnismäßig kleine EMK der Ruhe und 
dadurch einen großen Kommutator (vgl. 
S. 542, Sp. 1 oben). Der Kommutator wird aber 
ohnehin schon bei Wechselstrommotoren be- 
deutend größer als bei Gleichstrommotoren, 
und bei Bahnmotoren für größere Leistungen 
wird es in vielen Fällen wegen des großen 
Kommutators nicht möglich sein, den Motor 
ohne Widerstandsverbindungen in dem vorge- 
schriebenen Raum unterzubringen. Außerdem 
ist zu bedenken, daß die Bürstenreibung, die 
wegen der hohen Umfangsgeschwindigkeit des 
Kommutators bedeutend ist, beim Anker ohne 
Widerstände noch vermehrt wird. Daß z. B. 
der in dem Aufsatz „Wechselstrom-Gleichstrom- 
wagen der A. E. G.*3) beschriebene kompensierte 
Repulsionsmotor bei normalem Betriebe tat- 
sächlich eine außerordentlich kleine EMK der 
Ruhe (also auch einen verhältnismäßi oßen 
Kommutator) haben muß, die so klein ist, 
daß der Motor ohne jedes Mittel zur 
Funkenunterdrückung vollständig fun- 
kenfrei laufen müßte, habe ich auf S. 412 
der Zeitschrift „El B. u B.* (Jahrgang 1905) nach- 
gewiesen. Für andere Motoren der A. E. G. 
stehen mir leider Unterlagen nicht zur Ver- 
fügung. 

Der Ausfüllungsfaktor für eine aus Kupfer 
hergestellte Zusatzspule ist kaum ungünst ger 
als für einen Widerstandsdraht und wird sogar 
noch günstiger, wenn man Flachkupfer ver- 
wendet (das in den in Betracht kommenden 
Dimensionen schon für Gleichstrom-Maschinen 
auf Lager ist) und wenn man berücksichtigt 
daß die vom Strom durchfiossenen Teile de: 
Zusatzwicklungen mindestens auf doppelt so 
viele Stellen des Ankerumfanges verteilt werden 
können, wie gewöhnliche Widerstandes eri 
dungen. Nebenbei möchte ich hier erwähnen, 


') Im folgenden kurz A. E.G. gena 
.E, U. t 
!) Auf die Bemerkung von Her T i 
daß die Anordnung mit schmalen Bürsten a bone ai 
nz dungen Me nie al 0,1 in Alb. 7, 8 er 5 
7 er hohen Btromdichte u B i 
aller) a Zerlusie in den Widerstandsverhindungen 
; rage komme,‘ mu i i 
eh derselben Ansicht bin und diesen Fall rn, 
als prak isch zulässig hingestellt habe. Ich wollte m 
verg er sweise zeigen, welchen Einfluß die Bürstenhr ie 
auf die Anlaufverluste hat. Wenn ich die normale Bürste 
rerschmBlere, dann werden selbstverständlich die Bı en 
elestungäund die Verluste in den Widerstandsverbind on 
grö Kr as trotzdem der gesamte Anlaufverbrauch Fee 
ig tigt Jnur» was ich mit mathematischer Schärfe i 
x tak er „ETZ“ bewiesen habe, ‘nämlich, (daß de K ul 
schlußkreis einen bestimmten Widerstand habe er 
ie Anlaufverluste ein Minimum werden. n mug, damit 


„El. B. u. B.* 1906, 8.195 (s. auch 8. 858, 359 u. 8. 412) 


22 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907.. Heft 1. 


daß, wenn man auf eine Leistungserhöhun 
durch die Zusatzwicklung in der Höhe von 10 DR 
verzichtet und einen gewöhnlichen Widerstands- 
draht nach dem Prinzip der Zusatzwicklun 
schaltet, diese Anordnung besonders einfac 
wird; die Widerstandsdrähte brauchen nicht 
ekröpft zu werden wie bei der gewöhnlichen 
nordnung (Abb. 61, die gestrichelten Linien 
stellen die Widerstandsdrähte dar), sondern 
sind gerade Drähte (Abb. 62). 


N 


Gewöhnliche Anordnung der Widerstandsdrähte auf dem 
u . Anker. 


Abb. 61. 


in; 


Anordnung der Widerstandsdrähte auf dem Anker nach 
dem Prinzip der Zusatzwicklung. 


Ahb. 62. 


Die Nachteile der Widerstandsverbindungen 
nach Abb. 1 und 2 auf S. 537 der „ETZ“, auf 
die Herr Dr. EICHBERG in einer Änmerkung 
hinweist, sind in gewisseın Maße vorhanden, 
bei dieser Anordnung aber bei weitem geringer, 
als wenn man iderstandsdrähte örtlich 
zwischen Wieklung und Kommutator schaltete. 
Da außerdem die Anordnungen nach Abb. I 
und 2 auf S. 537 der „ETZ“ nur für Verbin- 
dungen von gerin em Widerstandswert in Frage 
kommen, verwenden die S. S. W. meist nur noch 
die Zusatzwicklung mit Kupferdrähten oder 
Widerstandsdrähte, die nach dem Prinzip der 
Zusatzwicklung angeordnet sind. 

3, Herr Dr. EICHBERG behauptet, daß die 
Formel (7) auf S. 540 der „ETZ“ 


ed _ uwWky A+ı 


Oe T TR" 2e 


heißen müßte begründet es aber nicht. Ich 
habe meine Formeln nochmals geprüft, aber 
keinen Fehler gefunden. Ganz unverständlich 
ist mir die weitere Bemerkung von Herrn Dr. 
EICHBERG „unter den Annahmen, die RICHTER 
für Æ macht (?), müßte die Formel (7) S.540 der 
„ETZ“ heißen: 

i e' > u?y? k? “ 

e 166 


Dann sagt Herr Dr. EICHBERG: „Um an 
einem besonderen Fall zu zeigen, daß < klein 


sei, nimmt RICHTER eine Maschine, die ein be- 
sonders kleines y (= 0,62; alle normalen Ma- 
schinen haben nach seinen eigenen Angaben 
y = 0,85!) und ein «u = 0,1 besitzt. Wenige Zeilen 
danach wird dagegen, um die Drehmoment- 
Wirkung günstig erscheinen zu lassen, « = 0,16 
angenommen.“ Ich habe in dem Beispiel zur 


Berechnung des Verhältnisses -£ den Motor 


älterer Bauart {mit y = 0,62 lediglich aus dem 
Grunde gewählt, weil ich die Konstruktions- 
angaben für diesen Motor schon in einer früheren 
Arbeit veröffentlicht hatte. Ein Motor neuerer 
Konstruktion würde allerdings ein y von 0,85, 
dagegen aber auch eine größere Polzahl als der 


nung 


i 
Versuchsmotor haben, sodaß das Verhältnis 


selbst bei einer größeren Zahl von Kommutator- 
lamellen, als der Versuchsmotor hatte, nicht 
wesentlich von 0,088 verschieden werden würde. 
Es handelte sich bei meiner Rechnung ja auch 
nur darum, zu zeigen, daß die Wendespannung 
der Zusatzwicklung bei einem u = 0,1 (nicht 
u = 0,16) immer noch verhältnismäßig klein 
bleibt, auch ‚habe ich in der Formel (8) das 


Verhältnis Fe unter der Annahme u = 0,1 und 


y=.0,85 besonders angegeben. Im übrigen ist 
dieses Verhältnis noch bei weitem kleiner als 
meine rohe Beebunig: ergibt, denn der Streu- 
fluß, den die Ampere-Leiterzahl der Hauptwick- 
lung H (Abb.63) erzeugt, ist bei weitem größer 


Abb. 64. 


als der, den dieselbe Ampere-Leiterzahl der 
Zusatzwicklung Z (Abb. 64), die fast ausnahms- 
los im oberen Teil der Nute liegt und viel 
kleinere Querverbindungen hat, erzeugen würde; 
was in meinen Formeln nicht berücksichtigt ist. 

Ich wollte also, was ich ja auch in meiner 
Arbeit betont habe, durch meine Rechnung nur 
nachweisen, daß v=0,1 mit Rücksicht auf die 
Wendespannung nicht zu hoch gegriffen ist. 
Wenn ich dann einen Motor mit u = 0,16 (statt 
mit u = 0,10) baue, der funkenfrei läuft, so ist 
dies nichts anderes als eine sichere Bestäti- 

ung für die Richtigkeit meiner angenäherten 
echnungsweise, nicht aber eine Täuschung, 
um die Drehmoments -Wirkung günstig er- 
scheinen zu lassen, wie Herr Dr. EICHBERG be- 
hauptet. 

6. (Punkt 4 ist in den Bemerkungen von 
Herrn Dr. EICHBERG nicht enthalten.) Herr Dr. 
EICHBERG*behauptet, die Folgerungen, die ich 
an die Stromaufnahme für ein gegebenes Dreh- 
moment bei Verwendung eines Erreger-Trans- 
formators knüpfe, seien unrichtig. Er leitet 
dann eine Formel ab, die den Einfluß der Über- 
setzung vom Reihenschluß-Tranformator auf das 
Anlaufmoment für 1 KVA angibt. Die knappe 
Entwicklung dieser Formel ist mir nicht ganz 
verständlich, auch sind Angaben darin ent- 
halten, die ich nicht kontrollieren kann; immer- 
hin kann ich daraus ersehen, und Herr Dr. 
EICHBERG scheint dies ja auch in dem Satz 
„Man muß dann allerdings auch die ganze 
Motorspannung regeln“ zuzugeben, daß man 
Motorspannung und Übersetzun es Reihen- 
schluß-Transformators gleichzeitig regeln muß. 
Das ist aber meine Folgerung, die Herr Dr. 
EICHBERG für falsch erklärt. 

In der Anmerkung 1, Sp. 1, S. 771, sagt 
Herr Dr. EICHBERG, daß bei Verwendung eines 
regulierbaren Erreger-Transformators die Span- 
zwischen zwei Kommutatorsegmenten 
höher gewählt werden könne, der Motor also 
besser ausgenutzt werde als sonst. Dieser 
Motor würde also bei normalem Lauf richtig 


ausgenutzt sein; im Anlauf aber, wo er sein 


größtes Drehmoment hergeben soll, um so 


‘schlechter; dies wird aber gerade durch Wider- 


standsverbindungen zwischen Wicklung und 
Kommutator vermieden. Ganz abgesehen von 
der Ausnutzung des Motors halte ich es für 
zweckmäßiger, Widerstandsverbindungen im 
Anker zu haben und einen einzigen Trans- 
formator zu regulieren, als Widerstände zu ver- 
meiden und zwei Transformatoren gleichzeitig 
zu regulieren. Wie ich auf S. 133 u. 139 der „ETZ 
gezeigt habe, würde übrigens eine zur Erreger- 
wi unE De cn ee Drosselspule 
neben den „Vorteilen‘ des regelbaren Erreger- 
Transformators noch andere Vorteile für den 
Anlauf bieten. | 
Der Behauptung EICHBERGS, die Einstellung 
des Erreger-Transformators im Anlauf sei auf 
die Kilowattaufnahıe für ein bestimmtes Dreh- 
moment ‚praktisch zu vernachlässigen, möchte 
ich dief rende überschlägige Rechnung gegen- 
übersteli a, bitte aber Herrn Dr. EICHBERG aus- 
drücklich * wenn meine Annahmen beim Motor 
der A. E. G. nivht zutreffen sollten, meine Rech- 
nung mit den entsprechenden Werten eines 
Motors der A. E. G..zu wiederholen. 
a o en beim ARKET oime Widerstandsver- 
indungen zwischen icklung und Kommu- 
tator die EMK der Ruhe im normalen) Betriebe 
6 V betrüge, und wenn beim Anlauf der unter 
den Bürsten verlaufende Kurzschlußstrom in 


fährt. Bei dieser Geschwindigkeit lie 


3. Januar 1907. 


— m ——— UU 


den Bürsten einen Spannungsabfall vo 
erzeugte, dann müßte, um eire unzulässig Hohn 
Belastung der Bürsten durch den Strom, der i 
den te Ankerwindungen fließt 
zu verhindern, die EMK der Ruhe im Änlauf mit 
dem Erreger-Transformator etwa auf 3 V ver- 
ringert werden. Um das normale Betriebs- 
moment im Anlauf zu erzeugen, müßte also der 
Arbeitsstrom doppelt so groß, die Kupfer- 
verluste müßten etwa viermal so groß sein, und 
beim Anlauf mit dem 2,5-fachen des normalen 
Betriebsmomentes müßte der Arbeitsstrom fünf- 
mal so groß und die Kupferverluste müßten 
etwa 25-mal’so groß sein wie im normalen Be- 
triebszustand. och ungünstiger aber würde 
e8 werden, wenn man berücksichtigte, daß die 
Bürsten zeitweise mehr als zwei Kommutator- 
lamellen berühren. 


B. Leistungsfaktor. 


° Ich habe auf S. 563 der „ETZ“ ausdrückli 
bemerkt, daß man der Erhöhung des ne 
faktors durch unvollständige Vornieheung Ki 
EMK der Ruhe keine große praktische Bedeu- 
tung beimessen darf und daß ich die Versuche 
hauptsächlich wegen des überraschenden Er- 
Eoo nioran mitgeteilt habe. Ich verstehe des- 

alb nicht, warum Herr Dr. EICHBERG gegen 
dieses Mittel zur Verbesserung des Leistungs- 
faktors noch Stellung nimmt. Im Anlauf unter- 
scheidet sich übrigens ein solcher Motor nicht 
von einem normalen, es sind Anlaufverluste 
und Strom genau so groß wie bei einem 
Motor, wo die EMK der Ruhe vollständig ver- 
nichtet wird, und nicht unzulässig hoch, wie 
Herr Dr. EICHBERG angibt. 

Herr Dr. EICHBERG ist im Irrtum, wenn er 
behauptet, daß die Zusatzwicklung entweder 
nur zur Verbesserung des Leistungsfaktors 
oder nur zur Erhöhung des Drehmomentes 
dienen kann. Die Lage der Zusatzspule, um 
gleichzeitig den Leistungsfaktor zu verbessern 
und das Drehmoment zu erhöhen, ist in Abb. 65 
gezeichnet, eine weitere Erläuterung dazu er- 
Tune: sich.!) 

il man beim kompensierten Repulsions- 
motor den Vorteil des Drehfeldes (geringe 
Eisenverluste im Stator) ausnutzen und Bürsten- 
feuer verhindern, so muß man den Betriebs- 
zustand bei Synchronismus als den normalen 
annehmen. Beim Vergleich zwischen kompen- 
siertem nn und Reihenschlußmotor 
der S. S. W. hinsichtlich des Wirkungsgrades 
habe ich zugunsten des kompensierten Repul- 
sionsmotors und zuungunsten des Reihenschluß- 
motors der S. S. W. diesen Betriebszustand vor- 
ausgesetzt. Hierbei muß aber der Leistungs- 
faktor des kompensierten Repulsionsmotors 
unbedingt kleiner als 1 sein; denn die Streu- 
spannung des Motors und die des Erreger- 
Transformators werden nicht aufgehoben. Der 
Reihenschlußmotor, dessen induktiveSpannungs- 
komponenten aus Streuspannung des Motors 
und Erregerspannung bestehen, läßt sich aber 
leicht so bauen, daß die induktive Komponente 
der Motorepannung nicht wesentlich größer ist, 
als die des kompensierten Repulsionsmotors 
bei Synchronismus. 

Erst bei UÜbersvnchronismus, wo 
der kompensierte Repulsionsmotor un- 
günstig arbeitet (mit schlechtem Me: 
srad und Neigung zum Bürstenfeuer), wird der 
Leistungsfaktor 1 erreicht. Auch beim gewöhn- 
lichen Reihenschlußmotor verbessert sich der 
Leistungsfaktor, wenn die Geschwindigkeit des 
Motors über die normale gesteigert wird; der 
Wirkungsgrad wird dabei nur wenig beeinflußt. 

Meine Überlegungen werden durch Ver- 
suchswerte an kompensierten Repulsionsmotoren 
bestätigt. Betrachten wir z. B. die Schaulinien 
der Abb.66 (ohne ZahnradvorBe oan, aber mi t Er- 
regertransformator), die für einen kompensierten 
Repulsionsmotor von 40 PS bei einer Wechsel- 
stromfrequenz von 40 Perioden i. d. Sek. bei 
550 V gelten und die dem Aufsatz „Das Klein- 
bahnnetz der Borinage“ der Zeitschrift „El. B. u. B. 
1905, S. 289 (Auszug in „Z. f. E.“ 1905, S. 486) 
entnommen sind: Maximaler Wirkungsgrad 
und Leistungsfaktor 1 liegen weit aus- 
einander; beim maximalen Wirkungs- 
grad ist der Leistungsfaktor kaum 

esser als er beim gewöhnlichen Reihen- 
schlußmotor wäre, und bei den Betriebs- 
zuständen, die einem Leistungsfaktor | 
entsprechen, sinkt der Wirkungs rad 
bis zu 10 o unter den maximalen Wir- 
kungsgrad.?) 


ı) Da der Leistungsfaktor des Reihenschlußmotors 
der 8.8. W. schon ohnehin in der Nähe von 1 liegt wi 
man die Zusatzwicklung im allgemeinen nur zur rböbung 
des Drehmomentes anwenden (vgl. „ETZ*, S. 566.. De 
„Leistungsfaktor“), weil {hierbei der’ doppelte Betrag Me 
Leistungserhöhung erreicht werden kann, als bei der An 
ordnung uach Abb. 65. i d 

In dem erwähnten Aufsatz ist angegeben, daß der 
Motorwagen auf der freien Strecke, also doch mo im 


l 
} Be indigkeit von &0 km/Std 
normalen Betriebe, mit einer iakon liege nu ch den Schau- 


linien der Abb. 66 der Wirkungsgrad nur zwischen 


und 66%. 


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9. Januar 1907. 


Elektrotechnis 


C. Funkenbildung. 


err Dr. EICHBERG sagt mit Recht: „Die 
ae der Kurzschlußs une (EMK der 
Ruhe) erfordert ein Querfeld der Phase nach 
senkrecht zum Erregerstrom, das mit zu- 
nehmender Uimlaufzahl und abnehmendem Er- 
regerstrom abnimmt“. Dann gibt er in Abb. 13 
seiner Bemerkungen Versuchswerte, die die 
Größe des Querflusses als Funktion der Dreh- 
zahl des Motors, erst bei konstanter Spannung, 
dann bei konstantem Strom, darstellen. Diese 
Kurven bestätigen aber gerade, dab der Quer- 
Hug beim  kompensierten HRepulsionsmotor 
anders verläuft als er verlaufen sollte, beson- 
ders bei der Kurve für konstanten Strom 
steigt der Querfluß 2. mit der Dreh- 
zahl, während er umgekehrt proportional 
der Drehzahl abnehmen sollte. Herr Dr. 
EICHBERG behauptet dann, daß bei einem 
Reihensehlußimotor eine solche a un Sul 
vollig ausgeschlossen sei. Hierzu bemerke ich, 
dad man beim KReihenschlußmotor dieselbe 
„Querflußbildung“ ohne weiteres erreichen 
kann, man wird es aber nicht tun, weil es die 
denkbar schlechteste Art der „Querfluß- 
bildung“ ist. 

Herr Dr. EICHBERG will die Größe des 
Flusses durch den Luftspalt verändern (vgl. 
Abb. 14, S. 771). Wie er sich das denkt, ist 
mir unverständlich, da man doch nicht während 
des Betriebes den Luftspalt des Motors ändern 
kann. Als zweites Mittel zur Beeinflussung des 


NET EL E Ss Img 


SSS 


Lage der Zusatzwicklung, um Dreh- 
moment gleichzeitig und Leistungs- 
fähigkeit zu erhöhen. 


Abb. 65. 


sage, die Schaltungen nach Abb. 17 und 19 
seien von den S. S. W. vollständig erprobt, s80 
meine ich damit selbstverständlich, daß durch 
den Versuch festgestellt worden ist, daß ein 
Motor nach Abb. 17 oder 19 funkenfrei lief, 
während er ohne diese Einrichtung zur Funken- 
unterdrückung feuerte. 

Herr Dr. EICHBERG ist im Irrtum, wenn er 
behauptet, daß die Anordnungen Abb. 21 bis 34 
(S. 543 und 544 der „ETZ*) eine besondere Spule 
erfordern und daß diese Spule beim Reihen- 
schlußınotor immer erforderlich sei. In der 
schematischen Schaltung ist allerdings der 
Übersichtlichkeit wegen meistens eine beson- 
dere Spule gezeichnet; daß diese aber nicht 
notwendig ist und auch wirklich meist u, 
werde ich unter „D. Leistungsfähigkeit un 
Wirkungsgrad“ noch näher erläutern, weise 
aber an dieser Stelle schon auf Abb. 5, S. 561 
der „ETZ“, hin, wo diese besondere Spule nicht 
vorhanden ist. Aus der Schlußbemerkung des 
Abschnittes „Wirkungsgrad“ meiner Arbeit geht 
übrigens klar hervor, daß man die besondere 
Spule vermeiden kann, ohne den Motor in 
irgend einer Hinsicht zu verschlechtern. 

2. Die in den Abb. 15 und 16 auf S. 771 der 
EICHBERGschen Bemerkungen dargestellten 
Schaltungen zur Vernichtung der Wendespan- 
nung beim kompensierten Repulsionsimotor 
können nur bei Übersynchronismus und dann 
auch nur für einen bestimmten Belastungs- 
zustand wirksam sein. Bei Übersynchronismus 
wirkt die Hilfsspule W schädlich und muß ab- 


‚geschaltet werden. Die Einrichtung nach Abb. 15 


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Schanlinien eines kompensierten Repuls:onsınotors des 


ierflusses erwähnt Herr Dr. EICHBERG tüchtig 
die Anordnung einer Hilfsspule. Offenbar meint 
er die in ‚der Patentaumeldung von Dr. Th. 
LEHMANN in Urmatt (Aktenzeichen L. 19 866) 
beschriebene Einrichtung. Herr Dr. EICHBERG 
übersieht aber hierbei, daß eine Beeinflussung 
des normal sich ausbildenden Querflusses Feuer 
an den Erregerbürsten hervorrufen muß und 
der Fluß, ‚der durch zeitliche Anderung die 
Spannung im Anker-Kurzschlußkreis induzieren 
soll. bei Übersynchronismus in seinem wirk- 
a Teile geschwächt oder ganz vernichtet 

‚Die Diagramme Abb. 18 und %, S. 542, 
meiner Arbeit sind, wie ich dort erwähnt habe, 
vereinfachte Diagramme. Die genauen Dia- 
ooe habe ich bei der Ausarbeitung meines 
Aulsatzes ebenfalls entworfen, sie bieten aber 
meines Erachtens zu wenig allgemeines Interesse, 
um sie hier zu veröffentlichen.) Wenn ich 


Y Jø (Abb. 18 auf 8. 512 der „ETZ“) ist nicht in 


krae mit den Querfluß, wie Nerr Dr. Eichb erg be- 
dans hl ies wäre nur dann der Fall, wenn die Win- 
Ale Kompensationswicklung gleich der, der 
wich] cklung wäre Di- Spaunuug an der Kompensations- 
d "ug mübte in Phase mit Jọ sein, wenn die Streuung 
es ullpensationswicklung vernachlässigbar klein wäre. 
PENTE aber durchaus nicht der Fall und es ist vollständig 
D LEEST A die Streuung zu vernachlässigen, wie es Herr 
r.Lich berg tut. 


Kleinbahnnetzes der Borinage. 
Abb. 66. 


vergrößert übrigens das Bürstenfeuer in 
allen Belastungszuständen, weil der Quer- 
flub, der die EMK der Ruhe in den von den 
Kurzschlußbürsten kurzgeschlossenen Anker- 
windungen vernichten soll, in der neutralen 
Zone unterdrückt wird. Bei beiden Anordnun- 
gen, bei Abb. 15 und 16, wird außerdem die 
"unkenbildung an den Erregerbürsten ver- 
größert, weil die e ROERE gestört ist; 
die EMK der Bewegung in den von den 
Erregerbürsten kurzgeschlossenen Ankerwin- 
dungen kann durch den Querfluß nicht mehr 
aufgehoben werden. 

Die Einführung solcher Mittel zeigt nur die 
Überlegenheit des Reihenschlußmotors der 
S.S. W. hinsichtlich der Funkenunterdrückung. 

3. Damit keine resultierende EMK in den 
von den Erregerbürsten kurzgeschlossenen 
Ankerwindunsen bestehen bleibt, mn der 
Quertluß für alle Belastungszustände proportional 
der Induktion „unter den Erregerbürsten* sein. 
Dies ist aber nur dann der Fall, wenn der 
magnetische Widerstand des Eisens vernach- 
lässigbar klein ist Dabei habe ich nicht „über- 
sehen“, wie Herr Dr. EICHBERG glaubt, daß der 
Querfluß nicht ins Unmebbare steigen kann, 
Wenn der Motor mit kleiner EMK der Ruhe 
gebaut wird (das heißt, wenn er schlecht aus- 

enutzt ist), glaube ich wohl, daß der Eintiuß 
er Eisensättigung keine bedeutende Funken- 


che Zeitschrift. 1907. Heft 1. 23 


bildung an den Erregerbürsten hervorrufen 
wird; daß aber Kurzschlußströme unter den 
Erregerbürsten verlaufen, die den Kommutator 
erhitzen, ist unvermeidlich. Beim Reibenschluß- 
motor sind bekanntlich keine Erregerbürsten 
erforderlich. 


D. Leistungsfähigkeit und Wirkungs- 
grad. 


1. Herr Dr. EICHBERG nennt meine An- 
nahme, daß die größte vorkommende Kraft- 
liniendichte bei beiden Motoren gleich sein 
müsse, „grundsätzlich unrichtig“, und in der 
Anmerkung sagt er: „Man kann stets mit dem 
örtlich mittleren Höchstwerte -der Kraftlinien- 
dichte rechnen“. Daß Herr Dr. EICHBERG 
diese Behauptung en begründen kann, 
laube ich nicht. a ich mich zu diesem 
unkte schon auf S. 847 der „ETZ“ 1906 ein- 
gehend geäußert habe, brauche ich hier nicht 
mehr darauf zurückzukommen und erwähne 
nur, daß bei Wechselstrommotoren allgemein 
und besonders bei Kommutatormotoren die 
maximal zulässige Induktion im Eisen nicht 
durch die Eisenverluste, sondern durch den 
Magnetisierungsstrom gegeben ist. ee 
Der Unterschied der Leistungen zwischen 
Reihenschlußmotor der S. S. W. und kompen- 
siertem Repulsionsmotor liegt allerdings darin, 
daß die „Feldform“ beim Reihenschlußmotor der 
S. S. W. günstiger ist, als beim kompensierten 
Repulsionsmotor der A. E. G. Wesentlich ist 
aber dabei, daß sich beim kompensierten Re- 
pulsionsmotor eine so günstige Feldverteilung 
wie beim Reihenschlußinotor nicht erreichen 
läßt. Der Wirkungsgrad wird übrigens beim 
Reihenschlußmotor der S. S. W. nicht allein 
wegen der günstigen „Feldform“, sondern auch 
weil die Verluste in der Erregerwicklung weg- 
fallen, höher als beim kompensierten Repulsions- 
motor. 
Daß beim kompensierten Repulsionsmotor 
eine günstige Feldverteilung nicht ohne große 
Opfer erkauft werden kann, geht schon daraus 
hervor, daß Herr Dr. EICHBERG die in seiner 
Abb. 14 dargestellte Änderung der Statorbleche 
(„einfaches Mittel“) vorschlägt, die die „Feldform“ 
nur wenig günstiger gestaltet. Der Vorschlag, 
die Erregerbürsten in die Endpunkte einer 
Sehne zu setzen (Abb. 17 von EICHBERG), er- 
scheint mir besser, doch ist dabei zu bedenken, 
daß in den durch die Erregerbürsten kurzge- 
schlossenen Ankerwindungen außer den nor- 
malerweise induzierten elektromotorischen 
Kräften noch eine EMK der Bewegung entsteht, 
weil sich die Erregerbürste bei der neuen An- 
ordnung im Querfluß befindet, was bei der 
bisher üblichen Anordnung nicht der Fall ist. 
Die Erregerbürsten werden also, wenn eine 
nennenswerte Verbesserung der Feldverteilung 
eintritt, feuern. 


2. Herr Dr. EICHBERG sagt: „Wenn RICHTER 
näher auf den Wirkungsgrad eingeht, läßt er 
die Verluste in den Widerstandsverbindungen 
weg und vernachlässigt den cos. Dieser aber 
spielt gerade in den Kupferverlusten der Ar- 
beitswicklungen eine wichtige Rolle.“ 


Erstens. Beim Vergleich zwischen Reiben- 
schlußmotor der S. S.W. und kompensiertem Re- 
pulsionsmotor habe ich zugunsten des Repul- 
sionsmotors die Voraussetzung gemacht, daß 
beide Motoren gleiche Abmessungen haben und 
daß die ch beider Motoren gleich 
seien. Die Frage, ob Widerstandsverbindungen 
zwischen Aukerwicklung erforderlich oder 
zweckmäßig seien, habe ich daher nicht berührt. 
Diese Frage kommt auch hier gar nicht in Be- 
tracht, denn wenn Widerstandsverbindungen 
bei einem der Motoren zweckmäßig sind, so 
sind sie es auch beim anderen Motor, sodaß die 
vom Arbeitsstrom herrührenden Kupferverluste 
im Anker bei beiden Motoren dieselben sind 
ob nun die Anker ohne Widerstände oder mit 
Widerständen gebaut sind, Hätte ich den Ver- 
Eleth der Motoren unter der Annahme, daß der 

lotor der S. S. W. Widerstände zwischen Anker- 
wicklung und Kommutator hat, der kompen- 
sierte Repulsionsmotor aber Kurzschlußverbin- 
dungen (daß die A. E.G. prinzipiell Wider- 
stände vermeidet, habe ich erst jetzt durch die 
Bemerkungen von Herrn Dr. EICHBERG erfahren) 
so hätte ich auch berücksichtigen müssen, daß 
der Kommutator des Motors mit Widerständen 
bedeutend kleiner wird, daß die Baulänge de 

Motors mit Widerständen verringert Werden 
kann, oder, wenn man auf diesen Vorteil keinen 
Wert legt, bei gleicher Baulänge der Motoren 
die effektive Länge des Ankerkerns beim Motor 
mit Widerständen größer gewählt werden kan 

und daß die Kommutatorverluste beim Motor 
mit Widerständen bedeutend eringer sei f 
würden, als beim Motor ohne Widerstände j 


Zweitens. Ein Irrtum ist e 
EICHBERG ‚ glaubt, daß de = 
der induktiven Komponente der Motorspan = 
beim kompensierten Repulsionsmotor Fe 
Kupferverluste im Motor auch nur im A 


24 | Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 1. 


3. Januar 1907. 


70m En Lee nn m T—— — — _—— ,— ——— mamma zz zz _ 


desten verringert werden können. Sowohl 
beim kompensierten Repulsionsmotor wie beim 
Reihenschlußmotor hat die Vernichtung der 
induktiven Komponente der Motorspan- 
nung (also die Verbesserung des Leistungs- 
faktors, die ich nach EICHBERG bei Bestimmung 
der Verluste des kompensierten Repulsions- 
motors nicht berücksichtigt haben soll) auch 
nicht den geringsten Einfluß, weder auf 
die Kupferverluste noch auf die Eisen- 
verluste. Ich glaube nicht, daß Herr Dr. 
EICHBERG seine gegenteilige Behauptung auf- 
recht erhalten und begründen kann. 

Worin die Verwicklung bei Vereinigung 
der Erregerwicklung mit der Arbeitswicklung 
bestehen soll, ist mir unverständlich, man ver- 
gleiche nur die Abb. 3 und 4 meiner Arbeit 
auf S. 550 und 561 der „ETZ“. Die Abb. 4 mit 
Vereinigung der Erreger- und Arbeitswicklung 
ist doch entschieden einfacher als die Abb. 3. 
Bei dieser ist eine besondere Erregerwicklung 
erforderlich, die in einer anderen „Ebene* ge- 
wickelt werden muß als die Kompensations- 
wicklung, während die Wicklung nach Abb. 4 nur 
in einer „Ebene“ liegt und nur Stäbe von der- 
selben Form hat. Es ist bei den Motoren der 
S. S. W. durchaus keine Stabwicklung not- 
wendig, wie Herr Dr. EICHBERG glaubt, bei 
Vereinigung von Erregerwicklung und Arbeits- 
wicklung ergibt sich bei Stabwicklung nur eine 
besonders günstige Anordnung, die man aber 
auch bei Drahtwicklung erhielte, wenn man die 
Spulen vor dem Einlegen in die Nuten auf 
einer (einzigen) Schablone (wie es bei Gleich- 
stroın-Maschinen üblich ist) wickeln würde. Die 
Stabwicklung hat gegenüber der Schablonen- 
Drahtwicklung den Vorteil, daß dabei die Nute 
am besten ausgenutzt wird, und bei größeren 
Motoren kommt eine Stabwicklung wegen der 

roßen Ströme überhaupt nur in Frage. 

ie Stabwicklung oder die Schablonen- 
Drahtwicklung Abb. 4, S. 561 der „ETZ*) ist 
die einzige Wicklung des Stators 
(nicht vier Wicklungen sind nötig, wie 
Herr Dr. EICHBERG behauptet). Der Önerfiuß 
wird, von ganz kleinen Motoren abgesehen, da- 
durch erzeugt, daß der Kompensationswicklung 
oder noch besser einem Teil der Kompensations- 
wicklung ein Teil der De zugeführt 
wird (vgl. Abb. 5, S. 561 der „ETZ“ und den 
letzten Absatz des Kapitels „Wirkungsgrad*). 
Dieser Teil der Netzspannung kann vom Haupt- 
transformator abgezweigt werden. Die Stator- 
wicklung unterscheidet sich äußerlich nicht von 
einer Gleichstrom-Ankerwicklung oder von der 
dreiphasigen Ankerwicklung eines asynchronen 
Drehstrommotors und ist in der Schaltung der 
Drebstrom-Ankerwicklung fast gleichwertig. 

Die won, Spulenwicklung, wie sie 
meines Wissens die A.E.G. beim kompensierten 
Repulsionsmotor im Stator ausführt, ist aller- 
dings noch einfacher als die Stabwicklung des 
Reihenschlußmotors der S.S.W. Wenn man 
aber auf eine exakte Vernichtung der Wende- 
spannung beim gewöhnlichen Reihenschluß- 
motor oder beim Reihenschlußinotor der S. S.W. 
verzichtet, dann läßt sich die Kompensations- 
wicklung als Kurzschlußwicklung ausbilden, und 
diese Vereinfachung ist beim kompensierten 
Repulsionsmotor nicht möglich. Der Reihen- 
schlußmotor der S.S.W, für den die Schau- 
linien in Abb. 10, 11 und 14 aufS.56t der „ETZ“ 
gelten, hatte eine solche Kurzschlußwicklung. 

Herr Dr. EICHBERG el daß die Nuten 
in der neutralen Zone!) mehr Wickelraum er- 
fordern als die übrigen. Ich muß hier wieder- 
holen, daß sowohl bei großen wie bei kleinen 
Matoren alle Nuten im Stator von gleicher Form 
und Größe sind. Daß die Nuten in der neutralen 
Zone nicht mehr Wickelraum erfordern als die 
übrigen, liegt daran, daß durch Vereinigung 
der Erregerwicklung mit der Arbeitswicklung 
nur ein Teil der Leiter in der neutralen Zone 
vom Strom durchfiossen wird, die übrigen daher 
stärker beansprucht werden dürfen. 


Alle Behauptungen also, die Herr Dr. EICH- 
BERG gegen den Reihenschlußmotor der S S. W. 
a.ıfgestellt hat, sind unrichtig und beruhen fast 
ausschließlich darauf, daß Herr Dr. EICHBERG 
viele Punkte in meiner Arbeit falsch gedeutet, 
falsch verstanden oder übersehen hat. Die 
schwere Beschuldigung „Die Schlußfolgerung en 
dieser Arbeit (Reihenschlußmotoren der S. S. W.) 
leiden unter den unrichtigen Annahmen und 
die Annahmen wechseln je nach dem besonderen 
Zweck“2) hat Herr Dr. EICHBERG nicht begründet; 
nur einmal?) hat er meine Annahmen so zu 


1 r. Eichberg sagt „die Nuten, die Kompen- 
ibn: rd aaier fer enthalten“. Ankerkupfer ist 
‘odenfalls ein Druckfehler, es soll wohl heißen BE 

upfer uud Herr Eichberg meint die Statornuten in di 

utralen Zone, dis den Teil der Wicklung enthalten, der 

gleichzeitig Kompensations- und Erregerwicklung bildet. 
Den ETZ" 1906. 3. 649. 
$ 8.770, Sp. 3, oben. 


Th Ns nn en en 


KURSBEWEGUNG. 


Kapital in g| 8 Kurse Doi 
Millionen = or 

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Name a Mesa 833335 1. Januar d. J. der Berichtswoche 
» š 7 zm den R 3 Soa | EER ge EA 
| Aktion onen] g | A [Migare] Hoch- [Niedrig] Hoch Tgog 
Akkumulatorenfabrik A.-G., Berlin. . .| 8 ee L27 207,— 227.50|| 219,60 221,25 220,25 
Akk.-u. El.-Werke vorm. Boese & Co. Berlin] 45 | 25 | 1.1: 0 74,— | 91,80|| 74,— 76,50, 76,50 
Allgem. Elektr.-Gesellschaft, Berlin. . .| 100 | 37,7 | 1.7. 11] 208,25 ‚229,25 213,10 214,50 218,90 
Comp. Barcelonesa de Electr. . . . Pst.f 14 | 6,63 | 1. 1. 7!/⁄2f 118,— 125, — || 121,76 122, — 122, - 
Bergmann-Elektr.-Werke A.-G., Berlin .| 14 — ! 1.1. 18 | 214, - 327,50 || 299,75 | 309,75 299,75 
Berliner Elektricitäts-Werke . . +1 31,5 | 89,8 | 1. 7.| 10 | 180, - 202,50 | 180,50 181,50: 181,50 
Berl. Masch.-A.-G. vorm. L. Schwartzkopff| 12 EEE 1. 7.| 13 | 229,10 253,75 || 232,25 | 234,80, 232,25 
A.-G. Brown, Boveri & Co. . . » .N6Mil.Fs; 10 ' 1. 4, 11 į 193,60 1219,50 || 200,50 | 203,25! 203,25 
Cont. Ges. f. elektr. Untern., Nürnberg .| 82 | 9,884 1.4| O0] 65,— 82,—i 65,—| 65,501 65,— 
Deutsch-Atlant. Telegraphen-Gesellschaft]| 24 | 19,79, 1. 1. 61/2] 127,— 1137,25 || 127,— | 123,— 127,— 
Deutsch-Niederländ. Telegraphen-Ges. .| 7 7,25 | 1.1.; 6 | 111,— |124,80,| 114,— | 114,90! 114,50 
Deutsch-Übersee Elektr.-Ges. . . . . f 36 5 ; 1.1. 9f 157,80 184.— || 162, — | 16250] 162, — 
Elektra A.-G., Dresden. . . . ... 4,5 25 1. Bi 21/2} 75,25 82,70.) 79,10 | 79,90) 79,50 
El. Licht- u. Kraftanlagen A.-G., Berlin .| 30 17,33 1.10.: 7 | 128,— 141,601 128,— | 128,60| 128,— 

Bank f. elektr. Untern., Zürich 5 Mill.Fs 35,798 1. 7. 9 | 181,50 ‚197,90 — — j; — 
Gesellschaft f. elektr. Untern., Berlin . 37,5 | 35 1.1. 7}/3į 135,25 154,— | 139,10 | 139,25 139,10 
Hamburgische Elektr.-Werke . . . . .f 18 | 9,967; 1.7.) 8 f 155,25 1164,60 || 155,25 | 156,25| 155,60 
El.-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co.,Frankf.] 20 |19,843 1. 4! 7 | 135,50 167,— || 139,75 | 140,—| 139,75 
A.-G. Mix & Genest, Berlin... .. 15 | — | 1.1! 81 135,25 151,— || 187, — | 137,50! 137,50 
Ges. f. elektr. Beleucht., Petersburg -[6MiLRBLI — 1. 1. 4 | 71,40 | 92,80 82,75, 84,—| 84,— 
do. Vorzugsaktien .Į9Mil.Rbl; — | 1. 1. . 7 į 118,60 138,75 || 136, — | 138,10] 137,90 
El.-A.-G. vorm. Schuckert & Co., Nürnbergi 42 | 29,9 | 1.7. 5 | 119,— 1139, — || 119,75 | 120,90: 119,90 
Siemens & Halske A.-G., Berlin . 64,5 Ey 1. 8.| 10 | 179,50 ‚198,60 181,70 | 181,90! 181,70 
Telephon-Fabrik A.-G. vorm. J. Berliner .| 3 l 1. 7. 91 185,— 221,80 || 200,40 | 204,75) 200,40 
Allgem. Deutsche Kleinbahn-Ges. 9,06 | 21,68 1. 1. 3| 87,10 | 95,60|| 93,60 | 94,80) 93,60 
Allgem. Lokal- u. Straßenbahn-Ges. . | 17 [31,584 1. 1. 73⁄4] 153,— |162,75 | 159,— | 159,50: 159,— 
Berlin-Charlottenburger Straßenbahn . 6,048 | 5,91 | l. 1. 2] 127,50 135,— || 132,50 133,50) 133,50 
Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen] 10 3 l. L. 6 135,50 161,50 149, — loeo 151,50 

Breslauer elektr. Straßenbahn. . . . | 42 | 1,63 | 1. 1.| 6f 121,50 129,80 — -- — 
Ges. f. elektr. Hoch- u. Untergr.-Bahnen | 30 15 | 1 LI 4/2} 123,10 139,50) 128,50 | 130,—/ 130, — 
Große Berliner Straßenbahn . - | 100.0823; 8,038, 1. L. 73/4] 181, - 198,80 || 182,59 | 183,50) 182,50 
Große Casseler Straßenbahn. . . . . $ 5 1,99 11.10. 4 | 106,— |118,— || 107,50 | 108,— 108, — 
Straßen-Eisenbahn-Ges. Hamburg . . .| 21 | 13,06| 1. 1.) 91 185,25 1194,80 | 193,— | 194,80 184,25 
Straßenbahn Hannover. . . .. . . .| 24 | 1602| 1.1. of 7090| 86,60]! 70,90, 71,-| 70,90 
Magdeburger Straßenbahn . . . ...46 4,5 | 1.1.| 8 || 155,— |168,— || 164,25 | 164,50. 164,50 


deuten versucht, als wären sie zugunsten dessen, 
was ich beweisen wollte. Und gerade in diesem 
Falle hatte ich die Annahmen so gewählt, daß 
sie den Beweis erschwerten. Ich betone hier 
nochmals, daß ich, um eine unanfechtbare Basis 
für meine Vergleiche zu schaffen, vieles zu- 
gunsten des kompensierten Repulsionsmotors 
und zuungunsten des Reihenschlußınotors der 
S.S. W. angenommen habe, dagegen nichts 
zugunsten dieses Motors. 

Herr Dr. EICHBERG schließt seine Zusammen- 
fassung: „Die Maschine, die in der „ETZ“ 1906, 
S. 537 und 538, als Reihenschlußmaschine der 
S.S.W. beschrieben wird, ist kein einheitliches 
Ganzes. Alle beschriebenen Anordnungen 
können nicht gleichzeitig angewendet werden. 
Teils widersprechen sie einander, teils verträgt 
keine praktisch brauchbare Maschine die gleich- 
zeitige Anwendung so vieler verwickelter An- 
ordnungen.* 


Hierzu erkläre ich, daß alle in meiner 
Arbeit angegebenen Mittel, sofern sie 
nicht demselben Zweck dienen, gleich- 
zeitiganwendbar sind, und daß hierbei 
derStatorkonstruktivnureine Wicklung 
enthält, die durch Schaltung in mehrere 
Teile zerlegt wird, sich aber äußerlich 
von einer Gleichstrom- oder einer 
Drehstrom-Ankerwicklung nicht unter- 
scheidet. 


Charlottenburg, 10. X 1906. 
Rudolf Richter. 


BÖRSEN-WOCHENBERICHT. 


— 


Berlin, den 29. Dezember 1906. 
Vorbörslich. 


Die Börse zeigte in den letzten Tagen der 
Vorwoche bereits eine entschieden freundlichere 
Stimmung, die sich denn auch am Montag der 
Berichtswoche und nach der Unterbrechung 
durch die Feiertage fortsetzen konnte. Ihren 
Hauptstützpunkt hatte die Bewegung in der 
Festigkeit der russischen Werte, die in großen 


Summen zu anziehenden Preisen gekauft wur- 
den. Das Anziehen der Geldsätze, be-onders 
in London, machte nur wenig Eindruck, da 
man bald nach Neujahr an eine Erleichterung 
auf dem internationalen Geldmarkt hoftt. 
Ultimogeld wurde bis 9°/, bezahlt; der 
Privatdiskont konnte nach Erledigung des 
Ultimobedarfs bis 5?/;0/, nachgeben. 


General Electric Co. 1591/, Wo. 
Chilikupfer (Kasse-Lieferung) 


flan s os ri Lstr. 104. 10 —. 
Elektrolyt. Kupfer!) Lstr. 114. —. — 
| bis 116 —. — 

Zinn (Kasse - Lieferung) 
malt . 2 2 2 20000 Lstr. 193. 10. —. 
Zink Lstr. 28. 5.—. 


Blei . 22.0. Lastr. 20. —. —. 
Kautschuk fein Para: 5 shb. 2/d. J. 


1) Nach „Mining Journal“ vom 21. Dezember. 


EEE STEHE ERSTE TEENS E a EEERVE PerzeESLZEERIERRENSRKEISHESEER 


Briefkasten. 


Bei Anfragen, deren hriefliche Beantwortung gewüusch! 
wird, ist Porto beizulegen, sonst wird angenommen. da 
die Beantwortung an dieser Stelle im Briefkasten erfolgen 
soll. Jede Anfrage ist mit einer deutlichen Adresse des 
Anfrageuden zu versehen. Anonyme Anfragen werden 
nicht beachtet. 

Sonderabdrücke werden nur auf besondere 
Bestellung und gegen Erstattung der Selbst- 
kosten geliefert, die bei dem Umbrechen nn 
Textes auf kleineres Format nicht unwesentli« 
sind. Den Verfassern von OriginalbeiträgeN 
stellen wir bis zu 10 Exemplaren des betr. voll- 
ständigen Heftes kostenfrei zur N 
wenn uns ein dbingehnder Wunsch be an 
sendung der Handschrift mitgeteilt wird. Nach 
Druck des Aufsatzes erfolgte Bestellungen 
von Sonderabdrücken oder eften können in 
der Regel nicht berücksichtigt werden. 


Fragekasten. 
Frage 1. Wer fabriziert Muscheltaster? 


Abschluß des Heftes: 29. Dezember 1905. 


BEER 


Für die Schriftleitung verantwortlich: E. C. Zehme in Berlin. — Verlag von Julius Springer in Berlin, 


3 


10. Januar 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 2. 25 


pah a a a rn Beeren ee 


nn ae 


Eloktrotechnische Zeitschrift 


ntralblatt für Elektrotechnik) 


Organ des Elektrotechnischen Vereins 
und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker, 


Verlag: Jolss Springer la Berlin. — Schritieitung : E. C. Zehme. 
Expedition: Berlin. N. 94, Monbtjouplats 8. 


Die 


Elektrotechnische Zeitschrift 

kann durch den Buchbandel, die Post oder auch von der 
onterzeichaeten Verlagshandlung zum Preise von M. 20,— 
(nach dem Ausland mit Porto-Aufschlag) für den Jahrgang 
bezogen werden. 

ANZEIGEN werden von der unterzeichneten Verlagshandlung, 
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Bei jährlich 6 13_ 26 S2maliger Aufnabme 
kostet die Zeile 35 30 25 20 Pr. 

Stellegesuche werden bel direkter Aufgabe mit 20 Pf. für 
die Zeile berechnet. 

Den Einsendern von Chifre- Anzeigen wird für Annahme 
und freie Beförderung einlaufender Angebote eine Offerten- 
Gebühr von mindestens 1 Mark berechnet. 


BEILAGEN werden nach Vereinbarung beigefügt. 


Alle Mitteilungen, welche den Versand der Zeitschrift, die 
Anzeigen oder sonstige geschāñliche Fragen betreffen, sind 
ausschliesslich zu richten an die 
Verlagsbuchhandlung von JULIUS SPRINGER in Berlin 

N. 24, Monbijouplatz 3. 


Pernoproch- Nummern: J11. 589, 11I. 8430. 
Telegremm- Adresse: Bpringer-Berlin- Monbijon. 


Inhalt. 


(Nachdruck nur mit Quellenangabe, und bei Originalartikeln 
nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet.) 


Der Resonanz-Transformator. Von Dr. Gustav Beuischke. 
8 D 


. 25. 

Zur Theorie und Konstruktion von Wendepol - Maschinen. 
Von Diplsäng. F. Pelikan. 8. 26. 

Die neue Haupt-Schaltanlage im Elektrotechnischen In- 
stitat der Technischen Hochschule Hannover. Von 
Tr.:äng. F. Beckmann. 8. 29. 

Die Generalversammlungen des Verbandes Schweizerischer 
Elektrizitätawerke (V. S. E), der Glühlampen-Einkaufs- 
Vereinigung des V.S. E. und des Schweizerischen Elek- 
trotechnischen Vereins (S. E.V.) in Bern am 22. bis 
24. September 1906. 8. 31. 

Fortschritte der Physik. 8. 32. Über das Spektrum, des 
elektrischen Hochspannungs-L.ichtbogens in Luft — Über 
ein Verfahren zur Erzeugung phasenverschobener schneller 
Schwingungen. — Uber die Konstitution des Elektrous. — 
Schutzvorsichtung für die Kaufmennsche Luftpumpe. — 

Ein neues Verfahren zur photograpbischen Fixierung der 
Aufzeichnungen von Stimmgabeln. der Fullkörper von 
Fallmaschioen, von Meteorographen usw. 

Literatur. 5.3, Besprechungen: Zeitschrift für das ge- 
sante Turbinenwesen. Von W. A. Müller. 

Kleinere Mitteilungen. 8. 31. 

Telegraphie und Signalwesen mit Leitung. 
8.31 Statistik der russischen Post- und Telegraphen- 
Verwaltung für das Jahr 1904. 

Fernsprechen mit Leitung. S.31. Transformator- 
Wirkung von Fernsprech-Übertragerrollen in ihrer An- 
wendung auf die Übermittlung über große Entfernungen. 

Drahtlose Telegraphie und Telephonie. 8.34. 
Neuere Untersuchungen von Fessenden. 

Rlektrizitätslehre. 3.34 Zur Theorie der Wech- 
selstromkreise. 

Dynamomaschinen. Transformatoren und 
Zubehör.8 3. Drehende Umformer und Motordynamos. 

Elektrische Beleuchtungs- und Kraftüber- 
tragungs-Anlagen. 8.36 Die elektrische Licht- 
und Kraftanlage eines industriellen Werkes hildet einen 
wesentlichen Bestandteil des Fabrikgrundstücks. 


Elektrische Bahnen und Fahrzeuge. 8. 36. 
Lokomotiven für hochgespannten Gleichstrom. 
Elektrische Krane und Winden. 8S. 3. Elek- 


trisch betriebene Dockwinde. 

Verschiedenes. 8.36. I. Internationale Motorboot- 
Ausstellung Kiel 1907”. — Ausstellung der neuesten Er- 
findungen 1907 in Olmütz. 


Patente, Gebrauchsmuster und Auszüge. 8. 37. 


Vereinsnschrichten. 8. 41. Elektrotechnischer Verein (Vor- 
rag des Herrn Dr. Gg. Erlwein: „Über Fixierung des 
as der Luft und Verwendung der gewonnenen 

Briefe an die Schriftleitung. 8. 45. Über den Parallel- 

etrieb von Wechselstrom-Maschinen. Von Dr.:Ing. C. 
Huldschiner. 
Aniseiell und geschäftliche Nachrichten. 8. 45. Preis- 
igerungen in der Starkstrom-Industrie. — Allgemeine 
gurekticitäts-Gesellschaft. 
ursbewegung. — Börsen-Wochenbericht. 8 46. 
Briefkasten, X. 46. 
Fragekasten. 8. 46. 


Der Resonanz-Transformator. 


Von Dr. Gustav Benischke. 


Unter einem Resonanz - Transformator 
versteht man einen solchen Transformator, 
dessen sekundärer Stromkreis einen Kon- 
densator enthält (Abb. 1). Diese Anordnung 
kommt seit einiger Zeit in der Funken- 
telegraphie statt Funkeninduktoren immer 
mehr zur Anwendung. Näherungsweise 
trifft dieser Fall auch für einen Transfor- 
mator zu, der auf ein Kabel arbeitet. 


i £ H | 
| i 
J, VA 


Abb. 1. 


Herr Dr. Seibt hat diesen Fall bereits 
mittels der symbolischen Rechnungsweise 
behandelt.) Wegen seiner Wichtigkeit will 
ich ihn im folgenden unter Anwendung der 
für jeden Transformator gültigen Grund- 
gleichungen behandeln. Man kommt damit 
auf einfachere Weise zum Ziel.) Außerdem 
hat Herr Seibt in einem Sonderfalle ein 
unrichtiges Ergebnis erhalten. Bei jeder 
Methode ergeben sich für die Ströme und 
Spannungen so umfangreiche Ausdrücke, 
daß man den Einfluß der einzelnen Größen 
nicht übersehen kann. Man muß daher zur 
Erörterung von Sonderfällen schreiten. 
Macht man aber dabei zu weitgehende Ver- 
nachlässigungen, so erhält man trotz richti- 
ger Grundgleichungen und richtiger mathe- 
matischer Methoden unrichtige Ergebnisse. 
Das ist bei der Arbeit des Herrn Seibt in 
jenem Teile der Fall, wo es sich um den 
Geringstwert des primären Stromes und 
seine Phasenverschiebung handelt, wie sich 
im folgenden zeigen wird. 

Für einen Transformator gelten fol- 
gende Grundgleichungen?): 


p K? | 
Je = La eG 
w À 
tg p, = o ©. o >œ . (2 
? M? ws 
ozu tg 
uw +o La — o) 
w M? (w Le 
i=L,- eg 


2 | yo 
w, + (w L,— 7) 


Die Gl. (1) bis (5) gehen über in 


_ w (w? C L, — 1) + w? C? wy (te, w +w? M?) 


[o? C? w? + (° C L — YPO 


w? M? (3 


a E ur 
ZN wp o? L 


Kè = J? (Wa +w?’ L’2a). - - (4 


Dabei bedeutet K, die primäre, K, die se- 
kundäre Klemmenspannung, p, die primäre, 
a die sekundäre Phasenverschiebung. Der 
äquivalente Widerstand ọ ist: 


w? M? ws (6 


Ferner bedeutet: 
M die gegenseitige Induktion, 
w, Widerstand des primären Stromkreises. 
L, Selbstinduktion des primären Strom- 
kreises, 
wa Widerstand des äußeren sekundären 
Stromkreises, 
Laa Selbstinduktion des äußeren sekun- 
dären Stromkreises, 
w, Widerstand des gesamten sekundären 
Stromkreises, 
L, Selbstinduktion des gesamten sekun- 
dären Stromkreises. 
Ferner ist w =2 nv, wenn v die Perioden- 
zahl bedeutet. | | 
Ist in einen Wechselstromkreis ein 
Kondensator eingeschaltet, so ist in den 
scheinbaren Widerstand statt œw L der Aus- 


druck L— er einzusetzen.) In unserem 

Falle statt œ La der Ausdruck 

wL2a— , © und statt w L} der Ausdruck 
i | 


u) L, — w C . 

Wir beschränken uns auf den ein- 
facheren Fall, wo die Verbindungsleitungen 
zwischen den sekundären Klemmen und 
dem Kondensator keinen merklichen Wider- 
stand und keine merkliche Selbstinduktion 
besitzen, das heißt wir setzen 


Ww2a =0, Loa =0. 
Die Gl. (6) und (7) gehen nun über in 


w? C? w + (w? OL; po 1)? e a o a 8 


1 
u So) BER (w? CL, Eugen 1) [o? C(L L, — M’) PoE L] + w? C? L, wa? 
e er o e \ 


9 u: . ERBEN S a ER m 
WER e (wè C L, PH E e e H M E 
+w? È (w? C Lo — 1) [@? C(L, Ls —M°) — L] +œ? C? Lw y? 
eico e ar ner) 208 Lu 
E9 = vaL i Fo Co any eaaa 


— nn — 


1) „ETZ“ 1901, S. 276 bis 280. 

2?) Herr Dr. Seibt hat die symbolische Rechnungs- 
weise auch auf den Tesla-Transformator mit vernach- 
lässieten Widerständen angewendet („ET7Z° 1902, S. 38n). 
Auch da komut man auf gewöhnlichem Wege schneller zu 
den Ausdrücken, in reeller Form Für die beiden Strom- 
kreise giit nämlich: 


di di 
Dre 


di di 
Lo ge tM arte 


k R 08 d îi 
17420, dt’ 


1 di 
ER Zu 
‚ka w? Co dt’ 


wobei X, und k, die primäre bezi vei 

N ‚beziehungsweise seku 
Kleinmenspannung bedeutet. Eliminiert man diese. ae 
hält man zwei Gleichungen, die man ohne weiteres int 
grieren kann. So erhält man: un 


. l 
i (li~ -zo )+Mi=o, 


is (2. = an) +Mi=o0. 


Da diese Gleichungen auch für di i 
h ! e effektiven 
so ergibt sich d = e 
ie Weitere, aruus und aus J=wChÄ, u 
>» Benischke, . i 2 
Berlin 18%. 8. 136 bis 129, Magnetismus und Elektrizität“ 
*) Ebendua, S. 167, § 138. 


Werte gelten 
nd J=w(y KR, 


26 Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 2. 


10. Januar 1907. 


nn TH u TŘ 


ee nn 


wt C? M? 
Jp =J? w? C? w? + (w? C L; — 1} (12 
1 \ 
KÀ = Ji [wra +È Ina — Lo) | 
1 
= J? GTC TEE O 
1 
w l2aa— — 7 
w C 
Ep =m S . . (13a 
Pa = 90°, 


weil nach Voraussetzung w2a und Lza 
null ist. 

Die Gl. (10) entspricht der Gl. (8) des 
Herrn Seibt. Hier steht sie schon in 
reeller, dort aber nur in komplexer Form. 

Wir betrachten nun zwei Sonderfälle: 
erstens den, daß die Widerstände verschwin- 
dend klein sind, zweitens den, daß der in- 
duktive und der Kapazitätswiderstand im 
sekundären Kreise einander gleich sind. 


I. 
w, =0, Ww =Q. 
Führt man gleichzeitig für M die 
Gleichung 
M? = x? Lı L, S oa eA (14 


ein, wobei x den Faktor der magnetischen 
Kupplung bedeutet, so erhält man: 
w C L,— 1 


amA au CL ee 8 


tg p, =, pı=90° . . (16 
w? x CYL L 
J= J aar n. n’a‘ T 


Man sieht ohne weiteres, daß J, und 
infolgedessen auch J, und K, [nach GI. (17) 
und (13)] unendlich groß werden, also Re- 
sonanz eintritt, wenn 


w CL, (1—x)—1=0 


ist, das heißt, wenn 
2 — ENEE ee 
“= OLO- 
oder wenn . . (18 
1 
Vao RAN 
dan VC L, (1 — x?) 


ist. Das ist dasselbe Ergebnis, zu dem 
Herr Seibt kommt. Würde der sekundäre 
Kreis allein bestehen, so wäre seine Reso- 


1 
nanzbedingung bekanntlich v= — - 


2nVCL, 
Man erkennt also, daß die Resonanz bei 
diesem Transfurmator von der Resonanz 
der Eigenschwingung des sekundären 
Kreises und von der Kupplung zwischen 
beiden Stromkreisen abhängt. Je schwächer 
die Kupplung x ist, desto mehr nähert sich 
die Resonanzbedingung der des sekundären 
Kreises allein. Bei vollständiger Kupplung 
(«=1) tritt Resonanz erst bei unendlich 
hoher Periodenzahl ein. 

Schreibt man die Bedingungsgleichung 
(18) in der Form i ; 
wCL, ' 
so heißt das, für jede Periodenzahl des 
dem Transformator zugeführten Stromes 
gibt es einen Grad der magnetischen Kupp- 
lung oder eine gewisse Streuung (e = 1— x’), 
bei welcher die Resonanz eintritt. 

Sind die Widerstände nicht null, so 
werden J,, J), K, bei Resonanz natürlich 
nicht unendlich groß, sondern um so kleiner, 
je größer die Widerstände sind. Die Lage 
der Resonanz [Gl. (18)] wird durch die 
Widerstände wenig beeinflußt, weil bei dem 


x z= 1 — 


allein bestehenden sekundären Kreis der 
Eintritt der Resonanz vom Widerstand be- 
kanntlich ganz unabhängig ist. 


II. 


Die Widerstände dürfen in jenem Falle 
nicht vernachlässigt werden, wo der induk- 
tive Widerstand und der Kapazitätswider- 
stand des sekundären Kreises sich gegen- 
seitig aufheben, das heißt, wo 


1 
Lee 
w C 
oder . . . . (19 
wC L,=1 


ist. In diesem Falle gehen bei gleichzeiti- 
ger Einführung von Gl. (14) die Gl. (10) und 
(11) über in 
Je=ge——— “r . -o | 
l l (w w+ w? x? Li L + w? L? w? 
< w Lı w 
te pı = Wi Wy + w? x? L, La Al 
Statt dieses Wertes für J, erhält Herr 
Seibt einen anderen Wert, der unrichtig 
ist. Der Grund der Unrichtigkeit liegt 
darin, daß er in seiner komplexen Gleichung 
für Jı den immaginären Teil vernachlässigt 
(S. 279, Spalte 2 und 3). Ferner kommt 
Herr Seibt zu dem Ergebnis, daß der 
Strom J, in diesem Falle nur aus einer 
Wattkomponente besteht. Das ist ebenfalls 
unrichtig, denn wie die vorstehende Glei- 
chung zeigt, ist die Phasenverschiebung g, 
nicht null, sondern umso größer, je kleiner 
die Periodenzahl und die Kupplung ist. 
Die Gl. (12) geht für diesen Fall über in 


wx? Ly La 

Wa? 

Aus dieser und den Gl. (13) und (20) 
ergibt sich nun: 


Jy = dJe. 


o PLL EIER 
(ww wt w?x? Li LH? wa?) 

Wie man sieht, ist J, und 9, um so 
größer, je kleiner die Kupplung x ist. Für 


K, hingegen, wo x im Zähler und im Nenner 


vorkommt, findet man ein Maximum für: 
gt Wild to’ Dp w 
= w L? L? 

Ist in diesem Falle auch noch w,=0, 

so sieht man aus Gl. (20) und (21), daß 
J, =0. 
fı =0. 

Für diesen besonderen Fall bildet also 
die Phasenverschiebung eine Ausnahme, da 
sie sonst [nach Gl. (13a ] gleich 90° ist. Sie 
bewegt sich also labil zwischen 0° und 90°, 
wenn die Periodenzahl verändert wird. Ist 
der sekundäre Widerstand nicht null, so ist 
Jı auch nicht null, hat aber doch ein Mini- 
mum, dessen Bedingung in bekannter Weise 
aus Gl. (10) erhalten werden kann; es führt 
aber zu einem verwickelten Ausdruck, wes- 
halb er hier nicht angeführt wird. 


Zusammenfassung. 


Die Strom- und Spannungsgrößen eines 
Resonanz-Transformators können mit Berück- 
sichtigung dessen, daß seine Belastung aus 
einem Kondensator besteht, aus den allgemeinen 
Transformator-Gleichungen entwickelt werden. 
Verfolgt man den Verlauf des primären Stromes, 
wenn die Periodenzahl von null an wächst, so 


: K 
beginnt er mit dem Werte Fa und nimmt dann 


mit wachsender Periodenzahl wie bei jedem 
Transformator ab bis in die Nähe der Resonanz- 
bedingung des sekundären Kreises, wo der 
Strom ein Resonanz-Maximum erreicht. Die 
Folge dieses anfänglichen Abnehmens und spä- 
teren Anstieges ist ein Minimum des Stromes 
dazwischen. Der sekundäre Strom beginnt mit 
null und steigt fortgesetzt bis zu eineın Reso- 
nanz-Maximum, das an derselben Stelle liegt wie 
das Resonanz-Maximun des primären Stromes, 


Zur Theorie und Konstruktion von 
Wendepol-Maschinen. 


Von Dipl.. ng. F. Pelikan. 


Als Anfang dieses Jahres die Firma 
E. Janik & Co. in Brünn dem Problem der 
Wendepol-Maschinen näher trat, lagen be- 
reits einige Veröffentlichungen über diese 
Maschinentypen vor, doch waren über 
einige grundlegende Fragen, wie Verlauf 
der Kraftliniien und günstigste achsiale 
Länge der Hilfspole, noch wenig Anhalts- 
punkte zu finden. Es wurde daher, um 
grundlegende Unterlagen zu gewinnen, eine 
der normalen Maschinen entsprechend ab- 
geändert und mit Wendepolen versehen. 
Die Maschine hat 175 mm Ankerdurch- 
messer, vier Pole, eine aktive Eisen- 
länge von 105 mm, und leistet ohne 
Wendepole 3,75 KW bei 1500 Umdr/Min. 


D ` 
Der Faktor = hatte den Wert 0,78, 


bi = idealer Polbogen, qt = Polteilung, er 
wurde auf 0,69 verringert beziehungsweise 
der Polbogen von 122 mm auf 90 mm ge- 
bracht. In den nun genügenden freien 
Raum zwischen den Polen wurden die 
Wendepole eingebaut und zwecks leichterer 
Regelbarkeit mit einer Nebenschluß-Wick- 
lung versehen. Die Breite in der Umfangs- 
richtung wurde etwa gleich der doppelten 
auf den Ankerumfang projizierten Bürsten- 
breite, die achsiale Länge gleich der Anker- 
länge gemacht. 


| AW 6.500 
6 6000: hNpndesnule 


1000 1 1000- S 1 
Ampere L Ampere 
O 10 30 30 %0 50 0O 10 20 30 %0 50 
Ankerstrom. Ankerstrom 
Alb. 2. Alb. 3. 


Abb. 2 und 3 bringen die auf den 
Haupt- und Wendepolen aufgewendeten 
Erregerströme (Linien a, b und «‘, b') und 
Amperewindungen (Linien e und ce‘) als 
Funktion des Ankerstromes bei funken- 
freiem Lauf der Maschine und gleich- 
bleibender Klemmenspannung gleich 110 V 
zur Darstellung. 

Die Erregerströme konnten innerhalb 
der Kurven a und b beziehungsweise a’ und b 
geändert werden, ohne daß Funkenbildung 
auftrat. Die Maschine zeigte eine erheb- 
liche Überlastbarkeit; bei 5,5 KW Strom- 
abgabe war die Erwärmung noch zulässig, 
und es zeigte sich deutlich der Unterschied 
in der Stromwendung, indem beispielsweise 


6: Vot 
ó 


m —— 


4 
3 
2? 


[ 

| 

17 
l 

i 
Na 


m e a a 
— m e m e u 


7 
2 
J 
4 
5 
6 


Abb. 4. 


mit 1 gem Bürstenfläche und 60 Amp Anker- 
strom unter Verwendung von Kupfer-Kohle- 
Bürsten noch vollkommen funkenfreier Lauf 
erzielt wurde. 


tin 


10. Januar 1907. 


Um den Verlauf der Kraftlinien zu er- 
mitteln, wurden eine Reihe von Feldkurven 
aufgenommen, welche zu folgenden Ergeb- 
nissen führten. Die resultierende Feldstärke 
entsteht durch Übereinanderlagerung von 
vier Feldern: dem Hauptfeld, dem Wende- 
feld, dem Ankerfeld und dem Feld der 
korzgeschlossenen Spulen. Insbesondere 
letzter Einfluß darf nicht übersehen werden. 
Es zeigte sich, daß der Kraftlinienverlauf 
ein wesentlich anderer war, wenn die 
Bürsten abgehoben wurden. 

Abb. 4 zeigt das Hauptfeld und den 
Kraftlinienverlauf für eine Erreger-Strom- 
stärke, die einem Ankerstrom von 30 Amp 
entspricht. Die Pole sind auf den Kommu- 
tatorumfang reduziert eingetragen, ebenso 
die Breite und Lage der Bürsten. 


Abb. 5. 


Abb, 5 bringt das Wendefeld und 
dessen KraftlußB bei abgehobenen Bürsten 
zur Darstellung. Wie aus dem Diagramm 
ersichtlich, schließt sich der Kraftfluß aus- 
schließlich durch die Wendepole. Die kleine 
Feldstärke unter den Hauptpolen rührt vom 
remanenten Magnetismus derselben her. 


Abb. 6 


Wesentlich anders wird das Bild, wenn 
die Bürsten aufgelegt werden (Abb. 6). In- 
folge der Kurzschlußströme unter den 
Bürsten tritt eine Störung des magnetischen 
Potentials ein, und schließt sich ein großer 
Teil der Kraftlinien durch die Hauptpole. 


Abh. 7. 


a Abb. 7 zeigt den Feldverlauf, wenn 
aupt- und Wendepole erregt sind, bei ab- 
gehobenen Bürsten. Die Linien der Wende- 
pole schließen sich durch den benachbarten 
vgleichnamigen Hauptpol, was aus der 
m größerung der Induktion unter den 
auptpolen ersichtlich ist. 

m ri Ankerfeld (Abb. 8) erfährt durch 
E msetzen der Wendepole in die Pol- 
cke eine Erhöhung der Feldstärke da- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 2. 


N E 


selbst. Der Kraftlinienverlauf ist aus der 


Abbildung ersichtlich. 


Schließlich bringt Abb. 9 den Verlauf 
sowie seiner 


des resultierenden Feldes 
Kraftflüsse zur Darstellung. 


Abb. 8. 


Abb. 9. 


Die Sättigung des Haupt-Magnetsystems 
ist aus der Leerlaufs-Charakteristik d (Abb. 10) 
ersichtlich. Die Sättigung der Wendepole 
zeigt die Charakteristik e der Abb. 10, die 
durch Verschieben der Bürsten um eine 
halbe Polteilung erhalten wurde. Doch ist 
zu bemerken, daß bei belasteter Maschine 


150 +Fole 
140 d 
130 
120 
110 
100 
90 
80 
70 
co 
so 
0 
e 
30 
Ü 
#0 
Ampere 
0,5 1a 15 2,0 2,5 


Abb. 10. 


der Wendepol-Kraftfluß und daher auch die 
Sättigung des Eisens bedeutend kleiner ist, 
wie wir später sehen werden. 

Den Verlauf des äußeren Feldes sowie 
die Bürstenpotential-Kurven bringen die 


20. Amp 


Abb. 12. 


Abb. 11. 


Abb. 11 bis 15 zur Darstellung. Die Er- 
regung der Haupt- und Wendepole wurde 
auf jeweils vollkommene Funkenlosigkeit 
(strichpunktierte Linien der Abb. 2 und 3) 
eingestellt und der Verlauf des äußeren 
Feldes (Kurve f) sowie der Bürstenpotential- 


Ju Amp 


f j9 E i 
EIERN 


Abb. 18, 


27 


Kurven g für 10, 20, 30, 40 und 50 Amp Be- 
lastung aufgenommen. Diese Bilder bringen 
wohl den Beweis, daß es für eine vollkom- 
mene Stromwendung praktisch keinen Wert 
hat, den Wendepolen eine besondere Form 
oder Exzentrizität zu geben, weil einmal 
hierzu kein Bedürfnis vorliegt und zweitens 
der Feldverlauf unter den Bürsten zu un- 
regelmäßig ist und überdies nicht konstant 
bleibt. 

Die Umrechnung der Kurven f in den 
Induktions-Maßstab kann nach der Gleichung 
e = BıN,4v10° Volt 

erfolgen. 

e = Ordinaten der Feldkurven in Volt; 

Bı = Luftinduktion; 

N, = Zahl der induzierten Leiter zwischen 

zwei Kommutatorlamellen; 

l;=ideelle Ankerlänge; 
v = Umfangsgeschwindigkeit in em/Sek. 
In unserem Falle war 


Bı = 1185 e Kraftlinien/gem. 


Was nun die Berechnung anbelangt, 
wurde wie folgt verfahren. 

Die auf den Wendepolen aufgebrachten 
Amperewindungen haben erstens die Gegen- 
Amperwindungen des Ankers zu überwin- 
den, zweitens noch einen Kraftfluß hervor- 
zurufen, der imstande ist, das von den 
kurzgeschlossenen Ankerspulen induzierte 
Feld zu kompensieren. 

Das Ankerfeld läßt sich bekanntlich 
vollkommen nur durch eine Wicklung 
kompensieren, die so verteilt ist, daß jedem 
Ankerstab auch ein im Stator gegenüber 
liegender vom gleichen Strome durch- 
flossener Stab entspricht. Bei Anwendung 
von Wendepolen wird eine unvollkommene 
Kompensierung, nämlich nur in der neu- 
tralen Zone, erzielt. Praktisch ist dies je- 
doch vollkommen ausreichend, überdies viel 
billiger als erstere Art. 

Die Anker-Amperewindungen haben den 


Wert 
an DAS en NJa 
2p  4ap 
Hierin bedeutet: 
AS das Stromvolumen des Ankers; 
p die Polpaarzahl; 
N totale Leiterzahl am Anker; 
Ja den Ankerstrom; 
a die halbe Anzahl der Ankerstrom- 
zweige. 
Zur Berechnung der Letzteren dient die 
folgende Überlegung. 
Das zur Kompensierung des Kurzschluß- 
feldes nötige zusätzliche Feld ist: 


Ba = Bx F Bo 


B, = Hauptfeld in der Kommutierungs- 
zone, 
Bn = Feld der kurzgeschlossenen Spulen, 


— oder + Bọ, je nachdem die Bürsten in 
einem positiven oder negativen Hauptfeld 
stehen. Stehen Bürsten in der neutralen Zone, 
so ist 3,=0 und Bz = Bv, gleich dem von 
den kurzgeschlossenen Spulen induzierten 
Felde. Dasselbe rechnet sich nach 


AWa = (1 


EP 


Abb. 14. 


Alıb. 15. 


Bn=2A8Iy-— N ee). I 


a 
t t+bp— BD. 
' ß i 


oe a snac Arnold, „Zeitschrift für Elektrotechnik” 


28 


— 


x ist die magnetische Leitfähigkeit 
des unter den Wendepolen entstehenden 


Feldes von den Kurzschlußströmen her- 
rührend; 


(r 2r. r 
À = 1,25 (3 Ba Diu zs) 
“ ar ntn rn 
en hu — tr, la 
+ 0,72 -` - -+0,8-7-». 
dw l 


bp, bs ist die auf den Ankerumfang proji- 

zierte Bürsten- beziehungsweise Lamellen- 

breite; 2, Zahnteilung am Ankerumfang. 
Der Kraftfluß des \Vendepoles wird: 


Du = Bz Dw id. lw id. 


beid. gleich ideelle Breite des Wende- 
poles; lwia. gleich ideelle Länge des Wendc- 
poles. 

Man kann nun die Amperewindungen 
des magnetischen Kreises h (Abb. 9) rechnen. 

Die Amperewindungen für die zwei 
Luftspalte sind: 


A W. = 0,8 Bz (dio + Òn) ki . . $ (3 


dw Luftspalt unter den Wendepolen; 
n Luftspalt unter den Hauptpolen. 

Der Berechnung der Amperewindungen 
für Ankereisen und Joch dient folgende 
Überlegung.) 

Innerhalb einer Polteilung ist der Kraft- 
flug im Anker und Joch nicht konstant. 
Bezeichnet ®, den Kraftfluß im Anker zwi- 
schen einem Haupt- und dem benachbarten 
Wendepol, ®, den Kraftfluß im Anker zwi- 
schen diesem und dem in gleichem Sinne 
nächstfolgenden Hauptpole, so ist: 


Dı 
T 
Do D 
®, = 3 + = 
und 
® 
B=yp 
sowie 
D. 
B,=3p' 


D = gerechneter Kraftfluß im Anker bei 
Belastung; 


F = Querschnitt des Ankereisens. 
Aus der Magnetisierungslinie findet man: 


aw, B, entsprechend und 

aw, B, entsprechend, 

aw, und a w, = Amperewindungen auf 1 em 
Ankereisen-Länge, 


sodaß die Amperewindungen für das Anker- 
eisen werden: 

AWe = EEE La oe. 

La = mittlerer Eisenweg im Anker auf ein 
Polpaar. 


—— 


ı) Bezeichnungen nach Arnold, Gleichstrom-Ma- 
Eu lym über die Verteilung des Krafıflusses in Wende- 
pol-Maschinen einen Anhalt zu gewinnen, wurde ein elek- 
trisches Analogon untersucht. Es wurden auf einen Trans- 
formator vier Sekundärspulen aufgewickelt, zwei mit 
größerer, zwei mit geringerer Windungszahl. l)ieselben 
Wurden entsprechend der Verteilung des Kraftflusses in 
einer zweipoligen Wendepol-Maschine geschaltet. Den 
magnetischen Widerständen der Luft und Zahnstrecken 
entsprechend waren vier Glühlampen eingeschaltet. Waren 
die den beiden Hauptmagneten entsprec enden Spulen er- 
regt, so brannten ihre beiden Lampen normal, ebenso 
wenn die den Wendepolen ents rechenden Transformator- 
spulen eingeschaltet waren. urden nur drei der Spulen 
eingeschaltet, so brannte eine Lampe normal, dıe zweite 
dunkler, die dritte heller als die erste. Wurden schließlich 
alle vier Spulen erregt, so brannten alle Lampen normal. 
Aus diesen Versuchen ergab sich. daß der Kraftfluß in den 
Hauptpolen ungeändert bleibt, im Anker und Joch dagegen 
sich mit der Belastun ändert, und zwar wird derselbe in 
der einen Hälfte der Polteilung um den halben Kraftfluß 
der Wendepole größer, in der anderen te um ebenso 
viel kleiner werden. Erwähut sel ‚noch, daß diese Ver- 
suche Anfang August dieses Jahres in eingangs erwähnter 
Fabrik durchgefü wurden. 


Elektro 


a me en a a a Bere m> S = 


Entsprechend für das Joch 


Di _ De = Dw 
9 7.2 P 
Dj, _ Do Do 
a a 
wo 
Di' = (1 + 0) Do 
ist. 
o = Streukoeffizient der Hauptpole. 
Es wird 
Div 
Bi 2 F; 
sowie 
o Dy 
BAS 2 py? 


wo 7; der Querschnitt des Jocheisens ist. 
Die Amperewindungen für das Joch 


werden 


AW; = (5 


au; ta", 
ee 
L; = mittlererer Eisenweg im Joch, 

a; = Amperewindungen für 1 cm Eisen- 
weg im Joch, B;, entsprechend, 

awj = Amperewindungen für 1 cm Eisen- 
weg im Joch. B;, entsprechend; 

ferner die Induktion im Wendepol: 


Ba = Cio Di 


w lw Lio 


(6 


(6w gleich Streu-Koeffizient des Wendepoles) 
und im Hauptpol: 

o i 2 

Bm, mem l b g . . > . . (1 


man erhält so die Amperewindungen zur 
Überwindung des Kurzschlußfeldes: 


AWn = p(AWe+ AWa' + AN m, + A Wm, 
HAW HAW) .... 8 


AWa+ AWxv sind dann die auf den Wende- 
pol aufzubringenden gesamten Ampere- 
windungen. In der vorliegenden Maschine 
hatten dieselben den Wert: 


AWa+AWn = 13 AW -Anker. 


Eine Verbreiterung der Wendepole in 
der Achsrichtung wird unter Umständen 
notwendig, falls eine Kompound-Wirkung 
verlangt wird. Es ergaben sich die folgen- 
den Verhältnisse: Die Maschine ließ bei 
vollständiger Funkenlosigkeit eine Ver- 
schiebung der Bürsten um etwa drei Kom- 
mutator-Lamellen zu. 

Abb. 16 und 17 zeigen die auf Haupt- 
und Wendepolen erforderlichen Erreger- 
ströme und Amperewindungen bei einer 
Bürstenverschiebung um eine Lamelle, 
Abb. 18 und 19 bei zwei Lamellen, Abb. 20 
und 21 bei drei Lamellen Bürstenrückschub. 
Alle Diagramme für konstante Klemmen- 
spannung und Funkenlosigkeit. 

Ein Bürstenrückschub hat, wie beson- 
ders aus den beiden letzten Abbildungen 
hervorgeht, außer einer Kompound-Wirkung 
noch eine Verringerung der insgesamt auf- 
zuwendenden Amperewindungen zur Folge. 

Eine Verkürzung der Wendepole in der 
Achsrichtung von lw auf lw' bedingt eine 
Erhöhung der Luftinduktion unter den 


Wendepolen um i , wenn derselbe induzie- 


rende Kraftfluß vorhanden sein soll. Ander- 
seits ist aber ein kleinerer Kraftfluß als 
vorher nötig, da nach Gl. (2) die Leitfähig- 
keit Ay und damit Bw kleiner wird. Der 
Kraftfluß Øw wird also tatsächlich verringert 
und die denselben hervorrufende MMK 
kleiner sein. So lange daher die Induktion 


technische Zeitschrift. 1907. Heft 2. 


ea nn 
a ep a ei AA memas 


10. Januar 1907. 


in den Wendepolen zulässige Werte behält, 
kann cine Verkürzung der Wendepole von 
Vorteil sein. 

Zum Schluß wäre noch der Einfluß 
einer Verringerung der Kommutator- La- 
mellenzahl zu betrachten. Die Wendespan- 
nung der kurzgeschlossenen Spulen zwi- 
schen den Bürstenspitzen hat den Wert: 


= 
Er = Sk Xlv Bz 10 -6 Volt . (9 
Hierin bedeutet: | 
Sr die Zahl der kurzgeschlossenen Spulen 
zwischen den Bürstenspitzen; 
N die Leiterzall; 
K die Kommutator-Lamellenzahl; 
l die wirkliche Eiscnlänge; 
die Umfangsgeschwindigkeit in m/Sek. 


Ampere 
om 20 30 40 50 om 20 a W 50 
Alb. 16. Abb. 17. 


Haupntspule Wendespule 3260 


W 20 30 40 50 
Abb. 19. 


0 M 20 30 9 30 


Abb. 20. Abb. 21. 


Eine Verringerung der Zahl der Kommt- 
tator-Lamellen bedingt also eine Erhöhung 
der Induktion Be und damit des Kraftflusses 
Du, was seinerseits eine Vergrößerung der 
auf den Wendepol aufzubringenden Ampere- 
windungen (A Wx auf AWx‘) zur Folge hat. 
Die prozentuale Vergrößerung der gesamten 
Amperewindungen der Wendepole gleich 
AWa+AWy' ist aber natürlich eine ver- 
hältnismäßig geringere, sodaß man, wenn 
keine anderen Gründe dagegen sprechen, 
hierin verhältnismäßig weit gehen kann. 


Zusammenfassung. 


Der Wendekraftflaß schließt sich, wenn die 
Wendepole allein erregt sind, ausschließlich 
darch dieselben. Bei belasteter Maschine da- 
gegen durch den benachbarten un gleichnamigen 
Hauptpol. 

Der Kraftflaß der Hauptpole bleibt von 
Leerlauf bis Belastung ungeändert, nicht so im 
Ankereisen und Joch. 

Eine besondere Formgebung der Wendepol- 
Flächen ist, infolge des in Form und Größe 
veränderlichen Feldverlaufes unter den Bürsten, 
belanglos. 


— + 


— e ee — nn 


U A) - 


10. Januar 1907. 
Schließlich wird ein Berechnungsverfahren, 
auf Grundlage einer Berechnung der Induktion 
unter den Wendepolen aus der magnetischen 


Leitfähigkeit daselbst, gebracht. 


Die neue Haupt-Schaltanlage 
im Elektrotechnischen Institut der Tech- 
nischen Hochschule Hannover. 


Von Dı.»Qug. E. Beckmann, Hannover. 


Die Stromversorgung eines elektrotech- 
nischen Laboratoriums ist infolge der 
Mannigfaltigkeit der geforderten Spannun- 
gen und Stromformen eine ganz besondere 
‚Aufgabe auf dem Gebiete der elektrischen 
Energieverteilung. 

Die Aufgabe ist in verschiedener Weise 
gelöst worden. In den in neuester Zeit er- 
bauten großen Instituten, wo häufig schon 
erhebliche Entfernungen der einzelnen 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


— [7 [- en a E aaa A raba 


tere Bedingung läßt man daher wohl — 
wenigstens für einen Teil der Netze — 
fallen, die dann mit einer beliebigen der 
vorhandenen Stromquellen in der Zentral- 
stelle verbunden werden können. Die von 
irgend einer Belastung herrührenden Netz- 
Spannungsverluste übertragen sich natür- 
lich mehr oder minder auf sämtliche Ab- 
zweigungen; daher müssen die Netz-Leiter- 
qyuer:chnitte sehr reichlich angenommen 
werden. 

Im elektrotechnischen Institut der Tech- 
nischen Hochschule Hannover wurde im 
ersten Ausbau der Schaltanlage — mit 
Rücksicht auf die damals geringen Ent- 
fernungen der einzelnen Räume vonein- 
ander — jede einzelne Zimmerleitung in 
die Zentralstelle eingeführt und dort an 
einen als Schienenschalter ausgeführten 
Linienwähler angeschlossen, der gestattete, 
ihr jede beliebige, mit den Dynamos, den 
Akkumulatoren-Batterien oder deren Teilen 
herstellbare Spannung zu geben. 

Der allmählichen Vergrößerung des In- 


Räume voneinander und von der Zentral- | stitutes entsprechend, wurde der Schienen- 


telle vorliegen, sind Netze verschiedener 


Kraftanschluß Zum 
Drehstremiransformater [jehttrans- 
25 KW 5000/20} 
ddt. Drekstromnetz 
Fhasennannung sch. HOV 


ormidlor 


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schalter unter Beibehaltung dieser Vertei- 


AARAA 


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\ENH\S 


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1907. Heft 2. 29 


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N T ea aeea IIM 


weiterten und verbesserten Schaltanlage 
bewilligt, die im folgeuden kurz beschrieben 
werden soll. 

An Stromquellen hat die Schaltanlage 
(Abb. 22) aufzunehmen: 


1. Gleichstrom. 


Zwei Batterien für je 40 Amp und 
2><60 V, eine Batterie für 100 Amp und 
3><10 V, eine Batterie für 100/300 Amp und 
3><40 V. 

Ferner eine Lademaschine für 120 Amp 
bei 150 V, sowie die Gleichstroinseite einer 
Drehstrom - Gleichstrom - Motordynamo für 
80 Amp bei 100 bis 120 V. 


2. Wechselstrom. 


Einen Drehstrom-Kraftanschluß an das 
städtische Drehstrom-Werk für 110/190 V 
und 5 KW mit neutralem Leiter bei 190 V. 

Einen Lichtanschluß, 1 KW (einphasig), 
gespeist von dem an das gleiche Netz an- 
geschlossenen Kraft- Licht - Transformator 
von 50 KW. (Der Anschluß dient nur zur 
Versorgung einiger Glühlampen in dunklen 
Räumen sowie zur Speisung von Skalen- 


ei >to 


Plan der neuen Schaltanlage im Flektrotecbnischen Institut der Technischen Hochschule Hannover. 


Spannung und Stromform durch das ganze 
Gebäude verlegt und in die einzelnen 
Räume hineingeführt. 

Jeder Raum erhält dann eine Vertei- 
lungs - Schalttafel, in welche die Netz- 
anschlüsse sowohl wie die eigentlichen Ar- 
beits- oder Zimmerleitungen eingeführt 
werden. So kann jede Zimmerleitung jede 
beliebige in den Netzen vorhandene Span- 
nung erhalten. 

Das beschriebene Verfahren hat den 
Vorzug großer Bequemlichkeit in der Be- 
dienung, sowie den, daß man in jedem 
Raum selbst erkennen kann, ob und welche 
Pannung auf eine der Arbeitsleitungen 
des Zimmers geschaltet ist. Dazu kommt 
der Vorteil der Einfachheit und Billigkeit 
der Leitungsführung. | 

Anderseits ist natürlich auch bei An- 
P noning mehrerer, auch etwaiger Mehr- 
eiternetze, die Zahl der zur Verfügung 
S enden Spannungen und Stromtormen 

eachränkt, solange beide für jedes der 
verlegten Netze unveränderlich sind. Letz- 


Abb. 22. 


lungsart auf 45 Schienenpaare je für eine 
Zimmerleitung ausgebaut. Während sich 
diese Stroinverteilung im übrigen vorzüg- 
lich bewährte, wurde im Jahre 1900 — in- 
folge des starken Besuches der Hoch- 
schule — im Maschinenraum eine Vertei- 
lungs-Schalttafel der oben skizzierten Art 
wünschenswert und nach zeitgemäßen Grund- 
sätzen ausgeführt, besonders um an einer 
beliebigen Arbeitsleitung des Maschinen- 
raumes rasch die Spannung wechseln zu 
können, sowie um eine bessere Übersicht 


über die Schaltung der Arbeitsleitungen: 


dieses Raumes an Ort und Stelle zu er- 
möglichen. 

Die technische Ausführung der Zentral- 
Schaltanlage wurde inzwischen mehr und 
mehr unzeitgemäß. Die Apparate waren 
zum Teil noch auf Holz angebracht, auch 
waren manche Kontakte ganz unzugänglich 
und schwer auszubessern und dergleichen 
mehr. Auf einen bezüglichen Antrag wur- 
den daher im Jahre 1905 die Mittel für 
völlige Neubeschaffung einer zugleich er- 


beleuchtungen und dergleichen. Da der 
Standort der letzteren wechselt, ist dieser 
Lichtanschluß über den Schienenschalter 
geführt.) 

Die Drehstromseite der unter 1. er- 
wähnten Drehstrom - Gleichstrom - Motor- 
dynamo mit normal 1% V und 10 KW. 

Für 1 und 2 waren gewisse Reserven 
vorzusehen. 

Die Horizontalschienen des großen 
Schienenschalters (Abb. 22) stellen die Pole 
dieser Stromquellen dar, und zwar für die 
Batterien unmittelbar die oberen 14 Schienen, 
für die übrigen Stromquellen (für Wechsal- 
strom sowie für die übrigen Gleichstrom- 
Quellen die unteren 8 Schienen) nach Ver- 
bindung mit den senkrechten Zuführungs- 
schienen. 

Für diese Verbindungen dienen die 
Tafeln an beiden Enden des Linienwählers 
(links Wechselstrom, rechts Gleichstrom). 
Auf diesen Tafeln erfolgt auch die Ver- 
bindung der Stromquellen untereinander, 
der Batterien mit den I,ademaschinen, die 


0 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 2. 


- — m 0 


mm m 


10. Januar 1907. 


nn HET eg, 


Zwischenschaltung der Widerstände bei der 
Ladung mehrerer der Batterien in Parallel- 
schaltung, sowie die Stromversorgung von 
Hilfsmaschinen. 

Durch Reihen- und Gegenschaltung der 
einzelnen Batterien beziehungsweise von 
Batterieteilen mit Hilfe der freien senk- 
rechten Schienen der „Gleichstrom“-Tafel 
kann man von 10 zu 10 V jede beliebige 
Gleichspannung zwischen 10 und 390 V an 
den wagrechten Schienen herstellen. Gleich- 
zeitig sind an den entsprechenden wag- 
rechten Schienen außerdem wenigstens 
die Einzelspannungen 10, 20, 30, 40, 60, 80 
und 120 V verfügbar. Natürlich ist auch 
Parallelschaltung der drei Batterien von 
120 V möglich, wodurch rund 400 Amp bei 
120 V auf kürzere Zeit zur Verfügung 
stehen. 

Von der Wechselstrom-Tafel aus kann 
man zweimal Drehstrom mit neutralem 
Leiter oder viermal Einphasenstrom mit 
Hilfe der acht unteren wagrechten Schienen 
zum Linienwähler führen. Da die Wechsel- 
strom-Quellen im allgemeinen keine elek- 
trische Verbindung untereinander haben, 
ist auch gelegentlich noch eine Vermehrung 
dieser Schaltungsmöglichkeiten dadurch an- 
gängig, daß man eine Schiene jeder Strom- 
art für eine andere Stromart mitbenutzt. 

Eine große Vielseitigkeit der Spannun- 
gen und Frequenzen bei Wechsel- oder 
Drehstrom ergibt sich bei Benutzung des 
Gleichstrom-Drehstrom-Umformers dadurch, 
daß die Magnetwicklung sowohl der Gleich- 
strom- als auch der Wechselstromseite wie 
auch der Gleichstrom-Anker die verschie- 
denstenGleichspannungen aus demSchienen- 
schalter erhalten können, Die Frequenz ist 
veränderlich zwischen etwa 10 bis 60 Pe- 
rioden, die Spannung etwa zwischen 0 und 
250 V, sodaß alle für Messungen praktisch 
in Betracht kommenden Spannungs- und 
Frequenzwerte mit dieser Stromquelle her- 
gestellt werden können. 

Für Wechselstrom höherer Frequenz 
bleibt die Dreischienen-Gruppe auf der 
Wechselstrom-Tafel zur Verfügung. 

Der eigentliche Linienwähler enthält 
46 senkrechte Schienenpaare für Zweileiter- 
Anschlüsse, sowie zweimal drei Schienen 
für je ein Dreileiter- und zweimal vier 
Schienen für ein Vierleiter- (Drehstrom-) 
Netz. Sämtliche senkrechten Schienen- 
gruppen des Schienenschalters erhielten, 
wenn sie eine n-polige Leitung versorgten, 
(n — 1)-polige Hebelschalter für 100 Amp 
oben auf der Tafel. 

Wie die Schienen 9, 10, 11 und 12 von 
unten auf den Endtafeln rechts und links 
Querverbindungen der Stromquellen unter- 
einander gestatten, so ist mit Hilfe der auf 
gleicher Höhe liegenden Schienen des 
Linienwählers, die von jenen elektrisch 
isoliert sind, eine Querverbindung der 
Zimmer- und Netzleitungen untereinander 
möglich, wie sie z. B. erforderlich wird, 
wenn eine im Maschinenraum aufgestellte 
Maschine im Indikatorzimmer auf Kurven- 
form der Spannung untersucht werden soll. 

Für die Stromquellen wie auch für den 
Sehienenschalter sind die erforderlichen 
Schalter und Meßinstrumente vorgesehen und 
insbesondere für die Batterien vier beson- 
dere Batterietafein aufgestellt (Abb. 23). 
Namentlich sind die erforderlichen Neben- 
schlüsse eingebaut, um den Strom nach 
Richtung und Größe in jedem Batterieteil 
wie auch in jeder Schiene feststellen zu 
können. Die Batterie-Spannungsmesser sind 
auf die einzelnen Batterieteile sowie auf die 
Gesamtspannung umschaltbar. 

Eine Sicherung jeder einzelnen Zimmer- 
leitung erschien nicht wohl durchführbar, 
auch aus dem Grunde nicht erforderlich, 
weil die einzelnen Leitungen durchweg den 


Normalstrom der Batterien ertragen. Daher 
wurden anstatt der Leitungen die Batterien 
gesichert und zwar sowohl durch Schmelz- 
sicherungen wie durch selbsttätige Stark- 
strom-Ausschalter, welche letzteren so ab- 
geglichen sind, daß die Sicherungen nur im 
Fall des etwaigen Versagens der selbst- 
tätigen Ausschalter in Wirkung treten — 
ein Fall, der bisher nicht eingetreten ist. 
Der Umstand, daß bei vorkommenden 
Kurzschlüssen in einer Leitung sämtliche 
an die gleiche Batterie angeschlossene Lei- 
tungen spannungslos werden, ist gegenüber 
der großen Einfachheit der Anordnung ohne 
erhebliche Bedeutung, besonders, wenn 
man diesen Fall durch Anwendung von 


vermieden. Die Schienen sind für einen 
Normalstrom von überall 100 Amp gebaut, 
sie ertragen jedoch gegebenenfalls wesent- 
lich mehr. Die Verbindungen geschehen 
mit Hilfe von Schraubstöpseln aus Messing 
— mit Hartgummigriffen —, die leicht ein- 
zusetzen und wieder zu entfernen sind und 
einen vorzüglichen Kontakt gewährleisten. 

Die Herstellung der ganzen Anlage 
übernahm die Firma Voigt & Haeffner. 
Frankfurt a. M.-Bockenheim für den Kosten- 
betrag von 10000 M. 

Ein großer Vorzug der Anlage ist der, 
daß man mit einem Blick die Schaltung 
sämtlicher Stromquellen und Leitungen 
übersehen kann. 


Hauptschalttafel im Elektrotechnischen Institut der Technischen Hochschule Hannover. 
Abb. 23 


Hauptschalttafel im Elektrotechnischen Institut der Technischen Hochschule Hannover. 
Abb. 24. 


empfindlichen Sicherungen oder selbst- 
tätigen Ausschaltern bei Versuchen („mit 
besonderer Kurzschlußgefahr“) nach Mög- 
lichkeit ausschließt. 

Zur Prüfung der Schienenspannungen 
ist ein Wechselstrom-Spannungsmesser bis 
200 V (Abb. 22 links), sowie ein Präzisions- 
Spannungsmesser für Gleichstrom mit drei 
Meßbereichen für 50, 250 beziehungsweise 
500 V (rechts) vorhanden, die mittels beweg- 
licher Schnüre und Schwachstrom-Stöpsel 
an die Schienen gesetzt werden können. 

Bezüglich der Ausführung der Schalt- 
anlage sei bemerkt, daß nur Metall und 
Marmor zur Verwendung gekommen ist; 
jede Holzeinrahmung und dergleichen wurde 


Da die Stromquellen (Transformator, 
Motordynamo und Batterien) in unmittel- 
barer Nähe des Schaltraumes aufgestellt 
sind, ergeben sich in den Zuleitungen bis 
zu den wagrechten Schienen nur äußerst 
geringe Spannungsverluste. Die einzelnen 
Zimmerleitungen beeinflussen sich daher 
gegenseitig so gut wie gar nicht. 

Die Schaltanlage hat eine vorteilhafte 
zentrale Lage im Institut. Leider lieb es 
sich mit dem zur Verfügung stehenden 
Raum nicht ermöglichen, die Werkstätten 
in unmittelbarer Nähe des Schaltraume® 
unterzubringen, wie das zur Vereinfachung 
der Bedienung in den neuerbauten Insti- 
tuten geschehen ist. 


10. Januar 1907. 


— 


Abb. 23 und 24 zeigen Ansichten der 
Schaltanlage. Auf Abb. 23 erkennt man 
hauptsächlich die Batterie-Tafeln sowie die 
Gleichstrom“-Tafel des Schienenschalters. 
Abb. 24 zeigt den eigentlichen Linienwähler 
und im Vordergrunde die „Wechselstrom“- 
Tafel des Schienenschalters. 

Abgesehen von dieser Schaltanlage ist 
das Institut mit 4 Motoren von zusammen 
70 PS an die Straßenbahnleitung mit 500 V 
und mit einem Motor von 15 PS an das 
städtische Drehstromnetz angeschlossen und 
verfügt über eine Spannungsbatterie von 
400 V, schaltbar von 20 zu 20 V, bei 5 Amp 
für Isolations- und Kapazitätsmessungen. 


Zusammenfassung. 


Es wird eine Laboratoriums-Schalttafel be- 
schrieben, bestehend aus 46 Schienenpaaren 
für Zweileiteranschlüsse und zweimal drei s80- 
wie zweimal vier Schienen für Mehrleiter- 
anschlüsse. An diese Schienen sind die zu den 
Arbeitsräumen führenden Verbrauchs - Leitun- 
gen ausschaltbar angeschlossen. Die Speisung 
der Schienen erfolgt beliebig mit Gleich- 
strom aus vier Akkumulatoren - Batterien von 
10 bis 390 V, steigend von 10 zu 10 V, und mit 
normal bis 100, maximal bis 800 Amp, oder 
aus einer Drehstrom-Gleichstrom-Motordynamo 
mit 100 bis 120 V bei bis zu 80 Amp, oder mit 
Wechselstrom oder Drehstrom aus dem städti- 
schen Netz mit swei Transformatoren von 25 
und 50 KW bei 110/190 V und 50 Perioden, be- 
liebig in Stern oder Dreieck schaltbar, oder 
aus einer Gleichstrom-Drehstrom-Motordynamo 
mit 0 bis 250 V und bis zu 50 Amp bei 10 bis 
60 Perioden. Alle Stromquellen sind durch 
Schmelzeinsätze, die Batterien außerdem durch 
selbsttätige Maximalausschalter gesichert. 

Der Vorteil der Anordnung ist, daß man 
jeder Verbrauchsleitung jede der genannten 
Spannungen und Stromarten leicht zuführen 
und an der Schalttafel den gesamten Instituts- 
verbrauch sofort übersehen kann. 


Die Generalversammlungen des Verbandes 

Schweizerischer Elektrizitätswerke (V.S.E.), 

der Glühlampen - Einkaufs - Vereinigung des 

V.S. E. und des Schweizerischen Elektrotech- 

nischen Vereins (S. E. V.) in Bern am 22. bis 
24. September 1906. 


In Gemäßheit eines Beschlusses der letztjähri- 
gen Generalversammlung in Freiburg fanden sich 
die schweizerischen Elektrotechniker in diesem 
Jahre zur Beratung ihrer Angelegenheiten in 
Bern ein. Diese Stadt war durch den Ausbau 
ihrer Elektrizitätswerke und das benachbarte 
Kander-Werk in der Lage, den Elektrotechnikern 
Gelegenheit zu eingehenden Studien zu bieten. 

Am 22. September fanden die beiden erst- 
genannten Generalversammlungen statt. Die 
Generalversammlung des V. S. E. wurde von 
Direktor Oppikofer (Bern) als Vorort geleitet. 
In seinem Jahresbericht wies derselbe auf die 
Teilnahme des V.S.E. an den Beratungen des 
Entwurfes der Vorschriften, betreffend Er- 
stellung und Instandhaltung der elek- 
irischen Starkstrom-Anlagen, hin. Es 
wurde hierbei eine möglichst allgemeine Fassung 
angestrebt, um für die Zukunft dem Konstruk- 
teur und Installateur möglichst freie Hand 
innerhalb der mit Rücksicht auf die Sicher- 
heit gezogenen Grenzen zu lassen. Diese 
Vorschriften werden voraussichtlich anfangs 
nächsten Jahres in Kraft treten. 7u dem Ent- 
warf des Bundesgesetzes, betreffend die 
Arbeit in den Fabriken, mußte die Kom- 
mission des V. S. E. Stellung gegen Art. 16 
nehmen, der für durchgehende Betriebe die 
achtetündige Arbeitszeit vorsieht, und zwar 
mit Rücksicht auf die kleineren Werke. (In 
dem Berichte über die Generalversammlung des 
S. E. V, wird auf diese Angelegenheit zurück- 
gekommen werden.) Er teilt ferner mit, daß eine 
Dienstvorschrift und ein Tarif für die Eichstätte 
des S. E.V. erschienen ist. Im Tarif sind den Ver- 
bandsmitgliedern Rabatte eingeräumt. Die Zahl 
der Mitglieder (darunter viele mit zwei und 
mehreren Werken) des V.S. E. beträgt 156. Der 
Jahresbeitrag wird in gleicher Höhe beibehalten, 


3. Vorschriften, 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 2. 
m TH m 


das Budget genehmigt und als Vorort für das 

neue Geschäftsjahr St. Gallen gewählt. An 

die Arbeiten der Statistik des S. E. V. wird ein 

Beitrag von 300 Fres bewilligt, an die schweize- 

rische Studienkommission für elektrischen Bahn- 

betrieb eine Zuwendung von 509 Fres. Über die 

Arbeiten der letzteren berichtet Direktor Alle- 

mann (Olten-Aarburg): Das Budget 1906 sieht 

bei 69500 Frcs Einnahmen und 54000 Frcs 

Ausgaben einen Überschuß von 15 500 Fres vor. 

Die Kommission hielt drei Versammlungen ab 

zur Entgegennahme von mündlichen Berichten 

der Mitarbeiter über die Studien auf der Veltlin- 

Bahn, der Varese-Bahn, in Amerika (Prof. Dr. 

W. Wyssling), Mailand-Porto-Ceresio, Paris- 

Orleans-Bahn, Invalides-Versailles, Paris-Metro- 

politain. Nach einem Berichte des General- 

sekretärs (Prof. Dr. W. Wyssling) wird die 

Arbeit IV des Programms: Aufstellung der 

Kostenvoranschläge für Bau und Betrieb der 

elektrischen Bahnen voraussichtlich Ende 1906 

beendet sein. 

Die Glühlampen-Einkaufs-Vereinigung hat 
im Geschäftsjahre 384322 Glühlampen verkauft. 
Von dem Netto-Überschuß von 885,45 Fres wird 
die Hälfte zur Verfügung der Material-Prüf- 
anstalt des S. E.V. gestellt zwecks Verbesse- 
rung ihrer Photometer-Einrichtungen. Die 
Material-Prüfanstalt war beauftragt worden, in 
den Fabriken der Glühlampen - Fabrikanten 
periodische Prüfungen an deren Photometer- 
Einrichtungen vorzunehmen. Diese Prüfungen 
hatten zur Folge, daß am Ende des Berichts- 
jahres in der Qualität der Glühlampen eine er- 
hebliche Besserung eintrat. Bei den von der 
Material-Prüfanstalt an 5152 Glühlampen vorge- 
nommenen Prüfungen ergaben sich 25°/, ungu- 
lässige Spannung und 48°/, unzulässiger Watt- 
verbrauch. Direktor Allemann berichtet über 
die Entwicklung der Metallfaden-Glühlampe, 
welche seiner Meinung nach die elektrische 
Lampe der Zukunft sein wird. . 

Am 23. September fand die Generalver- 
sammlung des S. E. V. unter Vorsitz von Direktor 
Wagner (Zürich) statt. Nach Genehmigung 
des Protokolles der letzten Generalversammlung 
wird der Jahresbericht des Präsidenten über 
das abgelaufene Jahr entgegengenommen. 
Demselben ist zu entnehmen: Dem S. E. V, 
dessen Eichstätte vom Bundesrate mit 10000 Frcs 
subventioniert wurde, wurden vom Eidgenössi- 
schen Post- und Eisenbahn-Departement eine 
Einladung zur Beschickung der eidgenössischen 
Kommission für elektrische Anlagen durch zwei 
Vertreter (E. Huber und H. Wagner) und 
gleichzeitig nachstehende Entwürfe zur Bera- 
tung zugestellt: 

1. Vorschriften, betreffend Erstellung und In- 

 standhaltung der elektrischen Schwachstrom- 
Anlagen; 

2. Vorschriften, betreffend Erstellung und In- 
standhaltung der elektrischen Starkstrom- 
Anlagen; 

betreffend Parallelführungen 
und Kreuzungen von Schwachstrom- mit 
Starkstrom-Anlagen und von elektrischen 
Leitungen mit Eisenbahnen; 

4. Vorschriften, betreffend Erstellung und In- 
standhaltung der elektrischen Einrichtungen 
der elektrischen Bahnen; 


5. Reglement über zulässige Spannungen in 

Starkstrom-Anlagen. 

Die Kommissionsberatungen dürften mit 
Ende des Jahres 1906 beendigt sein, worauf die 
Entwürfe dem Bundesrate vorgelegt werden. 

Auch der S. E. V. hatte sich mit dem vor- 
erwähnten Fabrikgesetz beschäftigt und durch 
Eingabe an das eidgenössische Handels- und 
Industrie - Departement eine Ergänzung des 
Art. 15 durch folgenden Zusatz verlangt: „Bei 
ununterbrochenen Betrieben darf für Arbeiter, 
deren Tätigkeit vorzugsweise in der Beauf- 
sichtigung und Kontrolle des Maschinenganges 
besteht (das sind bei Elektrizitätswerken Ma- 
schinen-, Schalttafel- und Turbinenwärter und 
das dazu gehörige Aufsichtspersonal), die Dauer 
der Dienstbereitschaft 12 Stunden innerhalb 
24 Stunden betragen. Während dieser Präsenz- 
zeit sind Ruhepausen an Ort und Stelle von 
zusammen mindestens 2 Stunden einzurichten. 
Ungefähr in der Mitte der Arbeitszeit soll die 
Ruhe wenigstens 1 Stunde dauern.“ 

Der Verein besitzt 1 Ehrenmitglied, 279 
Kollektiv- und 410 Einzelmitglieder. Von dem 
Überschuß der Jahresrechnung der technischen 


31 


Prüfanstalten wurden 1000 Fres dem Fonds der 
letzteren überwiesen und 7000 Frcs zur Ergän- 
zung der Instrumenten- und Spezial-Einrich- 
tungen der Material-Prüfanstalt und der Eich- 
stätte verwendet. 

Die technischen Prüfanstalten des S.E.V. 
(Starkstrom - Inspektorat, Material - Prüfanstalt 
und Eichstätte), welchen eine Aufsichtskom- 
mission mit Direktor E. Bitterli (Zürich) als 
Präsident vorsteht, haben in Mailand nebst ver- 
schiedenen auf ihre Einrichtungen bezughaben- 
den Drucksachen und graphischen Darstellun- 
gen eine Karte der Schweiz (1:100000) mit 
eingezeichneten Starkstrom-Fernleitungen und 
Bahnleitungen ausgestellt. Das Starkstrom-In- 
spektorat hat als eidgenüössische Kontrollstelle 
400 Inspektionen eingeführt, 840 Planvorlagen 
und 22 Expropriations-Begehren erledigt und 
377 Berichte aufgegeben. Die Anschlußwerte 
der ihm zur regelmäßigen Inspektion unter- 
stellten Werke sind 1068182 Glühlampen, 7538 
Bogenlampen, Motoren mit zusammen 11031 PS 
und andere Stromverbrauchs-Apparate mit zu- 
sammen 6930 KW. Das Starkstrom-Inspektorat 
hatte sich insbesondere mit der Neubearbeitung 
der Bundesvorschriften über Erstellung und 
Instandhaltung der elektrischen Anlagen be- 
schäftigt. 

Die Material-Prüfanstalt erledigte 200 Auf- 
träge (1904: 134) mit zusammen 6252 Prüfgegen- 
ständen (1904: 3173). Von den übrigen Unter- 
suchungen sind zu erwähnen: Dauerversuche 
an Glühlampen für die Glühlampen-Eiakaufs- 
Vereinigung des V. S. E, Studien über das 
zeitliche Verhalten von in Röhren verlegten 
isolierten Drähten, Untersuchungen an Isola- 
toren im Freien (noch nicht abgeschlossen), 
Untersuchungen über das Verhalten von Zement- 
masten bei eintretender Berührung mit der 
Hochspannung (die natürliche Erdung dieser 
Maste genügt, um gefahrbietende Spannungs- 
erhöhungen zwischen Mast und Erdoberfläche 
zu vermeiden), Untersuchungen an den in ge- 
wissen Entfernungen durch einen geerdeten 
Draht verbundenen Eisenmasten der Hoch- 
spannungs-Leitung Engelberg-Luzern (bei der 
Berührung des Mastes mit der Hochspannungs- 
Leitung und guter Erdung ergeben sich keine 
gefährliche Spannungen zwischen Mast und um- 
gebenderErdoberfläche,bei mangelhafter Erdung 
aber Potentialdifferenzen von mehr als 1000 V). 

Die Eichstätte hatte 296 Prüfaufträge 
(1904: 99) mit zusammen 707 Instrumenten 
(1904: 356) zu verzeichnen. Der Vorstand des 
S. E. V. hat die Dienstvorschrift der Eichstätte 
des S. E. V., betreffend die Prüfung elektrischer 
Meßgeräte und den diesbezüglichen Tarif ge- 
nehmigt. Die Prüfungsarbeiten umfassen vor- 
läufig folgende Instrumenten-Kategorien und 
Meßbereiche. | 

A. Für Gleichstrom: 
Spannungsmesser bis 560 V. 
Strommesser bis 400 Amp. 
Wattstunden- und Amperestunden-Zähler 
bis 400 Amp und 560 V. 


B. Für Wechselstrom und Drehstrom von 
25 bis 65 Perioden i. d. Sek.: 

Spannungsmesser, Spannungswandler und 

Meßtransformatoren bis 9000 V. 

Strommesser und Stromwandler 

400 Amp. 
Einphasen-Wechselstrom-Zähler für Zwei- 
leiter- und Dreileiter- Anlagen bis 
400 Amp und 9000 V. 
Dreiphasen-Wechselstrom-Zähler für Drei- 
leiter- und Vierleiter- Anlagen bis 
400 Amp und 9000 V bei induktiver oder 
induktionsfreier Belastung. 

C. Für Gleichstrom und Wechselstrom mit 
den unter A und B angegebenen Meß- 
bereichen: 

Elektrodynamometer. 

Wattmeter 

Vorschaltwiderstände und Nebenschlüsse. 

Isolationsprüfer. 

D. Uhrwerke für Zeitschalter, Doppeltarif- 
und Mehrfachtarif-Zähler, Betriebsstun- 
den-Zähler für Gleich- und Wechselstrom. 

Chronoskope, Tachographen, Frequenz- 
messer usw. 

Untersuchungen für weitergehende Meß- 
bereiche als die angeführten bleiben von Fall 
zu Fall vorbehalten. 

Die Dienstvorschrift gibt ferner die Namen 
an, welchen die Meßgeräte für den gewerbs- 


bis 


32 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 2. 


10. Januar 1907. 


Ten nn nn nn mn mn mn mn uamo 


mäßigen Verkauf von elektrischer Energie 
entsprechen müssen. 

An Stelle der eine Wiederwahl ablehnenden 
Vorstandsmitglieder Direktor Wagner und 
Direktor de Montmollin werden neu gewählt 
Direktor Oppikofer und Direktor Amezdroz. 
Als Präsident des S. E. V. wird gewählt Direktor 
Nizzola von der „Motor“ A.-G. (Baden). 

Für die Kommission für Maßeinheiten und 
einheitliche Bezeichnungen berichtet Direktor 
Denzler: Er erhofft nunmehr einen Fortschritt 
in dieser wichtigen Frage durch die Tätigkeit 
der vom V.D.E. und den Londoner Elektro- 
technikern bestellten Kommissionen, in welchen 
auch der S. E. V. vertreten sein wird. Er ver- 
weist auf das im Entwurfe vorliegende Bundes- 
gesetz über Maß und Gewicht, in welchem 
Art. 27 bis 84 die elektrischen Maßeinheiten 
festlegen. 

Für die Kommission für Erd-Rückleitung 
von Starkströmen berichtet Prof. Dr. W. Wyss- 
ling: Die Versuche wurden mit Gleichstrom 
begonnen, um dann Wechseistrom-Versuche 
anzuschließen. Die Versuche erstreckten sich 
bei Gleichstrom auf die Beeinflussung von 
Bahnsignalen, Blockeinrichtungen, elektrischen 
Uhren; dann auf Telegraphen und Fernsprecher, 
welche voraussichtlich ernstlich nur bei 
Wechselstrom in Betracht kamen. Die 
Versuche wurden zwischen St. Maurice und 
Lausanne (150 Amp konstant bis 24000 V) be- 
gonnen. Ergebnisse: Es ist möglich, mit ver- 
hältnismäßig einfachen Mitteln und geringen 
Kosten auch in nicht sehr günstigem Gelände 
Erdungen für derartige Ströme herzustellen, 
welche allen Anforderungen genügen und ins- 
besondere keine zu großen Übergangswider- 
stände besitzen. Abgesehen von den Abmessun- 
gen oder der Anzahl derEinzelerdungen hat deren 
qualitative Konstruktion keinen sehr großen 
Einfluß auf ihre Leitfähigkeit; wahrscheinlich 
dürfte ein Einfluß der Herstellungsart auf die 
Lebensdauer sein. Derartige Erdungen bieten 
(bei Gleichstrom) keine Gefahr für Personen in 
ihrer Umgebung. Der hauptsächlichste Wider- 
stand der gesamten Erd-Rückleitung liegt im 
Übergangswiderstand der beiderseitigen Erdun- 
gen selbst, derart, daß das Potentialgefälle in 
den Umgebungen der Erdungen relativ groß, 
auf dem Hauptteil der Übertragungsstrecke 
aber sehr klein ist. Demnächst werden Dauer- 
beobachtungen während längerer Betriebs- 
perioden durchgeführt werden. Die gefundenen 
Ergebnisse sind nicht neu und haben sich vor- 
aussehen lassen, aber deren experimentelle 
Feststellung ist von großem Wert. 

Für die Kommission für eidgenössisches 
Wasserrechts-Gesetz berichtet Direktor Frei 
(Rheinfelden): Die Gesetzgebung des Bundes 
beschränkte sich bis jetzt auf den Bundes- 
beschluß, betreffend Verbot der Ausfuhr von 
Wasserkräften. Der Bundesrat wird zur Vor- 
beratung eines bezüglichen Gesetzes eine 
größere Kommission bestellen, in welche vor- 
aussichtlich auch Mitglieder des S. E. V. be- 
rufen werden. 

Für die schweizerische Studienkommission 
für elektrischen Bahnbetrieb berichtet Herr 
Prof. Dr. W. Wyssling: Die Arbeiten werden 
von der Gesamtkommission geleitet, von Unter- 
kommissionen und bezahlten Mitarbeitern ge- 
leistet. Die Berichte werden seinerzeitausführlich 
veröffentlicht. Fertiggestellt wurden eine aus- 
führliche Berechnung des Kraftbedarfes der 
schweizerischen Dampfbahnen, Untersuchungen 
über Fahbrplanbildung, Zugbildung, Studien 
und Berichte über 25 europäische Bahnen (die- 
selben werden in einem Gesamtbericht ver- 
arbeitet) und die Zusammenstellung der schwei- 
zerischen Wasserkräfte. Der Zweck aller Ar- 
beiten, welche voraussichtlich im nächsten Jahre 
abgeschlossen werden können, ist, genügende 
Erfahrungen zu sammeln, bevor größere Sum- 
men an Neubauten gewendet werden, sowie 
zahlenmäßige Angaben zu erlangen für den zu- 
künftigen Bau elektrischer Bahnen. 

Als Festort für die nächstjährige General- 
versammlung wurde Luzern bestimmt. 

Anläßlich der Generalversammlung wurden 
die Elektrizitätswerke der Stadt Bern und das 
Kander -Werk besichtigt. Im nachstehenden 
seien die Hauptdaten dieser Werke gegeben. 


Flektrizitätswerke der Stadt Bern. 


Gleichstromnetz: Dreileiter-Systein, 2% 120V, 
einadrige Kabel ohne Eisenbewehrung In Holz- 


oder Betonkanälen mit Zementstein-Abdeckung, 
Gesamtlänge 44 km. 

Sekundäre Wechselstromnetze: Lichtnetz: 
Einphasenstrom, Dreileiter, 2><120 V, Gesamt- 
länge 67,5 km; Kraftnetz: Drehstrom, 240 V, Ge- 
samtlänge 23 km. Bauart der Wechselstrom- 
Kabel wie im Gleichstromnetz. 

Wechselstrom - Transformatoren - Stationen: 
66 mit 115 Transformatoren von zusammen 
2400 KW Kapazität, sowohl für Einphasen- wie 
Drehstrom-Transformatoren eingerichtet. 

Primäre Wechselstromnetze: Lichtnetz: Ein- 
phasenstrom, 3000 V, zwei- und vieradrige 
Kabel mit 30 bis 80 ymm Kupfer-Querschnitt, 
Gesamtlänge 47,5 km; Kraftnetz: Drehstrom, 
3000 V, dreiadrige Kabel mit 15 bis 80 qmm 
Kupfer-Querschnitt, Gesamtlänge 14 km. 

Hydro-elektrische Anlage „Matten-Werk“: 
Wasserkraft der Aare, Gefälle 3 m, 3 Turbinen 
zu je 150 PS, Antrieb der Dynamos mittels 
Riemen, 2 Zusatz-Gruppen für Akkumulatoren- 
ladung, 2 Batterien zu je 150 Elementen und 
je 972 Amp Std Kapazität. 

Dampfzentrale „Marzili-Insel“: 4 Wasserrohr- 
Kessel von je 210 qm Heizfläche, 13 at Druck, 
280° Überhitzung, Koksfeuerung, Schornstein 
55 mm hoch, 2,2 m oberer lichter Durchmesser; 
2 Dampfturbinen, System Brown-Boveri mit Ein- 
spritz- Kondensation von je 485 KW Leistung 
an Einphasen- oder Drehstrom, 3200 V, 40 Pe- 
rioden; Transformatoren-Station für 15 000/3009V, 
2 Potentialregler für je 500 KW. 

Umformer-Station „Monbijou“: 1 Leuchtgas- 
Motor, 220 PS, arbeitend auf drei zusammen- 
gekuppelte elektrische Maschinen: 1 Drehstrom- 
Synchronmotor, 220 PS, 3000 V, 2 Gleichstrom- 
Dynamos zu je 110 PS, 270 V; 1 Leuchtgas-Motor 
wie oben, jedoch mit nur einer Gleichstrom- 
Dynamo, 220 PS, 550 V; 1 Asynchronmotor, 
400 PS, 300 V, mit gleichzeitig umlaufendem An- 
laßwiderstand und Gleichstrom-Dynamo, 550 V; 
1 Synchronmotor, 400 PS, 3000 V, mit Gleichstrom- 
Dynamo, 550 V; 1 Asynchronmotor, 400 PS, 
3000 V, mit Gleichstrom-Dynamo, 250 V; 1 Asyn- 
chronmotor, 220 PS, 3000 V, mit 2 Gleichstrom- 
Dynamos zu je 110 PS, 140 V; 1 Zusatzgruppe: 
Gleichstrom - Motor, 65 PS, 550 V, Dynamo 
48 KW, 72 V, 660 Amp. 

Anlagekapital: 4 500 000 Fres. 

Anschlußwert: Beleuchtung 1900 KW, Mo- 
toren 1300 KW, Straßenbahnen 800 KW, zu- 
sammen 4000 KW. 


Kander-Werk. 
Wasserkraft: Kander, 4 cbm/Sek, Gefälle 
im Mittel 65 m, Minimalleistung 2600 PS. 
Wasserbauten: Einlaufkanal 680 m lang 
Stollen 860 m lang, eiserne Rohrleitung von 
224 m Länge, 1800 mm lichtem Durchmesser, 
Gefälle 5,08 '/m zur Verbindung von Rohrleitung 
und Wasserschloß. Neben dem Wasserschloß 
ein Vorweiher von 11000 cbm und ein Sammel- 
weiher von 130000 cbm Fassungsvermögen. 
Letzterer auf 400000 cbm ausbaubar. 2 Druck- 
rohr-Leitungen vom Wasserschloß zur Kraft- 
zentrale, 1600 mm lichte Weite. 
Kraftzentrale: 5 Francis- Turbinen zu je 
1200 PS, 1 Francis-Turbine zu 3290 PS, 1 Francis- 
Erregerturbine zu 300 PS, 2 Erregerturbinen zu 


je 20 PS. Selbsttätige und Handregelung. 
Dynamos: Feststehende Anker, umlaufende 
Polräder, 4000 V Drehstrom verkettet, 40 Pe- 


rioden, angekuppelte Erregermaschinen. Die 
Dynamo zu 3000 PS aber besitzt einfache 
Sonder-Erregung mit Hauptstrom-Regelung. 
8 Einphasen - Transformatoren zu je 3000 bis 
6000 KW Leistung, 1 Drehstrom-Transformator 
zu 2000 KW Leistung (Öltransformatoren mit 
Wasserkühlung, 4000 auf 16000 V). 
Leitungsanlagen: Im Umkreise von 5 km 
mit 4000 V, darüber hinaus mit 16 000 V. 4 Haupt- 


stränge. Länge sämtlicher Hochspannungs- 
Leitungen 250 km. 
Verteilungsanlagen: 13 Unterzentralen für 


Transformierung von 16000 auf 2000, 3000 und 
4000 V. In Bern 5 Unterzentralen und 1 An- 
schlußturm. An das Hochspannungsnetz im 
ganzen angeschlossen: 168 Transformatoren mit 
zusammen 10788 KW. 

Anlagekapital: 5 160000 Fres. 

Anschlußwert: 18199 Glühlampen (185248 HK), 
30 Bogenlampen (10,5 KW), 121 Motoren (774 PS), 
180 Strom-Verbrauchsapparate (93,35 KW); Ver- 
teilungsnetze: Bern 736 KW, Langnau 40 KW, 
Burgdorf 100 KW, Burgdorf-Thun-Bahn größter 
Bedarf 1260 KW. H. 


— 


FORTSCHRITTE DER PHYSIK. 


Über das Spektrum des elektrischen Hoch- 
spannungs-Lichtbogens in Luft. 


Von B. Walter. (Annalen d. Phys., Bd. 19, 1906, 
S. 874.) 


Durch Aufnahmen mit einem Quarz-Spektro- 

raphen fand der Verfasser, daß das ultravio- 
ette Ende des Spektrams eines elektrischen 
Hochspannungs-Lichtbogens, wie überhaupt des 
Spektrums eines jeden gewöhnlichen, nicht 
verdichteten elektrischen Funkens in Luft, eine 
Reihe sehr charakteristischer Banden zeigt und 
zwar dieselben Banden, welche schon 1892 
J. M. Eder bei der Verbrennung des Ammoniaks 
beobachtet und als Ammoniak - Banden be- 
schrieben hat. Nach Ansicht des Verfassers 
handelt es sich bei den beobachteten Banden 
nicht um ein Spektrum des Ammoniaks, son- 
dern um ein solches einer Stickstoft-Sauerstoff- 
Verbindung. 

Für diejenigen, welche sich mit der Her- 
stellung von salpetersauren Verbindungen aus 
dem Stickstoff der Luft mittels elektrischer 
Flammenbogen befassen, besteht somit die 
Möglichkeit, mit Hilfe des Quarz-Spektrographen 
den Vorgang der Oxydation des Stickstoffes 
sowohl der Art als der Menge nach näher zu 
verfolgen. G. M. 


Uber ein Verfahren zur Erzeugung phasen- 
verschobener schneller Schwingungen. 


Von L. Mandelstam und N. Papalexi. 
(„Physikal. Zeitschr.“, Bd. 7, 1906, S. 308 ) 


Prof. F. Braun hat bereits Verfahren ange- 
geben, durch gekuppelte Kondensatorkreise 
Denver enobere Schwingungen zu erzeugen. 
nfolge der angewandten Kupplung entstehen 
dabei aber mehrere Teilschwingungen, weshalb 
er die Verfasser veranlaßte, ein Verfahren aus- 
zuarbeiten, bei dem der Strom in jedem der 
Kreise die Sinusform hat. Ihre Versuchs-An- 
ordnung zeigt Abb. 25. Die Kreise / und // 


Inedlulhtor 


V l 
ha 
a, 

K S 
AN 


| 
a B = 
- 7 vun mn 
C S Cgi P it 2 
2 
‚Sri ]tar 


Verfahreu zur Erzeugung phasenverschobener schneller 
Schwingungen in den Kreisen I und ZI. 


Abb. 25. 


stimmen in ihren einzelnen Teilen genau 
überein, der mittlere Kreis enthält außer den 
Kondensatoren cz, c;' und den Selbstinduk- 
tionsspulen p3, pz’ noch eine größere Selbst- 
induktion P. 

Die Kreise / und // sind mit dem mittleren 
Kreise nur durch die Funkenstrecken fı und fz, 
also tatsächlich gar nicht gekuppelt. Die Größe 
von P muß so gewählt werden, daß einem 
Funken bei fı ein solcher bei f} erst nach der 


Zeit , = 4 folgt, wenn n die Schwingungszahl 


des mittleren Kreises bedeutet. Ist ferner yp die 
Durchschlagsspannung von f}, J ein Dämpfungs- 
faktor, v dieSchwingungszahl der Kreise / und 71, 
ee I ee „ die Kapazität der Kondensatoren 
im Kreise /, cə, beziehungsweise c, die der 
anderen Kondensatoren und bezeichnen p, P3 
und 7», die Selbstinduktions-Koeffizienten der 
drei Kreise, so folgt einem Funken bei fı im 
Kreise / der Strom 


= pw 
P: ag 


und im Kreise // der Strom 


ed gin» l 


lo = — 


` 


t 
Wig 20, ft — r) sinfe( —7)+a 
n 


j e 
Pv ates 


Der Phasenunterschied zwischen den beideu 


ER m, 
Strömen ist also a On) 


-n u m — e m ŞE 


AEA e gr ee En — _— 


-= 


10. Januar 1907. 


Der Wirkungsgrad der Anordnung ist 


40903 


De (et en? 


i i öchstwert 1 bei a = C3: Die 
Be wird n Hbstrerständlich den Höchst- 
wert de an des Verfahrens durch Ver- 


a Erde einerseits die Beeinflussung des 


biche E den Funken f„ auf photo- 
Funken fi, AS mittels eines ümlau enden 
gels festgestellt, anderseits die Phasen- 
k chiebung zwischen / und JI nach einem 
nn Prof. F. Braun angegebenen Verfahren 
ae rachen den 


i ielten Ergebnisse ents l 
E in befriedigender Weise. G. M. 


Über die Konstitution des Elektrons. 


W. Kaufmann. (Berlin. Ber. 45, S. 949, 
106 und Annalen d. Phys., Bd. 19, 1906, S. 487.) 


Verfasser berichtet bier über seine Ver- 
ne Prüfung der in jüngster Zeit von 
Lorentz, Einstein, Bucherer und Abraham 
veröffentlichten theoretischen Arbeiten über 
Elektronen. Nach Lorentz verändern die Ab- 
messungen aller physikalischen Körper, ein- 
schließlich ihrer einzelnen Moleküle und der 
Elektronen, ihre Gestalt ia ganz bestimmter 
Weise mit der Geschwindigkeit; bedeutet q die 
Geschwindigkeit des Systems, c die Licht- 
geschwindigkeit, so verkürzen sich sämtliche 
Abmessungen in Richtung der Bewegung im 


Verhältnis 


2 
(1-4)? 
C- 


während die Quermaße unverändert bleiben. 

Zu dieser geometrischen Grundannahme 
ur er noch die physikalische hinzu, daß sämt- 
liche Molekularkräfte sich in derselben Weise 
mit der Geschwindigkeit ändern wie elektro- 
statische Kräfte und daß die „Massen“ der Me- 
chanik sich ebenso ändern wie die elektro- 
magnetische Masse des Elektrons. Durch diese 
Annahmen ergibt sich eine völlige Unabhängig- 
keit aller beobachteten Erscheinungen von der 
Absolutgeschwindigkeit. 

Einstein stellt den Satz an die Spitze, daß 
die innerhalb irgend eines starren Systems 
beobachtbaren physikalischen Erscheinungen 
unabhängig davon sein müssen, ob das System 
sich mit samt dem Beobachter relativ zu irgend 
einem anderen System bewegt. Er kommt da- 
durch im wesentlichen auf dieselben Ergebnisse 
wie Lorentz. 

Bucherer nimmt an, daß das Elektron bei 
unveränderichem Rauminhalt seine Gestalt 
ändere und zwar so, daß das Achsenverhältnis 
des entstehenden Ellipsoides stets dem so- 
genannten „Heaviside - Ellipsoid“ entspreche. 

Bei der Ausführung der Versuche unterwarf 
der Verfasser die £- Strahlen eines Körnchens 
reinen Radiumbromids (von Buchler & Co. in 

ae) gleichzeitig einer magnetischen 
und elektrischen Ablenkung und bestimmte die 
den einzelnen Linienpunkten zugehörigen Ge- 
schwindigkeiten aus den unveränderlichen 
Größen der Versuchsanordnung. Dann ver- 
glich er sie mit den nach der einen oder an- 
eren Theorie aus der Gestalt der photo- 
graphierten Linie berechneten Werten. 

Dadurch kam er zu folgendem: Die erhal- 
tenen Ergebnisse sprechen enischieden gegen 
die Richtigkeit der Lorentzschen und somit 
auch der Einsteinschen Theorie; betrachtet 
man diese aber als widerlegt, so wäre damit 
Ti der Versuch, die ganze Physik einschließ- 
ie der Elektrodynamik und der Optik auf dem 
daondgedanken der Relativbewegung zu grün- 
Em einstweilen als mißglückt zu bezeichnen. 

ine Betrachtung der Einsteinschen Theorie 
gët, daß man, um bei Beibehaltung dieser 
q undannahmen dennoch Übereinstimmung mit 
en von dem Verfasser erhaltenen Ergebnissen 
2 erzielen, bereits die Maxwellschen Glei- 
ah für rubende Körper abändern müßte, 
chritt, zu dem sich wohl einstweilen 
schwer jemand wird entschließen wollen. 

N Wir werden vielmehr einstweilen bei der 
‚Annahme verbleiben müssen, daß die physika- 
en Erscheinungen von der Bewegung re- 
ativ zu einem ganz bestimmten Koordinaten- 
system abhängen, das wir als den absolut 
ruhenden Ather bezeichnen. Wenn es bis 
jetzt nicht gelungen ist, durch elektrodyna- 
Sur oder optische Versuche einen derartigen 
inluß der Bewegung durch den Äther rach- 
zuweisen, 80 darf daraus noch nicht auf die 
nmöglichkeit eines solchen Nachweises ge- 
schlossen werden. 

Was endlich die noch übrigen Theorien von 
onerar und Abraham betrifft, so stellen 

eren Gleichnngen die Beobachtungs-Ergebnisse 


Flektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 2. 
Oo o aM 


T 


i t dar. Um von diesen die der Wirk- 
le näher kommende herauszufinden, 
müßte man die transversale Masse der £- 
Strahlen bestimmen, was vorläufig (wegen der 
Unvollkommenheit der photographischen Hilfs- 
mittel) als unausführbar anzusehen ist. 


Te 


Schutzvorrichtung für die Kaufmannsche 
Luftpumpe. 


Von P. H. Eykman. (An- 
nalen d. Phys., Bd. 19, 1906, 
S. 645.) 
Um beim Arbeiten mit 
Luftpumpen den durch ein 
lötzliches Einströmen der 
Putt allenfalls erwachsen- 
den Schaden hintanzuhal- 
ten, empfieblt der Ver- 
fasser die Elnschaltung 
des durch Abb. 26 ange- 
deuteten Glasventils.') 
EineGlasbirnebschließt, 
wenn sie ungefähr I mm 
nach oben bewegt wird, 
die Leitung ab. c ist eine 
Öffnung in dem Zylinder- 
chen, auf dem die Birne b 
ruht; sie stellt die Verbin- 
dung zwischen dem unte- 
ren und oberen Teile der 
Leitung her. Die Pfeile 
eben die Richtung der 
uftsaugung an. Ein sanf- 
ter Luftstrom geht durch 
die Öffnung c, ein heftiger 
hebt die Birne b und 
schließt die Verbindung 
ab. Bei lotrechter Anord- 
nung fällt b von selbst in 
seine Anfangslage ra 


Glasventil für aie 
Kaufmannsche Luft- 
pumpe. 


Abb. 26. 


Ein neues Verfahren zur photographischen 

Fixierung der Aufzeichnungen von Stimm- 

gabeln, der Fallkörper von Fallmaschinen, von 
Meteorographen usw. 


Von R. Nimführ. (Annalen d. Pys., Bd 19, 1906, 
S. 647.) 


Ein gewöhnliches photograpbisches Kopier- 
papier (Zelloidinpapier) wird mittels einer 
oeum amps sorgfältig (und vorsichtig!) be- 
rußt. Ein so behandeltes Papier ist fast voll- 
kommen lichtunempfindlich; man kann es also 
bei Tageslicht benutzen. Hat man es dann 
auf einer Trommel zum Aufzeichnen ver- 
wendet, so setzt man es dem Tageslicht aus, 
bis die auf der berußten Fläche entstandenen 
Linien dunkel geworden sind, wäscht dann die 
Rußschicht mit Wasser ab und behandelt, das 
heißt fixiert und wässert schließlich die Auf- 
zeichnungen wie eine gewöhnliche photogra- 
phische Kopie. G. M. 


LITERATUR. 


Besprechungen. 


Zeitschrift für das gesamte Turbinen- 
wesen. Herausgegeben von W. A. Müller, 
Zivil-Ingenieur. ll. Jahrgang. 1905. Mit 694 Abb. 
und 3 Tafeln. 384 S. in 4°. Verlag von R. 
Oldenbourg, München-Berlin. 


Bei der bedeutenden Entwicklung der ro- 
tierenden Maschinen, insbesondere der Dampf- 
turbinen, Wasserturbinen und Zentrifugalpum- 
pen, war es mit Freuden zu begrüßen, daß eine 
diese Gebiete umfassende Zeitschrift ins Leben 
gerufen wurde. Das Material der „Zeitschrift 
des Vereins Deutscher Ingenieure“ ist ein 80 
umfassendes, daß dieselbe nicht im entferntesten 
den Ansprüchen in der Veröffentlichung dieser 
modernen Maschinen gerecht werden konnte. 

Die beiden ersten Jahrgänge (1904 u. 1905) 
der „Zeitschrift für das gesamte Turbinenwesen“ 
erschienen in je 24 Heften, während der Jahr- 
gang 1906 36 Hefte umfassen soll, gewiß ein 
Beweis, daß diese Zeitschrift schon einen weiten 
Kreis von Lesern gefunden hat. 

Eine Reihe lehrreicher Aufsätze sind seither 
veröffentlicht worden. Für den Dampfturbinen- 
Bau seien hier besonders hervorgehoben die 
Abhandlungen von Reg.-Rat W. Gentsch „Über 
Regelung von Dampfturbinen“. In anschaulicher 
Weise sind hier die verschiedensten Regelungs- 
Vorrichtungen zusammengestellt und wird so 
ein Bild von der Entwicklung dieses hoch- 
wichtigen Teiles der Dampfturbine gegeben. 

1) Zu beziehen von Dr. H. Geissler Nachf. Franz 
Müller in Bonn. | 


33 


Te e aee 


Die Mannigfaltigkeit, mit der die Frage der 
Regelung der Dampftarbine elöst wird, ist be- 
merkenswert. Es ist vielleicht hier angebracht, 
darauf aufmerksam zu machen, daß es für den 
Leser angenehmer wäre, wenn die Aufsätze In 
den einzelnen Heften etwas länger wären und 
ohne Unterbrechung folgen. So erstrecken sich 
die Abhandlungen von Gentsch mit Über- 
springen der Hefte 14, 17, 21 auf Heft 12 bis 22 
verteilen sich also auf einen Zeitraum von fün 
Monaten. Leicht hätte man dieselben in vier 
bis fünf Heften bringen können. Im Anschluß 
an den Dampfturbinen-Bau sei noch besonders 
auf eine Abhandlung von Niethammer über 
„Turbodynamos“ aufmerksam gemacht. 

Auch über die Entwicklung der Dampf- 
turbine als Schiffsmaschine ist man durch ein- 
zeins kleine Aufsätze vom Laufenden unter- 
halten. 

Für die Theorie der Wasserturbinen finden 
sich im letzten Jahrgang einige Aufsätze, 80 
z. B. von H. Lorenz „Neue Grundlagen der 
Turbinentheorie“. Als originell kann man die 
Abhandlung des russischen Professors Albesky 
bezeichnen über „Neue allgemeine Formeln zur 
Berechnung der Woasserturbinen“. Albesky 
zeigt gleich im ersten Abschnitte ganz eigen- 
tümliche Anschauungen. Er sagt dort, daß er 
seit 15 Jahren am Technologischen Institut in 
Charkow das Konstruieren von Wasserkraft- 
Maschinen leitete und daß in dieser Zeit etwa 
20 Entwürfe zur Wasserkraft-Ausnutzung von 
ihm zur Ausführung gelangt wären. In keinem 
einzigen Fall konnte er Gewißheit haben, daß 
die von ihm oder unter seiner Leitung ausge- 
führten Berechnungen zutreften würden; leider 
seien in einzelnen Fällen seine Befürchtungen 
in Erfüllung gegangen, also mit anderen Worten, 
die entworfenen Turbinen waren nicht gut brauch- 
bar. Er zieht hieraus Schlüsse, daß die bis heute 
bekannten Rechnungs -Verfahren der Wasser- 
turbinen fehlerhaft seien und will neue Formeln 
aufstellen, die für alle Turbinen zuverlässig 
anwendbar sein sollen. Die weitere Entwick- 
lung seiner neuen Formeln in Gegenüberstellung 
der von Bach aufgestellten Gleichungen ist ja 
an und für sich ganz nett, ich sehe aber dureh. 
aus keinen Grund ein, warum man von der 
eintachen Beziehung, wie dieselbe Pfarr, 
Darmstadt, im Taschenbuch der Hütte ange- 
geben hat, nur im entferntesten abgeben sollte. 

Von einem ganz anderen Gesichtspunkte 
aus behandelt Dr. H. Lorenz seine Abhandlung 
über „Neue Grundlagen der Turbinentheorie“. 
Man kann der Redaktion der „Zeitschr. f. d. ges. 
Turbinenwesen“ einen kleinen Vorwurf nicht 
Srapazen, daß sie zwei so von Grund aus ver- 
schiedene Aufsätze über die Theorie der 
Wasserturbine so kurz hintereinander brachte, 
oder lag hierfür vielleicht eine bestimmte Ab- 
sicht vor? Die Abhandlung von Lorenz ist 
eine hochwissenschaftliche zu nennen, die leider 
wohl wegen der daselbst fast ausschließlich 
auftretenden höheren Mathematik von den 
wenigsten Lesern mit dem nötigen Verständnis 
gelesen werden kann. 

Bedeutend erschwert wird im allgemeinen 
das Lesen der Aufsätze, besonders der über 
Wasserturbinen und Zentrifugalpumpen, da- 
durch, daß bei den einzelnen Verfassern . 
die Geschwindigkeiten und Winkel stets ver- 
schieden bezeichnet sind. Hierin liegt ein 
großer Übelstand, der unbedingt beseitigt 
werden müßte!) Zum Lesen dieser Aufsätze 
gehört immer erst ein kleines Studium, um sich 
mit den neuen Bezeichnungen zurecht finden 
zu können. Mit Freuden ist die Anregung von 
Prof. Dr. Cammerer, München, zu be rüßen, 
auf der demnächst in Berlin stattfindenden 
Generalversammlung des Vereins Deutscher 
Ingenieure eine einheitliche Bezeichnung für 
Rechnungsgrößen von Wasserturbinen und 
ähnlichen Maschinen festzulegen. Sollte da- 
selbst irgend etwas zum Ziele führen, so wäre 
es sehr angebracht wenn die Redaktion vor- 
liegender Zeitschrift die Verfasser zwingen 
würde, sich der einbeitlichen Bezeichnungen zu 
bedienen. Den Lesern würde damit ein großes 
Stück Arbeit erspart bleiben. 

‚ Auch für das Gebiet der Zentrifugalpumpen 
dieser in neuerer Zeit sehr in Aufschwung ge- 
kommenen Maschinen, sind sowohl für die Praxis 
und Theorie wertvolle Aufsätze zu finden. 

Besondere Sorgfalt ist auf die Zeitschriften- 
schau und auf die Patentberichte verwendet. 
Vom Laufenden wird man über alle Patent- 
Anmeldungen und -Erteilungen unterrichtet, die 
sich auf Dampf-Wasserturbinen, Zentrifugal- 
pumpen, umlaufende Gebläse und diesen 
verwandte Maschinen beziehen. 


F. Neumann. 


') Eine entsprechende Anregung ist inzwischen erfolgt. 
D, Schrftltg. 


34 


—— 


u 
Te a m a iame 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 2. 


10. Januar 1907. 


ee nnmnaneReReRebRhRjJjhR USA 


KLEINERE MITTEILUNGEN. 


Telegraphie und Signalwesen 
mit Leitung. 


Statistik der russischen Post- und Telegraphen- 
Verwaltung für das Jahr 1904. 


Wir entnehmen derselben nachstehende An- 
pron Am Ende des Jahres waren 160062 km 
inien und 410808 km re vorhanden 
(gegen das Vorjahr mehr 1011 km Linien und 
28915 km engen). Die hauptsächlichsten 
Neuanlagen entfielen auf den europäischen Teil 
Rußlands, wo der Verbindung der nördlichen 
und mittleren Teile mit dem Süden besondere 
Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Wegen des 
ungeheuer angewachsenen Verkehrs im fernen 
Osten infolge des russisch-japanischen Krieges, 
wurden mit Wheatstone-Apparaten zwei direkte 
Linien versehen; die eine von Moskau auf den 
Kriegsschauplatz über Ssamara, Tscheljabinsk, 
Omsk, Nowo-Nikolajewsk, Kansk und Irkutsk, 
die zweite von Moskau nach Irkutsk über 
Kasan, Jekaterinburg und Omsk. Von anderen 
direkten Leitungen sind zu nennen: St. Peters- 
burg - Odessa, Moskau - Odessa, Moskau - Tiflis, 
Warschau-Rostow am Don; diese Linien sollen 
die Verbindung des Nordens und Westens mit 
dem Süden verbessern. Die Strecke St. Peters- 
burg-Rostow wurde außerdem mit einem schnell- 
arbeitenden Wheatstone-Apparat versehen. Die 
neuen Leitungen Kiew -Ssamara und Rostow- 
Ssamara haben den Zweck, bessere Verbindun- 
gen mit Sibirien und Mittel-Asien zu schaffen. 
An parallelen Linien zur Vergrößerung der 
Durchlaßfähigkeit sind zu nennen: Moskau- 
Kiew, St. Petersburg -Charkow, Wilna - Kiew, 
Wilna -Warschau, Ssaratow - Zarizin, St. Peters- 
burg-Moskau und einige andere. Auf den neuen 
Leitungen sowie zur Erhöhung der Durchlässig- 
keit wurden aufgestellt: 220 ergänzende Morse- 
Apparate, 74 Hughes-Apparate und 36 selbst- 
tätige Wheatstone - Apparate. Auf den neuen 
Linien Moskau - Warschau. Moskau - Charkow, 
St. Petersburg-Rostow am Don, Moskau-Rostow 
am Don, Ssamara-Omsk, Omsk-Tjumen, Tjumen- 
Irkutsk arbeiten Wheatstone-Apparate teils in 
einfacher, teils in Duplex-Schaltung. Die bereits 
1903 erkannten Vorteile des Hughes - Duplex- 
betriebes veranlaßten die weitere Einführung 
von 24 solchen Apparaten, welche besonders 
im mittleren Rußland Verwendung fanden, wo 
ein Verkehr von 140 Telegrammen in der Stunde 
erreicht wurde. Im Jahre 1904 wurden auf der 
Strecke St. Petersburg - Moskau Versuche mit 
dem Baudot-Apparat gemacht, welche so gute 
Ergebnisse lieferten, daß die Einführung des 
Apparates in Rußland wahrscheinlich ist. An 
Telesrammen wurden befördert im inneren 
Verkehr 21618928, im internationalen Verkehr 
3297617 (gegen 17730520 beziehungsweise 
3137290 im Jahre 1903). Dazu kamen 99 564 966 
auf Eisenbahn - Leitungen übermittelte Tele- 
ramme, darunter 3588139 Privattelegramme. 
Die Gesamtzahl aller beförderten Telegramme 
betrug 149422305, davon haben 266273 die 
russischen Linien im Durchgang berührt. Die 
. Wortzahl der auf den Staatstelegraphen be- 
förderten Telegramme belief sich auf 399 668 276 
(gegen 295 291 264 im Jahre 1903). 

An Fernsprechnetzen waren 106 vor- 
handen, von denen 95 durch die Regierung, 11 
durch Privatunternehmer betrieben wurden. Es 
bestanden: 


1908 1904 
km kın 
staatliche Linien . 7144 7034,7 
private ~“ ; 1009 5 2365,3 
8153 9400 
staatliche Leitungen 55 798,5 60 385,8 
private j 68 484,3 79927,2 
124 282,8 140313 


Die Zahl der Anschlüsse betrug 52 12. p 


Fernsprechen mit Leitung. 
Transformator-Wirkung von Fernsprech- 


Übertragerrollen in ihrer Anwendung auf die 
Übermittlung über große Entfernungen. 


[„ Electrical World“, Bd. 47, 1906, S. 1344, 4 Sp, 
3 Abb.] 


Die Fortpflanzung einer einfachen elektri- 
schen Welle durch einen Leiter von großer 
Länge, der mit hohem Widerstande, elektro- 
statischer Kapazität und Nebenuschlüssen be- 
haftet ist, unterscheidet sich wesentlich von der 
Fortpflanzung einer zusammengesetzten Welle, 
die der Weiterleitung der menschlichen Stimme 
beim Fernsprechen dient und dem Grundtone 
der Stimme und einer Reihe von Öbertönen 
entspricht Die Zusammensetzung einer solchen 
Welle ist indessen auf die Begrenzung der Ent- 


fernungen nicht von Einfluß. Wenn auch auf 
der Leitung große Verluste an Strom eintreten, 
so läßt sich doch, wie eingehende Versuche von 
D. Mac L. Therrell gezeigt haben, bei langen 
Luftleitungen nicht sowohl durch Verbesserung 
der Leitung als vielmehr durch Vervollkomm- 
nung des Apparatsystems zur Übertragung der 
Primärenergie gute ee ei: erzielen. 

Der primäre Stromkreis des Fernsprechers 
setzt sich aus einem veränderlichen Wider- 
stande, einer konstanten Energiequelle und der 
primären Wicklung eines Fernsprech -Über- 
tragers zusammen. Durch den Übertrager wird 
der verhältnismäßig schwache Strom der Ener- 
giequele so umgewandelt, daß er auf große 

ntfernungen übermittelt werden kann. Die 
Empfindlichkeit des Empfangs- Apparates ist 
hierbei von außerordentlich großer Bedeutung. 
Um gute Verständigung auf große Entfernun- 
gen zu erreichen, muß das Fernsprech-System 
auch für die den Obertönen der Sprache ent- 
sprechenden Schwingungen passen. 

Durch den Übertrager soll die Spannung 
des Stromes in der Leitung erhöht werden; 
dies kann aber nur bis zu einer gewissen 
Grenze geschehen. Wenn im Übertrager keine 
EN ur aufträten, würde die sekun- 
däre EMK gleich der primären multipliziert mit 
dem Übersetzungs-Verhältnis des Übertragers 
sein. Der sekundäre Strom läßt sich durch die 
Gleichung 


ausdrücken, worin £, Æ und R die Windungs- 
zahl, die EMK und den Widerstand bedeuten. 
Da das Übersetzungs - Verhältnis im Divisor 
einen im Quadrat wachsenden Faktor bildet, so 
ist z. B. bei Verdopplung der Zahl der sekun- 
dären Windungen das Ergebnis nicht günstiger. 

Ein hohes Übersetzungs-Verhältnis hat auch 
hohe Impedanz im sekundären Stromkreis zur 
Folge; dadurch wird der Strom im Empfänger 
vermindert und die Fortpflanzung der Wellen 
in der Leitung ungleichmäßig. 

Zur Verbesserung der Übertragung schlägt 
Therrell vor, die Selbstinduktion im primären 
Stromkreis ganz oder teilweise für eine be- 
stimmte Frequenz durch Einschaltung von 
Kapazität aufzuheben, um den Primärstrom 
sowohl wie den sekundären der Leitung zu 
verstärken. Vollkommene Aufhebung (Resonanz) 
ist nur möglich, wenn 


1 

2af L 3a fO = 0 

ist (f L und C bedeuten ren TE 
Selbstinduktion und Kapazität). enn ein 
Stromkreis für eine Frequenz von z. B. 250 
Schwingungen in der Sekunde abgestimmt ist, 
so wird, wie Therrell gefunden hat, bei 
allen Frequenzen darüber die Resonanz nur in 
stufenweise abnehmendem Maße erreicht. Ein 


stärkerer sekundärer Strom läßt sich weiterhin 
besser erzielen, wenn der primäre Stromweg 
eteilt und in einen Zweig eine Induktanzrolle 
z und in die beiden anderen Zweige zusammen 
mit der Primärrolle des Übertragers die zur Ab- 
stimmung erforderliche Kapazität K, und Ks 
eingeschaltet wird, wie Abb. 27 andeutet. 


Die Induktanzrolle L und die Kapazitäten 
K, und A, sind einander angepaßt; dadurch 
wird im primären Stromkreis Resonanz her- 
gestellt. Bei jeder Veränderung des Wider- 
standes von M steigt oder fällt die Ladung der 
Kondensatoren X, und %,, wodurch ein wech- 
selnder Strom in den primären Windungen W, 
und W, hervorgerufen und ein ähnlich wech- 
gelnder Strom in die Leitung gesandt wird. Bei 
dieser Anordnung ist der primäre Strom erheb- 
lich stärker als bei der bisher üblichen Über- 
trager-Einrichtung. Die von Therrell in der 
Praxis angestellten Versuche haben ein über- 
raschend günstiges Ergebnis geliefert. Kle. 


Drahtlose 
Telegraphie und Telephonie. 


Neuere Untersuchungen von Fessenden. 
[„The Electrical Review“, London, Bd. 58, 1906, 
S. 744, 6 Sp, 3 Abb] 

R. Fessenden berichtet über Versuche mit 
einer drahtlosen Übertragung von Signalen auf 


große Entfernungen und dabei auftretende 
atmosphärische Störungen. Als ein erheblicher 
Mangel dieser Arbeit ist das Fehlen jeder An- 
gabe über die Meßverfahren und die Anordnun 
seiner Luftdrähte usw. zu bezeichnen, die er- 
zielten Ergebnisse entziehen sich daher jeder 
kritischen Beurteilung. 

Die Stärke der Betriebsmaschine gibt 
Fessenden zu 4 PS an, die Entfernun 
zwischen den beiden Stationen (Boston and 
Schottland) betrug etwa 4800 km, trotzdem war 
ein sicherer Nachrichten-Austausch auch bei 
ungünstigem Wetter möglich. Um die atmo- 
sphärische Absorption zu studieren und nach- 
zuweisen, daß sie nicht in der näheren 
Umgebung der Station erfolgte, waren 
Zwischenstationen eingerichtet. Rechnete nun 
Fessenden die Intensität der nngeschwächten 


Signale zu 1000 Einheiten, 8o fand er bei den 
einzelnen Stationen folgende Werte: 
km Einheiten 
Company’s cottage . 0,32 1000 
Lynn. . 2 2 2 220002048 1000 
Schenectady . . . . . . 290 500 
Philadelphia . . . . . . 485 300 
Washington . . . . . . 640 150 
Machrihanish (Schottland) 4800 1 


Danach tritt nach Fessenden bei 48 km 
noch keine Absorption ein (eine an sich recht 
unwaährscheinliche nal 

Die Intensität der einzelnen Signale soll an 
verschiedenen Tagen eines Monats, ja auch an 
verschiedenen Stunden eines Tages sehr ab- 
weichend sein; so war einmal die Signalstärke 
an einem Tage 480-mal größer wie an einem 
anderen Tage, trotz gleicher Sendebedingungen. 

Die bei den Versuchen festgestellten „echo 
signals“, welche !/, Sekunde nach dem eigent- 
lichen Signal als ein weit schwächeres zweites 
Zeichen folgen sollen, erklärt Fessenden so, 
daß dieses „Echosignal“ seinen Weg um den 
Erdball in entgegengesetzter Richtung wie das 
Hauptsignal nimmt, da die hierzu nötige Zeit 
von der Größenordnung !/; Sekunde sein würde. 

Fessenden sieht eine Bestätigung seines 
Schlusses darin, daß die Intensitäten des ersten 
und zweiten Zeichens dem Entfernungsgesetze 


( nach Fessenden) entsprechen. 


Bei der Kleinheit der Sendestation ist es 
undenkbar, daß sich ein derartiger Vorgang 
abspielen kann. 

In einem Abschnitt über „aeolotropic ab- 
sorption“ behandelt der Verfasser seine Beob- 
achtung, daß sich an bestimmten Tagen eine 
drahtlose Nachrichten-Übertragung leichter von 
Osten nach Westen wie von Norden nach Süden 
bewerkstelligen läßt und umgekehrt. 

Die Absorption der elektrischen Wellen 
führt Fessenden auf die Einwirkung des 
Tageslichttes und auf große absorbierende 
Massen zurück, die sich Wolken vergleichbar 
in den höheren Schichten der Atmosphäre 
befinden. Die Höhe der störenden Schichten 
richtet sich nach dem Klima; in den Tropen 
sind dieselben in geringerer Höhe, daher kommt 
es, daß sich dort eine Signal-Übertragung 
schwieriger herstellen läßt wie in der ge- 
mäßigten Zone. Unter dem Einfluß der Sonnen- 
wärme senken sich diese absorbierenden, jeden- 
falls stark ionisierten Luftschichten. Daher ist 
die Energie-Übertragung am Tage bedeutend 
geringer als Nachts. Unter ungünstigen Um- 
ständen kann die Absorption der ausgesandten 
Energie 99,9 /, betragen. Rtz. 


Elektrizitätslehre. 


Zur Theorie der Wechselstromkreise. 


[„Dingl. Polyt. Journal“, Bd. 321, 1906, S. 38, 109, 
118, 23 Sp., 16 Abb.] 


In der obigen Arbeit betrachtet L. Lichten- 
stein gewisse für die Theorie der Wechsel 
stromkreise grundlegende Begriffe Einige 
Ergebnisse von besonderer Bedeutung sollen 
im folgenden wiedergegeben werden. f 

Der Koeffizient der Selbstinduktion einer 
langen rechteckigen Stromschleite ist ihrer 
Länge l proportional 


L= Lg-t 


Lo heißt „Koeffizient der Selbstinduktion der 
Stromschleife für die Längeneinheit“. Neuer- 
dings ist statt dieses Ausdruckes der Name 
„Induktivität der Stromschleife für die Längen- 
einheit* vorgeschlagen worden. Die Einfuhrung 
des Begriffes „Koeffizient der Selbstinduktion 
für die Längeneinheit“ hat zu der Vorstellung 
geführt, als hätte tatsächlich jede Längeneinhel 
und überhaupt jedes in sich nicht geschlossen® 
Leiterstück einen Selbstinduktions-K oeffizienten. 
Den Selbstinduktions-Koeffizienten der on 
schleife faßt man danach als Summe der 10- 
duktions-Koeffizienten, die den einzelnen Leitern 


— | 


10. Januar 1907. 


ihnlich wie der 
` if „chen, auf, ähnlich wie de 
der Schlei? nn der Schleite die Summe aller 
ist Daß diese Vorstellung 


( agamtwiderstan ist 
| ‚iderstände 
“ngelwiderständ In: 
tig ist, ersieht man Aus folgendem ‚hleife 
unrichsg © ejner einfachen Stromsch e. 
Fliebt n magnetisches Feld, 


ieser el = > 
Strom, Sig orsongt a d Hon magnetischen Kraft- 
und die schnitten. Ändert sich der Strom, 80 
unien Seh ‚leichzeitig das Feld, und in der 
pan wird eine EMK der Selbstinduktion 
SCH 


induziert, 

Selbstinduß 
Erscheinung, fe a 
g ihren Ursprung 
selbst ma mittelbar abhängt. un =. 
hätten wir keinen Strom ‚und ge nr 
Salbatinduktion. Liegen jedoch die be Re 
Leiter unmittelbar nebeneinander, sodaß gor 
von ihnen eingeschlossene _Flächenraum null 
wird, 80 verschwindet die Selbstinduktion bis 
anf einen kleinen Betrag, der von dem Felde 


duktion ist also eine physikalische 
in dem den Leiter umgebenden 
hat und von den Leitern 
Leiter 


in den Leitern selbst abhängt. Bei bifilarer 
Anordnung haben wir Wechselstromkreise prak- 
tisch ohne Selbstinduktion. 


Daraus ersieht man, daß man im physikali- 
schen Sinne lediglich von der Selbstinduktion 
und von dem Selbstinduktions- Koeffizienten 
eines Stromkreises, nicht aber von denen 
eines ungeschlossenen Leiters sprechen darf. 

Nennt man L, und L, „Selbstinduktions- 
Koeffizienten“ der beiden Leiter einer langen 
rechteckigen Stromschleife, so geben die Formeln 


Iaw. J. L= Ei', 
2a ~ (— J) L = Ei" 


nach der üblichen Auffassung den „induktiven 
Spannungsabfall“ der beiden Leiter 


Ei' PEES Ei" = E 
ist der induktive Spannungsabfall der Schleife. 
Die Werte Zi’ und Ei” sind nicht eindeutig 
bekannt, ihre Differenz allein ist bestimmt. 
Nichts hindert uns also zu setzen: 
Ei =2nw.J.L-— A 


Ei'=2nw[—-J).I—A. 


und 


Nun wird häufig, besonders in der Praxis 
des elektrischen Bahnbetriebes, gefragt, wie 
En der Spannungsabfall in einem Leiter der 
chleife, z. B. in den Schienen, bei Wechsel- 
strom sei. Man will darunter die geometrische 
Summe des Ohmschen EAUDnnBen Blase in 
jenem Leiter J.W (W = Wechselstrom-Wider- 
stand des Leiters) und des eben genannten 
induktiven verstehen. Da dieser aber, wie er- 
wähnt, nicht eindeutig Aa ir ist, so kann auf 
ac Srnahnte Frage eine Antwort nicht erteilt 
h Nicht selten wird sogar bei der Ausschrei- 
0 von Entwürfen von Bahnanlagen verlangt, 
ae otentialdifferenz zwischen zwei beliebigen 
ara der Schiene solle einen bestimmten 
a a nicht überschreiten. Unter „Potential- 
Be will man den „gesamten Spannungs- 
1 all“ in den Schienen verstehen. Natürlich ist 
e Frage in dieser Form überhaupt unlösbar. 


J 


A 8 
Abb. 28. 


Betrachten wir eine einfache Strom 
schleite 
en Ist J der Strom, w der Widerstand 
tromkreises, w, derjenige eines Leiter- 


ren 2 a: 80 ist die Maschinen-Spannung bei 
Ezw.J, 


die Spannung zwischen A und B 
E, = Ww. J. 


Wie groß ist nun die Spann 
ung zwis 

cn 4 und B bei Seliselstrom? en 
An st nicht mehr wie bei Gleichstrom, 
En A A J, da bei Wechselstromkreisen mit 
= n A Di lion außer dem „Ohmschen“ noch 
A tive Spannungsabfall auftritt. Ist 
elle ür den ganzen Stromkreis berechnet, 


Es z2nwJ L 
s0 liegt es nahe, jedem Leiterstück einen seiner 


ge proportionale 
abfal] ddauechteihon S induktiven Spannungs- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 190 


a 


Ist die Länge des Leiterstückes A B (Abb. 28) 
leich /!,, die der ganzen Stromschleife l, 80 
atte man mit einem induktiven DPSRRUDER 

abfall zwischen den Punkten A und 


l kisaw. J.L. 
zu rechnen. Der gesamte Spannungsabfall oder 
die „Potentialdifferenz“ an A B würde danach 


Verst (arm.r..) 


besraron: 
Diese Art, den induktiven Spannungsabfall 
längs der Stromschleife zu verteilen, vorei 
sobald man zu den Stromkreisen übergeht, 
deren einzelne Leiter nicht denselben spezifi- 
schen Widerstand haben; denn es könnte 
zweifelhaft erscheinen, ob man auch hier den 
induktiven Spannungsabfall einfach der Länge 
Age setzen kann. Anderseits haben wir 
ereits gesehen, daß die Festsetzung eines 
Selbstinduktions-Koeffizienten für die Längen- 
einheit nicht eindeutig möglich ist. Offenbar 
kann also die Aufgabe, den induktiven Span- 
nungsabfall längs der Stromschleife zu verteilen, 
nicht eindeutig lösbar sein. Wir überzeugen uns 
davon durch folgende einfache Überlegung. 


DC 


Delle: 


Abb. 29. 


Hat der ES samte Spannungsabfall“ zwischen 
A und B (Abb. 29), das heißt die geometrische 
Summe des „Ohmschen“ und des zu bestimmen- 
den „induktiven* Spannungsabfalles, einen be- 
stimmten eindeutigen Wert, so muß es möglich 
sein, den zuerst genannten Spannungsabfall 
durch geeignete Vorkehrungen experimentell 
zu bestimmen. Ist dies nicht möglich, so kann 
man von einem Spannungsabfall an der Leiter- 
strecke A B nicht sprechen. 

Legt man nun an AB einen Spannungs- 
messer, so wird dieser je nach der Lage der 
ZUGEELDEBC END verschiedene Werte anzeigen. 
Es handelt sich hierbei keineswegs um die Beein- 
flussung des Instrumentes durch das magnetische 
Feld des Schleifenstromes, denn dasselbe Verhal- 
ten wird man beobachten, wenn der Spannungs- 
zeiger von der Stromschleife weit entfernt liegt. 
Diese Erscheinung ist sehr leicht zu erklären. 

Betrachten wir die Stromschleife ABC D 
und bezeichnen den Strom im Leiter A B mit J, 
den Strom in den Spannungsdrähten mit 2, den 
Widerstand des Leiterstückes AB mit W, den 
Widerstand des Spannungsmessers mit w, die 
durch den Stromkreis A BCD hindurchgehende 
Krattlinienzahl mit N. Da in ABCD wirksame 
elektromotorische Kräfte nicht vorhanden sind, 
so gilt nach den Sätzen von Kirchhoff und 
Helmholtz die Gleichung 


; _ _dN: 
Jte. W le. wW = Ar" 


iw ist die von dem Spannungsmesser an- 
gezeigte Spannung 


i 


s d Ni 
| Vs =Jı.W+ dt’ 

Ändert man nun die Lage der Spannungs- 
drähte, mithin den Flächeninhalt der Strom- 
schleife A B C D, so wird gleichzeitig N:, folg- 
lich auch Vs, geändert. 

Wir sehen also tatsächlich, daß die Angaben 
des Voltmessers von der Lage der Spannungs- 
drähte abhängen. Die „Spannung zwischen 
zwei Punkten einer Wechselstrom-Schleife“ ist 
kein eindeutig zu bestimmbarer Begriff. 

Legen wir jetzt die beiden Zuführungs- 
dräbte unmittelbar an den Leiter A B (Abb. 30), 
so wird = 

t=0 


Vs =+ Jt wW. 


und 


Schaltet man den Spannungsmesser 80, wie 
in Abb. 30 angegeben ist, so mißt man den Ohm- 
schen Spannungsabfall des betrachteten Leiter- 
stücker. Der Obmsche Spannungsabfall ist also 
eindeutig bestimmt und meßbar. 

Bei dem Entwurf der Leitungsanlagen für 
Wechselstrom-Bahnen wird bisweilen verlangt, 


7. Heft 2. 86 


m nn u 


daß die Potentialdifferenz zwischen zwei be- 
liebigen Punkten der Schiene einen bestimmten 
Höchstwert nicht überschreitet. In diesem Falle 
ist als „Potentialdifferenz“ der Ohmsche Span- 
nungsabfall in den Schienen JeW anzusehen. 
Von einer Potentialdifferenz im eigentlichen 


Abb. W. 


Sinne des Wortes kann bei Wechselstrom 
natürlich nicht die Rede sein. 

Denken wir uns den Stromkreis ACDF 
(Abb. 31) in bestimmte Anzahl Teile action und 
messen nach der in Abb. 30 angegebenen Schal- 
tung die „Potentialdifferenz“ oder den „Ohm- 


Abb. 31 


schen Spannungsabfall“ J. W (Effektivwert) 
nacheinander zwischen AB, BC,CD, DE, EF. 

‚ Die gemessenen Pas unpen bezeichnen 
mr ms 1» Va... V5. Die Maschinenspannung 
Bei Gleichstrom ist oftenbar 


5 

V=JW=3JWz= Vi V+... + V5. 
Bei Wechselstrom ist aber 

V=VY (JWR +RRIWLIN>JW, 
das beißt 


V>V,+V,+...+V,. 
Ln. 


Dynamomaschinen, Transformatoren 
| und Zubehör. 


Drehende Umformer und Motordynamos. 
[The Electrician“, Bd. 57, 1906, S. 534, 4 
3 Abb) a 


Cl. P. Fowler stellt einen Verglei 
zwischen drehenden Umformern a Moe 
dynamos und kommt zu dem Schluß, daß es für 
jede von beiden Maschinengattungen Verwen- 
dungsgebiete gibt, für die sie den Vorzug vor 
der Auen eranen. i 

ergleicht ınan den Wirkungsgrad ei 
Motordynamo, deren Motor die Hoc a 
unmittelbar aufnimmt, mit dem eines Umformers 
nebst zugehörigem Transformator, so findet 
sich, das letzterer etwas günstiger ist, nament- 
lich bei kleinen Belastungen (vgl. Abb. 32 und 
33). Der „Jahreswirkungsgrad“ eines Umformers 
kann daher bei schwankender Belastung merk- 
lich besser sein, als der einer Mötords name: 

‚Der Anschaffungspreis des Umformers ist 
reringer, als der der gleich großen Motor- 

ynamo. So kostet ein Umformer für 500 KW 
bei 60 Perioden einschließlich Transformator 
62 M für 1 KW, eine entsprechende Motor- 
dynamo 78 M. Ein gleich großer Umformer für 
25 Perioden kostet 64 M, eine Motordynamo 
80 M für ı KW. Dagegen nimmt ein Umformer 
etwas mehr Bodenfläche ein, es sei denn, daß 
der Transformator in einem höheren Stockwerk 
aufgestellt wird. 

Bei Mehrphasenstrom kann ein Umformer 
stärker belastet werden, als eine Gleichstrom- 
Maschine von denselben Abınessungen, und 
zwar im folgenden Verhältnis: ' 


36 Elektrotechnische Zeitschrift 


1907. Heft 2. 


— m m 


10. Januar 1907. 


na a e U 


Gleichstrom-Maschine . desselben geworden sei. Keineswegs, so führte 


| T den Masten Hochspannungs-Porzellanisolatoren 
Dreiphasen-Umformer . . . . 1,34 das Reichsgericht in seiner Entscheidung vom | außerdem noch doppelte Hartgummi-Isolation. 
Vierphasen-Umformer . 1,64 23. VI. 1906 bei dieser Gelegenheit wieder aus, | Sie ist durch Überspannungs-Sicherungen ge- 
Sechsphasen-Umforiner 1,% braucht die Einfügung unbedingt eine feste zu 


schützt und wird von zwei Unterstationen ge- 
speist, welche an den beiden Enden der Strecke 
errichtet sind. In jeder Unterstation ist eine 
Hochspannungs - Gleichstrommaschine aufge- 
stellt, welche den erforderlichen Strom bei 
2000 y Spannung unmittelbar in einem Anker 
erzeugt und durch einen Drehstrom-Synchron- 
Motor angetrieben wird. Sn. 


sein, trotzdem kann etwas sehr wohl wesent- 
licher Bestandteil eines Gebäudes sein — man 
denke nur an Fenster, Türen usw., die hierzu 
schon durch bloßes Einhängen werden. Im 
übrigen kommt es auch auf die Art des Ge- 
bäudes und seine Zweckbestimmungen an. Zur 
Herstellung eines großstädtischen, sogenannten 
„herrschaftlichen“ Gebäudes gehören andere 


In Bezug auf das Anlassen sind beide 
Maschinenarten gleichwertig. Ist eine Batterie 
oder sonstige Gleichstromquelle vorhanden, so 
kann man von der Gleichstromseite aus an- 
lassen und muß dann auf der Wechselstromseite 
synchronisieren; andernfalls muß ein besonderer 
kleiner Anlaßmotor vorgesehen werden. 


Elektrische Krane und Winden. 


Elektrisch betriebene Dock winde. 
[„Engineering“, Bd. 82, 1906, S. 181, 5 Sp., 8 Abb.) 


Das Dock- und Hafenamt in Dublin hat 
eine Winde zum Hinaufziehen der Schiffe auf 
die Gleitbahn im Dock, welche im Jahre 1833 
als Handwinde gebaut und 1860 für Dampf- 
betrieb eingerichtet wurde, jetzt für elektri- 
schen Antrieb umändern lassen. Es sollen 
Schiffe im Höchstgewicht von 900 t in 30 Mi- 
nuten hochgewunden werden können; die 
üblichen Gewichte sind 500 t. 

Die Gleitbahn im unpgefähren Gewicht von 
100 t hat eine Steigung von 1:16. Mit Rück- 
sicht auf die verschiedenen Schiffsgewichte 
und um ein bequemes Ausrichten der Schiffs- 
körper vornehmen zu können, sind Geschwin- 
digkeits-Abstufungen von !/i zu !/ der vollen 
Geschwindigkeit ermöglicht; bei der größten 
Belastung mit 900 t wird außerhalb des Wassers 
mit einer Geschwindigkeit von etwa 3,26 m/Min 
gehoben. oo. 

Zum Antrieb der Winde dient ein Siemens- 
scher Nebenschluß-Motor, der bei 750 Umdr/Min 
und 500 V 100 PS leistet. Das Übersetzungs- 
Verhältnis von Motor zu Winde ist 750: 180. 
Der Motor ist vollkommen gekapselt, doch 
werden beim Arbeiten die Kapseln geöffnet. 
Die Geschwindigkeits-Anderungen von !/o zu !/ın 
werden durch Einschalten von Widerständen in 
den Anlaß-Stromkreis mittels einer Schaltwalze 
hervorgerufen. Letztere ist mit einer mechani- 
schen Verriegelung versehen, die ein Anlassen 
nur gestattet, wenn zuvor das Magnetfeld voll er- 
regt ist. Bei geringen Belastungen kann durch 
einen Vorschalt - Widerstand im Nebenschlub 
die Geschwindigkeit auf etwas höher als 
3,25 m/Min gesteigert werden. Ein dritter Hebel 
an der Schaltwalze dient für die Umkehr der 
Drehrichtung; auch dieser kann nur ve 
werden, wenn der Anlaßhebel in der Nall- 
stellung steht. Gleichzeitig dient dieser Hebel 
zum Senken und Bremsen, indem er den Anker 
auf die Vorschalt-Widerstände kurzschließt; die 
Stärke dieser Bewegungen kann durch den 
Anlaßhebel geregelt werden. Auf der Schalt- 
tafel sind angebracht: ein Strommesser für 
200 Amp, Sicherungen, ein Spannungsmesser 
für 600 Y, ein Strommesser für 400 Amp mit 
zweiseitigem Ausschlag zur Beobachtung der 
Stromstärken beim Heraufwinden und Wieder- 
ablassen der Schiffe, eine Glühlampe zur Be- 
leuchtung der Meßgeräte, die aufleuchtet, 80- 
lange der Haupt-Schalthebel eingeschaltet ist; 
es soll dadurch verhindert werden, daß der 
Nebenschlußkreis dauernd unter Spannung 
stett. Außerdem ein selbsttätiger Ausschalter 
für 20) Amp. Ha. 


s0 #0 250 290 


Abb. 34. 


Abb. 33, 


Liegen mehrere synchron laufende Wechsel- 
strom-Maschinen in demselben Stromkreis, so 
tritt bisweilen die eigentümliche Erscheinung 
auf, daß sie ihre Geschwindigkeit gegenseiti 
steigern. Bei Umformern läßt sich dein durch 
starke Däinpferwicklungen entgegenwirken. 
Bei einer Motordynanıo, die die Hochspannung 
unmittelbar aufnimmt, würden hierin zu starke 
Wirbelströme auftreten. | 

Der Leistungsfaktor kann beim Umformer 
sowohl wie bei der Motordynamo durch ent- 
sprechende Einstellung der Erregung gleich 
eins gemacht werden, mit dem Unterschied 
allerdings, daß bei Umformern eine feste Ein- 
stellung für alle Belastungen ausreicht, während 
sie bei der Motordynamo geändert werden 
müßte. Wird hier, wie es meist geschieht, die 
Peregu von der angetriebenen Gleichstrom- 
Maschine abgenommen und ist diese kompoun- 
diert, so schwankt der Leistungsfaktor noch 
stärker. Abb. 34 zeigt den Leistungsfaktor 
eines kompoundierten Umformers, und zwar 
Kurve A eingestellt für volle Belastung, Kurve B 
für 3/, der vollen Last. 

Anderseits hat der Umformer den Nachteil, 
daß Spannungsschwankungen auf der Wechsel- 
stromseite sich auf die Gleichstromseite über- 
m en, was bei der Motordynamo nicht der 

all ist. 

Eine Kompoundierung der Gleichstrom- 
Spannung läßt sich bei beiden Maschinen er- 
reichen, beim Uınformer durch Einschalten 
einer bestimmten Selbstinduktion in die Zu- 
leitungen. 

Mit der Polzahl ist man beim Uinformer an 
die synchrone Geschwindigkeit gebunden. In- 
folgedessen ergeben sich bei höheren Fre- 
quenzen Schwierigkeiten, zumal bei_ großer 
Spannung. Doch ist es in neuerer Zeit ge- 
lungen, Umformer für 600 V bei 60 Perloden zu 
bauen, die anstandslos arbeiten. 

Bisweilen soll die Stromumwandlung im 
entgegengesetzten Sinne, also von Gleich- in 
Wechselstrom, vorsich gehen. Für solche Fälle 
ist der Umformer weniger geeignet, weil durch 
die Rückwirkung des echselstromes eine 
Feldschwächung und damit eine gefährliche 
Steigerung der Geschwindigkeit eintreten kann. 
Bei der Motordynamo ist, wie beim gewöhn- 


und mehr Sachen, als zur Herstellung eines 
Hauses auf dem Lande, und zur Herstellung 
eines Fabrikgebäudes wieder andere Sachen, 
als zur Herstellung eines herrschattlichen Stadt- 
hauses. Auch die Fabrikgebäude sind wieder 
nach ihrer Zweckbestimmung untereinander 
verschieden, und danach ist auch die Frage 
verschieden zu beantworten, was zur Her- 
stellung dieser oder jener Fabrik gehört. Es 
ist die Behauptung aufgestellt worden, eine 
Maschine sei schon aus dem Grunde nicht 
wesentlicher Bestandteil des betreffenden 
Fabrikgebäudes, weil der Baumeister, der mit 
der Herstellung eines Fabrikgebäudes beauf- 
tragt Ist, sich wundern würde, wenn von ihm 
auch die Beschaflung und Einfüguog der 
Maschine verlangt würde. Diese Begründung 

eht jedoch fehl. Auch bei einem Wohnhause 

raucht nicht die ganze Herstellung einer ein- 
geluen Person übertragen zu werden, un 
gorans wegen der elektrischen Anlagen pflegt 

er Bauherr unmittelbar mit den Elektrizitäts- 
Werken in Verbindung zu treten. Man muß 
doch auch das Wort „Fabrikgebäude“ richtig 
definieren. Ein Gebäude, das aus nichts be- 
steht, als den Mauern, Fenstern, Türen und 
dem Dache, ist kein Fabrikgebäude, sondern 
kann zu einem solchen nur dadurch werden, 
daß es Einrichtungen erhält, die den Fabrik- 
. betrieb ermöglichen. Dazu gehören aber die 
Beleuchtungs-Anlage und die treibende Kraft, 
die für jeden Fabrikbetrieb erforderlich sind, 
und die jedes Gebäude enthalten muß, wenn es 
ein Fabrikgebäude darstellen soll. Allerdings 
gehören gemäß § 95, Abs. 2 des Bürgeriichen 
Gesetzbuches Sachen, die nur zu einem vor- 
übergehenden Zweck in ein Gebäude eingefügt 
sind, wie Gasuhren, Wassermesser und der- 
leichen, nicht za den Bestandtteilen des Ge- 
äudes. So aber liegt doch im vorliegenden 
Falle die Sache nicht. Die elektrische Anlage 
sollte nach dem Willen der Parteien Eigentum 
des industriellen Etablissements werden, und 
nur für den Fall, daß der Inhaber desselben 
den in Mietraten zu entrichtenden Preis nicht 
erlegen würde, war die Rückgabe an die Elek- 
trizitäts-Firma vorgesehen und ein auf Er- 


haltung ihres Eigentums gerichteter Vorbehalt 
gemacht. 


Einem solchen Vorbehalt versagt : 
lichen Nebensehluß-Motor, die Geschwindigkeit | aber das Gesetz die Kraft. Sn. Verschiedenes. 
nahezu unveränderlich, P. M. I. Internationale Motorboot-Ausstellung 
‘ | Elektrische Bahnen und Fahrzeuge. Kiel 190. 
Elektrische Beleuchtungs- und Kraft- 


Der Kaiserliche Automobil-Klub Berlin, der 
Verein Deutscher Motorfahrzeug - Industrieller, 
Berlin, und der Kieler Ortsausschuß veranstaltet 
in der Zeit vom 15. bis einschließlich 30. VI. 197 


Lokomotiven für hochgespannten Gleichstrom. 


Von den Siemens-Schuckertwerken, Berlin, 
wurden letzthin drei Lokomotiven für die Mosel- 


übertragungs-Anlagen. 
Die elektrische Licht- und Kraftanlage eines 


industriellen Werkes bildet einen wesentlichen 
Bestandteil des Fabrikgrundstücks. 


Die vielfach angegriffene Rechtsauffassung 
des Reichsgerichts in der Frage, ob Maschinen 
als wesentliche Bestandteile des Grundstücks 
anzusehen sind, auf dem sie sich befinden, hat, 
wie wir der „Hagener Ztg.“ entnehmen, das 
Reichsgericht jüngst auch auf einen Fall zur 
Anwendung gebracht, in dem darüber zu ent- 
scheiden war, ob eine große elektrische Licht- 
und Kraftanlage im Werte von rund 80000 M 
zu den wesentlichen Bestandteilen des be- 
treffenden Fabrik-Grundstückes gehöre Der 
in Betracht kommende Industrielle hatte von 
einer Elektrizitäts-Gesellschaft die Anlage auf- 
stellen lassen. Der Preis dafür, so war ver- 
einbart worden, sollte in bestimmten Raten 
gezahlt werden, und erst nach vollständiger 
Zahlung der Mietraten sollte die Anlage Eigen- 
tum des Industriellen werden Letzterer geriet 
nun aber in Konkurs, und die Elektrizitäts- 
Gesellschaft machte ihre Eigentums-Ansprüche 
an der Anlage geltend, sie wurde indessen ab- 
gewiesen, da die Anlage dnreh Einfügung in 
das Fabrikgebäude wesentlicher Bestandteil 


hütte in Maizieres bei Metz geliefert, welche 
die Erzzüge dieser Hütte von den Gruben Ste. 
Marie-aux-Chönes nach der Hütte in Maizieres 
schleppen. Die ganze Länge der Strecke beträgt 
15 km, der kleinste Krümmungshalbmesser 60 m, 
die Spurweite 1 m, die größte Steigung 30%/%, 
die höchste Geschwindigkeit 30 km/Std. Das 
Gewicht der in Abh. 35 dargestellten Lokomo- 
tiven beträgt je 56 t und dasjenige eines Zuges 
mit Lokomotive rund 320 t. Die Gleichstrom- 
Spannung gegen Erde beträgt 2000 V. Jede 
Lokomotive ist mit vier Motoren von je 160 PS 
ausgerüstet. Die Bremsung ebenso wie die 
Entleerung der Erzwagen erfolgt durch Druck- 
luft-Zylinder; die hierfür erforderliche Druck- 
luft wird durch zwei Motor-Luftpumpen auf den 
Lokomotiven erzeugt. Die Zuhnrad-Lager der 
Motoren haben Schmierung durch Drucköl, 
derart, daß die Schmierrohre unter Zwischen- 
schaltung von Tropfenzählern an ein Ölgefäß 
angeschlossen sind. Der obere Teil dieses Öl- 
bebälters ist mit den Haupt-Luftbehältern auf 
der Lokomotive durch eine Luftleitung ver- 
bunden, sodaß das Öl mit 7 at Druck durch die 
Schmierrohre gepreßt wird. Die Oberleitung 
hat dreifache Isolation, nämlich unmittelbar an 


in Kiel eine Internationale Motorboot-Ausstellung, 
zu welcher Boote für Kriegs- und Handels 
Marine, Fischerei-Fahrzeuge, Sport-Fahrzeug®, 
Motoren (Explosions-, Dampf- und elektrische) 
Ausrüstungs- Gegenstände aller Art für die 
obigen Fahrzeuge, ferner Betriebsmaterialien 
und Aufbewahrung derselben sowie Werkzeug- 
Maschinen zur Herstellung obiger. Gegenständ® 
zugelassen sind. Anmelde-Bogen und Aus 
stellungs-Bedingungen können von der Ge- 
e bafta el, Kiel, Martensdamm 28/30, bezogen 
werden. 


Ausstellung der neuesten Erfindungen 1907 in 
Olmütz. 


In Olmütz findet in der Zeit vom 16. Jun 
bis Mitte September 1907 eine Ausstellung der 
neuesten Erfindungen auf allen gewerblichen, 
industriellen, landwirtschaftlichen und anderen 
Gebieten statt, zu welcher Anmeldungen bis 
zum 28. Februar erfolgen müssen. Anmelde: 
Formulare und Ausstellungs-Bedingungen 810 
bei der Ausstellungs-Leitung, Olmütz, erhältlich. 


In 


| 


w 
n> A, 


i DER: Ar 


PATENTE. 


Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 24. Dezember 1906 ) 


KI. 4d. B. 43618. Elektrischer Gasfernzünder, 
bei dem ein Elektromagnet auf einen Stift 
einwirkt, welcher die Verbindungen zwischen 
der Gasleitung und dem Brenner und dem 
Zündrohr herstellt oder schließt. David 


Barsky, Lüttich; Vertr.: J. Plantz, Pat.- 
Anw. Cöln. 12. 7. 06. 


Kl. 21a. E. 11535. Signalvorrichtung für Fern- 
sprechämter mit Klinken für Ferngespräche, 
bei welcher bei Anschaltung eines Fernge- 
spräches an eine besetzte Amtsteilnehmer- 
leitung igoa e sowohl an dem Arbeitsplatze 
des die Ämtsteilnehmer verbindenden Be- 
amten, als an dem Arbeitsplatze des Fern- 
verkehrbeamten in Tätigkeit gesetzt werden. 
Alfred Ekström, Stockholm; Vertr.: Ernst 
v. Nießen, Pat.-Anw., Berlin W.50. 26. 2. 06. 


-& W. 26468 Vorrichtung zum elektrischen 
Fernbetrieb von Schreibmaschinen. Karl 
Weibel, Katzweiler, Rheinpf. 9. 10. 06. 


—b. J. 8913. Galvanische Batterie mit um eine 
gemeinsame Achse drehbaren Einzeleiementen. 
erdinand Jeřábek, Deutsch-Brod. Österr. ; 


Vertr.: A. Loll und A. V 5 
Berlin W. 8. 97. 1.06.. 06° Pat-Anwiälte, 


=e 2.4927. Sicherung für elektrische Lei- 
tungen mit kleinen Betriebsspannungen gegen 
öbere Spannungen. Alois Zettler Elek- 
O Fabrik G. m. b. H., München. 


=d. A. 12389, Einrichtung zur Kompoundie- 

rung des Spannungsabfalles von echsel- 
stromerzeugern. All emeine Elektrici- 
äts-Gese Ischaft, Berlin. 5. 9. 086. 


~d, A. 13213. Elektrischer Walzwerksantrieb 
mittels Anlaßmaschine. Allgemeine Elek- 
tricitäts-Gesellschaft, Berlin. 21. 5. 06. 


= s E. 10461. Verfahren zum Anlassen von 
ynchronmaschinen als asynchrone Kollektor- 
maschinen. Felten & uilleaume -Lah- 
meyerwerke A.-G., Frankfurt a. M. 8. 12. 04. 


=d. W, 2% 182. Einrichtung zur Vermeidun 
at Funkenbildung an ommutatoren = 
se sterregenden Mehrphasenwechselstrom- 
Rad nen. el Windrath, Engelskirchen, 


~f. 8. 2223. Reihenanordnung von Glüh- 


lampenfassungen. Siemens - Schuckert- 
werke G.m. $. H., Berlin. 6. 2. 06. 


L o e m aI M a  _—_ —_  ——— 


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4 


Gleichstrom-Hochspannungs-Lokomotive der „Moselhütte* 
Abb. 85. 


— g. D. 17191. Verfabren zur Herstellung von 
elektrischen Kondensatoren aus auf einen 
Dorn oder Rabmen gewickelten Blattmetall- 
und Isolierstreifen. eutsche Telephon- 
werke G. m. b. H., Berlin. 15. 6. 06. 


— g: D. 17602. Stetig quantitativ wirkendes 
elais unter Benutzung der elektrischen Ab- 
denkbarkeit von Kathodenstrahlen. Max Dieck- 
mann, Sternwartenstr. 4. und Gustav Glage, 
Ingweilerstr. 4, Straßburg i. E. 9. 10. 06. 


—h. A. 12662. Elektrisch beheizter Schacht- 
ofen, bei welchem die elektrische Energie 
dem Herde mittels Elektroden von einer 
äußeren Stromquelle zugeführt wird. All- 
männa Svenska- Elektriska Aktie- 
bolaget, Westeräs, Schwed.; Vertr.: Dr. W. 
Häberlein, Pat.-Anw., Berlin - Friedenau. 
16. 12. 05. 

Kl. 52a. S. 23029. Vorrichtung zum Ein- und 
Ausschalten elektrisch betriebener Näh- 
maschinen. Eugen Seifert, Berlin, Rykestr. 19, 
und Albert Jenichen, Weißensee bei Berlin, 
Gustav Adolfstr. 155. 11. 7. 06. 


(Reichsanzeiger vom 27. Dezember 1906.) 


Kl. 21c. A. 13440. Schaltungsweise zweier 
Motoren für Vorwärtsfahrt,' Rückwärtsfahrt 
und Bremsung. Allgemeine Elektrici- 
täts-Gesellschaft, Berlin. 30. 7. 06. 

—c. F. 21841. Einrichtung zur absatzweisen 
Fortbewegung eines Stufenschalters. Felten 
& Guilleaume - Lahmeyerwerke A.-G., 


Frankfurt a. M. 1. 6. 06. 
—e. W. 25672. Blitzableiter mit hornförmig 
gebogenen Elektroden. Alexander Jay 


Wurts, Pittsburg, V. St. A.; Vertr.: C. Pieper, 
H. Springmann, Th. Stort und E. Herse, 
Pat.-Anwälte, Berlin NW. 40. 30. 4. C6. 


— f. B. 38983. Regelungsvorrichtung mit Luft- 
bremse für Bogenlampen. André Blondel, 
Paris; Vertr.: R. Scherpe und Dr. K. 
Michaëlis, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 68. 16. 1. 
1805. [Priorität a. G. d. Anm. in Belgien 
gem. Unionsvertrag: 17. 8. 04.] 

—f. D. 15383. Verfahren zum Biegen elek- 
trischer, in der Kälte spröder Leuchtkörper 
in erhitztem Zustande in einem indifferenten 
Gas. Deutsche Gasglühlicht A.-G. (Auer- 
gesellschaft), Berlin. 22. 11. 04. 

— f. D. 16145. l,euchtkörper für elektrische 
Glühlampen aus Osmium-Iridium. Deutsche 
Gasglüblicht A.-G. (Auergesellschaft), 


Berlin. 11. 8. 06. 
— g. H. 87688. Zur Verwendung in elektri- 
schen 


Apparaten geeignete Eisenlegierung. 
Robert Abbott Hadfield, Sheffield, Engl. 
Vertr.: F.C. Glaser, L. Glaser, O. Hering 
und E. Peitz, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 68. 
14. 4. 06. 


37 
Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 2. _ 


—— Ns 


u as 
Be 


Dr 


re 


Erteilungen. 


(Reichsanzeiger vom 24. Dezember 1906.) 


Kl. 12h. 180691. Verfahren zur Behandlung 
von Gasen mit dem elektrischen Lichtbogen 
mit Hindurchführen leitender fester Körper 
zwischen feststehende Elektroden in regel- 
mäßiger Zeitfolge.e Salpetersäure- Indu- 
Strie-Gesellschaft, G. m. b. H., Gelsen- 
kirchen. 19. 8. 06. 

KI. 20i. 180879. Elektrische Flügelfesthaltung 
für Eisenbahnsignale Allgemeine Elek- 
tricitäts-Gesellschaft, Berlin. 16. 9. 05. 


— k. 180733. Teilleiteranlage für elektrische 
Bahnen. Michael Obergaßner, München, 
Raufingerstr. 14. 26. 1. 06. 

—k. 180772. Streckenisolator für die Ober- 
leitung elektrischer Bahnen. Fritz Gielow, 
Cöln, Aachenerstr. 82. 5. 12. 05. 

—], 180734. Stromabnehmer für elektrisch 
betriebene Fahrzeuge; Zus. z. Pat. 179 520. 
Felten & Guilleaume - Lahmeyerwerke 
A.-G., Frankfurt a. M. 2. 2. 06 

— 1. 180735. Elektromagnetische Bremse für 
Eisenbahn- und andere Fahrzeuge. Rudolf 
Braun, Manchester; Vertr.: Henry E.Schmidt, 

Pat.-Anw., Berlin SW. 61. 3. 6. 08. 

— 1. 180838. Sicherheitseinrichtung für Rollen- 
stromabnehmer elektrischer Bahnen, durch 
welche der von der Rolle abgesprungene 
AA EEA mittels kegelform ger üh- 
rungsscheiben der Rolle wieder zugeführt 
wird. Edgar Arthur Leake, Lawrence, Mass., 
V. St. A.; Vertr.: M. Schmetz, Pat.-Anw., 

Ki a ooi 8 hal 
1. 21a. 71. schaltungsweise zur Erzeu- 
gung elektrischer Wellen, insbesondere für 
die Zwecke der drahtlosen Telegraphie. Her- 
mann Heinicke, Steglitz bei Ber in, Forst- 
straße 8. 29. 1. 04. 

— a. 180773. Schaltungsanordnung für Amts- 
verbindungsleitungen mit selbsttätiger Schluß- 
zeichengabe vom gerufenen Teilnehmer über 
die Verbindungsleitung -an das erste Amt 
mittels einer bis zum Abheben des Teil- 
nehmerhörers offenen Brücke Auf dem zweiten 
Amt und mit selbsttätiger Besetztmeldung 
des für die Verbindung beanspruchten 
Arbeitsplatzes des zweiten Amtes auf den 
Arbeitsplätzen des ersten Amtes. Deutsche 
Telephonwerke G. m. b. H., Berlin. 9. 9. 03. 

— a. 180774. Zusammenklappbarer Fernsprech- 
apparat. A.-G. Mix & Genest Telephon- 
und Telegraphen-Werke, Berlin. 13.7. 05. 

— b. 150672. Verfahren zur Herstellung von 
aus Eisen beziehungsweise Eisensauerstoff- 
verbindungen bestehenden Elektroden für 
elektrische Sammler. Thomas Alwa Edison 
Llewellyn Park, V. St. A.; Vertr.: Fr. Mefferi 
a er . Sell, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 13 
D. 2. 01. 


38 Elektrotechnische Zeitschrift. 


—b. 180694. Verfahren zum Beseitigen des 
Bodensatzes aus Sammlerzellen mit Hilfe 
eines Injektors. Friedrich Treibel, Berlin. 
10. 2. 05. 

—c. 150736. Vakuumtrockenvorrichtung für 
elektrische Kabel. Emil Paßburg, Berlin, 
Brückenallee 33. 18. 8. 05. 


— c. 180775. Einrichtung zur elektrischen Be- 
leuchtung von Eisenbahnzügen. Fa. Julius 
Pintsch, Berlin. 18. 3. 05. 


—.d. 180 673. Aidzichiung zur Vermeidung der 
Funkenbildung an ommutatormaschinen 
mit mehrfachen Ankerstromkreisen. Ralph 
McNeill, New York; Vertr.: F. C. Glaser, 
L. Glaser, O. Hering und E. Peitz, Pat.- 
Anwälte, Berlin SW. 68. 26. 4. 04. 


— d. 180674. Dynamobürste aus gemahlenem 
Graphit. The Morgan Crucible Company 
Limited, Battersea, London; Vertr.: A. Loli 
ee Vogt, Pat.-Anwälte, Berlin W.8. 26. 10. 
1 


—d. 180675. Verfahren zur Herstellung ge- 
schichteter Blocks aus Graphit. The Morgan 
Crucible Company, Limited, Battersea, 
London; Vertr.: A. Loll u. A. Vogt, Pat.-An- 
wälte, Berlin W.8. 14. 5. 05. 


—d. 18069. Kraftübertragungs- und Ver- 
teilungssystem. Jacob Kruyswijk, Ryswijk 
bei Haag, Holl.; Vertr.: R. Deißler, Dr. G. 
Döllner u. M. Seiler, Pat.-Anwälte, Berlin 
SW. 61. 11. 6. 04. 

—d. 180696. Drehstrommotor mit Polumschal- 
tung für verschiedene Umlaufszahlen. Georges 
Meller, Lüttich; Vertr.: A. du Bois-Ray- 
mond, M. Wagner u. G. Lemke, Pat.-An- 
wälte, Berlin SW. 13. 21. 8. 04. 


—d. 180697. Anordnung von Impedanzleitun- 
gen bei Mehrfachankerwicklungen. Rudolf 
Braun, Manchester, Eng; Vertr.: A. Loll u. 
A. Vogt, Pat.-Anwälte, Berlin W.8. 16. 11. 04. 


— d. 180698. Anordnung von Steuerdynamo- 
maschinen und lösbar damit gekuppelten 
Schwungmassen. Siemens - Schuckert- 
werke G. m. b. H., Berlin. 28. 7. 05. 


—d. 180699. Feldmagnet für Gleichstrom- 
maschinen mit gleichmäßig über den ganzen 
Umfang verteilten Eisen und abnehmbaren 
Wendepolzähnen. A.-G. Brown, Boveri 
& Cie., Baden, Schweiz; Vertr.: H. Heimann, 
Pat.-Anw., Berlin SW.11. 14. 10. 05. 


— d. 180700. Verfahren zum Anlassen von Wech- 
selstrom - Gleichstrom - Synchronmaschinen 

- (Umformern). Julius Bing, Berlin, Wiclef- 
straße 42, 3. 3. 06. 

—d. 180716. Verfahren zur Regelun 
Wechselstromkollektormotoren mittelsReihen- 
Paralleischaltung. Allgemeine Elektri- 
citäts-Gesellschaft, Berlin. 23. 7. 04. 


—d. 180737. Einrichtung zum Kühlen der 
Feldpole von Außenpolmaschinen. Siemens- 
Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 16. 1. 
1906. 

— ©. 180676. Motorelektrizitätszähler. Deutsch- 
Russische Elektrizitätszähler - Gesell- 
schaft m. b. H, in Liquid, Berlin. 31. 5. 05. 


— ©. 180677. Verfahren zur nebst kunn der 
Zeit, während welcher ein bestimmter Maxi- 
mal- oder Minimalstromverbrauch stattfindet. 
Schiersteiner Metallwerk G. m. b. H, 
Berlin. 13. 7. 05. 

— ©. 180678. Induktions - Wechselstromzähler 
mit getrenntem Haupt- und Nebenschluß- 
magnet. Isaria-Zähler-Werke, G. m. b. H, 
München. 31. 12. 05. 

—@©. 180701. Wattstundenzähler. Hermann 
Seidel, Wien; Vertr.: R. H. Korn, Pat.-Anw., 
Friedenau b. Berlin. 27. 4. 06. 

— f. 180679. Glühlampe mit in Dämpfen von 
kondensierbaren Stoften glühendem Glüh- 
faden. Robert Hopfelt, Berlin, Berchtes- 
gadenerstr. 15. 28. 2. 06. 

—f. 180702. Dreiphasenbogenlampe mit drei 
konvergenten, abwärts gerichteten und mit 
den drei Phasenleitungen verbundenen Elek- 
troden. Tito Livio Carbone, Berlin, Erasmus- 
straße 2. 21. 2. 05. 

—f. 180703. Verfahren und Vorrichtuog zum 
selbsttätigen Verlöschen des Lichtbogens 
elektrischer Bogenlampen. Fa. August 
Schwarz, Frankfurt a. M. - Sachsenhausen. 
1. 3. 06. 

— f. 180776. Bogenlichtelektrode mit seitlich 
angeordneter imetallischer Abbrennkante. 
Karl Weinert, Berlin, Muskauerstr. 24. 16. 5. 


von 


1905. 

— g. 180717. Verfahren zur Behandlung von 
Blechen aus Stahllegierungen. R. A. Had- 
field, Sheffield; Vertr.: F. C. Glaser, L. 
Glaser, O. Hering und E. Peitz, Pat.-An- 
wälte, Berlin SW. 68. 12. 8. 04. 

Kl. 46c. 180754. Anordnung der Pole und des 
Ankers bei elektromagnetisch bewegten Ab- 
reißzündvorrichtungen für Explosionskraft- 
maschinen. Fa. Robert Bosch, Stuttgart. 
25. 2. 06. 


1907. 


—c. 180892. Magnetelektrische Zündvorrich- 
tung für Explosionskraftmaschinen. Konrad 
Baetz, Würzburg, Mainbrücke 5, u. J. Bern- 
heimer, Frankfurt a.M., Kaiserstr. 58. 8. 11.08. 


Kl. 47e. 180897. Spurlager mit Druckölschmie- 
rung für wechselnde Druckrichtung. Lade- 
wig & Co, Gesellschaft zum Bau elek- 
trischer und maschineller Anlagen, 
Dortmund. 27. 2. 06. 


Kl. 5i d. 180649. Elektromagnetische Spielvor- 
richtung für Tasten- und andere Musikinstru- 
mente nach Patent 168 005; Zus. z. Pat. 168 005. 
Friedrich Schübbe, Berlin, Koloniestr. 22. 
11. 1. 06. 


Löschungen. 
(Reichsanzeiger vom 27. Dezember 1906.) 
Kl. 21a. 135713. 156738. 161751. 168798. 

176014. —b. 113726. —c. 111804. 158214. 
163 187. —d. 155277. — f. 140378. 146555. 
176 004. — h. 124 788. 
Gebrauchsmuster. 
Eintragungen. 


(Reichsanzeiger vom 24. Dezember 1906.) 


Kl. 2la. 294406. Elektromagnetischer Ge- 
sprächszähler, dessen Zählscheiben durch eine 
auf Lagerplatinen geschobene federnde Blech- 
klammer geschützt sind. Deutsche Tele- 

MOL erne G. m. b. H., Berlin. 20. 11. 06. 
. 12 028. 


— a. 294470. Fernsprechstation mit beweglicher 
Hörmuschel am beweglichen Hörarm. eut- 
sche Telephonwerke G. m. b. H., Berlin. 
23. 11. 06. D. 12044. 


—&a, 294471. Einbruchsichere Telephonstation 
mit mehrfachem Riegelverschluß. Deutsche 
Telephonwerke G. m. b. H., Berlin. 23. 11. 
1906. D. 12085. 


— a. 294716. Turm zur Aufhängung der Litzen 
für Send- und Empfangsstationen der draht- 
losen Telegraphie. A. Druckenmüller G. 
m. b. H., Berlin. 3. 11. 06. D. 11940. 


—c. 294346. Elektrischer Widerstand mit durch 
die Isolierkörper unmittelbar festgehaltenen 
Widerstandsspiralenden. Ludwig Brandes, 
Hannover, Stiftstr. 13. 2. 11. 04. B. 261886. 


—c. 294360. Zweiteilige Anschlußklemme für 
elektrische Metallschlauch - Widerstandsele- 
mente. Rolf Freiherr von Brockdorff, 
Bregenz, Österr.; Vertr.: G. Dedreux und 
A. Weickmann, Pat.- Anwälte, München. 
25. 8. 06. B. 31 956. i 


—c. 294474. Isolierte Leitung mit gefalztem 
Rohrmantel, bei der der Falz in die isolierende 
Schicht eingedrückt ist. Dr. Franz Kuhlo, 
Berlin, Belle-Alliancestr. 3. 7. 7. 05. K. 25 034. 


— c. 294607. Formziegel zur Abdeckung von 
unterirdisch verlegten Kabeln, Rohrleitungen 
usw. Ludwig Moser, Wien; Vertr.: A. du 
Bois-Reymond, Max Wagner und G. 
Lemke, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 13. 28. 9. 
1906. M. 22706. 


— c. 294656. Isolatorenkopf-Schlüssel mit an 
einer Schraubzwinge mittels verlängerten 
Schaftes sitzendem Griffhebel. G. Riemer 
jun, Güsen, Kr. Jerichow II. 19. 11. 06. 
R. 18 284. 


— ce. 2941657. Elektrischer Stromanschlußkörper 
mit einer an dessen Auflagefläche befindlichen 
Rippenführung zwecks Verankerung desselben 
in seiner Unterlage. Hartmann & Braun 
A.-G., Frankfurt a. M.-Bockenheim. 
H. 31 640. 


—c. 294774. Zylindrische, mit einer isolieren- 
den Auskleidung versehene Muffe aus Metall 
mit den Raum für die Isolierauskleidung be- 
grenzenden Einschnürungen, zur Verbindung 
von elektrischen Isolierrohren. Gebrüder 
Adt A.-G., Ensheim, Pfalz. 12. 11. 06. A. 9629. 


— d. 294660. Magnetgestell für Zünddynaınos, 
bestehend aus zwei lamellierten halbringför- 
migen Magneten, die unter Vermittlung der 
Polschuhe zu einem Zylinder vereinigt sind. 
an. & Halske A.-G., Berlin. 20. 11. 06. 

. 14 615. 


—e. 291413. Meßgerät zur Bestimmung der 
Eigenschaften elektrischer Schwingungen, 
mit ‘einem als Träger zweier Skalen ausge- 
bildeten Deckel. Dr. G. Seibt, Berlin, Brauns- 
bergerstr. 23. 3. 7. 06. S. 14.044. 


— ©. 294414. Meßgerät zur Bestimmung der 
Eigenschaften elektrischer Schwingungen, 
mit einem beim Einsetzen einer Funken- 
strecke mittels eines Stromunterbrechers ab- 
schaltbaren Meßinstrument. Dr. G. Seibt, 
Berlin, Braunsbergerstr. 23. 3. 7. 06. S. 14045. 


19. 11. 06. 


Heft 2. 


10. Januar 1907. 


— 
— 
—— 


—.e. 294665. Aus Blech hergestellte Sockel- 
platte für elektrische Meßgerätgehäuse mit 
versenkt angeordnetem Boden, welcher die 
Sockelplatte in einen vorderen und einen 
hinteren Raum teilt. Hartmann & Braun 
aN hi Frankfurt a. M.-Bockenheim. 22. 11. 06 

. 31 666. 


—e. 294666. Sockelplatte für elektrische Meg. 
geräte, bestehend aus einem Sockelring von 
Blech und einem Boden von Isoliermasse 
Hartmann & Braun A.-G., Frankfurt a. M. 
Bockenheim. 22. 11. 06. H. 31666. 


—e. 294667. Aus durch Längsrippen ver- 
steiften unten eisten hergestelltes Strom- 
anschlußstüc für elektrische Meßgeräte, 
Hartmann & Braun A.-G., Frankfurt a.M- 
Bockenheim. 22. 11. 06. H. 31667. l 


— ©. 294668. Aus gewalztem Metall hergestell- 
tes, mit umgebogenem Rand versehenes Lei- 
tungsanschlußstück für elektrische Meßgeräte. 
Hartmann & Braun A.-G., Frankfurt a. M.- 
Bockenheim. 22. 11. 06. H. 31668. 


— f. 294501. Kohlensparhalter für Effektbogen- 
lampen mit geschlitzten Messingrohren zur 
Aufnahme der Kohlen. G. Schanzenbach 
& Co. Komm.-Ges., Frankfurt a. M.-Bocken- 
heim. 12. 11. 06. Sch. 24348. 


— f. 294502. Sicherungsstöpsel für elektrische 
Leitungen mit auswechselbarer Patrone. J. 
W. Hofmann Fabrik elektrischer Appa- 
rae Kötzschenbroda b. Dresden. 16. 11. 06. 

. 31 588. 


— f. 294634. Aufhängevorrichtung tür Bogen- 
lampen, an der die Lampen durch Triebwerk 
in der Höhe verstellbar sind. Falz & Wer- 
ner, Leipzig-Lindenau. 5. 11. 06. F. 14731. 


— g. 294415. Vorrichtung zur Änderung der 
Selbstinduktion eines elektrischen Strom- 
kreises mit zwei gleichachsigen, gegenein- 
ander verschiebbaren Spulen, von welchen 
die äußere auf einem geteilten Träger ange- 
bracht ist. Dr. G. Seibt, Berlin, Brauns- 
bergerstr. 23. 3. 7. 06. S. 14.046. 


— g. 294494. Hochspannungs - Elektromagnet 
mit auf einen hohlen Hochspannungsisolator 
auf gewickelter Wicklung und durch den 
Isolator hindurchtretendem Eisenkörper. Dr. 
Paul Meyer A.-G., Berlin. 9.11.06. M. 229%. 


Kl. 45e. 294441. Seitlicher Antrieb für Häcksel- 
Schneidmaschinen mittels nachstellbar und 
federnd nachgiebig gelagertem Elektromotor. 
K. Trautz, Dillweißenstein b. Pforzheim. 
30. 10. 06. 'F. 8082. 


—e. 294442. Antrieb für Häcksel - Schneid- 
maschinen mittels über der Maschine elastisch 
nachgiebig gelagertem Elektromotor. 
Trautz, Dillweißenstein b. Pforzheim. 30. 10. 
1906. T. 8083. 


Kl. 46c. 294751. Magnetelektrischer Zündappa- 
rat mit Induktionsspule für mehrzylindrige 
Explosionskraftmaschinen. Weckerlein & 
Stöcker, Nürnberg. 26. 11. 06. W. 21440. 


Verlängerung der Schutzfrist. 


(Reichsanzeiger vom 24. Dezember 1906.) 


Kl. 21b. 215880. Tauchbatterie usw. Reini- 
ger, Gebbert & Schall, Erlangen. 28. 12. 
1903. R. 13178. 3. 12. 06. 


.-b. 217814. Galvanisches Element usw. Wil- 
helm Tzschucke, Charlottenburg, Sophie- 
Charlottenstr. 21. 30. 12. 03. T. 5839. 7. 12. 06. 


— f. 214594. Federklemme usw. Johann Carl, 
Jena. 5. 12. 03. C. 4105. I. 12. 06. 


—f. 214586. Glühlampenfassung usw. Johann 
Carl, Jena. 5. 12. 03. C. 4108. 1. 12. 06. 


—f. 215419. Glühlampenfassung usw. Johann 
Carl, Jena. 5. 12. 03. C. 4107. 1. 12. 06. 


Auszüge aus Patentschriften. 


FE 


Nr. 163 836 vom 15. September 1904. 


Maschinenfabrik Oerlikon in en: 
Schweiz. — Einrichtung zur Kühlung e'® 
scher Maschinen. 


Einrichtung zur Kühlung elektrischer Mi 
schinen, dadurch gekennzeichnet, daß Tiel 
das Gehäuse, welches die Maschine unter i u 
lassung von Luftwegen umgibt, und einge: 
die Lüftungsschlitze der Ständerbleche a 
legte Trennungsstücke, die annähernd en 
trisch zu der inneren ORE des Ständerei a 
symmetrisch zu einer durch die Maschinen det 
gehenden Ebene verlaufen, Kanäle Eib des 
werden, welche den zweckmäßig En 
Gehäuses liegenden Luftsammler mit 2 Ge- 
gegenüberliegenden Austrittsöffnungen Dzeitig 
häuses verbinden und die Kühlluft po er nd 
auf getrennten Wegen, erstens am 


in 
Digg 


Hosen. 


fir His 
uu. 
lin. 


10. January1907. 


m IT 


hinenwicklungen, zweitens an den 
Re Ständerblechen und drittens an den 
zwischen dem äußeren Ständerumfang und dem 
Gehäuse liegenden Maschinenteilen, vorbei- 


III IIIAIITIITET U 


Abb. 36. 


führen, sum Zwecke, verschiedenen Teilen der 
Dynamomaschine die ihrer Erwärmung ent- 
sprechende Luftmenge zuführen zu können. 
(Abb. 36.) 


Nr. 163869 vom 7. Oktober 1903. 


Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in 

Berlin, — Trommelwicklung für Zweiphasen- 

motoren mit Umea lung auf die doppelte 
Polzahl. 


oma nek.uns für Zweiphasenmotoren 
mit Umschaltung auf die doppelte Polzahl, wo- 
bei jede Agon MICK Une in zwei Hälften geteilt 
ist, h deren einer zur Verdopplung der Polzahl 
die Stromrichtung geändert wird, dadurch ge- 
kennzeichnet, daß bei der kleineren Polzahl die 
eine Hälfte der ersten Phase aus hintereinander 


[2] 
= 
z3 
Ba 


Abb. 37. 


geschalteten Spulen besteht, welche sämtlich 
-in einem bestimmten Zeitpunkte — nur Nord- 
pole repen, und die andere Hälfte aus Spulen, 
weiche die Südpole erregen, während in der 
zweiten Phase die Wicklungshälften aus hinter- 
einander geschalteten Spulen gebildet werden, 
welche sowohl Nord- als Südpole erregen, das 
eißt für jeden Pol abwechselnd in entgegen- 
geseistem Sinne vom Strom durchflossen wer- 
den. (Abb. 37.) 

Nr. 168872 vom 25. November 1904. 
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in 

Berlin. — Stromabnehmerbürste. 


Stromabnehmerbürste für elektrische Ma- 
schinen, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne 


Abb. 38. 


pse Metallblätichen oder dergleichen durch 
= cken in einen geeigneten Halter derart 
Halte ongeschichtet sind, daß sie erst in dem 
nehme nen zusammenhängenden Stromab- 
Siah bilden, der durch ee A oder 
beliebig vergräßen nolättehen der Bürsten 
É ; 
kann. (Abb. 38) oder verkleinert werden 


Elektrotechnische Ze 


Nr. 163 542 vom 10. August 1904. 
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in 
Berlin. — Aus einzelnen Blechen zusammen- 
gesetzter wirksamer Eisenkern für elektrische 

Maschinen 
‚ Aus einzelnen Blechen zusammengesetzter 
wirksamer Eisenkern für elektrische Maschinen, 


Abb. 39. 


dessen Nuten an den Enden behufs Aufnahme 
einer besonderen Isolationsschicht zwischen 
Wicklung und Eisen erweitert sind, dadurch 
gekennzeichnet, daß die Nuten der Endbleche 
größer als die der mittleren Bleche gestanzt 
werden. (Abb. 39.) 


Nr. 163085 vom 11. Oktober 1904. 

Oscar Haidinger in Nürnberg. — Sockel mit 
Klemmring für Glühlampenfassungen. 
Sockel mit Klemmring für Glühlampen- 

fassungen, dadurch gekennzeichnet, daß das 


Abh. 40. 


Kopfstück der Fassung in dem zweiteiligen, 
außen ovalen Nippel durch eine Vierteldrehung 
des innen ‚gleie falle oval gehaltenen Klemm- 
ringes um die Sockelachse festgeklemmt wird. 
(Abb. 40.) 


Nr. 163871 vom 13. November 1904. 


Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H. in 

Berlin. — Verfahren zur Aufbringung von 

Erregerspulen auf die Polkerne von Feld- 
magneten. 


Verfahren zur Aufbringung für sich her- 
gestellter Erregerspulen auf die mit Polschuhen 


Abb. 4l. 


versehenen Polkerne von ungeteilten Feldmag- 
neten elektrischer Maschinen, gekennzeichnet 
durch Aufschrauben der genügende Biegsam- 
keit in Richtung der Achse besitzenden Spulen 
auf die Polkerne durch einen in jedem Pol- 


itschrift. 1907. Heft 2. 


39 


schuhe vorgesehenen, zur Achse geneigten 
Schlitz, der nach Bedarf magnetisch wieder ge- 
schlossen werden kann. (Abb. 41.) 


Nr. 163868 vom 25. Juni 1903. 


Cooper-Hewitt Electric Company in New 

York. — Regelung von Gleichstromverteilungs- 

netzen, welche von Wechselstromgleichrichtern 
gespeist werden. 


Regelung von Gleichstromverteilungsnetzen, 
welche von Wechselstromgleichrichtern (Dampf- 


.——— 


lampen u. EL) pespeist werden, dadurch ge- 
kennzeichnet, daß die Zeit, zu welcher der 
Durchgang des Stromes bestimmter Richtun 
estattet ist, durch Begebenenfalls selbsttätige 
instellung der Anlaßspannung je nach der 
Belastung geregelt wird. (Abb. 42.) 


Nr. 162 782 
vom 2. Juli 1902. 


Deutsche Gesell- 
schaft für Bremer- 
Licht m. b. H. in 
Neheim a. d. Ruhr. — 
Bogenlampe mit ab- 
wärts gerichteten 
Elektroden von läng- 
lichem Querschnitt. 


Bogenlampe mit 
abwärts gerichteten 
Elektroden von läng- 
lichem Querschnitt, 
dadurch gekenn- 
zeichnet, daß der 
Lichtbogen infolge 

Anwendung eines an 
sich bekannten Richt- 
magneten in einer 
die nebeneinander 
stehenden Elektro- 

denquerschnitte 
symmetrisch kreu- 
zenden Lage gehal- 
ten wird. (Abb. 43.) 


Nr. 162705 vom 11. April 1899. 


(Zusatz zum EA 135 vom 19. Januar 
1898. 
Deutsche Gasglühlicht-A.-G. in Berlin — 
Aus Osmium mit oder ohne Gehalt an anderen 
Platinmetallen bestehende Glühfäden für elek- 
trische Vakuumlampen. 


1. Aus Osmium mit oder ohne Gehalt an 
anderen Platinmetallen bestehende Glühfäden 
nach Patent 138135 für elektrische Vakuum- 
lampen, gekennzeichnet durch einen kleinen 
Gehalt an Kohlenstoff, Thorium, Niobium, Tantal, 
Titan, Silizium oder anderen leichter als Osmium 
oxydierbaren Metallen, besonders seltenen Erd- 
metallen mit oder ohne Gehalt an Oxyden der- 
selben Metalle. 

2. Verfahren zur Herstellung der Glühfäden 
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 
die Oxyde der Metalle (Thorium, Niobium usw.) 
durch Kohlenstoff oder die im Faden okklu- 
dierten reduzierenden Gase auf oder im Osmium- 
Poa in Weißglut völlig oder teilweise reduziert 
werden. 


40 


Nr. 163541 vom 28. Februar 1904. 
Chemische Fabrik in Billwärder vorm. 
Hell und Sthamer A.-G. in Hamburg. — 


Verfahren "zur elektrolytischen Darstellung 
von Natrinmcehromat aus Chromeisenstein. 


Verfahren zur elektrolytischen Darstellung 
von Natriumcehromat aus Uhromeisen-tein, da- 
durch gekennzeichnet, daß man eine geschmol- 
zene Mischung von Chromeisenstein und Ätz- 
natron bei gleichzeitiger Zuführung von Luft 
elektrolysiert, zum Zwecke, Natriumsuperoxyd 
als Sauerstoff-Überträger in der Schmelze zu 
erzeugen. 


Nr. 163800 vom 5. Februar 1905. 


Deutsche Telephonwerke R. Stock & Co. 
G. m. b. II. in Berlin. — Schaltung zur selbst- 
tätigen Schlaßzeichengabe auf Fernaprech- 
imtern, bei welcher in die Teilnehmerleitung 
oder parallel dazu ein Potential und ein 
Schlußzeichen beziehungsweise ein Schluß- 
zeichenrelais eingeschaltet ist. 


Schaltung zur selbsttätigen Schlußzeichen- 
gabe auf Fernsprechämtern, bei welcher in die 
'Teilnehmerleitung oder parallel dazu ein Poten- 


tial und ein Schlußzeichen beziehungsweise ein Abb. 46. stellen. (Abb. 46.) 
B. 
A OL © k 
u t 
x 
k 
DIEE g 
€ e] fa 
P r g 
a TC: 
Jr 
A 
Abb. 44. 


Schlußzeichenrelais durch eine beim Teilnehmer 
durch den Hakenumschalter wechselweise ein- 
und ausgeschaltete, unterbrochene und als 
Rollenkondensator wirkende Spulenwicklung, 
welche entweder als Sekundärwicklung der 
Teilnehmerinduktionsspule oder als Wecker- 
wicklung ausgebildet ist, zum Ansprechen ge- 
bracht wird. (Abb. 44.) 


Nr. 163798 vom 6. September 1904. 


A.-G. Mix & Genest, Telephon- und Tele- 
graphenwerke in Berlin. — 
Fernsprechämter, bei 
durch Uberbrückung zum 

wird. 


Schaltung für 
der die Schlußlampe 
Erlöschen gebracht 


Abb. 45. 


für Fernsprechämter bei der die 
Schlßlampe durch Überbrückuog zum Erlöschen 
gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß, zum 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 2. 


Zwecke, die Signalleitung ständig von einem 
Strome gleicher Stärke durchfließen zu lassen, 
die Schlußlampe S}, (Abb. 45) mit einem Wider- 
stande Se, gleicher Höhe derart hintereinander 
geschaltet ist, daß letzterer durch das Schluß- 
zeichenrelais S 7, in die Signalleitung c einge- 
schaltet oder kurzgeschlossen wird, je nachdem 
die Schlußlampe überbrückt ist oder nicht. 


Nr. 163870 vom 9. Juni 1904. 


Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H. in 
Berlin. — Deckel für Kühlgefäße zur Aufnahme 
elektrischer Apparate. 


Deckel für Kühlgefäße 
zur Aufnahme elektrischer 
Apparate, gekennzeichnet 
durch an der Innenseite an- 
geordnete Rippen, finger- 
artige Vorsprünge und der- 
gleichen. welche in die 
oberen Flüssigkeitsschich- 
ten eintauchen, zu dem 
Zwecke, eine gut wärme- 

~ leitende Verbindung der 
oberen Flüssigkeitaschich- 
ten mit dem Deckel herzu- 


Nr. 163852 vom 1. März 1905 


Telephon-Apparat-Fabrik E. Zwietusch 

& Co. in Charlottenburg. — Abschaltvorrich- 

tung des Hörers der Abfragevorrichtungen in 
Fernsprechämtern. 


Abschaltvorrichtung des Hörers der Ab- 
fragevorrichtungen in Fernsprechämtern, da- 
durch gekennzeichnet, daß bei hergestellter 
Sprechverbindung, Abfragestellung des Sprech- 
schlüssels F (Abb. 47) und gleichzeitiger Be- 
einflussung eines Appratteiles (Überwachungs- 
zeichens //,) der gerufenen und anrufenden 


Abh. 


Seite von der Teilnehmerstelle AB aus eine 
über den Sprechschlüssel # und die beiden 
Apparatteile //, tührende Hörerleitung 2, 3 
kurzgeschlossen oder unterbrochen wird, daß 
aber bei Beeinflussung nur eines Apparatteiles 
das Abfragen nach beiden Seiten erfolgen kann, 
zum Zwecke, sofort nach Gesprächsbeendigung 
den Verkehr der Teilnehmer mit der Beamtin 
wieder ohne Stöpselziehung zu ermöglichen. 


10. Januar 1907. ih 


— [u . 


z——_ 


Nr. 162865 vom 10. Juni 1904. 


Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in 
Berlin. — Vorschaltwiderstand für elektrische 
Glühlampen mit Glühkörpern aus Leitern 
zweiter Klasse. | 


1. Vorschaitwider 
für elektrische Glühlameen 
mit Glühkörpern aus Lei- 
tern zweiter Klasse, da- 
durch gekennzeichnet daß 
derselbe in zwei oder i 
mehrere parallel angeord- 
nete Zweige geteilt ist, von 
denen der eine dauernd 
zwischen die Stromzufüh- 
rungen geschaltet ist, wäh- 
rend der zweite, dritte usw, 
erst dann durch irgend eine 
selbsttälige Vorrichtung 
zugeschaltet wird, wenn 
die Torbergehenden ent- 
sprechend warm gewor 
sind. (Abb. 18) = 

2. Vorschaltwiderstand 


Alb. 39, nach Anspruch 1, bei wel- 
chem die selbsttätigen 
Schaltvorrichtungen in Breguetschen Federn 


bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß die 
letzteren innerhalb des Gefäßes angeordnet 
sind, welches in bekannter Weise den Wider- 
stand einschließt und evakuiert oder mit indiffe- 
renten Gasen gefüllt ist. 


Nr. 163799 vom 15. November 1904. 


Gesellschaft für drahtlose Telegraphie 

m. b. H. in Berlin. — Schaltungsweise für inte- 

grierende Detektoren in der drahtlosen Tele- 
grapbie. 

Eine Schaltungsweise für integrierende 


Detektoren in der drahtlosen Telegraphie, da- 
durch gekennzeichnet, daß der Detektor in 


Abb. 49. 


einem Kreise liegt, der keine praktisch hervor- 
tretende Eigenschwingung besitzt und die 
ENErBE OL DCELTSB UL auf den Detektor mittels 
eines mit dem Luftleiter lose gekoppelten und 


47. 


aufdenselben abgestimmtenSchwingun gskreises 
erfolgt, der mit dem Detektorkreis in 
oder induktiver Verbindung steht. (Abb. 43. 


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Hein 


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10. Januar 1907. 


VEREINSNACHRICHTEN. 


Elektrotechnischer Verein. 


j n den Elektrotechnischen Verein sind an die 
ale Berlin N. 24, Monbijouplatz 8, zu richten.) 


Vorträge und Besprechungen. 


Über Fixierung des Stickstoffs der Lnft und 
Verwendang der gewonnenen Körper.!) 


Vortrag, gehalten in der Sitzung des Elektro- 
technischen Vereins am 24. IV. 1906 von 
Dr. Gg. Erlwein. 


Wenn ich heute die Ehre habe, Ihnen einen 
Vortrag über die neue Stickstoff-Technik zu 
halten, so verdanke ich das außer Ihrer liebens- 
würdigen Einladung dem in gewisser Beziehung 
zufälligen Umstande, daß ich seit etwa 16 Jahren 
hei der Siemens & Halske A.-G. die Arbeiten 
auf diesem Gebiete mit auszuführen und zuletzt 
zu leiten hatte. Ich werde mich bei der Be- 
handlung dieses Themas, entsprechend dem 
Charakter Ihres Vereins, in der Hauptsache auf 
diejenigen Stickstoff - Fixierungsverfahren be- 
schränken, bei welchen die Elektrizität direkt 
oder indirekt zur Verwendung kommt, und 
auch von diesen elektrischen Verfahren nur 
lie bekannteren und technisch wichtigeren be- 
sprechen, werde dabei aber auch noch nicht 
allgemein bekannte Stickstoff-Arbeiten von der 
Siemens & Halske A.-G. streifen, die, wenn sie 
zum Teil auch der Geschichte angehören, doch 
gerade jetzt, wo die Stickstoff-Frage weitere 
Fachkreise beherrscht, ein gewisses Interesse 
besitzen dürften. 

Das Bestreben, den freien Stickstoff der 
Luft zu fixieren und für menschliche Bedürf- 
nisse nutzbar zu machen, ist schon sehr alt. 
Indem ich die rein historisch - wissenschaft- 
lichen Beobachtungen von Cavendish und 
Priestley gegen Ende des 18. Jahrhunderts 
unberücksichtigt lasse, erwähne ich als erste 
mir bekannt gewordene, technisch zielbewußte 
Arbeit auf dem Gebiete der elektrischen Fixie- 
rung des Stickstoftes Versuche, die Werner von 
Siemens unter chemischer Beratung seines 
Freundes A. W. von Hoffmann im Jahre 1889 
gemacht hat. Werner von Siemens ist, wie Ihnen 
bekannt, der Erfinder der Ozonröhre und hatte, 
wie Ihnen vielleicht auch bekannt ist, das Be- 
streben, mit Hilfe der Elektrizität das Problem 
der organischen Synthese zu fördern. Sein 
hoftnungsvoller Ausspruch, es werde noch ein- 
mal zur künstlichen Herstellung von Nahrungs- 
mitteln kommen, ist nun zwar bis jetzt noch 
nicht in Erfüllung gegangen und wird in ab- 
sehbarer Zeit auch noch ein schöner elektro- 
chemischer Traum bleiben, wohl aber ist es 
ihm schon gelungen, auf elektrischem Wege zu 
Stickstoff-Verbindungen zu gelangen, welche 
die Grundstoffe der gebräuchlichsten künst- 
lichen Düngemittel darstellten, sodaß er sich 
des Ausblickes erfreuen konnte, daß man sich 
auf diese Weise einmal der Gewinnung von 
Stickstoff-Dünger zuwenden würde, als einem 
indirekten Mittel, unsere Nahrungsproduktion 
zu erhöhen. Es wurden bei diesen Arbeiten, 
bei welchen sowohl modifizierte Entladungen 
in der Ozonröhre als auch Entladungen in Form 
von Funkenregen und elektrischen Einzel-Licht- 
bogen zur Verwendung kamen, vorwiegend aus 
Elementen der Luft oder anderen Stickstoff- 
Sauerstoff-Gemischen sowohl gasfürmige wie 
Hüssige Verbindungen des Stickstoffes mit 
Sauerstoff und Nitrate erzielt, Körper, die 
seinerzeit A.W.von Hoffmann nach ihrer Unter- 
suchung als ebenso interessant für die Wissen- 
schaft der Elektrosynthese wie wichtig für die 
zukünftige Technologie der Stickstoff-Verbin- 
dungen bezeichnete. Leider konnten diese Ver- 
suche von Werner von Siemens, sowie die von 
Dr. O. Frölich und dem Vortragenden später 
ausgeführten Versuche zur elektrischen Her- 
stellung von Ammoniumnitrat, D. R.-P. Nr. 85 103, 
18%, nicht bis zu einem industriellen Ergebnis 
gefördert werden, hauptsächlich deshalb, weil 
einerseits damals die Hochspannungs-Technik 
noch nicht so entwickelt war und anderseits 
die elektrischen Entladungen verhältnismäßig 
teuer arbeiteten. 

i Neu aufgenommen wurde die Frage der elek- 
rischen Vereinigung von Stickstoff und Sauer- 


' Siehe auch „ETZ“ 1906, S. 757 und 8%. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 2. 41 


I 7 ge E ER 


stoff von den berühmten englischen Physikern 
Croockes und Lord Rayleigh. Sie waren mit 
die ersten, die in einer Veröffentlichung darauf 
aufmerksam machten, welche energetische Rolle 
eigentlich die Elektrizität bei der Vereinigung 
dieser beiden Körper spielt, daß nämlich dasStick- 
stoff-Oxyd, welches die erste Stufe der Salpeter- 
säure darstellt, eine endothermische Verbindung, 
das heißt eine solche ist, die bei ihrer Entstehang 
nicht Wärme frei werden läßt, sondern Wärme 
absorbiert, sodaß also eine Stickstoff-Sauerstoft- 
Verbrennungsflamme nur unter Zufuhr von 
Energie aufrecht erhalten werden kann. DieElek- 
trizität ist die zurErhaltung dieser Verbrennungs- 
flamme dauernd zuzuführende Energieform, 

Das Verdienst, die Rayleigh - Croockes- 
schen Arbeiten in größerem industriellen Maß- 
stabe durchgeführt zu haben, gebührt zwei 
auch sonst technisch verdienstvollen Ameri- 
kanern, Bradley und Lovejoy, Bradley Elek- 
trotechniker und Lovejoy Chemiker. Sie be- 
nutzten elektrische Entladungen, die man am 
besten als intermittierende Hochspannungs- 
Lichtbogen bezeichnet. Die Versuche beider 
Forscher sind eine Zeit lang in den Fach- und 
Tageszeitungen hoffnungsvoll besprochen wor- 
den, sind aber einstweilen daran gescheitert, 
daß die elektrische Energie, selbst an den 
Niagara-Fällen, für diese besonderen Zwecke der 
Salpetersäure - Herstellung verhältnismäßig zu 
teuer ist. Dazu kam der Übelstand, daß das bei 
den Versuchen gewonnene Stickoxyd bezie- 
hungsweise die Salpetersäure in solcher Ver- 
dünnung auftrat, daß ihre Absorption eine 
außerordentlich umfangreiche und daher teure 
Anlage von Absorptionstürmen oder sonstigen 
Vorrichtungen erforderte. Beide Schwierig- 
keiten, die Beschaffung sehr billiger Betriebs- 
kraft und die möglichst verlustlose Absorption 
der erzeugten verdünnten Stickoxyd-Gase, bitte 
ich im Auge zu behalten, weil sie, vorläufig 
wenigstens, der Wirtschaftlichkeit der im fol- 
genden noch zu nennenden und allen weiteren 
Arbeiten auf dem Gebiete der elektrischen 
Salpetersäure - Verfahren nicht unwesentlich 
hindernd im Wege stehen. 

Auch die Siemens & Halske A.-G. hat vor 
einigen Jahren (1902) nochmal begonnen, Salpeter- 
säure im Lichtbogen herzustellen, dabei aber 
noch kein genügend billiges technisches Ver- 
fahren gofunden. Das angewandte Verfahren 
knüpfte an die Technik der Effekt-Bogenlampe 
an, deren Wesen darin besteht, daß die be- 
nutzten Lampenkohlen gewisse Salze, darunter 
Salze von seltenen Erden und Flußspath ent- 
halten. Beim Übergang dieser Salze in den 
Lichtbogen wird derselbe größer und seine 
Reaktionszone wirksamer. Der Effekt ist unter 
geeigneten Versuchsbedingungen, wozu ein auf 
den Lichtbogen einwirkender, das heißt seine 
Oberfläche vergrößernder Blasmagnet gehört, 
äußerst überraschend, aber, wie bereits gesagt, 
einstweilen noch nicht bis zur industriellen Aus- 
nutzung gediehen. Im Anschluß hieran wurde 
noch ein anderes Verfahren zum Gegenstand 
eingehender Versuchsarbeiten gemacht, bei wel- 
chem wandernde Lichtbogen nach Art der Licht- 
bogen im Hörner-Blitzableiter zur Anwendung 
gelangten. 

Andere äquivalente Lichtbogen-Verfahren 
sind ausgearbeitet worden von Prof. Birke- 
land, der in Norwegen, von Prof. Kowalsky, 
der in Freiburg i. Schw., von Pauling, von der 
Salpetersäure - Industriegesellschaft in Gelsen- 
kirchen, außerdem auch noch von den 
Westdeutschen Thomasphosphat-Werken, der 
Badischen Anilin- und Sodafabrik in Ludwigs- 
hafen. Unter diesen Lichtbogen - Verfahren 
ist technisch am weitesten durchgebildet das 
von Birkeland, das einen durch Magnet aus- 
gebreiteten Lichtbogen mit grober Reaktions- 
fläche benutzt, und das in einem 2000-pferdigen 
Versuchsbetrieb zu so befriedigenden Ergeb- 
nissen führte, daß man jetzt daran geht, in 
Norwegen an Stellen mit außerordentlich billi- 
gen Wasserkräften größere Salpetersäure- und 
Kalksalpeter-Fabriken zu bauen. 

In den letzten Jahren ist, wie ich an dieser 
Stelle einfügen möchte, von seiten verschie- 
dener Chemiker und Physiker, von denen hier 
unter anderen nur von Lepel, Muthmaann, 
Hofer, Nernst, Guye und Brode genannt 
seien, eine Reihe von Arbeiten theoretisch- 
wissenschaftlicher Natur ausgeführt worden, 
durch welche die physikalisch-chemischen Vor- 
gänge, die bei der Verbrennung des Stickstoffes 


rer Te 


zu Stickoxyd im elektrischen Lichtbogen In 
Frage kommen, eine fördernde Klärung er- 
fahren haben. 

M. H.! Ich möchte Sie nun, um später bei 
dem Hauptteil meines Vortrages etwas ein- 
gehender verweilen zu können, schon an dieser 
Stelle mit den Hauptmerkmalen der eben ge- 
nannten Lichtbogen-Verfahren zur Herstellung 
von Salpetersäure aus Luft an Hand der sche- 
matischen Skizzen kurz bekannt machen. 

Abb. 50 zeigt das Schema eines Salpeter- 
säure-Erzeugers nach Bradley- Lovejoyt), 
wie er von der Atmospheric Products Co. in 
ihrem Versuchsbetrieb an den Niagara-Fällen in 
Einheiten von 10 KW aufgestellt war. Der Ap- 
parat ist ein stehender Eisenzylinder von 1,54 m 
Höhe und 1,23 m Durchmesser, durch welchen 
stündlich 12 cbm getrockneter Luft gehen, wäh- 
rend im Innern des Apparates zwischen fest- 
stehenden und umlaufenden Elektroden mit 
Platin-Enden eine große Anzahl (etwa 414000 
in der Stunde von ungefähr 15 cm Länge) elek- 
trischer Lichtbogen (10000 V Gleichstrom) ein- 
geleitet, ausgezogen und bei einer bestimmten 
Größe abgerissen werden. Die festen Elek- 
troden sind in den äußeren Zylindermantel iso- 
liert eingeführt und ringförmig in 23 überein- 
ander liegenden Reihen von je sechs Stück 
derart angeordnet, daß die Elektroden der unter- 
einander liegenden Reihen um einen Winkel 
von 250 gegeneinander versetzt sind. Die wag- 
recht umlaufenden Elektroden sind in 23 ent- 
sprechenden Stachelkreuzen mit ebenfalls sechs 
radialen Metallarmen an einer durch Elektro- 
motor angetriebenen senkrechten Achse ein- 
gesetzt. Jede der festen Elektroden des äuße- 
ren Zylinders erhält den Strom durch eine vor- 
geschaltete, in Ol liegende Selbstinduktions- 
Spule. 

Die Anordnung der Siemensschen, noch 
im Versuchsstadium stehenden Verfahren (Licht- 
bogen mit Blasmagnet und wandernder Licht- 
bogen) ist dadurch gekennzeichnet, daß in dem 
einen Fall in einem Reaktionsraum von geeig- 
neter Form, der von Preßluft durchströmt wird, 
zwischen gesalzenen, dicken Kohlen-Elektroden 
oder gekühlten Metall- Elektroden ein Licht- 
bogen hergestellt und durch Blasmagnete stark 
ausgebreitet wird. In dem anderen Falle wer- 
den zwischen parallelen oder divergierenden, 
senkrechten Elektroden, die mehrere Meter lang 
und in geschlossenen Tonröhren oder Chamotte- 
kammern angebracht sind, Lichtbogen durch 
geeignete elektrische Vorrichtungen eingeleitet, 
die dann unter steter Vergrößererung ihrer 
Öberfiäche mit leicht regelbaren Geschwindig- 
keiten nach oben wandern und dort abreißen. 
Abb. 65la und 61b zeigen die elektrischen Stick- 
oxyd-Erzeuger mit Hilfe von Blasmagneten und 
wandernden Lichtbogen aus den Jahren 1902 
beziehungsweise 1904. 

Das Birkelandsche Verfahren?) (Abb. 52) 
ist gekennzeichnet durch einen schmalen, von 
Luft durchströmten Ofen, der in seinem Innen- 
raum fast vollständig von einem Lichtbogen in 
Gestalt einer Vollscheibe symmetrisch ausgefüllt 
ist. Diese Scheibe wird dadurch hergestellt, daß 
senkrecht zu den gekühlten und sehr nahe zusam- 
menstehenden Metall-Elektroden, zwischen denen 
ein Wechselstrom-Lichtbogen übergeht, die Pole 
eines starken Blasmagnets angebracht sind, also 
derart, daß die Ebene der Polschuhe mit den 
Elektroden des Lichtbogens ein Kreuz bildet. 
Die in Notodden im Versuchsbetrieb gehenden 
Ofeneinheiten von 500 PS geben bei 6000 V 
Lichtbogen - Sonnen von etwa 1 m Scheiben- 
durchmesser. 

Bei allen Verfahren enthält die aus den 
Lichtbogen - Ofen beziehungsweise -Räumen 
kommende heiße Luft ein bis zwei Teile Stick- 
oxyd (NO) — nach Nernst wären bei 30000 
theoretisch fünf von Hundert möglich —, das 
inBerührung mit überschüssigem Luft-Sauerstoff 
in roten Dampf von Unter-Salpetersäure und 
dann weiter durch heißes Wasser in Salpeter- 
säure und Stickoxyd übergeht nach den Formeln: 


NO + 0 = NO: 
Stickoxyd Sauerstoff Stickstoff-Dioxyd 


3N0,+H,0=2HNO&, + NO 
— a, [ma a Su Aam 
8t-Dioxyd Wasser Stickoxyd 


Salpetersäure 


1) Siehe auch „ETZ“ 192, 8. 871. 
2) Siche auch „ETZ" 1906, S. 757. 


42 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 2. 10. Januar 1907. 


treten kann. Da diese Lichtbogen - Verfahren | suche traten sehr bald anstelle des Bornitrides 
zurzeit noch im Entwicklungsstadium stehen | die Stickstoff-Verbindungen des Natriums, die in 
und erst in den nächsten Jahren zeigen kön- | erster Linie Cyanide waren. Aber diese Cyanide 
nen, ob sie in der Lage sein werden, eine | waren bei den Versuchen insofern den oben 
wesentliche Bedeutung für den Salpeter- und | genannten Nitriden äquivalent, als sie zunächst 
Salpetersäure-Markt zu erringen, so will ich | nicht für sich gewonnen, sondern mit über- 
heute nicht länger bei ihnen verweilen und | hitztem Wasserdampf zusammen zu Ammoniak 
mich einer zweiten Gruppe von Verfahren zur | zersetzt werden sollten. 
Stickstoff-Gewinnung zuwenden. In einem von uns in der leerstehenden 
Diese zweite Gruppe von Versuchen zur | alten Grabauschen Aluminium-Fabrik in Trotha 
Stickstoff-Fixierung knüpfte an die seit Wöhler | eingerichteten Versuchsbetrieb, zu dem eine 
und Deville bekannte Tatsache an, daß ge- | dort vorhandene 500 PS -Dampfmaschine mit 
wisse Metalle und Metalloide, wie Silicium und | Dynamos herangezogen werden konnte, wurde 
Bor, mit Stickstoff erhitzt, Nitride bilden, und | ein Dr. Mehner patentiertes Verfahren der 
daß diese Nitride mit Wasserdampf behandelt | Cyanid- beziehungsweise Ammoniak - Herstel- 
wiederum zerfallen unter Freiwerden von Am- | lung, das sich an ältere Mondsche Arbeiten 
moniak. anlehnte, auf breitester Grundlage längere Zeit 
Als größere technische Versuche nach dieser | durchprobiert, allerdings ohne daß die dabei 
Richtung sind mir außer den Arbeiten von | erzielten Ergebnisse die gewünschte Wirt- 
Marguerite, Sourdeval, Mond und Solvay | schaftlichkeit ergeben hätten. Es war beab- 
Arbeiten von Friedr. Siemens bekannt ge- | sichtigt, in zylindrischen Öfen von 6 m Höhe 
und i m Durchmesser, die mit Soda und Koks 
beschickt wurden, mit Hilfe des Generator- 
gases als Stickstoff-Quelle zunächst Cyanide zu 
erzeugen und diese dann an einer geeigneten 
Stelle des Ofens durch Behandlung mit über- 
hitztem Wasserdampf in Ammoniak zu zer- 
setzen. Die bei dieser Wasserdampf-Behandlung 
sich zurückbildende Soda sollte im Kreislauf 
wieder mit Koks in die Ofenbeschickung zurück- 
gehen, während die beim ganzen Prozesse ent- 
stehenden Reaktionsgase, die sehr hochprozentig 
an Kohlenoxyd waren, nach der Auswaschung 
des Ammoniaks in Skrubbern zur Kraft- 
erzeugung in Gasmotoren verbrannt werden 
sollten. Der in Abb.53 dargestellte 500-pferdige 
Trothaer Versuchsofen bestand in seinem unte- 


Gewöhnlich werden die Reaktionsgase hinter 
dem Lichtbogen-Ofen im Sinne der Abb. 50 in 
einem Ruheraum mit überschüssigem Sauer- 
stoff und Wasserdampf länger in Berührung 
gelassen und die gebildeten Salpetersäure- 
Dämpfe hierauf in einer in Abb. 50 schematisch 
dargestellten Vorrichtung von Rieseltürmen in 
Handels-Salpetersäure oder Lösungen von Kalk- 
salpeter, der später zu fester Masse eingedampft 
wird, übergeführt. 

Die Ausbeute für die Kilowattstunde be- 
ziehungsweise das Kilowattjahr (mit 8000 Stun- 
den) schwankt bei den einzelnen bekannteren 
Verfahren je nach der Größe der Betriebs-Ein- 
heiten zwischen 40 und 88 g beziehungsweise 
320 und 700 kg Salpetersäure (100-prozentig). 
Unter Berücksichtigung des Stickstoffgehaltes 
der konzentrierten Salpetersäure sind daher zur 
Erzeugung von 1 t Stickstoff erforderlich 14 
beziehungsweise 6,4 Kilowattjahre.. Von der 
aufgewendeten Energie werden, selbst bei 


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S A 190 2. l LIOI. 
` Salpetersäure-Ofen von Birkeland und Eyde. u | Siemenssche Versuchsapparate zur Salpetersäure-Gewinnung aus Luft. 
‚ Abb. 52. 2 Abb. 51a und 51b. 


besten Ausbeuten, zur eigentlichen Stickoxyd- | worden, die gemeinsam mit dem Chemiker der | ren Teile aus dem eigentlichen elektrischen 
oder Salpetersäure-Bildung nur 3°/, ausgenutzt, | Siemens & Halske A.-G., Dr. Obach, gegen | Widerstandsofen mit im Kreise angeordneten 
während die übrigen 97°/, durch Erhitzen der | Ende der siebziger Jahre in Dresden im Sie- | Elektroden und in seinem oberen aus einem 
Reaktionsgase und der überschüssigen Luft zum | mensschen Generator-Ofen unter Verwendung | Generator, der mit Gebläseluft ging und dessen 


größten Teil verloren gehen.!) l von Bor -Verbindungen und Benutzung des | Heißgang noch durch sogenannte Hilfs-Elek- 
Welche Schwierigkeiten allen diesen im | Generator-Stickstoffes ausgeführt worden sind. | troden unterstützt wurde.!) 
großen und ganzen gleichwertigen Lichtbogen- | Diese Versuche haben zwar ein nicht gerade Die dritte Gruppe von Arbeiten auf diesen 


Verfahren entgegenstehen, habe ich bereits | sehr ermutigendes Ergebnis gehabt und sind | Gebiete nahm rein historisch ihren Ausgang 
oben erwähnt. Weiter erwähnt sei noch, daß | längere Zeit liegen geblieben, haben aber wenig- | von der Moissan-Wilsonschen Erfindung der 
alle diese Verfahren in erster Linie darauf hin- | stens zu einer nützlichen Klärung unserer An- | technischen Karbid-Herstellung, und diese Ar- 
ausgehen, reine Salpetersäure, die in der chemi- | schauungen auf allen diesen Gebieten beige- | beiten haben, wie ich gleich im voraus e 
sehen Industrie in großen Mengen verwendet | tragen und uns in den neunziger Jahren (1897) | merken möchte, zu dem lange vergeblich a 
wird, herzustellen, und daß sie außerdem hoffen, | wieder dazu geführt, dieser Frage unter Zuhilfe- | gestrebten Ziel der industriellen Fixierung e 
die Salpetersäure billig an Kalk zu binden und | nahme elektrischer Lichtbogen- und Wider- | Luft-Stickstoffes geführt. i 
dadurch ein Düngemittel zu schaffen, das mit | stands-Erhitzung näher zu treten. Es waren der namhafte Berlin-Charlotten 
dem Chile- oder Natron-Salpeter in Wettbewerb Unsere letzten hierher gehörenden Arbeiten | burger Chemiker Prof. Dr. A. Frank und ar 
Taen wurden zuerst im Verein mit dem Privatdozenten | Fachkreisen ebenfalls bekannte Chemie i 
ı) Folgte Vorführun eines von Direktor Viertel Dr. Mehner und Direktor Schlutius von den IN. Caro, die gefunden haben, daß die a 
von Gebr. Siemens, der ne Pr ee Molleıkoor en Westdeutschen Thomasphosphat - Werken und | der alkalischen Erden Stickstoff aufnehmen 
re Versuchen wesentlich beteiligt war, | Später mit der Frankfurter Gold- und Silber- | —— - haulage 
konstruierten Stickstoffoxyd-Erzeugers und Versuch wit | Scheideanstalt ausgeführt. In den Mittelpunkt ı) Die Betriebsleiter aor Trothaer Chen e 
dieser mit großen Hilfsmitteln ausgeführten Ver- Mas Voigt. EEE 


durch Blasmagnet ausgebreitetem, scheibeuförmigem Licht- 
bogen. 


10. Januar 18907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 2. 


48 


———— —  — ——————— 


Cyanide bilden, welche durch bekannte einfache 
Umsetzungen in technisch wichtiges Blutlaugen- 
salz und weiter in Cyannatrium oder Cyan- 
kalium umgewandelt werden können. Zur Aus- 
arbeitung dieses Blutlaugensalz- beziehungs- 
weise Cyanid-Verfahrens errichtete Prof. Frank 
eine Versuchsstation in Hamburg und benutzte 
als Ausgangsmaterial für die Stickstoff-V erbin- 
dungen das äußerst reaktionsfähige Baryum- 
karbid. Es zeigte sich nun bei den Hamburger 
Arbeiten, daß bei Einwirkung von Stickstoff 
auf das Baryumkarbid nicht nur Baryumcyanid, 
sondern auch Barymcyanamid entstand, also 
ein Gemisch zweier Körper, von denen der 
eine den Stickstoff in Cyanidform, der andere 
ineiner zum Teil ammoniakartigen Form ent- 
hielt. Das Gemenge ergab bei weiterem Um- 
schmelzen mit Soda ein Schmelzgut, das den 
gesamten Stickstoff nur als Cyanid-Stickstoff 
enthielt. An der Erkenntnis dieser für die ganze 
spätere Entwicklung des Prozesses äußerst wich- 


2. Ba Ca +_N = Ba CN, + C 


[Am U 
Baryumkarbid Stickstoff Baryumcyanamid Kohlenstoff 


B. Umschmelzen und Lösung des 
Schmelzgutes. 


3. Ba(CN,+NaC0O,= Ba CO, + 2NaCN 

Baryumcyanid Baryumcar- Cyannatrium, das 
bonat (Wi- direkt oder nach 
therit, das Umwandlung in 


Ausgangs- Blutlaugensalz zu 
Material für  handelsfähigem 
aryum- Cyannatrium ver- 
karbid) 


arbeitet werden 
kann, 


4. BaC Na+ C + Na, CO3 = Ba COs 4+2 NaC N 


Ba-cyanamid Kohle Soda Witherit Cyan- 


natrium 

Als die Dynamit- Gesellschaft von dem 
Frankschen Verfahren zurückgetreten war, 
bot Prof. Frank sein Cyankalium-Verfahren 
der Siemens & Halske A.-G. an, von der er 


Trothaer Versuchsofen zur Herstellung von Cyanid und Ammoniak nach dem Verfahren von Dr, Mehner. 
Abb. 53. 


tigen Cyanamid -Reaktion ist wesentlich be- 
teiligt Dr. Rothe, der damals Betriebsleiter 
in dem Hamburger Versuchsbetrieb war, den 
Frank zusammen mit der dortigen Dynamit- 
pesellschaft in deren Fabrikräumen eingerichtet 

Der Reaktions - Mechanismus bei der Bil- 
ung der eben erwähnten Cyanide und Cyan- 
amide durch Einwirkung von Stickstoff auf ge- 
p vertes Baryumkarbid, sowie die Umsetzung 
es Reaktions-Gemisches mit Soda zu Rein. 
canid, ist dargestellt in den folgenden Formeln: 


A. Azotierung. 
l. Ba Ca +M zas Ba (C N) 
Baryumkarbid Stickstoff Baryumeyanid 


Deutschen Bank 


wußte, daß sie große Cyanid-Interessen hatte 
durch ihr Verfahren der Extraktion von 
Gold aus früher wertlosen Amalgamations- 
Rückständen mittels Cyanid -Laugen, das, wie 
nebenbei bemerkt sei, neben dem Mac Arthur- 
Forrest-Goldlauge-Prozeß seinerzeit geradezu 
umwälzend auf die Goldindustrie in Transvaal 
und Australien gewirkt und zu einem unge- 
ahnten Aufschwung des Cyankalium-Marktes 
geführt hatte. Die Siemens & Halske A.-G. hat 


das Frank - Carosche Verfahren nach ein- 


gehender Prüfung von seiten des Vortragen- 
den aufgenommen und zusammen mit der 
und der Deutschen Gold- 
und Silber-Scheideanstalt in Frankfurt a. M., 
der Führerin des Cyankalium - Syndikates, 


eine Gesellschaft, die Cyanid-Gesellschaft ge- 
gründet, die in den Räumen der Scheideanstalt 
und unter deren technischer Leitung eine Ver- 
suchsanstalt errichtete, in der zunächst das 
von Frank übernommene Blutlaugensalz- 
Cyanid - Verfahren über Baryumkarbid auf 
breiterer technischer Grundlage durchprobiert 
werden sollte. Während dieses Frankfurter 
Versuchsbetriebes kam es nun zu einer Reihe 
von technischen und chemischen Neuerungen, 
die markante Wendepunkte für die weitere 
Entwicklung und kommerzielle Bedeutung des 
Verfahrens vorstellen. Zunächst fanden die 
Chef-Chemiker Pfleger und Dr. Freudenberg 
der Scheideanstalt, daß das Baryumkarbid, das 
bis dahin allein technich und wirtschaftlich für 
azotierbar gehalten wurde, unter geänderten 
Betriebsbedingungen vorteilhaft durch Calcium- 
karbid ersetzt werden kann, dessen Herstellung 
zu jener Zeit wesentlich einfacher und billiger 
als die des Baryumkarbids geworden war. 
Außerdem wurde dabei vor allem die wichtige 
Tatsache erkannt, daß bei der Azotierung des 
Caleiumkarbids, im Gegensatz zu Baryumkarbid, 
keine Spur von Cyanid, sondern nur reines 
Caleiumeyanamid, also eine Verbindung mit 


ammoniakartigem Stickstoff im Sinne der 
Gleichung entstand: 
Ca Ca + N, = Ca C N + C 


O D (m Sn A N [Āe 
Calciumkarbid Stickstoff Calciumcyanamid Kohlenstoff 


die sich aber gleichwohl durch Umschmelzen 
mit geeignetem Schmelzmittel vollständig wieder 
in Cyanid umwandeln ließ. Weiter wurde ge- 
funden — es ist dies auf Vorschläge von 
Dr. Frank jun. und den oben genannten 
Herren der Scheideanstalt — daß das 
Caleciumeyanamid, das Einwirkungsprodukt von 
Stickstoff auf Calciumkarbid, in dem der Stick- 
stoff Ammoniak-Charakter hat, in gepulvertem 
Zustand, wie Chile-Salpeter oder Ammonium- 
sulfat unmittelbar auf das Feld als Düngemittel 
gebracht werden kann, eine Tatsache, die von 
den zu den einschlägigen Versuchen herange- 
zogenen Agrikultur-Chemikern Prof. Wagner 
der landwirtschaftlichen Hochschule in Darm- 
stadt und Prof. Gerlach der landwirtschaft- 
lichen Akademie Bromberg - Posen bestätigt 
wurde. Fast gleichzeitig wurde auch noch er- 
kannt, daß sich der Stickstoff des Calcium- 
cyanamides durch Behandlung mit überhitztem 
Wasserdampf technisch leicht in Ammoniak 
überführen und sich auf diese Weise als 
Ammonsulfat, ein seit langem gebräuchliches 
Stickstoff-Düngemittel, gewinnen läßt. 

Durch diese neu eröffneten Perspektiven 
der Verwendung des Calciumeyanamideg zu 
Düngezwecken, die dem Verfahren eine ganz 
andere Grundlage und eine neue Richtung 
gaben, war es auch möglich geworden, das 
Cyankalium zurückzustellen, als später die 
Scheideanstalt, die hauptsächlich Cyankalium- 
Interessen vertrat, infolge der durch den Trans- 
vaalkrieg andauernd schlechten Konjunktur 
des Cyankalium - Marktes aus der Cyanid- 
Gesellschaft austra. Mit dem Austritt der 
Scheideanstalt gingen die Arbeiten in das La- 
boratorium der Siemens & Halske A.-G. in 
Berlin über. Hier wurde zuerst schon ein in 
Frankfurt angefangenes Cyankalium-Verfahren 
zu einem technischen Abschluß gebracht, das 
zwar damals wegen der schlechten Marktver- 
hältnisse nicht zur industriellen Verwendung 
kam, das aber jetzt, nachdem sich der Cyan. 
markt gut erholt hat, praktisch wieder in den 
Vordergrund tritt und die Fabrikations-Grund- 
lage eines in Aussicht genommenen Cyankalium- 
Unternehmens bilden wird. Der Schwerpunkt 
der Berliner Arbeiten der Cyanid-Gesellschaft 
wurde aber auf die Ausbildung von Verfahren 
zur Herstellung von billigem .Calciumceyanamid 
als Düngemittel gelegt. Da bei Beginn dieser 
Berliner Arbeiten der hohe Preis des Calcium- 
karbids der raschen Entwicklung des Ver- 


fahrens hindernd im Wege stand, wurde ein 


von Siemens & Halske A.-G. vorgeschlagenes 
direktes Verfahren ausgebildet, bei welchem 
ohne den Umweg über Karbid der Stickstoff 
im elektrischen Widerstandsofen direkt mit 
Kalk- und Kohlenpulver zu Calciumevanamid 
vereinigt wurde. Dieses der Cyanid-Gesellschaft 
patentierte Verfahren!), das als Siemenssches 


1) Das amerikanische Patent geht auf den Namen 


a 


Dr. Gg. Erlwein. 


44 | Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 2. 10. Januar 1907. 


REN 


— 5ER 9 „AIR 
Nesaeeome XTX 


NNI NE NE NY 


Elektrischer Widerstandsofen der Uyanid-Gesellschaft für direkte Kalk-Stickstoff- 


Gewinnung. 
Abb. 54. 


direktes Verfahren bekannt ist, verläuft chemisch 
im Sinne der Gleichung 


Ca Oo+2C+ 2 N = Ca C N» + CO 
n EEE a En EEE, en VE N 
Kalk Kohle Stickstoff (alciumcyanamid Kohlenoxyd 


und wurde ausgeführt in 6 m langen, 3 m 
breiten und 3 m hohen gemauerten Öfen (eine 
Art Acheson-Ofen), die eine doppelte durch- 
löcherte Wandung für die unter Druck er- 
folgende Zuführung des Stickstoffes zum 
Reaktionsgut, einen Abfuhrkamin für das beim 
Betrieb entstandene Kohlenoxyd und ausserdem 


billigen Calciumkarbids infolge der durch 
Übergründungen bewirkten schlechten Kon- 
junktur des Karbidmarktes und der dadurch 
gestiegenen Verständigungs-Möglichkeiten mit 
den Karbidwerken sehr günstig geworden, 80- 
daß wir aus praktischen Gründen wieder zum 
alten Frank-Caroschen Karbid-Verfahren zurück- 
kehrten, da eg unter den geänderten Verhält- 
nissen die Wirtschaftlichkeit nunmehr wieder 
auf seiner Seite hatte. Es galt nun für dieses 
Karbid -Verfahren diejenigen Ofen - Konstruk- 
tionen zu schaffen, in denen das gepulverte 
Karbid in einer wirtschaftlichen, den Anforde- 
rungen des großtechnischen Dauerbetriebes ent- 


Kalk-Stickstoff-Fabrik Piano d’Orta. 
Abb. 55. 


an 


im Sinne der Abb. 54 in der Mitte der Schmal- 
seiten Kohlenelektroden für die Stromzuführung 
hatten. Zur Einleitung der Reaktion wurde 
zwischen den Elektroden ein dünner Kohlen- 
stab eingebettet, der bei Stromdurchgang zu- 
erst ins Glühen geriet nnd so den Anlaß gab, 
daß sich um ihn, konzentrisch nach außen 
wachsend, ein schwach zusammengesinterter, 
leicht als Ganzes herausnehmbarer Zylinder 
von poröseın Kalk-Stickstoff bildete. 

Als dieses auf sehr breiter Grundlage aus- 
probierte direkte Verfahren zu einem gewissen 
technischen Abschluß gelangt war, waren in- 
zwischen die Aussichten auf Beschaffung 


’ 


sprechenden Weise mit Stickstoff behandelt und 
azotiert werden konnte. 

In verhältnismäßig sehr kurzer Zeit gelang 
es den vereinten Arbeiten der Techniker!) der 
Cyanid - Gesellschaft, die Konstruktion von 
Azotierungs- und Stickstoff - Öfen derart zu 
fördern und die vielen übrigen Schwierig- 
keiten derart zu überwinden, daß das Ver- 
fahren dem Großbetrieb technisch ausge- 
baut und reif übergeben werden konnte. Es 
wurde zuerst in die Praxis übergeführt von 
der Societä Italiana per la fabricazione di pro- 


!) Prof. Frank. Dr. Gg. Erlwein, Dr. Frank jun. 
Iogenieur-Chemiker Max Voigt und Dr. F. Bals maan” 


Kupfer -Retortenofe n. 


Retortenofen für Kalk-Stickstoff-Herstellung in Verbindung mit Ofen (links) zur 
Stickstoff-Gewinnung aus Luft. 


Abb. 56. 


dotti azotati et altre sostanze in Piano d'Orta 
in Italien, welche in Anlehnung an eine in der 
Nähe befindliche Karbid-Fabrik und im Anschluß 
an ihre dort schon vorhandenen chemischen 
Anlagen eine Kalk-Stickstoff-Fabrik errichtete, 
zunächst für eine Jahresproduktion von 4000 t 
Kalk-Stickstoff, die aber in kurzer Zeit eine Er- 
höhung bis zu 20000 t erfahren soll. Diese 
Fabrik (Abb. 55) ist nunmehr seit etwa 5 Mo- 
naten in normalem Betrieb. An den Bau dieser 
Kalk-Stickstoff-Anlage schließen sich in nächster 
Zeit, und zwar an Stellen mit billiger Wasser- 
kraft, wo das Karbid billig hergestellt werden 
kann, Kalk-Stickstoff-Fabriken an: in Sebenico 
an den Wasserfällen der Kerka in Dalınatien, 
in Briançon am Genfer See, in Martigny im 
Rlıönetal, im Osten Deutschlands, in Norwegen 
und später in Amerika. Die Unternehmer dieser 
in Aussicht genommenen Kalk-Stickstoff-Fabri- 
ken sind Gesellschaften, an denen in erster 
Linie die Haupt-Karbid-Interessenten der ein- 
zelnen Länder beteiligt sind und dann die 
Società Generale per la Cianamide in Rom, eine 
Patentverwertungs - Gesellschaft, die jetzt im 
Besitz sämtlicher Patente der Cyanid - Gesell- 
schaft ist, und in der die Siemens & Halske 
A.-G. und die Deutsche Bank, beziehungsweise 
die Cvanid-Gesellschaft Hauptaktionäre sind. 
Was nun die technischen Einrichtungen 
solcher Kalk - Stickstoff - Fabriken anbelangt, 
so sind die dabei in Frage kommenden 
wichtigsten Apparate einmal die Apparate 
zur Herstellung von reinem Stick- 
stoff aus Luft und dann die Azotie- 
rungs-Öfen, in denen das Karbid mit 
Stickstoff in Berührung und Verbindung ge 
bracht wird. Als Stickstoff-Erzeuger kommen 
für den Großbetrieb außer Öfen mit Kupfer- 
retorten hauptsächlich Apparate nach der Bau- 
art Linde in Frage, bei welchen die atmosphä- 
rische Luft durch hohe Kompression und Ab- 
kühlung auf — 1940 C zunächst verflüssigt und 
diese flüssige Luft dann in Apparaten nach Art 
der Kolonnen-Apparate in der Spiritus-Industrie 
durch fraktionierte Destillation in ihre Bestand- 
teile Stickstoff und Sauerstoff geschieden wird. 
Für die Azotierungs-Öfen sind Konstruktionen 
gewählt worden, derengrundsätzliche Anordnung 
aus Abb. 66, rechts, zu ersehen ist. Es liegen 
im Feuerraum eines gemauerten, mit Kohle ge- 
heizten Ofens feuerbeständige Retorten, die an 
beiden Seiten mit Deckeln luftdicht geschlossen 
sind, welche ihrerseits wieder mit Vorne 
zur Beschickung und Entleerung 80w18 Stick- 
stoff-Zuführung versehen sind. Der A 
gang bei diesen Retorten-Öfen ist nun der, Bir 
die Retorten bis zu einer gewissen Höhe m 
Karbidpulver gefüllt und auf Rot- bis Weibglu 
erhitzt werden. Das Karbid absorbiert en 
unter diesen Verhältnissen mit großer DT . 
den zugeleiteten Stickstoff und zwar, da 6 
Kalk-Stickstofft-Bildung ein exothermer Ba 
ist, unter Bildung einer den Resch 
lauf sehr fördernden Wärme. Zeigt die nr 
uhr in der Stickstoff-Leitung, daß das 
keinen Stickstoff mehr aufnimmt, so WE ii 
glühende Kalk-Stickstoff aus den a er- 
Behälter geschafft, hier unter Luftabsch or $ 
kalten lassen und dann weiter nach erfolgt 


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10. Januar 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 2. 45 


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Pulverisierung in die Versandsäcke oder Fässer 
gebracht 

Bezüglich der Gestehungskosten des Kalk- 
Stickstoffse sei an dieser Stelle kurz erwähnt, 
daß sie außer von dem Kilopreis des reinen 
Luft-Stickstoffs in erster Linie von dem Karbid- 
preis abhängig sind, der seinerseits wiederum 
neben den Kosten für Kalk und Kohle in der 
Hauptsache durch den Preis der Jahres-Pferde- 
kraft bestimmt wird. Karbidfabriken, die mit 
40 bis 50M für die Jahres-Pferdekraft und sonst 
mit normalen Kalk-, Kohlen- und Elektroden- 
preisen und mittleren Löhnen rechnen Können, 
können ihr Karbid selbst dann noch mit gutem 
Gewinn auf Kalk-Stickstoff verarbeiten, wenn 
der Kilopreis des Stickstoffs im konkurrieren- 
den Chile-Salpeter und schwefelsauren Ammon 
— er beträgt zurzeit 1,50 M beziehungsweise 
130 M — weit unter den jetzigen Marktpreis 
sinkt. Siekönnen dies umsomehr, wenn gleich- 
zeitig noch billige Kraft zum Betrieb’einer Linde- 
schen Anlage zur Verfügung steht, die je nach 
der Größe der Betriebseinheiten bei einem Kraft- 
preis von 2his3 Pf für die Kilowattstunde reinen 
Stickstoff aus Luft beziehungsweise flüssiger 
Luft im Dauerbetrieb für 3 bis 5 Pf das cbın 
zu liefern imstande ist. 

Da modern eingerichtete und gut geleitete 
Karbidfabriken eine Karbidausbeute von rund 
2 t für das Kilowattjahr erzielen und anderseits 
2 t Karbid rund 500 kg Stickstoff in Form von 
Kalk-Stickstoff aufnehmen, so erfordert die 
Bindung von 1 t Stickstoff über das Karbid- 
verfahren einen Kraftaufwand von 2 Kilowatt- 
jahren. Diese Zahl ist von fachtechnischein 
Interesse beim Vergleich mit dem Energie- 
aufwand, der zur Bindung von I t Stickstoff 
bei den zu Eingang erwähnten Lichtbogen- 
Verfahren für Salpetersäure - Herstellung not- 
wendig ist und in früheren Ausführungen auf 
rund 6,4 Kilowattjahre selbst beim Verfahren 
mit den besten Ausbeuten berechnet wurde. 


(Schluß folgt.) 


BRIEFE AN DIE SCHRIFTLEITUNG. 


(Für die in dieser Spalte enthaltenen Mitteilungen über- 

nimmt die Schriftleitung keinerlei Verbindlichkeit. Die 

Verantwortlichkeit für die Richtigkeit der Mitteilungen 
liegt lediglich bei den Verlassern selbst.) 


nn mn 


Über den Parallelbetrieb von Wechselstrom- 
Maschinen. 


Zufällig werde ich erst jetzt auf den Artikel 
von Dr L. FLEISCHMANN „Über den Parallel- 
betrieb von Wechselstrom - Maschinen („ETZ“ 
1906, S. 873) aufmerksam. Herr Dr. FLEISCHMANN 
kommt durch Vergleich mit einer mechanischen 
Analogie zu dem Hauptresultat, daß zwei elek- 
trisch und mechanisch verschiedene parallel 
Bess lalkeie Drehstrom-Generatoren ein System 
ilden, welches für sich eine Eigenschwingungs- 
zah) besitzt, sodaß vollständige Resonanz, un- 
endlich große Amplitude der Pendelungen (bei 
Vernachlässigung der Dämpfung) eintritt, wenn 
die Schwingungszahl der erzwungenen Schwin- 
gung mit dieser Eigenschwingungszahl zu- 
sammenfällt. Auf andere Weise kommt man 
zu demselben Ergebnis auf Grund einer grapbi- 
schen Methode, die ich in Heft 7/8, Band IX 
der Voitschen Sammlung elektrotechnischer 
Vorträge („Uber das Pendeln parallel Bene 
teter Drehstrom-Generatoren“) entwickelt habe. 
Diese graphische Methode ist eine Erweiterung 
der von ROSENBERG in der „ETZ“ 1902, S. 425 
und 1903, S. 857, gegebenen Darstellung und 
estattet die Behandlung des allgemeinsten 
alles, des Pendelns von n verschiedenen 
parallel geschalteten Drehstrom-Generatoren. 
Arbeiten zwei verschiedene Generatoren in 
Parallelschaltung, 80 besitzt das System eine 
Higenschwingungsdauer, die zwischen den nach 
bekannten Formeln berechenbaren Eigenschwin- 
gungsdauern ‚der einzelnen Maschinen liegt. 
© ähnlicher die elektrischen und mechanischen 
Konstanten der beiden Maschinen sind, umso- 
aar nähern sich die Eigenschwingungsdauern 
al Maschinen der Eigenschwin ungsdauer des 
stems und fallen schließlich bei identischen 
nennen mit ihr zusammen. Die Eigen- 
K wingungsdauern der Maschinen sind dabei 
b solut gleichgiltige Werte, und der Parallel- 
nu kann ein vorgüglicher sein, wenn das 
angential-Druckdiagramm einer der Antriebs- 
maschinen eine re viigung aufweist, deren 
Bauer mit der Eigenschwingungsdauer eines 
er Deneratoren identisch ist. Haben wir drei 
pen el geschaltete Generatoren, so besitzt das 
ystem swei voneinander verschiedene Eigen- 


schwingungsdauern. Der Betrieb ist also jeden- 
falls ungünstiger als mit drei gleichen Gene- 
ratoren, wo nur eine gefährliche Schwingungs- 
dauer vorhanden ist, nämlich die Eigenschwin- 
gungsdauer der einzelnen Maschinen, die bei 
gleichen Generatoren mit der Eigenschwin- 
gungsdauer des Systems zusammenfällt. Im 
allgemeinsten Fall, bei n verschiedenen parallel 
eschalteten Drehstrom-Generatoren, ist die 
leichung, deren Wurzeln die Eigenschwin- 
gungsdauern geben, vom (n — I)ten Grad, sodaß 
wenn auch natürlich nicht alle Wurzeln reell 
sind, immerhin eine größere Anzahl von kriti- 
schen Schwingungsdauern vorhanden ist. Die 
Bestimmung der Pendelamplituden der einzelnen 
Maschinen erfolgt nicht durch Auflösung der 
Gleichung vom (n — I)ten Grad, sondern direkt 
graphisch, und die gewonnenen Ergebnisse 
decken sich sehr gut mit den experimentellen 
Resultaten. 


Baden, 16. XI. 1906. 
Dr.-Xng. G. Huldschiner. 


FINANZIELLE UND 
GESCHÄFTLICHE NACHRICHTEN. 


Preissteigerungen in der Starkstrom-Industrie. 


Die führenden Firmen in der Starkstrom- 
Iadustrie teilen durch Rundschreiben vom 
20. XII. 1906 mit, daß sie infolge der weiteren 
Steigerung der Rohmaterialpreise, insbesondere 
des Kupfers, den Zuschlag von 15°% auf die 
Preise für Sıarkstrom-Maschinen und Motoren, 
sowie für Transformatoren, Regulier- und Anlaß- 
apparate auf 20%, mit Wirkung vom 2. I. 1907 
erhöhen müssen. Für Bestellungen, welche auf 
Grund vorliegender Angebote bis einschließlich 
15. I. 1907 erteilt werden, wird ausnahmsweise 
nur der am 16. I. 1906 bekanntgegebene Teue- 
rungszuschlag von 15°/, berechnet werden. 


Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft. 


Dem Bericht über das am 30. VI. 1906 ab- 
geschlossene 23. Geschäftsjahr der Gesellschaft 
entnehmen wir folgendes: 

Der Geschäftsgang war ein überaus leb- 
hafter und brachte erheblich größere Waren- 
umsätze als zu einer früheren Zeit, obwohl der 
Streik im Oktober 1905 eine erhebliche Unter- 
brechung der Arbeitszeit verursacht hatte. 
Weniger befriedigten die Verkaufspreise, die 
bei scharfem Wettbewerb des In- und Auslandes 
die Erhöhung der Löhne und Steigerung der 
Rohstoffe zu entsprechendem Ausdruck nicht 
gelangen ließen. 

Der starke Zufluß von Aufträgen zwang die 
Gesellschaft, die Fabrikationsstätten der Ma- 
schinenfabrik durch Erweiterung der Klein- 
motorenfabrik abermals zu vergrößern.‘ Es 


wurde hierzu noch ein Nachbargrundstück in | 
: gardenhütte in Trzynietz dürfte für Fachleute 
‚von grotem Interesse sein. Der- Eigenart des 
Walzbe 


der Voltastraße erworben und für die Her- 
stellung von Transformatoren ein geräumiger 
Neubau aufgeführt, außerdem wurde das Ver- 
waltungsgebäude am Humboldthain zur weiteren 
Aufnahme von Bureaus ausgebaut, während die 
früheren Bureauräume der Fabrikation dienen. 

Es wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 
87424 Maschinen, Elektromotoren und Trans- 
formatoren mit zusammen 602241 KW Leistung 

eliefert. Die Erhöhung gegen das Vorjahr 

etrug rund 34°/, nach der Zahl, 26°/, nach der 
Leistung in KW und 20°% nach dem Geldwert 
der Lieferungen. 

Die Fabrikation und Verkauf von Turbo- 
Dynamos hat sich weiter günstig entwickelt. 
Es wurden geliefert 141 Dampfturbinen mit 
72475 KW Leitung gegen 90 mit 29550 i. V. 

Das Kabelwerk Oberspree war sehr be- 
schäftigt und versandte trotz des Streikes Er- 
zeugnisse für etwa 10 Mill. M mehr als im Vor- 
jahre. Der Verbrauch an Kupfer betrug 16700 t 
(14800 t), an Blei, Zinn, Zink, Aluminium und 
anderen Metallen 14000 t, an Garnen und Textil- 
stoffen 1300 t und an Kautschuk 374 t. 

Die in England erfolgreich durchgeführte 
Verlegung einer unterirdischen Kabelleitung für 
20 000 V Betriebsspannung dürfte der weiteren 
Verwendung von Hochspannungskabeln neue 
Bahnen öffnen. 

Die Glühlampenfabrik konnte nach scharfem 
Rückgange im Absatz von Glühlampen über 
2 Mill Kohlenfaden-Glühlampen mehr als im 
Vorijahre liefern. Versuche, den Stromverbrauch 
auch bei Kohlenfaden - Glühlampen herabzu- 
setzen, war erfolgreich. Es werden jetzt Lam- 
pen von 2,25 Watt/HK in größeren Mengen und 
und mit gleicher Lebensdauer wie die der sonst 
verwendeten von geringerer Ökonomie herge- 
stellt. 

Auch die Arbeiten an Dampflampen Bauart 
Arons nehmen einen erfreulichen Fortgang. 


-die hohe 
'Kraftwerks zugute. Weitere Ausführungen von 


_— 


Nachdem zuverlässige Zündung und befriedi- 
gende Lebensdauer erreicht sind, sollen diese 
Lampen, an deren Licht das Auge sich ge- 
wöhnen wird, jetzt in Verkehr Beben werden. 

Die Nernstlampenfabrik stellt für die nächste 
Zeit einen neuen, sehr billigen Brenner in Aus- 
sicht. Über 7!/, Mill. Lampen und Brenner sind 
bereits abgesetzt. Im Zusammenhange mit 
dieser Fabrikation wurden die Vorarbeiten für 
die Gewinnung einer Metallfaden-Lampe erfolg- 
reich betrieben. 

Die Fabrikation von elektrischen Schweiß- 
maschinen und einige Spezialwerkstätten wur- 
den nach der Schlegelstraße verlegt. Ebenso 
die Öltuch- und Mikanitfabriken, die bisher im 
Kabelwerk untergebracht waren. Auf dem 
Grundstück Schlegelstraße befindet sich ferner 
auch die automatische Schraubenfabrik, die 
vorerst nur für den großen Bedarf der eigenen 
Fabriken tätig sein wird. Für die Fabrikation 
von Schreibmaschinen wurden Vorbereitungen 
für die Aufnahme der Massenfabrikation ge- 
troffen. Die Fabrikation von mechanischen und 
elektrischen Eisenbahn-Sicherungsanlagen wird 
zum größeren Teil in Berlin, daneben in der als 
G. m. b. H. gegründeten Fabrik in Köslin be- 
trieben. 

Die Zahl der in sämtlichen Betrieben be- 
schäftigten Personen ist aus folgender Zu- 
sammenstellung ersichtlich: 


1905/06 1904/05 

Maschinenfabrik . 7747 7036 
Turbinenfabrik 1 606 1281 
Apparatefabrik 6 172 5 826 
Kabelwerk .. .. . . 5418 5 272 
Automobilfabrik . . . . 950 598 
Glühlampenfabrik . . . 663 679 
Nernstlampenfabrik 1160 695 
sonstige Betriebe 71% 8 979 
zusammen 30906 30 366 


Zur Beschaffung der Mittel und zur Uber- 
nahme von Aktien der Ganzschen Elektrizitäts- 
A.-G. in Budapest wurde das Aktienkapital der 
Allgemeinen Elektricitäts - Gesellschaft - Union 
Elektricitäts - Gesellschaft in Österreich auf 
8 Mill. Kr. erhöht., 

Die Montan-Industrie nahm auch in diesem 
Jahre wieder die Tätigkeit der Installations- 
Abteilungen hauptsächlich in Anspruch. Die 
Entwicklung der elektrischen Kraftübertragung 
unterstützt die Eisenhütten durch Verwertung 
der Abfallgase in Kraftmaschinen, und während 
der Gasmotor in diesen vorzuherrschen scheint, 
schaftt die Dampfturbine sich schnellen Eingang 
auf Zechen, bei denen wegen ungleichmäßigerer 
Gaserzeugung der Kokereien Dampfkessel- 
Batterien mit Vorteil eingeschaltet werden. Die 
sonst für Antriebe von Dynamos bewährte Gas- 


'kraft-Maschine hat nach kostspieligen Versuchen 
dem Elektromotor überall weichen müssen, wo 


es sich um stark schwankende Betriebe handelt, 


' das Gleiche ist der Fall beim Antrieb von Form- 
 veränderungs- und Transport-Maschinen. 


- Der Antrieb der Rev.ersierstrecke auf Hilde- 


triebes folgend, bewältigt die elek- 
trische Energie die zwischen null und 10000 PS 
schwankende Belastung mit Sicherheit, Leich- 
tigkeit und Genauigkeit, während das Kraft- 


. netz fast vollkommen fear in Anspruch 


oromon wird. Auf diese Weise kommt auch 
em dampfvergeudenden Reversier-Walzwerk 
ärme-Ausnutzung des elektrischen 


elektrischen Reversierstraßen nähern sich der 


. Vollendun 


Ähnliche Dienste leistet den Kohlenzechen 


‚die Dampfturbine, deren Anwendung noch fast 


ausschließlich auf den Antrieb der Dynamos 


‚beschränkt ist. Die Hauptaufgabe der elektri- 
‚schen Übertragung unter Tage bilden nach wie 
‚vor Wasserhaltungen; über T 


| e drängt die 
Zentralisation zur Anwendung der Elektrizität 
im Betriebe der Hauptschacht - Förderungen, 
deren geschäftliche Verfolgung und technische 
Ausbildung sie sich angelegen sein ließ. Bis 
heute hat die A. E.-G. 50 elektrische Haupt- 
schacht-Fördermaschinen im Bau oder Betriebe: 
zahlreich vorliegende Anfragen berechtigen zu 
der Erwartung, daß dieser Geschäftszweig den 
Absatz großer Dynamos und Motoren weiterhin 
sichern werde. 

Neben der Tätigkeit auf dem Gebiete der 
Groß-Kraftübertragung ließ es die Firma an 
Bemühungen, die elektrische Zentralisation der 
Textil- und Papierbranche zu erschließen, nicht 
fehlen. Das gleichmäßige Fabrikat und die 
Seltenheit von Faden- und Papierbrüchen so- 
wie hygienische Vorzüge des elektrischen Be- 
triebes eröffnen die Aussicht auf weite Anwen- 
aunk des elektrischen Betriebes. 

ie Bestrebungen, wirtschaftlich arbeitende 


. Elektrizitätswerke zu errichten, hatten den Er- 


folg, daß Zentralen, die eine Wirtschaftlichkeit 


46 


zu erzielen früher nicht erwarten durften, jetzt 
lohnende Erträge abwerfen. Für die erhöhte 
Wirtschaftlichkeit wirkten groß» und. ökono- 
mische Maschinen, insbesondere Dampfturbinen, 
moderne Dampfkessel und Feuerungsanlagen, 
die Benutzung von früher wenig beliebten 
Brennmaterialien und die Verwendung . von 
Hochspannungskabeln, mit denen man die 
Elektrizität auf große Entfernungen fortzuleiten 


vermag. 

= Vorbildlich können die in Oberschlesien 
und an der Oberspree errichteten Werke wirken. 
Erwähnt seien noch die Überland-Zentralen 
Westfalen mit 10000 V Betriebsspannung und 
70 km Hochspannungsnetz sowie die in dem 
Kohlenbezirk von Newcastle, welche das 180 km 
lange Kabelnetz teils mit 10.000, teile mit 20 000 V 
betreibt. 

Im abgelaufenen Jahre übergab die A. E.-G. 
61 Zentralen oder Erweiterungen mit 86640 PS 
Leistung und 1110 km Kabellänge dem Betriebe 
(i. V. 65840 PS und 795 km). In diesen Zahlen 
sind die umfangreichen Arbeiten für die Ber- 
liner Elektricitäts-Werke nicht enthalten. Im 
Bau sind 68 Zentralen oder Erweiterungen mit 
98450 PS (i. V. 86700 PS). | 

Der Einführung des elektrischen Betriebes 
auf Vollbahnen bringen die Verwaltungen ein 
ständig wachsendes Interesse entgegen; sie 
scheinen auf Grund eingehender Untersuchun- 

en und Erwägungen immer mehr zu der 

berzeugung zu gelangen, daß dieser Betrieb 
für bestimmte Zwecke dem Dampfbetriebe 
überlegen ist. Es darf daher auf diesem Ar- 
beitsgebiet eine steigende, lohnende Tätigkeit 
erwartet werden. - Be 

Daß die London-Brighton- und South-Coast 
Eisenbahn-Gesellschaft den Arig auf die 
elektrische Ausrüstung mit einphasigem 
Wechselstrom für die Vorortstrecke Victoria- 
Station und London - Bridge in London der 
A. E.-G. erteilt hat, ist ein schöner Erfolg der 
deutschen Industrie. 

In Gemeinschaft mit einer befreundeten 
Aktiengesellschaft ist der Firma vom Ham- 
burger Staate der Auftrag auf penaoung des 
Bahnkörpers für die Stadt-, Hoch- und Unter- 
grundbahnen im Betrage von mehr als 40 Mill. M 
erteilt worden. Die Vergebung der Betriebs- 
mittel und der elektrischen Einrichtungen stebt 
noch aus. 

Das Gewinn- und Verlust-Konto weist nach 
Abzug der Unkosten, Steuern und Abschrei- 
bungen 18008 952,26 M auf, wovon der Buch- 
gewinn an Union-Elektricitäts-Aktien zu Ab- 
schreibungen auf die Turbinenfabrik mit 
2128 822,55 M, zu Abschreibungen auf die Auto- 
mobilfabrik mit 1090651,98 M und zur Dotie- 
rung der ordentlichen Reserve mit 1 906 525,52 M 
verwendet wird. Aus den verbleibenden 
12888 952,26 M soll eine Dividende von 11° 
verteilt werden, an der die letzte Emission von 
14 Mill. mit der Hälfte teilnimmt; ferner sollen 
in üblicher Weise Gratifikationen an Beamte 
und Zuwendungen an Wohlfahrts-Einrichtungen 
gewährt und das ee dee um 
1027 621,97 M auf 9 Mill. M erhöht werden, so- 
daß sich folgende Verteilung ergibt: 


M 
11% Dividende auf 86 Mill. M . 9 460 000, — 
51/2 9/o R 4 „p p» - 770000,— 
Tantième des Aufsichtsrates (ein- 
schließlich Steuer) . 811 500,— 


Zuweisung an das Rückstellungs- 
Konto . . 2 2 2 20020002 .  1027621,97 
Gratifikationen an Beamte und Zu- 
wendungen an Wohlfahrts - Ein- 


. richtungen Bene er E E, 500 000,— 

Zuweisung an Beamten-Pensions- 
und Unterstützungsfonds . 500 000,— 
Vortrag für 1906/07 . ; 319 830,29 
12 888 952,26 


Bemerkenswert ist, daß von dem Geschäfts- 
gewinn von rund 14,06 Mill. M 4,20 Mill. M auf 
Zinsen, 4,40 Mill. M auf Effekten-Transaktionen 
und 5,46 Mill. M auf den eigentlichen Betrieb 
entfallen. g : 

Aus dem Berichtsjahr übernahm die Ge- 
sellschaft einen so reichen Bestand an Auf- 
trägen, daß ihre Werkstätten voll beschäftigt 
rind; die Ergebnisse der ersten Monate des 
laufenden Jahres befriedigen gleichtalls, und 
da sich der elektrotechnischen Industrie noch 
große und lohnende Aufgaben bieten, so glaubt 
die Gesellschaft mit Zuversicht in die Zukunft 
blicken zu dürfen, so lange wirtschaftliche, 
finanzielle und politische Ereignisse die Ent- 
wicklung nicht aufhalten. ee 

Im Anfang November wurde der Umzug 
der Verwaltungsbureaus in das neue Geschäfts- 
haus der Gesellschaft am Friedrich Karl-Ufer 2/4 


TFT u en 


Elektrotechnische Zeitschrift. 190%. Heft 2. 


Aufsichtsrat: F. von Hollmann, Berlin, Vors.; 
C. Fürstenberg, Berlin, stellv. Vors.; I. Loewe, 
Berlin, stellv. Vors.; A. Ballin, Hamburg; (A. 
Blaschke), L. Born, Berlin; W. Boveri, Baden 
Schweiz]; L. Delbrück, F. von. Friedlaender- 

ld, (E. Gutmann), H. Hartung, J. Hoeter, 
(M. Kempner), H. Landau, A. Lent, Berlin; 
W. Oswald, Koblenz; W. Rathenau, Berlin; E. 
Thurnauer, Paris; F. Vortmann, Berlin; H. Wie- 
gand, Bremen; (R. Witting), Berlin. Die ein- 
geklammerten Mitglieder scheiden aus. —2. 


anmo 


BÜRSEN-WOCHENBERICHT. 


Berlin, den 5. Januar 1907. 


Die erste Börsenwoche des neuen Jahres 
verlief durchweg in recht fester Stimmung, da 
auch von den Auslands - Börsen anregende 
Meldungen vorlagen. Die Beteiligung des 
Publikums war allerdings — auch auf dem 
Markt der fest verzinslichen Werte — nicht 
sehr erheblich, weil die nach dem Ultimo er- 
hofite Erleichterung auf dem Geldmarkt sich 
bisher noch recht wenig zeigt; der Privat- 
diskont hat sich allerdings von 55/,%/, auf 5l/g/o 
ermäßigt, aber an eine Herabsetzung des 
Reichsbank-Diskontes scheint man im Januar 
noch nicht zu denken. Die Festigkeit ver- 
stärkte sich gegen Wochenschluß noch und 


waren namentlich Montanwerte. in lebhafter 
 Aufwärtsbewegung. 


General Electric Co. 160%, 


Chilikupfer (Kasse- 
Lieferung) . 


a Lstr. 105. 12. 6. 
Elektrolyt. Kupfer!) 


Lstr. 115. —. —. 
bis 118. —. —. 


m en 


1) Nach „Mining Journal! vom 5. Januar. 


KURSBEWEGUNG. 

Kapital n | è | £ a 
Millionen | „5 .|.o% ——— 

Name Be FHE E S| 4. Januar d. J. | der Berichtawoche 
Aktien Obliga| SAT Niedrig- Höch- Niedrie- Hach = 
onen 3 | A |. ster ster ster | ster | Schluß 
Akkumulatorenfabrik A.-G., Berlin. . | 8 — |l. ihai 211,50 216, 211,50 | 216,—| 216,— 
Akk.-u. El.-Werke vorm. Boese &Co. Berlin] 4,5 25 |1. 1./ Of 77,50; 78,75: 7750| 78,75 77,50 
Allgem. Elektr.-Gesellschaft, Berlin . 100 | 37,7 | 1. 7.| 11 1 214,50 216,— | 214,50 216,— 216,— 
Comp. Barcelonesa de Electr. . . Pst.| 14 | 6,63 | 1. 1; 71/1 122,— |123,60|| 122, — 123,50! 123,50 
Bergmann-Elektr.-Werke A.-G., Berlin .|[ 14 — | 1.1. 18 | 234, — '285,90 || 284,— | 285,90| 85,— 
Berliner Elektricitäts-Werke . f 315 | 39,8 | 1. 7.| 10 | 178,50 182,10 || 178,50 | 182,10' 178,50 
Berl. Masch.-A.-G. vorm. L. Schwartzkopff| 12 — |17.) 13 | 234,25 240,— | 234,25 | 240, — 240,— 
A.-G. Brown, Boveri & Co. . . .M6Mill.Fs| 10 | 1. 4.| 11 | 204,30 205,50 || 204,30 | 205,50| 205,— 
Cont. Ges. f. elektr. Untern., Nürnberg .| 32 | 9,384, 1.4) 0f 65— | 65,—| 65,— | 65,—| 65,— 
Deutsch-Atlant. Telegraphen-Gesellschaft] 24 | 19,79; 1. L. 6!/2 | 126,— |127,— || 126,— | 127,—, 1%7,— 
Deutsch-Niederländ. Telegraphen-Ges. .| 7 7,25 | 1.1. 6 | 113,— 113,75 || 113,— | 113,75| 113,76 
Deutsch-Übersee Elektr.-Ges. . . . . f 36 15 IL L. 9.1 158, — 1159,— || 158,— | 159,—| 158,— 
Elektra A-G., Dresden. . . . .. $ 45 | 25 1.4 | 7976| 81,—|| 79,76| 81,—| 80,76 
El. Licht- u. Kraftanlagen A.-G., Berlin .| 30 | 17,33|1.10.) 7 | 128,25 1128,60 || 128,25 | 128,60| 128,60 

Bank f. elektr. Untern., Zürich 5 Mill.Fs 35,793: 1. 7.) 9 | 188,— 1188,— || 188,— | 188,—, — 
Gesellschaft f. elektr. Untern., Berlin . 375 | 35 | 1.1. 71/a| 134,90 135,50 | 134,90 135,50 135,10 
Hamburgische Elektr.-Werke . . . . .| 18 | 9967| 1.7; 8 | 157,— ‚157,50|) 157,— 157,50) 1857,— 
EL-A.-G. vorm. W. Lahmeyer &Co.Frankf.| 20 |19,343) 1.4 71 142,50 143,25) 142,25 | 143,25 142,90 
A.-G. Mix & Genest, Berlin. . . . . f 5 = 1. 1.) 8 I 135,76 137,— 135,75 | 137,—| 135,75 
Ges. f. elektr. Beleucht., Petersburg , Í6Mil.Rb. — | 1.1. 4] 85,— | 86,—i| 85,— | 86,—| 85,50 
Ä do. Vorzugsaktien .[eMilrb! — | 1.1. 7 | 188,50 :140,— || 188,50.| 140,—i 189,25 
El.-A.-G. vorm. Schuckert & Co., Nürnberg | 50 | 29,9 1. 7. 5 ]- 120,10 128, — 120,10 | 123,—| 13, — 
Siemens & Halske A.-G., Berlin . _ 54,5 | 28,265! 1. 8. 10 IF 180,60 ‚181,60 180,60 | 181,60: 180,60 
Telephon-Fabrik A.-G. vorm. J. Berliner. 3 l 1. 7.. 9 | 198,20 200,— || 198,20 | 200,—; 198.20 
Allgem. Deutsche Kleinbahn-Ges. 9,06 ! 21,68; 1. 1.) 3 95, — 98,50|| 95,— | 98,50' 97,90 
: Allgem. Lokal- u. Straßenbahn-Ges. . .| 17 31,584 1. 1. 73/1 155, — 156,10|| 155,— | 156,10: 155,— 

Berlin-Charlottenburger Straßenbahn . 6,048, 5,91 1.1 2| — — — — | — 
Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen | 10 3 1. 1.| 6 f 147,50 151,— || 147,50 ; 151,— | 151,— 
Breslauer elektr. Straßenbahn .- 42 | 163 | 1. 1| 6 f 124,— |124,— || 124,— | 124,— | 124,— 
Ges. f. elektr. Hoch- u. Untergr.-Bahnen | 30 15 | 1. 1. 41/21 129,— |129,75 || 129,— | 129,75| 129,75 
Große Berliner Straßenbahn . . - | 100.0824; 8,038 1-1, 73/1 185, — 185,50 185, — | 185,50) 185,30 
Große Casseler Straßenbahn. . . . = f 5 1,99 |1.10., 4 | 109,50 109,60 || 109,50 | 109,60; 109,50 
Straßen-Eisenbahn-Ges. Hamburg . . .| 21 113,06, 1.1. 9 194,70 1195,50 || 194,70 | 195,50 195,50 
Straßenbahn Hannover. . . . . . . f 24 |i602 ı l 0 76,40 | 79,—| 7640| 79,—| 79,- 
Magdeburger Straßenbahn . .. .. f 6 | 45 |11] 8f 160,80/161,2 || 160,80 | 161,25 161,3 


Zinn (Kasse-Lieferung) . Lestr. 187.12. 6. 
Zink. . . 2 2 0. 0. . Latr. 27.10.—. 
Blei... 2.0.0... Lestr. 19.18. 


Kautschuk fein Para: 5sh.2d. J- 
EEE» 


Briefkasten. 


Bei Anfragen.deren briefliche Beantwortung gewünscht 
wird, ist Porto beizulegen, sonst wird angenommen, 
die Beantwortung an dieser Stelle im Brie n erf Igen 
soll. Jede 
Anfragenden zu versehen. 
nicht beachtet. 

Sonderabdrücke werden nur auf besondere 
Bestellung und gegen Erstattung der Selbst- 
kosten geliefert, die bei dem Umbrechen des 
Textes auf kleineres Format nicht unwesentlic 
sind. Den Verfassern von OR AS ET 
stellen wir bis zu 10 Exemplaren des betr. voll- 
ständigen Heftes kostenfrei zur Verfügen y 
wenn uns ein dahingehender Wunsch be Po 
sendung der Handschrif t mitgeteilt wird. Nac 
Druck des Aufsatzes erfolgte Bestellungen 
von Sonderabdrücken oder Heften können 
der Regel nicht berücksichtigt werden. 


RS 


Anonyme ragen werden 


Fragekasten. 
Frage 2. Enteignung von Grund- 
flächen für Gas- un Elektrigitätswerke. 


Die Frage, ob bezüglich des zur Erriehtmng 
von Gas- und Elektrizitätswerken, oder aber 
wenigstens hinsichtlich des für Gasleitungen 
und elektrische Licht- und Krafıverteilung® 
Anlagen erforderlichen Grundeigentum = 
Enteiguungsrecht auf Grund des Preußise 2 
Gesetzes über die Enteignung von Grundeigen 
tum vom Il VL 1874 verliehen werden a 
ist von allgemeinem Interesse. Es wäre g 
erwünscht, an dieser Stelle zu erfahren, är 
dieses Recht für ein solches Werk er 
eine Leitungs- beziehungsweise Krasst 
teilungs-Anlage bereits erteilt worden 18! 

Frage 3. Wer liefert „Giant“ - Isolation® 
papier? 


orn 
Abschluß des Heftes: 5. Januar 1907. 


0 
Anfrage ist mit einer deutlichen Adresse des 


17. Januar 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 3. 47. 


N  — —  _—_—_——— ——— 


Elektrotechnische Zeitschrift Parabolsplegel mit elektrischem ua. 


(Oentraiblatt für Elektrotechnik) 


Organ des Elektrotechnischen Vereins 
und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker, 


Verlag: Jin Springer In Berlin. — Schriftieltung: E. C. Zehme. 
Expedition: Berlin. N. 94, Monbilouplats 3. 


Die 


Elektrotechnische Zeitschrift 

erscheint — seit dem Jahre 1890 vereinigt mit dem bisher In 
München erschienenen CENTRALBLATT FÜR ELEKTROTECHNIK 
— in wöchentlichen Heften und berichtet, unterstützt von den 
bervorragendsten Fachleuten, über alle das Gesamtgebiet der 
angewandten Elektricität betreffenden Vorkommnisse und Fragen 
in Origioalberichten, Rundschauen, Korrespondenzen aus den 
Mittelpunkten der Wissenschaft, der Technik und des Verkehrs, 
in Auszügen aus den in Betracht kommenden fremden Zeit- 
schriften, Patentberichten etc. etc. 

ORIGINAL-ARBEITEN werden. gut honoriert und wie alle 
anderen die Schriftleitung betreffenden Mitteilungen erbeten unter 
der Adresse 
Schriftleitung derElektrotechnischen Zeitschrift in Berlin 

N. 24, Moubijouplatz 8. 
Fernsprechnummer: III. 689 (Julius Springer,) 


E 


Elektrotechnische Zeitschrift 


kann durch den Buchbandel, die Post oder auch von der 
unterzeichneten Verlagshandlung zum Preise von M. 20,— 
(nach dem Ausland mit Porto-Aufschlag) für den Jahrgang 
bezogen werden. 

ANZEIGEN werden von der unterzeichneten Verlagshandlung, 
sowie von allen soliden Anzeigegeschäften zum Preise von 
40 Pf. für die 4 gespaltene Petitzelle angenommen. 

Bei jährlich 6 13 26 S2maliger Aufnahme 
kostet die Zeile 3 30 25 20 Pf. 

Stellegesuche werden bei direkter Aufgabe mit 20 Pf. für 
die Zeile berechnet. 

Den Einsendern von Chiffre- Anzeigen wird für Annahme 
und freie Beförderung einlaufender Angebote eine Offerten- 
Gebübr von mindestens I Mark berechnet. 


BEILAGEN werden nach Vereinbarung beigefügt. 


Alle Mitteilungen, welche den Versand der Zeitschrift, die 
Anzeigen oder sonstige geschäftliche Fragen betreffen, sind 
ausschliesslich zu richten an die 
Verlagsbuchhandlung von JULIUS SPRINGER in Berlin 

N. 24, Monbijouplatz 3. 
Fornsprech-Nummern: 111. 529, IIL 2430. 
Tolsgremm- Adresse: Bpringer-Berlin-Monbijou. 


Inhalt. 


(Nachdruck nur mit Quellenangabe, und bei Originalartikeln 
nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet.) 


re it elektrischem Glühlicht. Von Georg 

nig 8.47. 

Elektrisch betriebene Spille. Von Erich Herrmann 3.51. 

Literatur. 8.55. Eingegangene Werke. — Neue Zeitschriften. 
— Besprechungen: Die kaufmännische Verwaltung einer 
Eisengießerei. Von Hermann Winkler. 

Kleinere Mitteilungen. 8. 55. 

Persönliches. 8.55. Carl Liebenow +. 

DrahtloseTelegraphie undTelephonie. 8.56 
Drahtlose Telegraphie nach Massie. 

Elektrische Beleuchtungs- und Kraftüber- 
tragungs-Anlagen. 8.56. Der Wirkungsgrad von 
Turbinen und Kolben-Dampfmaschinen bei verschiede- 
nen Belastungen. 

Blektrische Leitungsanlagen und Zubehör. 

-56. Eine neue Art Kabelkanile. 

Elektrische Bahnen und Fahrzeuge. 8. 56. 
Betriebsstörungen in dem Kraftwerk der New Yorker 
A un — Elektrische Lokomotive mit gekuppelten 

Patente, Gebranchsmuster und Auszüge. 8. 58. 
Vereinsmachrichten. B. 62. Elektrotechnischer Verein (Be- 

3 t Deutscher Verein für den Schutz des gewerblichen 
Igentums. — Vortrag des Herrn Dr. Gg. Erlwein: 

: ber Fixierung des Stickstoffs der Luft und Verwen- 
ung der gewonnenen Körper” [Schluß von §. 45).). 


Briefe an die Schriftleitung. 8.66. Verteilung des Kraft- 


ee in Wendepol-Maschinen. Von Pelikan. — Die 
bicie aae einer Phasenverschiebung von genau 90° durch 
en auktion. Von W.Uhde und Dr. Müllendorff. 
d kl Erträgnisse von Elektrizitätswerken in mittleren 
27 einen Städten. Von Fritz Hoppe u. G Dettmar. 
ur Erklärung der sogenannten ungedämpften Schwin- 
sungen. Von Ernst Ruhmer und Dr. G. Benischke. 
z und geschäftliche Nachrichten. S.70. Neue 


Kursbewegung. — Bö 
Briefkasten. 8. 70. rsen-Wochenbericht. B. 70. 


Fragekasten. 8. 70. 


1. 


Von Georg König, Berlin. 


Das elektrische Licht verhalf dem von 
Lavoisier im Jahre 1765 in die Fernbe- 
leuchtung eingeführten Parabolspiegel zu 
ausgedehnter, praktischer Bedeutung, und 
schuf im wesentlichen zwei in eigentüm- 
lichen Gegensätzen stehende Bauarten, näm- 
lich den Glasspiegel mit Gleichstrom-Bogen- 
licht und den Metallspiegel mit elektrischem 
Glühlicht; während dieser zur Kennzeich- 
nung von Hafeneinfahrten und vertieften 
Fahrrinnen!) dient, ist von jenem die vor- 
treffliche Eignung zur Befeuerung großer, 
mit eigener Zentrale ausgestatteter Leucht- 
türme?) bekannt. 

Bei Glasspiegeln begnügt man sich 
wegen der einseitigen Lichtstrahlung des 
Gleichstrombogens mit dem geringen Nutz- 
winkel, den fehlerlose Herstellung nur zu- 
läßt, und wählt zugunsten der Helligkeit die 
Brennweite entsprechend größer; bei Metall- 
spiegeln ermöglicht die durch Drücken er- 
reichbare, die leuchtfeuertechnischen An- 
forderungen schon übersteigende Spiegel- 
tiefe (nebst kleiner Brennweite) den durch 
das schlechtere Spiegelungsvermögen des 
Metalls bedingten größeren Lichtverlust 
durch erhöhte Lichtsammlung wieder wett- 
zumachen. Diese ungleichen Verhältnisse 
zwischen Spiegeltiefe und Brennweite lassen 
die sonst schätzenswerte Übertragung der 
für Glasspiegel usw. zahlreich vorliegenden 
theoretischen Untersuchungen und prak- 
tischen Beobachtungen’) kaum zu, fordern 
vielmehr eine tiefere optisch - theoretische 
Betrachtung, die nicht nur im Hinblick auf 
die Formbarkeit und die unbeschränkte 
Lagerung (Einstellung) elektrischer Glüh- 
lampen, sondern auch infolge der durch ihre 
Verwendung unbeeinflußten Spiegelungs- 
fähigkeit gerechtfertigt erscheint, und dieses 


um so mehr, als für andere mit Flamme 


brennende Lichtquellen in Ermangelung der 
eben genannten Vorteile eine derartige, den 
praktischen Bedürfnissen genügende Be- 
trachtung zwecklos wäre. 

Man wird also bei den kleineren Schiff- 
fahrtsfeuern mit meistens genau angebbarer 
Sichtbarkeitsgrenze durch Wahl der Glüh- 
lampenform sowohl Streuung wie Helligkeit 
dem verlangten Sehfeld nach Möglichkeit 
eng anpassen können und erforderlichen- 
falls unsymmetrische Lichtquellen, die viel- 
leicht auch gar neben dem Brennpunkt 
stehen, verwenden, um z. B. das bei den 
gewöhnlichen Scheinwerfern in der Mitte 
der horizontalen Lichtgarbe auftretende 
Helligkeitsmaximum nach den oberen 
Schichten zu verlegen, da für diese die 
Jeuchtweiten und daher auch die Licht- 
verluste am größten sind. Bewertung und 
Nützlichkeit einer auch nur angenäherten 
Vorausberechnung der zu erwartenden Streu- 
ung möge noch aus der folgenden Klar- 
stellung einer viel verbreiteten irrigen An- 
sicht erkannt werden: 

Ein begrenzter Teil einer Wasserstraße 
wird von einem Richtfeuer am näheren 
Ende gerade noch über ihre gesamte Breite 
belichtet. Durch Vergrößerung (!) des Feuer- 
abstandes und gleichzeitiger Verminderung 
der Streuung wird in der Tat eine Zu- 
nahme (!) der am entfernteren Ende der 
Wasserstraße wahrnehmbaren Beleuchtungs- 
mae at u non de auf der Wekaustollung in SL 
Dane ‘Zentralbl. d. Bauverwaltung.” 1904, Hett 94. — A. 


1, „Bezeichnung der vertieften Fahrriune zwi- 
ss Blotlin, und Swinenünde”. „Zeitschr. d. Vereins 
deutsçher Ing. > 1° Das neno Behnellblinkfeuer auf Helgo- 
land“. „ETZ“ 1908, 8. 297. i 

“F. Nerz, „Scheinwerfer und Fernbeleuchtung". 
Stuttgart. — K. Exler, „Elektrische Vorfeldbeleuchtung. 
Wien. — A. Blondel und J. Rey, „Etude expeör. de 
an projecteurs“. ' „L'’Eclairage`Electr.*, :Bd. 14, 1898, 

. Sl. 


stärke eintreten, und zwar. solange, bis das 
Maximum erreicht und jeder weiteren Licht- 
weg-Vergrößerung durch die stark zuneh- 
mende atmosphärische Lichtschwächung 
eine rechnerisch leicht feststellbare Grenze 
gesetzt ist... 


I. Elektrische Leuchtfeuer. 


1. Gegenüber den wochenlang ohne 
Wartung und Nachfüllung brennenden 
Dauerlampen, die zur Verbilligung der sehr 
kostspieligen Bedienung dieser entlegenen, 
meist ‘schwer zugänglichen kleinen Schiff- 
fahrtsfeuer verwandt werden, z. B. dem 
Lythschen Wochenbrenner!), den Bourdelles- 
schen?) und den Wighamschen°®) Dauer- 
brennern und dem Arzberger-Benzinfeuer‘) 
vermögen die von einer Zentrale aus be- 
dienten elektrischen Leuchtfeuer‘) wesent- 
liche, übrigens schon an anderer Stelle‘) 
genannte Vorteile aufzuweisen: die nach 
Bedarf einschaltbaren, fast jeglicher Bedie- 
nung entbehrenden Glühlampen gestatten 
die Anwendung der billigen Metallspiegel, 
welche wegen ihrer Tiefe die Lichtsamm- 
lung erhöhen und ferner das Laternenge- 
wicht sowie auch das Bakengewicht vermin- 
dern; die anstandslos durch wiederkehrende 
Stromunterbrechungen herstellbaren Blink- 
feuer und die ständige Betriebsbereitschaft 
einer sich selbst einschaltenden Ersatz- 
lampe, sowie die verminderte Feuersgefahr 
und der geringe Einfluß der Witterung er- 
höhen die Betriebssicherheit in demselben 
Maße, wie die Wechselbarkeit der Lampen 
nebst ihrer Kennung die Anderungsmög- 
lichkeit. 

2. Der nur an der Außenhaut licht- 
spendende Teil der Nernstlampe ist lücken- 
los und gleichmäßig hell; von den ausge- 
führten und auch photometrisch gemessenen 
Stäbchenformen’) sollen nur die geradlini- 
gen in Betracht kommen, da jede andere 
sich auf diesen einfachen Fall zurückführen 
läßt. | 

Bei den für optische?) Zwecke bestimm- 
ten Glühlampen legt man den Kohlenfaden 
in Schrauben- oder in Schlangenlinien und 
drängt ihn dadurch auf eine verhältnis- 
mäßig kleine Fläche, die aus praktischen 
Rücksichten als Zylindermantel ausgebildet 
wird. Bei schraubenförmig gewickelten 
Lampen ist vom Glühfaden in Zylinder- 
achsenrichtung die gesamte Länge, senk- 
recht zu dieser aber nur der 2:nste Teil 
sichtbar; das diesem Bruch gleiche Ver- 
hältnis?) der Lichtstärken wird jedoch in 
Wirklichkeit wegen der Fadenüberdeckun- 
gen!) nicht eintreten und sich nur durch 
die schwieriger herstellbaren, kegelförmig 
gewickelten Glühlampen nahezu erreichen 
lassen. Die Flächenhelle e der Glühlampe 
in bezug auf eine gegebene Richtung pflegt 
man aus der jeweiligen Lichtstärke einer- 
seits und der Projektion des: vom Faden 
beanspruchten Raumes anderseits zu be- 
rechnen. 

3. Von der zu untersuchenden Spiegel- 
gruppe mit der Brennweite f kommt nur 


1) Lyth. „Schwedische Feuer mit Lindbergschem 
Rotator und Patent-Wocbenbrenner“. Ann. d. Hydrogr. 
1656. Bd. 3.8.0. 7 R en 

.Bourdelles- Fricero, „Beständige Feuer 
französischer Konstruktion“. Ann. d. Hydrogr. 1895, S. 31. 

3) Wighams buoy with mineral oil illumination 
(constr. of tha burner). „Engng.“. 70. 8.479. — A. Rudolph, 
„Petroleum-Dauerlampe System Wigham, deutsche Bauart“. 
„Zentralbl. d. Bauverwaltung.” 1904, Heft 69, 

‚9 _Fragstein. „Leuchtfeuer am Hafen von Nord- 
deich :Brenner nach dem Muster der Arzherger-Luinpe)“, 
„Zentralbl d. Bauverwaltung.“ 1900, 8. 582. 

5) Elektrische Leuchttürme an der Wesermündung 
(Wangeroog, Rothesand). „ETZ* 18%, 8.514. — F Peck, 
„Elektrischer Fernbetrieb von Leuchttürmen“ „Marine- 
Rundschau“ 16%. Bd. 10, 8. 20 bis 35 

© (4. König, „Elektrische Leuchtfeuer“. „El. Anz.“ 
BE w ddi M der N 

7 r. We ing, „Messungen an der Nernstlampe* 
„ETZ 1903 Ss. M 5 

. ®© Elektrisches Glühlicht für Leuchttürme. „Gesund- 
heitsing.“ 191. 8. 292. — Furral. „Elcktrisches (rlühlicht 
aut doppelspiraligem Glübkörper“. „Zeitschr. f. Bel.*, Bd. 5, 


9 E. Liehenthal, „Lichtverteilung und Methoden 
der Photometrierung von elektrischen Glühlampen“ 
„Zeitschr. f Instr.” 1599, 8. 193. 

10) Fadenüberdeckung. „Electric.*, Bd. 21, S. 597. 


3 


48 


das Kreisparaboloid und der parabolische 
Zylinder in Betracht; für diesen sind sektor- 
ähnliche Felder, für jenen eng begrenzte 
Orte, z. B. schmale Wasserstraßen, die be- 
vorzugten Beleuchtungsgebiete. 

Behufs Ermittlung der Streuungsvor- 
gänge diene die der geometrischen Optik 
entlehnte, für den Eintritt der Spiegelung 
bei dem Einfallswinkel 9 geltende Bedin- 
gung: | | 

A) +4, = 2 A cosg 


B, +B,=2Bcosġ \... 0 
Ci + C =2 Ç cos o 


in welcher A, B, C die Richtungskosinusse 
der (Spiegel-) Flächennormalen, des freien 
Strahles (1) und des gespiegelten Strahles (2) 
bezeichnen. Zwecks Vermeidung irratio- 
naler Ausdrücke werden die Begriffe verti- 
kale (m) und horizontale (n) Streuung ein- 
geführt, die durch die erklärenden Glei- 
chungen: | | 
Bı _ Bi—2Bcosp 
47 4—24cop 
n= C -_Gı>2Ceosp 
4 A —2Acoso 


als Funktionen des Spiegelpunktes P (x, y, 2) 
und des Lichtpunktes P, (a, b, c) auftreten. 
Da der Lichtpunkt, der zufolge azf vor 
oder hinter der Brennebene liegen kann, 
eine zu seiner Meridianebene symmetrische 
Lichtgarbe erzeugt, begnügt man sich mit 
der Untersuchung eines Meridianschnittes 
(c =0) und leitet mittels Abkürzungen 


a—-f=Xf 
I=f+te, 
sowie durch Einführung der für Parabel 


gültigen Normalenrichtungen die Sonder- 
gleichungen: 


und 


no bY —2f Xy—2flb | 


2f PHXf Fa) by] 


n- _26y—2xf%) | | 
2X) —by] 


ab, die vorliegenden Entwicklungen unter 
der Annahme zur Unterlage dienen, daß die 
optische Achse des Spiegels horizontal liegt. 

4. In Anbetracht derFernwirkung und des 
sehr kleinen Sehwinkels wird man, falls die 
zu untersuchende Richtung in die senkrecht 
gedachte x y - Ebene fällt, alle Spiegelpunkte 
aufsuchen, die von der leuchtenden Fläche 
im äußersten Falle gerade noch Licht em- 
pfangen und dasselbe mit der vertikalen 
Streuung m=tgr und. der horizontalen 
Streuung null zurückwerfen. Der gesamte, 
einschließlich aller Überdeckungen senk- 
recht zur Spiegelachse gemessene Quer- 
schnitt Fm dieses parallelisierten Licht- 
strahlenbündels ergibt mit cost =1 die in 
der Richtung m wirksame Helligkeit des 
Scheinwerfers zu: 


In=y.Fn.e HEN E (4 


in welcher der sich auf die Lichtsammlung 
beziehende Wirkungsgrad ņ das Spiegelungs- 
vermögen!), die Güte der hergestellten Pa- 
rabelform, die Lage und Größe der zur 
Unterbringung der Glühlampe erforderlichen 
Spiegelausschnitte, und schließlich den durch 
Schutzscheiben, Prismen, Öttersche Blen- 
den usw. bewirkten Lichtverlust berücksich- 
tigen soll. | 


1I. Kreisparaboloid. 


Mittels der gewohnten Scheitelgleichung 
der Parabel sind die Hauptabmessungen des 
Kreisparaboloids - Offinungsdurchmessers d, 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 3. 


Spiegeltiefe A und Leuchtfläche F, durch 
die beiden Beziehungen 


a=16f.h 
und 
Fo = 4 7T Fe h 
verknüpft. 
Streuung. 


1. Die Nernstlampe. Für die Beur- 
teilung der Streuungsvorgänge soll vor- 
läufig die Untersuchung der beiden Grenz- 
stellungen: das Leuchtstäbchen befindet sich 
in der Spiegelachse und senkrecht zu dieser, 
hinreichend sein. 

Die für einen in der Spiegelachse lie- 
genden Lichtpunkt aus Gl. (3) mit b=0 er- 
hältliche Streuung m (= n) ist für den Scheitel 


A i a , 
zwar null, erreicht aber den bei x = —- sich 


3 
bildenden Höchstwert: 
2 X TESA 
Mm = — 3g y 3 d e r ie (5 
welcher annäherungsweise: 
X 
= — 0,65 EEE . ° Da 
Mm Vi} X ( 


beträgt und bei negativem X schneller, bei 
positivem X langsamer als X selbst zu- 
nimmt; die Begrenzung der Lichtgarbe 
müßte demnach infolge der höheren Strah- 
lendichte längs der Grenzstrahlen eine 
scharfe sein. 

Damit die die Lichtgarbe einhüllenden 
Grenzstrahlen von den vor und hinter der 
Brennebene stehenden Lichtpunkten gleich 
viel streuen, muß zwischen den beiden 
Werten X, und — X, infolge Gegenüber- 
stellung der beiden aus Gl. (5) entwickelten 
Sondergleichungen nach Vernachlässigung 
höherer Potenzen die Bedingung 


4 — X) =8 X, X;, 


also X, >X, bestehen, die durch Einfü- 
rung von 


X f=058s +0 
und | 
X%/=05s—o 
‚annähernd in 
8? 
i= 10f S a Te (6 


übergeht und zur Aufstellung des folgenden 
Leitsatzes Anlaß gibt: 

Die von einem s langen Leucht- 
stäbchen erzeugte Streuung wird am 
geringsten, wenn der Mittelpunkt des 


? 
horizontalen Stäbehens um o= 0. 


vor dem Brennpunkt steht. 

Man wird also zur Erlangung geringerer 
Streuung eine Glühlampe immer eher vor 
als hinter den Brennpunkt stellen. 

2. Für den Lichtpunkt f, b, O geht die 
zwecks Aufsuchung der vertikalen und 
horizontalen Grenzstrahlen gleich null ge- 
setzte Ableitung von m nach & nach Ab- 


sonderung imaginärer Faktoren in die ku- 
bische Gleichung 


y? —12fy+8bf?=0 
über, die durch einseitige Hinzufügung des 
verhältnismäßig kleinen Gliedes — ER in 
drei Faktoren zerfällt und hierdurch die 
Ermittlung der Grenzstreuungen ermöglicht, 


2 
von denen der bei y= 3b eintretende 
Näherungswert: 


~. 9 E. Hagen und H. Rubens. „Retlexionsver- 
mögen von Metallen und belegten Glasspiegeln“. „Zeitschr. 


f. Instr.” 1899, S. 298, beziehungsweise „ETZ“ 1900, 5. 241. 


17. Januar 1907, 


b 1 b 

m=- (14 pam q 
absolut genommen rund achtmal größer als 
jeder der beiden anderen ist und durch 
seine Proportionalität zum Abstande b die 
Einstellung der Glühlampen zwecks Er- 
reichung passendster Lichtgarben - Quer- 
schnitte erleichtert. 

Das nur aus Gl. (3) zu ermittelnde Maxi- 
mum von % tritt bei kleinem b annähernd 
bei x=f und y=z ein und macht durch 
seinen Wert 

1 b 
7 


das Verhältnis zwischen Höhe und Breite 
der erzielten Lichtgarbe gleich 


1 1 
(2 + s) ig 5 2,25: 1. 


Das in der Brennebene senkrecht und 
zum Brennpunkt P, zentrisch stehende s 
lange Leuchtstäbchen erzeugt deshalb einen 
Lichtstrom, dessen Querschnitt einer groß- 
zügig abgerundeten Doppel-T-Form ähnelt 
und abgesehen von der Einschnürung im 
äußersten Falle viermal so hoch als breit 
ist. Die theoretisch tiefe Einschnürung ver- 
liert durch die fabrikationsmäßige Unge- 
nauigkeit der Parabelform sehr an Schärfe, 
könnte aber, falls man von einem Entfernen 
des Stäbchens aus dem Brennpunkte ab- 
sieht, dadurch ausgefüllt werden, daß das 
zentrisch zum Brennpunkt gehaltene Leucht- 
stäbchen gegen die Spiegelachse nach Be- 
darf geneigt wird. Durch zweckmäßige Ein- 
stellung des Leuchtstäbchens ist somit jede 
zwischen den oben gekennzeichneten Gren- 
zen sich haltende Form der Lichtgarbe er- 
reichbar. 

3. Die Kohlenfadenlampe. Durch zweck- 
dienliche Gestaltung des Kohlefadens wird 
man versuchen, der kreis - kegelförmigen 
Lichtgarbe eine möglichst scharfe Begren- 
zung zu verleihen, was nur bei Gleichheit 
aller äußersten Grenzstreuungen eintritt, und 
wofür bekanntlich jeweilig Brenn-, Licht- 
und Spiegelpunkt einem Meridian angehören 
müssen. Bei gegebener größter Grenzstreu- 
ung mm kann man durch Eintragen des 
Streuwinkels in alle Brennpunkt und Parabel 
berührende Kreise die erforderlichen Lagen 
der Lichtpunkte auffinden. Die Gesamtheit 
aller derart ermittelten Lichtpunkte ergibt 
die in Abb. 1 für verschiedene Werte mn 


S 


E 
~ 
` 
> 
a 


gefundenen Meridiankurven der günstig- 
sten Flächenform, die als kreisförnige 
Drehungsfläche und gleichzeitig als Wick- 
lungsfläche des Glühfadens zu denken Ist. 
Obgleich es auch fraglich erscheint, ob 
Kohlefäden in eine derart gewölbte nn 
zu bringen sind, so gewährt Abb. 1 doc 
den Vorteil, bei der Auswahl der für A 
tische Zwecke bestimmten Glühlampen ve 
bung und Größe des Fadens in De 
der Weise würdigen und bei zylindrisc T 
Wicklung` der Glühfäden über das fül 


e O m e gg 
a “ - i E A 
5 Co 5 A $ Po Me s Bra 
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aaa N TR Tees 
ee y 


17. Januar 1907. 


Streuung wirtschaftlich beste Verhältnis 
zwischen Durchmesser und Zylinderlänge 
entscheiden zu können; nach dem ge- 
strichelten Rechteck in Abb. 1 zu urteilen, 
dürfte dieses Verhältnis zu 3:5 anzu- 
nehmen sein. 

Diese Querrisse eignen sich auch zur 
Beurteilung der von anders geformten Glüh- 
lampen verursachten Streuung, also gleich- 
sam als Streuungslehre, und dienen beim 
Einbringen der Glühlampen in den Brenn- 
punkt insofern zum Vorbilde, als die Be- 
grenzung der Lichtgarbe um so schärfer 
wird, je mehr die Glühfäden sich einer sol- 
chen Drehungsfläche anschmiegen. 

Bei der in Abb. 2a dargestellten Form 
wird man nicht den Mittelpunkt M, sondern 
einen der Punkte N in den Brennpunkt 
bringen, für welche die Streuung kleiner 
ist als bei der Mittelstellung M, denn hier- 
für liegen einzelne Windungen des Fadens 
außerhalb der um M als Pol gelagerten 
Kurve m,', die der zu N gehörigen Kurve 


A It... Ü 
LI #& i AON R 
N á Mi ö ò = 
Ne: Bu 
9 &_.- È 
a 


Abb. 2. 


m, kongruent ist. Ob man nun den Haupt- 
teil des Glähfadens vor oder hinter die 
Brennebene zu legen, ob man also N' oder 
N" zu benutzen hat, ist mit Rücksicht auf 
die Mittenhelligkeit zu erwägen. Für den 
in schiefer Kegelform gewickelten Glüh- 
faden der Abb. 2b findet man die Gerade 
00 mit dem Pol N als bevorzugte Achse, 
deren Einbringen in die Spiegelachse zu 
erstreben sein wird. 


Helligkeit. 


4. Mittels der durch den Spiegel nach 
Maßgabe seiner Streuung m und seines 


h 
Sammelvermögens i47 in der Entfernung 
E erzeugten Beleuchtung | 
Siopa h i 
JSE REF Etm un 


ist die Lichtstärke des Scheinwerfers zu 


J=E?.j. . (88 
und sein Verstärkungsmaß zu 
_J_h 4 

u TREFF m’ . (8b 


festzusetzen; ferner ermöglicht die mittlere 
che Ausdehnung eg und die mittlere 

ächenhelle em der benutzten Glühlampe 
mittels Zahlenfaktoren %k k, k; die entstehende 
Streuung erfahrungsgemäß zu 


dm 
"T 


und die vorhandene Lichtstärke zu 


m=k, 


t= k, . Om? «Em 
anzugeben, sodaß nach Beachtung der 


GI. (8b) die b f 


ek 
TEk. FI Fo- em Seras A (9 


ô. Die oben schon defini 
> oben efinierte Fläche F 
Bt für m=0 die auf die Leuchtfläche ano 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 


u mn 0 


geführte Projektion derjenigen Spiegelteile, 
die von einem beweglich gedachten und 
am Glühfaden beiderseitig entlang geführten 
Lichtstrahl eingesäumt werden. Überdeckun- 
gen usw. sind mit Berücksichtigung der 
Durchlässigkeit und der gemessenen Helle 
der leuchtenden Fläche in Rechnung zu 
stellen. 

Mithin ist die Fläche Fm fürm=0 nach 
jeder Richtung hin nur linear von der Form 
der Glühlampe und ihrer Lage zum Brenn- 
punkte abhängig; die Helligkeit be- 


ziehungsweise die Lichtstärke. des 


Scheinwerfers in Spiegelachsenrich- 
tung (Hauptrichtung) ändert sich demnach 
genau mit dem Quadrate der Brenn- 
weite f, während die Streuung nach Gl. (7) 
etwas schneller abnimmt als der reziproke 
Wert des zunehmend gedachten f. Man 
folgert daraus, daß unter obigen Voraus- 
setzungen die mittlere Helligkeit der 
Lichtgarbe sich stärker ändert als das 
Quadrat der Brennweite. Wie schon 
anfangs betont, ist die Helligkeit der Licht- 
garbe in der Mitte am stärksten, und dieses 
umsomehr, je kleiner die Abmessungen der 
Glühlampe senkrecht zur Spiegelachse sind; 


3. 49 


Streuung erlaubt ist. Eine Lichtgarbe ist 
aber für die Beleuchtung weiter Felder um 
so geeigneter, in je höheren Schichten das 
Helligkeitsmaximum lieg. Das hierbei 
äußerst Erreichbare tritt ein, wenn das 
untere Ende des senkrecht stehenden Stäb- 
chens in den Brennpunkt gelegt wird. 
Durch Neigen des Stäbchens kann dieses 
Verhältnis mehr den örtlichen Bedürfnissen 
angepaßt und der Lichtgarbe statt des stark 
elliptischen ein mehr kreisähnlicher Quer- 
schnitt gegeben werden. 

In Abb. 3 sind für einen an der Außen- 
seite leuchtenden Kreiszylinder (Nernst- 
lampe!) 30><30><20, der sich zentrisch im 
Brennpunkt eines Paraboloids mit den Ab- 
messungen f=100, h = 200, d = 566 befand, 
die für verschiedene Werte m zeichnerisch 
gefundenen Flächen Fm wiedergegeben. 
Diese Schaubilder zeigen, wie die bei m =0 
ringförmige Fläche zuerst schmaler, dann 
aber auch niedriger wird; bei geringer Zu- 
nahme von m über 0,08 wird die ringför- 
mige Fläche sich oben öffnen und schließ- 
lich auf einen kleinen Teil (m = 0,12) zu- 
sammenschrumpfen. Aus dem beigezeich- 
neten Querriß ist die von der Mitte nach 


Abb, 


nach dem vorigen Abschnitt bewirkt aber 
jede annähernd über h = 0,5 f hinausgehende 
Vergrößerung der Spiegeltiefe nur 
Helligkeitsvermehrung und keine 
Streuungserhöhung. Sollen die Ränder 
der Lichtgarbe möglichst hell sein, so muß 
die von der Abszisse 0,5 f begrenzte Zone 
der größten Streuung, also der Scheitelteil 
des Spiegels, nach Möglichkeit zur Spiege- 
lung voll ausgenutzt werden, das heißt man 
darf ihn weder durch die in mechanischer 
Hinsicht fast unentbehrlichen Ausschnitte 
verkleinern, noch durch Lampenteile, wie 
Fassungen usw., verdecken. 


6. Die Nernstlampe. Da der Durch- 
messer zur Länge des Stäbchens sehr klein 
ist, wird für die Richtung der Spiegelachse 
Fn=F, und die Helligkeit des Para- 
bolspiegels unabhängig von Länge 
und Richtung des Stäbchens gleich 
Fo .& 

Dieser Wert müßte infolge der für 
Nernstlampen so hohen Flächenhelle e aus- 
nehmend groß und insbesondere im Ver- 
hältnis zur mittleren Helligkeit der Licht- 
garbe für praktische Verwendung zuweilen 
ungünstig sein. Jedoch wird gerade in 
diesem Falle die Ungenauigkeit der Pa- 
rabelform sich stark lichtverteilend bemerk- 
bar machen, da die den einzelnen Spiegel- 
teilchen zukommenden Brennpunkte nicht 
mehr im Stäbcheninnern liegen werden. 

Sehr bemerkenswert ist ein Vergleich 
zwischen den beiden oben genannten An- 
ordnungen: die Stäbchenachse einerseits in 
der Spiegelachse, anderseits in der Brenn- 
ebene. Die im ersten Falle kreisrunde 
Lichtgarbe würde bei der Stäbchenlänge s 
auf eine gewisse Entfernung nach Gl. (5) 
annähernd den Querschnitt 0,3 3, dagegen 
die im zweiten Fall entstehende elliptische 
Lichtgarbe auf die gleiche Entfernung 
den Querschnitt 0,25 s? erhalten. Obwohl 
beide Scheinwerfer in Achsenrichtung gleich 
hell sind, ist die mittlere Helligkeit des 
letzteren um 20°, größer als die des 
ersteren. Man würde dem letzten den Vor- 
zug geben, falls eine so geringe seitliche 


den Rändern hin zu beobachtende Hellig- 
keitsabnahme ersichtlich, die um so stärker 
sein muß, je kleiner der Durchmesser der 
leuchtenden Zylinderfläche ist. 

Läßt man dem Zylinder seine zum. 
Brennpunkt zentrische Lage, stellt aber. 
seine Achse senkrecht in die Brennebene, 
so würde als Fm für m=0 eine runde 
Fläche erscheinen, die nach den strich- 
punktierten Linien der Abb. 3a zwei Öff- 
nungen besitzt, von denen jede infolge des 
doppelt so langen Leitstrahles rund vier- 
mal größer ist, als die eine im Scheitel ge- 
legene Öffnung im vorigen Fall (bei unbe- 
grenzt tiefem Spiegel). 

Sobald das Stäbchen aus der Nähe des 
Brennpunktes gerückt wird, vermindert sich 
die Helligkeit des Scheinwerfers bedeutend, 
da die Fläche Fm für m=0 die in Abb. 4 


Abb. 4 


wiedergegebene Sektorforn annimmt; sie 
bleibt, falls der konstante Abstand des 
Stäbchens vom Brennpunkt gegenüber der 
Stäbchenlänge nicht zu klein ist, für jede 
Stäbchenlage annähernd gleich groß. Dieser 
Fall kennzeichnet recht deutlich die von 
der Ungenauigkeit der Parabelform mög- 
licherweise hervorgerufenen Helligkeitsver- 
luste, sodaß die Nernstlampe zu vergleichen- 
den Versuchen über die Güte der fabrik- 
mäßig hergestellten Parabelform und ihr 


50 


Einfluß auf die Lichtverteilung am besten 
geeignet erscheint. 

Zwei oder mehrere Stäbchen sind zweck- 
mäßig auf dem Mantel eines Zylinders an- 
zuordnen, dessen Durchmesser ungefähr das 
0,6-fache der Stäbchenlänge beträgt. 

1. Die Kohlenfadenlampe. Zur Vermei- 
dung einer spiralförmigen Fläche (Abb. 5) 
Fm ist es nur im Falle 
m=0 wegen der we- 
niger fühlbaren Wirkung 
Jeder einzelnen Windung 
statthaft, den vom Fa- 
den gebildeten Zylinder- 
mantel als gleichmäßig 
bell leuchtend zu be- 
trachten und ihn ähn- 
lich wie die leuchtende 

Zylinderfläche der 
Abb. 3 zu behandeln, 
jedoch mit dem Unter- 
schiede, daß auch von 
der Innenseite Licht aus- 
gestrahlt wird. Sobald 
die Zylindermitte im 

Brennpunkt steht, 
decken sich die beiden 
Flächen Fm der inneren und äußeren Strah- 
lung und erübrigen die durch Messung 
gefundene Flächenhelle e in zwei Summan- 
den zu spalten, das heißt, in e ist schon 
die Summe der beiden Wirkungen ent- 
halten. Infolgedessen ist die spiralig ge- 
wickelte Glühlampe für m=0 (und n=0) 
auf obige Zylinderfläche der Abb. 3 zurück- 
geführt, und die hierbei bezüglich der 
Schiefstellung der Lampenachse gezoge- 
nen Folgerungen gelten nach Beachtung 
des größeren Zylinderdurchmessers unbe- 
schränkt. Man lernt hierbei gleichzeitig, 
die senkrecht zur Lampenachse ge- 
messene Flächenhelle als für die 
Helligkeit des Scheinwerfers allein 
maßgebend in Rechnung zu stellen, 
welche Erklärung insofern nützlich ist, als 
man sich verleitet fühlen könnte, die in die 
Zylinderachse fallende meistens viel größere 
Flächenhelle zur Berechnung heranzuziehen. 

Unter Voraussetzung gleicher Flächen- 
helle e ist die in Lampenachsenrichtung 
wirksame Lichtstärke bei der Nernstlampe 
gleich null und bei der Glühlampe ein 
Höchstwert, während die Lichtstärken nor- 
mal zur Lampenachse als gleich groß anzu- 
sehen sind. Falls die Lampenachse sich 
mit der Spiegelachse deckt, kommt dieses 
Mehr an Lichtstrahlung. dem Scheitelteil 
des Spiegels, also der Zone der größten 
Streuung zugute; die Ränder der Lichtgarbe 
werden bei der Glühlampe verhältnismäßig 
viel heller als bei der Nernstlampe sein, 
sodaß sich als Querriß der Lichtverteilung 
die in Abb. 3e strichpunktierte Linie ergibt. 
Man ersieht daraus, daß die bei der Glüh- 
lampe gegenüber der Nernstlampe min- 
destens doppelt so große Lichtstrahlung 
nur zur Herstellung einer gleichmäßigen 
Helle der Lichtgarbe Verwendung gefunden 
hat. Ob bei gegebener Lampe deren Achse 
zweckmäßiger in die Spiegelachse oder in 
die Brennebene zu legen ist, wird hiernach 
in jedem einzelnen Falle unschwer zu ent- 
scheiden sein. 

Von der in Abb. 2a gezeichneten Glüh- 
lampe sollte der Punkt N in den Brenn- 
punkt gebracht, das heißt, die Glühlampe 
entweder vor (N') oder hinter (N'") die 
Brennebene gestellt werden. In letzterem 
Falle liegt N" dem Mittelpunkte M näher 
als N', daher wird auch die Fläche Fm für 
m= 0 größer ausfallen, sodaß man zur Er- 
zielung größerer Mittenhelligkeit den Glüh- 
faden hinter die Brennebene zu bringen 
hätte. | 

Auf Grund dieser Erwägungen drängt 
sich die Erkenntnis auf, daß bei kegel- 


Abb. 5. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 3. 


förmig gewickelten Glühlampen unter sonst 
gleichen Umständen besonders nennens- 
werte Vorteile nicht zu erwarten sind. 
Durch sie wollte man lediglich die Faden- 
überdeckungen längs der Lampenachse 
vermeiden, dieselben werden dann in an- 
derer Richtung dennoch auftreten. Einzig 
Zweck hätte es, den Lichtweg zum Spiegel- 
punkte der Grenzstreuung (und seine Um- 
gebung) sicher von Überdeckungen dadurch 
frei zu halten, daß man die größere 
Stirnfläche des Kegels dem Scheitel 
zukehrt, was wegen des dadurch vergrößer- 
ten dunklen Innenraumes (vgl. Abb. 5) mit 
einem Helligkeitsverlust in Spiegelachsen- 
richtung verbunden wäre. Bei jeder ande- 
ren Stellung der Glühlampe ist der Nutzen 
der Kegelform null, natürlich unter der 
Voraussetzung, daß alle Verhältnisse durch- 
schnittlich dieselben sind, und daß die 
Kegelform nicht als Teil einer der günstig- 
sten Wicklungsflächen (nach Abb. 1 und 2) 
aufgefaßt wird. 


8. Um die Frage zu behandeln, um wie- 
viel die Helligkeit eines Scheinwerfers 
steigt, wenn die vorhandene Glühlampe 
durch eine lichtstärkere ersetzt wird, muß 
die zwischen Kerzenzablen i i, und Faden- 
längen l, l, bestehende Beziehung: 


(a) 
l 
die nur unter der Voraussetzung, daß 
Lampenspannung, Temperatur und Faden- 
masse ungeändert bleiben, aufgestellt ist, 
als Unterlage herangezogen werden. Zur 
Unterbringung des längeren Fadens müssen 
die Abmessungen des Zylinders vergrößert 
werden, was nach allen Richtungen hin in 
gleichem Maße, aber wegen fehlender Fabri- 
kationsunterlagen derart geschehen möge, 
daß entweder die Steigung oder die Gang- 
höhe der Wicklung konstant bleibt. In- 
folgedessen vergrößert sich die Zylinder- 
fläche im ersten Fall mit dem Quadrate, im 
zweiten nur mit der 1. Potenz der Faden- 
länge und beeinflußt dadurch die Flächen- 
helle nach dem Verhältnis: 


_ 


a 
ea (2): 
e | 

Die bei derselben Lampenform nur 
noch mit der Flächenhelle e zunehmende 
Helligkeit des Scheinwerfers wurde unter 
den getroffenen Vereinbarungen mit der 
0,33ten beziehungsweise 0,67ten Potenz der 
Kerzenzahlen steigen, was bei i, :¿; = 2, also 
bei Verdopplung der Lampen-Lichtstärke, 
eine Vergrößerung auf das 1,26- beziehungs- 
weise 1,59-fache ausmacht. Hiernach ist 
der Nutzen des Lampenwechsels zu beur- 


teilen, zumal noch infolge der etwas 
schneller als 


B 
, ) iis 
beziehungsweise (>) =: 


e. 1 ® 1 

q 9 e = T E 

& ° beziehungsweise (2) 
1 


wachsenden Streuung die mittlere Hellig- 
keit der Lichtgarbe um ein geringes lang- 
samer als der Höchstwert zunimmt. 

-= Die Wirkung neben dem Brennpunkt 
stehender Lampen ließe sich nach den bis- 
her entwickelten Grundlagen hinreichend 
genau bewerten, soll jedoch im Hinblick 
auf die im nächsten Abschnitt beabsichtigte 
Vorführung eines Beispieles unterbleiben. 


IIT. Parabolischer Zylinder. 


1. Die Abmessungen der rechtwinkligen 
Leuchtfläche sind Öffnungsweite d und 
Breite g. Da die Brennstrahlen derart ge- 
spiegelt werden, daß ihre Sekundärstrahlen 
für jeden Leuchtwinkel å = arctg n in hori- 
zontaler Richtung von der Hauptleitlinie 


17. Januar 1907. 


Dii 
ÁA 


auszugehen scheinen, kann man dem Spiegel 


bei Raumbedarf die in dem Grundriß der 


Abb. 6 erkennbare Trapezform geben, muß 


ihn aber mit Rücksicht auf die räumliche 


Ausdehnung der Glühlampen seitlich noch 
um ein gewisses verbreitern. Bei allen 
Erwägungen kann man in Ansehung der 
Verschiebbarkeit des den Hauptbrennpunkt 


a a Bas 


er 


[l 
L] 
\ RZ 


P, enthaltenden Hauptschnittes sich auf die 
Untersuchung eines in seiner Ebene liegen- 
den Lichtpunktes a, b, c=0 beschränken 
und daher die Ausdrücke 


_ be N-If-Y 
m= PX —f)-by ü 


Pr ee | 
aufstellen. 


Streuung. 


2. Die aus Gl. (10) ersichtliche Unab- 
hängigkeit der Vertikalstreuung m von der 
Breitenordinate z macht die Streuungsbilder 
aller Vertikalschnitte einander gleich, ver- 
leiht der Lichtgarbe auch bei räumlich aus 
gedehnter Lichtquelle ausgeprägte Keilform 
und ermöglicht die im vorigen Abschnitt 
für den Meridianschnitt ermittelte Lage und 
Größe der Grenzstreuungen bei Unter- 
suchung der Vertikalstreuungen ohne wei 
teres gelten zu lassen, sodaß für Kohlen- 
fadenlampen die über den Kurven der 
Abb. 1 aufgebauten Zylinder je nach ver- 
langter Streuung die günstigsten Wicklungs 
formen insofern abgeben, als dann die m 
einem senkrechten Schnitt nach den Rät 
dern der Lichtgarbe hin eintretende Hellig- 
keitsabnahme am geringsten ist. Da die 
Streuungsbilder eines Vertikalschnitte8 denen 
eines vorigen Meridianschnittes vol 
gleichen, würden die beim Kreisparabo 
gegebenen Regeln nnd Leitsätze ohne Al 
derung übertragbar sein. 


Helligkeit. 


3. Bezeichnet man den senkrecht ZU 
Hauptachse zu messenden Querschnitt Ye 
parallelisierten Lichtstromes mit Fa, 80 WI 
man auch hier den die Vertikalstreuung 
berücksichtigenden Faktor vernachlässig® 5 
aber für die Horizontalstreuung, den or 
jeweiligen Leuchtwinkel abhängigen iig: 
cos å hinzufügen müssen, sodaß die Be 


en 
ea l 
.. ii ' 
+ AY q a an > 7 


N De 


= er N 
dd -ta 


17. Januar 1907. 


n 
———— M 


i des Scheinwerfers unter dem Winkel å 
zur Hauptebene 


J=Fn.e.cool.... (1 


t Da aber bei m=0 alle Flächen 
Eaenbhängig von n inhaltsgleich sind, 
besteht die Beziehung: 


JI =J. cosà .. (12 


die in Abb. 6 durch einen Kreis das Polar- 
diagramm der Scheinwerfer - Lichtstärken 
darstellt. Weil die Breitenordinate z auf 
die Vertikalstreuungen ohne Einfluß ist, 
gilt das soeben fär m=0 abgeleitete Ge- 
setz der sinusförmigen Helligkeitsabnahme 
auch für die Lichtverteilung in jeder unter 
dem Vertikalstreuwinkel z zur Horizontalen 
gewählten Ebene. l l 

4. Eine Nernstlampe oder eine zylin- 
drisch gewickelte Glühlampe (Durchmesser 
=t Länge=s), die zentrisch zur Brenn- 
achse liegt, erzeugt eine s breite Fläche Fn, 
sodaß mittels deren Höhe d die Helligkeit 
des Scheinwerfers in der Richtung der 
Hauptachse sich zu 


e E u wel 


ergibt und mittels 


(13a 


übergeht. Das Verstärkungsmaß des Spie- 
gels nimmt also das bemerkenswerte Ver- 
hältnis d:t an und weist im Verein mit den 
schon entwickelten Regeln den zur Berech- 
nung einer solchen optischen Anordnung 
zu wählenden Weg. Diese Lichtstärke Jo 
wird bei zunehmender Vertikalstreuung t 
(tgr=m) so lange konstant bleiben, bis 
der den Spiegelrand treffende Primärstrahl 
die leuchtende Lampenfläche gerade noch 
berührt; dies ist mit der Bedingung: 


(+h)snre=05t ... (14 
verknüpft, die durch Einführen der Abszisse 


z statt der Tiefe h die von r abhängige 
änuberste Ordinate 


v=2Vrf =) a; 


und dadurch 


Jıi=2yı.t.e oo. 0.0. (16 


liefert; die aus y, = 0 herzuleitende größte 
Streuung 
t 

m = 2f e. è s (17 
ließe sich dadurch vergrößern, daß man 
die Lampenachse in die x-Achse oder gar 
senkrecht legt; in gleichem Maße wird sich 
die Helligkeit verringern, denn sie ist z. B. 
schon in ersterem Fall je nach den äußeren 
Abmessungen kleiner als 


d.t.e. 


Die früher gegebene und eingehend 
besprochene Erklärung der Flächenhelle e 
indes auch hier mit der alleinigen Aus- 
nahme Anwendung, daß für die zuerst be- 
handelte zur z-Achse zentrische Lage der 
Glühlampe der gegebene Begriff e auch noch 
zur Berechnung von J: dienen darf, da nach 
jeder Richtung alle Windungen gleichmäßig 
an der Lichtspendung beteiligt sind. 

Zur Klärung dieser Angaben diene fol- 
Are Beispiel. In einem Parabolspiegel 
(Abb. 6), dessen Abmessungen f = 10, h = 18 


und d =54 cm seien, möge eine s =5 cm 
lange Glühlampe zentrisch zur Brennachse 
stehen. Die Flächenhelle sei e=2. Der 
Querschnitt der zylindrisch gewickelten 
Lampe soll die Form der in Abb. 1 für 
m = 0,16 gezeichneten 12,5 cm langen Kurve 
erhalten; man weiß dann, daß die senk- 
rechte Grenzstreuung +0,16 und daß die 
Mittenhelligkeit J} = 54 x 5 x 2 = 540 Kerzen 
beträgt, die, wie nach GI. (5) rechnerisch 
festgestellt werden kann, nach dem Rande 
auf 230 Kerzen, ohne allmählich null zu 
werden, abnimmt (vgl. Kurve I). Um die- 
selbe leuchtende Fläche von 12,5 cm Um- 
fang kreiszylindrisch anzuordnen, ist ein 
Durchmesser von 4 em erforderlich, wo- 
durch sich die Lichtstärke der Glühlampe, 
die vorher je nach Richtung 33 bis 
48 Kerzen betrug, auf 40 Kerzen stellt. Die 
äußerste Streuung steigt jedoch nach Gl. (17) 
auf m=0,2 und bewirkt, daß die Mitten- 
helligkeit J) = 540 bei m=0,16 schon auf 
200 Kerzen gesunken ist. Dies war schon 
deshalb vorauszusehen, weil das nach Gl. (14) 
bestimmbare Winkelmaß, innerhalb dem die 
Mittenhelligkeit ungeschwächt bleibt, sich 
im letzten Fall auf sin t = 0,07 beläuft, wäh- 
rend das gleiche Maß im ersten Fall zu 
0,095 festzustellen war. Anfangs erwähnte 
man, daß es durch neben dem Brennpunkt 
stehende Glühlampen möglich sei, die Licht- 
verteilung im Scheinwerferstrahl dem prak- 
tischen Bedürfnis enger auzupassen. Dies 
betreffend, soll die zylindrische Glühlampe 
so weit gehoben werden, daß ihre in der 
Brennebene liegende Achse von der Brenn- 
achse um 3 cm absteht. Die Grenzstreu- 
ungen ergeben sich, wie zeichnerisch fest- 
gestellt wurde, zu m = +0,12 beziehungs- 
weise — 0,55, während die Helligkeit (vgl. 
Kurve III) je nach Streuung folgende 
Werte annimmt: 


m = + 0,04 0 — 0,04 
J= 30 350 400 
m = — 0,12 — 024 — 0,4 
J= 30 250 140 


und den gewünschten Verlauf zeigt. Frei- 
lich müßte die gegenüber den anderen 
Stellungen (18° beziehungsweise 23°) viel 
größere Gesamtstreuung von 36° durch 
Verringerung des Lampendurchmessers ver- 
kleinert werden. Bei Nernstlampen ist dieses 
Maß schon so gering, daß man zur Erzie- 
Jung genügender Vertikalstreuung das 
Stäbchen neben den Brennpunkt stellen 
wird; dieses Beispiel dürfte zeigen, nach 
welcher Richtung das am zweckmäßigsten 
zu geschehen hätte. 

Die bei Aufstellung der Gl. (12) still- 
schweigend getroffene Annahme, daß die 
Flächenhelle e nach allen Richtungen kon- 
stant sei, entspricht nur bei Nernstlampen 
der Wirklichkeit, während bei Glühlampen 
für e ein mittlerer Wert eı zu wählen ist, 
welcher annähernd der unter dem Winkel 
900° — A zur Lampenachse gemessenen 
Flächenhelle gleichkommt; überhaupt lassen 
sich allgemein gültige Regeln für die Fest- 
stellungsart der in Rechnung zu setzenden 
Flächenhelle nicht aufstellen, vielmehr muß 
über diese Größe von Fall zu Fall ent- 
schieden werden. 


Zusammenfassung. 


I. Das elektrische Glühlicht als Leuchtfeuer 
zeigt im Vergleich zu den bisher meist ge- 
bräuchlichen Lampen ebenso vielseitige wie 
erhebliche Vorteile und ist als optische Licht- 
quelle durch räumlich kleine Gestaltung des 
Glühkörpers zwecks Erzielung größerer Flächen- 
helle leicht geeignet zu machen. Aus den all- 
gemeinen Bedingungen für den Eintritt der 
Spiegelung werden die zur Streuungs-Berech- 
nung an parabolischen Spiegeln grundlegenden 
Gleichungen entwickelt und darauf fußend die 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 3. 61 


Grundsätze der Helligkeits-Berechnung aufge- 
stellt. 

IL Nach Berechnung der Höchststreuungen 
ausgesuchter Lichtpunkte und deren Anwen- 
dung auf die Nernst-Lampe wurden die Meri- 
dian-Kurven der günstigsten Flächenform ge- 
funden und als für die Streuung und Helligkeit 
günstigste Oberflächenform der Lichtquelle ge- 
kennzeichnet. Die Helligkeit der Lichtgarbe 
wird in Abhängigkeit von den Abmessungen 
der optischen Anordnung gebracht und be- 
sonders für mehrere Stellungen und Formen 
des Glühlichts und für den Wechsel verschieden 
lichtstarker Lampen berechnet, 

III. Die Streuungs-Vorgänge und Helligkeits- 
Berechnungen werden teils auf den vorigen 
Fall des Kreisparaboloids zurückgeführt, teils 
in gleicher Art neu ermittelt und an Hand eines 
ausführlichen Beispiels erläutert. 

Allgemein fand man, daß nur der Scheitel- 
teil des Spiegels die Ränder der Lichtgarbe 
erhellen kann, während der vordere Teil eines 
tiefen Spiegels nur zur Erhöhung der Mitten- 
Helligkeit beiträgt, weshalb auch eine nach- 
trägliche Prüfung der Brennpunktslage sich nur 
auf den hinteren Spiegelteil zu erstrecken 
hätte. Anderseits muß es, besonders bei den 
wegen hoher Lichtsammlung erwünschten tiefen 
Spiegeln (k:f=3bis 4) als statthaft erscheinen, 
dem vorderen Teil des Spiegels durch sanfıe 
Seitenpressungen, die vielleicht bei der Mon- 
tage bewirkt werden, seine ursprünglich 
genaue Parabelform zu nehmen und dadurch 
den Einbau geteilter oder zusammengesetzter 
Spiegel gegenüber der sehr zeitraubenden ge- 
nauen Montage zu erleichtern. 


Elektrisch betriebene Spille. 


Von Ingenieur Erich Herrmann, Berlin. 


Beim Antriebe der Hilfseinrichtungen 
des Eisenbahndienstes wie Drehscheiben, 
Schiebebühnen und Spille sind die hierfür 
bisher gebräuchlichen Kraftmittel, Druck- 
wasser und Dampf, von dem elektrischen 
Betrieb mehr und mehr verdrängt worden. 
Ständige Betriebsbereitschaft bei hoher Be- 
triebssicherheit und die Eigenschaft des 
Blektroinotors, den Verbrauch an Energie 
annähernd im Verhältnis der Belastung zu 
regeln, sind die hauptsächlichsten Gründe, 
die den elektromotorischen Antrieb der ge- 
nannten Arbeitsmaschinen wirtschaftlich 
gestalten. Bei den mit Unterbrechungen 
arbeitenden Transportmaschinen bildet die 
Instandhaltung und Abdichtung der den 
anderen Betriebsmitteln eigenen Rohrleitun- 
gen eine fortlaufende Kette von Unbequem- 
lichkeiten und Störungen, die namentlich 
bei Frostwetter im erhöhten Maße auf- 
treten. Demgegenüber ist der elektromoto- 
rische Betrieb weitaus unempfindlicher, der 
Elektromotor beansprucht weniger Raum 
und ist samt der Schaltvorrichtung gegen 
äußere Einflüsse, wie Feuchtigkeit, Staub- 
einwirkung, Frost, mit Leichtigkeit durch 
geeignete Kapselung der elektrischen Appa- 
rate zu schützen. 

Diese Umstände haben dazu geführt, 
daß namentlich im Spillbetrieb der Elektro- 
motor den hydraulischen Betrieb fast ganz 
verdrängt hat, während den Dampfspillen 
nur ein enger Wirkungskreis, und zwar in 
der Hauptsache auf den Dampfschiffen der 
Handelsmarine geblieben ist. Spille finden 
eine ausgedehnte Verwendung zum Ver- 
schieben von Lasten-Transportmitteln auf 
dem Lande, wie Heranziehen einzelner 
Wagen oder ganzer Wugenzüge im Eisen- 
bahnbetriebe und auf Fabrikhöfen, des 


weiteren auch bei Schleusen- und Hafen- 


anlagen zum Verholen großer Schiffe auf 
kurze Entfernungen, die sich von den 
Schiffsmaschinen nicht mehr scharf genug 
abgrenzen lassen, usw. In diesen Fällen 
wird mit Vorliebe der elektrische Betrieb 


62 


gewählt und es ist in der Tat auch kaum 
eine in Konstruktion, Wartung und Bedie- 
nung einfachere Arbeitsmaschine denkbar, 
als das elektrisch betriebene Spill. 
Nachstehend seien einige Spillausfüh- 
rungen beschrieben, die von der Allgemeinen 
Blektricitäts-Gesellschaft, Berlin, gemeinsam 
mit einigen Maschinenfabriken, wie der 


Alb» 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


als Fundament geschaffen ist, soweit in den 
Erdboden eingelassen, daß der Deckel nur 
wenig hervorragt. Sodann wird der Kasten 
seitlich mit einer Zementschicht von ge- 
ringer Stärke vergossen und das Erdreich 
ringsherum festgestampft. Diese Lagerung 
bietet bei dem großen Gewicht im Ver- 
hältnis zu der zu leistenden Zugkraft — 


Spill mit Fußsteuerung im Betriebs- 
zustand. 


Abb. 8. 


Schematische Darstellung der Einzelteile eines Spills in ihrer 


Anordnung zu einander. 
Abb. 7. 


Benrather Maschinenfabrik, Benrath, der | 
Maschinenfabrik E. Becker, Reinickendorf, 
herrühren. 

Beschreibung der Spillausführun- 
gen. Eine der üblichen Spillausführungen 
zeigt Abb. 7. In einem gußeisernen wasser- 
dicht schließenden Kasten werden Motor, 
Anlasser und Widerstand, sowie die Trieb- 


Spillausführung der Benrather Maschinenfabrik, 
Abb. 9. 


werksteile eingebaut und sind so vor Staub 
und Nässe geschützt. Die Öffnungen, deren 
Anzahl möglichst beschränkt wird, sind 
sorgfältig mittels Deckel oder Schieber ab- 
gedichtet. Der Spillkasten wird, nachdem 
eine etwa 20 cm hohe Stampfbeton-Schicht 


leidlich guter Baugrund vorausgesetzt — 
eine ausreichend standsichere Befestigung. 

Aus dem Spillkasten ragt der Spillkopf 
hervor, welcher ein- und bei größeren Zug- 
kräften auch zweistufig ausgebildet ist, so- 
wie das Bedienungselement (Tretkolben 
oder Vierkant-Wellenstumpf) für die Anlaß- 
vorrichtung des Motors. (Abb. 7.) Der 


Benrath, 


Deckel des Spillkastens wird zweiteilig und 
in Charnieren drehbar ausgeführt, sodaß 
Untersuchungenund Ausbesserungen im Spill- 
innern bequem möglich sind. (Abb. 9 u. 10.) 

Die Bewegungsübertragung vom Motor 
erfolgt durch ein in ein geschlossenes Öl- 


1807. Heft 3. 


17. Januar 1907. 


mm 


gehäuse eingekapseltes Schneckengetriebe, 
bestehend aus einem Schneckenrad aus 
Phosphorbronze und einer mehrgängigen 
Stahlschnecke von hohem Wirkungsgrad. 
Das Schneckenrad sitzt auf einer senk- 
rechten Welle, welche oben die Spilltromme] 
trägt. 

Bei großen Zugkräften und geringen 
Seilgeschwindigkeiten wird die Umdrehung:- 
zahl des Schneckenrades noch außerdem 
durch ein Räderpaar ins Langsame über- 
setzt, dessen Ritzel auf der vertikalen Welle 


Spill-Leitrolle von E. Becker, Reinickendorf. 
Abb. 11. 


des Schneckenrades sich im Eingriff mit 
einem Rade auf der Spillkopf-Welle be- 
findet. Zur Verbindung von Motor und 
Schneckengetriebe dient meist eine elastische 
Kupplung. 

Der größte Seilzug wird bei den ver- 
schiedenen Spillgrößen mit einer Seilge- 
schwindigkeit von meistens 0,5 bis 1 m/Sek 
ausgeübt. Eine höhere Seilgeschwindigkeit 
ist unzweckmäßig, weil hierbei das Ablegen 
des ablaufenden Trums besondere Hand- 
fertigkeit des Führers erfordert, der hier- 
bei der bewegten Last nicht mehr die 


Spillausführung der Maschinenfabrik E. Becker, Reinickendorf. 
Abb. 10. 


nötige Aufmerksamkeit widmen kann. Aa 
besonders großen Zugkräften wird s 
untere Wert von 0,5 m/Sek noch bedeuten 
unterschritten bis auf 0,1 m/Sek und nn 
ger. Es sei hier eingeschaltet, daß zul ei 
stimmung des Seilzuges eines Spills 


Da 
| 

a 
> 


T_T 


=... 17. Januar 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 190%. Heft 3. 


53 


2 


in können. Bei 

Halbmessern vorhanden sein k 
d schlecht verlegtem Gleis, bei Steigungen 
Un und für starke Krümmungen muß ein ent- 


chende 


Fußtritt-Anlasser für Gleich- und Drehstrom und Motorleistungen über 15 P8. 


e "Abb. 12. 

iner 3 

gungen des Geländes sollten Spille wegen 
n der Absturzgefahr der Wagen bei rutschen- 
Wit gem Seil nicht verwendet werden. Für 
dt- Spills zum Docken von Schiffen müssen die 


Zugkräfte von den Werften festgesetzt 
werden, da die Kräfte zum Heranziehen 
der Schiffe nicht nur von deren Wasser- 
verdrängung, sondern auch von Strömungs- 
und Windverhältnissen usw., abhängig sind. 
Diese Spille warden schon für größte Seilkräfte 
von 300 bis 10000 kg gebaut. Ihr Wirkungs- 
bereich ist bei entsprechender Aufstellung 


Fußtritt-Anlasser für Gleich- und Drehstrom und kleine Motorleistungen bis 15 PS. 
Abb. 15. 


von Leit- beziehungsweise Umilenkrollen 
(Abb. 11) bis auf einen Umkreis von etwa 
A0 m Halbmesser ausgedehnt worden. 

‚ Für die Zugseile kamen meist Stahl- 
seile in Frage, die aus nicht zu sprödem 
Material gewählt und nicht zu fest geschla- 
gen sein durften, um ein leichtes An- 
schmiegen um den Spillkopf und ein be- 
Quemes Aufstauen des ablaufenden Seil- 
endes zu ermöglichen. 


| n und richtig verlegtem Gleis 
hen. a er Seiko mit einer erforderlichen 
i Zugkraft von 10 kg/t Wagen- oder Zug- 
in. gewicht gerechnet werden kann, wobei im 
Gleisplan auch Krümmungen mit großen 


sprechend höherer Bewegungswiderstand 
angenommen werden. 


Bei größeren Stei- 


Wahl der Antriebsmotoren. Als 
Antriebsmotoren wurden je nach der Strom- 
art des Netzes Hauptstrom-Motoren oder 
Drehstrom-Motoren mit Spezialwicklung für 
ein erhöhtes Anzugs-Drehmoment gewählt. 
Bei Gleichstrom bietet der Hauptstrom- 
Motor die bekannten Vorzüge der selbst- 
tätigen Einstellung der Umdrehungszahl bei 
wechselnden Lasten. Ahnlich wie im Kran- 
betriebe hat man nämlich auch bei Spillen 


Abb. 18. 


Interesse, die leichtere Last mit größerer 
Geschwindigkeit zu bewegen, als die große 
Last. Es gibt indessen auch Fälle (beson- 
ders kurze Gleisstrecken, ungünstige Lage 
der Spille usw.), wo der größere Zuwachs 
der Umdrehungszahl bei schwacher Be- 
lastung, wie er dem Hauptstrom-Motor 
eigen ist, unangenehm empfunden wird. 
Es ist dann ein Kompound-Motor vorge- 
sehen worden; reine Nebenschluß-Motoren 
eignen sich wegen ihrer geringeren Über- 
lastbarkeit beim Anlauf und wegen der In- 


duktionserscheinungen beim häufigen Aus- 
schalten weniger. Die weitaus größere An- 
zahl der Spille wird mit Hauptstrom-Motoren 
betrieben. Bei der Wahl nicht allzu rasch. 
laufender Motoren werden selbst bei unbe- 
lasteten Spillen diese Motoren infolge der 
immer noch zu leistenden Leerlaufs-Arbeit 
des Schneckengetriebes keine gefährliche 
Umdrehungszahl annehmen können. Ander- 
seits ist der Hauptstrom-Motor infolge seiner 


(77 7 ge 
GIER SSSSSSSIS[//11/1/7 


ee en na 


T10 


0 y S y > 


þa- — 
N 
c50 g 


Abb. 14. 


nama "| 


Eaumbedarf des in Abb. 15 dargestellten Aulassers, 
Abb. 16. 


54 


peinlich sorgfältigen Durchbildung für Kran- 
zwecke in elektrischer und mechanischer 
Beziehung eine besonders widerstandsfähige 
Maschine gewordeu. 

Die zum Antrieb verwendeten Motoren 
sind vollständig gekapselt, da offene Aus- 
führungen trotz der geschlossenen Spill- 
kasten infolge Bildung von Schwitz- und 
Tropfwasser Anstände ergeben haben. 

Anlaßverfahren und Anlaßappa- 
rate. Es kommen sowohl bei Gleichstrom 
wie auch bei Drehstrom zwei Anlaßverfahren 
in Betracht, nämlich das Anlassen der Spill- 
motoren mittels Steckschlüssel-Anlasser und 
durch Fußtritt-Steuerungen. Die Bedienung 
nach erster Art ist die gebräuchlichere, da 
hierbei die Spillkonstruktion am einfachsten 
und demgemäß die ganze Anlage am 
billigsten wird. Indessen wird hierbei dem 
Führer ein gewisses Maß von Zuverlässig- 
keit und Selbständigkeit zugemutet. Will 
man dagegen die Betätigung des Spills 
gänzlich unabhängig von der Willkür des 
Führers machen, so kann dies durch die 
Fußtritt-Steuerung erreicht werden. Beide 
Anlasser sind nur für eine Drehrichtung 
des Motors eingerichtet, ein Umsteuern des 
letzteren findet also in keinem Falle statt. 
Es ist dies nicht erforderlich, weil man 
durch Rechts- oder Linksumlegen des Zug- 
seiles nach Wunsch beide Bewegungsrich- 


Selbstanlasser des (leichstrom-Schalters für Spill-Motoren. 
Abb. 17. 


tungen erzielen kann. Auch eine Geschwin- 
digkeitsregelung des Motors und damit der 
Seilgeschwindigkeit findet nicht, oder nur 
in geringem Maße, statt, da man eine Ge- 
schwindigkeitsabstufung durch die doppel- 
häuptige Ausbildung des Spillkopfes er- 
reichen kann. Der untere Teil der Spill- 
trommel von größerem Durchmesser dient 
hierbei zur Aufnahme des Seiles bei nor- 
maler Gesehwindigkeit und Zugkraft. Durch 
Benutzung des oberen Hauptes von kleine- 
rem Durchmesser kann bei geringerer Zug- 
geschwindigkeit eine entsprechend höhere 
Zugkraft ausgeübt werden. Auf eine gute 
Kapselung der Anlasser ist Wert gelegt. 

An sämtlichen Anlasserausführungen 
sind Vorkehrungen getroffen, welche eine 
Betätigung der Spille durch Unberufene 
verhindern. Wo es gewünscht wurde, 
konnten in jedem Falle durch Zusatzappa- 
rate Einrichtungen für eine Nullspannungs- 
und Höchststrom - Ausschaltung getroffen 
werden. 

Die Anlasser für Steckschlüssel-Betäti- 
gung sind in ihren Einzelteilen ähnlich wie 
die Straßenbahn- und Kranschalter ausge- 
bildet. Sie tragen auf einer Hauptwalze 
kräftige Kupferkontakte, auf welche Kupfer- 
finger schleifen. Für Gleichstrom-Anlasser 
ist eine magnetische Funkenlöschung vor- 
gesehen. Die Aufstellung im Spillkasten 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 3. 


erfolgte derart, daß entweder ein Verlänge- 
rungsstück der Anlasserwelle mit Vierkant- 
stumpf für den Schlüssel in einer Stopf- 
buchse durch den Spilldeckel geführt wurde, 
oder daß der letztere eine Öffnung zum 
Durchstecken des Schlüssels erhielt. In 
diesem Falle ist ein durch Federkraft be- 
tätigter Verschluß gebräuchlich gewesen, 
der die 
Schlüssels selbsttätig schließt. 


ffnung nach dem Abziehen des 


Bei den Fußtritt-Anlassern kann für das 


Ingangsetzen der Spille jeder Arbeiter ver- 
wendet werden, weil dies einzig und allein 
durch Niedertreten eines Kolbens bewirkt 


wird (Abb. 12). Mehr oder weniger starkes 


Auftreten auf den Kolben hat keinen merk- 
lichen Einfluß auf das normale Anlaufen 
des Motors. 
bewegt sich derselbe schnell in seine An- 
fangslage zurück, wobei die Stromzufüh- 
rungen zum Motor unterbrochen werden. 
Um bei diesen Anlassern das Eindringen 
von Regenwasser in den Spillkasten durch 


Beim Freigeben des Kolbens 


die Öffnung des Tretkolbens zu verhindern, 


aufgeflappter, geschlusseriur Deckel 
wer 6 8, durch StecKschlussel zu offnen 


an] 
” OD 


i a - en rg 


.. gg ItechKuntart 


17. Januar 1907. 


sich außerhalb des Gehäuses der Fußtritt- 
Antrieb mit Ölpuffer und eine Gewichts- 
Rückführung. Der Ölbehälter des Puffers 
ist vollständig gegen die äußere Luft abge- 
dichtet, um ein Verdicken und Verspritzen 
des Oles zu vermeiden. Jeder Stufenschalter 
ist als abgeschlossenes Element für sich 
ausgebildet und kann unabhängig von 
den anderen herausgenommen und ausge- 
wechselt werden (Abb. 13). Das Schließen 
und Unterbrechen des Stromes wird durch 
eingeklemmte, leicht abnehmbare Kupfer- 
Kohle-Kontakte bewirkt, die sich beim 
Schließen aufeinander pressen und starke 
mechanische und elektrische Beanspruchun- 
gen vertragen. Jedes einzelne Schaltele- 
ment dieser Anlasser besitzt magnetische 
Funkenlöschung. 


Besonders zweckmäßig ist die senk- 
rechte Führung des Tretkolbens mittels 
gelenkiger Hebel zwecks Verhinderung des 
Festrostens oder Festklemmens des Kolbens 
infolge eingedrungenen Schmutzes. Der 
Tretkolben steht lose in einem Rohrstück, 
das die Führungs- 

hebel miteinander 
verbindet; er kann bei 
Stillstand des Motors 
nach einer Viertel- 

drehung entweder 


in _ DruchKnopfschalter. 


Buhrung 
, Spiitderken 


Ft } 

A 4% 

A | 
z 


4 Schrauben 58° 


nm zur er 222272337. n55072 


LE] 
rn 


Raumbedarf des selbstätigen Spill-Anlassers für (ileichstrom-Motoren. 


Abb. 18, 


dienen übergelegte Kappen, die verschließ- 
bar gemacht werden können. Die Kappen 
sind schwer gehalten, um selbst starke 
Stöße und Drücke aushalten zu können. 
Eine Sonderausführung der Kappen, die 
indessen seltener angewendet wird, ist eine 
Verbindung derselben mit einem Klinkwerk, 
bestehend aus einer Halte- und einer Aus- 
löseklinke. Diese Einrichtung bezweckt, 
daß der Kolben nach dem Treten in seiner 
tiefsten Stellung festgehalten wird, der An- 
lasser also selbst nach dem Abziehen des 
Fußes eingeschaltet bleibt. Erst durch eine 
zweite Tretbewegung auf die Auslöseklinke 
wird die Ausschaltung des Anlassers und 
die Unterbrechung des Stromes herbeige- 
führt. In einigen Fällen hat auch als 
Regenschutz eine Haube aus Segeltuch 
Verwendung gefunden, die, über den hervor- 
ragenden Teil des Tretkolbens gestülpt, 
durch einen Blechring auf dem Spilldeckel 
befestigt wurde. Alle wichtigen Schrauben, 
Kontakte und beweglichen Teile der Fuß- 
tritt-Anlasser sind aus nicht rostendem Ma- 
terial hergestellt und außerdem durch be- 
sondere Abdeckung gegen Tropfwasser 
geschützt. Bei diesen Anlassern führt bei 
größerer Ausführung die Walze keinen 
Strom, sondern sie besitzt Schaltscheiben, 
welche eine Anzahl Einzelschalter betätigen. 
Auf der verlängerten Anlasserwelle befinden 


F- Ia Be a de 


„nun -LL_--2sassensan en -t- - - 


--- 4-- — 7 


versenkt oder aber 

herausgenommen 
werden, wenn ein ln- 
gangsetzen des Spills 
durch Unberufenever- 
hindert werden soll. 
Abb. 14 zeigt die Ab- 
messungen dieser grö- 
Beren Spill - Anlasser, 
die für Motorleistun- 
gen über 15 PS in 
Frage kommen. 


In ähnlicher Weise 
sind für kleinere Mo- 
torleistungen die Ful- 
tritt-Anlasser (Abb. 15 
und 16) ausgeführt. 
Sie haben indessen 
im Gegensatze zu den 

größeren Schaltern 
keine Einzelschalter, 
sondern Walzen mit 

Kontaktsegmenten 
und Kupfer - Schleif- 
fingern. Da die zu 
unterbrechenden Stromstärken bei dieser 
kleineren Ausführung geringer sind, er- 
halten nur die Anlasser für Gleichstrom 
eine Funkenlöschung, diejenigen für Dreh- 
strom dagegen nicht. 

Endlich sei noch kurz eines anderen 
Fußtritt-Schalters Erwähnung getan, für em 
ganz allmähliches sanftes Anlaufen des 
Motors (Abb. 17 und 18). Dieser Anlasser 
wird jedoch nur für Gleichstrom und 
für Motorleistungen über 15 PS ausge 
führt. Das Einschalten des Hauptstromes 
und das Abschalten der Anlaßstufen ge 
schieht durch Schützen. Zur Steuerung 86° 
hören zwei Teile, der Druckknopf- oder 
Hilfsstrom-Schalter und der sogenannte 
Selbstanlasser mit Schützen. Der Tretkol- 
ben des Druckknopf-Schalters bewegt sich 
um etwa 2 cm auf- und abwärts; er Is! 
nicht wie bei den anderen Schaltern heraus- 
nehmbar oder versenkbar, auch kann das 
Klinkwerk für zweimaliges Treten nich! 
eingebaut werden. Dafür ist das Gehäuse 
des Druckknopf-Schalters mit einem beson- 
deren Verschluß versehen, der beim ZU 
klappen des Deckels eingeschnappi UN 
durch Steckschlüssel von der Seite geöffne! 
werden kann. Durch zwei Leitungen T 
Steckkontakten wird der Druckknop!: 
Schalter mit dem eigentlichen Selbstanlasser 
verbunden. 


m— nn sam 2 sro.” 


ernennt 


17. Januar 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 3. 565 


A ——  ——— ———— — — —_  ——— m m 


Die Magnetspulen der Schütze liegen 
an den Klemmen des Motorankers, wodurch 
das Abschalten der Widerstandsstufen voll- 
ständig von der Umdrehungs-Geschwindig- 
keit der Motorwelle abhängig gemacht wird. 
Das Anlaufen des Motors wird daher — der 
Spillbelastung entsprechend — längere oder 
kürzere Zeit in Anspruch nehmen. Bei 
Überlast und beim Verschwinden des Netz- 
stromes wird das Spill selbsttätig stillgesetzit, 
und bedarf es hier keines Zusatzapparates, 
wie bei den übrigen Spillanlassern. 

Die Widerstände zu den vorbeschriebe- 
nen Anlassern wurden getrennt von den 
letzteren im Spillkasten aufgestellt. Eine 
Ausnahme macht nur die zuletzt erwähnte 
Ausführungsform, bei der das Widerstands- 
material in das Gehäuse des Selbstanlassers 
eingebaut wird. 

Bremseinrichtung, Installation der 
Spille. Bremseinrichtungen sind für Spille 
im allgemeinen nicht erforderlich, da das 
einfache Abwerfen des Seiles vom Spill- 
kopf genügt, um die bewegte Last abzu- 
koppeln. In den wenigen Fällen, wo ein 
augenblickliches Anhalten des Triebwerkes 
getordert wurde, ist eine Magnetbremsung 
vorgesehen worden. Die Verbindungskupp- 
lung zwischen Motor und Schneckenvorge- 
lege ist dann als Bremsscheibe ausgebildet, 
auf welche eine durch Elektromagneten be- 
tätigte Bandbremse wirkt. 

Als Verbindungskabel zwischen Motor, 
Anlasser und Widerstand kam bestes 
Panzerkabel mit Kupferquerschnitten nach 
den Sicherheits-Vorschriften des Verbandes 
Deutscher Elektrotechniker zur Verwendung. 
Die Zuleitungskabel von der Strom-Ent- 
nahmestelle bis zum Spill wurden durch 
abdichtende Stopfbuchsen in die Spillkasten 
eingeführt. 

Um zwecks Untersuchung und Vor- 

nahme von Ausbesserungen die Spille vom 
Netz abschalten zu können, sind im Innern 
der Spillkasten oder in unmittelbarer Nähe 
derselben Schalter in wasserdichten Ge- 
häusen mit ebenfalls gekapselten Sicherun- 
gen angebracht. 
u Die in dieser Weise eingerichteten 
Spille, deren Durchbildung auf Grund jahre- 
langer Erfahrungen erfolgte, haben bisher 
allen berechtigten Ansprüchen genügt. 


Zusammenfassung. 


Im vorstehenden sind elektrisch betriebene 
Spille hinsichtlich ihrer zweckmäßigsten Aus- 
führungsform behandelt, und wird hierbei des 
weiteren auf die Wahl der Antriebsmotoren 
sowie auf die gebräuchlichen Anlaßverfahren 
näher eingegangen. In Sonderheit wird eine Be- 


schreibung einiger neue F 
Se g r Fußtritt-Steuerungen 


LITERATUR. 


Bei der Schriftieitung eingegangene Werke. 


ee Berpre h tleitung beh We an MEN 
u aktrischen Öfen. Erzeugung von 
Ban Slektrisena a ner Energie und 

er Elektrochemie. Ge Re 
2. Auflage. Mit 


; ; Verl 
Wilhelm Knapp. Halle a. S. 1907. Preis 7M. 


N er Take. 
Bef chritten der Gesellschaft zur 
schafta TOE der gesamten Naturwissen- 
6 Abb. in pelarburg. Mit ı4 Zahlentateln, 
in 80. Verla ext und 7 Kurventafeln. 104 S. 
& von N. G. Elwert. Marburg 1906. 


3 oceedings ofthe Institution 
and abstracted Papena DO Ber s a 

e rg. .Dand. eraus- 
egeben von J, H, T, Tudsbery. Mit zahl: 


weichen Abbi 
Selbstverlag gongen. De und 487 S. in 8°. 


our l’an 1907. Publié par le 
Bureau des Loungitudes. Avec des no- 
tices scientifiques. Mit Abbildungen. 
681 u. 219 S. in kl.-8%. Verlag von Gauthier- 
Villars, Paris. Preis 1,5 Frcs. 


Seydels Führer durch die technische 
Literatur. Verzeichnis der wichtigsten lite- 
rarischen Erscheinungen aller technischen 
Wissenschaften und deren Hilfswissenschaften. 
Mit ee a der Kunst und des 
Kunstgewerbes, der gewerblichen Reichs- 
währung. 20. Auflage. 180 S. in kl.-8%. Ver- 
lag der Polytechnischen Buchhandlung A. 
Seydel. Berlin 1906. 


Projektionen mit dem Schul-Projektions- 

apparat, Type NOR. Bildwerfer zur Pro- 
r tion von Photogrammen und physikalischen 

ersuchen, konstruiert von Ferd. Ernecke. 
9 S. in 8°. Mit 85 Holzschnitten sowie mit 
Anleitung zur Erreichung exakter demon- 
strativer Projektionen an der Hand einer 
Reihe von Beispielen physikalischer Projek- 
tionsversuche. Selbstverlag. Berlin-Tempel- 
hof 1906. Preis 1,50 M. 


Annualre 


Neue Zeitschriften. 


Werkstattstechnik, Zeitschrift für Anlage und 
Betrieb von Fabriken und für Herstellungs- 
verfahren. Herausgegeben von Dr.» ing. G. 

. Schlesinger, Professor an der Technischen 
Hochschule zu Berlin. I. Jahrg., Heft 1, 
Januar 1907. Mit Abbildungen. 52 3 in Lex.-8 ©. 
Verlag von Julius prno Berlin 1907. 
Preis 15 M für den Jahrgang. 


Der scharfe Wettbewerb auf sämtlichen 
Industriegebieten macht seinen Einfluß auf die 
Verkaufspreise in einem Maße geltend, das 
den Fabrikanten zur Erzielung auskömmlicher 
Preise unter anderem nachdrücklich auf 
die Verringerung der Herstellungskosten hin- 
weist. Da hierunter die Güte des Fabrikates 
keineswegs leiden darf, so sind die Hebel allein 
bei der Organisation und Einrichtung der Werk- 
stätten, sowie der Verfeinerung und Verein- 
fachung des Werkzeuges anzusetzen. Um diese 
Dinge hat sich schon seit längerer Zeit eine 
rege Literatur gesponnen, die sich indessen in 
dem Gewande der allgemeinen Zeitschriften- 
Literatur allmählich paeng efühlt und nun 
ein eigenes Heim gesucht hat. Sie hat es 
in der vorliegenden Zeitschrift „Werkstatts- 
technik“ gefunden. Nachdem an der Techni- 
schen Hochschule zu Berlin diesem Gebiete, 
nämlich den Werkzeugmaschinen und dem Fa- 
brikbetriebe und den Fabrikanlagen, ein eigener 
Lehrstuhl gewidmet worden ist, hat sich der 
Inhaber desselben, Herr Prof. Dr.-Xng. G. Schle- 
singer, entschlossen, die Herausgabe einer 
solchen Zeitschrift in die Hand zu nehmen. Das 
Januarheft der „Werkstattstechnik“ liegt nun- 
mehr fertig vor und gewährt einen Einblick 
in das Programm und die Leistungen der Zeit- 
schrift. Das Heft enthält folgende Arbeiten: 
„Moderne Arbeits- und Meßmethoden für die 
Herstellung richtiger Gewinde des en) 
International ‚S. J‘“ von O. Eckelt; „Die Fa- 
brikbuchführung* von Joh. Lilienthal, mit 
Angabe der Formulare; „Über ein neues Ent- 
lohnungssystem“ von K. Ġ. Fran k; „Kraftver- 
brauch von Fräsmaschinen* von S. Streiff; 
Tragbare rer Vertikal-Fräsmaschine“ von 
O. Rambusc eck; „Das Wernerwerk der Sie- 
mens & Halske A.-G.“ von W. Franz; „Neue 
Grundlagen für Schraubenbolzen in Amerika“ 
von G. Schlesinger; „Profileisenschneider“ 
von Fr. Uhlig; „Das Aufhauen der Feilen im 
eigenen Betriebe“ von G. Peiseler; „Stufen- 
räder-Getriebe mit doppeltwirkender Schwinge“ 
von A. Finkelstein. Hieran schließen sich 
eine „Zeitschriftenschau“, ein „Patentbericht, 
und endlich eine Abteilung „Aus Werkstatt und 
Büro“, in der auf Fragen verschiedener Art 
Auskünfte erteilt werden. Man sieht, daß die 
neue Zeitschrift einen kräftigen Willen zur Er- 
füllung ihrer Absichten kundgibt. Wünschen 
wir ihr hierzu Erfolg! E. C. Zehme. 


Electrical Engineering. 


Unter diesem Titel erscheint seit Anfang 
dieses Jahres in England eine neue elektrotech- 
nische Zeitschrift, welche unter der Leitung von 
F. Ch. Raphael, dem früheren Schriftleiter 
des „The Electrician“, steht und sich in erster 
Linie mit der Beschreibung elektrischer Licht-, 
Kraft- und Bahnanlagen beschäftigen wird. Die 
äußere uEaNUnE dieser neuen Zeitschrift ist 
eine sehr ansprechende; Druck und Abbildun- 
gen sind scharf und klar, wozu das zur Ver- 
wendung gelangte Gianzpapier erheblich bei- 
trägt. 


Besprechungen. 


Die kaufmännische Verwaltung einer 
Eisengießerei. Mit Anleitung zur Her- 
stellung von Kalkulationstabellen. Bearbeitet 
von Hermann Winkler. 79 S. in kl.-8%. Ver- 
lag der Nauckschen Druckerei. Berlin 1906. 
Preis 5 M. 

Es ist eine erfreuliche und bezeichnende 
Tatsache, daß die neuere technische Literatur 
sich häufig und recht eingehend mit der Selbst- 
kosten - Berechnung moderner Fabrikbetriebe 
beschäftigt und im Anschlusse daran die damit 
eng zusammenhängende Organisation derselben 
bespricht. Noch mehr aber ist es zu begrunen 
wenn große, wohlbekannte Betriebe die bei 
ihnen bestehenden Einrichtungen in den Dienst 
der Allgemeinheit stellen und damit ungleich 
mebr beweisen, wieviel vorteilhafter eine sorg- 
fältige, ins Einzelne gehende Kalkulation für 
die Geschäftsleitung und für die Wirtschaft- 
lichkeit eines Unternehmens sein kann. 

Das vorliegende Buch gibt uns in sehr 
klarer und kurzer Weise eine ausführliche Be- 
schreibung und Begründung des bei der 
Gießerei der A.-G. Ludwig Loewe, Berlin, seit 
Jahren in Gebrauch befindlichen Verfahrens 
der W orkatatie Sue UDEUNE, Selbstkosten-Be- 
rechnung, Vorkalkulation. ieselbe ist umso 
lehrreicher, als der genannte Betrieb sich nicht 
Spezialartikeln widmet, sondern die ganze 

annigfaltigkeit der Gußartikel in sich schließt 
und also sowohl der Allgemeinheit wie auch 
den Spezial-Gießereien sehr zum Muster ge- 
reichen kann. 

Der Verfasser betont mit Recht im Vor- 
worte, daß dadurch die Verhältnisse natürlich 
bedeutend schwieriger geworden sind; er nimmt 
En caw on für sich nicht das Recht in Anspruch, 

aß das geschilderte Verfahren das allein richtige 
sei. Es trägt aber in einer solchen Weise allen 

Einzelheiten des Betriebes Rechnung, daß es 

den meisten unserer Gießereien sehr wohl zur 

Nachahmung zu empfehlen ist. Gerade aber 

diese Genauigkeit bietet nicht nur allein ver- 

waltungstechnisches Interesse, sondern sie ist 
es auch, die dem Fachmann einen sehr tiefen 

Einblick in die Wirtschattlicbkeit und die vor- 

zurene Leitung des Betriebes gewährt. Die 

Zahlenbeispiele, die zweifellos dem wirklichen 

Betriebe entnommen sind, bieten in ihrem 

gegenseitigen Zusammenhang eine solche Fülle 

von Anregung, daß schon darum allein die Auf- 
merksamkeit aller Gießerei - Fachleute darauf 
gen werden sollte. Anderseits aber zeigt 

as geschilderte Verfahren, wie ohne Mehr- 
aufwand von Schreibarbeit nur durch die rich- 
tige Verbuchungsart der zur Lohnzahlung und 

Materialverwaltung nötigen Ziffern eine, stän- 

dige Überwachung der einzelnen Konten er- 

reicht wird, in” ähnlicher Weise, wie dies” die 

doppelte Buchführung im allgemeinen kauf- 

männischen Geschäftsbetrieb ermöglicht. 
Böhmländer. 


KLEINERE MITTEILUNGEN. 


Persönliches. 
Carl Liebenow 7. 


Am 19. XII. 1906 verstarb nach kurzer 
Krankheit Dr. Carl Liebenow. Er wurde 1853 
in Spandau als Sohn eines Militärarztes geboren, 
verbrachte seine Kindheit in Mecklenburg und 
Lübeck, wo er Realschule und Gymnasium ab- 
solvierte, und besuchte die Universitäten Jena, 
Greifswald und Berlin, wo er unter anderen 
Häckel, W.Förster und du Bois-Reymond 
hörte. Hierauf wirkte er einige Jahre als Lehrer 
der Realschule in DEhSDDENE LINSE SLDDLE) und 
der Baugewerkschule in Holzminden. Dann 
widmete er sich der praktischen Elektrotechnik, 
indem er bei der Projektierung und dem Bau 
des städtischen Elektrizitätswerkes in Königs- 
berg i. Pr. mitwirkte. Von 1891 bis zu seinem 
Tode stand er in den Diensten der Akkumula- 
toren-Fabrik A.-G., Berlin-Hagen, und zwar erst 
als Leiter des physikalischen und chemischen 
Laboratoriums der Hagener Fabrik, dann (von 
1897 ab) als Vorstand der literarischen und 
Patent-Abteilung, sowie als wissenschaftlicher 
Beirat der Direktion. 

Im Jahre 1905 promovierte er in Göttingen 
zum Dr. phil. mit einer Arbeit: „Über die Ab- 
hängigkeit der Kapazität der Blei-Akkumula- 
toren von der Stromstärke“. Denselben Gegen- 
stand behandelte ein Aufsatz in der „Zeitschr. 
f. Elektrochemie“, Jahrg. IV, S. 58, in welchem 
er eine einfache Beziehung zwischen der Ka- 

azität und den Stromstärken bei variablem 
Eatladestrom aufstellte.e. In zwei Mitteilungen: 
„Zur Theorie der Blei-Akkumulatoren“ („Zeitschr. 
f Elektrochemie“, Jahrg. II, S. 420 und 653) gab 
er die noch heute als die wahrscheinlichste 


66 Elektrotechnische Zeitschrift. 


eltende Erklärung, wonach bei der aus 

as auf den Platten befindliche Bleisulfat sic 
(wenn auch in geringem Maße) auflöst und 
postels> Blei-Ionen und negative Bleisuperoxyd- 
onen liefert, welche durch den Strom an der 
negativen beziehungsweise positiven Platte ab- 
geschieden werden. Ein eminent praktisches 
Verdienst um die Akkumulatorentechnik er- 
warb sich Liebenow durch die Einführung 
des Fuchsschen Meßverfahrens in dieselbe, wo- 
durch es möglich wurde, die Einzeikapazitäten 
beider Plattensorten zu ınessen, und bei Kapazi- 
tätsrückgang des Elements nur diejenige Platte 
zu erneuern, welche den Rückgang verursacht 
(„2eitschr. f. Elektrochemie“, J ahrg. VIII, S. 616). 
Andere Untersuchungen auf demselben Gebiet 
betrafen: „Die Abhängigkeit der Kapazität von 
der Plattendicke“ („Zeitschr. f. Elektrochemie“, 
Jahrg. IlI, S. 71), „Den zulässigen Eisengehalt 
der Akkumulatorensäure“ („Zeitschr. f. Elektro- 
chemie“, Jahrg. VII, S. 262), „Die Trocken-Akku- 
mulatoren“ („Zentralbl. f. Akkumulatoren- und 
Elementenkunde“ 1400, S. 67), „Messung der Ge- 
samtisolation von Akkumulatoren - Batterien“ 
(„ETZ“ 1899, S. 36) usw. | 

Auf die direkte Erzeugung von Elektrizität 
aus Kohle bezog sich die von Liebenow in 
Gemeinschaft mit dem Unterzeichneten aaae 
führte Experimental - Untersuchung „Uber die 
Vorgänge im Kohle - Element“ („Zeitschr. f. 
Elektrochemie“ III, S. 353). 
Bedeutendes Aufsehen in der wissenschaft- 

lichen Welt erregte Liebenows Arbeit „Über 
den elektrischen Widerstand der Metalle“ 
(„Zeitschr. f. Elektrochemie“, Jahrg. IV, S. 201 
und 217), in welcher er den Leitungswiderstand 
zum Teil auf molekulare Thermoströme zurück- 
zuführen sucht. Weitere, sich hieran an- 
schließende Aufsätze sind: „Uber die Konsti- 
tution des Quecksilbers“ („Zeitschr. f. Elektro- 
chemie“, Jahrg. IV, S. 515), „Die Berechnung 
des elektrischen Widerstandes der Legierungen 
(„ETZ“ 1898, S. 28), „Thermodynamische Berech- 
nung thermo-elektromotorischer Kräfte metalli- 
scher Leiter“ (Verhandl. der Deutsch. physikal. 
Ges., 60. Jahrg., S. 74 und 82, 1899), „Zur Thermo- 
dynamik der Thermoketten“ (Wiedem. Ann. 1899, 
z Er „Über Thermo-Elektrizität“ („ETZ“ 1900, 

. 246 


Den praktischen Elektrotechniker inter- 


essiert Liebenows Vortrag: „Über eine ein- 
fache Methode zur Messung von Dynamomaschi- 
nen“ („ETZ“ 1899, S. 274). 

Außer den vorgenannten Gebieten wandte 
sich das Interesse des Verstorbenen auch noch 
der Naturwissenschaft in weiterem Umfange 
zu; 80 begann er die Reihe seiner Veröftent- 
lichungen mit Beiträgen zur Theorie der Ge- 
witter (Naturforsch., XVII, 1884, Heft 50) und 
der Verteilung des Luftdruckes („Naturwiss. 
Rundschau“ 1888) und schloß sie mit einem Auf- 
satz: „Über die Radiummenge der Erde“ („Physik. 
Zeitschr.“, V, S. 625), der große Beachtung in 
Fachkreisen fand. 

Außer den vorstebenden in die Öffentlich- 
keit gelangten Arbeiten hat Liebenow viel 
zur Kenntnis des Blei- Akkumulators, beige- 
tragen, was nur im Kreise der Firma, bei wel- 
cher er tätig war, bekannt wurde, und hat hier- 
durch und durch Mitteilung seiner Kenntnisse 
und Anschauungen an seine engeren Kollegen 
ein wesentliches Verdienst daran, daß der Akku- 
mulator im allgemeinen, die Akkumulatoren- 
Fabrik A.-G. im besonderen zu der Höhe ge- 
langten, welche sie heute unbestritten ein- 
nehmen. 

Außer anderen wissenschaftlichen und 
technischen Vereinen gehörte der Verstorbene 
auch dem Elektrotechnischen Verein an und 
hat sich sowohl als Mitglied des Ausschusses 
an dessen Sitzungen rege beteiligt, als auch 
häufig in den Vereinsversammlungen inter- 
essante und lehrreiche Vorträge gehalten. 

Aber nicht nur die Wissenschaft und die 
Technik verlieren viel durch das frühe Ableben 
Liebenows. Seine Familie betrauert in ihm 
einen treuen, aufopfernden Gatten und Vater, 
der weite Kreis seiner Kollegen und Bekannten 
wird ihm als einen wahrhaft guten, stets hilfs- 
bereiten, liebenswürdigen, und trotz seines 
hervorragenden Geistes bescheidenen Manne 
dauernd ein ehrendes Andenken bewahren. 

Dr. Straßer. 


Drahtlose 
Telegraphie und Telephonie. 


Drahtlose Telegraphie von Massie. 
„Electrical World“, Bd. 47, 1906, S. 867, 5 Sp., 
6 Abb] ' 


Der Aufsatz enthält eine ausführliche Be- 
schreibung der Massieschen Anordnung für 
drahtlose Telegraphie, wie sie für die Praxis 
Verwendung findet. Die Verbindung der 
einzelnen Apparate auf einer Landstation er- 
folgt nach Maßgabe der Abb. 19; für Schiffs- 
Stationen wird die Schaltung durch den Weg- 


Abstimmvorrichtung Uszillophon 


fall der Abstimm-Vorrichtung erheblich ein- 
facher. Neues bietet die Schaltung nicht; auch 
die kleine Abschalte- oder Hilfs-Funkenstrecke, 
die zwischen Erregerkreis und Sendedraht ein- 
geschaltet ist, um die Empfangs-Apparate der 
eigenen Station beim Geben vor der Ein- 
wirkung der ausstrahlenden Wellen zu schützen, 
war bereits bei dem System Slaby-Arco in 
Gebrauch. Anderseits hat Massie mehrere 
Neuerungen an den Apparaten eingeführt. 
Als Wellen-Empfänger benutzt er einen Feil- 
späne-Fritter, der senkrecht aufgehängt wird, 
sodaß die Schwerkraft seine Wirkung unter- 
stützt. Der Fritter besteht aus einer Magnet- 
nadel, die an ihrem unteren Ende magnetische 
Feilspäne von Eisen so festhält, daß sie sich 
unmittelbar über einem Gemisch von nicht 
magnetischen Spänen aus Silber befinden. Die 
Silberspäne bilden die eine, die Magnetnadel 
mit den Eisenspänen die andere Elektrode des 
Fritters; nur ein winziger Luft-Zwischenraum 
trennt sie voneinander. Dieser wird durch die 
Wirkung der elektrischen Wellen überbrückt, 


‘wobei in gewöhnlicher Weise ein Wecker- 


stromkreis geschlossen und dann eine Ent- 


-frittung durch den Aufschlag des Wecker- 


klöppels bewirkt wird. 
Den Fritter benutzt Massie im allgemeinen 
nur zur Meldung des Anrufs; sobald dieser ein- 
egangen ist, wird durch den Haupt-Umschalter 
er Luftleiter auf den eigentlichen Empfangs- 
Apparat — das Oszillophon — gelegt. Das 
Oszillophon besteht aus einer Stahlnadel, die 
durch einen kleinen Dauermagneten in fester 
Berührung mit den scharfen Schneiden zweier 


: Kohlenstücke gehalten werden. Der Leitwider- 


stand zwischen Stahlnadel und Kohlenstücken 
beträgt etwa 40000 Ohm. er sinkt beim Auf- 
treffen elektrischer Wellen unter 1000 Ohm und 
erreicht seinen ursprünglichen Wert alsbald 
von selbst wieder, wenn die elektrischen Wellen 
aufhören. Diese Widerstands-Änderungen wer- 
den in einen dem Oszillophon parallel geschal- 
teten Stromkreis übertragen, der eine kleine 
Batterie and einen Fernhörer enthält, dessen 
Magnet - Wicklung 1400 Ohm Widerstand 
hat. Die Lautstärke der Signale wird durch 
einen veränderlichen. Widerstand geregelt. 
Neuerdings benutzt Massie namentlich für 
Stationen, bei welchen eine scharfe Abstimmung 
erforderlich ist, auch einen magnetischen 
Wellenanzeiger, dessen Wirkung auf der be- 
kannten Änderung der Hysterese durch die 
elektrischen Wellen beruht. An Stelle der Ley- 
dener Flaschen-Kondensatoren benutzt Massie 
Platten-Kondensatoren in einer von den Mar- 


eonischen Platten - Kondensatoren etwas ab- 


weichenden Form. Das Erregergestell, insbe- 
sondere der obere Aufbau, der die Funken- 
strecke enthält, ähnelt sehr dem gleichartigen 
Apparat der Gesellschaft Telefunken. 

Einige Massie-Stationen sind in den Ver- 
einigten Staaten unter anderen bei der Marine 
bereits im Betriebe, 3 


Elektrische Beleuchtungs- und Kraft- 
übertragungs-Anlagen. 
Der Wirkungsgrad von Turbinen 

und Kolben-Dampfmaschinen bei verschiedenen 
Belastungen. 

[„Street Railway Journal“, Bd. 28, 1906, S. 712, 
6 Sp, 2 Abb.] 

W.Goodenough macht in einem längeren 

Aufsatze darauf aufmerksam, daß bei Beurteilung 

der Dampfmaschinen in Kraftanlagen der An- 


1907. Heft 3. 


ZuiWXlelter 


Pernhörer 


7/0 Volt Wechselstrom 
Schaltung einer drahtlosen Station nach Massie. 


Abb. 19, 


17. Januar 1907, 


N Y 
4 x -` ei] „Ibst, = S Br 
j Wufaenumschalter Kunkenstrecke Š o 
a p en EN O E a R 
NA Gd i Gf- SI. 
il || un ma ml, R N 
- Es i 
Erde À 
| 
x MHondensator 
+] J) S i i 
5 __| Unformer \ 


N] 


6 Volt 


lagewert der einzelnen Maschinen - Einheiten 
nicht genügend berücksichtigt wird. Er weist 
an Hand von Rechnungsbeispielen und Kurven 
nach, daß für Einheiten von z. B. 500 KW nor- 
male Kolben - Dampfmaschinen, welche ihre 
besten Dampfverbrauchs-Ziftern bei 80 bis 900, 
der Belastung aufweisen, ihre größte Wirtschaft- 
lichkeit erst bei 120%, Belastung haben, wenn 
man das Anlagekapital mit in Anrechnung 
bringt. Ebenso findet er für Dampfturbinen, 
deren bester Dampfverbrauch bei etwa 190%, 
Belastung liegt, die größte Wirtschaftlichkeit 
bei etwa 145°/,, also weit über der zulässigen 
Grenze. Er verlangt deshalb für Neuanlagen 
sowohl wie für Betriebs-Erweiterungen, daß bei 
Bestimmung der Maschinengrößen genaustens 
überlegt wird, wie die anzuschaffenden Maschi- 
nensätze auch wirklich wirtschaftlich ausnutzbar 
sind, das heißt daß die Vereinigung der Kurven 
für Dampfverbrauch und Ausnutzung des An- 
lagewertes zu einem möglichst guten Ergebnis 
führen bei 100%, Belastung, aber lieber etwas 
unter 100°, als darüber. Denn die Maschine 
solle immerhin genügend überlastbar bleiben 
für den Fall von Belastungs-Schwankungen. 
Zum Schlusse hält Goodenough es für 
ebenfalls zweckmäßig, derartige Berechnungen 
auch für die Dampfkessel-Anlagen und sonstigen 
Zubehörteile der Kraftwerke aufzustellen und 
zu berücksichtigen. U, 


Elektrische Leitungs-Anlagen 
und Zubehör. 


Eine neue Art Kabelkanäle. 
[Schweizerische Elektrotechnische Zeitschrift‘, 
Bd. 3, 1906, S. 4%2.] 

In England stellt man neuerdings fagenlose 
Kabelkanäle nach dem in der „ETZ“ 1905, S. 343/44, 
beschriebenen Verfahren an der Verwendungs- 
stelle her. Das Verfahren ist dadurch gekenn- 
zeichnet, daß in der Baugrube auf einer Beton- 
grundlage, unter Anwendung einer Holzver- 
schalung zur Umgrenzung des Kanalprofils und 
einer Anzahl von Eisenröhren als Lehren für die 
Kabelzüge ein massiver Betonkanal-Klotz aus- 
gestampft wird. Die etwa 2 m langen Eisen- 
röhren, die mit Holzpfropfen verschlossen sind, 
werden zuerst in geheizte, mit flüssigem Fett 
gefüllte Tröge eingetaucht; die mit einem Fett- 
überzug versehenen Röhren werden darauf mit- 
einander (ohne Verwendung von Maften) ver- 
schraubt und in das Betonbett eingelegt. Wenn 
der Beton, der auf die in parallelen Abständen 
gelagerten Röhren gestampft ist, abgebunden 
hat, läßt man aus einem fahrbaren Dampfkesse 
Dampf in die Röhren eintreten; der Fettüberzug 
schmilzt infolgedessen und die Röhren Besen 
sich leicht herausziehen. Selbst aus Ka 
klötzen bis zu 140 m Länge haben sich die 
Röhren — in zwei je 70 m lange Stränge aan 
teilt — nach beiden Seiten ohne Schwierig 7 
herausziehen lassen. Der Umstand, daß a 
das geschmolzene Fett auch den Roir A 
wandungen mitteilt, erleichtert das Eins big 
der Kabel. Das Verfahren soll verhältniem 
billig sein. W. M. 


Elektrische Bahnen und Fahrzeuge. 
Betrièbsstörungen in dem Kraftwerk der 

New Yorker Hochbahn. , 

[ Proceedings of the Amer. Inst. of Electr. Eng. ; 

Bd. 24, 1905, S. 855, 15 5,1 Abb] = 

In der „ETZ“ 1905, S. 930, berichteten ee 
über einen Vortrag, den Ch. Pr. Steinm. 


17. Januar 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Hefi 3. 67 


„ { {| — _ —  — —_—_— _ —_ _ ___—————m—— m —— —————— — — — —— _ _  ——— —— — ee 


vor dem American Institut of Electrical 
Engineers hielt, und der von einer durch Über- 
spaonun en hervorgerufenen, schweren Betriebs- 
störung in dem Verteilungsnetz der New Yorker 
Hochbahn handelte. An diesen Vortrag schloß 
sich eine anregende Erörterung, von der wir 
die tigeren Punkte im nachfolgenden 
iedergeben wollen. 

I Besprechung wurde von dem Vorsitzen- 
den H. G. Stott eröffnet. Er schildert ausführ- 
lich die Maßoahmen, die getroffen wurden, um 
eine Wiederholung dieses verhängnisvol'’en Un- 
falles zu verhüten, durch den ein Stromerzeuger 
wei Wochen lang außer Betrieb gesetzt und 
dreizehn Kabel zerstört wurden. Die Eigen- 
tümerin der Anlage, die Jnterborough Rapid 
Transit Company, stellte alsbald im Verein sinit 
Steinmetz und Thomas eingehende Unter- 
suchungen über die Ursache der beobachteten 
Erscheinung an und traf Maßregeln, um eine 
Wiederholung in Zukunft nach Möglichkeit hint- 
anzuhalten. Zunächst wurde mit Sicherheit fest- 
gestellt, daß wenige Minuten vor dem Kurz- 
schluß in der einen Phase eines Speisekabels 
Erdschluß eintrat. Die Unterstationen teilten 
dem Hauptkraftwerk durch Fernsprecher mit, 
daß sich an ihren Schalttafela statische Ent- 
\adungen bemerkbar machten. Wäre es mig 
lich gewesen, das schadhafte Kabel rechtzeitig 
ausfindig zu machen und abzuschalten, bevor 
die Isolation zwischen ihm und den Nachbar- 
leitungen verbrannte, so hätte sich eine weitere 
Beschädigung aller Wahrscheinlichkeit nach ver- 
meiden lassen. Doch.wäre hierzu bei der großen 
Zabl der in Frage kommenden Kabel — es 
waren 35 — viel zu viel Zeit erforderlich ge- 
wesen. Sämtliche Kabel müssen der Reihe nach 
einzeln abgeschaltet und der Strom, den jedes 
fährt, auf andere übertragen werden; und wenn 
ein besonders unglücklicher Zufall es will, daß 
das fehlerhafte Kabel eines der letzten ist, so 
können ganz gut 45 Minuten und mehr vergehen. 
Es gibt nun ein sehr einfaches Mittel, um jedes 
Kabel, an dem Erdschluß eintritt, ganz selbst- 
tätig abzuschalten. Es besteht darın, den Null- 
punkt des Netzes über einen Widerstand von 
geeigneter Größe an Erde zu legen. In diesem 
Falle wählte man solche von 6 Ohm, die zwei 
Minuten lang einen Strom von 1000 Amp auf- 
nehmen können. Entsteht jetzt an irgend einem 
Leiter Erdschluß, so ist die Phasenspannung 
von 6300 V über den betreffenden Leiter und 
den Widerstand kurzgeschlossen ; sofort treten 
die selbsttätigen Höchststrom-Ausschalter in 
Täugkeit und schalten das Kabel beiderseits 
ab, ehe irgendwelcher größerer Schaden ent- 
stehen kann. 

Eine weitere Quelle von Gefahren, auf die 
Steinmetz nachdrücklich h’nwies, bilden die 
in derartigen Fällen auftretenden Lichtbogen, 
die bei so hochgespannten Wechselströmen 
leicht pulsierende Form annehmen und den 
ganzen Stromkreis in gefährliche Schwingungen 
von sebr hoher Wechselzahl versetzen können. 
Es muß deshalb dafür Sorge getragen 
werden, das Entstehen solcher Lichtbogen nach 
Möglichkeit zu verhüten. Mit Sicherheit ge- 
schieht dies beispielsweise in den Ölschaltern, 
die sich seit langen Jahren auch unter den 
schwierigsten Verhältnissen als durchaus zuver- 
lässig erwiesen haben. Eine Spannungserhöhung 
tritt nur ein, wenn der Bogen frei in der Luft 
spielen kann. Daher sind die Kabel, soweit sie 
in Kanälen liegen, ohne weiteres geschützt; in 
denKabelbrannen dagegen liegt die Sache anders, 
und tatsächlich wurden hier mehrfach solche 
lichtbogen beobachtet. Nach zahlreichen Unter- 
suchungen wurde beschlossen, an diesen Stellen 
die Kabel mit schweren Eisenmassen zu um- 
kleiden, die einem Kurzschluß so, lange Wider- 
stand leisten können, bis der Ölschalter sich 
öffoet. Die Kabel waren schon von vornherein 
mit zwei Lagen Asbest und einer Lage Stahl- 
band bewickelt und haben nun noch einen 
kräftigen Eisenmantel erhalten, der +ie voll- 
ständig umschließt. Nach den bisherigen Er- 
fahrungen scheint dies Mittel seinen Zweck zu 
erfüllen; obwohl mehrfach Kurzschlüsse auf- 
traten, war eine Spannungserhöhung nicht zu 
bemerken. 

P. N. Nunn stellte alsdann einige Be- 
trachtungen über die Sicherheit elektrischer 

rafrübertragungen an. Er scheint keine gute 
Meinung hiervon zu haben. Wenn man, ro sagt 
4 die Frage aufstellt, ob und wieweit eine 
raftühertragung auf elektrischem Wege zu 
or enlen Bei, so gflegt auf die großen Anlagen 
u Aauada, Washington, Kalifornien und Mexiko 
ugewiesen zu werden. Aber auf die Frage 
vr ‚der Betriebssicherheit hat der Elektro- 
A nar eine ausweichende Antwort. Es 
nd Nicht die Maschinen und Transformatoren, 
ni die Quelle der Störungen bilden, ınan 
a diese auf eine so hohe Stufe der 
nen eit und Zuverlässigkeit zu bringen, 
K P baispiels w eise von Dampf- oder Wasser- 
rattmaschinen bei weitem nicht erreicht wird. 


Auch hinsichtlich der Spannungen bieten pie 


keinerlei Schwierigkeiten. Transformatoren für 
60 000 bis 80009 V lassen sich heutzutage ebenso 
zuverlässig herstellen wie solche für 5000 V. 
Den schwachen Punkt in der Anlage bilden die 
Leitungen und besonders die Isolatoren, die, 
obwohl ihr Preis eine beträchtliche Höhe er- 
reicht hat, keineswegs als durchaus zuverlässig 
gelten können. Die Schwierigkeiten haben in 
den ausgedehnten neuzeitlichen Betrieben eine 
Höhe erreicht, wie man sie an den alten ein- 
fachen Anlagen nicht kannte. Es ist zwar jeder 
Stromerzeuger durch selbsttätige Vorrichtungen 
gegen Überlastung sicher geschützt, nicht aber 
die Leitung. Mit Blitzschlägen und den durch 
sie verursachten Beschädigungen würde man 
sich schließlich abfinden; sie entstehen immerhin 
durch höhere Gewalt. Wenn aber der Ingenieur, 
so oft er einen Teil seines Netzes betriebsmäßig 
abschaltet, befürchten muß, daß in demselben 
Augenblick die ganze Anlage zusammenbricht, 
so iat dies ein Beweis dafür, daß unsere Kenntnis 
von den Vorgängen in Hochspannungs-Leitungen 
noch recht mangelhaft sind. Wir können freilich 
zu unserer Eutschuldigung geltend machen, daß 


es in diesem Falle sehr schwierig ist, durch 


wissenschaftliche Versuche die Theorie nachzu- 
rüfen und die Konstanten featzustellen. Im 
aboratorium läßt sich eine Hochspannungs- 
Leitung von 100 bis 200 km Länge nicht 
aufbauen: eine wirkliche Kraftübertragung:- 
Anlage eigens zu diesem Zweck herzustellen, 
verbietet sich wegen der ungeheuren Kasten, 
und die jetzt im Bau befindlichen Hach- 
spannungs-Übertragungen stellen so hohe Wert- 
beträge dar. daß rie unmittelbar nach der Fertig- 
stellung in Betrieb genommen werden und daß 
selbst für die Prüfung der Isolation nur eine 
äußerst kure Zeit zur Verfügung steht 

S. M. Kintner ist der Meinung, daß die 
von Steinmetz entwickelte Theorie für die 
aufgetretenen Vorgänge eine annehmbare Er- 
klärung geben. Er hat einige kleinere Labora- 
tnriummsversuche angestellt, die zwar bezüglich 
ihrer Größenwerte keine unmittelbaren Schluß- 
folgerungen auf die Verhältnisse in großen An- 
lagen gestatien, die aber doch die von Stein- 
metz ausgesprochene Ansicht zu bestätigen 
scheinen. Es ist ihm bis zu einem gewissen 
Grade gelungen, in freier Lu't schwingande 
Lichtbogen herzustellen und beträchtliche Über- 
spannungen daraus zu erbalten. Im regel- 
mäßigen Betrieb hat er selbst diese Erscheinung 
nur ein einziges Mal zu beobachten Gelegenheit 
gehabt; doch wurden ihm von anderer Seite 
mehrere gleichartige Fälle berichtet. Der Vor- 
gang spielte sich stets folgendermaßen ab. Zu- 
nächst entstand in irgend einem Punkte Erd- 
schluß; in den Fernsprechern, deren Leitungen 
neben den beschädigten Kabeln entlang liefen, 
trat lebhaftes Brummen ein, und wenige Minuten 
später bildete sich plötzlich zwischen den beiden 
Hauptleitungen an der Stelle, wo sie das Kraft- 
werk verließen, ein gewaltiger Lichtbogen. Aus 
der Linge des Luftraumes, der zum Einleiten 
des Lichtbogens durchschlagen werden mußte, 
läßt sich schließen, daß die Überspannung 
mindestens gleich dem zwei- bis dreifachen des 
Regelwertes gewesen sein muß. 

F. A. C. Perrine weist auf den Unterschied 
zwischen den Vorträgen von Steinmetz und 
Thomas hin. Letzterer gibt Werte, die un- 
mittelbar für die Berechnung von Anlagen be- 
nutzt werden können, ersterer dagegen die 
theoret's.he Erklärang von Vorgängen, die sich 
nie ganz vermeiden, sondern höchstens soweit 
einschränken lassen, daß sie keinen großen 
Schaden mehr anrichten können. DervonStott 


eing-schlagene Weg, die Kabel in starke Eisen- 


rohre so einzusch'ießen, daß keine offenen Licht- 
bogen entstehen können, ist nicht unter allen 
Umständen wirksam. So erwähnt Perrine 
einen besonders schweren Fall, der sich in 
Kalifornien zutrug. Hier wurde ein Ölschalter 
unter Kurzschluß veöffnet; es entstand ein so 
heftiger Lichtbogen, daß der ganze. Schalter in 
kleine Teile zerrissen und das Öl über das 
anze Kraftwerk zerstreut wurde. Durch den 
beftizen Stromstoß wurden in allen benach- 
barten Metallteilen, besonders in dem Eisen- 
gerüst des Daches, so starke Über-pannun- 
gen induziert, daß gewaltige Funkeuzarben 
über das ganze Dach hinwegschlugen. Einen 
anderen Fall erlebte er iu Hartford. Es wurden 
dort Versuche mit Blitzableitern grmacht, die 
an eine stromlose Leitung angeschlossen waren. 
Neben dieser lief eine zweite Leitung entlang, 
die ein Theater mit Strom versorgte Als die 
Blitzableiter in Tätigkeit traten, erlosch das 
Lieht im Theater. Die Überspannung war 80 
stark gewesen, daß die Sicherungen der Neben- 
linie abschmolzep, ohne daß indessen die Isolation 
zerstört wurde. Bekanntlich reißen die meisten 
Blitzableiter den Lichtbogen sehr plötzlich ab, 
und es erklärt sich hieraus leicht, weahalb so 
hohe Spannungen entstehen konnten. Perrine 
greift alsdann auf die von Steinmetz ausge- 
sprochene Behauptung zurück, die Frequenz 
deg Wellenzuges sei nur von den Verhältnissen 


an der Unterbrechungsstelle abhängig. Er ist 
der Meinung, daß hierauf auch die el-ktrischen 
Eizenschaften des übrigen Stromkreises einen 
roßen, wenn auch nicht allein maßgebenden 
Eindug ausübten. Die Verhältnisse liegen hier 
ähnlich wie bei den bekannten Verfahren zur 
Erzeugung hoher Wechselzahlen, das darin be- 
steht, einen Stromkreis von bekannter Selbst- 
ioduktion und Kapazität mit H:lfe eines Maguct- 
gebläses zu unterbrechen. Durchauy gerecht- 
fertigt ist die B»deutang, die Steinmetz den 
statischen FEntladungen beimißt. Sie werden 
vielfach unterschätzt und wenig beachtet; aber 
jede statische Entladung ist ein Zeichen von 
mangelhafter Isolation. | 
. W. Fischer berichtet von einem be- 
merkenswerten Fall, wo eine sechs- bis acht- 
fache Überspannung in «einem ganz kurzen 
Kabelstück von nur 6,3 m Länge auftrat. Die 
Isolation wurde hierbei durchschlagen, der Blei- 
mantel aber blieb unbeschädigt; es geht hieraus 
hervor, daß erstens auch bei geringen Kapazi- 
täten und ferner auch ohne Lichtbogen in 
freier Luft beträchtliche Überspannungen ein- 
treten können, 

Präsident Lieb erinnert daran, daß in 
jedem Verteilungsnetz durch Irrtümer und 

ehler in der Bedienung eine weitaus größere 
Zahl von Störungen entsteht, als aus allen 
anderen Ursachen zusammengınommen. in 
vielen Fällen läßt sich diese Gefahr durch 
Verriegelung der Schalter und ähnliche Mittel, 
die eine falsche Handhabung unmöglich machen, 
zum Teil beseitigen; aber nicht in allen Anlagen 
läßt sich dies durchführen. 

Eine weitere Sache, die vielfach Schwierig- 
keiten bereitet, ist die Wiedrraufnhme des 
Betriebes großer Anlagen nach einer Unter- 
brechung. Beispielsweise ein Verteilungsnetz 
mit 20 bis 30 Unteratationen, Synchronumformern, 
Pufferbatterien wieder in Gang zu setzen, ist 
eine überaus schwierige Aufgabe. Die Edi:on 
Company zu New York hat nach diesen 
Richtungen hia Versuche angestellt, doch 
konnten solche nur in beschränktem Umfange 
durchgeführt werden, da der übrige Betrieb 
nicht unterbrochen werden durfte. 

Saınuel Sheldon sieht den Grund für 
die hobe Überspannuoug in der großen Eigen- 
wechselzahl des Stromkreises, bei der Induktanz 
und Widerstand andere Werte annehmen, als 
bei der gewöhnlichen Wechselzahl und wo 
außerdem die Verteilung der Kapazität zur 
Geltung kommt. Der bvstimmende Wert für 
die Eigenwechselzahl beim Öffnen von Strom- 


‚kreisen ist der Widerstand des Lichtbogens, 


besonders in solchen Fällen, wo dieser 
schwingende Form annimmt. 
Ch. P. Steinmetz äußert daraufhin 


noch einmal kurz seine Ansicht über diese 
Erscheinung. Die Ursache der Störung war 
danach die wandernde Stromwelle mit ihrer 
hohen Frequenz. Die UÜberspannung wurde 
dadurch hervorgerufen, daß der schwingende 
Strom in der in Reihe guschalteten Induktanz 
der Strome:zeuger und Kondensanz der Kabel — 
wobei «s nebensächlich ist, daß diese nicht in 
einem Punkt vereinigt, sondern über die ganze 
Länge verteilt ist — Schwingungen von der 
verbäl’nismäßig niedrigea FEigenwechselzahl 
dieses Kreises erzeugt, die eben wegen ilırer 
Langsamkeit ausgedehnte Beschädigungen 
bervorriefen. 

P.H. Thomas hält es trotz der Fülle der 
beobachteten Tatsachen nicht für möglich, eine 
durchaus treffende Theorie des Vorganges auf- 
zustellen. Jedenfalls hat auch Steinmetz 
nicht streng mathematisch bewiesen, daß die 
von ihm gegebene Erklärung die richtige ist 
Thomas selbst hegt einige Zweifel daran. 
Denn es sind mehrfach Fälle vorgekommen 
wo starke Lichtbogan entstanden sind, ohne 
daß sich selbst mit empfindlichen Meßzeräten 
Spannungeerhöhungen nachwiesen ließen. Etwas 
anderes ist es, wenn der Ladestrom eines 
Kapazität enthaltenden Stromkreises abve- 
schaltetwrd. Thomas gibt noch eine andere 
Erklärung, die von der Annahme eines 
schwingenden Lichtbogens absieht. Ange- 
nommen, es bildet s’ch in einem Punkt eines 
dar drei Leiter eis Erdschluß. Der volle Lade- 
strom des ganzen Netzes gegen Erde, zwischen 
100 und 200 Amp, geht durch diesen Punkt 
Das Potential der anderen Kabel steigt ent- 
sprech:nd und an ihren Enden tritt durch 
statische Ladungen ein leichtes Summen ein 
Der Ladestrom brennt nun allmählich den 
ersten Leiter durch, er geht alsdann durch die 
beiden anderen Leiter und den Transformator 
der Unterstation zu dem Punkt des Erd- 
schlusses. Dierem Transformator hatte man 
aber absichtlich zum Zweck selbsttätiver 
Spannungsregelung des Umtformers verhältnis- 
mäßig große Streuung gegeben. Eine obertläch- 
liche Rechnung zeigt nun, daß die Eigenwechsel- 
zuhl dieses Netzes nicht weit entfernt ist von 
der aufgedrürkten. Infolgedessen tritt Resonanz 
ein, aber keine vollkommene, vielmehr lagern 


68 


sich die zwei Wellen übereinander, wobei sie 
sich abwechselnd bald versıiärken, bald 
schwächen. Es folgen somit eine Reihe solcher 
Höchstwerte in gewissen Zeitabständen aufein- 
ander, und so erklärt sich leicht die große Zahl 
der Kabeldurchschläge. Für die Wahrschein- 
lichkeit dieser Erklärung spricht die Tatsache 
daß man nach dem Zusammenbruch ein Kabel 
fand, von dem ein Leiter unterbrochen war, 
aber keinen Kurzschluß mit den beiden anderen 
hatte. Durch Untersuchung der durchschlagenen 
Kabel wurde festgestellt, daß viele von ihnen 
eine Spannung von 20000 V ohne Schaden 
aushielten. Immerhin würde eine Spannung 
von 40000 bis 60000 V genügen, um alle beob- 
achteten Erscheinungen zu erklären. Wenn 
auch mehrfach scheinbar ein Luftraum durch- 
schlagen wurde, für den eine solche Spannung 
nicht ausreichen würde, so lassen sich diese 
Fälle doch sämtlich so erklären, daß zunächst 
Oberflächenentladungen über einen in der Nähe 
befindlichen Isolator oder dergleichen erfolgten, 
daß hierdurch der Lichtbogen eingeleitet wurde 
und dann weiter wanderte. Ist diese Theorie 
richtig, ist also der Unfall durch Öffnen des 
einen Leiters und Resonanz der übrig bleiben- 
den Teile des Stromkreises entstanden, so läßt 
sich die Gefahr verhältnismäßig leicht vermeiden, 
indem man die Induktanzen und Kondensanzen 
der einzelnen Zweige so bemißt, daß für keinen 
Teil der Anlage Resonanz eintreten kann. 

Ch. P. Steinmetz äußert sich über die 
Frage, wie weit Sicherungen in Hochrpannungs- 
anlagen als sicher anzusehen sind, Zur Unter- 
brechung großer Energiemengen sind sie seiner 
Ansicht nach nicht geeignet. Für einzelne Zweige 
dagegen mit nicht zu großer Belastung scheinen 
sie sich nach den bisherigen Beobachtungen 

anz gut zu bewähren, vorausgesetzt, daß sie 
en Strom nicht zu plötzlich unterbrechen. 
Was die von Thomas in seinem Vortrag 
erwähnten Erscheinungen betrifft, so ist 

Steinmetz der Ansicht, daß diese durch 
= Resonanz»rscheinungen bei der Grundwechsel- 
zahl verursacht worden sind. 
insbesondere die eigentümliche Verteilung der 
Spaunrung in der abgexchalteren Leitung hin. 
Da8 Thomas an Zweizlınien keine Spannungs- 
erhöhungen beobachtet, liegt wohl an den 
elektrischen E-genschaften dieser Lei'unzen. 
Steinmetz selbst hat unter ähnlichen Be- 
dingungen eine Reihe von Versuchen in Kala- 
ma,00 ausgeführt, wo er Selbstinduktion, 
Kapazität und Widerstand beliebig wählen 
konute und wo er mit 30000 V zugeführter 
Spannung Überspannungen von 100000 bis 
120 000 Y erhielt. Wenn Thomas auch von 
dem Bestehen schwingender Lichtbogen nicht 
überzeugt ist, so ist es doch eine zweifellos 
festgestellte Tatsache, daß ein Wechselstrom- 
lichtbogen unter gewissen Umständen imstande 
ist, sich mit üb-raus hoher Geschwindigkeit 
selbst zu unterbrechen. Sobald nun die Spanuung 
gıoß genug ist, um den Luftraum zu durch- 
schlagen, so wird der Lichtbogen sofort wieder 
eingeleitet, um alsbald von neuem zu verlöschen 
usw. Diese Ersche'nung wurde bereits vor 
einer Reihe von Jahren von A.J. Wurts in 
einem Aufsatz über Metalle, die keinen Licht- 
bogen biden, erwähnt; allerdings hat er wohl 
den theoretischen Zusammenhang nicht voll 
erkannt. Doch wird der 
allgemein bei Blitzableitern benutzt. Auch ist 
es bekanntlich das einzige praktisch verwend- 
bare Mittel zur Erzeugung sehr hoher Wechsel- 
zahlen. Auch die Wirkungsweise des Wehnelt- 
schen Elektrolyt-Unterbrechers hängt hiermit 
zusammen. Die Erscheinung irt in hohem Maße 
von den elektrischen Eigenschaften des übrigen 
Stromkreises abhängig. Es ist nötig, daß, 
sobald der Lichtbogen entstanden ist, die 
Spannung an seinen Enden nahezu auf null 
sinkt und sobald er verschwindet, einen sehr 
hohen Wert annimmt. Es ist beispielsweise 
günstig, einen Kondensator parallel zum Licht- 
bogen und in Reihe mit beiden eine Selbst- 
induktion zu schalten Die im Kondensator 
aufgespricherte Elektrizitätsınenge entlädt sich 
durch den Lichtbogen, der infolge des starken 
Stromstoßes und der heftigen Ausdehnung der 
Luft sofort wieder ausgebiasen wird. Durch 
das plötzliche Verschwinden des Stromes ent- 
steht wieder eine sehr hohe Spannung in der 
Selbstinduktionsspule. Die Wechselzahl nimmt 
zu, wenn die Lic tbogenlänge verkleinert wird. 
Sie hängt also wesentlich von der Beschaffenheit 
der Lichtbogenstrecke ab, nicht nur von den 
Werten der Selbstinduktion und Kapazität. 
Hiernach ist leicht einzusehen, warum eine 
Lichtbogenentladung mit einem Ohmschen 
Widerstand in eihe keine Neigung zu 
Schwingungen hat; wohl aber eine solche von 
einem Kabel zur Erde mit zwischengeschalteten 
Stıromerzeugeın und Transformatoren. Wenn 
hierbei Spannungen bis 1u0 000 V und gleich- 
zeitig Stromstöße bis zu 9000 Amp auftreten 
konnten, wie sie Steinmetz mebriach im 
Oszillographen beobachtet hat, 50 bilden der- 


Darauf deutet: 


gleiche Grundgedanke 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 3. 


artige schwingende Lichtbogen jedenfalls eine 
bedeutende Gefahr, und man muß deren 
Zustandekommen auf jede Weise zu verhindern 
suchen. Das einzige Mittel, um sich davor zu 
schützen, ist der von Stott eingeschlagene Weg. 

Steinmetz bemerkt endlich noch, daß 
die von ihm sowohl wie von Thomas ange- 
gebenen Zahlenwerte nur für die betreffende 
Anlage Giltigkeit haben, nicht aber ohne 
weiteres auf andere übertragen werden können. 

Thomas tritt zum Schluß der letzten 
Bemerkung von Steinmetz entgegen. Er 
hat durch seine Versuche den Beweis erbracht, 
daß einige auf theoretischem Wege abgeleiteten 
Gesetze für mehrere von ihm untersuchte 
Sonderfälle zutreffend sind. Daraus läßt sich 
aber mit großer Wahrscheinlichkeit schließen, 
daß sie auch in allen anderen Fällen giltig 
sein werden, 


Elektrische Lokomotive mit gekuppelten 
Achsen. 


Elektrische Lokomotiven für Grubenbahnen, 
Feldbahnen und ähnliche Anlagen werden im 
allgemeinen nur zweiachsig und mit geringem 
Achsstand gebaut, da diese Bauart für genannte 
Zwecke in der Regel ausreicht. Die in Abb. 20 
dargestellte, von den Felten & Guilleaume- 
Lahmeyerwerken, Frankfurt a. M., kürzlich ge- 


Elektrische Lokomotive mit gekuppelten Achsen. 


Abb. 20. 


baute Lokomotive macht hiervon eine Aus- 
nahme; sie läuft auf zwei Drehgestellen, deren 
jedes von einem 11,5-pferdigen Motor mittels 
einfachen Vorgeleges angetrieben wird. Maß- 


ebend für diese Bauart war die gegebene, sehr 
eichte Schiene, die eine bestimmte Begrenzung 


der Achslast vorschrieb. Da jeder Motor nur 
eine Achse antreibt 
gewicht der Lokomotive durch Kupplung der 
nicht angetriebenen Achsen mit den angetrie- 
benen voll ausgenutzt. 


wurde das Reibungs- 


Von der sonstigen Einrichtung der Loko- 


motive sei noch folgendes erwähnt; Die Strom- 


abnahme erfolgt durch einen Parallellogramm- 


Stromabnehmer mit Walze, der sich zwischen 
2,1 und 81 m schwankender Fahrdraht-Höhe 


gut anpaßt. Der Führerstand ist wegen der 
geringen Dachhöhe der Lokomotive (1,8 m) ver- 
senkt angeordnet. Er enthält einen Reihen- 
Parallel-Fahrschalter mit Kurzschlußbrems-Ein- 
richtung (Form SPO), während die Widerstände 
in einem Rahmen untergebracht sind, der ober- 
halb des einen Drehgestells in einem der 
schräg abfallenden Endkästen angeordnet ist. 
Die mechanische Bremse ist als Hebelbremse 
ausgeführt und wirkt auf jedes Rad. 

Das Gesamtgewicht der Lokomotive be- 
trägt rund 5 t, die Geschwindigkeit 12 km/Std 
bei einer Betriebsspannung von 220 V, die Spur- 
weite 600 mm. Die Lokomotive dient zur Be- 
förderung der Erzeugnisse einer Damptziegelei. 

Sn. 


PATENTE. 


— 


Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 31. Dezember 1906.) 

Kl. 21b. A. 13040 Vorrichtung zum Entfernen 
des in den Zellen elektrischer Sammler ange- 
sammelten Schlammes mittels einer zu dessen 
Zusammenschieben dienenden Schaufel. Akku- 
mulatorenfabrik, A.-G., Berlin. 4. 4. 06. 

—c. R. 19816. Verbindung von in Isolierschichten 


eingebetteten Zwei- und Mehrleitern. Max Rast, 
München, Theresienhöhe 1b. 17. 6. 04. 


17. Januar 1907, 


RER SER, 


— d. C. 14551. Schaltungsweise für Doppelschluf- 
motoren mit Schwungmassen zum Belastungssus- 
gleich. Compagnie Internationale d'Elec- 
trieit6, Société Anonyme, Lüttich, Belgien: 
Vertr.: H. Licht u. E. Liebing, Pat.-Anwälte 
Berlin SW.61. 20. 4. 06. i 


— d. Sch. 25 245. Elektrischer Stromerzeuger mit 
einem um eine senkrechte Welle laufenden Anker 
Morris Schwartz, New York; Vertr.: E., W 
Hopkins und K. Osius, Pat.-Anwälte, Berlin 
SW. 11. 5. 3. 06. [Priorität a. G. d. Anm. in den 
Vereinigten Staaten gem. Unionsvertrag: 7.3. 05.] 


— ©. F. 20177. Einrichtung an Motorzählern zur 
Beseitigung des Einflusses der Reibung auf die 
Proportionalität der Anzeigen. Charles Fery und 
Emile Grassot, Paris; Vertr.: Dr. W. Haub- 
knecht und V. Fels, Pat.-Anwälte, Berlin W, 9, 
11. 5. 05. 

— f. D. 16892. Verfahren zur Verhinderung des 
Anfrittens von Metallglühfäden elektrischer Glüh- 
lampen an ihren Haltern. Deutsche Gasglüh- 
licht A.-G. (Auergesellschaft), Berlin. 2.3.06. 

—f. D. 16982. Verfahren zur Verhinderung des 
Anfrittens von Metallglühfäden elektrischer Glüh- 
lampen an ihren Haltern; Zus. z. Anm. D. 1689. 
Deutsche Gasglühlicht A.-G. (Auergesell- 
schaft), Berlin. 14. 4. 06. 

— f. K. 32406. Flammenbogenlampe mit zwei oder 
mehreren nacheinander abbrennenden Elektroden- 
paaren. Körting & Ma- 
thiesen, A.-G., Leutzsch- 
Leipzig. 5. 7. 06. 

— f. S. 22014. Bogenlampe 
mit nach Art der Wheat- 
stoneschen Brücke geschal- 
tetem Regelungssystem. 
Ferd. Sladek, Ossegg, 
Böhmen; Vertr.: Friedrich 
Escher, Pat.-Anw., Köln. 
11. 12. 05. 

— f. S. 22543. Verfahren 
zur Herstellung von Glüh- 
fäden für elektrische Glüh- 
lampen aus oxydhaltigem 
Thoriummetall mit oder 
ohne Beimengungen an- 
derer schwer schmelz- 
barer Metalle. Siemens 
& Halske A.-G., Berlin. 
29. 3. 06. 

— g. G. 21693. Röntgen- 
röhre. Dr. Th. Guilloz, 
Nancy, Frankr.; Vertr.: 
Dr. W. Haußknecht u. 
V. Fels, Pat. - Anwälte, 
Berlin W. 9. 4. 8. 05. 

— g. R. X 504 Vorrich- 
tung zur zeichnerischen Darstellung von Röntgen- 
bildern. Reiniger, Gebbert & Schall, Er- 
langen, Bayern. 22. 3. 06. 

— g. R. 23231. Vorrichtung zur zeichnerischen 
Darstellung von Röntgenbildern; Zus. z. Anm. 
R. 22504. Reiniger, Gebbert & Schall, Er- 
langen, Bayern. 22. 5. 06. 


— g. S. 22144. Elektrischer Kondensator. Siemens- 
Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 12.1. 06. 


— h. A. 13068. 'Elektrischer Induktionsofen für 
metallurgische Zwecke, bei welchem das Schmelz- 
bad als eine in sich geschlossene Rinne einen 
Eisenkern umgibt, in welchem durch einen rotie- 
renden Magneten ein periodisch veränderlicher 
magnetischer Kraftfluß erzeugt wird. Allmänna 
Svenska Elektriska Aktiebolaget, Vesterss, 
Schweden; Vertr.: Ernst von Nießen, Pat.-Anw., 
Berlin W. 50. 11. 4. 06. 


—h. P. 17863. Elektrischer Ofen mit herausnehm- 
barer Muffel und thermoelektrischem Pyrometer 
für zahnärztliche und ähnliche Zwecke. Benve 
nuto Platschick, Paris; Vertr.: A. B. Draut: 
und W. Schwaebsch, Pat.-Anwälte, Stuttgart. 
17. 11. 08. 


(Reichsanzeiger vom 8. Januar 1907.) 


Kl. 21a. B. 43661. Vorrichtung zur Erzeugung 
hochfrequenter elektrischer Wechselströme oder 
Schwingungen. Dr. Ferdinand Braun und Dr. 
Leonid Mandelstam, Straßburg i. E., Universt- 
tätsstr. 1. 17. 7. 06. ; 

— a. C. 18962. Schaltung für Fernsprechämter mit 
getrennter Stöpselbedienung und selbsttätiger Be 
setztmeldung des Verbindungsbeamten an den V u 
teilungstafeln. Stockholms Allmänna Te o 
fon-Aktiebolag, Stockholm; Vertr.: C. Fe 
lert, G. Loubier, Fr Harmsen u. A. Büttner 
Pat -Anwälte, Berlin SW. 61. 28. 9. 05. 


—a. G. 22727. Schaltung zum Schließen und Öffnen 
der Primärströme funkentelegraphischer Sen i 
stationen. Gesellschaft für drahtlose +° 
graphie m. b. H., Berlin. 10. 3. 06. 

—a. H. 36499. Schaltarm für Linienwähleranlsge 
der beim Auflegen des Hörers oder des i A 
telephons unter Federwirkung in die Ru So: 
zurückgeführt wird. Bernard Hahner, Liverp } 
Vertr.: C. Wessel, Pat.-Anw., Berlin 
14. 11. 05g 


Is 
te 


An 
1 p™ 


u, 


out, 


17. Januar 1907. 


—a. H. 36 893. Kopfresonanz-Mikrotelephon; Zus. 
x. Pat. 168947. Kröplin & Strecker, Altona. 
13. 11. 08. : 

—a. L.23258. Detektor für den Nachweis elek- 
trischer Schwingungen. Egbert von Lepel, 
Schöneberg b. Berlin, Trauensteinerstr. 9. 5. 10. 06. 


-a. S. 2223. Schaltung für Fernsprechhaupt- 
und Nehenstellen im Anschluß an Ämter mit 
entralmikrophonbatterie. Siemens & Halske 
A.-G., Berlin. 3. 2. 06. 

_a. S. 9321. Gesprächszähler mit drehbarem, 
radfürmigem Anker. Siemens & Halske A -G., 
Berlin. 15. 2. 06. 

—b. D. 16652. Verfahren zur Erhöhung der 
Lebensdauer von Bleischwammplatten für elek- 
trische Sammler. Dr. Julius Diamant, Raab, 
Une.; Vertr.: C. Pieper, H. Springmann, Th. 
Stort u. E. Herse, Pat.-Anwälte, Berlin NW. 40. 


3.1. 06. | 
—b. R. 22888. Einrichtung an galvanischen Ele- 
menten, bei denen das Elementgefäß von einer 
'/der Elektroden gebildet wird. Oswald Ritter, 
Berlin, Steinmetzstr. 27. 11. 6. 06. 

-e. F. 21665. Kontaktvorrichtung für die elek- 
trische Zündung von Sprengladungen. Friedrich 
Fink, Recklinghausen. 21. 4 06. 

—d. S. 20%0. Einphasen-Kollektormotor mit im 
Nebenschlusse erregten Hilfsfeldern zum Strom- 
wenden. Siemens-Schuckertwerke G. m. b. 
H., Berlin. 11. 12. 06. 

—d. W. 24446. Vorrichtung zur Umwandlung von 
Mehrphasenstrom in Gleichstrom mittels eines mit 
dem Mehrphasenstromerzeuger synchron laufenden 
Stromwenders. Ernst Windrath, Engelskirchen, 
Rhld. 12. 9. 08. 

—d. W. 24716. Vorrichtung zur Umwandlung von 
Mehrphasenstrom in Gleichstrom mittels eines mit 
dem Mehrphasenstromerzeuger synchron laufenden 
Stromwenders; Zus. z. Anm. W. 24446. Ernst 
Windrath, Engelskirchen, Rhld. 6. 11. 08. 

— d. W. 3583. Einrichtung zur Umwandlung von 
Mehrphasenstrom in Gleichstrom mittels eines mit 
einem Mehrphasenstromerzeugers synchron laufen- 
den Gleichrichters; Zus. z. Anm. W. 24 446. Ernst 
Windrath, Engelskirchen, Rhld. 6. 11. 05. 

— e. A. 137%. Meßgerät für Widerstände und 
Kapazitäten; Zus. z. Anm. A. 12590. Allgemeine 
Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 29. 10. 06. 


—e. B. 44498. Elektrizitäts-Zählwerk für ver- 
schiedenen Einheitspreis. Adrian Baumann, 
Zürich; Vertr.: Max Werner, Pforzheim, Gym- 
nasiumstr. 38. 1. 11. 06. 

— 6. F, 21802. Einrichtung an Motorzählern zur 
Beseitigung des Einflusses der Reibung auf die 
Proportionalität der Anzeigen. Charles Fory 
u. Emile Grassot, Paris; Vertr.: Dr. W. Hauß- 
on u V. Fels, Pat.-Anwälte, Berlin W. 9. 
11. 5. 05. 

—e. K. 33088. Verfahren zur Messung der Perio- 
denzahl eines Wechselstromes beliebiger Frequenz 
und Kurvenform. Anatol Krukowsky, Kiew; 
Vertr.: C. v. Ossowski, Pat.-Anw., Berlin W. 9. 
24. 10. 06. 

— e. R. 23445. Apparat zur Feststellung der Ent- 
ladexrenze von Akkumulatoren. Rheinische 
Elektrizitäts- Gesellschaft m. b. H., Wies- 
baden. 12. 5. 06. 

—f. B. 39538. Aufhänge- und Bewegungsvorrich- 
tung für Bogenlampen und andere Beleuchtungs- 
körper. Baugesellschaft für elektrische 
Anlagen A.-G., Düsseldorf. 20. 3. 05. 


-f. E. 11606. Bogenlampenaufzug. 


H., Nürnberg. 30. 3. 06. 


=f. E. 11762. Bogenlampenaufzug; Zus. z. Anm. 
F. 11606. Electr. Bogenlampen- u. Appa- 
rate-Fabrik G. m. b. H., Nürnberg. 6. 6. 06. 


—f. L. 21775. Hülse für elektrische Christbaum- 
kerzen, Emilie Lazareth, geb. Puritz, Mün- 
chen, Theresienhöhe 8. 14. 11. 05. 


—f. W. 23894. Bogenlampe mit Elektroden mit 
Abschmelzkanten. Karl Weinert, Berlin, Mus- 
kauerstr. 24. 31. 12. 04. 


—8&. B. 420%. Röntgenröhre mit gekühlter Anti- 
kathode. Max Becker & Co., Hamburg. 31. 1.06. 


(Reichsanzeiger vom 7. Januar 1907.) 


KI. 21a. T. 10632. Schaltung für Fernsprechan- 
lagen nach dem Zentralbatteriesystem mit Haupt- 
und Nebenstellen; Zus. z. Anm. T. 10602. Tele- 
phon Apparat Fabrik E. Zwietusch & Co., 
Charlottenburg. 30. 8. 05. 


=e. M. 29495. Verfahren zur Herstellung von 
Isolierröhren mittels eines Wickeldornes. Max 
Meirowsky, Köln-Ehrenfeld. 28. 3. 06. 


€ M. 30819. Verfahren und Vorrichtung zur 
Herstellung von Platten und sonstigen Gegen- 
Se aus Glimmerschieferchen oder ähnlichem 
an Ernst Meyer - Zimmerli, Zürich; 
A = > L. Gottscho, Pat.-Anw., Berlin W. 8. 
z i 42989. Vorrichtung zum Anlassen von 
i 3 1onsmotoren. Johannes Bruncken, Berger- 
of b, Radevormwald, Rheinl. 30. 4. 06. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 


Electr. 
Bogenlampen- u. Apparate-Fabrik G. m. b. ` 


— d. J. 9089. Anordnung zur Regelung der Span- 
nung in Wechselstromkreisen mittels eines Stufen- 
transformators. Ray Philip Jackson, Wilkins- 
burg, Penns., V. St. A.; Vertr.: C. Pieper, H. 
Springmann, Th. Stort u. E. Herse, Pat.-An- 
wälte, Berlin NW. 40. 30. 4. 06. 


—d. L. 21922. Verfahren zur Regelung der Ge- 
schwindigkeit von Kommutatormotoren, deren 
Anker und Feldmagnet an verschiedene Phasen 
eines Mehrphasennetzes gelegt sind. Benjamin 
Garver Lamme, Wilkinsburg, Penns., V. St. A.; 
Vertr.: C. Pieper, H. Springmann und Th. 
Stort, Pat.-Anwälte, Berlin NW. 40. 13. 12. 05. 


— d. S. 23222. Vorrichtung zur Abnahme des 
Stromes bei Magnetinduktoren und Dynamo- 
maschinen, deren Ankerwicklung mit einem Ende 
an dem zum Anschluß der einen äußeren Zu- 
leitung dienenden Maschinenkörper liegt. Société 
des Garages Krieger & Brasier, Paris; Vertr.: 
Dr. W. Haußknecht u. V. Fels, Pat.-Anwälte, 
Berlin W.9. 18. 8. 06. 

— f. F. 21749. Kettenartiger elektrischer Beleuch- 
tungskörper. R. Frister A.-G., Oberschöneweide 
b. Berlin. 10. 5. 06. 

— f. K. 32133. Elektrische Bogenlampe mit parallel 
oder schräg nach unten gerichteten Kohlen; Zus. 
z. Pat. 172409. Körting & Mathiesen A -G., 
Leutzsch-Leipzig. 26. 5. 06. ` 

—f. K. 32472. Verfahren zur Herstellung von 
Bogenlichtelektroden mit besonderer Abbrenn- 


ader. Körting & Mathiesen A.-G., Leutzsch- 
Leipzig. 13. 7. 06. f 
—f. W. 26157. Einrichtung zur Erzeugung 


wechselnder Lichteffekte. J. Leonhard Wefers, 
M.-Gladbach, Land. 8. 8. 06. 

— g. G. 23447. Glimmerlichtoszillographenröhre. 
Dr. E. Gehrcke, Berlin, Hornstr. 13. 2. 8. 06. 

Kl. 54g. C. 14896. Elektrisch erleuchtete Schrift- 
zeichen für Firmenschilder und dergleichen. 
Horace B. Camp, Akron, Ohio, V. St. A.; Vertr.: 
M. Schmetz, Pat.-Anw., Aachen. 21. 8. 06. 


Zurücknahme von Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 31. Dezember 1906.) 
Kl. 21 f. S. 2135. Verfahren zur Herstellung von 
elektrischen Glühlampen mit Glühfäden aus Me- 
tallen, insbesondere aus Tantalmetall. 23. 8. 06. 


(Reichsanzeiger vom 7. Januar 1907.) 

Kl. 21a. B. 43474. Quecksilberfritter. 8. 10. 06. 

—d. W. 25209. Dynamomaschine zur gleich- 
zeitigen Erzeugung von Wechselstrom und Gleich- 
strom. 8. 10. 06. 


Versagungen. 
(Reichsanzeiger vom 31. Dezember 1906.) 
Kl. 74c. P. 16608. Elektrische Signalvorrichtung, 
bei welcher das Signal durch die Stellung eines 


durch Elektromagnete bewegten Zeigers einer 
Zeile o. dgl. gegeben wird. 20. 4. 08. 


. (Reichsanzeiger vom 7. Januar 1907.) 

Kl. 2ic. S. 21312. Weasserstrahl-Erder für elek- 
trische Anlagen. 29. 1. 06. 

Kl. 46c. A. 12582. Abreißvorrichtung für magnet- 
elektrische Zündapparate. 26. 3. 06. 


Änderungen in der Person des 
Inhabers. 


(Reichsanzeiger vom 3. Januar 1906.) 


Kl. 21. 82076. Verkaufsstelle Vereinigter 
Glühlampenfabriken G. m. b. H., Berlin. 


Erteilungen. 


(Reichsanzeiger vom 31. Dezember 1907.) 


Kl. 12q. 181116. Verfahren zur elektrolytischen 
Darstellung von Hydrazokörpern. Friedrich Darm- 
städter, Darmstadt, Bessungerstr. 39. 15. 3. 03. 


Kl. 2la. 181001. Schaltungsanordnung für Fern- 
sprechvermittlungsämter; Zus. z. Pat. 156 957. 
Siemens & Halske, A.-G., Berlin. 15. 4. 06. 


— a. 181011. Schaltungsanordnung für selbst- 
tätige Schlußzeichengabe auf Amtsverbindungs- 
leitungen, bei der das erste Amt die Schluß- 
zeichen beider Teilnehmer erhält und bei Tren- 
nung der Verbindung dem zweiten Amte ein 
Schlußzeichen gibt. Siemens & Halske A.-G., 
Berlin. 21. 12. 05. 

— a. 181049. Mit einem Hauptanschluß und meh- 
reren Steckkontakten zum ÄAnschalten einer trag- 
baren Fernsprechgarnitur versehene Fernsprech- 
teilnehmerstelle.e Telephon Apparat Fabrik 
E. Zwietusch & Co., Charlottenburg. 1. 7. 06. 


—c. 181006. Vorrichtung zum Trocknen von 
Kabeln unter Vakuum in fortlaufendem Durch- 


gange. Emil Paußburg, Berlin, Brückenallee 33. 
13. 1. 05. 
—c. 181012. Verfahren zum Isolieren von elek- 


trischen Leitungsdrähten und Kabeln. Compagnie 
Française de l’Amiante du Cap, Paris; 
Vertr.: C. Pieper, H. Springmannu. Th. Stort, 
Pat.-Anwälte, Berlin NW. 40. 6. 5. 05., 


59 


—d. 181002. Unipolarmaschine, deren Strom dem 
Ankerkörper selbst mittels Schleifringe entnom- 
men wird. Jakob E. Noeggerath, Schenectady, 
V. St. A.; Vertr.: Dr. Max Hamburger, Berlin, 
Luisenstr. 35. 1. 4. 06. [Priorität a. G. d. Anm. 
in den Vereinigten Staaten von Amerika gemäß 
Unionsvertrag: 1. 4. 05.] 

—d. 181003. Vorrichtung zum Verhüten der 
durch das Streufeld hervorgerufenen Verluste bei 
elektrischen Maschinen. Charles Algernon Par- 
sons, Newcastle-on-Tyne, Engl.; Vertr.: H. Hei- 
mann, Pat.-Anw., Berlin S\V.1l. 25. 4. Ob. 

— d. 181007. Anordnung zum Speisen von Wech- 
selstromverbrauchern aus einem Transformator 
mit Schaltspulen. Siemens-Schuckertwerke 
G. m. b. H., Berlin. 15. 6. 05. 

—d. 181008. Anordnung zur Kompoundierung 
von Wechselstrom-Gleichstrom-Umformern nach 
Pat. 173078; Zus. z. Pat. 173078. Felten & 
Guilleaume-Lahmeyerwerke A.-G., Frank- 
furt a. M. 22. 5. 06. 


— d. 181013. Einrichtung zum Ausgleich der Be- 
lastungsschwankungen in mechanischen Kraft- 
übertragungsanlagen. Siemens - Schuckert- 


werke G. m. b. H., Berlin. 5. 3. 04. 


—d. 181014. Wanderfeldmotor mit beweglichem, 
induzierendem Teil. Heinrich Andrée, Char- 
lottenburg, Schillerstr. 114. 1. 6. 04. 

—d. 181015. Einphasenwechselstromkommutator- 
maschine mit nützlichem Querfeld. A.-G. Brown, 
Boveri & Cie., Baden, Schweiz; Vertr.: R.Deiß- 
ler, Dr. G. Döllner u. M. Seiler, Pat.-Anwälte, 
Berlin SW. 61. 24. 11. 04. [Priorität a. G. d. 
Anm. in der Schweiz gemäß Unionsvertrag: 8.1. 04.] 


— f. 181004. Untersäurelampe. Carl Langen & 
Co., Berlin. 5. 4. 05. 
— f. 181005. Abzweigkasten mit auf dem Kasten- 


deckel angeordneter Glühlampenarmatur. Hugo 
Miebach, Dortmund, Kaiser Wilhelm-Allee 60. 
15. 12. 05. 

— f. 181009. Ausschaltvorrichtung für Bogen- 
lampen mit- parallel zueinander stehenden Elek- 
troden. Körting & Mathiesen A.-G., Leutzsch- 
Leipzig. 7. 2. 06. 

—f. 181010. Sicherungsverschluß für elektrische 
Glühlampen zur Hintanhaltung einer Benutzung 
derselben vor ihrem Verkauf. Dr. Eduard Schiff, 
Wien; Vertr.: A.du Bois-Reymond, M. Wag- 
ner u. G. Lemke, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 13. 
15. 6. 06. 

—f. 181016. Verfahren zur Herstellung von Me- 
talladerkohlen. Planiawerke A.-G. fürKohlen- 
fabrikation, Ratibor. 5. 12. 05. 


— f. 181017. Einrichtung zur Verhütung nach- 
teiliger Folgen des Quecksilberschlages bei Dampf- 
apparaten nach Art der Hewittschen Quecksilber- 
lampe. Percy Holbrook Thomas, Montclair, 
V. St. A; Vertr.: C. Pieper, H. Springmann 
und Th. Stort, Pat.-Anwälte, Berlin NW. 40. 
15. 2. 05. [Priorität a. G. d. Anm. in den Ver- 
einigten Staaten von Amerika gemäß Unionsver- 
trag: 25. 5. 04.) 

— f. 181018. Soffiten - Glühlampenfassung mit 
Schmelzsicherung. Sigmund Holitscher & 
Co. und Max®Hochstrate, Budapest; Vertr.: 
YA D. "a Pat.-Anw., Berlin SW. 61. 

l. 1. 06. 

— f. 181019. Einrichtung an Dreiphasenbogen- 
lampen zur Abgleichung des Elektrodenabbrandes. 
Tito Livio Carbone, Berlin, Erasmusstr. 2, 
21. 2. 05. 

— f. 181050. Glühkörper für elektrisches Licht. 
Siemens & Halske A.-G., Berlin. 16. 11. Q4. 

— f. 181054. Schaltung für einen elektrischen 
Dampf- oder Gasapparat. Percy Holbrook Tho- 
mas, Montclair, V. St. A.; Vertr.: C. Pieper, 
H. Springmann, Th. Stort u. E. Herse, Pat,- 
Anwälte, Berlin NW.40. 25. 3. 06. 

Kl. 52b. 181211. Elektrische Abstellvorrichtung 
für Schiffehenstickmaschinen. Fa. Jean Har- 

e degger, Arbon, Schweiz; Vertr.: A, du Bois- 
Reymond, M. Wagner und G. Lemke, Pat.- 
Anwälte, Berlin SW, 13. 27. 2. 06. 


(Reichsanzeiger vom 7. Januar 1907.) 
K1. 21 a. 181278. Schaltung für Telegraphenaulngen 


mit Ruhestrombetrieb. Siemens & Halske 
A.-G., Berlin. 23. 5. 06. 
—&. 181292. Telephonograph. Mario Sand ri, 


Genua, Ital.; Vertr.: R. Schmehlik, Pat.-Anw. 
Berlin SW.61. 27. 5. 05. 
—a. 181293. Linienwähler mit Geheimschaltun g. 
A.-G. Mix & Genest Telephon- und Tele- 
graphen-Werke, Berlin. 24. 9, 05, 


—b. 181294. Verfahren, um bei Elementen, welche 
als Depolarisationsflüssigkeit Eisenchlorid ent- 
halten, die Diffusion desselben an die negative 
Polelektrode, z.. B. Zink, zu verhindern. Gustav 
Adolph Wedekind, Hamburg. 8. 9. 05. 


— ce. 181279. Spannvorrichtung für den Faserstofl 
beim Wickeln von Isolierröhren. Max Mei- 
rowsky, Köln-Ehrenfeld. 24. 5. 05. 

—c. 1812380. Fernleitung für Induktions- und 
andere Ströme. Isidor Kitsee, Philadelphia: 
Vertr.: M. Schmetz, Pat.-Anw., Aachen. 14. 10. 05. 


80 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 3. 


17. Januar 1907. 


——aBÖBaRBÖbBÖRBRBRBReRÄ$ÄhBÄBÄRÄRnBÖBRÖRbaR@aAa@ÖBaRÄBBÄBÄÖ@ÄÖ@ÖÄBÄBÄÄBÄBÄBÄRÄFÄFÄRÄRÄBÄBRÄRÄRÄRBBRBRBRERaRaaaaaea®a®m-mmnmnmnnnnnn—n——nnenAmgG))eMTTT 


—c. 181281. Fernleitung zur Übertragung elek- 
trischer Ströme. Isidor Kitsee, Philadelphia; 
Vertr.: M. Schmetz, Pat.-Anw., Aachen. 17. 10. 05. 


— d. 181282. Kurzschluß- und Bürstenabhebevor- 
richtung. Maschinenfabrik Oerlikon, Oerli- 
kon, Schweiz; Vertr.: C. Fehlert, G. Loubier, 
Fr. Harmsen und A. Büttner, Pat.-Anwälte, 
Berlin SW.61. 23. 2. 06. 


—d. 181286. Schaltung zur Geschwindigkeits- 
regelung von Einphasenwechselstrommaschinen ; 
Zus. z. Zus.-Pat. 175377. Allgemeine Elek- 
trieitäts-Gesellschaft, Berlin. 19. 6. 03. 


— e. 181283. Registrierendes Kapillnrelektrometer. 
James Tarbotton Armstrong und Axel Orling, 
London; Vertr.: E. W. Hopkins u. K. Osius, 
Pat.-Anwälte, Berlin SW. 11. 24. 3. 05. 


— oe. 181284. Bifilar-Elektrometer. Theodor Wulf, 
Valkenburg, Holland; Vertr.: Joh. Schüller, 
Aachen, Lousbersstr. 5. 15. 7. 06. 


— g. 181285. Verfahren zur Erzeugung wellen- 
förmig verlaufenden Gleichstroms mittels Flüssig- 
keitsanlasser zum Betriebe von Solenoid-Stoß- 
oder Schlagwerkzeugen. Allgemeine Elek- 


tricitäts-Gesellschaft, Berlin. 28. 2. 06. 
Löschungen. 
(Reichsanzeiger vom 3. Januar 1907.) 
Kl. 21a. 164433. —c. 171912. — d. 169628. 
170560. — f. 123545. 
Gebrauchsmuster. 
Eintragungen. 


(Reichsanzeiger vom 31. Dezember 1906.) 


Kl. 21 ¢. 294840. Befestigung von Schaltern ver- 
schiedener Art und Größe mittels Winkels und 
an demselben verstellbarer Muttern. A. Löfgreu, 
Berlin, Stralsunderstr. 40. 14. ll. 06. L. 16831. 


— ¢. 295088. Abzweigdose für elektrische Lei- 
tungsverlegung mit einsetzbaren Mundstücken oder 
Verschlußkappen. Carl Weidenbach, Heppen- 
heim, a. d. Bergstr. 13. 10. 06. W. 21206. 


— ¢. 2951928. Kontakthülse mit Rillen für Ver- 
bindung elektrischer Leitungsteile zwecks Her- 
stellung guter leitender Verbindung. Paul Schrö- 
der, Stuttgart, Danneckerstr. 20. 20. 11. 06. 
Sch. 24 423. | 

— ¢. 295 241. Schalttafelklemme mit auf der Stirn- 
fläche ihrer vorderseitigen Isolierstoffumkleidung 
angeordnetem Bezeichnungsschildchen. Adolf 
Schuch, Worms a. Rh. 9. 11. 06. Sch. 24338. 


— e. 294959. Stundenzähler mit Preiszählwerk. 
Isaria-Zählerwerke G. m. b. H., München. 
14. 11. 06. J. 6667. 

— e. 295 109. Zählerprüfklemme mit zwei auf einer 
zwischen je zwei benachbarten Schienen liegen- 
den Schiene pendelnd aufgehängten Brücken. 
Frau Hedwig May, Frankfurt a. M, Humboldt- 
straße 30. 9. 11. 06. M. 22993. 


— f. 295095. Lampe zur Erzielung von Licht- 
effekten, besonders für photographische Zwecke. 
bei welcher die Lichtquelle durch ein Kugel- 
xelenk in jede beliebige Lage gebracht werden 
kann und bei welcher die Menge des nusgesandten 
Lichts durch einen Schirm beliebig reguliert 
werden kann. Jupiter Elektrophotogra- 
phische Gesellschaft m. b. H., Frankfurta M. 
29. 10. 06. J. 6764. 

— f. 295097. Kohlenhalterführung mittels Nürn- 
berger Scheren behufs gleichzeitiger Zuführung 
von zwei unter spitzem Winkel aneinander ge- 
stellten Lampenkohlen. Frantisek Ruzicka, 
Prag-Vinohrady; Vertr.: W. J. E. Koch, J. Poths 
und Dr. W. Pogge, Pat.-Anwälte, Hamburg 11. 
31. 10. 06. R. 18 187. 

— f. 295232. Metallhülse für elektrische Taschen- 
lampen, an welcher die unten befindliche Sicke 
gegenüber dem Verschlusse unterbrochen ist, zum 
Zwecke, den nicht festzelöteten Scharnierdraht 
vor Herausfallen zu schützen. Bernhard Rogge, 
Berlin, Oranienstr. 6. 27. 10. 06. R. 18168. 


—f. 295238. Aus einem einzigen Stück bestehen- 
der, abdichtender Fassungsring für die äußere 
und innere Glocke von Bogenlampen. Carbone- 
Licht- Gesellschaft m. b. H., Berlin. 6.11.06. 
C. 5537. f : 

— g. 295191. Elektromagnet mit zwei verschieden 
schweren Ankern und gemeinsamem magnetischen 
Rickschluß für dieselben. Deutsche Tele- 
phonwerke G. m. b. H., Berlin. 20. 1). 06. 
D. 12027. 

—h. 294837. Reguliervorrichtung für elektrische 
Heizung. bestehend aus einem den elektrischen 
Strom automatisch aus- und einschaltenden und 
wihrend der Ausschaltung ohne Strom tätigen 
Unterbrecher und einem Kontaktthermometer, 
welches durch zwei durch Luft voneinander ge- 
trennte Quecksilberfüden beliebige Temperaturen 
bis 250° einzustellen gestattet. Vereinigte 
Fabriken für Laboratoriumsbedarf G. m. 
b, H., Berlin. 12. 11. 06. V. 5464. 


Kl. 30f.. 294918. . Taschen-Elektrisierapparat mit 
‘darunter. eingebauter Taschenlampenbatterie und 
Hebelschalter in einem Etui. Herınann Hoepke, 
Bingen a. Rh. 27. 10. 06. H. 31 422. 


Kl. 44b. 295 226.  Elektrisches Taschenfeuerzeug, 
bei welchem über einen unverbrennlichen Stoff 
gespannte Platindrähte beim Öffnen des Gehäuse- 
deckels durch hierbei erfolgendes Schließen des 
elektrischen Stromes zum Erglühen gebracht 
werden. Heinrich Kuhse, Breslau, Ernststr. 7. 
22. 10. 06. K. 29 2927. 

Kl. 54g. 295180. Telephon-Adreßtafel mit aus- 
wechselbarem Notizblock. Emil Rintels, Berlin, 
Blankenfeldestr. 14. 9. 11. 06. R. 18235. 


Kl. 78d. 294975. Magnesinm -Blitzlicht- Taschen- 
lampe mit elektrischer Zündung. Max Hedicke, 
Steglitz, Schützenstr. 48. 22 11. 06. H. 31 657. 


(Reichsanzeiger vom 7. Januar 1907.) 


K1. 6d. 295371. Elektrodenanordnung bei elek- 
trolytischer Behandlung von in Fässern lagernden 

Getränken. Carl Schirp, Köln, Hohestr. 63. 
30. 11. 06. Sch. 24 49. 

Kl.20k. 295785. Stromabnehmer für elektrische 
Bahnen, bei welchem das Schleifstück sattel- 
förmig auf einem geschlossenen Bügelrahmen auf- 
gesetzt ist. Allgemeine Elektricitäts - Ge- 
sellschaft, Berlin. 23. 11. 06. A. 9669. 


Kl. 21a. 295390. Faltig zusammenschiebbarer 
Verschlußmantel für Fernsprechzellen. Anni 
Kehrhahn, Hamburg, Eppendorferweg 58. 26. 9. 
1906. K. 3994. 

—a. 9295419. Mit Verschlußvorrichtung ver- 
sehenes Sprachrohr, insbesondere für Fernsprech- 
apparate. Arthur Heilborn, Breslau, Berliner- 
straße 21. 27. 11. 06. H. 31 723. 


— a. 295610. Mikrophongehiuse, an welchem durch 
Verschraubung eine feste und gleichmäßige Span- 
nung der Membrane erzielt wird. Albia Gröper, 
Düsseldorf, Alexanderstr. 28. 80. 11.06. G. 16522. 


— a. 29569. Fernhörerkapsel mit einer aus dem 
Kapselboden gezogenen oder gedrückten Nabe 
zur Aufnahme der Einstellschraube für das Mag- 
netsystem. Telephon Apparat Fabrik E. 
Zwietusch & Co., Charlottenburg. 3. 12. 06. 
T. 8159 


— a. 2395648. Luftleiter der drahtlosen Telegraphie 


für Eisenbahn- Fahrzeuge. Gesellschaft für 
drahtlose Telegraphie m. b. H., Berlin. 5.7. 
1906. G. 15 880. 

— a. 295657. Sicherung gegen Gesprächsunter- 
brechung bei Fernsprechern, bestehend aus einem 
auf das Sprachrohr zu setzenden Körper, dessen 
Fläche auf einer Seite mit einer Aufschrift ver- 
sehen ist. Arthur Kaufmann, Halensee, Johann 
Sigismundstr. 2/3. 5. 10. 06. K. 29 063. 


— b. 295691. Polklemme für Akkumulatoren. Dr. 
Heinrich Lux, Berlin, Bülowstr. 91. 23. 11. 06. 
T. 16 881. 

— ¢. 295312. Stecker, bei dem die Metallteile als 
ungeteilte Stiicke im Steckeroberteil eingesetzt 
sind und dessen Unterteil durch auf die Kontakt- 
stifte aufgeschraubte Muttern gegen das Oberteil 
festgehalten wird. Gebrüder Adt, A.-G., Ens- 
heim, Pfalz. 15. 11. 06. A. 9641. 


— ¢. 295409. Vorrichtung zur Schließung eines 
Stromkreises bei bestimmten zusammengehörigen 
Stellungen zweier vielkontaktiger Regulierapparate. 
Dr. Paul Meyer A.-G., Berlin. 20. 11. 06. 
M. 23 068. A 

— ¢. 295411. Aus einem Blechstreifen gebogene 
Doppelgabelöse für Rollenisolatoren. Allge- 
meine Elektricitäts - Gesellschaft, Berlin. 
23. 11. 06. A. 9667. 

—c. 295412. Rollenabspannisolator, dessen aus 
lsoliermaterial bestehende Rolle mit einer Metall- 
armierung versehen ist. Allgemeine Elektri- 
citäts-Gesellschaft, Berlin. 23. 11. 06. A. 9668. 

— ce. 295413. Doppelgabelöse für Rollenisolatoren, 
bestehend aus einem sternförmig gestanzten 
Blech, daß so gebogen ist, daß die Achsen der 
beiden Gabelösen senkrecht zueinander stehen. 
Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft. 
Berlin. 23. 11. 06. A. 9070. 

—c. 235414. Elektrische Schaltvorrichtung, deren 
verschiebbares Stromschlußstück beständig mit 


einer Blattfeder in Berihrung bleibt, Siemens 
& Halske A.-G., Berlin. 23. 11. 06. S. 14697. 


—c. 235415. Vorrichtung an Isolatoren gegen 
das Abreißen der Leitungsdrähte, bestehend aus 


einer am Jsolator und am Draht befestigten 
Spiralfeder,. Karl Schwarz, Kreuznach. 23. 11. 
1906. Sch. 24 440. 


—c. 295418. Elektrische Kupplung, bestehend aus 
einem äußeren Gehäuse mit seitlichen, durch an- 
gepaßte Deckel geschützten Ansätzen und inneren, 
init Kontaktanschlüssen versehenen Röhren. um- 
geben von einer Isolierung. Harold Stokes, 
Fulham Park, Engl.: Vertr.: Fr. Schingen, Pat.- 
Anw., Aachen. 26. 11. 06. St. 8985. 

—c. 295606. Widerstandsrolle für Schwachstrom, 
mit bitilar gewickeltem Widerstandsdraht. Tele- 
phon Apparat Fabrik E. Zwietusch & Co., 
Charlottenburg. 29. 11. 06. T. 8148. 


— ¢. 295607. Widerstandsrolle für Schwachstron 
mit bifilar gewickeltem Widerstandsdraht, Tele. 
phon Apparat Fabrik E. Zwietusch & Co. 
Charlottenburg. 29. 11. 06. T. 8149. i 


—c. 295611. Widerstandsrolle für Schwachstron 
mit bifilar gewickeltem Widerstandsdraht. Tele. 
phon Apparat Fabrik E. Zwietusch & Co 
Charlottenburg. 30. 11. 06. T. 8152. Bi 


—c. 295619. Schalttafelklemme. Friedrich Vä 
Düsseldorf, Hüttenstr. 87. 3. 12. 06. V. 5489. 


— 0. 2956%. Dübel zur Befestigung der Schalt- 
tafel. Friedrich Vörg, Düsseldorf, Hüttenstr. 87 
3. 12. 06. V. 5490. i 


— ec. 295621. Kontakthülse mit 
Zungen umgebendem Schutzrohr. 
Halske A.-G., Berlin. 3. 12. 06. S. 14658. 


—c. 295653. Universalzange für Elektrotechniker. 
mit Isolierrohrabschneider, Isolierrohrendenzlätter 
und mit an den Maulenden angeordneten Werk- 
zeugen. Frau Margarete Schultz, Königsberg i.Pr. 
Kurfürstendamm 4. 15. 9. 06. Sch. 23978. 


— d. 295866. Kohlenhalter für schmale Kohlen 
an elektrischen Maschinen. Brown, Boveri & 
Cie., A.-G., Mannheim - Küferthal. 3. 11. o. 
B. 32811. 

— d. 295548. Doppelschluß-Wechselstromkommu- 
tatormaschine. Felten & Gnuilleaume - Lah- 
meyerwerke A.-G., Frankfurt a. M. 25. 9.0. 
F. 14 572. 

— d. 295649. Elektrischer Baumotor. bei wel- 
chem der Elektromotor und der Schaltapparat in 
aus Eisenblech hergestelltem Schutzkasten mon- 
tiert sind und eiserne Schienen zur Befestigung 
des Motors nebst Schutzkasten dienen. Fritz Lam- 
bertin, Gleiwitz. 10. 7. 06. L. 16 302. 


—d. 295703. Elektrische Minenzündvorrichtung 
mit Stromerreger-Dynamo und einer am Auslöse- 
gesperre für das Ankertriebwerk angeordneten 
Einrichtung zum Halten der Klinke in ausge- 
hobener Stellung. Konrad Schaffler und David 
Weiß, Wien; Vertr.: A. Loll u. A. Vogt, Pat. 
Anwälte, Berlin W.8. 28. 11. 06. Sch. 24478. 


— d. 295704. Minenzündvorrichtung, bestehend 
aus einer elektrischen Stromerregermaschine mit 
gleichachsig zur Antriebswelle angeordneter, einer- 
seits in dem Getriebe der Antriebswelle, ander- 
seits in einer die Stromabnehmerfeder tragenden 
Ansatzplatte gelagerter Ankerwelle. Konrad 
Schaffler und David Weiß, Wien: Vertr.: A. 
Loll und A. Vogt, Pat.-Anwälte, Berlin W. 8. 
2. 11. 06. Sch. 24479. 

— e. 2395417. Beiderseitig wirkende Kontaktvor- 
richtung für zungenartige Resonanzkörper. Hart- 
mann & Braun A.-G., Frankfurt a. M.-Bocken- 
heim. 26. 11. 06. H. 31721. 

— e. 5600. Elektrizitätszähler mit einem Gleich- 
strommotor zur Auslösung des Maximumzeigers. 
Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 
28. 11. 06. S. 14 638. 

— e. 295601. Elektrizitätszähler mit einem Wechsel- 
strommotor zur Auslösung des Maximumzeigers. 
Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H.. Berlin. 
28. 11. 06. S. 14639. 

— f. 2395628. Vorrichtung zum Entfernen von 
Schlacken an den Brennspitzen geneigter Bogen- 
lampenelektroden, bei welcher in der Nähe der 
Berührungsstelle der beiden Elektroden ein 
ınesserartiges Metallstück angeordnet ist. All- 
gemeine Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 
4. 12. 06. A. 9711. j 

— f. 95645. Glühfadenträger für elektrische Ghih- 
lampen, gekennzeichnet durch feuerfeste Stücke. 
durch welche der Glühfaden geht. Dr. Hans 
Kuzel. Baden bei Wien; Vertr.: Dr. Julius 
Ephraim, Pat.-Anw., Berlin SW. 11. 28. 5. U. 
K. 23 079. 

— g. 295 307. 


TE, 


die federnden 
Siemens & 


Unterbrechungskontakt für Indık- 
tionsspulen mit einem auf einer Schneide ge- 
lagerten Anker. Ernst Eisemann & Cie. Stutt- 
gart. 28. 11. 06. E. 9585. 

K1. 50d. 295303. Vielpoliges Magnetgestell zum 


: ut. 
Enteisen von gebrochenem oder g mahlenem 6 


Paul Weller. Leutzsch. 23. 11. 06. W. 21 438. 
Kl. 74a. 295421. Elektrische Weckeruhr mit Sig- 

nal von beliebiger Zeitdauer. Eduard Mu: 

Bielefeld, Jakobusstr. 4. 29. 11. 06. M. 23 144. 


Verlängerung der Schutzfrist. 


(Reichsanzeiger vom 31. Dezember 1906.) 


Kl. 21c. 216353. Mitnehmervorrichtung USW. E 
J. von der Heyde Fabrik für elektrisc 
Apparate, Komm.-Ges,, Berlin. . ei 

Kl. 74c. 217311. Maschinen-Telegraph USW. 
W. Schultz, Geestemünde. 11. 1. 04. Sch. J718% 
12. 12. 06. 


(Reichsanzeiger vom 7. Januar 1907.) 


Kl. 21b. 218 344. Sammlerplatten-Füllvorrich m 
usw. Carroll Potter, Philadelphia; N wäite. 
Gronert u, Willy Zimmermann. Pat.-: nn 


e 2, 00. 
Berlin SW.61. 22. 12. 03. P. 8573. 17. ] 


u o 


17. Januar 1907. 


—b. T i Ei 

ündwaaren- 

Fabrik Carl Koch, Linden i. W. 
B. 3780. 12. 12. 06. 

_e, 26352. Elektrische Schalter usw. Ed. J. 
von der Heyde Fabrik für elektrische 
Apparate. Komm. - Ges., Berlin. 22. 12. 083. 
H. 289. 14. 12. 06. 

ce, 98524. Organ mit Schaltkörper usw. Ed. 
J.von der Heyde Fabrik für elektrische 
Apparate, Komm.-Ges., Berlin. 29. 12. 03. 
H. 22863. 19. 12. 06. | 

—f. 215873. Glühlampenfassung usw. Johann 
Carl, Jena. 24. 12. 03. C. 4129. 15. 12. 06. 


KI.30d. 217 082. Gehörpatrone usw. Hans Sieger. 
Bonn a. Rh. 11. 1.04. S. 10517. 13. 12. 06. 


Zündbatterie usw. Bochum-Lin- 
und Wetterlampen- 
21. 12. 03. 


Auszüge aus Patentschriften. 


Nr. 163 853 vom 1. März 1905. 
Telephon-Apparat-Fabrik E.Zwietusch&Co. 
in Charlottenburg. — Schaltung für Fernsprech- 

hauptstellen. 
Schaltung für Fernsprechhauptstellen, dadurch 
gekennzeichnet, daß nach dem Abschalten der Ab- 


E 
E 
1 2 
= 


Elektrotechnische Zeitschrift. 
a M 


gekennzeichnet, daß die Uhr außer dem Kontakt x 
(Abb. 22) zum periodischen Kuppeln und Entkuppeln 
des Maximumzeigers noch einen zweiten Kontakt z 
enthält, dessen Einschaltung von dem Zeitabschnitt 
abhängt, in welchem der Maximalverbrauch registriert 
werden soll, und welcher den Erregerstrom eines am 
Maximumzeiger befindlichen Elektromagneten in der 
Weise beeinflußt, daß nur während bestimmter, von 
der Stellung der Uhr abhängiger Zeitabschnitte die 
Kupplung des Maximumzeigers eintritt, in den übrigen 
Zeitabschnitten aber verhindert wird. 


Nr. 163 874 vom 16. August 1904. 
(Zusatz zum Patente 146 184 vom 14. Juni 1902.) 
Siemens & Halske A.-G. in Berlin. — Lagerung 


des beweglichen Systems bei elektrischen Meß- 
instrumenten. 


Elektrisches Meßinstrument nach Patent 146 184, 
bei welchem die Lagersteine am beweglichen System, 


òb 


Abb. 24. 


Abb. 23. 


die Lagerspitzen dagegen am festen System ange- 
ordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß zu dem 
Zwecke, eine Neigung der Lagerachse des beweg- 
lichen Systems gegen die Drehachse zu vermeiden, 
bei vertikaler Anordnung der Drehachse das obere 
Lager, bei horizontaler Lage der Drehachse beide 
Lager als Zapfenlager ausgebildet sind. (Abb.23u.24.) 


Nr. 163 876 vom 29. Oktober 1904. 


Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft in 
Berlin. — Amperestunden-Motorzähler. 


Amperestunden-Motorzähler mit parallel zu den 
Ankerspulen geschalteten Nebenschlüssen, dadurch 


i "o 


Abb. 21. 


fragevorrichtung P (Abb. 21) an der Hauptstelle /7 | gekennzeichnet, daß letztere aus einem Material 


ein Relais M in der Brücke der Sprechleitungen 7, 8 
so lange eingeschaltet bleibt, bis durch das durch 
eine Nebenstelle N veranlaßte Ansprechen eines auf 
der Hauptstelle H befindlichen Überwachungssignales 
L die Brücke unterbrochen wird. 


Nr. 163873 vom 14. August 1904. 
(Zusatz zum Patente 137 115 vom 92. April 1902.) 
Elektrizitäts-A.-G. vormals Schuckert & Co. 
in Nürnberg. = Elektrizitätszähler zur Bestim- 
mung des Maximalverbrauchs mit beschränkter 
Registrierperiode. 
Elektrizitätszähler mit Maximumzeiger nach 
Patent 137 115, bei welchem der Maximumzeiger im 


Abb. 22. 


ae und die Uhr davon getrennt augeordnet ist 
BR as Kuppeln und Entkuppeln des Maximum- 
cers auf elektrischem Wege bewirkt wird, dadurch 


hergestellt sind, dessen Widerstand sich mit der 
Temperatur nur wenig oder gar nicht ändert. (Abb. 25.) 


. 
' 


Abb. 25. 


Nr. 163879 vom 5. Januar 1905. 
Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H. in Berlin. 
— Schaltuhr für Mehrfachtarifzähler. 

Schaltuhr für Mehrfachtarifzähler, dadurch ge- 
kennzeichnet, daß das Uhrwerk neben einem Sohalt- 


1907. Heft 8. 61 


organ, welches eine Periode von 24 Stunden besitzt. 
ein oder mehrere Schaltorgane mit wesentlich kürzerer 
Periode antreibt, welche während der Zeiten geringe- 


Abb. 26. 


ren Strompreises den Nebenschlusstromkreis des 
Zählers durch Kurzschließen oder Ausschalten perio- 
disch unwirksam machen. (Abb. 26.) | 


Nr. 163875 vom 19. Oktober 1904. 


Chonon Balnemones in Berlin. — Amperestunden- 
zähler nach dem Motorprinzip. 
Motorelektrizi- 
tätszähler mit per- 
manentem Magne- 
ten und rotierendem 
Anker, dadurch ge- 
kennzeichnet, daß 
zur Ausnutzung 
aller Streukraft- 
linjen die Spulen 
des Ankers die 
Magnetpole so weit 
umfassen, als es die 
Rotationsbewegung 
der Spulen zuläßt. 
(Abb. 27 bis 29.) 


s! 


Abb. 29. 


Nr. 163880 vom 24. März 1905. 


Hartmann & Braun A.-G. in 
Frankfurt a.M. — Spannungs- 
sucher. 


Elektrostatischer Spannungs- 
sucher, dadurch gekennzeichnet, 
daß das wirksame System in 
ein Glasrohr oder in ein ähnlich 
gestaltetes Isoliergehäuse ein- 
gesteckt ist. (Abb. 30.) 


Nr. 163 882 vom 2. August 1904. 

Franz Pawlowski in Wien. — 

Gleichrichterzelle mit festem 
Elektrolyten. 

1. Gleichrichterzelle, gekenn- 

zeichnet durch die Anordnung 

eines festen Elektrolyten, wie 


unter Umgehung des Um- 
schmelzens dargestellten Halb- 
schwefelkupfers. 

2. Ausführungsform der 
Gleichrichterzelle nach An- 


spruch 1. dadurch gekennzeich- 
net, daß eine Halbschwefel- 
kupferplatte zwischen zwei Elek- 
trodenplatten, von welchen eine 
eine Aluminiumplatte ist, ange- 
ordnet wird. 


Abb. 90. 


Nr. 163 8377 vom 20. November 1904. 


Dr. Martin Kallmann in Berlin. — Selbstregeln- 
der Belastungswiderstand zur Strom- Span- 
nungs- und Leistungsvergleichung. 


Selbstregelnder Belastungswiderstand zur Strom- 
Spannungs- und Leistungsvergleichun g. gekennzeich- 
net dadurch, daß mit Hilfe von Widerständen mit 
hohem Temperaturkoeffizienten infolge der an diesen 
bei Spannungs- oder Widerstandsänderungen auf- 
tretenden wechselnden Erwärmung konstante Strom- 
stärken und infolgedessen auch an den Enden von 
— diesen Regelungswiderständen vorgeschalteten — 
Normalwiderständen konstante Spannungen, sowie 
aus dem Produkt beider, konstante Leistungen 
während der Messungsdauer erzielt werden, 


62 


FI men pe 


Nr. 163 638 vom 6. November 1904. 
A. Schumann in Düsseldorf. — Stationsmelder 
mit sich verschiebenden elastischen, die Sta- 
tionsnamen und Reklamen tragenden Bändern. 


Stationsmelder mit sich verschiebenden, elasti- 
schen, die Stationsnamen und Reklamen tragenden 


er nd 
I Mm ZT Ton 


Abb. 31. 


Bändern, dadurch gekennzeichnet, daß die Bänder 
mit Ausschnitten versehen sind, die, wenn sie unter 
oder über die Kontaktstellen von Leitungen treten, 
Stromstöße herbeiführen, welche die Laufwerke 


hemmen oder die Aufwickelwalzen umschalten. 
(Abb. 81.) 


VEREINSNACHRICHTEN. 


Elektrotechnischer Verein. 


(Zuschriften an den Elektrotechnischen Verein sind an die 
Geschäftsstelle, Berlin N. 24, Monbijouplatz 3, zu richten.) 


Betrifft: Deutscher Verein für den Schutz des 
gewerblichen Eigentums. 


Der Deutsche Verein für der Schutz des ge- 


werblichen Eigentums ladet zu der am Donners- 
tag, den 17. I. 1907, abends 8 Uhr, im Saale der 
Nichtigkeitsabteilung des Kaiserlichen Patent- 
amtes, Eingang QGitschinerstraße, stattfindenden 
Vereinsversammlung ein, zu der Gäste will- 
kommen sind. Auf der Tagesordnung steht 
ein Vortrag des\Herrn Rechtsanwalt Dr. Isay- 
Berlin über: „Zivilrechtliche Schutzmittel gegen 
Beihilfe zur Patentverletzung.“ 


— m 


Vorträge und Besprechungen. 


Über Fixierung des Stickstoffs der Luft und 
Verwendung der gewonnenen Körper. 


Vortrag, gehalten in der Sitzung des Elektro- 
technischen Vereins am 24. IV. 1906 von 


Dr. Gg. Erlwein. 


(Schluß von S. 45.) 


Hinsichtlich der physikalischen und chemi- 
schen Eigenschaften des in den beschriebenen 
Retorten - Öfen hergestellten Kalk - Stickstoffes 
und seiner Anwendung in der Landwirtschaft, 
sowie seiner Verwendungsmöglichkeiten in der 
chemischen Industrie habe ich Ihnen noch fol- 
gendes zu berichten: 

Der Kalk-Stickstoff — Sie sehen ihn hier in 
einer größeren Flasche vor sich — ist ein 
schwarzes, an der Luft beständiges, zuweilen 
schwach nach Phosphor-Wasserstoff riechendes 
Pulver, das aus etwa 57°), Calciumeyanamid, 
14% ausgeschiedenem freien, die schwarze Farbe 
erzeugendem Kohlenstoff, 21°/, Atzkalk, 2,5% 
Kieselsäure, 40%, Eisenoxyd und kleinen Men- 
gen an Kalk gebundenen Schwefels, Phosphors 
und Kohlensäure besteht. Sein durchschnitt- 
licher Stickstoff-Gehalt beträgt,20%/,. In Wasser 
gebracht,igeht das Calciumceyanamid in Lösung, 
zersetzt sich aber, besonders in heißem Wasser, 
sehr rasch unter Ausscheidung von Atzkalk und 
unter Polymerisierung zu einem kompliziert Zu- 
sammengesetzten, Dicyanamid genannten Kör- 
per. Unter Einwirkung von überhitztem Wasser- 
dampf entläßt Kalk - Stickstoff seinen Stick- 
stoff quantitativ in Form , von y Ammoniak. 
Mit Säuren in seiner wässerigen Lösung ver- 


Abb. 3 a. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


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1907. Heft 3. 


17. Januar 1907. 


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Zu Abb. 32a una 32 b, 


Vergleichende Vegetations- 
versuche mit Chile-Salpeter, 
Ammonsulfat und Kalk-Stick- 
stoff bei Hafer und Rüben 


Zu Abb. 2c. 


Ernteerträge bei Mais auf 
Vergleichsfeldern mit gleich- 
wertiger Düngung von Kalk- 
Stickstoff, A mmonsulfat, 
Chile-Salpeter und Latriner- 
jauche. 


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17. Januar 1907. 
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setzt, gibt er unter gewissen Bedingungen eine 
Reihe hochinteressanter organischer Salze be- 
siehungsweise Körper, unter anderem auch 
Harnstoff. Durch Umschmelzen mit Soda, Koch- 
salz oder anderen Schmelzmitteln geht sämt- 
licher Stickstoff des Kalk-Stickstoffes in Cyanid- 
Stickstoff über und es entsteht eine Schmelze, 
die nach dem Erstarren aus einem Gemenge 
von Cyancaleium, Cyannatrium und den Um- 
getzungsprodukten des zugesetzten Schmelz- 
mittels besteht. Der Kalk-Stickstoff ist also, 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 3. 


Apparat zur Herstellung von Ammoniak aus Kalkstickstoff. 


a 


Abb. 33. 


wie Sie sehen, ein Körper von einer sehr großen 
Reaktionsfähigkeit. 

Verwendung findet der Kalk-Stickstoff: 

I. Als Stickstoff-Düngenmittel in der Land- 
wirtschaft, die, seitdem sie sich die Lehren 
von Liebig über den Einfluß von Stickstoff 
und anderem Kunstdünger auf das Wachstum 
und den Ernteertrag der Kulturpflanzen zu eigen 
gemacht hat, ganz ungeheure Quantitäten (ich 
komme am Schluß meines Vortrages auf die- 
selben noch zurück) künstlicher Stickstoff- 
Düngemittel verbraucht, und zwar in Forn von 
Chile-Salpeter und schwefelsauren Ammon, 
von denen das eine hauptsächlich aus der 
Wüste Atakama an der Westküste von 
Chile, das andere aus den Gasanstalten und 
Kokereien kommt. Die Verwendungsfähig- 
keit des Kalk - Stickstoffes als Düngemittel 
ist seit einer Reihe von Jahren festge- 
gestellt durch agrikulturtechnische Versuche, 
an denen gelehrte landwirtschaftliche Institute 
in fast allen europäischen Ländern — in Deutsch- 
land waren es in erster Linie die Institute in 
Darmstadt (Prof. Wagner) und Posen (Prof. 
Gerlach) — in umfangreichstem Maße beteiligt 
waren. Die Ergebnisse dieser Arbeiten bilden 
eine ganze Literatur für sich, aus der nur her- 
vorgehoben sein möge, daß Kalk-Stickstoff bei 
fast allen Kulturpflanzen unter sonst gleichen 
Verhältnissen dem schwefelsauren Ammoniak 
vollständig und dem Chile-Salpeter annähernd 
gleichwertig ist, insofern aber dem Chile-Salpeter 
überlegen ist, als er im Boden festgehalten wird 
und sich nur langsam in lösliche Salze verwan- 
delt und deshalb nicht einfach durch starken 
Regen aus dem Erdreich ausgewaschen werden 
kann. Mit anderen Worten heißt das also, daß 
der Stickstoff des Kalk-Stickstoffes durch die 
Bodenbakterien ebenso leicht nitrifiziert wird, 
das heißt in von der Pflanze aufnahmefähigen 
Salpeter umgewandelt wird, wie der Ammoniak- 
Stickstoff des Ammonsulfats. Beim Düngen 
wird der Kalk-Stickstoff etwa 8 bis 10 Tage vor 
der Aussaat als Pulver auf den Acker gestreut, 
bei Kornfrüchten meist in Gaben von 250 kg auf 
I ha, entsprechend 50kg Stickstoff,und dann durch 

inkrümmern etwa 1 dm unter die Boden-Ober- 
fläche gebracht. 

Die düngende Wirkung von Kalk - Stick- 
stoff im Vergleich mit gleichwertigen Mengen 

ülle-Salpeter und schwefelsauren Ammons 
ttt sehr klar in Erscheinung in den photo- 
graphisch wiedergegebenen Vegetationsver- 
suchen von Wagner in Abb. 32b. Die Vege- 
tationsgefäße von gleichem Inhalt sind alle 
mit derselben Erde von gleichem Kali- 


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1810 1830 850 - 1870 1890 1910 
Weltverbrauch an Chilesalpeter 1830—1905. 
Abb. 84. 
1896 1897 1898 1899 1300 1901 1902 1903 1904 105 1896 1897 1898 1899 100 1901 1902 1903 104 1905 
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1836 1897 1898 1899 1900 1901 1902 1903 190% 1905 1896 1897 1898 1899 1900 190 1902 1903 1904 1905 
Schweden Spanien 
Gesamteinfuhr von Chile-Salpeter in Europa Einfuhr von Chile-Balpeter in verschiedenen Ländern 
in Tonnen. ın Tonnen. 
Abb. 86a. Abb. 35b. 


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64 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 3. 


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und Phosphorgehalt gefüllt und nach der er- 
folgten Einsaat von Hafer alle mit dem ent- 
sprechenden Stickstoff-Düngemittel versetzt wor- 
den, und zwar von links nach rechts mit steigen- 
den Gewichtsmengen. Es ist, besonders auf dem 
unteren Bilde von Abb. 32a, sehr deutlich die an- 
regende Wirkung der normalen Dosen auf die 
Vegetation, gleichzeitig auch die verzögernde 
Wirkung anormaler Dosen, das heißt die Wir- 
kung der Überfütterung mit Stickstoff zu er- 
sehen. Die Abb. 32c zeigt Düngeresultate, die 
von der Landwirtschaftlichen Hochschule in 
Pisa bei Mais unter Anwendung gleicher Men- 
gen Stickstoff in Form von Kalk-Stickstoff, 
Ammonsulfat, Chile-Salpeter und Latrinenjauche 
erzielt wurden. Die Reihen 4, 5, 6 und 7 der Ab- 
bildung lassen, beginnend mit Kalk-Stickstoff, die 
Wirkung der einzelnen eben genannten Dünge- 
mittel auf die Maisstaude, die Maiswurzel sowie 
auf die Ernteerträge an Maiskolben mit Deck- 
blatt, Kolben ohne Deckblatt, entkörnten 
Kolben und an Maiskörnern erkennen. 

2. Als Mittel zur Herstellung von Ammonium- 
sulfat, einem Körper, der seit Jahren von der 
Landwirtschaft neben dem Salpeter in großen 
Mengen als geschätztes Stickstoff - Dünge- 
mittel gebraucht und bis jetzt von den Gas- 
anstalten und Kokereien in Deutschland in 
Jabresmengen von etwa 170000 t auf den Markt 
gebracht wird, ohne daß dieser als Nebenprodukt 
gewonnene Stickstoff aber wesentlich billiger 
wäre als der des Chile-Salpeters. Der Wirkung 
hochgespannten Dampfes ausgesetzt, wird der 
Kalk-Stickstoff im Sinne der Gleichung 


Ca C N; +3 H0 = Ca C 0; u. 2 N H} 
JTA N e E, 


J R, rk Nur 
Kalk-Stickstoff Wasser Koblens. Kalk Ammoniak 


in gasförmiges Ammoniak zersetzt, das in 
Schwefelsäure -Vorlagen als Sulfat gewonnen 
wird. Solche Ammonsulfat-Betriebe sollen ge- 
gebenenfalls den Kalk-Stickstoff-Fabriken zur 
Verarbeitung ihrer Überproduktion angegliedert 
werden. Die Einrichtung einer Sulfat-Anlage, 
wie sie auf der Grundlage einer Tagesproduk- 
tion von 1 t in unserem hiesigen Versuchsbe- 
trieb mit technischem und wirtschaftlichem Er- 
folg ging, geht aus der Abb. 33 hervor. Durch 
einen mit gelochten Hohlzylindern oder Horden 
versehenen, eingemauerten, hermetisch ge- 
schlossenen Eisenbehälter, in dem sich Kalk- 
Stickstoff befindet, wird überhitzter Wasser- 
dampf geleitet und das Ammoniak frei ge- 
macht. Das so entstandene Ammoniak läßt man 
dann abblasen und in die mit konzentrierter 
Schwefelsäure gefüllten Absorptionsgefäße ein- 
treten, wo es sich als Ammonsulfat in fester 
Form auf dem Boden absetzit. 

3. Zur Herstellung des Dicyandiamids, eines 
in der Anilinfarben- und Pulver-Fabrikation an- 
wendbaren Körpers, der durch geeignetes Aus- 
laugen des Kalk-Stickstoffes mit Wasser und 
Auskristallisieren der Lösung in Form hübscher 
weißer Kristalle gewonnen wird. Der chemische 
Vorgang dabei ist: 


2CaCN+4H,0=2(Ca(OH.,-+(UNN Ha). 
ATS O, [= anne Ve a 
Kalk-Stickstoff Atzkalk Dicyandiamid 

4. Als Ausgangsmaterial zur fabrikmäßigen 
Herstellung von Cyannatrium beziehungsweise 
Cyankalium, bei welcher der Kalk-Stickstoff!) 
mit überschüssigem Kochsalz zusammenge- 
schmolzen und dadurch fast vollständig in 
Cvannatrium übergeführt wird. Die auf diese 
Weise erhaltene Schmelze, die etwa 220%, bis 
230/, Cyannatrium enthält, entsprechend 300) 
Cyankalium, geht entweder als sogenanntes 
„Cvannatrium-Surrogat“ direkt in den Handel 
und kann in der Goldindustrie anstelle von 
reinem Cyvankalium zur Extraktion von Gold 
aus Golderzen oder Amalgations-Rückständen 
(tailings und slimes) benutzt werden, oder sie 
wird weiter durch Austreiben der Blausäure, 
Auffangen derselben in Vorlagen von Natron- 
oder Kalilauge und Eindampfen dieser C'yanid- 
laugen anf handelsfähiges, chemisch reines, 
weißes Cyannatriun oder Cyankalium ver- 
arbeitet. Nach Fertigstellung einer im Bau 
begriffenen, in der Nähe von Berlin liegenden 
Fabrik werden alsbald die beiden Produkte: 
„Cyankalium -Surrogat“ und „Handels - Cyan- 


Y) Nach einem von Dr. Freudenberg angegebe- 
uen Weg. 


natrium“ oder „Cyankalium“* in sehr großem 
Maßstabe hergestellt werden. 

5. Auch für die Herstellung eines Härte- 
mittels für Eisen und Stahl hat sich Kalk-Stick- 
stoff ein neues Verwendungsgebiet erobert. Die 
Eigenschaft, seinen Kohlenstoff dem zu härten- 
den Material unter gewissen Umständen abzu- 
geben, hat dazu geführt, Verbindungen des 
Kalk -Stickstoffes mit anderen anorganischen 
Körpern herzustellen, welche die dem Kalk- 
Stickstoff selbst spezifische Abgabe des Kohlen- 
stoffes in besonderer Weise befördern. Unter 
dem Namen „Ferrodur“ ist dieses neue Prä- 
parat seit kurzer Zeit im Handel erschienen 
und hat sich bereits eine große Anzahl von An- 
hängern erworben. Die bekannte Werkzeug- 
und Maschinenfabrik Ludwig Loewe, deren Chef- 
Chemiker Dr. Reininger das Verfahren zuerst 
zum Patent angemeldet und auf dessen tech- 
nischen Wert aufmerksam gemacht hat, stellte 
in ihren Betrieben die außerordentlich gleich- 
mäßige Wirkung dieses neuen Härtemittels fest, 
welches sich besonders auch bei solchen Tem- 
peraturen bewährt, bei denen bisher eine gleich- 
mäßige Kohlung des Eisens Schwierigkeiten 
machte. 

6. Zur Gewinnung von Harnstoff nach einem 


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1893 1894 1895 1896 1897 1898 


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17. Januar 1907. 


hundertjähriger Arbeit diesem spröden Element 
das uns aus dem unendlichen Vorratsraum der 
Atmosphäre unbeschränkt zur Verfügung steht, 
nachgejagt ist und es in eine feste Verbindung 
zu zwingen getrachtet hat. Wie schon erwähnt, 
liegt die Hauptverwendung des Stickstoffes auf 
dem Gebiete stickstoffhaltiger Düngemittel. Die 
Bedeutung und den Wert dieser Körper für die 
Landwirtschaft werden Sie am besten an Hand 
der mit den nötigen Erläuterungen versehenen 
Abb. 34 bis 41 ersehen. 

Abb. 34 gibt ein Bild von der Zunahme der 
Chile-Salpeter-Herstellung beziehungsweise der 
Ausfuhr von Salpeter aus Chile und zeigt, daß 
die Salpeter-Ausfuhr von 30000 t im Jahre 1859 
bis auf 1,3 Mill. t im Jahre 1904 gestiegen ist. 
Aus Abb. 35a ist in Tonnen Europas Einfuhr 
von Chilesalpeter, aus Abb. 35b der Anteil zu 
ersehen, den die einzelnen europäischen Länder 
an dem Salpeterverbrauch haben; Deutschland 
steht dabei infolge seiner hochentwickelten land- 
wirtschaftlichen Intensivkultur an oberster Stelle 

Abb. 36 enthält die Salpeter - Einfuhr in 
Deutschland von 1896 bis 1905 in Millionen Mark, 
Abb. 37 und 38 Deutschlands Gesamtverbrauch, 
Gesamtproduktion, Einfuhr und Ausfuhr von 
schwefelsaurem Ammonium.!) Abb. 39 zeigt die 


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1899 1900 1901 1902 1903 1904 


Einfuhr von Chile-Salpeter in Deutschland in Millionen Mark. 
Abb. 36. 


schon in kleinerem Betrieb arbeitenden Ver- 
fahren, bei dem Kalk-Stickstoff durch geeignete 
Behandlung mit Säuren unmittelbar in leicht 
kristallisierbare Lösungen von Harnstoff über- 
geführt werden kann. 

Man gelangt also, ıneine Herren, wie Sie 
sehen, unter Zuhilfenahme der Elektrizität und 
des Stickstoffes der Luft von den anorganischen 
Materialien Kalk und Kohle (Koks) auch leicht zu 
dem interessanten organischen Harnstoff, dessen 
synthetische Darstellung aus dem anorganischen 
Cyanamınonium durch Wöhler seinerzeit in 
Fachkreisen so berechtigtes Aufsehen erregte 
und die Vorstellungen über den Aufbau organi- 
scher Körper fundamental veränderte. 

M. H.! Wenn ich auf dem langen Wege 
meines Vortrages so viel von dem Stickstoff re- 
sprochen habe, der wahrscheinlich eine Reihe 
der anwesenden Herren bisher wenig interessiert 
hat, so bin ich Ihnen doch wohl eine Erklärung 
darüber schuldig, warum die Chemie in fast 


in gewisser Wechselbeziehung stehenden Preis: 
kurven?) für 1 kg Stickstoff im Salpeter und 
Ammoniumsulfat nach den Monatsnotierungen 
in den Jahren 1897 bis 1905. E 
Es ist aus diesen Abbildungen ersichtlich, 
daß der Salpeter-Verbrauch in Deutschland, der 
zu %/, auf die deutsche Landwirtschaft entfällt, 
von rund 352 000 t im Werte von 63 Mill. M im 
Jahre 1893 bis auf rund 475000 t im Werte von rund 
90 Mill.M im Jahre 1904 stieg, während derGesamt- 
verbrauch an Ammoniumsulfalt in Deutschland, 
den fast ausschließlich die deutsche Landwirt 
schaft trägt, sich von 96000 t im Werte vor 
17 Mill. M im Jahre 1898 auf 172000 t ım Werte 
von rund 43 Mill. M im Jahre 1904 erhöhte. Die 


, N ; ck- 
1) Die Werte sind teils von Haarmann er 
auf“, Bd. 42, 1906, S. 422 bis 419), teils von Caro, 1894, 


a . $ A 7 7 U 2 
in der Polytechnischen Gesellschaft Berlin vom - 
entnommen. | nt- 
") Dieselben verdauke ich dem freundlichen In 
Regen onen des Herrn Dr. Weitz von aer 
er vereinigten Salpeter-Produzenten. 


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17. Januar 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1807. Heft 3. 
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Deutschlands Ammoniumsulfat-Verbrauch-Produktion und Tausend Deutschlands Gesamtverbrauch, Gesamtproduktion. Einfuhr und 
dei nach Wert in Millionen Mark von 1898—1904. Tonnen Ausfuhr von Ammoniumsulfat 1898 1904. 
„Aussenhande 2: I IT TIIIIIIILIIIITITITTTTTTTTM 
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F wa hergestelltor Stickstoff Körper etwa 
die ne die Landwirtschaft allein für 
afuhi. altigen Düngemittel etwa 115Mill.M 
Allan en hat, von denen etwa 80 Mill. M ins 
chic en, also eine Summe von recht be- 
Abbas national-ökonomischer Bedeutung. 
>66) enthältinGewichten und Geldwert 


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dargestellt die deutsche Produktionszunahme 
und Ausfuhr an Cyankalium, die infolge sehr 
rascher Entwicklung der Gold-Cyanidlaugerei in 
Transvaal, Australien und Amerika von 50 000 M 
(18 t) im Jahre 1886 auf 4,3 Mill. M (4000 t) im 
Jahre 1905 gestiegen ist. 

Aus Abb. 41 sind in graphischer Darstellung 
die Preise ersichtlich, die 1 kg Stickstoff in den 
wichtigsten Stickstoff-Produkten des Handels: 


65 


—— on _ 


Cyankalium, Salpetersäure, Chilesalpeter und 
Ammoniumsulfat, in den letzten Jahren kostete. 

Der Stickstoff wird also am geringsten be- 
zahlt in den Düngemitteln, während er in der 
Salpetersäure und im Cyankalium wesentlich 
höhere Preise erzielt. Daraus geht also klar 


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4903 2) 05 306 
Es kostete I kg Stickstoff: 
nach I im Cyankalium (98% ,) 65 bis 85 M 
„~ IE in Salpetersäure von spezif. Ge- 
wicht 1,31 (34° B6) etwa. . . . 8 a 
»„ III im Natronsalpeter (Chilisalpeter) 
für Landwirtschaft u. Industrie 12 „ 15 „ 
= -~ IV im Ammoniumsulfut (grau 4%) 12 „ 18 „ 
ETA HH | Abh. 41. 
FETITE HHTH 
HHHH HHHH H HHHH f hervor, daß ein Stickstoff-Fixierungsverfahren 
HHHH H HHHH | für Herstellung von Salpeter-Säure schon wirt- 
HHHH TH Ba HHHH HEH asiri f schaftlich sein kann, wenn es für Gewinnung 
HHHH HAH FREE EH HO | der billigen Düngemittel in Form der Nitrate 
OSEERE | noch gar nicht in Frage kommt. 
1898 99 1900. u 02 03 04 1905. M. H.! Ich habe Ihnen nun hier gezeigt, 
Deutsche Ammoniak -Verkautsvereing um welche Werte es sich in der Stickstoff-Frage 
Abb. 38. handelt und muß noch hinzufügen, daß der 
1900 YH 1901 1903 10% 1905 
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g u u 1900 1901 sor 1903 1903 1905 
Abb. 39. 


Bedarf an Stickstoff durch die genannten sehr 
großen Mengen in keiner Weise gedeckt ist. 
Allein Deutschland könnte mit Leichtigkeit die 
vierfache Menge Stickstoff-Verbindungen dem 
Ackerboden zuführen, wenn überall eine so 
zweckmäßige landwirtschaftliche Arbeitsweise 
wie in der Provinz Sachsen eingeführt wäre. 
Welche Menge die übrige ackerbautreibende 
Welt aufnehmen kann, läßt sich, auch nur 


66 Elektrotechnische Zeitschrift. 


schätzungsweise, nicht angeben. Für allen 
diesen Bedarf ist aber das Ausgangsmaterial in 
dem Stickstoff der Luft in reichlicher Weise 
vorhanden — die Atmosphäre enthält über der 
Fläche eines Hektars so viel Stickstoff, als die 
ganze deutsche Jahreseinfuhr aus Chile be- 
trägt — und es sind jetzt, wie Sie aus meinen 
Ausführungen entnommen haben, Bindungs- 


diamid aus Kalk-Stickstoff und über seine Ver- 
wendungsfähigkeit zum Härten von Stahl. 
Interessante, zum Schluß gebrachte graphische 
Darstellungen über den Stickstoffwert in 
den einzelnen in der Technik und Landwirt- 
schaft gebrauchten Stickstoff-Körpern, über die 
Einfuhr von Salpeter und Ammon-Stickstoff 
und über Inlandsproduktion an diesen 


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Deutschlands Ausfuhr an Cyankalium 1886 bis 1904. 
Abb. 40. 


möglichkeiten geschaffen, die uns in Ruhe der 
Erschöpfung der natürlichen Salpeterlager und 
sonstigen Stickstoff - Quellen entgegensehen 
lassen. 


Zusammenfassung. 


In dem Vortrag wird in der Hauptsache das 
Verfahren der Stickstoff -Fixierung unter Be- 
nutzung von Karbiden, an dessen technischer 
Ausarbeitung der Vortragende beteiligt war, 
sowie die technische Verwendung der dabei 
erzielten Produkte: Cyanide und Cyanamide 
beziehungsweise Kalk-Stickstoff, in eingehender 
Weise behandelt. 
` Zu Eingang sind auch kurz die Lichtbogen- 
Verfahren der Amerikaner Bradley und 
Lovejoy von der Atmospheric Products Com- 
pany und der Norweger Birkeland und Eyde 
zur Herstellung von Salpetersäure beziehungs- 
weise Kalk-Salpeter aus Luft erwähnt. Bei 
dieser Gelegenheit wird gleichzeitig der bis 
jetzt noch nicht veröffentlichten, von Werner 
von Siemens und Dr. O. Frölich ausgehenden 
und bis vor einigen Jahren fortgesetzten und 
und geförderten Stickstoff-Arbeiten der Firma 
Siemens & Halske A.-G. gedacht, die be- 
weisen, welches Interesse die deutsche Industrie 
an der Lösung des Stickstoff-Problems schon 
zu einer Zeit genommen hat, wo dessen wirt- 
schaftliche und technische Bedeutung in wei- 
teren Fachkreisen noch nicht allgemein be- 
kannt war. 

Bei Besprechung der Stickstoff-Fixierungs- 
Verfahren über Karbid, die unter Zugrunde- 
legung der Patente von Dr. Frank und Dr. 
Caro von seiten der Cyanid-Gesellschaft, einer 
Gründung der Siemens & Halske A.-G., der Deut- 
schen Gold- und Silber-Scheideanstalt in Frank- 
furt a. M. und der Deutschen Bank in Berlin, 
aufgenommen und bis zur Einführung in die 
Großtechnik ausgebildet wurden, werden ein- 
gehend, und zwar zum ersten Male in der 
Öffentlichkeit, die Apparate zur Gewinnung 
von Kalk-Stickstoff beziehungsweise Calcium- 
cyanamid beschrieben. Es wird an Hand von 
Abbildungen der Retortenofen zur Kalk-Stick- 
stoff-Gewinnung nach Frank-Caro, sowie der 
elektrische Widerstandsofen erklärt, in dem 
nach einem der Cyanid-Gesellschaft patentierten, 
von Siemens & Halske A.-G. angegebenen 
Verfahren Kalk Stickstoff unmittelbar aus den 
Elementen Kalk, Kohle und Stickstoff gewonnen 
wird. er 

Als neu in dem Vortrag sind weiter die Mit- 
teilungen über Resultate der in Parallele mit 
Chile-Ssalpeter und Ammonsulfat angestellten 
Vegetationsversuche mit Kalk-Stickstoff zu be- 
trachten, sowie die Angaben über Gewinnung 
einer Reihe chemisch wichtiger Produkte, wie 
Cyankalium, Ammoniak, Harnstoff, Dicyan- 


Körpern geben ein anschauliches Bild von der 
national - ökonomischen Bedeutung der Stick- 
stoft-Frage für Industrie und Landwirtschaft 
und von dem Wert solcher Stickstoff-Bindungs- 
methoden, die es ermöglichen, unter Benutzung 
einheimischer billiger Dampf- oder Wasser- 
kräfte einen Ersatz für Chile-Salpeter und 
Ammonsulfat im Inlande herzustellen. 


BRIEFE AN DIE SCHRIFTLEITUNG. 


(Für die in dieser Spalte enthaltenen Mitteilungen über- 
nimmt die Schriftle kung keinerlei Verbindlichkeit. Die 
Verantwortlichkeit für di 

liegt lediglich bei den Verfassern se 


Verteilung des Kraftflusses in Wendepol- 
Maschinen. 


Zu den Ausführungen von Prof. E. ARNOLD 
auf S.261 der „ETZ“ 1906 möchte ich folgendes 
bemerken. 

Das auf Seite 263, Abb. 4 dargestellte Streu- 
bild nach BRESLAUER ist riehtig, wenn nur 
Wendepole und Anker Strom führen, das Haupt- 
feld unerregt ist. Bei stromführender Maschine, 
wo also Haupt-Wendepole und Anker Strom 
führen, erfolgt die Kraftlinienverteilung nach 
Abb. 5, Seite 263. Ebenso richtig aber ist das 
Schaubild nach Abb. 6, Seite 263, indem der von 
den Wendepolen herrührende Krafıfluß eine 
Verdrehung der Mittelebene des Hauptpoles zur 
Wirkung hat. 

Die Magnetisierungskurve nach Abb. 3, 
Seite 262, ist bei stromloser Maschine richtig, 
das heißt solange kein Ankerfeld einwirkt. Be- 
kanntlich erzeugt der stromdurchflossene Anker 
ein Feld, welches seine Amplitude (seine Pole) 
an der Stelle der Wendepole hat, und welches 
von einer MMK 

A Wr' = Fr = AS. 
p 


für ein Polpaar erregt wird. 


A Wr'= Anker-Amperewindungen für ein Pol- 
paar. 


N = Leiterzahl total. 
ia = Stromstärke für einen Ankerstromzweig. 


Diese Amperewindungen müssen durch ent- 
gegengesetzt wirkende, aut den Wendepolen 
aufgebrachte Amperewindungen neutralisiert 
werden. Und erst die Differenz A Ww — AWr er- 
zeugt einen Wendekraftfluß. | 


AWw = totale, auf den Wendepolen aufgebrachte 
Amperewindungen. na 


A Wr = totale Anker-Amperewindungen = N je 


Bei stromlosem Anker dagegen wirken die 
Bann Am Sor Raun gon A Wo kraftfluß- 
rzeugend und werden daher die Wendepole 
bald gesättigt sein. Die Magnetisierungskurve, 


hat also auf die tatsächlichen V 
‘keinen Bezug. Dies soll nun an der Maschine 


e Richtigkeit der Mitteilungen 
lbst,) wi 


190%. Heft 3. 17. Januar 1907, 


Z—Z———m—m= FF[Ee[FERBRBW/Ö/ÖWF € =€ ||| m 


Abb. 3, bezieht sich also auf stromlosen Anker 
erhältnisge 


die in dem Aufsatze des Verfassers auf 8, % 
der „ETZ“ 1907 beschrieben ist, des weiteren 
gezeigt werden. Bei 40 Amp Belastung war: 


A Wo = 5200 
AWr = 3700 


an FT sn I nk a ie a nn 


A Ww — A Wr = 14% Amperewindungen total. 


Diese MMK erzeugt einen Kraftfluß in den 
Wendepolen in vorl en Falle von der 
Größe 0,041 . 106, während die Hauptpole 0.68. 105 
Kraftlinien entsenden. Der Wendekraftfuß ist 
also verhältnismäßig klein, und arbeitet die 
Maschine auf der geraden Strecke der Mag- 
netisierungskurve, wie auch aus dem Diagramm 
Abb. 2 des erwähnten Aufsatzes deutlich her- 
vorgeht, und variieren die tatsächlich erforder- 
lichen Amperewindungen genau nach einer 
Geraden. 


Brünn, 27. VI. 1906. Pelikan. 


Die Erzeugung einer Phasenverschiebung von 
genau 90° durch bloße Induktion. 


Bezugnehmend auf obigen Aufsatz in der 
„ETZ“ 1906, S. 1067, gestatte ich mir darauf 
aufmerksam zu machen, daß in der Schlulb- 
formel dieser Entwicklung ein Druckfehler 
enthalten ist, da das Radikal 


Wi. W 
e “nipi 

heißen muß. Bei dieser Gelegenheit dürfte zur 
Ergänzung der Anmerkung des Verfassers der 
Hinweis nicht ohne Interesse sein, daß die dem 
Aufsatze zugrunde liegenden Vorgänge — im 
Gegensatze zu MASCART und JOUBERT, Lehr- 
buch der Elektrizität und des Magnetismus, 
Bd. 1, S. 492, wo die Ausdrücke für die Phasen- 
verschiebung der beiden Zweigströme nur bin- 
geschrieben sind und zu COHN, Das elektro- 
magnetische Feld, Seite 323, wo überhaupt nur 
die Grundgleichungen aufgestellt sind — sehr 
ausführlich in dem Werke von J. J. THOMSON, 
Recent researches in electrieity and magnetism, 
Seite 512, Art. 420 für zwei Zweige und in 
Art. 422 für beliebig viele Zweigströme mit 

egenseitiger Induktion behandelt sind. In 

em ersteren Artikel sind die Ausdrücke für 
tg qa und tg q; der Zweigströme, welche gleichen 
Zähler besitzen und sich im Nenner nur durch 
zyklische Vertauschung der für jeden Zweig 
charakteristischen Konstanten voneinander 
unterscheiden, auch mit entgegengesetziem 
Vorzeichen aufgestellt, sodaß sofort ersichtlich 
ist, daß der eine Zweigstrom dem Hauptstrome 
vor- und der andere nacheiilt. 


-Linden-Hannover, ®. XI. 1906. 
W. Uhde. 


Erwiderung. 


Ich danke Herrn W. UHDE für die freund- 
liche Berichtigung des Druckfehlers und für 
die zu meiner kurzen Bemerkung gegebenen 
Bu UEDnBEn, denen ich nur hinzufügen will, 
daß auch in der unabhängig von THOMSON 
abgeleiteten Gl. (3) der Aufgabe 159 meiner 
Sammlung der verschiedene Sinn der beiden 
Phasenverschiebungen aus den entgegen 
p eoan Vorzeichen der im übrigen gleichen 

ähler ersichtlich ist, während die stets positiven 
Nenner durch zyklische Vertauschung der In- 
dexe auseinander hervorgehen. Das von Herra 
UHDE angeführte Werk von THOMSON ist n 
leider weder zur Hand, noch bekannt, e 
hofte ich, daß die Darstellungsweise abweichen‘ 
genug ist, um zu erkennan, daß ich es nic 

enutzt habe. 


Berlin, 19. XIIL. 1906. Dr. Müllendorff. 


— nn 


Die Erträgnisse von Elektrizitätswerken in 
mittleren und kleinen Städten. 


Infolge starker Arbeitsüberhäufung A 
infolge meiner Übersiedelung nach Berlin P 
ich erst durch den am 27. November im hiesig 
Elektrotechnischen Verein gehaltenen RE 
„ETZ“ 1906, S. 1111, abgedruckten Vortrag Kena]. 
nis erhalten von dem Aufsatz des Herrn Aus d 
sekretär DETTMAR, „ETZ“ 1906, S. 968/973 H 
989/993. In diesem Aufsatz unterziebt 
DETTMAR meine Untersuchungen aU ar 
finanziellen Ergebnisse städtischer Elektr ni # 
werke „ETZ“ 1905, S. 673“, einer abfä er 
Kritik, was mich veranlaßt, kurz auf m 
damalige Arbeit zurückzukommen. Herrn 

1. Über die Art und Weise der von Z5. 
DETTMAR an meinen Mitteilungen geübten 


err 
die 


17. Januar 1907. 


mich nicht weiter auslassen ; möchte aber 
glich doch auf die Zen: S. 968, 
aufmerksam machen. Um en er on. 
Arbeit herabzusetzen, werden in einer 1 h 
egenübergestellt die in der Statistik der „E 
ent altenen Werke und die von mir berück- 
sichtigten Werke, für welche in der Statistik 
der Vereinigung der Elektrizitätswerke Angaben 
emacht sind. Zur Orientierung für diejenigen 
ser, welche die Statistik der Kereinlaung 
der Flektrizitätswerke nicht kennen sollten, 
sei erwähnt, daß in dieser nur solche Werke 
Angaben machen, welche mindestens ein 
volles Betriebsjahr hinter sich haben. Zum 
Vergleich mit den Werken dieser Statistik, mit 
Waken also, welche Anfang des Jahres 1904 
bereits im Betrieb gewesen sein müssen, ver- 
tin Hog DeeS erde Ana 
tande vom 1. IV. 1 n der Statisti 
der ETZ" 1906 aufgeführt sind, und zwar nicht 
etwa bloß die su diesem Zeitpunkt bestehen- 
den Werke, sondern auch die im Bau be- 
piemin, Eran set ad Werke I 
ke. Herr DETTMAR sie erke in 
Ver; leich, während höchstens 1130 herangezogen 
werden durften. 

Ich erwähne dies nur, um darzutun, daß 
die Kritik des Herrn DETTMAR von besonderem 
Wohlwollen nicht durchweht ist. Was Herr 
DETTMAR mit dieser Zahlentafel I ‚beweisen 
wollte, hätte er auch mit den richtigen Ver- 
gleichswerten beweisen können, nur wäre die 
Prosentzahl für mich etwas (wenn auch unbe- 
deutend) günstiger gewesen. 

3. Ich muß Herrn DETTMAR vollständig recht 
geben, daß die Zahl der von mir seinerzeit 
(‚ETZ" 1905) untersuchten kleinen Städte!) 
sehr gering war, nur einige Prozent der tat- 
sächlich bestehenden. Wenn mir die Hilfs- 
mittel a TEL DBLDG gopiau on DAMEN; m. sie 
Herrn DETTMAR kraft seines Amtes zur Ver- 
fügung stehen, so hätte ich eben auch mehr 
Material zusammentragen und verwerten können. 
u Herr rn spunto man m 
terial verwerten, als er erhalten konnte. r 
hat swar in der Gruppe I sechsmal mehr Städte, 
als ich, heranziehen können, aber der Prozent- 
sats beträgt nach Herrn DETTMAR3 Aufstellung 
auch nur etwa 7%, gegen 1,20/, bei mir. 

Ich habe seinerzeit das mir verfügbare 
Material verarbeitet und in der „ETZ“ ver- 
öffentlicht, in der Annahme, daß meine Angaben 
dort nicht kritiklose Leser finden, und daß es 
vielleicht vielen Fachgenossen interessieren 
würde, das vorhandene Material systematisch 
bearbeitet vorgelegt zu erhalten. Ich habe 
aber demLeser alle Angaben gemacht, welche 
sur Beurteilung der gegebenen Zahlen not- 
wendig sind, besonders also habe ich genau 
angegeben, wieviel Werke in jeder Kategorie 
betrachtet sind, außerdem habe ich den Ver- 
such gemacht, die einzelnen gefundenen Resul- 
tate noch zu erklären. 

Wenn ich aber einem Fachgenossen (also 
keinem Laien) sage, von fünf Städten, deren 
Ergebnis mir bekannt ist, ist der durchschnitt- 
liche Brattoüberschuß 3,9 0o, so kann ich kaum 
en dag u Fachmann durch diese”An- 

n „durchaus ild“ i 

err DETTMAR sich auf 'S. 972/973 e E A 
erhalten soll. Ich bin der Ansicht, daß jeder 
Leser das von mir mitgeteilte Ergebnis eben 
nur als das betrachten wird, was es in Wirk- 
lichkeit ist, ein Mittelwert für fünf von mehreren 
undert vorhandenen Werken. Ich habe in 
meinen statistischen Veröffentlichungen stets 
davor gewarnt, statistische Werte als Evange- 
lium zu betrachten, der Zweck meiner Ver- 
fentlichung war lediglich der, das vorhan- 
te ee bekannte Material zu be- 
Suhrateilen, und wie ich NETZ“ 0 en, sm 
an ei ns Mane, einen Gedankenaustausch 
H erung der Statistik anzuregen. 
al Se at Bun in a namen! 
regung aufgenommen und die 
durch ale REN let ı h ento 
nun im Folgend f . Ich möchte 
ibra en auf einige Punkte der Aus- 
welt oa Sa omn DETTMAR zurückkommen, 
Anspruch Zeny eine augenblicklich stark in 
nk yo mmene Zeit gestattet; ich behalte 
auf Ein’ E einem besonderen Aufsatz näher 
wendig Pe einzugehen, falls dies not- 
orr DETTMAR bezieht seine sämtlichen 
Angaben auf die Einwohnerzahl, ich habe bei 
(Was ihres p statistischen Veröffentlichung 
und den Ban Statistiken für das Projektieren 
; © Sn Br ae 
e E . , Zi 1e8 
tee Ren dabei aber die Erfahrung ge- 
-man nicht durchgehend brauchbare 


N Meino U 
all ntersuchungen bezogen si h 
Betrieber menden Btädtckategorien. Rs wurden dio 
nen leider no von etwa % Werken behandelt, unter 
ur etwa 17 kleinere Werke sich befanden. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


Werte bekommt, besonders nicht in kleinen 
Städten. Ein einziger Großkonsument kann 
da die Größe des Werkes und dadurch 
den Betrieb mehr beeinflussen, wie 1000 
Einwohner. Ich habe deshalb stets alle An- 

aben auf die Leistungsgröße der Zentralen 

ezogen, ein Faktor, der mir am meisten aus- 
schlagend für die Betriebsergebnisse erscheint. 
Ein Blick auf die Kolonne: „Anla ekapital auf 
einen Einwohner“ in der Zahlentafel JI der DETT- 
MARschen Abhandlung zeigt ja auch die große 
Verschiedenheit der Werte, die zwischen dem 
dreifachen und dem dritten Teil des Mittelwertes 
schwanken. Immerhin mag zugegeben werden, 
daß man auch bei Bezugnahme aut die Einwohner- 
zahl im großen und ganzen vergleichbare Werke 
zu a rappen vereinigen kann. 

4. Der auffallend große Unterschied zwischen 
den Angaben der Statistik der Vereini ng 
der Elektrizitätswerke und denen des Herrn 
DETTMAR, führt unwillkürlich zu der Frage, ob 
auch die Grundlagen für beide Aufstellungen 
die gleichen sind, das heißt also, ob das von 
Herrn DETTMAR zugrunde gelegte Ånlagekapital 
genan dieselben Positionen umfaßt, wie das in 

er Statistik der Vereinigung der Elektrizitäts- 
werke aufgeführte Anlagekapital, welches sich 
als die Summe der einzeln aufgeführten Posi- 
tionen (Grundstück und Gebäude einschließlich 
Schornstein und Fundamente, Kessel, Kessel- 
einmauerung, Speisepumpen, Kondensatoren, 
Kühlvorrichtungen, Rohrleitungen, Maschinen, 
Umformer, Apparate; Akkumulatoren und Trans- 
formatoren; Leitungsnetz einschließlich Haus- 
anschlüsse; Zähler, Beleuchtung, Laufkrane, 
Heizung, Werkzeug, Materialien, Kohlentrans- 
port-Vorrichtungen, Straßen, Wege, Einfriedi- 
gungen und sonstiges) zusammensetzt. Ich 
weiß, wie schwierig es bei kleinen Werken 
häufig ist, das tatsächliche Anlagekapital nach 
einer Reihe von Betriebsjahren noch genau 
festzustellen. Wer die Lebensgeschichten vieler 
dieser kleinen Werke kennt, der weiß, wie 
mannigfaltig häufig die Geschicke der einzelnen 
Anlagen sind. ind aber die Anlagekosten 
nicht vollständig auf gleicher Basis wieder- 

egeben, so lassen sich die Werte der beiden 

tatistiken nicht ohne weiteres zum Vergleich 
heranziehen. Ich möchte also an Herrn DFTT- 
MAR die Anfrage richten, ob er sicher ist, daß 
die von den einzelnen Werken gegebenen An- 
lagekosten alle Teile umfassen, welche die 
Statistik der Vereinigung der Elektrizitätswerke 
berücksichtigen. 

6. Ein Vergleich zwischen der DETTMARschen 
Statistik und der Statistik der San Kuue der 
Elektrizitätswerke, besonders zwischen Tabellell 
und III einerseits und IV und V anderseits, 
drängt wohl manchen die Frage auf, woher es 
kommt, daß von den sämtlichen in der Ver- 
einigungs-Statistik enthaltenen Werken außer 
Tabelle V, Position 1, keines der übrig 
bleibenden 17 Werke denjenigen Wert erreicht, 
welcher sich bei der DETTMARschen Statistik 
als Mittelwert Rn (8,4% in Tabelle II, 
10,2%, in Tabelle III). Also kein einziges der 
Vereinigungswerke erreicht das, was 43 von 
64 Werken der Tabelle II erreicht haben, ähn- 
lich liegt es bei Tabelle IV. So sehr wie ich 
mich auch bemüht habe, aus den Zahlen- 
angaben darüber einen Anhalt zu bekommen 
ist mir dies nicht geglückt. Es wäre inter- 
essant, etwas näheres über die Ursache der 
im Vergleich zu den bisher bekannten Daten 
so überaus günstige Ergebnisse zu er- 
tahren. 

6. Der Zweck der Arbeit des Herrn DETTMAR 
war der, zu beweisen, daß kleine Werke sehr 
wohl die Möglichkeit haben zu rentieren. Die 
von ihm gegebenen Zahlen scheinen dies ja 
auch klar und deutlich darzutun. Da ist nun 
aber meiner Ansicht nach im ersten Teile der 
Abhandlung zu wenig auf einen wichtigen 
Faktor hingewiesen, nämlich der, welcher ganz 
am Schluß erst (auf S. 993) erwähnt wird, daß 
nämlich 76 von den betrachteten 127 Werken 
außer der Stromlieferung und Zählermiete noch 
andere Finnahmequellen haben. Also das 
günstige Ergebnis kann sehr wohl gerade durch 
diese Nebeneinnahmen wesentlich beeinflußt 
sein (Herr DETTMAR führt am Schluß „seiner 
Abhandlung sogar ganz erstaunlich günstige 
Resultate an), aber Herr DETTMAR has es leider 
unterlassen, gleich in seiner Tabelle diese auch 
nach seiner Ansicht}wichtigen Einfluß zahlen- 
mäßig nachzuweisen. Es ist also sebr leicht 
möglich, daß die günstigen Ergebnisse zum 

rößten Teil Werke umfassen, welche große 

ebeneinnahmen haben. In der Statistik der 
Vereinigung der Elektrizitätswerke ist die Höhe 
dieser Nebeneinnahmen genau zahlenmäßig an- 
gegeben. Ich habe die in Zahlentafel II (S. 970) 
und V (S. 971) aufgeführten Werke nachge- 
schlagen und "gefunden, £ daß; .(abgerundete 
Werte) aus Tabelle III, 3 Werke keine Neben- 
einnahmen haben, 6 Werke unter 10°/, der 
Gesamteinnahme und nur 3 Werke eine Neben- 
einnahme von % bis 25°, der Gesamteinnahnme 


1907. Heft 8. 


67 


haben, und daß aus Tabelle V 3 Werke keine, 
l Werk 10%, 2 Werke 10 bis 15%, 1 Werk 
20°/, Nebeneinnahmen haben. 

7. Auch Herr DETTMAR scheint der Ansicht 
zu sein, daß den Nebeneinnahmen ein großes 


"Gewicht beizulegen ist, und man gewinnt doch 


auch aus den Ausführungen des Herrn DETTMAR 
den Eindruck, daß es doch nicht so glänzend 
mit der Rentabilität eines kleinen Elektrizitäts- 
werkes stehen kann. Wenn man auf S. 992 die 
Liste der möglichen Nebenverdienste eines 
Elektrizitätswerkes (Licht-Badeanstalt, Wasser- 
und Dampf-Badeanstalt, Eisfabrik, Kühlhallen, 
Molkereibetrieb, Vernickelungsanstalt, Schweiß- 
anstalt, Blitzableiter-Ausführung, Reinigungs- 
institut für Wohnräume, Industriebetriebe usw. 
mittels Saug- oder Druckluft usf.) liest, so ver- 
mißt man eigentlich nur noch den Vorschlag 
der Errichtung eines großen Warenhauses oder 
dergleichen, welchem Betriebe man ja auch 
er zu Heizungs-, Beleuchtungs- und Kraft- 
zwecken zuführen kann. Ich meine, viele der 
gemachten Vorschläge gehen doch etwas zu 
weit und dokumentieren doch nur, daß die 
Rentabilität solcher Werke auf recht schwachen 
Füßen steht. Denn wenn nur die Neben- 
verdienste den Gewinn abwerfen, Nebenver- 
dienste, die doch in mehr oder weniger recht 
losem Zusammenhang mit dem Hauptgeschäft 
stehen, so kann wohl das Hauptgeschäft nicht 
mehr als rentabel betrachtet werden. 

8. Herr DETTMAR empfiehlt dann ferner den 
kleinen Werken Anlagen, welche bis jetzt zwar 
vereinzelt ausgeführt sind und sich wohl in 
diesen Fällen teilweise auch ganz gut bewährt 
haben, welche aber doch ein Wagstück für eine 
kleine Anlage darstellen, ich meine damit die 
el el ee und dergleichen. 
So wertvoll und beachtenswert diese Anlagen 
für größere und große Städte sind, für kleine 
Städte ist wohl dieses Anwendungsgebiet noch 
nicht genügend durchgebildet und auch wohl 
in der Anlage zu kostspielig. 

9. Hinweisen möchte ich ferner noch auf 
den von Herrn DETTMAR ja auch angedeutetem 
Umstand, daß die Rentabilität kleiner Werke in 
Zukunft durch Einführung der minderwattigen 
Glühlampen immer mehr gefährdet wird, ein 
Gesichtspunkt, der aufmerksamer Würdigung 
wohl wert erscheint. Die häufig ungünstige 
Beeinflussung der Motorbelastung bei kleinen 
Werken, schätzt meiner Ansicht nach Herr 
DETTMAR zu gering ein (S. 991), ich verweise 
diesbezüglich auf meine Abhandlung „Über die 
wirtschaftliche Seite der Eilektrizitätswerk- 
Betriebe“ („Journal f. Gasbel.“ 1906, S. 148 ff). 

10. Ich möchte nun noch ganz kurz auf die 
Zahlentafeln der DETTMARschen Abhandlung 
zurückkommen, dabei beziehe ich mich speziell’ 
auf Zahlentafel II, für die übrigen gilt an- 
nähernd dasselbe. Ich habe die Angaben dieser 
Tabelle in zwei Teile geteilt, und zwar die- 
jenigen Werke, welche ein besseres Ergebnis 
als 8,4 %/, (dem Mittelwerte) haben und diejenigen, 
welche ein schlechteres Ergebnis haben. Die 
Trennungslinie ist also zwischen Position 29 
und 30 zu ziehen. Man erhält dann ein ähn- 
liches Verhältnis wie Herr DETTMAR S. 970, 
3. Spalte, zusammenstellt, die Zahlen ändern 
sich um ganz unbedeutende Werte. Herr 
DETTMAR macht nun in erster Linie außer den 
höheren Anlagekosten die höheren Bedienungs- 
kosten für die schlechten Ergebnisse verant- 
wortlich. Die Bedienungskosten betragen etwa 
17%, der Einnahmen bei den guten, 19°/, bei 
den schlechten Werken. Das Anlagekapital 
für einen Einwohner beträgt etwa 42 M bei 
den guten, 53 M bei den schlechten, die 
Einnahme 83 M gegen 6,8 M; also die An- 
lagen sind teurer, die Einnahme geringer, 
worauf Herr DETTMAR zwar auch aufmerk- 
sam macht, er betont aber meiner Ansicht 
nach nicht genügend, daß bei den Werken 
mit schlechten Ergebnissen es in der Haupt- 
sache die mangelnden Einnahmen sind, 
welche das Ergebnis beeinflussen. Da der 
Bruttoüberschuß in Prozenten des Anlage- 
kapitals ausgedrückt ist, müssen zur leichten 
Übersicht, die diesen Wert beeinflassenden 
Größen ebenfalls in Prozenten ausgedrückt 
werden. Tut man dies, so erhält man folgende 
Zusammenstellung (abgerundete Werte): 


Schlechte 
Verke 
Pos. 30 bis 61 


Gute 
Werke 
Pos. ı bis 29 


Ia % i 
des Anlagekapitals 


Ausgaben für Gehälter 


und Löhne . . . . 3% 2,5% 
Ausgaben für Betrieb 

und Unterhaltung . 5, 5 „ 
Einnahmen . .... 20 , 13 „ 
Bruttoüberschuß . 12 „ 5,5 „ 


Man sieht also, daß die Betriebskosten in 
Prozenten des Anlagekapitals bei den schlechten 


68 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 3. 


Werken eher geringer als höher sind, besonders 
da die Anlagekosten höher sind als bei den 
puien Werken, also trotz geringerer Betriebs- 

osten doch kein genügender Überschuß, weil 
eben die Einnahmen fehlen. Wäre das An- 
lagekapital bei den 34 schlechten Werken um 
25%) en s0 würde bei denselben Be- 
triebsausgaben und Einnahmen doch der Uber- 
schuß erst 7,3°/, betragen. Also ist der Grund 
der schlechten Ergebn sse in kleineren Werken 
wohl in erster Linie in den mangelnden Ein- 
nahmen zu suchen, und nur in zweiter Linie 
im Anlagekapital und den Betriebskosten. 
Wenn bei derartigen Werken ein oder mehrere 
gute Großkonsumenten oder Dauerkonsumenten 
vorhanden sind, wird die Rentabilität gesichert 
sein, fehlen derartige Garantien, so dürfte das 
finanzielle Ergebnis nur in besonders gün- 
stigen Fällen befriedigend ausfallen- 


11. Ich habe hauptsächlich hier das Wort er- 
griffen, um vor allzu großem Optimismus zu 
warnen, die DETTMARsche Untersuchung hat 
bewiesen, daß günstige Ergebnisse auch in 
kleinen Städten sehr wohl möglich sind 
hat aber gleichzeitig darauf hingewiesen, daß 
ein gutes Nebengeschäft senr erwünscht, viel- 
fach sogar notwendig ist, um ein einiger- 
maßen günstiges Ergebnis zu erzielen. Dabei 
gehe ich übrigens nicht mit Herrn DETTMAR 
einig, wenn er schon einen Überschuß von 
7,80%, als ein erfreuliches Ergebnis bezeichnet 
(Š. 972, Sp. 1). Da von dem Überschuß sowohl 
die Amortisation als auch die Abschreibungen, 
als auch die Verzinsung zu decken sind, 80 
kann ich Werke unter 10°% wohl kaum als 
besonders rentabel im kaufmännischen Sinne 
betrachten. 


12. Noch auf eines möchte ich hinweisen, 
was Herr DETTMAR nicht erwähnt hat. Herr 
DETTMAR sagt S. 972, daß dadurch das Ergebnis 
meiner Untersuchung „so außerordentlich ge- 
trübt“ sei, daß ich „zufälligerweise außerordent- 
lich teuer gebaute und sehr teuer betriebene 
Werke“ in Betracht gezogen hätte. Diese Be- 
merkung wird speziell mit Hinweis auf den 
Vergleich der Zahlentafel III mit Zahlentafel II 
gemacht. Ein „durchaus falsches Bild“ gibt 
ferner aus demselben Grunde nach Ansicht 
des Herrn DETTMAR (S. 973) die nach Tafel V 
von mir gefundenen Ergebnisse. Wie meine 
Abhandlung seinerzeit gemeint war, habe ich 
in der Abhandlung selbst deutlich ausgesprochen 
und oben berelts wiederholt. Mir kommt es 
hier darauf an, zu zeigen, daß es nicht angängig 
ist, tür solche Vergleichsstatistiken die Betriebs- 
ausgaben in Prozenten der Einnahmen darzu- 
stellen: denn die Einnabmen sind eine variable 
Größe, welche ihrerseits wieder das Bpebuls, 
das heißt den Bruttoüberschuß beeinflußt. Da 
es aber lediglich auf den letzteren ankommt, 
und bei der von Herrn DETTMAR vorgenomme- 
nen Kritik dieser Bruttoüberschuß verglichen 
werden soll, müssen die Betriebskosten auch 
in Prozenten des Anlagekapitals ausgedrückt 
werden (siehe oben). 

Ich erwähne dies aus einem ganz beson- 

deren Grunde. Wenn nämlich jemand der 
Beweisführung des Herrn DETTMAR folgt, so 
muß er bei aufmerksamer Betrachtung der 
Tabellen III und V zu der Ansicht kommen, 
daß die Gasmaschinen-Anlagen ganz besonders 
ungünstig arbeiten. In Tabelle III sind nämlich 
8 von ll Anlagen Gasanlagen, in Tabelle V 
aber 5 von 7, wohingegen in Tabelle II nur 9 
von 64 und in Tabelle IV nur 6 von 36 Gas- 
maschinen-Anlagen besitzen. Herr DETTMAR 
behauptet nun, daß Tabelle III und V „zu- 
fälligerweise außerordentlich teuer gebaute und 
teuer betriebene“ Werke zusammengestellt 
seien und erhärtet das durch den Hinweis 
(S. 972), daß im’Mittel bei den 64 Werken seiner 
Statistik (Tabelle II) 18%, der Einnahmen für 
Gehälter und Löhne verbraucht würden, bei 
den 11 Werken der Vereinigung 28,8%, (analog 
nach Tabelle IV und V 14,9%, gegen 18,1 °/o). 
Auf den ersten Blick könnte dies als besonders 
ungünstiges Ergebnis für die Gasmaschinen- 
Anlagen erscheinen, was aber gar nicht der 
Fall ist. Das Anlagekapital für entralen mit 
Gasmaschinen-Antrieb scheint im Durchschnitt 
wirklich höher zu sein, als das bei Dampt- 
anlagen, das haben frühere Untersuchungen 
von mir ebenfalls ergeben. Aber in der Höhe 
der Gesamt-Betriebskosten besteht ein wesent- 
licher Unterschied zwischen Dampf- und Gas- 
anlagen nicht (vgl. meine Abhandlung im „Gas- 
journal“ 1905, Hett 21 und 22, „Über den Wir- 
kungsgrad und die Kosten der Umwandlung 
von Wärme in elektrische Energie bei städti- 
schen Elektrizitätswerken‘). Die Statistik des 
Herrn DETTMAR belehrt mich!nun sogar, daß 
im Durchschnitt die Bedienungskosten der 
Yasanlagen gar nicht 80 wesentlich viel höher 
sind, wie ich bis jetzt angenommen habe. Re- 
duziert man die Ergebnisse der Tabelle III und 
V, ebenso wie oben Tabelle II auf das Anlage- 
kapital, so erhält man: 


A M 


` in” aus aus 
des Anlagekapitales Tabelle IM Tabelle V 
Einnahmen . . . . . 10,4 0, 13,0 9 
Ausgaben für Gehälter 
und Löhne . . . . 29, 23y 
Ausgaben für Betrieb 
und Unterhaltung 31% Bl y 
Bruttoüberschuß laut 
-~ Tabelle on 4,4 „ 10% 


Vergleicht man diese Tabelle mit der von 
mir weiter oben gegebenen Tabelle für Zahlen- 
tafel III, so ersieht man, das in Prozenten des 
Anlagekapitales die Betriebskosten bei den 
Werken der Tabelle III und V sogar niedriger 
sind, als bei den Werken der Tabelle II. Herr 
DETTMAR berechnet nun, daß das Anlagekapital 
der Werke der Tabelle III bezogen auf ein 
Einwohner 67,2 M beträgt, in Tabelle II aber 
nur 48,1 M, daß also die Werke seiner Statistik 
etwa 30°0/ billiger sind, als die der Werke der 
Vereinigungsstatistik. Infolge des höheren An- 
lagekapitales fällt der auf die Betriebskosten 
entfallende Prozentsatz germger aus; aber 
selbst dann, wenn man auf gleiches Anlage- 
kapital für einen Einwohner reduzieren würde, 
würden die Betriebskosten dieser Werke in 
Prozenten des Anlagekapitales nicht höher 
sein, als die Betriebskosten der entsprechenden 
Werke der DETTMARschen Statistik. Das un- 
günstige Ergebnis der Tabelle III und V rührt 
also nicht von unverhältnismäßig hohen Be- 
triebskosten her, auch wohl nicht in erster 
Linie davon, daß die Werke besonders teuer 
gebaut sind (in Tafel V haben gerade die teu- 
ersten Werke die besten Ergebnisse [Po- 
sition 1, 2 und 3]), sondern hauptsächlich daher, 
daß es an den notwendigen Einnahmen fehlt. 
Man muß eben in einem Elektrizitätswerk-Betrieb 
ein gewisses Kapital festlegen, die Betriebs- 
kosten in Prozeuten des Anlagekapitals schwan- 
ken in verhältnismäßig engen Grenzen, also 
kommt es hauptsächlich darauf an, ob das er- 
forderliche Absatzgebiet für die erzeugte 
Elektrizität vorhanden ist. 

13. Man sieht aus den Ausführungen des 
Herrn DETTMAR, mit wie unzählig vielen Fak- 
toren man bei den finanziellen Ergebnissen der 
kleinen und mittleren Werke rechnen muß. Der 
Vorschlag des Herrn DETTMAR (S. 991, mittlere 
Spalte) verdient daher ganz besondere Beach- 
tung, daß sich nämlich die kleinen Werke für 
Projektierung und Betrieb einen erfahrenen 
Ingenieur als technischen Beirat sichern sollten, 
und daß es notwendig ist, dafür ausschließlich 
Persönlichkeiten zu wählen, welche liefernden 
Firmen vollkommen fernstehen, also unpar- 
teiische Sachverständige. Ich möchte bei dieser 
Gelegenheit ganz besonders die Fachgenossen 
auf den vor einigen Jahren gegründeten Verein 
beratender Ingenieure hinweisen (siehe „ETZ“ 
1903, S. 854), welcher ausschließlich akademisch 
gebildete und vollständig unabhängige Inge- 
nieure zu Mitgliedern hat, und dessen Mit- 
glieder sich ausschließlich mit technischen Be- 
ratungen und Begutachtungen befassen. Daß 
für eine Gemeinde durch eine sachverständige 
und unparteiische Beratung vor, bei und nach 
dem Bau eines Werkes große Vorteile erwachsen 
können, darüber sind sich alle diejenigen, die 
sich mit der Wirtschaftlichkeit elektrischer 
Zentralen befassen, einig. Leider findet man 
noch vielfach Vertreter fabrizierender und bau- 
ausführender Firmen, welche den Gemeinden 
von Zuziehung eines unparteiischen Beirates 
abraten. Das ist bedauerlich im Interesse der 
Gemeinden und ebenso bedauerlich deshalb, 
weil die ausführenden beziehungsweise fabri- 
zierenden Firmen ‚vielfach in den unparteiischen 
Sachverständigen einen Gegner sehen, während 
in Wirklichkeit doch ein einsichtsvoller Sach- 
verständiger nie etwas Unbilliges von einer 
Firma verlangen wird; zu bedauern’ist diese 
ablehnende Stellung vieler Firmen gegen die 
Zuziehung unparteiischer Sachverständiger 
aber ganz besonders im Interesse der gesamten 
elektrotechnischen Industrie, denn die vielfach 
schlechten finanziellen Ergebnisse der Elek- 
trizitätswerke, die bei sachgemäßer Projektie- 
rung, Ausführung und Betrieb vermieden werden 
könnten, schädigen und hemmen ganz gewaltig 
die Fortschritte in der Ausbreitung der elek- 
trischen Kraftübertragung. 

« | Herr DETTMAR kann als Verdienst für'sich in 
Anspruch nehmen, die’Fachwelt’darüber aufge- 
klärt zu haben, daß auch in kleinen Städten sehr 
wohl gute Ergebnisse- zu erzielen sind, wenn 
von vornherein alles getan wird, um einen ge- 
winnbringenden Betrieb zu*sichern. Möchten 
die zahlreichen Winke, ‘die Herr?DETTMAR ge- 
geben hat, nicht ungehört verhallen. Auf der 
anderen Seite möchte ich aber zum Schluß 
nochmals vor allzugroßem Optimismus warnen: 
der Boden, auf welchem in einer kleinen 


17. Januar 1907, 


mm 


Stadt ein Elektrizitätswerk gedeihen soll a 

2a Aee ganz an guter, die Gründun 

un artung eine ganz besonde 

und sorgfältige sein. rs sachgemäße 
Berlin, den 3. XII. 1906. 


Fritz Hoppe. 


Erwiderung. 


Zu dem Schreiben des Herm F. 
möchte ich folgendes bemerken: F. NONNE 

Zu 1. Ichzhabe ausdrücklich angegeben 
daß die Zahlentafel I sich auf die Ausgabe der 
Statistik der Vereinigung der Elektrizitäts- 
werke von 1906 bezieht, und dementsprechend 
muß natürlich auch die Statistik der ETZ“ 
vom Jahre 1906 verglichen werden. Die in 
Projektierung befindlichen Werke habe ich 
deswegen mit eingerechnet, weil unter diesen 
lediglich kleine Werke vorhanden sind, welche 
meist eine Bauzeit von nur 9 bis 12 Monaten 
haben, sodaß dieselben also als bereits im 
Betrieb befindlich betrachtet werden konnten. 

Zu 2. Ich habe in meiner Arbeit ausdrück- 
lich erklärt, daß ich es selbst als wünschens- 
wert erachtet hätte, die Resultate von einer 
noch größeren Anzahl von Werken als von 
70%/, der bestehenden zur Verfügung zu haben. 
Leider war dies aber nicht möglich, da nur die 
Hälfte der angefragten Werke den Fragebogen 
ausgefüllt haben. Ich glaube aber trotzdem, 
daß die Resultate genügend sind, da es bei 
der großen Anzahl von kleinen Werken ledig- 
lich darauf ankommt, die Resultate einer 
absolut genügend großen Zahl zu haben, um 
Zufälligkeiten möglichst geringen Einfluß zu 
geben. 

Herr HOPPE sagt dann, daß er das Resultat 
seiner Untersuchung ohne Kommentar ver- 
öffentlicht hat, da er ;ja nicht für kritiklose 
Leser schreibt. Das soll also doch wohl heißen, 
daß er selbst wußte, daß das Ergebnis mit der 
Wirklichkeit nicht übereinstimmt, daß es aber 
selbstverständlich ist, daß jeder Leser dies 
merkt. Hiermit steht aber der letzte "Absatz 
seines Briefes in Widerspruch, da er dort kon- 
statiert, daß ich es als Verdienst für mich in 
Anspruch nehmen kann, die Fachwelt darüber 
aufzreklärt zu haben, daß auch in kleinen 
Städten sehr gute Ergebnisse erzielt werden. 
Wie sollte also die Fachwelt in der Lage sein, 
die ohne Kommentar veröffentlichten schlechten 
Resultate richtig zu würdigen, wenn sie 68 im 
allgemeinen nicht wußte, daß auch gute Re- 
sultate erzielbar sind? Hierzu sei aber auber- 
dem noch bemerkt, daß es wahrscheinlich auch 
eine ganze Anzahl von kritiklosen Lesern 
geben wird, die im Bau und Betrieb von 
Elektrizitätswerken in kleinen Städten ver- 
hältnismäßig wenig Erfahrung haben. Ganz 
besonders aber lag doch die Gefahr nahe, dab 
die ohne Kommentar veröffentlichten Zahlen 
des Herrn HOPPE von denjenigen Industrien, 
welche Interesse daran haben, den Bau von 
Elektrizitätswerken in kleinen Städten zurück- 
zuhalten, entsprechender Gebrauch gemacht 
wird. Ich bin daher der festen Überzeugung, 
daß die Veröffentlichung des Herrn HOPPE 
der Elektrotechnik einen nicht unbeträchtl- 
ichen Schaden zugefügt hat. Ich hatte es als 
meine Aufgabe betrachtet, diesen Schaden 
wieder gut zu machen, wenn eine von mir 
durchzufübrende Untersuchung meine Ver- 
mutung, daß es sich in der HoprEschen Ver- 
öffentlichung um eine unrichtige Darstellung 
der Verhältnisse handelt, sich bestätigt. 

Zu 3. Es ist durchaus nicht auf einen Zu- 
fall oder auf eine ungenügende Prüfung der 
einschlägigen Verhältnisse zurückzuführen, dab 
ich alles auf die Einwohnerzahl, anstatt, WI6 
Herr} HOPPE dies tut, auf die Leistnngstähigkeit 
bezogen habe. Es ist dies auf Grund ein- 
gehender Überlegungen geschehen, und hofte 
ich, bei einer meiner nächsten Arbeiten auf 
diesen Punkt eingehend zurückkommen Zu 
können. . 

Zu 4. Bezüglich der Angaben über das 
Anlagekapital kann ich leider genauere Aus- 
kunft nicht geben, da ich nicht in der Lage 
bin, die Angaben der einzelnen Werke auf ihre 
Richtigkeit hin zu kontrollieren. Da ich aber 
nur städtische Werke oder Werke von el 
deren Gesellschaften, welche verpflichtet sin, 
jährlich Bilanz zu machen, benutzt habe, 80 
glaube ich, daß nach dieser Richtung hin er 
hebliche Fehler nicht vorhanden sind. ab 

Zu 5. Wenn Herr llorpr aus dem Schl 
der Zahlentafel II und IV 11 beziehungsweiß® 
7 Werke herausgreifen würde, so würde nn 
diesen auch keins vorhanden sein, welches dem 
Mittelwert der übrigen gleichkommt. Dar y 
Diner Ansicht nach die einzige Ursache, welt 
ier zugrunde liegt. ; 

Zu 3 Herr HOPPE führt den Unterschied 
zwischen meinen Resultaten und denen ia 
Statistik der Vereinigung der Elektrizitätswer 
darauf zurück, daß bei mir die Einnahmen a5 
Nebenbetrieben berücksichtigt selen; dies 18 


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RELLEN 


jst, den Strompreis 


17. Januar 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 3. 


69 


poe E ee ea ee a rn an nee 


da ausdrücklich an verschiedenen 


ein Irrtum, daß die Nebenbetriebe: bei 


Stellen erwähnt ist, 


der Zahlentafeln II, IV und VI aus- 
re sind. Die Einnahmen aus Neben- 
otrieben sind am Schluß meiner Abhandlung 


gesondert betrachtet. 


Zu 7. Ich habe nie die Ansicht gehabt, daß 
ein Elektrizitätswerk alle der von mir aufge- 
führten Nebenbeschäftigungen ergreifen soll. 
Die ganze Aufzählung hat, wie ich dies auch 

den Zweck, den 
sodaß der 
eine dies, der andere jenes sich heraussuchen 


enügend angedeutet habe, 
etriebsleitern Anregung zu geben, 


ze 8. Auch ia mittleren Städten ist die 
Anlage von Müllverbrennungs-Anstalten sehr 
empfehlenswert, wie ich in einer besonderen, 
in kurzer Zeit erscheinenden Arbeit zeigen 
werde. Herr HOPPE wird sich dann von der 


Richtigkeit meiner Ansicht überzeugen. 
Zu 10. 


Anza 


aus richtig. 


Zu 11. Auch ich halte für einen Privat- 


unternehmer ein Brutto-Erträgnis von 10°/, vom 


kaufmännischen Standpunkt aus für notwendig; 


da aber bei meiner Betrachtung vorwiegend im 
Besitz von Städten befindliche 
sicht poogen worden sind, so ist nicht aus- 
schließlich der kaufmännische Gesichtspunkt 
maßgebend. Es ist nicht Zweck einer Stadt, 
ein Klektrizitätswerk zu bauen, um Geld damit 
zu verdienen oder ihr Kapital möglichst gut 
anzulegen, sondern die Stadt hat im wesent- 
lichen die Verpfiichtung, ihren Einwohnern 
Elektrizität für Licht- und Kraftzwecke zu 
möglichst günstigen Bedingungen zur Ver- 
fügung zu stellen. Die Erzielung eines Über- 
schusses kommt erst in letzter Linie in Frage. 
‚ Zu 12. Hierfür gilt das unter 10 Gesagte. 
Die Ausdehnung des Netzes spielt hier eine 
wichtige Rolle, und sie ist bei der Bezugnahme 
auf die Einnahmen voll berücksichtigt. Wenn 
man dagegen alles auf das Anlagekapital be- 
zieht, 0 macht sich dieser Einfluß nur teilweise 
bemerkbar, da ja die gesamten Kosten der 
Zentrale nur ganz wenig durch Erweiterung 
des Netzes beeinflußt werden. Daß in dem vor- 
liegendem Falle die in der Statistik der Ver- 
einigung der Elektrizitätswerke aufgeführten, 
mit Gasmaschinen betriebenen Werke aber in 
verhältnismäßig geringerem Maße ausgebaut 
e wie die mit Dampf betriebenen, zeigt ein 
ergleich der gesamten Leistungsfähigkeit in 
Abhängigkeit von der Einwohnerzahl. Ich habe 
ie Statistik daraufhin untersucht, und ergibt 
a zwischen den Werken mit Dampf betrieb 
= denen mit Gasbetrieb ein ganz außer- 
ordentlicher Unterschied. Während z. B. bei 
50 000 Einwohnern die mittlere Leistung der 
ai Dampf betriebenen Werke 1200 KW ist, 
-i sie bei den mit Gasmaschinen betriebenen 
on nur ungefähr 600 KW. Bei 20000 Ein- 
iR nn ist die mittlere Leistungsfähigkeit bei 
Hr an efähr 510 KW, bei Gas nur ungefähr 
Ader © araus geht deutlich hervor, daß die 
ni = tatistik der Vereinigung vertretenen 
namaa chinen betriebenen Werke verhält- 
ie = wenig ausgebaut sind, und daß darauf 
3 me Pi Einnahme dieser Werke zurückzu- 
Zu 13. Ich bin durchaus nicht d i 

l er Ansicht, 
Sach den Elektrizitätswerken in kleinen 
n zu optimistisch gegenüberstehe. 


hab i ae 
TEN daß in einer großen Anzahl von 


sn Anzune 
ki ten dieselben Resultate erzielt werden 


anze Angelegen- 

schon gute en Wenn man 

age ; f m KErträgnis in der 

alk 2x durch geeignete Nebenbetriebe das- 

im Interesse der ee a a0 
ohne 

Stadt liegen, da man > £ ar beir inden 


u bleiben dadurch, daß i i illi 

i aß ih 

ginelar Verfügung gestelt wirt TE" 
erlin, 21. XIL 1906. G. Dettmar. 


n 


Die geringeren Einnahmen einer 
Anzahl von Städten sind vielfach darauf zurück- 
zutühren, daß der Umfang des Netzes sehr 
knapp bemessen ist, und daß somit eine große 

fi von Konsumenten überhaupt nicht her- 
angezogen werden. Will man dies aber tun, so 
muf man das Netz erweitern, und dadurch das 
Anlage-Kapital vergrößern. Unter diesem Ge- 
sichtspunkt ist meine zum Vergleich der Zahlen- 
tateln II und [II angestellte Überlegung durch- 


erke in Rück- 


Zur Erklärung der sogenannten ungedämpften 


Schwingungen. 


Auf S. 1212 der „ETZ“ 1906 gibt Herr Dr. G. 


BENISCHKE eine Erklärung über die Erzeugun 


elektrischer Schwingungen mittels eines Licht. 
bogens, zu der ich mir ergänzend folgendes zu 


bemerken gestatte. 


Die Ausführungen des Herrn Dr. BENISCHKE 
ehen von der Voraussetzung aus, daß bei dem 
oulsenschen Wellenstrom-Erreger, wie ich den 
Apparat kurz bezeichnen will, durch das mit 
oger eschaltete Ma - 

ebläse zeitweises vollständi e8 Erlöschen des 
Lichtbogens eintritt und daß durch diese Strom- 
opaa der dem Lichtbogen parallel geschaltete 
Schwingungskreis zu lebhaften Eigenschwin- 


dem Lichtbogen in Serie 


gungen angeregt wird. 
rifft diese Voraussetzung des 


G Herr 
BENISCHKE zu, 80 x 


heiten anläßlich des 925. 
Elektrotechnischen Vereins 
27. XI. 1904) 
„ETZ“ 1905, 8. 
wurde. 

Schon damals (S. 383, Spalte 2) und auch 


in Berlin (22. bis 


gelegentlich eines am 12. I. 1905 vor der Leip- 


ziger Elektrotechnischen Gesellschaft gehaltenen 
Vortrages habe ich ausdrücklich auf die Be- 
deutung des Lichtbogen-Unterbrechers zur Er- 
zeugung elektrischer Dauerschwingungen hin- 
gewiesen. 

‚ , Die Benischkesche Erklärung entspricht 
jedenfalls in den Hauptpunkten der von mir 
experimentell festgestellten Wirkungsweise des 


Abb._42. 


Lichtbogen-Unterbrechers, und tatsächlich be- 
sitzt auch die von mir beobachtete Stromkurve 
desselben (vgl. Abb. 42) eine große Ähnlichkeit 
mit der von Herrn BENISCHKE theoretisch ab- 
geleiteten (Abb. 25 auf S. 1213). 

Allein bis vor kurzem gelang 88 mir nicht, 
unter normalen Betriebs - Verhältnissen beim 
Brennen des Lichtbogens in Luft mehr als etwa 
400000 Unterbrechungen in der Sekunde zu er- 
zeugen beziehungsweise den Schwingungskreis 
in schnellerem Rythmus anzustoßen. Wenn ich 
höhere Eigenschwingungen erzeugen wollte, 
traten überhaupt keine Schwingungen mehr 
auf, der Lichtbogen wurde inaktiv. 

POULSENs Verdienst besteht darin, zuerst 
ein Mittel angegeben zu haben (Wasserstoff- 
Atmosphäre), um die Frequenz der Duddell- 
schen tönenden Bogenlampe wesentlich zu 
steigern und damit ins Gebiet der elektrischen 
Schwingungen vorzudringen. 

Bei der Duddellschen tönenden Bogenlampe 
ist aber bekanntlich kein magnetisches Gebläse 
erforderlich und auch nicht vorhanden. Der 
Vorgang ist auch ein ganz anderer als beim 
Lichtbogen-Unterbrecher, wie aus der Simon- 
schen Theorie!) des selbsttönenden Lichtbogens 
hervorgeht. Beim Duddell- Phänomen treten 
überhaupt keine Stromunterbrechungen, 
sondern nur Stromschwankungen (oberhalb 
der Nullinie) auf, wie man deutlich aus den 
oszillographischen Aufnahmen des Herrn SIMON!) 
und von mir sehen kann. 

POULSEN benutzte wahrscheinlich den Mag- 
neten zuerst nur, um eine Fixierung der Fuß- 

unkte des Lichtbogens, auf deren Bedeutung 
err BENISCHKE sehr richtig hinweist, herbei- 
zuführen. 

Erst später wird dann POULSEN, so denke 
ich mir wenigstens, den Gang der Entwicklung, 
um trotz höherer primärer Energiezufuhr einen 
aktiven Lichtbogen zu erhalten, das Magnet- 
gebläse wesentlich verstärkt haben, weil das 
Duddell- Phänomen bei höherer Stromstärke 
trotz Kühlung der Elektroden und Wasserstoft- 
Atmosphäre nicht mehr einsetzt. Der Lichtbogen 
ist dann zu stabil geworden und inaktiv. Erst 
ein!kräftiges magnetisches (oder Luft-) Gebläse, 
welches den Lichtbogen unterbricht, ist im- 
stande, den Schwingungskreis wieder zu erregen. 
POULSEN hätte dann, bewußt oder unbewußt, 
das ist hier völlig belanglos, seine Wasserstofl- 


) H. Ih. Simon, „Uhysikal. Zeitschr.“ 1906, 8. 48H. 


HKE zu, ist der Poulsensche Wellen- 
strom-Erreger identisch mit meinem Lichtbogen- 
Unterbrecher (aus dem Jahre 1903), den ich z.B. 
auf der Ausstellung elektrotechnischer Neu- 
Stiftungsfestes des 


vorführte und über den in der 
382/333 ausführlicher berichtet 


Atmosphäre auf meinen Lichtbogen - Unter- 
brecher übertragen. 

„. Ich stimme mit Herrn BENISCHKE darin 
überein, daß man nach den Vorführungen des 
Herrn POULSEN im Elektrotechnischen Verein 
sich ein derartiges Urteil über die Wirkungs- 
weise des Poulsen-Erregers bilden konnte und 
daß alle Begleitumstände dafür sprechen, daß 
man es bei den hier vorgeführten Apparaten 
tatsächlich nur mit einem in einer Wasserstoff- 
Atmosphäre arbeitenden Lichtbogen - Unter- 
brecher zu tun hatte. 

Ergänzend will ich an dieser Stelle be- 
merken, daß es sich meiner Kenntnis entzieht, 
ob POULSEN auch in der Praxis mit der Licht- 
bogen-Unterbrechung arbeitet, oder ob er sich 
derselben nur zur Erzeugung der hier vorge- 
führten Kraftexperimente, die sich mit dem 
Duddell-Phänomen nicht erzielen lassen, be- 
dient hat. Nach Mitteilungen von fach- 
männischer Seite scheint dies der Fall zu sein, 
da POULSEN bei seinen wellentelegraphischen 
Versuchen bedeutend schwächere Elektro- 
magnete, die überdies dem Lichtbogen parallel 
geschaltet sein sollen, anwendet. 

‚ Im gewissen Gegensatz hierzu steht aller- 
dings die von POULSEN selbst bei seinem Vor- 
trag gemachte Mitteilung!), daß bei Verstärkung 
des Magnetfeldes des Lichtbogens die Laut- 
stärke im Empfängertelephon beträchtlich zu- 
nimmt. | 

Inzwischen sind nun auch andere Mittel 
zur Frequenzerhöhung der tönenden Bogen- 
lampe bekannt geworden, die meiner Auf- 
fassung nach alle dadurch gekennzeichnet 
sind, daß der stabile Lichtbogen zu einem 
labilen gemacht wird. 

Auch mir ist es in einfacher Weise ge- 
pugen, die Frequenz des in Luft arbeitenden 
Lichtbogen - Unterbrechers (mit nur einem 
Lichtbogen) in gleicher Weise zu steigern, wie 
bei Anwendung einer Wasserstoft-Atmosphäre. 
Uber diese Versuche werde ich in Kürze aus- 
führlicher berichten. ' 

Damit ist der von Herrn Dr. BENISCHKE bei 
seinen Betrachtungen zugrunde gelegte Vor- 
gang auch praktisch in allen Punkten realisiert, 
und seine Vermutung, daß die Wasserstoft- 
Atmosphäre bei einem Lichtbogen-Unterbrecher 
zur Erzeugung schneller elektrischer Schwin- 
gungen kein unbedingtes Erfordernis sei, be- 


stätigt. 

Zum Schluß möchte ich noch darauf hin- 
weisen, daß sich das Schwankungs- (Duddell-) 
und das Unterbrechungs-Phänomen auch deut- 
lich in den Bedingungen für das Zustande- 
kommen derselben unterscheidet. 

Das Duddell-Phänomen tritt nur ein, wenn 
man den Lichtbogen zwischen Elektroden 


bildet, bei denen das Verhältnis 1s negativ ist, 


z. B. bei Anwendung von Homogenkohlen. (Vgl. 
auch DUDDELLs englisches Patent Nr. 21629 
vom Jahre 1900.) Die gleiche Forderung stellt 
POULSEN in seinen Patentschriften auf, näm- 
lich die Anwendung eines Lichtbogens oder 
Ersatz desselben von solchen Eigenschaften, 
daß das Verhältnis zwischen einer Änderung 
in dem den Lichtbogen durchfließenden Strom 
zur entsprechenden Änderung, die die Potential- 
differenz zwischen den Endpunkten des be- 
treffenden Lichtbogens erleidet, eine negative 
Größe ist. POULSEN kennzeichnet also selbst 
seine Erfindung als eine Verbesserung des 
Duddell-Phänomens. 

Bei einem Unterbrechungs - Vorgang, bei 
dem die Sneeu der Stromstärke zwangs- 
weise erfolgt, im Falle des Lichtbogen-Unter- 
brechers durch den mit dem Speisestrom in 
Serie geschalteten Blaselektromagneten, ist die 
Erfüllung einer derartigen Bedingung nicht 
erforderlich. Tatsächlich erhält man bei diesem 
Phänomen auch schnelle Schwingungen bei 
Anwendung von Dochtkohlen, bei denen nach 
den Beobachtungen von FRITH und RODGERS 
ah positiv ist.?) 

dV . | 

Meiner Auffassung nach würde daher auch 
der Anwendung einer Wasserstoff-Atmosphäre 
bei dem Lichtbogen-Unterbrecher, falls dieselbe 
zur Erzeugung schneller Schwingungen un- 
umgänglich Bun wäre, was, wie ich 
schon hervorgehoben habe, nicht der Fall ist, 
aus patentrechtlichen Gründen nichts im Wege 
stehen. 

Berlin, 26. XII. 1906. Ernst Ruhmer. 
Erwiderung. | 

Nach dem Vorstehenden scheint Herr RUHMER 
einen wesentlichen Unterschied zwischen voll- 
ständiger und nicht vollständiger Unterbrechung 
oder Pulsieren des Stromes, sowie zwischen dem 
Duddellschen und dem Poulsenschen Versuch an- 


1 1. „ETZ" 1906, S. 10434. 
n eh und Rodgers. Phil. Mag. 19%, Rd. 42. 


8. 407 


70 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. 


Heft 8. 


17. Januar 1907. 


nn ET nn nn 


zunehmen. Nach meiner Auffassung besteht ein 
solcher nicht. Ich hahe in meiner Erklärung 
einmal vom „Verlöschen“, ein anderes Mal vom 
nahezu Nullwerden“ des Stromes gesprochen. 
Es ist also nicht neig, daß ich zeitweises voll- 
ständiges Erlöschen des Lichtbogens voraus- 
rone und im ersten Stromkreis nur Strom- 
an puro annehme. Ich nehme hier regelmäßige 
wingungen an, welche für den zweiten 
en aufgedrückte Schwingungen sind. 
Ob deren negative Scheitelpunkte die Nullinie 
des Stromes der Stromquelle berühren oder 
höher liegen, ist belanglos, Wesentlich ist nur, 
daß der Strom nach Erreichung eines gewissen 
Wertes wieder abfällt, und daß der Anstieg und 


Abfall des Stromes nicht plötzlich, sondern auf 


einer durch Widerstand und Selbstinduktion 
des ersten Stromkreises bedingten Kurve er- 
folgt. Für die Entstehung regelmäßiger 
Schwingungen ist das Verhältnis zwischen der 
den Abfall des Stromes ‚bewirkenden Ursache 
und der Spannung, sowie die Beschaffenheit 
der Elektroden von Bedeutung. Zwischen dem 
Duddellschen und dem Poulsenschen Versuch 
sehe ich nur einen quantitativen Unterschied 
hinsichtlich ee] und Pcawingung. 
weite. Der erstere läßt sich vergleichen mit 
einem Pendel bei kleiner Antriebskraft (Direk- 
tionskraft), der letztere mit einem Pendel bei 
großer Antriebskraft. Auch zwischen dem durch 
vorstehende Abbildung erläuterten Versuch des 
Herrn RUHMER und den beiden genannten sehe 
ich keinen wesentlichen Unterschied. Hätte 
Herr RUHMER das geeignete Verhältnis zwi- 
schen magnetischem Gebläse und Spannung ge- 
habt und die erforderliche Beschaffenheit der 


Elektroden AE 80 hätte er auch normale 
ten 


Schwingungen erha 
Daß das Verhältnis I bei bestimmten 


Kohlensorten negativ sei, bei anderen aber 
nicht, ist nicht richtig. Im übri en scheint mir 
weder die Kaufmannsche Formel 


+w>0, 


noch die Granzvistsche 5 


Egi 17 >0, 
wobei w, den Lichtbogen-Widerstand bedeutet, 
ein allgemeiner Ausdruck für die Stabilität 
eines en ogani zu sein. Daher habe ich mich 
bei meiner Erklärung nicht auf diese Formeln 
bezogen, sondern aN gesagt, daß solche 
Mitte notwendig sin welche den Lichtbogen 
der Stabilitätsgrenze m öglichst nahe bringe 
Man kann natürlich auch sagen, daß beim Ein. 
tritt der ri ngen diese Grenze schon er- 
reicht ist und der Lichtbogen sich bereits im 
labilen Zustande befindet. Das richtet sich 
lediglich darnach, was man unter Stabilität eines 
Lichtbogens verstehen will. Meint man damit 
die Konstanz der Stromstärke, so ist die Stabili- 
tätsgrenze beim Eintritt von Schwingungen be- 
reits überschritten; meint man damit den sicht- 
baren Bestand einer leuchtenden Gasstrecke, 
so ist die Stabilitätsgrenze noch nicht über- 
schritten. Nach meiner Auffassung ist die Sta- 
bilitätsgrenze dann noch nicht überschritten, 
wenn sich der Lichtbogen ohne neuerliche Zün- 
dung von selbst wieder herzustellen sucht, und 
das ist hier der Fall. 

Pankow b. Berlin, 8. I. 1907. 


Dr. G. Benischke. 


FINANZIELLE UND 
GESCHÄFTLICHE NACHRICHTEN. 


Neue Anlagen. 


Überland- Zentrale Helmstedt. 


Die Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke, 
Helmstedt, bauen eine größere Überland-Zen- 
trale, für welche zunächst zwei Drehstrom- 
Turbodynamos Bauart Brown - Boveri - Parsons 
zu je 750 KW und später ebensolcher Maschinen- 
satz für 1800 KW vorgesehen sind. Die Dampf- 
turbinen je einer Oberflächen-Kondensations- 
Anlage sind für 9,5 at Überdruck und 2750 C 
Dampfternperatur am Einlaßventil vorgesehen 
und werden gekuppelt mit je einer Drehstroin- 
Dynamo für 5000 V Spannung. Die Lieferung 


wurde der Firma Emil Sinell, Ingenieur, Berlin, 
übertragen. 


Neues Elektrizitätswerk im Küstenland. 


Das Österreichische Ministerium hat im 
Einvernehmen mit dem Ackerbau-Ministerium 
den Herren K. T. Ganzoni, O. Rapp, Ingenieur 


1) Ber. d. Kgl. Gesellsch. d. Wissensch. z. Upsala, 1903. 


EER ee re ee ee a a a a En er rn eh 


Für die Schriftleitung verantwortlich: E. C. Zehme in Berlin. — Verlag von Julius Springer in Berlin, 


I. Piani, C. L. Rizzani fa Antonio und Prof. J. 


| Sartori die Bewilizung zu einer een Gesi| 


k d wirkte 

haf der Firma „Officine elettriche dell’ | seitens der Staatsbahnen. Anregen 3 

Eon it dem Sitze in Triest erteilt und | auch die Festigkeit des Marktes der ee 

deren. Statuten genehmigt. Die genannte | nischen Minen in London, Bin dem Ars nari 
Aktien-Gesellschaft errichtet ein Elektrizitäts- | jahrelanger Stagnation endlich endlic 


werk zwecks Ausnutzung einer Wasserkraft, 
die durch die Zusammenfassung mehrerer Ge- 
fälle in dem kürzlich vollendeten, etwa 12 m 
langen Bewässerungskanal bei Monfalcone ge- 
wonnen wird. Ein Teil der Kraftanlage wird 
demnächst vollendet. Das Stammkapital der 
„Officine Elettriche“ beträgt 750000 Kr, be- 
stehend aus 3760 voll eingezahlten Aktien zu 
200 Kr. | Hyn. 


Elektrizitätswerk Amsterdam. 


Die Zentrale der Gemeinde-Elektrizitäts- 
werke in Amsterdam, welche am 1. I. 1904 mit 
einer Maschinenleistung von 5000 PSe in Be- 
trieb gesetzt und schon im Jahre 1906 zu ihrer 
vollen Leistung zu 12000 PSe ausgebaut wurde, 
muß wieder beträchtlich erweitert werden. Nach 
Berichten in den holländischen Zeitungen wird 
die gesamte Maschinenleistung nunmehr durch 
Hinzufügung neuer Maschinensätze von je 6000 
bis 10000 PSe auf 50 000 bis 60 000 PSe gesteigert 
werden. Ohne Zweifel haben die sehr niedrigen 
Strompreise (25 Pf mit Rabatt für Licht, 15 Pf 
mit Rabatt für Kraft) zu dieser überraschenden 
Entwicklung des Betriebes Beulen 


BÖRSEN- WOCHENBERICHT. 


Berlin, Ash 12. Januar 1907. 


Mit geringen Unterbrechungen war die 
Börse in der Berichtswoche durchweg fest, und 
eine ganze Reihe von Werten hat namhafte 
Kurssteigerungen aufzuweisen. Die Beteiligung 
des Publikums war, namentlich auf dem Kasse- 
Industriemarkt, wieder recht beträchtlich, sodaß 
das Geschäft durchweg lebhaften Charakter an- 
nahm. Maßgebend hierfür waren besonders die 


Ka ital in 


' KURSBEWEGUNG. ° 0 


| 
| 
| 
| 


2 | .a Kurse 
Mo” ee eee -ur 

Name E 3:3 REE 1 andar d. J der Berichtswoche 

Aktion ionen| 3 | & [eiae aer Mere Mic Jaana 
] 

Akkumulatorenfabrik A.-G., Berlin . 18 — |1. 1./1%/2{ 211,50 :216,— || 211,50 216,50 214,50 
Akk.-u.El.-Werkevorm.Boese&Co.Berlinf 45 | 25 |L 1j 0 | 75,50 | 78,75 75,50 | 76,75) 76,— 
Allgem. Elektr.-Gesellschaft, Berlin . 100 ! 37,7 | 1. 7.| 11 | 213,50 216,— || 213,50 | 214,75: 213,50 
Comp. Barcelonesa de Electr. . . . Pst.| 14 | 6,63 | 1. 1.| 71/2} 122,— 124,50|| 122,75 | 124,50! 122,75 
Bergmann-Elektr.-Werke A.-G., Berlin 14 — 1.1. 18 | 279,— |%85,90 || 279,— | 281,10] 281,10 

Berliner Elektricitäts-Werke . . . 31,5 | 39,8 | 1. 7.| 10 | 176,— 182,10 | 176,— | 181,— 181,— 
Berl. Masch.-A.-G. vorm. L. Schwartzkopff 12 — 1.7. 13 | 284,25 241,50 237,50 | 241 50 238,— 
A.-G. Brown, Boveri & Co. . . . .M6Mil.Fs 10 | 1. 4.| 11 | 203,60 ‚2056,50 || 203,60 | 205,50| 203,60 
Cont. Ges. f. elektr. Untern., Nürnberg 1 32 | 9384| 1.4) 0f 6325| 65,—|| 63,25 | 65,—| 63,25 
Deutsch-Atlant. Telegraphen-Gesellschaft| 24 | 19,79 1. 1.) 6!/2f 126,— |127,— || 126,— | 127,—| 126,90 
Deutsch-Niederländ. Telegraphen-Ges. 7 725 | 1.11 6f 112,— ı113,75|| 112,— | 113,50, 113,— 
Deutsch-Übersee Elektr.-Ges. 36 15 1.1! 91 156,— |159,— || 156,— | 158,50] 156,— 
Elektra A.-G., Dresden. . . 1 45 2,5 | 1. 4.| 21/2} 79,76 | 81,25 80,50| 81,25; 80,50 
El. Licht- u. Kraftanlagen A. -G, Berlin „| 30 | 17,33'1.10. 7 | 128,25 129,— || 128,50 | 129,—| 129, — 

Bank f. elektr. Untern,, Zürich . »B6Millfs 35,793 1. 7. 9 | 188,— 188,— — — = 
Gesellschaft f. elektr. Untern,, Berlin . 375 | 35 | 1. 1. 7l/a] 132,— |135,50|| 132,— | 136,25| 132,50 
Hamburgische Elektr.-Werke . . . » .| 18 ! 9967| 1. 7.| 8 I 156,90 '159,— || 156,90 | 159,— | 156,90 
El.-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co. Frankf.| 20 |19,343' 1. 4 7 | 142,50 143,50 || 142,90 | 143,50| 143,— 
A.-G. Mix & Genest, Berlin . ; 5 — |1.1| 8{ 131,50 137,— || 181,50 | 134,25; 182,— 
Ges. f. elektr. Beleucht., Potötsburs 6Mil.Rb.I — | 1.1! 41 83,50| 86,—|| 83,50| 85,25) 83,50 
do. Vorzugsaktien .[9Mil.Rb. — | 1.1. 7 | 137,25 |140,— || 137,25 | 139,20) 187,25 
El.-A.-G. vorm. Schuckert & Co. ua 560 | 29,1 1.7. 5 | 120,10 .126,— || 124,— | 126,— | 124,90 
Siemens & Halske A.-G., Berlin, 54,5 | 27,7 |1.8| 10 177,50 |181,60 177,50 | 180,— 179,25 
Telephon-Fabrik A.-G. vorm. J. Börliner.. 3 1 1. 7.) 9 1 192,10 '200,— || 192,10 | 198,20! 196,50 
Allgem. Deutsche Kleinbahn-Ges. . . 9,06 | 21,681 1.1. 31 95,— | 98,50 | 96,80 | 97,80) 97,25 
Allgem. Lokal- u. Straßenbahn-Ges. . 17 31,584: 1. 1.| 73/41 154,— |156,10|| 154,— | 155,25| 154,— 

Berlin-Charlottenburger Straßenbahn . 6,048 | 591 | 1.1 2} — | — — — ar 
Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen | 10 3 ll 6 147,50 |162,— 151l,— 152,— 150,50 

Breslauer elektr. Straßenbahn . . . . 42 | 1,63 |1 x 6 | 122, — |124, — || 122,— | 122,—| — 
Ges. f. elektr. Hoch- u. Untergr. Bahnen 30 15 | 1. 1. 41/2] 129,— |129,90 || 129,60 | 129,90| 129,60 
Große Berliner Straßenbahn. .1100.0823: 8,088 | 1. 1.) 73/4 | 183,25 185,50 || 183,25 | 185,—| 183,50 
Große Casseler Straßenbahn. 5 1,979 1.10.) 4 | 108,90 j109,60 || 108,90 | 109,50| 108,90 
Straßen-Eisenbahn-Ges. Hamburg 21 | 13,06 | 1. 1.| 9 | 193,25 1195,60 || 193,25 | 195,25] 194,— 
Straßenbahn Hannover. 24 | 16,02, 1.1.) Of 76,40| 79,90|| 78,— | 79,90) 78,— 
Magdeburger Straßenbahn . . ....4 6 45 | 1.1. 81] 160,80 1163,— || 162,— | 163,—| 162,— 
ee a u en ne en re Er a E ae ls ee ale Te 


| Ana die Aka des preußischen Finanz-Ministers 
und die Ankündigung von großen Bestellungen 


durchereifende Besserung zu Fe beginnt. 
Der Freitag brachte auf matteres Amerika eine 
kleine Abschwächung, die aber am Sonnabend 
schon wieder vollkommen überwunden war. 

Der Geldmarkt zeigt noch wenig Erleichte- 
rung; der Privatdiskont hält sich auf 51/,°/o; 
tägliches Geld auf etwa 6°%/,. Man spricht setzt 
wieder davon, daß die Reichsbank doch noch 
in der zweiten Hälfte dieses Monats ihre Rate 
herabsetzen wird. 


General Electric Co. 156 /,. 

Chilikupfer (Kasse- 
Lieferung). . . è 

Elektrolyt. Kupfer)) 


Lstr. 108. 15. —. 
Lestr. 118. 10. —. 

bis 120. 10. —. 
Zinn (Kasse-Lieferung) . Lestr. 188.15. —. 
Zink. SEE 
Blei. . i A Lstr. 20. —. —. 


Kautschuk tein Para: "sh. Bd. J. 


1) Nach „Mining Journal” vom 12. Januar. 


Briefkasten. 


t 
Bei Anfragen, deren briefliche Beantwortung gewünscht 
ird, ist Porto beızulegen, sonst wird angenommen, 
die Ren an dieser Stelle im Brie anon dresso dos 
poll Jede Anfrage ist mit einer deutlichen A 
nfra 


n werd 
nicht 


enden zu versehen. Anonyme 
eachtet. 


Fragekasten. 


Frage 4. Wer liefert Elektrisier - Auto- 


maten? 

Frage 5. Wie ändert sich die Leitfähig- 
keit des Kupfers mit Silberzusatz? 

Antwort auf Frage 3. „Giant“-Isolations- 


apier liefert Roehrig, Meyer G. m. b. H, 
Bein W. 


Abschluß des Heftes: 12. Januar 1907. 


‘aa aI I Ia IIa I aa I I a a O o III 


x 


24. Januar 1907. 


— -m [m 


pa - — A a Le ~ 


——— 


Flektrotechnische Zeitschrift 


(Oentralblatt für Elektrotechnik 


Organ des Elektrotechnischen Vereins 
und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker, 


Verlag: Julius Springer In Berlin. — Schriftieitung : E. C. Zehme. 
Expedition: Berlin. N. 94, Mondbijouplatz 8. 


Die 


Elektrotechnische Zeitschrift 


erscheint — seit dem Jahre 1890 vereinigt mit dem bisher in 
München erschienenen CENTRALBLATT FÜR ELEKTROTECHNIK 
— in wöchentlichen Heften und berichtet, unterstützt von den 
bervorragendsten Fachleuten, über alle das Gesamtgebiet der 
angewandten Elektricität betreffenden Vorkommnisse und Fragen 
in Origisalberichten, Rundschauen, Korrespondenzen aus den 
Mittelpunkten der Wissenschaft, der Technik und des Verkehrs, 
in Auszügen aus den in Betracht kommenden fremden Zeit- 
schriften, Patentberichten etc. etc. 

ORIGINAL-ARBEITEN werden gut honoriert und wie alle 
anderen die Schriflleitung betreffenden Mitteilungen erbeten unter 
der Adresse 
Schriftleitung der Elektrotechnischen Zeitschrift In Berlin 

N. 24, Monbijouplatz 8. 
Fernsprechnummer: III. 629 (Julius Springer) 


Elektrotechnische Zeitschrift 
kann durch den Buchhandel, die Poat oder auch von der 
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bezogen werden. 

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Bei rich” 6 13 26 S2maliger Aufnahme 
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Den Einsendera von Chiffre- Anzeigen wird für Annahme 
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Alle Mitteilungen, welche den Versand der Zeitschrift, die 
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susschliesslich zu richten an die 


Verlagsbuchhandlung von JULIUS SPRINGER in Berlin 
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Telegremm- Adresse: Bpringer- Berlin- Monbijou. 


Inhalt, 

(Nachdruck nur mit Quellenangabe, und bei Originalartikeln 
nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet.) 
Notiz über die Leistungsmessung in Drehstrom-Systemen 

mit Nulleiter. Von E. Orlich. 8.71. 

Mitteilungen über die Bahnanlage Seebach-Wettingen. 8.72. 

Betrachtungen über Zentralbatterie-Schaltungen für Fern- 
sprech-Ämter.. Von E Neuhold. 8. 77. 

Über Vielfachschalter mit zweidrähtigen Systemleitungen. 
Von Otto schneider. S. 79. 

Fortschritte der Physik. 8. 80. Photometrische und spek- 
tralphotometrische Messungen am Quecksilber-Lichtbogen 
bei hohem Dampfdruck. 

Literatur. Besprechungen: Dampfturbinen. Von 

d 3 h. — Erfindung und Erfinder. Von A. 
u Bois-Reymond. — Lehrbuch der anorganischen 

Chemie. Von Prof. Dr. H. Erdma nn. 


Kleinere Mitteilangen. 8. 35. 
Persönliches. 8. 85. Adolf Goering t. — Dolezalek. 


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pebiet — Ausgedehnte unterirdische Fernsprech-Anlagen. 
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achträgliches zum vierzigsten Geburtstag der Dy- 
51 nomaschine. 

‚eserieode Beleuchtungs- und Kraftüber- 
a ei ra "Anlagen. 8.86. Gasglühlicht-Beleuch- 
ei ki r Bisenbahawageon. 
und Zen Lampen, Heizvorrichtungen 

y ehör. 8.86. Geteilte Zierknaufe. 


erschiedenes. 8, A 
elektrischen Koercie 86. Sırafrechtlicher Schutz der 


Vere . 8.86. 
teilung von na sn „ulektrotechnischer Verein (Mit- 


ladungen. 
efe 


nig., — Speisung größ 

8 erer Straßenbahnnetze. Von A. 

Rede und G. Rasch. — Anlasser für langsame Ein- 
Ber ‚Von F. Klöckner. 

tish We tinchenerehäftliche Nachrichten. 8. 92. Ch. Bri- 

„Limited De a E and Manufacturing Company. 


arsbe RE l 
Briefkasten. o g} Sörsen-Wochenbericht. 8. 92. 
kasten. 8. 92, ` 


1. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. 


= — I = 


Notiz über die Leistungsmessung in Dreh- 
strom-Systemen mit Nulleiter. 


Von E. Orlich. 


Für die Berechnung der Leistung in 
einem Dreiphasen-System mit viertem Leiter 
sind von Aron!) und Stern?) eine Reihe 
von Formeln angegeben, von denen die 
Behauptung aufgestellt ist, daß sie streng 
richtig seien. Allein es bedürfen diese 
Formeln einer Ergänzung, weil bei der Ab- 
leitung die Summe der Augenblickswerte 
der drei Sternspannungen gleich null gesetzt 
ist. Das ist aber nicht notwendig. Da 
diese Formeln vielfach beim Zählerbau 
verwandt werden, erscheint es nicht über- 
flüssig, hier die vollständigen Formeln her- 
zusetzen, zumal dieselben in gangbaren 
Lehrbüchern nicht zu finden sind. 

Es seien im folgenden die Augenblicks- 
werte durch kleine Buchstaben, die Effektiv- 
werte durch große Buchstaben bezeichnet. 


i; 


Abb. 1. 


Dann ist, wenn man die Bezeichnungen 
der Abb. 1 anwendet: 


ta = 3 — 69 


ebd = ° — eg (1 
ee = Co >= ei 
is — jz = ie — i3 (2 
A 
to =J T) Hi l 3 
=i ti: + i3 ) 
Es sei ferner gesetzt: 
eo = li F la + € (4 
sodaß 
1 
e = g (eot eb — ec) 
? 5 
6 (eo + ec — ea) i 
1 
e= 3 (eo + ea — eb) 


Hieraus sind folgende Formeln für den 
Augenblickswert der gesamten Leistung in 
einem Vierleiter-System leicht berechenbar: 


q=eci — ibia t eito > (6 


l. l . 
. 1 ® . . 1 . 8 
q=(e—eb) (is ~ g ùo +eelig— i3) + 3 Co Ío ( 


' | a E Se 
2q =rnli —i)+lee ea) (i Tg io) T g eo ia (9 
34 =(en -ee)iit (ee - ea) i+ (ea — eb)iz+ co lo (10 
3q = (eb — ec) (fi — i) + (Cetu) (iz — i)+ êo io (L1 


--- — — 


t „ETZ* 191, S 215. p 
„ETZ“ 1901, S. 267, und 1903, S. 976. 


71 


— en 


Setzt man darin e} = 0, 80 
erhält man die Formeln von Aron und 
Stern. Auf Gl. (7) beruht ein Aronzähler, 
Gl. (9) ein Zähler der Allgemeinen Elek- 
tricitäts-Gesellschaft, Gl. (11) einer der Sie- 
mens & Halske A.-G. 

Das Glied mit e, gibt den Betrag an, 
der vernachlässigt wird. 

Nun braucht aber bekanntlich e, selbst 
dann nicht gleich null zu sein, wenn man 
es mit einem vollständig symmetrischen 
und in allen Zweigen gleichmäßig belasteten 
Drehstrom-System zu tun bat. Es ver- 
schwindet in diesem Fall nur dann, wenn 
die Kurve der Sternspannungen keine Ober- 
schwingungen enthält, deren Ordnungszahl 
durch 3 teilbar ist. 

Setzt man: 


e = SGsinkwt 


= 3Cr sin (krwt +” 3”) k-135 
= F&rein (kot +457) 


so folgt: 
eo = 3 (C; sin 3w t+ E sin9wt+...), 


9 : 
Ey} = 2 (E2 +H E+...) 


Aber selbst wenn die Oberschwingungen 
der Ordnungszahl 3, 9... in der Sternspan- 
nung fehlen, kann trotzdem e durch schiefe 
Belastungen merkliche Werte erhalten. 

Zur Messung von e, eignen sich folgende 
zwei Verfahren: 

a) Aus Gl. (1) und (4) folgt: 


Ey =3 (E? + E? + Ep?) — (Eae + Eb + Ee), 


gültig für jede beliebige Spannungsvertei- 
lung. Sind die drei Sternspannungen (E,) 
und die drei verketteten Spannungen (Es) 
einander gleich, so ist: 


1 
E} =9 (z. = Es?) f 
An einer unbelasteten Drehstrom - Ma- 


schine mit trapezförmiger Spannungskurve 
wurde gemessen: 


E, = 71,83 V, 
EN\ = 118,8 V, 
daraus folgt: E= 58,5 V. 


An einer anderen Maschine wurde ge- 
messen, während sie zu Versuchszwecken 
schief belastet war: 


E, = 63,9 V, Ea = 107,8 V, 

E, = 63.0 „ E = 109,6 „ 

E, = 62,7 p E: = 110,2 „ 
folglich: E, = 14,6 V. 


Dieses Verfahren erfordert sehr genaue 
Messungen der Einzelwerte, da E, als Diffe- 
renz erhalten wird. Bei schwankender Span- 
nung kann man daher zu sehr falschen Er- 
gebnissen gelangen. 

b) Das folgende Verfahren ist von dem 
letztgenannten Übelstande frei und gestattet 
außer E, auch die Fehlerglieder der Leistung 
unmittelbar zu messen. Es ist übrigens 
schon von Bragstad!) zur Ermittlung der 
Oberschwingungen der Ordnungszahlen 
3,9... angewandt. Die drei Außenleiter 
werden durch drei einander gleiche Wider- 
stände r mit einem Knotenpunkt verbunden, 
letzterer durch einen empfindlichen Span- 
nungsmesser vom Widerstande ẹọ mit dem 


- — 


ı) „ETZ“ 1900, 8. 252. 


12 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 4. 


l 24. Januar 1907. 


Nulleiter des Netzes. Sind a,, dz, ds, a, die 
Ströme in den Widerständen r und o, so ist: 


es Zr +mP, 
€ = Aar + a00, 
e3 = dgr Hao, 


eo = (r + 3 0) ag, 
das heißt die Angaben des Spannungs- 
messers sind mit ee 


um E, zu erhalten. 

Schaltet man in gleicher Weise die 
Spannungsspule eines Leistungsmessers, 
dessen Hauptstromspule von ip durchflossen 
wird, so kann man unmittelbar die Fehler- 
glieder in Gl. (7) bis (11) messen. 

Messungen an einem Transformator 
von 5 KW der Charlottenburger Zentrale 
3 >x< 3000 . 
wos v) führten zu folgenden Ergeb- 
nissen: Beim unbelasteten Transformator 
war e,=0. Wurde nun eine Belastung zwi- 
schen zwei Außenleiter geschaltet, so blieb 
e¿=0. Belastete man dagegen einseitig zwi- 
schen einem Außenleiter und einem Null- 
leiter, so war bei 


0,9 KW Last 
1,55 


folglich: 


zu multiplizieren, 


E,=%V, 
E,=35V. 


N n 


Eine Wattmessung gab im letzteren Falle 
für den Mittelwert von ; eoio 31 Watt, das 
heißt 2,4°/ der Gesamtlast. 


Zusammenfassung. 

In den Formeln für die Leistung eines Dreh- 
strom - Vierleiter - Systems, auf denen mehrere 
Zähler-Konstruktionen beruhen, ist ein Glied ver- 
nachlässigt, davon herrührend, daß die Summe 
der Augenblickswerte an den Sternspannungen 
nicht allgemein gleich null gesetzt werden darf. 


— — 


Mitteilungen über die Bahnanlage 
Seebach-Wettingen. 


Einrichtung und Ergebnisse der Rege- 
lung der Einphasen-Lokomotive. 


Die Regelung der mit Einphasen-Kom- 
mutatormotoren ausgerüsteten Lokomotive 
Nr. 2 der von der Maschinenfabrik Oer- 
likon ausgeführten Bahnanlage Seebach- 
Wettingen besteht in ihrem Wesen in einer 
Ab- und Zuschaltung von Wicklungsabtei- 
lungen der Sekundärseite der Haupttrans- 
formatoren zum Zwecke der Speisung der 
Motoren mit Wechselstrom von regelbarer 
Spannung. Der Apparat, an den die be- 
treffenden Wicklungsabteilungen der Haupt- 
transformatoren angeschlossen sind und 
mittels dessen die Spannungsänderung tat- 
sächlich ausgeführt wird, ist ein von Dr. 
Paul Me yer in Berlin gebauter Schalter, den 
wir von nun an als den Spannungsregler der 
Lokomotive bezeichnen werden. Dieser 
Spannungsregler war nun vor der Hand 
nur mittels Handrad, Kette und Antrieb von 
Hand verstellbar, und ist auf diese Weise 
die Regelung noch etwas schwerfällig. 
Neuerdings ist nun eine elektrisch betätigte 
Vorrichtung zur Bedienung dieses Span- 
nungsreglers eingebaut worden, welche 
nachstehend beschrieben wird, und deren 
Vorteil in einer Vereinfachung der Bedie- 
nungsapparate derLokomotive begründet ist. 

Mit der neuen Regelungseinrichtung soll 
zugleich die gesamte Apparatenanlage der 
Lokomotive Nr. 2 besc'uieben werden. 

In den Abb. 5 un' 6 sind die in Be- 
tracht kommenden Sclaltungspläne abge- 
bildet, und zwar in Abb. 5 derjenige der 
elektrischen Verbindungen und in Abb. 6 
derjenige der Luftrohrleitungen. Die maschi- 


nelle Ausrüstung der Lokomotive besteht 
aus den beiden Motoren W M von je 200 PS 
und den beiden Haupttransformatoren T von 
je 200 KVA und 15000/700 V, welche in 
Abb. 5 angedeutet sind. Die Apparatenanlage 
wird am zweckmäßigsten an Hand der einzel- 
nen Stromwege beschrieben. Der in Abb. 5 
dünn ausgezogene Hochspannungs-Strom- 
kreis umfaßt die Fahrdrahtleitung K, den 
mit Druckluft betätigten Stromabnehmer St, 
die Blitzschutz-Vorrichtungen YB, RB und 
J, den mit Druckluft betätigten selbsttätigen 
Höchststromschalter MA, die bereits ge- 
nannten Transformatoren T, je einen Strom- 
messer A in den beiden Führerständen und 
die Schienenrückleitung E. Die Abstufun- 
gen der Windungsgruppen auf der Nieder- 
spannungsseite der Transformatoren T sind 
nun an den bereits genannten und mit einer 
Funken-Entziehvorrichtung der Anordnung 
Thieme ausgerüsteten Spannungsregler SR 
angeschlossen. Von dem untersten festen 
Punkte des Spannungsreglers SR und der 
mit der Laufbrücke für die Regelung in 
Verbindung stehenden Schiene zweigt nun 
der im Schaltungsplan dick ausgezogene 
Niederspannungs-Hauptstronkreis ab, und 
zwar umfaßt er, vom festen Punkte des Span- 
nungsreglers ausgehend, der Reihe nach 
die beiden Feldwicklungen der Hauptmo- 
toren W M, dann entsprechende Punkte der 
den beiden Führerständen zugeordneten mit 
Druckluft betätigten Motorschalter M S, die 
Wicklung der Hilfspole oder ihres Reihen- 
transformators ST, die Kommutatoren und 
Anker der Motoren WM, die Niederspan- 
nungs-Strommesser in beiden Führerstän- 
den, dann wieder entsprechende Punkte der 
den beiden Führerständen zugeordneten 
Motorschalter M S, von wo er nach der mit 
der Laufbrücke des Spannungsreglers S R 
in Verbindung stehenden Schiene zurück- 
führt. An die Enden sämtlicher Wicklungs- 
abteilungen angeschlossen sind die in bei- 
den Führerständen befindlichen Spannungs- 
messer V. An bestimmte festliegende 
Punkte der unterteilten Transformator- 
Sekundärwicklung sind noch folgende Hilfs- 
stromkreise angeschlossen: 


1. Hilfsstromkreis mit selbsttätigem Luft- 
druckschalter AL und Strommesser A 
für den Luftpumpen - Repulsionsmotor 
RM; im Schaltungsplan schwach ausge- 
zogen. 

2. Hilfsstromkreis für den Induktionsmotor 
SM mit Anlasser H A zur Steuerung des 
Spannungsreglers N R; im Schaltungsplan 
punktiert. 

3. Hillsstromkreis für die Magnete 7 und II 
des Relais R mit im Steuerschalter oder 
Fahrschalter untergebrachter Relais-Aus- 
schaltwalze R 4, Relais - Umschaltwalze 
RM und Rücklauf-Schaltwalze RR für 
den Spannungsmotor; im Schaltungsplan 
punktiert. 

4. Hilfsstromkreis mit Schalter und Siche- 
rungen S für die Signallampen SZ und 
Führerstandslampen der Lokomotive; 
im Schaltungsplan strichpunktiert. 

5. Hilfsstromkreis mit Schalter und Siche- 
rungen S für die Innenbeleuchtung der 
Lokomotive; im Schaltungsplan_ strich- 
punktiert. 

6. Hilfsstrromkreis mit Schalter und Siche- 
rungen S für die Heizungswiderstände 
der Führerstänle: im Schaltungsplan 
ausgezugen. 

Von den in Abb. 5 dargestellten Appa- 
raten finden wir nun in Abb. 6 alle die- 
jenigen wieder, für welche eine Betätigung 
durch Druckluft vorgesehen ist, also den 
Stromabnehmer St mit allen Nebenappa- 
raten, den Höchststrom-Ausschalter M A, die 
Motorschalter M S, den Fahrschalter C und 
den selbsttätigen Luftdruckregler AL. Außer 
diesen bereits genannten Apparaten sind in 


no 


Abb. 6 noch die Apparate tür die Luftdruck- 
bremsung, für das Sandstreuen und Pfeifen, 
sowie die Luftpumpen und die erforder. 
lichen Luftbehälter nebst den verbindenden 
Rohrleitungen und den erforderlichen 
Hähnen und Ventile eingezeichnet. Die 
Luftpumpe K, eine Ganzsche Luftpumpe, 
wird durch den aus Abb. 5 bekannten Re- 
pulsionsmotor R M angetrieben, und zwar 


F ER. ápan an 
77 PARAD: 
BE A A y 


e und a für a 
bleibende Stromstärke. Die Zahlen bei den Kurven geben 
die Stromstärke in Amp an. 


Abb. 2, 


erfolgt die Ingangsetzung und Abstellung 
des Repulsionsmotors selbsttätig nach Maß- 
gabe des im selbsttätigen Luftdruckschalter 
AL vorhandenen Druckes. Wenn in den 
Luftbehältern ein geringerer Druck als 
4 at vorhanden ist, so schaltet der Luft- 
druckschalter A L den Repulsionsmotor 
ein, der dann so lange im Betrieb ist, 
bis der Luftdruck in den Luftbehältern 
6 at erreicht hat, worauf der Luftdruck- 


am, SAd. 


JBE zii 


` 

N 

` ` 

<- ` 
Gin 


Ta; 


Fabrgeschwindigkeit und Leistungsfaktor für gleich- 
bleibende Klemmenspannung. Die Zahlen bei den Kurven 
geben die Klemmenspannung in Volt an. 


Abb. 3. 


schalter AL den Repulsionsmotor selbst- 
tätig wieder abstellt. Zur Bedienung der 
mittels Druckluft betätigten Apparate MS 
dient ein in jedem der zwei Führerstände 
aufgestellter Fahrschalter C, der wie bereits 
erwähnt, gleichzeitig auch für die elek- 
trische Betätigung der Spannungsregelungs- 
Einrichtung angelegt ist, sodaß mittels 
dieses einzigen Schalters alle zum Anfahren 
und Geschwindigkeitsregeln erforderlichen 


= ` 
A 


S} 
w 


Á 


Stromstärke und Leistungsfaktor für Ze 
Fahrgeschwindigkeiten. Die Zahlen bei den Kurven geben 
die Fahrgeschwindigkeit in km/Std an. 


Abb. 4. 


Verrichtungen vorgenommen werden kön- 
nen. Für die Betätigung des Höchststrom- 
Ausschalters M A, der Stromabnehmer-Ge- 
stelle — Rutenböcke —, der Stromabnehmer 


selbst — der Ruten — und des SandsıreuelS 


dienen Dreiwege- und Zweiwege-Ventile a, b, 
c, d, e, f, die für jeden Führerstand 4 


ir 24. Januar 1807. Elektrotechnische Zeitschrift, :-1807. Heft 4. 78 


an es Tr nr T Fe Sera De 
A = u ze u u — æ- nn _ u — _ ar ee: —,_®“S\ ee 
nn i ne k en Te e a 


e EN a N ` K = Fahrdrabt. 


-a 1 D aa i 
-a T _ 7 


St = Stromabnehmer. 
H B = Hörner-Blitzschutz-Vorrichtung 
WB = Walzen-Blitzschutz-Vorrichtung. 
P J = Induktionsspule. 

Tani l MA ; /A = Höchststrom-Ausschalter. 
7 9 P | T = Transformatoren. 
® A = Strommesser. 
Da e 27 = V = Spannungsmeosser. 
ii SI = Spannungsregler. 
W S = Motorschalter. 
W U = Hauptmotoren. 
HA = Anlasser zum Stenermotor. 
S W = Steuermotor. 
= Weoechseltrieb zum Steuermotor. 
R A = Relaisausschalter 
RR = Rücklauf des Span- 
nungsreglers 


dojlwypruung 


ER C =} RT = Relaisumschalter 
ve mit Stellung T 
Si und II 
ag R = Relais mit Stellung I und JI. 
fee ST = Reihentransformator f. die Wende- 
RR pole mit Zugatzwiderstand. 
RM = Repulsionusmotor für die Luft- 
pumpe. 
' = Sicherungen. 
SI = Signallaternen 
ter, H W = Neizungswiderstand. 
TAR F = Erde. 
oA A L = Relbsitätiger Luftdruckregler. 
ie: 
me 
der iz Schaltungsplan der Lokomotive Nr. 2. 
ram Abh. 5. 
Ter A 
hezur 
vr, 
p 
w- 
1. 
7 
dw 
jr det 
eis 
88 
ip S 
IE ~ 
ırate I 
ren. - 
e Det 
lie ta 
gela 
DA 
Anit 
dere 
gi 
a LK = Luftpumpe. 1A = Höchststrom-Ausschalter. FB = Führer-Bremsventil. 
a Alı = Selbsttätiger Luftdruckregler. SS = Sandstreuer. àl = Manumeter. 
A VC = Verzögerungs- \ .,_.. _ J a Automat, ò Bock I, e Bock ZI \ N HL = Haupt-Luftbchöälter. 
ae H zylinder j er a V I = \ d Sandstreuer. e Rute I, f Rute I7 f “entilplatte. N L = Neben-Luftbebälter. 
i = Druckzylinder genene A, und B, = Fahrschalter-Hebel 5 BL = Bremsventil-Lufthehfiter. 
i’ "C = Verzögerungs- R , —_ J R A= Relaisausschalter FES 8 V = Bteuerventil. 
ih TRS \ zylinder | a P re m | R R = Rücklauf des Spaunungsreglers e- B © = Bremszylinder. 
met” a DC = Druckzylinder PERRETA R U = Relaisumschalter für Stellung T u. ZI a P = Pfeife. 
i 5l = Rtromabnehmer. - ._ $ EC = Einscbhbaltzylinder \ FV = Fußventil. 
i A H= Ahlegehebel. EINS Ausschaltzylinder / Motossenalten V S = Verbindungsschlauch. 
Übersichtsplan der Druckluft-Rohrleitungen der Lokomotive Nr. 2. 
Ti Abh. 6. 
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pH u besonderen Ventilplatte V P vereinigt | Führerventil FB und Fußventil F und der | die Gelegenheit, auch über die Bedienungs- 
ei N Bet sind. Besondere Bedienungs- | Signalpfeife. Sodann ist auch der Luftdruck- | apparate noch weitere Erläuterungen bei- 
er” s el bestehen außerdem auf jedem Führer- | messer zur Druckablesung zu erwähnen. zufügen. ` | 
nn and noch zur Betätigung der Luftdruck- Indem wir nun die Bedienungsverrich- Bei Dienstanfang befindet sich die Loko- 


ie bremse (Westinghouse-Schnellbremse) mit | tungen eingehend besprechen, ergibt sich | motive im Lokomotivschuppen mit einge- 


74 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 4. 


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zogenen Stromabnehmern, wie dies auf der 
linken Seite der Abb. 6 zu sehen ist. Man 
hat sich den in Abb. 6 rechts ausgelegt ge- 
zeichneten Stromabnehmer in gleicher Lage 
wie den links gezeichneten zu denken. 
Nehmen wir nun an, es werde beispiels- 
weise der Führerstand links betreten, um 
eine Fahrt in der entsprechenden Fahrrich- 
tung auszuführen, so muß zunächst der 
Stıromabnehmer an die Fahrleitung ange- 
legt werden, wofür nach dem oben ge- 
sagten an der Lage des Rutenbocks nichts 
zu ändern ist, dafür aber die Rute selbst 
aus der eingezogenen Stellung, in der sie 
durch einen den Antrieb des Ruten-Ablege- 
hebels A H teststellenden Sıift gehalten ist, 
durch Lösen dieses Stiftes zu befreien ist. 
Sobald dieser in der Kolbenstange der 
Ruten - Ablegevorrichtung R H befindliche 
Stift ausgelöst wird, bewirkt die in der 
Verlängerung des Druckzylinders D C unter- 
gebrachte Stahlfeder das Niederlegen des 
Hebels A H, worauf die Rute St vermöge 
einer an ihrem Drehpunkt angebrachten 
Feder an den Fahrdraht angepreßt wird; 
dies erfolgt nun in gleicher Weise für beide 
Stromabnehmer. Es kann nun mittels des 
Hahns a auf der Ventilplatte der Höchst- 
stromsehalter M A geschlossen werden, in- 
sofern als in den Luftdruckbehältern hier- 
für genügend Druck vorhanden ist; andern- 


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24. Januar 1907. 


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Abb. 7. 


Seiten- und Grundansicht der Lokomotive Nr. 2. Maßstab 1:50. 


Vorderansicht der Lokomotive Nr. 2. Maßstab 1:50. 
Abb. 8. 


Digitized by Google 


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falls wäre der Schalter 
M A von Hand einzuschal- 
ten. Beim Schließen von 
MA wird sich nun unter 
der Einwirkung des selbsttätigen 
Luftdruckreglers AL der Repul- 
sionsmotor R M in Bewegung 
setzen und die Luftpumpe LK 
zum Erhöhen des während der 
vorangehenden Betriebspause ge- 
sunkenen Luftdruckes in den Luft- 
behältern antreiben. Man hat nun 
noch mittels des Motorschalters 
HA den Steuermotor SM anzu- 
lassen und die Lokomotive ist be- 
reit zur Abfahrt. 

Die Ingangsetzung der Loko- 
motive erfolgt nun mittels des 
Hebels H, des Fahrschalters C; der 
Hebel beziehungsweise das Hand- 
rad H, dieses Schalters dient zur 

Geschwindigkeitsänderung nach 
teilweise erfolgter Anfahrt. Der 
Nullage der Hebel H, und H, ent- 
sprechen die ausgeschalteten Stel- 
lungen der Motorschalter MS und 
die in Abb. 2 gezeichneten SHm 
lagen der Schaltwalzen RA, B 


und RU des Fahrschalters. Wird 


nun beispielsweise der Heb 


in die Vorwärtsstellung Vr gedreht, 


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04. Januar 1907. 


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so wird einerseits durch die Bewegung des 
Finschaltezylinders Æ C des einen der zwei 
Motorschalter MS ein bestimmter Strom- 
verlauf für den Motorstrom hergestellt, 
dem die als vorwärts bezeichnete Fahrrich- 
tung entspricht, in welcher Richtung sich 
nun die Lokomotive in Bewegung setzt, 
und wird anderseits eine Drehung .der 
Schaltwalzeen RR und RA bewirkt, bei 
welcher der oben erwähnte Hiltsstrom- 
kreis 3 an einer Stelle geöffnet und an 
einer zweiten geschlossen wird; der Hilfs- 


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stromkreis 3 ist jedoch noch stromlos in- 
folge einer weiteren durch die Walze RU 
gebildeten Unterbrechung. Diese Walze 
wird nun durch eine Drehung des Hebels 
H, entweder bei I oder bei ZI geschlossen, 
und der Stromkreis 3 wird auf den Magnet I 
beziehungsweise ZI des Relais R geschaltet. 
Der Anzug des Relaismagnets I bewirkt 
eine Kupplung zwischen dem Steuermotor 
SM und dem linksseitigen Wechseltriebe in 
Abb, b, wodurch eine Aufwärtsbewegung 
der Brücke des Spannungsreglers S R und 
damit eine Spannungserhöhung für den 
Motorstromkreis entsteht, der Anzug des 


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Relaismagneten ZI bewirkt eine Kupplung 
zwischen dem Steuermotor SM und dem 
rechtsseitigen Wechseltriebe, wodurch eine 
Abwärtsbewegung der Brücke des Span- 
nungsreglers SR und damit eine Spannungs- 
erniedrigung für den Motorstromkreis ent- 
steht. Da, wie noch gezeigt werden wird, 
der Nullage der Hebel //, und H, stets die 
unterste Stellung der Brücke des Spannungs- 
reglers entspricht, so ist beim Antahren 
der Hebel H, stets in der Richtung I zu 
bewegen. Solange nun der Hebel H, in 


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der bezeichneten Stellung bleibt, wird also 
der Steuermotor eine Vermehrung der den 
Hauptmotoren zugeführten Spannung be- 
wirken, und werden sich dieselben ent- 
sprechend beschleunigen. Durch Zurück- 
führung des Hebels H, in die Nullage wird 
der Hilfsstromkreis 3 wieder unterbrochen, 
der Relaismagnet I fällt herunter, die 
Kupplung des Steuermotors wird geöffnet 
und die Brücke des Spannungsreglers 
bleibt stehen, wo sie sich gerade befindet; 
solange dieser Zustand dauert, erhalten die 
Hauptmotoren Strom von konstanter Span- 
nung. Ein Ausschalten des Hebels 77, von 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 4. 76 


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der Stellung II in die Nullage wirkt ent- 
sprechend, denn dabei wird ebenfalls der 
Hilfsstromkreis 3 unterbrochen und der s80- 
eben noch angezogene Relaismagnet ZI 
fällt herunter, sodaß die Kupplung des 
Steuermotors geöffnet wird, und die Brücke 
des Spannungsreglers stehen bleibt, wo sle 
sich gerade befindet. Damit sich nun bei 
einer etwaigen Aufwärtsbewegung oder 
Abwärtsbewegung die Brücke des Span- 
nungsreglers nicht am einen oder am an- 
deren Ende ihrer Bahn einhängen und den 


Einphasen-Reihenschluß-Kommutatormotor 
der Lokomotive Soebach-Wettingen. 


Maßstab 1: 15. 
Abb. 10. 


Schaubild des Einphasen-Reihenschluß-Kommutatormotors, 
Abb. 11. 


Steuermotor festklemmen kann, sind an 
diesen Enden Anschläge angebracht, bei 
deren Berührung durch die Brücke der 
entsprechende Relaismagnet I oder ZI aus- 
geschaltet wird. Wir nehmen nun an, die 
Brücke des Reglers SR befinde sich in 
irgend einer mittleren Stellung bei gleich- 
zeitiger Nullage des Hebels H,; es soll 
nun die Lokomotive angehalten werden. 
Dazu genügt es, auch den Hebel 7, wieder 
in die Nullage zu bringen. Dies bewirkt 
einerseits, daß durch die Bewegung des 
Ausschaltezylinders AC des geschlossenen 
Motorschalters MS der Stromkreis der 


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Hauptmotoren unterbrochen wird und ander- 
seits, daß durch die Zurückführung in die 
Nullagen der Walzen RR und RA der 
Hilfsstromkreis 3 bei R A nochmals unter- 
brochen, bei R R dagegen wieder auf das 
Relais R II geschlossen wird, welches die 
Brücke des Reglers S R auf den untersten 
Punkt zurückführt, bei dem er sich bei der 
nächsten Ingangsetzung der Lokomotive 
befinden muß; sobald diese Brücke in ihrem 
untersten Punkte anlangt, berührt sie den 
dortigen Anschlag, der dann den Strom- 
kreis des Relais R II ausschaltet. Die voll- 
ständige Stillstellung der Lokomotive und 
der etwa angehängten Wagen wird dann 
mittels der Luftdruckbremse bewerkstelligt, 
indem der Führer das dazu vorgesehene 
Bremsventil F B sinngemäß betätigt. Soll 
bei einer Wiederingangsetzung die Lokomo- 
tive Verschiebedienste verrichten, so kann 
der Führer mittels der Betätigung des 
Hebels H, in der einen oder andern Rich- 
tung die Bewegungsrichtung der Lokomo- 
tive ändern, indem abwechselnd der eine 
oder andere Motorschalter M S durch die 
Zylinder EC betätigt wird. 


Ändert sich bei der Fahrt auf offener 
Strecke die Lage des Fahrdrahtes, so folgt 
ihr der Stromabnehmer selbsttätig; falls die 
Horizontalprojektion des Fahrdrahtes für 
eine längere Strecke außerhalb des Bahn- 
körpers zu liegen kommt, dann kann der 
Führer die Rutenböcke mittels der Hähne b 
und c der Ventilplatte V P in die besondere 
günstige Lage, wie sie rechts in Abb. 6 dar- 
gestellt ist, bringen; beim Wiedereintritt in 
die Station, in welcher der Fahrdraht ober- 
halb des Gleises liegt, sind dann mittels der 
Hähne b und ec die Kutenböcke wieder in 
die linksseitig in Abb. 6 gezeichnete Lage 
zu bringen. Die Verstellung der Ruten- 
böcke mittels der Zylinder RB und der 
Hähne b und c ist in der Weise angeord- 
net, daß die Wirkung des Luftdruckes im 
Druckzylinder DC der Rutenbock-Umstel- 
lung RB nur für die Ausführung der Um- 
stellbewegung benötigt wird, der Zylinder 
also nach der Ausführung der Bewegung 
nicht mehr unter Luftdruck bleiben muß. 
Bei Dienstende der Lokomotive erfolgt die 
Ablegung der Ruten bei der links in Abb. 6 
gezeichneten Stellung des Rutenbocks durch 
die mittels der Hähne « und f und Druck- 
luft bewirkte Betätigung des Druckzylinders 
DC der Ruten-Ablegevorrichtung R H, wel- 
cher Zylinder mittels eines aus Abb. 6 zu 
entnehmenden Mechanismus das Nieder- 
legen der Rute bewirkt und gleichzeitig die 
im vorderen Teile des Zylinders D Č unter- 
gebrachte Stahlfeder spannt, welche dann 
beim nächsten Dienstanfang das Wieder- 
aufrichten der Ruten in bereits beschrie- 
bener Weise bewirkt. Sowie die Rute 
in die Endlage gekommen ist, welche sie 
beim vollkommenen Ablegen einnimmt, 
wird die Kolbenstange der Ruten-Äblege- 
vorrichtung X H durch einen Hemmstift 
festgehalten, worauf der Zylinder DC 
wieder drucklos gemacht wird. 
Druckzylindern D C der Vorrichtungen zum 
Rutenbock-Umstellen und zum Rutenablegen 


und Rutenheben sind Dämpfungs- und Ver- | 


zögerungszylinder V Č beigeordnet, deren 
Wirksamkeit ohne weiteres aus der Abbil- 
dung verständlich wird. 


In bezug auf die elektrische Ausrüstung 
mögen noch folgende Mitteilungen ge- 
macht werden: Schon anläßlich der Pro- 
ben der für die Lokomotive bestimmten 
Transformatoren bei 15 Perioden wurde 
beim gelegentlichen unmittelbaren Ein- 
schalten der Wicklung die Wahrnehmung 
eines im ersten Augenblicke eintretenden 
erheblichen Stromstoßes gemacht. Die 
weitere Verfolgung dieser .lirscheinung 
zeigte, daß sie bei niedrigen Periodenzahlen 


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Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 4. 


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häufiger eintritt, als bei hohen und bei 
Eisenmassen mit starker magnetischer 
Sättigung häufiger, als bei solchen mit ge- 
ringerer magnetischer Sättigung. Die gleiche 
Wahrnehmung wurde nachträglich auch bei 
den Proben des für 15 Perioden umgebau- 
ten Stators des Umformers der Lokomotive 


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24. Januar 1907. 
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Kosinusfunktion und zur Änderung der 
Permeabilität des in der Wicklung liegenden 
magnetisierbaren Mediums. Je kleiner nun 
die absoluten Werte der Frequenz und der 
Permeabilität sind, desto kleiner ist daher 
auch deren Anderung und desto kleiner die 
einen Stromstoß dämpfende elektromota- 


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Drehgestell der Lokomotive mit eingebautem Motor. 
Abb. 9. 


Nr. 1 gemacht, und es ist anzunehmen, daß 
sie allgemein an ruhenden Wechselstrom- 
Wiceklungen überhaupt gemacht werden 
kann. Offenbar ist sie im nicht sofortigen 
Entsprechen des im Augenblick des Ein- 
schaltens herrschenden magnetischen Zu- 
standes der Eisenmassen begründet, und es 
ist dabei der beim vorherigen Ausschalten 
gerade maßgebende magnetische Zustand 
beteiligt, denn nach dem Augenblickswerte 


rische Gegenkraft; bei großen Sättigungen 
ist nun die Permeabilität tatsächlich kleiner 
als bei mittleren Sättigungen und ist somit 
die beobachtete Erscheinung zu erklären. 
Als Mittel zur Abschwächung dieses Strom- 
stoßes sind von anderer Seite induktions- 
lose Widerstände vorgeschlagen worden, 
die im ersten Augenblick in den Stromkreis 
eingeschaltet und nachher kurzgeschlossen 
oder ausgeschaltet werden; es lassen sich 


Leitungsanordnung im Bahnhof Seebach. 


Abh. 12. 


desselben richtet sich die beim nächsten 
Einschalten herrschende magnetische Re- 
manenz. Es läßt sich nun leicht erklären, 
warum der angegebene störende Stromstoß 
gerade bei niedrigen Frequenzen und bei 
hohen Sättigungen sich besonders geltend 
macht. Die Änderung der elektromoto- 
rischen Gegenkraft beim Einschalten steht 
nämlich in geradem Verhältnis zur Änderung 
einer die Frequenz enthaltenden Sinus- oder 


aber nach den angestellten Versuchen auch 
ebenso gut induktive Widerstände mit Eisen- 
kernen verwenden, dienach denoben gemach- 
ten Angaben derart bemessen sein müssen, 
daß sie bei möglichst hoher Permeatbilität 
arbeiten. Es ist auch versucht worden, den 
einzuschaltenden Transformator mit mehr- 
fach geschalteter Windungszahl auszurüsten, 
wobei dann im ersten Augenblick des Ein- 
schaltens eine andere Windungszahl mal- 


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94. Januar 1907. 


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Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Hefi 4. 77 
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vebend ist, als nachher beim stationären 
Betrieb. Nach Abschluß der bezüglichen 
Versuche sind schließlich die Transforma- 
toren mit einer besonders günstig gewähl- 
ten festen Windungszahl in die Lokomotive 
eingebaut worden, sodaß die beschriebenen 
Stromstöße ohne Verwendung besonderer 
Vorschalt-Impedanzen beim Einschalten nur 
selten und in vernachlässigbarer Stärke 
auftreten. 

Mit der beschriebenen elektrischen und 
Druckluft-Ausrüstung der Lokomotive im 
allgemeinen, wie auch der Regelungs-Ein- 
richtung im besonderen sind nun recht 
günstige Erfahrungen gemacht worden. 
Der Einbau der elektrisch betätigten Vor- 
richtung zur Bedienung des Spannungs- 
reglers hat die Bewegungsfähigkeit der 
Lokomotive in der Weise erhöht, daß nun 
die Regelung genauer und rascher arbeitet, 
als beim früheren Handbetrieb, und daß 
gleichzeitig für den Lokomotivführer eine 
Verminderung der Bedienungshebel und 
eine vermehrte Sicherheit infolge des selbst- 
tätigen Rücklaufes des Spannungsreglers 
beim Anhalten der Lokomotive vorhanden 


Linienschalter mit Block- und Glockensignal. 
Abb. 18. 


ist. Sollte jemals der elektrische Antrieb 
der Regelung beschädigt sein, so ist die 
Handregelung zur Aushilfe auch noch da, 
wie aus Abb. 5 zu entnehmen ist. 
m Der Wirkungsbereich der Geschwindig- 
neitsregelung der Lokomotive ergibt sich 
ud aus Abb. 2, 3 und 4, welche bei 
ersuchen aufgenommene Schaulinien sind 
n den Zusammenhang der in den Mo- 
oren fließenden Stromstärke, der Klemmen- 
spannung beider Motoren und der Loko- 
die geschwindigkeit der Reihe nach für 
a o Rungen konstanter Stromstärke, 
Ya er Klemmenspannung und kon- 
gleichzeit n  motivgeschwindigkeit unter 
A iger Angabe des Leistungsfaktors, 
oo gesamten Lokomotivausrüstung 
er r ichen. Wie wir schon bei der 
Relee der Abb. 5 erwähnten, ist die 
ers, altung der Motoren nicht derart 
lt ührt, daß Feldwicklung, Anker und 
3 nr regelmäßig abwechseln, sondern 
die beiden Feldwicklungen an die 


bei 
A a r d Hilfspole derart ange- 
in den Ankern ür die Stromumschaltung 


und Hilfspolen zum Zwecke 


der 
wenig Apparate und Leitungen notwendig 
waren. 

Es scheint unnötig, den Abb. 2, 3 und 4 
noch weitere Erläuterungen beizugeben, 
da sie für sich selbst sprechen. 


Die Lokomotiven. 
Die Lokomotiven, deren Schalteinrich- 


tungen im vorstehenden schon behandelt 


worden sind, bestehen aus zwei Dreh- 
gestellen und einem in dieselben einge- 
hängten Oberteil mit Führerkammern (Abb. 7 
und 8). In die auf den Radachsen mittels 
Federn ruhenden Rahmen der beiden 
Drehgestelle ist je ein Einphasen-Reihen- 
schlug - Kommutatormotor eingebaut, der 


zunächst mittels Zahnrad-Übersetzung auf 


eine Vorgelegewelle und von da mittels 
Kurbel und Schubstangen auf die Trieb- 
räder arbeitet. Da der Motor im Rahmen 
des Drehgestelles gegen die Radachsen 
senkrechte Bewegungen ausführt, greift die 
Triebkurbel der Vorgelegewelle die Schub- 
stange in einem senkrecht verschiebbaren 
Lager an. Den in das Drehgestell fertig 
eingebauten Motor nebst Schubstange und 
Kurbeln stellt Abb. 9 schaubildlich dar. Der 
Drehzapfen des Drehgestelles mußte infolge 
der Lage des Motors in Fortfall kommen 
und durch Pendel und seitliche Führungen 
ersetzt werden. Die Drehgestelle über- 
tragen ihre Zugkraft auf den die Zug- und 
Stoßvorrichtungen tragenden Oberteil der 
Lokomotiven durch besondere Zugstangen, 
deren Lage so gewählt ist, daß durch sie 
die Drehgestelle in ihrer Bewegung um den 
ideellen Drehpunkt nicht gehindert werden. 

Die Zahnrad-Übersetzung beträgt 1:3,14. 
Jedes Drehgestell ist mit einer vierklötzigen 
Luftdruck-Bremse (siehe oben) ausgerüstet, 
die auch von Hand bedient werden kann. 

Der Motor ist in Abb. 10 maßstäblich 
und in Abb. 11 schaubildlich dargestellt. 
Er besitzt außer der Wicklung der Erregung 
noch eine Kompensations-Wicklung zur 
Aufhebung des Ankerfeldes und eine Hilfs- 
pol-Wicklung, in der mittels eines induk- 
tionslosen Widerstandes die richtige Phase 
eingestellt werden kann. Der Motor ist 
achtpolig und läuft mit der normalen Ge- 
schwindigkeit von 850 Umdr/Min. 

Das Gewicht der Lokomotive beträgt 
insgesamt 50,5 t, wovon 23,5 t auf das Fahr- 
zeug an sich entfallen. Betreffs der Strom- 
abnehmer verweisen wir auf unsere frühe- 
ren Mitteilungen in dieser Zeitschrift.') 


Leitungsanlage. 


Auch bezüglich der Leitungsanlage ver- 
weisen wir auf frühere Mitteilungen!). Abb. 12 
läßt die Aufhängung der Fahrdraht-Leitung 
an dem über ihr gezogenen Spanndraht er- 
kennen. Letzterer ruht auf Porzellanisola- 
toren, die von den das Gleis überspannen- 
den Jochen getragen werden. Die Auf- 
hängung des Fahrdrahtes am Spanndraht 
erfolgte in kurzen Zwischenräumen, sodaß 
bei Bruch des Fahrdrahtes dessen Enden 
nicht auf den Erdboden hinabreichen kön- 
nen. Bemerkenswert sind noch die zwi- 
schen den Hochspannungs-Transformatoren 
des Kraftwerkes und der Fahrdraht-Leitung 
eingebauten Ausschalter, sowie die in 
gleicher Bauart ausgeführten Linienschalter. 
Es sind, wie Abb. 13 erkennen läßt, ein- 
polige Zugschalter, sogenannte Hörner- 
ausschalter, über deren Zustand die Be- 
dienungsmannschaft durch Block- und 
Glockensignale unterrichtet wird. 


Zusammenfassung. 


© Es werdeu die Sehaltung und Regelung der 
Lokomotiven der Mit Einphasen-Wechselstrom 
unmittelbar betrielßenen Haupteisenbahn See- 


< 


1) „ETZ* 1904, 8. 298. 


Fahrtrichtungs - Änderung möglichst 


Di M aae O I o- ma 


bach-Wettingen in ibrer heutigen Ausführung 
besprochen und die Ergebnisse von Versuchs- 
fahrten mitgeteilt. Daran schließen sich einige. 
frühere Mitteilungen ergänzende, Angaben über 
die Lokomotiven und die Leitungsanlage. 


Betrachtungen über Zentralbatterie-Schal- 
tungen für Fernsprech-Ämter. 


Von E. Neuhold. 


Bei der Gruppierung der verschiedenen 
Schaltungen für Fernsprech-Ämter mit zen- 
tralem Anruf und zentraler Mikrophon- 
batterie kann man im großen und ganzen 
von zwei Gesichtspunkten ausgehen und 
zwar von der Anzahl der zu einem Teil- 
nehmer gehörenden Leitungsdrähte im Amte 
und von der Art und Weise der Strom- 
versorgung der Teilnehmer. 

A. Die Anordnungen nach Zahl der 
Leitungsdrähte beurteilt, zerfallen in zwei 
Gruppen: 

I. Zu der einen Gruppe gehören die- 
jenigen Anordnungen, bei welchen jeder 
Teilnehmer im Amte nur zwei Leitungs- 
drähte hat, über die die Gespräche geführt 
werden und von welchen der eine gleich- 
zeitig zum Prüfen der Teilnehmer-Leitung 
auf Frei- oder Besetztsein dient. 

lI. Zu der zweiten Gruppe gehören 
diejenigen Anordnungen, bei denen das 
Sprechen über zwei Leitungsdrähte, das 
Prüfen auf Frei- oder Besetztsein jedoch 
auf einem besonderen Leitungsdraht erfolgt. 

B. Nach der Art der Stromzuführung 
lassen sich die Anordnungen in drei 
Gruppen teilen. 

I. Die eine Gruppe umfaßt die Anord- 
nungen, bei denen der stromzuführende 
Teil des Anruf-Stromkreises bei Herstelluug 
der Verbindung abgeschaltet und zugleich 
ein neuer Stromkreis gebildet wird, der die 
Teilnehmer - Mikrophone mit Speisestrom 
versieht. 

II. Zur zweiten Gruppe gehören die- 


jenigen Schaltungen, bei denen der Anruf- 


Stromkreis an der Teilnehmer-Leitung auch 
während des Gespräches angeschaltet bleibt, 
sodaß derselbe Stromkreis sowohl zum An- 
ruf wie auch zur Speisung der Teilnehmer- 
Mikrophone dient. Beim Sprechen wird 
hierbei nur das in einem Orts-Stromkreis 
liegende Anrufzeichen (wie z. B. die Anruf- 
lampe) abgeschaltet. 

III. Die dritte Gruppe bilden diejenigen 
Anordnungen, welche aus der Vereinigung 
der zu beiden Gruppen A I und II ge- 
hörenden Anordnungen entstanden sind; 
bei ihnen werden die stromzuführenden 
Teile des Anrut-Stromkreises bei Herstellung 
einer Verbindung teils abgeschaltet, teils 
werden sie durch Anschalten eines weiteren 
Zweiges zu einem neuen Stromkreise zu- 
sammengesetzt, der die Teilnehmer-Mikro- 
phone speist. 

Sollen die beiden Gruppen AI und II, 
die sich in der Zahl der auf eine Teilnehmer- 
Leitung entfallenden Drähte voneinander 
unterscheiden, einer kritischen Beurteilung 
unterzogen werden, so ist vor allem fest- 
zustellen, ob trotz der Abweichungen beide 
Anordnungen allen Anforderungen in gleicher 
Weise gerecht werden oder nicht. Diese 
Anforderungen sind: 

1. Eine vollkommen sichere Prüfung 
der 'leilnehmer-Leitungen auf Frei- oder 
Besetztsein. 

2. Die möglichste Vermeidung von Be- 
wiebsunfällen bei der Prüfung oder Ver- 
bindung. | 

Diese Bedingungen werden nur von 
den in die Gruppe A II gehörenden soge- 


76 Elektrotechnische Zeitschrift. 


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-e —— e =e -o nn 
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Hauptmotoren unterbrochen wird und ander- 
seits, daß durch die Zurückführung in die 
Nullagen der Walzen RR und RA der 
IHilfsstromkreis 3 bei R A nochmals unter- 
brochen, bei R R dagegen wieder auf das 
Relais R II geschlossen wird, welches die 
Brücke des Reglers S R auf den untersten 
Punkt zurückführt, bei dem er sich bei der 
nächsten Ingangsetzung der Lokomotive 
befinden muß; sobald diese Brücke in ihrem 
untersten Punkte anlangt, berührt sie den 
dortigen Anschlag, der dann den Strom- 
kreis des Relais R II ausschaltet. Die voll- 
ständige Stillstellung der Lokomotive und 
der etwa angehängten Wagen wird dann 
mittels der Luftdruckbremse bewerkstelligt, 
indem der Führer das dazu vorgesehene 
Bremsventil F B sinngemäß betätigt. Soll 
bei einer Wiederingangsetzung die Lokomo- 
tive Verschiebedienste verrichten, so kann 
der Führer mittels der Betätigung des 
Hebels H, in der einen oder andern Rich- 
tung die Bewegungsrichtung der Lokomo- 
tive ändern, indem abwechselnd der eine 
oder andere Motorschalter M S durch die 
Zylinder EC betätigt wird. 


Ändert sich bei der Fahrt auf offener 
Strecke die Lage des Fahrdrahtes, so folgt 
ihr der Stromabnehmer selbsttätig; falls die 
Horizontalprojektion des Fahrdrahtes für 
eine längere Strecke außerhalb des Bahn- 
körpers zu liegen kommt, dann kann der 
Führer die Rutenböcke mittels der Hähne b 
und c der Ventilplatte V P in die besondere 
günstige Lage, wie sie rechts in Abb. 6 dar- 
gestellt ist, bringen; beim Wiedereintritt in 
die Station, in welcher der Fahrdraht ober- 
halb des Gleises liegt, sind dann mittels der 
Hähne b und c die Kutenböcke wieder in 
die linksseitig in Abb. 6 gezeichnete Lage 
zu bringen. Die Verstellung der Ruten- 
böcke mittels der Zylinder RB und der 
Hähne b und c ist in der Weise angeord- 
net, daß die Wirkung des Luftdruckes im 
Druckzylinder DC der Rutenbock-Umstel- 
lung RB nur für die Ausführung ‘der Um- 
stellbewegung benötigt wird, der Zylinder 
also nach der Ausführung der Bewegung 
nicht mehr unter Luftdruck bleiben muß. 
Bei Dienstende der Lokomotive erfolgt die 
Ablegung der Ruten bei der links in Abb. 6 
gezeichneten Stellung des Rutenbocks durch 
die mittels der Hähne « und f und Druck- 
luft bewirkte Betätigung des Druckzylinders 
DC der Ruten-Ablegevorrichtung AR H, wel- 
cher Zylinder mittels eines aus Abb. 6 zu 
entnehmenden Mechanismus das Nieder- 
legen der Rute bewirkt und gleichzeitig die 
im vorderen Teile des Zylinders D C unter- 
gebrachte Stahlfeder spannt, welche dann 
beim nächsten Dienstanfang das Wieder- 
aufrichten der Ruten in bereits beschrie- 
bener Weise bewirkt. Sowie die Rute 
in die Endlage gekommen ist, welche sie 
beim vollkommenen Ablegen einnimmt, 
wird die Kolbenstange der Ruten-Äblege- 
vorrichtung X H durch einen Hemnistift 
festgehalten, worauf der Zylinder DC 
wieder drucklos gemacht wird. 
Druckzylindern DC der Vorrichtungen zum 
Rutenbock-Umstellen und zum Rutenablegen 


und Rutenheben sind Dämpfungs- und Ver- | 


zögerungszylinder V Ç beigeordnet, deren 
Wirksamkeit ohne weiteres aus der Abbil- 
dung verständlich wird. 

In bezug auf die elektrische Ausrüstung 
mögen noch folgende Mitteilungen ge- 
macht werden: Schon anläßlich der Pro- 
ben der für die Lokomotive bestimmten 
Transformatoren bei 15 Perioden wurde 
beim gelegentlichen unmittelbaren Ein- 
schalten der Wicklung die Wahrnehmung 
eines im ersten Augenblicke eintretenden 
erheblichen Stromstoßes gemacht. Die 
weitere Verfolgung dieser .Erscheinung 
zeigte, daß sie bei niedrigen Periodenzahlen 


Allen 


Ba a a u un 


häufiger eintritt, als bei hohen und bei 
Eisenmassen mit starker magnetischer 
Sättigung häufiger, als bei solchen mit ge- 
ringerer magnetischer Sättigung. Die gleiche 
Wahrnehmung wurde nachträglich auch bei 
den Proben des für 15 Perioden umgebau- 
ten Stators des Umformers der Lokomotive 


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1907. Heft 4. 


24. Januar 1907. 


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Kosinusfunktion und zur Änderung der 
Permeabilität des in der Wicklung liegenden 
magnetisierbaren Mediums. Je kleiner nun 
die absoluten Werte der Frequenz und der 
Permeabilität sind, desto kleiner ist daher 
auch deren Anderung und desto kleiner die 
einen Stromstoß dämpfende elektromotu- 


in b pe 


Drehgestell der Lokomotive mit eingebautem Motor. 
Abb. 9. 


Nr. 1 gemacht, und es ist anzunehmen, daß 
sie allgemein an ruhenden Wechselstrom- 
Wicklungen überhaupt gemacht werden 
kann. Offenbar ist sie im nicht sofortigen 
Entsprechen des im Augenblick des Ein- 
schaltens herrschenden magnetischen Zu- 
standes der Eisenmassen begründet, und es 
ist dabei der beim vorherigen Ausschalten 
gerade maßgebende magnetische Zustand 
beteiligt, denn nach dem Augenblickswerte 


rische Gegenkraft; bei großen Sättigungen 
ist nun die Permeabilität tatsächlich kleiner 
als bei mittleren Sättigungen und ist somit 
die beobachtete Erscheinung zu erklären. 
Als Mittel zur Abschwächung dieses Strom- 
stoßes sind von anderer Seite induktions- 
lose Widerstände vorgeschlagen worden, 
die im ersten Augenblick in den Stromkreis 
eingeschaltet und nachher kurzgeschlossen 
oder ausgeschaltet werden; es lassen sich 


Leitungsanordnung im Bahnhof Seebach. 


Abh. 12. 


desselben richtet sich die beim nächsten 
Einschalten herrschende magnetische Re- 
manenz. Es läßt sich nun leicht erklären, 
warum der angegebene störende Stromstoß 
gerade bei niedrigen Frequenzen und bei 
hohen Sättigungen sich besonders geltend 
macht. Die Anderung der elektromoto- 
rischen Gegenkraft beim Einschalten steht 
nämlich in geraden Verhältnis zur Änderung 
einer die Frequenz enthaltenden Sinus- oder 


aber nach den angestellten Versuchen auch 
ebenso gut induktive Widerstände mit Eisen- 
kernen verwenden, dienach den oben gemach- 
ten Angaben derart bemessen sein müssen, 
daß sie bei möglichst hoher Permeabilität 
arbeiten. Es ist auch versucht worden, den 
einzuschaltenden Transformator mit mehr- 
fach geschalteter Windungszahl auszurüsten, 
wobei dann im ersten Augenblick des Ein- 
schaltens eine andere Windungszahl mab- 


24. Januar 1907. 


nn nn u M M 


yebend ist, als nachher beim stationären 
Betrieb. Nach Abschluß der bezüglichen 
Versuche sind schließlich die Transforma- 
wren mit einer besonders günstig gewähl- 
ten festen Windungszahl in die Lokomotive 
eingebaut worden, sodaß die beschriebenen 
Stromstöße ohne Verwendung besonderer 
Vorschalt-Impedanzen beim Einschalten nur 
selten und in vernachlässigbarer Stärke 
auftreten. 

Mit der beschriebenen elektrischen und 
Druckluft-Ausrüstung der Lokomotive im 
allgemeinen, wie auch der Regelungs-Ein- 
richtung im besonderen sind nun recht 
günstige Erfahrungen gemacht worden. 
Der Einbau der elektrisch betätigten Vor- 
richtung zur Bedienung des Spannungs- 
reglers hat die Bewegungsfähigkeit der 
Lokomotive in der Weise erhöht, daß nun 
die Regelung genauer und rascher arbeitet, 
als beim früheren Handbetrieb, und daß 
gleichzeitig für den Lokomotivführer eine 
Verminderung der Bedienungshebel und 
eine vermehrte Sicherheit infolge des selbst- 
tätigen Rücklaufes des Spannungsreglers 
beim Anhalten der Lokomotive vorhanden 


Linienschalter mit Block- und Glockensignal. 
Abb. 13. 


ist. Sollte jemals der elektrische Antrieb 
der Regelung beschädigt sein, so ist die 
Handregelung zur Aushilfe auch noch da, 
wie aus Abb. 5 zu entnehmen ist. 
ia Der Wirkungsbereich der Geschwindig- 
keitsregelung der Lokomotive ergibt sich 
u aus Abb. 2, 3 und 4, welche bei 
no aufgenommene Schaulinien sind 
en Zusammenhang der in den Mo- 
oren fließenden Stromstärke, der Klemmen- 
spannung beider Motoren und der Loko- 
die geschwindigkeit der Reihe nach für 
ont gungen konstanter Stromstärke, 
ne = Klemmenspannung und kon- 
sn okomotivgeschwindigkeit unter 
2 h iger Angabe des Leistungsfaktors, 
P, der gesamten Lokomotivausrüstung 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


der Fahrtrichtungs - Änderung möglichst 
wenig Apparate und Leitungen notwendig 
waren. 

Es scheint unnötig, den Abb. 2, 3 und 4 
noch weitere Erläuterungen beizugeben, 
da sie für sich selbst sprechen. 


Die Lokomotiven. 


Die Lokomotiven, deren Schalteinrich- 
tungen im vorstehenden schon behandelt 
worden sind, bestehen aus zwei Dreh- 
gestelen und einem in dieselben einge- 
hängten Oberteil mit Führerkammern (Abb. 7 
und 8). In die auf den Radachsen mittels 
Federn ruhenden Rahmen der beiden 
Drehgestelle ist je ein Einphasen-keihen- 
schluß - Kommutatormotor eingebaut, der 
zunächst mittels Zahnrad-Übersetzung auf 
eine Vorgelegewelle und von da mittels 
Kurbel und Schubstangen auf die Trieb- 
räder arbeite. Da der Motor im Rahmen 
des Drehgestelles gegen die Radachsen 
senkrechte Bewegungen ausführt, greift die 
Triebkurbel der Vorgelegewelle die Schub- 
stange in einem senkrecht verschiebbaren 
Lager an. Den in das Drehgestell fertig 
eingebauten Motor nebst Schubstange und 
Kurbeln stellt Abb. 9 schaubildlich dar. Der 
Drehzapfen des Drehgestelles mußte infolge 
der Lage des Motors in Fortfall kommen 
und durch Pendel und seitliche Führungen 
ersetzt werden. Die Drehgestelle über- 
tragen ihre Zugkraft auf den die Zug- und 
Stoßvorrichtungen tragenden Oberteil der 
Lokomotiven durch besondere Zugstangen, 
deren Lage so gewählt ist, daß durch sie 
die Drehgestelle in ihrer Bewegung um den 
ideellen Drehpunkt nicht gehindert werden. 

Die Zahnrad-Übersetzung beträgt 1: 3,14. 
Jedes Drehgestell ist mit einer vierklötzigen 
Luftdruck-Bremse (siehe oben) ausgerüstet, 
die auch von Hand bedient werden kann. 

Der Motor ist in Abb. 10 maßstäblich 
und in Abb. 11 schaubildlich dargestellt. 
Er besitzt außer der Wicklung der Erregung 
noch eine Kompensations-Wicklung zur 
Aufhebung des Ankerfeldes und eine Hilfs- 
pol-Wicklung, in der mittels eines induk- 
tionslosen Widerstandes die richtige Phase 
eingestellt werden kann. Der Motor ist 
achtpolig und läuft mit der normalen Ge- 
schwindigkeit von 650 Umdr/Min. 

Das Gewicht der Lokomotive beträgt 
insgesamt 50,5 t, wovon 23,5 t auf das Fahr- 
zeug an sich entfallen. Betrefis der Strom- 
abnehmer verweisen wir auf unsere frühe- 
ren Mitteilungen in dieser Zeitschrift.!) 


Leitungsanlage. 


Auch bezüglich der Leitungsanlage ver- 
weisen wir auf frühere Mitteilungen!). Abb. 12 
läßt die Aufhängung der Fahrdraht-Leitung 
an dem über ihr gezogenen Spanndraht er- 
kennen. Letzterer ruht auf Porzellanisola- 
toren, die von den das Gleis überspannen- 
den Jochen getragen werden. Die Auf- 
hängung des Fahrdrahtes am Spanndraht 
erfolgte in kurzen Zwischenräumen, sodaß 
bei Bruch des Fahrdrahtes dessen Enden 
nicht auf den Erdboden hinabreichen kön- 
nen. Bemerkenswert sind noch die zwi- 
schen den Hochspannungs-Transformatoren 
des Kraftwerkes und der Fahrdraht-Leitung 
eingebauten Ausschalter, sowie die in 
gleicher Bauart ausgeführten Linienschalter. 
Es sind, wie Abb. 13 erkennen läßt, ein- 
polige Zugschalter, sogenannte Hörner- 
ausschalter, über deren Zustand die Be- 
dienungsmannschaft durch Block- und 
Glockensignale unterrichtet wird. 


Zusammenfassung. 


ls werdeu die Sehaltung nnd Regelung der 
Lokomotiven der Mit Einphasen-Wechselstrom 


unmittelbar betrieħenen Haupteisenbahn See- 


poen 


1) ETZ“ 1904, 8. 298. 


1907. Hefi 4. 77 
m mm m ET m e Lamm Lina en mem 


bach-Wettingen in ibrer heutigen Ausführung 
besprochen und die Ergebnisse von Versuchs- 
fahrten mitgeteilt. Daran schließen sich einige. 
frühere Mitteilungen ergänzende, Angaben über 
die Lokomotiven und die Leitungsanlage. 


Betrachtungen über Zentralbatterie-Schal- 
tungen für Fernsprech-Ämter. 


Von E. Neuhold. 


Bei der Gruppierung der verschiedenen 
Schaltungen für Fernsprech-Amter mit zen- 
tralem Anruf und zentraler Mikrophon- 
batterie kann man im großen und ganzen 
von zwei Gesichtspunkten ausgehen und 
zwar von der Anzahl der zu einem Teil- 
nehmer gehörenden Leitungsdrähte im Amte 
und von der Art und Weise der Strom- 
versorgung der Teilnehmer. 

A. Die Anordnungen nach Zahl der 
Leitungsdrähte beurteilt, zerfallen in zwei 
Gruppen: 

I. Zu der einen Gruppe gehören die- 
jenigen Anordnungen, bei welchen jeder 
Teilnehmer im Amte nur zwei Leitungs- 
drähte hat, über die die Gespräche geführt 
werden und von welchen der eine gleich- 
zeitig zum Prüfen der Teilnehmer-Leitung 
auf Frei- oder Besetztsein dient. 

lI. Zu der zweiten Gruppe gehören 
diejenigen Anordnungen, bei denen das 
Sprechen über zwei Leitungsdrähte, das 
Prüfen auf Frei- oder Besetztsein jedoch 
auf einem besonderen Leitungsdraht erfolgt. 

B. Nach der Art der Stromzuführung 
lassen sich die Anordnungen in drei 
Gruppen teilen. 

I. Die eine Gruppe umfaßt die Anord- 
nungen, bei denen der stromzuführende 
Teil des Anruf-Stromkreises bei Herstelluug 
der Verbindung abgeschaltet und zugleich 
ein neuer Stromkreis gebildet wird, der die 
Teilnehmer - Mikrophone mit Speisestrom 
versieht. 

II. Zur zweiten Gruppe gehören die- 
jenigen Schaltungen, bei denen der Anruf- 
Stromkreis an der Teilnehmer-Leitung auch 
während des Gespräches angeschaltet bleibt, 
sodaß derselbe Stromkreis sowohl zum An- 
ruf wie auch zur Speisung der Teilnehmer- 
Mikrophone dient. Beim Sprechen wird 
hierbei nur das in einem Orts-Stromkreis 
liegende Anrufzeichen (wie z. B. die Anruf- 
lampe) abgeschaltet. 

IHI. Die dritte Gruppe bilden diejenigen 
Anordnungen, welche aus der Vereinigung 
der zu beiden Gruppen A I und II ge- 
hörenden Anordnungen entstanden sind; 
bei ihnen werden die stromzuführenden 
Teile des Anrut-Stromkreises bei Herstellung 
einer Verbindung teils abgeschaltet, teils 
werden sie durch Anschalten eines weiteren 
Zweiges zu einem neuen Stromkreise zu- 
sammengesetzt, der die Teilnehmer-Mikro- 
phone speist. 


Sollen die beiden Gruppen Al und ll, 
die sich in der Zahl der auf eine Teilnehmer- 
Leitung entfallenden Drähte voneinander 
unterscheiden, einer kritischen Beurteilung 
unterzogen werden, so ist vor allem fest- 
zustellen, ob trotz der Abweichungen beide 
Anordnungenallen Anforderungen ingleicher 
Weise gerecht werden oder nicht. Diese 
Anforderungen sind: 

1. Eine vollkommen sichere Prüfung 
der 'Teilnehmer-Leitungen auf Frei- oder 
Besetztsein. 

2. Die möglichste Vermeidung von Be- 
wiebsunfällen bei der Prüfung oder Ver- 
bindung. 

Diese Bedingungen werden nur von 
den in die Gruppe A II gehörenden soge- 


18 


nannten Dreileiter-Systemen erfüllt, da sie 
zur Prüfung eine besondere Leitung be- 
nutzen. Bei den sogenannten Zweileiter- 
Systemen der Gruppe A I, bei welchen die 
Prüfung auf Frei- oder Besetztsein auf einer 
der beiden Teilnehmer-Leitungen erfolgt, 
ist eine sichere Prüfung nicht immer mög- 
lich, weil diese stets von dem Zustande der 
Außenleitung beeinflußt wird, und außerdem 
ist stets Gefahr vorhanden, daß beim Prüfen 
die Bedienungspersonen Unfälle erleiden. 
Betriebsunfälle werden dann entstehen, wenn 
die Teilnehmer-Außenleitungen zufällig mit 
Starkstrom-Leitungen in Berührung kommen, 
oder von Hochspannungs-Leitungen indu- 
ziert werden; bei Freileitungen besteht 
außerdem noch Blitzgefahr. Beim Prüfen 
der Teilnehmer-Leitungen auf Frei- oder 
Besetztsein können diese Ströme durch den 
Fernhörer oder den Körper der Bedienungs- 
personen sich entladen, da diese ja beim 
Prüfen unmittelbar mit der Außenleitung in 
Berührung kummen. 

Bei der Beurteilung der Anordnungen 
nach der Art der Stromzuführung kommen 
andere Gesichtspunkte in Betracht und zwar: 


1. Vollkommene Induktionsfreiheit, das 
heißt Vermeidung von Mithören oder Mit- 
sprechen in den einzelnen Teilnehmer-Lei- 
tungen, wie auch Mithören der von Stark- 
strom usw. induzierten Ströme. 

9, Die möglichste Einschränkung der 
Knackgeräusche; diese können während 
der Herstellung von Verbindungen entstehen 
durch Stromführend- oder Stromloswerden 
der Teilnehmer - Leitungen beim Abheben 
der Fernhörer, hauptsächlich aber bei der 
Herstellung der Verbindungen. 

3. Geringer Stromverbrauch bei guter 
Sprechverständigung. 

4. Möglichste Unabhängigkeit der Mikro- 
phonspeisung von Organen, die einem zwar 
natürlichen, aber schnellen Verschleiß 
unterworfen sind, wie die Verbindungs- 
schnüre. 

Zu Punkt 1 sei besonders bemerkt, daß 
bei den Zentralbatterie-Schaltungen eine 
Deilnehmer-Leitung oder eine hergestellte 
Verbindung eine Art Wheatstonesche Brücke 
(Abb. 14) darstellt, und zwar dadurch, daß 


Abb. 14. 


die Drähte der 'Teilnehmer-Schleife zwecks 
Stromversorgung mittels Drosselspulen (Re- 
lais) an die gemeinsame Batterie gelegt 
werden. Die beiden Stromzuführungs-Spulen 
a,b bilden hierbei den einen, die Kapazi- 
täten der Teilnehmer-Schleife cı, Ca den 
anderen Brückenzweig; der Fernhörer 4 
liegt in der Brücke; die in der Schleife in- 
duzierten Ströme oder die Spannungs- 
Schwankungen der Zentralbatterie CB sind 
die auf den Feruhörer A wirkende Strom- 
quelle. Aus diesen Grunde muß eine voll- 
kommene Zentralbatterie-Schaltung SO be- 
schaffen sein, daß beide Drähte einer Teil- 
nehmer-Doppelleitung gegen Erde, das heißt, 
gegen die geerdete Zentralbatierie gleiche 
Kapazitäten und Selbstinduktionen auf- 
weisen. Wenn diese Bedingungen erfüllt 
sind, kann man sagen, daß ein Ausgleich 
vorhanden ist. 

Zu Punkt 2 sei erwähnt, dab heftige 
Knackgeräusche in dem gegen das Ohr der 
sprechenden Personen gedrückten Fern- 
sprecher ebenso Betriebsunfälle verursachen 
können, wie die Berührung Hochspannung 
führender Leitungen. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


Bedingungen werden nur durch diejenigen 
Anordnungen erfüllt, bei welchen nach er- 
folgtem Anruf seitens der Teilnehmer bei 


hergestellt werden, und bei denen die 


verbindung, sondern auch in der Anruf- 


1907. Heft 4. 


24. Januar 1907. 


m——m——mmnnmnmnmnmnnnTS<SG,S,S 


Zu Punkt 4 diene als Erklärung, daß 


die Verbindungsschnüre nach einer gewissen 
verhältnismäßig kurzen Zeit 
nutzung schadhaft werden, das heißt, dab 
die Metalladern durchbrechen und die Ver- 
bindung unvollkommen wird. Diese schlech- 
ten Verbindungen genügen zwar zur 
führung von Sprechströmen mit geringer 
Energie, verursachen aber ein unangenehmes 
Rauschen und Knacken im Hörer der Teil- 
nehmer, 
Schnur fließt. 


durch Ab- 


Über- 


sobald Speisestrom durch die 


Die unter 1, 2, 3 und 4 aufgeführten 


der Verbindungsherstellung keinerlei gleich- 
stromführendeSprechleitungen unterbrochen 
oder gleichstromführende mit der Sprech- 
leitung in Verbindung stehende Stromkreise 


Symmetrie nicht nur während einer Sprech- 


stellung gewahrt bleibt. 

Unter Berücksichtigung des Vorstehen- 
den wollen wir je zwei miteinander ver- 
bundene Sprechstellen beobachten, die aus 
einer gemeinschaftlichen Sprechbatterie ge- 
speist werden. 


Abb. 15. 


In Abb. 15 sind je zwei miteinander 
verbundene Sprechstellen dargestellt, welche 
Strom aus der gemeinshhaftlichen Batterie 
CB erhalten. Aund B sowie C und D sind 
je zwei miteinander verbundene Teilnehmer. 
dc, 8—ct und #— ct, ce sind die 
Leitungen, mittels deren die Sprechstellen 
mit der Zentrale verbunden sind; a—b, 
c—d sind die Speise-Drosselspulen, 2—y 
die ideale Symmetrieachse, L eine beliebige 
Leitung, welche induktiv auf die Leitung 
cï— c? einwirkt. 

Widerstands-Schwankungen in A rufen 
Potential-Schwankungen hervor, diese blei- 
ben in C und D wirkungslos, wenn den 
Bedingungen der Symmetrie Rechnung ge- 
tragen ist, wenn also a=b und c=d ist. 
Im Falle die Teilnehmer-Leitungen parallel 
oder annähered parallel zueinander liegen, 
wird es auch erforderlich, daß c! = cd, c = c 
und c= cù, c = c$ ist. Die Wirkungen der 
in A hervorgerufenen Potential-Schwankun- 
gen sind auf die übrigen Stromkreise um 
so größer, je kleiner die Einheiten von 
a— b und c—d und je größer der innere 
Widerstand von C B ist. 

Wenn die Leitung L die Leitung ci — cà 
induktiv beeinflußt, so wird diese Beein- 
flussung in C und D wirkungslos sein, wenn 
cz=d, Á= c und e = & ist. 

Durch Erdung der Batterie C B tritt ein 
Potentialabfall ein, hierdurch wird die Ge- 
fahr eines Betriebsunfalles, der bei Be- 
rührung der Teilnehmer-Leitung entstenen 
könnte, vermindert. 

Die Entladung der induzierten Ströme 
wird bei Erdung der Batterie C B in den 
Teilnehmer-Stellen C und D wahrnehmbar, 
wenn c und d ungleich sind. 

Mit drei auf dem Kontinent bisher 
hauptsächlich eingeführten Anordnungen 
wurden Versuche angestellt, deren Ergeb- 
nisse die Richtigkeit vorstehender Ausfüh- 
rungen bewiesen. Die drei Anordnungen 
sind in deu Abb. 16 bis 24 schematisch dar- 
gestellt, und zwar in Ruhe-, Abfrage- und 


Verbindungs-Stellung. Die in Abb. 16 bis 18 
dargestellte Anordnung entspricht den in 
Gruppe All und BI, die in den Abb, 19 
bis 21 gekennzeichnete Anordnung den in 
Gruppe A II und B II, die in den Abb. 2 
bis 24 dargestellte Anordnung den in Gruppe 
A I und B III gekennzeichneten Anordnun- 


AbD. 18. 


gen. Die in die Skizzen eingetragenen 
Bezeichnungen bedeuten: Th Teilnehmer- 
Station, AR Anrufrelais, T R Trennrelais, 
Kl Klinke, 4 St Abfragestöpsel, V St Ver- 
bindungsstöpsel, Sch L Schlußlampe, Sch R 
Schlußrelais, Bt Beamtenapparat, @ Gra- 
duator, Ue Übertrager. j | 
Die Versuchsordnung war folgende: 
Die Teilnehmer-Leitungen liefen in 
einem Abstand von etwa 8 m parallel zu 


Abb. 19. 


Abb. 21 . 


einer Bahnleitung, zu deren Betrieb em 
Einphasen-Strom von 15000 V mit 50 Pe: 
rioden dient. Dieser Strom induzierte 10 
den Teilnehmer-Schleifen ein Potential gege” 
Erde von 250 V in statischen Einheiten 8° 
messen. Zum Vergleich diente eine Teil 
nehmer-Schleife ohne alle Brücken ode! 


7 O 


ra 


24. Januar 1907. 


re ee ee i 2 27: 


Erdung mit zwei Fernsprech - Apparaten, 
deren Mikrophone durch Ortsbatterien ge- 
speist wurden. Die einzelnen Zentralbatterie- 
Schaltungen wurden zuerst ohne Erdung 
der Zentralbatterie geprüft. Hierbei ergab 
sich, daß die Beeinflussung durch die indu- 
zierten Ströme bei den einzelnen Anord- 
nungen nicht größer war, als bei der reinen 
Doppelleitung. Dann wurde an die Zentral- 
batterie Erde angelegt. Ilierbei zeigten sich 
folgende Ergebnisse: 

In der Anrufstellung wurden bei der 
Anordnung nach Abb. 16 die induzierten 
Ströme in dem Fernhörer des anrufenden 
Teilnehmers laut hörbar. Bei der zweiten 
Anordnung, Abb. 18, zeigte sich keine Stö- 
rung; diese Anordnung verhielt sich in der 
Anrufstellung wie reine Doppelleitung. Bei 
der dritten Anordnung, Abb. 22, erzeugten 
die induzierten Ströme in dem Fernhörer 
einen lauten, auf einige Meter Entfernung 
hörbaren Ton, der wahrscheinlich dadurch 
verursacht wurde, daß das nicht abge- 
glichene Anrufrelais eine zu hohe Selbst- 
induktion hatte. In der Abfragestellung 
verhielten sich die Anordnungen 1 (Abb. 17) 


Abb. 22. 


`] 


Abb. 28, 


Abb. 24. 


und 2 (Abb. 20) wie reine Doppelleitungen. 
Dagegen wurde bei der dritten Anordnung 
die Verständigung zwischen dem anrufen- 
den Teilnehmer und der Zentrale durch die 
induzierten Ströme gestört. 

Beim Prüfen der gewünschten Teil- 
nehmer-Leitung auf Freisein ergab sich, daß 
eine reine Prüfung nur bei der zweiten 
Anordnung (Abb. 20) möglich war. Bei der 
ersten Anordnung (Abb. 17) lagen Anruf- 
und Trennrelais nebeneinander. Die indu- 
zierten Ströme durchflossen das Anrufrelais 
und dieses beeinflußte das Trennrelais, so- 
daß beim Prüfen nebst dem Prüfgeräusch 
auch ein Summgeräusch hörbar war, das 
Jedoch das Prüfen nicht wesentlich störte. 
Bei der dritten Anordnung, bei welcher die 
Prüfung auf einer der Außenleitungen 
(Sprechleitungen) ausgeführt wird (Abb. 23), 
war ein sicheres Prüfen überhaupt nicht 
erzielbar, da die induzierten Ströme sich 
Unmittelbar durch den Fernhörer der prü- 
fenden Person entluden. In der Verbin- 
dungsstellung (Durchsprechstellung) haben 
sich die Anordnungen 1 und 2 (Abb. 18 und 21) 
wie reine Doppelleitungen verhalten, da sie 
But ausgeglichen waren. Bei der dritten 


Anordnung (Abb. 24) war eine kleine Störung 
bemerkbar. Dann wurde beobachtet, ob 
nach erfolgtem Anruf sich Knackgeräusche 
im Fernhörer vernehmbar machten. Es 
wurde festgestellt, daß bei der ersten An- 
ordnung (Abb. 16 bis 18) nach erfolgtem 
Anruf bei Einführung des Abfragestöpsels 
in die Abfrageklinke und beim Abheben 
des Fernhörers seitens des angerufenen 
Teilnehmers starke Knackgeräusche hörbar 
waren. Beim Prüfen und Verbinden ent- 
standen nur ganz geringfügige Geräusche. 
Bei der zweiten Anordnung (Abb. 19 bis 21) 
hörte man nach erfolgtem Anruf nur einmal 
ein mäßiges Knacken, wenn der angerufene 
Teilnehmer seinen Fernhörer abhob. Bei der 
dritten Anordnung (Abb. 22 bis 24) wurden 
sehr heftige Knackgeräusche im Fernhörer 
des anrufenden Teilnehmers hörbar, und 
zwar beim Einsetzen des Abfragestöpsels 
in die Abfrageklinke, beim Verbinden, beim 
Rufen und beim Abheben des Fernhörers 
an der gerufenen Stelle; außerdem noch 
beim Mithören während einer Verbindung. 
Diese Knackgeräusche bei der Anordnung 1 
und 3 wurden dadurch verursacht, daß 
während der einzelnen Verbindungsvor- 
gänge in dem Sprech-Stromkreise neue 
gleichstromführende Wege entstanden, und 
weil besonders bei der dritten Anordnung 
in den Sprech-Stromkreisen Apparate mit 
sehr hoher Selbstinduktion lagen. 

Zu bemerken ist noch, daß bei reiner 
Doppelleitung beim Berühren der Leitungen 
eine sehr heftige Entladung in dem Körper 
des Berührenden empfunden wurde. Bei 
den Zentralbatterie- Schaltungen mit ge- 
erdeter Zentralbatterie konnte man die 
Leitung anfassen, ohne daß diese Berührung 
unangenehm empfunden wurde. Die Laut- 
wirkungen der einzelnen Anordnungen, 
auch der ÖOrtsbatterie-Schaltung, wichen 
voneinander nur unwesentlich ab. Auch 
sprachen die Wecker der Teilnehmer-Stellen 
gut an und wurden trotz ihrer Empfindlich- 
keit von den induzierten Strömen nicht 
beeinflußt. 

Zusammenfassung. 

Bei der Beurteilung und Wahl einer Anord- 
nung für ein Fernsprech-Amt ist das Haupt- 
gewicht nicht auf die geringere Zahl der aut eine 
Teilnehmer-Leitung entfallenden Drähte, Be- 
triebsapparate und Kontakte, sondern auf die 
Betriebsweise zu legen. 

Die zu wählende Anordnung soll der reinen 
Doppelleitungs - Anordnung mit Ortsbatterie- 
Betrieb in keiner Weise nachstehen, und vor 
allem die Gesundheit und Bequemlichkeit der 
Teilnehmer und der Bedienungspersonen nicht 
beeinträchtigen. 


Über Vielfachschalter mit zweidrähtigen 
Systemleitungen. 


Von Otto Schneider, Ingenieur, Schöneberg. 


Ein guter Fernsprech-Betrieb ist außer 
von dem guten Zustande der Leitungen 
und von der Tüchtigkeit der Beamten, 
denen die Bedienung der Umschalter ob- 
liegt, von der Einfachheit und Betriebs- 
sicherheit der Schaltungen und der Appa- 
rate bei den Amtern und bei den Teil- 
nehmerstellen abhängig. 

Der Zustand der Außenleitungen ist 
durch den Übergang zu Doppelleitungen, 
sowie durch unterirdische Verlegung der 
Leitungen in den letzten Jahren erheblich 
verbessert worden. 

Ein gleiches gilt von der Einrichtung 
der Sprechstellen, wo besonders durch Be- 
seitigung der Einzelbatterien und der Induk- 
toren, durch die einfache Bauart der Haken- 
umschalter, sowie durch Einführung ver- 
besserter Mikrophone und Wecker viele 
Störungsquellen in Fortfall gekommen sind. 


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u IT Te mm M 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 4. 78 


— o maaa. m 


Auch bei den Ämtern ist manche Neue- 
rung zu verzeichnen, über deren Vorzüge 
kein Zweifel besteht. Hierhin gehört die 
Anwendung selbsttätiger Schlußzeichen, die 
Speisung der Sprechstellen-Mikrophone vom 
Amte aus und die ausschließliche Verwen- 
dung von Glühlampen für alle Signalzwecke. 

In einem Punkt geht die Meinung der 
Techniker auch heute noch auseinander, 
nämlich darüber, ob dreidrähtige oder zwei- 
drähtige Klinkenleitungen zweckmäßiger 
sind. Meines Erachtens verdienen die letz- 
teren den Vorzug. ‚Auch die bei einer 
großen Anzahl von Ämtern gemachten Er- 
fahrungen sprechen bierfür. 

Wie bereits erwähnt, ist ein guter Be- 
trieb zum großen Teil abhängig von den 
Beamten, die die Umschalter bedienen. 
Ein Beamter hat um so mehr Gelegenheit, 
sich zu irren, je mehr Handgriffe jede Ver- 
bindung erfordert. Die Zahl dieser Irr- 
tümer, die in Doppelverbindungen, unrich- 
tigen Verbindungen, zu früher oder zu 
später Trennung usw. bestehen, wird ferner 
um so geringer sein, je weniger Beamten 
an ein und derselben Verbindung mitzu- 
wirken haben. Das letztere gilt auch für 
die Anzahl der zur Verwendung kommen- 
den Apparate. 

Das Verfahren der Arbeitsteilung, das 
man zu wirtschaftlicher Fabrikation in den 
Fabriken in ausgedehntem Maße verwendet, 
kann man leider bei der Herstellung von 
Sprechverbindungen nicht mit gleichem 
Vorteile anwenden, denn jede Arbeitsteilung 
würde hier weitere Signale zwischen den 
beteiligten Beamten und die Wiederholung 
von Handgriffen nötig machen, also zu 
neuen Quellen für Irrtümer und Störungen 
führen. 

Es empfiehlt sich deshalb, dahin zu 
streben, daß, soweit sich dies durchführen 
läßt, für jede Verbindung nur ein Beamter 
tätig ist. Die Richtigkeit dieser Ansicht 
wird durch die Erfahrung bestätigt, daß der 
Verkehr über Verbindungsleitungen, also 
dort, wo für jede Verbindung zwei Beamte 
in Frage kommen, sich nicht so gut ab- 
wickelt, wie bei Verbindungen zwischen 
Teilnehmern desselben Amtes. 

Die Möglichkeit, jede Verbindung durch 
einen einzigen Beamten auszuführen, ist 
nur bei der allgemein gebräuchlichen Viel- 
fachschaltung gegeben. Die Durchführung 
der reinen Vieltachschaltung findet aber 
darin eine Beschränkung, daß die Vielfach- 
Schaltschränke eine bestimmte Größe nicht 
überschreiten dürfen. 

l. Bei Ämtern mit dreiteiligen Klinken 
und dreiadrigen Stöpselschnüren liegt nun 
die Grenze des Fassungsvermögens bei 
etwa 14000 Leitungen, während sie bei 
Amtern mit zweiteililgen Klinken und zwei- 
adrigen Stöpselschnüren, unter Voraus- 
setzung gleicher Isolationsschichten in den 
Stöpseln und Klinken, bei etwa % 000 Lei- 
tungen zu suchen ist. 

2. Die Amter mit zweiteiligen Klinken 
haben den Vorzug, daß die Zahl der Schalt- 
apparate und Lötstellen um 33°/, geringer 
ist, als bei Amtern mit dreiteiligen Klinken 
usw. 

3. Die Umschalter sind infolge der ein- 
facheren Form der Klinken und Stöpsel 
billiger. 

4. In bezug auf die Zahl der Störungen, 
besonders der Stöpsel- und Schnurstörun- 
gen, verhalten sich die zweidrähtigen An- 
ordnungen günstiger als die dreidrähtigen. 

ð. Sie sind leichter zu pflegen. 


Es fehlt allerdings auch nicht an Ein- 
wendungen gegen die Systeme mit zwei- 
adriger Klinkenleitung. 

1. Die Benutzung der Klinkenkülsen für 
den Sprechstrom soll unzweckmäßig sein, 
weil die Hülse nach jahrelangem Gebrauch 


80 


u a rn Er es = Fear tz m nn nn 
| nn nn nn mn e anae 


so weit abgenutzt wird, daß sie für den 
Stöpsel keinen genügenden Kontakt mehr 
gibt. 

2. Das Prüfgeräusch (beim Prüfen auf 
Besetztsein einer Leitung) soll unsicher sein, 
weil es auch bei etwaigen Nebenschließun- 
gen der Außenleitung zu hören sei oder 
durch Induktionen in der Außenleitung ver- 
anlaßt sein könne. Hiervon ausgenommen 
sind solche Systeme, bei denen die Außen- 
leitung erst im Moment des Steckens eines 
Verbindungsstöpsels angelegt wird. 

3. Das Anlegen der Stöpselspitze an die 
Klinkenhülse zum Zwecke des Prüfens soll 
bei den sprechenden Teilnehmern ein 
Knacken verursachen und sie stören. 

4. Der Beamte soll beim Prüfen durch 
Weckströme oder Starkströme beschädigt 
werden Können, wenn zufällig in der Lei- 
tung gerufen wird oder eine Berührung mit 
einer Starkstrom-Leitung besteht. 

5. Die Brückenzweige sollen sich nicht 

so genau abstimmen lassen, daß ein Über- 
sprechen nicht zu vermeiden ist. 
.. Die Tatsache, daß fast alle großen 
Amter in Deutschland, ferner eine große 
Anzahl Amter größten Umfanges in Amerika, 
England, Italien, Rußland usw. mit zwei- 
drähtigen Umschaltern dieser oder jener 
Art ausgerüstet sind, beweist das Unzu- 
treffende dieser Einwendungen. 

Zu den einzelnen Punkten ist zu be- 
merken: 

Zu 1. Eine Abnutzung der Klinken- 
hülsen ist selbst nach mehr als zehnjähri- 
gem Betriebe bei den Vielfachklinken, und 
nur diese kommen in Frage, nicht zu be- 
merken. Die Abfrageklinke läßt sich bei 
jeder Anordnung beliebig bauen. Wenn 
eine solche Abnutzung wider Erwarten ein- 
treten sollte, so reicht der Druck der 
Klinkenfedern aus, in der Klinkenhülse 
einen genügenden Kontaktdruck herbei- 
zuführen. 

Auf alle Fälle ist es besser, wenn bei 
Anwendung von Buchsen und Federn nur 
eine nach einer Richtung hin wirkende 
Feder den Stöpsel gegen die Buchse drückt, 
als wenn, wie bei den dreidrähtigen Um- 
schaltern, zwei Federn vorgesehen werden, 
welche gegeneinander wirken, sodaß der 
Stöpsel ohne bestimmten einseitigen Druck 
in der Klinkenhülse steckt. Auch bei drei- 
drähtigen Umschaltern muß übrigens der 
Kontakt in der Buchse ein guter sein, weil 
sonst erhebliche Fehler durch falsches 
Prüfen usw. eintreten können. 

Gutes Buchsen- und Federnmaterial und 
genügende Vorspannung der Federn sind 
allerdings Vorbedingung. 

Zu 2. Wie vorbemerkt, ist die Möglich- 
keit der Beeinflussung des Prüfgeräusches 
durch Außenwirkungen nicht eine notwen- 
dige Folge der Anwendung zweidrähtiger 
Klinkenleitungen, da man es in der Hand 
hat, die Klinkenleitung im Ruhezustande, 
also bei freier Leitung, von der Außen- 
leitung zu trennen. Dies geschieht z. B. bei 
den in Amerika von der Kellogg Company 
in großer Zahl gebauten Amtern, bei denen 
die Klinkenleitung beim Einsetzen des 
Stöpsels in die Abfrageklinke durch ein 
Relais mit der Außenleitung verbunden 
wird. Ein wenn auch geringer Fehler 
dieses Systems ist, daß die Sprech- und 
Anrufströme über Relaiskontakte fließen. 

Bei den neuerdings von der deutschen 
Reichs - Telegraphenverwaltung eingerich- 
teten Ämtern mit zweidrähtigen Klinken- 
leitungen ist allerdings, um die Relaiskon- 
takte aus dem Sprech-Stromkreise zu cent- 
fernen und das Anschalterelais zu sparen, 
die Klinkenleitung dauernd mit der Außer- 
leitung verbunden. Zur Abdrosselung etwa 
vorhandener fremder Geräusche beim Prüfen 
dient eine Siebeinrichtung, die aus einer 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. 


esemme ~ 


Drosselspule und einer oder mehreren 
offenen Polarisationszellen besteht und 
hinter der Prüfspule des Kopfhörers ein- 
geschaltet ist. Spannungen bis zu etwa 
6 V, die infolge von Nebenschließungen 
oder durch induktorische Beeinflussung der 
Außenleitungen an der zu prüfenden Klin- 
kenhülse auftreten, werden durch diese 
Siebeinrichtung vernichtet, während das 
gewöhnliche Prüfgeräusch klar und deutlich 
und so laut ist, daß es in vielen Fällen 
durch Einschaltung von 1000 bis 1500 Ohm 
vor der Prüfspule hat abgedämpft werden 
müssen. Beträgt die Spannung an der 
Klinkenhülse mehr als 6 V, so liegt ein so 
schwerer Fehler in der Leitung vor, daß 
dieser auch bei jedem anderen System 
schon zum unrichtigen Ansprechen der 
Signale führt und deshalb die Leitung ohne- 
hin als gestört erscheinen läßt. 

Bei Störungen durch Hochspannungs- 
Anlagen würde ebenfalls entweder die Stö- 
rung so sein, daß das Potential infolge der 
Siebeinrichtung nicht störend zum Ausdruck 
kommt, oder aber die Signale würden falsch 
betätigt werden. Auch bei solchen Systemen, 
bei denen differential gewickelte Windun- 
gen gleicher Windungszahl im Anruf- 
relais auf einen Kern wirken, wird eine 
störende Beeinflussung der Signale eintreten, 
weil eine genau gleiche Induktion der Hoch- 
spannungs - Leitung auf die beiden Fern- 
sprech-Leitungen praktisch auf die Dauer 
nicht zu erreichen ist. 


Zu 3. Das Knacken bei der Sprech- 
stelle, wenn auf dem Amt geprüft wird, ist 
so leise, daß der Teilnehmer es während 
des Gespräches überhaupt nicht hört und 
wenn er nicht besonders darauf aufmerk- 
sam gemacht wird, auch dann nicht, wenn 
eine Gesprächspause eintritt. 

Zu 4. Eine Beschädigung des sprechen- 
den Beamten durch Weckströme ist ausge- 
schlossen, wenn die Rufmaschine, was aus 
anderen Gründen ohnehin geschieht, auf 
der b-Seite geerdet wird; alsdann kann der 
Kopfhörer keine Weckströme bekommen. 
Wenn aber eine Berührung der Außenleitun- 
gen mit einer Starkstrom Leitung besteht, so 
macht es keinen Unterschied, ob ein System 
mit zweiadrigen oder dreiadrigen Klinken- 
leitungen in Frage kommt, denn ob der 
Beamte beim Prüfen einer Leitung auf Be- 
setztsein oder beim Einstecken des Stöpsels 
in die Klinke den Starkströmen ausgesetzt 
ist, bleibt sich gleich. 

Zu 5. Genau symmetrisch läßt sich 
praktisch keine Schaltung herstellen. Die 
Symmetrie ist auch, wenn die Induktanzen 
der Brücken nur groß genug sind, nicht 
von solcher Bedeutung, wie vielfach ange- 
nommen wird. Auch hier ist die Praxis 
ausschlaggebend. Bei Prüfung der jahre- 
lang in Betrieb befindlichen Amter mit zwei- 
drähtigen Klinkenleitungen wird man finden, 
daß sie nicht mehr und nicht weniger Mit- 
sprechen zeigen wie Ämter mit dreidrähtiger 
Klinkenleitung von gleichem Alter. 

Noch eine Frage möchte bei dieser Ge- 
legenheit zu erörtern sein, nämlich die 
Frage, wie man die Knackgeräusche, die 
durch Ein- und Ausschalten der Batterien 
des Amtes verursacht werden, schwächt 
oder beseitigt. Diese Geräusche treten bei 
Umschaltern mit zweiadrigen und bei sol- 
chen mit dreiadrigen Klinkenleitungen in 
gleichem Maße auf. Sie sind nicht gerade 
lästig, wenn nicht Kurzschlüsse in den 
Schnüren und Stöpseln oder Bedienungs- 
fehler hinzukommen. Immerhin sind sie 
eine unerwünschte Beigabe der Zentral- 
batterie-Schaltung. Durch zweckwäßigen 
Bau der Abfrage- und Verbindungsstöpsel 
in der Weise, daß ein Kurzschluß zwischen 
Spitze und Metallteil beim Einsetzen in eine 
Klinke verhindert wird und durch geeignete 


Heft 4. 


24. J anuar 1907. 


Anordnung der Kontakte in bezug auf rich- 
tige Aufeinanderfolge in den Schlüssen und 
Unterbrechungen der Schaltteile lassen sich 
die störenden Geräusche beseitigen. Ver- 
suche, die neuerdings bei dem Fernsprech. 
Amt in Leipzig angestellt worden sind, 
haben dies bestätigt. 

In der Regel gewöhnen sich die Teil- 
nehmer auch bald an die noch jetzt bestehen- 
den Geräusche, soweit diese nicht etwa durch 
Störungen verursacht sind. 

Ob und in welchem Umfange eine Ver- 
minderung derartiger Geräusche etwa auch 
dadurch zu erreichen sein wird, daß man 
die Schlußzeichen-Brücke in dem Schnur- 
paar ganz beseitigt und die Speisung der 
Sprechstellen - Mikrophone allein über das 
Anrufrelais ausführt, läßt sich noch nicht 
übersehen. Es wird abgewartet werden 
müssen, ob die Anderung nicht andere 
Nachteile mit sich bringt. 


Zusammenfassung. 


Die zweidrähtigen Systeme sind einfacher. 
daher betriebssicherer, leichter zu pflegen, billi- 
ger, und ermöglichen eine größere Aufnahme- 
fähigkeit und dementsprechend einfacheren Be- 
trieb bei größeren Netzen. 

Die theoretischen Einwendungen haben sich 
in der Praxis als unzutreffend erwiesen. 


FORTSCHRITTE DER PHYSIK. 


Photometrische und spektralphotometrische 
Messungen am Quecksilber-Lichtbogen bei 
hohem Dampfdruck. 


[R. Küch und T. Retschinsky. Annalen der 
Phys. Bd. 20, 1906, S. 563, 20 S., 10 Abb.) 


Vorstehende, im Laboratorium der Firma 
W. C. Heräus (Hanau) ausgeführte Unter- 
suchung ist mit einer neuen Quecksilberlampe 
aus Quarzglas angestellt worden. Im Gegensatz 
zu den bisher gebräuchlichen Lampen brennt 
die neue Lampe beihohem Dampfdruck (einige 
Atmosphären). Wie bekannt ist, nimmt di 
Lichtökonomie der gewöhnlichen Quecksilber- 
lampen mit steigender Belastung ab. Die Ver- 
fasser finden nun aber die höchst bemerkens- 
werte Tatsache, daß diese Abnahme der 
Ökonomie nur bis zu einer gewissen Grenze 
der Belastung fortschreitet; mit weiter ge- 
steigerter Belastung nimmt die Ökonomie 
wieder zu und steigt dann schnell zu abnorm 
hohen Werten an. Das Minimum der Ökonomie 
liegt bei etwa 100 Watt Belastung; hier entfällt 
aut eine Hefnerkerze rund I Watt. Bei 200 Watt 
Belastung werden nur noch etwa 0,7 Watt für 
eine Hefnerkerze verbraucht, bei 1000 Watt so- 

ar nur etwa 0,2 Watt für eine Hefnerkerze; 

ie niedrigste, von den Verfassern gemessene 
Zahl ist 0,185 Watt für eine Hefnerkerze. 
Außer der Ökonomie des sichtbaren Lichtes 
untersuchten die Verfasser auch diejenige der 
von der Lampe ausgehenden ultravioletten 
Strahlung; letztere zeigt ein analoges Verhalten 
wie das sichtbare Licht, doch ist das Minimum 
der Ökonomie nach der Seite größerer Be- 
lastung verschoben. Das Spektrum der Lampe 
enthält außer den bekannten Linien noch ein 
intensives, kontinuierliches Spektrum, her- 
rührend von der hohen Temperatur der Lampe. 
Es ist von den Verfassern ferner die Abhängig- 
keit der photometrischen Helligkeit von der 
Belastung, und zwar für 11 verschiedene Queck- 
silberlinien und drei Wellenlängen des konti- 
nuierlichen Spektrums ermittelt worden. Hierbei 
zeigt sich unter anderem das interessante Er- 
gebnis, daß die Linien nach ihrer Zugehörigkeit 
zu den Serien ein gruppenweise verschiedene 
Verhalten aufweisen. Die Verfasser suchen die 
hohe Ökonomie ihrer Lampe (D. R.-P. angem.) 
durch das Hinzutreten des von der Temperatur- 
strahlung bedingten kontinuierlichen Spektrums 
zu erklären. Ob diese Erklärung die richtige 
ist, scheint dem Berichterstatter mindestens 
zweifelhaft zu sein. Eher scheint aus den &n- 
gestellten Versuchen hervorzugehen, daß die 
Lumineszens-Ökonomie des Linienspektrums mit 
der Belastung außerordentlich stark zunimmt, 
Es möge noch darauf hingewiesen werden, da 
die Verfasser als „Ökonomie“ die Größe: Watt- 
verbrauch für eine Hefnerkerze bezeichnen, 
während nach der sonst üblichen Bezeichnung 
das Reziproke hiervon der Ökonomie pro- 
portional gesetzt wird. 


IK, 


frische 
zen Ir 


24. Januar 1907. 


- — a nn — m Ů 


- 


Die beschriebene neue Quecksilberlampe 
dürfte die wirtschaftlichste aller bisher be- 
stehenden Lichtquellen sein und sogar das 
Gasglüblicht an irtschaftlichkeit übertreffen. 
Es ist deshalb zu erwarten, daß die weitere 
technische Vervollkommnung derselben bedeu- 
tende Umwälzungen auf dem Gebiete des Be- 
jeuchtangswesens und eine Steigerung des 
Verbrauchs von elektrischer Energie zur Folge 
haben wird. Die unschöne Farbe des Queck- 
silberlichts läßt sich beseitigen, z. B. auf dem 
von E. Gehreke und O. v. Baeyer angegebe- 
nen Wege („ETZ“ 1906, S. 383), durch Bei- 
mischung von Zink zum Quecksilber. Ge. 


LITERATUR. 


Besprechungen. 


Dampfturbinen. EnImICS UNE: Systeme, Bau 
und Verwendung. Von Wilhelm Gentsch, 
Kais. Reg.-Rat und Mitgl. d. Patentamts. Mit 
637 Abb. im Text und 4 Tafeln. V und 396 S. 
in 8°. Helwingsche Verlagsbuchhandlung. 
Hannover 195. Preis 16 M. 


Das vorliegende, 396 Seiten umfassende 
Werk bildet eine wertvolle Ergänzung der 
heute bereits vorhandenen Literatur über die 
Dampfturbinen, indem es seinem Hauptinhalte 
nach eine ziemlich vollständige und inter- 
essante Zusammenstellung der bekannt gewor- 
denen Erfindungen und Konstruktionen auf 
dem Gebiete des Dampfturbinen - Baues ist 
und damit dem auf diesem Gebiete tätigen 
Erfinder viele Unterlagen und Anhaltspunkte 


t. 

Nach einer kurzen geschichtlichen Einlei- 
tung geht der Verfasser zur Beschreibung der 
einzelnen Turbinenkonstruktionen über, wobei 
er dieselben, entsprechend dem von ihm in der 
„Zeitschr. f. das gesamte Turbinenwesen“, 1904, 
Heft 1, gemachten Vorschlage, in die beiden 
Hauptgruppen Spannungs - Turbinen und 
Geschwindigkeits-Turbinen einteilt. Er be- 
zeichnetmitSpannungs-Turbinen diejenigen Tur- 
binen, bei denen der Dampf mit Spannung in das 
Laufrad eintritt und das Laufrad voll beaut- 
schlagt ist, und mit Geschwindigkeits-Turbinen 
diejenigen, bei denen der Dampf vor seinem 
Eintritte in das Laufrad voll expandiert ist, 
sodaß man im Laufrade nur mit seiner Ge- 
schwiudigkeit als einziger Energieform zu 
rechnen hat; die Turbinen dieser Gruppe 
können partiell beaufschlagt sein. Daß die bis- 
her gebräuchliche Einteilung in Aktions- und 
Reaktions-Turbinen aufgegeben wurde, ist nur 
lobend anzuerkennen; ob aber die vorgeschla- 
gene und hier zum ersten Male durchzuführen 
versuchte Einteilung eine recht glückliche ist, 
darüber läßt sich streiten. Vielleicht wäre eine 
Einteilung in Überdruck - Turbinen und 
Gleichdruck-Turbinen vorzuziehen, wo mit 
Überdruck-Turbinen diejenigen Turbinen zu be- 
zeichnen sind, bei denen die Dampfspannun 
beim Eintritt ins Laufrad eine wesentlic 
höhere ist, als beim Verlassen des Laufrades, 
und mit Gleichdruck-Turbinen die bezeichnet 
werden, bei denen die Dampfspannung beim 
Eintritt und Austritt am Laufrade (annähernd) 
die gleiche ist. Bei einer derartigen Einteilung 
würden die Schwierigkeiten der Unterordnung 
der Turbinen in Klassen, wie sie verschiedene 
Stellen des Werkes erkennen lassen, wohl 
kaum auftreten. 

Das Werk ist in 24 Abschnitte eingeteilt. 

Abschnitt I behandelt die Spannungs- 
Turbinen und unterscheidet solche ohne Leit- 
vorrichtung und solche mit Leitvorrichtung. 
Von der wertlosen, trotzdem aber 17 Seiten 
ausfüllenden ersten Gruppe hätten ein bis 
Zwei maßgebende Beispiele genügt. Daß 
in der zweiten, 35 Seiten umfassenden, 
ur auch die Rateau-Turbine, die bekannt- 
lich keine Spannungs-Turbine ist, aufgeführt 
wird, beruht offenbar auf einem Mißverständnis 
hinsichtlich des Spannungszustandes des bei 
er Rateau-Turbine in den Leit- und Lauf- 
rädern vorhandenen Dampfes. 

r Abschnitt II, Geschwindigkeits - Turbinen, 
a rucht 49 Seiten. Betrefis der gemachten 
rei Unterabteilungen (solche mit Beschleu- 
RnB des Dampfes im Laufrade, solche mit Be- 
sc meeng des Dampfes vor dem Laufrade, 
neue mit Beschleunigung des Dampfes in der 
1. vorrichtung) ist zu bemerken, daß die erste 
aterabteilung (Geschwindigkeits-Turbinen mit 
„schlennigung des Dampfes im Laufrad) 
schwerlich unter die Geschwindigkeitse-Turbinen 
F rechnen sein dürfte, sondern unter die 
»Pannungs-Turbinen fällt. 
p Abschnitt III bringt Beispiele der Verbin- 
Türk: von Spannungs- und Geschwindigkeits- 
Toinen. Abschnitt IV behandelt die gegen- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


läufigen Räder und Abschnitt V die kaum 
beachtenswerten Konstruktionen der Reibungs- 
räder. In Abschnitt VI wird unter der Bezeich- 
nung „Verbund-Anordnungen*“ die Teilung des 
Turbinen-Aufbaues in Hochdruck- und Nieder- 
druck-Seite erwähnt. In Abschnitt VII bespricht 
der Verfasser die Versuche, durch Beimischung 
anderer Stoffe die Umläufe der Turbinen zu 
ermäßigen, in Abschnitt VIII auf 6 Seiten die 
verschiedenen Kondensations - Vorrichtungen 
und in Abschnitt IX die Verwendung von 
Heißdampf. Der gerade bei Dampfturbinen so 
wichtigen Frage der Verwendung des Ab- 
dampfes sind in Abschnitt X leider nur knapp 
4 Seiten gewidmet und wäre es wohl zu 
wünschen, daß die beiden Arten des so inter- 
essanten wie wichtigen Rateauschen Wärme- 
Akkumulators abgebildet und beschrieben 
wären. 

In Abschnitt XI wird von den inneren 
Widerständen und den Versuchen und Kon- 
struktionen zu deren Verminderung gesprochen. 
Sehr ausführlich (50 Seiten) werden in Abschnitt 
XII die Turbinen - Regelung und in Abschnitt 
XIII die Umsteuerung (18 Seiten) behandelt. 
Weniger vollständig sind die Dampt-Leitvor- 
richtungen (Abschnitt XIV) und findet sich ein 
Teil des hierher gehörigen Stoffes in anderen 
Abschnitten (z. B. Abschnitt XIL und XXI). In 
diesem Abschnitte gibt der Verfasser bei den 
Laval-Düsen auch ein paar Formeln für die 
Berechnung, wobei ihm der Irrtum unterläuft, 
das Verhältnis 


P das heißt 
Pı 


Dampfspannung an der Düsenmündung 
Eintritts-Dampfspannung vor der Düse 


als Mündungsdruck zu bezeichnen; ferner muß 
es auf Seite 244 heißen: — > 1,78 (beziehungs- 


weise 1,85), statt p 
Pı 
1,86). 
Abschnitt XV bespricht auf 33 Seiten die 
Laufräder und deren Herstellung, Abschnitt XVI 
(6 Seiten) die Spalt- Dichtungen und Ab- 
schnitt XVII die Vorrichtungen zur Entlastung 
der Turbine vom Achsialdruck, und ist hierbei 
besonders auf die Verwendung der Turbine 
ale Schiffsmaschine Rücksicht genommen. Ab- 
schnitt XVIII erwähnt die Lagerung der Tur- 
binenwellen, während Abschnitt XIX die me- 
chanische Kraftübertragung von der Turbine 
auf die Transmission oder die Arbeitsmaschinen- 
Welle bespricht. In dem Abschnitt XX, Stopf- 
büchsen, hätten wohl auch noch die Zeich- 
nungen der Konstruktionen von Schulz und 
die von Rateau gebracht werden können. 

Zu der Überschrift des Abschnittes XXI, 
Dampftuarbinen für Dynamos, ist zunächst zu 
bemerken, daß dieselbe nicht gut gewählt ist, 
indem sie die Ansicht erwecken kann, daß der 
Dynamo-Antrieb besondere Turbinen verlange, 
während doch jede der praktisch brauchbaren 
Turbinen - Arten zum Dynamoantrieb sich 
eignet. In dem Abschnitte werden auf 37 Seiten 
die Turbinen von Parsons, Rateau, Zoelly, 
Laval, Curtis und Riedler-Stumpf etwas 
eingehender besprochen und die aus der Fach- 
literatur bereits bekannten Konstruktionen und 
Abbildungen wiedergegeben. Die genügend 
bekannten Vorzüge der Dampfturbinen und 
ihre Überlegenheit gegenüber den Kolben- 
maschinen gerade für den Dynamobetrieb 
hätten wohl fortfallen können; dafür wäre aber 
bei den in der Betriebspraxis bereits verwen- 
deten und bewährten Turbinen noch etwas mehr 
in die Einzelheiten einzugehen ratsam gewesen. 
Auch vermißt man in dieser Aufzählung einige 
weitere, in die Praxis bereits mit Erfolg einge- 
führte Konstruktionen, so z. B. die durch 
Gutermuths Veröftentlichung in die „Zeitschr. 
d. Ver. deutsch. Ing.“ bekannt gewordene Kon- 
struktion der Elektro-Dampfturbine der Gesell- 
schaft für elektrische Industrie — auf Seite 360 
ist dieselbe mit ein paar Zeilen abgetan —; 
ferner die Tarbine von Gelpke-Kugel. 

In Abschnitt XXII werden die Turbinen- 
Pumpen und Turbinen-Gebläse, und gwar be- 
sonders die Konstruktionen von Laval und 
Rateau behandelt und in Abschnitt XXII die 
Versuche, die Turbinen für Landfahrzeuge zu 
verwenden. 

Abschnitt XXIV endlich spricht von der 
Verwendung der Dampfturbine für Schiffs- 
betrieb und werden diesem hochwichtigen 
Gegenstande 18 Seiten gewidmet. Es werden 
eingehend die Verhältnisse, unter denen die 
Turbinen beim Schiffsbetriebe arbeiten müssen, 
und die verschiedenen Anordnungen der Pro- 
peller und der Turbinen besprochen. sowie die 
mannigfaltigen, für das zweckmäßige Zusammen- 
arbeiten der Turbinen zu trefienden Maß- 
nahmen. Von den besonders für Schifiszwecke 
geschaffenen Konstruktionen werden die von 


> 1,73 (beziehungsweise 


1907. Heft 4. 81 


url 
a Si 


Parsons, Rateau und Schalz näher be- 
sprochen. 

Die dem Werke beigefügten 4 Tafeln zeigen 
eine 100-pferdige Laval-Turbine mit Siemens- 
scher Gleichstrom-Dynamo gekuppelt; Anord- 
nung der Parsons-Turbinen auf einem Passa- 
gierdampfer: Anordnung der Parsons-Turbinen 
auf einem Torpedoboot; Anordnung der Par- 
sons-Turbinen auf einem Kreuzer. 

Ein Verzeichnis der benutzten Patent- 
schriften und ein Namen- und Sach-Verzeichnis 
schließen das A dere ausgestattete und sehr 
gut geschriebene Werk. 

chon der Umstand, daß das Werk keiner- 
lei theoretische Erörterungen und keinerlei 
Formeln für die Berechnung gibt, sondern sich 
ausschließlich auf die Wiedergabe vorgeschla- 
gener oder ausgeführter Konstruktionen be- 
schränkt, weist darauf hin, daß das Werk für 
die Berechnung der Dampfturbinen nicht in 
Betracht kommt und diesem Zwecke offenbar 
auch nicht dienen soll. Dagegen ist es für den 
Erfinder auf dem Gebiete des Dampfturbinen- 
Baues als Auskunftsbuch über das Versuchte 
und Geleistete von hohem Werte und sollte 
daher in keiner technischen Bibliothek fehlen. 

Fritz Krull, Paris. 


Erfindung und Erfinder. Von A. du Bois- 
Reymond. VII u 284 S. in 8°. Verlag von 
Julius Springer. Berlin 1906. Preis 5 M. 


Juristen des Patentrechts haben es wieder- 
holt mit Genugtuung empfunden, daß auch die 
Zahl der technischen Schriftsteller auf patent- 
rechtlichem Gebiete sich von Jahr zu Jahr ver- 
mehrt hat. Dabei ist es die natürliche Folge 
gewesen, daß die Frage der Ernnonoe auch 
unabhängig vom Patentrecht eine eingehendere 
Behandlung gefunden hat. M. Schütze hat 
eine Theorie der Erfindung auf philosophischer 
Grundlage versucht, die sich vom Patentrecht 
ganz fernhält. Anderseits hat z B. der durch 
seine Lampe der Elektrotechnik wohlbekannte 
Bremervom Standpunkt des Erfinders eine sehr 
lesenswerte Broschüre „Erfinder und Patente“ 
verfaßt. So versucht dann auch A. du Bois- 
Reymond, ein bekannter Berliner Patent- 
anwalt, dem Patentrecht näherzutreten, indem 
er ebenfalls nicht das Recht, sondern die Technik 
zur Grundlage machen will. Der Verfasser 
selbst hebt hervor, daß nicht erwartet werden 
darf, daß er dem Fachmanne wesentlich neues 
biete, daß aber die Dinge, die sich über Er- 
finder und Erfindung sagen lassen, auch für 
weitere Kreise von Interesse seien als diejenigen, 
die sich berufsmäßig damit beschäftigen müssen ; 
und für solche Leser scheint es ihm wünschens- 
wert, daß sie in die Bedeutung und den Stand 
der Frage eingeführt würden. 

Im ersten Kapitel versucht er eine historische 
Entwicklung des Patentrechts, wie es von Eng- 
land über Frankreich nach Dentschland ge- 
kommen ist und bespricht dann die deutschen 
Verhältnisse eingehender. Das zweite Kapitel 
beschäftigt sich mit der Erfindung in objektivem 
Sinne. Hierfür wählt der Verfasser das neue 
Wort „Inventat“ welches den Rohstoff, mit 
dem sich der Erfinder zu beschäftigen hat, be- 
deuten soll und unabhängig von der Zeit sei. 
Versteht der Berichterstatter ihu recht, so ist 
dieser Begriff, um sich des Verfassers Sprechweise 
zu bedienen, eine Kreuzung aus der Ehe des 
englischen subject matter (gleich Erfindungs- 
inhalt) und der platonischen unwandelbaren 
Idee dessen, was erfunden werden kaun. Ein 
Irrtum ist es aber sicherlich, wenn er meint, 
daß durch die Einführung des Begriffes „Inventat“ 
die Aufgabe des Vorprüfers im Patentamt ge- 
klärt sei, der nicht mehr uno acto auf Erfindungs- 
charakter und Neuheit zu prüfen habe, sondern 
einfach, ob ein Inventat vorliegt und nicht, was 
er fast ausnahmlos ohne weiteres erkennen 
wird. Die Hoffnung, eine Wünschelrute für die 
Prüfung des Patentamtes gefunden za haben, 
ist nicht neu. Anfänglich glaubte man mit einer 
glücklichen Definition des Erfindungsbegriffes 
sich helfen zu köunen. Richtig hat man später 
erkannt, daß diese Hoffnung trügerisch ist, weil 
es sich bei der Erfindung in letzter Linie um 
ein Werturteil handelt, Der Patentanwalt 
Fehlert hoffte seinerzeit durch seine „Be- 
ziehungskreise“ dem Vorprüfer das nie ver- 
sagende Mittel, den alles erschließenden Dietrich 
gegeben zu haben und der gleichen Hoffaung, 
welche die neueste Erscheinung in der Patent- 
literatur, „das deutsche Patentrecht von Dr. 
F. Damme“, ausspricht, wird es nicht besser 
ergehen, wenn sie glaubt, durch Verlegung der 
Prüfung des Erfindungscharakters auf die der 
Neuheit („im prägnanten und durchgeistirten 
Sinne“) einen festen Boden gefunden zu haben. 
Wir Techniker wissen recht wohl. daß es ein« 
Menge Dinge. welche neu und nützlich sind, 
gibt, denen wir aber nimmermehr den Wert der 
Erfindung zumessen werden. Planté würde 
sicherlich erstaunt gewesen sein, wenn ihm 
jemand vorgehalten hätte, die Schaltung der 
Akkumulatoren hintereinander oder parallel sei 


82 


neu und eine Erfindung, weil sie in Plant6s 
erster Veröffentlichung nicht er=ähnt wurde 
und weil Akkumulatoren keine Primärelemente 
seien. Den besten Dampfkessel, die beste 
Dampfmaschine mit der besten Dynamomaschine 
einam Satz zu vereinigen, wird auch nicht 
dadurch zu einer Erfindung, daß man betont, 
daß dieser Satz einen höheren Nutzeffekt, wie 
bisher gebe. Stets hat es und stets wird es 
für die Frage, ob eine Erfindung vorliegt oder 
nicht, etwas geben, was ausschließlich dem 
Empfinden des Technikers überlas-en bleiben 
muß. Nebenbei, das Wort „Inventat“ von dem 
mörchslateinischen inventare „wiederholt er- 
finden“ also etwa „erfindern“ abgeleitet, ist 
barbarisch. In der Elektrotechnik sind wir frei- 
lich an solche Worte — erinnert sei nur an 
„Impedanz“ statt „Impedienz* — sattsam ge- 
wöhnt, aber das ist kein Grund, um neue und 
noch dazu überflüssige Bildungen auch ander- 
wärts einzuführen. Hoffentlich folgt nicht gar 
das Wort „Inventäter* oder der Titel „Inven- 
tatsrat“ für regierungsseitig zu ehrende Patent- 
anwälte. 

Im dritten Kapitel wird-.die Invention, das 
ist die Erfindung im aktiven Sinne, besprochen. 
Reichlich Raum findet eine Darwinistische Er- 
findungs-Theorie über Vererbung, Variation, 
Artenbildung, ae re E Taek, Mischungs- 
entwicklung, feindliche Triebe, Erhaltung der 
Form u. dgl. Als gelungen dagegen sind be- 
sonders die kurzen geschichtlichen Skizzen 
über Fahrrad und Bootsbau zu bezeichnen, die 
mit eingehender Sachkenntnis geschrieben sind. 

Der Erfinder selbst findet seine Stelle im 
vierten Kapitel, welches reichliche« statistisches 
Material über die Erfindungstätigkeit bei den ver- 
schiedenen Nationen bringt. Im Schlußkapitel 
endlich werden die Wirkongen der Erfindungen 
auf soziale Gegenstände besprochen, ein Thema 
ganz allgemein«ten Interesses. 

Das ganze Werk ist anregend geschrieben. 
Die Sprache ist flüs-ig und bilderreich. Freilich 
wird niemand Bildern, wie dem folgenden, Ge- 
schmack abgewinnenkönnen. „Ein Kulturzustand 
ist nicht undenkbar bei dem ganze Länder die 
Lebenswärme aus dem Bauch der Erde saugen 
und überall hin an die Bewohner verteilen.“ 
Es ist auch für die ganze sich doch zu sehr in 
ablegene Einzelheiten verlierende Darstellung 
charakteristisch, wenn das Buch mit dem Neger- 
fürsten, der seinen Hotstaat von dem Einkommen, 
das er aus dem Verkauf von Konzessionen für 
Sanatorien einer amerikanischen Gesellschaft 
bezieht, bestreitet, abschließt. Wir dürfen es 
dem Verfasser auch nicht arg anrechnen, wenn 
er den Schienenstoß trotz seiner Einführung in 
der Großen Berliner Elektrischen für ein unlös- 
bares Problem erklärt, wenn er glaubt, daß der 
elektrolytische Motor einen Nutzeffekt von 
100 8 habe oder gar bei der Unipolarmaschine 
die tbeoretische Unmöglichkeit, Leiter im 
gleichen Felde hintereinander zu schalten be- 
hauptet, während dies theoretisch durch An- 
wendung von Schleifkontakten zwischen zwei 
im selben Felde übereinander aber en'gegen- 
gesetzt umlaufender Scheiben ohne weiteres 
möglich ist, wenn es auch praktisch unüber- 
windliche Schwierigkeiten bedingt. 

Das Buch berünrt soviel Fragen allgemeinen 
Interesses und behandelt diese zudem mit einer 
Leichtigkeit, welche an das Verständnis der 
Leser nur geringe Ansprüche stellt, daß es 
sicherlich kein Leser, ohue Aurezung erhalten 


zu haben, aus der Haud legeu wird. Stort. 
Lehrbuch der anorganischen Chemie. 
Von Prof. Dr. H. Erdmann. 4. Auflage. 


796 S. 303 Abb. mit farbigen Tafeln und einer 
Rechentafel. Verlag von Friedrich Vieweg 
& Sohn. Braunschweig 1906. Preis 16 M 


Nach einer auf breiter Grundlage aufge- 
bauten Einleitung über die notwendigen Vor- 
kenntnisse über Zeit, Maß und Gewicht, die 
Aggregatzustände, Verbindungsgewichte und 
Molekulargewichte usw. werden in der üblichen 
Reihenfolge erst die Metalloide und dann die 
Metalle mit ihren Verbindungen abgehandelt. 
Mit bemerkenswerter Ausführlichkeit werden 
neben anderen Seltenheiten auch die Edelgase 
besprochen. Bei jeder chemischen Substanz ist 
ach die französische, englische, russische und 
spanische Benennung angegeben. 

Obwohl das gläuzend ausgestattete Buch 
in vieler Hinsicht wegen seines reichhaltigen 
Inhaltes, der mir auf viele Stichproben gute 
Auskunft gab, zu loben ist, möchte ich eine 
Anzahl von Stellen, die mir aufgestoßen sind, 
berichtigt wissen. 

Zum Beispiel wird auf Seite 142 die hohe 
Verdampfungswärme des Wassers als Grund 
für die großen Energieverluste in der Dampf- 
maschine angegeben. Diese Annahme trifft 
aber ebensowenig zu, als der Nutzeffekt eines 
Uhrwerkes von der Schwere des treibenden 
Gewichtes abhängt. Auf Seite 240 wird als 
Grundlage der Lindeschen Lufiverflüssigungs- 
maschinen die Leistung äuberer Arbeit darge- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 
preme eea m Bo nn m m En mm ng mn mn Tun 


stellt. Gegenüber dieser namentlich von R. 
Pictet mit Eifer verfochtenen Ansicht gebe 
ich der zuerst von Linde selbst gegebenen 
Erklärung den Vorzug, daß sich die Luft durch 
innere Arbeit gegen die Molekularanziehung 
abkühlt. An anderer Stelle werde ich diese 
Verhältnisse von neuem beleuchten. 

Die auf Seite 567 geäußerte Ansicht über 
die verwickelten und ungeklärten Verhältnisse 
in Salzlösungen erscheint mir zu pessimistisch; 
ich glaube, daß die Ionentheorie uns wenigstens 
über das Verhalten verdünnter Lösungen gute 
Auskunft gibt. 

Auf andere Meinungsverschiedenheiten will 
ich hier des beschränkten Raumes halber 
nicht eingehen. Ich würde mich freuen, wenn 
sie alle bei der nächsten Auflage des vielge- 
kauften Buches beseitigt würden. Arndt. 


AUSLANDSBERICHTE. 


England. 


Unser Londoner Berichterstatter schreibt 
uns: 

Die Londoner Stromversorgung. Die 
Königliche Kommission, die zur Untersuchung 
der Londoner Verkehrsverhältnisse eingesetzt 
war, hat einen Bericht erstattet, welcher er- 
kennen läßt, in welch hohem Maße die Ent- 
wicklung aller Londoner Öffentlichen Anlagen 
dadurch aufgehalten wurde, daßGroß-London bei 
allen einschläglichen gesetzgeberischen Maß- 
regeln vom Parlament bisher beharrlich nie als 
einheitliches Ganzes behandelt wurde, sondern 
daß vielmehr den einzelnen Gemeinden und Be- 
zirken, aus denen sich Groß-London zusammen- 
setzt, die weitgehendste Selbstverwaltung ge- 
rade in bezug auf Verkehr, Licht- und Wasser- 
versorgung zugestanden wurde. Einer falschen 
Anschauung zuliebe wurden so auf Kosten der 
Wirtschaftlichkeit eine große Reihe kleiner An- 
lagen geschaffen und dabei das Interesse des 
Ganzen aus den Augen verloren. Erläuternd 


sei hinzugefügt, daß dieser Londoner Bezirk 


etwa einem Kreise von 60 km Durchmesser 
entspricht. 

Die verschiedenen Konzessionsgesuche, 
deren Endziel eine einheitliche Regelung der 
Stromversorgung Londons anstelle der bis- 
herigen etwa 70 voneinander unabhängigen Zen- 
tralen war, konnten infolge des diesjährigen 
Parlamentsschlusses vorläufig noch nicht er- 
ledigt werden. Die kapitalkräftigste von den 
hier in Frage kommenden Parteien ist die 
Administrative Power Co.; aus den Kom- 
missionsberichten ist zu ersehen, welche be- 
deutende Kapitals- und Betriebskosten-Ersparnis 
durch Verwirklichung des von dieser Gesell- 
schaft aufgestellten Planes erzielt werden kann. 
Der Durchschnittshetrag des für das Kilowatt 
angeleg'en Kapitals bei sämtlichen in London 
vorhandenen Kraftwerken beträgt augenblick- 
lich 1020 M. Nach den Voranschlägen der Ad- 
ministrative Power Co. hingegen würden hier- 
für bei einer Zentrale von 90000 KW nur 168M 
erforderlich sein. Ähnliches zeigt sich bei den 
Betriebskosten. Die Kosten für die Kohlen be- 
tragen jetzt 14 bis 15 M für die Tonne in den 
Lichtwerken Londons, während die Administra- 
tive Power Co., wie sie angibt, bei Benutzung 
des Wasserweges und infolge der dadurch be- 
gründeten geringeren Transportkosten nur 8 M 
für die Tonne zu zahlen hätte. Ähnlich würden 
sich alle anderen Betriebsunkosten vermindern, 
sodaß die Gesellschaft schließlich zu einem 
Durchschnittspreis von 3/, d (6,15 Pt) fürı KW Std 
den Strom liefern könnte, während der bis- 
herige Durchschnittspreis 4 d (33 Pf) beträgt. 
Hierbei ist nun noch zu berücksichtigen, daß 
fast alle in London durch die öffentlichen 
Werke erzeugte elektrische Energie nur für 
Lichtzwecke verwendet wird; denn von dem 
zu Kraftzwecken in den Londoner Fabriken 
benötigten Strom wird nur 4°/, von diesen 
Werken geliefert, während 960%% in eigenen 
Anlagen der Fabriken erzeugt wird. 

Diese im Kommissionsbericht mitgeteil- 
ten Zahlen hatten einen derartigen Eindruck 
gemacht, daß noch einige andere ebenfalls sehr 
kapitalkräftige Parteien auf dem Plan erschienen, 
um der Administrative Power Co. durch ihre 
Konzessionsgesuche den Rang abzulaufen. 

Da ist zunächst die Stadt London selbst 
beziehungsweise der London County Council 


1907. Heft 4. 


24. Januar 1907. 


(Grafschaftsrat), die unter dem Ruf: „Kein 
Monopol!“ sich selbst die Stromversorgung 
sichern wollen. Während der Plan der Ad. 
ministrative Power Co. schließlich auf Unter- 
drückung der bestehenden Gesellschaften durch 
ihre finanzielle Übermacht hinauskommt, will 
der Connty Couneil nur die Stromerzeugung in 
seiner Hand vereinigen und die Stromverteilung 
den bisherigen Gesellschaften belassen, die 
selbstverständlich die Energie dann erst von 
dem Kraftwerk des County Council beziehen 
müßten. Zu diesem Zwecke soll das dem Graf- 
schaftsrat gehörige Bahn-Kraftwerk in Green- 
wich entsprechend erweitert und ferner ein 
zweites Werk in Battersea errichtet werden. 
Besonders in finanziellen Kreisen findet dieser 
Plan indessen sehr lebhafte Gegnerschaft, und 
auch der Finanzausschuß des Grafschaftsrats 
selbst mit Lord Welby, einem der hervor- 
ragendsten englischen Finanzmänner, an der 
Spitze, steht auf Seite der Gegner, weil die 
wachsende Verschuldung Londons in den mag- 
gebenden finanziellen Kreisen der Stadt Beun- 
ruhigung erregt. Diese Schulden betragen bei- 
nahe schon 2000 Mill. M. Was man auch immer 
zugunsten städtischer Betriebsunternehmungen 
sagen mag, und wenn sich dieses System auch 
bei Straßenbahnen und Wasserversorgung als 
vorteilhaft erweist, so ist es doch als ein Sprung 
ins Dunkle anzusehen, wenn unter den heutigen 
Verhältnissen eine Stadtverwaltung sich ent- 
schließen würde, die Stromversorgung in Wett- 
bewerb mit privaten Gesellschaften in eigene 
Hand zu nehmen, da eine neue Erfindung oder 
technische Verbesserung jeden Tag eine Um- 
wälzung auf diesem Produktionsgebiet hervor- 
bringen kann. 

Eine andere Gesellschaft beabsichtigt eine 
Hochspannungs-Zentrale in St. Neats zu er- 
richten, auf privatem Wege längs der Great 
Northern Railway dann den Strom nach Lon- 
don zu leiten und alle Bahnen und die vor- 
handenen Gesellschaften damit zu versorgen. 

Ferner wollen sich verschiedene schon be- 
stehende örtliche Gesellschaften oder Behörden 
zu einem gemeinsamen Betriebe zusammentun. 
Gegenwärtig ist nämlich nach Lage der Gesetz- 
gebung eine Gesellschaft oder Behörde verhin- 
dert, Strom über die Grenze ihres Bezirks ab- 
zugeben. Da nun Aussicht vorhanden ist, dab 
diese Bestimmung bei der bevorstehenden Neu- 
rezelung der Londoner Stromversorgung ganz 
allgemein fallen gelassen wird, so wollen diese 
Gesellschaften einen gemeinsamen Betrieb für 
ihre Bezirke einrichten, was schon einen wesent- 
lichen Fortschritt bedeuten würde. Auf gleicher 
Grundlage wollen sich aber auch die Londoner 
städtischen Bezirksverwaltungen vereinigen. Es 
wird beabsichtigt, neue große Werke zu erbauen, 
und die alten Bezirks-Kraftwerke als Unter- 
stationen zu verwenden, oder wechselseitig mit- 
einander zum Zwecke der Stromerzeung zu ver- 
binden. 

Man sieht, es herrscht eine ziemliche Ver- 
wirrung in diesen Konzessionsgesuchen, und 
man muß abwarten, was dabei herauskommen 
wird. Am wenigsten Aussicht auf Verwirk- 
lichung hat das Gesuch des London County 
Council, da das Oberhaus den betreffenden 
Gesetzentwurf sicher verwerfen wird. Die An- 
gelegenheit kann sich noch ziemlich lange bin- 
ziehen und als Folge der bekannten englischen 
Kompromißsucht wird wahrscheinlich sowohl 
eine größere private wie städtische Anlage ge- 
nehmigt werden, um einen im Interesse der 
Verbilligung der Strompreise wirksamen Wett- 
bewerb zu schaffen. Jedentalls ist eine zweck- 
entsprechende Lösung der Londoner Elektrizi- 
tätsfrage von der größten Wichtigkeit für die 
gesamte Elektrotechnik. Gerade die eigent- 
lichen Industrie-Vorstädte längs der großen 
nach London führenden Eisenbahnen entbehren 
noch der Stromversorgung, und bietet sich Ihr 
noch ein weites Feld. Überhaupt steht London 
in bezug auf Stromverbrauch aus öffentlichen 
Werken anderen Großstädten gegenüber ver 
hältnismäßig ganz bedeutend nach, wie aus der 
auf S.83 folgenden Zahlentafel I zu ersehen ist. 

Ganz London verbraucht danach mehr Kraft- 
strom auf den Kopf als der Londoner Industrie- 
bezirk allein. Dies erklärt sich daraus, daß in den 
westlichen Bezirken Londons wegen der hohen 
Bodenpreise die wenig Raum beanspruchende 
elektrische Anlage auch bei höheren Strom- 
preisen wirtschaftlich bleibt und daß ferner im 
Industriebezirk nur 4°/, des in den Fabrikan- 


94. Januar 1907. 


rwendeten Kraftstromes aus öffent- 
lhon Kraftwerken bezogen wird, während die 
übrigen 96%, in den Fabriken selbst erzeugt 
werden, wie dies aus der Zahlentafel H er- 
bellt, wobei zum Vergleich die Zahlen für 1911 


schätzungsweise beigefügt sind. 


Zahlentafel I. 
Anschlußwerte in verschiedenen 


Städten. 
ze Aogeschloss: ne 
Leistung in 
für 1000 Einw. 
Stadt Einwohner ir pa 
alle Kraft 
Zwecke | allein 
Boston 600 929 I 164,2 | 41,3 
Tyneside 222241 | 122,8 | 80,0 
Frankfurt a.M. 306 000 80,1 | 28,7 
Berlin. . - - 2 285 000 82,1 | 22,0 
New York . - 8 782 903 52,6 | 13,9 
Hamburg 700 000 76,7 | 123,7 
Glasgow. - - - » 786 897 43,9 | 8,26 
London . . . . . | 6565 390 48,0 | 5,4 
Londoner Industrie- | 
bezirk . . 3 812 283 25,8 4,8 


Daß der elektrische Betrieb bedeutende 
Vorteile vor anderen Betriebsarten besitzt, 
wird auch von den Gegnern des Gesetzent- 
wurfes nicht bestritten, die Ansichten gingen 
nur darüber auseinander, in welcher Weise 
sich am bequemsten die bessere Versorgung 
Londons durchführen lasse. Die Gegner be- 
haupteten, daß es für die geplante Neuregelung 


Zahlentafel II. 


TEEN: 
k D Zg w 
TEHE 
JE 328% 
o3 8 D 
wHo ' > 
Arbeiterzahl. . . . . . 1898 1458856 60989 


I 


1911 |534 458 | 706 227 
Gesamte Leistung aller Betriebs- | 
arten in Fabriken in PS 1904 | 456 415 | 592 992 
1911 1481 148 | 636 695 

Leistung der durch die Licht- | 
Kraftwerke versorgten Mo- | 


toren in PS. . . . ..1904 16816 34 236 


l 
j 


| 


vollständig genügen würde, wenn unter Iane- 
haltung der gegenwärtigen Grundsätze eine 
entsprechende Anzahl neuerWerke konzessioniert 
würde. Die Verteidiger des Entwurfs erklärten 
hingegen, das gesamte gegenwärtige Kon- 
sessinnssystem für gänzlich verfehlt und er- 
warteten eine Abhilfe aller Unzuträglichkeiten 
nur von der vorgeschlagenen einheitlichen 
Stromversorgung. 

‚ Die folgende Zahlentafel III soll die Rich- 
tigkeit der letzteren Ansicht nachweisen. 

Aus den vorstehenden Zahlen ist also die 
bessere Wirtschaftlichkeit einer großen Anlage 
klar ersichtlich; daß diese Zahlen keine Phan- 
taslegebilde sind, folgt schon daraus, daß die 
Ausschreibungs-Angebote sämtlich entsprechend 
gehalten waren. Aber ganz abgesehen von 
den finanziellen Vorteilen, schon aus Verkehrs- 
rücksichten wäre eine Entfernung der Kraft- 
werke ans den stark belasteten mittleren Be- 
aki erwünscht. Unter den gegenwärtigen 
painian ist dies nicht möglich. Nur der 
a der Administrative Power Co. gewährt 

He Ausweg aus den Schwierigkeiten, der 

ur ‚der vereinigten Londoner Kraftwerke 

i Hi in der Schwebe, während es das Be- 
reden des Londoner Grafschaftsrates ist, eine 
sung der Frage zu verhindern. 


Der Konzession 
Power Co. war: sanspruch der Administrative 


t Stromlieferung an Bahn 
gesellschaften 
Fa an kleinere Lichtwerke zur weiteren 
erteilung an die Verbraucher. 


2 Stromlieferung zu Kraftzw 
ecken auch 
a Abnehmer unter besonderen, vom 
of Trade festzusetzenden Bedingangen. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 190%. 


Zahlentafel III 
Die Wirtschaft des neuen und des alten 


Systems. 
| Gegenwärtige 
=. i 
iive Power Go., Kraftwerke 
mit 90000 KW | iit ao KW 
Leistung urchschnitt- 
‚licberLeistun 
Kapital - Anlage für 
ıKW....ihıM 1681) 101 
Ausgaben für Kohlen 
fürıKWStd. . Pfl 127%) 5,25 
Betriebskosten für 1 
KW Std... .Pf 0,443) 4,5 
Kapital-Verzinsung für 
ı KW Std . Pf} 0919 10,8 


Die vorhandenen Anlagen sollten nun die 
Wahlhaben,entwederihren eigenen Strom ebenso 
billig wie die Administrative Power Co. an die 
Verbraucher abzugeben oder, wenn sie dazu 
nicht imstande sein sollten, was selbstverstănd- 
lich stets der Fall sein würde, den Strom nun 
im ganzen von dieser Gesellschaft zam Weiter- 
verkauf zu beziehen. Das gilt jedoch nur für 
die Lichtstrom-Versorgung. Kraftstrom würde 
die Gesellschaft auch an private Abnehmer 
unmittelbar liefern können. In Anbetracht 
dessen, daß 90°, der von den bestehenden 
Londoner Anlagen gelieferte Energie Licht- 
zwecken dient, würde ihre Wirtschattlichkeit 
nicht weiter durch den Plan der der Admini- 
strative Power Co. in Frage gestellt werden. 
Da aber das ganze parlamentarische Vorgehen 
in der Londoner Elektrizitätsfrage nur be- 
zweckte, eine Herabsetzung der Strompreise 
herbeizuführen, so befürchten die alten Kraft- 
werke, daß das Board of Trade von der ihm 
übertragenen Befugnis, in besonderen Fällen 
der Administrative Power Co. oder äbnlichen 
noch zu konzessionierenden Gesellschaften 
Stromabgabe an einzelne private Verbraucher 
zu gestatten, in so ausreichendem Maße Ge- 
brauch machen wird, daß die Strompreise in 
einer für sie unvorteilhaften Weise herabge- 
drückt werden. In der Tat würde sich die 
vorstehende Bestimmung im Gesetzentwurf 
nicht finden, so hätten es die bestehenden Ge- 
sellschaften oder die stromliefernden Behörden 
in der Hand, zwar den Strom selbst billig von 
der Administrative Power Co. zu beziehen, im 
übrigen aber die Verteilung an die Verbraucher 
zu unvernünftiig hohen Preisen weiter abzu- 
geben, Das Ergebnis wäre dann nur, daß die 
Kraftwerke anstatt Koble nun Energie 
kauften, und das wäre dann der einzige Unter- 
schied gegen früher, wie mit Recht in den 
Parlamentsverhandlungen erklärt wurde. Nur 
auf Grund der obengenannten außerordent- 
lichen Vollmacht des Handelsamtes kann also 
eine Herabsetzung der Strompreise erlangt 
werden. Daß man im Parlament von Anfang 
an dem Plan der Administrative Power Co. 80 
wohlwollend gegenüberstand, geschah aus der 
Erwägung, daß, wean der elektrische Betrieb 
in den Londoner gewerblichen Anlagen endlich 
in wünschenswerter Weise zur Verwendung 
kommen sollte, die Strompreise und, als Vor- 
bedingung dafür, die Erzgeugungskosten, wesent- 
lich herabgesetzt werden müßten. Das schien 
sich aber nur auf die angegebene Weise erreichen 
zu lassen, nämlich wenn ein oder zwei sehr 
große Zentralen mit einheitlichem Betrieb an 
günstiger Stelle errichtet würden und wenn 
hierdurch verhältn'smäßig so bedeutend an 
Anlagekosten und Betriebskosten gespart wer- 
den könnte, daß die vorhandenen Zentralen 
jetzt von der Hauptzentrale den Strom be- 


1) Diese beträchtliche Kapitals- Verminderung ist be- 
gründet a) durch Verwendung großer Turbinen. b) durch 
auseiehige Verwendung von Eiseukonstruktionen in den 
Gebäuden, c) durch die geringeren Grundstückspreise. 

2#) Verminderung. herrührend vom besseren Wir- 
kungsgrad großer Maschinen und bequemerer Kohlen- und 
Wasserversorgung. 26 von den in Betracht kommenrdan 
Kraftwerken liegen nämlich ım Innern der Stadt, während 
nur drei Wasserverbindung hahen. 

3) Verminderung. herrührend von der Verwendung 
von Turbinen, modernen Verlade- und Hebevorrichtungen, 
sowie von der busseren Betriebs-Organisation. , 

) Die durch das größere Stırom-Versorgungrgebiet 
verursachte größere Nachfrage nach Energie für die ver- 
schiedenartigsten Zwecke ermöglicht bessere Ausnutzung 
der Maschinen während des Arbeitstages. was gleichbe- 
deutend ist mit geringerem Kostenaufwand für die Er- 
zeugung der Leistungseinheit. 


Heft 4. 83 


deutend billiger aus zweiter Hand erlangen 
könnten, als wenn sie ibn selbst erzeugten. 

Die folgende Zahlentafel IV, die dem Kom- 
missionsbericht entnommen ist, zeigt für die 
verschiedenen in Frage kommenden Londoner 
Kraftwerke das Verhältnis der jetzigen Er- 
seugungskosten su den Lieferungspreisen der 
Administrative Power Co. 


Zahlentafel IV. 


‚Kosten der Strom- 
Kosten der | ‚erzeneung, für 


Kraftwerk | gung tar 1904 (dureh Ale kdenfai- 
strative Power Co. 
M M 

SELCE TOREN CE >; on 
Battersea . 216860 ` 155 440 
Bermondsey . 83 560 50 320 
Fulham . 198 320 143 660 
Hackney 234 6% 225 080 
Hammersmith 366 240 | 288 580 
Hampstead 622 920 397 400 
Islington 583 600 833 940 
Poplar . . 224 080 201 400 
Shoreditch 562 000 310 080 
Southwark 160 360 81240 
Stepney . 252 720 217 860 
St. Pancras 703 620 488 840 


Summe | +258 900 | 92812740 


Wie man sieht, würden also die bestehen- 
den Zentralen nach dem neuen Plan wesent- 
lich billiger arbeiten. Daß nun aber auch die 
Abnehmer den vollen Vorteil aus dieser Neu- 
regelung genießen, soll eben dadurch bewirkt 
werden, daß bei jeder unbillig hohen Preisfest- 
setzung seitens eines Kraftwerkes den Privat- 
abnehmern gegenüber das Handelsamt der 
neuen Gesellschaft die unmittelbare Versorgung 
dieses Bezirkes gestatten würde. Den Kraft- 
werken würde also nichts weiter übrig bleiben, 
als die vom Handelsamt vorgeschlagenen 
Strompreise anzunehmen. 


Der vorstehend in seinen Grundlinien ge- 
kennzeichnete Gesetzentwurf war ursprünglich 
darauf berechnet, daß die Administrative 
Power Co. ganz London als Versorgungsgebiet 
überwiesen erhalten sollte. Er wurde indessen 
während der Verhandlungen dahin abgeändert, 
daß noch zwei andere Gesellschaften, die Me- 
tropolitan Power Co. nnd die North Me- 
tropolitan Power Co. unter gleichen Bedin- 
gungen zugelassen werden sollten. Die anfangs 
sehr heftige Gegnerschaft in den beteiligten 
Kreisen wich bald einer freundlicheren Stim- 
mung, als man sah, daß die Vorlage allen Par- 
teien gerecht werde, und die meisten Gesell- 
schaften oder Bezirksbehörden zogen ihren 
Einspruch zurück. Nur einige Stadtverwal- 
tungen, nämlich Poplar, West Ham und Wool- 
wich setzten den Kampf in Gemeinschaft mit dem 
Londoner Grafschaftsrat so hartnäckig fort, daß 
die Beratungen in der diesjährigen Parlaments- 
tagung nicht zu Ende geführt werden konnten 
und die Vorlage, die schon in der zweiten 
Lesung angenommen war, nicht zur dritten 
Lesung kam. Sie muß also noch einmal ein- 
gebracht werden; da aber die Sachlage gänz- 
lich geklärt ist, so ist su erwarten, daß der 
Gesetzentwurf ohne weitere Verzögerung wenig- 
stens in den Hauptbestimmungen alsbald ver- 
abschiedet werden wird. 

Die Gegnerschaft hatte, wie erwähnt, ihren 
Mittelpunkt im Londoner Grafschaftsrat. Von 
dieser Seite wurde zuerst geltend gemacht, daß 
die vorhandenen Anlagen vollständig für die 
Stromversorgung Londons genügten und daß 
der auf diese Weise neu geschaffene Wett- 
bewerb höchstens den Erfolg haben würde, die 
Wirtschattlichkeit dieser Anlagen auf ganz un- 
nötige Weise schwer zu beeinträchtigen. Später 
gab der Grafschaftsrat freilich zu, daß ein 
besserer Wettbewerb in der Stromversorgung 
Londons wünschenswert sei; er verlangte aber 
nun, daß ihm selbst die alleinige Befugnis dazu 
im Sinne der Vorlage gewährt würde, da der- 
artige Vorrechte im Interesse der Allgemein- 
heit nur von einer Behörde und nicht von 
einer Privatgesellschaft ausgeübt werden dürfen 
und der Grafschattsrat schon früher wiederholt, 
was tatsächlich der Fall war, sich um eine ähn- 


pi an nn e nn m nn 1e e 
e i 


— mn ne Ten U 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 4. 


= EIER re e a PREN 
AES E a OT EI 


Zahlentafel VII. 


.- m m e a e e a a n — 


Gexellschaft | 


Born nn on 


Clyde Valley Electrical Power Co. | 1. Yoker 


Kraftwerk 


= — ge 


Stromart und Primärspannung 


rn nn A a a aa a a i 


; | 
Drehstrom, 


—— er 


.— 


Gebrauchsspannung 


ga gi arzt un nn ng P 
—— 


24. Januar 1907. 


_— Tr Tg gr ng meter 
—— 


Maschinenleistung 


-n o — eame nn nn nn 


2 Turbodynamos zu je 2000 KW 


50 Perioden, Drehstrom 440 V 
2. Motherwell 10000 V 

Fife Electric Power Co. Dunfermline | Wechselstrom, zweiphasig, Wechselstrom, zweiphasig, 2 Dampfdynamos zu je 400 KW 

| | 50 Perioden, 3000 V 449 V ı Dampfdynamo zu 1200 KW 
Lancashire Electric Power Co. | Radcliffe Drehstrom, 50 Perioden, Drehstrom 400 V, Gleich- 4 Turbodynamos zu je 1500 KW 

| 10 000 V strom 500 V 

Midland Electric Corporation for Ocker Hill Wechselstrom, zweiphasig, Wechselstrom 200 V, 2 Dampfdynamos zu je 800 KW 

Power Distribution 50 Perioden, 7000 V Gleichstrom 500 V 1 Damptdynamo zu 1500 KW 
Newcaste - upon - Tyne Electric Wallsend Drehstrom, 40 Perioden, Gleichstrom 210 V, 500 V, 2 Turbodynamos zu je 2000 KW 


Power Supply Co. | 


North Metropolitan Electric Power 1. 
Supply Co. 


Hertford 
2. Brimsdown 


15 750 V, Übertragung 
30000 V 


Drehstrom, 50 Perioden, 
3000 V und 10500 V 


3. Willesden 


North Wales Electric Power and Beddgelert Drehstrom, 50 Perioden, 
Traction Co. 10000 V 
Scottish Central Electric Power Co. Larbert Wechselstrom, zweiphasig, 


South Wales Electrical Power 


Distribution Co. 2. Bridgend strom, zweiphasig, 60, 50 
und 25 Perioden, 11000 V 
und 22000 V aE 
Yorkshire Electric Power Co. Thornhill Drebstrom, 50 Perioden, Gleichstrom 500 V, 
10 000 V 
Cleveland and Durbam County 1. Grangetown Drehstrom, 25 Perioden, 
Electric Power Co. a 11000 V u. 2200 V, Wechsel- 
strom, 50 Perioden, 2200 V 


n Consett 


liche Konzession, wenn auch erfolglos, beworben 
hatte. 

Es soll hier nicht des weiteren die Frage: 
Privat- oder Gemeindebetrieb öffentlicher An- 
lagen erörtert werden, sondern es soll nur die 
Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit des neuen 
Planes der Stromversorgung Londons an Hand 
des veröffentlichten Zahlenmaterials vom be- 
triebstechnischen Standpunkt einer Kritik unter- 
zogen werden. 

Was zunächst die Notwendigkeit einer 
größeren Einheitlichkeit im Betriebe anbetrifft, 
so ergibt sich das wohl am besten aus der fol- 
genden Zahlentatel V, in welcher alle Kraft- 
werke des in Frage stehenden Versorgungs- 
gebietes (mit Ausnahme von Herfordshire und 
halb Middlesex) berücksichtigt sind.!) 


Zahlentafel V. 
Anzahl der Kraftwerke . . . ..... 62 
DurchschnittlicheLeistung derselben inKW 2920 
Avzahl der Maschinen . . . . 2... 537 
DurchscbonittlicheLeistung derselben inKW 338 
Anzahl der verschiedenen 


Primärspannungen . . . 2..2.2...% 
Erzeugungssysteme . . . 2.2 202.2...86 
Gebrauchsspannungen . . ..... 24 
Verteilungssysteme . . . a.a XJ 


Es handelt sich hier natürlich nur um die 
öffentliche Anlagen, die zahlreichen privaten 
Haus- und Fabrikdynamos, von denen viele eben- 
falls mehrere tausend PS besitzen, sind nicht 
mit einbegriffen. 

Wie ersichtlich, ist also in den 62 Werken 
die durchschnittliche Maschinen-Leistung noch 


t) Nach der Zusammenstellung der „Electrical Review“ 
(siehe „ETZ“ 1906. 8. 1024) hatte London mit seinen Vororten 
im Jahre 1906 33 Zentralen. nämlich 15 städtische und 18 pri- 
vate, darunter 10 mit einer Leistung von 5000 KW und 
darüber, Die Gesumtleistungsfühigkeit aller Zentralen in 
London beträgt 101000 KW (18260) KW i. V) bei einem 
investierten Kapital von 183150600 Lstr. !zegen 10595 000 
Lste. i. V.). Es waren angeschlossen 5 250050 ann 
(1996500 i. V.), 6300 Bogenlampen (5%0 i. V.) und 7191 Mo- 
toren mit 44800 PS (7018 mit 44100 PS i. V.) In Groß- 
London wurden 161723000 KW Std verkauft (gegen 147 266 000 
i V.), Die Zahlen zeigen. daß Groß-London einen seiner 
BesBikerungszuhl entsprechenden Anteil an der Anschluß- 
heweguug besitzt. 


1. Pontypridd 


50 Perioden, 3000 V 


Drehstrom und Wechsel- 


nicht 3000 KW, das heißt noch nicht !/,, der 
von der Power Co. in Aussicht genommenen 
Turbodynamos. 

Die Vielfältigkeit der Spannungen, Systeme 
usw. bereitet nicht nur den Verbrauchern und 
den Kraftwerken in bezug auf wechselseitigen 
Anschluß Schwierigkeiten, sondern auch die 
Fabrikanten und Händler elektrischer Maschinen 
und Apparate sind dadurch insofern benach- 
teiligt, als sie ein entsprechend größeres Lager 
an Motoren und Bedarfsartikeln halten müssen, 
als es bei einem einheitlichen Systeme nötig 
wäre. 

Die folgende Zahlentafel VI giebt Auskunft 
über die finanziellen Verhältnisse der in Be- 
tracht kommenden Kraftwerke nach dem Ab- 
schluß des Jahres 1904. 


Zahlentafel VI. 
Gesamtes Anlagekapital . . M 331 974 300 
Darin für die Kraftwerke allein . „ 184879610 
Gesamte Maschinenleistung für Licht 


KW 131 034 

Anlagekapital au ı1KW....M 1 020 
Gesamte erzeugte Kilowattstunden . 159 154 144 
Betriebskosten, im ganzen . . . M 14606640 
u für IKWStd. . Pf 9,1 
Zinsen, im ganzen ©... . M 10913840 
X für 1ı KW Std... . .Pf 6,8 
Gesamte Unkosten . . . . . . M 25519980 
Unkosten für 1 KW Std. .. . Pf 16 
Brutto-Einnahme . . . . . . . M 46900580 
2 für ı KWStd .Pf 29,5 


Die Administrative Power Co. ist das not- 
wendige Endergebnis der Entwicklung der elek- 
trotechnischen Verhältnisse in England. Die 
Massenerzeugung der Energie tritt anstelle der 
kleineren Kraftwerke, die nur einem bestimmten 
Zwock, sei es Beleuchtung, Kraft oder Bahu- 
betrieb, dienten. Vor 25 Jahren, als die elek- 
trische Beleuchtung anfing, wirtschaftlich zu 
werden, herrschte die kleine Blockstation vor. 
Mit dem Fortschreiten der Elektrotechnik ver- 
größerten sich auch die Kraftwerke, die zu ver- 


600 V, Drehstrom 440 V 


Verteilungsnetz im Bau 
Gleichstrom 230 V 


Wechselstrom und Dreh- 
strom, 440 V 


Wechselstrom und Dreh- 
strom, 440 V und 2200 V 4 


strom 400 V 


Verteilungsnetz im Bau 


» n 3500 „ 


Turbodynamo zu 1500 KW 
Dampfdynamos zu je 750 KW 


Turbodynamo zu 1200 KW 
Dampfdynamo zu 2300 KW 
n n 600 n 
n»n 1750 , 


2 

2 

1 

4 

3 Turbodynamos zu je 1000 KW 
l 

1 

l 

l 2 

1 Motordynamo zu 300 KW 


Verteilungsnetz im Bau 4 Dampfdynamos zu je 500 KW 


2 Dampfdynamos zu je 400 KW 
2 Turbodynamos zu je 1000 KW 


4 Dampfdynamos zu je 2000 KW 
» n „n 30 , 


Dreh- 


4 Turbodynamos zu je 1500 KW 
1 Zusatzmaschine zu 150 KW 


4 Turbodynamos zu je 1000 KW 


| 
| 


sorgenden Bezirke erweiterten sich, bis schließ- 
lich ganze Stadtteile und sogar größere Städte, 
wie Liverpool, Manchester und Sheffield, im 
ganzen versorgt wurden, wenn auch das Ge- 
samtgebiet eines Kraftwerkes für die Lichtver- 
sorgung verhältnismäßig von beschränktem Um- 
fange war. Erst im Jahre 1898 trat insofern 
eine Wendung zum Besseren ein, als durch 
besondere Parlamentsakte, größere Gesell- 
schaften, deren Gebiet sich zum Teil über 
hunderte von Quadratkilometern erstreckte, 
genehmigt wurden. Den günstigsten Stand 
von diesen zeigt infolge ihrer eigenartigen 
Lage die Gesellschaft im Kohlenrevier von 
Newcastle. Außer für Beleuchtung in New- 
castle und den umliegenden Ortschaften liefert 
sie den Strom für die Bezirks-Straßenbahn, die 
North Eastern Railway Co. und für die gahl- 
reichen Schiftswerften und Fabriken im Bezirk. 
Infolge des niedrigen Tarifs für Kraftstrom ist 
der Anschluß so bedeutend, daß die Gesell- 
schaft mehr Kraftstrom abgibt, als alle anderen 
englischen Gesellschaften zusammen. Sie konnte 
deshalb auch im letzten Jahre eine Dividende 
von 8°/, zahlen. Obgleich nun freilich keine 
von den übrigen Gesellschaften sich in einer 
so günstigen Lage wie die vorgenannte befin- 
det, so sind viele von ihnen doch noch ent- 
wicklungsfähig, wenn sie es verstehen würden, 
ihren Kundenkreis den offenbar vorhandenen 
Bedarf entsprechend zu erweitern. 

Es liegt auf der Hand, daß die größeren 
Gesellschaften, die ein großes Gebiet versorgen, 
wesentliche Vorteile von den kleinen Stadt- 
zentralen haben. Die Möglichkeit, das Kraft- 
werk außerhalb der Städte auf billigem Acker- 
land zu errichten, verringert bedeutend die 
Anlagekosten, während die Aufstellung größerer 
Maschinensätze auch den Betriebskoeffizienten 
günstig beeinflußt, und die von vielen Gesell- 
schaften nun wesentlich herabgesetzten Strom- 
preise führten folgerichtig wiederum ZU 
größerem Stromverbrauch, namentlich in klei- 
neren elektrischen Anlagen selbst. Auch in 
England ist die Frage, welche die beste Be- 
triebskraft für Fabriken ist, schon längst su 
Gunsten der Rlektrizität entschieden. Zweifel- 


A 


—— 
—_ —— nm 


24. Januar 1907. 


haft für den Fabrikanten war es nur, ob er den | größeren und vielseitigen Kundenkreis bedingt 
Strom in eigener Anlage erzeugen, oder ob er 

ihn aus einem öffentlichen Werk beziehen 
sollte. Die größere Mehrzahl der Fabriken be- 
sitzt, wie erwähnt, noch eigene Anlagen, weil 
nur die größeren Werke den Strom billiger 
lietern, als er von Fabrikanten selbst erzeugt 
werden kann, und weil das Versorgungsgebiet 
dieser@esellschaften verhältnismäßig beschränkt 
ist, sodaß für viele Fabrikanten der Anschluß 


in Mitleidenschaft gezogen werden. 


sind nicht mit angeführt. MI. (R. A.) 


Il e a La 


sind und infolgedessen weniger durch schlechte 
Geschäftslage einzelner industrieller Betriebe 


Die auf Seite 84 enthaltene Zahlentafel VII 
betrifft die in Betrieb befindlichen allgemeinen 
Stromlieferungs-Gesellschaften; diejenigen, die 
ihren Betrieb noch nicht aufgenommen haben, 


an diese größeren Kraftwerke deshalb nicht 
möglich ist. 

Aus dem Bericht der Königlichen Kom- 
mission über den Londoner Verkehr und aus 
den Motiven zu den neueren Gesetzentwürfen 
über die Stromversorgung Londons ist auf 
Grund des beigegebenen Zahlenmaterials zu 
ersehen, welche bedeutende Preisherabsetzung 
für Kraftstrom in den letzten Jahren ein- 
getreten ist, begründet durch die Verminderung 
der Erzeugungskosten in den großen Werken. 
Diese Kosten setzen sich für die Kilowatt- 
stunde wie folgt zusammen: 

Pf 


Löhne . 0,0985 
Kohlen . i 0,9500 
Wasser, Öl usw. . 0,0374 
Reparaturen 0,1410 

o 1,2269 


Es ist klar, daß bei diesen Preisen für den 
Fabrikanten die Selbsterzeugung des Stromes 
sich nicht mehr lobnen würde. Der Bezug des 
Stromes aus einer Zentrale hat für ihn auch 
noch den weiteren Vorteil, daß er den für Er- 
richtang und Betrieb einer c'genen clektrischen 
Anlage erforderlichen Kapitals- und Arbeits- 
aufwand besser anderweitig in seinem Ge- 
schäft verwenden kann. Die wesentlichen Vor- 
teile, den der Strombezug aus einer größeren 
Überlandzentrale gewährt, sind so offenkundig, 
daß in der letzten Zeit in England nicht bloß 
die kleinen Fabriken, sondern auch große An- 
lagen und andere Betriebsunternehmen, wie 
Eisen- und Straßenbahnen, Bergwerks-, Licht- 
gesellschaften oder öffentliche Behörden auf 
die eigene Stromerzeugung Verzicht geleistet 
baben und den Strom im ganzen von einer der 
oben genannten Gesellschaften beziehen. Ein 
großer Teil der Stadt- oder Grafschafts-Verwal- 
tungen mit eigenen Kraftwerken, die anfangs 
zu den heftigsten Gegnern einer derartigen 
gemeinsamen Stromerzeugung gehörten, haben 
sich bald von den Vorteilen, die ihnen dieses 
neue System gewährt, überzeugt und beziehen 
nun selbst den Strom aus einer großen Über- 
landzentrale. Es ist bemerkenswert, daß vor 
kurzem ein hervorragendes amtliches Blatt sich 
hierzu folgendermaßen äußerte: 


~ „Unzweifelhafı ist die Frage der Ver- 
Vergrößerung des Stromversorgungs-Gebietes 
von der größten Wichtigkeit. Hier ist nur 
der Großbetrieb Erfolg versprechend und auf 
(srund dieser Erkenntnis hat das Parlament 
eine Reihe neuer Gesellschaften konzessioniert, 
deren Versorgungsgebiet sich über eine oder 
mehrere Grafschaften erstreckt. Gerade so 
wie die großen Eisenbahnen die kleinen auf- 
gekauft haben, so werden die großen Elek- 
trizitäts- Gesellschaften die kleinen privile- 
gierten Kraftwerke verschlucken; und in der 
Tat, je eher dies geschieht, desto besser.“ 


Dieser Umschwung in der Beurteilung einer 
brennenden Frage der Elektrotechnik in Eng- 
land ist sehr erfreulich: kann man doch nun- 
mehr erwarten, wenn das neue System allge- 
mein durchgeführt ist, daß die Nachfrage nach 
elektrischer Energie ganz bedeutend steigen 
wird. Die Betriebsergebnisse einiger dieser 
neuen Gesellschaften geigen, daß es mit der 

Onzessionierung und der Erbauung eines 
taftwerkes allein nicht getan ist, um Divi- 

ende zu ernten. Wenn das Kraftwerk auch 
noch so günstig gelegen sein mag, auch die 
ionien wollen erst gewonnen werden, 
nd dazu gehört auch jetzt noch, trotz der 
He Stimmung für die großen Gesell- 
e beharrliche Arbeit ihrerseits, weon 
Pe Kundenkreis ausdehnen wollen. 
iele in haben diese allgemeinen Strom- 
= 1.88 "Gesellschaften den großen Vorteil 
ek en kleinen Lichtwerken oder Bahn-Kraft- 
Nee daß ihre Wirtschaftlichkeit auf viel 
ar rem Boden steht, als die der kleinen Ge- 

schaften, da ihre Einkünfte von einem viel 


KLEINERE MITTEILUNGEN. 


m —— 


Persönliches. 
Adolf Goering }. 


Am 5. XII. 1906 starb der Eisenbahndirek- 
tionspräsident a. D. Adolf Goering welcher 


als Professor au der Königlichen Technischen 
Hochschule zu Berlin seit langen Jahren 


Vorlesungen auf dem Gebiete des Eisenbahn- 
Baues, insbesondere der Theorie der Bahnhofs- 


Anlagen, abgehalten hat. Goering, der am 
17. IV. 1841 in Lüchow in Pommern geboren 
wurde, hat in Hannover studiert und übernahm 
im Jahre 1877 die seinerzeit an der damaligen 


Bau-Akademie in Berlin neuerrichtete Professur 


für Eisenbahn- und Tunnel-Bau. Im Jahre 1878 
wurde er zum etatsmäßigen Professor ernannt. 


Dolezalek. Als Nachfolger des kürzlich 
verstorbenen Professors Goering ist Professor 
Dolezalek, Hannover, an die Königliche Tech- 
nische Hochschule zu Berlin berufen worden. 


Fernsprechen mit Leitung. 


Erweiterung des Fernsprechnetzes 
im deutschen Reichs-Telegraphengebiet. 


Im außerordentlichen Etat der Reichs-Post- 
verwaltung ist als sechste Rate der aus An- 
leihemitteln zu bestreitenden Ausgaben für die 
Ausgestaltung des Fernsprechwesens der Be- 
trag von 44835000 M ausgeworfen. Davon ent 
fallen: 

12435 000 M auf die Umwandlung ober- 
irdischer Fernsprechlinien in unterirdische, auf 
die Herstellung von Rohrstringen und Kanälen 
zur Auslegung von Kabeln, sowie auf die Be- 
schaffung und Auslegung von Fernsprech- 
kabeln zur Herstellung weiterer Anschlüsse in 
bestehenden Orts-Fernsprechnetzen; 

5900000 M auf die Einführung, Umgestaltung 
und Erweiterung des Vielfachbetriebes bei 
einer größeren Zahl von Vermittlungsanstalten; 

21500000 M auf die Herstellung von Fern- 
sprech-Verbindungsleitungen; 

5 Mill. M auf die Einführung des Doppel- 
Leitungsbetriebes in Orts-Fernsprechnetzen. 

Bisher sind im außerordentlichen Etat für 
Fernsprechzwecke ausgebracht worden: 


für 1902 20 345 000 M 
„ 1903 22 095 000 „ 
” 1904 22095000 „ 
„ 1905 27475000 „ 
„ 1906 38 000 000 „ 
„ 1907 44 835 000 „ 


im ganzen 174845000 M 
Zu dieser Summe treten die in die außer- 


ordentlichen Etats zu gleichen Zwecken eioge- 
stellten Mittel hinzu. W. M. 


Ausgedehnte unterirdische Feınsprech- 
Anlagen. 


(„Electrical Review“, New York, Bd. 49, 1906, 
S. 910.) 


Die Delaware & Atlantic Telegraph and 
Telephone Co. hat ihre Fernsprech-Verbindungs- 
leitungen zwischen Wilmington (Del) und 
Philadelphia (Pa.), die bisher oberirdisch ver- 
liefen, unterirdisch verlegt. Einige Teile der 
oberirdischen Anlage werden zum Anschluß an 
der Strecke liegender Teilnehmer-Sprechstellen 
und für Zweiglinien beibehalten, die übrigen 
werden abgebrochen. Die Fernsprech - Kabel 
der Bell Telephone Co. zwischen Philadelphia 
und New York sind ebenfalls fertiggestellt und 
im Betrieb. Die Gesellschaft plant jetzt eine 
unterirdische Anlage von Wilmington nach 
Washington. Nach ihrer Vollendung, die man 
für 1907 erwartet, wird die Bundeshauptstadt 
Washington mit New York durchweg unter- 
irdisch verbunden sein. In New York selbst 
sind Arbeiten im Gange, um Tunnels unter 
dem North und East River zur Aufoahme von 
Kabeln nach den Vororten ie 


_ Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 4, 86 


— aaa aa EEE EEE 


=~ ` Drahtlose = 
Telegraphie und Telephonie. 
Funkentelegraphische Anlagen auf Caba. 


Die provisorische Regierung der Republik 
Cuba hat sich entschlossen, ein Netz funken- 
telegraphischer Stationen herzustellen und hat 
der Gesellschaft für drahtlose Telegraphie, 
System Telefunken, den Auftrag auf Errichtung 


von acht Stationen übertragen. 
Heichweile 
m 


1. Insel Pinos. . . . . . . 800 
2. Mariel. . . 2. 2 2.2.2300 
3. Pinar del Rio. . . . . . 400 
4. Habana . . . .. . . 1500 
6. Santa Clara rund 600 
6. Camaguey . . . 1500 
7. Baracoa. . . . . rund 500 
8. Santiago de Cuba . = 


Die beiden ersten Stationen sind bereits 
seit Monaten in Betrieb und haben sich gut 
bewährt. Die übrigen Stationen sind im Bau, 
und Ende dieses Jahres wird voraussichtlich 
die letzte derselben dem Betrieb übergeben 
werden. Die Zentralstation wird in der Nähe 
von Habana auf dem Fort Cabañas errichtet 
und soll eine Reichweite von mindestens 
1600 km haben. Diese Station soll sowohl mit 
Schiffen, als auch mit den Küstenstationen der 
Vereinigten Staaten in Verkehr treten. 

Außerdem ist noch zu bemerken, daß das 
zurzeit in Cuba befindliche amerikanische Ex- 
peditions-Korps ausgiebig Gebrauch von der 
Funkentelegraphie macht. Mehrere Kompagnien 
des Signal-Korps sind mit drahtlosen Militär- 
stationen, System Telefunken, ausgerüstet. 


Drahtlose Telegraphie auf den Philippinen. 
[„Electrical World“, Bd. 48, 1906, S. 1032.] 


Aut den Philippinen ist die erste funken- 
Kestapbieene Verhindung, zwischen Jolo und 
Zamboanga, hergestellt worden. Die Entfernung 
beträgt 170 km. W. M. 


Drahtlose Telegraphie in Italien. 
(„electrical World“, Bd. 48, 1906, S. 1146.) 


Die Marconi- Anlagen der italienischen 
Kriegsschiffe werden nach der von Professor 
Artom angegebenen Anordnung („ETZ“ 1905, 
S. 730), die ein Telegraphieren in bestimmter 
Richtung ermöglicht, abgeändert wergen 


Drahtlose Telegraphie in Amerika. 
[The Electrician“, Bd. 58, 1906, S. 357.] 


Funkentelegraphische Verbindungen sind 
zwischen Tatoosh und den Farallon-Inseln sgo- 
wie zwischen Tonapah und San Francisco her- 
gestelit worden. Die Occidental and Oriental 
Wireless Telegraph Co. errichtet Stationen in 
Sacramento, Fresno, Eureka, Portland, Spokane 
und Seattle. Man erwartet, daß bald ein funken- 
telegraphischer Dienst entlang der ganzen 
Küste des Stillen Ozeans durchgeführt sein 
wird. W. M. 


Dynamomaschinen, Transformatoren 
und Zubehör. 


Kompensierter Wechselstrom-Erzeuger. 


(„Electrical World“, Bd. 48 1906, S. 94, 4 Sp., 
6 Abb.] Ä 


G. Faceioli beschreibt eine neuartige 
Wechselstrom-Maschine, die dadurch vekenn- 
zeichnet ist, daß die Erregung mittels eines 
Wechselstromes von sehr geringer Frequenz 
(2 bis 5 Perioden) erfolgt, den eine besondere 
kleine Maschine liefert. Wine solche Maschine 
hat im Gegensatz zu den gewöhnlichen eine 
bei jeder Belastung nahezu unveränderliche 
Spannung. 

Sowohl in der äußeren Gestalt wie der 
inneren Wirkungsweise nach hat die Dynamo 
eine gewisse Ähnlichkeit mit einem asynchronen 
Drehstrom-Motor. Angenommen, ein derartieer 
Motor für 50 Perioden laufe mit 4%, Schlüpfung 
so Nließt in Läufer ein Strom von 2 Perioden, 
der den Ständerstrom mit Ausnahme der Kompo- 
nente für die Erregung ausgleicht. Drückt man 
nun dem geöffneten Läufer eine Spannung von 
der Frequenz 2 Perioden auf, so nimmt die 
Maschine den Charakter einer Synchronmaschine 
an, das heißt sie behält unabhängig von der 
Belastung ihre Geschwindigkeit bei, läuft aber 
nicht genau synchron, sondern mit einer der 
zugeführten Frequenz entsprechenden Schlüp- 
fung. Die Maschine arbeitet als Motor oder 
als Dynamo, je nachdem sie mechanisch 
belastet oder von außen angetrieben wird 
Eine Anker-Rückwirkung wie bei den gewöhn- 
lichen, mit Gleichstrom erregten Maschinen, 


88 


— 


Elektrotechnische Zeitschrift. 190%. Heft 4. | 


tritt hier nicht auf, da sich in der Läuferwick- 
lung entsprechende Ausgleichströme ausbilden. 
Erst durch die Rückwirkung dieser Ströme auf 
das Feld der Erregermaschine entsteht mittel- 
bar ein Spannungsabfall. Läuft die Dynamo 
etwas übersynchron, ro ergibt sich bei reiner 
Wattbelastung eine Spannungssteigerung bei 
stark induktiver Belastung im Spannungsabfall 
(vgl. Abb. 25); läuft sie dagegen untersynchron, 


so sinkt die Spannung in allen Fällen (vgl. 
Abb. 26). 


Sa 

N 

Š rn 149 

S 

N 

N 

5 

A 05 70 05 10 
Belastung Belastung 

Übersynchronismus. Untersynchronismus. 
Abb. 25. Abb. 26. 


Ein weiterer Nachteil dieser Anordnung be- 
steht darin, daß die Ausgleichströme auch durch 
die Erregermaschine fließen, diese also ent- 
sprechend groß bemessen sein muß. Diese 

ehler lassen sich vermeiden, wenn man zwel 
Dynamos, von denen die eine etwas über-, die 
andere um ebensoviel untersynchron läuft, auf 
dieselbe Welle setzt (Abb. 27). Die Ständer- 
wicklungen sind in Reihe, die Läuferwicklungen 
parallel, und zwar, da sie von ihren Feldern im 


Schaltung 
IDoppelmaschine. der Doppelmaschine. 
Abb. 27. Abb. 28. ;‘ 


entgegengesetzten Sinne durchlaufen werden, 
in umgekehrter Reihenfolge geschaltet (Abb. 28). 
Angenommen, das Feld habe in einem be- 
stimmten Augenblick die Richtung der Spulen- 
achse /, so tritt in der Ständerwicklung ın der 
Richtung ZJ das Maximum der Spannung auf, 
und ein durch ZZ tließender Strom ist ein Watt- 
strom, ein durch Z tließender ein wattloser. 
Der erstere schließt sich innerhalb der Wick- 
lung, und nur die wattlose Komponente tritt in 
die Erregermaschine; letztere kann also sehr 
klein gehalten werden, und sie erfährt bei rein 
Öhinscher Belastung keinerlei Rückwirkung, 
die Spannung der Dynamo bleibt also konstant. 
Durch besondere Anordnungen, z. B. Läufer- 
wicklungen von verschiedenem Widerstand 
und dergleichen, läßt sich eine Kompoundierung 
bewerkstelligen. Soll auch bei induktiver Be- 
lastung die Spannung Konstant bleiben, so 
kann dies geschehen durch Verwendung einer 
Erregermaschine, die durch die wattlosen Ströme 
kompoundiert wird. Eine verbesserte Abände- 
rung dieser Maschine ist in „Electrical World‘, 
Bd. 48, 1906, S. 1238, beschrieben. A 


Nachträgliches zum vierzigsten Geburtstag 
der Dynamomaschine. 


Herr Carl Müller, Schlossermeister in 
Berlin und früherer Werkmeister der Firma 
Siemens & Halske, hat am 9. IX. 1906 an 
den Vorsitzenden der Siemens & Halske 
A.-G., Herrn A. von Siemens, einen Brief ge- 
richtet, der erst mit sehr starker Verspätung 
an den Empfänger gelangt ist, weil dieser sich 
damals auf eine Reise in den Kaukasus be- 
geben hatte. Der Brief ist ein geschichtliches 
Dokument zur Entstehung der Dyuamomaschine, 
welches uns so beachtenswert erscheint, daß wir 
es im folgenden zum Abdruck bringen. Er 
lautet: 


——— 


Hochverehrter Herr! 


Im September 1866 war es, als mein ver- 
storbener hochverehrter Chef, Dr. Werner 
Siemens, die Gedanken zu seiner Erfindung 
der künftigen Dynamo-elektrischen Maschine 
als ersten kleinen Versuch erprobte. 

Der unscheinbare kleine Apparat, der 
seit 40 Jahren sein stilles Dasein im hiesigen 
Post-Museum feiert, ist der Embryo einer Ma- 
schine, die heut nach stetig fortschreitender 
Entwicklung zu einer Größe und Vollkommen- 
heit gediehen ist, daß Verkehr, Beleuchtung, 
Maschinenwesen,Metallscheidekuust und vieles 
andere eminente Umwälzungen und Verbesse- 
rungen erfahren haben, fortdauernd noch er- 
fahren, ja unserer Zeit ein neues Gepräge 
gegeben hat. 

Es war in der Zeit vom 16. bis 20. IX. 1866 
in der späten Nachmittagstunde, da trat mein 
hochverehrter Chef an mich, der ich seiner- 
zeit Werkmeister bei der Firma Siemens & 
Halske war, heran, um, wie gewöhnlich, tech- 
nische Einzelheiten zu besprechen, denn ein 
Zeichnerbureau gab es damals bei der Firma 
noch nicht, das Wort „Elektrotechniker“ war 
noch nicht geprägt und aufsteigende Ideen 
wurden gleich empirisch erprobt. 

Bei dieser Gelegenheit machte er mich 
darauf aufmerksam, daß die Wirkung eines 
Induktors eine bedeutend höhere werden 
müßte, wenn man die permanenten Stahlmag- 
nete desselben durch einen Elektromagnet 
ersetzen würde, dessen Windungen durch 
Batteriestrom gespeist würden. 

Mit Feuereifer begab ich mich an meine 
Aufgabe. Aber was war mein Feuereifer 
gegen die dringende Ungeduld des Erfinders, 
der es nicht erwarten kann, seine Idee ver- 
körpert zu sehen. 

Kaum war der Apparat fertiggestellt und 
die ersten Versuche angestellt, als meinem 
Chef mitten im Experimentieren der Gedanke 
kam, den Batteriestrom auszuschalten, die 
Umkehrung des Stromes zu erproben und 
den Elektromagnet des Apparates durch selbst- 
erzeugten Strom zu Speichern. 

Er nahm sofort eine dahingehende Schal- 
tung vor. Die Wirkung war eine verblüffend 
überwältigende. Blitzartig fühlte jeder die 
Größe des getanen Schrittes, ohne zu ahnen, 
zu welchen Zielen er führen wird. 

Ich bitte um Verzeihung, wenn ich hier 
als älterer Mann meiner Erinnerung in kurzer 
Wiedergabe gefolgt bin und in freudig stolzer 
Erregung erwähne, daß es mir vergönnt war, 
wenn auch nur als Handwerksmann, bei der 
Geburt dieses Riesenkindes des Geistes und 
der Technik zeube gewesen zu sein und 
Hilfe geleistet u haben. 

Der Zweck dieser Zeilen ist, die Erinne- 
rung wach zu rufen mit dem Wunsche, daß 
dadurch einem Berufenen Anregung gegeben 
wird, einen Rückblick zu tun, würdig der 
Größe des Erfinders und seiner Erfindung zur 
Zeit der 40-jährigen Wiederkehr des Geburts- 
tages. 

j Gestatten Sie mir hierdurch, dem An- 
denken und meiner Verehrung für Ihren ver- 
storbenen Herrn Vater Ausdruck geben zu 
dürfen, und bitte ich Sie, mein Schreiben in 
gütiger Beurteilung entgegenzunehmen. 


Hochachtungsvoll ergebenst 
gez. Carl Müller, Schlossermeister. 


Elektrische Beleuchtungs- und Kraft- 
übertragungs-Anlagen. 


Gasglühlicht-Beleuchtung für Eisenbahnwagen. 


[„Zeitg. d. Vereins Dtsch. Eisenb.-Verw.“, Bd. 47, 
1907, S. 21, 4 Sp.) 


Das hängende Gasglühlicht soll sich für die 
Beleuchtung der Eisenbahnwagen gut bewährt 
haben. Da Fettgas bei gleichem Gasverbrauch 
eine 4!l/,-mal größere Helligkeit ergibt als 
Mischgas (Fettgas mit Azetylen), so dürfte das 
Mischgas im Laufe der nächsten Jahre gänzlich 
ausgeschaltet werden. Die Ersparnis beträgt 
zwar bei Fettgas nur 300%, bei Mischgas über 
450/., dafür aber wird bei Verwendung reinen 
Fetigases erheblich au Glühkörpern gespart. 
Bei den Fernzügen der preußisch-hessischen 
Staatsbahnen hielten die Glühkörper durch- 
schnittlich 50 bis 60 Tage, iin Berliner Stadt- 
bahn-Verkehr dagegen bedeutend kürzere Zeit. 
Gegenwärtig werden im gesamten Staatsbahn- 
Betriebe gegen 8 Mill. cbm Mischgas erzeugt. 

Bis zum Jahre 1909 soll das Gasglühlichtallge- 
mein eingeführt werden, und der Gasverbrauch 
würde sich bis dahin auf 10 Mill. cbın gesteigert 
haben. Da sich das Kubikmeter für Mischgas 
auf 61 Pf., für Fettgas auf 32 Pf. stellt, so 
würden die jährlichen Gaskosten anstatt 
6,1 Mill. M nur 2,24 Mill. M betragen. Dazu 
kämen noch die Kosten der Glühkörper, die 
sich auf 500 000 bis 600000 M stellen würden. 


24. Januar 190%. 


Domna 


en 


Elektrische Lampen, 
Heizvorrichtungen und Zubehör. 


Geteilte Zierknaufe. 


Bei Zierknaufen für Schnurpendel wird es 
allgemein als großer Mißstand empfunden daß 
dieselben nicht an der Stelle haften bleibe 


I ) eibe 

welcher sie befestigt werden, sondern art 
immer nach einiger Zeit heruntergleiten. 
Dieser das Auge störende Übelstand wird 


durch einen von den Firmen Julius Jessel und 
Hartmann & Braun A.-G. in Frankfurt a.M in den 
Handel gebrachten Zierknauf abgeholfen. Dieser 
Zierknauf besteht, wie auch der bereits in der 
„ETZ“ 1906, S. 886 beschriebene Nippel, aus zwei 
Hältten, deren eine innen mit einem Haken ver- 
sehen ist, hinter welchen die Schnur eingehängt 


Abb. 29. 


Anbringung der Zierknaufe. 
Alb. 30. 


wird; dadurch wird eine sichere Befestigung 
erzielt. Beide Hälften des Knaufes greifen mit 
Nuten ineinander und können durch einfachen 
Druck gegen die Wandungen vereinigt, sowie 
durch Druck auf beide Öffnungen auseinander 
genommen werden. Die in Abb.29 und 30 dar- 
gestellten Knaufe bieten noch den Vorteil, daß 
sie nach der Fertigstellung .der Pendel oder 
der Kronen nachträglich an jeder beliebigen 


Stelle an den Schnüren angebracht werden 
können. . 


Verschiedenes. 


Strafrechtlicher Schutz der elektrischen 
Energie. 


Das neue ungarische Gesetz über die Ent- 
wicklung der heimischen Industrie, welches am 
9 Januar die Sanktion erhalten hat und am 
12. d. Mıs. ia der Landes-Gesetzsammlung als 
Gesetzartikel 3 vom Jahre 1907 kundgemacht 
wurde, enthält im $ 2 eine ebenso wichtige als 
interessante Bestimmung über den Schutz des 
elektrischen Stromes. Sie lautet: „Der elek- 
trische Strom und jede andere zu technischen 
Zwecken verwertbare Krafı (Energie) wird unter 
denselben strafrechtlichen Schutz gestellt, wel- 
cher hinsichtlich der beweglichen Sachen be- 
steht. Demgemäß ist jede wie immer geartete 
rechtswidrige Eutwendung der genannten 
Kräfte, desgleichen ihre vorsätzliche und rechts- 
widrige Beschädigung oder Vernichtung in Un- 
gara nach den Bestimmungen des Gesetz- 
artikels 5 vom Jahre 1878 über die Beschädigung 
fremden beweglichen Eigentums beziehungs- 
weise über Diebstahl, in Kroatien und Slavonien 
nach den Bestimmungen des dortigen Straf- 
gesetzbuches zu bestrafen. Han. 


PATENTE. 


— 


Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 10. Januar 1907) 

Kl. 21a. K. 25 112. Typendrucktelegraph. Rn 
hold Kübler. Berlin. Schönebergerstr.23. 15. t 03. 
—c. A. 131%. Schutzvorrichtung gegen Uber- 
spannungen in eltktrischen Anlagen. a 
meine Elektrieitäts - Gesellschaft, Berlin 
27. 4. 06. 


24. Januar 1907. 


us Sa, 


z—— 


_e. F. 21878. Elektrischer Schalter, bei dem die 
mittels Schlüssels erreichbaren Kon'akte unter 
zwei gegeneinander versetzte Öffnungen enthal- 
tenden Platten liegen. Gerhard Frings, Köln- 
Sulz, Zülpicherstr. 207. 11. 6. 06. 

ce. F. 22342. Einrichtung zur Erzielung gleich- 
gerichteten Stromes mittels Dynamomaschinen 
wechselnder Drehrichtung. Felten & Guil- 
leaume-Lahmeyerwerke A.-G;, Frankfurt a. M. 
1. 10. U6. ; 

—¢. M. 30288. Unverwechselbare Schmelzsiche- 
rung. Carl Meyer. Hannover-Linden, Grotestr. 13. 
31. 7. U6. 

—¢. T. 10980. Verbindungsstück für Schwach- 
stromsicherungen mit Heizspule und einem durch 
Lot festgehaltenen drehbaren Kontaktsterne. Tele- 
phon Apparat Fabrik E. Zwietusch & Co., 
Charlottenburg. 2. 2. 06. 

—d. S. 20396. Einrichtung zur Vermeidung von 
Funkenbildung an Wechselstrom - Reihen- und 
Nebenschlußmotoren mit Hilfspolen. Siemens- 
Schuckertwerke G. m. b. H , Berlin. 12. 12. 04. 


—e. 8. 903. Hitzdrahtapparat für elektrische 


Ströme. Siemens-Schuckertwerke G. m. b. 
H.. Berlin. 9. 6. 06. 
—f. A. 13715. Bogenlampenelektrode. Allge- 
meine Elektricitäts - Gesellschaft, Berlin. 


25 10. 06. 

—f. D. 16662. Reflektorfassung für elektrische 
Glühlampen. Paul Druseidt, Remscheid. Bis- 
marckstr. 66. 24. 1. 06. 

—f. F. 2215. Selbstregelnder Vorschaltwider- 
stand für Bogenlampen aus einem Stoff von hohem 
positiven Temperaturkoeffizienten. James Franck, 
Berlin, Kurfürstendamm 18/19. 13. 11. OB. 


—f. J. 3601. Glühfaden für elektrische Glühlam- 
pen und Verfahren zur Herstellung. Wolfram- 
lampen A.-G., Augsburg. 5. 8. 03. 

Kl. 49a. D. 16529. Anordnung der Stromzuleitung 
für elektrisch betriebene Werkzeuge mit 2 Hand- 
griffen. William Obed Duntley, Chicago; Vertr.: 
A. du Bois-Reymond, Max Wagner und G. 
Lemke, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 13. 10. 3. 05. 


(Reichsanzeiger vom 14. Januar 1907.) 


Kl. 21 a. B. 43129. Haltevorrichtung für Telephon- 
hörmuscheln. Wilhelm Balassa u. Bela Balassa, 
Wien; Vertr.: Dr. S. Lustig, Paut.-Anw., Breslau I. 
17. 5. 06. 

-a. G. 22924. Schaltvorrichtung für Fernsprech- 
nebenstellen, bei der die Verbindungen durch 
Drebschalter hergestellt werden; Zus. z. Anm. 
G. 22342. Albin Gröper, Düsseldorf, Alexander- 
straße 28. 21. 4. 06. 

—8. K. 32919. Influenz-Elektrisiermaschine zum 
Betrieb von Röntgenröhren und zur drahtlosen 
Telegraphie,. Kühnel & Markowsky, Reichen- 
berg i. Böhm. ; Vertr.: Dr. B. Alexander-Katz, 
Pat.-Anw., Berlin NW.7. 25. 9. 06. 


~a. M. 30829. Einrichtung zur Ermittelung der 
Reihenfolge der Anrufe, welche von verschiede- 
nen Fernsprechteilnehmern kurz nacheinander dem 
Amte übermittelt werden. Paul Müller, Berlin, 
Blücherplatz 3. 19. 10. 06. 


—&. R. 20193. Flammenbogenunterbrecher. Ernst 
Rubmer, Berlin, Friedrichstr. 248. 22. 9. 04. 
=d. A. 13703. Einrichtung zur Kühlung von zeit- 
weise unter Last stillsteheuden, mehrphasigen In- 
duktionsmotoren. Allgemeine Elektricitäts- 

Gesellschaft, Berlin. 22. 10. 06. 


=d. F. 29625. Mehrphasenkommutatormaschine; 
Zus. z. Pat. 167420. Felten & Guilleaume- 
Lahmeyerwerke A.-G., Frankfurt a. M. 8.9.05. 


=d. F. 2120. Einrichtung zur Regelung (An- 
lassen) von kompensierten Wechselstrom-Kollektor- 
maschinen. Felten & Guilleame-Lahmeyer- 
werke A.-G., Frankfurt a. M. 2. 1. 06. 

~d. Sch. 33 275. Einrichtung zur Regulierung von 
Asynchronmotoren mittels eines mit einem Gene- 
rator gekuppelten Hilfsmotors; Zus. z. Pat. 179 525. 

tng. Arthur Scherbius, Frankfurt a. M., 

Westendstr. 15. 10. 3. 06. 

=f. W. 925 142. Vorrichtung zur Aufhängung von 
Lampen, insbesondere Bogenlampen. Adolph 
Wunderlich und G. A. Hughes, Croydon, 
Engl.; Vertr.: C. Fehlert, G. Loubier, Fr. 
Harmsen u. A. Büttner, Pat.-Anwälte, Berlin 
SW. 61. 14. 5. 06. [Priorität a. G. d. Anm. in 
England gem. Unionsvertrag: 23. 5. 05.] 


Zurücknahme von Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 10. Januar 1907.) 


KI. 21 a. M. 27 435. Sendeanordnung für drahtlose 
Telephonie; Zus. z. Anm. M. 26653. 6. 7. 05. 


Versagungen. 


i (Reichsanzeiger vom 14. Januar 1907.) 
r 21a. R. 21862. Schaltungsanordnung für Fern- 
‚prechnebenstellen mit örtlichen Sprechbatterien, 
as che an ein Amt mit zentraler Anruf- und 
prechbatterie angeschlossen sind. 25. 6. 06. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. 


Erteilungen. 


(Reichsanzeiger vom 14. Januar 1907.) 


Kl. 4d. 181588. Elektrischer Gasfernöffner und 
-schließer, bei welchem zum Brenner führende 
Gasdurchlässe durch elektromagnetisch durch 
Schaltklinke bewegbare, in einem Stromkreis 
hintereinander geschaltete Drehschieber ab- 
wechselnd geöffnet und geschlossen werden. 
Friedrich Reichsgraf von Schönborn-Buch- 
heim-Wolfsthal jun, Miröschau, Böhmen, und 
Georg Lentschat, Berlin, Romintenerstr. 49; 
Vertr.: Eduard Franke u. Georg Hirschfeld, 
Pat.-Anwälte, Berlin SW. 13. 2%. 5. 06. 


Kl. 12h. 181656. Vorrichtung zur elektrolytischen 
Erzeugung von technisch reinen Gasen oder von 
Gemischen zweier Gase in beliebigem Mischungs- 
verhältnis im elektrolytischen Apparat selbst ohne 
Diaphragma und unter Anwendung von zwischen 
den Elektroden entgegengesetzter Art angeord- 
neten Schirmen. Rudolf Schaar, Berlin, Link- 


straße 31. 22. 12. O4. 
Kl. 2la. 181451. Elektro - hydro - dynamisches 
Mikrophon. Quirino Majorana, Rom; Vertr.: 


Dr. D. Landenberger, Pat.-Anw., Berlin SW. 61. 
ll. 3. 05. 

—a. 181452. Schaltung für selbsttätige Fern- 
sprechiimter; Zus. z. Pat. 177657. Josef P&ticky, 
Ivan Cizek und Franz Suchánek, Prag; Vertr.: 
Dr. R. Worms, Pat.-Anw., Berlin SW. 13. 27.8. 05. 


— A. 181453. Fernsprechkabine; Zus. z. Pat. 173197. 
Robert Friedrich, Leipzig-Lindenau. 29. 3. 06. 

— a. 181464. Vorrichtung zum gegenseitigen Ver- 
riegeln von Hebelumschaltern bei Klappenschrän- 
ken. A.-G. Mix & Genest, Telephon- und 
Telegraphen-Werke, Berlin. 1. 8. 06. 


— A. 181519. Abstimmungsverfahren eines direkt 
erregten Sendeleiters mit parallel zur Funken- 
strecke geschalteten oflenen oder geschlossenen 
Belastungskreis. Gesellschaft für drahtlose 
Telegraphie m. b. H., Berlin. 16. 11. 04. 


—a. 181520. Elektro-hydro-dynamisches Mikro- 
phon; Zus. z. Pat. 181 45l. Quirino Majorana, 
Rom; Vertr.: Dr. D. Landenberger, Pat.-Anw., 
Berlin SW. 61. 10.6. 05. 


—a. 181599. Schaltung für Fernsprechanlagen 
nach dem Zentralbatteriesystem mit Haupt- und 
Nebenstellen; Zus. z. Put. 158799. Telephon 
Apparat Febrik E. Zwietusch & Co., Char- 
lottenburg. 23. 2. 06. 

— €. 181455. Geschlossene Schmelzsicherung. All- 
gemeine Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 
25. 5. 05. 

—c. 181456. Vorrichtung, um den Ort einer 
durchgebrannten Verteilungssicherung eines elek- 
trischen Stromverteilungsnetzes in der Zentrale 
kenntlich zu machen. Ferd. Schultz, Münsteri.W,, 
Aegidiistr. 48. 15. 2. 06. 

—c. 181461. Wechselstromleiter. 
Halske A.-G., Berlin. 19. 12. 03. 


—c. 181521. Schleifbürsten zur Stromzuführung 
für Elektromotore, Elektrizitätszähler, Drehschal- 
ter und ähnliche Vorrichtungen. Schiersteiner 
Metallwerke G. m. b. H., Berlin. 23. 8. 05. 

—c. 181522. Zeitschaltvorrichtung in Form einer 
Uhr. Ernst Damerau, Karlsdorf b. Hohenholm, 
Bez. Bromberg. 30. 1. 06. 

— d. 181457. Verfahren zur Herstellung eines aus 
Eisenblechen zusammengesetzten Magnetsternes 
für Innenpolmaschinen. Ferdinand Porsche und 
Ludwig Lohner, Wien; Vertr.: C. Röstel u. R. 
H. Korn, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 11. 5. 12. 05. 

— d. 181 458. Elektromotor, insbesondere für Klein- 
ventilatoren. Reiß & Klemm, Berlin. 17. 3. 06. 


— d. 181459. Bürstenhalter für elektrische Maschi- 
nen. Dr. Giorgio Finzi und Emilio Tallero, 
Mailand; Vertr.: F. C. Glaser, L. Glaser, O. 
Hering u. E. Peitz, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 68. 
T. 4. 06. 

— d. 181462. Einrichtung zur selbsttätigen Rege- 
lung von mit Schwungmassen gekuppelten Dreh- 
strominduktionsmotoren. Felten & Guilleaume- 
Lahmeyerwerke A.-G., Frankfurt a. M. 2 12.04. 

—d. 181600. Selbsterregende Synchronwechsel- 
strommaschine. Allgemeine £Elektricitäts- 
Gesellschaft, Berlin. 27. 6. 06. 

— 0. 151460. Anordnung zum Schutz der Magnete 
elektrischer Gleichstrommeßapparate gegen Kurz- 
schluß. Compagnie pour la Fabrication des 
Compteurs et Matériel d'Usines a Gaz, 
Paris; Vertr.: G. Dedreux u. A. Weickmann, 
Pat.-Anwälte, München. 2. 11. 1b. [Priorität a. 


Siemens & 


G. d. Anm. in Frankreich gem. Unionsvertrag: 
22. 5. 05. 
— e. 181496. Schaltungsanordnung für elektrische 


Meßinstrumente mit mehr als einem Spannungs- 
Melbereich. Hartmann & Braun A.-G., Frank- 
furt a. M. 3. 11. 05, 

— f. 181 523. Bogenlampe mit abwärts gerichteten, 
in Rohren gleitenden freifallenden Elektroden. 
Otto Groß, Manchester, Engl.; Vertr.: E. W. 
Hopkins und K. Osius, Pat-Anwälte, Berlin 
SW. 11. 16. 12. 04. 


—f. ‚181 524. Einrichtung zur Speisung und selbst- 
tätigen Regelung von Bogenlampen. Allgemeine 
Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 6. 10. 05. 


— f. 181601. Leitungskupplung für Bogenlampen. 
Chr. Laue, Bremen, Lortzingstr. 21. 31. 1. 06. 


Kl. 5i d. 181697. Elektrische Klaviertastatur mit 
mehreren über oder unter der Taste angeord- 
neten Magneten, die gemeinsam zur Bewegung 
der Taste an einem einzelnen oder einem mehr- 
teiligen Anker angreifen. Joseph Weber, Brook- 
a a M. Schmetz, Pat.-Anw., Aachen. 
4. 3. 05. 


Löschungen. 


(Reichsanzeiger vom 10. Januar 1907.) 


Kl. 21. 87505. 106894. 109768. —a. 117984. 
151 350. 152478. 176821. 176829. —d. 135 732. 
144 577. 163836. 168797. — f. 143 759. 177261. 
— h. 177 177. 

Gebrauchsmuster. 
Eintragungen. 


(Reichsanzeiger vom 14. Januar 1907.) 


Kl. 4b. 296 154. Hülse für elektrische Taschen- 
laternen mit seitlich über die Kappe greifender 
Linse. Bernhard Rogge, Berlin, Oranienstr. 6. 
12. 12. 06. R. 18 407. 


Kl. 21 ec. 295964. Apparat zum Drahtziehen für 
Luftleitungen, bestehend aus einem Gestell mit 
Haspeln und einer an der schon vorhandenen 
Leitung entlang zu ziehenden Leiste mit Kara- 
binerhaken und Zugschnur. Johann Ohlberg, 
Heringsdorf. 10. 12. 06. O. 4033. 

— €e. 295%5. Elektrische Schaltvorrichtung, bei 
welcher eine Anzahl der Berührungsflächen der 
kammartig angeordneten Schaltplatten mit Iso- 
lation belegt ist. Siemens & Halske A.-G. 
Berlin. 10. 12. 06. S. 14 697. 


— e. 29966. Schaltvorrichtung mit kammartig 
angeordneten Schaltplatten und Druckvorrichtung. 


Siemens & Halske A.-G., Berlin. 10. 12. 06. 
S. 14 69. 
—c. 295994. Kappe aus isolierendem Material 


mit achsialer Bohrung zum Abschluß von Lei- 


tungsadern. Siemens & Halxke A.-G., Berlin. 
6. 12. 06. S. 14 671. 
—c. 296007. Abzweigdose für elektrische Lei- 


tungsverlegung, mit ansetzbaren Verbindungs- 
stücken für Doppelrohrleitungen. Carl Weiden- 
bach, Heppenheim a. d. B. 13. 10.06. W. 21 466. 


—c. 296022. Zweistiftstecker für Anschlußdosen, 
mit getrennter Einführung der verschiedenpoligen 
Drähte, bei welchem die Leitungsschnur in einem 
Klemmstück abgespannt wird behufs Fernhaltung 
jeder Zugbeanspruchung von den Verbindungs- 
stellen. Willy Schulz, Frankfurt a. M., Frank- 
furterstr. 54. 14. 11. 06. Sch. 24 378. 


— £. , 296 043. Porzellan-Steckkontakt-Oberteil mit 
Zwischensteg für Zugentlastung. Elektrotech- 
nische Fabrik Offenbach vorm. Schroeder 
& Co., Offenbach a. M. 10. 12. 06. E. 9692. 


— ©. 295948. Fußlager für Elektrizitätszähler, 
dadurch gekennzeichnet, daß ein auswechselbarer 
Spurzapfen mit einer in einem besonderen Ein- 
satz gefaßten Lagerpfanne zusammenarbeitet. 
Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 
1. 12. 06. 8. 14652. 


— e. 295956. Luftdämpferkastendeckel, dadurch 
gekennzeichnet, daß derselbe aus einem Stück 
gestanzt und nach zwei Seiten umgekröpft ist, 
um in Verbindung mit zwei Zylindermantel- 
segmenten, die durch einen Boden zusammenge- 
halten werden, eine Luftdämpferkammer für 
Meßinstrumente zu bilden. Dr. Siegfr. Guggen- 
heimer, Nürnberg, Deichslerstr. 19. 6. 12. 06. 
G. 16 564. 


— f. 295968. Fassungsnippel für Glühlampen, mit 
der Länge nach geschlitztem Gewinde und Ver- 
tiefung außerhalb des Schlitzes. Lindner&Co,, 
Jecha b. Sondershausen. 10. 12.06. L. 16 956. 


— f. 295989. Gehiiuse mit Ober- und Seitenlinsen 
für elektrische Taschenlaternen. Fa. Bernhard 
Rogge, Berlin. 28. 11. 06. R. 18335. 

— f. 295990. Gehäuse mit Seitenlicht für elek- 
trische Taschenlaternen. Fa. Bernhard Rogge, 
Berlin. 28. 11. 06. R. 18336. 


— g. 295959. Vorrichtung zur Erzielung von 
Gleichstrom aus einer Wechselstromquelle, bei 
welcher der Nutzstromkreis und eine Ventilzelle 
parallel und mit diesen eine zweite Ventilzelle in 
Reihe liegt, Siemens & Halske A - G., Berlin. 
8. 12. 06. S. 14692. 

— g. 295991. Röntgenröhre mit einer von einem 
Porzellanzylinder eingeschlossenen Antikathode 
Emil Gundelach, Gehlberg i. Th. 30. 11. 06. 
G. 16524. 


88 


n 


— 


—h. 295 954. Mittels auswechselbarer, auf streifen- 
‚förmigen Kernen gewundener Spulen geheizter, 
in mehrere durch letztere regelbar gewärmte 
Einzelräume geteilter, nach außen gegen Wärme- 
strahlung allseitig vollkommen isolierter elek- 
trischer Ofen zum Braten, Rösten, Kochen usw. 
David Curle Smith, Kalgoorlie, West-Austr.: 
Vertr.: Otto Wolff und Hugo Dummer, Pat.- 
Anwälte, Dresden. 5. 12. 06. S. 14674. 


Kl. 54g. 296 196. Elektrisch betriebene, an Schau- 
fensterscheiben und dergleichen klopfende Figur. 
Julius Liduch, Beuthen, O.-S,, Krakauerstr. 32, 
nn Konstantin Pietrzyk. Roßberg. 12. 11. 06. 
4. 16819. 


Verlängerung der Schutzfrist. 


(Reichsanzeiger vom 14. Januar 1907.) 


Kl. 21a. 222028. Muschel für Fernhörer usw. 
Telephon-Fabrik A.-G. vorm. J. Berliner. 
Berlin. 7.1. 04. T. 5847. 28. 12. 06. 

— b. 218525. Elektrische Akkumulatorplatte usw. 
Edward Wanton Smith, Philadelphia; Vertr.: 
Carl Gronert und W. Zimmermann, Pat -An- 
wälte, Berlin SW. 61. 30. 12. 03. S. 10481. 
24. 12. 06. 

— b. 218526. Elektrische Sammlerplatte usw. Ed- 
ward Wanton Smith, Philadelphia; Vertr.: Carl 
Gronert und W. Zimmermann, Pat.-Anwälte. 
Berlin SW. 61. 30. 12. 03. S. 10482. 24. 12. 06. 

— b. 218 527. Akkumulatorplatte usw. Edward Wan- 
ton Smith, Philadelphia; Vertr.: Carl Gronert 
u. W. Zimmermann. Pat.-Anwälte, Berlin SW. 61. 
30. 12. 03. S. 10483. 24. 12. 06. 

— b. 218528. Sammlerplatte usw. Edward Wanton 
Smith, Philadelphia; Vertr.: Carl Gronertu.W. 
Zimmermann, Pat.- Anwälte Berlin SW. 61. 
30. 12. 03. S. 10484. 24. 12. 06. 

— ¢. 222340. Isolator usw. Telephon-Fabrik 
A.-G. vorm. J. Berliner. Berlin. 14. 1. 04. 


T. 5861. 28. 12. 06. 
— e. 219997. Gerät zum Anzeigen pulsierender. 


magnetischer Felder usw. Hartmann & Braun 
A.-G., Frankfurt a. M. - Bockenheim. 9. 1. OŁ. 
H. 22 945. 27. 12. 00. 

—- ©. 223374. Kontakthalter usw. Hartmann & 
Braun A.-G., Frankfurt a. M.- Bockenheim. 25. 1. 
1904. H. 23076. 27. 12. 06. 


— nn -a 


Auszüge aus Patentschriften. 


Nr. 163 631 vom 30. Juni 1903. 


The British Pneumatic Railway Signal Com- 
pany Limited in London. — Elektrische Signal- 
stellvorrichtung. 


Elektrische Signalstellvorrichtung, bei welcher 
durch einen Elektromagneten nach der Umstellung 
des Signals auf „Halt“ der Stellhebel selbsttätig in 


35 


Abh. 31. 


die Grundstellung gebracht wird, dadurch gekenn- 
zeichnet, daß im Falle einer Leitungsverschlingung 
bei „Frei“ zeigendem Signal durch den Anzeige- 
elektromagneten der Stellhebel o (Abb. 31) so be- 
einflußt wird, daß der Wärter zwar mittels des 
Stellhebels das Signal auf „Halt“ stellen, jedoch 
den Stellhebel nicht eher in die Grundstelluag 
urückbringen kann, bis die Leitungsverschlinrung 
beseitigt ist. 


|— nn nn e o 


Nr. 164227 vom 29. April 1903. 


Vereinigte Dampfturbinen-Gesellschaft m. 
b. H in Berlin. — Regelung für Dampf-, Gas- 
turbinen und dergleichen, bei welcher die ein- 
zelnen Düsen durch besondere Ventile ge- 
stenert werden. 

Regelung für Dampf-, Gasturbinen und der- 
gleichen, bei welcher die einzelnen Düsen durch 
besondere Ventile gesteuert werden, die unmittelbar 


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oder mittelbar durch Elektromagnetspulen bewegt 
werden, deren Schaltung durch einen Fliehkraft- 
regler und eine von demselben bewegte Kontakt- 
vorrichtung erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß 
die an die Kontaktvorrichtung angeschlossenen 
Stromkreise abwechselnd zu Spulen führen, welche 
die Düsen verschiedener Gruppen steuern. (Abb. 32.) 


Nr. 163634 vom 7. Mai 1904. 
(Zusatz zum Patente 160238 vom 3. April 1904.) 


Eisenbahnsignal-Bauanstalt Scheidt & Bach- 

mann in M.-Gladbach. — Signalanlage mit Halt- 

stellung nach Befahren einer isolierten Schie- 
nenstrecke. 

Eine Ausführungsform der Signalanlage nach 
Patent 160238, dadurch gekennzeichnet, daß in 
den durch den Zug geschlossenen Stromkreis ein 
zweites in Ruhestellung verschlossenes elektropneu- 
matisches Ventil eingeschaltet ist, das 
im Zusammenspiel mit einem Durch- 
biegungsventil und einem mit Kanälen 


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FELGE 


. Nr., 163881 vom 30. Dezember 1903. 
Georges Eugene Gaiffe in Paris — Sicherheits. 
einrichtung zum Schutz von Hochspannungs- 
Transformatoren gegen Schwingungen hoher 

| | Frequenz. 


— T 


‚  Sicherheitsein- 
richtung zum Schutz 
von Hochspan- 
nungs-Transforma- 

. toren gegen Schwin- 
gungen hoher Fre- 
quenz, dadurch ge- 
kennzeichnet, daß 
an den beiden Enden 
der Sekundärwick- 
lung des Transfor- 
mators Schutzwick- 


lungen von beson- 
ders hohem Widerstande und besonders hoher 


Isolation angeordnet sind. (Abb. 34.) 


Nr. 163636 vom 23. Oktober 1904. 
Julius Dember in Köln a.Rh. — Streckenblock- 
Vorrichtung zur Verhütung von Eisenbahn. 
Unglücksfällen. 
Streckenblock-Vorrichtung zur Verhütung von 
Eisenbahn-Unglücksfällen, bei welcher die einzelnen 
Blockstationen derart elektrisch miteinander ver- 
bunden sind, daß beim Einfahren eines Zuges in 
eine Blockstrecke ein Stromkreis geschlossen und 


A LD. 34. 


Abb. 35. 


dadurch in der gerade durchfahrenen Strecke Strom- 
schlußstücke an eine stromführende Leitung zur 
Warnung eines zweiten Zuges angeschlossen werden, 
wobei nach Erregen der nächsten Station der Um- 
schalter der ersten wieder in Ruhelage zurückgeht. 
dadurch gekennzeichnet, daß beim Einfahren in eine 
Blockstrecke durch Herabsenken einer federnden 
Druckschiene ein Stromkreis sowohl über einen die 
Druckschiene in der Tiefstellung haltenden Elektro- 
magneten / (Abb. 35) als auch über einen zweiten 
Elektromagneten a geschlossen wird, welcher einen 
Umschalter 2 so verstellt, daß durch diesen der 
bei der Einfahrt des Zuges in die zurückliegende 
Blockstrecke geschlossene Stromkreis unterbrochen 
wird, und mittels einer Leitung p ein am Anfang 


Abb. 33. 


versehenen Gleitkolben oder einer ähnlich wirken- 
den Vorrichtung einem Druckluft- oder Druck- 
flüssigkeitsstrom den Durchgang zum Stellwerk erst 
dann gestattet, wenn Leitungsfähigkeit und Rad- 
druck der Zugachse in der durch die Fahrtrichtung 
bestimmten Reihenfolge zur Wirkung gelangt sind, 
wobei der Gleitkolben durch den zum Stellwerk 
zurückkehrenden Rückmeldestrom in seine ursprüng- 
liche Lage gebracht wird. (Abb. 83.) 


dieser zurückliegenden Blockstrecke angeordneter 
Warnkontakt q an die Stromquelle m der Block- 
strecke angeschlossen wird. 


Nr. 163 640 vom 2. Dezember 1904. 
Siemens & Halske A.-G. in Berlin. — Strecken- 
stromschließer. l 
Streckenstromschliefer, bei welchem ein Gefäß 
durch einen den Stromschließer befahrenden Zus 


24. Januar 1907. 


i cksilber gefüllt wird, dadurch gekennzeich- 
2 em der eine Pol der Stromquelle in dem aus 
diesem Gefäß ausfließenden Quecksilberstrahl an 
derjenigen Stelle eingeführt ist, wo dieser Strahl 
sich in Tropfen auflöst, während der andere Pol 


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Abb. 36. 


it dem Quecksilber in dem Gefäß in bleibender 
> Verbindung steht, zu dem Zwecke, bei 
jedesmaligem Befahren des Streckenstromschließers 
eine Folge von Stromschlüssen und Stromunter- 
brechungen zu erzielen. (Abb. 36.) 


Nr. 163639 vom 26. November 1904. 
Scheidt & Bachmann Eisenbahnsignal-Bau- 
anstalt in M.-Gladbach. — Elektrisch gesteuer- 
tes Signal- und Weichenstellwerk mit Druck- 
luftantrieb. 


Elektrisch gesteuertes Signal- und Weichenstell- 
werk mit Druckluft- und Preßgasantrieb, bei dem 


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-—. 


die Anrufbatterie V U sowie eventuell auch die 
Sprechbatterie V’ liegen, miteinander dauernd in 
wenn einer der beiden 
Teilnehmer nach beendigtem Gespräch seinen Hörer 
an den Haken hängt, ein Sprechstromkreis zwischen 
dem zweiten Teilnehmer und dem Beamten ge- 
schlossen wird, der über den Ruhekontakt des 
Hakenumschalters des ersten Teilnehmers, die 


Verbindung stehen, sodaß, 


Elektrotechnische Zeitschrift. 180%. Heft 4. 88 


Nr. 164308 vom 14. Oktober 1902. 


Theodor Mann und Carl Goebel in Duisburg. — 
Zink-Kohle-Element. 


Zink-Kohle-Element, bei welchem die entgegen- 
stehenden Elektrodenflächen annähernd gleichen 
Umfang haben, dadurch gekennzeichuet, daß die 
wirksame Oberfläche der Zinkelektrode verringert 


Abb. 38. 


Abb. 37. 


in der Ruhestellung der Weiche der Arbeitszylin- 
der mit der Atmosphäre in Verbindung steht und 
über die Weiche ein elektrischer Strom fließt, der 
bei Störungen, z. B. Aufschneiden, unterbrochen 
wird, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Strom- 
unterbrechung der Stellhebel derart verstellt wird, 

zugehörige, auf „Frei stehende Signale in die 
Haltstellung gebracht werden, die Weiche in ihre 
ursprüngliche Lage zurückkehrt und nach erfolgter 
selbsttätiger Rückmeldung der richtigen Weichen- 
lage und nach Bedienen einer einzigen Vorrichtung 
wie eines Druckknopfes entsprechend der Weichen- 
lage durch den Stellwerkswärter die Signale wieder 
stellbar sind. (Abb. 37.) 


Nr. 163792 vom 7. April 1909. 


Thomas Paul und John L. Mac Dougallin Yorktown, 

anada, — Schaltun anordnung für Fernsprech- 

anlagen mit Schleifenleitungen und zentraler 
Anrufbatterie. 


Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit 
hleifenleitungen und zentraler Anrufbatterie, da- 
durch gekennzeichnet, daß zwecks Verwendung ein- 
riger Stöpselleitungen und Vielfachklinken mit 
‚einer Schaltfeder M (Abb. 38) die Teilnebmer- 
aken durch den einen Sprechleitungszweig l an 
die durch eine Kontaktschiene D, an der der 
“amienfernhörer und die Signalleitung @ liegen, 
vielfach geschalteten Klinkenfedern M angeschlossen 
sind, hingegen die Fernhörer sämtlicher Teilnehmer 
a den zweiten Sprechleitungszweig l’, an den 
a Beamtenfernhörerhaken angeschlossen ist, mit- 
weder dauernd verbunden sind, während die 
k ecker B sämtlicher Teilnebmerstellen über die 
ignalleitung G, an welcher das Rufzeichen / und 


Sigoalleitung, den Beamtenfernhörer, die Sprech- 
leitungen ll’ des zweiten Teilnehmers, die Stöpsel- 
schnur Q und den mit dem Hörerhaken des ersten 
Teilnehmers verbundenen Sprechleitungszweig l ver- 
läuft. 


Nr. 163637 vom 28. Oktober 1904. 
Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft in 
Berlin. — Elektromagnetische Kupplung für 
Weichen- und Signalantriebe oder dergleichen. 


Elektromagnetische Kupplung für Weichen- und 
Signalantriebe oder dergleichen, bei welcher die 


Abb. 39. 


Bewegung der sich drehenden’ Spindel bedarfsweise 
auf die Weichen oder Signalzugstange durch eine 
aufklappbare Mutter übertragen wird, dadurch ge- 
kennzeichnet, daß die Kupplung und Entkupplung 
dieser Mutter durch einen die beiden Teile c}, © 
(Abb. 39) der Mutter beinflussenden Elektromag- 
neten bewirkt wird. 


ist, indem an verschiedenen Stellen derselben Iso- 
lationsmasse eingefügt ist. 


Nr. 163 878 vom 9. Dezember 1904. 
Ernest Wilson in Blackheath, Kent, Engl. — 
Verfahren und Einrichtung zur Messung der 
Leistung mittels Quadrantelektrometers in 
elektrischen Anlagen. 
Verfahren zur Messung der Leistung mittels 
Quadrantelektrometers in elektrischen Anlagen, da- 
durch gekennzeichnet, daß statt des gewöhnlich im 


N a 


Abl. 40. 


Arbeitsstromkreise zur Erzielung der den Quadran- 
ten zu erteilenden Potentialdifferenz eingeschalteten 
nicht induktiven Widerstandes ein an die Quadran- 
ten angeschlossenes sekundäres System verwendet 
wird, in welchem durch Induktion vom Arbeits- 
stromkreise ein Potential 
erzeugt wird, welches pro- 
portional dem Strom im 
Arbeitsstromkreiseist,und 
sich in Phase mit dem- 
selben befindet, wenn es 
sich um Wechselstrom 
handelt. (Abb. 40.) 


è? 


Nr. 163 823 
vom 26. August 1903. 


(Zusatz zum Patente 
157 358 vom 27. Juli 1902.) 
GesellschaftfürGlas- 
industrie Leymanns 
und Keim in Aachen. 

— Danerbrand- 
bogenlampe mit ein- 
geschlossenem Licht- 

bogen. 
Dauerbran.dhogen- 

lampe mit eingeschlosse- 
nem Lichtbogen nach 
Patent 157358, dadurch 
gekennzeichnet, daß die 
Pumpe wiederholt in 
Wirkung gesetzt wird 
durch ein beim Aulassen 
der Lampe selbsttätig ein- 
geschaltetes und selbst- 
tätig eine bestimmte Zeit- 
lang ia Bewegung blei- 
bendes Schaltwerk, wel- 
ches die Magnetspule für 
den Kolben der Pumpe 
abwechselnd ein- und aus- 
schaltet. (Abb. 4l.) 


Ahb, 41; 


90 


TI 


nen lektrotechnische Zeitschrift. 


Nr. 164240 vom 8. August 1903. 
Dr. ng. Erwin Kramer in Berlin. — Elektro- 
magnetische Klotzbremse tür Fahrzeuge. 
Elektromagnetische Klotzbremse für Fahrzeuge, 
dadurch gekennzeichnet, daß ein Elektromagnet 
(Solenoid), welcher oberhalb einer unteren Grenze 


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Abb, 42. 


seinen Anker (Kern) jeder Erregerstromstärke ent- 
sprechend in nur eine bestimmte Stellung bringt 
und aus einer von der Radachse angetriebenen 
Stromquelle erregt wird, den Anzug der Brems- 
klötze durch Vermittlung entsprechender Gestänge 
bewirkt, zum Zwecke, die Bremskraft abhängig von 
der Raddrehungsgeschwindigkeit und dieser ent- 
sprechend zu regeln. (Abb. 42.) 


Nr. 164239 vom 5. Januar 1905. 


Franz Melaun in Charlottenburg. — Verfahren 
zur Herstellung stromleitender Schienenver- 
bindungen elektrischer Bahnen. 


Abh. 43. 


Verfuhren zur Herstellung stromleitender Ver- 
bindungen der an ibren Enden durch zwei Laschen, 
von denen die eine an beiden Seiten die andere 
überragt, miteinander verbundenen Schienen elek- 
trischer Bahnen unter 
Verwendung von ein- 
;'genieteten Büchsen 
aus gut leitendem, 
weichem Metall, da- 
durch gekennzeichnet, 
daß das Vernieten der 


LISTE 
a en 7 \ 


Büchsen e über zylin- 

d +7 { drische Dorne f aus 
FB 4 hartem Material (Stahl 

b 202 oder dergleichen) er- 


folgt, welche nach dem 
Vernieten wieder ent- 
fernt werden können, 
zu dem Zwecke, die Stauchung des weichen Metalls 
der Büchsen nach außen zu sichern. (Abb. 43 u. 44.) 


Abb. 44. 


VEREINSNACHRICHTEN. 


Elektrotechnischer Verein. 


(Zuschriften an den Elektrotechnischen Verein sind an die 
Geschäftsstelle, Berlin N. 24, Monbijouplatz 3, zu richten.) 


Vorträge und Besprechungen. 


Im Anschluß an den auf S. 1211 der „ETZ“ 
1906 veröftentlichten Bericht über die Sitzung 
vom 18. XII. 1906 wird nachstehend die in dem- 
selben erwähnte kleinere technische Mitteilung 
des Herrn Dr. G. Seibt in ihrem Wortlaut 
wiedergegeben. 

Dr. Seibt: M. H.! Beim Betreten des Saales 
hörte ich die Schlußworte einer Mitteilung un- 
seres Herrn Vorsitzenden über Versuche mit 


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kürzlich angestellt hat. 


würde es wohl Verwunderung erregen, wenn 
der Erfinder der drahtlosen Telegraphie mittels 
ungedämpfter Schwingungen nicht auch der 


frühzeitig zugewendet hätte; galt doch das 
Problem der drahtlosen Telephonie mit der 
Möglichkeit, ungedämpfte Schwingungen zu 
erzeugen, im Prinzip als gelöst. Daß Herr 
Poulsen sich dessen wohl bewußt war, geht 
aus einer Bemerkung in seinem Vortage hervor, 
den er kürzlich hier gehalten hat. Wenn ich 
mich recht erinnere, äußerte er sich am Schluß 
etwa folgendermaßen: „Die ungedämpften 
Schwingungen bieten sich verlockend dar zu 
einer drahtlosen Telephonie, und ich hofte, daß 
sie sich gelegentlich wird verwirklichen lassen“. 
Nun, ich glaube, Herr Poulsen wird mich nicht 
der Indiskretion zeihen, wenn ich dieser An- 
deutung jetzt die Bemerkung hinzufüge, daß 
Herr Poulsen die drahtlose Telephonie bereits 
seit mehr als einem Jahre verwirklicht hat; es 
existiert ein dänisches Patent!) über drahtlose 
Telephonie aus dem Januar 1906, und seine 
Laboratoriumsversuche reichen über diese 
Zeit hinaus. Die drahtlose Telephonie im Ge- 
lände gelang ihm vor einigen Monaten, und 
zwar vor dem Vortrage, den er hier gehalten 
hat; er telephonierte von seiner Station Lyngby 
aus mit einer Empfangsantenne von nur 5 m 
Höhe 200 m weit. Die Variation der Intensität 
der Senderschwingungen bewirkte er dadurch, 
daß er ein geeignetes Mikrophon in den Luft- 
leiter und gelegentlich auch in den Speise- 
Stromkreis einschaltete. 
benutzte er eine Zelle besonderer Konstruktion, 
über welche ich Ihnen, um Herrn Poulsen 
nicht vorzugreifen, indessen glaube, keine nähe- 
ren Angaben machen zu sollen. 


Vorsitzender: Ich danke Herrn Seibt für 
die Mitteilung. Wir können nur hoffen, daß 
wir ebenso, wie wir einen Vortrag von den 
Ingenieuren der Gesellschaft Telefunken in 
Aussicht haben, auch später von seiten des 
Herrn Poulsen oder der zur Mitarbeit mit ihm 
verbundenen Herren einen Vortrag über seine 
Fortschritte auf diesem Gebiete bekommen 
werden. 


Bericht des Ausschusses 
des Elektrotechnischen Vereins über den Schutz 
elektrischer Starkstrom-Anlagen gegen atmo- 

sphärische Entladungen. 


Erstattet von Dr. G. Benischke. 


M. H.! Durch anderweitige starke Bean- 
spruchung war ich verhindert, die aus dem 
Jahre 1904 eingegangenen Fragebogen im vori- 
gen Jahre für den Ausschuß unseres Vereines 
zu bearbeiten, sodaß nun der Bericht über die 
Fragebogen aus den beiden letzten Jahren 
vorliegt. 

Der Wortlaut der Fragestellung war der- 
selbe, wie er im letzten Bericht angeführt und 
in der „ETZ“ 1904, S. 287, abgedruckt ist, sodaß 
er hier nicht wieder angeführt zu werden braucht. 
Es sind in den beiden Berichtsjahren im ganzen 
204 beantwortete Fragebogen eingegangen, die 
wie früher in drei Gruppen geteilt wurden. Die 
erste Gruppe umfaßt jene, in denen die beiden 
ersten Fragen glatt verneint wurden, das heißt 
die keinerlei Mitteilungen über atınosphärische 
Entladungen oder darauf zurückzuführende Be- 
schädigungen enthalten. Das sind 36 Stück. 
Die zweite Gruppe enthält jene, in denen ent- 
weder von stattgefundenen Gewittern berichtet 
wird, ohne daß eine Störung eingetreten ist, 
oder wo ein zweckentsprechendes Funktionieren 
der Blitzschutzvorrichtungen beobachtet wurde 
(62 Stück). Die dritte Gruppe enthält endlich 
jene, wo über Beschädigungen durch atmosphäri- 
sche Entladungen berichtet wurde (56 Stück). Es 
sei gleich hier bemerkt, daß die zweite Gruppe 
im Vergleich zu der dritten stärker geworden 
ist gegenüber den früheren Jahren. 

In allgemeinen zeigt sich eine sachgemäßere 
Beantwortung der Fragen als in den früheren 
Jahren, insbesondere gegenüber dem ersten 


1) Afsendersystem til Telefonering uden Traad, ud- 


stedt den 18. Jan. 1906, beskyttet fra den 27. Sept. 1904, 
Klasse 21. 


1907. Heft 4. 


drahtloser Telephonie, welche die Gesellschaft 
für drahtlose Telegraphie, System Telefunken, 


In dieser Versammlung von Fachleuten 


drahtlosen Telephonie seine Aufmerksamkeit 


Für den Empfänger 


24. Januar 1907. 
Tr —————n 
Jahre, was wohl darauf zurückzuführen ist, daß 
die Fragestellung nach dem ersten Jahre geän- 
dert worden war, sowie darauf, daß die Betriebs. 
leiter aus den beiden früheren Berichten, welche 
gleichzeitig mit den nächstfolgenden Fragebogen 
versandt wurden, ersehen haben, was mit dieser 
Umfrage beabsichtigt wird. Infolge dieser besse- 
ren Ausfüllung der Fragebogen war es möglich 
die genannte erste Gruppe noch in zwei Teile 
zu teilen. In der ersten Gruppe befinden sich 
nämlich in nicht geringer Zahl solche Anlagen 
bei denen Störungen durch atmosphärische Ent. 
ladungen von vornherein ausgeschlossen sind 
weil sie entweder gar keine oder nur sehr 
kurze Freileitungen haben, oder weil die ganzen 
Freileitungen nur zwischen weit überragenden 
Gebäuden oder Bäumen verlaufen, wie z. B. die 
rein städtischen Straßenbahnen. Es ist klar 
daß diese Fragebogen, es sind 47, für unsere 
Zwecke überhaupt nichts aussagen, also gänz- 
lich ausscheiden können. Dagegen kann von 
den übrigen Anlagen der ersten Gruppe, aus 
denen zwar nichts über beobachtete Entladun- 
gen oder Störungen berichtet wird, die aber 
wohl infolge ihrer Freileitungs - Anlagen dazu 
disponiert sind, angenommen werden, daß sie 
entweder durch das Terrain selbst wirksam ge- 
schützt sind, oder daß die Blitzschutzvorrich- 
tungen immer ihren Zweck erfüllt haben, ohne 
daß jemand etwas bemerkt hat; das heißt also, 
man wird einen Teil aus dieser Untergruppe 
zur zweiten Gruppe rechnen dürfen. Da nun 
die zweite Gruppe an und für sich schon eine 
verhältnismäßige Zunahme gegenüber den frühe- 
ren Berichtsjahren gezeigt hat, so kann man das 
erfreuliche Ergebnis feststellen, daß die größere 
Aufmerksamkeit, die man den Schutzvorrich- 
tungen in den letzten Jahren widmet, wozu 
auch die Umfrage unseres Vereins beigetragen 
hat, ihre guten Früchte trägt. 

Was den Inhalt der Fragebogen aus diesen 
beiden Jahren anlangt, so bringen sie nichts 
grundsätzlich neues, sondern bestätigen die 
schon in den früheren Berichten enthaltenen 
Folgerungen. So gilt insbesondere auch jetzt 
noch in vollem Umfange, daß es unbedingt zu- 
verlässige Schutzmittel gegen Störungen durch 
atmosphärische Entladungen nicht gibt. In 
manchen Fragebogen erkennt man sogar deut- 
lich eine Bezugnahme auf diesen schon in den 
früheren Berichten ausgesprochenen Satz, in- 
dem besonders betont wird, daß die betreffende 
Schädigung stattgefunden hat, obwohl die Blitz- 
schutzvorrichtung gleichzeitig funktionierte. 
Auf der anderen Seite kann aber festgestellt 
werden, daß in manchen besonders gefährdeten 
Anlagen eine bedeutende Erhöhung des Schutzes 
durch zweckbewußtes Vorgehen gelungen ist. 
Das zeigt sich insbesondere in der nach allen 
bisher eingegangenen Berichten am meisten 
gefährdeten Anlage in Nordböhmen, die schon in 
den früheren Berichten besonders erwähnt wurde. 
Es sei aus den früheren Berichten an folgendes 
erinnert: Bei der Errichtung dieser Anlage im 
Jahre 1898 wurden Scheiben-Blitzschutzvorrich- 
tungen eingebaut. Dabei haben bis zum Jahre 
1902 36 Zerstörungen an Transformatoren, Ma- 
schinen, Apparaten und Kabelstücken stattge- 
funden. Im ersten Fragebogen stand folgender 
Satz: „Seit Anbringung von Hörner-Blitzschutz- 
vorrichtungen mit magnetischer Funkenlöschung 
hat sich das bedeutend vermindert und würde 
weiter nachlassen, wenn die Hörner näher ein- 
gestellt werden könnten und in den höheren 
Lagen bessere Erdung möglich wäre. Das Erstere 
ist wegen der häufigen Schneefälle nicht mog- 
lich, das Letztere wegen des felsigen und san- 
digen Terrains.“ Im Fragebogen’ des nächsten 
Jahres wird aus derselben Anlage berichtet, dab 
nur mehr fünf Transformatoren durchgeschlagen 
sind, und im letzten Bericht wird ausdrücklich 
hervorgehoben, daß die in den früheren Jahren 
berichteten schweren Störungen nicht mehr auf- 
getreten sind, sondern nur zwei Beschädigungen 
an demselben Transformator. Dieses günstige 
Ergebnis ist durch Vermehrung der Blitzschutz- 
vorrichtungen, Vorschaltung von Drosselspulen, 
bessere Erdung, sowie durch Aufstellung der 
Transformatoren auf Glasfüße erreicht worden. 
Dann heißt es im letzten Bericht: „Nach dem 
zweiten Durchschlag des erwähnten Transfor- 
mators wurden Hörner-Blitzschutzvorriebtun- 
gen mit besonders guter Erdung eingeban 
Um gute Erdung zu erhalten, ınußten aber m 
Erdplatten 50 m entfernt verlegt werden. Sei 
dem wurde keine Beschädigung mehr konsta- 


2 a 


24. Januar 1907. 


Instramenten benutzt werden können. Hiermit 
ist in Abb. 45 eine Eichkurve für Wechselstrom, 
aufgenommen mit einem 2 u-Golddraht-Barretter 
und einem Robt. W. Paulschen Gleichstrom- 
Mikroamperemeter (Zeiger - Instrument) 1° = 
1><10-6 Amp Gleichstrom. 


tiert.“ Daraus geht im allgemeinen hervor, daß 
man durch sweckbewußtes Vorgehen eine sichere 
Besserung erreicht, und im besonderen folgt aus 
dem letzten Satz, daß eine richtige Verlegung 
der Erdplatten von großer Wichtigkeit ist. In 
Übereinstimmung mit den früheren Berichten 
zeigt sich auch jetzt, und zwar noch deutlicher 
als früher, der Wert der Drosselspulen. Unter 
56 Fragebogen der dritten Gruppe, in welchen 
über Beschädigungen berichtet wird, befinden 
sich nur 12, wo Drosselspulen vorhanden sind. 
Von diesen 12 kommen aber 5 außer Betracht. 
weil die Beschädigungen in den Leitungen oder 
Installationen stattgefunden haben, während 
sich Drosselspulen nur vor den Ausführungen 


aus der Zentrale befanden, also auch nur für 300 500 0 
den Schutz der Zentrale in Betracht kommen, Mikroam;nere (Wechselstrom) 
In den Fragebogen aus der vorhin erwähnten di 


Anlage in Nordböhmen ist hierzu folgender Satz 
bemerkenswert: „Vorgeschaltete Spulen von- 
2 Windungen erwiesen sich als wirksam, doch 
immer nur dort, wo zugleich gut geerdete 
Hörner - Blitzschutzvorrichtungen vorhanden 
waren.“ 

Auch der Wert der isolierten Aufstellung 
bestätigt sich wieder; und wenn auch zahlreiche 
Beschädigungen berichtet werden an isoliert 
aufgestellten Maschinen oder Apparaten, so be- 
ziehen sie sich auf Schäden zwischen den 
Spulen oder zwischen primärer und sekundärer 
Wicklung, worauf ja die Isolierung oder Erdung 
des Eisenkörpers keinen Einfluß hat. Nur in 
wenigen Fällen bestehen die Schädigungen in 
Durchschlägen zwischen Wicklung und Eisen- 
gestell. 


‚ _ Der Kurve gemäß entspricht eine Empfind- 
lichkeit von etwa 10-1 Mikroampere Hoch- 
frequenzstrom. Der Barretter befand sich nicht 
im Vakuum. Natürlich kann man die Empfind- 
lichkeit mit Saitengalvanometern, welche auch 
noch bequem genug sind, beliebig steigern, 
sodaß man etwa 10° bis 10 -10 Amp Wechsel- 
strom noch messen kann. 


Budapest, 8. XII. 1906. 
| Béla Gáti, Telephon-Ingenieur. 


Erwiderung. 


Auf die vorstehende Bemerkung des Herrn 
GÄTI möchte zunächst erwidern, daß ich bloß 
Meßgeräte, deren Angaben unabhängig von 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 4. 


Hinsichtlich der Frage 4b (Wo liegt die be- 


schädigte Stelle, an dem Ende oder in der 
Mitte der Wicklung?) läßt sich auch aus den: 


jetzt vorliegenden Antworten kein einheitlicher 
Schluß ziehen. 
wenig und zu unbestimmt beantwortet worden, 
was sich eben daraus erklärt, daß in vielen 
Fällen der genaue Befund nur bei der Repara- 
tur in der Fabrik gegeben werden kann. Auch 
aus den Fragen über das Terrain ist nichts zu 


machen. Die meisten Anlagen sind eben schon 


so ausgedehnt, daß die Leitungen sowohl über 
offenes und gedecktes Terrain, sowie zwischen 
Bäumen und Häusern verlaufen. 

Häufig sind wieder die Fälle, daß Entla- 
dungen ohne und mit Zerstörung stattgefunden 
haben, obwohl ein ausgesprochenes Gewitter 
nicht zu beobachten war. 

Von direkten Blitzschlägen wird wiederum, 
wie schon früher, berichtet, daß sie Isolatoren 
und Stangen unmittelbar zerstört haben. In 
einem Falle wird berichtet, daß der Blitz die 
Leitung an einer Stelle unmittelbar durchge- 
schmolzen hat, sodaß sie zu Boden fiel. 

Ein neues Moment aber tritt gegenüber den 
Antworten in den beiden ersten Berichtsjahren 
deutlich hervor, nämlich der Einbau von Wider- 
ständen in die Erdleitungen. Man merkt aus 
den Fragebogen, wie die Betriebsleiter dazu 
allmählich gedrängt wurden, da vielfach die 
Folgen der Kurzschlüsse nach dem Übergang 
einer Entladung betont werden. Solche Folgen 
sind das Durchschmelzen von Hauptsicherungen, 
das Zusammenschweißen von Blitzschutz-Vor- 
richtungen oder gänzliche Zerstörung derselben, 
sowie der Abfall der Spannung bis gegen null. 
In zwei Fragebogen wird besonders betont, daß 
der Spannungsabfall so beträchtlich war, daß 
em .Synehronmotor außer Tritt gefallen ist. -Da 
dió Anwendung von Widerständen in.den Erd- 
leltungen immer -mehr zunimmt, wie-aus. den 
Preislisten der elektrotechnischen Fabriken zu 
ergehen ist, sọ wird darüber. in den nächsten 
Jahren noch mehr: zu erwarten sein. Aus 
diesem Grunde wurde eine darauf zielende 
Frage in die Fragebogen neu aufgenommen, 
die nach dem Beschluß des Ausschusses 
wiederum versandt werden sollen. 


BRIEFE AN DIE SCHRIFTLEITUNG. 


(Für die in dieser 8 alte enthaltenen Mitteilungen über- 

nimmt die Schriftie tung keinerlei Verbindlichkeit. Die 

erantwortlichkeit fär die Richtigkeit der Mitteilungen 
liegt lediglich bei den Verlassern selbst.) 


Ein neues Meßgerät für schwache Wechsel- 
ströme. 
Auf Seite 1103 der „ETZ“ schreibt Herr Dr. 


> KÖNIG, daß die Kenellyschen Platin-Barretter 
cht in Verbindung mit den bequemen Zeiger- 


Diese Frage ist überhaupt zu- 


Wechselzahl und Wellenform sind, keine Selbst- 
indaktion oder Kapazität haben und auch diese 
nur unter der Annahme, dieselben als Zeiger- 
Instrumente benutzen zu können, besprochen 
habe. Es handelte sich daher nicht nur um ein 
empEnd ichen, sondern zugleich auch bequemes 

raktisches Meßgerät, welches die angegebenen 

igenschaften besitzt. Die Heranziehung des 
Saitengalvanometers zum Vergleiche ist somit 
ausgeschlossen. 

Die Äußerung, daß ich die Möglichkeit, den 
Kepnellyschen Platin-Barretter in Verbindung 
mit den Zeiger-Instrumenten zu benutzen, in 
Abrede gestellt habe, ist unrichtig. Ich führe 
hier den diesbezüglichen Satz an: „Die letzt- 
gonenuton Apparate können aber nicht mit den 
equemen Zeiger-Instrumenten in Verbindung 
benutzt werden, oder aber bedürfen einen Hilfs- 
strom zur Ausführung einer Messung.“ ... Die 
en Forderungen sind also nicht nur die 

Ööglichkeit der Benutzung der Zeiger-Instru- 
mente, sondern auch die Vermeidung der Hilfs- 
stromquelle, und diese letztere Bedingung ist 
es, die sich auf den Platin-Barretter bezieht. 


Ich hatte nicht die Absicht, die einzelnen 
von mir erwähnten Apparate näher zu be- 
sprechen und unterließ die Aufzählung weiterer 

achteile des Barretters in der Meinung, daß 
die Notwendigkeit einer Hiltsstromquelle zur 
Ausfübrung einer Messung genügend Grund 
sei, um ein anderes Prinzip, wobei der Ge- 
brauch eines Hilfsstromes vermieden werden 
könnte, zur Erreichung des gleichen Zieles zu 
verfolgen. 

‚ Nach den interessanten Angaben des Herrn 
GATI könnte es aber leicht den Schein er- 
wecken, als wäre der Platin-Barretter ein Strom- 
messer, mit dem man Wechselströme bis zu 
1 Mikroampere bequem messen kann, welcher 
Umstand genügend kompensieren würde die 
Unbequemlichkeit der Benutzung einer Hilfs- 
stromquelle und auch noch der weiteren Appa- 
rate wie die notwendige Selbstinduktions-Spule 
im Gleichstromkreise und die Kapazität im 
Wechselstromkreise. Demgegenüber sei be- 
merkt, daß die ‚sehr leichte Zerstörung des In- 
strumentes als großer Übelstand empfunden 
wird und den Barretter unbrauchbar macht für 
praktische Zwecke. Der Platin-Barretter mag 
daher als Laboratoriums - Instrument. gute 
Dienste leisten, wird sich aber nicht als prak- 
tisches Meßgerät einführen lassen. 


New York, 5. I. 1907. Dr. D. König. 


Speisung größerer Straßenbahunetze. 


Die Behandlung der Frage über die „Vor- 
und Nachteile der Speisung größerer Straßen- 
bahnnetze voneinander isnlierter oder nicht 
isolierter Bezirke, im Vergleich zur Speisung 
ohne jede Sektionierung“ nach dem Berichte 
der Herren Prof. Dr. G. RASCH und PIAZZOLI, 
Palermo, in der „ETZ“ 19u6, S. 1191, ist nicht 
neu. Ich gestatte mir darauf hinzuweisen, daß 
ich bereits in der „ETZ“ 1902, S. 337, in meinem 
Aufsatze „Beitrag zur Berechnung von Speise- 


91 


e | 
| 

leitungen elektrischer Bahnanlagen“ diesen 

Punkt berührt habe. Ich habe daselbst gesagt: 


„Die Stromschwankungen (von Speise- 
leitungen und die in ihnen auftretenden Ver- 
luste) können unter Umständen erheblich ge- 
mildert werden, wenn wir benachbarte, durch 
besondere Leitungen gespeiste Bezirke in Ver- 
bindung miteinander bringen. Es sind alsdann, 
um Störungen in einem Bezirke von den an- 

eschlossenen Bezirken fernzuhalten, an den 
erbindungsstellen Sicherungen beziehungs- 
weise Starkstrom-Automaten einzubauen, die 
selbstverständlich für geringere Stromstärke 
als die diesbezüglichen in der Zentrale ein- 
geschalteten Apparate einzustellen sind. 

Es bleibt jedoch in jedem einzelnen Falle 
zu untersuchen, ob wir durch eine derartige 
Schaltung auch größere Vorteile erzielen, das 
heißt ob die Oberleitungs-Strecken eine ge- 
nügend große Leitungsfähigkeit besitzen, um 
einen nennenswerten Ausgleich zwischen be- 
nachbarten Bezirken zu schaffen. Im allge- 
meinen dürfte die Verbindung Aangrenzender 
Bezirke nur bei längeren Speiseleitungen Er- 
sparnisse an Leitungsverlusten herbeiführen. 
Für Bezirke, die näher an der Zentrale liegen, 
spielen die Verluste eine minder wichtige Rolle, 
und wird die porensoitigo Unabhängigkeit mit 
Rücksicht auf Betriebssicherheit wohl vorzu- 
ziehen sein.“ 


Darmstadt, 21. XII. 19%. A. Sengel. 


Erwiderung. 


Bei Abfassung meines Berichtes für den 
Internationalen Straßen- und Kleinbahn-Kongreß 
in Mailand war mir der Aufsatz des Herrn 
SENGEL in der „ETZ“ 1902, S. 337, entgangen, 
sonst würde ich kein Bedenken getragen haben, 
auf die Übereinstimmung seiner Ansicht mit der 
meinigen hinzuweisen. Im übrigen bildet die 
von Herrn SENGEL berührte Frage nicht den 
Inhalt meines Berichtes, sondern nur einen Teil 
desselben. 


Aachen, 11. I. 1907. G. Rasch. 


Anlasser für langsame Einschaltung. 


Gegenüber der Darstellung in der „ETZ“ 
1906, S. 1190, als sei die Anwendung einer Vor- 
richtung zur langsamen Einschsltung von An- 
lassern neu, ist darauf hinzuweisen, daß die 
Spezialfabrik für Anlasser, Regulatoren und 
Kontroller F. Klöckner, Iogenieur, Köln- 
Bayenthal, schon seit sechs Jahren diese Klink- 
werk-Anlasser in einem ihr geschützten System 
herstellt. Nicht nur für Gleichstrom- und Dreh- 
strom-Anlasser bis 17 oder 15 PS, sondera für 
Anlasser jeder beliebigen Leistung wendet ge- 
nannte Firma diese Einrichtung mit bestem 
Erfolg an, denn gerade bei großen und größten 
Leistungen empfiehlt sie sich erfahrungsgemäß, 


Abb. 47. 


wenn auch nicht so sehr der zwangsweisen 
Langsan-Einschaltung wegen — die bei An- 
lassern für mehrere 100 PS wegen geschulter 
Bedienung meist entbehrt werden kann —, son- 
dern aus anderen Gründen, deren Darlegung 
den Rahmen dieser Bemerkungen übersteigen 


92 


— 


würde. Die Abb. 46 u. 47 zeigen einen Gleich- 
strom-Anlasser und einen Drehstrom-Anlasser 
init Vorrichtung zur zwangsweisen Langsam- 


Abb. 48 


Abb. 49, 


Einschaltung. Abb. 48 ist ein Feld - Regulier- 
Anlasser mit Selbstausschaltung bei Null- und 
Überstrom, Abb. 49 ein Drehstrom-Wende-An- 
lasser für 50 PS Motorleistung. 
Köln-Bayenthal, 31. XII. 1906. 


F. Klöckner. 


FINANZIELLE UND 
GESCHÄFTLICHE NACHRICHTEN. 


British Westinghouse Electric and Manu- 
facturing Company, Limited. 


Aus London wird den „Hamburger Nach- 
richten“ unterm 8. d. Mts. geschrieben: In ihrem 
Bericht für das am 31. VII. 1906 abgelaufene 
siebente Geschäftsjahr bemerkt die Verwaltung, 
daß einige aus dem Vorjahr übernommene Kon- 
trakte einen bedeutenden Verlust ergaben. Um 
diesen zu decken und um die Finanzlage des 
Unternehmens wieder auf eine gesundere Basis 
zu bringen, wird vorgeschlagen, daß 3 250 000 
Lstr. betragende Aktieukapital um 1 375 000 Lstr. 
herabzusetzep, indem von dem Nominalwert der 
5 Lstr.-Vorzugsaktien 2 Lstr. und von dem der 
10 Letr.-Stammaktien 5 Lstr. abgeschrieben 
werden. Seit Januar vorigen Jahres sind durch- 

reifende Veränderungen im Betrieb und in der 
Verwaltung vorgenommen worden, wodurch sich 
die Betriebskosten verbilligt haben und die 
Leistungsfähigkeit gesteigert worden ist. Mit 
der amerikanischen Westinghouse-Gesellschaft, 
dem Stammunternehmen, wurde ein Abkommen 
dahin getroffen, daß der englischen Gesellschaft 
nunmehr auch Südamerika und einige andere 
Länder als Absatzgebiet offen stehen. In 
Buenos Aires und 2 Johannesburg wurden 

izgeschäfte errichtet 

Lage der elektrischen Industrie 
in England wird als eine recht unbe- 
friedigende bezeichnet, aber das koloniale 
und ausliadısche Geschäft soll sich recht be- 
friedigend und en gestalten. Es 
hat sich herau-gestellt. daß die großartig ange- 
legte Fabrik in Manchester sich infolge der 
lıngsamen Entwicklung der elektr schen In- 
dustrie in England als viel zu umfangreich 
erwies. Die Bilanz zeigt wiederum ein unbe- 


——— m l eet 
——— Bio - 


Akkumulatorenfabrik A.-G., Berlin. . f 8 

Akk.-u.El.-Werkevorm. Boese&Co.Berlin] 4,5 
Allgem. Elektr.-Gesellschaft, Berlin. . .] 100 
Comp. Barcelonesa de Electr.. . . Pst. 14 
Bergmann-Elektr.-Werke A.-G., Berlin .| 14 
Berliner Elektricitäts-Werke . . . . . 
Berl. Masch.-A.-G. vorm. L. Schwartzkopffj 12 
A.-G. Brown, Boveri & Co. . . . : 
Cont. Ges. f. elektr. Untern., Nürnberg .| 32 
Deutsch-Atlant. Telegraphen-Gesellschaft | 24 
Deutsch-Niederländ. Telegraphen-Ges. .| 7 

Deutsch-Übersee Elektr.-Ges. . . . . $ 36 
Elektra A.-G., Dresden. . .». . 2... | 45 
El. Licht- u. Kraftanlagen A-G., Berlin .| 30 


Bank f. elektr. Untern., Zürich . B6 MilLFs 
Gesellschaft f. elektr. Untern., Berlin . .| 87,5 
Hamburgische Elektr-Werke . . . . | 18 


El.-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co,Frankf.] 20 
A.-G. Mix & Genest, Berlin. . . »..1 5 
Ges. f. elektr. Beleucht., Petersburg . .fH6MilLRbL 


do. Vorzugsaktien .J9MilLRbI. 
El.-A.-G. vorm. Schuckert & Co., Nürnberg | 50 
Siemens & Halske A.-G., Berlin . . . .| 545 


Telephon-Fabrik A.-G. vorm. J. Berliner .| 3 
Allgem. Deutsche Kleinbahn-Ges . . .I 9,06 
Allgem. Lokal- u. Straßenbahn-Ges. . J 17 
Berlin-Charlottenburger Straßenbahn . .| 6,048 
Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen] 10 
Breslauer elektr. Straßenbahn. . . . .| 42 
Ges. f. elektr. Hoch- u. Untergr.-Bahnen | 80 
Große Berliner Straßenbahn . 


100,0624 
Große Casseler Straßenbahn. . . .. T 5 
Straßen-Eisenbahn-Ges. Hamburg . . .| 21 
Straßenbahn Hannover. ; 24 


Magdeburger Straßenbahn . .... f 6 


friedigendes Ergebnis und zwar nach der Be- 
streitung der Verwaltungs- und Unterhaltungs- 
kosten und einschließlich des voraussichtlichen 
Gewinns aus in Arbeit befindlichen Kontrakten 
einen Gewinn von 7630 Lstr., während die Zinsen 


auf die 4'/,igen Obligationen allein 52375 Lestr. 
erfordern. 


Verschiedenes. 


Körting & Mathiesen A.-G., Leutzsch 
bei Leipzig. Die Firma teilt mit, daß sie ihren 
Mitarbeiter und Prokuristen M. Perschmann 
zum Direktor ernannt hat. 


Hartmann & Braun A.-G., Frankfurt a. M. 
Wie man uns mitteilt, wird die Firma vom 
1. II. 1907 ab durch die Firma Gebrüder 
Fischer, Dresden N., Markgrafenstr. 3, außer 
im Königreich Sachsen, für welches der Teil- 
haber, Herr Otto Fischer. seither schon Ver- 


 treter war, auch in der Provinz Sachsen (aus- 


schließlich des Bezirks Magdeburgs) und den 
Thüringischen Staaten: Anhalt, Schwarzburg- 
Sondershausen, Sachsen - Meiningen, Sachsen- 
a en Sachsen - Altenburg, Schwarz- 
ur ae ‘und. Reußische Fürstentümer 
vertreten. ; 


BÖRSEN-WOCHENBERICHT. 


Berlin, den 19. Januar 1907. 


Nach der mit Beginn des neuen Jahres ein- 
getretenen allgemeinen Aufwärtrbewegung ist 
in der laufenden Woche ein recht empfindlicher 
Rückschlag eingetreten. 

Trotzdem sich die internationalen Geldver- 
hältnisse eher erleichtert haben, — die Bank 
von England ermäßigte den Diskonısatz auf 
5% und die Reichsbank dürite bald folgen —, 
sind die Börsen namentlich von dem neuerlich 
dokumentierten sehr erheblichen Geldbedarf der 
nordamerıkanischen Eisenbahnen unangenehm 
berührt, und es sind auf fast der ganzen Linie 

rößere Kurseinbußen zu verzeichnen. Auch 

Ontanwerte waren angeboten, trotzdem die 
Nachrichten aus den deutschen Industriebezirkeu 
andauernd günstig lauten. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 4. 24. Januar 1907. 
KURSBEWEGUNG. o 
| Kapita | à| K me 
Millionen EAP si 2 ee 
Name a EEE LEF 1. Januar d. J der Berichtswöche 
| Aktien | 180| AT Fi Niedrig-| H = 
tionen | 8 | 5 | Kern A ad Hab: Schlag 


—— ea 


m | | 
- 1.121/3] 211,60 216,— || 212,10 | 215,— 


Ze 1] | 212,10 
25 | 1.1 O| 7550| 78,76] 78,75| 78,—| 78- 
87,7 | 1. 7.) 11 | 212,20 M6,— || 212,20 | 214,— 21255 
6,63 | 1. 1. 71/34 122,— 1124,50) 122,— | 122,75 12 — 
— |1 1l 18 | 277,— 285,90] 277,— | 281,10 27850 
89,8 | 1. 7. 10 | 176,— /182,10|| 176,75 | 180,75 177,60 
— 11.7. 18 | 284,25 241,50|| 287,— | 240,25 237 — 
10 |1. 4j 11 | 200,—,205,50 || 200,— | 204,70 200,— 
9,3884; 1. 4| O| 61,50] 65,—|| 61,50| 64,25 61,50 
19,79 | 1. 1.| 6\/a| 126,— (127,— || 126,— | 127,—) 126,50 


7,2% | 1.1! 6f 112,— /113,75|| 11250 | 118,— 112,50 
15 |11.) 9 Į 185,— |159,— || 165,— | 156,50 155,- 
2,5 | 1. 4| 21/2] 79,75| 81,25) 80,25 | 80,90] 80,30 
17,83 | 1.10.) 7 | 128,25 129,50|| 129,— | 129,50! 129,— 
86,793. 1. 7.) 9 | 188,— |188,60|| 188,— 188,80, 188,50 
85 1. 1.) T/a 132,— 186,— || 183,75 | 186,— | 188,— 
9,967 | 1.7.| 8 | 186,90 169,— | 186,90 187,60] 187,0 
19,843, 1. 4| 7 | 142,50 |143,50|| 142,50 | 148,30: 142,75 
— |1.1| 8] 181,50 1187,— || 181,50 |188,- | 181,50 
— | 1.1. 41 83,50| 87,26|| 83,50| 87,251 86,2 
— 1.1: 71 13725 140,— || 187,75 | 139,76) 188,50 
29,1 | 1. 7.) 5 | 120,10 |126,— || 121,50 | 124,50| 121,50 
27,7 1. 8.| 10 | 177,50 1181,60|| 179,— | 180,— 179,— 
1 :17. 9] 192,10 200,—|| 195,25 | 197,25.196.% 
21,68 1. 3 | 95,— | 98,501 26,60 | 97,50, 97,50 
31,684 73/, 158,— (166,10 158,— | 153,90; 168,80 


or 

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© 

Ge 
pmi pt ud pb pb jó pó fee 
e .«. oe è 8 8 ē è 9% 99 


1. 

1. 21 — | == = j= 
3 1. 6 | 15%, — 163,— || 152,— | 155,—| 15275 
1,63 1| 6] 182 — 114,—| — | — | - 
15 1.| 41/2 129,— |129,90 || 129,50 | 129,90 129,50 
8,088 1.) 78/4] 183,25 |185,60 || 188,80 | 184,90 184,10 
1,979 |1.10.| 4 | 107,50 !109,60|| 107,50 | 108,80 108,30 
18,06 | 1. 1.) 9 | 193,25 1195,50|| 193,75 | 194,—! 193,76 
16,02 | 1. 1.) Of 76,40 | 79,901 76,50 | 78,25, 76,50 
45 1.1! 8 


160,80 |168,— || 162,— | 163,—| 162: 


Heimische Renten nachgebend, ausländische 
unverändert. | 


Der Bankenmarkt war ruhig, die Umsätse 


sehr ‚gering: 

on Transportwerten mußten Amerikaner 
am meisten nachgeben, Österreichische Bahnen 
behauptet. 

Elektrische Werte still, geschäftslos. 

Der Privatdiskont gab pur wenig — von 
5)/, 0/0 auf 5 %/, — nach, da die Reichsbank größere 
Beträge Reichsschatzscheine rediskontierte. 

General Electric Ca. 157°. 

Ohilikupfer (Kasse- | 

Lieferung). . . . „ . Lestr. 107. —.—. 

Elektrolyt. Kupfer!) . Lestr. 120. —. — 

| i bis 122. —. —. 

Zinn (Kasse-Lieferung) . Lestr. 190. —. —. 


Zink e . . . % . ° Ü D Lestr. 27. a 


Blei... a.e. a o Lotr 19.17. 6 
Kautschuk fein Parg: b eh. Bd. J 


ı) Nach „Mining Journal" vem 19. Januar. 


Briefkasten. 


Bei Anfragen.deren briefliche Beantwortung gewünscht 
nommen. daß 


wird, ist Po u ust 
din Beantwortung an dieser = Te Arlefaisg oriole 
Anfragenden zu versehen. Anonyme Aufragen werde 
nicht beachtet. 


Sonderabdrücke werden nur auf besondere 
Bestellung und gegen Erstattung der Selbst- 
kosten geliefert, die bei dem Umbrechen des 
Textes auf kleineres Format aicht unwesentlich 
sind. Den Verfassern von Originalbeiträgen 
stellen wir bis zu 10 Exemplaren des betr. voll- 
ständigen Heftes kostenfrei zur Verfügunx, 
wenn uns ein dahingehender Wunsch bei Ein- 
sendung der Handschrift mitgnteilt wird. Nach 
Druck des Aufsatzes erfo Bestellungen 
von Sonderabdrücken oder Heften kann in 
der Ragel nicht harlirkuiehtigt werden. 


Fragekasten. 


Frage 6 Wer liefert kleine Messinghähn® 
und klein- M«ssingventile für. Rohbrleituagen 
von 3 bis 5 mm Durchmesser? 


- Abschluß des Heftes: 19 Januar 197. 


Für die Schriftleitung verantwortlich: E. C. Zehme in Berlin. — Verlag von Julius Springer in Berlin, 


ntent 


w- 
pi 
2- 
A- 


91. Januar 1907. 


Elektretechnische Zeitschrift 


(Centralblatt für Elektrotechnik) 


Organ des Elektrotechnischen Vereins 
und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker, 


Verlag: Julius Springer In Berlin. — Schriftieltung : E. C. Zehma. 
Expedition: Berlin, N. 84, Monbijouplatz 8. 


Die 
Elektrotechnische Zeitschrift 

erscheint — seit dem Jahre 1890 vereinigt mit dem bisher In 
München erschienenen CENTRALBLATT FÜR ELEKTROTECHNIK 
— in wöchentlichen Heften und berichtet, unterstützt von den 
bervorragendsten Fachleuten, über alle das Gesamtgebiet der 
angewandten Elektricität betreffenden Vorkommnisse und Fragen 
in Originalberichten, Rundschauen, Korrespondenzen aus den 
Minelpunkten der Wissenschaft, der Technik und des Verkehrs, 
ia Auszügen aus den In Betracht kommenden fremden Zelt- 
schriken, Patentberichten etc. etc. 

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anderen die Schriftleitung betreffenden Mitteilungen erbeten unter 
der Adresse 
Schriftleitung derElektrotechnischen Zeitschrift in Berlin 

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Elektrotechnische Zeitschrift 
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Telsgremm- Adresse: Springer- Berlin- Honbijou. 


Inhalt, 
(Nachdruck nur mit Quellenangabe, und bei Originalartikeln 
sur mit Genchmigung der Schriftleitung gestattet.) 


Mittlere Licht- und’Beleuchtaungsstärken. Von J.Herzog 
uod Cl. Feldmann. S 98. 

Elektrische Kratt und Durchschlagsfestigkeit in zwei 
hintereinander geschalteten Isolierstofen. Von Dr. 
Gustay Benischke. 8. 9%. 

Die Bayerische Jubiläums - Landes - Ausstellung in Nürn- 
berg 1906. (3. Bericht.) Von A. Hundt. S. 97. 

Literatur. 8.102. Besprechungen: Elektrische Beleuchtung. 
Von Dr3ng. Berthold Monasch. 

Aunslandsberichte. S. 108. Italien. 

Kleinere Mitteilungen. 8. 106. 

Persönliches. 8. 106. Alfred Boettcher. 

Telegraphie und Signalwesen mit Leitung. 
8.106. Telegraphenwesen in Rußland. — Land - Tele- 
Sraphenkabel in England. 

Fernsprechen mit Leitung. 9. 106. Verkauf eines 
Orts-Fernsprechnetzes in England. 

Drahtlose Telegraphie und Telephonie. 
a, Neuer Wellenempfänger. — Drahtlose Telegra- 
Bi ie in Frankreich — Internationaler Vertrag zur 

gelung der drahtlosen Telegraphie.. — Drahtlose 
Telegraphie in Amerika, 
Jaamomaschinen, Transformatoren und 

N ubehör. 8.106. Über Kaskadenumformer. 

„ktrische Bahnen und Fahrzeuge. 8. 105. 
Früh für den ‚elektrischen Betrieb der Berliner 
He en — Elektrischer Betrieb auf Schweizer Haupt- 
$ = er — Die neuen preußischen Bau- und Betriebs- 
ers ten für Straßenbahnen mit Maschinenbetrieb. 

“trochemie und Akkumulatoren 8. 107. 
Tee von Det 
À enes. 8.107. Die - 

„anischen Elektrotechniker. Se EE ARAR 

Venne Sebrauchsmnster und Auszüge. 8. 107. 
apes Ba nten. 8. 111. Elektrotechnischer Verein 
nn gs-Dericht). — Verband Deutscher Elektrotechniker 

J ektrotechnischer Verein Karlsruhe). 

CH Ike und geschäftliche Nachrichten. 8. 113. Siemens 

Kırıem e A.-G. — Verschiedenes. 

Briefkasten 8- — Börsen-Wochenbericht. 8. 114. 

B. N. 114, 

Pragekasten. 8, 114 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 5. 
= ul _ı ee ee a en nn u aa A nt ee a 


Mittlere Licht- und Beleuchtungsstärken. 


on J. Herzog und CI. Feldmann. 


Als Grenzbegriff einer Kugel mit endlos 
abnehmendem Halbmesser, die von allen 
Öberflächenstellen gleich stark leuchtet, 
gelte ein gleichmäßig leuchtender Punkt. 
Sein Strömungsfeld ist der ganze von ihm 
als Mittelpunkt durchstrahlte Raum. Man 
mißt diesen Raum durch die Oberfläche 
einer Kugel vom Halbmesser eins. Ebenso 
wie man beim ebenen Winkel das Verhält- 
nis zum ganzen Kreisumfange benutzt, 
so läßt sich beim Raumwinkel das Ver- 
hältnis des entsprechenden Flächenstückes 
zur ganzen Kugeloberfläche 4 z zählen. 

Ein begrenzter Strahlenkegel vom Raum- 
winkel w (Abb. 1) schneide auf der Einheits- 
kugel eine Kappe ab, die durch ihre Höhe 
und den Umfang eines größten Kreises ge- 
messen wird. Ist « der ebene Winkel des 
Kugelausschnittes, so ergibt sich danach 


w = 2 r (1 — cos æ) = 4 n sin? ə ; 


Betrachtet man die Strömung nach einer 
bestiminten Richtung hin als in einem Raum- 
kegelchen durch die Grundfläche dw auf 
der Einheitskugel vor sich gehend, so wird 
das Verhältnis 


als Lichtstärke bezeichnet und in Hefner- 
Kerzen ausgedrückt. Es ist also der Licht- 


Abb. 1. 


strom d®=Jdw und der gesamte vom 
Punkte entsandte Lichtstrom 4 2 J Lumen. 
Der Lichtstärke 1 eines leuchtenden Punktes 
entsprechen also 47 = 12,56 Lumen. Auf 
einer Kugel vom Halbmesser r schneidet 
der Lichtstrom eines Kegelchens die Fläche 
r2.dw heraus. Der Strömung durch diesen 
Querschnitt entspricht nun eine r?-mal klei- 
nere Beleuchtungsstärke. DiesesEntfernungs- 
gesetz gilt, wie alle Elementargesetze, nur 
für ideale Fälle; in Wirklichkeit kann es nie 
streng zutreffen, weil der leuchtende Punkt 
ebenso wenig besteht, wie ein geometri- 
scher. Man hat es mit ausstrahlenden Kör- 
pern zu tun, die entweder nur von ihrer 
Oberfläche oder auch aus ihrem Innern 
heraus (oder nur aus den oberen Schichten) 
leuchten. Immer kann die leuchtende Ober- 
fläche, welche von der Strömung durch- 
setzt wird, den leuchtenden Körper er- 
setzen. Irgend eine den leuchtenden Kör- 
per umschließende, geschlossene Oberfläche 
wird, wenn von eigenen Widerstrahlungen 
abgesehen wird, eine Beleuchtung empfan- 
gen, welche dem gesamten Lichtstrom ® 
entspricht, sofern auf dem Wege zu ihr 
keine Schwächungen auftreten. Dies weist 
auf den Zusammenhang zwischen Licht- 
quelle und erzielbarer Beleuchtungsstärke E 
hin. Man versteht darunter den auf die 
Flächeneinbeit auffallenden Lichtstrom, also 


E= * und zählt sie in Meterkerzen oder 


Lux. Der erste Ausdruck ist älter und 


V 


NO | kw 


93 


mehr eingebürgert, obzwar er zu einer 
unrichtigen Auffassung verleitet. Er be- 
deutet nämlich jene Beleuchtungsstärke, 
welche mit der angegebenen Kerzenzahl 
nur in der Entfernung von einem Meter 
von der beleuchteten Fläche erzielbar ist. 

Ein ebenes kleines Flächenteilchen durch- 
strahle den ganzen Raum. Seine Ebene hal- 
biert den unendlichen Raum und begrenzt mit 
ihren beiden Seiten die Halbräume. Ist J die 
größte Lichtstärke nach den beiden Richtun- 
gen der Flächennormale hin, so ist nach 
dem Lambertschen Kosinussatze die um den 
Winkel æ von ihr abgeneigte Lichtstärke 
Jcosa. Der Lichtstärken- oder photometri- 
sche Körper besteht also hier aus zwei Be- 
rührungskugeln. Um den gesamten Licht- 
strom nach einer Seite zu finden, betrachte 
man vorerst eine kleine Lichtstrom-Zone der 
Einheitskugel E kg (Abb.2). Für sie ist mit 
der Höhe h=dcosa der Teilstrom 


d®=Jcosa.2rr1.dcose, 


woraus sich der gesamte einseitige Licht- 
strom m 


2 
®=2nJ[cosasinda=Jn 
ó 


ergibt. Anschaulicher lehrt dies die Abb. 2. 
Die Oberfläche der Einheitskugel läßt sich 
durch den Mantel des umschriebenen Zy- 
linders Z flächentreu abrollen. Der Licht- 
strom durch eine kleine Zone d® wird 
durch den Inhalt einer Schicht gemessen, 
die den abgewickelten Zonenstreifen 2 sv h 
zur Grundfläche und die Lichtstärke J cos æ 


J 


’ e 


ff 
080 


Abb. 2. 


zur Höhe hat. Die Summe dieser Schichten 
führt zum Inhalt des Prismas mit B D C als 
Grundfläche und A B als Höhe, also 


1 
g l.-J.2n=Jn. 


Die photometrische Kugel für die Licht- 
stärke J ist in der Abbildung mit Ph kg, für 
für J=1 als photometrische Einheitskugel 
Ph Ekg und die Kugel vom Halbmesser 1 
als Einheitskugel mit E kg bezeichnet wor- 
den. Die Zonenfläche der photometrischen 
Einheitskugel beträgt n h'. Die Differential- 
Höhen drücken sich wie folgt aus: 


h=dcosa, h'=-7 dcos 2a, 


woraus h' = 2h CO8 & 


folgt. Der Zonenwert æhħh' für die photo- 
metrische Einheitskugel geht damit in 
27 hcosaæ über. Daraus ersieht man, daß 
hier auch die Oberfläche der photometri- 
schen Einheitskugel den Lichtstrom un- 
mittelbar mißt. 

Denkt man sich nun die Lichtstärke 
eines leuchtenden Körpers nach allen Rich- 
tungen, oder weil ein Körper nach den 
Richtungen hin Seiten besitzt, also kurz 
allseitig, von einem Mittelpunkte O aufge- 
tragen, so erhält man seinen Lichtstärken- 
oder photometrischen Körper.!) Dem Strahle 

1) Dieser Ausdruck „allseitig* findet sich seit vielen 
Jahren in Uppenborns treffiirhem Kalender. Der Jahr- 
gang 1906 sagt bezüglich Scheinwerfer, 8. 134, 9. Z. v. oben: 
„Durch Verwendung von zwei Zerstreuungsgläsern hinter- 


einander. deren Wellen rechtwinklig stehen, erhält man 
ein allseitig zerstreutes sehr gleichförmiges Licht.“ 


5 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 5. 


31. Januar 1907, 


OP (Abb. 3) ist auf der Kugel vom 
Halbmesser 1 der Raumwinkel dœ zuge- 
wiesen, sodaß Jdw seinen Lichtstrom d @ 
mißt. Wird also die Oberfläche der Ein- 
heitskugel Ekg auf dem Zylinder Z durch 
wagrechte Schnitte abgebildet und hernach 
sein Mantel in die Ebene abgerollt, so wird 
das kugelförmige Netz der Längen und 
Breiten, wie in der Abb. 3 links ersicht- 
lich, durch ein quadratisches Netz ersetzt. 
Quadrate, welche zum Mittelpunkte dieses 
Netzes symmetrisch liegen, entsprechen 
einem Kugeldurchmesser. Der Rauminhalt 
der derart geschaffenen Säulchen mißt den 
Lichtstrom, und zwar den gesamten durch 
zweimalige Summierung. Durch die erste 
werden die wagrechten Schichten, durch 
die zweite deren Summe bestimmt. Je 
nach dem besonderen Falle empfiehlt es 
sich, die Reihenfolge dieser Zusammen- 
setzungen zu wechseln. Man benutzt dabei 
vorteilhaft Mittelwerte. Zum Beispiel würde 
man den Inhalt der in obiger Abbildung 


II A 
oa 
SAL 
YV 


mn 


Abb. 4. 


mitt bezeichneten wagrechten Schicht durch 
das Produkt des mittleren Wertes der be- 
züglichen Lichtstärken J mit 27% .d h finden. 

Ist der photometrische Körper ein Um- 
drehungskörper mit der Achse N N, wie im 
oberen Teile der Abb. 3, so werden die 
Längenschnitte alle gleich und das Zu- 
sammensetzen durch die gleichen Höhen 
der Säulchen einer Zone wird um eine 
Rechnungsstufe vermindert. Aus dem 
Längenschnitt, der als Lichtstärken-Kurve L 
bezeichnet werde, ermittelt sich nach dem 
Gesagten die Lichtstrom-Kurve RÆ durch 
Abtragen der bezieblichen Lichtstärken- 
Werte, wie dies noch deutlicher der Abb. 4 
zu entnehmen ist. Die Lichtstärken J' zu b', 
J" zu c¢', J" zud' wurden von den Punkten 
b", c", d” zur Kurve R abgetragen. Sie 
wird dem Urheber gemäß die Rousseausche 
genannt. Um ihre Fläche ® zu bestimmen, 
kann die Summen- oder Integralkurve S 
dienen. 

Bei der Beurteilung der nützlichen Wir- 
kung einer Lichtquelle werden je nach der 


Su. 
K— A, / 


Verwendungsweise einzelne Flächenstücke, 
Linien oder Stellen (Punkte) des photo- 
metrischen Körpers besonders beachtet. So 
namentlich bei symmetrischer Form seine 
Symmetrieschnitte, oder bei unregelmäßiger 
Gestalt überhaupt wagrechte und lotrechte 
Mittelschnitte.e In diesen Linien schenkt 
man wieder einzelnen Richtungen beson- 
dere Aufmerksamkeit oder sucht für sie 
Mittelwerte auf. Es wird ferner dem oberen 
oder unteren Strahlengebiete nachgegangen 
und dieselben Wertbestimmungen von 
Höchst-, Tief- und Mittelbeträgen vorge- 
nommen. Außerdem aber wird zum besse- 
ren Vergleich der Lichtquellen unterein- 
ander Bezug auf eine gleichmäßig leuch- 
tende punktförmige Quelle genommen, die 
gleichen Lichtstrom besitzt und entweder 
nach dem ganzen oder halben Raum zu 
wirken vermag. Man wird so auf die mitt- 
lere räumliche oder halbräumliche Licht- 
stärke geführt. Oft trifft man für die 
sphärische und hemisphärische Lichtstärke, 


wie Uppenborn im „Journal für Gasbe- 
leuchtung und Wasserversorgung“ vom 
24. III. 1905 bemerkt, falsche Definitionen, 
indem als Maß der Rauminhalt oder die 
Oberfläche des photometrischen Körpers 
angenommen werden. 

Der photometrische Körper einer gleich- 
mäßig leuchtenden Öberfläche F ist da- 
durch bestimmt, daß Strahlen r gleich dem 
Produkte aus der konstanten Flächenhelle e 
mit der scheinbaren Größe Frp der Ober- 
fläche genommen werden. F, ist die Parallel- 
projektion von F senkrecht zur Richtung 
von r. Jedem Flächenteilchen f, entspricht 
bei nach außen gekrümmten geschlossenen 
Flächen ein zweites f}, und jedem Strahl r, 
des photometrischen Körpers ein symme- 
trischer und gleichgroßer r,=fse. Jede 
durch die Strahlenspitze des photometri- 
schen Körpers gehende Ebene bestimmt für 
die leuchtende Oberfläche zwei gleichgroße 
Lichtströmungen. Ist die Ebene wagrecht, 
so scheidet sie die untere Lichtströmung 
von der oberen. Die mittlere Lichtstärke 


ee wu ee 
der ganzen Strömung bezogen auf die 
ganze Einheitskugel ist: 

m. 

An 

und die mittlere Lichtstärke der halben 
unteren Strömung auf die Einheitskugel ist: 


‚= 


das heißt, der Mittelwert der räumlichen 
Lichtstärke ist bei gleichmäßig leuchtenden 
geschlossenen und nach außen gekrümmten 
Oberflächen gleich der halbräumlichen.) 

Der photometrische Körper einer zu- 
sammengesetzten Oberfläche fügt sich aus 
denen ihrer Einzelteile durch Addition der 
bezüglichen Strecken auf demselben Strahl 
zusammen. Den Licht-Überdeckungen von 
fremden oder eigenen Flächenstücken kann 
man leicht nachgehen, während von der 
Rückstrahlung an Einbuchtungen meist abge- 
sehen werden muß. Die Bildung eines photo- 
metrischen Körpers lehrt auch die Zerlegung 
der tatsächlich aufgenommenen Lichtvertei- 
lungen. Bei Glühlampen hat man faden- 
förmige Lichtquellen, und man kann für sie 
vom Zylinder als kleinem Fadenteilchen aus- 
gehen. Bei den Lichtbogen dagegen wird 
man die photometrischen Körper der beiden 
Elektroden mit dem der Gassäule zusammen- 
setzen, wozu außer der glühenden Krater- 
Kreisscheibe noch ihr Zylinder in Betracht 
kommt. 

Beim gewöhnlichen Gleichstrom-Bogen 


(f ARPER 
KK N 
n 


Abb. 5. 


glüht namentlich die größere positive Elek- 
trode, während die negative und die Gas- 
säule in ihrer Lichtwirkung zurücktreten. In 
Abb. 5 ist die Lichtausstrahlungs - Kurve 
punktwei.e als scheinbare Größe der leuch- 
tenden Elektroden unter Berücksichtigung 
der Abblendung durch die Kohlenstäbe 
durchgeführt. Die untere Lichtstärke 0: 
wurde beispielsweise gefunden, indem mal 
die Schattenfläche X um den Schatten der 
unteren Kohle mkn verminderte und mit 
dem Kosinus des Neigungswinkels gegen 
die Ebene E multiplizierte. Die Linien 04, 
OB und OC, OD geben die Halbschatten: 
Grenzen an, während AC und BD den 
Kernschatten und damit die Berührung® 
linien Oa, Ob für den oberen Kurventeil 
angeben. Der Unterschied in den ganzen 
Kreisflächen K und k führt zum ER 
Kurvenpunkt Q, während eine unendlie" 
kleine Strahlabweichung schon den nu 
auftreten läßt, bei dem die Schattengröße 


) Dr.H. Heimann, „ETZ* 1906, S. 380. 


> 


EN 


31. Januar 1907. 
Q, = Fläche mC’kı der unteren Kohle in 
Abzug gebracht ist. In Abb. 6 ist noch 
die zylindrische Gassäule berücksichtigt 
worden. í 

Betrachten wir nun die B@leuchtungs- 
stärken, welche eine zentrale Strömung 
von L aus auf einer wagrechten Ebene er- 
zeugt. Die Entfernung dieser Ebene vom 
leuchtenden Körper sei im Vergleich zur 
Ausdehnung der Lichtquelle verhältnismäßig 
groß, wie es die Anwendung des photo- 
metrischen Körpers bedingt. Bei der ge- 
ringen Genauigkeit, mit der solche Berech- 
nungen im allgemeinen für die Praxis der 
Beleuchtungstechniker wegen sonstiger un- 


Abb. 6. 


bekannter Umstände getordert werden kön- 
nen, ist jene Beschränkung meist belanglos. 
Nur bei der Photometrie selbst ist sie zu 
berücksichtigen. Die Beleuchtungsstärke E 
ist in einer Entfernung r von L= 4 . Zer- 
legen wir sie in eine lotrechte und wagrechte 
Komponente, Abb. 7, wobei jene für wag- 
rechte, diese für die lotrechte Ebene gilt, so 
hat erstere den Betrag Eu = (=) cosæ. Ihr 
entspricht der Lichtstrom d® = Ev . d f, also 
sie wird durch den Inhalt eines Säulchens 


Abb. 7. 


mit der Grundfläche df und der Höhe Ev 
dargestellt. Der gesamte Lichtstrom gibt 
dann als [E»df den prismatischen Körper, 
dessen Grundfläche f ist. Seine Hoch- und 
Tiefpunkte Emax. und Emin, geben Sonder- 
werte der Beleuchtungsstärke an, und 
messen die größte Verschiedenheit in der 
Helle, und sein Inhalt geteilt durch die 
Grundfläche muß den Mittelwert Em be- 
deuten. Dieser Inhalt ist dem empfangenen 
Liehtstrome gleich. Dieser Lichtstrom ist 
aber gleich, von Zwischenverlusten ab- 
sehend, dem von der Lichtquelle in den 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 5. 


zur Fläche f gehörigen Raumwinkel œ ent- 
sandten.!) Man erhält demnach auch: 


Fo foo T 


das heißt, die erzeugte mittlere Beleuch- 


tungsstärke Em kann aus der entsandten 
mittleren Lichtstärke Jm bezogen auf den 
zugehörigen Raumwinkel œr gerechnet wer- 


den. Dieser Satz zeigt die Notwendig- 
keit, für die mittleren Lichtstärken’ 
scharfe Bezeichnungen hinsichtlich: 
ihres zugehörigen Raumwinkels ein- 


zuführen. Es ist dies noch durch folgen- 
den Umstand gefordert. Die Fläche f erhält 


außer dem unmittelbar zugewendeten Lichte” 


aus dem Ranmwinkel ~œ auch von der Licht- 
quelle L anderes geborgtes Licht außerhalb 
von w durch Räckstrahlung an anderen 
Flächen. 
kommen noch diese Ergänzungen hinzu. 
Die Beziehung zwischen Beleuchtungs- 
stärke und Lichtstärke erfordert demnach 
immer die Trennung des Raumwinkels @y 
und seiner Ergänzung zum vollen Aus- 


strahlungswinkel der Lichtquelle. Hat die 


Lichtquelle eine allseitige Ausstrahlung von 
47% Jm Lumen und kommen unmittelbar auf 
die Fläche f Jm,» œf = Emf Lumen, ferner 
zusätzlich auf Umwegen über Nachbarflächen 


die ganze restliche Strömung vom Raum- 


winkel (4x7 — w) mit den Schwächungszahlen 
Z, so wird die mittlere ergänzende Beleuch- 
tungsstärke Em' Zu 
Em f= 7 . Ja w. w' + zZ" . Im or . w" + ie 
betragen, wobei w + w" +... =4n — ar ist. 
Daraus ergibt sich auch, daß selbst für 
Lichtquellen, die ihr Licht nur halbseitig 
oder in den Halbraum senden, die mittlere 
Lichtstärke, bezogen auf die Halbkugel, 
für die Bestimmung der Beleuchtungs- 
stärken nicht ausreicht. Ihre große Bevor- 
zugung scheint auch von diesem Stand- 
punkte aus nicht gerechtfertigt zu sein, eben- 
sowenig wie sie beim wirtschaftlichen Ver- 
gleich der Lichtquellen untereinander er- 
schöpfend sein kann, wie Ulbricht und 
Wedding hervorgehoben haben. | 
Die Gl. (I) lehrt zum Schlusse auch die 
mittlere Beleuchtungsstärke eines ebenen 
Flächenstückes zu ermitteln, wenn der photo- 
metrische Körper dadurch gegeben ist, daß 
in jeder Masche der Einheitskugel die be- 
zügliche Lichtstärke eingetragen wird. Das 
Flächenstück wird dann zentral auf die 
Einheitskugel projiziert. Die konstruktive 
Durchführung kann durch einmalige winkel- 


treue Abbildung der so bezifferten Einheits- 


kugel wesentlich erleichtert werden. Dabei 
muß das gegebene Flächenstück auf das 
Kartenbild des photometrischen Körpers 
übertragen werden. 


Zusammenfassung. 

Licht- und Beleuchtungsstärken sowie der 
photometrische Körper werden in bekannter 
Weise erklärt, .und die beiden ersteren durch 
den Raumwinkel nach ihren Mittelwerten zu- 
einander in Beziehung gebracht. Es ergibt 
sich, daß weder die allseitige oder räumliche, 
noch die halbseitige oder halbräumliche mitt- 
lere Lichtstärke allein diesen Ergebnissen Rech- 
nung tragen können, sondern die Kenntnis des 
ganzen photometrischen Körpers für die Be- 
leuchtungspraxis fordern. Da die mittlere Licht- 
stärke, bezogen auf die untere Hälfte der Ein- 
heitskugel, die „hemisphärische“, auch in bezug 
auf die Wirtschaftlichkeit der Quellen nicht er- 
schöpfend sein kann, ist ihre ausschließliche 
Berücksichtigung in den Normalien des Ver- 
bandes Deutscher Elektrotechniker keineswegs 
zutreffend. Zum Schlusse wird guf eine allge- 
meine Methode hingewiesen, die mittlere Be- 


leuchtungsstärke mit Hilfe eines Kartenbildes. 


der Einheitskugel zu ermitteln. | 


1) Dieser Satz deckt sich mit dem von Lambert 

egebenen über den gleichwertigen Ersatz leuchtender 

Flächen in A. Beer. „Grundriß des Fnotomeltischen Kal- 
kül“, 1864, oder P. Högner, „Lic 
leuchtung“, 1906. 


Zu den Beleuchtungsstärken Ee.. 


tstrahlung und Be- 


96. 


a E E E E EE 
Elektrische Kraft und Durchschlagsfestigkeit 
in zwei hintereinander geschalteten Isolier- 
l stoffen. 
Von Dr. Gustav Benischke. | | 


Zur Isolierung sehr hoher Spannungeh 
empfiehlt sich die Anwendung zweier ver-. 


‚schiedener Isolationsschichten, die in bezug 
auf die Richtung der elektrischen Kraft- 


linien hintereinander ‘geschaltet sind. Das 
hat sich besonders bei Porzellandurchfüh- 
rungen bewährt. Versuche, die ich vor 
längerer Zeit angestellt habe, haben gezeigt, 
daß bei Verwendung zweier ineinander ge-. 
steckter Rohre — eines aus Porzellan und 
eines aus Stabilit — eine bessere Isolierung 
erzielt wird, als wenn man zwei Porzellan- 
rohre von gleicher Gesamtstärke verwendet. 
Selbst das beim Porzellan schon weit 
unter der Durchschlagsspannung auftretende 
Glimmlicht (vgl. „ETZ“ 1906, S. 9, Abb. 10) 
läßt sich dadurch beseitigen. Seitdem 
werden bei der Allgemeinen Elektricitäts- 


Gesellschaft in gewissen Fällen ineinander- 


geschobene Mikanit- und Porzellanzylinder 
verwendet und die Porzellandurchfübrungen 
bei Stromwandlern und Ölschaltern für sehr 
hohe Spannungen in Stabilitbuchsen einge- 
setzt (vgl. „ETZ“ 1906, S. 741, Abb. 7), oder 
die ganze Deckplatte wird aus Stabilit an- 
gefertigt. 

-Aus einem neuerlichen Anlasse habe 
ich die dabei obwaltenden Verhältnisse 
theoretisch untersucht. Nach der Ionen- 
theorie ist es die elektrische Kraft, 
welche Veranlassung gibt, daß die neutralen 
Atome durch den Stoß freier Elektronen in 
ihre positiven und negativen Hälften zer- 
spalten werden und dadurch nach Über-. 
schreitung einer gewissen Grenzspannung 
einen Übergang :der Elektrizität in Form 
von Glimmlicht oder Funken bewirkt. Eine. 
an allen Stellen gleiche elektrische Kraft 
berrscht nur im homogenen Felde. Wir 
betrachten daher zwei von parallelen 
Ebenen begrenzte Isolierstoffe, von der 
Dicke a beziehungsweise a’, mit den Di- 
elektrizitäts-Konstanten 9 beziehungsweise 
%', die sich zwischen zwei leitenden Flächen 


C - C 
N NER N . NN 
INNEN N No SN 
RANDDAL 
TITTEN SIINIISIIN LI NSR B 


2 ALL SEAL ALEA HL, ARE 
2 AA ST, ZUG LTE SELF 
Al A i PAEA BP A, KILELEF LPEE 2 


Abb. 8. 


AA und CC befinden (Abb. 8). Sind die Po- 
tentialwerte dieser Flächen U, beziehungs- - 
weise U,, und ist E die Spannung, an welche 
sie angeschlossen sind, so ist ` 


U, — U = E. 


Da ein homogenes Feld vorausgesetzt 
ist, so ist die Trennungsfiäche B zwischen 
den beiden Isolierstoffen eine Niveaufiäche 
mit dem noch unbekannten Potentialwerte 
U,. Die elektrische Kraft ist definiert durch 
das Potentialgefälle in der Richtung der 
Kraftlinien.. Da das Feld homogen ist, ist 
das Potentialgefälle gleich der Differenz 
zweier Niveauflächen dividiert durch ihren 
Abstand. Mithin ist die elektrische Kraft 
im unteren Isolierstoff: E 2 


U, — U 
Dem an el 


und die elektrische Kraft im oberen Isolier- 
stoff: 
U, — U, 

Be 


oder 


96 


mn m e 


Durch Addition dieser beiden Gleichun- 
gen ergibt sich: 


U —U=E=a9+ae9 ..0@ 


Nach einem Gesetze der Elektrostatik 
gilt folgende Beziehung zwischen den elek- 
trischen Kräften und den Dielektrizitäts- 
Konstanten, wenn die Kraftlinien senkrecht 
zur Trennungsfläche der beiden Stoffe 
stehen, wie es hier der Fall ist: 


FH=3G ..... (3 


Aus den beiden letzten Gleichungen er- 
geben sich nun die elektrischen Kräfte wie 
folgt: 


E 
F EEE 
a+ a' en, 
3 
E 
ee. 
a+ta 
iv. 


Man erkennt daraus, daß bei gegebener 
Spannung E und bei gegebener Gesamt- 
dicke beider Stoffe a+-a' die elektrischen 
Kräfte sowohl von den beiden Dielektrizi- 
täts-Konstanten als auch von dem Ver- 
hältnis der einzelnen Dicken «a und a‘ ab- 
hängen. 

Wir betrachten als Beispiel den Fall, 
daß sich zwischen zwei leitenden Flächen 
im Abstande a+t.a' zunächst nur Luft be- 


findet. Dann ist die elektrische Kraft v 
in diesem Luftzwischenraum: 
E 
= Ta (6 


Wird nun eine Glimmer- oder Porzellan- 
platte von der Dicke a, deren Dielektrizitäts- 
Konstante (ungefähr) 3=6 ist, dazwischen 
geschoben, so ist die elektrische Kraft in 
dieser Platte: 


E 
9= a+6a' 


und in dem verbleibenden Luftzwischen- 
raum von der Dicke a': 


E 
ger g 


ae 


weil die Dielektrizitäts-Konstante der Luft 
3' list. Man ersieht daraus, daß durch 
das Einschieben der Platte von höherer 
Dielektrizitäts-Konstante in dieser Platte 
eine Verkleinerung, in dem verbleiben- 
den Luftraum dagegen eine Vergröße- 
rung der elektrischen Kraft gegenüber dem 
früheren Zustande (Hə) stattgefunden hat. 

Es sei z. B. der Abstand der beiden 
leitenden Flächen a+a' = 1 cm, und es 
werde eine Glimmer- oder Porzellanplatte 
von a=0,l cm eingeschoben, sodaß der 
verbleibende Luftzwischenraum «' =0,9 em 
ist. Die Spannung sei 


E = 100 elektrostat. Einheiten (= 30 000 Volt). 


Dann ist vor Einschieben der Platte: 


100 
Nez 1 -=z100, 


hingegen nach dem Einschieben der Platte 
in dieser Platte: 


100 
3 = Ba — 189 
9= 9148.09 7 1 
und im Luftzwischenraum: 
0,9 + 6 


Durch das Einschieben der Platte ist 
also die elektrische Kraft und dadurch das 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 6. 


Leitungsvermögen im Luftzwischenraum 
größer geworden. Damit aber eine Glimm- 
oder Funkenentladung zwischen den beiden 
leitenden Flächen tatsächlich stattfinden 
kann, muß die Elektrizität auch durch die 
eingeschobene Platte hindurchgehen können. 
Hier ist aber die elektrische Kraft so gering 
(18,2), daß dies ausgeschlossen ist. Darin 
liegt also die bessere Isolierung, die man 
durch das Einschieben einer Platte von an- 
derer Dielektrizitäts- Konstante erreicht. 
Eine bessere Isolierung wird selbst dann 
erreicht, wenn die Durchschlagsfestigkeit 
der eingeschobenen Platte für sich allein 
geringer ist als die der Luft, weil die elek- 
trische Kraft in der Platte bei diesem Bei- 
spiel nur ein Fünftel von der der Luft 
allein beträgt. Theoretisch wird die Iso- 
lierung umso besser, je dünner die Platte 
ist, weil sich die elektrische Kraft asympto- 


tisch dem Werte E = 16,6 in der Platte, 


und dem Werte 1% = 100 im Luftzwischen- 
raum nähert. Praktisch aber kommt man 
bei dünner werdenden Platten zu einer 
Grenze, wo die Durchschlagsfestigkeit plötz- 
lich null wird, weil leitende Teilchen oder 
größere Poren zutage treten, die sich über 
die ganze Dicke der Platte erstrecken. 

Untersuchen wir jetzt den Fall, daß die 
Porzellanplatte eine Dicke von a= 0,9 cm 
hat, sodaß nur ein Luftzwischenraum von 
a'=0,1 em bleibt, so ist die elektrische 
Kraft in der Platte: 


100 
9=09+6.01 866 


und im Luftzwischenraum: 


100 


0,1 + T 


U 


= 400. 


Wäre dagegen der ganze Raum zwi- 
schen den leitenden Flächen von einer 
1 cm dicken Porzellanplatte ausgefüllt, so 
wäre die elektrische Kraft in ihr: 


Jetzt ist also die elektrische Kraft in 
dem Luftzwischenraum so groß (400), daß 
die Luft gut leitend wird. Dagegen ist die 
elektrische Kraft in der Porzellanplatte er- 
heblich niedriger, als wenn der ganze Raum 
mit Porzellan ausgefüllt wäre. Also auch 
da ergibt sich durch die Verwendung zweier 
Isolierstoffe von verschiedener Dielektrizi- 
täts-Konstante eine Verbesserung der Iso- 
lierung. Sind aber die Dielektrizitäts-Kon- 
stanten einander gleich: 9 = 9%‘, so ist 


a E 
9=p = ppa 
dadurch würde also keine Veränderung der 
elektrischen Kraft erzielt. Eine Verbesse- 
rung der Isolierung durch Einschiebung 
einer solchen Platte wird dann nur erreicht, 
wenn ihre Durchschlagsfestigkeit trotz 
gleicher Dielektrizitäts-Konstante größer ist. 
Sind die leitenden Flächen keine ebe- 
nen, sondern Kunzentrische, wie bei einem 
Kabel, so nimmt die Kraftliniendichte und 
daher auch die elektrische Kraft gegen den 
Mittelpunkt zu (Abb. 9). Die Beanspruchung 
eines einzigen, den Raum ausfüllenden Iso- 
lierstoffes nimmt also nach innen zu. Bei 
zwei Isolierschichten ergibt sich aus den 
Gl. (4) und (5) und aus den obigen Bei- 
spielen, daß die Beanspruchung noch un- 
gleichmäßiger wird, wenn der Stoff mit der 


— 


1) Dio elektrische Kraft y ist hierbei dieselbe, als 
wenn der ganze Raum mit Luft erfüllt ist, weil die Spa n- 
nung E konstant ist. Nur bei konstanter Elektrizitäts- 
menge Bann! die elektrische Kraft von der Dielektrizitäts- 
Konstante ab. 


31. Januar 1907, 


—— e 


kleineren Dielektrizitäts-Konstante innen 
liegt, daß sie aber gleichmäßiger wird, wenn 
der Stoff mit der größeren Dielektrizitäts- 
Konstante innen liegt. 


Verlaufen die Kraftlinien nicht senk- 
recht zur Trennungsfläche, so treten anstelle 
der Gl. (3) die beiden folgenden: 


$ _ sine‘ ö 
Tsina tr. 
ga _ v 

tg æ' T g . . . . . (8 


wobei œ und «' die Einfallswinkel der Kraft- 
linien in den beiden Stoffen bedeuten. Die 
elektrische Kraft in jedem der beiden Stoffe 
hängt dann nicht nur von der Dicke der 
Schichten und den Dielektrizitäts-Konstanten, 
sondern auch vom Einfallswinkel ab. 
Voraussetzung für die vorstehende Be- 
trachtung ist, daß die beiden Stoffe wirk- 
liche Isolatoren von homogener Be- 
schaffenheit sind, das heißt daß sie kein 
merkliches metallisches oder elektrolytisches 
Leitungsvermögen und keine merklichen 
Poren haben. Hat aber einer der beiden 
Stoffe ein merkliches Leitungsvermögen. 
so nimmt die Fläche B (Abb. 8) das Po- 
tential jener leitenden Fläche an, mit der 
der betreflende Stoff in Berührung steht, 
z. B. A. Dann ist U,— U,=E und daher 
die elektrische Kraft in dem anderen Stoffe 


N = = . Vor dem Einbringen dieses Stoffes 


E 
ata' Das 


Einbringen eines solchen Stoffes bedeutet 
also eine umso größere Steigerung der 
elektrischen Kraft in dem anderen, je 
dicker die Platte ist. Erfahrungsgemäß ist 
die Oberflächen - Leitung jener Stoffe, an 
denen sich leicht Feuchtigkeit nieder- 
schlägt, sehr groß; bei Glas so groß, dab 
die Glasplatten und Glasfüße der Influenz- 
Elektrisiermaschine sorgfältig lackiert wer- 
den müssen, um überhaupt brauchbar zu 
sein. Reiger!) konnte unmittelbar nach- 
weisen, daß die Oberfläche einer an emer 
Kondensatorplatte anliegenden Glasplatte 
nach einigen Minuten dasselbe Potential an- 
nimmt wie jene. Vermeiden läßt sich das 
nur, wenn die Glasplatte mit keiner der 
beiden Platten in Berührung ist. Aber. auch 
bei Hartgummi, Wachs, Siegellack, Glimmer 
konnte Reiger eine lichtelektrische Zer- 
streuung nachweisen, was nur möglich ist, 
wenn die Oberfläche dieser Stoffe dasselbe 
Potential angenommen hat wie die anlie- 
gende Kondensatorplatte. Glücklicherweise 
hört diese Gleichheit des Potentials wegen 
des bedeutenden Spannungsabfalles sofor! 
auf, wenn nur der geringste Strom über- 
geht. Ohne diesen glücklichen Umstand 
würde wohl durch das Einschieben eine 
solchen Stoffes die oben erörterte Ver- 
besserung der Isolierung nicht eintreten. 
sondern nur eine Verschlechterung. l 

Die schlimmsten Folgen hat eine lei- 
tende Linie, z. B. eine leitende Pore, welche 
die eingeschobene Isolierplatte durchsetzi 
Nicht nur daß dadurch das ganze Potential 
gefälle auf den anderen Stoff kommt, ne 
dern es tritt auch eine derartige Verän Er 
rung des elektrischen Feldes ein, dab 2 
Kraftlinien wie von einer leitenden Spitze au? 


war die elektrische Kraft Ďe = 


1) Annalen d. Phys. 17, 1905, S. 98. 


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31. Januar 1807. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Hei 6. 


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geben (Abb.10). In der Nähe dieser Spitze ist | nur von diesen beiden Kranen gesprochen 


dann die elektrische Kraft bedeutend größer 
als bei einem homogenen Felde. Daraus 
erklärt sich ja auch die oft beobachtete 


Tatsache, daß die meisten Durchschläge auf 
vorhandene oder allmächlich entstandene 
Poren zurückzuführen sind. 


Zusammenfassung. 


Sind zwei lIsolierstoffe von verschiedener 
Dielektrizitäts- Konstante hintereinander ge- 
schaltet, so ist die elektrische Kraft in dem 
Stoffe mit der kleineren Dielektrizitäts - Kon- 
stante größer, in dem Stoffe mit der größeren 
Dielektrizitäts-Konstante kleiner, als wenn der 
ganze Raum von einem einzigen homogenen 
Stoffe ausgefüllt ist. Die gesamte Durchschlags- 
festigkeit ist größer, als wenn der ganze Raum 
von einem einzigen Stoff ausgefüllt ist. 

Bei Kabeln, welche konzentrische Schichten 
verschiedener Dielektrizitäts - Konstante ent- 
halten, wird die durch die geometrische Form 
bedingte Ungleichheit der elektrischen Kraft 
kleiner, wenn der Stoff mit der größeren Dielek- 
trizitäts - Konstante innen liegt und umgekehrt. 

Hat einer der beiden Isolierstoffe ein merk- 
liches Leitungsvermögen, so tritt eine erheb- 
liche Verschlechterung der gesamten Durch- 
schlagsfestigkeit ein, weil dann das ganze Po- 
tentialgefälle auf den anderen Stoff kommt, und 
dadurch die elektrische Kraft größer wird, als 
wenn der ganze Raum von diesem Stoff ausge- 
füllt ist. 


— 


Die Bayerische Jubiläums-Landes-Ausstellung 
in Nürnberg 1906. 
(3. Bericht.)!) 
Von A. Hundt, Nürnberg. 


Elektrisch betriebene Krane. 


Die Hebezeuge haben auf der Aus- 
stellung keine große Vertretung gefunden. 
Abgesehen von drei Personenaufzügen für 


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die beiden Aussichtstürme und die: Wasser- 

Rutschbahn sind nur der große Laufkran in 

der Maschinenhalle und ein Vollportalkran 

„emerkenswert. Dementsprechend soll hier 
) Biehe auch „ETZ* 1906, 8 650, 1200. 


werden. 


a) Der Dreimotoren-Laufkran in der 
Maschinenhalle. (Abb. 11.) 


Der im Mittelschiff angeordnete, mit 
Gleichstrom von 220 V betriebene Lauf- 
kran für 20000 kg Tragkraft und 22,8 m 
Spannweite, welcher für die Aufstellung 
der Maschinen diente, wurde seitens der 
Vereinigten Maschinenfabrik Augsburg und 
Maschinenbaugesellschaft Nürnberg A.-G. 
in Nürnberg und der Siemens-Schuckert- 
werke ausgestellt. Nach Schluß der Aus- 
stellung und Beendigung des Abbruches 
der Maschinen wird der Kran in einer 
Gießerei verwendet werden. Die Trieb- 
werke des Kranes sind daher so kräftig 
gebaut, daß nach Verkürzung der Kran- 
brücke auf 19,5 m die Tragfähigkeit 30 000 kg 
beträgt. 

Die beiden Hauptträger des in Abb. 12 
bis 14 dargestellten Kranes sind in Eisen- 
fachwerk ausgeführt; sie besitzen geraden 
Obergurt und parabolisch gekrümmten 
Untergurt. Die beiden äußeren Gitterträger 
der Kranbrücke dienen als Hilfsträger für 
die Laufstege und sind zur seitlichen Ver- 
steifung mit den Hauptträgern durch Streben 
verbunden. 

Die Kranbrücke ruht auf vier in den 
Endquerträgern gelagerten Laufrädern. Der 
Führerkorb ist, wie allgemein üblich, unter- 
halb eines Laufsteges am Ende der Kran- 
brücke aufgehängt. 

Die Laufkatze, deren konstruktive Einzel- 
heiten aus Abb. 15 bis 17 ersichtlich sind, 
wird aus einem kräftigen Rahmen von 7-för- 
migen Querschnit gebildet, auf welchem das 
Triebwerk übersichtlich und gut zugänglich 
angeordnet ist, derart, daß eine gleichmäßige 
Lastverteilung erreicht wurde. 

Das Hubwerk besteht aus einem Gleich- 
strom-Motor mit Hauptstrom-Wicklung von 
30 PS, bei 800 Umdr/Min, welcher mit einem 
eingängigen, in Öl laufenden Schneckenge- 
triebe gekuppelt ist, und zwei Seiltrommeln, 
die mittels einfachen Zahnrad-Vorgeleges von 
der Schneckenrad-Welle angetrieben wer- 
den. Die beiden Seiltrommeln sind mit links- 


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Dreimotoren-Laufkran in der Maschinenhalle. 
Abb. 11. 


und rechtsgängigen Nuten zu Aufnahme 
der Tragseile versehen. Die Last hängt an 
einer Flasche mit vier losen Rollen in zwei 
doppelten Seilschlingen, die über zwei 
Rollen einer, unter der Katze aufgehăängten 


—— 


Flasche und über eine Ausgleichsrolle führen. 
Hierdurch wird die Last auf acht Seilquer- 
schnitte verteilt, außerdem eine Übersetzung 
von 1:4 erreicht und ein einseitiges Wenden 
der Last vermieden. Die Kupplung zwischen 
Motor und Schneckenwelle ist als Brems- 
scheibe ausgebildet, auf welche eine kräftige 
Backenbremse wirkt, deren Bremsgewicht 
mittels eines Elektromagneten gelüftet wird. 

Dieser Bremsmagnet ist mit einem Knie- 
hebel-Mechanismus versehen, durch dessen 
veränderliche Übersetzung zwischen Kraft 
und Last erreicht wird, daß trotz der mit 
dem Hub stark veränderlichen Anzugskraft 
des Magneten an dem Angriffspunkte des 
Bremsgestänges eine konstante Zugkraft 
geäußert wird. Außerdem wird bei dieser 
Anordnung, sowohl beim Anziehen wie beim 
Loslassen des Magnetankers, eine genügende 
mechanische Dämpfung erreicht, ohne hierzu 
empfindliche Luft- oder Ölpumpen verwen- 
den zu müssen. 

Eine Reibungsbremse für das Senken 
der Last ist nicht vorhanden, und es erfolgt 
das Abbremsen derselben mittels elektri- 
scher Senk-Bremsschaltung, bei welcher der 
Motor als Hauptstrom-Dynamo auf Wider- 
stände arbeitet. Hierbei erhält die Wick- 
lung des Motors in der ersten Senkstelluug 
unter Vorschaltung der Anlaßwiderstände 
einen kräftigen Stromstoß aus dem Netz, 
wodurch sich der Motor augenblicklich als 
Stromerzeuger erregt, und die Last vom 
ersten Augenblick an elektrisch gehalten wird. 
In den übrigen Senkstellungen wird zwecks 
Stromersparnis die Fremderregung abge- 
schaltet. Durch Anderung der im Anker- 
kreise liegenden Widerstände wird die 
Senkgeschwindigkeit der Last geregelt. Die 
einzelnen Schaltungen sind in Abb. 18 dar- 
gestellt. Für das Ablassen des leeren 
Hakens sind noch zwei Schaltstellungen 
vorgesehen, bei denen der Motor mit vor- 
geschalteten Widerständen für Abwärts- 
bewegung eingeschaltet wird. Der Strom 
für den Bremsmagneten, welcher mit dem 
Anker des Hubmotors parallel geschaltet 
ist, fließt zusammen mit dem Ankerstrom 
durch die Magnetwicklung desselben, hier- 
durch wird das Feld des Motors auch 


in allen Senkstellungen außer l schwach 
fremderregt, um beim Rückgang von den 
Stromstoß- auf die Senk-Bremsstellungen 
eine sicher wirkende Abbremsung der Last 
zu erzielen. 


98. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. 


Wie aus Abb. 18 ersichtlich, ist der 
Steuerschalter für sieben verschiedene Hub- 
geschwindigkeiten eingerichtet, zu diesem 
Zwecke sind vier Anlaßwiderstände W,, W,, 
W, und W, vorhanden, welche allmählich 
bis auf W, kurzgeschlossen, hierauf unter- 
einander parallel geschaltet und schließlich 
vollständig kurzgeschlossen werden. 

Der Katzen-Fahrmotor ist ebenfalls mit 
Reihenwicklung versehen und leistet 6,5 PS 
bei 1000 Umdr/Min. Er arbeitet mittels 
Schneckengetriebes auf eine Vorlegewelle, 
welche mittels Stirnrädern auf zwei Lauf- 
räder der Katze arbeitet. Die Schaltung 
des Fahrschalters ist in Abb. 19 dargestellt; 
es sind für jede Fahrtrichtung fünf Ge- 
schwindigkeitsstufen vorgesehen und in der 
Mittelstellung der Schaltwalze Bremsschal- 
tungen,.bei welchen der Motor als Dynamo 
auf Widerstände arbeitet, angeordnet. Be- 
merkenswert ist bei dieser Schaltung, daß 
die Bremsstellungen, obwohl es sich um 
einen Reihenschluß-Motor handelt, bei dem 
für die verschiedenen Drehrichtungen die 
Ankerpole umgetauscht werden müssen, 
doch für beide Drehrichtungen gemeinsam 
benutzt werden können. Dies ist durch 
einen, nur in den Bremsstellungen B,, Bo, 
B, stromführenden Umschalter erreicht, 
welcher bei Einschaltung in einem be- 
stimmten Drehsinne die Bremsschaltung 
für diesen Drehsinn vorbereitet. Diese An- 
ordnung hat den großen Vorteil, daß ein 
Überschalten der Bremsschaltung vermie- 
den wird. 

„Für das Kranfahren ist in der Mitte der 
Kranbrücke auf einem der Laufstege 
ein Reihenschluß-Motor von 25 PS bei 
700 Umdr/Min vorhanden, welcher mittels 
doppelten Zahnrad-Vorgeleges die Laufräder 
der Kranbrücke antreibt. Auf der Achse 
des Motors ist eine Kniehebel-Backenbremse 
angeordnet, deren Bremsgewicht während 
der Fahrt durch einen Elektromagneten 
gelüftet wird. -` 

Der Steuerschalter für den Kran-Fahr- 
motor ist durch ein Universalgelenk mit 
demjenigen für das Katzenfahren verbunden, 
es werden beide durch einen gemeinschaft- 
lichen, senkrechten Hebel gesteuert (siehe 
Abb. 20), und es entspricht hierbei die Be- 
wegungsrichtung des Hebels der jeweils 
gewünschten-Fahrtrichtung.- Die Schaltung 
für den Kran-Fahrschalter ist in Abb. 21 
dargestellt, und es sind, wie aus derselben 
zu ersehen, für jede Fahrtrichtung sieben 
Geschwindigkeitsstufen vorhanden. Die 
drei Steuerschalter sind im Führerkorb an- 
geordnet, in welchem sich auch die Ver- 
teilungs-Schalttafel befindet. 

Die Stromzuführung zum Kran erfolgt 
durch zwei Schleifstücke, welche längs 
zweier Leitungen gleiten. Für die Strom- 
zuführung zur Katze sind entlang der Kran- 
brücke acht Leitungen gespannt, auf welchen 
ebensoviele Schleifstücke. gleiten, die an 
einem Arm der Laufkatze isoliert befestigt 
sind. 

Die Arbeitsgeschwindigkeiten desKranes 
betragen für die Höchstbelastung von 30 t: 


Heben . . s . . . 0,05 m/Sek 
Katzenfahren . . . 0,42 , 
Kranfahren . . > . 15 ,„ 


Bei geringerer Belastung steigen die Ge- 
schwindigkeiten entsprechend der bei ge- 
ringer Belastung zunehmenden Umdrehungs- 
zahl der Reihenschluß-Motoren. 

Das Gesamtgewicht des Kranes beträgt 
etwa 30 t. 


b) Elektrisch betriebener Kaikran. 
(Abb. 22 bis 25, S. 101.) 
Die Maschinenfabrik ‚von Joh. Wilh. 


Spaeth Nürnberg-Dutzendteich hat einen 
Völlportalkran mit Selbstgreifer"ausgestellt, 


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Heft 5. 31. Januar 1907.. 


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Dreimotoren-Laufkran 
in der Maschinenhalle. 
Maßstab 1:100. 

Abb. 12 bis 14. 


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für den die Siemens-Schuckertwerke G. m. 
b. H. die elektrische Ausrüstung für 220 V 
Gleichstrom geliefert haben. 

Der Kran, welcher in Abb. 2 bis 25 
dargestellt ist, hat eine Tragkraft von 3000 kg 


bei 10,23 m ‘Ansladung und 16 m Hubhöhe. 


Das Krangerüst. bildet ein zweigleisiges 
Vollportal, welches in Blechträgern ausge- 


führt ist und auf sechs Lauüfrädern ruht, 


von den vier auf der Kaiseite liegen, damit 
der Räddruck 


Aufstellung finden kann. Das Krangerüst 
wägt auf einem Walzeisen - Unterbau die 
Drehscheibe, deren Laufkranz von 3 m 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 5. 99 


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i niedrig wird und der Kran’ 
anch auf weniger gut gebettetem Gleise 


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Durchmesser durch eine normale Eisen- 
bahnschiene gebildet wird. Die Plattform 
des Kranes besteht aus einem kräftigen 
7-Rahmen und stützt sich auf vier Lauf- 
rollen, von denen je zwei in Entfernung 
von 60° auf der Ausleger- und Gegen- 
gewichtsseite liegen. Der kurze Königs- 
zapfen ist durch ein kräftiges J-Eisenkreuz 
mit dem Krangerüst verankert und an der 
Lagerstelle kugelförmig ausgebildet. Durch 
Anordnung eines Gegengewichtes, welches 
vom Hub-Windwerk noch unterstützt wird, 
ist die Beanspruchung des Mittelzapfens 
sehr gering. Unmittelbar an die Plattform 
schließt der Ausleger an, welcher als Gitter- 


Lauf katze des Dreimotoren-Laufkranes 
in der Maschinenhalle. 


Abb. 16 bis 17. 


träger ausgebildet und in Gelenken ge- 
halten ist. 

Das Hubwerk, dessen Einzelheiten aus 
den Abb. 26 und 28 ersichtlich sind, ist für 
Betrieb mit Selbstgreifer eingerichtet, und 
sind zu diesem Zwecke zwei Zugorgane, 
Kette und doppeltes Drahtseil vorhanden. 
Dementsprechend sind eine Ketten- und 
eine Seiltrommel von gleichem Durchmesser 
angeordnet. Sie werden durch einen ge- 
kapselten Gleichstrom -Reihenschluß-Motor 
von 26 PS bei 540 Umdr/Min angetrieben. 
Der Motor arbeitet mittels doppelten Zahn- 
rad-Vorgeleges auf die Kettentrommel, 
welche mittels eines Zwischenvorgeleges, das 
durch eine Reibungskupplung ausrückbar 
ist, mit der Seiltrommel gekuppelt werden 
kann. Zwei kräftige Seitenschilder, die auf 
einer Grundplatte befestigt sind, tragen die 
Lager für die Trommeln und Vorgelegewelle. 
Jede Trommel ist mit einer kräftigen Band- 
bremse ausgerüstet, die mittels sorgfältig 
durchgebildeten Gestänges vom Führer. 
stande aus betätigt werden. Außerdem ist 
die Welle des Motors mit einer Kniehebel- 
Bremse versehen, welche durch einen Brems- 
magneten gelüfiet wird. Durch die ge- 
troffene Hebelanordnung wirkt diese Bremse 
bei geringem Bremsgewicht sehr kräftig. 
Durch Ausrücken des auf die Kettentrommel 
treibenden Zahnrades kann der Motor bei 
mechanischem Abbremsen der Last abge- 
kuppelt werden, außerdem ist der Steuer- 
schalter des Motors mit derselben elektri- 
schen Bremsschaltung ausgerüstet, wie die- 
selbe beim Laufkran näher erläutert wurde 
(Abb: 18). 

Wie aus Abb. 26 zu ersehen, ist die 
Leitrolle für die Lastkette an einer kleinen 


100 


Elektrotechnische Zeitschrift, 1907. Heft 6. 31. Januar 1907. 


Abwicklung der Schaltwalze. 


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Schaltung des Hubmotors mit Steuerschalter. 
Abb. 18. 
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Laufkatze aufgehängt, welche den seitlichen 
Bewegungen der Kette leicht folgen kann, 
während die beiden Leitrollen für die Trag- 
seile auf einer Achse verschiebbar gelagert 
sind (Abb. 27). 

Beim Betrieb mit Selbstgreifer werden 
beide Trommeln gekuppelt und beide Zug- 
organe bewegen sich beim Heben oderSenken 
mit gleicher Geschwindigkeit. Beim Öffnen 
oder Schließen des Greifers wird die Seil- 
trommel losgekuppeit und mittels der Bremse 


| 


41 


Schaltung des Katzen-Fahrmotors mit Steuerschalter. 
Abb. 19. 


festgehalten, beim Nachlassen der Ketten- 
trommel öffnet und bei Anziehen derselben 
schließt sich der Greifer. Für den Be- 
trieb ohne Greifer wird die Seiltrommel 
losgekuppelt und die Last mit‘ der Kette 
allein gehoben. Die Hubgeschwindigkeit 
beträgt bei voller Last 0,424 m/Sek, die- 
selbe steigt bei abnehmender Belastung 
u. m/Sek bei Bewegung des leeren 


Für das Schwenken des Kranes ist ein 


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= Messingkontakt. 
ZA = Kupferkontakt. 
[7] = Kein Kontakt (abgesetzt). 


E-J = Hilfsfunkenbläser. 
A = Anker. 
S = Magnete. 
F = Funkenstrecke. 


BM = Bremsmagnet mit Parallelwider- 
stand. 


W, bis W, = Anlaß- und Regelungswider- 
stände. 


Cemeinsame 
Riickleitung 


= Messingkontakt. 
= Kein Kontakt (abgesetzt). 


A = Anker. 
S = Magnete. 
F = Funkenblasspule. 
W, bis W, = Aulaß- und Regelungswider 
stände. 
= Stellung der Kontaktfedern bei 
Vorwärts. . 
R = Stellung ider Kontaktfedera bei 
Rückwärts. 


horizontaler Zahnkranz auf demjKrangerls! 
befestigt,inwelchen einmit einem Schnecken 
getriebe gekuppeltes Zahnrad eingreift, = 
ches in der Plattform gelagert ist (Abb. 
bis 28). Das Schneckenvorgelege wird d 
einen Kapselmotor mit Reihenwicklung 2 
8 PS bei 680 Umdr/Min angetrieben. Auf der 
Kupplung zwischen Motor und Schnecke 
welle greift eine Backenbremse® mit Sn 
förmigem Bremsklotz an, die mittels FU 
tritthebels vom Führerstand aus betätigt 


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Ur; 91. Januar 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 5. 101 


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= Mossingkontakt. 
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[ O<) = Kein Kontakt (abgesetzt). 
| A = Anker. 
| 8 = Magnete. 
| F = Funkenblasspule. 
| B M = Bremsmagnet mit Parallelwiderstand. 
t- f W, bis W, = Anlaß- u. Regelungswiderstände. 
Schaltung des Kran-Fahrmotors mit Bteuerschalter. 
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Abb. 21. 


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Katzen-Fahrmotoren. 
Elektrisch betriebener Kaikran mit Selbstgreifer. 
Abb. 2u. | Abb. 22. 

wird. Die Drehgeschwindigkeit beträgt Das Gesamtgewicht des Kranes beträgt | Fahren des Kranes nicht gleichzeitig er- 
ob 2 m/Sek am Lasthaken gemessen. etwa 32 t einschließlich 5 t des Gegen- | folgt. Mittels eines Umschalters wird der 
2 Für das Kranfahren ist in der Mitte | gewichtes und 1,4 t des Greifers. eine oder andere Motor mit dem Steuer- 
u des Krangerüstes ein Motor gleicher Bau- Für die Steuerung der drei Motoren | schalter verbunden; die Schaltung desselben 
er art und Leistung wie der Drehmotor | des Kranes ist ein Universal-Steuerschalter | ist die gleiche wie bei der Kran-Fahrwalze 
rn angeordnet, welcher mittels Zahnrad- | (Abb. 20) vorhanden, welcher aus zwei ge- | des Laufkranes, jedoch ohne Bremsmag- 
ri- Vorgeleges auf einen Wellenstrang ar- | kuppelten Steuerwalzen besteht und durch | neten (Abb. 21). 
wr beitet, der mittels Kegelräder - Getriebes | einen Hebel bedient wird. Eine Steuer- Um ein Überfahren des Hubwerkes 
und doppeltem Stirnrad - Vorgeleges die | walze dient für den Hubmotor, die zweite | beim Heben oder Senken der Last zu ver- 
gr Laufräder des Kranes antreibt. Die Fahr- | abwechselnd für den Schwenk- und den | hindern, ist mit dem Windwerk eine Ab- 


pë geschwindigkeit des Kranes beträgt0,3m/Sek. | Kran-Fahrmotor, da das Drehen und das | stellspindel verbunden, die einen Ausschalter 


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T Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 5. ‚81. Januar 1907, | 


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betätigt, und den Stromkreis des Hub- | und ‚ein Magnet mit beweglichen Polen | Polen ist in Abb. 33 dargestellt; er dient 

motors und des Bremsmagneten unterbricht, | hervorzuheben sind. zum Anheben unebener Stücke und besitzt À 

sobald die Last die oberste oder unterste Der in den Abb. 30 bis 32 (S. 104) darge- | eine Anzahl senkrecht beweglicher Pole, | 

Stellung erreicht hat. Zur Vermeidung von | stellte, besonders zum gleichzeitigen An- | welche sich den Unebenheiten der Last an- 

berlastung des Hubwerkes ist ein selbst- | heben mehrerer Walzeisen „geeignete Kran- | passen. Die Tragkraft dieses Magneten be 2 
 ~7 tätiger Ausschalter vorhanden, welcher beim Lastmagnet besitzt zwei um vertikale Achsen | trägt 1500 kg bei etwa 340 Watt Energie- 
© Uberlasten des Hubmotors dessen Strom- | drehbare . Greifer, Diese sind in senk- | verbrauch. 
. kreis unterbricht. rechter Richtung verstellbar und zur Aut- 

Die Stromzuführung für den Kran er- | nahme senkrechter Belastungsstöße etwas 
folgt durch ein bewegliches Kabel. Vom abgefedert; sie werden durch einen kleinen 
Krangerüst führen die beiden Hauptleitungen | Elektromotor gedreht, und haben den LITERATUR. 
durch den hohlen Königszapfen zu zwei Zweck, ein Herabfallen der Last bei etwaiger | 
Schleifringen, von welchen der Strom mittels Unterbrechung des Erregerstromes zu ver- 
 Schleifbürsten zur Schalttafel geleitet wird. | hindern. Wie aus Abb. 30 zu ersehen, SROBESCHRNBEN 


Für .den Kran-Fahrmotor sind vier Schleif- | werden beim Anheben der Last die Greifer | Elektrische Beleuchtung. Von Den 
‚ringe mit: Bürsten vorhanden, welche die | geöffnet und bevor die Weiterbeförderung | Berthold Monasch. dar = geben 
Verbindung . desselben mit dem Steuer- erfolgt, beide Greifer, wie in Abb. 31 dar- | ;‚orlen Cer IOEUDISCHnIE LI TAN E i 


P | .Köni ther, Ober-Ingenieur. Mit 
schalter herbeiführen. In Abb.29 (S. 104) ist | gestellt, geschlossen. Hört die magnetische 33 "Abb. XII u. 229 Sin 80. Verlag von Dr. 


die vollständige Schaltung der elektrischen Zugkraft auf,. so wird die Last, wie aus Max Jänicke. Hannover 1906. Preis geb. 6,20M. 
Einrichtung des Kranes dargestellt. Abb. 32 ersichtlich, von den Greifern ge- Der Verfasser hat sich früher durch sein 

Außerdem haben die Siemens-Schuckert- tragen. Die Tragkraft dieses Magneten be- | Buch „Der elektrische Lichtbogen bei Gleich- 
werke verschiedene für beide Krane geeig- | trägt 1500 kg bei einem Energieverbrauch | Strom und Wechselstrom und seine a Wol | 
nete Kran -Lastmagnete ausgestellt, von | von etwa 300 Watt. dungen“ eingeführt, und das vorliegende 


an ; bildet ein weiteres Glied der Vervollständigung 
denen besonders derjenige mit Greifern Der Kran-Lastmagnet mit beweglichen | in der Literatur der Beleuchtungalechnik: 


J 


———— 


31. Januar 1807. 


——— 


—— 


In dem Vorwort weist der Verfasser mit 
Recht auf die große Verwirrung und auf die teil- 
weise irrtümlichen Auffassungen in den Begriften 
über Lichtstärke, Lichtstrom, Beleuchtung und 
Flächenhelle hin, trotzdem bereits seit 10 Jahren 
klare Festsetzungen darüber !auf dem Inter- 
nationalen Elektriker - Kongreß in Genf ge- 
troften worden sind, die im Jahre 1897 mit un- 
wesentlichen Änderungen auch in Deutschland 
angenommen worden sind. Auch der Ausdruck 
„Ökonomie“ für eine Lampe ist in vielen Fällen 


` ungeschickt oder mißverständlich von anderen 


Verfassern ‚gewählt. Es ist daher ein beson- 
deres Verdienst, wenn es eine durch eigene 
Arbeiten bereits bekannt gewordene Persön- 
lichkeit einmal übernimmt, von neuem auf 
diese Dinge hinzaweisen und in der prakti- 
schen Anwendung der Lichtquellen zeigt, welche 
oße Bedeutung eine klare und vernünftige 
Auffassung der obigen Begriffe in sich schließt. 
ies gilt umsomehr, als es der Verband Deut- 
scher Elektrotechniker vor 1!/, Jahren über- 
nommen hat, durch Festsetzungen über Licht- 
messungen Klarheit zunächst wenigstens in der 


Anwendung der t- 
sohalen: g der Bogenlicht - Beleuchtung zu 


Der Verfasser behandelt in dem ersten Ab- 


‚schnitt die Photometrie und entsprechend den 


obigen Ausführungen gerade die grundlegen- 
Bei Begrifte und ihre Definitionen eingehend. 
ei der räumlichen Lichtetärke werden sym- 
metrische und aey mimetriachie Lichtquellen be- 
sprochen und bei den Photometern die Inte- 
gratoren erörtert. Seine eigenen umfaugreichen 
Arbeiten auf diesen Gebieten und die neuesten 


Arbeiten anderer Autoren benutzt der Verfasser 


für ex immer wichtiger werdenden Messungen. 
er zweite 'Abschnitt betrifft die Bogen- 


lampen für Gleich- und Wechselstrom, . offenen. 


und geschlossenen Bo j 
gen, Reinkohlen nnd mit 
Leuchtzusätzen getränkien Kohlen. Betreffs 


‘und zum Teil absichtlich 


 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 6. 


a m re SEE FEAR TESESTREFTTEER. 
Bl eG 


des Bremerschen Patentanspruches in Patent 
Nr. 118464 ist su bemerken, daß darin nicht von 
5%% Fluor- oder Bromsalz, sondern von 5% 
Fluor- beziehungsweise Bromgehalt die Rede 
ist. Die konstruktive Seite der Lampen wird 
nur gestreift, und es wäre wohl lohnend, auch 
einmal dieses Gebiet bei dem heutigen Stande 
der Technik zu beleuchten. Auch die Queck- 
silberdampf-Lampe wird erwähnt, die leider noch 
weit von derLichterzeugang durch Lumineszenz- 
leuchten entfernt ist, da ihr theoretischer Wir- 
kungsgrad ebenso niedrig wie derjenige anderer 
Lichtquellen ist. 

Bei der Besprechung der Glühlampen ist 
es höchst erfreulich, daß der Verfasser auch 
hier die Errungenschaften bis auf die neueste 
Zeit noch in sein Werk nenn hat, da 
auf diese Weise eine große Vollständigkeit des 
Buches gleich bei der ersten Auflage erreicht 
ist. Der vierte und fünfte Abschnitt befassen 
sich mit der Schaltung der Lampen ‚im Netz 
und mit der Installation und Bedienung der 
Lampen. Im sechsten folgt die Lichtausstrah- 
lung der gebräuchlichsten Glüh- und Bogen- 


lampen unter ausführlicher Angabe der Polar- | 


kurven, die dem Beleuchtungstechniker bei 
seinen Entwürfen die Hauptunterlage für alle 
weiteren Berechnungen und Sehlüsse bieten. 
An. die Erörterang des Wirkungsgrades 
schließt sich auch eine Besprechuug über die 
Wirtschaftlichkeit an, wobei es besonders an- 
erkannt werden muß, daß auch der Verfasser 
von neuem auf viele irrtümliche Ansichten 
irregeführte Mei- 
nungen hinweist, die über die verschiedenen 
Lichtquellen herrschen, da in erster Linie jede 
Lichtquelle für sich und für den Zweck, zu 
dem sie bestimmt ist, betrachtet werden muß. 
Deshalb. kann dieselbe Lichtquelle gegenüber 
einer zweiten in dem e'nen Falle ganz un- 
brauchbar und in einem anderen Falle gerade 


a = Entleerungsbremse und Kupplung. 

è = Trieb. 

c = Hubbremse. 

d = Steuerschalter für den Hubmotor. 

e = Steuerschalter für den Dreh- beziehungsweise Fahr- 


motor. 


f = Hebelumschalter. 
g = Widerstand für Dreh- und Fahrschalter. 
h = Widerstand für den Steuerschalter des Hubmotors. 


Plattform des Kaikranes mit Hub- und Drehwerk. 


Abb. 26 bis 28 (zu 3. 100). 


brauchbar sein. Dies kann gar nicht oft 
genug gerade in der Beleuchtungstechnik be- 
tont werden. 

Im letzten Abschnitt wird die Beleuchtun 
behandelt und an der Hand von Kurven un 
aus der Praxis gewonnenen Zahlen für die ver- 
schiedensten Fälle erörtert. Daran schließt sich 
noch eine umfangreiche Tafel sur Berechnung 
von Beleuchtungskurven, die dem Praktiker 
viele weitläufige Rechnungen ersparen wird. 

Das Werk ist klar und übersichtlich abge- 
faßt, füllt zu pocigneter Zeit eine große Lücke 
aus und wird manche Unklarheit beseitigen. 
Für den Beleuchtungstechniker wird es eine 
wertvolle Beihilfe sein. Der Verfasser wird 
nur darauf achten müssen, daß er die großen 
und schnellen Fortschritte, die die Beleuch- 
tungstechnik in dem letzten Jahrzehnt gemacht 
hat, und die er in seinem Buch voll gewürdigt 
hat, bis auf die Neuzeit auch fernerhin im Auge 
behält, damit er sein Werk entsprechend weiter 
entwickeln kann, um es auf der Höhe der Zeit 
zu halten. W. Wedding 


AUSLANDSBERICHTE. 


Italien. 


Geschäftliches aus Italien. 3 
zember v. J. hat sich in Mailand Se nt 
schaft gebildet, die den Namen „Societä Ano- 
nima per l’atilizzazione dei combustibili italia.ıl“ 
führt. Es haben sich an dieser Gründung die 
größten Bankinstitute und die bedeutendste 
Elektrizitäts - Gesellschaften Italiens beteili 3 
Z. B. Banca Commerciale, Società Edison 
Società Conti, Brioschi e Finzi und andere mehr, 


104 


@ Volt 
+ n. 


Selbstt. ' Du | | 4- Schalttatri 
Höchststrom F | \ | | 
Ausschalter ; | T Aus, | 
ter 1 | 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft B. 


Schaltung der elektrischen Einrichtung des Kuikranes. 


Abb. 29 (zu $. 102). 


Arantahr: 
motor 


Kran-Lastmagnot mit beweglichen Polen. 
Abb. 33 (zu S. 102). 


Diese Gesellschaft beabsichtigt, in wirtschaft- 
licher Weise Torf und Braunkohlen, die in 
mehreren Teilen Italiens vorhanden sind, aus- 
zunutzen, indem diese an Ort und Stelle in 
großen Zentralen für den Antrieb von Gas- 
motoren vergast werden; die Energie soll in 
elektrische umgewandelt und auf große Ent- 
fernungen fortgeleitet werden. Der Versand 
der Braunkohlen selbst war bisher nur auf 
kleine Entfernungen möglich, da sich ein weiter 
Versand wegen des geringen Heizwertes nicht 
lohnte. Torf und Braunkohlen sollen nach 
dem Verfahren von Mond vergast werden, wo- 
durch die fast vollkommene Wiedergewinnung 
des in diesen Brennstoffen in großer Menge 
enthaltenen Stickstoffes möglich ist. Somit 
wird als wichtiges Nebenprodukt das Ammo- 


nium-Sulfat gewonnen, welches allein schon 
die Kosten des Betriebes der Zentrale decken 
dürfte. 

Eine erste Anlage soll in Toscana bei Pon- 
tedera ausgeführt werden, wo der Torf des 
ehemaligen Sees von Bientina ausgenutzt wer- 
den soll. Diese erste Zentrale wird für eine 
Leistung von 2000 PS gebaut werden; die 
Arbeiten sollen baldigst begonnen und noch 
innerhalb des Jahres 1907 zu Ende geführt 
werden. 

Einen ähnlichen Zweck verfolgt die Società 
Mineraria ed Elettrica del Valdarno, welche mit 
einem Aktienkapital von 4 Mill. Lire in Florenz 
gegründet wurde. Diese Gesellschaft besitzt 
reiche Braunkohlengruben. in Castelnuovo, un- 
weit S. Giovanni Valdarno, ebenfalls in Toscana. 


31. Januar 1907. 


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Kran-Lastmagnet mit Greifern. ; 
Abb. 30 bis 32 (zu S, 102). : 
Die Braunkohlen konnten bisher nur a ae 
fernungen von % bis 30 km fortgeschafl io 
den; für größere Entfernungen nn der 
Frachtkosten im Verhältnis zum Hoien o al 
Braunkohle zu hoch. Obengenannte a 
schaft baut nun eine Zentrale in Caen $ 
um die Braunkohle am Ort, wo sie ausgeg! 
wird, auch auszunutzen; und zwar a Se 
man in diesem Falle die Braunkohle RE 
gast, wie sich die zuerst genannte nn 12 die 
vorgenommen hat, sondern einfach Die mit 
Heizung von Dampfkesseln verbrannt. aan 
dem Dampte angetriebenen Kolben-Mas ar 
erzeugen Energie, die in hocbgespanmton en 
strom umgewandelt und auf große en nn . 
übertragen wird. Die Arbeiten sind T 2 ei h 
Gange, und die neue Zentrale wird im 50 à 


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31. Januar 1907. 


dieses Jahres in Betrieb gesetzt werden. Es 
werden vorläufig 8 >< 2000 -pferdige Dampt- 
maschinen aufgestellt, die drei Drehstrom-Er- 
souger entsprechender Leistung unmittelbar 
antreiben. Die Spannung der Stromerzeuger 
beträgt 5000 V und wird mittels drei ent- 
sprechender Drehstrom - Transformatoren auf 
40000 V erhöht. Die Energie wird mit dieser 
hohen Spannung teils nach Florenz auf 30 km 
Entfernung, teils nach Prato (48 km), teils nach 
Pistoia (694 km) und nach Siena und Arezzo 
(je % km) übertragen. Später sollen Dampf- 
tarbinen aufgestellt, und die Zentrale für eine 
Gesamtleistung von 10 000 KW eingerichtet 


werden. ar—., 
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KLEINERE MITTEILUNGEN. 


Persönliches. 


Alfred Boettcher, beratender Ingenieur für 

Elektrotechnik, ist für die Gerichte des Land- 

richts-Bezirks Magdeburg als Sachverstän- 
ger für Elektrotechnik beeidigt worden. 


Telegraphie und Signalwesen 
mit Leitung. 


Telegraphenwesen in Rußland. 
[The Electrical Eeriv en Bd. 60, 1907, 


Die russische Regierung beabsichtigt einen 
Ausbau des staatlichen Telegraphennetzes in 
der Weise, daß die kleinen Städte mit dem 
Hauptort ihres Bezirks verbunden werden. 


Land-Telelgraphenkabel in England. 
(„The Electrical Retio a Bd. 60, 1907, 


Die Regierung hat die Auslegung eines in 
Röhren einzusiehenden Telegraphenkabels von 
Glasgow nach Edinburgh angeordnet. Dadurch 
wird, da a der Endpunkt der im vorigen 
Jahre vollendeten, von London ausgehenden 
Kabellinie ist, auch zwischen London und der 
schottischen Hauptstadt eine a mnia 
irdische Verbindung hergestellt. . M. 


Fernsprechen mit Leitung. 


Verkauf eines Orts-Fernsprechnetzes 
in England. 
(„Electrical Engineering“, Bd. 1, 1907, S. 61.] 


Der Magistrat von Swansea steht seit 
einiger Zeit in Unterhandlungen mit der Post- 
verwaltung wegen Übernahme des der Ge- 
meinde gehörigen Orts-Fernsprechnetzes. Der 
General-Postmeister hat als Kaufpreis 440 000 M 

boten. Dabei sollen die auf rund 50000 M 
ewerteten Gebäude Eigentum der Stadt bleiben 
und die Regierung würde für ihre Benutzung 
Miete zahlen. Die von der Gemeinde bis März 
196 aufgewandten Anlagekosten belaufen sich 
auf 544000 M. Wenn der Vertrag zustande 
kommt, werden nur noch zwei in städtischem 
Besitz befindliche Fernsprechnetze — Hull und 
Portsmouth — übrig bleiben; ihre _Verstaat- 
lichung ist jedoch ebenfalls eine Frage der 
nächsten Zukunft. W. M. 


Drahtlose 
Telegraphie und Telephonie. 


Neuer Wellenempfänger. 
[„Eleetrical World“, Bd. 48, 1906, S. 1186.] 
In Abb. 84 ist ein von Dr. Lee de Forest 
erfandener Wellenempfänger schematisch dar- 


stellt. Er enthält zwei Elektroden, von denen 
e eine Quecksilber, die andere ein Glühlampen- 


Neuer Wellenempfänger von De Forest. 
Abb. 34. 


Faden ist. Das Quecksilb 
5 er wird erhitzt, sodaß 
ae Quecksilber mpf bildet, der Eampenfaden 
urch eine Batterie zum Glühen gebracht. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


Ein Elektromagnet, der die Leitungsfähigkeit 
der Dampfstrecke zwischen den beiden Elek- 
troden beeinflaßt, dient zur Abekinmung 7 


Drahtlose Telegraphie in Frankreich. 
(„The Electrician“, Bd. 58, 1907, S. 478.] 


Auf der im Mittelmeer gelegenen franzö- 
sischen Insel Porquerolles, auf der sich eine 
Station für drahtlose Telegraphie befindet, sind 
funkentelegraphische Versuche angestellt wor- 
den, bei denen auf Entfernungen bis zu 2000 km 
Verständigung erzielt worden ist. W. M. 


Internationaler Vertrag zur Regelung der 
drahtlosen Telegraphie. 
[Electrical World“, Bd. 48, 1906, S. 1233.] 

Das englische Unterhaus hat den Beitritt 
Großbritanniens zu dem Vertrage nicht ohne 


weiteres erteilt, sondern eine Kommission mit 
der Prüfung der Frage beauftragt. W. M. 


Drahtlose Telegraphie in Amerika. 
[Electrical World“, Bd. 48, 1906, S. 1234.) 


Im Kapitol su Washington ist eine Station 
für drahtlose Telegraphie eingerichtet worden. 
Sie befand sich während der neulichen Reise 
des Präsidenten nach Panama in ununter 
brochener funkentelegraphischer Verbindung 
mit dem Kriegsschiff „Louisiana“, auf dem der 
Präsident fuhr. W. M. 


Dynamomaschinen, Transformatoren 
und Zubehör. 


Uber Kaskadenumformer.!) 
[„El. Review“, London, Bd. 58, 1906, S. 763, 
6 Sp, 5 Abb.) 


An Hand einer Beschreibung der in der 
Umformeranlage in Stoke Newington aufge- 
estellten swei Kaskadenumformer von Bruce 
eebles der Bauart la Cour wird ein Vergleich 


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A Transformator. J Gileichstrom-Dynamo. 
B dreipolige Sicherung. X Schleifringe. 

C Wattmeter. L Läufer. 

D dreipoliger Schalter. 3/ Zusatzmaschine. 

E Synchr. Voltmeter. N Strommesser. 

F Feldregler. O Phasenmesser. 

G Ständer. P Spannungsmesser. 
H Anlaßwiderstand. 

Schaltung der Kaskaden-Umformer von La Cour. 


Abb. 35. 


zwischen dieser Maschinenart, den gewöhn- 
lichen Umformern und den Motordynamos ge- 


zogen. 
Während bei der Motordynamo der Motor 
die ganze ihm zugeführte elektrische Energie 


1) Siebe auch „ETZ“ 1904, 8. 480; 1906, 8. 1054. 


1907. Heft 5. 


105 
Z honne ee, 


in mechanische umsetzt, welche letztere durch 
die Welle anf die Gleichstrom-Dynamo über- 
tragen und in dieser in elektrische Energie 
surückverwandelt wird, geschieht dies beim 
Kaskadenumformer nur mit einem Teile der 
zugeführten Energie; der Rest wird vom Stän- 
der des Motors durch transformatorische In- 
duktion in den Läufer übertragen und geht von 
hier zur Gleichstrom-Maschine, in der er wie in 
einem gewöhnlichen Umformer in Gleichstrom 
umgewandelt wird. 

Hat der Motor des Kaskadenumformers m 
und die Dynamo n Pole, so läuft die Maschine 
ebenso schnell wie ein Synchronmotor mit 
m--n Polen. Während also das Drehfeld im 
Motorständer m-+n Pole durchwandert, rückt 
der Läufer nur um m Pole vor, schlüpft also 
um n Pole. Der Läuferstrom hat also eine Fre- 
quens proportional 7, und dies ist für die 
Gleichstrom-Maschine die synchrone. Von der 
gesamten zugeführten elektrischen Energie 
wird also der Teil aTi in mechanische Energie 


n 
umgewandelt, der Rest Ban wird unmittelbar 


elektrisch umgeformt. Für den Entwurf er- 
geben sich hieraus sehr günstige Verhältnisse, 
selbst bei hohen Frequenzen, die bei gewöhn- 
lichen Umformern große Schwierigkeiten ver- 
ursachen würden. 

Der Motor kann die Hochspannung un- 
mittelbar aufnehmen; nur die Läuferspannung 
richtet sich nach der verlangten Gleichstrom- 
Auf der Wechselstrom-Seite läßt 
sich durch entsprechende Regelung der Gleich- 
strom-Erregung eine Pbasengleichheit oder 
auch Voreilung einstellen; ebenso läßt sich eine 
Kompoundierung der Gleichstrom - Spannung 
erreichen, und zwar ohne eine besondere In- 
duktanz in den Wechselstrom-Zuleitungen. Das 
Anlassen erfolgt von der Wechselstrom- Seite 
aus mittels gewöhnlicher Anlaßwiderstände 
ebenso einfach und bequem wie beim asyn- 
chronen Drehstrom - Motor. Die synchronlsie- 
rende Kraft ist außerordentlich groß, da der 
Länfer neun- oder zwölfphasig an den Gleich- 
strom-Anker angeschlossen ist; aus demselben 
Grunde ertolgt auch die elektrische Umformung 
des Wechselstromes in Gleichstrom in besonders 
günstiger Weise. Der Wirkungsgrad ist beim 
gewöhnlichen Umformer nur weni höher als 
beim Kaskadenumformer, bei der Motordynamo 
dagegen wesentlich niedriger. Speist der Um- 
former ein Dreileiternetz, so kann der Mittel- 
leiter an den neutralen Punkt der Läuferwick- 
lung des Motors angeschlossen werden; bei 
sehr großen Ungleichheiten in der Belastung 
beider Netzhälften empfiehlt sich indessen die 
Einschaltung einer kleinen Zusatzmaschine in den 
Nulleiter. Bei der Anlage in Stuke Newington 
ist diese unmittelbar auf die Welle des Um- 
formers gesetzt. 

Abb. 35 zeigt die Schaltung der Anlage in 
Stoke Newington. P. M. 


Spannung. 


Elektrische Bahnen und Fahrzeuge. 


Kraftwerk für den elektrischen Betrieb 
der Berliner Stadtbabn. 


[Glasers Annalen, Bd. 60, 1907, S. 1.] 


Zur Förderung der augenblicklich im Gange 
befindlichen Vorausberechnungen und Kosten- 
aufsteliungen für die Einführung des elektri- 
schen Betriebes auf den Berliner Stadt-, Ring- 
und Vorortbahnen ist die Preisaufgabe geeignet 
welche der eisenbahntechnische Verein eut- 
scher Maschineningenieure für das Jahr 1907 
aufgestellt hat. Es soll für die genannten 
Bahnen ein Kraftwerk entworfen werden. Das- 
selbe soll in der Nähe des Vorortsbahnhofes 
Fürstenbrunn der Spandauer Linie, also im 
äußersten Nordosten errichtet und für eine 
Höchstleistung von 40 000 KW bemessen werden. 
Es soll einphasiger Wechselstrom mit 10000 V 
Spannung und 25 Perioden erzeugt werden. 

an rechnet auf eine jährliche Energieabgabe 
von 150 Mill. KW-Std. Die Höchstleistung der 
Stromerzeugersätze ist auf 5000 KW beschränkt 
Als Motoren kommen ap turbinen von 750 
Umdr/Min in Frage. Die naheliegenden Strecken- 
bezirke sollen unmittelbar an das Kraftwerk 
angeschlossen werden. Für die entfernten Be- 
zirke wird die Spannung auf 40000 V erhöht 
und am Ort wieder auf die Fahrdrahtspannung 
von 10000 V herabgesetzt. Die Einlieferungs- 
zeit der Bearbeitungen ist auf den 7. X. 1907 
mittags 12 Uhr, festgesetzt worden. SL. 


Elektrische Betrieb auf Schweizer Haupt- 
eisenbahnen. 
[„Zeitg. des Vereins Deutscher Eisenb -V s 
Bd. 47, 1907, S. 29) SE 
Die Generaldirektion der Bundesb 
auf Anfrage geantwortet, daß sie ee 
sei, einer zuverlässigen Elektrizitätsfirma den 


106 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


elektrischen Versuchsbetrieb auf der Strecke 
Lausanne-Vallorbe zu gestatten, auf der gleichen 
Grundlage und unter ähnlichen Bedingungen!), 
wie es der Maschinentabrik Oerlikon für die 
Linie Seebach-Wettingen (Einphasiger Wechsel- 
strom) und der Firma Brown, Boveri & Cie. 
für den Simplontunnel (Drehstrom) zugestanden 
worden ist. Für endgültige Durchführung des 
elektrischen Betriebes auf eigene Rechnung 
besitze die Generaldirektion zur Zeit noch keine 
SENNCHHEUDE und keine genügenden Erfahrun- 
gen. Doch ließen die bisherigen Ergebnisse 
erwarten, daß in absehbarer Zeit die Voraus- 
setzungen für die endgültigen Schlußnahmen 
vorhanden sein würden. St. 


Die neuen preußischen 
Bau- und Betriebsvorschriften für Straßen- 
i bahnen mit Maschinenbetrieb. 


(„Zeitschrift für Kleinbahnen“, Bd. 13, 1906, 
es S. 722, 54 Sp.) 


Die Straßenbahnen mit Maschinenbetrieb 
(städtische Straßenbahnen und diesen ähnliche 
Kleinbahnen im Sinne des Abs. 3 der Einleitung 
und des Abs. 2 zu X 3 der Ausführungs-An- 
weisung vom 13. VIII. 1898 zum Gesetz über 
Kleinbahnen und Privat-Anschlußbahnen vom 
28. VII. 1892?) haben im Laufe der Zeit nach 
Zahl und Länge eine erhebliche Ausdehnung 
erfahren. 

Es ist deshalb das Bedürfnis hervorgetreten, 
für diese Unternehmungen allgemeine Vor- 
schriften einzuführen, die nach dem Vorbilde 
- der Betriebsvorschriften für (nebenbahnähnliche) 
Kleinbahnen mit Maschinenbetrieb (Anlage 3 
der Ausführungsüberweisung) den Betrieb der 
Straßenbahnen mit Maschinenbetrieb (städtische 
Straßenbahnen und diesen ähnliche Kleinbahnen) 
durch Zusammenfassung der sich gegen den 
Unternehmer und dessen Bedienstete richten- 
den ernmund und unter Aufnahme der 
erforderlichen Vorschriften über die bauliche 
Anlage dieser Bahnen im Aufsichtswege regeln. 

iejenigen Bestimmungen, die den Schutz 
des Straßenbahnverkehrs und das Verhalten der 
c anrg iate betreften, bleiben auch bei diesen 
Straßenbahnen, wie bisher, der polizeilichen 
Regelung vorbehalten. 

us den „Bau- und Betriebsvorschriften“ 
kommen für den elektrischen Betrieb 
folgende Punkte in Betracht: 


Längsneigung. 
$ 2. i j 

‚1. Die Längsneigung einer Straßenbahn soll 
bei Reibungsbahnen in der Regel das Verhältnis 
von 1:15 nicht überschreiten. Stärkere Nei- 
gungen sind auf kürzere Strecken und dann 
ar hang, wenn durch einen Probebetrieb die 
Möglichkeit eines sicheren Betriebes nachge- 
wiesen wird. In diesen Fällen sind ergänzende 
Sicherheitsvorschriften durch die eisenbahn- 
technische Aufsichtsbehörde zu erlassen. 


2. Bei Zahnradbahnen darf die Neigung 
nicht über 1:4 betragen. 


Hausrosetten bei elektrischen Bahnen. 


§ 12. 


Hausrosetten müssen mit Schalldämpfern 
versehen sein. 


Rücksicht auf den Straßenverkehr bei 
unterirdischen Speiseleitungen. 


$ 13. 
Bei der Verlegung von Kabeln ist darauf 
Bedacht zu nehmen, daß bei Ausbesserungen 


der Straßenverkehr möglichst wenig beinträch- 
tigt wird. 


Stromerzeugungs-, Umformer- und Werk- 
stätten-Anlagen. 


Genehmigung und Überwachug. 


$ 14. 

Alle Stromerzeugungs-, Umformer- und 
Werkstätten-Anlagen, wenn sie genehmigungs- 
pflichtige Bestandteile des Bahnunternehmens 
bilden und als solche ausschließlich oder teil- 
weise Strom zu Bahnzwecken liefern oder zur 
betriebssicheren Unterhaltung der Bahn und 
deren Betriebsmittel dienen, sind derart herzu- 
stellen und zu unterhalten, daß die größtmög- 
liche Sicherheit im Betriebe einschließlich des 
Arbeiterschutzes erreicht wird, und, sofern es 
die Rücksicht auf die Betriebssicherheit und 
den Arbeiterschutz erfordert, gemäß der Ent- 
wicklung der Technik zu verbessern. 

Sie müssen zu jeder Zeit genügende Hilfs- 
mittel haben, um auch bei stärkerem Verkehr 
und ungünstigen Verkehrsanhäufungen und 
dergleichen den Bahnbetrieb in vollem Um- 
fange aufrecht“erhalten zu können. Auch bei 

ı) „ETZ®, 1900. 8. 123. . 

#) Siehe „Zeitschrift für Kleiubahuen“ 1598, S. 435 ff. 


1907. Hoeft 6. 


31. Januar 1907, 


er en en un 


Maschinenschäden müssen die Reserven aus- 
reichen, um den en Werktags- 
verkehr bewältigen zu können. 


Anschluß elektrischer Bahnbetriebe an 
bestehende Licht- und Kraftanlagen. 


8 15. 

Wenn der Bahnunternehmer die zur Be- 
triebsführung erforderliche elektrische Arbeit 
nicht selbst erzeugt, so hat er der eisenbahn- 
technischen Aufsichtsbehörde den Nachweis zu 
erbringen, daß die in Betracht kommende Licht- 
und Kraftanlage im Sinne der im $ 14 ge- 
stellten Forderung gegügend u ist. 
Es bleibt für diese Forderung auch während 
des Betriebes verantwortlich. 

Der Unternehmer hat in diesem Falle dafür 
zu sorgen, daß sowohl ihm wie der eisenbahn- 
technischen Aufsichtsbehörde das Recht ge- 
währt bleibt, die Anlage jederzeit zu besich- 
tigen und die Einführung von Verbesserungen 
herbeizuführen, die im Interesse der Sicherheit 
des Betriebes oder der Wahrung der Inter- 
essen des öffentlichen Verkehrs notwendig sind. 

Erzeugen solche Kraftanlagen Ströme ver- 
schiedener Spannung, so hat der Bahnunter- 
nehmer vom Besitzer des Kraftwerks zu fordern, 
daß die zugehörigen Leitungsnetze unter allen 
Umständen voneinander getrennt bleiben. 


Bremsen. 
§ 22. 

1. Alle Fahrzeuge, mit Ausnahme der Güter- 
wagon müssen außer etwa vorhandener ander- 
weiter Bremsvorrichtungen mit einer Hand- 
bremse versehen sein, die jederzeit leicht und 
schnell in Tätigkeit gesetzt werden kann. Die 
Kurbeln der Handbremsen sollen zum Fest- 
bremsen stets nach rechts zu drehen sein. 


2. Alle Triebwagen müssen mit mindestens 
zwei unabhängig voneinander wirkenden Brem- 
sen versehen sein, von denen eine mechanisch 
(durch Luftdruck oder elektrisch oder elektro- 
magnetisch usw.) wirken muß. 


3. Beim Betriebe mit mehr als einem An- 
hängewagen sollen die zur Personenbeförderung 
dienenden Wagen mit durchgehender Brems- 
einrichtung versehen sein, die es ermöglicht, 
daß ihre Bremsen gleichzeitig vom Führer- 
stande in Tätigkeit gesetzt werden können. 
Ausnahmen sind bei sehr einfachen Betriebs- 
verhältnissen mit Genehmigung der Aufsichts- 
behörde zulässig. 

Die Forderung einer durchgehenden Brems- 
einrichtung ist auch beim Betriebe mit einem 
Anhängewagen zu stellen, wenn schwierige 
Betriebsverbältnisse vorliegen. 


4. Alle Bremsen sollen möglichst stoßfrei 
und geräuschlos wirken, von jedem Führer- 
stande aus bedienbar und so kräftig gebaut 
sein, daß die Fahrzeuge bei voller Belastung 
auf der Wagerechten bei trockenen Schienen 
und bei einer Geschwindigkeit von 10 km in 
der Stunde auf eine Länge von höchstens 6 m, 
vom Anliegen der Bremsklötze an gerechnet, 
sicher zum Halten gebracht werden können. 
Höhere Anforderungen bleiben den Aufsichts- 
behörden vorbehalten. 


Stärke der Motoren. 


8». 
Die Motoren der Fahrzeuge müssen so stark 
Penn werden, daß diese einen anderen schad- 
aft gewordenen, aber noch lauftähigen Trieb- 
wagen Beach Art zur Werkstätte schaffen 
oder auf ein Seitengleis absetzen können. 


Abnahme und Untersuchung der Fahr- 
zeuge. 


Abnahme und Untersuchung. 


S 34. 

10. Elektrische Triebwagen und Triebwagen 
mit Explosions- und Verbreanungsmotoren sind 
alle sechs Monate einer Untersuchung aller 
Teile zu unterziehen, welche sich bei elektri- 
schen Triebwagen, namentlich auch auf 


a) die enügende Isolation der elektrischen 
Einrichtungen und den gebrauchsfähigen 
Zustand aller Apparate, 

b) die Blitzableiter 


zu erstrecken hat. 


Hierzu wird in dem Erlasse besonders 
folgendes bemerkt: 


Sofern die Verwaltungen der Straßenbahnen 
geeignete Kräfte zur Verfügung haben, ist so- 
wohl die Abnahme als auch die wiederholte 
Untersuchung der elektrischen Triebwagen und 
der Anhänger, deren Entwürfe behördlich zu 
genehmigen sind, unbeschadet der kleinbahn- 

esetzlichen Aufsichts- und Kontrollbefugnisse, 
en Straßenbahnverwaltungen zu überlassen. 

Die für die wiederholten Untersuchungen 
der elektrischen Triebwagen und Anhänger 


gegebenen Bestimmungen umfassen, soweit es 
sich um apiunter uchungen handelt, auch 
die im § 44 des Anhangs zur Anla e 4 ent- 
haltenen Vorschriften des Verbandes eutscher 
Elektrotechniker. 


Sicherheitsvorschriften;’für elektrisch 
betriebene,Bahnen. 


Allgemeines. 


8 36. 

Für die Kraftwerke, Hilfswerke, Leitungs- 
anlagen, Fahrzeuge und sonstigen Betriebs. 
mittel von Bahnen, deren Spannung 100 V 
egen Erde nicht übersteigt, gelten die vom 
Verbande Deutscher Elektrotechniker (e. V) 
herausgegebenen, als Anhang beigefügten 
Sicherheitsvorschriften für elektrische Straßen- 
bahnen und straßenbahnahnliche Kleinbahnen. 
Etwaige Änderungen und Ergänzungen dieser 
Verbandsvorschriften treten erst nach Ein- 
führung durch den Minister der öffentlichen 
Arbeiten in Geltung. 


Hierzu wird in dem Erlasse noch besonders 
folgendes bemerkt: 


Zu § 27cc der Sicherheitsvorschriften des 
Verbandes Deutscher Elektrotechniker (An- 
hang zur Anlage 4) wird schließlich bezüg- 
lich des Schutzes der Telegraphen- und Fern- 
sprechanlagen gegenüber elektrischen Klein- 
bahnen auf dem Runderlaß vom 9. IL 19% 
III. 1264, Klb. 224 M. d. ö. A. n_y_Blvon 190, 


Ila. 653 M. d. I. 
Seite 61 ft.!)] verwiesen. 


Bahnen mit Spannungen über 1000 V. 


8 36. | oo 

Soweit Bahnen mit höherer Spannung als 
1000 V betrieben werden sollen, auf welche 
die Sicherheitsvorschriften des Verbandes keine 
Anwendung finden, sind die erforderlichen 
Sicherheitsvorschriften bis auf weiteres von 
der eisenbahntechnischen Aufsichtsbehörde für 
jedes Unternehmen besonders festzusetzen. 


Maßregeln bei Feuersgefahr in elek- 
trischen Triebwagen. 


8 55. | 
Bricht in einem Triebwagen Feuer aus, 80 
müssen die Stromabnehmer sofort von der Lei- 
tung abgezogen werden. Etwa verschlossen® 
Türen müssen von den Bahnbediensteten sofort 
geöffnet werden. 


Verfahren bei Leitungsdraht-Brüchen. 


§ 56. 

Die Straßenbahn - Verwaltungen sind ge- 
halten, über die bei Leitungsdraht-Brüchen zu 
treffenden Maßregeln für ihr Personal eine An- 
weisung zu erlassen und diese den Aufsichts- 
behörden zur Genehmigung vorzulegen. 


Geräte für Unglücksfälle. 


$ 59. 

Es ist dafür Sorge zu tragen, daß bei ein- 
tretenden Unfällen die erforderlichen Werk- 
zeuge (Winde und Brechstangen) schnell er- 
reichbar sind. 


Aushändigung von Schlüsseln usw. für 
die Streckenausschalter an die Orts- 
polizeibehörde und Feuerwehr. 


§ 60. 

Der Ortspolizeibehördoe und. Beruiainurn 
wehr müssen auf Verlangen Schlüssel für die 
Streckenausschalter und ein Plan über die Lage 
derselben ausgehändigt werden. 


Befähigung der Bediensteten. 


-$ 63. 

1. Alle im äußeren Betriebsdienste ange- 
stellten Bediensteten (Wagenführer, Mast nn 
führer, Schaffner, Oberscnafiner, Bremser a; 
müssen mindestens 21 Jahre alt sein, die m 
den Dienst erforderliche Befähigung und ie 
verlässigkeit durch eine förmliche Prüfung u 
Probefahrten unter Aufsicht und Verantwortung 
des Betriebsleiters oder dessen Stelivertretas 
dargetan haben und dürfen nicht mit p 
fallenden körperlichen Gebrechen behaftet i : 

In ländlichen Bezirken mit einfachen 
kehrsverhältnissen können die Aue 
behörden eine niedrigere Altersgrenze — ASA 
nicht unter 18 Jahre — für diejenigen Bean 
des äußeren Betriebsdienstes festsetzen, 
weder mit der Führung von Maschinen ar 
Wagen betraut, noch mit den Rechten a 
Pflichten eines Bahnpolizeibeamten (vgl. tattet 
führungsanweisung zu $ 22, Abs. 6) ausges 
werden sollen. Bezüglich aller uicht ar iten 
Führung von Maschinen und Wagen bela! 


I) Abgedruckt in der „Zeitschrift f. Kleinbahnen* 1%. 
5. 203 ff. 


U 


a 


91. Januar 1907. Bi: 


n können die Anfsichtsbehörden 

Ba a blasen, daß diese ihre Betäbigurg 
durch eine formlose Prüfung dartun. 

3, Bedienstete, die sich als technisch un- 

fähig oder unzuverlässig ‚für ihren Dienst er- 

wiesen haben, sind aus diesem Dienste zu ent- 


fernen. 
3, Zum Ausweis ihrer dienstlichen Eigen- 


schaft erhalten Wagenführer, Schaffner, Ober- 
schaffner und Bremser einen vom Betriebsleiter 
oder dessen Stellvertreter auf den Namen aus- 
gestellten Dienstausweis, den sie im Dienste 
bei sich zu führen haben. Vor Aushändigung 
des Dienstausweises ist die unter 1 angegebene 
Prüfung vorzunehmen. 

Hierzu wird im Erlasse folgendes bemerkt: 


Die Festsetzung einer Altersgrenze unter 
91 Jahren für solche Bedienste des äußeren 
Betriebsdienstes, die weder mit der Führung 
von Maschinen und Wagen betraut, noch mit 
den Rechten und Pflichten eines“ Bahnpolizei- 
beamten ausgestattet werden sollen, kann ent- 
weder in Einzelfällen, in denen den Aufsichts- 
behörden die körperliche und geistige Reife 
der Einzustellenden nachgewiesen wird. oder 
allgemein und dann mit der Maßgabe erfolgen, 
daß den Aufsichtsbehörden tabellarische Über- 
sichten iiber die eingestellten Bediensteten in 
zu bestimmenden Zeiträumen vorzulegen sind. 
In letzterem Falle würden sich die Aufsichts- 
behörden durch gelegentliche "Prüfungen zu 
überzeugen haben, ob die jüngeren Bediensteten 
die erforderliche Reife besitzen. 

Die von dem Betriebsleiter der Straßen- 
bahnen oder dessen" Stellvertreter zu erteilen- 
den Ausweise an Wagenführer, Schaffner, Ober- 
schaffner und Bremser über ihre Befähigung 
unterliegen selbstverständlich der kleinbahn- 
gesetzlichen Kontrolle (zu vgl. Abs. 8 der Ausf. 
Anw. zu § 4 des Kleinbahngesetzes). Die Aus- 
stellung besonderer polizeilicher Fahrberech- 
tigungsscheine erübrigt sich. 


Betriebsleitung. 
8 66. 

‚ Die mit der Leitung des Unternehmens s0- 
wie mit der Leitung der Bahnunterhaltung und 
des Betriebes betrauten Personen und deren 
etwaige Stellvertreter sind den Aufsichts- 
behörden namhaft zu machen, auch sind etwa 
eintretende Änderungen anzuzeigen. 


Für die polizeilichen Vorschriften, deren 
bisherige starke Verschiedenheiten bei Bahnen, 
die zwei oder mehr Polizeigebiete durchfahren, 
vielerlei Unzuträglichkeiten herbeiführten, hat 
das Ministerium der öffentlichen Arbeiten einen 
einheitlichen Entwurf aufgestellt. C. Z. 


Elektrochemie und Akkumulatoren. 


Primärelement von Decker. 
(„The Electrician“, Bd. 68, 1906, S. 296, 3 Sp.] 


F. B. Crocker berichtet über Versuche, 
welche er mit einem neuen von Decker in 
Philadelphia erfundenen Primärelement ange- 
stell: hat. Das Element benutzt als Elektrouen 
Link und Graphit und als Elektrolyten ver- 
dünnte Schwerelsäure und eine Lösung von 
Natriumbichromat mit Schwefelsäure - Zusatz. 
Die Zinkelektroden mit der verdünnten Schwetel- 
säure-Lösung befinden sich in tlachen recht- 
eckigen l'onzellen mit sehr dünnen Wandungen. 
Außerhalb der Tonzellen stehen die Graphit- 
platten in der Chromsäure-Lösung. Das >tand- 
gefal besteht aus Hartgummi. Je nach der 
Kapazität des Elemeutes werden zwei oder 
an Zink- und drei oder vier Graphitelektroden 
benutzt, Die Anordnung der kiektroden und 
m sandere die Verwendung dersehr dünnwan- 

gen lonzellen erniedrigt den inneren Wider- 
vlg der Zelle auf einen sehr geringen Betrag. 
u beträgt für eine Zelle mit zwe1 Zinkplatten von 
6 x<24 cm und je 0,45 kg Gewicht sowie drei 
„apbitplatten 0,013 Ohm. Die Füllung der 
alle einerseits und des Standgefäßes ander- 
= i gr durch Rohrleitungen, weiche unter- 
in e8 Bodens des Standgefäßes verlaufen 
Sn Bo letzterem fest zusammengebaut sind. 
a estehen ebenso wie die Standgefäße aus 
an ‚Die Standgefäße, l'onzellen und 
BEEN en einer Batterie sind derart zusammen- 
det. B? daß die Batterie eine teste Einheit bil- 
i Bande Sorgfalt ist auf die Ausführung 
A emmen an den Elektroden sowie der 
er fischen Verbindungen der Elektroden ge- 
orten Durch die gewählte Konstruktion 
en unsichere Kontakte und Anfressungen 
dies wie Ausgeschlossen sein. Damit durch 
leitin © einzelnen Zellen verbindenden Rohr- 
Bee kein Stromverlust im Innern der 
ae erbeigeführt wird, sind sie verhältnis- 

i g dünn und lang ausgeführt. 
re die Versuche selbst berichtet Crocker 
ae e Ein Element der obigen Größe mit 
nk- und zwei Graphitelektroden ergab 


Fr m— IT I IT 


während 5!/, Stunden 24 Amp; die Klemmen- 
spannung ues kilementes sauk dabei von 1,9 
auf 1,3 v und betrug im Mittel 1,73 V. Die 
Zelle gab während dieser Zeit 126 Amp Std a 

m- 
schütteln der klektrolyten gab das Element für 
weitere 53 Minuten 24 Amp. Das Umschütteln 
der Eiektrolyteu würde z. B. bei der Verwen- 
dung der Batterie auf Fahrzeugen dauernd 
seibsttätig erfolgen. Im ganzen hatte das kle- 
ment also bei einer mittleren Spannung von 
1,684 V 147 Amp Std oder 248 Watt Sid abge- 
geben. Nach uiesen Zahlen kann eine Zelle, 
| einschließlich Verbin- 
dungen und Füllung 7,7 kg beträgt, 250 Watt Std 
bei etwa 1,7 V, das heißt etwa !/, PS-Stunde ab- 
geben. Diese Zahl entspricht 32 bis 33 Wati Std 
sur 1 kg und ist etwa doppelt s0 groß als bei 
den gegenwärtig hergesteuten Bleı-Akkumula- 
toren. Die Zahl wira indessen noch gunstiger, 
wenn man bei Verwendung einer derartigen 
Batterie auf einem Fahrzeug als Reserve soviel 
dať man die 
Das 
Gewicht dieser beiden Füllungen beträgt etwa 
der gefüllten 
Batterie selbst, und man würde demuach aus 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 5. 


218 Watt Std ab. Nach einem kräftigen 


deren Gesamtgewicht 


klektrolyr-Flussigkeit mitiuhrt, 
Batterie weitere zwei Mal tüllen kann. 
ebensoviel wie das Gewicht 


15,4 kg (Batterie und drei Füllungen) 750 Watt Std, 


das heißt 50 Watt Std für 1 kg oder dreimal 


soviel wie beim Akkumulator erhalten. 
Außer diesem ın einer beträchtlichen Ge- 
wichtsersparnis liegendem Vorteil hat die 


Deckerscue Batterie tolgende Vorzüge: 1. Zur 


Aufladung ist keine Stromquelle ertorderlich; 
sie kann daher an beliebigen Orten erfolgen. 
2. Die Batterie kann in entladenem Zustand 
beliebig lange stehen bleiben. 3. Die ganze 
Aufladung besteht in dem Ablassen der ver- 
brauchten Elektrolyteun und Einfullen neuer 
Lösungen. 4. Die Entladung kann ohne Kück- 
sicht auf den Abfalı der Spannung soweit ge- 
trieben werden, bis die Batterie volıkommen leer 
ist. Bei einem Akkumulator wäre das nicht 
möglıch, ohne die Elektroden zu gefährden. 
Diesen Vorteilen steht zunächst allerdıngs noch 
ein Nachteil gegenüber, nämlich die hoben 
Kosten des Betriebes. 

Wenn auch die Anschaflungs- und Unter- 
haltungskosten der Batterie geringe sind, 80 
isı der Verbrauch an Zink, Natriumbichromat 
und Schwetelsäure doch ziemlich kostspielig. 
Er beträgt etwa 1,50 M für die Ps-Stunde. 
Durch kKegenerierung des Zinks und der ver- 
brauchten Elektroiyten auf elektrochemischem 
Wege soll sich indessen, wenn sie im großen 
vorgenommen werden könnte, diese Zahl ganz 
erheblich verringern lassen. Unter solchen 
Verbältnissen soll die Wiederaufladung der 
Batterie, das heißt der Ersatz der verbrauchten 
kElektrolyten nur unerheblich teurer zu stehen 
kommen als die Aufladung eines gewöhn- 
lichen Akkumulators. Besonders für Verwen- 
dung auf Fahrzeugen hätte dabei die Deckersche 
Batterie dem Akkumulator gegenüber den Vor- 
zug, daß die Batterien selbsı aus dem Fahr- 
zeug nicht herausgenommen zu werden 
brauchten, da einfach die Flüssigkeit abzu- 
lassen und zu ergänzen wäre. kirstlich mal 
handelt es sich hierbei um den Transport eines 
geringen Gewichtes und zweitens um den 
eines einfacheren Gegenstandes, nämlich eines 
Flüssigkeitsbehälters im Gegensatz zu einer 
ganzen Akkumulatoren-Batterie. 

Crocker hält die neue Batterie für den 
Betrieb elektrischer Fahrzeuge, für Zugbeleuch- 
tung und für Kleinbeleuchtung, sowie andere 
Zwecke an solchen Orten fur geeignet, wo 
elektrische Kratt anders nicht zur Verfügung 
steht und die Aufstellung von Maschineu uu- 
rentabel wäre. 

Die vorstehende Batterie dürfte sicherlich 
in Fachkreisen Interesse erwecken, doch wird 
der schwache Punkt derselben wahrscheinlich 
in der Autzehrung des Zinks und der Klektro- 
Iyten in unbenutztem Zustand innerhalb der 
Batterie liegen. Über diesen Punkt macht 


Crocker leider keine Angaben. Piz. 
Verschiedenes. 
Die Ausbildung der amerikanischen Elektro- 
techniker. 


Prof. Karapetoff von der Cornel-Univer- 
sität in Ithaka (New York) hat vor den tech- 
nischen Beamten der Bullock klectric Co., 
welche, wie bekannt, mit der Allis-Chaimers Co. 
verbunden ist, einen Vortrag über die Selbst- 
erziehung des Ingenieurs gehalten, dem wir 
einige, nicht nur fur amerikanische \ erhältnisse 
benerzigenswerte Punkte entnehmen. Kara- 
petoft hält für eine erfolgreiche Tätigkeit des 
Ingenieurs folgende Eigenschatten für erforder- 
lich: 1. gute technische Kenutnisse, 2. Geschäfts- 
und Personen-Kenntnis, 3. starker Charakter. 

Bezüglich der technischen Kenntnisse er- 
mahnt der Vortragende seine Hörer, sich bei 
allen Konstruktions-Arbeiten in der Fabrik 


pma Et ES 


nicht nur zu fragen, wie es gemacht werde, 
sondern auch warum es s0 gemacht werde, 
und hält es insbesondere für notwendig, regel- 
mäßig Notizen und Skizzen über die jeweilige 
Arbeit zu machen, alle augenblicklichen Zweifel 
zwecks einor späteren Aufklärung zu vermerken 
und alle Konstruktionen, wenn auch nur rob, 
nachzurechnen. Dies alles sei jedoch noch 
nicht genügend; folgende weitere Arbeiten 
seien unerläßlich: eine gute Fachzeitschrift zu 
lesen und aus dem Gebiete, für welches man 
sich hauptsächlich interessiert, kurze Auszüge 
zu machen, die Kollegienhefte nachzulesen und 
sich in den Grundzügen der Wissenschaft zu 
festigen, sich auf dem Laufenden zu erhalten 
über die Neuerscheinungen auf dem Bücher- 
markte und von Zeit zu Zeit technische Biblio- 
theken, wo diese zu finden sind, zu besuchen; 
sich für einen besonderen Zweig seiner Wissen- 
schaft zu entscheiden und auf die Ausbildung 
darin die freie Zeit zu verwenden. 

Zum zweiten Punkte übergehend, betont 
Karapetoff die Notwendigkeit, die Eigen- 
schaften der Menschen, mit denen man zu tun 
hat, zu prüfen, besonders den Einfluß des 
Alters, der Pralehung. der Nationalität auf dem 
Menschen sowie die Ursachen des Erfolges oder 
Mißerfolges ihrer Arbeiten, seinen Vorgesetzten 
zu beobachten und insbesondere seine Art und 
Weise, die Abteilung zu leiten, schließlich sich 
klar zu machen, wie man sich seinerseits einen 
idealen Vorgesetzten vorstellt. Die Fabrik solle 
man ferner so gut als möglich im Auge be- 
halten, besonders solle man sein Augenmerk 
richten auf die allgemeine Verteilung der Arbeit 
auf die Abteilungen, die kaufmännische und 
technische Leitung der Fabrik, die Bon nat: 
die Verkaufsabteilung, die Anlage der Fabrik- 
gebäude und ibre allgemeine Einrichtung, die 
Aufträge, Selbstkosten, Verrechnung und sc ließ- 
lich auf die Ursachen aller Vergeudung an Zeit 
und deren Abstellung. Auch ermahnt Kara- 
petoff dazu, an allgemeinen Lebensfragen nicht 
vorüber zu gehen, gute philosophische, wirt- 
schaftliche und geschichtliche Werke zu lesen, 
denn diese Kenntnisse erleichtern den gesell- 
schaftlichen Verkehr. Von einem Manne in 
Stellung müsse man eine gute Erziehung und 
die Fäbigkeit, über allgemeine Dinge zu 
sprechen, erwarten. . 

Zur Frage des Charakters übergehend, hebt 
Karapetoff hervor, daß es einer gewissen 
Ausdauer bedürfe, um die Erfolge seiner Arbeit 
zu erhalten. Was nützten die besten techni- 
schen und allgemeinen Kenntnisse, wenn der 
Charakter so sei, daß in geschäftlicher Hinsicht 
niemand mit einem zu tun haben wolle Man 
müsse sich ständig darin üben, eine Aufgabe 
unermüdlich bis zu ihrem Erfolge zu bearbeiten, 
und wenn dieser ausgeschlossen ist, sich die 
Ursachen hierfür klar zu machen, rechtschaften 
in allen Dingen zu sein, sich nicht zu scheuen, 
einen Mißgriff oder eine Unwissenheit einzu- 
gestehen, selbstisches und ehrgeiziges. Wesen 
in geschäftlichen Dingen nicht aufkommen zu 


' lassen, daran zu denken, daß Persönlichkeit und 


Ehrgeiz nur darin zur Geltung kommen sollen, 
daß man ein Werk in TE st vollkommener 
Weise besorge, schließlich edelmütig, höflich 
und verträglich gegen andere zu sein. Es lägen 
niemals Umstände vor, die einen berechtigten, 
darin irgendwie nachzulassen; die Würde müsse 
selbst bei ungerechten Vorwürfen gewahrt 
werden, und man habe sich stets zu vergegen- 
wärtigen, daß man für die Zukunft arbeite. 
SoweitKarapetoff. Es ist nicht zu leugnen, 
daß diese Vorstellungen des amerikanischen 
Lehrers für junge Leute viel beherzigenswertes 
enthalten, doch beruhen manche der aufge- 
zählten Leistungen, insbesondere die Bereiche- 
rung der technischen Kenntnisse durch eigene 
Arbeit auf den eigentümlichen Verhältnissen 
des Landes, insbesondere auf der durchgehen- 
den Arbeitszeit, die den jungen Männern die 
nötige Zeit und auch Kraft zur eigenen Weiter- 
bildung läßt. Sl. 


PATENTE, 


Anmeldungen, 


(Reichsanzeiger vom 17. Januar 1907.) 


Kl. 21a. G. 23391. Anordnung für den Licht- 
bogen einer elektrische Schwingungen erzeugen- 
den Bogenlampe. Gesellschaft für draht- 
lose Telegraphie m. b. H., Berlin. 25. 7. 06. 

:— 8. M. 30884. Verfahren zur Erzeugung von un 
gedämpften elektrischen Schwingungen, Dr.-Jug 
Berthold Monasch, Berlin 'Schröderstr.6. 27. 10.00. 

—c. A, 13037. Schaltung für elektrische iebe 

& mit doppelter Feld- oder Ankerwicklung o 
wachung der Endlagen. Allgemeine Elektri- 
citäts-Gesellschaft, Berlia, I W. UG. 


Sm 


108 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft B. 31. Januar 1907, 
ee nun em mu ee ee un 
_e. S. 9071. Steuervorrichtung für Hilfs-Elek- —c. 181894. Selbsttätig wirkende Schaltyorrich. 

tromotoren. Siemens-Schuckertwerke G. m. Versagungen. orrich 


b. H., Berlin. 23. 12. 05. 


— d. E. 10928. Ausgleichsschaltung für Drehstrom- 
netze; Zus. z. Anm. E. 10925. Felten & Guil- 
leaume-Lahmeyerwerke A.-G., Frankfurta.M. 


29. 5. 05. 

— f. G. 21119. Bogenlichtelektrode. Frederick 
Julius Gerard und Lothar Fiedler, London; 
Vertr.: M. W. Wilrich, Pat.-Anw., Berlin SW. 13. 
22.3.05. [Priorität a. G. d. Anm. in England gem. 
Unionsvertrag: 22. 3. 04.] 


— g. M. 27736. Induktionsapparat. Herman Charles 
Mueller, Fond du Lac, V. St. A.; Vertr.: Fr. 
Meffert und Dr. L. Sell, Pat.-Anwälte, Berlin 
SW. 13. 26. 6. 05. 


— g. M. 29093. Vorrichtung zum Wickeln von 
Armatur- und Feldspulen aus nacktem Kupfer von 
beliebigem Profil. Maschinenfabrik Oerlikon, 
Oerlikon, Schweiz; Vertr.: C. Pieper, H. Spring- 
mann u. Th. Stort, Pat.-Anwälte, Berlin NW. 40. 
3. 2. 06. 

Kl. 48b. A. 13100. Selbstkassierende elektrische 
Beleuchtungsvorrichtung. American Electrical 
Novelty Mfg. Co. G. m. b. H., Berlin. 23. 4. 06. 


Kl. 451. F. 21736. Verfahren zur elektrischen Be- 
handlung von Pflanzen. Arno Fuchs und Henri 
Fuchs, Genf, Schweiz; Vertr.: Pat.-Anwälte Dr. 
R. Wirth, C. Weihe, Dr. H. Weil, Frankfurt 
a. M. 1, u. W. Dame, Berlin SW. 13. 7. 5. Ob. 


Kl. 74a. B. 43137. Vorrichtung zur Verhinde- 
rung des Uberschwingens von elektrisch an- 
getriebenen oder elektrisch gesteuerten Glocken. 
Bochumer Verein für Bergbau und Gul- 
stahlfabrikation, Bochum i. W. 18 5. 06. 


(Reichsanzeiger vom 21. Januar 1907.) 


Kl. 21a. T. 11622. Schaltung für Fernsprech- 
haupt- und Nebenstellen in Verbindung mit 
Ämtern nach dem Zentralbatterie- oder Schluß- 
zeichensystem. Telephon Apparat Fabrik E. 
Zwietusch & Co., Charlottenburg. 8. 11. 06. 


-e€. A. 13011. Selbsttütiger elektromagnetischer 
Schalter mit Zeit- und Moment-Auslösung All- 
gemeine Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 
28. 3. 06. 

—c. B. 42566. Elektrische Schaltvorrichtung mit 
zwei Sätzen fester und beweglicher Kontakte. 
Arthur Francis Berry, Ealing, Engl.; Vertr.: C. 
Fehlert, G. Loubier, Fr Harmsen und A. 
Büttner, Pat-Anwälte, Berlin SW. 61. 19. 3. 06. 


—0 G. 23740. Sicherheitsverschluß für Druck- 
knopfschalter. Fr. Gebauer, Berlin. 11. 10. 06. 


—c. M. 30973. Verfahren zur Herstellung von 
Isolierröhren mittels eines Wickeldornes; Zus. z. 
Anm. M. 29495. Max Meirowsky, Köln-Ehren- 
feld. 12. 11. 06. 

— ce. S. 22796. Anordnung zum elektrischen Steuern 
eines Hauptschalters mittels eines Hilfsmotors und 
eines Stufenschalterss. Siemens - Schuckert- 
werke G. m. b. H., Berlin. 17. 5. 06. 


—c. Sch. 24370. Verfahren zur Herstellung 
von Leitungsanschlüssen ohne Lötung. Richard 
Schultz, Königsberg i.Pr., Königstraße, Passage 1. 
18. 9. 05. 

— c. St. 10396. Verfahren zum Laden von Sammler- 
batterien aus einem Wechselstromnetz konstanter 
Spannung. Dr. Ludwig Strasser, Charlottenburg, 
Kantstr. 34. 13. 7. Ob. 

— d. A. 138184. Einrichtung zum Schutz gegen 
Überlastung durch nacheilenden Strom bei selbst- 
erregenden, kompoundierten Synchronwechsel- 
stromerzeugeron. Allgemeine Elektricitäts- 
Gesellschaft, Berlin. 14. 5. 06. 


—d. A. 13684. Elektrischer Reversierwalzwerk- 
antrieb mittels Anlaßmaschine. Allgemeine 
klektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 21. 5. 06. 


— d. Sch. 25313. Ein- oder Mehrphasenkommu- 
tatormaschine mit ausgeprägten Haupt- und 
Hilfspolen. Dr.={jng. Arthur Scherbius, Frank- 
furt a. M., Westendstr. 15. 16. 3. 06. 

—f. D. 16983. Halter für metallische Leucht- 
körper elektrischer Glühlampen. Deutsche Gas- 
glühlicht A.-G. (Auergesellschaft), Berlin. 
14. 4. 06. 

— f. D. 17466. Fassung für elektrische Glüh- 
lanıpen. Paul Druseidt, Remscheid, Rhld., Bis- 
marckstr. 66. 29. 8. 06. 

— f. S.23704. Metalladerkohle; Zus. z. Pat. 169 547. 
Gebrüder Siemens u. Co., Charlottenburg. 
20. 11. 06. 

— g. W. 26481. Jsolationskörper aus Hartgummi. 
Dr. H. Wommelsdorf, Charlottenburg, Guericke- 
straße 31. 11. 10. 06. 

Kl. 8a. S. 23120. Aus Metall bestehende Elek- 
trolysiertrommel für stetigen Betrieb, bei welcher 
die Anode senkrecht zur Achse steht. Dr. Hugo 
Sackur, Berlin, Marburgerstr. 17. 28. 7. 06. 


Zurücknahme von Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 21. Januar 1907.) 
Kl. 74a. E. 11297. Elektrische Sicherungsanlage 
mit einer \heutstoneschen Brückenschaltung. 
15. 10. 06. 


tung zum Umsteuern elektrisch bewe ö 
mit Hubbegrenzung durch Fernschaltung Sie Sa 
bauanstalt Willmann & Co. G. m. b. H. Dort- 
mund. 20. 3. 06. i 
— d. 181781. Verfahren zur Regelung der Be- 
lastungsschwankungen in Kraftübertragun gsanlagen 
mit Energiespeichern. Siemens - Schuckert- 
werke G. m. b. H., Berlin., 28. 5. 06. 
— f. 181762. Glühblampenfassung. Gustav Mahn 
Berlin, Uhlandstr. 50. 18. 3. 06. u 
—f. 181763. Bogenlichtelektrode mit Metallein- 
lage. Gebrüder Siemens & Co., Charlottenburg 
18. 5. 06. l 
— f. 181817. Elektrische Glühlampe mit einem 
zwischen mehreren Kränzen von Traghaken hin- 
und hergeführten Metalldraht; Zus. z. Pat. 15332. 
Siemens & Halske A.-G., Berlin. 1. 2. 08. 


— f. 181818. Schalteinrichtung für elektrische 
Taschenlampen. Theodor Schwartz, Hamburg 
Alterwallhof. 13. 3. 06. i 

— f. 181 878. Verfahren zur Herstellung von Bogen- 
lichtelektroden. Arthur Edelmann, Charlotten- 
burg, Kantstr. 159. 5. 9. 02. 

— h. 181 764. Heizkörper zur elektrischen Erhitzung 
mittels kleinstückiger Widerstandsmasse Kryp- 
tolgesellschaft m. b. H., Berlin. 5. 7. 04. 


— b. 181 819. In die Sohle eines elektrischen Ofens 
eingebaute Metallelektrode mit Höhlung zur Durch- 
leitung eines Kühlmittels. Gustave Gin, Paris; 
Vertr.: H. Licht und E. Liebing, Pat.-Anwälte, 
Berlin SW. 61. 3. 1. 06. [Priorität a. Q. d. Anm. 
in Frankreich gem. Unionsvertrag: 3. 8. 04.] 

Kl. 30f. 181785. Elektrischer Gürtel mit einer 
Trockenbatterie, deren Elemente am Gürtel leicht 
abnehmbar angeordnet sind. Paul O. Wegener, 
Berlin, Friedrichstr. 153 a. 6. 12. 04. 

Kl. 54g. 181864. Anzeigevorrichtung mit elek- 
trischem Antrieb. Martin J. G. A. Jagim, Kiel, 
Jungfernstieg 2. 2. 9. 05. 

Kl. 65a. 182013. Einrichtung zur Verhinderung 


(Reichsanzeiger vom 21. Januar 1907.) 
Kl. 21a. K. 25173. Elektromagnet. 18. 9. 05. 


Änderungen in der Person des 
Inhabers. 


(Reichsanzeiger vom 17. Januar 1907.) 


Kl. 21a. 162827. Underhill Telegraph Trans- 
lator Company, Jersey City, V. St. A.; Vertr.: 
A. Elliot, Pat.-Anw., Berlin SW. 48. 


— f. 138468 Deutsche Gasglühlicht A.-G. 
(Auergesellschaft), Berlin. 


Erteilungen. 


(Reichsanzeiger vom 21. Januar 1907.) 


Kl. 8d. 181769. Elektrische Plättmaschine Fre- 
derick Gaylord Norton, Austin, Il, V. St. A.; 
Vertr.: C. Pieper, H. Springmann, Th, Stort 
und E. Herse, Pat.-Anwälte, Berlin NW. 40. 


1. 2. 06. 

Kl. 18b. 181888. Verfahren zur Erzeugung von 
Stahl aus rohem oder teilweise gereinigtem Eisen 
in einem mehrräumigen elektrischen Ofen, bei 
dem das Metall ununterbrochen verschiedene 
Räume des Ofens durchfließt und dabei der Oxy- 
dation, Reduktion und Rückkohlung unterworfen 
wird. Gustave Gin, Paris; Vertr.: H. Licht u. 
E. Liebing, Pat.-Anwälte, Berlin SW.61. 4.5.08. 


Kl. 20i. 181776. Signalstellvorrichtung mit elek- 
trischer Entkupplung. Eisenbahnsignal-Bau- 
anstalt Max Jüdel& Co., A.-G., Braunschweig. 
16. 6. 06. 

— i. 181809. Zugabfahrtanzeiger. F. J. Walton 
u. L. V. Rogers, London; Vertr.: M. W. Wil- 
rich, Pat.-Anw., Berlin SW. 13. 23. 3. 05. 

— 1]. 181842. Sicherheitsvorrichtung für Fahrzeuge, 
welche durch denselben Stromabnehmer abwech- 
selnd mit Wechselstrom-Hochspannung und mit 


7 1: 1 von Anfressungen der Rohrleitungen durch elek- 
Wechsel- oder Gleichstrom-Niederspannung ge- trische Ströme auf Schiffen. Carl Schirmer. 
speist werden. Allgemeine Elektricitäts- Kiel. Ni 89. 17. 12. 05 
Gesellschaft, Berlin. 27. 7. 06. re Se LINIEN Se TIu TES 


Kl. 68a. 


? . 181 966. Elektrisches Sicherheitsschloß 

—]1. 181936. Kontrollvorrichtung für elektrisch mit Alarmvorrichtung. Louis Auguste Audibert, 
betriebene Fahrzeuge derjenigen Art, bei welcher Marseille: Vertr.: Dr. D. Landenberger, Pat- 
durch einen Zeitzähler die Gesamtdauer der Ein- Aw: Berlin SW. 61. 2. 2. 03. 
schaltungen des Fahrstromes registriert wird. All- f 
gemeine Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. Löschungen. 

28. 3. 06. 

Kl. 21a. 181777. Übertragerschaltung für Fern- (Reichsanzeiger vom 17. Januar 1907.) 
sprechämter mit Fern- und Ortsübertragung, bei K1. 21. 97697. —b. 14369. —c 12l 4%. 
‘der an die Fernleitungen geschaltete, eine pri- —e. 19621. —h. 197340. 
märe und eine sekundäre Wicklung enthaltende 155 086. Š 29 
Übertrager zur Verwendung kommen. Siemens 
& Halske, A.-G., Berlin. 2. 5. 06. 

— a. 181810. Übertrager für selbsttätige Tele- Gebrauchsmuster. 
graphiersysteme. The Gell Telegraphic 
Appliances Syndicate Limited, Poan, 

Vertr.: E. W. Hopkins und K. Osius, Pat.-An- 
wälte, Berlin SW. 11. 8. 11. 03. Eintragungen. 


— a. 181811. Schaltungsanordnung für Fernsprech- 
anlagen. Hans Carl Steidle, München, Theresien- 
höhe 18. 28. 1. 06. 


— a. 181812. Schaltung für Fernsprechnebenstellen 
mit zentraler Anruf- und Mikrophonbatterie. 
Edward Joseph Hall, New York; Vertr.: Fr. 
Meffert und Dr. L. Sell, Pat.-Anwälte, Berlin 
SW.13. 8. 2. 06. [Priorität a. G. d. Anm. in den 
Vereinigten Staaten gem. Unionsvertrag: 8. 2. 05.] 


— a. 181813. Apparat zur Lauttelegraphie. Aktie- 
bolaget Nautiska Instrument, Stockholm; 
Vertr.: A. du Bois-Reymond, M. Wagner u. 
G. Lemke, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 13. 22. 3. 06. 


(Reichsanzeiger vom 21. Januar 1907.) 


Kl. 21a. 296545. Induktions-Übertrager für tele- 
phonische Zwecke, dessen Drahtbewicklung als 
Hauptbestandteil Aluminiu:n enthält, Deutsche 
Telephonwerke G. m. b. H., Berlin. 24. 10. 06. 
D. 11883. 

— a. 296547. Induktionsspule für telephonische 
Zwecke, deren Drahtbewicklung als Hauptbe- 
standteil Aluminium enthält. Deutsche Tele- 
phonwerke G. m. b. H., Berlin. 24. 10. 06. 
D. 11885. 

— a. 296 548. Fernhörer, dessen Drahtbewicklung 
alsHauptbestandteil Aluminium enthält. D eutsche 


— a. 181 877. Isolierende Verankerung von Masten, Telephonwerke G. m. b. H., Berlin. 24. 10. 0b. 
Türmen und Seilverspannungen für die drahtlose D. 11 886. Ri sai 
Telegraphie. A. - G. Lauchhammer, Berlin. | — a. 296589. Schaltung für mehrere H 
2. 9. 05. stationen bei Verwendung mehrerer Pi a a 

— b. 181778. Einrichtung zur Erhöhung der Wirk- Ströme von verschiedener Frequenz. Har 


& Braun A.-G., Frankfurt a. M.- Bockenheim. 
12. 12. 06. H. 31 871. 
—a. 296592. Schaltungsweise für stufenweise 


samkeit von Leclenche-Elementen mit Salmiak im 
Elektrolyten. Siemens & Halske A.-G., Berlin. 
19. 4. 05. 


— b. 181814. Verfahren und Vorrichtung zum Er- veränderliche Selbstinduktionsspulen. The 
zeugen elektrischer Energie mittels brennbarer gamated Radio T eleen tt S Resmend, 
Gase. James Henry Reid, Newark, V. St. A.; ted, London; Vertr.: A. du Do ülte, Berlin 
Vertr.: H. Betche, Pat-Anw., Berlin S. 14. Max Wagner a G. Lemke, pateanwme 
96. 9. 03. : SW. 13. 13. 12 06. A. 9738. it Schutz 

Re 2 i ‚orrichtung mi g 

— b. 181815. Akkumulatorenanlage zur Verteilung S 296 293. Blitzschutzvorric - G., Frank- 

elektrischer Energie in Schwachstromnetzen. Hans widerstand. Voigt & Haeffner A. 


furt a. M.-Bockenheim. 5. 11. 06. V. 5447. 


— c. 29401. Federnder Stöpsel, bestehend a 
einem gebogenen Metallstück. Sigwart. narr 
Kaiserslautern, Blücherstr. 16. 20. 8. 06. R. 17 841. 


— ce. 296402. Kontaktvorrichtung mit Feder. ar 
wart Ruppel, Kaiserslautern, Blücherstr. 19 
7. 9. 06. R. 17840. ee 

— c. 296 497. Mit einer lsolationsmasse Je i 
Klemmschraube, welche durch das auf dem k 
lationsmantel angebrachte Rändel sowohl ein ja 
ziehen der Klemme mit den Fingern gestat 
als auch mittels eines Schraubenziehers ein gan? 
festes Anklemmen zuläßt. Dr. Siegfr. Ourea 
heimer, Nürnberg. Deichslerstr. 19. 6. 12. 00. 
G. 16 562. 


Carl Steidle, München. 25. 10. 04. 


— b. 181816. Trockenelement. Emil Talén, Stock- 
holm; Vertr.: Julius Kräcker, Friedenau b. Berlin, 
Wielandstr. 11. 1. 6 05. 


— e. 181 779. Selbsttätige Ein- und Ausrückvor- 
richtung für Lademaschinen von Sammlerbatterien. 
Otto Böhm, Berlin, Dorotheenstr. 44/45. 17.3. 05. 


— e. 181 780. Anlaß- und Bremsvorrichtung für 
elektrische Antriebe. Rafael Stahl, Stuttgart, 
Bahnhofstr. 107. 17. 5. 06. 


— c. 181 893. Verfahren zur selbsttätigen Reinigung 
von Gasen, Flüssigkeiten oder Räumen, die diese 
in unreinem Zustande enthalten. Heinrich Freise. 
Bochum, Dorstenerstr. 213. 8. 3. 06. 


BO 


31. Januar 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft ð. 


m 


—e. 296 508. Stöpselkontakt und Drehschalter, 
die FEN auf einem Kontaktblock befinden. Dr. 


B. Lehmann, Straßburg i. E., Peterpl. 5. 14. 12. 

1906. L. 16 973. 
—e¢e 296609. Die Aufschrift erhaben a N 
sola- 


iefungen tragende, elektrische Armatur. 
ne ren-Werke München G. m. b. H., München. 
16. 12. 06. I. 6868. u 

_e. 296555. Elektrische Heizsicherung, deren 
Drahtbewicklung als Hauptbestandteil Aluminium 
enthält. Deutsche Telephonwerke G. m. b. H., 
Berlin. 6. 11. 06. D. 11 960. 

_c. 296602. Momentumschalter mit U-förmig ge- 
bogener, am Mittelkontskt angebrachter Band- 
feder. Dr. Paul Meyer A.-G., Berlin. 17. 12. 
1906. M. 28 260. 

—e¢e. 296603. Vorrichtung zum Festhalten und 
Erden elektrischer Leitungsdrähte bei Bruch der- 
selben für Hoch- und Niederspannung. Eugen 
Schultheiß, Altbach a. N. 17. 12. 06. Sch. 24 627. 


—e. 296607. Gußeiserner Kabelendverschluß für 
Bleikabel, mit einer vom Innern des Endver- 
schlusses aus eingeführten, mit dem Bleimantel 
verlöteten Buchse. Allgemeine Elektricitäts- 
Gesellschaft, Berlin. 18. 12. 06. A. 9759. 


—d. 296477. Magnetzündinduktor für ein- oder 
mehrzylindrige Explosionsmotore mit im Hohl- 
raume der Magnete angeordneter Zündspule, 
einem Zündstromverteiler und einer Unter- 
brechungsvorrichtung für die mit der Primär- 
leitung der Transformatorzündspule hinterein- 
ander geschaltete Ankerleitung. Josef Gawron, 
Schöneberg bei Berlin, Barbarossastr. 64. 7. 11. 
1906. G. 16417. 

—@e. 296394. Galvanometer mit zwischen den 
Polen eines Magnetfeldes ausgespanntem, paral- 
lelem, ein undurchsichtiges Blättchen tragendem 
Leiter. Dr. M. Edelmann, München, Nymphen- 
burgerstr. 82 7. 12. 06. E. 9614. 

— e. 6498. Solenoidspule für elektrische Weich- 
eisen- Melinstrumente, dadurch gekennzeichnet, 
daß diese in Coquillen gegossen, auf der einen 
Stirnseite mit angegossenen Säulen als Träger 

‚für die die Achslagerung tragende Brücke und 
mit zwei an den Seiten offenen, konzentrischen 
Zylindermantelsegmenten versehen ist. Dr. Siegfr. 
Guggenheimer, Nürnberg, Deichslerstr. 19. 
6. 12. 06. G. 16563. 

— 60. 296544. Galvanoskop, dessen Drahtbewick- 
lung als Hauptbestandteil Aluminium enthält. 
Deutsche Telephonwerke G. m. b. H., Berlin. 
24. 10. 06. D. 11882. 

— ©. 296601. Feststellbarer Taster für Leitungs- 
prüfer. Dr. Paul Meyer A.-G., Berlin. 17. 12. 
1906. M. 23 %4. ! 

—f. 296237. Elektrische Taschenlampe mit Feuer- 
zeug. Berliner Neuheiten-Industrie G. m. 
b. H., Berlin. 7. 12. 06. B. 32891. 

—f. 29620. Bogenlampe mit Handbedienung für 
Lichtbildapparate und dergleichen, deren obere 
Kohle seitlich verstellbar ist. Deutsche Bio- 
scope-Gesellschaft m. b. H., Berlin. 15. 12. 
1906. D. 12 168. 

--f. 29281. Glühlampe mit Isolierung zwischen 
den inneren Elektroden als Sicherung gegen 
Kurzschluß. Fleischhacker Lampen-Com- 
pagnie, Dresden." 17. 9. 06. F. 14509. 


—f. 298407. Vorrichtung zum Festhalten von unter 
Federspannung stehenden Vorschubmechanismen 
in gespanntem Zustande bei Bogenlampen. Josef 
Rosemeyer, Köln-Lindenthal. 9. 11.06. R. 18236. 


~f. 296534. Innenglockenbefestigung für Bogen- 
lampen nach Gebrauchsmuster 288 873, bei welcher 
die in die bajonettartigen Schlitze des Verschluß- 
ringes eingreifenden Stifte sowohl durch Blatt- 
federn geführt werden, als auch am Lampen- 
teller federnd aufgehängt sind. Carbone- 
E pg erellacbat m. b. H., Berlin. 5. 9. 06. 


—g. 296491. Senkrecht angeordnete Funken- 
strecke mit aus zwei aufeinander gepaßten Teilen 
bestehendem Geräuschdämpfer und Öl-Isolation 
gegen Oberflächenleitung. Reiniger, Gebbert 
& Schall, Erlangen. 3. 12. 06. R. 18 354. 


—&. 296540. Elektromagnetrolle, deren Draht- 
bewicklung als Hauptbestandteil Aluminium ent- 
hält. Deutsche Telephonwerke G. m. b. H., 
Berlin. 15. 10. 06. D. 11856. 

=~. 296 546. Elektromagnetisches Relais, dessen 
Drahtbewicklung als Hauptbestandteil Aluminium 
enthält, Deutsche Telephonwerke G. m b. 
H., Berlin. 24. 10. 06. D. 11884. 

8 296600. Elektromagnet mit Verzögerung der 
Ankerbewegung durch ein Steigerad und Echappe- 
a Paul Meyer A.-G., Berlin. 17. 12.06. 

K eh. 296 528. Mikroskopierschornstein mit im 
2 ornstein befindlicher elektrischer Glühlicht- 
z pe für direkten elektrischen Anschluß. Fa. 

. B. Cassel, Frankfurt a. M. 1. 12. 06. M. 23168. 


a 24a. 296 684. Selbsttätiger Feuermelder, ge- 
neien durch einen in einen elektrischen 
ne eingeschalteten, durch Erwärmung 
stromleitend werdenden Magnesiastab. Eduard 


Schumach i > 
Sch. HS er, Ottweiler, Bez. Trier. 26. 11. 06. 


—- b. 298693. Elektrisches Thermometer mit Luft- 
marke zur Erwirkung eines Alarmsignals bei ge- 
wünschten oder nicht gewünschten Plus- oder 
Minus-Graden. Hermann Schmidt, Halle a. S., 
Krausenstr. 25. 7. 12. 06. Sch. 24 555. 


Verlängerung der Schutzfrist. 


(Reichsanzeiger vom 21. Januar 1907.) 


Kl. 21 a. 218234. Hebelumschalter für Fernsprech- 
anlagen usw. Deutsche Telephonwerke G. 
m. b. H., Berlin. 28. 1. 04. D.84%. 8. 1. 07. 

— b. 219042. Akkumulatorenkasten usw. Werk- 
stätten für Präcisions-Mechanik u. Optik 


Carl Bamberg, Friedenau b. Berlin. 19. 1. 04. 
W. 15976. 2. 1. 07. 

— ¢. 216672. Kabeltrommel usw. Land- und 
Seekabelwerke A.-G., Köln-Nippes. 5. 1. Od. 
L. 12232. 29. 12. 06. 

—c. 216680. Schaltapparat usw. Siemens- 
Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 7. 1. 04. 


S. 10509. 4. 1. 07. 

—c. 217887. Flüssigkeitswiderstand usw. Tand- 
und Seekabelwerke A.-G., Köln-Nippes. 16. 1. 
1904 L. 12287. 28. 12. 06. 

—c. 223122. Hohlkörper für Isolatoren. Società 
Ceramica Richard Ginori, Mailand; Vertr.: 
Paul Müller, Pat.-Anw., Berlin SW. 61. 2. 3. 
1904. S. 10852. 7. 1. 07. 

— C. 328214. Unterbrecherkontakte usw. 8. Siedle 


& Söhne, Furtwangen. 21. 1. 04. Q. 358. 
27. 12. 06. 
—e. 2171%. Subtraktionseinrichtung an Elek- 


Siemens - Schuckert- 
7.1. 04. S. 10607. 


trizitätszählern usw. 
werke G. m. b. H., Berlin. 
4. 1. 07. 
TE 292 508. Untersuchungstisch usw. Siemens 
Halske A.-G., Berlin. 30. 1. 04. S. 10597. 
4. 1. 07. 


Auszüge aus Patentschriften. 


p 


Nr. 163 884 vom 8. Januar 1905. 


Siemens & Halske A.-G. in Berlin. — Konden- 
satorwickelmaschine. 


Kondensatorwickelmaschine, dadurch gekenn- 
zeichnet, daß die die Belegungen bildenden Blatt- 
metallstreifen getrennt von den Isolierstreifen über 


Nr. 162704 vom 7. April 1908. 

Töpffer & Schädel in Berlin. — Einrichtung 
für Fernsprechstellen, die sowohl für Stadt- 
als auch für Hausverkehr dienen sollen. 

Einrichtung für Fernsprechstellen, die sowohl 


für Stadt- als auch für Hausverkehr dienen sollen, 
gekennzeichnet durch die Vereinigung eines ge- 


e 


Re 


4 


Abb. 38. 


deckten Mehrwegeschalters, der die Sprechstelle aus 
der Ruhelage entweder an die Stadt- oder an die 
Hausleitung anlegt und dabei den an jeder dieser 
Leitungen liegenden Wecker von der jeweils zu 
benutzenden Leitung adtrennt, mit einer beim An- 
hängen oder Auflegen des Hörers selbsttätig wirk- 
samen Auslösung, welche die Sprechstelle von der 
soeben benutzten Leitung — unter Wiederanlegen 
des Weckers an sie — abtrennt. (Abb. 88.) 


Nr. 164241 vom 10. Dezember 1904. 


Akkumulatoren-Fabrik A.-G. in Berlin. — Ein- 

richtung für elektrische Motorwagen, durch 

welche der Fahrschalter and die mechanische 

Bremse mit einem Ausschalter im Motorstrom- 
kreise verbanden werden. 


Einrichtung für elektrische Motorwagen. durch 
welche der Fahrschalter und die mechanische Bremse, 
die einzeln für sich beweglich sind, derart mit einem 
Ausschalter verbunden werden, daß durch letzteren 


je einen Gleittisch geführt werden, vor dessen Kante 
ein elektrisch zu erhitzender Draht niederbewegbar 
angeordnet ist, zum Zwecke, die Blattmetallstreifen 
nach Aufwicklung der gewünschten Streifenlänge 
mittels Schmelzung abzutrennen. (Abb. 36.) 


Nr. 163 641 vom 2. Dezember 1904. 


Johann Winter in Königssteele a. Ruhr. — Strom- 
schlußvorrichtung für Eisenbahngleise. 


Stromschlußvorrichtung für 
Eisenbahngleise, bei welcher an 
der Schiene ein zum Teil mit 
Quecksilber gefülltes Gefäß an- 
gebracht ist, dadurch gekenn- 
zeichnet, daß isoliert von dem 
Gefäß über dem Quecksilber 
ein Kontaktstreifen derart an- 
geordnet ist, daß dieser mit 
der während des Befahrens der Schiene in dem 
Gefäß fortschreitenden Quecksilberwelle einen 
dauernden Stromschluß herbeiführt. (Abb. 37.) 


beim Anziehen der mechanischen Bremse und Stel- 
lung des Fehrschalters auf „Fahrt“ der Motorstrom 
selbsttätig unterbrochen wird, während beim Zurück- 


führen des Fahrschalters in die Nullstell 

Ausschalter wieder geschlossen wird, dadurch = 
kennzeichnet, daß die die entsprechende gegen- 
seitige Beeinflussung des Fahrschalters, der mecha- 


Au 


Bm a _ _— —_—__——— a mann nn ns ann nenn 


nischen Bremse und des Ausschalters bewirkenden 
Teile nach Anziehen der mechanischen Bremse a 
(Abb. 39 und 40) den Fahrschalter über die Null- 


stellung hinaus in die Stellungen für elektrische 
Bremsung zu bringen und so beide Bremsarten un- 
abhängig voneinander und gleichzeitig anzuwenden 
gestatten. 


Nr. 163795 vom 8. Mai 1904. 


Deutsche Telephonwerke R. Stock & Co., G. 
m. b. H. in Berlin. — Zentralbatterie - Neben- 
stellenschaltung. 


Zentralbatterie- Nebenstellenschaltung, gekenn- 
zeichnet durch einen vor dem Nebenstellenanruf- 


Abb, 41. 


relais 13 (Abb. 41) angeordneten, beim Öffnen des 
Weckerstromkreises 1, 3, la, 51, '4’S, '4, 6, 23, 24, 
26 bis 30, 18, 7, AS, 52, |b, 20, 1 durch; Abheben 
des) Fernhörers F der Hauptstelle selbsttätig teil- 
weise oder ganz kurzgeschlossenen oderXmit Neben- 


’ $ rAr, g /6 7 
GIPILAIEE ALA BGG OI 7) - 
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Serie eu 9 AK 2. 
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bs 
‚Abb 46, 
Abb. 43, Vorrichtungen . (Zapfen, _ Stiften? und dergleichen) 


sehluß versehenen Vorschaltwiderstand 12, zu dem 
Zwecke, beim Abheben des Hörers einer Neben- 


stelle für "das Anrufrelais selbst nur ganz wenig 


Strom aus der Zentralbatterie 1 des Amts zu ent- 


erübrigen. 


vom Spannungsstrom durchflossene, 


i ift: + . Heft 5. p "ET 

Elektrotechnische Zeitschr 1907. BANM __ E Pr. Januar 1907. ydi 
u u u oz ee P 

| nehmen und für den Stromweg über here gs Nr. 164310 vom 2. März 1905. c g 
Nebenstellenanrufrelais eingeschalteten Kontakt sbi Pa . har 

und den hierdurch zur Teilnehmerleitung parallel Ose FRA a emia Elektrizi. m ht 
geschalteten Batteriewecker 24 der Hauptstelle mög- 10 we A yad 
lichst viel Strom der Zentralbatterie des Amts zu Elektrizitätszähler, gekennzeichnet. durch zwei jint 


nn 


unter der Wir- 


Nr. 164313 vom 17. August 1904. 


Allgemeine .Elektrieitäts - Gesellschaft in 
Berlin. — Sparer für Bogenlampen mit abwärts 
geneigten Kohlen. 


` Sparer für Bogenlampen mit abwärts geneigten 
Kohlen zur Erhöhung der Brenndauer, gekenn- 
zeichnet durch am oberen Teile des Mantels, 


1 


Abb., 44. 


kung von Spannungs- 
spulen dauernd rotierende 
Anker, deren Geschwin- 
digkeit durch die zu 
'messende Stromstärke 
vermehrt beziehungsweise 


vermindert wird, 

deren Geschwindigkeits- or 
unterschied auf ein Zähl- k - 
werk übertragen wird. I 
(Abb. 44 u. 45.) 4 


Nr. 164309 ' 
vom. 31. Dezember. 1903. 


The Westinghouse, 
Electric Company Li- 
mited in Westminster, 
England. — Regler für 
Motoren elektrisch an- 
getriebener Fahrzeuge. 

Regler für Motoren 


elektrisch angetriebener 
Fahrzeuge, welcher eine 


möglichst in der Kohlenebene, angebrachte Öffnun- 
gen. zum Zwecke, eine beschränkte, die - Spitzen- 
formation der Kohlenenden günstig beeinflussende 


Luftzirkulation zu erzielen. (Abb. 42.) EN oe ge A 
Abb, 45. Ändern der sitig h 
Nr. 163851 vom 1. März 1905. den Verbindungen de 

Anker und Feldmagnete (Umschalttrommel) neben ` 


Telephon-Apparat-Fabrik E. Zwietusch & Co. 

in Charlottenburg. — Schaltung für Fern-prech- 

vermittlungsämter nach dem Zentralbatterie- 
system. 


der Trommel zum Ändern des im gleichen trom- 
kreise liegenden Widerstandsbetrages besitzt und 
mit einem einzigen Antriebshebel ausgestattet ist, 
dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebshebel mit 


Schaltung für Fernsprechvermittlungsämter nach 
dem Zentralbatteriesystem, dadurch gekennzeichnet, 
daß ein von der Teilnehmerstelle A (Abb. 43) ge- 
regeltes, in der einen Ader 3 der Stöpselschnur 3, 5 
liegendes Überwachungsrelais () bei seiner Erregung 


versehen ist, welche, in der: Ausschaltstellung ‚des 
Reglers von Hand in eine veränderliche Beziehung 
zum Kopf der‘Trommel des Fahrtrichtungsseha 
gebracht, die Drehrichtung der Motoren ze 
und: beim Übergang von den: Laufstellungen ZU 

Bremsstellungen die Umschalttrommel -von Sema 


ein zweites Relais Q, welches die Überwachungs- 
lampe § regelt und das in der zweiten über das 


Trennrelais Æ geerdeten Ader 5 des Stöpsel S 
G H liegt, kurzsohließt. ii 


Digitized by Googl - 


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sË ioa 


a S 


w 


AIN 


31. Januar 1907. 


n die ei entgegengesetzten Fahrtrichtung ent- 
in chende Lage chen, zum Zwecke, in einfacher 
Weise durch den gerade wirksamen Zapfen die zur 
richtigen Bremsung nötige Vertauschung der Anker 
und Erregerwicklung zu bewirken. (Abb. 46.) 


Nr. 163 863 vom 24. November 1904. 

(Zusstz zum Patente 155278 vom 29. September 1903.) 
Charles A. Gould in New York. =; Einrichtung 
zur Spannungsregelung einer mit einer kon- 
stanten Stromquelle parallel geschalteten 
Dynamomaschine. 

inri zur Spannungsregelung einer mit 
a en Se analle parallel geschalteten 


II 
Z 


Dynamomaschine nach Patent 155278, dadurch ge- 
kennzeichnet, daß die Erregermaschine D (Abb. 47) 
eine in den Ankerstromkreis ihres Antriebsmotors 
F eingeschaltete Hilfswicklung Æ? erhält, zu dem 
Zwecke, die Erregung der Erregermaschine und 
damit die Erregung und Leistung der Haupt- 
maschine A bei geringer Tourenzahl zu verstärken. 


Nr. 163883 vom 16. Dezember 1904. 
Deutsche Telephonwerke R. Stock & Co., G. 
m. b. H. in Berlin. — Polarisiertes Relais mit 

Drehspule. 

Polarisiertes Relais mit Drebspule, dadurch ge- 
kennzeichnet, daß die Spule um eine Seite des 
Spulenrahmens als 
Drehachse, die auf 
h dem einen Pol des 

Magneten möglichst 

außerhalb des mag- 

netischen Kraft- 
linienfeldes g la- 
a gert ist, nur mit 
der gegenüberlie- 
genden Seite zwi- 
schen den Polen des 

Magneten schwingt, 

um den von den 

Kraftlinien durch- 


Te Tale möglichst klein halten zu können. 


9 


Abb. 48, 


VEREINSNACHRICHTEN. 


Elektrotechnischer Verein. 


(Zuschriften an den Elektrotechnische in si i 
i n Verein sind an die 
Geschäftsstelle, Berlin N. 24, Monbijouplatz 3, zu richten.) 


Jahresversammlung am 22. Januar 1907. 
Vorsitzender. 
Unterstaatssekretär S ydow, 
nachher: 
Ingenieur Emil Naglo. 


I. 
Sitzungsbericht. 


Tagesordnung. 


l. Geschäftliche Mitteilungen. Vorlage der 


Kassenübersicht für 1906 und des Voran- 
Schlages für 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 5. 


2. Neuwahl des Vorstandes und Ergänzungs- 
wahl des Ausschusses. 

3. Vortrag des Herrn Ober-IngenieurDr. A. Ebe- 
ling, Berlin: „Uber das im Bodensee ver- 
legte Fernsprechkabel“. 

4. Kleinere technische Mitteilungen. 


Einwendungen gegen den Bericht über die 
Dezember-Sitzung wurden nicht gemacht, das 
Protokoll gilt somit als festgestellt. Anträge 
auf Abstimmung über die Aufnahme der in der 
vorigen Sitzung Angemeldeten sind nicht ein- 
gegangen; die damals Angemeldeten sind somit 
als Mitglieder in den Verein aufgenommen. 

61 neue Anmeldungen sind eingegangen, 
das Verzeichnis lag zur Einsichtnahme aus und 
ist hierunter abgedruckt. 

Herr Geheimer Regierungsrat Dr. C. L. 
Weber erstattete den Bericht über die Tätig- 
keit des Elektrotechnischen Vereins im Jahre 
1906 wie folgt: 

Der Elektrotechnische Verein zählt zurzeit 
insgesamt 2705 (im Vorjahre 2612) Mitglieder, 
und zwar 951 (im Vorjahre 854) Berliner und 
1764 (im Vorjahre 1758) Auswärtige. Unter den 
Auswärtigen sind 679 (im Vorjahre 709) in 
Deutschland wohnende. Beim Verbande Deut- 
scher Elektrotechniker ist der Elektrotechnische 
Verein mit 1630 (im Vorjahre 1563) Mitgliedern 
beteiligt. 

Vereinsversammlungen haben 7 ordentliche, 
1 außerordentliche und 1 Festsitzung stattge- 
funden. _ 

In diesen wurden folgende Vorträge ge- 
halten: | 


23. I. 1906. Dr. Martin Kallmann: „Über ein 
neues Verfahren zur selbattätigen Span- 
nungs- und Isolationskontrolle“. 

23. I. 1906. Ingenieur Ernst Wagmüller: „Über 
Zeitzähler“. 

13. III. 1906. Ober-Ingenieur Dr. G. Benischke: 
„Über einen Apparat zur selbsttätigen 
Parallelschaltung von Drehstrom - Ma- 
schinen“. 

13. III. 1906. Ober-Ingenieur E. Ziehl: „Uber 
moderne Anschauungen über die Kon- 
struktion elektrischer Maschinen“. 


27. III. 1906. Ober-Ingenieur Dr. Adolf Franke: 
„Über die Entwicklung der drahtlosen 
Telegrapbie“. 

10. IV. 1906. Professor Dr. Schöttler: „Über 
Kraftgas-Anlagen“. | 

24. IV. 1906. Geheimer Postrat Professor Dr. 
Strecker: „Bericht des Ausschusses 
über einheitliche Formelzeichen“. 

24. IV. 1906. Dr. Georg Erlwein: „Über Fixie- 
rung des Stickstofies der Luft und die 
praktische Anwendung der gewonnenen 
Körper“. 

15. V. 1906. Professor Dr. Süring: „Bericht 
des Ausschusses über den Entwurf zu 
Vorschriften für den Blitzschutz von 
Pulverfabriken und weniger gefährlichen 
Gebäuden in Sprengstoff-Fabriken“. 

15. V. 1906. Ober-Ingenieur Dr. C. Liebenow: 
„Über die Bewegung der Elektrizität in 
den Elektrolyten“. 

23. X. 1906. Ingenieur V. Poulsen: „Ein Ver- 
fahren zur Erzeugung ungedämpfter elek- 
trischer Schwingungen und seine Anwen- 
dung in der drahtlosen Telegraphie“. 


27. XI. 1906. Dr. Martin Kallmann: „Ein neues 
Verfahren zum selbsttätigen Anlassen von 
Elektromotoren“. 

27. XI. 1906. Generalsekretär Ingenieur Georg 
Dettmar: „Über die Erträgnisse von 
Elektrizitätswerken in großen Städten 
und ihre Beeinflussung durch die Strom- 
lieferung für eine Bahn“. 

18. XII 1906. Ingenieur Emil Naglo: „Bericht 
über die Reise nach England im Juni und 
Juli 1906, infolge Einladung der Institution 
of Electrical Engineers“. 

18. XII. 1906. Dr. G. Benischke: „Bericht des 
Ausschusses des Elektriotechnischen Ver- 
eins über den Schutz elektrischer Stark- 
strom-Anlagen gegen atmospbärische Ent- 
ladungen“. 


Aus kleineren technischen Mitteilungen sind 
erwähnen: 


15. V. 1906. Kaiserl. Bauinspektor Nicolaus: 
„Über ein Dynamometer“. 


111 


m m a a 


18. XII. 1906. Unterstaatssekretär Sydow: „Über 
drahtlose Telephonie“. 

18. XII. 1906. Dr. G. Seibt: „Uber drahtlose 
Telephonie“. 


Aus den Beratungsgegenständen, die den 
Vorstand und Ausschuß beschäftigt haben, sind 
folgende erwähnenswert: - - 


1. Aufstellung einer Anleitung zu Vorschriften 
für den Blitzschutz von Pulver- und Spreng- 
stoff-Fabriken sowie von Pulver- und Spreng- 
stoff-Magazinen, im Auftrag des Königlich 
Preußischen Ministeriums für Handel und 
Gewerbe. 

2. Teilnahme an Verhandlungen in diesem 
Ministerium, betreffend die Überwachung 
elektrischer Anlagen. 

3. Verhandlungen und Vorarbeiten zurSehaffung 
eines Ausschusses für Einheiten und Formel- 
größen behufs Zusammenfassung der in einer 
größeren Zahl von technischen Vereinen in 
dieser Richtung vorhandenen Bestrebungen 
und Kräfte. 

4. Einrichtung eines Zyklus von Vorträgen 
über die Maxwellsche Theorie; der Besuch 
der Vorträge hat bekanntlich alle Erwartun- 
gen übertroffen, die 7ahl der Eingeschrie- 
benen beträgt etwa 200, der Besuch erhält 
sich auf etwa 150. 

5. Der Unterausschuß für den Schutz von elek- 
trischen Leitungen gegen Blitzgefahr und 
gegen Überspannungen, und der Unteraus- 
schuß für Definition der elektrischen Eigen- 
schaften gestreckter Leiter haben ihre Ar- 
beiten fortgesetzt; ebenso die mit der 

6. Teilnahme an den Arbeiten des Verbandes 
Deutscher Elektrotechniker, insbesondere 
an der Ausgéstaltung der Sicherheitsvor- 
schriften betrauten Mitglieder und Ausschüsse 
des Vereins. 

Aus dem weiteren Vereinsleben sind die 
Exkursionen zu nennen, für deren zweckmälige 
Gestaltung ein Unterausschuß eingesetzt wurde. 

Hier steht an erster Stelle die Beteiligung 
einer stattlichen Anzahl unserer Mitglieder 'an 
dem auf Einladung der Institution of Electrical 
Engineers unternommenen Ausflug nach Eng- 
land 

Veranstaltet wurde ferner im Frühjahr eine 
Besichtigung des Haupt-Telegraphenamtes und 
im Herbst eine solche des Teltowkanals und 
der zugehörigen elektrischen Anlagen. Zahl- 
reiche Mitglieder haben sich an der Jahresver- 
sammlung des Verbandes Deutscher Elektro- 
techniker in Stuttgart beteiligt. 

Endlich sei noch darauf hingewiesen, daß 
wir die Ehre und die Freude hatten, die Mit- 
glieder der internationalen Konferenz fürFunken- 
telegraphie als Teilnehmer an einer Festsitzung 
(23. X. 1906) und an einem daran anschließenden 
geselligen Abend begrüßen zu können. 

Einwendungen gegen den Geschäftsbericht 
wurden nicht erhoben. 

Vorsitzender: Das zu Ende gegangene Ge- 
schäftsjahr hat uns auch, wie jedes seiner Vor- 
gänger, einer Anzahl werter Vereinsmitglieder 
durch den Tod beraubt. In erster Reihe habe 
ich die Namen dreier Männer zu nennen, die 
unserem Verein besonders nahe standen. Des 
Ablebens unseres Ehrenmitgliedes, des Herrn 
Münzdirektorg Conrad, der seit Anfang der 
Vereinstätigkeit als Schatzmeister die Kassen- 
geschäfte des Vereins führte, sein Vermögen. 
verwaltete, ist bereits an dieser Stelle eingehend 
gedacht worden. Nächstdem möchte ich noch 
besonders gedenken des Herrn Karl von Sie- 
mens, des letzten der Brüder Siemens, deren 
berühmtester ja der Mitgründer unseres 
Vereins ist. Karl von Siemens gehörte dem 
Vereine seit dem Jahre 1880 an. Seine Ver- 
dienste um die Entwicklung der Elektrotechnik 
insbesondere um die Entwicklung der elektro- 
technischen Industrie in Rußland, sind Ihnen be- 
kannt. Zuletzt hat uns dann der Tod noch 
Herrn Ober-Ingenieur Dr. Liebenow genom- 
men, der seit 1897 dem Verein angehörte 
Seiner ist in einer der letzten Nummern der 
„ETZ“ bereits eingehend gedacht worden, und 
ich will hier nur noch den Ausdruck des Dankes 
wiederholen, den wir ihm für seine Mitwirkun 
im Ausschuß und auch dafür schulden, daß 2 
wiederholt durch Vorträge auf dem "Gebiete 
seiner speziellen Berufstätigkeit, der Entwick- 
lung der Akkumulatoren, hier anregend ge- 
wirkt hat. Außer den genannten Herren sind 


112 


—_  , _ _— — , , —  — „m a a a TI IT TI 0 TH 


Kassen-Übersicht für 19086. 


es noch 12, die uns der Tod genommen hat; 
ihre Namen sind: 


Berg, Carl, Königl. Kommerzienrat, Lüden- 
scheid. Mitglied seit 1880. 


Hecht, Paul, Ober-Ingenieur, Wien. Mitglied 


seit 1905. 

Hössly, Willy, Ingenieur, Winterthur. Mitglied 
seit 1894. 

Keel, Leon., Ingenieur, Rebstein. Mitglied 
seit 1904. 


Kröger, Edmund, Ober-Mechaniker, Moskau, 
Mitglied seit 1885. 


Lammanoff, Michael Pawlowitsch, Kapitän 
I. Ranges a. D, Sormowo. Mitglied seit 
1905. 


Löffler, Joh. Carl Ludwig, Ingenieur, London. 
Mitglied seit 1880. 


Pietschker, Carl, Dr., Ptarrer a. D., Potsdam. 
Mitglied seit 1897. 


Schellenberg, Gotthold, Professor an der 
Realschule, Freiburg i. B. Mitglied seit 
1896. 

Straube, Otto, Telegraphen-Ingenieur, Buenos- 
Aires. Mitglied seit 1882. 


Waridel, Paul Louis, Ober-Ingenieur, Char- 
lottenburg. Mitglied seit 1896. 


Ziegler, Wilhelm, Telegraphen-Direktor, Thorn. 
Mitglied seit 1887. 


M. H.! Ich bitte Sie, in gewohnter Weise 
das Andenken der Entschlafenen durch Erheben 
von den Plätzen zu ehren. 


(Geschieht.) 


Der Vereins-Schatzmeister, Herr Professor 
Dr. A. Raps, erstattete hierauf den Kassen- 
bericht für 1906 und legte den Voranschlag für 
1907 vor. Zur Pos. 11 „Ausgaben“ im Voranschlag 
machte der Vorsitzende folgende Erläuterungen: 

Bevor ich die Debatte hierüber eröffne, er- 
laube ich mir, den einen Posten „Voraussicht- 
liche Mehrzahlung an den Verband, 4200 M“ mit 
ein paar Worten zu erläutern. 

Durch diesen Budgetposten ist die Zahlung 
an den Verband, die ja bekanntlich sonst 2,50 M 
pro Mitglied beträgt, abgesehen von den Kosten, 
die wir für die Zeitschrift aufzuwenden haben, 
verdoppelt worden. Dies hängt folgendermaßen 
zusammen. In den letzten Jahren hat sich 
die Bilanz des Vermögens des Verbandes 
verschlechtert; er hat mit einem Minus gear- 
beitet, die Ausgaben haben die Einnahmen 
überstiegen. Der Verband hat sich deshalb an 
die zu ihm gehörigen Vereine mit der Bitte ge- 
wandt, durch Zuwendungen aus den Vereinen, 
zunächst für die folgenden Jahre, ihn so zu stellen, 
daß Einnahme und Ausgabe des Verbandes sich 
decken und er nicht sein Vermögen anzugreifen 
braucht. Zu diesem Zwecke hat am 12. Januar 
eine Besprechung in Cassel stattgefunden, unter 
Zuziehung aller dem Verbande angehörenden 
Vereine, die auch bis auf zwei sämtlich dort 
vertreten waren. Unser Verein war natürlich 
auch vertreten, und zwar durch die Herren 
Naglo und Weber. Dort haben sich die An- 
wesenden dahin geeinigt, bei ihren Vereins- 
vorständen für die Dauer von zwei Jahren, also 
für die Jahre 1907 und 1908, eine Erhöhung der 
Leistung an den Verband um den bisherigen 
Betrag, also auf das Doppelte, in Vorschlag zu 
briogen, vorausgesetzt, daß im wesentlichen alle 
zum Verbande gehörigen Vereine das Gleiche 
tun. Wir hoffen, daß diese Voraussetzung zu- 
treffen wird, und um in diesem Falle in der 
Lage zu sein, von Vorstandswegen dem Ver- 
bande den erwünschten Zuschuß bewilligen zu 
können, ist als neuer Budgetposten die Pos. 11 
„Voraussichtliche Mehrzahlung an den Verband“ 
in Höhe von 4200 M eingestellt worden. 

Einwendungen wurden gegen Kassenbericht 
und Voranschlag nicht gemacht. 

Zu Kassenrevisoren wurden die Herren Dr. 
Apt und Dr. Paul Meyer gewählt. 

Die Kassenübersicht und der Voranschlag 
sind nachstehend abgedruckt. 

Für die Neuwahl des Vorstandes war fol- 
gende Vorschlagsliste aufgestellt: 

Als Vorsitzender: Präsident Professor Dr. War- 
burg. 

Stellvertretender Vorsitzender: 

Emil Naglo. 


Ingenieur 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 6. 


. | Kassenbestand Ende 1905: 


a) in Baar 
b) in Effekten: 
3Y,%,ige Deutsche 
Reichs-Anleihe 44 500,— M 
81⁄2% ige Preuß. 
Konsols z. Kurse 
von 100,90 M per 
%. XII. 1905 . + 17400,— a 


2. | Mitgliederbeiträge . en 
Restbeiträge. . - . .. . 


8. | Verschiedene Einnahmen: 

a) Gewinn aus der Elektro- 
technischen Zeitschrift. . 

b) Springer für Fortschritte 
der Elektrotechnik Ar 

c) Beiträge zu den Fort- 
schritten d. Elektrotechnik 

d) Maxwell-Vorträge. . . . 

e) Zinsen . . . . 3820,50 M 
ab: bei Anschaff- 
ung v. 30000 M 
81/2- iger Kur- 
u. Neumärkische 
Ritterschaftliche 
Kommunal-Obli- 
getionen bezahl- 
ter Coupon - An- 
teil. ..... 


Summe der Einnahmen 


Berlin, den 22. Januar 1907. 


31. Januar 1907, 


E ŘS 


>. > >» è >ù à à > o & 
ae E E 25046 | 49 

Drucksachen . . . e. nene ee f 20718 
Bücherei — vakat —. . ... 2... = |- 
Kanzlei . on no ren 2874 | 85 
Porto und Bestellgebühren . . . ... 1226 | 63 
Amtsbedürfnisse. - . . 2 2 2 202. 178 | 55 
ani i ea a i a a E T 70! — 
Ausstattungsgegenstände — vakat —. . Zn 
Beiträge an den Verband . . .. .. 4055 | — 


Zur Förderung der Fachwissenschaften 
und für sonstige Ausgaben . . ... 


Summe der Ausgaben 


£ [R 


Kassenbestand Ende 1906: 


. o òè o ëe ọọ ə» 


b) in Bankguthaben . 


c) in Effekten: 
1. Deutsche Reichs-An- 
leihe u. Preuß. Kon- 
2. 8'/2°/ ige! Kur- u. Neu- 
märkische Ritter- 
schaft. Kommunal- 
Obligationen 


91737.10 M 
117563 | 74 


Der Schatzmeister des Elektrotechnischen Vereins. 


Prof. Dr. A. Raps. 


Voranschlag für 1907. 


Kassenbestand Ende 1906 . . ..... 74 


Mitgliederbeiträge: 
a) 2705 Beiträge à M 20 
b) Restbeiträge. - 


. > è o v8 o ə% 


Berlin, den 22. Januar 1907. 


Als S e : Geheimer Ober-Postrat Aschen- 
orn. 


„ Schatzmeister: Professor Dr. A. Raps. 
„n Ordner: Direktor Ludwig Schröder. 


» Schriftführer: Geheimer Regierungsrat Dr. 
Weber und Professor Dr. du Bois. 


Für die Neuwahl des Ausschusses war die 
nachfolgende Vorschlagsliste aufgestellt: 


Berliner Mitglieder: 


Breisig, F., Dr., Professor. 

Büttner, M., Dr., Ober-Ingenieur. 

Dettmar, Gg., Ingenieur. 

Köttgen, Carl, Ober-Ingenieur. 

Litzrodt, W., Geheimer Postrat. 

Meyer, Paul, Dr., Ingenieur. 

Nernst, W, Dr, Professor, Geheimer Regie- 
rungsrat. 

Passavant, H., Dr., Direktor. 

Richter, Rudolf, Ingenieur. 

Rosenberg, E, Dr. tech., Ober-Ingenieur. 

Schrottke, F., Ober-Ingenieur. 

Ziehl, E., Ober-Ingenieur. 


1. | Vereinssitzungen - - - .. l...a.’ %0 — 
2. | Kosten der Zeitschrift usw.. . - - - - 26.000 | — 
8. | Drucksachen . . . .» -: : se. 0... 2500 | — 
4. | Bücherei. . .. 2 ee... — |- 
5. | Kanzlei .. .. : 2 2 0 200. 8000 ' - 
6. | Porto und Bestellgebühren . . . . . - 1500 | - 
7. | Amtsbedürfnisse a n i 200 | = 
8. | Miete usw. . . . 2 2200. 790- 
9, | Ausstattungsgegenstände . . - .. .. 250 - 
10. | Beiträge an den Verband. . . . . . | 4W:- 
11. | Voraussichtliche Mehrzahlung an den 
| Verband . . . : 2er... 420 - 
12. | Zur Förderung der Fachwissenschaften 
und für sonstige Ausgaben . . ... 10000 | - 
Summe der Ausgaben | 53480 | - 
Kassenbestand Ende 1907 . - . » . . . [1852 
197000 | — 


Der Schatzmeister des Elektrotechnischen Vereins. 


Prof. Dr. A. Raps. 


Auswärtige Mitglieder: 


Braun,Ferdinand, Dr., Professor, Straßburg i. Els. 
Germershausen, Georg, Direktor, Leipzig. 
Görges, Hans, Professor, Dresden. 
Hartmann, Eugen, Professor, Frankfurt a. M. 
Hochenegg, Carl, Professor, Ober-Baurat, Wien. 
Lindow, Armin, Postrat, Liegnitz. l 
Pichelmayer, Karl, Ingenieur, Professor, Wien. 
Wikander, Einar, Ingenieur, Stockholm. — 
Wyssling, W., Professor, Direktor, Wädenswil. 


Die Vorgeschlagenen wurden auf Antrag 
des Herrn Ober-Ingenieur Dr. Ad. Franke 
durch Zuruf einstimmig gewählt. 


Vorsitzender: Wir kämen nun zu dem Vor- 
trage des Herrn Dr. Ebeling. Ich bitte vorher 
auf einen Augenblick um Gehör. Mich u 
heute noch andere Verpflichtungen; ich mu 
daher leider darauf verzichten, dem Vortrag® 
beizuwohnen, und möchte mich nur mit wenigen 
Worten von dieser Stelle aus noch von Ihnen 
verabschieden. er 

Wenn ich auf die beiden Jahre, die mir die 
Ehre zuteil geworden ist, an der Spitze des 
Elektrotechnischen Vereins zu stehen, zurück- 


> p»am 


unbe. 


31. Januar 1907. 


m 


kann ich sagen, daß es ein Gefühl 
a Freude und Genugtuung ist, das mich 
dabei erfüllt. In erster Linie Genugtuung dar- 
über, daß es mir In dieser Zeit vergönnt war, 
einer Reihe hervorragender Männer der Elek- 
trotechnik persönlich näher zu treten, mit 
ihnen persönliche Beziehungen anzuknüpfen; 
und ich hoffe, daß sie bleiben werden. Dann 
aber auch ein Gefühl der Befriedigung über 
die Entwicklang des Vereins in den beiden 
Jahren. Man kann sagen, daß an sich Stark- 
strom- und Schwachstrom - Technik in dieser 
Zeit sich ruhig, gleichmäßig fortentwickelt 
haben, die Konjunktur war ja im allgemeinen 
eine sehr günstige. Hervorragend erscheint 
dem rückschauenden Blick ein Faktum: die 
schnelle Entwicklung der Radiotelegrapbie. 
Und da können wir alle mit Freude feststellen, 
daß dieser Entwicklung unser Verein in einer 
seiner würdigen Stellung gefolgt ist. Es sind 
gerade die epochemachenden letzten beiden 
neuen Erscheinungen hier am ersten auf dem 
Kontinent zur Sprache gebracht worden. Das 
Arbeiten mit den sogenannten ungedämpften 
Schwingungen ist uns in einer denkwürdigen 
Sitzung von Herrn Poulsen vorgeführt wor- 
den; wir haben dabei eine Korona nicht bloß aus 
ganz Europa, sondern aus der ganzen Welt ge- 
habt. Das Zweite, die schönen Versuche mit 
drabtloser Telephonie, war ich so glücklich, Ihnen 
von dieser Stelle aus selbst zum ersten Mal mit- 
teilen zu können, nachdem sie hier in Berlin von 
der Gesellschaft Telefunken ausgeführt worden 
waren. Indem ich mich nun von Ihnen bier 
verabschiede, beglückwünsche ich den Verein 
zur Wahl des neuen Vorstandes. Es freut mich, 
daß Sie unter einer Reihe bewährter alter Vor- 
standsmitglieder jetzt wieder an der Spitze, wie 
es der Tradition des Vereins entspricht, einen 
Mann erhalten, der auf dem Felde der Wissen- 
schaft in erster Reihe steht. Die beiden folgen- 
denJahre werden für dieEntwicklung des Vereins 
von Bedeutung sein. Es muß sich bis zum Ende 
des Jahres 1908 die Neuordnung der Besiehun- 
gen des Vereins zum Verbande, des Vereins gu 
der Buchhandlung, die die „ETZ“ verlegt, ent- 
wickeln. Ich wünsche dem Verein alles Gute 
und danke den Herren für ihre Nachsicht, be- 
danke mich aber ganz besonders bei den Herren, 
die mit mir dem Vorstande angehört haben, für 
die wirksame Mitarbeit, die sie dabei geleistet 
haben. Ich bitte nun Herrn Na glo, den Vor- 
sitz zu übernehmen. 

Stellvertretender Vorsitzender Naglo rich- 
tete an den scheidenden Vorsitzenden warme 
Worte des Dankes und der Anerkennung für 
die Tätigkeit, die er in diesen beiden Jahren, 
neben seiner umfassenden amtlichen Beschäf- 
tigung den Interessen des Elektrotechnischen 
Vereins gewidmet habe. Er schloß mit den 
Worten: Ich glaube, meine Herren, mit Ihnen 
zu empfinden, nämlich ein Bedauern darüber, 
daß Exzellenz Sydow uns leider verläßt und 
wir satzungsgemäß auf seine weitere Hilfe 
demnächst werden zu verzichten haben. Aber 
das dürfen wir nicht unterlassen, ihm wirklich 
ehrerbietig und aufrichtig dafür zu danken, daß 
er seine außerordentliche Arbeitskraft in den 
Dienst des Vereins in der Weise gestellt hat. 
Sy bitte Sie, meine Herren, zum Zeichen dessen, 
aß Sie mit meinen Worten einverstanden sind, 
sich von Ihren Sitzen zu erheben. 

(Lebhafter Beifall.) 


. Vorsitzender: M.H.! Nur zwei Worte. Die 
überaus liebenswürdigen Worte des Herrn Vor- 
redners als Lob aufgefaßt, lehne ich dankend 
o als Ausdruck freundlicher Gesinnung nehme 
N sie dankend an und ich bitte nur, daß 
a freundliche Gesinnung mir weiter erhalten 
leibe, ebenso wie ich hoffe, daß meine Be- 
zehungen zum Elektrotechnischen Verein mit 


dem hentigen Tage nicht abgeschlossen sein 
werden. 


(Lebhafter Beifall.) 


P Herr Ober-Ingenieur Dr. A. Ebeling hielt 
en von zahlreichen Lichtbildern begleiteten 
as über das im Bodensee verlegte Fern- 
Es abel. An den Vortrag knüptte sich eine 
a an welcher sich die Herren Pro- 
Ingenieur po el8ig, Professor Dr. A. Raps, 
teiligten. Naglo und der Vortragende be- 

Der Vortrag nebst Diskussion wird in 


eine ; 
TEEN Hefte der „ETZ“ zum Abdruck 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Hoeft 6. . 

= 
Die angemeldete kleine 
Herrn Bercowits fiel 


Mitteilung des 
aus und wird in einer 


späteren Sitzung gemacht werden. 


Nächste Sitzung: 
Dienstag, den 28. Februar 1907. 


Sydow, Naglo, 
Vorsitzender. stellvertr. Vorsitzender. 
Weber, 

Schriftführer. 
Il. 


Mitgliedervergeichnis. 
A. Anmeldungen aus Berlin. 


Wahl, Ludwig, Ingenieur. 

Dreßler, Fritz, Ingenieur. 

Lichtenstein, Leo, Dipl.-SYng. 

Westphal, Arnold, Elektro - Ingenieur. 

Drews, Erich, Ingenieur. 

Strauß, Alfred, Dipl.-Syng., Elektro-Inge- 
nieur. 

Bundsus, August Robert, Betriebs-Inge- 
nieur. 

Mandl, Richard, Ingenieur. 

Evans, Evan, Ingenieur. 

Hissink, Jack, Direktor. 

Warneck, Walter, Ingenieur. 

Wolf, Georg, Ingenieur. 

Spiller, Walther, Elektrotechniker. 

Schob, Karl, Ingenieur. 

Elkuß, Kurt, Dipl.-Sng. 

Schübin, Georg. 

Schröder, Rudolf, Ingenieur. 

Frederich, Henry, Ingenieur. 

Schapira, Carl, Dipl.sXng. 

Weiler, Wilhelm, Dipl.-Ing. 

Berliner Vororts - Elektricitäte- 
werke G. m. b. H. 

Mettenheimer, Hans, DiplsXng. 

Ferslew, Bernt, Ingenieur. 

Sorber, Willy, Ingenieur. 

Stölting, Eduard, Dipl.Ing. 

Mühlens, Willy, Dipl.-Ing. 

Hirsch, Richard, Dipl.sAng. 

Straßer, Ludwig, Dr. phil. 

Kommandit - Gesellschaft 
& Co. 

Gesellschaft für elektrische Ma- 
schinen und Installationsbedarf 
m. b. H. 

Wedell, Max, Regierungs-Baumeister. 

Dietze, Konrad, Elektro-Ingenieur. 

Burstyn, Walther, Dr. phil. 

Weber, Oskar, Prokurator für technischen 
Export. 

Mayer, Max, Ingenieur. 

Emden, Paul, Dr., Ingenieur. 

Buchholtz, Friedrich August, Ingenieur 

Schilling, Johannes, Dr., Elektro- 
chemiker. 

Aldag, Heinrich, Elektro-Ingenieur. 

Jaentsch, Fritz, Ingenieur. 

Loder, Rudolt, Dipl.-ng. 


B. Anmeldungen von außerhalb. 


Kulka, Eugen, Ingenieur, Wien. 

Flehming, Alexander, Ingenieur, Bala- 
chany. 

Lorentz, S., Ingenieur, Krukow. 

Ofenschüssl, Leopold, Ingenieur, Wien. 

Russische A.-G. L. M. Ericsson & Co. 
Petersburg. 

Adler, Leonhard, Ingenieur, Prag-Karo- 
linenthal. 

Lang, Hermann, Ingenieur, Wien. 

Siemens & Halske A.-G., Kabel- 
fabrik, Wien. 

Sauer, Robert Max, Maschinenbau- und 
Elektro-Ingenieur, Wien. 

Rodde, Adolf, Dipl. sng., Nürnberg- 
Dutzendteich. 

Eggers, Karl, Dipl.-Tyng., Hannover. 

Heußer, Fritz, Elektrotechniker, Inge- 
nieur, Terni. 

Mitscha, Josef, Ingenieur, Ashton on 
Mersey. 


Claßen 


Langelaan, Evert Jan, Elektro-Inge- 


nieur, Haarlem. 


Velu, S. W. C. C. P. J., Zivil-Ingenieur, 
Delft. 


Schmitz, Daniel, In genieur, Frankfurta. M. 
Vogt, Hans, Ingenieur, Loughborough. 
Katschker, Albert, Ingenieur, Warschau. 


Edelmann, Max, Dipl.- Zug., Brüssel. 


Verband Deutscher Elektrotechniker., 
(Eingetragener Verein.) 


Elektrotechnischer Verein Karlsruhe. 
Bericht über die Sitzung am 21. VI. 1906. 


Herr Dr. Polak bält einen Vortrag über: 
„Der Quecksilber-Lichtbogen und seine 


technische Verwendung“. Der Vortrag wird 
in der „ETZ“ ausführlich veröffentlicht werden. 
Besprechung. 


Direktor Welter erwähnt die verbreitete 
Verwendung des Quecksilber-Lichtbogens zur 
Schaufensterbeleuchtung, insbesondere für 
Juweliere. 

Geh. Hofrat Prof. Dr. Lehmann weist 
darauf hin, daß er schon lange vor Arons 
(1876) bei Untersuchung des Spektrums des 
Queckesilberdampfes einen Vorschlag zur tech- 
nischen Verwendung dieses Lichtbogens ge- 
macht hat und erwähnt zwei seiner Anordnungen. 
Die erste Anordnung benutzt ein nach oben 
offenes U-förmiges Kapillarrıhr, und bei der 
zweiten wird der Lichtbogen beim Austreten 
des Quecksilbers durch ein feines Ausflußrohr 
eines Trichters gebildet. Bei beiden Anordnungen 
aber brennt der Lichtbogen unter atmosphäri- 
schem Druck. 


FINANZIELLE UND 
GESCHÄFTLICHE NACHRICHTEN. 


Siemens & Halske A.-G. 


Dem Bericht über das am 31. VII. 1906 
endende zehnte Geschäftsjahr entnehmen wir 
folgendes: 

Die Bestellungen und Ablieferungen sind 
gegen das Vorjahr stark gewachsen, und auch 
m ersten Quartal 1906/07 hat die aufsteirende 
Bewegung angehalten. Die sämtlichen Fabri- 
kationsabteilungen sind an der Steigerung be- 
teiligt und haben vermehrte Gewinne ausge- 
wiesen. Nach wie vor beruht das Geschäfts- 
ergebnis fast ausschließlich auf der Fabrikations- 
tätigkeit. 

as neben dem Wernerwerk am Nonnen- 
damm erbaute neue Blockwerk wurde gegen 
Ende des Berichtsjahres fertiggestellt und ist 
seitdem in Betrieb genommen worden. Das Glüh- 
lampenwerk übernahm die Räume des alten 
Blockwerkes, wodurch seine Leistungsfähigkeit 
mehr als sn elt wurde. Die Fabrik für 
Beleuchtungsko len von Gebr. Siemens & Co. 
wurde mit Schluß des Kalenderjahres nach 
Lichtenberg bei Berlin übergeführt, wo bereits 
seit einigen Jahren ein Teilbetrieb besteht. Im 
Berichtsjahr wurde auch das Laboratorium für 
den chemisch-metallurgischen Teil der Tantal- 
Verarbeitung in Betrieb genommen und am 
Nonnendamm ein physikalisch-chemisches La- 
boratorium errichtet, welches bestimmt ist, die 
früher zerstreuten Laboratorien zusammen- 
zufassen und mit erweiterten Mitteln wissen- 
schaftliche Fragen zu behandeln, die mit der 
Elektrotechnik im Zusammenhang stehen. 

Auf dem Schwachstromgebiet hat der seit 
einigen Jahren als Spezialität betriebene Bau 
großer Fernsprechämter besondere Bedeutung 
erlangt. Es wurden im Berichtsjahr neun große 
und zehn kleine Fernsprech-Vermittelungsämter 

eliefert, unter denen insbesondere das Amt VI, 
erlin, und das Amt Charlottenburg zu er- 
wähnen sind. 

Für die Telegraphen - Verwaltungen von 
Bayern, Württemberg und der Schweiz hat die 
Firma ein mit Pupin-Spulen versehenes Fern- 
sprechkabel in einer Tiefe von mehr als 250 m 
unter dem Wasserspiegel durch den Bodensee 


: verlegt. 


Aus dem Gebiete der Elektrochemie ist zu 
erwähnen, daß die in Verbindung mit der Firma 


Windisch, Anton, Dipl. Jug., Budapest. . 


114 


hende anid-Gesellschaft die Herstellung 
a ende (I Dingomitteln zum Abschluß und 
zur Verwendung im großen gebracht hat. Die 
Verfahren wurden der Società Generale per la 
Cianamide in Rom übertragen, welche ihrerseits 
Fabrikations- und Betriebsgesellschaften in 
Italien, Frankreich, der Schweiz, England ‚und 
Skandinavien ins Leben rief; andere sind in 
der Bildung begriffen; die Fabrik für Kalkstick- 
. stoff in Piano d'Orta bei Rom ist schon im Be- 
triebe. Das Kjellinsche Verfahren für elek- 
trische Induktionsöfen zurStahlbereitung scheint 
sich bedeutungsvoll zu entwickeln; es wurden 
Öfen bis zu 1200 PS in Ausführung genommen. 

Auf das Glühlampenwerk wirkte die be- 
deutend gesteigerte Aufnahmefähigkeit des 
deutschen Marktes, und besonders die Auf- 
nahme, welche die dena un gefunden 
haben. Tantal-Lampen zu 110 und 16 HK 
sind ausgearbeitet und werden auf dem Markt 
erscheinen, sobald die Erweiterungsarbeiten 
der Fabrik beendet sind. Mit der General 
Electrie Co. in New York :und der National 
Electric Lamp Co. in New Jersey wurde ein 
Lizenzvertrag abgeschlossen, der erwarten läßt, 
daß die Tantal-Lampe auch in den Vereinigten 
Staaten von Nordamerika in großem Maßstabe 
hergestellt und vertrieben werden wird. 


ie Verlängerung der Untergrundbahn vom - 


Knie bis zum Wilhelmsplatz in Charlottenburg 
wurde dem Betriebe übergeben, während die 
weitere Fortführung der Linie von der Krumme- 
straße nach Westend der Vollendung entgegen- 
geht. Die Verhandlungen mit der Stadt Berlin, 
betreffend die Verlängerung der Untergrund- 
bahn vom Potsdamerplatz nach dem Stadt- 
innern (Spittelmarkt Alexanderplatz) und weiter 
nach der Schönhauser Allee bis zum gleich- 
namigen Ringbahnhof, sind zum Abschluß ge- 
langt; der Bau dieser Linien, welcher in drei 
Teilstrecken erfolgen soll, wird durch die 
Firma ausgeführt. Die erste Teilstrecke vom 
Potsdamerplatz bis zum Spittelmarkt ist bereits 
im Bau begriffen. Die erste Teilstrecke vom 
Potsdamerplatz bis zum Spittelmarkt ist bereits 
im Bau begriffen, ebenso die Erweiterung des 
Krattwerkes, sowie die Vermehrung des Wagen- 
parkes. Der Bau der Hamburgischen Stadt- 
und Vorortbahnen mit Ausschluß der noch 
nicht vergebenen Betriebsmittel” und elek- 
trischen Einrichtungen wurde der Firma in Ge- 
meinschaft mit der Allgemeinen Elektricitäts- 
Gesellschaft übertragen. 

Die Russischen Elektrotechnischen Werke 
Siemens & Halske A -G. in St. Petersburg litten 
unter dem zunehmenden Druck der russischen 
Wirren, welche auch mehrfach in Arbeitsnieder- 
legungen ihren Ausdruck fanden. Eine Divi- 
dende wurde nicht verteilt. Die Österreichi- 
schen Siemens -Schuckertwerke in Wien be- 
klagen die noch sehr ungünstige Preislage, 
deren Nachteil durch die anhaltende Preis- 
steigerung aller Rohstoff» noch erhöht wurde; 
auch hier wurde eine Dividende nicht verteilt. 

Siemens Bros & Co. Ltd., London, haben für 
das Geschäftsjahr 1905 ebenfalls keine Divi- 
dende verteilt, doch ist für die Zukunft infolge 
selbständiger Organisation des Starkstrom- 
geschäfts eine günstigere Entwicklung zu er- 
warten. 

Über den Geschäftsbericht der Siemens- 
Schuckertwerke G. m. b. H. wird an anderer 
Stelle berichtet werden. 

Der Geschäftsgewinn des Jahres 1905/06 
von 10312 476,090 M ist um mehr als eine Million 
höher als im Vorjahre. 

Nach Deckung der Abschreibungen, Hand- 
lungsunkosten und Obligationszinsen ergibt 
sich einschließlich des Vortrages aus dem Vor- 
jahr ein Reingewinn von 7 96+ 729,87 M, welcher 
wie folgt verteilt werden soll. 5/9 Dividende auf 
54500000 M 2725000 M, Spezialreservefonds 
500000 M, Gratifikationen an Angestellte und 
Arbeiter 50000 M, Dispositionsfonds 310000 M, 
Gewinnanteil des Aufsichtsrates 203 90,87 M, 
Superdividende von 5?/ọ 2725000 M, der Rest- 
betrag von 1010825 M wird auf neue Rechnung 
vorgetragen. Die vorgeschlagene Dividende 
beträgt demnach 100/9. 


Vorstand: A. Berliner, E. Budde, R. Pfeil 
A. Raps. H. Schwieger, Fr. A. Spiecker. ' 
Stellv. Direktoren: O. Feuerlein, A. Franke 
A. Lerche. i 


Aufsichtsrat: A. von Siemens, Vors.; W. von 
Siemens, stellv. Vors; T. Bödiker, Berlin; J. 
Dreyfus-Bródsky, Basel; A. Kirdorf, Aachen; 
C. Klönne, K. Mommsen, L. Roland - Lücke. 
Berlin; F. von Siemens, London; V. Weidt- 
man, Aachen; G. Weyland, Siegen. —z. 


Verschiedenes. 


Gesellschaftfürelektrische[ndustrie 
Karlsruhe-Baden. Durch Kaf der betreffen- 
den Landes-Patente haben folzende Werke die 
Berechtigung zur Herstellung und Verkauf der 


Für die Schriftleitung v ich: u, ; ar 
g erantwortlich: E. C. Zehme in Berlin. — Verlag von Julius Springer in Berlin 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 5. 


31. Januar 1907. 


KURSBEWEGUNG. 
ee | 
Kapital in 3 = 
Millionen & joe, ee Ehe, 
Mark e=8 273 
Name Obli weisse 
Aktien a iar E pa iedrig-| Höch- ||Niedrig- Höch- 


ster 


ster ster Schluß 


ster 


| 
213,50 


211,60 216— 


Akkumulatorenfabrik A.-G., Berlin . - - 8 — |1 1/121% 91435 214% 
Akk.-u.El-Werke vorm. Boese & Co. Berlin 4,5 25 | 1. 14 Of 75,50| 78,761 77,25 78,50 713 
Allgem. Elektr.-Gesellschaft, Berlin . 100 | 37,7 | 1. 7.| 11 | 212, — |216,— || 212,— | 213,70 213,70 
Comp. Barcelonesa de Electr. . ‚Pst.| 14 | 6,63 | ı. 1) 743| 122,— :121,50|| 123, — | 123,50 198,— 
Bergmann-Elektr.-Werke A.-G., Berlin 14 — |1.1. 18 | 277, — |285,90 || 276,25 279,— 276,60 
Berliner Elektrieitäts-Werke 31,5 | 89,8 | 1. 7.| 10 | 176,25 1182,10 || 176,25 | 172,50 177,— 
Berl. Masch.-A.-G. vorm. L. Schwartzkopff| 12 — 11.7. 13 | 234,25 241,50|| 236,25 239,50 236,75 
A.-G. Brown, Boveri & Co. . » » « . H6 Mill.Fs| 10 | 1. 4.| 11 | 200,— 205,50 || 201,— | 201,75 201,— 
Cont. Ges. f. elektr. Untern,, Nürnberg .| 32 9,384. 1.4 0| 6025 65,—|| 60,25) 61,76 61,— 
Deutsch-Atlant. Telegraphen-Gesellschaftf 24 | 19,79 1. 1. 61/2} 126,— |127,— || 126,— | 126,50) 126, — 
Deutsch-Niederländ. Telegraphen-Ges. .| 7 7,25 | 1.1. 6 {| 112,— 1113,75 || 112,50 | 113,—! 112,76 
Deutsch-Übersee Elektr.-Ges. . f 36 15 | 1.1.) 9f 155,—159,— || 155,— | 157,—| 157,— 
Elektra A.-G. Dresden. >... . f 45 256 | 1. 4.| 21/2} 79,75 | 81,25 || 80,20| 80,90! 80,20 
El. Licht- u. Kraftanlagen A.-G., Berlin .| 30 | 17,831.10. 7 128,25 1129,50 || 128,75 | 129,251 128,76 
Bank f. elektr. Untern., Zürich „36 Mill.Fs! 35,793 1. 7. 9 | 188,— ;189,— || 189,— | 189,—| — 
Gesellschaft f. elektr. Untern., Berlin . 375 | 35 |1. 1. 71/g| 132,— (140,25 || 137,80 | 140,25' 189,— 
Hamburgische Elektr.-Werke 18 | 9,967) 1.7. 8 | 156,90 1169,— || 167,25 | 157,76) 167,50 
El.-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co„Frankf.| 20 ee 1. 4.) 71 141,60 1143,50|| 141.60 | 142,10, 141,60 
A.-G. Mix & Genest, Berlin . . 1 5 — 121! 8] 131,50 :137,— || 132,25 | 136, -| 183,— 
Ges. f. elektr. Beleucht., Petersburg “I6MillRbL — ; 1.1. 4f 83,50) 87,25] 85.30 87,— | 87,— 
do. Vorzugsaktien .[Mill.Rb.! — | 1.1. 7f 137,25 140, — 138,30 | 138,90: 138,30 
EL-A.-G. vorm. Schuckert & Co., Nürnberg| 50 | 29,1 |1.7.| 5 | 120,10 1126, — | 121,10 122,50, 121,10 
Siemens & Halske A.-G. Berlin . 64,5 | 27,7 | 1. 8.! 10 | 177,50 1181,60 || 178,50 | 180,—' 180,— 
Telephon-Fabrik A.-G. vorm. J. Berliner . 3 l 1. 7.) 9 | 192,10 200,— || 195,— | 197,50, 19,— 
Allgem. Deutsche Kleinbahn-Ges. -. 9,06 | 21,68, 1. 1! 3 | 95,— | 98,50 97,10 | 97,75, 97,10 
Allgem. Lokal- u. Straßenbahn-Ges. 17 131,584 1. 1. 7%/,| 153,— 156,10] 153,30 | 153,40, 153,30 
Berlin-Charlottenburger Straßenbahn . 6,048| 5,91 | 1.1. 2 — — — — | — 
Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen | 10 3 1. 1... 6 | 152, — :154,10 || 154,— | 154,10, 154,10 
Breslauer elektr. Straßenbahn . | 42 | 1,63 Ä 1.1.| 6 | 121,10 124,— 121,10: 121,10 — 
Ges. f. elektr. Hoch- u. Untergr.-Bahnen | 30 15 | 1. 1. 41/g1 129,— !129,90 || 129,50 | 129,80, 129,75 
Große Berliner Straßenbahn . 100.0824. 8,088 | 1. 1.| 73/4 | 183,25 185,50 || 183,25 | 184,--| 183,25 
Große Casseler Straßenbahn. . . . . -f 5 1,979 |1.10., 4 | 107,50 '109,60 || 108,50 | 108,60, 108,60 
Straßen-Eisenbahn-Ges. Hambur 21 | 13,06' 1.1.) 9f 193, — 195,50 192,— | 193,75 192,50 
Straßenbahn Hannover. . . .. . . .1 24 |1602 1.1. 0f 76,40. 79,90|| 76,50 | 77,40) 76,90 
Magdeburger Straßenbahn . . : .. f 6 4,5 1.1) 8 160,80 163,— 162, — | 162,50 162 — 


Elektra-Dampfturbine erworben: Skodawerke 
A.-G. in Pilsen für Österreich; Société Anonyme 
des Ateliers, Forges et Fonderies de Moustier, 
Moustier-sur-Sambre für Belgien; Société G&n6- 
rale Electrique in Nancy für Frankreich; Socie- 
dad Anonima Construcciones M&canicas y Elec- 
tricas, antes Planas Flaquer & Cia. in Barcelona 
für Spanien; Officina Elettrica della Societa 
Esercizio Bacini in Genua für Italien. 


ElektriskaAktiebolagetMagnet, 
Stockholm. Die Gesellschaft teilt mit, daß sie 
seit 4. I. 1907 ihren Namen in Förenade Elek- 
triska Aktiebolaget verändert hat. Iu diese 
Gesellschaft sind auch die Elektriska Aktie- 
bolaget Holma sowie die Ungers Elektriska Mas- 
kinverkstäder in Arbrå aufgenommen worden. 


Oskar Weber, Berlin-Charlottenburg. Der 
langjährige kaufmännische Leiter der fiüheren 
Berliner Schuckert - Zweigniederlassung, Herr 
Oskar Weber, hat sich in Berlin-Charlotten- 
burg, Niebuhrstr. 72, als „Prokurator“ für tech- 
nischen Export niedergelassen. In dieser Eigen- 
schaft wird sich Herr Weber mit dem Export 
der Produkte der deutschen elektrotechnischen 
und Maschinen-Industrie sowie von Baubedarf 
nach dem Auslande kommissionsweise und auch 
für eigene Rechnung beschäftigen. 


BÜRSEN-WOCHENBERICHT. 


l Berlin, den 26. Januar 1907. 
Die Börse war in der Berichtswoche voll- 

kommen von Amerika abhängig; nicht nur die 
hier gehandelten amerikanischen Eiseubahn- 
Werte schlossen sich den vom N.:w Yorker Platz 
gemeldeten Rückgängen an. auch Montau-Akuvien 
unterlagen ziemlich beträchtlichem Angebot. da 
man befürchtet, daß ein Na-hlassen der Kon- 
junktur in Amerika auch auf unsere Industrie 
wm. Einfluß sein dürfte. 

iesen Erwägungen gegenüber bli i 
fortschreitende Erleichterung des Geldnackiee 
die sich in einer Ermäßigung des Reichsbank- 
Diskontes auf 6°, und einem Heruntergehen 
des Privat-Diskontes auf 4!/,0/, ausdrückte, so- 
wie der für dıe Regierung überraschend gün- 
stige Ausfall der Wahlen eindruckslos. 


Besonders matt lagen die Aktien der Ham- 
burg - Amerika - Linie, da die Dividenden - Er- 
klärung von nur 10% — gegen 11°% i. V. — 
enttäuschte. 

Elektrische Werte still, nur Allgemeine Elek- 
trieitäts-Gesellschaft am Sonnabend belebt und 
höher auf die Nachricht von der bevor:tehen- 
den Elektrisierung der Vollbahn Altona-Rıel. 


General Electric Co. 1581/3 o- 
Chilikupfer (Kasse- 


Lieferung). . - - - Lstr. 107. —. —. 
Elektrolyt. Kupfer!) Lstr. 120. —. — 
bis 122. —. —. 

Zinn (Kasse-Lieferung) . Lstr. 192 —. — 
Zink Lstr. 7 5 —. 
Blei . Lstr. 19. 17. 6. 


Kautschuk fein Para: 5 sh. 3d. J. 


t) Nach „Mining Journal“ vom 26. Januar. 


Briefkasten. 


Bei Anfragen. deren briefliche Beantwortung gewünscht 
wird. ist Porto beizulegen. sonst wird angenommen. 
die Beantwortung an dieser Stelle im Briefkasten erfolgen 
soll. Jede Anfrage ist mit einer deutlichen Adresse 59 
Anfragenden zu versehen. Anonyme Anfragen werden 
nicht heachtet. l 

Sonderabdrücke werden nur auf besondere 
Bestellung und gegen Erstattung der P 
kosten geliefert, die bei dem Umbrechen T 
Textes auf kleineres Format nicht unwesentl c 
sind. Den Verfassern von Originalbeiträgen 
stellen wir bis zu 10 Exemplaren des betr. voll- 
ständigen Heftes kostenfrei zur Verfü DE 
wenn uns ein dahingehender Wunsch be a. 
sendung der Handschrift mitgeteilt wird. Nac 
Druck des Aufsatzes erfolgte Bestellungen 
von Sonderabdrücken oder Heften können 
der Regel nicht berücknichtigt werden. 


Fragekasten. 


Frage 7. Wer liefert 25-voltige Kohler 
faden-Gluhlampen für niedrigen Wativerbrauch, 
das heißt 1,5 bis 2 Watt/HK? 

Frage 8. Wer fabriziert billige 


Telephon; 
Uhren mit Glockensignal für 3 bi» 5 


Minuten: 


Abschluß des Heftes: 26. Januar 1907. 


Danar 


p 


- 


7. Februar 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift 


(Oentralblatt für Elektrotechnik) 


Organ des Elektrotechnischen Vereins 
und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker, 


Verlag: Julius Springer In Berlin. — Schrittleitung : E. C. Zohme, 
Expedition: Berlin, N. 24, Monbijouplats 8. 


Die 


Elektrotechnische Zeitschrift 

erscheint — selt dem Jabre 1890 vereinigt mit dem bisher In 
München erschienenen CENTRALBLATT FÜR ELEKTROTECHNIK 
— in wöchentlichen Heften und berichtet, unterstützt von den 
bervorragendsten Fachleuten, über alle das Gesamtgebiet der 
angewandten Elektricität betreffenden Vorkommnisse und Fragen 
in Originalberichten, Rundschauen, Korrespondenzen aus den 
Mittelpunkten der Wissenschaft, der Technik und des Verkehra, 
in Auszügen aus den in Betracht kommenden fremden Zeit- 
schrihen, Patentberichten etc. etc. 

ORIGINAL-ARBEITEN werden gut honoriert und wie alle 
anderen die Schriftleltung betreffenden Mitteilungen erbeten unter 
der Adresse 
Schriftleitung der Elektrotechnischen Zeitschrift in Berlin 

N. 24, Monbljouplatz 8. 
Fernsprechnummer: III. 629 (Julius Springer) 


Elektrotechnische Zeitschrift 


kaon durch den Buchhandel, die Post oder auch von der 
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—— I FF mm 


Inhalt, 
(Nachdruck nur mit Quellenangabe, und bei Originalartikel 
wur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet.) 


Zur Theorie der Wechselstrom - Verzweigung. Von Leo 
Lichtenstein. 8. 115. 


Wechselstrom-Maschine mit Hilfsfeld und verketteter Er- 


regermaschine. Von A. Heyland. 8. 121. 
Das Elektrizitätswerk der Gemeinde Friedenau bei Berlin. 
Von Max Mulertt. 8, 126. 


Dr Lokomotivmotor für Einphasen - Wechselstrom. 


Literatar. 8. 1831, Eingegangene Werke. — Besprechungen: 
Jahrbuch des Schweizerischen Elektrotechnischen Vereins. 
Von Prof. Dr. W. Wyssling. 

Kleinere Mitteilungen. 8. 132, 

Telegraphie und Signalwesen mit Leitung. 
. 182. Signalapparate auf Lokomotiven. — Apparat zur 
i berwachung der Geschwindigkeit von Eisenbahnzügen. 
eßgeräte und Meßverfahren. 8. 133. Meß- 
ni zum Vermessen großer Längen. 
‚ektrische Beleuchtungs- undK raftüber- 
a ngs-Anlagen. 8.133. Über Blitzschäden in 
eXtrischen Anlagen in den Vereinigten Staaten Nord- 
neikas im Jahre 1905. 
eitrische Leitungsanlagen und Zubehör. 
; Ursachen von Fehlern in Gleichstromnetzen und 
erhütung derselben. 
trische Bahnen und Fahrzeuge. 8.13. 
Vers istrom-Lokomotive Seebach-Wettingen. 
ieke ne denes. 8. 133. Geistesgegenwart bei gefähr- 
An: erührung elektrischer Leitungen. — Preisaus- 
Si — Internationale Automobil-Ausstellung in 


Patente, Gebrauchsmuster 
und Auszüge. 8. 134. 
Pade an die Schriftleitung. 8. 137. Der Resonanz-Trans- 
us Dr. Georg Seibt u. Dr. G. Benischke. 
schen Elektrigi eco näftliche Nachrichten. 8. 137. Städti- 
Kursbewegn,  ütswerk Nürnberg. — Verschiedenes. 
Briefkasten E 13, Börsen-Wochenbericht. 8. 138. 


Pragekanten, 8, 135. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 190%. Heft 6. 
A am 


115 


nn — 


= m Á 


Der Strom Jx: gilt als positiv, wenn 

seine Richtung mit der des Pfeiles in Abb. I 
übereinstimmt. 

Z EMK Fk gilt als 

positiv, wenn sie 

für sich betrachtet 

einen Strom in der 

Schleife in der Rich- 

tung des Pfeiles er- 

zeugen würde. N; 

ist positiv, wenn 


Zur Theorie der Wechselstrom-Verzwelgung. 
Von Leo Lichtenstein, Berlin. 


Das Gebiet der Leitungsberechnungen 
für Gleichstrom bildet seit längerer Zeit 
ein in sich abgeschlossenes Lehrganzes. 
Die Kirchhoffschen Gesetze der Stromtei- 
lung bilden die physikalische Grundlage 
der Theorie, und die verschiedenen oft stark 
voneinander abweichenden Rechnungsver- 


fahren unterscheiden sich im letzten Grunde 


immer nur durch die mathematische Ein- 
kleidung jener Gesetze. Anders bei Wech- 


selstrom. Zu dem Jouleschen Effekt in den 


Stromleitern kommt hier der Einfluß der 


wechselnden magnetischen Felder hinzu. 
In der physikalischen Auffassung der sich 
hierbei abspielenden Vorgänge weichen die 
zwei verschiedenen zurzeit maßgebenden 
Rechnungsverfahren voneinander ab. Von 
diesen führt das eine die „mit einem unge- 
schlossenen Leiter verketteten Kraftlinien“ 
ein und arbeitet dementsprechend mit 
Eigen- und gegenseitigen Induktivitäten 
von geradlinigen Leiterstücken. Das andere 
betrachtet demgegenüber als physikalische 
Grundlage nur die mit einer Stromschleife 
verketteten Kraftlinien und rechnet aus- 
schließlich mit Schleifen-Induktivitäten. In 
manchen Fällen macht die Benutzung der 
„Leiter-Induktivitäten“ die Rechnungen ein- 
facher. Dieser Vorteil wird aber teuer 
genug erkautft. 

Indem man den Ursprung der elekiro- 
motorischen Kräfte gleichsam in den Leitern 
selbst zu finden glaubt, verläßt man den 
sicheren Boden der physikalischen Erfahrung 
und kommt nicht selten zu verhängnisvollen 
Fehlern. 

Der Verfasser, als überzeugter Anhänger 
der physikalischen Richtung, hat zu der an- 
gedeuteten Streitfrage in einem vor kurzem 
erschienenen Aufsatz Stellung genommen.) 
In der vorliegenden Arbeit sollen einige 
schwierigere Probleme der Wechselstrom- 
Leitung unter ausschließlicher Benutzung 
des zweiten Rechnungsverfahrens ihre Er- 
ledigung finden. Der Verfasser hofft hier- 
durch die Brauchbarkeit und die Vorzüge 
dieses von ihm auch in den früheren Ver- 
öffentlichungen befolgten Weges praktisch 
erweisen zu können. Von den einzelnen 


Ergebnissen der folgenden Untersuchung 


dürften einige unabhängig von dem Wege, 
auf dem sie erzielt worden sind, ein ge- 
wisses Interesse beanspruchen. So die 
Formeln für die Wechselstrom - Teilung 
[(16) bis (22)] nebst Schlußfolgerungen, die 
Formeln für den Spannungsabfall einer 
unmittelbar gespeisten eingleisigen Wechsel- 
strom-Bahnlinie und die im Abschnitt II 
und IV behandelten Zahlenbeispiele. Diese 
sind zum größeren Teil der Praxis der 
Wechselstrom - Bahnleitungs - Berechnungen 
entnommen. 

Zur Vereinfachung der Darstellung 
sullen zunächst einige bekannte Sätze zu- 
sammengestellt werden. 

1. Für jede von Wechselströmen durch- 
flossene lineare Schleife (Abb. 1) besteht 
eine Gleichung: | 


En | 
Ä aN 
E= Dt lag al 
k=1 


E: ist der Augenblickswert der in der 
Schleife wirkenden EMK; 

Jke ist der Augenblickswert des Stromes 
in dem kten Leiter; 

N: ist der Augenblickswert der Zahl der 
durch die betrachtete Schleife gehen- 
den magnetischen Kraftlinien; 

wk ist der Widerstand des ktea Leiters. 


1) Siehe „Dinglers Polt Journal“ 1906, Heft 3, 7 und 8, 
und „ETZ“ 1907, 8.34. „Zur Theorie der Wechselstromkreise”. 


die Kraftlinien nach 
der Unterseite der 
Zeichenebene ge- 
richtet sind. 

N wird für niedrige Frequenzen, un- 
magnetische Leiter und konstante Permea- 
bilitäten des umgebenden Mediums dureh 
die Gleichung definiert: 


MSLAM IHM RDH... 2 


L ist die Selbstinduktivität (Koeffizient 
der Selbstinduktion)der betrachteten Schleife 
(0), M,, M... sind die gegenseitigen In- 
duktivitäten (Koeffizienten der gegenseitigen 
Induktion) der Schleifen (0), (1); (0), (2) usw. 
4O, MD... sind Augenblickswerte der 
Schleifenströme. L, M,, M,... sind wesent- 

lich positive Grö- 

4 Ben. Je™ gilt 
t® als positiv, wenn 
: u? und Je™ in 
dem den beiden 
p-e Schleifen ge- 
meinsamen Lei- 
ter in derselben 
Richtung fließen. 
Alle Größen der Formeln (1) und (2) sind in 
absoluten elektromagnetischen Einheiten 
ausgedrückt. 


Ist E:=0, so hat man einfacher: 


Abb. 1. 


Abb. 2. 


n 

aN: 
D Jee ur + zo pw (8 
k=1 


2. Die Selbstinduktivität einer langen 
rechteckigen Stromschleife (Abb. 2) ist, 
wenn g groß gegenüber R und r ist: 


L={1+2m LPE | ieg) (4 


In der Regel kann man R und r im Zähler 
vernachlässigen. 

3. Die gegenseitige Induktivität einer 
langen rechteckigen Stromschleife A BCD 
(Abb. 3) und einer Schleife, die aus einem 


Abb. 3. 


zu AB und CD parallelen in großer Ent- 
fernung geschlossenen Drahte EF be- 
steht, ist: 


M=2ln fl .iceg).....6 
02 


M nennt man gewöhnlich „die Zahl der 
von einem unendlichen geradlinigen Strome 
in E F gleich 1 (cgs) durch die Schleife 
ABCD geschickten magnetischen Kraft- 
linien“. 


Abb. 4. 


4. Fallen die Leiter Æ F und AB zu- 
sammen (Abb. 4), so ist angenähert: . 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 6. 7. Februar 1907. 


ee a Te n a ITT m 
--— Z 
— 


Die Augenblickswerte der Ströme gelten | oder auch 
als positiv, wenn sie die Richtung der 
Pfeile in Abb. 5 haben. 

Wir betrachten den Strom Jit als ge- 
geben und suchen die Ströme Jı und J3t 
zu bestimmen. Es ist dies das einfachste 
Problem der Wechselstrom-Verzweigunß. 

Nach (3) gilt für ABC D die Gleichung: 

7 
ZI ıwe.i+ 120 


N = 


116 


RE WON Re 


m=(05+21n e)z. (egs) oya AG 


J' cos (w t — Y) . Wa + J COS w t . ws 
+ J' cos (w t — g4). w — w . Jsin wt. L, 
— w . J' sin (w t — Ẹ) . La — w Jsin wt. L, 
— w . J' sin (ø t — ẹ) . L, =0: 
J' cos (w t — p). W 


+J cos wt. w;,—w.J.sinøt. L' 
— w . J' sin (w t — ọ) . La; = 


M ist „die Zahl der von dem Strome 1 (cgs) 
in dem Leiter A B durch die Schleife ABCD 
geschickten magnetischen Kraftlinien“. 

In (2) bis (4) ist das umgebende Medium 
Luft. 

Die in der Stromschleife Abb. 1 von 
einem Sinusstrom Jeg. bei ~ Per/Sek indu- 
zierte EMK ist: 
oder 

aNt _ 


und nach sinwt und cos wt geordnet: 
Reid wit; =0 - (12 5 


InwLdn=emn|i+2in ug 
| xl. Je legs). ... . (I cos wt [W J' cosy + Jw, + wd'. La. sing] 
+ sin wt [W J' sin ọ 


—0J.L'—wJ'L,,.cosg]=0. 


Um X: zu bestimmen, denken wir uns 
die Leiter AB, CD und EF durch die in 
Abb. 6 veranschaulichten Hilfsleiter zu den 


Besteht der kreiszylindrische Leiter A B 
(Abb. 1) aus einem Körper, dessen Permea- 
bilität u konstant, aber von | verschieden 
ist, so hat man nach Maxwell zu setzen: 


Diese Gleichung zerfällt in die beiden 
folgenden: 


L= fl+u+ 4n m E k .1 (egs) (8 MAOT A Zn]: 
| — wJ. La coso HWJ'sing =od L | 
Besteht der Leiter AB aus Eisen, SO 
ist seine Permeabilität Funktion der mag- 
netischen Feldstärke (Feldintensität), mithin 
auch die der Stromdichte (Stromintensität). 
Ist A B eine Eisenbahnschiene, so hat man 
überdies nicht mehr mit einem kreiszylin- 
drischen Leiter zu tun. Bei den im Wech- 
selstrom-Bahnbetrieb üblichen Frequenzen 
ist ferner infolge der Stromverdrängung die 
Stromdichte im Schienenquerschnitt nicht 
mehr konstant. Setzt man daher die in der 
Stromschleife Abb. 1 induzierte EMK gleich: 


(e — R) (e =] 
Rr 


Aus (15) erhält man aber leicht: 


w, W +œ? L' L, 
J' cos Gy = — Wia L J | 


(IV 


J'sinp=w. gr pw L? 


in großer Entfernung geschlossenen Schleifen 
ergänzt. Die Schleifen seien von den Strö- 
men Jır, Jat und Js: durchflossen. Die neu 
hinzugefügten Leiter @ E und FH führen 
den Strom: 


JıetJtıt+tJsı=V. 


An der tatsächlichen Stromverteilung wird 
durch die Hinzufügung neuer Leiter nichts 
geändert. 

Nach 3. und 4. ist 


und 

J? =J? co? g +J” sin? g 

(W+? L' La? +o (WL — ts Laa) 
u (W?+ w? Lag?) 


PE 


1 
IAN. 9 1 +u+4ln und nach einer leichten Umformung: 


=< l. Jet (eg) = 2 mn wL.Jef.- - (9 Wg? +w? L’? 2 


J? = ma sr oad 
so hat man für u eine Zahl einzusetzen, die ERTE 
geringer ist, als die in der Maschinentechnik 
auftretenden Werte der Permeabilität, und 
die die „äquivalente Permeabilität“ genannt 
werden mag. u hängt von dem Schienen- 
querschnitt, der Stromstärke und der Fre- 
yuenz ab. Für r ist der Halbmesser des 
Kreises zu setzen, dessen Flächeninhalt dem 
des Schienenquerschnittes gleich ist. 

Für (6) hat man, wenn AB eine 
IEisenbahnschiene ist, zu Setzen: 


Bezeichnet man die effektiven Werte 
der Ströme in den Leitern (1), (2), (3) (Abb. 5) 
mit Jiet, Jef, Je, So Kann man stall 
der letzten Gleichung auch schreiben: 


d d. 
9 13 0. ds \ 
N: = Jır.?2 In di. dth + 21n ro a 


-Jaf +2 el. 2.08 


T3 


Wir führen zur Vereinfachung folgende 
Bezeichnungen ein: 


— a 


w + w? L”? - 
ey wer Je N 
2 e W2? 2 9% Le 


dig 


Il 


Vertauscht man in (17) die Indizes ? 


12 17) 
und 3, so erbält man, wie leicht zu sehen: 


l l 
D; = M2 + 21n “23 
_[# y $ 2 Ya wg? +w L"? 
u=( > +2ln e ) (egs) . . (10 ? Jen. = pe y w? La? ‚Jen. ; (I8 
ea . .. . une .. d 
u ist auch hier „äquivalente Permeabilität“. L, = A +2In I Aus (17) und (18) folgt: 
5 a diesen einleitenden Bemerkungen l 
etrachten wir j ie i = vw 
wir jetzt die in Abb. 5 darge sone la n u; 2 dz3? J3 eff. m Vw to’ LT poa (19 
Me E ut, F Ä i : 2.73 0 (14 A ef. Vw tw? L"? 
1 er gs 21 ug +2ln dig? Aus den Gleichungen (16) ergibt sich 
i a © Ov 27 2 11:13 ferner durch Division: 
Ñ. Y 
/ J 2 p d d WL'— Wg Las ; 
/ SE L =L4+L='” 23° 13 t = —- 0. FL u RE 2 
pe” d | Er, SE FEB 2 i 2 en dig «T3 = j W3 W+ w L Las 
a Ä =. P; i i jme J 
ä Fr " p ist Phasenverschiebung der Ströme vi 
Abb. 5. L zehin +2ln dsa: diz und Jıt. ni: 
zu diz. T3 
aa ee Es wird voraus- W + wz = W 4, Dez 
gesetzt, daß die Länge l der Schleife groß i ; 
gegenüber sonstigen in Frage nn. Das a nps sind die Selbstinduktivitäten M A a 5 B M 
Abmessungen ist. Wir bezeichnen: l e BFE und ABDC für die Ja 
‚A elt. Abb. 7. 


die Halbmesser der Leiter mit 7i, r3, 725 


ihre Widerstände für die Längeneinheit 
mit Wj, Wa, W35 


Aus (12), (13) und (14) erhalten wir: 
Jt. Wg. l — Jat. wz. l Ist die Entfernung des Leiters (1) v% | 
den beiden anderen Leitern sehr grob, hal 
man also mit einer Stronverteilung nach 
Abb. 7 zu tun, so werden die Formeln em- 


facher. Jetzt ist: | 


ihre Permeabilitäten mit uj, Ma, Ha; 


die gegenseitigen Entfernungen der Leiter- 
achsen mit d2, dig, das; 


die Augenblickswerte der Ströme mit: 


d Í 
Hapy Ly- l+ Je. lad Jae. Ly.) =0 
oder 


J'e — | 
os (w t P). W dig = dios | 


Jı=Jecoswt | — Í— Jeuswt — J' cos (wt — p) te folglich: 


d _ Ms də3 _ . 
Jt = J' cos (w t — p) tdt [J cos wt. Li +J'eos (wt — g). La L'= , + 21n A = Lz; 


(11 
Jat = — J eos wt — J' cos (w t — q) | — (— Jcos wt — J' cos Wr g) La) — 0 "= U, +21n dys =L; ' 
“2 T9 g s i 


7. Februar 1907. 


—— 


wg? + w? Lg? 


Ile. = war ar Ln Ten. 
(21 
wz + 0? L 
Jet. = WFL a e Jı?ef. 


L; = L; = 9 Las; 
w + 4 W? Lag 
Jre. =- W? + w Laz? JPoff 
1 j 
Wa? + 4 w? Lag? 
J= wage 


Die Formeln (21) und (22) gelten stets, 
wenn di3 = da, das heißt, wenn das Drei- 
eck AC E (Abb. 5) gleichschenklig ist [also 
z. B. wenn Leiter (1) den Fahrleiter, die 
Leiter (2) und (3) Fahrschienen darstellen]. 

Die in den Leitern (2) und (3) in Wärme 
umgesetzte Energie ist: 


Å = tta Jont. + W3 J3 off. 
em? Lan mm? : 19 g ti? 
SE HW w pa an Hes L"? 


_ ke I 2 € 
= l p2 + w lag wW? + w? Log IR eff. (23 


und insbesondere für 


dyazdz, MH 
angenähert: 
w, 
W+ y x 
Wir betrachten jetzt einige Sonderfälle. 
. 020; Ho L Us, 
Jzeff. Wa 
tgp =0; A 2 Ww W3 n Je ` 
E T wyp wg’ “EOR 


Dieser Fall entspricht dem Betrieb mit 
Gleichstrom. 


2. H= M3; nm; 
y 
Wa = Wg = 9 di = di3, 
folglich: 
L 
L = L = 3 ; 


tgp =0. 


, Sind bei der Anordnung nach Abb. 8 
die Widerstände und Permeabilitäten der 
beiden Leiter(2)und (3) 
einander gleich, so 
- sind auch die Teil- 
ströme einander 
gleich. Wechselstrom 
teilt sich hierbei wie 

Gleichstrom. 

Diese Stromver- 
zweigung wird ver- 
wirklicht bei einglei- 

sigen Bahnanlagen 
mit einfachem Fahr- 
leiter, wenn zur Rück- 


\ leitung nur die bei- 
den Fahrschienen dienen. 


3. 


m 
D 


Abb. 8. 


Zus; 


Aus (22) folgt: 


dia = di3; Wa < Wg. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Hefi 6. 


Jen. _ V4 w? + a? La? 


Iren. YA + w L 


Ist w, > w,, so ist: 


w? Laz? 
1 F 4 w? = 


Jen. _ Ws 
Jzeff. Wa í 


oder 
Jeff. . Ws < Jz eff. e Wg. 


Bei Gleichstrom ist aber stets 
Ja cf. . Ws = Jzeff. . Wg . 


Sind die Wechselstrom-Wider- 
stände der beiden Leiter (2) und (3) 
ungleich, so führt der Leiter, dessen 
Widerstand größer ist, bei Wechsel- 
strom mehr Strom, als es sich aus 
dem Ohmschen Gesetz in dem Falle 
ergeben würde, wenn man die alge- 
braische Summe der effektiven Teil- 
ströme für den zu teilenden Strom ge- 
setzt hätte. Es braucht kaum besonders 
hervorgehoben zu werden, daß im allge- 
meinen die Teilströme Ja. und Jz: und der 
Gesamtstrom Jre nicht phasengleich sind. 

In den meisten Fällen der Praxis ist 


J, eff. + J3 eff. 


nur sehr wenig verschieden von J, ef. 
Der eben ausgesprochene Satz gilt für 


di =d und w,=us. Welche Werte das 
Verhältnis 
Z J eft. “i 
P= J3 eff. W3 


annehmen wird, wenn jene Bedingungen 
nicht erfüllt sind, wird man aus den im fol- 


genden durchgerechneten Zahlenbeispielen. 


ersehen. 

Für dı = dış, U= u3 sinkt p mit zu- 
nehmender Frequenz. 

4. w sehr groß, w, und w; gegen w° Ly? 
und w? L} zu vernachlässigen. 


Ist 43 = u}, So hat man angenähert: 


Ja eff. — uar 
Ja 1 tzo =0. 
Mit wachsender Frequenz nähert 
sich das Verhältnis der Teilströme 
der Einheit, welche Werte die Wider- 
stände der beiden Zweige auch haben 
mögen. 


’ J3 eff. = J3 eff. 5 


y= J, eft. Wg Br Woy 
P= Jret. W3 Ws 


Für die Phasenverschiebung der Ströme 
in den Leitern (1) und (2) (Abb. 5) ist die 
Formel 

W L' — w Las 
were o WF L Ls 
abgeleitet worden. 

Ist djs = di3, Ha = H3, SO ist angenähert 


1 
L; = 2 L;; 
und 
W 
2 ar, Ws 


tg g = — w. Lys. ns 
W3 W+ 2 Los 


. 95 
Z — o) L. FE J .. (2 
4373 @- Lay + 2 LAE I 


117 


TEE 


Die Phasenverschiebung verschwindet, 
wenn entweder w =0 oder w, =w, oder 
schließlich œw sehr groß ist gegenüber ir, 
und wz. 

Für o=0 und w = ist tgp =0. Für 
einen Zwischenwert von œ muß offenbar 
tg einen Maximalwert annehmen. Diesen 
findet man, wenn man den Differential- 
quotienten des Ausdruckes 


A 
KAW 
gleich null setzt. 


dK _ 2w, W— w Iag? 


da T (w Ls F 2u Wea’ 


© 


w Laz = V 2 w W El 


t =Z - C l 
PIE 


ist zum Beispiel 


2 V 2 wg W= wz — w3, 


das heißt 
2 — 10,66, 
W3 
so ist 
gy=1; 9=49; 


Die zugehörige Frequenz ergibt sich aus 
der Gl. (26): 


w Lyg = V 2 W3 ` 11,66 Ww, = w3 A 4,76 


W3 
w = . 4,76. 

Lz; 

Für die in den Leitern (2) und (3) in 
Wärme umgesetzte Energie ist dic Annähe- 
rungsformel 


w? 
nar 2 
Wwa w3 F 4 L»; 


A = Jeff. s 2 9 (24 
W+ w Lay 
W 
abgeleitet worden. 
Bei Gleichstrom ist: 
Un 
Ja eff. = W .Jı eff; 
Wa 
J; eff. = Ww .Jı eff. ; 
mithin: 
A' = Wa . Jeff. -+ I . Jeff. 
Wo W + WW ,. Wa C3 R 
= 2 3 Ww? 372 . Jef. = W . Jen. ° 


Ist @=0 oder L,,=0 oder schließlich 
Wa = W3, SO Ist: 
A=4); 


ist aber w,Z wz, so ist stets: 
A>A. 


Diese Ungleichung kann man wie folgt 
ableiten. Es ist: 


A n Jef. . W. 
Aus 


4 0, u, 4+ 0° Loy“ 
W? + w“ La y 


> 
W, — Wz Z = 0 


ergibt sich niıcheinander: 
(ra — w > 0; 
wy — 2 Wy wg H w3 > O; 
Wa A- 2 a Wa H W3? D 4 Eg W3; 
W? D> AU W3; 


L Wwy Ws 


Fa S E 
W- 


118 


-1e un nn or 
— mom. _ 


4 Wa W3 + w? Lag? 


AWW dus 
W2 W2? +0? Lyg 3 
A<A. 


Diese Ungleichung drückt folgende 
Wahrheit aus: Die in den Leitern (2) 
und (8) in Wärme um gesetzte Energie 
ist bei gegebenem Gesamtstrom bei 
Wechselstrom größer als bei Gleich- 
strom. 

Nur wenn w,=w,, sind die beiden 
Energiemengen gleich. In diesem Falle 
verzweigt sich, wie wir gesehen haben, 
Wechselstrom genau so wie Gleichstrom. 


Aus der Gl. (23) folgt, daß in einem 
Leiter vom Widerstande 


_ W w W+ œ? (w, L'? + w, L"? 
Wema We 


der von dem Strome J eft. durchflossen 
wird, genau ebenso viel Energie in Wärme 
umgesetzt wird, wie in beiden parallel ge- 
schalteten Leitern (2) und (3). (Abb. 5.) 


II. 
Wir betrachten jetzt einige Beispiele: 


l. Die Schleife ABC D (Abb. 7) besteht 
aus Kupferleitern von 100 und 50 qmm Quer- 
schnitt. Die Entfernung der Leiterachsen 


beträgt 5 m. Die Frequenz ist gleich 
50 Per/Sek. 
Es ist: 
r,=0,565 em; T3 = 0,399 cm; 


w,=0,174 Ohm/km; w; = 0,348 Ohm/km ; 


oa=2nw=314; 


500 
0,565 
= 14,08 cgs = 14,08.10 * Henry/km; 


L; =05+2ln 


500 


= 14,74 cgs = 14,74 . 10- t Henry/km ; 
Loa = Ly + Ls = 28,82. 10—t Henry/km ; 


Jet. _ V0,3482 + 3142. 14,742. 10-* 


Jsef.  Y0,17424 3142. 14,082. 10 ° 


YO _ 1o; 
Y 0,2256 
Ja cff.. W 
=. o oaea o 
Jg echt.» W3 6 
— Yw +o L? 
Ja om. = VWE F aig ST 
0,348? + 3142. 14,742. 10—° 
_ V038? +314. 14,742.10- Jan: 


052» + 814 . 28,82,10 -° 
Ja eff. = 0,556 Ji eff. ; 


Ja eff. _ 
122: 


Ja ct. + J3 eff. = 1,002 Ji ef. 


J3 eff. = 0,446 Jı eff. > 


Diese Gleichung zeigt schon, daß die 
Phasenverschiebung der Ströme J, und J, 
nur sehr gering sein wird. Tatsächlich er- 
gibt sich aus (20): 

W La — w3 Log 
O: w, WH w? Lg Log 
(0,522 . 14,74 — 0,838 eaea 0E. 
' 0,348 . 0,522 + 314°. 10°. 14,74 . 28,82 
—= 0,122; 
cos ¢ = 0,993. 


gy =— 


= — 314 


f Se 6° DIU; 


Die in Wärme umgesetzte Energie bei 


{ km Länge und 100 Amp Gesamtstrom be- 


rechnet sich zu: 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 6. 


7. Februar 1907, 


nm A Aa 


A = Wa Jef. + Wg . Jz eft. 


= 0,174 . 55,6? + 0,348 . 44,6? = 1230 Watt. 
Beim Gleichstrom-Betrieb wäre: 
Jy : Jg' = 0,348 : 0,174 = 2:1; 
J = 66,7 Amp; J; = 33,3 Amp; 
A' = w. J}? + wz. Jg? = 1162 Watt. 


Der Energieverbrauch bei Wechselstrom 


ist um 5,85°/, größer als bei Gleichstrom. 


Der Leiter (3) führt bei Wechselstrom 


um 34°), mehr Strom als bei Gleichstrom. 


2. Wir betrachten die Leiteranordnung 


ABCDEF (Abb. 9): 


m, g E F 


Abb. 9. 


A B ist eine Eisenbahnschiene, CD und 


EF sind Kupferleiter von 100 qmm Quer- 


schnitt. | 
Die Leiterhalbmesser sind: 


rı = "r, = 0,565 cm; 


d,=1m; d =65m; d, =5,5m; 
w = w, = 0,174 Ohm/km; 
mM=m=1. 


Für den Wechselstrom-Widerstand der 
Schiene einschließlich Schienenverbindun- 
gen bei 27 Per/Sek ergab die Messung den 
Wert: 

wg = 0,125 Ohm/km. 


In dem betrachteten Falle findet man 
unter Zugrundelegung des durch Versuche 


bestimmten Wertes von u}: 
L; = 14,24 egs = 14,24.10 - t Henry/km; 
L, = 14,8 cgs = 14,8. 10- 4t Henry/km; 
1,=3,14cgs = 3,74. 10-4 Heury/km; 
L' = Li + L; = 17,98.10 + Henry/km; 
L"=— L,+1,=11,06.10 t Henry/km; 
1 


w=2r x=]; 


Jzef. _ V0,125? + 170? , 17,982, 10—8 


Jset.  V0,T74? + T70 . 11,062.10 8 
a O OOL og, 
V 0,0657 
_ Joel. %g _ 
ds J3 eff. W3 ur 
Die unmittelbare Messung ergab für p 


den Wert p = 1,72. 


Die Übereinstimmung muß als gut be- 
zeichnet werden. 


3. Wir betrachten eine Schleife, ge- 
bildet aus einem Schienenstrang und einem 
in unmittelbarer Nähe zu diesem parallel 
gelegten Kupferleiter (Abb. 10). 


C D R 
Pe] -+ 
Abb. 10 


Querschnitte und Widerstände sind die- 
selben wie im Beispiel 2. Frequenz ist 
gleich 25 Per/Sek. 


Wir nehmen 
dig =dıs; da3 = 5 cm 


an und finden: 
et e 
La = -7 +21 gpg = 486 egs 
L, = 5,36 egs = 5,36 . 10 -* Henry/km; 


Jyett. _ V0,125? + 1572. 5,382. 10-» 
Jsef.  YO1742 + 1572. 186?.10 8 


OE, 0,794 
V 0,0862 7 4 
Ja eff. Wa 
p= Jsch = = 1,105 


Der Kupferleiter führt bei 3 Per/Sek 
um rund 10°/, mehr Strom, als bei der aus 
dem Ohmschen Gesetze sich ergebenden 
Verteilung. 


4. Die Schleife AB CD (Abb. T) besteht 
aus einem Stahlstab von 72 mm Durch- 
messer und einem Kupferleiter von 100 qmm. 
Die Frequenz ist gleich 25 Per/Sek. 


T3 = 0,565; T3 = 3,6 cm; da3 =Dcm. 
Für u ist die Zahl 55 einzusetzen. 


w, = 0,174 Ohm/km; w3 = 0,37 Ohm/km; 


1 5 
Du g +2ln ggg = 486 egs 


= 4,86 . 10 + Henry/km; 


L= D-+21n 3, = 28,20 cgs 


= 28,20 .10 -* Henry/km; 


Iyen. _ V037 + 157. 382.10 8 


pen V0,1742 + 1572. 4862. 10 ° 


a Ze 
y 0,0362 
25 J3 ef.. Wo 
p= TS rn 1,45. 


Der Kupferleiter führt um 45°/, mehr 
Strom, als er bei Gleichstrom (unter Zu- 


grundelegung der Wechselstrom-Wider- 
stände) führen würde. 


5. In einer Wechselstrom-Bahnanlage 
wird der Strom durch die Fahrschienen 
und eine in großer Entfernung zu dieser 
parallel geschaltete Gleisstrecke zurück- 


1K-- 
gm 
tr a a A E EE + z 
S y 


geleitet (Abb. 11). Wie groß ist der durch 
die Hilfs-Schienenstrecke geleitete Teil des 
Stromes? 

Wir nehmen der Einfachheit wegen an, 
daß die beiden Rückleitungen nur aus je 
einem Schienenstrang bestehen, und dab 
die in Frage kommende Länge der Schleife 
so groß ist, daß man den Einfluß der Quer- 
seiten AC und B D (Abb. 5) vernachlässigen 
kann. 

Wir nehmen folgende Verhältnisse an: 

Fahrleiter (1) hat den Querschnitt gleich 
100 qmm. 

rı = 0,565 cm; w, = 0,174 Ohm/km. 

Wechselstrom-Widerstand der Schienen 
(2) und (3) einschließlich Stoßverbindungen 
beträgt bei 25 Per/Sek: 


w, = w, = 0,125 Ohm/km; 


m gr e gi 
‚ auf - 
: z n L . Er 


7. Februar 1907. 


W = m, + 10, = 0,250 Ohm/km; 


dio - da=1km= 10° cm; 


dix pam DUU cm; 
bsi = 9 2 , Ta R T3 A 


50.10 4t Henry/km; 


pa y +21n r 2. da: = 14,54 cgs 


12T 
= 14,54.10 4 Henry/km; 


2 mL? 
Fe. w2 4%. Lug? 1 el, 


Ja eff. = 0,317 ; Ji eff. ; 
mw Hw? L"? 


2 KERN -T Jett: 
Jet. = WIF w. Lagt Te; 


n dzz. diy = 35,7 egs 


= 35,7 . 10 -t Henry/kın; 
Ji etf. — 0,698 ; J| eff. 5 
Jef. + Js et. = 1,015. Ji em. 


Die Phasenverschiebung der beiden 
Teilströme ist auch im vorliegenden Falle 
gering. 

Wie ersichtlich, ist 

J; eff. e 
— > = 0,454. 
Ja eff. l 

Beim Gleichstrom-Betrieb würde man 

indessen erhalten: 


Jy efl. 3 
Js eff. 


Der Nebenschluß führt beim Wechsel- 
strom von 25 Per/Sek nur 63,4 °%/, des 
Stromes, den er bei Gleichstrom-Betrieb 
führen würde. _ 

1. Wir lösen die zuletzt behandelte 
Aufgabe unter der Annahme, daß die Ent- 
ternung der beiden parallel geschalteten 
Schienenstränge dọ nur 15 m beträgt. Die 
Frequenz soll wieder gleich 25 Per/Sek sein. 

Wir finden: 


l; Ja eft. = 0,5 Ji eff. 


~M |, K dzz — g ; 
lz 5 + 9 +2In on 33,5 cgs 
= 33,5.. 10-4 Henry/km; 
dia = 15,8 m; 


d 


Dis 
D= +2 GE L 14,42 cgs 


12° f2 
= 14,42. 10- * Henry/km; 


N 1962 1772 14 492 - R 
Jien, = 0,125: +15 2 14,42 ‚10 J Pei 
2, 83,52. 10 $ 


Ja eff, = 0,443 . Ji eff. ; 


0,250? + 157 
; dy,.d 
L" = ; +21n A -a = 19,04 cgs 


N? 
Jen. = 


J; ef. = 0,558. Jief; 
ofenbar ist auch hier mit großer Annäherung: 
Jae. + J3 eft. = Ji eft. 
Gleichstrom würde man indessen 
Jet. =0,5. J, eft. 
Die Abweichung beträgt rund 


Bei 


erhalten. 
1%. 


Im Bahnbetrieb wird der Strom häufig 
uarch eine Reihe 


führen, 
Differenz beträgt im vorliegenden (übrigens 
nur idecllen) Falle rund 11°, des Stromes 


lage in Rechnung gezogen werden. 
die genauen Werte des Stromes in allen 


parallel geschalteter | 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. He 


Schienenstränge zurückgeleitet. Aus der 
zuletzt durchgeführten Berechnung folgt, 
daß etwaige zur Stromrückleitung mit- 
benutzte von den Fahrleitern weiter ab- 
liegende Schienenstränge weniger Strom 
als die Fahrgleise selbst. Die 


in der Fahrleitung. Sie muß bei der Be- 
stimmung des Spannungsabfalles der An- 
Um 


Schienen einer mehrgleisigen Wechselstrom- 
Bahnanlage zu bestimmen, müßte man das 


allgemeinere Problem der vielfachen Strom- 


verzweigung auflösen. 


MI. 


Wir betrachten jetzt wieder die Leiter- 
änordnung Abb. 5 und nehmen an, P sei 
eine Bahndynamo, Q ein elektrischer Zug. 


(1) stellt dann die Fahrleitung, (2) und (3) 


die Schienen dar. 
Wir bezeichnen mit: 
Ef den Augenblickswert der Dynamo- 
spannung, 
E; den Augenblickswert der 
spannung am Stromabnehmer, 
Spannung Ef gilt als positiv, wenn sie 


Gegen- 


für sich betrachtet einen Strom in der Rich- 
tung EFD C und EFB A erzeugen würde. 


Spannung ŒE,” ist positiv, wenn sie für sich 


Eo = Coswt | we tu, — 


-sinwt|— o. 


Diese Gleichung kann man auch wi 


AH: _ | Tia e A 
Jal 5 SOREN Een 
2 w W 


-osin t| La — L. 


aW + o L'LL 
H-2? + w? Lss 


W L — w L.. 
Eee ID ae 1 
w2 w? bsy: . Ws @ las w L . 


tan TR wet arg 


ft 6. 


— m — T _ = i = a = 


oder 
l 
Nt = J cos weft + 21n T 
1 
| | dsl ; 


+1 Jeos at + J' er Hs en 


dys 
+ J' cos (wt — p). E In ee A; 
oder auch 


r. i fui Msj diz? | 
Ni = Jcuswt, o + o + 2ln ne 


di3. da; 
+ J' eos (at — p). | 5 +21n Hi a 
= lagel. J eos wt + L'LJ'. cos (wt — p) (28 


Aus (264) und (28) folgt jetzt: 
l 
ı > Er=Jceoswt. w, +J ceos w t. ws 


+ J' ceos (wt — y). w, — w. Lz. Jsinwt 
— w. L'J' sin (w t — f); 


oder nach coswt und sin wt geordnet: 


. A Ee = cos w t [J (w, + ws) 
+J’ coso. w +w L'J' sing] 
— sin w t [— J' sin p. wz +w. Lig. J 


+w L'J'. cosg] (29 


In diese Formeln setzen wir die in Ab- 
schnitt I ermittelten Werte von Jcoso und 
J'sing ein [siehe die Formeln (16)] und er- 
halten: 

WL — w, L 

23 9 yı 3 23 
377. Wg -} "li. We ne wi 

Te aa] 

W? Hw Lag | 


e folgt schreiben: 

w tH? L? | 

Ma ae 
3 H 2 -} w` Taza 


w — wa L'? i 
3 = Á cos wt — Bsinwt; 


i AHK=4AJ.cosaot—BJsinwt. 


betrachtet einen Strom in der Richtung 
FEUD und FEAB erzeugen würde. 
Nachdem wir in Abschnitt I die Ströme 
in den Leitern (2) und (3) der Größe und 
der Phase nach ermittelt haben, gehen wir 


jetzt dazu über, den Spannungsabfall, das 


heißt den Wert 
E? — 1: = ô E, 


zu bestimmen. 
1 0 
l A En = Jet. | Ww + w,. 
1 i f ; 
l A Bun. = Jen. w \ Lis — L . 


Zu diesem Zwecke wenden 
ABFE an und erhalten: 


E—-E=ZAEB=J,w.l 


dN: 
—Jstwgs. l+ g; 


N: ist die Zahl der durch die betrachtete 
Schleife gehenden magnetischen Kraftlinien. 


d 
At = nf +2In R 


ri 


ry f 12 


(26a 


= Ja f +20 94 Ja. 2 (109). Er 


SE | 
= 4Jeoswt ist der Ohmsche, 


aE | 
| =P#Jsinot der induktive Spannungs- 
abfall der Kraftübertragung bezogen auf 
Längeneinheit-Entfernung. 
Die effektiven Werte der beiden Kom- 


ponenten des Spannungsabfalles für die 
Längeneinheit-Entfernung sind: 
w + w? L'? Er wy +w? L"? 
9 ıı 97y ce Uno 07 
W? +w Lag? ? W: -+ w? Lag : 
(30 


2 Us W w? = W? L’ 2 l 


Wetal Lag Tl WIF w a 


wir die 1 
Formel (1) auf die geschlossene Schleife 


Ser- Jap 
Abb. 12, 


Abb. 12 enthält das Diagramm der Span- 
nungen. Offenbar wird dieses in nichts ge- 
ändert, wenn man die gegebene Strombahn 
durch eine einfache Stromschleife (Abb. 2) 
von dem Widerstande | 

2 3 Tı9 
wa + w? L? 
Wi + Wo. ij: Fo L 2 
23 
Ww + w? L"? 
-+ Wg . i ae 2 y . . è (31 
H +w digg 


120 


und die Selbstinduktivität 


Wir wenden jetzt die Grundformel (1) 


auf die Schleife 23 an und erhalten: 
L.—L'. __ 2wW aN 
13 WEF ot La A Er= Ju. wyl — Jt. w lH (33 
L wg — w L'? 
+ Lag. W? Fo Lg ` (32 Für M erhalten wir nach dem im Ab- 
ersetzt. 


schnitt I angegebenen Verfahren den Wert: 
Wir betrachten jetzt besonders die in 


Abb. 8 dargestellte Leiteranordnung. 
In dieser ist: 


H2 = lg, 


T W =E Wz, 
W=2us, di3 = dig, 
b “u 1 1 
L&R =- ln, Ja=sda=—- y Jit; 


A Ei Wa w À 
a =cosøthwt +" -wsinot! Ls l 
1 1 TE E T 
5 Las W — y b:sW’+ gyo ed 
TOO SPD Pr 
w: 
=eowtl wt) 


| 


-asnatlL,— Ls). 


Die betrachtete Leitung verhält sich wie 
eine einfache Wechselstrom-Schleife (Abb. 2), 


Der Ohmsche Spannungsabfall für die 
Längeneinheit-Entfernung ist gleich: 


20 
SE í 


deren Widerstand für 1 km Entfernung n =Jcoswt. ee) (34 
wta der induktive: 
und deren Selbstinduktivität für die Längen- | ô E; En i 
einheit-Entfernung ıı Zu.Jsinwt 
1 1 dy32.dı2? 2 
Io gie xl- | It ms+4ln,. | > 
betragen. i i 
w, ist natürlich „Wechselstrom-Wider- Die effektiven Werte sind: 
stand“ der Schienen. Wird zur Rückleitung P 
nur ein Schienenstrang benutzt, so ist A Ber. Ja wu “a 
De an 2 
DEREN —o9.sinwt.Lıs;- 
Su A Eis. (36 
Die Parallelschaltung des zweiten Schie- ce Jer. 


nenstranges wirkt also wie eine Verminde- 1 d.da N 
rung des Widerstandes für die Längenein- x (1 +u +4ln EN) 


ta. T3. dja. day) 


Die Leitung verhält sich so, wie eine 
einfache Stromschleife, deren Widerstand 
und Selbstinduktivität für die Längenein- 
heit-Entfernung sind: 


heit der Leitung um x 
induktivität für 


und der Selbst- 


die Längeneinheit um 


an L, das heißt um den vierten Teil der 


Selbstinduktivität für die Längeneinheit der 
von den beiden Schienensträngen gebildeten 
Schleife. 

Für die Bestimmung des Spannungs- 
abfalles in verwickelten Bahnanlagen, z. B. 
zweigleisigen Bahnanlagen mit oder ohne 
Speise- und Verstärkungsleitungen, reichen 
die Formeln (30) bis (32) natürlich nicht 
mehr aus. In allen diesen Fällen muß man 
auf die Grundformel (l) zurückgehen. Es 
kann nicht die Aufgabe dieser Arbeit sein, 
die große Reihe der sich hierbei ergebenden 
theoretischen und praktischen Fragen zu 
erörtern. Nur aut eine Aufgabe, deren Lö- 
sung besonders einfach ist, soll noch aus- 
führlicher eingegangen werden. Es ist dies 
die Bestimmung des Spannungsabfalles in 
einer eingleisigen Wechselstrom-Linie mit 
doppelter Fahrleitung (Abb. 13). Die Leiter (1) 
und (2) sind parallel geschaltet und bilden 
die Zuleitung, (3) und (4) sind Schienen. 

Wir setzen: ` 


Wy F tg 
2 


und 
dyg . dia 


1f ; 
te R a AAR 


IV. 


Wir wenden jetzt die im Abschnitt III 
entwickelten Formeln auf einige einfachen 
Zahlenbeispiele an. 


Für eine eingleisige Hochspannungs- 
Bahnlinie kommen folgende Anordnungen 
in Betracht: 


1. Stromzuführung durch eine Fahrlei- 
tung von 100 qmm Querschnitt. 
2. Stromzuführung durch zwei 50 qmm- 


Fahrleitungen, die um 5 cm voneinander 
entfernt sind. 


nr; neu); 3. Die Fahrdrähte wie unter 2., jedoch 
N RER im Mittel um 40 cm voneinander entfernt. 
T3 = T4) 3 zi Zur Rückleitung dienen in allen Fällen 
us = Ha; ü= uz= I. die Schienen. 


Als eine theoretische Möglichkeit ist 
ferner 
4. die Zuleitung wie unter 1., die Rück- 
leitung durch eine Schiene zu betrachten. 
Die Spannung am Stromabnehmer be- 
trägt 10000 V, die Länge der Strecke 20 km, 
die an einem Ende abgenommene Strom- 


Aus der Symmetrie der Anordnung er- 
gibt sich ferner: 


1 
Ju=da=-Ja=-Ju=y Jswt. 


Jcoswt ist der Augenblickswert des Ge- 
samtstromes. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 6. 


1 d. d d 
Ne= Jug + 2n 23t — Jae +2 >| 14 I [2192]. 
T 
- Ju [2m9]. r=. fyt +20 
dis 2 


l 2 d2 
= nr +5 + 2In — in dir : 
Dieser Wert in (33) eingesetzt ergibt: 


A Ei = Jat . wa. l — Jar. wz. l+ “ + 2 + 2ln N l 


dy. di3 
= y {Teos o t. (w3 + 3) — ® +42 + 210 Ra 


‘ 1 
Amt Jeoswt—-y|1+u+4ln 


7. Februar 1907. 


m m IU 


stärke 100 Amp, der Leistungsfaktor an der 
Verbrauchsstelle 0,80. Die Frequenz ist 
gleich 25 Per/Sek, der Wechselstrom-Wider- 
stand eines Schienenstranges, die Laschen- 
verbindungen eingerechnet, 0,125 Ohm/km. 

Wie betrachten die vier Fälle nach- 
einander. 


da3. dig. dog, 
2 To. T3 . dio. dagf 


To ° T3 . dia dis 


d Jzt 


Ta. T3 . dio- d34 a dt 


ma.r, ze sinat}; 
dat d? 


— 9. w. Jsinwt. 
| 


1. (Abb. 8): 


w, = 0,174 Ohm/km; 
W = wg = 0,125 Ohm/km; 
dia =d} =5,5b m; da, = 14m; 
r, = 0,565 cm; 


1 dis? 


= 2898.10! Henry/km; 


1 day 
La; = p fp, +u + 4ln u) = 24,04. egs 


— 24,04. 10 *Henry/km. 
Die betrachtete Leitung verhält sich wie 


eine einfache Wechselstrom-Schleife, deren 
Widerstand für 1 km Entfernung 


w, + = — 0,174 Ohm/kın 


+ De Ohm/km = 0,2865 Ohm/km, 


deren Selbstinduktivität für 1 km 


Liz — u = 28,98. 10-* Henry/km 
— .10 * Henry/km 
— 22,97 . 10- + Henryjkn 
betragen. 
Der Ohmsche Spannungsabfall ist gleich: 


A E?, =-%km. 100 Amp 
> 0,2365 Ohm/km = 413,0 Volt; 
der induktive: 


AE!, =20km.100 Amp . w 
> 22,97 . 10 -t Henry/km = 20 . 100 
<2 r . 25 . 22,97 . 10-4 Volt = 722 Volt. 


Die Spannung am Stromabnehmer be- 
trägt 10000 V. Die Spannung an der 1 
namo findet man leicht, wenn man sich au 
die Abb. 12 bezieht. Sie ist gleich 


E, =V] E" . cos p +A Ely |? + [EF sinp + A Eig]? = 10815 Volt 


Den Leistungsfaktor an der Dynamo 
findet man aus: 


T A e — 0,7% 
Ei cos tA Er. 
zu cos Py = 0,781. 
Der ohne Rücksicht auf die In 
verschiebung zwischen E}, und En. Pe 
stimmte Abfall der Spannung beträgt 


815 Volt. 


Län 


“ Februar 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 6. 


E9, = [EF cos p + A El, |? +[ER sin g + A Elg]? = 10724 Volt 


2, (Abb. 13): 
w= =2.0,174 Ohm/km = 0,348 Ohm/km; 
vw, = w, = 0,125 Ohm/km; 


dis mm 5,0 em ; 


RE 
TR ISBERLI d, = 140 cm; 
á ° da3 = dj, = 550 cm; 
di3 = 550,6 cm; 
1f 
dn > 4 \ tes 
da3. dig? 
Aln- - 23_* 713 -} 
tç. o ü t'a T3- dio- A34 
a i T = W,55 cgs 
nd — = 20,55. 10-4 
Abb. 12. Henry/km. 


Die betrachtete Leitung verhält sich wie 
eine einfache Wechselstrom-Schleife, deren 
Widerstand für 1 km Entfernung 
nt it _ 0,348 + 0,125 

2.7 2 
deren Selbstinduktivität für 1 km 


= 0,2365 Ohm/km, 


2055.10 !Henry/km 


betragen. 
Der Ohmsche Spannungsabfall ist gleich: 


A Ein -%km .100 Amp 
x 0,2365 Ohm/km = 473,0 Volt; 


der induktive: 


A E$; = 20km. 100 Amp .w 
x2%,55.10 *Henry/km = 648 Volt. 


Die Spannung an der Dynamo ist: 


EI, = [8000 + 473]? + [6000 + 648]? 
= 10 765 Volt. 
Den Leistungsfaktor an der Dynamo 
findet man aus: 
Eg sing + A Ei, 


g=- 


= ne 0,184 
Ep. CO8 O F A Esn, 


cos Po = 0,787. 


Der ohne Rücksicht auf die Phasen- 
verschiebung gerechnete Abfall der Span- 
nung beträgt 

765 Volt. 


3. (Abb. 12): 
w = w = 0,348 Ohm/km; 
w, = w, =0,125 Obm/km; 
d,=40cm; d}, = 140 cm; 
l £ ++ In TE 
= 18,48 cgs = 18,48. 10 -* Henry/km. 


di, = 555 em; 


‚ Die betrachtete Leitung verhält sich 
wie eine einfache Wechselstrom-Schleife, 
deren Widerstand für die Längeneinheit 
w 
o = 0,2365 Ohm/km 


und deren Selbstinduktivität für 1 km 


18,48 . 10-4 Henry/km 
betragen. 
Der Ohmsche Spannungsabfall ist gleich 
â En = 20km . 100 Amp 
x 0,2365 Ohm/km = 473,0 Volt; 
der induktive: 
à Eir = 20km . 100 Amp . w 
x 18,48 . 10-4 Henry/km = 582 Volt. 


Die Spannung an der Dynamo ist: 


Den Leistungsfaktor an der Dynamo 
findet man aus: 


E™ .sin$@+AE' 
D a a E 
Eon. ‚c0sp+A Eon. 


tg Po = 


N 


u 
cos P = 0.790. 


Der ohne Rücksicht auf die Phasen- 
verschiebung gerechnete Abfall der Span- 
nung beträgt 

124 Volt. 


4. Zur Rückleitung wird nur eine Schiene 
benutzt. Der Luftleiter wie unter 1. Der 
Fahrleiter und die Schiene bilden eine ein- 
fache Stromschleife, deren Widerstand ist: 


0,125 Ohm/km + 0,174 Ohm/km 
= 0,299 Ohm/km. 


Die Selbstinduktivität der Schleife für 
1 km beträgt: 


1 2 
> { +u+4ln v | =28,98.10 4Henry/km. 


Der Ohmsche Spannungsabfall beträgt: 
20 km . 100 Amp . 0,299 Ohm/km = 598 Volt; 
der induktive: 


20 km . 100 Amp . w . 28,98 . 10 -+ Henry/km 
= 911 Volt. 


Die Spannung an der Dynamo ist: 
E?, = y [8000 + 598]? + [6000 + 911] 
= 11027 Volt. 


Die Phasenverschiebung an der Dynamo 
berechnet sich zu: 


COS P = 0,78. 


Der ohne Rücksicht auf die Phasen- 
verschiebung bestimmte Abfall der Span- 
nung beträgt 

1027 Volt. 


Die in 1. bis 4. bestimmten Werte stellen 
wir in der folgenden Zahlentafel übersicht- 
lich zusammen. 


Zahlentafel. 


| 


2,2% 
=, 5 ŽE] no 
Anordnung LE b$ s2353|°3 
Salg Saza SE 
su 54 CEAT 88 
w E3 Z3|o2 VS- 
zur |2 82 2o55] 35 
anr Strom- : s = d | eziz cr 
Strom-Hinleitung Rückleitung a å n 5532 3 
dienen di nr...) | 
ienen yore Volt| Volt | 
a ke e = TO ne, re i | Da 
1 Fahrleitung | 1 Schiene [598 |911; 1027 0,78 
100 qmm ž | | ' 
1 Fahrleitung 2 473 722 815 ;0,781 
100 qmm ‚Schienen | 
parallel | 
2 Fahrleitungen 2 473 648; 765 10,787 
je 50 qmm | Schienen 
in 5 cm parallel oo] 
Entfernung | | 
2 Fabrleitungen 2 473 582, 724 0,790 
je 60 qmm Schienen | | 
in 40 cm parallel | 
Entfernung Ä | 
Zusammenfassung. 


Die Aufgaben der Leitung von Wechsel- 
strom in räumlich parallel verlegten Drähten 
lassen sich am einfachsten und übersichtlichsten 
unter Zugrundelegung der Gl. (1) behandeln. Zur 


Bestimmung des magnetischen Kraftflusses N 
werden hierbei lediglich Schleifen - Induktivi- 
täten in Rechnung geführt. 

Die Gesetze der Wechselstrom -Verzweigung 
sind von denjenigen der Teilung von Gleich- 
strom wesentlich verschieden. 

Zur Erläuterung wird eine Reihe von Bei- 
spielen, die meist der Praxis der Bahnleitungs- 
Berechnungen entnommen sind, betrachtet. 


Wechselstrom-Maschine mit Hilfsfeld und 
verketteter Erreger-Maschine. 


Von A. Heyland. 


Zu dem vorliegenden Gegenstande, der 
hier kürzlich!) beschrieben worden ist, 
wurden an den Verfasser verschiedene 
Fragen gerichtet, unter anderen, ob es mög- 
lich sei, durch die angegebene Anordnung 
eine vollständige Regelung der Maschinen- 
spannung zu bewirken, wie z. B: in einer 
kompoundierten Maschine, oder ob im 
wesentlichen nur eine Verringerung des 
Spannungsabfalles erzielt werden solle; 
ferner ob und wie das Regelungsfeld sich bei 
einer gegebenen Maschine berechnen lasse; 
schließlich ob durch das künstlich erzeugte 
Hilfs-Streufeld nicht eine Verringerung des 
Nutzfeldes derHauptmaschine hervorgerufen 
würde, sodaß das Gesamtfeld größer ge- 
wählt werden müsse. 

Die Fragen liegen nahe und konnten 
nicht alle in dem Rahmen des ersten Auf- 
satzes eingehend behandelt werden, und da 
anzunehmen ist, daß dieselben Fragen auch 
von anderer Seite aufgestellt werden, so 
wollen wir sie hier noch an Hand eines ge- 
gebenen Beispieles, das heißt einer normalen 
Maschine eingehend klarstellen. 

Vorausschickend ist zunächst zu er- 
widern, daß die Anordnung es ermöglicht, 
bei entsprechender Wahl der Verhältnisse 
eine vollständige Regelung der Maschi- 
nenspannung zu bewirken, außerdem auch 
jeden gewünschten Grad in der Kompen- 
sierung genau wie in einer kompoundierten 
Maschine, nicht nur genaue Kompensierung, 
sondern auch Überkompensierung, wie z. B. 
in einer überkompoundierten Maschine und 
dergleichen mehr. Die Abänderungen lassen 
sich mit großer Genauigkeit vorausberech- 
nen, die um so mehr ausreichend ist, als 
außerdem durch höchst einfache Vorrich- 
tungen, z. B. durch eine Unterteilung des 
Erreger-Stromkreises der Erreger-Maschine, 
wie am Schlusse dieser Arbeit gezeigt 
werden soll, die Regelung an der fertig ab- 
geänderten Maschine noch leicht nachträg- 
lich geändert und im Betriebe selbst auf 
jedes gewünschte Maß eingestellt werden 
kann. Das Hilfsfeld ruft keine Verminde- 
rung des Nutzfeldes hervor, sondern das 
mittlere Nutzfeld bleibt bei allen Belastun- 
gen dasselbe; das Hilfsfeld subtrahiert sich 
nicht vom Nutzfelde, sondern entsteht aus 
der Differenz der Feldstärken in den Polen 
verschiedener Polarität; bei der für prak- 
tische Verhältnisse in Frage kommenden 
Anordnung mit negativ wirkendem Hilfs- 
felde, die am Schlusse des genannten Auf- 
satzes erläutert wurde, sind die Verhältnisse, 
das heißt die Unsymmetrie der Lufträume 
und der Polwicklung an den verschiedenen 
Polen, so gewählt, daß das vom Polrade 
erzeugte größte Hilfs-Streufeld bei Leerlauf 
der Maschine auftritt, bei Vollast hingegen 
null wird. Bei Leerlauf und Überlastung 
wird das Feld an den verschiedenen Polen 
etwas verschieden, wobei jedoch das mitt- 


ı) „ETZ“ 1906, 8. 1011, 


122 


En REES a aa & = 


lere Nutzfeld dasselbe bleibt; die Polwick- 
lung ist hierbei so gewählt, daß bei Leer- 
lauf das Feld an den Polen größerer Anker- 
Rückwirkung das größere ist, die Anker- 
Rückwirkung also eine entgegengesetzte 
Wirkung auf das Hilfsfeld ausübt und bei 
normaler Belastung oder besser noch bei 
Vollbelastung die Unsymmetrie des Pol- 
rades gerade ausbalanziert, sodaß das ur- 
sprünglich vom Polrade erzeugte Hilfsfeld 
durch die Anker-Rückwirkung bei Vollast 
aufgehoben wird und gleich null wird, und 
die Feldstärken an den verschiedenen Polen 
genau dieselben bleiben wie bei der nor- 
malen Maschine; dieses Hilfsfeld wird dann 
dem Felde der Erreger-Maschine so über- 
lagert, daß es das Feld der Erreger- 
Maschine schwächt, und damit die Span- 
nung der Erreger - Maschine bei Leer- 
lauf auf die Leerlaufs - Erregerspannung 
herabgeregelt wird, mit zunehmender Be- 
lastung, zunehmender Anker-Rückwirkung, 
zunimmt und bei Volllast ihren höchsten 
Wert erreicht. 

Der erst- und letztgenannte Einwurf 
scheinen dadurch hervorgerufen zu sein, 
daß in der Beschreibung der Anordnung, 
um ein elementar anschaulicheres Bild zu 
geben, zunächst der Fall betrachtet war, 
daß das Hilfsfeld mit steigender Belastung 
zunehmen sollte, und es scheint hierdurch 
die Vorstellung hervorgerufen zu sein, daß 


mit negativ wirkendem Hilfsfelde eine Re- 
gelung des Maschinenfeldes erzeugt. Diese 
zweifache Beeinflussung des Hilfsfeldes 
liefert uns das bemerkenswerte Ergebnis, 
daß durch ein und dieselbe Anorduung 
gleichzeitig eine Regelung gegen Belastungs- 
schwankungen, sowie auch gegen Schwan- 
kungen der Umdrehungszahlen und sonstige 
äußere Einflüsse, das heißt eine in jeder 
Hinsicht denkbar ideale Spannungsrege- 
lung erzielt wird. 

Diese Wirkung wird erreicht durch die 
genannte Anordnung mit negativ wirken- 
dem, das Feld der Erreger -Maschine 
schwächendem Hilfsfelde, die auch aus 
allen den sonstigen genannten praktisch 
in Frage kommenden Gründen, Material- 
ausnutzung usw., in erster Linie praktisches 
Interesse bietet. 

Die Anordnung besteht darin, die 
Verhältnisse so zu wählen, daß die 
Maschine bei Lcerlauf ein unipolares 
Streufeld erzeugt, welches das Feld 
der Erreger-Maschine schwächt, von 
der Anker-Rückwirkung hingegen im 
entgegengesetzten Sinne beeinflußt 
wird, sodaß es mit zunehmender 
Anker-Rückwirkung abnimmt und bei 
normaler Belastung oder bei Voll- 
belastung der Maschine durch die 
Anker-Rückwirkung aufgehoben wird 
und null wird. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 6. 7. Februar 1907. 


SE En z _— ENEN LEEREN 
Keen = - En - ES ner 


mel 
“= IT 


Erreger-Spannung auf die Leerlaufs-Er- 
regung herabregelt. Bei Vollbelastun 
hingegen wird dieses Unipolarfeld durch 
die Anker-Rückwirkung aufgehoben und 
gleich null, und die Erreger-Maschine er. 
reicht ihre volle Spannung, die so ein- 
geregelt sei, daß sie gerade der Vollast-Er. 
regung der Hauptmaschine entspreche. 
Der Verlauf des Feldes stellt sich dann 
so dar, wie Abb. 14 und 15 zeigen. Bei Voll- 
belastung wird der Verlauf des Feldes der- 
selbe wie bei einer normalen Maschine und 
die Ausnutzung der Pole wird am größten, 
während bei Leerlauf die Hälfte der Pole 
schwächer beansprucht wird, was durchans 
zulässig ist, da bei Leerlauf die Ausnutzung 
der Pole keine Rolle spielt. Der Verlauf 
des unipolaren Hilfsfeldes ist in der Abb. 14 
erläutert. Dasselbe wird hier durch die 
Verschiedenheit der Luftzwischenräume 
zwischen Polen und Anker hervorgerufen, 
welche zur Folge hat, daß hier z. B. das 
Feld an den S-Polen größer wird als an den 
N-Polen und infolgedessen die Differenz 
auf das Polpaar, das heißt an jedem Pol 
ein gewisser Teil des negativen Feldes den 
genannten unipolaren achsial gerichteten 
Verlauf nimmt. Das Polrad ist hier sechs- 
armig angenommen, und der Deutlichkeit 
halber sind die Arme und die Achse unter- 
brochen gezeichnet. Das Hilfsfeld schließ: 
sich über die Arme des Polrades, die 


Feld des Stromerzeugers und der Erregermaschine bei Leerlaufg 
(Gesamtes Hilfsfeld = 12.04.10 = 48.10” 8) 


Abh. 14, 


das Hilfsfeld der Differenz, zwischen Nutz- 
feld und Gesamtfeld der Maschine ent- 
spreche. Insbesondere dem erstgenannten 
Einwurfe scheint die Vorstellung zugrunde 
zu liegen, daß das Hilfsfeld durch die Ge- 
samtschwankungen des Nutzfeldes erzeugt 
werde. Dieses ist aber unrichtig. Das 
Hilfsfeld entspricht der Differenz der Feld- 
stärken des Nutzfeldes in den benachbarten 
Polen nnd wird bei konstant bleibendem 
ınittleren Nutzfelde einzig und allein beein- 
flußt durch die Größe der Anker-Rückwir- 
kung und kann deshalb in beliebigen 
Grenzen, das heißt von null bis auf einen 
Höchstwert, schwanken, ohne daß das mitt- 
lere Nutzfeld auf das Polpaar und damit 
auch das gesamte Nutzfeld der Maschine, 
welches der Summe aller Pole entspricht, 
schwankt. Schwankt hingegen, bei einer 
richtig kompensierten Maschine aus irgend 
welchen äußeren Gründen, z. B. infolge von 
Schwankung der Umdrehungszahl, auch das 
Nutzfeld der Maschine, so ruft bei ent- 
sprechender Anordnung auch die Schwan- 
kung des N utzfeldes eine Schwankung des 
Hilfsteldes hervor, die natürlich in niedri- 
geren Grenzen liegt und nur der Schwan- 
kung der Umdrehungszahl entsprechen 
würde, gleichfalls aber bei der Anordnung 


Erzeugt wird ein derartiges Hilfsfeld 
durch zweckentsprechende Wahl der Ver- 
hältnisse, und zwar dadurch, daß die Un- 
symmetrie in den Lufträumen der verschie- 
denen Pole größer gemacht wird als die 
Unsymmetrie in der Polwicklung, sodaß 
das Feld an den Polen mit kleinerem Luft- 
raume und geringerer Windungszahl der 
Polwicklung, das heißt also an den Polen 
größerer Anker-Rückwirkung, bei Leerlauf 
größer wird als an den Polen geringerer 
Anker-Rückwirkung, und infolgedessen ein 
Unipolarfeld erzeugt, welches bei Leerlauf 
den Polen größerer Anker-Rückwirkung 
entspricht. Bei Belastung hingegen wird 
das Feld an den Polen größerer Anker- 
kückwirkung stärker geschwächt als an 
den Polen geringerer Anker-Rückwirkung 
und es ist leicht, die Verhältnisse so zu 
wählen, daß die Differenz an beiden Polen, 
die unipolarmagnetomotorische Kraft, bei 
einer gewissen Belastung, bei Vollast z. B., 
durch die Anker-Rückwirkung gerade aus- 
geglichen wird und das Unipolarfeld 
gleich null wird. 

Bei Leerlauf tritt also ein maximales 
unipolares Streufeld auf, welches sich dem 
Felde der Erreger-Maschine überlagert und, 
bei geeigneter Wahl der Verhältnisse, die 


Feld des Stromerzeugers und der Erregersmaschine hei induktiver Vollast. 


(Hilfsfeld = null.) 
Abb. 15 


Achse, die Erreger-Maschine und das äußere 
Gestell der Maschine. 
Ein Punkt, auf den wir hier noch hin- 
weisen wollen, ist der, daß naturgemäß bei 
vielpoligen Maschinen mit größerem Durch- 
messer, wie der vorliegenden Maschine, ein 
größerer Teil des Unipolarfeldes nicht über 
die Erreger-Maschine fließen wird, sondern 
sich teilweise unmittelbar vom Polrade zum 
äußeren Gestell, teilweise über die Lager- 
böcke und sonstige Maschinenteile schließen 
wird. Wenn wir aber alle diese magne: 
tischen Widerstände mit dem inneren Wider- 
stande der Erreger-Maschine vergleichen, 50 
finden wir, daß immer noch ein genügend 
großer Teil über die Erreger-Maschine flebt 
um hier eine ausreichende Regelung ZU er- 
zielen. Im allgemeinen wird man bei a 
artigen Maschinen das gesamte Unipolarfel 
etwas größer machen, oder die Empfindlich- 
keit der Erreger-Maschine erhöhen, indem 
man die Unsymmetrie in den Polen - 
letzteren entsprechend erhöht. Das durch 
die Erreger-Maschine fließende Regelung“ 
feld ist immer proportional dem nn 
Unipolar-Hilfsfelde und regelt das rn 
feld proportional zu diesem und an ii 
Rückwirkung des Belastungsstrome8. ; 5 
man will, kann man natürlich auch de 


rn BEE m an 


7, Februar 1907. 


magnetischen Widerstand der Verlustwege 
vergrößern. Man kann z. B. die Lager, in 
denen bereits das Metallfutter der Lager- 
schale einen magnetischen Übergangswider- 
stand darstellt, auch durch eine unter den 
Lagerbock gelegte Metallplatte aus nicht 
magnetischem Metalle gegen die Fundament- 
platte mehr oder weniger magnetisch iso- 
lieren, in die Kupplung der Antriebs-Ma- 
schine eine Metallplatte einlegen, und der- 
gleichen mehr. Alle diese Punkte sind aber 
nicht so wichtig. Wir sehen z. B. in dem 
untenstehenden Falle von allen diesen Hilfs- 
mitteln ab, und wählen außerdem noch 
einen schwierigeren besonders charakteristi- 
schen Fall, eine vielpolige Maschine mit 
größerem Durchmesser und dabei großer 
Anker-Rückwirkung; und kommen hier z. B. 
zu dem Ergebnis, daß das Regelungsfeld 
bereits reichlich ausreicht, wenn das ge- 
samte größte Streufeld bei Leerlauf nur 


8%, des Maschinen-Nutzfeldes beträgt, und 
hiervon nur z. B. !/,, also nur ein Teil, 
gleich 2°%/,, des Maschinenfeldes über die 
Erreger-Maschine fließt, und das Regelungs- 
feld selbst darstellt. 


Beispiel. 


Als Beispiel wählen wir eine normale 
Schwungrad-Maschine mit guter Material- 
ausnutzung und infolgedessen verhältnis- 
mäßig größerem Spannungsabfall, etwa 35 °/, 
bei induktiver Belastung. Zur Umrechnung 
wollen wir uns auf die Größen beschränken, 
welche bei der Anderung in Frage kommen. 


A. Die normale Maschine. 


I. Stromerzeuger: 350 KW, 24 Pole, 
%0 Umdr/Min, 2000 V, 100 Amp; innerer 
Ankerdurchmesser 2,3 m, Luftraum zwischen 
Polen und Anker 9 mm. Die Polwicklung 
besteht aus 24 Spulen zu je 100 Windungen 
von je 0,041 Ohm x 24 = 0,98 Ohm Gesamt- 
widerstand. 

l. Erregung bei Leerlauf . 46 Amp, 45 V. 
8 „ Induktiver 
Vollast . . 67 Amp, 65,5 V. 


Das Nutzfeld auf den Pol beträgt etwa 
Na=24.10°% und hiernach berechnet sich 
unter Berücksichtigung der Polstreuung das 
größte Feld am Fuße der Pole: 

bei Leerlauf etwa zu Nw! = 2,7 . 10°, 
bei indaktiver Vollast zu. Nm? = 3 . 106. 

Nach den obigen Angaben sind die 

Pol-Amperewindungen: 


bei Leerlauf . : 100 . 46 = 4600, 
bei induktiver Vollbe- 
lastung . . 100.67 = 6700. 


ll. Erreger-Maschine: Ankerdurch- 
messer 0,465 m, Luftraum 2 mm. 
Die Polwicklung besteht aus 6 Spulen 
zu je 410 Windungen von je 3 Ohm x 6 
= 18 Ohm Gesamtwiderstand. 
k: Bei Leerlauf des Stromerzeugers, also 
bei 45 V (46 Amp): 
Erregung der Erreger-Maschine 1,83 Amp, 
(Gesamtwiderstand des 


Erreger-Stromkreises 


Regelungswiderstand: 24 — 18 = 6 Ohm. 
> Bei induktiver Vollast des Stromerzeu- 
gers, also bei 65,5 V (67 Amp): 
Erregung der Erreger-Maschine 2,96 Amp, 
(Gesamtwiderstand des 
65,5 


Erreger-Stromkreises 296 = 22 Ohm), 


Regelungswiderstand: 2 — 18 = 4 Ohm. 
Hieraus ergibt sich: 

7 e bei Leerlauf des Stromerzeugers das 

Ba eld der Erreger-Maschine auf einen 

ot zu 0,7.10%, die Pol-Amperewindungen 


der Erreger-Maschi i 
110.188 e auf einen Pol zu 


2. bei induktiver Vollast des Strom- 
erzeugers das Nutzfeld der Erreger-Maschine 
auf einen Pol zu 1,02.106, die Pol-Ampere- 
windungen der Erreger-Maschine auf einen 
Pol zu 410.2,96 = 1210. 


Die Magnetisierungskurve der Erreger- 
Maschine ist durch die Kurve a (Abb. 17) 
dargestellt. 


Der Stromerzeuger hat bei induktiver 
Belastung und Leerlaufs-Erregung einen 
Spannungsabfall von etwa 35°/,, ist also 
eine Maschine mit großer Anker-Rückwir- 
kung. 


B. Die umgeänderte Maschine. 


I. Stromerzeuger: Bei der Umrech- 
nung des Stromerzeugers geht man am 
besten in der Weise vor, daß man zunächst 
die Unsymmetrie zwischen den Lufträumen 
wählt, die man zulassen will, und zwar so 
groß, wie sie aus konstruktiven Rücksichten 
zulässig ist; hiernach das Windungsver- 
hältnis und die Windungszahl der Polspulen 
benachbarter Pole festlegt, in der Weise, 
daß, wie angegeben war, die Unsymmetrie 
der letzteren bei Vollast durch die Anker- 
Rückwirkung aufgehoben wird, sodaß das 
Hilfsteld bei Vollast gleich null werden 
muß; und schließlich untersucht, ob die ge- 
wählte Unsymmetrie ausreicht, bei Leerlauf 
ein Hilfsfeld zu erzeugen, welches ungefähr 
den zur Verfügang stehenden Eisenquer- 
schnitten entspricht und dessen Größe in 
erster Linie durch den Querschnitt der 
Achse begrenzt ist. 

Da vorauszusehen ist, daß bei der vor- 
liegenden Maschine infolge des größeren 
Durchmessers und damit der verhältnis- 
mäßig längeren Kraftlinienwege, sowie 
auch der verhältnismäßig großen Anker- 
Rückwirkung wegen, ein kräftiges Hilfsfeld 
und eine kräftige Wirkung der zu wählen- 
den Unsymmetrie erforderlich sein wird, 
so werden wir den Unterschied in den Luft- 
räumen zwischen den N-Polen und den 
-Polen reichlich groß wählen, soweit die 
konstruktiven Verhältnisse dies zulassen. 
Wir wollen das Verhältnis zwischen den 
Lufträumen gleich 1:4 machen, und zwar 
den Luftraum an den $S-Polen auf 3 mm 
verringern, den Luftraum an den N-Polen 
auf 12 mm vergrößern. 

Wir nehmen an, daß ein Luftraum von 
3 mm konstruktiv durchaus zulässig ist, 
und erhalten dann bei einem größten Luft- 
raum an den N-Polen von 12 mm als mitt- 
leren Luftraum 7,5 mm. Würden 3 mm 
nicht zulässig sein, so könnten wir höher 
gehen, z. B. auf 3,5 und 14 mm, im letzteren 
Falle würde der mittlere Luftraum ungefähr 
derselbe bleiben wie früher. 

Hiernach ist das Verhältnis der Win- 
dungszahlen auf den Polen zu bestimmen. 
Der Unterschied zwischen den Windungs- 
zahlen der Polspulen soll, um ein Hilfsfeld 
zu erhalten, welches bei Leerlauf einen 
Höchstwert erreicht und den Polen größerer 
Anker-Rückwirkung entspricht, kleiner sein 
als der Unterschied der Lufträume, und zwar 
so groß, daß die Unsymmetrie der Polwick- 
lung bei Vollast ungefähr gerade durch die 
Anker-Rückwirkung aufgehoben wird. Wir 
werden sehen, daß dieses Verhältnis in un- 
serem Falle ungefähr gleich !/, wird. 

Um klarer zu zeigen, wie dieses Ver- 
hältnis sich ergibt, wenn das Hilfsfeld bei 
induktiver Vollast gleich null werden soll, 
leiten wir zunächst die Magnetisierungs- 
kurven der abgeänderten Maschine her, so- 
wohl für Leerlauf als bei induktiver Voll- 
last, und zwar an Hand der für die nor- 
male Maschine gegebenen Werte für die 
S- und N-Pole getrennt, unter Berücksichti- 
gung der Änderung der magnetischen Wider- 
stände, der Streufelder beider Pole usw. 


SEE mm 
—— m mm nn LM M ATT 


noo n Je a ee en 


A IIIa MlM 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 6. 123 


Dieselben sind in Abb. 16 dargestellt. 
Die Kurven a und a’ beziehen sich auf die 
S-Pole, die Kurven b und b' auf die N-Pole. 
Die ausgezogenen Kurven a und b gelten 
für die unbelastete Maschine, die punktierten 
a' und b' für die induktiv vollbelastete Ma- 
schine, bei veränderlicher Erregung. 


Augerewindungen 
ul REN SEN er 
o mo J000 ` ON Top po ero 300 mwa H 


Magnetisierungsstrom des Stromerzeugers 
a) der S- Pole bei Leerlauf; a’) bei induktiver Vollast. 
b) ” N- ” ” ” d’) a] ” P 


Abb. 16. 


Bei induktiver Vollbelastung sollte das 
Hilfsfeld gleich null werden, das heißt die 
Nutzfelder in beiden Polen müssen gleich 
groß sein, und zwar 


Nn A = NnS = 2,4 . 106. 


Wir entnehmen den Magnetisierungskurven 
für induktive Vollast, a' und b' der Abb. 16, 
daß bei Nn = 2,4 . 106; 


a') die Amperewindungen an den 


-Polen . . ..... . . 3800 
b‘) die Amperewindungen an den 
N-Polen . . . 2. 2.2.2.2... 8200 


sind. 

Der größte Erregerstrom solle derselbe 
sein wie bei der normalen Maschine, 67 Amp, 
und wir erhalten dann: 


an den S-Polen 67 > 97 Windungen, 


an den N-Polen g = 123 Windungen. 


Wir sehen, das Verhältnis der Windungs- 
hl ird gleich u 
zahlen wird gleic 2,15 ° 


Es ist natürlich nicht notwendig, dieses 
Verhältnis genau einzuhalten. Die Kurven 
zeigen nur, daß, wenn wir bei dem ge- 
wählten Verhältnis zwischen den Lufträumen 
1:4 das Verhältnis zwischen den zugehöri- 
gen Polspulen 1:2 machen, bei induktiver 
Vollast die Unsymmetrie des Polrades gerade 
durch die Anker-Rückwirkung aufgehoben 
wird. Die Pole der größeren Anker-Rück- 
wirkung sind die Pole mit geringerer Win- 
dungszahl, also in unserem Falle die S-Pole. 
Bei Leerlauf werden die S-Pole stärker sein 
als die N-Pole, weil die Windungszahl der 
Polspulen zwar nur die llälfte, der Luft- 
raum aber nur ein Viertel desjenigen der 
N-Pole ist, und das Polrad erzeugt ein Uni- 
polarfeld, welches der Richtung der $-Pole 
entspricht. Bei Vollast hingegen wird in- 
folge der größeren Anker-Rückwirkung an 
den S-Polen das Feld der S-Pole gleich dem 
der N-Pole und das Unipolarfeld gleich null. 

Mit der normalen Maschine verglichen 
ist die gesamte Windungszahl auf ein Pol- 
paar geringer geworden. Dieses rührt da- 
her, daß der mittlere Luftraum kleiner ge- 
worden ist. Wir hatten früher auf ein Pol- 
paar 2.100 = 200 Windungen, jetzt auf ein 
Polpaar 57 + 123 = 180 Windungen. 

Das Gesamtkupfer auf den Polen ver- 
mindert sich um ungefähr 10°/,. 


124 


Die Spulen der $Pole werden um 43 
Windungen verringert, die Spulen der N-Pole 
um 23 Windungen erhöht. 

Der Gesamtwiderstand der Polwicklung 
fällt ungefähr auf 

180 
0,98 900 — 0,87 Ohm. 

Schließlich ist jetzt zu untersuchen, ob 
die gewählten Verhältnisse ausreichen, bei 
Leerlauf ein Hilfsfeld zu erzeugen, welches 
ungefähr den zur Verfügung stehenden 
Eisenquerschnitten entspricht, und welche 
Größe dieses Regelungsfeld in der Erreger- 
Maschine ungefähr erreichen darf, ohne daß 
die Eisensättigung dieses Feldes an der 
schwächsten Stelle des magnetischen Kreises, 
das heißt in der Maschinenachse, zu groß 
wird. 

Die Achse hat an der schwächsten Stelle 
ungefähr 200 qem Querschnitt. Um sicher 
zu gehen, wählen wir eine verhältnismäßig 
niedrige größte Eisensättigung, und zwar 
6000 auf 1 qem, dieses würde, bei 200 qcm 
Querschnitt, einem Regelungsfelde von 
1,2.10° entsprechen, welches durch die 
Achse über die Erreger-Maschine fließt. 
Eine zunächst flüchtige Schätzung des mag- 
netischen Kreises ergibt, daß zur Erzeugung 
dieses Regelungsfeldes, vom Polrade bis 
zum Anker gerechnet, also in den Armen 
des Polrades, der Achse, der Erreger-Ma- 
schine, der Übergangsstellen zur Grundplatte 
und im äußeren Gehäuse, annähernd 500 AW 
erforderlich sind, und wir können zunächst 
annähernd feststellen, daß die gewählte Un- 
symmetrie inderHauptmaschine beiLeerlauf, 
Anker-Rückwirkung gleich null, etwa 500AW, 
im unipolaren Sinne gerechnet, erzeugen muß. 
Wie wir nun oben gezeigt hatten, erzeugt 
die Unsymmetrie ein Unipolarfeld, welches 
sich nicht nur über die Erreger-Maschine 
schließt, sondern auch über die sonstigen 
Maschinenteile und teilweise seitlich durch 
die Luft unmittelbar vom Polrade zum 
Anker. Eine flüchtige Rechnung zeigt, daß 
dieses Streufeld, welches nicht über die Er- 

reger-Maschine fließt, ungefähr von der 
gleichen Größe sein muß. Dieses Feld 
hängt natürlich von verschiedenen Verhält- 
nissen ab, und wir wollen, um mit einem 
weiten Spielraum zu rechnen und jeden 
Irrtum nicht nur in der vorliegenden Rech- 
nung, sondern auch für andere Rechnungen, 
denen man die vorliegende zugrunde legen 
könnte, auszuschließen, annehmen, daß 
dieses Feld dreimal so groß ausfalle, also 
36.10%. Das gesamte Unipolarfeld des 
Stromerzeugers müßte dann bei Leerlauf 
gleich 4,8.10% und die gewählte Unsym- 
metrie müßte dabei im Polrade bei Leerlauf 
mindestens 500 AW auf einen Pol, im uni- 
polar wirkenden Sinne, erzeugen. 

Es sei hier erwähnt, daß es keinen wich- 
tigen Einfluß ausübt, ob wir das gesamte 
äußere Streufeld etwas größer oder kleiner 
annnehmen, denn das tatsächlich durch die 
Erreger-Maschine fließende Feld hängt ledig- 
lich ab von den zur Verfügung stehenden 
unipolar wirkenden Amperewindungen des 
Polrades und läßt sich gut berechnen, da 
man an der fertig geänderten Maschine die 
magnetischen Widerstände dieses magne- 
tischen Kreislaufes leicht festlegen kann. 
Außerdem ist es aber vorteilhaft, die Ver- 
hältnisse immer etwas reichlich zu berech- 
nen, da es für die Regelung nur von Vorteil 
sein kann, wenn das Regelungsfeld etwas 
stärker ausfällt als nach der Berechnung, 
und man außerdem an der fertig geän- 
derten Maschine durch einen einfachen 
Regelungswiderstand in der Erreger-Wick- 
lung der Erreger-Maschine die Kompensie- 
rung leicht auf jedes gewünschte Maß ein- 
regeln kann. u 

Wir haben also im Stromerzeuger nur 
noch zu untersuchen, ob die gewählte Un- 


a) an den S-Polen 
b) » » 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 6. 


symmetrie genügt, bei Leerlauf, Anker- 
Rückwirkung gleich null, im Polrade elne 
unipolar wirkende MMK von mindestens 
500 AW und ein gesamtes Unipolarfeld 
gleich 4,8. 10° zu erzeugen. 

Dem gesamten Unipolarfelde gleich 
4,8.10% würde auf ein Polpaar ein Unipolar- 
feld gleich 0,4.10% entsprechen. Wir wollen 
zunächst diesen für uns praktischen in 
Frage kommenden Fall untersuchen und 
wollen ihn dann nachträglich, um zu zeigen, 
daß die Größe des Gesamtteldes nur wenig 
Einfluß auf das Regelungsfeld der Erreger- 
Maschine ausübt, mit einem Grenzfall ver- 
gleichen und ihn der Übersicht halber als 
Fall 1 bezeichnen. Wir erhalten dann: 

1. Gesamtes Streufeld auf ein Polpaar 
gleich 0,4. 10%. 

Nach den Kurven würde dann bei einem 
mittleren Nutzfelde gleich 2,4 .10° auf einen 
Pol das Feld der $-Pole 


NaS = 2,6. 10% 
und der N-Pole 
N, =22. 10% 


betragen. Dem entspräche: 


Magnetisier. 
a ; y au 
einen Pol 


NaS = 236 . 10° = 1750 

NY = 2,2 . 10% = 5550 
auf ein Polpaar 7300 
Die tatsächlichen Amperewindungen auf 


N-Polen 


einen Pol ergeben sich wie oben im Ver- 
hältnis der Windungszahlen 57: 123: 


a) an den S-Polen 2300 AW = 57.41 Amp 
b) ” ” 


das heißt wieder 


N-Polen 5000 „ =13.4 


” 


auf ein Polpaar 7300 AW. 


Der Strom beträgt an beiden Polen 


41 Amp und die unipolarisierend wirkenden 
Amperewindungen ergeben sich aus den 
Differenzen der magnetisierenden und tat- 
sächlichen Amperewindungen auf einen Pol: 


a) an den Polen 1750 AW 

Differenz — 550 AW 

b) an den N-Polen . 5550 AW 
5000 


1 
Differenz + 550 AW. 

Das heißt für diesen Fall, wo das Uni- 
polarfeld auf ein Polpaar — 0,4 . 10° erreichen 
würde, würde hierfür die unipolar magneti- 
sierende Kraft auf einen Pol 550 AW be- 
tragen. 

Wir sehen also, daß im Polrade bei 
Leerlauf jedenfalls eine genügend große 
unipolar wirkende Amperewindungszahl zur 
Verfügung steht, die um so mehr ausreicht 
als wir das Gesamt-Unipolarfeld beträcht- 
lich größer angenommen hatten als sich 
aus der Rechnung ergab. Die erforderliche 
Amperewindungszahl werden wir genauer 
weiter unten bei der Umrechnung der Er- 
reger-Maschine herleiten. 

Zunächst wollen wir zeigen, daß, wie 
wir schon oben erwähnt hatten, die vom 
Polrade erzeugte unipolar wirkende Ampere- 
windungszahl nur wenig schwankt, wenn 
das gesamte Unipolarfeld etwas kleiner 
ausfällt, und daß infolgedessen auch das 
über die Erreger-Maschine fließende Rege- 
lungsfeld nur wenig von der Größe des ge- 
samten Unipolarfeldes beeinflußt wird. Wir 
wollen zu diesem Zwecke untersuchen, auf 
welchen theoretisch größten Wert die ge- 
nannten Amperewindungen ansteigen wür- 
den, wenn das gesamte Unipolarfeld über- 
haupt gleich null würde, das heißt für den 
theoretischen Fall, daß der magnetische 
Widerstand des gesamten Unipolarfeldes 


7. Februar 1907, 


— on wäre, und das Unipolarfeld sich tiber- 
haupt nicht bilden Könnte. Wir wollen 
diesen Fall als Fall 2 bezeichnen und er. 
halten dann: 

2. Für den theoretischen Fall, daß der 
magnetische Widerstand des Unipolarfeldes 
—coo wäre, würde ein Unipolarfeld tiber. 
haupt nicht zustande kommen, und infolge- 
dessen müßte das Feld der N-Pole und 
S-Pole gleich sein, also 24.10", betragen. 
Diesem Felde würden nach den Leerlaufs- 
Kurven a und b, Abb. 16, an den $Polen 
1600 und an den N-Polen 6100 magneti- 
sierende AW entsprechen, das heißt: 


a) an den S-Polen 1600 magnetisierende AW 
b) „ „ N-Polen 6100 2 i 


auf ein Polpaar 7700 magnetisierende AN 


Die tatsächlichen Amperewindungen auf 
ein Polpaar müssen mit der obigen Summe 
übereinstimmen, auf einen Pol hingegen 
müssen sie sich verhalten wie die Windungs- 
zahlen, sodaß der Strom in beiden Polspulen 
derselbe wird. Wir werden also die abge- 
leiteten Amperewindungen auf ein Polpaar 
im Verhältnisse von 57:123 zerlegen müssen 


und erhalten: 
a) an den S-Polen 2450 AW = 57.43 Amp 
5250 „ =1283.43 


b) „ „ X-Polen i 3 
das heißt wieder 


auf ein Polpaar 7700 AW 


Der Strom beträgt an beiden Polen 
43 Amp, und die unipolarisierend wirkenden 
Amperewindungen ergeben sich aus den 
Differenzen der magnetisierenden und der 


ea Amperewindungen auf einen 
ol: 


a) an den S-Polen 1600 AW 
2450 „ 

Differenz — 850 AW 

b) an den N-Polen 6100 AW 
5250 „ 


Differenz + 850 AW, 


Das heißt für den theoretischen Fal, 
daß der magnetische Widerstand = oo wäre, 
und das genannte Unipolarfeld sich über- 
haupt nicht bilden könnte, würde die uni- 
polar magnetisierende Kraft auf einen Pol 
850 AW betragen. 

= Wir sehen aus diesen Aufnahmen, dab 
die Amperewindungen sich nur wenig 
ändern, wenn das gesamte Unipolarfeld 
etwas größer oder kleiner wird als ange- 
nommen ist. In der Tat würden selbst für 
den theoretisch angenommenen Fall 2, wo 
das Unipolarfeld gleich null ist, die Ampere- 
windungen nur auf 850 steigen. Es geht 
daraus hervor, daß es ohne Bedeutung ist, 
ob ein etwas mehr oder weniger großer 
Wert des Unipolarfeldes über die Lager- 
böcke oder einen sonstigen Teil der Ma: 
schine streut, die unipolarisierend wirken- 
den Amperewindungen ändern sich nur 
wenig und es genügt, den magnetischen 
Widerstand des Kraftlinienweges zu kennen, 
welcher über die Erreger-Maschine verläuft. 
Dieser magnetische Widerstand besteht in 
erster Linie im Luftraume der Erreger-Ma- 
schine und im übrigen nur in den magne- 
tischen Widerständen, welche das Feld im 
geschlossenen Eisen findet, in den Armen 
des Polrades, in der Achse und an den 
Übergangsstellen des Gehäuses der Erreger 
Maschine zur Grundplatte usw., und ist leicht 
annähernd zu berechnen. 


Il. Erreger-Maschine. Der Erreger- 
strom des abgeänderten Stromerzeugel® 
war oben hergeleitet zu 67 Amp bel induk- 
tiver Vollast, 41 Amp bei Leerlauf und der 
Widerstand der gesamten Polwicklung zu 
0,87 Ohm. Hiernach wird die Leistung der 
Erreger-Maschine für die beiden Grenzfäle: 


te 
W 


7. Februar 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 6. 126 


R 
1. Bei induktiver Vollast desStromerzeugers: | die der Erregerwicklung entgegengesetzt a) in den N-Polen: Nutzfeld 0.35.10 
67 Amp, 58 V, Nutzfeld 0,9.109; gerichtete MMK des Regelungsfeldes müßte b) „ „  ©Polen: 3 0,75. 106 


9, Bei Leerlauf des Stromerzeugers: 255 AW entsprechen; an den S-Polen müßte 
41 Amp, 35,5 V, Nutzfeld 0,55 .10%. 


Die Unsymmetrie, die zwischen den 
Polen der Erreger-Maschine zu wählen ist, 
leitet sich am einfachsten in der folgenden 


Weise her: 


Man nimmt zunächst an, an der Er- 
reger-Maschine sei nichts geändert. Die 
Magnetisierungskurve aller Pole entspreche 
also der ursprünglichen Kurve a in Abb. 17. 


Magnetisierungskurven der Erregerinaschine 


a) der X-Tole, gleich der ursprünglichen, 
b) der 5- Pole. 


Abb. 17. 


Der Regelungswiderstand der Erreger- 

wicklung sei so eingerichtet, daß 

l. bei Vollast der Hauptmaschine, also für 
Regelungsfeld 0, die Spannung 58 V und 
damit das Nutzfeld 0,9.10%6 und die Er- 
reger--Amperewindungen auf einen Pol 
1030 betragen; 

2. bei Leerlauf wird dann das Regelungs- 
feld auf ein Polpaar: 


C 
N 


6 
12.10 = 0,4 . 106; 
also auf einen Pol: | 
6 
mn = +0,2. 106; 


ferner soll die Spannung 35,5 V, und damit 
das mittlere Nutzfeld auf einen Pol 0,55. 106, 
also 
a) das Nutzfeld an den N-Polen 

0,55 . 10% — 0,2.105 = 0,35 . 10% 


b) das Nutzfeld an den S-Polen 
0,55..10° + 0,2.10% = 0,75. 105 


werden. Bei konstant bleibendem Rege- 
lungswiderstande würden an beiden Polen 
bei 3,5 V Klemmenspannung die Erreger- 
Amperewindungen auf einen Pol: 
3,5 _ 
1030 5g = 630 

werden. Nach der Magnetisierungenkurve 
entsprechen aber: 


a) dem resultierenden Nutzfelde 


‚an den N-Polen . 6 0,35 . 106 
die Erreger-Amp erewindungen 
auf einen N-Pol . . . . . 3% 
b) dem resultierenden Nutzfelde 
an den S-Polen i 0,75 . 106 


die Erreger-Amperewindun gen 
auf einen SPol . . . . . 834 
P e N-Polen müßte die 
feld um s Unipolar-Regelungs- 
375 — 630 = — 255 AW 


geschwächt werden, die sich von den Er- 
ser-Amperewindungen subtrahierten, und 


die Erregung durch das Unipolar-Regelungs- 


feld um 
834 — 630 = 204 AW 


verstärkt werden, die sich zu. den Erreger- 
Amperewindungen addierten, und die der 
Erregerwicklung gleichgerichtete MMK des 
Regelungsfeldes in diesen Polen müßte 


201 AW entsprechen. 

In der Tat muß aber das Regelungsfeld 
in der Erreger-Maschine in den X-Polen 
und S-Polen genau dieselbe Amperewin- 
dungszahl verbrauchen, denn alle Pole der 
Erreger-Maschine liegen in diesem magneti- 
schen Kreise parallel zueinander. Bei der 
normalen Maschine würde also das Rege- 
lungsfeld in der Erreger-Maschine eine 
Amperewindungszahl verbrauchen, die zwi- 
schen den beiden genannten läge und nicht 
die gewünschte, sondern nur eine geringere 
Wirkung ausübte. Die Empfindlichkeit der 
N- und $S-Pole ist in dem Verhältnis ar 
verschieden zu machen, das heißt zwischen 
den magnetischen Widerständen, den Luft- 
räumen, beider Pole ist eine Unsymmetrie 

Be 


gleich 26 =1,3 vorzusehen, und im gleichen 


Verhältnisse sind die Windungszahlen der 
Polspulen der Erreger-Maschine zu ändern, 
sodaß bei der höchsten Leistung, wenn das 
Regelungsfeld gleich null wird, das Feld 
der Erreger-Maschine dasselbe wird, wie 
zuvor bei der normalen Maschine. Wir 
wollen annehmen, daß der Luftraum hier 
nicht gut verringert werden könnte und 
rufen deshalb die Unsyınmetrie dadurch 
hervor, daß wir den magnetischen Wider- 
stand an den S-Polen vergrößern. Entweder 
Können wir den Luftraum an den S-Polen 
vergrößern von 2 auf 2,6, oder aber, was 
noch besser ist, die Sättigung der S-Pole 
größer machen, indem wir den Schenkel- 
querschnitt etwas schwächer machen. Wir 
werden hierauf weiter unten zurückkommen. 
Gleichzeitig vergrößern wir die Windungs- 
zahl der Polspulen auf den $-Polen um etwa 
30°/,, also von 410 auf 532, das heißt, den 
Widerstand der gesamten Polwicklung von 
2.410 auf 410 + 532, das heißt, von 18 Ohm 
auf 21 Ohm. 

Die abgeänderte Magnetisierungskurve 
der S-Pole ist in Abb. 17 eingezeichnet. Die 
Magnetisierungskurve der N-Pole, gleich 
der ursprünglichen, ist durch a, die der 
abgeänderten S-Pole durch b bezeichnet. 

Wir erhalten jetzt zunächst: 


1. Beiinduktiver Vollast des Stromerzeugers: 
Erreger-Maschinenleistung 67 Amp, 58 V, 
Nutzfeld 0,9. 10%. 

Erregung der Erreger-Maschine: 
a) an den N-Polen 1030 AW = 410. 2,52 Amp 
b) „ „ &Polen 13410 „ =532.252 „ 
Der Widerstand des Erreger- 


: ; 58 
Stromkreises ist . . g2 T B Ohm 


Widerstand der Polwicklung . 21 „ 
Erreger-Widerstand 2 Ohm 
2. Bei Leerlauf des Stromerzeugers: Erreger- 
leistung 41 Amp, 35,5 V, Nutzfeld 0,55 . 10%. 


Bei konstant bleibendemErreger-Wider- 
stande wird der Erreger-Strom: 


nn 
23 7 
das heißt die Erregung: 


a) an den N-Polen 410. 1,54 = 630 AW 
b) „ „  #-Polen 532.154 =2820 „. 


Das Regelungsfeld sollte auf ein Pol- 
paar — 0,4 . 10°, also auf einen Pol + 0,2. 108 
betragen. Wir erhalten dann: 


1,54 Amp, 


mittleres Nutzfeld 0,55. 10°. 


Diesen Feldern entsprechen nach den 
Magnetisierungskurven (Abb. 17): 


Nutrzfeld Magnetiriersude 
a) in den N-Polen 0,35. 10% 375 


b) „ „ S-Polen 0,75. 106 1075 


Das Unipolarfeld verbraucht hierbei in 
der Erreger-Maschine 255 AW in Richtung 
der S-Pole. Diese addieren sich zu den 
Feld-Amperewindungen der Erreger-Wick- 
lung der $S-Pole und subtrabieren sich von 
den Feld-Amperewindungen der Erreger- 
Wicklung der N-Pole, und wir erhalten in 
der Tat dieselben den Magnetisierungs- 
kurven entsprechenden magnetisierenden 
Amperewindungen: 


a) an den N-Polen 630 — 255 = 375 AW 
b) „ „ Polen 20 + 255 =1075 „. 


Wir sehen, die gewählte geringe Un- 
symmetrie 1:1,3 zwischen den Polen der 
Erreger-Maschine genügt, um mit Hilfe eines 
unipolaren Regelungsfeldes von 1,2.10% in 
der Erreger-Maschine, etwa 2°/, des ge- 
samten Feldes des Stromerzeugers, die 
Spannung der Erreger-Maschine, ohne den 
Erreger-Widerstand zu ändern, in dem ge- 
wünschten Maße von 58 auf 35,5 V zu regeln. 

Es bleibt jetzt nur noch zu prüfen, ob 
die unipolarisierend wirkende Differenz der 
Amperewindungen auf den Polen des Strom- 
erzeugers zur Erzeugung des unipolaren 
Regelungsfeldes in der Erreger-Maschine 
ausreicht. 

Die erforderlichen Amperewindungen 
für dieses Regelungsfeld, 1,2. 10%, berechnen 
sich, unter Zugrundelegung der verschie- 
denen auftretenden Sättigungen, in den ein- 
zelnen Teilen der Maschine: 


In den Armen des Polrades 50 AW 
In der Achse . . . 2. 2 2 22.100 
Im Gehäuse der Erreger-Maschine 
und an der Übergangsstelle von 
der Erreger-Maschine zur Grund- 
platte . oaa‘ 
In der Grundplatte und dem Ge- 
häuse des Stromerzeugers . . 50 
Hierzu kommen für Pole und Luft- 
raum der Erreger-Maschine, wie 
oben angegeben . . . . . . 255 f 
Summe 505 AW. 

Nach der obigen Rechnung für den 
Stromerzeuger und den gemachten An- 
nahmen stehen für dieses Regelungsfeld 
500 AW zur Verfügung, das heißt 45 mehr 
als nach der Berechnung erforderlich wären. 

Die hauptsächlichsten Berechnungswerte 
sind in der nachstehenden Tafel (Seite 126) 
nochmals zusammengestellt. 

Die Umänderung an der vorliegenden 
Maschine bietet somit keine Schwierigkeit, 
trotzdem wir hier mit einem großen Sicher- 
heitsfaktor gerechnet haben, und die vor- 
liegende Maschinentype nicht einmal einen 
besonders geeigneten Fall darstellt. Das 
Verhältnis zwischen dem tatsächlich über 
die Erreger-Maschine fließenden Unipolar- 
Regelungsfelde zu dem gesamten vom Strom- 
erzeuger erzeugten Unipolarfelde von 1:4 
ist so niedrig gegriffen, daß es kaum bei 
irgend einer Maschine, bei zweckmäßiger 
Ausführung, unterschritten werden wird. 

In besonderen Fällen, in denen zZ. B. 
der vorhandene Achsenquerschnitt nicht 
ausreicht, ein genügend starkes Regelungs- 
feld über die Erreger-Maschine zu führen, 
kann man sich in der Regel noch damit 
behelfen, daß man, wie an vorletzter Stelle 
der genannten Veröffentlichung angegeben 
war, dieses Feld nur halb so groß macht, 
und die Verhältnisse so wählt, daß es wieder 


n 


50 y 


— — 


Stromerzeuger: 


350 KW, 24 Pole, 250 Umdr/Min, 2000 V, 
100 Amp, 50 Perioden. 


Erreger-Maschiner x 


5 KW, 6 Pole, 40 bis 70 V: 


ma e e D < o 


Stromerzeuger: 
Nutzfeld auf einen Pol. ... ... 


Differenz: Unipolares Hilfsfeld auf ein Polpaar . 


„ Insgesamt . 


” an % 
Magnetisierende Amperewindungen des Nutzfeldes auf 


einen Pol . 
Summe auf ein Polpaar . . a 2 2 2.0. 
Tatsächliche Amperewindungen auf einen Pol 


Normale Maschine: 


Stromerzeuger: 
Luftraum: 9 mm. 


Polwieklung: 24Spulen zu je 
100 Windungen, 0,98 Ohm 
Gesamtwiderstand, 


Erreger-Maschine: 
Luftraum: 2 mm. : 


Polwicklung: 6 Spulen zu je 
410 Windungen, 18 Ohm 
Gesamtwiderstand. 


Leerlauf Vollast 
auf einen Pol 


| 
| 
| 
| 
| 
| 


2,4. 108 


Differenz: Unipolare Amperewindungen auf einen Pol . — zu 


Erregerstrom . . . 
Erregerspannung 


Erreger-Maschine: 
Nutzfeld auf einen Pol . EEE 
Unipolares Regelungsfeld auf ein Polpaar . 
| k insgesamt 


5 E waag 
Magnetisierende Amperewindungen des Nutzfeldes aut 


einen Pol . 
Summe auf ein Polpaar. Ban RR w S 
Tatsächliche Amperewindungen auf einen Pol 


Differenz: Unipolare Amperewindungen auf einen Pol . = a 


Erregerstrom der Erregermaschine . 
Klemmenspannung der Erreger-Maschine 
Gesamtwiderstand des Erreger-Stromkreises . 
Widerstand der Erreger-Wicklung 


Regelungswiderstand. . » » 22... 


zunächst bei Leerlauf seinen Höchstwert 
im negativen Sinne erreicht, jedoch bereits 
bei halber Maschinenleistung null wird, 
dann seine Richtung umkehrt und bei Voll- 
last seinen positiven Höchstwert erreicht. 
Grundsätzlich können Schwierigkeiten nur 
in einem Falle eintreten, nämlich wenn die 
Erreger-Maschine eine Maschine mit sehr 
starkem Felde und hoher Feld-Amperewin- 
dungszahl ist, oder z. B. auch bei Maschinen, 
bei denen die Leistung der Erreger-Maschine 
einen größeren Bruchteil der Leistung der 
Hauptmaschine ausmacht. Dieser Fall kann 
hauptsächlich in Frage kommen bei Ma- 
schinen mit kleinerer Leistung, bei denen 
unter Umständen die Höchstleistung der 
Erreger-Maschine bis zu 80%), der Leistung 
der Hauptmaschine beträgt. Aber auch in 
diesem Falle ist das schlimmste, was eben 
eintreten kann, daß die Maschine sich nicht 
mehr vollständig kompensieren läßt, und 
daß man sich mit einer teilweisen Kompen- 
sierung, das heißt, einer entsprechenden 
Verminderung des Spannungsabfalles, be- 
gnügen wird. Bei Maschinen hingegen, bei 
denen die Anordnung von vornherein an- 
gebracht werden soll, wird man natürlich 
die Verhältnisse der virgen achinar 
zur Hauptmaschine so wählen, 

A AoE Fage nicht in Betracht kommt. 
Handelt es sich schließlich um Maschinen 

mit besonders großer Anker-Rückwirkung, 


2,4.106 
| 
4600 6700 
46 Amp 67 Amp 
45 V 65,5 V 
0,7 . 106 1,02. 106 
770 1210 
1,88 Amp 2,96 Amp 
45 V 65,5 V 
24 Ohm 22 Ohm 
18 „ 18° 
6 Ohm 4 Ohm 


wie Turbodynamos 
werden 
günstiger. 


festlegen lassen. 


(Schluß folgt.) 


Das Elektrizitätswerk 


der Gemeinde Friedenau bei Berlin. 


Von Max Mulertt, 


Direktor des Elektrizitätswerkes, Friedenau. 


Es gibt kaum eine Maschine, 
den letzten Jahren ein so allgemeines In- 
so ausgedehnte 
Verbreitung gefunden hat, wie der Diesel- 
Besonders für kleine und mittlere 
Elektrizitätswerke hat der Diesel-Motor sich 
als äußerst zweckmäßige und vorteilhafte 
Maschine erwiesen und tritt immer mehr in 
solchen Werken der Dampfmaschine und 
dem Sauggas-Motor als ernsthafter Wett- 
bewerber in den Weg, ja fängt sogar an, 
Die Gründe hier- 
Vor allem ist 
die sofortige Betriebsbereitschaft des Diesel- 
Motors (ungefähr innerhalb 8 Minuten). ein 
Vorzug, der gerade für Elektrizitätswerke 


teresse erregt und eine 


Motor. 


beide zurückzudrängen. 
für sind mannigfacher Art. 


auf einen Pol y 


und dergleichen, so 
natürlich die Verhältnisse noch 
Hier fallen dann vor allem die 
Material - Ersparnisse ins Gewicht, die 
sich leicht durch eine ähnliche Rechnung 


BZ -/ 


7. Februar 1907, 


Abgeänderte Maschine: 


| Stromerzeuger: 
Luftraum: an den N-Polen 12 mm, an den S-Polen 3 mm. 


Polwicklung: 24 Spulen: auf den N-Polen zu je 123 Win- 
dungen, auf den S-Polen zu je 57 Windungen, 0,87 Ohm 
Gesamtwiderstand. 


Erreger-Maschine: | 
Luftraum: an den N-Polen 2 mm, an den $-Polen 26 mm. 


Polwicklung: 6 Spulen: auf den N-Polen zu je 410 Win- 
‘, dungen, auf den S-Polen zu je 532 Windungen, 21 Ohm 
Gesamtwiderstand. 


Vollast 


Leerlauf 
auf einen auf einen 
. N-Pol SP | MP | oA 
22.106 2,6 . 106 | 24.106 2,4. 106 
— 0,4 . 106 0 
12 . — 0,4 = — 48.106 | 0 
sso m o o 
7300 12.000 
5000 | 2300 8200 3800 
+50 | we Zr" | 0 
41 Amp 67 Amp 
35,5 V 58 V 
0,35 . 106 0,75 . 106 0,9.106 | 0,9. 106 
— 0,4 . 106 | 0 
3.—0,4=—1,2.106 | 0 | 
375 | 1075 | 1080 | 1340 
1450 2370 
630 820 1030 1340 
— 255 + 255 o 0 
1,54 Amp | 2,52 Amp 
35,5 V 58 V 
23 Ohm 23 Ohm 
2l » PAR 
2 Ohm 2 Ohm 


eine große Bedeutung hat; dann ist auch 
mit dem Diesel-Motor die größte Wärme- 
ausnutzung (bis 35°/,) zu erreichen und die 
von ihm beanspruchte Grundfläche ist ge 
ringer als beiirgend einer anderen Maschine. 
Der Betrieb ist ein äußerst sauberer, da 
keine Kohlen gebraucht werden, und auch 
das Wegfallen jeder Feuerung und des 
dazu notwendigen Schornsteines muß als 
großer Vorzug angesehen werden. Gerade 
die beiden letzten Gründe waren für die 
hiesige Verwaltung entscheidend, Diesel- 
Motoren zu wählen, da das unschöne Bild 


eines Schornsteines und die nicht zu ver- 
meidende Rauchbelästigung in einem vor- 
nehmen ruhigen Vorort wie Friedenau unter 
allen Umständen vermieden . werden sollte. 
Es wurde daher auch von vornherein be 
sonderer Wert darauf gelegt, daß die Zen- 
trale in ihrem Äußeren möglichst den Oha- 


die in 


rakter eines Wohnbauses erhielt. 


befindet sich der Akkumulatorenraum, = 
aus 264 Zellen bestehende Batterie Wurf“ 
von der Akkumulatorenfabrik A.-G., Be a 


Sn 


Hauptbehälter für das zum. Bein Bè 


> 
v 


Digitized by Goo e 


Abb. 18 zeigt das Äußere der im Jahre 
1905 erbauten Zentrale und des damit ver 
bundenen Verwaltungsgebäudes. Im Keller 
des Verwaltungsgebäudes (Grundriß Abb. 19) 


geliefert und besitzt bei zweistündiger En! ; 
ladung eine Kapazität von über 600 Amp Da 


Außerdem befinden sich noch im Keuer 


7. Februar 1907. 


—T 20 


Diesel-Motoren verwendete Paraffinöl mit 
einem Inhalt von 12 cbm und die Zentral- 
Heizungsanlage. Das Erdgeschoß des Ver- 
waltungsgebäudes (Grundriß Abb. 20) ent- 
halt die Bureauräume und der erste Stock 
zwei Wohnungen für Maschinisten. Außer- 
dem sind noch auf dem Boden Lager- 
räume für Zähler usw. vorgesehen. Auch 
befinden sich auf demselben vier eiserne 
Behälter B (Schnittzeichnung Abb. 21). 
Zwei derselben, mit einem Inhalt von je 
2 cbm, enthalten Paraffinöl, welches aus 
dem Hauptbehälter im Keller gepumpt wird 


und den Motoren von hier aus zufließt, 


wobei dasselbe vorher noch zwei Filter 
zur Reinigung zu durchlaufen hat. Die 
beiden anderen Behälter von je 4 cbm In- 
halt enthalten das zur Kühlung der Mo- 
toren nötige Wasser, welches aus eigener 
Brunnenanlage hierher gepumpt wird. Un- 
mittelbar von den Bureauräumen aus ge- 
langt man in den Maschinensaal, dessen 
Inneres aus den Abb. 23 bis 25 ersichtlich ist. 
Es sind zwei Diesel-Motoren zur Aufstellung 
gelangt, die von der Augsburger Maschinen- 
fabrik in Augsburg geliefert und musterhaft 


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Grundriß des Elektrizitätswerkes-Friedenau (Kellergeschoß). 


Abb. 19. 


Querschnitt durch das Gebäude des Elektrizitätswerkes Friedenau. 
Abb. 21. 


An ahrt sind. 
L 21 und 22 und "der Grundriß Abb. 20 
lich nn Verteilung der Maschinen deut- 
> hi ennen. Jede der beiden Zwillings- 
nen leistet normal bei 155 Umdr/Min 


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Ansicht des Elektrizitätswerkes Friedenau. 


Abb. 


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Längsschnitt durch 


Die Schnittzeichnungen | 250 PS, die Leistung läßt sich indessen 


vorübergehend bis auf 300 PS steigern. 
Der Kolbenhub der Maschinen beträgt 
740 mm bei 500 mm Zylinderdurchmesser; 
beide Kurbeln sind gleichgerichtet. Die 


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Abb. 26 und 27 zeigen 
Schnitte durch die Mo- 
toren parallel und 
senkrecht zur Kurbel- 
welle. Die Schnitte 
\ gehören allerdings 
nt nicht zu den hier be- 
sprochenen Maschinen 
sondern zu einem 
anderen Motor von 
gleicher Größe und 


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277 Schwungrad besitzt. 
~]  EinKreuzkopfistnicht 

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f =N 1m lange Kolben eine 
Í hinreichend sichere 

Führung gewährt. 

ZweiSchwungräder, 


von denen;das (eine 
bei 3700 mm Durch- 
ınesser etwa 7 t, das 
andere bei 4200 mm 
Durchmesser etwa 15t 
wiegt, geben den Ma- 
schinen einen Un- 


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“Abb. 20. 


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den Maschinenraum des Elektrizitätswerkes Friedenau. 
Abb. 22. 


gleichförmigkeitsgrad von !/.. Die Maschi- 

nen sind einseitig wirkend und arbeiten im 

Viertakt. Die Arbeitsweise ist folgende: 

l. Der Kolben bewegt sich nach unten und 
saugt atmosphärischeLuft in den Zylinder. 


128 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 6. 


7. Februar 1907. 


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2. Der Kolben geht nach oben und ver- 
dichtet die eingesaugte Luft, wodurch 
dieselbe erhitzt wird. 

3. In dem Augenblick, in dem der Kolben 
nach abwärts geht, wird der flüssige 
Brennstoff in den Zylinder eingeführt 
und kommt mit der dort befindlichen 
heißen Luft in Berührung. Der Brenn- 
stoff entzündet sich, expandiert und 
treibt den Kolben weiter abwärts. Die 
Einführung des Brennstoffes erfolgt 
mittels Druckluft, deren Druck natürlich 
höher sein muß als der im Zylinder be- 
findliche. Je nach der Belastung der 
Maschinen beträgt der Druck der Ein- 
blaseluft 50 bis 65 at. 

4. Der Kolben geht wieder nach oben und 


schiebt die Verbrennungsgase aus dem 
Zylinder. 


Die Maschinen besitzen Ventilsteuerung 
und zwar hat jeder Zylinder vier Ventile 
(Schnittzeichnung Abb. 26 und 27): 


1. Das Anlaßventil V für die zum Anlassen 
dienende Druckluft. 
2. Das Einsaugeventil E für die atmosphä- 
rische Luft. 
3. Das Brennstoffventil B für den Eintritt 
des flüssigen Brennstoffes in den Zylinder. 


4. Das Auspuffventil für die Verbrennungs- 
gase. 


Sämtliche Ventile werden durch Federn 
geschlossen und durch Ventilhebel geöffnet, 
die ihrerseits durch Nocken S betätigt 
werden. Sämtliche Nocken sitzen auf einer 
gemeinschaftlichen Steuerwelle H, die von 
der Kurbelwelle aus durch zwei Schrauben- 
räder und eine senkrechte Welle ange- 
trieben wird. Die Hebel für das Anlaß- 
beziehungsweise das Brennstoffventil sind 
zwangläufg miteinander verbunden und 
. zwar so, daß nur eins von beiden Ven- 
tilen in Wirksamkeit treten kann. Durch 
einen besonderen Handgriff @ werden die 
Hebel entsprechend gestellt. 

Das Inbetriebsetzen der Motoren ge- 
schieht in folgender Weise: Durch den 
eben erwähnten Handgriff G wird der Mo- 
tor, der vorher mittels eines in der Zeichnung 
sichtbaren Schaltwerks über den toten Punkt 
gedreht werden muß, in die „Anlaßstellung“ 
gebracht. Aus einem Behälter (Anlaßgefäß), 
welches Luft von etwa 50 at Druck enthält, 
läßt man sodann die Druckluft mittels 


des Anlaßventils V in die Zylinder ein- | 


treten und der Motor setzt sich in Be- 
wegung. Nach 3 bis 4 Umdrehungen 
besitzen dann die Schwungräder genü- 
gende lebendige Kraft, um das Ansaugen 
und Verdichten der atmosphärischen Luft 
durch die Kolben zu ermöglichen. So- 
fort wird durch den oben erwähnten 
Handgriff G das Anlaßventil V außer Be- 
trieb gesetzt und an seiner Stelle tritt das 
Brennstoffventil 3 in Tätigkeit. Druckluft 
aus dem Einblasegefäß treibt den flüssi- 
gen Brennstoff in den Zylinder und die 
Maschine beginnt zu arbeiten. Die Druckluft 
für das Anlaß- und das Einblasegefäß wird 
durch Verbund-Luftpumpen L erzeugt, die 
unmittelbar an dieMotoren angebaut sind und 
mittels Hebelübersetzung von den Kolben- 
stangen aus angetrieben werden. Jeder 
Motor besitzt zwei solcher Verbund - Luft- 
pumpen. Sobald die Luft im Anlaßgefäß 
etwa 60 at Druck besitzt, wird das Gefäß 
von den Pumpen abgetrennt. Das Einblase- 
gefäß dagegen bleibt, so lange der Motor 
in Betrieb ist, ständig mit den Pumpen in 
Verbindung, da ja für den Betrieb der Mo- 
toren, wie oben erläutert wurde, dauernd 
Druckluft zum Einblasen des Brennstoffes 
gebraucht wird. Das Einblasegefäß ent- 
spricht also ungefähr dem Wasserbehälter 


bei einem Wasserwerk. Der flüssige Brenn- 


stoff wird dem Brennstoffventil durch eine 


besondere Pumpe P zugeführt, die von der 
Steuerwelle H aus angetrieben wird. Die 
Ventile der Pumpe werden vom Regler der 
Maschine beeinflußt, sodaß durch größeres 
oder geringeres Öffnen der Ventile stets 
nur die für die jeweilige Kraftleistung er- 
forderliche Menge Brennstoff in das Brenn- 
stoffventil und damit in den Zylinder ge- 
langt. Diese Regelung hat sich bei schwan- 
kender Belastung als genau wirkend er- 
wiesen. 


Im Maschinenraum steht auch noch die 
zum Laden der Akkumulatoren dienende 
Zusatzgruppe, welche in Abb. 24 sichtbar ist 
und aus zwei Dynamos und zwei Motoren 
auf gemeinsamer Grundplatte besteht. Jede 
der beiden Zusatzdynamos (Abb. 29) leistet 
180 Amp bei 20 V und 670 Umdr/Min; bei 
800 Umdrehungen des Ankers beträgt die 
Spannung 130V und die Stromstärke 120 Amp. 
Die Zusatzmotoren können auch 'als Aus- 
gleichsmaschinen : Verwendung finden, wäh- 


zĪnneres des Elektrizitätswerkes Friedenau von,der Schaltbühne aus gesehen. 
Abb. ZB. 


Inneres des Elektrizitätswerkes Friedenau mit Schalttafel und Zusatzmaschinen. 
Abb. 24. 


Jeder Diesel-Motor ist unmittelbar ge- 
kuppelt mit einer achtpoligen Dynamo 
(Abb. 28) der Felten & Guilleaume-Lahmeyer- 
werke A.-G. in Frankfurt a. M., von denen 
jede normal 330 Amp bei 500 V lietert. Die 
Dynamos arbeiten unmittelbar auf die Außen- 
leiter des Dreileiter-Netzes von 2 x %0 V. 
Die Stromabnahme erfolgt durch Kohlen- 
bürsten. Die Breite des Kollektors beträgt 
185 mm, sein Durchmesser 1000 mm. 


nungsteilung übernimmt. Bei 640 bis 


rend für gewöhnlich die Batterie die Spa- 


Umdr/Min sind die Motoren für eine Ban. 
spannung von 220 bis 250 V eingerichtet. e 
wohl die Zusatzmotoren wie die En x 
dynamos sind außer mit den vier = 1 
polen mit vier Wendepolen ausgerüste eb: 
zeigen daher bei vorschriftsmäßiger a a 
stellung in der neutralen Zone selbst er 
stärksten Belastungen funkenfreien 


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7. Februar 1907. 


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Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 6. 


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Ansicht eines Diesel-M.otors. 
Abb. 23. 


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Gleichstrom-Dynamo für 165 KW, 510 Amp, 155 Umdr/Min. 


Maßstab 1:26. 
Abb. 28. 


In Abb. 24 ist auch noch die erhöht 
angeordnete Schalteinrichtung sichtbar. 
2 erwähnen ist noch, daß der auf 
a alrae] angeordnete Doppel-Zellen- 
s ter für 330 Amp berechnet ist und 
p ontakte besitzt. Durch jeden der Kon- 
i Pe Zellenschalters werden zwei Zellen 
er Batterie zu- oder abgeschaltet. Die Zellen- 


129 


der Paraffinfabrikation durch Schwelen von 
Braunkohle aus dem Teer der letzteren ge- 
wonnen wird. Sein Entzündungspunkt liegt 
etwa bei 100° C, sodaß es im gewöhnlichen 
Sinne als nicht feuergefährlich gilt. Es be- 
sitzt einen Heizwert von durchschnittlich 
9500 bis 10000 Kal. und kostet ab Fabrik 
zurzeit 725 M für 10000 kg. Das Öl hinter- 
läßt bei der Verbrennung im Diesel-Motor 
fast gar keine Rückstände, was am besten 
dadurch erwiesen ist, daß bei den hiesigen 
Motoren trotz 16-monatlichen Betriebes bis 
jetzt noch keine Reinigung der Zylinder 
nötig war. 

Der von der Augsburger Maschinen- 
fabrik bei Verwendung eines Brennstoffes 
von 10000 Kal. garantierte Brennstoff-Ver- 
brauch der Motoren, sowie die Ergebnisse 
eines im Werk vorgenommenen fünfstündi- 
gen Dauerversuches sind in der folgenden 
Zahlentafel enthalten: 


Brennstoff-Verbrauch der Diesel- 
Motoren. 


Brennstoff-Verbrauch für ı T8Se in g 


Belastung l durch den Versuch 
garantiert festgestellt 
1/ 185 175 
3/, 195 184 
1/2 225 212 
1/3 300 247 


Der Heizwert des verwendeten Öles 
wurde durch die Untersuchungen des König- 
lichen Material-Prüfungsamtes in Gr.-Lichter- 
felde zu 9900 Kal. ermittelt. Die von der 
Fabrik für den Brennstoff-Verbrauch garan- 
tierten Zahlen sind also erheblich unter- 
schritten worden. Die Abb. 30 bis 35 zeigen 
die bei verschiedenen Belastungen aufge- 
nommenen Indikator - Diagramme für die 
rechte und linke Maschinenseite. 

Bei den Angaben über den Brennstoff- 
Verbrauch fällt vor allem die geringe Zu. 


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Zusatzdynamo für 180 Amp und 20 V 


Maßstab 1:11. 


schalter-Leitungen sind nach dem unterhalb 
des Schaltraumes gelegenen Akkumulatoren- 
raum geführt. 

Zum Betriebe der Diesel-Motoren dient 
Paraffinöl von dem Ölsyndikat in Halle a. S.; 
jedoch kann auch jeder andere flüssige 
Brennstoff Verwendung finden. Das Pa- 
raffinöl ist ein Abfallprodukt, welches bei 


Abb. 29. 


nahme des für die PSe verbrauchten Brenn- 
stoffes bei geringerer Belastung der Ma- 
schine auf. Es ist dies auch noch ein Vor- 
zug, den keine andere Maschine in solchem 
Maße aufzuweisen hat. Zu bemerken ist 
noch, daß auch der Kühlwasser-Verbrauch 
der Maschine ein äußerst mäßiger ist 
er beträgt etwa 10 1 für 1 PS-Std. Das 


130 Blektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 6. 7. Februar 1907. je 


— 


Kühlwasser wird im hiesigen Werk durch BL 
eine eigene Pumpenanlage beschafft. Bei der a 
für das Jahr 1907 in Aussicht genommenen er 
Vergrößerung der Zentrale soll dann noch Gi 
durch eine Rückkühlanlage eine weitere 
Erparnis erzielt werden. 


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Indikator-Diagramme der Diesel-Motoren. 
Abb. 30 bis 35. 
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Die Bauausführung des Werkes ws 3 
Be, ME den Händen der Felten & et A 
En meyerwerke A.-G., Frankfurt i D 
IE Ee auch die elektrischen Teile aer 
u lieferte. 
se Zusammenfassung. = 


Der vorstehende Aufsatz soll, ergänzt m 
die beigefügten Zeichnungen, dem nn 
Augen führen, wie der Diesel-Motor alle x 
forderungen, die man an ein modernes 


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7. Februar 1907. | 


trizitätswerk stellt — Einfachheit und Sauberkeit 
des Betriebes sowie schnelle Inbetriebsetzung —, 
vollauf gerecht wird und daß dabei der Be- 


trieb ein sehr billiger ist. 


Großer Lokomotivmotor für Einphasen- 
Wechselstrom. - 


Wir hatten letzthin Gelegenheit, in der 
Maschinenfabrik der Allgemeinen Elektricitäts- 
Gesellschaft einen Einphasen-Kommutatormotor 
der Bauart Eichberg-Winter im Betriebe zu 
sehen, der wohl als der größte aller bis heute 
gebauten Bahnmotoren für einphasigen Wechsel- 
strom zu bezeichnen ist. Wir geben in Abb. 36 
ein Schaubild dieses Motors und bemerken dazu 
folgendes. Der Motor ist sechspolig und besitzt 
sechs Kurzschluß- und zwei Erregerspindeln. 
Die Erregung wird zweistufig geregelt. Die 
übrige Regelung wird durch Änderung der zu- 
geführten Spannung bewirkt. Der Motor ist 
für eine Stundenleistung von 300 PS bei 
400 Umdr/Min gebaut. Diese Leistung gibt er 
aber infolge der vorzüglichen Lüftung und unter 
Zugrundelegung der Vorschriften des Verbandes 
Deutscher Elektrotechniker während 1 Stunde 
and % Minuten ab. Die wirkliche Stunden- 
leistung beträgt 350 PS bei 400 Umdr/Mip, die 
Dauerleistung 250 PS bei 500 Umdr/Min. Die 
normale Motorspannung beläuft sich auf 850 V, 
die höchste Spannung, die im Anker vorkommt, 
auf etwa 300 V. Die höchste Drehzahl sollte 
300 in der Minute betragen, kann aber tatsäch- 
lich auf 900 gesteigert werden. 

Der Motor ist, wie 
Abb. 36 erkennen läßt, 
für die übliche Autla- 
gerung auf eine Trieb- 
achse a des Fahrzeuges 
gebaut, welches letztere 
mit Rücksicht auf die 
Bauhöhe des Motors 
wohlnur als Lokomotive 
gedacht ist. Nimmt man 
deren 'Trlebrad - Durch- 
messer zu etwa 1400 mm 
an, 80 ergibt sich bei der 
Zahnrad-Übersetzung 
von 1:4,15 und bei Ein- 
bau von vier Motoren 
eine Lokomotive mit 
einer Höchstgeschwin- 
digkeit von 50 km/Std, 
die bei 25,5 km/Std 
Fahrgeschwindigkeit 
rund 15000kg Zugkraft 
amHakenwährend einer 
Stunde abgeben kann. 
Bei dieser Leistung ist 
der Wirkungsgrad des 
Motors 90%, der, 
Leistungsfaktor 94,5%, 
Die Nauerleistung ent- 
spräche einer Zugkraft 
von 8400 kg am Haken und einer Geschwindig- 

keit von 32 km/Std. 

Diese Belastungen ertrug der Motor ohne 
merkliche Funkenbildung am Kommutator. Die 
schon erwähnte Lüftung besorgte ein beson- 
deres Gebläse, durch das der Luftstrom mit einem 
Überdruck von etwa 100 mm Wassersäule auf 
der Zahnradseite in den Motor getrieben wurde, 
von wo er durch entsprechende Längskanäle 
des Stators und Rotors auf die andere Motor- 
seite und über den Kommutator binweg durch 
daselbst im Gehäuse vorgesehene Öffnungen 
wieder ins Freie gelangte. 

‚ Der mechanische Aufbau des Motors besitzt 
die von den bisherigen Winter-Eichberg-Motoren 
her bekannte gediegene Durchbildung. Das 
das Statorblech umfassende äußere Motorge- 
häuse aus Stahlgnß ist senkrecht zur Motorachse 
aeri und gewährt dem Stator durch reich- 
o Aussparungen auch eine gute Ableitung 
H Wärme. Der Kommutator ist durch große 
li nungen im Motorgehäuse allseitig zugäng- 
aa Im Betriebe werden diese Öffnungen zur 
icherung des Motors gegen Verstaubung ge- 
schlossen gehalt Di l 
Motor! gehalten. Die reichlich bemessenen 
rager sind mit den seitlichen Abschluß- 
sol des Motors vergossen und treten völlig 
H das Motorinnere hinein, sodaß die Deckel 
en Motor seitlich glatt abgrenzen und der 


Eichberg-Winterscher Lokomotiv-Motor für 375 PS bei 800 Umdr/Min. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1807. Hef 


— - = = 


= re =; — 777 


Motor selbst den ihm zwischen den Triebrädern 
gebotenen Raum voll ausnutzt. Eine besondere 
Beachtung verdient die Schmierung dieser 
Motorlager, welche durch eine im Anbau b 
zwischen den Stützlagern untergebrachte Zahn- 
rad-Pumpe besorgt wird. Das von den Lagern 
abfließende Öl kehrt in den unteren Trog des 
Anbaues b zurück, von wo es zu gleichem 
Kreislauf durch die Pumpe wieder weiter be- 
fördert wird. Die Schmierung der Stützlager 
erfolgt in bekannter Weise durch Seitenkissen, 
die in Öl tauchen und mittels Federn an die 
innerhalb des Lagers freigelegte Triebachse 
gedrückt werden. 

Das Gesamtgewicht des Motors beträgt ein- 
schließlich des Zahnrad-Getriebes nebst Ver- 
kleidung rund 6,25 t. E. C. Zehme. 


LITERATUR. 


Bei der Schriftleitung eingegangene Werke. 


‚(Die Schriftleitung behält sich eine spätere ausführ- 
liche Besprechung einzelner Werke vor.) 


Hilfsbuch für die Elektrotechnik. Unter 
Mitwirkung namhafter Fachgenossen bearbeitet 
und herausgegeben von Dr. Karl Strecker. 
Siebente umgearbeitete und vermehrte Auf- 
lage. Mit 675 Abb. im Text. XII. 966 u. 57 S. 
in 80. Verlag von Julius Springer. Berlin 1907. 
Preis 14 M. 

Energie der Wirbelströme in elektri- 
schen Bremsen und Dynamomaschinen. 
Von Dr.-XJng. Reinh. Rüdenberg, Göttingen. 
Band X, 8. bis 10. Heft der Sammlung elek- 


Abb. 36. 


trotechnischer Vorträge. Herausgegeben von 
Prof. Dr. Ernst Voit. Mit 21 Abb. 102 S. 
in 80. Verlag von Ferdinand Enke. Stutt- 
gart 1906. Preis 1,20 M. 

Otto von Guericke. Festvortrag aus Anlaß 
der Grundsteinlegung des Deutschen Museums 
zu München, gehalten im Wittelsbach-Palais 
am 13. XI. 1906 von A. Slaby. 28 S. in 8°. 
Verlag von Julius Springer. Berlin 1907. 
Preis 0,60 M. 

Statistik der Deutschen Reichs -Post- 
und Telegrapben-Verwaltung für das 
Kalenderjahr 1906. 146 S. in Fol. Gedruckt 
in der Reichsdruckerei. Berlin 1906. 


Die Radioaktivität. Von Prof. E. Ruther- 
ford, Montreal. Unter Mitwirkung des Ver- 
fassers ergänzte autorisierte deutsche Aus- 
gabe von Prof. Dr. E. Aschkinass. Mit 
110 Abb. VIII und 697 S. in Lex.-8°%. Verla 
von Julius Springer. Berlin 1907. Preis 16M. 


Mitteilungen über Forschungsarbeiten 
auf dem Gebiete des Ingenieurwesens, 
insbesondere aus den Laboratorien 
der technischen Hochschulen. Heraus- 
gegeben vom Verein deutscher Inge- 
nieure. Heft 35 und 36. Mit Abbildungen. 
152 S. in 8°. Kommissionsverlag von Julius 
Springer. Berlin 1906. Preis 2 M. 

[Das Heft enthält folgende Arbeiten: Adam, 

Über den Ausfluß von heißem Wasser; Ott, 

Untersuchungen zur Frage der Erwärmung elek- 


= er I IN IT o MMM - 


6. ` I31 


trischer Maschinen, I. Wärmeleitvermögen der 
lamellierten Armatur, II. Erwärmungsgleichun- 

en für Feldspulen; Knoblauch und Jakob, 
Über die Abhängigkeit der spezifischen Wärme c, 
des Wasserdampfes von Druck und Temperatur.] 


Die technische Ausnutzung des atmo- 
sphärischen Stickstoftes. Von Eduard 
Donath und Dr. Karl Frenzel, Professoren 
der Technischen Hochschule in Brünn. Mit 
69 Abb. IV u. 250 S. in 8°. Verlag von Franz 
Deuticke. Leipzig-Wien 1907. Preis 7 M. 

Das neue preußische Einkommensteuer- 
gesets vom 19. Juni 1906 in der vom 
Steuerjahr 197 ab in Kraft tretenden 
neuen Fassung. 648.in kl. 16°. Verlag von 
L. Schwarz & Comp., Berlin. Preis 1,%0 M. 

Die Patentgesetze aller Völker. Bear- 
beitet und mit Vorbemerkungen und Uber- 
sichten, sowie einem Schlagwörter-Verzeichnis 
versehen von Prof. Dr. Josef Kohler und 
Patentanwalt Maximilian Mintz. 3. bis 5. Liefe- 
rung des I. Bandes. 2 Hefte. 164 u. 231 S. in 
Lex.-80. Verlag von R. v. Decker. Berlin 1906. 
Preis der 3. Liefer. 9,50 M, der 4./5. Liefer. 14 M. 

Statistik der Kleinbahnen im Deutschen 
Reich für das Jahr 1905. Ergänzungsheft 
der „Zeitschrift für Kleinbahnen“. 191 S. in 
gr. Folio. Verlag von Julius Springer. Berlin 
1907. Preis 3 M. 

Précis d’Electricit6. Von Ingenieur Paul 
Niewenglowski. Mit 64 Abb. II u. 200 S. 
in 80. Verlag von Gauthier-Villars. Paris 
1906. Preis 6 Frcs. 

Fortschritte der Elektrotechnik. Viertel- 
jährliche Berichte über die neueren Erschei- 
nungen auf dem Gesamtgebiete der ange- 
wandten Elektrizitätsiehre mit Einschluß des 
elektrischen Nachrichten- und Signalwesens. 
Im Auftrage und mit Unters zung des 
Elektrotechnischen Vereins sowie mit Unter- 
stützung zahlreicher elektrotechnischer Fir- 
men unter Mitwirkung von Borns, Breisig, 
Giebe, Hartenheim, Haupt, Martens, 
Nösselt, SDLenB er und Stade herausge- 
geben von Dr. Karl Strecker. 1. Heft des 
20. Jahrgangs (1906). 262 S. in 80. Verlag von 
Julius Springer. Berlin 1906. Preis 7 M. 


. TransformatorenundAsynchronmotoren. 
Von Dipl.-Ing. W. Winkelmann. V. Band 
des „Grundriß der Elektrotechnik“, heraus- 
gegeben von Ober-Ingenieur A. Königs- 
werther. Mit 79 Abb. X und 186 S. in 8°. 
Verlag von Dr. Max Jänecke. Hannover 
1907. Preis geb. 4,80 M. 

Bau- und Betriebsvorschriften für 
Straßenbahnen mit Maschinenbetrieb 
vom 26. IX. 1906 (gültig vom 1. I. 1907) 
nebst den Bahnvorschriften des Ver- 
bandes Deutscher Elektrotechniker 

. vom Jahre 1906 und Polizeiverordnung 
(Master), betreffend die mit Maschinen 
betriebenen Straßenbahnen vom %. IX. 
1906. Sonderabdruck aus der „Zeitschrift für 
Kleinbahnen“. 33 S. in 8°, Verlag des Vereins 
Deutscher Straßenbahn- und Kieinbahn-Ver- 
waltungen. Berlin 1906. Preis geb. 0,60 M. 


Jahresbericht der Handelskammer zu 
Berlin für 1906. Erster Teil: Überblick über 
das Wirtschaftsjahr 1906 und Bericht über die 
Wirksamkeit der Handelskammer im Jahre 1906. 
(Abgeschlossen Ende Dezember 1906.) IX und 
> in in 8%. Druck von H. S. Hermann, 

erlin. 


Metall-Analyse auf elektrotechnischem 


Wege. Technische Metalle, Legie- 
rungen, Erze, Hüttenprodukte. on 
Dr. A. Hollard und L. Bertiaux. Autori- 


sierte deutsche Ausgabe von Dr. Fritz War- 
schauer. Mit 11 Abb. VIII u. 1% S. in 8°, 
Verlag von M. Krayn. Berlin 1907. Preis 
geb. 6,50 M. ' | 

Deutsches Patentrecht für Chemiker. 

. Von Patentanwalt Dr. Julius „paraiu, Berlin. 
XXV. Band der „Monographien über ange- 
wandte Elektrochemie“. VII und 608 S. 
in 8°. Verlag von Wilhelm Knapp. Halle a.S. 
1907. Preis 18 M. | 


Das rechtliche Verhältnis zwischen dem 
Motorwagen-Besitzer und dem Motor- 
wagen-Führer in Privatdiensten. Mit 
Anhang: Entwurf eines Normal- Dienstver- 
trages. Von Dr. R. Bürner. Herausgegeben 
vom Mitteleuropäischen Motorwagen-Verein. 
54 S. in 8%. Kommissionsverlag von Boll & 
Pickardt. Berlin 1907. Preis geb. 2 M. 


Die Beleuchtungsarten der Gegenwart. 
Von Dr. phil. Wilhelm Brüsch. 106. Band 
der Sammlung wissenschaftlich - gemeinver-. 
ständlicher Darstellungen „Aus Natur und 
Geisteswelt“. Mit 155 Abb. 164 S.. in kl. 8", 
Verlag von B. G. Teubner.. Leipzig 1905. 
Preis geb. 1,25 M. 

Die Kohlenglübfäden tür elektrisch 
Glühlampen, ihre Herstellung, Prüfung 


- 


132 


und o enian Von Heinrich Weber, 


Elektrotechniker. 102 Abb. VIII u. 176 8. 
in 80%. Verlag von Dr. Max Jänecke. Han- 
nover 1907. Preis geb. 6,20 M. 


Wasserkraftmaschinen. Ein Leitfaden zur 
Einführung in Bau und Berechnung moderner 
Wasserkraft - Maschinen und -Anlagen. Von 
Dipl.-Jng. L. Quantz, Stettin. Mit 180 Abb. 
VIII und 102 S. in 8%. Verlag von Julius 
Spriager. Berlin 1907. Preis geb. 3,60 M. 


Zeitungs-Katalog 1907. 40. Aufl. Von Rudolf 
Mosse, Annoncen-Expedition, Berlin. 


lungen der Berliner Elektricitäts- 
werke. Jahrgang 1906, gebunden. 


Besprechungen. 


Jahrbuch des Schweizerischen Elektro- 
technischen Vereins. Mit einer Beilage 
Folio-Format, enthaltend die Tafeln: Statistik 
für 1904 über Starksırom-Anlagen. 16. Jahr- 
gang 1906/1906. Redigiert vom General- 
sekretär des Schweizerischen Elektrotech- 
nischen Vereins, Prof. Dr. W. Wyssling, 
Zürich. 

Der vorliegende Jahrgang bringt nicht nur 
eineZusammenrassung der überaus reichhaltigen 
und erfolgreichen Tätigkeit des Schweizerischen 
Elektrotechnischen Vereins, sondern er enthält 
eine Fülle interessanter Angaben, welche weit 
über die Grenzen der Schweis hinaus bei allen 
Fachleuten allgemeinste Beachtung verdienen. 

Von den im ersten Abschnitt enthaltenden 
Vereinsmitteilungen sind die Technischen Be- 
dingungen für die Lieferung von Glühlampen, 
der Bericht über die Tätigkeit und Ausrüstung 
der Technischen Prüfanstalten des Schweize- 
rischen Elektrotechnischen Vereins, und die 
Anleitung zur Hilfeleistung bei durch elektri- 
schen Strom verursachten Unfällen, von allge- 
meinem Interesse. 

Der zweite Abschnitt ist größtenteils der 
Statistik gewidmet und enthält außerdem ein 
Verseichnis der Schweizer elektrotechnischen 
Patente des Jahrganges 1904. Die statistischen 
ann umfassen die Schweizer Telegraphen- 
und Fernsprech-Anlagen (Installation, Personal, 
Betrieb), ferner eine Statistik der Starkstrom- 
Unfälle im Jahre 1904, (36 Personenverletzungen 
und 26 Sachbeschädigungen und Sachgefähr- 
dungen). Besondere Beachtung verdienen die 
mitgeteilten Erfahrungen über die Verwendung 
von Pa prae ‚nollerohren mit gefaiztem Metall- 
mantel. 

Der dritte Abschnitt enthält eine reichhaltige 
Adressensammiung aller amtlichen und pri- 
vaten Personen, welche mit der Elektrotechnik 
in irgend welcher Beziehung stehen (Lehr- 
anstaiten, Post-, Bahn-, Telegraphen- und son- 
stige Behörden), sowie zahlreiche elektrotech- 
nische Firmen und Werke. 

In der als Anlage gegebenen (1% Folio- 
seiten umfassenden) Statistik über Stark- 
strom-Zentral-Anlagen (eigentliche Elek- 
trizitätswerke mit Stromlieferung an Dritte) für 
das Jahr 1904 sind für 165 Werke die nach- 
stehend aufgeführten ausführlichen Angaben, 
für weitere 268 Werke nur Angaben über 
Stromart, Art der Betriebsmotoren und verfug- 
bare Leistung enthalten. Die erwähnten aus- 
führlichen Zahlentafeln zerfallen in zwei 
Hauptteile und zwar erstens Angaben über 
Stromart und Ausbau und zweitens Angaben 
über den Betrieb. 

Die Angaben über „System und Ausbau“ 
umfassen: Jahr der Betriebseröffnung, allge- 
meiner Umfang (Zahl und gesamte Einwohner- 
zahl der Ortschaften, welche mit elektrischem 
Strom von dem Werke versorgt werden, größte 
Übertragungsweite), Stromart und Spannung 
der Fernübertragung und Verteilung (für Mo- 
torenbetrieb und für Beleuchtung), vorhandene 
betreibende Motoren (getrennt in hydraulische, 
Dampt-, Petrol-, Benzin-, Gas-, Elektromotoren), 
die ausgenutzte Wassermenge, das Brutto- 
gefälle und die größte und kleinste Leistung 
der Wasserkraft - Anlagen, die vorhandenen 
elektrischen Dynamos (getrennt nach Stromart 
und Spannung) und deren Gesamtleistung, 
Leistung etwa vorhandener Sammlerbatterien 
Art und Größe der Umformer-Stationen und 
Transtormatoren-Stationen, Angaben über die 
Haupt- uud Verteilungs-Leitungen (ober- oder 
unterirdisch, Länge, hölzerne oder eiserne 
Maste, Anzahl und Ausführung [Über- oder 
Unterführun der Kreuzungen mit Eisen- 
bahnen und Schwachstrom-Leitungen) und all- 

ine Bemerkungen. 

8em Die Angaben bor Betrieb umfassen: 

Größte und kleinste verfügbare Leistung der 

Kraftwerke und der etwa vorhandenen Akku- 

mulatoren-Batterien, ım Besriebsjahr vorkom- 

mende größte Leistung der Anlage, getrennt 
für Motoren- und Lichtbetrieb, Jahresarbeit der 

Kraftwerke in Kilowattstunden, Ausnutzungs- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 6. 


Koeffizient der möglichen Leistung der ge- 
samten Anlage und der Arbeit der Dynamos, 
Koeffizient der gleichzeitigen Benutzung der 
angeschlossenen Elektromotoren und Lampen, 
Anschlußwerte und Anzahl der Abnehmer für 
Motoren, Lampen, Wärmeapparate usw., Anzahl 
der eingebauten Elektrizitätszähler, Vermehrung 
der Anschlußwerte und der Anzabl der Elek- 
trizitätszähler im Betriebsjahre und schließlich 
die Tarife für Motoren-, Beleuchtungs- und 
Heisstrom. 

Vergleicht man die vorstehenden Inhalts- 
angaben mit der in der „ETZ“ 1905, S. 906 für 
die Statistik der Vereinigang der klektrizitäts- 
werke gegebenen, so erkennt man, daß die 
Schweizer Statistik die wirtschaftlichen und 
finanziellen Ergebnisse der Elektrizitätswerks- 
Betriebe vollständig außer Acht läßt. Das ist 
umsomehr zu bedauern, als gerade in der 
Schweiz in der Mehrzahl der Fälle Wasserkraft- 
Anlagen in Betracht kommen; über die finan- 
ziellen Ergebnisse solcher Anlagen sind sta- 
tistische Angaben sehr spärlich und dabei 
äußerst interessant und für neue Anlagen 
von großer Bedeutung. Durch Vervoliständi- 
gung der Statistik durch Angaben über ange- 
legtes Kapital und dessen Verteilung auf die 
einzelnen Posten und durch ins einzelne ge- 
führten Nachweise der Betriebseinnahmen und 
Betriebsausgaben (insgesamt und bezogen auf 
die nutzbar abgegebene Kilowattstunde) würde 
der gesamten Klektrotechnik ein großer Dienst 
geleistet werden; denn die Frage der wirt- 
schaftlichen Ausnutzung vorhandener W asser- 
kräfte zur Erzeugung und Verteilung elek- 
trischer Energie im großen spielt eine 80 
bedeutende Rolie in wirtschaftlicher und sozial- 
politischer Beziehung, daß es wohl lohnen 
würde, gerade bei den zahlreichen Wasserkraft- 
Anlagen in der Schweiz eingehende Studien 
über die in Betracht kommenden Verhältnisse 
anzustellen und das Ergebnis der Öffentlichkeit 
zu übergeben. 

Das oben angeführte reichhaltige Inhalts- 
verzeichnis zeigt aber, daß die jetzt vorliegende 
Statistik trotz der erwähnten Lücke eine Menge 
wichtiger und interessanter Angaben enthält und 
vor allem eine eingehende Beurteilung über 
die technische Ausnutzung der Weasserkräfte 
und über die Anwendung derselben zur Er- 
zeugung elektrischer Energie gestattet. Wer 
die Schwierigkeiten kennt, die eine derartige 
Zusammenstellung statistischer Angaben ver- 
ursacht, wird auch die gewaltige Arbeit mit 
Bewunderung anerkennen, welche in der vor- 
liegenden Statistik wiederum von den Beamten 
des Vereins unter der Leitung seines General- 
sekretärs geleistet ist. Fritz Hoppe. 


KLEINERE MITTEILUNGEN. 


Telegraphie und Signalwesen 
mit Leitung. 


Signalapparate auf Lokomotiven. 


(„Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahnver- 
waltungen“, Bd. 46, 1906, S. 1303.] 


Die South Eastern and Chatham Railway 
stellt gegenwärtig Versuche mit einem neuen 
Signalapparat an, der, wenn sich die Erwartun- 
gen erfüllen, gestattet, die Züge auch bei 
nebligem Wetter, wenn alle optischen Signale 
versagen, mit voller Geschwindigkeit fahren zu 
lassen. Die Vorrichtung stellt sich als eine 
durch elektrische Übertragung erzielte Wieder- 
holung der Streckensignale auf der Lokomotive 
dar. Sie besteht aus einer kleinen Tafel von 
etwa 25 cm im Geviert, die oberhalb des 
Führerstandes angebracht ist, sowie aus einer 
doppelten, inmitten des Gleises liegenden, 
ungefähr 100 m langen Leitungsschiene, die 
mit dem Streckensignal in Verbindung steht. 
Die Tafel ist folgendermaßen eingerichtet: Am 
oberen Rande befindet sich eine elektrische 
Glocke, unterhalb dıeser eine weiße Glasscheibe; 
in weiterer rolga nach abwärts liegen neben- 
einander vier Lampen, und zwar zeigen die 
erste und dritte rotes, die zweite und vierte 
grünes Licht; darunter sind zwei Viertelkreis- 

finungen mit matten Glasscheiben, hinter 
denen kleine Signalarme sichtbar werden; am 
unteren Rande der Tafel hängt ein Fernsprecher. 
Nähert sich ein Zug dem Vorsignal und gelangt 
er über die Mittelschiene, so wird der Kontakt 
zwischen dieser und der Vorrichtung auf der 
Lokomotive hergestellt; in diesem Augenblick 
schlägt die elektrische Glocke an und gleich- 
zeitig erlischt das hinter der weißen Glasscheibe 
befindliche Licht; das ist das Zeichen für den 
Führer, die auf der Tafel erscheinenden Signale 
zu beobachten. Nun wird die rechtsseitige 


7. Februar 190%. 


Viertelkreis-Öffnung erleuchtet und auf der 
matten Glasscheibe erscheint der Schatten des 
kleinen Signalarmes. Je nachdem er die wag- 
rechte Lage zeigt oder sich nach unten senkt, 
das heißt je nachdem er auf „Halt“ oder „freie 
Fahrt“ steht, wobei gleichzeitig auch die rote 
oder grüne Scheibe aufleuchtet, hat der Führer 
die Fahrt zu verlangsamen, bis er zum Stations- 
signal gelangt oder weiter zu fahren. Im ersten 
Fall wiederholt sich der gleiche Vorgang beim 
Seren Are nur tritt anstatt der rechts- 
seitigen die linksseitige Tafelhälfte in Tätigkeit: 
zeigt hier der Signalarm „Halt“ und erscheint 
das rote Licht, dann muß der Führer den Zug 
zum Stillstand bringen und warten, bis der 
Signalarm sich senkt und die Lichter wechseln. 
Das geschieht, sobald der Blockwärter „freie 
Fahrt” gibt. Mittels des Fernsprechers kann 
der Führer den Signalwächter anrufen und von 
ihm angerufen werden. W. M. 


Apparat zur Uberwachung der Geschwindig- 
keit von Eisenbahnzügen. 


[„Zeitung d. Ver. Deutsch. Eisenb.-Verw.“, Bd. 46, 
1906, S. 1167, 8 Sp., 4 Abb] 


Bei der Überwachung der Geschwindigkeit 
eines Eisenbahnzuges wird gewöhnlich die Zeit 
gemessen, in der ein Zug eine bestimmte Ent- 
fernung durchfährt. Hierbei ergibt sich aber 
nur eine mittlere Geschwindigkeit für die 
samte durchfahrene Strecke, während die 
schwindigkeit des Zuges anfangs übermäßig 
groß gewesen sein kann. Um starkes Bremsen 
zur Verhinderung unzulässiger Geschwindigkeit 
auf gefährlichen Strecken wirksam durch die 
Überwachung zu verhindern, muß die Fahr 
schwindigkeit des Zuges auf einer möglichst 
kurzen Strecke gemessen werden. Dieses Ziel 
erreicht der nachfolgend beschriebene, in 
Holland bereits im Betriebe befindliche Apparat. 
Zum Nachweis einer Benügend kleinen Zeit 
dient ein Pendel von bestimmter Länge, das 
nur eine ganze Schwingung nach der Auslösung 
vollführt. Das Pendel (Abb. 37) wird in schräger 


yY 


all 


Abb. 37. 


Stellung hinter einer am Anker des Auslöse- 
Elektromagneten befindlichen Nase c gehalten; 
es beginnt zu schwingen, sobald durch Gen 
Elektromagneten e der Anker angezogen .. 
und kehrt in seine Ruhelage zurück, nat ja 
ihm durch den Elektromagneten f mit Hilfe Hr 
Kontaktes g etwas Energie erteilt worden | a 
Zwei Haken b oder die federnde Nase c h dot 
sodann das Pendel wieder fest, auch Wenn Son 
Anker noch angezogen ist oder sich k Fe 
wieder gehoben hat. Der Kontakt ? ist y H 
Ruhelage des Pendels geöffnet. Wenn er 
der Richtung x—y fahrende Zug den a 

R ns wird ein Strom durch e ges h der 
das Pendel beginnt zu schwingen, wos den 
Kontakt i sich schließt. Erreicht der 4ug 


m ow u PER Pre up 


-u f 


TE ie 


U 


7. Februar 1807. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 6. 


133 


Kontakt S, bevor das Pendel ausgeschwungen 
hat, solange also à noch geschlossen ist, so wird 
das Relais i angesogen und ein Strom über o 
` ingo Ten AN a Re- 
istrier-Apparat M gesandt. Die Schwingungs- 
si des Pondels darf nicht größer sein als die 
Dauer der Zeit, in der der mit der höchstzu- 
lässigen Geschwindigkeit fahrende Zug von R 
nach S gelangt. Uberschreitet der Zug diese 
Geschwindigkeit, dann ertönt die Klingel. Das 
Relais l ist entbehrlich, wenn das Gleis nur in 
einer Richtung befahren wird. Wenn für beide 
di überwacht 

werden soll, werden zwei Kontakte Æ (isolierte 
Schienen) und der gemeinschaftliche Kontakt S 
(Zeitkontakt) benutzt. Wegen der Trägheit der 
Anker und des Pendels muß indessen die aus 
der Schwingungsdauer und der Höchst-Fahr- 
keit berechnete Entfernung der 

und S etwas größer nommen 
ehlers ist 

durch praktische Versuche auf ?/p Sekunde 
festgestellt und es ist eine ausreichende Wir- 
kungsweise des wie eine Pendeluhr in einen 
Kasten eingebauten Apparates erzielt worden. 


und m durch das 


Richtungen die Geschwindigkeit 


schwindi 
ontakte 
werden. 


Der Wert des Trägheits 
Kle. 


Meßgeräte und Meßverfahren. 


Meßräder zum Vermessen großer Längen, 


Bei Installationsarbeiten muß man häufig, 
um die Meuge des erforderlichen Leitungs- oder 
Rohrmateriale festzustellen, Höhe und Breite 
der Räume und die Länge der zur Leitungs- 
führung bestimmten Strecken ausmessen, was 
bei Verwendung des Zollstocks oder der Meß- 
ziemlich unbequeme Arbeit ist. 
Gleichzeitig können bei dem häufigen Addieren 
leicht  Rechenfehler 
um dem Übel- 
stande abzuhelfen, einen dem für Wegmessungen 
in Landkarten benutzten „Kurvenmesser“ ähn- 
ebaut, weicher aus einem Meß- 
rad und einem damit gekuppelten Zählwerk be- 
steht. Die ganze Vorrichtung wird auf eine 
dem 
Rad über die zu vermessende Länge, so wird 

Eine 
Firma 
Grotta & Großkopf,. Berlin, unter dem Narman 

e - 
gerät gestatiet Längen bis zu 18 m mit einer 
Ablesung auszumesen. Für die Ausmessung 
größerer Längen bis 999 oder 9399 m stellt die 
Schiersteiner Metaliwerk G. m. b. H. eine Vor- 
richtuug her, über welche wir einer Mitteilung 


kette eine 


der einzelnen Strecken 
unterlaufen. Mau hat daher, 


lichen Apparat 


Stange aufgesteckt. [Fährt man mit 
diese auf dem Zählwerk verzeichnet, 
derartige Vorrichtung brivgt die 

Dies 


„Grottometer* in den Handel. 


der Firma folgendes entnehmen: 


. Der Lingenmeßapparat besteht im wesent- 
lichen aus einem leichten und dabei festen 
Meßrad von etwa 82 cm Durchmesser, dessen 
‚Umfang mit einem Gummiring bedeckt ist, so- 
daß er genau einem Meter entspricht. Die 
Gummibereifung isı deshalb vorgesehen, damit 
ein Gleiten beim Messen an glatten Flächen 
ausgeschlosseu ist. Auch ist das Meßrad mit 
einer sanft wirkenden Reibungsbremse ver- 
seben, welche verhindert, daß das Meßrad sich 
verstellt, wenn man es von der zu messenden 
Fläche abhebt. 


Die Achse des Meßrades trägt einen Trieb, 
welcher in das erste Zahnrad emes Zählwerkes 
mit springenden Ziffern eingreift. Dies Zähl- 
werk ist au der Gabel befestigt, welche die 
Lager für die Radachse trägt. Die Gabel selbst 
ist ähnlich ausgeführt wie diejenige des Vorder- 


rades bei Fahrrädern. Bei jeder Umdrehung 
des Meßrades rückt eine Ziffer des Zähl- 
werkes vor, 


„Das Meßrad selbst ist an der Felge mit 
Teilung nach Dezimetern und Zentimetern ver- 
sehen. Eiue Marke an der Gabel gestattet die 
Ablesung dieser Teilung beim Messen. Will man 
end eine Messuug ausführen, so liest man 
en Stand des Zänlwerkes ab, notiert diesen und 
ugs diesem die am Gabel-Index abgelesenen 

ezimeter und Zentimeter zu. Alsdann befährt 
man die zu messende Fläche mit dem Meßrade; 
nachdem diey geschehen, erfolgt die Ablesung 
m vorher. Die Differenz der beiden Ab- 
era ergibt daun die gesuchte Länge. 
Ku Yunsch wird das Zählwerk auch mit 
ulstellung ausgelührt, diese Auorduung ist 
an nicht so res] wie die voıbe- 
r riebene, bei welcher das Zählwerk stets in 
ester Verbindung mit dem Meßrade bleibt. 


mit Die Gabel hat am oberen Ende eine Öffnung 
| Aamvorrichtang, in welche ein den 
Ian, Kcnlichen a. urfnissen entsprechend 
eine A 
gesteckt werden ne und dergieichen ein 


‚ Haudelt es sich um Messungen von ge- 
ener Ausdehnung, so kann ana t des Meß- 
05 m von I m Umfang auch ein solches von 
. Umfang eingebaut werden. Die Uver- 
à «ung von Mebiad auf Zählwerk ist dann eine 

Oppelt s0 große, 3; S. 


Elektrische Beleuchtungs- und Kraft- 


übertragungs-Anlagen. 


Über Blitzschäden in elektrischen Anlagen 
in den Vereinigten Staaten Nordamerikas im 


Jahre 1906. 
[„Electrical World“, Bd. 48, 1906, S. 274, 1Sp.] 
Eine Kommission der 


alle Elektrizitätswerke der Vereini 
gerichtet, um Mitteilungen über 


großem Werte. 


Zwei Drittel der Gesellschaften haben keine 
nennenswerten Störungen zu melden. Der Ver- 
lust bei vorgekommenen Störungen besteht 
meist nur in kurzen Betriebsunterbrechungen 
und nur ausnahmsweise in zerstörten Teilen 


der Anlage. Man schreibt die zunehmende 
Seltenheit von Blitzschäden der ausgedehnteren 
Verwendung brauchbarer Blitzschutz-Apparate 


und besonders der besseren Isolation neuzeit-! 


licher Maschinen und Transformatoren zu. 

Die Anwendung von Graphitwiderständen 
hat immer noch Unannehmlichkeiten verursacht, 
indem dieselben beim Stromdurchgang in Stücke 
eprangen; bessere Erfahrungen hat man mit 

iderständen aus Karborundum und anderen 
Mischungen gemacht, Drahtwiderstände sind 
auch oft verbrannt. 

Ein Urteil über den Wert von Drosselspulen 
läßt sich aus den eingegangenen Antworten 
nicht fällen. Es sind viele Stromtransformatoren 
an Schaltanlagen der Krafthäuser verbrannt, 
sowohl in Anlagen mit, als auch ohne Drossel- 
spulen. Jedenfalls verringern die Drosselspulen 
dıe Beanspruchung der Wicklungsenden von 
Dynamos und Transformatoren. 

Uber den Verteilungsleitungen geführte 
Erdieitungen sind heute nur noch wenig im 
Gebrauch, sie sind sogar von vielen Gesell- 
schaften nach kurzer Versuchszeit wieder ab- 
genommen worden. Besonders ist Stacheldraht 
sehr geeignet, Störungen hervorzurufen. Da- 
gegen werden diese Erdleitungen bei langen 

ernleitungen von einigen Gesellschaften für 

sehr wertvoll gehalten. Es fragt sich aber doch 
sehr, ob sich die Kosten einer solchen Erd- 
leitung bezahlt machen. Sie muß zur Verhütung 
von Bruch aus stark verzinktem Eisen- oder 
aus dickem Kupfer- oder Bronzedraht herge- 
stellt sein, wodurch die Anlagekosten der Linie 
beträchtlich erhöht werden. 

Es wird angeführt, daß durch den hoch- 
geführten Erddraht die Masten und Isolatoren 
geschützt seien. Von den in Frage kommenden 
Gesellschaften hatten aber nur 25 %/, Entladungen 
über die Masten zu verzeichnen, und hierbei 
waren nur wenig Zerstörungen von Isolatoren vor- 
gekommen. Es entstand je ein Blitzschlag auf 
einen Mast auf je 860 KW DE der Kraft- 
anlage oder auf 30km Fernleitung, dabei wurde 
je ein Isolator auf je 100 km Leitung gerbrochen. 
Diese Angaben gelten für Leitungen ohne Erd- 
draht, man kann daraus wohl schließen, daß 
die Anlage eines solchen der erreichbaren Er- 
sparnis nicht entspricht. 

Obwohl dieser Jahresbericht wertvolle Winke 
gibt, muß die Rundfrage in den nächsten Jahren 
fortgesetzt werden, dann wird man erst An- 

aben von dauerndem Wert sammeln können. 

ei den Anfragen sollte man ganz besonderen 
Wert auf sehr gefährdete Anlagen legen. Die 
Anzahl der Gewitter müßte angegeben sein. 
Wissenswert ist die Anzahl der zerstörten 
Blitzschutz-Apparate im Verhältnis zur Gesamt- 
zahl. Die Anzahl der eingebauten Schutz- 
apparate für je eine Kraft-Abgabestelle muß 
vermerkt werden, denn die Schutzapparate sind 
wichtiger für Verteilungsanlagen über weite 
Gebiete mit vielen Transformatorenstationen, 
als bei einer einfachen Übertragung vom Kraft- 
haus zur Unterstation. Ferner sollte auch noch 
eine Teilung der Anlagen in solche für mäßige 
Spannungen, bis etwa 5000 V, und in Hoch- 
spannungs-Anlagen vorgenommen werden. 

Es dürfte sich überall empfehlen, solche 
Umfrage» zu veranlassen. In diesen wichtigen 
Fragen sind nur umfangreiche praktische An- 
gaben imstande, etwas für die Technik nütz- 
liches zu schaften. Hn. 


Elektrische Leitungs-Anlagen 
und Zubehör. 
Ursachen von Fehlern in Gleichstrom - Netzen 
und Verhütung derseiben. 
The Electrician“, Bd. 57, 1906, S. 125, 4 Sp. 
l» ’ 2 Abb] ’ ? P- 


F. Fernie hebt die auftällige Tatsache her- 
vor, daß bei Gleichstrom-Anlagen in den nega- 


National Electric 
Light Association hat ein Rundschreiben an 
en Staaten 
! litzschäden 
im Laufe des Jahres 1905 zu sammeln. 113 Ge- 
sellschaften haben geautwortet; eine Zusammen- 
stellung dieser Antworten ist für dıe Beurteilung 
des Wertes von Blitzschutz-Vorrichtungen von 


tiven Kabeln bedeutend mehr Fehler auftreten 
als in den positiven und schreibt diese Erschei- 
nung in der Hauptsache der Wirkung der elek- ' 
schen Endosmose zu. Ein Fehler am negativen 
Kabel zieht stets Wasser an. Zum Nachweis 
dieser Tatsache wird der folgende Versuch ge- 
macht: Eine glasierte Tonrönre wird mit dem 
einen Ende in ein Gefäß mit Asphalt gesteckt, 
also gut abgeschlossen, und dann in die Erde 
versenkt, sodaß das andere Ende noch ungefähr 
5 cm aus dem Boden hervorkommt. Die innere 
und die äußere Wandung des Rohres ist mit 
einer Kupferspirale versehen. Trotzdem der 
Erdboden um das Rohr sehr naß gehalten 
wurde, blieb das Innere vollkommen trocken, 
Wenn aber zwischen die beiden Spiralen eine 
Gleichstrom - Spannung von 230 V gebracht 
wurde und zwar so, daß die äußere Spirale 
positiv war, 80 erschienen schon nach einer 
Stunde an der Innenseite Wassertropfen und 
nach zwei Tagen stand das Rohr halb voll 
Wasser. Kehrtie man aber die Polarität um, so 
wurde das Innere des Rohres bald wieder ganz 
trocken. 

Wenn ein positives Kabel durch irgend eine 
Ursache beschädigt wird, so braucht kein Erd- 
schluß einzutreten, denn die endosmotische 
Wirkung treibt die Feuchtigkeit fort. Das Kabel 
bleibt aiso fehlerfrei, solange dasselbe unter 
Spannung steht. Beim negativen Kabel ist das 
Umgekehrte der Fall, da die endosmotische 
Wirkung beständig neue Feuchtigkeit an die 
Fehlerstelle heranpringt, und ein anfänglich 
kleiner Fehler wird bald zu einem vollständigen 
Erdschluß führen. Für diese Beobachtung 
spricht auch die Erscheinung, daß in Wechsel- 
sırom-Anlagen viel weniger kehler vorkommen 
als in Gleichstrom-Netzen. Weiterhin sind sehr 
wenig Fehler in den positiven Straßenbahn- 
Kabeln mit 550 V Gleichstrom-Spannung be- 
merkt worden. 

In einer Dreileiter-Anlage wird ein Fehler 
im negativen Teil die Isolation des positiven 
heben, da die günstige endosmotische Wirkung 
verstärkt wird. Auf der anderen Seite wird ein 
positiver Fehler die Isolation der negativen 
Seite vermindern. Ein positiver Fehler hat ge- 
wöhnlich mehrere negative im Gefolge, dagegen 
verursacht ein negativer Fehler niemals positive. 

Von diesen Beobachtungen ausgehend hält 
Fernie für Dreileiter-Anlage mit Gleichstrom 
dreifachkonzentrische Kabel für die sichersten, 
wenn dabei der Außenieiter positiv ist, der 
Mittelleiter das Potential der Erde besitzt, also 
als Nulleiter verwendet wird, und der innere 
Leiter negativ ist. 

Fernie hält das Verlegen der Kabel in 
Röhren für besser als das kinlegen der Kabel 
in Tröge, die mit Asphalt ausgegossen werden. 
Weiterhin empfiehlt er, die Bieimäntel an den 
Verbindungsstellen nicht leitend zu verbinden, 
sondern voneinander zu isolieren. Hn. 


Elektrische Bahnen and Fahrzeuge. 


Wechselstrom-Lokomotive Seebach-Wettingen. 


Im Nachtrag za den von uns auf S. 72 der 
„ETZ“ 1907 gebrachten Mitteilungen über 
die von der Maschinenfabrik Oerlikon erbaute 
Lokomotive mit Wechselstrom - Kommutator- 
motoren machen wir noch auf folgende Punkte 
aufmerksam. Das gesamte Gewicht der Loko- 
motive Nr. 2 beträgt anstatt 50,5 nur 40t. Ferner 
ist bei den Motoren in ihrer endgültigen Bau- 
art die Kompensationswicklung für das Anker- 
feld in Forttall gekommen. Dieser Umstand ist 
namentlich darum von Bedeutung, weil die 
Motoren trotzdem mit sehr hohem Leistungs- 
faktor arbeiten, wie aus den auf S. 72 ent- 
haltenen Kurven ersichtlich ist. Die Lokomo- 
tive Nr. 2 zeichnet sich namentlich auch durch 
einen sehr günstigen Wattverbrauch aus. 


Verschiedenes, 


Geistesgegenwart bei gefährlicher Berührung 
elektrischer Leitungen. 


Ingenieur D. Dojer teilt dem „De Ingenieur“ 
vom 24. XI. 1906 folgenden bemerkenswerten 
Fall mit: 

Eine Kraftübertragungs-Anlage mit Dreh- 
strom von 220 V wird durch einen gewöhn- 
lichen Tagelöhner ohne besondere Vorkennt- 
nisse bedient. Er beging kürzlich die Unvor- 
sichtigkeit, eine der drei Maschinenklemmen 
mit der vollen Hand anzugreifen und konnte 
sie nicht mehr loslassen, weil infolge Erd- 
schlusses einer der schlecht isolierten Haupt- 
leitungen sich seine Faust krampfhaft zu- 
sammengezogen hatte. Der Mann hatte soviel 
Geistesgegenwart und Verständnis, vom ab- 
leitenden Boden aufzuspringen, wodurch der 
Stromkreis unterbrochen wurde. Er kam auf 
diese Weise mit dem bloßen Schrecken davon 

H. 


u —— 8 


Tr 


134 


Preisausschreiben. 


Die „Chambre Syndicale des Forces Hydrau- 
liques de l'Electro-Metallurgie, de l’Electro-Chi- 
mie et des Industries qui s'y rattachent“ erläßt 
ein Preisausschreiben tür einen internationalen 
Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für 
einen Apparat zur Beschränkung der Strom- 
entnahme aus einer Abzweigleitung (apparail 
limiteur de courant), welcher folgende Bedin- 
gungen erfüllen soll: 


1. Der Apparat muß für Leistungen von über 
5 KW bei Ein- und Mehrphasen-Wechselstrom 
für Hoch- und Niederspannung brauchbar 
sein. 

2. Er muß möglichst lange Zeit vor der Aus- 
lösung ein wirksames Signal geben. 

3. Er muß den Stromverbrauch in einer Ab- 

zweigleitung selbsttätig unterhalb eines 
Höchstwertes beschränken. Dadurch, daß 
er jedesmal in Tätigkeit tritt, sobald diese 
Grenze um einen gewissen größeren oder 
kleineren Betrag während einer kürzeren 
oder längeren Zeit überschritten wird, z. B. 
um 5°, während 5 Minuten, oder um 25° 
während 30 Sekunden, oder um 50°, für 
einen Augenblick. 
Der Apparat muß ohne besondere Vorkehrun- 
gen in seine Anfangsstellung zurückgebracht 
werden können, jedoch so, daß jedes An- 
sprechen desselben vermerkt wird. 

5. Der Apparat soll verschiedenen Leistungen 
leicht angepaßt werden können. 

6. Der Apparat soll so einfach, dauerhaft, genau, 
sicher und unverletzlich wie möglich sein. 

7. Die Einstellung und Wirksamkeit des Appa- 
rates soll durch Temperaturschwankungen 
a ae nicht merklich beeinflußt 
werden. 


Der Apparat soll, wie aus obigem hervor- 
geht, dazu dienen, Elektriziiätswerke gegen 
kontraktwidrige oder aus anderen Gründen 
schädliche Belastung der Abzweigleitungen von 
Abnehmern schützen, indem er den Abnehmer 
zunächst davon benachrichtigt, wenn sich sein 
Stromverbrauch der festgesetzten Höchstgrenze 
nähert und dann, falls diese Warnung überhört 
wird, die Leitung abtrennt. 

Bewerbungen sind bis zum 1. IV. 1907 an 
die Geschäftsstelle der Chambre Syndicale, 
Paris, 63 boulevard Haußmann, zu richten. 
Beizufügen sind eine genaue Beschreibung und 
Ausführungszeichnungen. Von den Entwürfen, 
welche für die praktische Erprobung geeignet 
befunden werden, sind zwei Ausführungen zu 
liefern, von denen eine aut Kosten der Bewerber 
in eine Anlage eingebaut wird. Der zweite 
Apparat bleibt im Institut Electrotechnique de 
Grenoble zur vorläufigen Verfügung der Kom- 
mission. Die oben erwähnten Versuche müssen 
spätestens am 1. VIII. 1907 beginnen, nachdem 
die Bewerber vor dem 1. VI. 1907 eine ent- 
sprechende Aufforderung zur Einsendung der 
Modelle erhalten haben. 

Die Austführungsideen bleiben Eigentum der 
Erfinder; doch hat die Kommission das Recht, 
die Entwürfe nach Belieben zu veröffentlichen. 

Die Kommission kann für den besten Appa- 
rat oder für mehrere Entwürte zusammen einen 
Preis von 2000 Frcs aussetzen. 

Nähere Auskünfte erteilt die obige Geschäfts- 
stelle. Pitz.» 


Internationale Automobil-Ausstellung 
in Prag 1907. 


In der Zeit vom 24. III. bis 1. IV. 1907 wird 
im Industrie-Palaste zu Prag eine von dem 
dortigen Automobil-Klub sowie dem Klub der 
Motorzyklisten veranstaltete internationale Aus- 
stellung von Automobilen und verwandten 
Zwecken mit einer Abteilung für Sportwesen 
stattfinden, zu welcher Anmeldungen bis zum 
1. III. 1907 zu erfolgen haben. Anmeldungen, 
Bedingungen sowie nähere Auskünfte sind bei 
dem Ausstellungs - Exekutiv - Komitee, Prag Il. 
839, zu erhalten. 


PATENTE. 


Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 24. Januar 1907.) 

Kl. 4d. H. 35558. Selbsttätige Ein- und Ausschalt- 
vorriehtung für Gas-, elektrische Leitungen und 
dergleichen mit Weckerantrieb. Emil Helling, 
Flensburg, Dorotheenstr. 26. 17. 6. 05. 

Kl. 201. A. 13 156. 


zeug mit mehrachsigen Drehgestellen. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


nn nn m I UT 


Elektrisch angetriebenes Fahr- 
A.-G. 
Brown, Boveri & Co., Baden, Schweiz; Vertr.: 
H. Heimann, Pat.-Anw., Berlin SW. 11. 7.5. 06. 
Kl. 21a. D. 17267. Schaltungsanordnung für Neben- 
stellenverkehr mit selbsttätiger Schlutlizeichengabe 
an das Amt dureh Anhängen des Hürers auf der 
Nebenstelle und telephonischer Meldung des Amts- 


anrufs seitens der Hauptstelle an die gewünschte 
Nebenstelle. Deutsche Telephonwerke G. m. 
b. H., Berlin. 5. 7. 06. 

—a. D. 17279. Schaltungsanordnung für Neben- 
stellenverkehr, bei welcher ein selbsttätiges Schlub- 
zeichen an das Amt durch Anhängen des Hörers 
der Nebenstelle gegeben und die Verbindung zwi- 
schen Amt und Nebenstelle durch einen schnur- 
losen Stöpsel hergestellt wird. Deutsche Tele- 
phonwerke G. m. b. H., Berlin. 10. 7. u6. 

—a. D. 17280. Anrufvorrichtung für Fernsprech- 
vermittlungsstellen. Deutsche Telephonwerke 
G. m. b. H., Berlin. 10. 7. 06. 

—a D. 17291. Schaltungsanordnung für Neben- 
stellenverkehr mit selbsttätiger Schlußzeichengabe 
an das Amt; Zus. z. Anm. D. 17267. Deutsche 
Telephonwerke G. m. b. H., Berlin. 11. 7. UG. 

—a. T. 11285. Schaltung für Fernsprechhaupt- 
stellen; Zus. z. Pat. 163853. Telephon Appn- 
rat Fabrik E. Zwietusch & Co., Charlotten- 
burg. 16. 6. 06. 

— ce. B. 41709. Zeitschaltvorrichtung. Lauritz Ha- 
rald Johan Björnsen, Kopenhagen; Vertr.: Paul 
Brögelmann, Pat.-Anw., Berlin W.8. 14. 12. 05. 

— c. M. 29 147. Regulierwiderstand mit einem un- 
mittelbar auf dem Widerstandskörper schleifenden 
beweglichen Kontakte. Dr. Paul Meyer A.-G., 
Berlin. 12. 2. 06. 

— e. M. 29393. Vorrichtung zur. Steuerung von 
Triebwerken auf elektrischem Wege. Dr. Paul 
Meyer A.-G., Berlin. 20. 9. 05. 

— ce, M. 30303. Vorrichtung zum abwechselnden 
Ein- und Ausschalten elektrischer Stromkreise bei 
Überlastung. Rudolf May, Charlottenburg, Kant- 
straße 64. 3. 8. U6. 

— e S. 2740. Lösbare Einschubverbindung zwi- 
schen den Verteilungskästen und den rinnenförmig 
gestalteten Kanälen für elektrische Leitungen. 
Cliford Sibley, Perth Amboy, V. St. A. und 
George Augustus Lutz, New York; Vertr.: H. 
Neubart, Pat.-Anw., Berlin SW. 61. 5. 5. 06. 

—d. A. 11 864. Verfahren zur Erregung der Hilfs- 
windungen, welche zur Verhinderung der Funken- 
bildung am ringförmigen genuteten Ständer von 
Wechselstromkollektoımotoren mit nicht ausge- 
prägten Polen angeordnet sind. Allgemeine 
Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 15. 3. 05. 

— d. L. 2044. Anordnung zur Regelung der Span- 
nung im Sekundärkreis von Dreiphasentransfor- 
matoren mittels Zusatztransformatoren. Edwin 
Lehr, Pittsburg, Penns., V. St. A; Vertr.: C. 
Pieper, H. Springmann, Th. Stort u. E. Herse, 
Pat.-Anwälte, Berlin NW. 4U. 18. 5. 06. 

— f. D. 17121. Elektrodenanordnung für Gleich- 
strombogenlampen mit nebeneinander stehenden 
gestützten Elektroden. Deutsche Beck-Bogen- 
lampen-Gesellschaft m. b. H., Frankfurt a. M. 
2b. 5. 06. 

—f. K. 32153. Elektrische Bogenlampe mit pa- 
rallel oder schräg nach unten gerichteten Kohlen; 
Zus. z. Pat. 172409. Körting & Mathiesen 
A -G., Leutzsch-Leipzig. 29. 5. 06. 

K1. 40c. H. 38819. Verfahren, versilberte, ver- 
nickelte oder vergoldete Waren durch Behandlung 
als Anoden im elektroly tischen Bade zu entsilbern, 
entnickeln oder entgolden. E. Harbeck, Partilled, 
Schweden; Vertr.: G. H. Fude u. F. Bornhagen, 
Pat.-Anwälte, Berlin SW. 13. 24. 9. Ob. 

—c. T. 11135. Verfahren zur Regenerierung des 
Elektrolyten bei der elektrolytischen Gewinnung 
von Kupfer aus alten Bronzen. Adolphe Jean 
Marie Thirot, Bourges, u. Louis Auguste Mage 
dit Nouguier, Verdun, Frankr.; Vertr.: Dr. W. 
Karsten u. Dr. C. Wiegand, Pat.- Anwälte, 
Berlin SW, 11. 3. 4. 06. 


(Reichsanzeiger vom 28. Januar 1907.) 

Kl. 20 k. G. 23867. Einrichtung zur oberirdischen 
Stromzuführung für elektrisch betriebene Fahr- 
zeuge. Gruhlsches Braunkohlen- u. Briket- 
werk m. b. H., Brühl b. Köln. 6. 11. 06. 

Kl. 2l a. D. 17033. Fernsprecheinrichtung mit an 
einer gemeinsamen Leitung liegenden Teilnehmer- 
stellen mit abgestimmtem Anruf. The Dean Elec- 
trice Company, Elyria, V. St. A.; Vertr.: E. 
Boehm, Pat.-Anw., Berlin S. 42. 30. 4. 06. 

— a. T. 10 610. Doppelmikrophon mit auf beiden 
Seiten die Schallplatte berührenden Kohlenkörnern. 
Franz Treyer, Zürich; Vertr.: Fr. Meffert u. 
Dr. L. Sell, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 13. 8.9.05. 

— b. K. 27542. Galvanisches Element mit zwei 
durch ein Diaphragma getrennten Flüssigkeiten 
und durch dasselbe Diaphragma getrennten Elek- 
troden. Pierre Joseph Kamperdyk, New York; 
Vertr.: A. du Bois-Reymond u. Max Wagner, 
Pat.-Anwälte, Berlin SW. 13. 30. 12. 03. 

ec. K. 30 747. Selbsttätige Motoranlaßvorrichtung 
mit Variationswiderständen aus Leitern von hohem 
Temperaturkoeffizienten. Dr. Martin Kallmann, 
Berlin, Kurfürstendamm 40,41. 20. 11. 05. 

— (d. A. 13023. Verfahren zum Schutz von Wechsel- 
stromerzeugern mit sehr geringem OÖhmschen 
Widerstand. A.-G. Brown, Boveri & Cie, 
Baden, Schweiz; Vertr.: Hans Heimann, Pat.- 
Anw. Berlin SW. l1. 29. 3. 06. 

— d. G. 22912. Anlaßvorrichtung für Gleichstrom- 
motoren mittels Aulaßmaschine; Zus. z. Pat. 178053. 


1907. Heft 6. 


[tung m. b. H., Berlin. 
— d. S. 2292. Synchrone Drebstrommaschine mit 


7. Februar 1907. 


mm 
— en 


— 


Gesellschaft für elektrische Zugbeleuch- 
19. 4. 06. 


Drehfelderregung. Hugo Swanda, Wysocan b. 
Prag; Vertr.: B. Kaiser, Pat.-Anw., Frankfurt 
a. M. 1. 23. 11. 05. 


—f. A. 13358. Auslöschvorrichtung zum Abreilen 


des Lichtbogens bei Wechselstrombogenlampen 
Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft. 
Berlin. 4. 7. O6. 

— f. S. 2299. Aufhängevorrichtung für elektrische 
Beleuchtungskörper. Süddeutsche Lister- 
fabrik G. m. b. H., München. 30. 6. 06. 

Kl. 74e. W. 35831. Elektrischer Melder zum 
Weitergeben des Standortes des Melders sowie 
einer beliebig gelegenen Unfall- oder Brandstelle, 
Friedrich Wilhelm Walther, Dresden-N., Haupt- 
straße 19. 6. 6. 06. 


Zurücknahme von Anmeldungen 


(Reichsanzeiger vom 28. Januar 1907.) 


Kl. 21 c. A. 11783. Vorrichtung zum selbsttätigen 
Parallelschalten von Drehstrom-Maschinen. 20.4. 05. 

Ki. 46c. B. 39 472. Elektromagnetische Züudkerze 
für Explosionskraftinaschinen. 18. 10. 06. 


Änderungen in der Person des 
Inhabers. 


(Reichsanzeiger vom 24. Januar 1907.) 
Kl. 21. 98897. Allgemeine klektricitäts-Ge- 
sellschaft, Berlin. 
— b. 163171. A. Wolf jr. & Co, Frankfurt a.M. 


Erteilungen. 


(Reichsanzeiger vom 28. Januar 197.) 


Kl. Lb. 182145. Vorrichtung zur elektrischen Auf- 
bereitung auf Grund der verschiedenen Abstoßung 
der Gutteilchen von einem geladenen Leiter; Zus. 
Z. Pat. 157038. Metallurgische Gesellschaft, 
A.-G., Frankfurt a. M., u. Maschinenbau-An- 
stalt Humboldt, Kalk b. Köln. 22. 12. 05. 

Kl. 18i. 182298. Verfahren zur elektrolytischen 
Gewinnung von Brom und Jod aus Abwässern. 
Dr. Bruno Rinck, Wansleben a. See. 17. 1. 06. 

—m. 182287. Verfahren zur elektrolytischen Dar- 
stellung von Chromsäurelösungen. Dr. Max Le 
Blanc, Leipzig, Linnestr. 2. 14. 3. 05. 

Ki. 21a. 182051. Verfahren, um mittels mehrerer 
Luftdrähte beziehungsweise Luftleitergebilde bei 
funkentelegraphischen Stationen die Wellenaus- 
sendung nach verschiedenen Richtungen verstärken 
beziehungsweise vermindern zu können. Gesell- 
schaft für drahtlose Telegraphie m. b. H, 
Berlin. 19. 10. 04. 

— 8a. 182052. : Verfahren zur Übertragung: von 
reellen optischen Bildern in die Ferne; Zus. z. 
Pat. 173783. Eduard Belin u. Marcel Belin, 
Lyon, Frankr.; Vertr.: A. Loll u. A. Vogt, Pat- 
Anwälte, Berlin W. 8. 15. 6. 05. 

—8&. 182053. Schaltung für Ämter mit Zentral- 
batterie und zweiteiligen Vielfachklinken, bei 
denen ein ohne Kontakte in den einen Leitungs 
zweig geschaltetes Trennrelais zur Abtrennung 
des Anrufrelais in Anwendung kommt. A.-G. Mix 
& Genest Telephon- und Telegraphen- 
Werke, Berlin. 14. 12. 05. 

— a. 182054. Schaltungseinrichtung zum Schließen 
eines beliebigen Zweiges eines vielfach verzweigten 
Stromkreises mittels einer beschränkten Anzahl 
von Schaltern. Otto Wolters, Hannover, Lem 
förderstr. 5. 23. 3. 06. | rel 

—a. 182055. Verfahren zur Wiedergabe von Bil- 
dern auf telegraphischem Wege. Rudolf Leth, 
Wien; Vertr.: Eduard Franke u. G. Hirschfeld, 
Pat.-Anwälte, Berlin SW. 13. 29. 4. 06. [Priorität 
a. G. d. Anm. in Österreich gem. Unionsvertrag: 
18. 3. 04.] 

— a. 182072. Schaltung zur gleichzeitigen Sprech- 
verbindung zwischen zwei Paaren von Fernsprech- 
stellen, die an derselben Leitung liegen. Marius 
Charles Arthur Latour, Paris; Vertr.: C. Pieper, 
H. Springmann, Th. Stort u. E. Herse, Pat. 
Anwälte, Berlin NW. 40. 5. 4. 06. N ee 

—a. 192073. Elektromagnetisches Relais mit zwei 
Ankern. Telephon Apparat Fabrik E. Zwie 
tusch & Co., Charlottenburg. 9. 5. 06. h 

_c. 182056. Einrichtung an elektromagnetischen 
Schaltern. Walter Joseph Richards, Milwaukes 
V. St. A.; Vertr.: Pat. - Anwälte Dr. R. Wirt 3 
Frankfurt a. M. 1, u. W. Dame, Berlin SW. I f 
28. 12. 04. Bu 

—c. 182057. Schaltanordnung zum unabhäng's 
Aus- und Einschalten zweier in Reihe 2 
gleicher Stromverbraucher von zwe! verschie Ge 
Stellen aus. Allgemeine Klektricitäts- 
sellschaft, Berlin. 23. 3. 06. ,, hrere 

—c. 182058. Blitzschutzvorrichtung für MT. 
Leitungen. Josef Grötzbach und a 
povski, Berlin, Anklamerstr. 60. 10. 4 her 

— e. 182059. Ausschalter mit Abschmelzsich@n y 
Samu Pollak, Györ, Ungarn; Vert: > o, 
Walder, Pat.-Anw., Berlin sW. 11. 19.64 

—c. 182154. Anschlußstück für denne 
und Mehrfachleiter. Henry Hirsch, 
Schusterstr. 56. 17. 10. 03. 


ung. 


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000000 


7. Februar 1907. 


di. —e. 182155. Schutzvorrichtung für oberirdische 

| Stromleitungen. Maurice Letroteur, Chauny, 

Sr Frankr,; Vertr.: Pat.-Anwälte B. Blank, Chem- 

ia nitz u. W. Anders, Berlin SW. 61. 1. 3. 05. 

r, —c. 182156. Mit einem Schalter vereinigte An- 

schlußdose. William Rung, Kopenhagen; Vertr.: 

ten A. Loll u. A. Vogt, Pat.-Anwälte, Berlin W. 8. 

~ Ei À Verfahren zum Anlassen von Ein- 

phasenmotoren mit einer aus einem Transformator 
in. gespeisten Kunstphase. Felten & Guilleaume- 

u. Lahmeyerwerke A.-G., Frankfurt a. M. 18.2. 05. 

ur, -d. 182061. KRegelungsverfahren für kompen- 

sierte Einphasen-Reihenschluß-Motoren. Felten 

3 Ne & Guillesume-Lahmeyerwerke A.-G., Frank- 

che. furt a M. 2. 8. 05. 

Ze —d. 182062. Einrichtung zur Regelung von 

Wechselstrommotoren, welche auf Schirmwirkung 
beruhen. Hartmann & Braun A.-G., Frankfurt 
a M. 16. 9. 08. 

—d. 182063. Einrichtung zum Anlassen von Mehr- 
phasenmotoren (Doppelfeldmotoren). Maschinen- 

Die. fabrik Oerlikon, Oerlikon, Schweiz; Vertr.: C. 

beje Fehlert, G. Loubier, Fr. Harmsen und A. 

HN Büttner, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 61. 9. 1. 06. 

—d. 182064. Gleichstrommaschine für Stroment- 
nahme von beliebiger Spannung. A. Sengel, 
Darmstadt, Technische Hochschule. 22. 5. 06. 

—d. 182074. Einrichtung zum Betrieb von Dreh- 

feldmotoren, deren Läufer mit einer Stromquelle 
veränderlicher Periodenzahl in Verbindung steht. 
Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke A.-G., 
Frankfurt a. M. 5. 1. 05. 

— d. 182075. Regelung von kompensierten Gleich- 
und Wechselstromkommutatormotoren. Felten 
& Guilleaume-Lahmeyerwerke A.-G., Frank- 
furt a, M. 14. 1. 06. 

—d. 182119. Ausgleichsschaltung für Drehstrom- 

Hi netze. Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke 
A.-G., Frankfurt a. M. 27. 5. 05. 

—d. 182120. Anordnung zur Spannungsregelung 

; in Wechselstromkreisen mittels Zusatztransfor- 

ehize matoren. Wilhelm Welsch, Köln, Hohenzollern- 

wu ring 90. 26. 11. 05. 

a —e. 182065. Mefgerät für Widerstände und Ka- 
pazitäten. Allgemeine Elektricitäts-Gesell- 
schaft, Berlin. 21. 11. 05. 

— ©. 132066. Höchstbedarfsmesser. Bruno Krauße, 
Solingen, Burgstr. 43. 30. 6. 06. 

— e. 182067. Druckregelungsvorrichtung für Bürsten 
von Mefgeräten mit umlaufendem Anker. Keiser 
& Schmidt, Berlin. 31. 7. 06. 

—e, 182068. Aräometer mit Einrichtung zur 
Fernanzeige des spezifischen Gewichtes der Säure 
von Akkumulatoren. Karl Schmidt, Nürnberg, 
Scheurlstr. 21. 10. 8. 06. 

—e. 182121. Induktions-Wechselstromzähler mit 
getrenntem Haupt- und Nebenschlußmagnet; Zus. 
2. Pat. 150678. Isaria-Zähler-Werke G. m. 
b. H., München: 20. 5. 06. 

—f. 132069, Aufzugsvorrichtung für elektrische 
Gliihlampen. Carl Borg, Fabrik für elek- 

Br r trisches Installationsmaterial m. b. H,, 

a Leipzig. 25. 5 05. 

—f. 182070. Einrichtung zur Ventilation von 
Bogenlampenglocken. Rudolf Mylo, Charlotten- 
burg, Leonhardtstr. 18. 21. 3. 06. 

-f. 182071. Selbsttätiger Stromunterbrecher für 
Bogenlampen. August Schneider, Elberfeld, 

pe Blumenstr. 15. 2%. 4. 06. 

en —f. 182076. Elektrische Beleuchtungseinrichtung. 

Dr. Ernst Schreiber, Magdeburg, Beaumontstr. 1, 

ie“ u. Ernst Ruhstrat, Göttingen. 20. 9. 04. 

—f. 182077. Bogenlampe mit einem den Zwischen- 
oa raum beider Kohlen umgebenden netzartigen oder 
E ähnlichen Glühkörper. J. Alexander Prediger, 
an Berlin, Müllerstr. 29. 5. 12. 05. 

i >- f 182078. Quecksilberdampflampe. Charles 

N, Andrew Lee, London; Vertr.: A. Loll und A, 

Vogt, ‚Pat. - Anwälte, Berlin W. 8. 14. 2. 06. 

each (Priorität a. G. d. Anm. in England gem. Unions- 

u vertrag: 30. 3. 05. 


N 


nn, ~f. 182 112. Dauerbrandbogenlampe mit gegen 
© das Gehäuse angepreßter Glocke. , Josef Rose- 
it meyer, Köln-Lindenthal. 10. 12. 04. 

b “ =f. 182113. Verfahren zum Betriebe von Queck- 
b silberdampflampen. Fa. W., C. Heraeus, Ha- 


nau a M. 16. 8. 05. 

TR 1P2079. Elektromagnetische Vorrichtung, um 
re em Signal hervorzurufen oder eine Schaltvor- 
2 K: aun oder ein Relsis zu bewegen. Henry 
0 goson, Manchester; Vertr.: C. Pieper, H. 
a I o nann u. Th. Stort, Pat.-Anwälte, Berlin 
B- . 40. 7. 12. 05. 

ae Anordnung zum Regulieren der 
D he x in Vakuum- insbesondere Röntgen- 
ur 1906 n Fa. C. H. F. Müller, Hamburg. 15. 4. 


gen 5 182081. Verfahren zur Herstellung von Kon- 

2 nsatoren aus auf einen Dorn oder Rahmen 
Ty pewickelten Blattmetall- und Isolierstreifen. 
T T Telephonwerke G. m. b. H., Berlin. 


a 162 114. Vorrichtung zum Betriebe von 
u De re mit Wechselstrom. Rich. Sei- 
Co kugge C2 Hamburg. 15. 7. 04. 

Eee l. 90£, 182 08 A 

i a »6. Vorrichtung zur Behandlung des 
[fr ichen oder tierischen Körpers gleich- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


m n—  — m ——————————— CS CS 


Fa. W. A. 


zeitig mit Elektrizität und Wärme. 
Hirschmann, Pankow b. Berlin. 29. 3. 05. 


A. Vogt, Pat.-Anwälte, Berlin W.8. 


vertrag: 18. 4. 06.) 
Kl. 68a. 182101. 


Telegraphen-Werke, Berlin. 21. 3. 06. 


Löschungen. 


(Reichsanzeiger vom 24. Januar 1907.) 


Kl. 21. 99274. 100511. —a. 134675. 15364. 
159 113. 159397. 173396. 174994. — e. 150545. 
To o" 986. 140363. 145 433. 154509. 158006. 


Gebrauchsmuster. 


Eintragungen. 


(Reichsanzeiger vom 28. Januar 1907.) 


Kl. 21a. 296797. Lautsprecher, bei welchem der 
Magnet eine Art Gestell bildet, das den Telephon- 
Siemens & 


kopf und den Schalltrichter umgibt. 
Halske A.-G., Berlin. 19. 12. 06. S. 14 737. 


— A. 296 799. Drahtlose Telegraphenstation, welche 

unauffällig von einer sich frei bewegenden Per- 
zum 
Zwecke unauffälliger Nachrichten - Übermittlung. 


son getragen und bedient werden kann, 


Richard Meyer, Berlin, Potsdamerstr. 86a. 
19. 12. 06. M. 23 276. 
— b. 297033. Zinkhülse für galvanische Elemente, 


welche an ihrem unteren Rand nach innen um- 
gelegt und mit einem Deckel verschlossen wird. 
Berliner Neuheiten Industrie, G. m. b. H., 


Berlin. 12. 11. 06. B. 32 656. 
— c. 296 735. 
des Gehäuses angebrachter 


19. 2 06. V. 5034. 


trischen Schalter angeordnete Sperrklinken, deren 


Drehpunkte nebeneinander liegen, und deren Sperr- 
enden über die Mitte des Sperrades greifen. 


Franz Orzel, Kattowitz, O.-S., Goethestr. 5 26. 6. 
1906. O. 3842. 

—c. 296796. Mit Führungsöse versehenes An- 
schlußstück für elektrische Leitungsadern. Sie- 
mens & Halske A.-G., Berlin. 19. 12. 06. 
S. 14 736. 

—c. 296798. Aus Blech gerolltes Fassonstück 
zur Aufnahme von Schutzrohren für elektrische 
Leitungen, mit auf den freien Enden desselben 
angeordneten Halteringen. Bergmann-Elek- 
tricitäts- Werke A.-G., Berlin. 19. 12. 06. 
B. 33 004. 

— €. 296801. Schutzkastenbefestigung von elek- 
trischen Schmelzsicherungen durch eine Schraube 
mit lsolierkopf. Dr. Paul Meyer A.-G., Berlin. 
20. 12. 06. M. 23 282. 

— ec. 29% 880. Querträger für Isolatoren an Tele- 
graphenleitungen mit Isolatorenstützen aus einem 
Stück. Hermann Rauh, Solingen, Elisenstr. 18. 
22.8 06. R. 17846. 

— ¢. 297040. Elektrische Stromsicherung mit beim 
Abschrauben des Verschlußdeckels sich selbst 
lösendem Sicherungsdrahte. Emil König, Rixdorf, 
Boddinstr. 49. 29. 11. 06. K. 29 564. 

— ce. 297043. Phosphoreszierend leuchtende Ring- 
scheibe, welche Drehknöpfe oder Läutewerks- 
druckknöpfe umschließt, sodaß man ihren Platz 
im Dunkeln erkennen kann. Franz Duschanek, 
Freiburg i. B., Glümerstr. 15. 13. 12.06. D. 12164. 

—c. 297050. Einführungstülle für den Anschluß 
der Leitungen unter dem Schutzkasten von elek- 
trischen Schaltplatten. Ludwig Brandes, Han- 
nover, Stiftstr. 13. 24. 12. 06. B. 33 068. 

— ec. 297115. Kontrollzunge an durch den über- 

greifenden Sockelrand sonst verdeckten Isolier- 
scheiben für Drehschalter und dergleichen zu dem 
Zwecke, das Vorhandensein der Scheibe für den 
Abnahmebeamten ohne weiteres erkennbar zu 
machen. Voigt & Haeffner A.-G., Frankfurt 
a. M.-Bockenheim. 20. 12. 06. V. 5527. 

— ce. 297120. Anlaßschalter für Wechselstrom- 

motoren, welcher zugleich den Anlaßwiderstand 
kurzschließt und einen Transformator einschaltet. 
Felten& Guilleaume-Lahmeyerwerke A.-G., 
Frankfurt aM. 24. 12. 06. F. 149s0. 

— d. 296794. Vorrichtung zur Veränderung der 
Induktanz für Systeme schneller elektrischer 
Schwingungen, wie z. B. für Systeme der elek- 
trischen Strahlen-Telegraphie und -Telephonie, 
bei welcher die verschiedenen Induktanzbeträge 
durch Abschalten oder Hinzuschalten von inein- 
ander angeordneten Induktanzspulen hergestellt 
werden. C. Lorenz A.-G., Berlin. 18. 12. 06. 


L. 17 005. 


1907. Heft 6. 


KI. 42f. 182 094. Verfahren und Vorrichtung zum 
Anzeigen des Gewichtes mittels elektrischen 
Stromes beim Wiegen von Lasten. Charles 


Russow, Marlborö Court, u. Edward Caro Fein- 
stein, Houndsditch, London; Vertr.: A. Loll u. 
8. 4. 06. 
[Priorität a. G. d. Anm. in England gem. Unions- 


Elektrischer Türöffner, bei dem 
der Anker nach Stromschluß durch eine Klinke 
bis nach erfolgtem Öffnen der Tür festgehalten 
wird. A.-G. Mix & Genest, Telephon- und 


Schmelzsicherung mit am Deckel 
Sicherungslamelle. 
Vereinigte Isolatorenwerke A.-G., Pankow. 


Zwei an einem springenden elek- 


135 


mn s 
I 


—d. 296934. Elektrischer Strom-Spar-Umformer 
zwecks Umformens der Energie, welche zum 
Brennen von Projektionslampen bei Kinemato- 
graphen benötigt wird. Rudolf Sauermann, 
Berlin, Kochstr. 3. 19. 12. 06. S. 14 734. 

— e. 297155. Fußlager für Elektrizitätszähler, be- 
stehend aus einer freien Kugel und einer ın einem 
besonderen, leicht auswechselbaren Einsatz ge- 
faßten Lagerpfanne. Siemens - Schuckert- 
werke G. m. b. H., Berlin. 1. 12. 06. S. 14651. 

—f. 296 736. Glühlampe mit in Quecksilberdampf 
und einem nicht kondensierbaren Gase glühendem 
Glühfaden. Robert Hopfelt, Schöneberg, Berchtes- 
gadenerstr. 15. 23. 2. 06. H. 29 330. 

— f. 2396786. Hütchen zum Aufstecken auf Elek- 
trodenstäbe für Bogenlampen. Regina-Bogen- 
lampenfabrik G. m. b. H., Köln-Sülz. 11. 12. 06. 
R. 18 401. Wr 

— f. 296787. Bodenverschluß für die Hülsen elek- 
trischer Taschenlampen. AccumulatorenKlein- 
beleuchtung G. m. b. H. u. American Elec- 
trical Novelty & Mfg. Co. G. m. b. H., Berlin. 


12. 12. 06. A. 9739. 
— f. 296925. Schnurzugpendel für elektrische 
Glühlichtarmaturen, mit Uhrfederaufzug, bei 


welchem die Tragschnur auf das als Seiltrommel 
ausgebildete Federhaus aufgerollt wird. Carl 
Scherf, Saarburg, Bez. Trier. 17. 12. 06. 
Sch. 24 621. 

—f. 296933. Elektrische Glühlampe mit eng ge- 
wundenem, spiralföürmigem Glühfaden. Glüh- 
lampen-Fabrik Gebrüder Pintsch, Berlin. 
19. 12. 06. G. 16 626. 

— f. 296939. Kohlenhalter für elektrische Bogen- 
lampen, bestehend aus einer massiven, etwa einen 
Dreiviertelkreis bildenden Hülse, die durch eine 
anspannbare Blattfeder geschlossen wird, welch 
letztere zur bequemen Einführung der Kohle 
eine gebogene Einführungszunge trägt. Körting 
& Mathiesen A.-G., Leipzig-Leutzsch. 21. 12. 
1906. K. 29 751. 

— f. 297051. Edison-Fassung, deren eigenartig ge- 
formter Mantel zum Schalenhalter ausgebildet ist. 
Georg Thiel, Rubla. 24. 12. 06. T. 8200. 

— f. 297119. Vorschraubmuiter zum Befestigen 


von Glühlampenfassungen von innen her. Jos. 
Levin, München, Rindermarkt 8. 24. 12. 06. 
L. 17029. 

— f. 297130. Glühlampenfassung, bei welcher 


die Reflektorschale zwischen dem Kopf der 
Fassung und einer auf dem Unterteil derselben 
aufgeschraubten Mutter festgeklemmt wird. Gottl. 
& Albert Krumm, Remscheid - Vieringhausen. 
13. 9. 06. K. 28 904. l 

— f. 297131. Einrichtung an Glühlampenfassungen 
zum Befestigen der Reflektorschalen, gekenn- 
zeichnet durch Gewindemuttern, die in Vertie- 
fungen der Fassung eingelegt sind, in welche 
Schrauben, die zum Befestigen der Reflektor- 
schalen an der Glühlampenfassung dienen, einge- 
schraubt werden. Gottl. & Albert Krumm, 
Remscheid-Vieringhausen. 13. 9. 06. K. 28 905. 

— f. 297132. Einrichtung an Glühlampenfassungen 
zum Befestigen der Reflektorschalen, bestehend 
aus in der Fassung angebrachten Vertiefungen, 
in welche Schrauben, die durch die Umbördelung 
der Reflektorschale hindurchgehen. greifen. Gott|. 
& Albert Krumm, Remscheid-Vieringhausen. 
13. 9. 06. K. 28 906. 

Kl. 49f. 297019. Biegezange für elektrische Lei- 
tungen mit Schwingend gelagerter verschiebbarer 
Druckrolle. Paul Schröder, Stuttgart, Dannecker- 
straße 20. 13. 12. 06. Sch. 24615. 

KI. 74a. 296705. Elektromagnetische Schaltvor- 
richtung, bei welcher die Wicklung eines Elek- 
tromagneten bei Annähern seines Ankers unter 
Strom gesetzt wird. Siemens & Halske A.-G. 
Berlin. 12. 12. 06. S. 14708. 

— a. 296750. Elektrische Klingel mit unter der 
Glocke angebrachtem Läutewerk. H. W. Hell- 
mann, Berlin, Bernauerstr. 78. 15. 10. 06 
H. 313%. AR 

— a. 297 062. Elektromagnetische Fallkla 
Drahtbewicklung als Hauptbestandteil m 
enthält. Deutsche Telephonwerke G. m 
b. H., Berlin. 26. 10. 06. D. 11899. l 

Kl. 78c. 296975. Elektrische Zündvorrichtung mit 
den feinen Platindraht umhüllendem Zündkopf 
Hans Gerl, München, Hans Sachsstr. 15. 1. IL 
1906. G. 16 382. 


Verlängerung der Schutzfrist. 
(Reichsanzeiger vom 28. Januar 1907.) 


Kl. 20k. 225600. Leitungsträger für elektrische 
Oberleitungsanlagen usw. Ambroin - Werke 
G. m. b. H., Pankow-Berlin. 1.3. 04. A. 7065 
12. 1. 07. = 

Kl. 21a. 218233. Hebelumschalter für Fernsprech- 
anlagen usw. Deutsche Telephonwerke G 
m. b. H., Berlin. 28. 1. 04. D.8489. 8. 1.07. 

—a. 238353. Mikrotelephon usw. Konrad Hüf- 
linger u. Carl Wolffhardt jun., Wien: Vertr.: 
Albert Elliot, Pat.-Anw., Berlin SW.48, 9, 1.04. 
H. 22942. 9. 1. 07. == 

—c. 223121. Isolatorhülse usw. Società C ä 
mica Richard Ginori, Mailand; Verte. a 


136 


mund Goldberg, Pat.-Anw., Berlin SW. 13. 
25. 3. 04. S. 10851. 7. 1. 07. 

— e. 217 077. Fußlager für Elektrizitätszähler usw. 
Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 
9. 1. 04. S. 10518. 4. 1. 07. 

—f. 219306. Elektrische Taschenlampe usw. 
Julius Fleißig, Nürnberg, Bärenschanzstr. 37. 

4. 2.04. F. 10791. 9. 1. 07. 

— f. 220238. Glühblampenfassung usw. 


l Imme & 
Löbner, Berlin. 23. 2. 04. I. 4933. 


12. 1. 07.11 


Auszüge aus Patentschriften. 


Nr. 164481 vom 23. Juli 1904. 


Siemens & Halske A.-G. in Berlin. — Sicher- 
heitsschaltung für Fernsignalanlagen, bei wel- 
chen mehrere Geberstellen durch Vermittlung 
einer Schaltstelle mit mehreren einzeln zu- 
schaltbaren Empfängern in wechselnder Grup- 
pierung verkehren können. 

Sicherheitsschaltung für Fernsignalanlagen, bei 
welchen mehrere Geberstellen durch Vermittlung 
einer Schaltstelle mit mehreren einzeln zuschalt- 


2 r 


Abb. 38. 


baren Empfängerstellen in wechselnder Gruppierung 
verkehren können, dadurch gekennzeichnet, daß zu- 
folge paarweiser Kupplung der den Empfängern 
einzeln zugeordneten Umschalter mittels verbinden- 
der Leitungen je zwei Umschalter derart zusammen- 
wirken, daß bei Erreichung der zulässigen Höchst- 
zahl von Empfängern an einer Geberleitung die An- 
schaltung eines weiteren Empfängers nicht bewirkt 
werden kann, ohne daß gleichzeitig einer der vor- 
dem angeschlossenen Empfänger abgeschaltet wird. 
(Abb. 38.) 


Nr. 164306 vom 10. Oktober 1903. 


Noble Samuel Mc Kinsey und Anton R. Nelson 
in Susanville, V. St. A. — Fernsprechsehaltung 
für gemeinschaftliche Leitungen, bei welcher 
beim Abheben des Hörers seitens des Anrufers 
eine Unterbrechung im Hauptstromkreis be- 
wirkt wird, und bei welcher sich auf den ein- 
zelnen Schaltstellen Kontakträder befinden, 
welche für jeden Teilnehmer einen unter einem 
anderen Winkel sitzenden Kontaktstift tragen. 


um) 87 f 
7 = 
18 86 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 6. 


stromkreis bewirkt wird, und bei welcher sich auf 
den einzelnen Schaltstellen Kontakträder befinden, 
welche für jeden Teilnehmer einen unter einem 


anderen Winkel sitzenden Kontaktstift tragen, da- 
durch gekennzeichnet, daß durch die Öffnung des 
Stromkreises bei sämtlichen an der gemeinsamen 
Leitung liegenden Fernsprechern eine den Null- 


stift 25 des Kontaktrades 26 hemmende Feder 22 
niedergezogen wird, sodaß zunächst nach der Vor- 
beidrehung des Nullstiftes an der Feder die Kon- 
takträder auf sämtlichen Teilnehmerstellen sofort 
wieder angehalten werden und beim darauf folgen- 
den Wiederschließen des geöffneten Hauptstrom- 
kreises (bei 4, 5) durch den rufenden Teilnehmer 
mittels eines besonderen Schalters 52, 53 die Kon- 
takträder sich alle unter Wirkung eines Uhrwerkes 
gleichzeitig und gleichmäßig drehen können und 
dadurch in bekannter Weise das Läutewerk des 
gewünschten Teilnehmers an die Linie anschließen. 
(Abb. 39 u. 40.) 


Nr. 164684 vom 11. September 1904. 


J. F. W. Berlijn in Amsterdam, Holl. — Einrich- 
tung zum Auslösen der Bremsen oder eines 
Signals auf dem Zuge von der Strecke aus. 


Einrichtung zum Auslösen der Bremse oder 
eines Signals auf dem Zuge von der Strecke aus, 
bei welcher ein Elektromagnet eine unter Feder- 
oder Gewichtswirkung stehende, das Anziehen der 


Abb. 39. 


Fernsprechschaltung für gemeinschaftliche Lei- 
tungen, bei welcher beim Abheben des Hörers 86 
seitens des Anrufers eine Unterbrechung im Haupt- 


Bremse oder das Geben eines Signals bewirkende 
Vorrichtung auslöst, dadurch gekennzeichnet, daß 
an dem das Auslösen der Bremse oder des Signals 


bewirkenden Rade £ (Abb. 41) oder dergleichen 
zwei entgegengesetzt wirkende Federn T, $ an- 
greifen, von denen die eine r an dem einen Ende 


7. Februar 1807. 


7 { 


` Abb. 41. 


ein Sperrstück u trägt, welches von einem Schlitten 
o gehalten wird, der durch den von dem Elektromag. 
neten ausgelösten Gewichtshebel verschoben wird. 


Nr. 164 480 vom 5. Juli 1904. 
Siemens & Halske A.-G. in Berlin. — Sicher- 
heitsvorrichtung für elektrische Signalgeber. 
Sicherheitsvorrichtung für elektrische Signal- 
geber, gekennzeichnet durch die Anordnung eines 


vom Signalgeber unabhängigen, im wesentlichen 
klappen- oder schieberförmigen Organs, welches in 
der Ruhelage des Signalgebers die Einstellvorrich- 
tung desselben (Hebel, Kurbel usw.) in der jewei- 
ligen Stellung sperrt und mit einer Schaltvorrichtang 
derart verbunden ist, daß bei Freigabe des Signa- 
gebers zum Zwecke der Signalgabe zugleich die 
hierzu erforderliche Schaltung des Stromkreises 
hergestellt und bei Sperrung des Signalgebers nach 
Schluß der Signalgabe die Schaltung selbsttätig 
wieder aufgehoben wird. (Abb. 42.) 


Nr. 164683 vom 8. April 1904. 
Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft in 
Berlin. — Elektrisches Weichenstellwerk. 
Elektrisches Weichenstellwerk, bei welchem die 
Weiche im Sinne der durch das aufschneidende 


N | i ewegt 
Fahrzeug eingeleiteten Bewegung weiter bewe 


: b 
wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein ale 
angeordneter, durch das Gestänge der Y ll 
nen Weiche bewegter Betriebsstromin ar in den 
(Abb. 43) die Antriebsmaschine unmitte 


Betriebsstrom schaltet. 


Nr. 164561 vom 19. März 1905. 
; nlage 
Andreas Mais in Düsseldorf. — Sicherung ® a$ 
zum Halten von Eisenbahnz we ae 
Sicherungsanlage zum Halten De in 
zügen vor nicht geschlossenen Wegest 


\EAN AEE D 


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keas 


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J (a 


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7, Februar 1907. 


2—— 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


ONANAN ee aeni, a ee) pea Tu _ 


—— M mI 


= pl 


- 2-2. 20... 


- =- -menm 


Abh. 44. 


auf Halt stehenden Bahnhofeinfahrtssignalen, da- 
durch gekennzeichnet, daß die offene Wegeschranke 
oder die auf dem Stellwerk befindliche Bedienungs- 
vorrichtung eines auf Halt stehenden Einfahrtssig- 
nales mittels Federkontakt X, y (Abb. 44) und Kabel 
i, f. b,c und d mit einer Alarmvorrichtung n, Knall- 
signal abgebenden Bomben g, h und Schienenkontakt 
k in Verbindung stehen und durch Befahren des 
letzteren k die Bomben g, % sowie die Alarmvor- 
richtung n selbsttätig mittels elektrischen Stromes 
betätigt werden, wodurch sowohl der die Schranke 
oder das Signal bedienende Wärter als auch das 
Zugpersonal gleichzeitig auf die drohende Gefahr 


aufmerksam gemacht werden. 


Nr. 164479 vom 21. Juni 1904. 
Siemens & Halske A.-G. in Berlin. — Schal- 
tungsanordnung für Fernsignalanlagen mit 
mehreren durch Vermittlung einer Umschalte- 
stelle miteinander verkehrenden Geber- und 
Empfängerstellen. 

Schaltungsanordnung für Fernsignalanlagen mit 
mehreren durch Vermittlung einer Umschaltestelle 
miteinander verbundenen Geber- und Empfänger- 
stellen, dadurch gekennzeichnet, daß auf den 
Empfängerstellen neben dem Signalempfangsapparat 
eine der Geberzahl entsprechende Anzahl beson- 
derer Signalvorrichtungen (Wecker und dergleichen) 
angeordnet ist, welche mit Nebenkontakten des der 


gegen eine ausstoßende Kraft ausüben und diese 
Solenoide so geschaltet sind, daß der bei der 


J e E 


pipin 
u A 
i 6%. 


Unterbrechung des Erregerstromes erzeugte Extra- 
strom kurzgeschlossen und unschädlich gemacht 


wird. (Abb. 46.) 


Abb. 49. 


Empfangsstelle auf der Umschaltestelle zugeord- 
neten Umschalteorgans verbunden sind, sodaß beim 
Anschluß des Zentralempfangsapparates an einen 
der Geber zugleich die dem letzteren zugeordnete 
Signalvorrichtung (Wecker usw.) auf der Empfangs- 
stelle in den Signalstromkreis eingeschaltet wird, 
zum Zwecke, den Einlauf des Signals zu melden, 
die signalisierende Geberstelle anzuzeigen und das 
störungsfreie Arbeiten des Empfängers zu tiber- 
wachen. (Abb. 45.) 


Nr. 164 303 vom 25. Dezember 1903. 
Josef Cavalli in Basel, Schweiz. — Steuerung 
für elektrisch betriebene Eisenbahnzüge mit 
mehreren Motorwagen. 

Steuerung für elektrisch betriebene_Eisenbahn- 
süge mit mehreren Motorwagen derjenigen Art, bei 
welcher der Wagenführer von einem Motorwagen 
= durch Drehung der Schalterwalze dieses Motor- 
ei beliebig viele andere Fahrschalter desselben 
ie? regeln kann, und bei welcher die Einstellung 
P aorar ialtar der übrigen Motorwagen selbst- 
i uch die mittels Solenoide bewirkte Ver- 
den Ze einer in ein Zahnradgetriebe eingreifen- 
noid nstange durch eine Kombination von Sole- 

Ken Eisenmantel und solchen mit Eisenfutter 
eine wird, wobei die Solenoide mit Eisenmantel 

einziehende, die Solenoide mit Eisenfutter da- 


Nr. 163797 vom 12. Juli 1904. 
Troy Telegraph Construction Company in 
New York. — Empfangsvorrichtung für elek- 
trische Wellen einer bestimmten Frequenz. 


Abb. 47. 


Eine Empfan gsvorrichtung für elektrische Wellen 
einer bestimmten Frequenz, bei welcher die ankom- 


1907. Heft 6. 


137 


ʻ — -= 


ar Ben E i ne o xa ger 
= ei se Se ee 


menden Impulse durch bekannte Mittel (Selbstinduk- 
tion und Kapazität) in zwei gegeneinander in der 
Phase verschobene Impulse gespalten werden, die 
im Falle des Eintritts der Resonanz ihren Höchst- 
wert erreichen, dadurch gekennzeichnet, daß diese 
beiden phasenverschobenen Impulse gemeinsam auf 
einen beweglichen Teil eine Kraftwirkung ausüben, 
der eine andere Kraft entgegenwirkt. (Abb. 47.) 


EEE TER EEE 


BRIEFE AN DIE SCHRIFTLEITUNG. 


te enthaltenen Mitteil n über- 

(Für die, in dieser Spal keinerlei Berbindliehkeit. Die 

Verantwortlichkeit für die Ri eit der Mitteilungen 
liegt lediglich bei den Verlassern so bst.) 


— 


Der Resonanz-Transformator. 


Auf Seite 25 der „ETZ“ 1907 geht Herr Dr. 
BENISCHKE aut eine frühere Arbeit!) von mir 
über Resonanz-Induktorien ein und stellt ein 
Ergebnis, zu dem ich in einem Sonderfalle ge- 
langt bin, als unrichtig hin. 

Wenn Herr BENISCHKE die Freundlichkeit 
haben wollte, jene Stelle?) meiner Arbeit, die 
fehlerhaft sein soll, noch einmal zu lesen, würde 
er bei einiger Aufmerksamkeit leicht finden, 
daß ich nur bei Vernachlässigung der Verluste 
den von ihm herangezogenen Fall 


bei Berücksichtigung derselben dagegen einen 
etwas anderen), nämlich den, in welchem Strom 
und Spannung phasengleich sind, betrachtet 
habe, und wird zugeben müssen, daß seine be- 
mängelnden Bemerkungen lediglich auf eine 
unzulässige Vermengung dieser beiden Fälle 
durch ihn selbst zurückzuführen sind. 


Berlin, 11. I. 1907. Dr. Georg Seibt. 


Erwiderung. 


Ich kann beim besten Willen nicht finden, 
daß ich Herrn Dr. SEIBT mißverstanden hätte. 
Auch in dem bier angeführten Satz kann ich 
keine Aufklärung finden. 

In § 1081 des Hilfsbuches für die Elektro- 
technik (7. Aufl, 8.834), der nach dem Autoren- 
verzeichnis von Herrn Dr. SEIBT herrührt, meint 
er wieder etwas anderes. Es heißt dort: 

„Bei unterbrochenem Gleichstrom ist zur 
Abstimmung des Induktors die Gleichung 


T=2nYCL,, 
bei Wechselstrom die Gleichung 
T=2nV C L; (1 — k?) 


zu erfüllen. 

Ist die letztere Bedingung erfüllt, so ar- 
beiten die Induktoren mit bestem Wirkungs- 
grad, der eingeleitete Strom ist einreiner 

attstrom.“ 

Das ist eben, wie aus meiner Arbeit hervor- 
geht, nicht richtig, sondern es besteht auch 

a eine Phasenverschiebung, wenn nicht 
w = 0 ist. 
Berlin-Pankow, 20. I. 1907. 
Dr. G. Benischke. 


FINANZIELLE UND 
GESCHÄFTLICHE NACHRICHTEN. 


Städtisches Elektrizitätswerk Nürnberg. 


Dem Bericht über das am 31. XII. 1906 ab- 
gelaufene zehnte Geschäftsjah 7 
Sntnehmen: jahr ist folgendes zu 

as gesamte Kabelnetz umfaßt jetzt 167 
Kabel, entsprechend einer Zunahme ec A 
(3,5% i. V.). Die Entfernung von der Strom- 
erzeugungs-Anlage bis zur entlegensten Strom- 
ee E poragt a der Luftlinie 4,7 km, 

er größte Durchmesser des Str 3 
Gefore 5,8 km omversorgungs 

n Transformatoren wurden neu auf, 

19 mit einer Gesamtleistung von 283 K i 
sind jetzt im ganzen vorhanden: 295 Transfor- 
matoren für 1 bis 560 KW mit einer Gesamt- 
ee von 3938,5 KW. 

. An Zählern waren vorhanden 3161 Stü 
für 6 bis 1000 Amp, welche sich wie folgt T 


1) PETZ" 1904. 8. 79. 8 d 
. 1994. 8. 279, Sp. 2 3. 
3 Es heißt in meiner Arbeit: Für 


1—2CLo=0 


wird in derselben [nämlich in Gl. (8)) d i 

nären Teiles sehr klein und er wird volie Fr sul en 
man Yiodorun ee „us Verschiebung inder Perioden- 
a Sommer ran en wir uns dieselbe ausge- 


138 


teilen: Bauart Schuckert 646, Bauart Raab 602, 
Bauart Hummel 1258, Bauart Union 21, Bauart 
A. E. G. 112, Bauart Siemens-Schuckert 500, Bau- 
art Siemens & Halske A.-G. 5, Bauart Stanley 3 
und Doppeltarif-Zähler 14. 

Der Anschlußwert zeigt im Berichtsjahr eine 
Zunahme, wie solche seit der Inbetriebsetzung 
des Werkes noch nicht zu verzeichnen gewesen 
ist. Dies ist in erster Linie auf den Anschluß 
des Neuen Stadttheaters und der beiden Post- 
ämter in der Karolinenstraße und Theresien- 
straße zurückzuführen, im übrigen ist jedoch 
auch im allgemeinen eine lebhaftere Anschluß- 
bewegung zu verzeichnen. Es sind jetzt vor- 
handen: 1676 Anschlüsse und 2694 Äbnehmer 
mit 895696 Glühlampen (4273 KW), 1131 Bogen- 
lampen (599 KW), 668 Motoren für 0,02 bis 50 PS 
(1777 KW), 243 sonstige Apparate (206 KW), 
ferner für Straßenbeleuchtung 315 Bogenlampen 
(203 KW) und 253 Glühlampen (7,9 KW), zu- 
sammen 7066 KW. Ä 

Die in Betrieb befindlichen Hausanschlüsse 
vermehrten sich um 108 (54 i. V.) oder um 6,89 
(3,56) %/,, die Abnehmer um 235 (150 i. V.) oder 
um 9,56 (6,49) °% Der Gesamtanschlußwert er- 
fuhr eine Zunahme um 950 (373) KW und be- 
trägt nunmehr 7065,7 KW. Letzterem steht eine 
vesamtleistungsfähigkeit der Transformatoren 
von 3938,5 KW = 55,74 (60,02) %/, des Anschluß- 
wertes gegenüber, sodaß eine noch günstigere 
Ausnutzung der Transformatoren als bisher er- 
reicht werden konnte. 

Die Anzahl der neu angeschlossenen Motoren 
betrug 113 mit 309,756 PS; die Mehrung der Zahl 
nach beträgt 70 Motoren = 11,71 (10,3) °% und 
219,92 PS = 13,56 (6,3) %, der Leistung nach. 

Verfeuert wurden gemischte Kohlen (Ruhr- 
Nußkohlen I und II und Anthrazit-Nuß IV aus 
dem Wurmrevier, im Verhältnis 1: 1,3 gemischt), 
ferner Stückkoks und Koksgries. Die Preise 
betrugen für Anthrazit 20,06 M, für Stückkoks 
21 M, für Koksgries 8 M und für Ruhrkohlen I 
und II 25.25 M für die Tonne frei Kesselhaus. 
Der Heizwert des verfeuerten Kohlengemisches 
betrug im Mittel 7600 Wärme-Einheiten. 

Die erzeugte Kilowattstunde erforderte 
2,002 (2,08) kg, die nutzbar abgegebene 2,498 
(2,61) kg Kohlen; es treffen somit auf 1 kg 
Kohle 0,4986 (0,4802) erzeugte und 0,4003 (0,3842) 
nutzbar abgegebene Kilowattstunden. Esmußten 
also für die erzeugte Kilowattstunde 4,35 Pf 
und für eine nutzbar abgegebene bezahlte Kilo- 
wattstunde 5,51 (6,94) Pf aufgewendet werden. 

Die größte Stromabgabe trat am 22. (22.) De- 
zember mit 17 940 (14 950) KW Std, die geringste 
am 12. Juni (3. Juli) mit 3400 (3130) KW Std ein. 
Die größte ae Inanspruchnahme der 
Maschinenanlage wurde am Abend des 13. No- 
vember mit 1150 Amp festgestellt. An diesem 
Abend waren außer den regelmäßigen Strom- 
verbrauchsstellen noch 13600 Glühlampen zur 
festlichen Beleuchtung der Stadt angeschlossen. 

Die durch den hr ae Betrieb ver- 
ursachte größte gleichzeitige Inanspruchnahme 
trat am 19. (13.) Dezember abends 53/, Uhr ein, 
zu welcher Zeit die Strommesser der Zentrale 
1123 (940) Amp anzeigten. Hieraus berechnet 
sich bei einer panning von 2200 V eine Leistung 
von 2470 (2068) 

Tage mit 7043,7 KW festgesellten Anschluß- 
wertes. , 

An den Sammelschienen der Maschinen- 
station wurden 3448100 (3077040) KW Std 
= 12,06%% mehr gegen das Vorjahr abgegeben. 
Die nutzbare Abgabe bezifterte sich auf 
2 767 933 (2 462 482), entsprechend einer Zunahme 
von 12,41°/, des Vorjahres. Die Stromverluste 
ergeben sich hiernach zu 680167 KW Std oder 
zu 19,72 (19,97) / der Erzeugung. 

Die Stromabgabe verteilte sich wie folgt: 
für Licht 37,3 (34,9)0/, für technische Zwecke 
24,6 (25,1) %, für Ööftentliche Beleuchtung 17,1 
(18,5) %/,, Selbstverbrauch des Werkes 1,3 (1,5) 9/0; 
Verluste: durch Magnetisierungsarbeit 11,7 (13)%/,, 
durch Zählererregung 1,8 (2) %/,, sonstige Verluste 
6,2 (5) o/o. z 2 

Der Strompreis beträgt nach den neueren 
Beschlüssen der städtischen Kollegien vom 
1. I. 1906 60 Pf für die Kilowattstunde Licht- 
strom unter stufenweiser Ermäßigung je nach 
der Menge des Strombezuges. Außerdem treten 
vom gleichen Zeitpunkte an Erleichterungen 
hinsichtlich des Strombezuges für Akkumu- 
Jatoren, Treppenbeleuchtung und Klingelanlagen 
sowie eine erhebliche Ermäßigung der Haus- 
anschlußkosten in Kraft. Ferner wird im fol- 
genden Berichtsjahre der kostenlose Glühlam- 
penersatz versuchsweise eingeführt werden. 

Die durchschnittlichen Einnahmen für die 
Kilowattstunde betrugen für Private: Beleuch- 
tung 64 Pf, desgleichen für die Zeit von 9 Uhr 
morgens bis 3 Uhr nachmittags 35 Pf, für tech- 
nische Zwecke 20 Pf; für städtische Gebäude: 
Beleuchtung 38,5 Pf, technische Zwecke 20 Pf; 
für öftentliche Straßen- und Uhrenbeleuchtung 


W oder = 35,05 °/, des an diesem - 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 6. 


KURSBEWEGUNG. 


Kapital in 


iedrig- 


7. Februar 1907, 


m 


der Berichtgwoche 


Abo ‘Selu 


ster 

210,25 | 213,— 210% 
76,—| 77,25 7650 
214,—| 21260 
123,50 123,50 
277,50 275,— 
178,— 177,90 
211,— Al- 
200,40, 200,40 
61,501 61,50 
126, 125,50 
112,75 :118,— 113,- 
156,50 | 167,80 15650 
79,75, 80,25 79,9 
128,75 | 129, —| 199,- 


- |- j= 


212, — 
123,— 
275, — 
177,— 
236,50 
199,20 

60,50 
125,50 


137, — 
156,30 
141,60 
182, — 

86,90 
137,70 
119,— 
178,90 
191,60 

96,70 
153,10 


138,25 
156,90 
142,75 14225 
138,95 132,— 
88,25, 88,- 
139,75. 139,75 
120,- 
180,— 179,40 
194,80. 192,- 

96,90" 9690 
154,70 


138,— 
166,60 


119,0 


154,10 


154,10 | 154,50. 164,50 
121,— | 121,— 
129,75 | 130,60; 150,60 
182,60 | 183,10. 183,60 
108,25 ' 108,60 
192,75 | 193,60 193,35 
77,— | 770 T1,- 


108,3 


2 | £ 
C Hr r 
Name Obliga- F£ EE 1. Januar d. J. 
Aktien tonan m 8 EA Niedrig: Hoch 
Te a e a N ee en nn 
Akkumulatorenfabrik A.-G., Berlin. . .| 8 — | L 1121/2} 210,25 |216,— 
Akk.-u.El.-Werkevorm.Boese&Co.,Berlin] 4,5 25 1.1! 0f 7550| 78,75 
Allgem. Elektr.-Gesellschaft, Berlin . 100 | 37,7 | 1.7.) 111 2123, — 216,— 
Comp. Barcelonesa de Electr. . . Pst.] 14 | 6,63 | 1. 1.) 71/2} 122,— 1124,50 
Bergmann-Elektr.-Werke A.-G., Berlin 14 — 1.1. 18 | 275,— [286,90 
Berliner Elektricitäts-Werke . «| 31,5 | 89,8 | 1. 7.| 10 f 176,25 [182,10 
Berl. Masch.-A.-G. vorm. L. Schwartzkopffl 12 — | 1.74 13 | 234,25 241,50 
A.-G. Brown, Boveri & Co. . . .[6Mil.Fs| 10 | 1. 4.) 11 | 199,20 1205,50 
Cont. Ges. f. elektr. Untern., Nürnberg .| 32 | 9384| 1.4) 0 60,25 | 65,— 
Deutsch-Atlant. Telegraphen-Gesellschaft| 24 | 19,79| 1. 1.| 6!/⁄2{ 125,50 127,— 
Deutsch-Niederländ. Telegraphen-Ges. | 7 7,25 | 1.1. 6] 112,— 1113,75 
Deutsch-Übersee Elektr.-Ges. 86 15 |1. 14 91 155,— |159,— 
Elektra A-G., Dresden. . 0.2. 1 45 2,5 1.4. 21/2} 79,75| 81,25 
El. Licht- u. Kraftanlagen A-G., Berlin .| 30 | 17,33|1.10.) 7 | 128,25 129,50 
Bank f. elektr. Untern., Zürich . B6Mill.fs, 85,793| 1. 7.| 9 | 188,— 1189, — 
Gesellschaft f. elektr. Untern., Berlin . 37,5 | 35 | 1.1. 71%] 133, — 1140,25 
Hamburgische Elektr.-Werke | 18 | 9,967) 1.7.) 8f 166,30 159,— 
El.-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co. Frankf.| © |19,343 1.4.) 7 141,60 143,50 
A.-G. Mix & Genest, Berlin. .....J45 — |1 1) 81 131,50 |137,— 
Ges. f. elektr. Beleucht., Petersburg -[6MIILRbLIL — | 1.1.) 4f 83,50, 87,25 
do. Vorzugsaktien .Mil.Rb.! — | 1.1. 7 137,25 140,— 
El-A.-G. vorm. Schuckert & Co., Nürnberg] 50 291 | 1. 7. 51 119, — 1126,— 
Siemens & Halske A.-G., Berlin . -| 545 | 27,7 | 1. 8.) 10 | 177,50 181,60 
Telephon-Fabrik A.-G. vorm. J. Berliner.| 3 l 1. 7.) 9 | 191,60 200,— 
Allgem. Deutsche Kleinbahn-Ges. +1 906 | 21,68) 1.1.1 3 | 95,— | 98,50 
Allgem. Lokal- u. Straßenbahn-Ges. 17 [31,584 1. 1.) 73/1 153,— 156,10 
Berlin-Charlottenburger Straßenbahn . .[ 6,088 591 | 1.1. 21 — — 
Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen 10 3 1.1! 6 152%, — |154,50 
Breslauer elektr. Straßenbahn . + | 42 | 163 | 1.1] 6f 12,— ‚124,— 
Ges. f, elektr. Hoch- u. Untergr.-Bahnen | 30 15 | 1. 1. 41/2} 129,— 129,90 
Große Berliner Straßenbahn . e + [100,0824 8,038 | 1. 1.) 73/,| 182,60 185,50 
Große Casseler Straßenbahn. . ... I 5 1,979 | 1. 10., 4 | 107,50 109,60 
Straßen-Eisenbahn-Ges. Hamburg 21 | 13,06| 1. 1.) 9 | 192,— |195,50 
Straßenbahn Hannover. . » e e f 24 | 1602| 1.1. Of 76,40 | 79,90 
Magdeburger Straßenbahn TTE a; 45 |! 1.1 8 


20 Pf; im Mittel also für die bezahlte Kilowatt- 
stunde 38,1 Pf. 

Auf die nutzbar abgegebene bezahlte Kilo- 
wattstunde berechnet, betragen die Betriebs- 
ausgaben: für Heizkohlen 5,51 Pf, für Schmier- 
und Putzstoffe 0,19 Pf, für Wasserverbrauch 
0,02 Pf, für Gehälter 1,69 Pf, für Betriebsarbeiter- 
löhne 2,72 Pf, für Unterhalt 0,62 Pf, für T 
meine Unkosten 1,46 Pf, zusammen 12,21 Pf. 
Hiervon gehen ab die Nebeneinnahmen an 
Zählergebühren, Abnahme- und Prüfun sgebüh- 
ren, Mietzinsen und sonstigem mit 1,73 Pf; ferner 
reine Betriebskosten 10,48 Pf. Hierzu: für Ver- 
zinsung und Tilgung 5,35 Pf, für Abschreibung 
4,23 Pf; im ganzen also 20,06 Pf 


Direktion: Ely. l —zZ. 


Verschiedenes. 


Elektrizitätswerk und Straßenbahn 
Hamm. Nach Mitteilung der „Frankf. Ztg.“ sind 
die Verhandlungen über die Übernahme des Elek- 
trizitätswerkes und der Straßenbahnen der 
Stadt Hamm durch die Stadt zum Abschluß ge- 
langt. Die bisherige Besitzerin, die Elektrizitäts- 


A.-G. ‘vorm. Schuckert & Co., Nürnberg erhält 
dafür 1,6 Mill. M. 


BÖRSEN-WOCHENBERICHT. 


Berlin, den 2. Februar 1907. 


Die hiesige Börse, die in Übereinstimmung 
mit New York in schwacher Haltung eingesetzt 
hatte, konnte sich im weiteren Verlauf auf 
günstigere Berichte aus der Industrie gut er- 
halten, um auf die Befürchtungen hinsichtlich 
eines amerikanisch - japanischen Konfliktes 
wieder matt zu schließen. 


Die Fusion Nordstern-Phoenix fand ziemlich 
skeptische Aufnahme. 


Der Geldmarkt ist leichter; Privatdiskont 
41/,%/, nach 43/,0/, nach 41/3 yo. 


160,10 1163, — 


General Electric Co. 


Chilikupfer (Kasse- 
Lieferung). . . . 
Elektrolyt. Kupfer!) 


Zink. . 
Blei . 


Zinn (Kasse-Lieferung) . 


160,10 | 162,--| 160,10 


1571/2 0/0- 


Lstr. 106. 7. 6. 
Lstr. 1%. —. —. 
bis 121. —. —. 
Lestr. 190. 15. —. 
. Lstr. 28.17. 6. 
Lstr. 19.15. —. 


Kautschuk fein Para: 5 sh. 3 d. J. 


1) Nach „Mining Journal“ vom 2. Februar. 


Briefkasten. Re 

Bei Anfragen, deren briefliche Beantwortung gewän 

ird, ist Porto beizulegen, sonst wird angenommen, 
die Beantwortung an dieses Stelle im Briefkasten erfolgen 


soll. Jede Anfrage ist mit einer deutlichen Adresse 
Aniragenden ar versehen. Anonyme Anf 


nicht beachtet. 


des 
ragen werden 


Sonderabdrücke werden nur auf besonders 
Bestellung und gegen Erstattung der Ban 
kosten geliefert, die bei dem Umbrechen de 
Textes auf kleineres Format nicht unwesen 
sind. Den Verfassern von Originalbeiträgen 
stellen wir bis zu 10 Exemplaren des betr. vo 


ständigen Heftes koste 


sendung der Hand 


Druck des Aufsatzes erf 


"Hot 


von Sonderabdrücken oder 


ei zur Ve 
wenn uns ein een 
mi 


8, 


Wunsch bei Ein- 
eteilt wird. Nach 
Bestellungen 
eften können 19 


der Regel nicht berücksichtigt werden. 


Fragekasten. 


Frage 9. Wer liefert Maschinen für auto- 


matische Wicklung 
Trommelankern? 


von k 


leinen gezabnten 


Frage 10. Wer liefert geschnittene Re- 


tortenk oblen? 


Antwort auf Frage 7. 
faden-Glühlampen für 1,5 bis 
Elektricitäts - Gesellsch 


tige Koblen- 
2 Watt HR liefert 
att Gelnhausel 


m. b. H., Gelnhausen bei Frankfurt 4. M. 


Antwort auf Frage 


mit lockensignal fabriziert 
ee H., Berlin W. 


Metallwerk G. m. b. 


Telephonubre2 


8. : 
Schiersteine! 


BRSENEBESE EEE A 
Abschluß des Heftes: 2. Februar 190. 


Für die Schriftleitung verantwortlich: E. C. Zehme in Berlin. — Verlag von Julius Springer in Berlin. 


ruar 19007. 


re 14. Feb 


> Eloktrotechnische Zeitschrift 


(Oentraiblatt für Elektrotechnik) 


a Organ des Elektrotechnischen Vereins 
zti pnd des Verbandes Deutscher Elektrotechniker. 


- Verlag: Julius Springer in Berila. — Schriftieltung: E. C. Zehme. 
5; Expedition: Berlin. N. 84, Monbijouplats 3. 


) N 

= M Elektrotechnische Zeitschrift 

erscheint — seit dem Jahre 1890 vereinigt mit dem bisher in 
n Mönchen erschienenen CENTRALBLATT FÜR ELEKTROTECHNIK 
ar — in wöchentlichen Heften und berichtet, unterstützt von den 
Hi bervorragendsten Fachleuten, über alle das Gesamtgebiet der 
UTG angewandten Elektricität betreffenden Vorkommnisse und Fragen 
a is Origisalberichten, Rundschauen, Korrespondenzen aus den 
Mittelpunkten der Wissenschaft, der Technik und des Verkehrs, 
Jo. 2 ia Auszūgen aus den in Betracht kommenden fremden Zeit- 
u schriften, Patentberichten etc. etc. 

5: i ORIGINAL-ARBEITEN werden gut honoriert und wie alle 
ei anderen die Schriftleltung betreffenden Mitteilungen erbeten unter 
er der Adresse 

U gehriftleitang derElektrotechnischen Zeitschrift in Berlin 
an N. 24, Monbijouplatz 8. 

Io = Pernsprechnummer: III. 539 (Julius Springer ) 


i Die 

=, Elektrotechnische Zeitschrift 

TEN ksan durch den Buchbandel, die Post oder auch von der 
.. „. unterzeichneten Verlagsbandlung zum Preise von M. 20,— 
l (noch dem Ausland mit Porto-Aufschlag) für den Jahrgang 
Àd- bezogen werden. 

He ANZEIGEN werden von der unterzeichneten Verlagshandlung, 
ER sowie von allen soliden Anzeigegeschäften zum Preise von 
40 Pf. für die 4 gespaltene Petitzeile angenommen. 

Mer Bei jăhrlich 6 13 26 S2maliger Aufnahme 

aý kostet die Zeile 35 30 25 20 Pf. 

Stellegesuche werden bei direkter Aufgabe mit 20 PP, für 
2 die Zeile berechnet. u 

Ka Den Einsendern von Chiffre- Anzeigen wird für Annahme 
l und freie Beförderung cinlaufender Angebote eine Offerten- 
PE Gebühr von mindestens 1 Mark berechnet. 


BEILAGEN werden nach Vereinbarung beigefügt. 


i Alle Mittellungen, welche den Versand der Zeitschrift, die 


Aussigen oder sonstige geschäftliche Fragen betreffen, sind 
ausschliesslich zu richten an die 


Verlagsbuchhandlung von JULIUS SPRINGER in Berlin 
N. 24, Monbljouplatz 3. 


EE Perneprech-Nummern: 111, 589, 1IL 2630. 
Tirene Adırasss: Springer-Berlin- Monbijon. 


Inhalt, 
hi (Nachdruck nur mit Quellenangabe, und bei Originalartikeln 
7 nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet.) 


Über die Bestimmung der mittleren Horizontal-Lichtstärke 


| von Glüblampen. Von F. Uppenborn. 8. 19, 
ar} Beiträge zur Erzengung schwach gedämpfter Schwiugun- 
hi gen. Von Dwing. Dr. Mosler. 8. 142. 


Wechselstrom-Maschine mit Hilfsfeld und verketteter Er- 


BEN regermaschine. Von A. Heyland. (Schluß von 8. 1%) 
Ins 8 142. 


— Vielfsch-Umschalte-Einrichtungen tür die Fernsprech-An- 
lage Nürnberg-Fürth. Von J. Jacob. 8. 145. 
, Anordnung von Vorrats-Gefäßen für Flüssigkeits-Wider- 
rt stände. Von L, Bernard. S. 150. 
We ug betriebene Schiebebühnen und Drehscheiben. 
Hu 
Te Literatur. 8. 152, Besprechungen: Die Freileitungen. Ihre 


Konstruktion, Anordnung und Berechnung. Von H.P ohl. 
gb ~ Skizzieren von Maschinenteilen in Perspektive. Von 


ie Karl Volk. — Des Ingenieurs Taschenbuch. Vom Aka- 
Mn.  „demischen Verein „Hätte“. 
a Kleinere Mitteilungen. 8. 153, 
put? 


DrahtloseTelegraphie undTelephonie. 8.168. 
g Schiffsort-Bestimmung durch drahtlose Telegraphie. — 
ja rahtlose Telegraphie zwischen Europa und Amerika. 


ae Drusmomaschinen, Transformatoren und 
De ubehör. 8.153. Über eine Neuerung an Hochspan- 
ae 8 nungs-Transformatoren der Siemens-Schuckertwerke. 
"yt chalter, Bicherungen und dergl. Vorrich- 
wor en. 8.154. Nebenschlußregler mit Schutzkappe. 
a W sügerkte und Meßverfahren. 8.155. Thermo- 
ger El ektrisches Pyrometer mit kompensiertem Element. 
pi ‚ektrische Beleuchtungs- und Kraftüber- 
eüngs-Anla «on. 8. 155. Vorschriften für elek- 
ische Anlagen in Frankreich. — Die Stromversorgung 
A New Yorks. 
we Elektrische Bahnen und Fahrzeuge. 8. 156. 
T ersagen der unterirdischen Stromzuführung in Berlin. 


plo o Itzschutz-Apparat für Straßenbahnwagen. 
j Gier homie und Akkumulatoren. 8. 157. 
; Bere u m Akkumulatoren-Platten (Anord- 
U ruswel)),. — i isen- 
y edeschläge we ber elektrolytische Eisen 
a brauchsmuster und Auszüge. 8. 157. | 
je ee an die Schriftleitung. 8. 161. Die Erträgnisse von 
Me Hussun Ber: in größeren Städten und ihre Beein- 
Rn (ie 8 durch die Stromlieferung für eine Bahn. Von 
Ee org Scheerer und G. Dettmar. 
ES k sda und geschäftliche Nachrichten. 8. 161. Ver- 
j Karshew. 27 a Listen und Drucksachen. 
f Briefkasten. o Pe rsen- ochenbericht, 8. 162. 


1907. 


Über die Bestimmung der mittleren 
Horizontal-Lichtstärke von Glühlampen. 


Von F. Uppenborn. 


Zur Bestimmung der mittleren Hori- 


zontal-Lichtstärke von Glühlampen sind | 


gegenwärtig hauptsächlich folgende vier 

Methoden in Gebrauch: 

1. die Methode der direkten Messung, 

2. die Verbandsmethode, 

3. die Winkelspiegel-Methode der Siemens 
& Halske A.-G., 

4. die Rotationsmethode. 


Im nachstehenden sollen die vier Me- 
thoden einer Besprechung und Kritik unter- 
zogen werden. 


1. Die Methode der direkten Messung. 


Die ursprünglich angewandte Methode, 
auf welche man auch zum Zwecke des Ver- 
gleiches immer wieder zurückgreifen wird, 
ist die Methode der direkten Messung. Bei 
Anwendung dieser Methode werden die 
Lampen in vertikaler Stellung auf ein mit 
einer Winkelteilung versehenes Stativ auf- 
gesetzt und von einer auf dem Lampen- 
sockel durch einen Strich kenntlich ge- 
machten Ausgangsrichtung aus in 36 um je 
10° auseinander liegenden Richtungen photo- 
metriert. In Abb. 1 ist ein solches von der 


Glüblampen-Stativ von Schmidt & Haensch. 
Abb. ı. 


Firma Schmidt & Haensch in Berlin her- 
gestelltes Stativ dargestellt. Zur Beurteilung 
der übrigen Methoden wurden im Labora- 
torium der städtischen Elektrizitätswerke 
in München nach der Methode der direkten 
Messung acht Glühlampen verschiedenen 
Fabrikates geprüft. 

Als Ausgangsrichtung wurde dabei 
immer die Senkrechte auf der durch die 
Bügelenden gelegten Vertikalebene gewählt. 
Die ganze Meßlänge der Photometerbank 
betrug 250 cm. Die Vergleichs-Lichtquelle 
war eine Kohlenfaden-Lampe, deren Licht- 
stärke in der Richtung gegen den Photo- 
meterkopf vor Beginn der Beobachtungen 
sowie nach den Messungen an jeder ein- 
zelnen Prüflampe durch Vergleich mit der 
Hefner-Lampe bestimmt wurde. Die Hori- 
zontal-Lichtstärke jeder Prüflampe wurde 
berechnet unter Zugrundelegung des Mittel- 
wertes aus den beiden Lichtstärken der 
Vergleichslampe, die sich unmittelbar vor 
und nach der Messung der betreffenden 
Horizontal-Lichtstärke ergeben hatten. Die 
auf diese Weise erhaltenen Werte sind aus 


138 


der nachstehenden Zahlentafel I zu ersehen, 
in der auch einige Angaben über die Be- 
schaffenheit der Glühbfäden und ihre unge- 
fähren Ausmaße gemacht sind. 


Zahlentafel l 


Mittlere Horizontal-Lichtstärke und 


Fadenform der Prüflampen. 


N E 
= 2098| 88] durch- | pjt 
= E EFE E| messer Giühfaden- 393 
TGE EIE E 
sı NnS] Eg] se RS 

| © > ao 
Volt "mm mm | m: | HR 

I |110 ı 80 | 34 15 eine, nach unten | 18,35 
II [110 1 60,35 16 'eine,nach unten , 17,76 
HI f110 1 5|400 3° keine ‚87,61 
IV |110 1 65/3838 24 keine 36,42 
V |220 2 65 | 47 | 2% |zwei,nachunten | 31,87 
VI 120 2 70 | 50 | 27 | zwei. nach unten | 35,58 
VII {220 2 68 | 30 | 20 |zwei,nach unten | 20,79 
VIII 220 2 47,28 18 zweoi.nach unten ' 16,27 

| | | | i 


Diese Methode ist sehr zeitraubend und 
soll aus diesem Grunde durch die anderen 
ersetzt werden. 


2. Die Winkelspiegel-Methode des Ver- 
bandes Deutscher Elektrotechniker. 


Die sogenannte Verbandsmethode be- 
nutzt eine nach Kerzen geteilte Photometer- 
bank, bei welcher der 10 Kerzen ent- 
sprechende Teilstrich 1 m vom Nullpunkte 
der Teilung entfernt ist. Die Länge der 
Bank ist an sich beliebig, jedoch auf 2,50 m 
festgesetzt. Der Zusammenhang zwischen 
der Lichtstärke J und dem zugehörigen 
in Zentimeter ausgedrückten Abstande r 
vom Nullpunkte ist gegeben durch die Be- 
ziehungen 

r= 10/7 und J= 


r? 


1000 


unter der Voraussetzung, daß auf der der 
Prüflampe abgewandten Seite des Photo- 
meterschirmes stets gleiche Beleuchtung 
herrscht. Diese Voraussetzung wird da- 
durch erfüllt, daß Photometer und Zwischen- 
lampe während der Messungen fest mitein- 
ander verbunden sind und gemeinsam ver- 
schoben werden. 

Über dem Nullpunkte der Teilung steht 
vertikal ein Winkelspiegel von bestimmten 
Ausmaßen, 9 cm vor ihm die Normallampe 
von bekannter mittlerer Horizontal - Licht- 
stärke. Das Photometer wird nun auf den 
dieser mittleren Horizontal-Lichtstärke ent- 
sprechenden Teilstrich eingestellt und fest 
mit der Zwischenlampe verbunden in einem 
Abstande, der zwischen 54 und 66 cm liegen 
soll. Darauf wird die Zwischenlampe ge- 
eicht, das heißt, ihre Spannung wird derart 
geändert, daß beide Seiten des Photometer- 
schirmes gleich beleuchtet sind, Dieser 
Spannungswert ist während der folgenden 
Messung beizubehalten. Es wird nunmehr 
die Normallampe durch die Prüflampe er- 
setzt, die Spannung der Prüflampe auf 
einen bestimmten Wert, z. B. 110 V, ein- 
reguliert und das Photometer zugleich mit 
der Zwischenlampe so lange verschoben, 
bis beide Schirmseiten wieder gleich stark 
beleuchtet sind. Ist dies der Fall, so kann 
unter der Marke des Photometers unmittel- 
bar die gesuchte mittlere Horizontal-Licht- 
stärke abgelesen werden. Auf diese Weise 
vollzieht sich die Lichtstärken-Probe. 
Soll die Spannungsprobe gemacht, das 
heißt die Spannung gesucht werden, bei 
der die Prüflampe eine bestimmte mittlere 
Horizontal-Lichtstärke, z. B. 16 HK, besitzt, 
so wird zunächst genau wie vorher die 
Zwischenlampe geeicht, die Normallampe 
durch die Prüflampe ersetzt und, ohne daß 


T 


140 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 7. 


14. Februar 1907. 


2 a ee 


Zahlentafel Il. 


Verbandsmethode. 
— 
Prüflampe Normallampe Eichung der Zwischenlampe Lichtstärken-Probe Spannungsprobe 
nn | | Photometer | Spannung Photometer Lichtstärke | Fehler Photometer Spannung Fehl 
Nr. | Volt ı HK Nr. ‚, Volt HK auf der auf der \ b auf der er 
| | | | Teilstrich | Zwischenlampe Teilstrich | Prüflampe | ’ Teilstrich Prüflampe h 
Ga oaa a S A NRE SE E —— i Sur 
la | I | 1m0 |1776 | I | 110 18,85 135,5 101,1 133,0 17,69 oe 0,39 133,2 110,0 +0,0 
lb | I | 110 11835 | II | 110 | 17,76 133,2 101,0 135,6 18,37 +0,11 135,5 110,0 +00 
2a | II | 110 | 37,61 | IV | 110 , 35,42 188,2 98,3 191,0 36,60 — 0,29 194,0 110,5 +0,46 
2b | IV | no | 35,42 | II | 110 | 3761 194,0 98,1 189,0 35,70 +07 188,2 1100 | +om 
3a | VI | 220 | 3558 | V | 220 31,87 178,5 97,2 187,7 35,26 — 0,90 188,6 |, 220,0 +0,0 
3b | V ' 220 |31,87 | VI | 20 35,58 188,6 97,1 1796 | 32,25 +1,19 178,5 220,0, +0, 
4a | vI| 220 |1627 | VIL | 220 | 20,79 144.2 98,2 127,0 ` 1618 — 0,86 127,6 206 Fox 
4b | VII 220 | 20,79 | VIII | 220 16,27 127,6 98,0 141,8 20,10 — — 38,32 144,2 221,4 +0,64 
| | 
5a | I | no | 17,76 | VIN | 220 | 16,27 127,6 ` 97,9 133,5 1781 | +0,28 133,2 109,9 09 
5b | VIH; 220 | 16277 | II | 110 17,76 1332 97,8 128,5 16,51 +1,47 127,6 219,2 — 0,36 
6a | IT | 110 | 1776 | VI | 220 35,58 1886 97,4 135,5 18,36 + 3,88 133,2 219,0 — 045 
6b | VI | 20 |3658 | I ` 1mo | 17,76 133,2 97,8 186,8 490,0 —19 188,6 220,4 +0,18 


die Verbindung zwischen Photometer und 
Zwischenlampe gelöst oder geändert wird, 
das Photometer auf den Teilstrich einge- 
stell, an dem die gewünschte Horizontal- 
Lichtstärke abgelesen wird. Darauf wird 
unter gleichzeitiger Beobachtung des Ge- 
sichtsfeldes im Photometerkopfe die Span- 
nung der Prüflampe auf jenen Wert ein- 
gestellt, bei dem die Beleuchtung beider 
Schirmseiten gleich ist. Die so gefundene 
Spannung ist die gesuchte. 

Die Methode arbeitet, wie aus dem Ge- 
sagten ersichtlich, mit der stets konstanten 


stärke und verschiedener Fadenform. Die 
Angaben über die Lampennummer, ihre 
Prüfspannung und den früher ermittelten 
genauen Wert der mittleren Horizontal- 
Lichtstärke finden sich in den „Prüflampe“ 
und „Normallampe“ überschriebenen Verti- 
kalreihen. Von den beiden nächsten Verti- 
kalreihen mit der Aufschrift „Eichung der 
Zwischenlampe“ gibt die zweite die bei der 
Eichung gefundene Spannung der Zwischen- 
lampe, die erste den Teilstrich an, auf den 
das Photometer für die Eichung eingestellt 


wert der betreffenden mittleren Horizontal- 
Lichtstärke entsprechenden, in der dritt 
letzten Spalte angegebenen Teilstrich ein- 
gestellt, wodurch sich bei der Spannungs- 
regelung genau die in Spalte „Prüflampe, 
Volt“ eingeschriebene Spannung — 110 
oder 220 V — hätte ergeben müssen. In 
Wirklichkeit wurde aber meist eine davon 
abweichende, in der vorletzten Spalte mit- 
geteilte Spannung gefunden, woraus sich 
dann der prozentuale Fehler gegenüber dem 
Sollwerte ergibt. Eine Betrachtung der 


und für die photometrischen Beobachtungen 
sehr günstigen Beleuchtung von ungefähr 
25 bis 30 Lux. Dies ist ein nicht zu unter- 
schätzender Vorteil, weil bei gleicher Be- 
leuchtung auch die Beobachtungsfehler 
gleich sind. Ein größerer Nachteil liegt in- 
dessen in der Notwendigkeit einer festen 
Verbindung zwischen Photometer und Ver- 
gleichslampe. Das verhältnismäßig große 
zu verschiebende Gewicht bringt nämlich 
eine raschere Ermüdung des Beobachters 
mit sich und beeinträchtigt auch die Ge- 
nauigkeit der Einstellung etwas. Über die 
der Methode anhaftenden Fehler hat Dr. E. 
Liebenthal!) theoretische Untersuchungen 
angestellt, aus denen er die Forderung ab- 
leitet, Prüflampe und Normallampe sollen 
möglichst genau gleiche Lichtstärke und 
gleiche Fadenform haben, also möglichst 
kongruente Polarkurven der Lichtstärke be- 
sitzen. Demnach ginge es nicht an, etwa eine 
10-kerzige Normallampe für eine 32-kerzige 
Prüflampe zu benutzen, oder eine 110 V- 
Lampe mit einer Schlinge mit einer 220 V- 
Lampe mit zwei Schlingen, oder endlich 
Lampen mit hellen Glocken mit mattierten 
Lampen zu vergleichen. Darüber wurden 
nun im hiesigen Laboratorium Versuche 
angestellt, deren Ergebnisse in der oben- 
stehenden Zahlentafel II mitgeteilt sind. 

Es wurde immer eine der Lampen I 
bis VIII als Normallampe, eine andere als 
Prüflampe benutzt und die Messungen in 
der vorher beschriebenen Weise durchge- 
führt. Darauf wurde stets ein Kontroll- 
versuch angestellt, bei dem die Lampen 
ihre Rolle wechselten. Diese Kontrollver- 
suche sind in der Zahlentafel mit dem In- 
dex b, die übrigen mit dem Index a be- 
zeichnet. Zu den ersten vier Versuchen 
wurden Lampen mit gleicher Spannung und 
Fadenform und möglichst gleicher Licht- 
stärke genommen, zum fünften Versuche 
Lampen mit gleicher Lichtstärke, aber ver- 
schiedener Fadenform und endlich zum 
sechsten solche mit verschiedener Licht- 


1) Lichtverteilung und Methoden der Pbotometrie- 


rung von elektrischen Glühlampen, „Ztschr. f. Instr.“, Bd. 19, 
1899, S. 193 und 225. 


' 


werden mußte, der also der Lichtstärke der 
Normallampe entspricht. Die Angabe des 
Teilstriches ist in Zentimeter gemacht, da 
die benutzte Photometerbank zwar im 
übrigen den Vorschriften des Verbandes 
Deutscher Elektrotechniker vollkommen 
entspricht, jedoch keine Kerzen-, sondern 
nur eine Zentimeter-Teilung hat. Die Um- 
rechnung der Lichtstärke in Zentimeter und 
umgekehrt erfolgte mit den früher ange- 
gebenen Formeln. Die nächsten drei Verti- 
kalreihen tragen die Überschrift „Licht- 
stärken-Probe“ und enthalten die nach Ein- 
setzen der Glühlampen beim Verschieben 
des Photometers gefundene Photometer- 


beiden die Fehler enthaltenden Spalten 
lehrt, daß im allgemeinen wenigstens die 
Abweichungen von den wahren Werten 
desto größer werden, je weniger die beiden 


Lampen 


oder in beiden übereinstimmen. 


in Lichtstärke oder 


Fadenforn 
Natürlich 


tritt diese Erscheinung wegen der bei allen 
photometrischen Beobachtungen unvermeid- 
lichen subjektiven Fehler nicht vollständig 


deutlich zutage. 


Außerdem wäre es auch 


möglich, daß die durch ungleiche Licht 
stärken und die durch ungleiche Schlingen- 
form entstehenden Fehler sich wenigstens 


zum Teile aufheben. 


Wenn man indessen 


Glühlampen von gleicher Lichtstärke und 


Photometerbank der Siemens & Halske A.-G. 
Abb. 2. 


ablesung in Zentimeter, ihre Umrechnung 
auf Hefner-Kerzen und den Fehler gegen- 
über dem genauen Werte in Prozenten des 
genauen Wertes. Bei der Spannungsprobe 
wurde das Photometer auf den dem Soll- 


Er er- 
Fadenform miteinander vergleicht, $0 i 


gibt die Methode eine genü 


nauigkeit. 


sichtsmaßregeln als zuverlässig 


werden. 


Sie kann also unter 


gende 
diesen Y OT 
bezeichnet 


4. Februar 1807. 


Prüflampe 


Normallampe 


Ver | | 
such f x, Volt HK | Nr. Volt | HK 
| Teilstrich 

aini TREE Meere - 
a | E vmo'ımze| I 110 18,36 

b| I mo!ı1835 | II 110 | 17,76 
9a | ım 110 |3761 | IV ! 110 | 86,42 
əb | iv 110 | 85,42 | IIE | 110 ; 37,61 

3a | VE 20 |3558 | V | 220 | 81,87 
3b | V | 22 | 31,87 | VI | 220 | 35,58 
4a [VI 20 | 16,27 | VIL | 220 | 20,79 
4b | VII 220 | 20,79 | VIII | 220 16,27 

sa | IE | mo | 17,76 | VIIT! 220 | 16,97 

bb | VIII | 220 | 16,27 | II 110 | 17,76 

6a | I 110 | 17,76 | VI 220 85,58 

şb | VI 229 ! 35,58 | II 110 | 17,76 


3. Die Winkelspiegel-Methode 
der Siemens & Halske A.-G. 


In Abb.?2 ist die von der Siemens & Halske 
A.-G. konstruierte Photometerbank abgebil- 
det. Ihre Meblänge beträgt 2m. An beiden 
Enden der Teilung stehen feste Winkel- 
spiegel, während der Photometerkopf be- 
werlich ist. Der Tubus desselben steht 
rechtwinklig aus dem das ganze Photometer 
umschließenden Kasten durch einen langen 
horizontalen Schlitz heraus, welcher an 
beiden Seiten des Photometerkopfes durch 
über Rollen laufende Bänder verschlossen 
is, sodaß man also mit einem solchen 
Photometer in einem nicht verdunkelten 
Zimmer arbeiten kann. Allzu starke Be- 
leuchtung des Zimmers muß allerdings ver- 
mieden werden, da sie die Genauigkeit der 
Messungen beeinträchtigt. Das Photometer 
ist mit zwei Skalen versehen, von denen 
die eine in Zentimeter, die andere in Hefner- 
kerzen geteilt ist. Der Teilstrich für 
l0 Kerzen befindet sich in der Mitte der 
Bank, also in 1 m Entfernung vom Null- 
punkte. Die Teilung folgt dem Gesetze: 

1 2 
oder J=10f 0z) j 


vo: Sn 
1+} 
7 J 
worin J eine bestimmte Horizontal-Licht- 
stärke und r die zugehörige Entfernung 
vom Nullpunkte in Zentimetern ist. Die 


Beleuchtung E des Photometers ist hier 
nicht konstant, sondern abhängig von r, 


nämlich 
100 000 . æ 

(200 — r}? ’ 

worin « das Verhältnis der durch den Spiegel 
an der Normallampe vergrößerten Licht- 
wirkung zur mittleren Horizontal-Lichtstärke 
der Normallampe ist. Das Prüfverfahren 
ist im übrigen genau das gleiche wie bei 
der Verbandsmethode, nur daß, wie bereits 
gesagt, Photometer und Zwischenlampe 
nicht miteinander verbunden werden. Er- 
wähnt sei noch, daß bei der Eichung der 
/wischenlampe diese, wenn beide Schirm- 
seiten gleich beleuchtet sind, in der Rich- 
tung gegen den Photometerkopf stets und 
unabhängig von der Lichtstärke der Normal- 
lampe eine Lichtstärke von 10 HK annimmt, 


E= 


‘ . 


Spiegel gleich sind. Sonst tritt zu 10 noch 
As Verhältnis beider Spiegelwirkungen als 
Faktor hinzu. 

Die Versuche wurden bei dieser Bank 
penau 80 durchgeführt, wie bei der An- 
wendung der Verbandsmethode. Die Ver- 
Suchsergebnisse finden sich in der oben- 
stehenden Zahlentafel III zusammengestellt. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


Eichung der Zwischenlampe 


vorausgesetzt, daß die Wirkungen beider. 


Zahlentafel I. 
Methode der Siemens & Halske A.-G. 


Photometer Spannung Photometer | Lichtstärke 
auf der auf | der 
Zwischenlampe Teilstrich | Prüflampe | 
18,35 1117 = 18,0 
17,76 111,9 — 18,36 
35,42 112,9 — 37,60 
37,61 113,0 = | 35,70 
31,87 111,1 — 36,00 
35,58 111,9 — 31,30 
20,79 111,7 = 16,50 
16,27 111,4 — 20,50 
16,27 111,3 = 17,90 
17,76 112,0 Sa 15,90 
35,58 112,0 — 17,50 
17,76 112,3 — 35,00 


Auch hier zeigt sich wieder, daß man 
eine befriedigende Genauigkeilt erhält, so- 
lange Lichtstärke und Fadenform von Prüf- 
und Normallampe möglichst übereinstimmen. 


4. Die Rotationsmethode. 


Das Talbotsche Gesetz hat in der von 
Helmholtz gegebenen Fassung folgenden 
Wortlaut: 

„Wenn eine Stelle der Netzhaut von 
periodisch veränderlichem und regelmäßig 
in derselben Weise wiederkehrendem Lichte 
getroffen wird und die Dauer der Periode 
hinreichend kurz ist, so entsteht ein kon- 


1907. Heft 7. 


Lichtstärken-Probe 


141 


N — — — — — — —— r 


Spanuungsprobe 


Fehler Photometer | Spannung Fehler 
auf der i 
o Teilstrich | Prüflamp fa 
+1,35 17,76 ` 110,0 | 0,00 
+ 0,05 18,35 | 110,0 + 0,00 
— 0,03 37,61 | 1100 + 0,00 
+ 0,79 35,42 109,8 — 0,18 
+ 1,18 36,58 218,8 | — 6,54 
— 1,79 31,87 220,6 | — 0,27 
+1,41 16,27 2198 | — 0,09 
— 1,39 20,79 | 206 + 0,27 
+ 0,79 17,76 110,0 + 0,00 
— 2,28 16,27 221,0 +0,45 
— 1,47 17,80 110,2 + 0,18 
— 1,63 35,68 220,8 + 0,36 


Teilstrich 250 cm stand eine vor und nach 
den Messungen mit der Hefner-Lampe ge- 
eichte Vergleichslampe. In der nachfol- 
genden Zahlentafel IV sind die so erhal- 
tenen Werte mit denjenigen Werten zu- 
sammengestellt, welche durch direkte 
Bestimmung der mittleren Lichtstärke (vgl. 
unter 1) gewonnen waren. Wie ersichtlich, 
haben sämtliche Versuche mit der rotieren- 
den Fassung zu kleine Werte ergeben; es 
ist also unmöglich, mit der Rotations- 
methode in dieser ihrer einfachsten An- 
wendungsform die mittlere Horizontal-Licht- 
stärke einwandfrei zu erhalten. 


Zahlentafel IV. 


Angenäherte Bestimmung der mittleren Horizontal-Lichtstärke 
mit rotierender Fassung. 


Lampe Nr. 


4 + 
| | 


HI IV: V vI VII vI 


Wirkliche Horizontal-Lichtstärke . 
Angenäherte Horizontal-Lichtstärke 
Fehler in Prozent des wirklichen Wertes 


HK 


tinuierlicher Eindruck, der dem gleich ist, 
welcher entstehen würde, wenn das wäh- 
rend einer jeden Periode eintreffende Licht 
gleichmäßig über die ganze Dauer der 
Periode verteilt würde.“ | 

Wenn man also eine Glühlampenfassung 
auf einer Photometerbank drehbar aufstellt, 
sodaß die Glühlampe vertikal steht und ihr 
photometrischer Schwerpunkt in die Photo- 
meterachse fällt, so kann man, wenn man 
die Lampe in eine so schnelle Rotation ver- 
setzt, daß ein kontinuierlicher Lichteindruck 
entsteht, durch eine einzige Messung die 
mittlere Horizontal-Lichtstärke derselben 
bestimmen. 

Diese Methode, welche in Amerika 
ziemlich allgemein in Gebrauch steht, fängt 
nunmehr an, sich auch bei uns einzuführen, 
Unter anderem wird dieselbe in der Glüh- 
lampen-Fabrik der Allgemeinen Elektrieitäts- 
Gesellschaft benutzt. Es erschien deshalb 
von Interesse, auch diese Methode einer 
Prüfung zu unterziehen, und zwar wurden 
zunächst orientierende Versuche über das 
Verhalten der Lampen während der Drehung 
angestellt. Zu diesem Zwecke wurden die 
bereits früher benutzten 8 Lampen der 
Reihe nach in die von Dr. Lux angegebene 
und von der Firma Schmidt & Haensch 
hergestellte Rotationsvorrichtung einge- 
schraubt. Die Fassung befand sich über 
dem Nullpunkt der gleichfalls von Schmidt 
& Haensch nach den Angaben der Physi- 
kalisch - Technischen Reichsanstalt kon- 
struierten Präzisions-Photometerbank. Auf 


| 


= T | | En 
HK | 18,35 17,76 37,61. 35,42. 31,87 35,58 20,79| 16,27 

16,9 , 16,6 
. 17,91 — 6,54 — 9,33 — 7,12 — 6,50 — 5,00) 3,32'— 3,81 


34,1 | 329 29,8 33,8 | 20,10. 


| 15,65 


Eine derhaupsächlichsten Fehlerursachen 
bildet jedenfalls der Umstand, daß durch 
die bei der Drehung auftretende Fliehkraft 
die Fäden starke Formänderungen erleiden 
und dem Photometerkopf eine wesentlich 
kleinere Vertikalprojektion darbieten als 
im gewöhnlichen Zustande. Darum sind 
auch die Fehler bei den Lampen I bis IV, 
deren Glühfäden sehr lang waren, aber 
trotzdem nur eine oder gar keine Stütze 
besaßen, am größten. Ein Versuch, diesen 
Fehler durch Verkleinerung der Drehge- 
schwindigkeit herabzudrücken, mißlang des- 
halb, weil bei geringen Umlaufzahlen im 
Gesichtsfelde des Photometers starkes 
Flimmern auftrat, das eine genaue Ein- 
stellung unmöglich machte und erst bei 
größerer Drehgeschwindigkeit weniger stö- 
rend wurde. Dieses Flimmern rührt nicht 
nur von der Verschiedenheit der Licht- 
stärken in den einzelnen Richtungen, son- 
dern hauptsächlich auch daher, daß viele 
Lampen nicht gerade auf ihre Sockel auf- 
gesetzt sind und ihre Spitzen deshalb bei 
der Drehung Kreise beschreiben. Diese 
Erscheinung machte sich insbesondere bei 
den Lampen V und VI geltend. Daß man 
mit Lampen, welche die erwähnten Mängel 
nicht aufweisen, aber auch nur mit solchen, 
bessere Ergebnisse erzielen kann, beweisen 
einige Versuche, die nachträglich an meh- 
reren Lampen mit kleinen gut gestützten 
Glühfäden, und an einer 'antal-Lampe, 
deren Fäden überhaupt nicht wesentlich 
verzerrt werden können, angestellt wurden. 


142 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 7. 


Zahlentafel V.. 
Nachträgliche Versuche mit der rotierenden Fassung. 


— a  -.. 


Größter Schlingen- 


———n - 1-00. m m a a E O a a. 


Mittlere Horizontal- 


Zahl der | Höh : Fehler 
Lampe | Präf- f Schlingen ne es durchmesser ER E ES.» in Prozent 
Nr. Į spannung} des Glüh-| radens lühfadenstütze mit rot. | des Soll- 
fadens | vertikal |horizontal genau Fassung wertes 
BER Volt mın mm mm HK HK 
a 220 2 45 20 15 zwei, nach unten 8,63 | 8,60 — 0,35 
b 220 2 45 26 20 zwei, nach unten 755 750 | — 0,66 
ce | 22% 2 6 | 30 | 2 |zwei, nach unten| 30.0 | 28,9 | — 8,67 
fanta | 110 — | 30 — | — — 276 | 20 | —217 


Wie obenstehende Zahlentafel V zeigt, sind 
die bei diesen Lampen auftretenden Fehler 
ziemlich gering und liegen bei den Lampen a 
und b ihrer Größe nach an der Grenze der 
möglichen Beobachtungsfehler. Ähnlich 
günstige Resultate hat auch Dr. Lux!) mit 
der rotierenden Fassung nach der vorher 
beschriebenen Methode erhalten; die von 
ihm festgestellten Fehler schwanken zwi- 
schen + 0,30 und + 0,75°/,. 


(Schluß folgt.) 


Beiträge zur Erzeugung 
schwach gedämpfter Schwingungen.?) 


Von ®Dipl.:$ng. Dr. Mosler. . 


Von Duddell und in erweitertem Maße 
durch Peukert?) war nachgewiesen wor- 
den, daß in einem Kreise, der Kapazität 
und Selbstinduktion enthält und parallel zu 
einem Lichtbogen liegt, elektrische Schwin- 
gungen erzeugt werden. 

Hierauf bauen sich die bekannten Ver- 
suche von Poulsen’) auf, der dem Licht- 
bogen entweder Kohlenwasserstoffe in Gas- 
form zuführt, oder die Erhöhung der 
Schwingungsenergie durch magnetische Be- 
einflussung erfolgen läßt. 

Es ist der Gedanke naheliegend, eine 
Verlängerung des Bogens, mit der im Ver- 
hältnis Spannung und Stromstärke im 
Schwingungskreise steigen, entsprechend 
einer magnetischen Ablenkung durch einen 
gleichmäßig auftreffenden Luftstrom zu er- 
reichen. 

Der Versuch läßt sich sehr leicht aus- 
führen; es genügt, gegen einen zunächst 
ruhig brennenden Lichtbogen, zu dem pa- 
rallel Kapazität und Selbstinduktion liegen, 
mit dem Munde zu blasen, sodaß der Luft- 
strom senkrecht zu den Kohlen steht. 


=, 


Abb. 8. 


Abb. 4. 


Sofort setzt ein pfeifendes Geräusch 
ein, dessen Tonhöhe der Schwingungszahl 
entspricht.. 

Benutzt man, wie Abb. 3 erkennen läßt, 
den gleichmäßigen Luftstrom eines Gaso- 
meters A, der durch die Düse B auf den 
Bogen C trifft, so erzielt man dieselbe Er- 
scheinung, als wenn der Lichtbogen mag- 
netischh wie bei der Anordnung von 
Poulsen, angeblasen wäre. 

Von einer Abkühlung der einen Elek- 
trode durch den Luftstrom, ähnlich den 


1) Das Photnmetrieren von elektrischen (ilühlampen, 
Zeitschr. t. Bel- Wesen“ 1900, N. 97. 
2 t kKingegangen am 4 XI. .006 _ 

 Peukert. „ET4 1001, S. 167. 

4$ Poulsen, „ETZ, 1900, S. 1040. 


Versuchen von Hahnemann!), kann in 
diesem Falle die Wirkung nicht abhängen; 
sie ist hier rein mechanischer Natur, ebenso, 
wie bei der Ablenkung durch den Magneten. 

Nehmen wir an, der ruhige Lichtbogen 
brenne zunächst bei der Stromstärke J und 
habe die Länge a (Abb. 4). 

Trifft jetzt ein möglichst gleichmäßiger 
Luftstrom senkrecht auf, so wird der Bogen, 
den man sich wie ein elastisches Band vor- 
stellen kann, abgelenkt und auf die Länge c 
ausgezogen. 

Infolge des vergrößerten Widerstandes 
sinkt aber sofort die Stromstärke auf den 
Betrag i und unter Einwirkung der ab- 
lenkenden Luft zieht sich der Lichtbogen 
auf die Länge b zusammen. Der Strom 
wird hierdurch sofort ansteigen, und der 
Bogen von neuem bis zur Länge c wieder 
ausgedehnt. 

Der Vorgang wiederholt sich so tau- 
sende von Malen in der Sekunde, wobei 
der Lichtbogen zwischen den Grenzen b 
und c schwingt. 

Zwischen dieser elektro-mechanisch er- 
regten Eigenschwingung des Bogens und 
dem parallel geschalteten Schwingungs- 
kreise muß natürlich Resonanz herrschen. 
Der Lichtbogen ist also auf die betreffende 
Schwingungszahl abzustimmen, wobeiStrom- 
stärke, Bogenlänge und Luftdruck ent- 
sprechend einzustellen sind. 

Je kürzer der Lichtbogen und je größer 
die Stromstärke, desto mehr Druck muß 
der Luftstrom besitzen. 

Die Versuche gelangen am besten mit 
einer Netzspannung von 440 V, wobei eine 
Stromstärke von 4 Amp, bei 5 mm Durch- 
messer der Effektkohlen und einer Bogen- 
länge von etwa 15 mm, herrschte. 

Die Schwingungen bilden sich am kräf- 
tigsten aus, wenn aus einer möglichst feinen 
Düse senkrecht zu dem Bogen, der am 
günstigsten horizontal liegen soll, geblasen 
wird. 

Sind Kapazität und Selbstinduktion so 
bemessen, daß die Schwingungszahl unter 
30 000 liegt, sodaß das Ohr die Schwingun- 
gen noch wahrnehmen kann, so merkt man 
andauernde Modulationen des pfeifenden 
Geräusches. 

Der Lichtbogen springt nämlich fort- 
während vonElektrodenkante zu Elektroden- 
kante, stets die jedesmal kleinste Entfernung 
von Spitze zu Spitze suchend, wodurch ein 
andauerndes Wandern und hierdurch eine 
um einen gewissen Mittelwert stets ver- 
änderliche Lichtbogenlänge, mithin eine im 
selben Verhältnisse sich ändernde Schwin- 
gungszahl bedingt ist. 

Dieselbe Erscheinung zeigt sich auch 
bei dem bedeutend ruhigeren Abbrande 
der Kohlen in einer Kohlenwasserstoff- 
Atmosphäre. 

Auch hier beobachtet man eine fort- 
währende um einen gewissen Mittelwert 
schwankende Anderung der Tonhöhe. 

Es läßt sich dies schon nachweisen 
durch eine Streichholzlamme, die man 


unter den in gewöhnlicher Luft brennen- 
den Lichtbogen hält. 


) Hahnemann, „ETZ“ 1906, S. 1089. 


14. Februar 1907, 


————__ 


Wie Herr Hahnemann bereits her- 
vorhob, liegt in dieser Inkonstanz der 
Schwingungszahl ein großer Übelstand der 
Erregung ungedämpfter Wellen durch Licht. 
bogen, der die sonst relativ hohe Abstimn- 
schärfe um erhebliche Beträge herabdräückt. 


Zusammenfassung. 


Dieselbe Wirkung, die eine magnetische 
Beeinflussung des Lichtbogens hervorruft, läbt 
sich durch die Ablenkung des Bog&ns mittels 
eines konstanten Luftstromes erreichen. 


Wechselstrom-Maschine mit Hilfsfeld und 
verketteter Erreger- Maschine. 


Von A. Heyland. 


(Schluß von 8. 1%.) 
Einfluß der Größe des Regelungsfeldes. 


In allen Fällen empfiehlt es sich, das 
primäre Unipolarfeld der Hauptmaschine 
so groß zu wählen, und dementsprechend 
die Unsymmetrie in der Hauptmaschine so 
groß zu machen, als konstruktive Rück- 
sichten dies zulassen, denn, je stärker dieses 
Feld ist, desto kräftiger und schneller wirkt 
die Regelung desselben. Bei schnellau- 
fenden Maschinen, die in der Regel im Ver- 
hältnis zum Felde einen größeren Achsen- 
durchmesser haben, sowie auch bei Ma- 
schinen, bei denen die Erreger-Maschine 
mit der Hauptmaschine auf der gleichen 
Achse innerhalb der Lager gesetzt ist, kann 
man das Unipolar-Regelungsfeld unter Un- 
ständen so groß wählen, daß in der Erreger- 
Maschine überhaupt keine Unsymmetrie 
vorgesehen werden braucht. Nehmen wir 
an, die Erreger-Maschine behalte ihre nor- 
male Form, die Magnetisierungskurve der 
$-Pole wie der N-Pole sei dieselbe wie bei 
der normalen Maschine, also beide Abb. 5 


entsprechend, dann muß das Unipolar-Rege- 
lungsfeld, wenn es genügend stark gemacht 
werden kann, hier immer ganz selbsttäs 
eine Schwächung des Feldes der Erreger 
Maschine bewirken, das heißt, das Erreger 
feld muß sich immer im umgekehrten Ver- 


hältnisse der Schwankungen des Unipolar- 


Regelungsfeldes ändern. Dieses paa 
vorgerufen allein durch die verschiede 


Sättigung, welche das Unipolar-Regelungy 
feld in den verschiedenen Polen der 
.reger-Maschine hervorruft. 


In den Polen 
derselben Richtung, den &Polen, addiert es 
sich zum Felde der Erreger-Maschine T 
vergrößert hier die Eisensättigung. ER 
Folge der höheren Sättigung in diesen j 
ist dann, daß das Unipolarfeld 1n nn 
Linie eine Schwächung des Feldes I 
reger-Maschine und hiermit ihrer T 
und ihres eigenen Erreger-Stromes he 


a 


14. Februar 1907. 


ruft. Das Feld in diesen Polen bleibt un- 
gefähr konstant, während das Feld in den 
entgegengesetzten Polen, den N-Polen, fällt, 
sodaß das gesamte Erregerfeld unmittelbar 
umgekehrt proportional den Schwankungen 
des Unipolarfeldes fällt. Aus der Kurve a 
(Abb. 5) geht z. B. hervor, daß das Unipolar- 
Regelungsfeld in der Erreger-Maschine in 
diesem Falle ungefähr nur das doppelte des 
früheren, das heißt — 0,8.10% auf ein Pol- 
paar betragen brauchte, und dabei etwa 
40 AW in der Erreger-Maschine verbraucht. 
Wir würden dann erhalten bei der normalen 
Erreger-Maschine mit 410 Windungen auf 
einen Pol und 18 Ohm Gesamtwiderstand 

der Polwieklung zunächst: 
1. Bei induktiver Vollast des Stromerzeu- 

gers, also 58 V (67 Amp): 
Nutzfeld der Erreger-Maschine auf 
einen Pol 0,9. 10*. 

Erregung der Erreger-Maschine auf 
einen Pol 1030 AW =410.2,52 Amp. 


Gesamtwiderstand des Er- 
58 _ 
2,52 
Widerstand der Polwicklung _ 18 on. 
Regelungswiderstand 5 Ohm 
und bei gleichbleibendem Regelungs-Wider- 
stande: 


2. Bei Leerlauf des Stromerzeugers, also 
35,5 V (41 Amp): 


reger-Stromkreises 


- 


35,5 
Erregerstrom > = 1,54 Amp. 


Mittleres Nutzfeld derErreger-Maschine 
auf einen Pol 0,55. 10°. 

Erregung der Erreger-Maschine auf 
einen Pol 630 AW = 410.1,54 Amp. 


Dieser Wert ist zunächst wieder zu 
groß. Lagern wir aber dem Erreger-Ma- 
schinenfelde ein Regelungsfeld — 0,8.10° 
auf ein Polpaar über, das heißt, addieren 
wir an den S-Polen ein Feld 0,4.10°% und 
subtrahieren wir an den N-Polen ein Feld 
0,4. 10", so erhalten wir: 


a) an den N-Polen: Nutzfeld 0,15. 10° 
bD) » „ S-Polen: » 0,95.106 
mittleres Nutzfeld 0,55 .. 10% 

und diesen Feldern entsprechen nach Abb. 5: 


Nutzfeld Magnetisircende 
a) an den N-Polen 0,15. 10® 160 
b) „ „ &Polen 0,95. 10% 1100. 


Das Unipolarfeld verbraucht hierbei in 
der Erreger-Maschine 470 AW in Richtung 
der $-Pole. Diese addieren sich zu den 
Feld-Amperewindungen der Erreger-Wick- 
lung der S-Pole und subtrahieren sich von 
den Feld-Amperewindungen der Wicklung 
der N-Pole, und wir erhalten in der Tat 
dieselben den Magnetisierungskurven ent- 
sprechenden magnetisierenden Amperewin- 
dungen: 


a) an den N-Polen 630 — 470 = 160 AW 
bn „ &Polen 630+4470=110 „. 


Wir sehen hieraus also, daß es grund- 
sätzlich überhaupt nicht erforderlich ist, 
eine Unsymmetrie in den Polen der Erreger- 
Maschine vorzusehen. Dieses ist noch ein 
Punkt, welcher, außer den in den früheren 
Veröffentlichungen erwähnten, zugunsten 
der Anordnung mit negativ wirkendem 
Regelungsfelde spricht. Wo es möglich ist, 
wird man zweckmäßig das primäre Uni- 
polarfeld so groß machen, daß die Regelung 
in erster Linie durch die Unsymmetrie im Pol- 
System der Hauptmaschine hervorgerufen 
„0, denn je größer das Regelungsfeld im 
verhältnis zum Felde der Erreger-Maschine 
st, desto kräftiger und stabiler wirkt die 
png und desto weniger Störungen 
Önnen durch äußere Einflüsse, magnetische 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 


Remanenz und dergleichen hervorgerufen 
werden. In den meisten Fällen mit inner- 
halb der Lager eingebauter Erreger-Maschine, 
insbesondere bei schnell laufenden Maschi- 
nen, ist diese letztere Anordnung möglich, 
nötigenfalls kann man sich hier noch da- 
durch helfen, daß man den Eisenquerschnitt 
zwischen Haupt- und Erreger-Maschine 
durch eine auf die Achse aufgesetzte 
eiserne Büchse, oder dergleichen, verstärkt. 


Einfluß verschiedener Wiudungsverhältnisse 
der Polwicklung der Erreger-Maschine. 


Dasselbe oder ein ähnliches Ergebnis 
können wir aber auch in weniger günstigen 
Fällen erreichen, z. B. in dem oben be- 
handelten. Wir können nämlich durch eine 
etwas andere Verteilung der Polwicklung 
der Erreger-Maschine die das Regelungsfeld 
erzeugenden Amperewindungen in der Er- 
reger-Maschine vergrößern und können auf 
diese Weise in allen Fällen ein stärkeres 


‚Regelungsfeld in der Erreger-Maschine er- 


halten, als das vom Stromerzeuger erzeugte 
ist, oder besser gesagt, wir können be- 
wirken, daß ein größerer Teil des vom 
Stromerzeuger erzeugten Unipolarfeldes 
durch die Erreger - Maschine fließt, grund- 
sätzlich sogar das gesamte Unipolarfeld 
über die Erreger-Maschine führen. Denken 
wir uns zunächst die Pole der Erreger- 
Maschine als Fulgepole gewickelt, z. B. in 
unserem Falle sämtliche Polspulen auf den 
S-Polen untergebracht, hierbei natürlich 
diese Polspulen entsprechend verstärkt, so- 
daß die Gesamt-Erregung dieselbe bleibt, 
so wird bei Vollast, wenn der Stromerzeuger 
kein Unipolarfeld erzeugt, das Feld an den 
S-Polen etwas größer, an den N-Polen etwas 
kleiner, im übrigen das mittlere Feld aber 
dasselbe sein, wie bei einer gewöhnlichen 
Gleichstrom-Maschine mit Folgepolen, die 
man ja häufiger bei kleineren vierpoligen 
Gleichstrom-Maschinen benutzt sieht. Sobald 
aber der Stromerzeuger ein Unipolarfeld 
erzeugt, welches der Richtung der S-Pole 
der Erreger-Maschine entspricht, so fallen 
in der Erreger-Maschine die Gegenwindun- 
gen der N-Pole überhaupt fort, während die 
allein bewickelten $-Pole eine unipolar 
magnetisierende Wirkung in der Erreger- 
Maschine erzeugen, die sich zu den unipolar 
wirkenden Amperewindungen des Strom- 
erzeugers addiert. Durch entsprechende 
Wahl der Verhältnisse könnte man auf diese 
Weise erreichen, daß das gesamte vom 
Stromerzeuger erzeugte Unipolarfeld über 
die Erreger-Maschine flösse und der über 
sonstige Maschinenteile streuende Teil über- 
haupt gleich null würde. Wir wollen aber 
gar nicht soweit gehen, denn es würde ge- 
wisse Nachteile mit sich bringen, die Er- 
reger-Maschine als Folgepol-Maschine aus- 
zuführen. Es genügt für unseren Zweck in 
allen Fällen vollkommen, nur eine teilweise 
Folgepol-Wirkung in der Erreger-Maschine 
hervorzurufen. 

Denken wir uns z. B. in dem zuletzt 
betrachteten Falle, Abb. 5, in dem zunächst 
Pole und Polspulen symmetrisch, also z. B. 
die Polschuhe mit 410 Windungen auf einen 
Pol, angenommen waren, die Polspulen: 


a) auf den N-Polen auf 220 Windungen 
verringert und dementsprechend 
b) auf den S-Polen auf 600 Winduugen 
erhöht, 
so werden wir, wenn das Unipolarfeld des 
Stromerzeugers gleich null ist, also 
1. bei Vollast: 
a) auf den N-Polen: 220.2,52= 550 AW 
b) „ » . &Polen: 600.252= 1510 „ 
also auf ein Polpaar wieder 2060 AW 


erhalten, das Feld an den X-Polen würde 
etwas größer, an den S-Polen etwas kleiner, 


7. 143 
N 
und das mittlere Nutzfeld würde ungefähr 
wie früher — 0,9 .10°. 

Lagern wir nun aber der 80 geänderten 
Erreger - Maschine dasselbe Regelungsfeld 
-- 0,4. 10° auf einen Pol über, wie in Abb. 5, 
so erhalten wir wieder ein ähnliches Bild, 
jedoch mit dem Unterschiede, daß bei dem 
gleichen resultierenden mittleren Nutzfelde 
gleich 0,55.106 die Amperewindungen 


2. bei Leerlauf des Stromerzeugers: 
a) an den N-Polen: 220.1,54 = 338 AW 
b) „ »„  $Polen: 600.154 =%4 „ 
sind, das heißt, daß die Erreger-Maschine 


24 — 
selbst jetzt auf einen Pol nn = = 293 AW 


im unipolaren Sinne erzeugt, und der Strom- 
erzeuger nur noch die Differenz 470 — 293 
= 177 AW in der Erreger-Maschine selbst 
verbraucht. Dieser Fall ist gleichfalls in 
Abb. 5 eingezeichnet. 

Würden wir noch weiter gehen, die Er- 
reger-Maschine als Folgepol-Maschine aus- 
führen und die ganze Polwicklung auf die 
S-Pole legen, also 2.410 = 8% Windungen, 
so würden die Amperewindungen der N-Pole 
gleich null und die Amperewindungen der 
S-Pole gleich 820. 1,54 = 1260. Die unipolari- 
sierenden Amperewindungen der Erreger- 
Maschine würden jetzt auf einen Pol 
RZ L 630, und die Differenz 470 — 630 
= — 160 AW würde sich zu den gesamten 
unipolar wirkenden Amperewindungen des 
Stromerzeugers addieren. Wir sehen, dieses 
würde zu weit gegangen sein, denn das 
Regelungsfeld würde dann sogar stärker 
als 0,4.10% auf einen Pol, was nicht beab- 
sichtigt war. 

Jedenfalls sehen wir, daß die getrennte 
Regelung der Erregung der N-Pole und 
S-Pole ein einfaches und sehr wirksames 
Mittel bietet, nicht nur in schwierigeren 
Fällen das Regelungsfeld auf jede ge- 
wünschte Höhe zu bringen, sondern auch, 
worauf wir am Schlusse noch zurückkom- 
men werden, die Kompensierung der fertigen 
Maschine mit Hilfe eines Regelungswider- 
standes nachträglich zu ändern und, ohne 
die ins einzelne gehende Rechnung genau 
durchführen zu müssen, genauer einregeln 
zu können. l 

Wollen wir anderseits z. B. in dem ein- 
gangs durchgerechneten Falle mit der Un- 
symmetrie des Stromerzeugers nicht so weit 
gehen, wie dort angenommen war, so kön- 
nen wir uns immer noch dadurch behelfen 
in der Erreger-Maschine eine derartige teil- 
weise Folgepol - Wicklung zu erzeugen. 
Allerdings ist es vorzuziehen, dieses Mittel 
nicht in zu hohem Maße zu benutzen, denn 
da das von der Erreger-Maschine erzeugte 
Unipolarfeld, wenn auch schwächer, z. B 
auch bei Vollast auftritt, so beeinflußt ex 
etwas die Empfindlichkeit der Erreger-Ma- 
schine. In mäßigen Grenzen benutzt, dürfte 
es aber immer nur von Vorteil sein und 
die Parallelwirkung beider Maschinen be- 
günstigen. Weitere Durchrechnungen, die 
hier zu weit führen würden, zeigen z. B. 
daß in dem oben durchgerechneten Falle 
das Ergebnis am günstigsten würde, wenn 
das Windungsverhältnis der Polspulen der 
Erreger-Maschine, nach oben und unten ge- 
rechnet, noch um etwa 20 %/, vergrößert 
würde, wodurch das Regelungsfeld um etwa 
An also auf 0,3.10° auf einen Pol erhöht 
würde. 


Einflug verschiedener Eisensättigung der 
Pole der Erreger-Maschine. 


Bisher haben wir angenommen, daß es 
sich um die Umänderung einer normalen 
Maschine mit Erreger-Maschine handelt und 
haben deshalb die Unsymmetrie in den 
Polen der Erreger-Maschine, soweit eine 


144 


solche in Frage kam, wie in der Haupt- 
maschine durch Veränderung der Lufträume 
hervorgerufen. Dieses bietet im allgemeinen 
keine Schwierigkeiten, und die Änderung 
kann an jeder bestehenden Maschine leicht 
vorgenommen werden; in der Regel sind 
die Pulschenkel an das Gehäuse angegossen, 
während die Polschuhe abnehmbar sind und 
leicht geändert werden können. Die erzielte 
Wirkung reicht jedenfalls, wenn es sich um 
die Anderung einer bestehenden Maschine 
handelt, vollkommen aus. 

Es dürfte aber von Interesse sein, noch 
zu zeigen, daß die vorliegenden Maschinen 
noch ein anderes praktisch sehr wertvolles 
Ergebnis mit sich bringen, daß man nämlich 
die Stabilität, die Steifheit des Feldes der 
Erreger-Maschine durch die vorliegende 
Anordnung bedeutend erhöhen kann, ins- 
besondere, wenn es möglich ist, die Er- 
reger-Maschine eigens hierfür zu bemessen. 
Man erreicht dann nämlich durch den un- 
gleichen Einfluß des Regelungsfeldes in den 
Polen verschiedener Polarität eine eigen- 
artige Verschiebung der mittleren Magneti- 
sierungskurve der Erreger-Maschine, der 
Charakteristik, und zwar derart, daß durch 
den Einfluß des Regelungsfeldes die mitt- 
lereMagnetisierungskurve sich immer 
so verschiebt, daß für jede Be- 
lastung, Vollast-Spannung wie Leer- 
lauf-Spannung der Erregung, die 
Erreger- Maschine immer auf dem 
oberen Aste der Magnetisierungs- 
kurve, das heißt oberhalb des Knies, 
arbeitet. 

Die ideale Erreger-Maschine für das 
vorliegende Regelungsverfahren würde hier- 
bei so auszuführen sein, daß die Eisensätti- 
gung und der Schenkelquerschnitt der Pole 
verschiedener Polarität verschieden stark 
ausgeführt würden, z. B. die $-Pole mit 
schwächerem Schenkelquerschnitt und star- 
ker Sättigung, die N-Pule mit stärkerem 
Querschnitt und schwacher Sättigung. Die 
Unsymmetrie in den Lufträumen würde 
man in diesem Falle natürlich zweck- 
mäligerweise ganz fortlassen, da die Un- 
syınmetrie im magnetischen Widerstande 
benachbarter Pole bereits durch die ver- 
schiedenen Polquerschnitte erzeugt wird. 
Eine derartige Maschine ist z. B. in der 
Abb. 6 dargestellt. Wir sehen, die Anord- 


Erregermaschine mit verschieden gesättigten N- und S-Polen 


Abb. 6. 


nung hat außerdem auch noch den prak- 
tischen Vorteil, daß sie gleichzeitig auch 
gestattet, die Polspulen auf den betreffen- 
den Polen stärker zu machen, ohne den 
äußeren Durchmesser der Polspulen zu er- 
höhen, indem man durch den schwächeren 
Polschenkel - Querschnitt ent-prechend an 
Raum für die Spulen gewinnt. 

Die Magnetisierungskurven der N-Pole 
und S-Pule seien in der Abb. 7 dargestellt, 
a sei die Magnetisierungskurve der N-Pole, 
wieder dieselbe wie früher, b die Magneti- 
sierungskurve der geänderten S-Pole. Wir 
nehmen wieder dieselbe Windungszahl wie 
früher: 


a) auf den N-Polen: 410 Windungen 
b) »  „ $-Polen: 532 5 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


und erhalten zunächst wieder 

1. bei Vollast: as en 
a) in den N-Polen: 410.2,5=1030 0,9.10% 
b) „ „ *-Polen: 532.25=1340 0,9.10% 


also zunächst wieder in beiden Polen das- 
selbe Nutzfeld. 


Magnetisierungskurven der Erregermaschine mit stark ge- 
sättigten S-Polea und mittlere Magnetisierungkurven: 


«) mittlere Magnetisierungskurve bei Vollast. 
Po a ; „ Leerlauf. 
Abb. 7 


Wir erhalten dann ein mittleres Nutz- 
feld gleich 0,55.10% bei einem Regelungs- 
feld auf ein Polpaar gleich 0,6. 10%, das heißt: 


2. bei Leerlauf des Stromerzeugers: 
Nutzfeld Magnetisierende 
a) in den N-Polen: 0,25.106 270 
b) » ,„ ©&Polen: 0,85.106 1180 


Die Amperewindungen derErreger-Wicklung 
sind wieder: 


a) an den N-Polen: 410.1,54 = 630 AW 
b) » » ©Polen: 5832.154=80 „ 


und das Unipolarfeld verbraucht in der Er- 
reger-Maschine 360 AW, sodaß wir erhalten: 


a) an den N-Polen: 630 — 360 = 270 AW 
b) » »„ &Polen: 820 + 360 = 1180 


Wir haben die Erreger-Maschine also so 
umgeändert, daß wir sie für das oben ge- 
wählte Beispiel wieder benutzen könnten. 
Wir haben das Regelungsfeld zwar etwas 
größer gewählt, 0,6.10° statt 0,4.10%, kön- 
nen dies aber ruhig tun, denn, abgesehen 
davon, daß wir die Außenstreuung in dem 
Beispiel sehr hoch angenommen hatten, 
haben wir aus den letzten Darlegungen er- 
sehen, daß es leicht möglich ist, durch eine 
geringe Veränderung der Erregung ent- 
gegengesetzter Pole der Erreger-Maschine 
das Regelungsfeld in beträchtlichen Grenzen 
zu vergrößern. 

Die mittlere Charakteristik der Erreger- 
maschine zunächst wird jetzt die einer stark 
gesättigten Maschine. Würden wir die Rege- 
lung von Hand vornehmen, so würde zwi- 
schen Vollast und Leerlauf der Widerstand 
des Erregerstromkreises von 23 Ohm auf 
31l Ohm geregelt werden müssen, das heißt 
der ltegelungswiderstand von 2 auf 10 Ohm. 

Wir erhalten nun das bemerkenswerte 
Ergebnis, daß, wenn wir für die einzelnen 
Belastungsfälle aus den Magnetisierungs- 
kurven der N-Pole und $-Pole die mittlere 
Magnetisierungskurve herleiten, die Erreger- 
Maschine immer auf dem oberen Aste der 
Magnetisierungskurve arbeitet. 

Für die Magnetisierungskurve bei Voll- 
last versteht sich dies von selbst. Nehmen 
wir an, daß die Spannung der Erreger- 
Maschine und damit ihr Erregerstrom in- 
folge von Schwankungen der Umdrehungs- 
zahl sich etwas verändere, so ist die ge- 
samte Magnetisierungskurve der Erreger- 
Maschine annähernd durch die mittlere 


„ e 


1907. Heft 7. 


14. Februar 1907. 
POE SESAN 
Kurve der N-Pole und S-Pole gegeben und 
erhält ungefähr den in der gestrichelten 
Kurve « dargestellten Verlauf. 

Zeichnen wir aber z.B. auch für Leer. 
lauf die mittlere Magnetisierungskurve, in. 
dem wir annehmen, daß der Erregerstrom 
etwas schwankt, während jedoch das Rege- 
lungsfeld, das sich zu den $-Polen addiert, 
konstant bleibt, so erhalten wir die resul. 
tierende Gesamtmagnetisierung der Erreger- 
Maschine bei Leerlauf aus den Mittelpunkten 
der Verbindungslinien der zueinander ge- 
hörigen Punkte auf den Magnetisierungs- 
kurven der N-Pole und $-Pole. Diese Kurve 
ist durch die gestrichelte Kurve ø darge- 
stellt, und wir sehen, dieselbe hat einen 
ganz ähnlichen Verlauf, ist jedoch so ver- 
schober, daß unser Belastungsfall wieder 
auf dem oberen Aste der Magnetisierungs- 
kurve liegt, genau so, als wenn es sich um 
eine Maschine handelte, die für die dem 


Leerlauf entsprechende Spannung gebaut- 


wäre und hierbei noch außerdem eine Ma- 
schine mit hoher Eisensättigung darstellen 
würde. 

Wir sehen, daß die Anordnung ein ganz 
eigenartiges neues Mittel darstellt, die Steif- 
heit der Erreger-Maschine zu erhöhen, ein 
Mittel, das man bis zu einer gewissen 
Grenze, nebenbei bemerkt, auch bei nor- 
malen Maschinen benutzen könnte, das hier 
aber eine besonders kräftige Wirkung zur 
Folge haben würde. 

Es ist bekannt, daß eine normale Er- 
reger-Maschine in der Regel mit niedriger 
Sättigung arbeiten muß, um zwischen Leer- 
lauf und Vollast ein genügend weites Rege- 
lungsbereich zu gestatten, und daß, selbst 
wenn die Sättigung bei Vollast reichlich 
gewählt wird, die Sättigung bei niederer 
Belastung und Leerlauf klein wird, sodaß 
die Erreger-Spannung durch Schwankungen 
der Umdrehungszahlen und dergleichen 
äußere Einflüsse stark beeinflußt wird, 
schwankt und schwieriger nachzuregeln ist. 

Diese Schwierigkeit würde bei der vor- 
liegenden Anordnung nicht mehr auftreten. 
Da die Hälfte der Pole, hier z. B. die $-Pole, 
stark gesättigt sind und außerdem bei ab- 
nehmendem mittleren Nutzfelde immer stark 
gesättigt bleiben, so hat dies dasselbe 
zur Folge, als wenn die ganze Maschine 
mit einer größeren Sättigung, das heißt auf 
dem oberen Teil der Magnetisierungskurve, 
oberhalb des Knies, arbeitete, und dieses 
für jede beliebige Belastung. Die Anurd- 
nung hat hierbei den Vorteil, daß man mit 
der Sättigung in den stark gesättigten 
Polen außerordentlich hoch gehen kann, 
praktisch so huch wie man will. Bei nor- 
malen Maschinen läuft man bekanntlich bei 
hoher Eisensättigung im allgemeinen leicht 
Gefahr, daß bei kleineren Ungenauigkeiten 
und Irrtümern in der Streuung der Na 
schine und der Qualität des verwendeten 
Stahles die Sättigung der Maschine zu hoch 
wird, und sie die gewünschte Spannung nicht 
mehr hergibt. Dieses würde bei der vorliegen- 
den Anordnung nicht leicht eintreten können, 
und man könnte mit den Sättigungen sebr 
hoch gehen, denn, da die Hälfte aller Pole 
niedrig gesättigt bleibt, so würde eine 
mäßigere Regelung in der Erreger-Maschine 
bereits genügen, um die Differenzen der 
gesättigten Pole in den schwach gesättigtel 
Polen auszugleichen. 

Das gleiche Mittel, die Unsymmetrie 
der magnetischen Widerstände benachbarter 
Pole, anstatt durch verschiedene Lufträum®, 
durch verschiedene Sättigung und ven 
nerung der Polyuerschnitte der Pole w 
stärkeren Polspulen hervorzurufen, würde a 
der Hauptmaschine von Vorteil sein Un 
besonders hier eine fühlbare weitere Mate 


en a it sich 
rialersparnis in der Polwicklung mit 8 


i j ü in diesem 
bringen. Die Umrechnung würde in dies 


14. Februar 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Hefi 7. 


145 


Falle sich etwas Ändern, wir wollen jedoch 
auf diesen Punkt an dieser Stelle nicht 
näher eingehen. 


Einregelung. 


Schließlich ist noch, wie schon oben 
erwähnt wurde, auf den nicht unwesent- 
liehsten Punkt hinzuweisen, daß es prin- 
zipiell und praktisch nicht notwendig ist, 
die Umrechnung so ins einzelne gehend 
durchzuführen, wie oben angegeben ist. Es 
genügt vielmehr, die Verhältnisse annähernd 
festzulegen, und die genaue Einregelung der 
Kompensierung an der fertigen Maschine 
durch nachträgliche Einregelung der Er- 
reger-Maschine vorzunehmen, da hierzu 
verschiedene höchst einfache Mittel zur 
Verfügung stehen. 

Die Einregelung kann in verschiedener, 
höchst einfacher Weise an der fertig geän- 
derten Maschine auf elektrischem Wege 
vorgenommen werden. Da die Regelung, 
das heißt der Grad der Kompensierung, bei 
einer gegebenen Unsymmetrie in der Haupt- 
maschine unmittelbar proportional mit der 
Unsymmetrie in der Erreger-Maschine zu- 
und abnimmt, und, wie gezeigt war, durch 
verschiedene Anderung der Erregung der 
X-Pole und der S$-Pule nachträglich noch 
beliebig geändert werden kann, so genügt 
es vollkommen, die Verhältnisse zunächst 
nur ganz angenähert festzulegen und erst 
nachträglich die Kompensierung durch 
Regelung der Erreger-Maschine einzustellen. 

Dies kann z. B. in der Weise ge- 
schehen, daß man die Erregung der S-Pole 
und X-Pole der Erreger-Maschine einzeln 
regelbar macht, wie z. B. Abb. 8 zeigt. 


r’ 
e n n 


ET ET II aaa S9 0:0 AM ET O 
y s K 5 Ss 5 r 


Schaltung der Erregermaschine bei nachträglicher 
Einregelung. 


Abb. 8. 


Hier sind im Erreger-Stromkreis der Er- 
reger-Maschine die Polspulen der N-Pole 
und der $-Pole einzeln in Reihe geschaltet. 
Die Verhältnisse werden zunächst so ge- 
wählt, daß sie nach der Rechnung annähernd 
ausreichen müssen, und nachträglich, unter 
Umständen erst im Betriebe, genauer ein- 
geregelt Es genügt dann z. B, zu einer 
der beiden Pulgruppen parallel, z. B. zu 
den N-Polen, einen Widerstand r’ zu schal- 
ten. Ist die Regelung zu schwach, so wird 
dieser Widerstand verringert, bis der ge- 
wünschte Grad der Regelung erreicht ist. 
Ist sie zu stark, so ist der Widerstand r' 
parallel zu den S-Polen zu schalten. Zur 
Regelung der Gesamterregung der Erreger- 
Naschine dient, wie in jeder normalen Ma- 
schine, der gemeinsame Regelungswider- 
stand r, 

Die ganze Einregelung besteht dann 
darin, daß man z. B. zunächst bei Leerlauf 
die Maschinenspannung durch den gemein- 
samen Widerstand r einregelt und nach- 
träglich, unter Umständen erst im normalen 
Betriebe, die Kompensierung, je nachdem 
man genaue Kompensierung, Unter- oder 

berkumpensierung wünscht, durch den 
Widerstand r' genauer einstellt. 


Zusammenfassung. 


Die vorliegende Abhandlung bildet eine 
Ergänzung zu der früher hier („ETZ“ 1906, 
1011) über denselben Gegenstand erschiene- 
nen Veröffentlichung und soll zur Klarstellung 
“niger noch nachträglich aufgeworfener Fragen 
dienen, Sie zeigt an Hand eines Beispieles, 
einer normalen Maschine von 350 KW, wie die 
Verhältnisse ungefähr zu wählen sind, um 
einer normalen Maschine ein greignetes 
Begelungsfeld zu erzeugen und die Selbstrege- 


lung der Erregung hervorzurufen. Die Arbeit 
lehnt sich ausschließlich an die am Schlusse 
der genannten Veröffentlichung erwähnte Anord- 
nung mit negativ wirkendem Regelungsfelde 
an, das heißt einem Regelungsfelde, welches 
durch entsprechende Wahl der Verhältnisse im 
Polrade erzeugt, bei Leerlauf der Maschine 
seinen höchsten Wert erreicht, durch die Anker- 
Rückwirkung aber im entgegengesetzten Sinne 
beeinflußt wird und bei Vollast der Maschine 
durch die Anker-Rückwirkung aufgehoben 
und gleich null wird. In der Erreger-Maschine 
werden hierbei die Verhältnisse so gewählt, 
daß das Regelungsfeld das Feld der Erreger- 
Maschine schwächt also die Erreger-Spannung 
hei Leerlauf auf die Leerlauf-Erregung herab- 
regelt, während bei Vollast die Erregung ihren 
vollen Höchstwert erreicht. 

Die Vorteile dieser Anordnung sind erstens 
die bereits früher erwähnten, beste Material- 
ausnutzung, vollkommene und betriebssichere 
Regelung bei allen Belastungsarten, auch bei 
Belastung mit Voreilungsströmen, und weiter 
Regelungsbereich bei nur geringfügigen Ab- 
änderungen der normalen Maschine. 

Ein Punkt, der besonderes Interesse bietet 
und der früher noch nicht erwähnt wurde, ist 
der eigentümliche Einfluß des Regelungsfeldes 
in der Erreger-Maschine bei dieser Anordnung. 
Das Regelungsfeld hat den Einfluß, das Feld 
der Pole der Erreger-Maschine der einen Rich- 
tung, das heißt der ihm entgegengesetzten 
Richtung, zu schwächen und hierdurch die Re- 
gelung hervorzurufen; in der anderen Hälfte 
der Pole der Erreger-Maschine, das heißt den 
Polen gleicher Richtung, hat er den Einfluß, 
daß das Feld in diesen Polen bei allen Be- 
lastungen stark gesättigt bleibt, eine Wirkung, 
die man noch dadurch vergrößera kann, dag 
man den Schenkelquerschnitt der verschiedenen 
Pole verschieden wählt. Die Folge ist, dıß die 
Erreger-Maschine, gleichgültig in welchen äuße- 
ren Spannungsgrenzen sie arbeiten mag, bei 
allen Belastungen auf dem oberen Aste der 
Magnetisierungskurve, oberhalb des Konies, ar- 
beitet, und infolgedessen bei allen Belastungen 
eine große Steifheit gegen Schwankungen der 
Umdrehungszahl und sonstige äußere Einflüsse 
erhält. Das Regelungsfeld hat die Wirkung, 
die mittlere Magnetisierungskurve für jede Be- 
lastung so zu verschieben, daß die Erreger-Ma- 
schine immer den Charakter einer stark ge- 
sättigten Maschine behält. 

Am Schlusse des Aufsatzes wird dann noch 
angegeben, wie durch einen einfachen Hilfs- 
regelungs-Widerstand in der Erreger-Maschine 
die Regelung nachträglich noch genauer einge- 
stellt werden kann, sodaß es nicht notwendig 
ist, die Umrechnung der einzelnen Verhältnisse 
in allen Einzelheiten genau auszuführen, son- 
dern eine angenäherte Festlegung der Ande- 
rungen genügt, und die Reg lung dann später, 
unter Umständen im Betriebe, noch auf jedes 
gewünschte Maß genauer eingestellt werden 
kann. 


Vielfach-Umschalte-Einrichtungen für die 
Fernsprech-Anlage Nüruberg-Fürth. 


Von J. Jacob, 
Kgl. Oberpostinspektor, München. 


Nachdem sich die Umschalte-Einrich- 
tungen in Nürnberg und in Fürth gegen- 
über der starken Zunahme an Teilnehmer- 
anschlüssen als unzureichend erwiesen 
hatten und auch die vorhandenen Baulich- 
keiten eine angemessene Erweiterung nicht 
zuließen, faßte die General-Direktion der 
Königlich Bayerischen Posten und Tele- 
graphen den Entschluß, in beiden Städten 
die Umschaltestellen in neue, zu diesem 
Zwecke besonders eingerichtete Gebäude 
zu verlegen und mit Rücksicht auf die ge- 
ringe Entfernung der beiden Umschalte- 
stellen von 7,3 km, sowie die großen und 
gemeinsamen Handelsbeziehungen der bei- 
den Städte einheitliche moderne Umschalte- 
Einrichtungen aufzustellen. 

In Nürnberg wurde etwa 50 m von 
dem alten Postgebäude längs der gleich- 


zeitig erweiterten Ebrachergasse von der 
Karolinenstraße bis zur Adlerstraße ein 
neues Gebäude errichtet, welches zu ebener 
Erde und im ersten Obergeschoß für den 
Postdienst, im übrigen für Fernsprech- 
zwecke Verwendung findet. Das Gebäude 
selbst ist an der Adlerstraße im modernen 
Empire-, an der Karolinenstraße im mo- 
dernen Renaissance-Stil erbaut. Die ge- 
samte innere Ausstattung wurde dem Gan- 
zen harmonisch angepaßt und selbst die 
Umschalteschränke in entsprechenden ein- 
fachen modernen Formen ausgeführt. Alle 
Deckenkonstruktionen und das Dach über 
dem ÖOrtsumschaltesaal sind in Eisen her- 
gestellt. Für die Decken, welche im ganzen 
Gebäude für 500 kg Nutzlast auf das qm 
berechnet sind, wurden Dresselsteine ver- 
wendet. Alle Räume werden durch Nieder- 
druck-Dampfheizung erwärmt, außerdem ist 
für die Umschalteräume, Garderoben, sowie 
die Betriebsräume der Post Warmluft- be- 
ziehungsweise Frischluft - Zuführung vor- 
gesehen. Zur Verminderung des Eintrittes 
feuchter Luft zu dem im Kellergeschoß be- 
findlichen Raum für den Hauptverteiler 
werden die beiden an der Karolinen- und 
Adlerstraßeeinmündenden Hauptzuführungs- 
kanäle für die Fernsprechkabel im Gebäude 
durch eigene Ventilationsanlagen entlüftet. 
Der Orts-Umschaltesaal wird durch 12 in 
zweiReihen angeordnete Beleuchtungskörper 
mit je 9 Osmium-Lampen, welche in Grup- 
pen zu 3 aus- und eingeschaltet werden 
können, mittels Wechselstrom vom städti- 
schen Elektrizitätswerk beleuchtet. Für die 
Fernleitungsstelle sind Beleuchtungskörper 
mit je 3 Osmium-Lampen, für die übrigen 
Nebenräume und Bureaus gewöhnliche Glüh- 
lampen und für den Betriebsraum der Post 
Bogenlampen vorgesehen. Durch die Ver- 
wendung von Osmium-Lampen statt Bogen- 
lampen im Umschaltesaal kann während 
des Nachtdienstes bedeutend an Beleuch- 
tungskosten gespart werden und gleich- 
zeitig ist das lästige Summen, welches 
Wechselstrom -Bogenlampen verursachen, 
vermieden. Je ein besonderer, hydraulischer 
Aufzug mit elektrischer Steuerung dient 
zur Beförderung des Personals beziehungs- 
weise von Lasten nach den einzelnen 
Stockwerken. 

In Fürth wurde für die neue Um- 
schaltestelle lediglich ein Seitenbau zu dem 
vorhandenen Poustgebäude errichtet. 

Die beiden Umschalte-Einrichtun- 
gen in Nürnberg und Fürth sind nach 
der Zentral-Batterie-Anordnung mit selbst- 
tätigem Anruf, doppelten, selbsttätigen 
Schlußzeichen und Glühlampen -Signalisie- 
rung mit einer gemeinsamen Fernleitungs- 
stelle in Nürnberg von Siemens & Balske 
A.-G. in Berlin ausgeführt und durch ein 
besonders leistungsfähiges Verbindungs- 
system sowohl untereinander als mit der 
Fernleitungsstelle verbunden. 

Im nachstehenden soll lediglich 
die Einrichtung in Nürnberg sowie 
das Verbindungssystem mit Fürth 
und der Fernleitungsstelle eingehend 
beschrieben und nur in besonderen 
Fällen auf die Einrichtung in Fürth 
hingewiesen werden. 

Die Einrichtung in Nürnberg besteht 
aus: 

einem Hauptverteiler, 
der Umschalte-Einrichtung für den 

Orts- und Verbindungsverkehr 

der Umschalte-Einrichtung für den 

Fernverkehr (welche für Nürnberg 

und Fürth gemeinsam ist) und 

der Stromlieferungs-Anlage. 


Der Hauptverteiler. 


Die Ausdehnung der unterirdischen Zu- 
führung der durchweg als Doppelleitungen 


146 


hergestöllten Teilnehmer-Anschlußleitungen 
gab Veranlassung, den Hauptverteiler in 
einem trockenen Raume des Kellerge- 
schosses unterzubringen. Die einmünden- 
den Fernsprech-Hauptkabel werden unter 
Verwendung von ausgegossenen eisernen 
Überführungsmuffen (Kabelendverschlüssen) 
durch 56-adrige Dicköl-Kabel mit Bleimantel- 
umhüllung zu den vertikalenLeitungsstreifen 
des Hauptverteilers überführt. Das von 
Deisenhofer in München aus Winkel- 
und Flacheisen hergestellte Verteilungs- 
gestell ermöglicht auch die Unterbringung 
der Feinsicherungen, und zwar bei mög- 
lichst geringen Abmessungen des Verteilers. 
Die Deisenhofersche Feinsicherung be- 
steht aus einer Heizspule und einer in 
der Achsenrichtung derselben gelegenen 


Spiralfeder, welche gegebenenfalls die 
Trennung der Leitung bewirkt. Den 
Zuführungs- (Dicköl-) Kabeln mit 56 


Doppeladern entsprechend sind die senk- 
rechten Leisten, welche die Außen- 
leitungen aufnehmen, mit 2 Reihen zu 
je 28><2 Feinsicherungen versehen. Die 
Befestigung der Feinsicherungen auf den 
Verteilerstreifen erfolgt durch Aufstecken 
auf je 2 Metallstifte, welche gleichzeitig 
die Zuleitung zu der Heizspule bilden, so 
daß an den senkrechten Streifen durch 
Abnahme der Feinsicherungen eine be- 
queme Trenn- und Untersuchungsstelle 
gegeben ist. Die wagrechten Verteiler- 
streifen, welche je 202 Innenleitungen 
aufnehmen, sind mit den senkrechten Strei- 
fen durch doppeladrige, flammensichere Ver- 
teilerdrähte mit Gummi-Isolation verbunden, 
durch deren Umlegen eine rasche anderung 
in diesen Verbindungen (bei einem Woh- 


nungswechsel der Teilnehmer usw.) ohne: 


Rufnummer-Anderungbewerkstelligt werden 
kann. Die Zuführungsleitungen, sowie die 
Verteilerdrähte sind mit den Lötspitzen der 
Verteilerstreifen fest verlötet. Von den 
wagerechten Verteilerstreifen führen 21- 
doppeladrige Seiden - Baumwollkabel mit 
Bleimantel-Umpressung durch einen beson- 
ders geräumigen und in allen Stockwerken 
leicht zugänglichen feuersicheren Kanal 
vom Kellergeschoß zu den Vielfachschrän- 
ken (Kabelkasten) der Orts-Umschaltestelle 
im dritten Obergeschoß. 


Die. Orts-Umschaltestelle. 


Im Umschaltesaal in Nürnberg wurden 
die Verbindungs- und Teilnehmer-Vielfaeh- 
schränke in der Mitte des Saales in zwei 
mit ihrer Rückseite gegen einander ge- 
kehrten Längsreihen und zwischen’ diesen 
dieRelais-Gestelle so aufgestellt, daßzwischen 
den Relais-Gestellen und den Umschalte- 
schränken noch je ein 80 cm breiter Gang 
vorhanden ist. Durch diese Aufstellung der 
Schränke werden einerseits die Lichtver- 
hältnisse des Saales besser ausgenutzt und 
andererseits wurde gegenüber der sonst 


üblichen Aufstellung der Umschalter längs. 


der Außenwände des Saales und der dann 
dadurch bedingten Unterbringung der 
Relais-Gestelle im Stockwerk unterhalb des 
Umschalteraumes wesentlich an Kabelkosten 
gespart. Um die gleichzeitig vereinfachte 
Unterhaltung der Umschalte -Einrichtung 
und der Relais noch weiter zu erleichtern, 
ist die Reihe der Relais-Gestelle in der 
Mitte unterbrochen, so daß hier die zu beiden 
Seiten der Relais-Gestelle hinter den Um- 
schalteschränken führenden Gänge in Ver- 
bindung stehen. en 

In Fürth, wo nur eine Schrankreihe er- 
forderlich ist, sind die Relais-Gestelle eben- 
falls unmittelbar hinter den Schränken, und 
zwar an der- hinteren Längswand des Um- 


schalteraumes aufgestellt. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


A. Die Teilnehmerschränke, 
(Arbeitsplatz T bis 48.) 


Die Teilnehmerschränke in Nürnberg 
(Abb. 9), welche 20 000 Vielfachklinken 
aufzunehmen vermögen, wurden vorerst 
mit 8000 Vielfachklinken VK (Parallel- 
klinken) ausgerüstet. Jeder Umschalte- 
schrank ist 1,83 m lang und besitzt 3 Ar- 
beitsplätze, über welche sich das Feld 
der Vielfachklinken in 10 Abteilungen 
verteilt. 

Unterhalb der Vielfachklinken be- 
finden sich an den einzelnen Arbeitsplätzen 


190%. Hoeft 7. 


—— 


14. Februar 1907, 


m 


An beiden Seiten des Feldes für 
die Abfrageklinken und Anrufsignale der 
einzelnen Arbeitsplätze befinden sich in 
3 Hartgummistreifen zu 5 Klinken noch je 
15 Klinken V K F für die Hälfte der Ver. 
bindungsleitungen nach Fürth, sowie 
eine Ruf- und Sprechtaste N SpF mit 
roter Signallampe N Si L für den Nacht- 
verkehr nach Fürth, eine Klinke N MK 
mit roter Signallampe L in Vielfachschal- 
tung für eine Nachtmelde-Leitung nach 
dem Arbeitsplatz 1 für den Nacht-Fernver- 
kehr und außerdem abwechslungsweis 
noch an jedem zweiten Arbeitsplatz eine 


(3 a I 
= Til ee 
AkK, lo 
2 Zbilnehmer -Pielachleitung TTE 
j J- lz | 
A | Z} Hia a7 g a A 


Teilnehmerschränke (Arbeitsplatz 7 bis 48.) 
Abb. 9. 


"150 beziehungsweise 300 Abfrageklinken 


AK und Anruflampen AL für Bausch- be- 
ziehungsweise Grundgebühr-Teilnehmeran- 
schlüsse, und zwar ist stets die Abfrageklinke 
oberhalb der zugehörigen Anruflampe ange- 
bracht. In der Mitte jedes Arbeitsplatzes 
sind unterhalb der Abfrageklinken und 
Anruflampen noch je eine weiße Platz- 
lampe PL und eine rote Ruf-Kontroll- 
lampe R K L vorgesehen. Mit der Platz- 
Jampe leuchtet am Aufsichtstisch stets gleich- 


zeitig die Kontrollampe AL. 


Klinke A K4 mit weißer Signallampe L ° 
für eine besondere Anmeldeleitung zu 
den Anmeldetischen der Fernleitungsstellt 
bezw. eine Klinke Ak K 5 mit grüner Lamp? 
Si Lö für eine Leitung zum Auskunfts 
tisch. NN 
Auf den wagerechten TasterbT! 

tern der Vielfach-Umschalteschränke el 
für jeden Arbeitsplatz vom Klinken 
gegen die Beamtin der Reihenfolge _ 
angebracht: 18 schwarze Abfragestöhl 
AS, 18 rote Verbindungsstöpsel 


——— d 


fol 


Jill 


14. Februar 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 7. 


nn m MMMM” 


18 grüne Schlußlampen SL, 18 verei- 
nigte Ruf- und Sprechumschalter Sp U, 
ferner auf der rechten Seite noch 3 Schal- 
ter Sp F mit roten Signallampen Si L 
für die Sprechleitungen (order wires) 
nach dem Verbindungsschrank in Fürth 
und 1 Mithörschalter M 5. 

Um eine möglichst gleichmäßige Be- 
lastung der einzelnen Arbeitsplätze herbei- 
führen zu können, sind rückwärts im un- 
teren Teil der Umschalteschränke noch die 
Zwischenverteiler untergebracht. Da 
die Zwischenverteiler gleichzeitig eine Be- 
grenzung für die Leitungen zum Anruf- 
zeichen und zu den Vielfachklinken bilden, 
leisten dieselben auch zur Eingrenzung von 
etwa auftretenden Fehlern ganz besondere 
Dienste. Die Lötstifte der Zwischenver- 
teiler sind auf winkelförmig gestellten 
Holzleisten angeordnet, wodurch eine große 
Zugänglichkeit und Übersichtlichkeit nicht 
nur des Verteilers, sondern auch der da- 
hinterliegenden Apparatenteile erreicht wird. 

Die rückwärtige Hälfte des oberen 
Teiles der Umschalteschränke dient für die 
Kabelführung, und zwar werden in einer 
Lage die Kabel für zwei übereinander- 
liegende Reihen von Klinkenstreifen ver- 
legt, so daß runde Kabel zur Verwendung 
kommen können. Jede Kabellage erhält 
auf die Länge jedes Schrankes zweimal eine 
Unterstützung durch Flacheisen-Schienen. 

Jede Telephonistin besitzt ihre be- 
sondere Sprechausrüstung, bestehend aus 
Brustmikrophon mit auswechselbarer Mikro- 
phonkapsel und Kopftelephon, welche mit- 
tels Schnur und Stecker an die links von 
jedem Arbeitsplatz unterhalb des Taster- 
brettes befindliche Klinke angeschlossen 
wird. Die Mikrophone sind Kohlenkörner- 
Mikrophone mit Kohlenmembran und Filz- 
kammer. Die Brustbänder für die Sprech- 
ausrüstungen besitzen Lederschilder und 
Gummihalsbänder. 


B. Der Orts-Verbindungsschrank. 
(Arbeitsplatz 4 bis 6.) 


An dem Orts - Verbindungsschrank 
(Abb. 10) für die von Fürth ankommen- 
den Verbindungen sind 3 Arbeitsplätze 


er 


OR 


Ortsverbindungsschrank (Arbeitsplatz 4 bis 6). 
Abb. 10. 


vorgesehen. Das Vielfach-Klinkenfeld 
hat dieselbe Einteilung wie bei den Teil- 
nehmerschränken und besitzt auch die- 
selbe Aufnahmefähigkeit von 20000 Viel- 


fachklinken. Für den ersten Ausbau war- 
den ebenfalls nur 8000 Vielfachklinken, 
und zwar Doppelunterbrechungs- 
Klinken UK eingelegt. Unterhalb der 
Vielfachklinken ist wiederum die rote 
Ruf-Kontrollampe RKL und eine weiße 
Platzlampe P L, welch letztere ebenfalls 
mit einer Kontrollampe K L am Aufsichts- 
tisch gleichzeitig aufleuchtet, angebracht. 
Auf dem Tasterbrett befinden sich für 
jeden Arbeitsplatz 30 Einzelstöpsel V S, 
welche mit 30 Verbindungsleitungen V L F 
von Fürth unmittelbar in Verbindung ste- 
hen und mit Schlußzeichen Si L ausgerüstet 
sind. In Fürth endigen die Verbindungs- 
leitungen an Klinken. Den 30 Stöpseln 
entsprechend sind außerdem 30 Ruf- und 
Sprechumschalter U angeordnet. Die Sprech- 
ausrüstung der Beamtin wird in gleicher 
Weise wie bei den Teilnehmerschränken 
durch eine besondere Klinke angeschaltet 
und ist dann mit der Sprechleitung von 
Fürth Sp L F, welche an den Fürther Teil- 
nehmerschränken in Vielfachschaltung durch 
sämtliche Arbeitsplätze an besonderen mit 
Besetzt-Lampen verbundenen Tastern en- 
digt, unmittelbar in Verbindung. Außerdem 
sind noch 10 Summerklinken S K vorge- 
sehen, welche bei besetzten Teilnehmer- 
leitungen zur Verwendung gelangen. 


C. Der Fern-Verbindungsschrank. 
(Arbeitsplatz 2 und 3.) 


Das Vielfach-Klinkenfeld des Fern-Ver- 
bindungsschrankes (Abb. 11 und 12) ent- 
hält ebenfalls als Teilnehmer-Vielfachklin- 
ken Doppelunterbrechungs - Klinken 
UK und entspricht genau jenem am Orts- 
Verbindungsschrank. 


Z 


Fernverbindungsschrank (Arbeitsplatz 2 und 3). 
Abb. 11. 


Von den 3 Arbeitsplätzen sind der | 


zweite und dritte (Abb. 11) für den Ver- 
bindungsverkehr zwischen der Fernleitungs- 
stelle und den Ortsteilnehmern während 
des Tagesbetriebes, der erste Arbeitsplatz 
(Abb. 12) dagegen für den Gesamt-Nacht- 
Fernverkehr bestimmt. 

Die Arbeitsplätze für den Fern- 
verbindungsverkehr (Abb. 11) enthalten 
unterhalb der Teilnehmer-Vielfach-Klinken- 
streifen wieder je eine Platz- und eine 
Ruf-Kontrollampe P L beziehungsweise 
RKL. | 


Das Tasterbrett dieser Arbeitsplätze 
ist mit 40 Verbindungssteckern Vs 
(Schnüre mit Einzelsteckern) ausge- 
rüstet, welche durch Verbindungsleitungen 
VI und unter Anwendung von Schluß- 
lampen SiL mit den Verbindungsklinken 
an den Arbeitsplätzen der Fernleitungs- 
schränke in Zusammenhang stehen. Für 
jede solche Verbindungsschnur ist noch 
ein Ruf- und Sprech-Umschalter U, 
sowie ein Übertrager Tr angebracht. 
Außerdem ist an jedem Arbeitsplatz ein 
besonderer Meldestöpsel MS vorge- 
sehen, welcher der Beamtin ermöglicht, 
bei einem bestehenden Ortsgespräch die 
verbundenen Teilnehmer davon zu ver- 
ständigen, daß der eine von auswärts ge- 
rufen ist und daher die Ortsverbindung 
getrennt werden muß. 

Jede Sprechausrüstung der beiden 
Fernverbindungs- Arbeitsplätze steht mit 
einer in Vielfachschaltung über sämtliche 
Arbeitsplätze der Fernleitungs-Schränke ge- 
führten Sprech- (Befehls-) Leitung (order 
wire) Sp L so in Verbindung, daß jede 
Fernleitungs-Beamtin durch Umlegen der 
zugehörigen Sprechtaste ohne weiteres mit 
einer freien Beamtin am Fern-Verbindungs- 
schrank verkehren kann. Es befinden sich 
daher an den Arbeitsplätzen der Fern- 
leitungs-Schränke für diese Sprechleitungen 
neben den Sprechtastern noch Besetztan- 
zeige-Lampen. 

Am Arbeitsplatz für den Nacht- 
Fernverkehr (Abb. 12) werden sämtliche 
Fernverbindungen während der Nacht- 
Dienststunden ausgeführt, so daß die Fern- 
leitungsstelle selbst während dieser Zeit 
vollständig geschlossen werden kann. Zu 
diesem Zwecke kann jede Fernleitung in 
den Fernleitungs - Schränken 
durch Umlegen eines beson- 
ders hierfür vorgesehenen 
Schalters auf den Arbeits- 
platz für den Nacht-Fernver- 
kehr geschaltet werden. 


- Am Arbeitsplatz für den 
Nacht - Fernverkehr sind 
unterhalb der Teilnehmer- 
Vielfachklinken U K vorerst 
30 Anruflampen NFAL 
und Abfrageklinken 

.NFAXK für Fernleitun- 
gen, 2 Verbindungsklinken 
NFKF mit weißen Signal- 
lampen Si F für den Nacht- 
Fernverkehr nach Fürth, 
ferner noch eine Platz- 
und eine Ruf- Kontrol- 
lampe PL beziehungsweise 
R KL in gleicher Schaltung 
wie bei den Teilnehmerschrän- 
ken und am Ansatzschrank je 
eine Signallampe A L für die 
Nachtmelde - Leitungen 

. von den Teilnehmerschrän- 
ken in Nürnberg und in Fürth 
(die zugehörigen Schalter 
NMN und NMF befinden 

- sich entsprechend auf dem 
Tasterbrett des Ansatzschran- 
kes) angebracht. 


vorYenr 
S, 


Das Tasterbrett ist ausgerüstet mit 
18 Stöpselpaaren Á S—V S, 18 Schluß- 
18 Überwachungslampen SL beziehungs- 
weise UL, 18 vereinigten Ruf- und Sprech- 
umschaltern Sp U, 18 Übertragerschaltern 
Tr U, 1 Mithörschalter M S, 1 vereinigten 
Ruf- und Sprechumschalter N Sp F für ab- 
gehende Nacht- Fernverbindungen nach 
Fürth,am Ansatzschrank mit je einem Sprech- 
umschalter für die beiden Nachtmelde- 
leitungen von den Teilnehmerschränken in 
Nürnberg und in Fürth (NMN beziehungs- 
weise N M F) sowie einem Kalkulagraphen. 


148 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 7. 14. Februar 1907 
A nn 
des Nachtdienstes am Aufsichtstisch sofort Um das Abschmelzen der Hauptsiche. 
D. Der Aufsichtstisch. festgestellt werden, an welchem Arbeits- | rungen anzuzeigen, ist an die Klemmen ie 
Der Aufsichtstisch, welcher mit Fächern | platz ein Anruf erfolgt ist. ee Nes noppelleitung 
x _ SChaltetem Unter. 
zum Aufbewahren von Dienstbehelfen aus E. Die Alarmvorrichtung für die brechnngskontakt in Brücke gelegt Ale 
gestattet ist und dem Aufsichtsbeamten ; I gelegt. Sobald 
gleichzeitig als Schreibtisch dient, besitzt Abschmelzsicherungen. die Sicherung durchbrennt, fließt Strom über 
in einem Klinkenfelde 50 Klinken mit Um das Abschmelzen einer Sicherung | den Unterbrechungskontakt und die Klappe 
50 weißen und 50 grünen Kontrollampen. | sofort anzuzeigen und deren Aufsuchen | nach dem betreffenden Stromkreis. Durch 
Die weißen Kontrollampen, welche mit | möglichst zu erleichtern, ist eine besondere | den Ankeranzug wird die Fallklappe frej. 
den Platzlampen der Umschalte-Arbeits- | Alarmvorrichtung im Umschaltesaal ange- | gegeben, welche beim Abfallen den Unter. 
plätze in Parallelschaltung liegen und daher | bracht. Dieselbe besteht aus einem Klappen- | brechungskontakt öffnet und so den Strom- 
mit denselben gleichzeitig aufleuchten, ge- | schrank mit Weckervorrichtung, und kreis nach dem Amte vollständig unter- 
statten dem Aufsichtsbeamten, die Be- | zwar ist l bricht und gleichzeitig von der Batterie 
dienung an den einzelnen Arbeitsplätzen für etwa 10 Signalrelais (3. Leitungen) der einen Stromweg über die gemeinsame Alarn- 
zu überwachen, die grünen Kontroll- Verbindungsleitungen, einrichtung (Wecker) des Klappenschranke 
lampen sind mit den Mithör-Schlüsseln der für die Anrufrelais der ne schließt. 
u Zn ee S Sl A F. Betriebsweise für den Ortsverkehr und 
Teù x schränke für den Arbeitsplatz, für den Verbindungsverkehr mit Fürth, 
Swrchstelle für die Anruflampen an den Anmelde- Die Betriebsweise für den Ortsverkehr 
f tischen, und den Verbindungsverkehr zwischen 
; WW 
-2M7 002 
2 Zeinelrmer- Eh apan SUUUIG ZZ, APERAS s z = 1,02 ern Eu Bar uhr 
a a a 0y = ji 7 
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(An den Teinehmer -Schränken 
in Niirnberg) 
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C PENIN asia 0) Zr. 
| | E Sn - nen 
| AKL d | 77 
EEIT, O OEA HS E 
Arbeitsplatz 1 für den Nachtfernverkehr. 
Abb. 12. 


lassen ersehen, wenn eine Beamtin sich in 
eine bestehende Verbindung eingeschaltet 
hat, um mitzuhören. Durch Stecken eines 
der beiden auf dem Tisch angebrachten 
und mit Ruf- und Sprechschlüssel 
ausgerüsteten Einzelstöpsels in eine 
der mit den einzelnen Arbeitsplätzen in 
Verbindung stehenden Klinken kann der 
Aufsichtsbeamte unbemerkt die Gespräche 
der Beamtinnen kontrollieren. 20 weitere 
Klinken mit Glühlampen-Anrufsignalen 
dienen für unmittelbare dienstliche 


Anschlüsse. 

Im Stromkreis der Kontrollampen be- 
findet sich noch ein Relais für den Nacht- 
wecker, welches bei Tag ausgeschaltet 
werden Kann. Durch das Ertönen des 
Nachtweckers und das gleichzeitige Auf- 
leuchten der Kontrollampe kann während 


für die Anruflampen an den Fernleitungs- 
Schränken für den Arbeitsplatz, 

für die Kontrollrelais und Kontrollampen 
an den Fernleitungsschränken für etwa 
10 Arbeitsplätze gemeinsam und endlich 

für die Sicherungen der Alarmvorrich- 


tung selbst je ein Klappenrelais vor- 
gesehen. 


Die für die Sicherungen verwendeten 
Patronen sind die bekannten Abschmelz- 
patronen, bei welchen durch die Erwärmung 
eines dünnen Drahtes bei Überlastung ein 
leicht schmelzbares Lötmetall flüssig wird, 
worauf der Stift durch die Vorspannung 
der einen Feder aus der Patrone heraus- 
gerissen und so der Stromkreis unter- 
brochen wird. Diese Feder legt sich gegen 
eine Schiene, welche mit der Signalleitung 
zum Klappenschrank verbunden ist. 


Nürnberg und Fürth sei durch nachstehende 
kurze Stromlaufbeschreibungen erläutert: 
I. Ortsverkehr: 


7 
Die Teilnehmerapparate (Abb. 
bestehen aus einem Gehäuse aus polierte 


Nußbaumholz mit Schreibpultchen, einem ' 


Kohlenkörner-Mikrophon M, einem Fern; 


hörer T, einem Wechselstromwecker " E 
Induktionsspult 


welcher gleichzeitig als 


9 Mf und 
dient, einem Kondensator C von ? Mf un 


einem selbsttätigen Hakenumschalter H. Die | 


Mikrophonkapsel ist von dem drehbaren Mi 
krophongehäuse isoliert und der Mikrop n 
arm auf- und abwärts verstellbar. 
Wechselstromwecker, dessen Kern D 
höhung der Selbstinduktion und möglic 2 
Vermeidung von Wirbelströmen aus en 
teitem Eisen hergestellt ist, @n 


N 


same 


ir” 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 7. 


14. Februar 1907. RE ERERENBON ARE 
a nn — — — — —_ __—__ 


2 Wicklungen, eine von 6 Ohm und eine 
von 50 Ohm. 

Die Teilnehmerleitungen a b führen 
bei der Umschaltestelle vom Hauptverteiler 
HV zunächst über die in den Vermitt- 
lungsschränken für den Fernverkehr und den 
Verbindungsverkehr von Fürth liegenden 
Doppelunterbrechungsklinken U K unddie in 
den Umschalteschränken für den Ortsverkehr 
liegenden Parallelklinken V X. Jede Teil- 
nehmerleitungistinderin Abb.9angedeuteten 
Weise an den in dem betreffenden Um- 
schalteschrank untergebrachten Zwischen- 
verteiler Z V angeschlossen. Von dem 
Zwischenverteiler wird die Teilnchmer- 
leitung nach der Abfrageklinke AA und 
dem Anrufrelais A R so abgezweigt, daß 
die a-Leitung über die vordere (800 Ohm) 
und die d-Leitung über die rückwärtige 
(150 Ohm) Wicklung führt. 


Teilnehmer 1 wünscht eine Ver- 
bindung mit der Sprechstelle 2. 


a) Teilnehmer 1 ruft die Umschalte- 
stelle (Abb. 9 und 12). 

Der Teilnehmer 1 hängt den Fern- 
hörer T aus dem beweglichen Haken H 
seines Apparates und schließt dadurch den 
Strom der Zentralbatterie Z B über die 
800 Ohm-Wicklung des Anrufrelais. 

Der Anker des Anrufrelais AR wird 
nach der Seite der stärkeren Wicklung 
(800 Ohm) mit großer Kraft (300 gr) hin- 
gezogen und infolge der eigenartigen Pol- 
ausbildung von der anderen Seite (150 Ohm) 
noch abgestoßen und dadurch der Strom- 
kreis für die Anruflampe AZ und das 
Kontrollrelaäis K R geschlossen. Die An- 
ruflampe leuchtet auf und das Kontrollrelais 
schließt den Stromkreis über die Platz- 
lampe PL und die Kontrollampe XL am 
Aufsichtstischh so daß auch diese beiden 
Lampen gleichzeitig mit der Anruflampe 
zum Aufleuchten gebracht werden. 


b) Die Beamtin fragt ab: 


Die Beamtin nimmt einen freien Ab- 
fragestecker A S und setzt ihn in die un- 
mittelbar oberhalb der leuchtenden Anruf- 
lanpe AZ befindliche und zu dieser ge- 
hörigen Abfrageklinke A K, wodurch das 
Anrufrelais AR in die Ruhelage zurück- 
geführt wird und die Anruflampe erlischt. 
Gleichzeitig wird der Stromkreis des Kon- 
trollrelais unterbrochen, infolgedessen er- 
lischt auch die Platzlampe, sowie die Kon- 
trollampe am Aufsichtstisch. 

Durch das Abheben des Abfragesteckers 
AS wird der Kontakt des Umschalters U 
geschlossen; ferner wird der Sprechum- 
schalter Sp U durch die Beamtin zum Ab- 
fragen und Prüfen in Sprechstellung um- 
gelegt. 

Der Anker des Schlußrelais SR wird 
durch den Speisestrom (24 — 10 V) ange- 
zogen, SL bleibt dunkel, die Überwachungs- 
lampe UL dagegen leuchtet auf. 


©) Die Beamtin prüft die gewünschte 
Leitung 2 auf Besetztsein: 


Eine Teilnehmerleitung erscheint besetzt 
nach Einführen eines Verbindungstöpsels VS 
In eine Parallelklinke V K oder eines Ab- 
fragestöpsels «| Sin eine Abfrageklinke A K 
durch den über den Stöpselkörper ein- 
geführten Strom (10V), sowie durch Ab- 
stecken einer Doppelunterbrechungs-Klinke 
Infolge Verbindung der ZB (10 V) mittels 
des dritten für sich isolierten Teiles der 
Verbindungsstöpsel V S an den Ver- 
bindungsarbeitsplätzen über die Batterie- 
feder f (Abb. 10) und die Hülsen der Vor- 
schalteklinken UK mit der b-Leitung an 
den Teilnehmerschränken, beziehungsweise 
“Leitung an den Verbindungsschränken. 

Die Beamtin, welche den Sprechum- 
schalter Sp U noch in Abfragestellung hat, 


berührt mit der Spitze des zugehörigen 
Verbindungsstöpsels VS die Hülse der Viel- 
fachklinke V K des gewünschten Teil- 
nehmer-Anschlusses 2. Etwaige geringe 
Geräusche infolge Nebenschließungen in 
den Anschlußleitungen beim Prüfen freier 
Leitungen werden durch die hinter der 
Prüfspule des Kopfhörers ÆT einge- 
schaltete offene Polarisationszelle SZ und 
die Drosselspule P D unwirksam gemacht. 
Die Zelle läßt nur Spannungen von über 
2 V auf den Kopfhörer wirken; da die 
Zelle sich aber immerhin erst durch einen 
kleinen Strom formieren muß, der an und 
für sich nur bei schärfstem Hören wahr- 
nehmbar wäre, so ist noch die Kleine 
Drosselspule PD vorgeschaltet, welche 
diesen niederen Ladestrom sofort zum Ver- 
schwinden bringt. 

Ist die Leitung besetzt, so vernimmt 
die Beamtin in ihrem Kopfhörer das ge- 
wöhnliche Prüfgeräusch und meldet dem 
rufenden Teilnehmer, daß die Leitung be- 
reits anderweitig belegt ist. 

d) Die Beamtin ruft den gewünschten 
Teilnehmer 2. 


Wird dagegen die gewünschte Teil- 
nehmerleitung 2 für frei befunden, so wird 
der Verbindungsstöpsel VS in die be- 
treffende Vielfachklinke V X eingeführt und 
der Teilnehmer 2 durch Umlegen des 
Sprechumschalters Sp U in die Rufstellung 
aufgerufen. 

Der Wechselstrom-Wecker WW bei 
der Sprechstelle 2 wird betätigt und das 
Rufstrom-Kontrollrelais R K R schließt den 
Strom über die rote Rufstrom-Kontroll- 
lampe RKL. 

Der über die 800 Ohm-Wicklung des 
Anrufrelais AR des zweiten Teilnehmers 
sich verzweigende geringe Rufstrom bleibt 
unwirksam, weil gleichzeitig ein Strom der 
Z B über die 150 Ohm-Wicklung des An- 
rufrelais fließt und den Anker dieses Relais 
mit großer Kraft so festhält, daß der Kon- 
takt 7 unterbrochen bleibt. Der für den 
Weckstrom infolge dieser Verzweigung auf- 
tretende Stromverlust ist wegen des hohen 
Widerstandes und der hohen Drosselwir- 
kung des Relais nicht von Belang. 


e) Die beiden Teilnehmer 1 und 2 sprechen: 


Der Umschalter Sp U geht nach er- 
folgtem Rufen selbsttätig in die Durch- 
sprechstellung zurück. 

Sobald der gerufene Teilnehmer 2 
seinen Fernhörer vom beweglichen Haken 
abnimmt, erhält er aus der Zentralbatterie 
Strom. 

UR zieht den Anker an und die Über- 
wachungslampe UL erlischt. 


f) Die Beamtin hört mit: 


Im allgemeinen ist ein Mithören von- 
seiten der Beamtin nicht erforderlich, da 
sie den Verlauf der Verbindung an der 
Überwachungs- und Schlußlampe beob- 
achten kann. Für den Fall, daß sich aber 
doch aus irgend einem Grunde die Not- 
wendigkeit ergeben sollte, am Umschalte- 
schrank mitzuhören, ist zuerst der für jeden 
Arbeitsplatz gemeinsame Mithörschalter MS 
umzulegen und nachher der zu dem be- 
treffenden Stöpselpaare gehörige Sprech- 
umschalter Sp U in Abfragestellung zu 
bringen. 

Beim Umlegen von MS wird gleich- 
zeitig durch Kontakt 21 ein Stromkreis über 
die am Aufsichtstisch für jeden Arbeitsplatz 
besonders vorgesehene grüne Mithör-Kon- 
trollampe geschlossen, so daß durch diese 
Anordnung die Möglichkeit gegeben wird, 
am Aufsichtstisch jederzeit zu beobachten, 
ob und wie lange eine Beamtin mithört. 

Ein Zwischenschalten des gesamten 
Sprechapparates der Beamtin in eine be- 
stehende Verbindung ist ausgeschlossen, 


da beim Umlegen des Sprechumschalters 
Sp U ohne vorheriges Umlegen des Mithör- 
Schalters M S der gerufene Teilnehmer ab- 
getrennt wird. 

g) Durch das Anhängen des Fernhörers 
T bei den Sprechstellen nach Beendigung 
des Gespräches wird der Stromkreis der 
Zentralbatterie durch die bei den Sprech- 
stellen befindlichen Kondensatoren C wieder 
verriegelt, die beiden Relais S R und U R 
werden stromlos, ihre Anker fallen ab und 
die Schlußlampen SL und UL leuchten 
solange auf, bis die Beamtin den Abfrage- 
stecker wieder in die Ruhelage gebracht 
und dadurch den Kontakt des Stöpselum- 
schalters U wieder unterbrochen hat. Durch 
das Einhängen des Fernhörers bei nur 
einer Sprechstelle leuchtet auch nur die 
zugehörige Lampe SL oder UL auf und 
es ist erst das Aufleuchten beider Lampen 
als Zeichen zur Trennung“der Verbindung 
aufzufassen. 


Durch Auf- und Abbewegen des selbst- 
tätigen Telephonhakens wird auch die be- 
treffende Schlußlampe abwechselnd auf- 
leuchten und erlöschen, und es kann ein 
solches Flackersignal dazu dienen, die 
Beamtin zu veranlassen, sich (mittels des 
Abfragesteckers) einzuschalten, um etwaige 
Wünsche des betreffenden Teilnehmers ent- 
gegenzunehmen. 


Il. Verbindungsverkehr mit Fürth. 


Für den Verbindungsverkehr zwischen 
Nürnberg und Fürth (Abb. 9 und 10) sind 
während der verkehrsstarken Tagesstunden 
besondere Sprechleitungen (Befehlsleitun- 
gen, order wires), während des Nacht- 
dienstes dagegen Weckersignale in Be- 
nutzung. Nachdem die Einrichtungen für 
den Verbindungsverkehr bei den Umschalte- 
stellen in Nürnberg und Fürth die gleichen 
sind und sich daher der Verkehr nach beiden 
Richtungen in derselben Weise abwickelt, 
sei hier nur der Verkehr von Nürn- 
berg nach Fürth näher beschrieben und 
zu diesem Zwecke für die Stromläufe in 
Fürth gleichzeitig die Schaltung Abb. 10 
zugrunde gelegt. 


Tagesverkehr. 


Ein Teilnehmer in Nürnberg wünscht 
eine Verbindung mit einem Teil- 
nehmer in Fürth. 


a) Der Teilnehmer in Nürnberg ruft, wie 
unter Ia) angegeben, die Umschalte- 
stelle Nürnberg. 

b) Die Beamtin fragt ab wie unter Ib. 


c) Die Beamtin in Nürnberg (Abb. 9) 
teilt derjenigen in Fürth die ge- 
wünschte Rufnummer (z. B. 657) mit. 


Nachdem sie vom Teilnehmer den 
Wunsch nach einer Verbindung mit Fürth 
entgegengenommen hat, schaltet sie ihren 
Sprechapparat wieder ab, indem sie ihren 
Sprechumschalter Sp U in die Durchsprech- 
stellung bringt und drückt nun eine freie 
Sprechtaste Sp F, um dadurch ihren Ab- 
frageapparat über die Sprechleitung Sp L F 
direkt mit dem Sprechapparat einer freien 
Beamtin am Verbindungsschrank in Fürth 
(Abb. 10) zu verbinden. 


An jedem Arbeitsplatz der Ortsschränke 
sind 3 solche Sprechschalter Sp F vorge- 
sehen, welche über sämtliche Teilnehmer- 
schränke in Parallelschaltung liegen und 
mit roten Signallampen Si L so ausgerüstet 
sind, daß die entsprechenden Signallampen 
an sämtlichen Arbeitsplätzen aufleuchten, 
sobald an einem Arbeitsplatz die zugehörige 
Sprechtaste Sp F gedrückt wird. Hierdurch 
ist ein Prüfen der Sprechleitungen auf Be- 
setztsein_ überflüssig gemacht und die Mög- 


p 
180 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. 


lichkeit gegeben, in Nürnberg ohne weiteres 
eine freie Verbindungs-Beamtin in Fürth 
auszuwählen. 

d) Nachdem die Beamtin in Fürth die 
gewünschte Teilnehmer-Leitung auf Besetzt- 
sein geprüft und als nicht besetzt befunden 
hat, gibt sie der Beamtin in Nürnberg die 
Nummer der freien Verbindungsleitung, auf 
welcher die Verbindung hergestellt werden 
soll (z.B. 12), sowie zur Kontrolle auch die 
gewünschte Rufnummer kurz an (z. B. 657 
auf 12), steckt den Stecker der Verbindungs- 
leitung V S in die Vielfachklinke UK der 
betreffenden Teilnehmer - Anschlußleitung 
(657) und legt den Schalter U in Ruf- 
stellung. 

Die Ruf-Kontrollampe Æ KL leuchtet 
hierbei auf. 

e) Die Beamtin in Fürth bringt alsdann 
U in die Durchsprechstellung, wodurch 
Kontakt 1 am Schalter U geschlossen wird 
und die Signallampe Si L aufleuchtet. 

Gleichzeitig wird das Kontrollrelais XX 
betätigt und die Platzlampe PL und die 
Kontrollampe KL am Aufsichtstisch zum 
Aufleuchten gebracht, 

f) Unterdessen hat die Beamtin in Nürn- 
berg den Verbindungsstecker V S in die 
Klinke VK F12 der ihr von der Beamtin 
in Fürth als frei bezeichneten Verbindungs- 
leitung gesteckt, der Kontakt 1 der Klinke 
VK F wird geschlossen, dadurch die c-Ader 
der Verbindungsleitung V L F geerdet und 
der Stromkreis über das Signalrelais Si R 
in Fürth hergestellt. 

Si R zieht seinen Anker an, die Signal- 
lampe Si L in Fürth erlischt und zeigt dort 
der Beamtin an, daß in Nürnberg die 
Verbindung ausgeführt ist. 

g) Sobald der gerufene Teilnehmer in 
Fürth den Fernhörer aushängt, wird der 
Stromkreis der Zentralbatterie geschlossen. 

Das Relais £ zieht seinen Anker an 
und schließt den Kontakt 6, so daß in Nürn- 
berg in gewöhnlicher Weise das Über- 
wachungsrelais U R betätigt wird und die 
Überwachungslampe UL am Teilnehmer- 
schrank erlischt. 

h) Sobald der Teilnehmer in Nürnberg 
seinen Fernhörer wieder in den beweg- 
lichen Haken hängt, leuchtet in gewöhn- 
licher Weise die zum Abfragestecker ge- 
hörige Schlußlampe S L auf. Wird bei der 
Sprechstelle in Fürth der Fernhörer eben- 
falls eingehängt, so fällt der Anker des 
Relais R in Fürth ab, der Stromkreis über 
UR in Nürnberg wird unterbrochen und 
es leuchtet auch die dem Verbindungs- 
stecker zugeordnete Überwachungslampe 
UL in Nürnberg auf. Das Gespräch gilt 
als beendet und die Beamtin in Nürnberg 
trennt die Verbindung. Die c-Leitung von 
VLF wird bei V K F (12) unterbrochen, 
Si R in Fürth wird stromlos, Si L, PL und 
KL in Fürth leuchten auf, die Beamtin in 
Fürth trennt die Verbindung ebenfalls und 
bringt den Verbindungsstecker, sowie den 
Schalter U in die Normalstellung, dadurch 
wird der Kontakt U (1) unterbrochen und 
die Lampen erlöschen wieder. 

i) Ist die seitens des Nürnberger Teil- 
nehmers in Fürth gewünschte Teilnehmer- 
leitung dagegen bereits anderweitig besetzt, 
so bedarf es keiner weiteren telephonischen 
Rückmeldung. Die Verbindungsbeamtin in 
Fürth steckt lediglich den zu der bereits nach 
Nürnberg gemeldeten Verbindungsleitung 
gehörigen Verbindungsstecker (z. B. 12) in 
eine der an jedem Verbindungs-Arbeits- 
platze vorgesehenen Summe rklinken S K, 
wodurch am betreffenden Arbeitsplatz als 
auch bei dem Teilnehmer in Nürnberg ein 
in regelmäßigen Folgen wiederkehrendes 
summendes Geräusch und in gleicher Weise 
ein abwechselndes Aufleuchten und Er- 
löschen der Überwachungslampe erfolgt. 


Dies wird durch 2 mit dem Rufmotor in 
Verbindung stehende Unterbrechungs- 
rädchen U, und U erzeugt, von welchen 
das erstere in der Minute etwa 1500 Um- 
drehungen macht und bei jeder den Strom 
10 mal schließt und Öffnet, während das 
letztere sich langsamer bewegt (60 Umdr. 
Min) und innerhalb einer Umdrehung 
ungefähr ?/; dauernden Stromschluß und 
1/3 Stromunterbrechung in folgender Weise 
bewirkt. 

Das Relais Æ wird entsprechend dem 
Kontakt bei U, während ?/3 der Dauer 
jeder einzelnen Umdrehung seinen Anker 
anziehen und dadurch den Kontakt 6 
abwechselnd schließen und öffnen, sodaß 
die Überwachungslampe UL in Nüm- 
berg ein durch die Kontaktvorrichtung bei 
U, bestimmtes Flackersignal als Besetzt- 
zeichen gibt. 

Gleichzeitig wird der durch die raschen 
Unterbrechungen bei U, als Summerstrom 
auftretende Teilstrom über W— U, sich 
dem Signalstrom für die Überwachungs- 
lampe auflagern und über ANZ, und 
4 N Z (Stromlauf wie unter II 8) mit den 
durch U, gegebenen Unterbrechungen im 
Fernhörer des Teilnehmers und der Beamtin 
in Nürnberg wahrgenommen. 

Sobald dem Teilnehmer in Nürnberg 
bereits der Zweck dieses Summersignales 
bekannt ist, wird er ohne weiteres den 
Fernhörer einhängen und neben der 
flackernden Überwachungslampe U L wird 
alsdann die Schlußlampe S L aufleuchten. 
Sollte der Teilnehmer jedoch seinen Hörer 
nicht sofort einhängen, so hat die Nürn- 
berger Beamtin ihm noch mitzuteilen, daß 
die gewünschte Leitung belegt ist. 

Hierauf ist in Nürnberg die Verbindung 
zu trennen, worauf in Fürth wieder die 
Signallampe SiL als Schlußzeichen er- 
scheint. 


Nachtverkehr. 


In der Zeit, in welcher in Fürth kein 
Verbindungsplatz durch eine eigene Be- 
amtin besetzt ist, z. B. während des Nacht- 
dienstes, wird in Nürnberg nicht der Sprech- 
schalter Sp F, sondern der in jedem Ar- 
beitsplatz der Teilnehmerschränke vorge- 
sehene Umschalter N Sp F benutzt. 

a) In Fürth ist beim Entfernen der 
Stecker aus den Anschlußklinken für die 
Sprechausrüstung an den Verbindungs- 
arbeitsplätzen der Umschalter NS von den 
Kontakten 6, 7, 8 auf 9, 10, 11 wumgelegt. 

b) Soll von der Umschaltestelle Nürn- 
berg aus eine Verbindung mit einem Teil- 
nehmer in Fürth hergestellt werden, so 
wird die Taste N Sp F zunächst in Ruf- 
stellung gedrückt. 

Der Anker des Nachtrelais NR in 
Fürth wird angezogen und dadurch der 
Stromkreis für die Haltewicklung (100 Ohm) 
und die Ruflampe N L geschlossen. 

Die Anruflampe N L und die Kontroll- 
lampe Æ L am Aufsichtstisch leuchten auf 
und der mit der Kontrollampe A L während 
der Nachtzeit in Verbindung stehende 
Nachtwecker ertönt. 

c) Die Beamtin in Nürnberg legt den 
Schalter N Sp F auf Sprechstellung. 

d) Die Beamtin in Fürth steckt den 
Anschlußstecker ihrer Sprechausrüstung in 
die Anschlußdose am Verbindungsplatz und 
legt den Schalter NS in Sprechstel- 
lung, d. h. auf die Kontakte 6, 7 und 8. 

Die Verbindung der Teilnehmer erfolgt 
alsdann wie beim Tagesverkehr. 

Die Betriebsweise am Fernverbindungs- 
platz und am Nachtfernplatz wird bei der 
nachstehenden Beschreibung der Fern- 
leitungsstelle behandelt werden. 


(Schluß folgt) 


Heft 7. 14. Februar 1907. 


Anordnung von Vorrats-Gefäßen für 
Flüssigkeits-Widerstände, 


Zurückkommend auf die auf S. 926 u. 1065 der 
„ETZ“ 1905 geschilderten Spannungssicherung 
mit kommunizierenden Wassersäulen sei nach- 
stehend die Anordnung eines größeren Vorrats- 
Gefäßes hierfür gegeben. Durch diese Anord- 
nung wird eine selbattätige Nachfüllung im Maße 
der natürlichen Verdunstung beziehungsweise 
Entladungs-Vergasung bewirkt; es bleiben. so- 
lange der Flüssigkeits-Vorrat des Gefäßes reicht 
die Elektroden stets eingetaucht, und hat wäh- 
rend dieser Zeit kein Nachfüllen stattzufinden. 


Abb. 13. Abb. 14. 


In Abb. 13 bedeutet X das Kommunikations- 
Gefäß, V das Vorrats-Gefäß, R das weite Zu- 
strömrohr, r das etwas kürzere und enge 
Regelungsrohr; 1, 2 und 3 sind beliebige Ab- 
sperr-V orrichtungen. 

Fällt in K der Wasserspiegel unter r, s0 
strömt durch dieses Rohr Luft in V ein und 
drückt aus V über R solange Flüssigkeit nach 
K, bis r wieder vom Flüssigkeits-Spiegel luft- 
dicht abgeschlossen wird. Die Füllung des 
Vorrats - Gefäßes erfolgt in einfacher Weise 
durch 8, wobei die Absperr-Vorrichtungen 1 und 
2 vorerst geschlossen werden müssen. 

Die beiden Rohre R und r können zur Ver- 
einfachung des Apparates auch noch vereinigt 
werden, nur muß sodann das eine Rohr unten 
schief abgeschnitten sein (Abb. 14). 


L. Bernard, Brixen. 


Elektrisch betriebene Schiebebühnen 
und Drehscheiben. 


Schiebebühnen dienen bekanntlich zum 
Versetzen von Fahrzeugen von einem Gleis- 
Sirang auf einen anderen und werden haupt- 
sächlich da angewendet, wo Weichen und 
Drehscheiben wegen Platzmangels oder aus Be- 
triebsrücksichten nicht gut verwendbar sind. 
Die Bühne bewegt sich mittels Laufrollen auf 
besonderen Gleisen und durchschneidet oder 
überfährt die senkrecht zur eigenen Bahn 
liegenden Fahrmittel - Gleise, weshalb man 
Bühnen mit Bahngleis - Unterbrechung (meist 
versenkte Bühnen) und solche ohne Bahngleis- 
Unterbrechung (unversenkte Bühnen) unter- 
scheidet. Schiebebühnen für schwere Fahr- 
mittel, z. B. Lokomotiven, können wegen der 
notwendigen oßen Höhe für die Haupt- 
träger nur als versenkte, in Gruben lau- 
fende Bühnen ausgeführt werden. Die Bahn- 
gleise sind unterbrochen und befinden sich 
meist in Ber Höhe mit den Laufschienen 
auf dem Bühnenrahmen. Bei Schiebebühnen 
für leichtere Fahrzeuge, z. B. Wagen, wendet man 
häufig die unversenkte Bauart an. Die Bahn- 

leise können dabei durchlaufen, oder unter- 

rochen sein. Zur Erreichung des nötigen Spiel- 
raumes, werden die Bühnengleise meist 30 mm 
höher als die Bahngleise gelegt. Um die Ban- 
höhe möglichst niedrig zu halten, werden a 
die Laufschienen starke Siemens - Martin -Flus 
stahlschienen mit quadratischem Querschnl! 
verwendet, welche mit den paarweise angeor™- 
neten, die Lager für die Laufrollen aufnehmen- 
den Flacheisen den durch Diagonalverspannun 
gen versteiften kräftigen Rahmen bilden. ee 

Zum Auffahren der Wagen auf die Bühn 
sind beiderseits bewegliche, die Fortsetzung 
der Laufschienen bildende Auffahrtszungen an 
einer Steigung von 1:10 angeordnet, en 
beim Verschieben der Bühne nicht zu hin Shi 
durch Blattfedern für gewöhnlich in TAE fon- 
Lage gehalten werden. Bei den durchlau 


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14. Februar 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 7. 


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Zwischenschaltung einer elastischen Kupplung 
auf ein vollständig gekapseltes, in öl laurena 
Schneckengetriebe. Von hier aus crfolgt T 
weitere Übertragung durch Stirn- und Kegel- 
räder-Vorgelege auf die Laufrollen. Um ein 
schnelles Anhalten der Bühne und genaues 
Einstellen auf die Schienenstränge zu ermög- 
lichen, ist eine kräftig wirkende Band- oder 
Backenbremse vorgesehen, welche durch einen 
Fußtritt vom Führerstand aus bequem betätigt 
werden kann. Gewöhnlich wird auch, wie aus 
Abb. 15 und 16 erkennbar, ein Windwerk zum 
Heranholen und Aufziehen der Fahrzeuge auf 
die Bühne vorgesehen. Der Motor wird dann 
zum Antrieb dieser Winde mittels besonderen 
Handhebels umgekuppelt. 

Um die Reibungswiderstände zu vermin- 
dern, sind meist Walzenlager für die Achsen 
der Laufrollen vorgesehen. Die Stromzuführung 
erfolgt meist durch eine längs der Bühnenbahn 
verlaufende Schleifleitung und einen an einem 
Gittermast angebrachten Rollenkontakt. Die 
Verbindung des letzteren mit der Schalttafel 
im Führerstand erfolgt durch sorgfältig ver- 
legte Kabel. Von der Schalttafel aus wird der 
Strom über den Fahrschalter zum Motor weiter- 
geführt. Auf der Schalttafel befinden sich 
außer dem Hauptschalter und den Sicherungen 
noch die Ausschalter für die Lichtsignale und 
die Beleuchtung des Führerstandes und ge- 
gebenenfalls die Meßgeräte. 

Die Drehscheiben dienen zum Umkehren 
und Versetzen von Lokomotiven, Eisenbahn- 
wegen oder sonstigen Fahrmitteln. Für ge- 
wöhnlich als Brücke mit zwei Hauptträgern, 
bei regem Verkehr als Scheibe mit zwei sich 
schneidenden Hauptträgerpaaren (Kreuzgleis) 
ausgebildet, wird die Drehscheibe meist auf 
dem in der Mitte befindlichen Spurlager bewegt. 
Die Hauptträger, auf welchen die Fahrschienen 
verlegt sind, bestehen je nach Größe aus Walz- 
eisen oder Blechträgern. Bei schlechten Grund- 
wasser-Verhältnissen und den damit verbun- 
denen Gründungsschwierigkeiten ordnet man 
auch, um mit einer möglichst geringen Tiefe 
auszukommen, die Hauptträger so an, daß sie 
außerhalb des frei zu haltenden Durchgangs- 
profiles noch über Schienenoberkante als Fach- 
werksträger hochgeführt werden können. Die 


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Unversenkte Wagen-Schiebebühne von 7 m Nutzlänge und 30 t Tragfähigkeit mit 


den Bahngleisen sind die Schiebebühnen-Gleise 
a den Kreuzungen unterbrochen, um Raum 
ür die Schienen des Bahngleises und die Spur- 
eh 2. der Fahrmittel-Räder zu geben. Um ein 
a reies Befahren dieser Lücken zu ermög- 
n en, sind die Lanfrollen der Bühne ent- 
prechend angeordnet; ebenso ist ihre Zahl 
f eeniber den Anlagen mit Bahngleis-Unter- 
Ag ung vergrößert. Für mittlere Lasten wer- 
a, außerdem Schiebebühnen gebaut, bei 
s an für die schmal gehaltenen Querträger 
En ragkonstruktion, Schlitzkanäle im Funda- 
Pi parallel der Schiebebühnen-Gleise, vor- 
ver en sind. Durchlaufende Bahngleise mürsen 

ei an den Kreuzungen mit den Kanälen 
arze Unterbrechungen erfahren. 


Grundriß. 


Abb. 15 und 16. 


In Abb. 15 bis 17 sind zwei Ausführungs- 
formen solcher elektrisch betriebener Schiebe- 
bühnen der Vereinigten Maschinenfabrik 
Augsbur und Maschinenbaugesell- 
schaft urnyere A.-G. dargestellt, aus 
welchen die Anordnung des Stromabnehmers, 
des Führerstandes sowie der Antriebsmotoren 
erkennbar ist. Der Antriebsmechanismus und 
der Führerstand sind auf einer seitlich aus- 
kragenden Plattform untergebracht. Bei 
Bühnen, welche im Freien laufen, wird der 
Hauptmechanismus und der Führerstand 
durch ein freie Aussicht gewährendes Häuschen 
geschützt. Neben dem elektrischen Antrieb 
wird gewöhnlich auch Aushilfs - Handantrieb 
vorgesehen. Der Elektromotor arbeitet unter 


elektrischem Antrieb. 


Fahrschienen sind hierbei auf den die Haupt- 
träger verbindenden Querträgern gelagert. 

‚ Das zwischen den Hauptträgern befindliche 
Mittelstück, das sogenannte Querhanpt, nimmt 
das Spurlager auf. Dieses besteht aus einem 
Drehzapfen, welcher, als Spindel ausgebildet 
ein leichtes sicheres Einstellen ermöglicht und 
sich auf die Spurpfanne des sogenannten 
Königsstockes stützt. An den Kopfenden der 
Hauptträger sind zur Unterstützung vier Lauf- 
rollen angeordnet, deren Bahn eine in der 
Drehscheibengrube verlegte Kreisschiene bildet. 
Diese ist auf gußeisernen Unterlagplatten ge- 
lagert, welche eine vorteilhafte Obeko 
der Stöße auf das Fundament bewirken. Bei 
großen Drehscheiben wird eine Vorrichtung 


nn an A - 


152 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft7. 14. Februar 1907. 


Unversenkte Wagen-Schiebebühne mit elektrischem Antrieb. 
Abb. 17. 


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Anordnung der Stromzuführung-für elektrisch betriebene Drebscheiber. 


angeordnet, wodurch die Laufräder beim Auf- | durch Federn oder Gewichte, dem Bewegungs- 


fahren der schweren Lokomotiven entlastet 

n können. l 
a dem elektrischen Antrieb wird die 
Drehbewegung auf ein Getriebe übertragen, 
welches in den am Umfassungskranz der Grube 
oder am Königsstock befestigten Zahnkranz 
eingreift. Der Elektromotor arbeitet hierbei 
durch Zahnradvorgelege oder mittels einer 
elastischen Kupplung auf ein Schneckenge- 
triebe und durch ne Zahnradvorgelege 

nkranzgetriebe. 

> endete Art ist der Antrieb durch 
einen elektrisch betriebenen sogenannten 
Schleppwagen. Dieser kann bei von Hand be- 
triebenen Drehscheiben In einfachster Weise, 
ohne den Betrieb zu storen, angebaut werden, 
um so durch elektrischen Betrieb die Leistungs- 
fähigkeit bedeutend zu erhöhen. Wie die Ahb. 18 
zeigt, besteht der Schleppwagen aus einem 
kleinen Wagen, der auf der Laufrollen-Schiene 
läuft und dessen Rahmen mit der Drehscheibe 
durch eia Kreuzgelenk verbunden ist. Zwei 
zu beiden Seiten der Schiene am Wagen an- 
gebrachte wagrecht gelagerte Rollen werden 


Abb. 19. 
widerstand entsprechend, gegen den Schienen- 
kopf gepreßt und dureh den Motor mittels LITERATUR. 
elastischer Kupplung und Schneckengetriebes 
angetrieben. 
n EIER ena UNE ne elektrisch betrie- Besprechungen. 
enen Drehscheiben erfolgt durch einen Ring- : L n 
schleifkontakt, welcher Syeweder unten an Die Freileitungen. Ihre Konstruktion 
Königsstock oder auf einem, das frei zu Anordnung und Berorhan zz im Text. 
haltende Durchgangsprofil umfassenden, portal- Pohl, Ober-Ingenieur. Mis aai In. aa 
artigen Gerüst angeordnet ist. Einige Einzel- VII u. 147 S. in Lex 8 i x% EM. 
heiten der Stromzuführung durch Schleifringe Hirzel. Leipzig 1906. Preis geb. des von 
am Königsstock sind in Abb. 19 enthalten, Das Werk ist eine Erweiterung VI 


während Abb. 20 (S. 153) die Stromzuführung | demselben Verfasser bearbeiteten Ab A er 
durch ein Portal von oben her erkennen läßt. | des Handbuches der Elektrotechnik. A 
Die Steuerung der Motoren erfolgt von der | lich behandelt wird die Zubereitunf ung 
Drehscheibe aus; die Apparate können auch | masten, sowie die Berechnung und Formg run 
hier durch ein Häuschen gegen Regen ge- | von Leitungsmasten überhaupt. des Durch- 
schützt werden. —2. Teile wird auch die Berechnung erbei sind 
hanges der Leitungen gegeben. y i be 
vorzugsweise die ve z" 
rücksichtigt, die gerade in nd nur 
ständlicher sind als die aphischen ero Be 
Einzelwerte angeben. Eine ei Fe lichen g% 


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14. Februar 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 7. 
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Elektrisch betriebene Lokomotiven-Drehscheibecmit Stromzuführung durch_Gitterportal 


hischen Verfahren wäre wünschenswert. 
arauf wendet sich der Verfasser zu den Kon- 
struktionen zum Tragen und Einführen der 
Leitungen, wobei auch die En hang von 
Hochspannungs -Leitungen ausf.hrlich behan- 
delt wird. Nach kurzen Angaben über Lei- 
tungsmaterial folgt eine ausführliche Dar- 
stellung von Herstellung und Pring der 
Isolatoren. Zum Schluß sind in dem Werke 
Abhandlungen über den praktischen Leitungs- 
bau, Schutzvorrichtungen und Freileitungsteile 
einiger Firmen enthalten. Das Werk wird 
jedem lagenieur, der Freileitungen zu ent- 
werfen oder auszuführen hat, sehr willkommen 
sein. G. Nicolaus. 


Skiszzieren von Maschinenteilen in Per- 
spektive. Von Ingenieur Karl Volk. Zweite 
verbesserte Auflage. Mit 60 Skizzen im Text. 
83 8. in 8%. Verlag von Julius Springer. 
Berlin 1906. Preis 1,40 M. 

Der Verfasser gibt in seinem bekannten 
Bache die Hauptregeln des perspektivischen 
Zeichnens aller Arten von Körpern und Schnitt- 
figuren in klarer leicht verständlicher Form. 
Ganz besonders mögen Anfänger darauf hin- 
gewiesen werden, daß das perspektivische 
Zeichnen zu plastischem Denken zwingt und 
das beste Mittel ist, das Raum- und Form-Vor- 
stellungsvermögen zu entwickeln und zu bil- 
den. Die Ansicht des Verfassers und vieler 
Fachgenossen, daß das perspektivische Zeich- 
nen auf Hoch- und Mittelschulen mehr geübt 
werden solle, ist nachdrücklichst zu unter- 
stützen und dem Verfasser nur zu wünschen, 
daß sein ausgezeichnetes Werkchen weite Ver- 
breitung finden möge. G. Schultheis. 


Des Ingenieure Taschenbuch. Heraus- 
gegeben vom Akademischen Verein „Hütte“. 
19. neubearbeitete Auflage in 2 Teilen mit 
üher 1600 Abbildungen im Text. 1334 und 
%6 S. in 8%. Verlag von Wilhelm Ernst & 
Sohn. Berlin 1905. Preis 16 M. 

Auch die vorliegende Auflage des bekannten 
Werkes hat sowohl hinsichtlich der Anordnung 
wie auch des Umfanges des Stoffes zahlreiche 

erbesserungen aufzuweisen. Die meisten Ab- 
schnitte sind entsprechend den neusten Ergeb- 
nissen der Thenrie und Praxia umgearbeitet 
ana ergänzt worden. Im einzelnen seien kurz 
16 nachfolgenden Zusätze gegenüber der 

Er Auflage hervorgehoben: In dem Abschnitt 

h echanik“ ist ein besonderer Teil „Physikalische 

dechanik ‚aufgenommen, der die allgemeinen 
setze, die Beziehungen zwischen Kraft, Masse 

I Beschleunigung, sowie das technische und 

Pnikalische Maßsystem enthält. Nicht zweck- 

H d erscheint es, daß der Teil über Wind- 
dk; und Luftwiderstand aus dem Ab- 

schnitt „Mechanik“, wo er meines Erachtens 

he gut hineinpaßte, heraungennmmen und 
omehr in den Abschnitt „Wärme“ eingereiht 


Abb. 20. 


ist. Im Abschnitt „Stoßkunde“ ist ein neuer 
Teil eingefügt, welcher Kautschuk und Gutta- 
percha behandelt Im Abschnitt „Kraftmaschinen“ 
sind besonders die Erweiterungen über Ventil- 
steuerungen und über Dampfiurbinen, im Ab- 
schnitt „Arbeitsmaschinen“ wesentliche Umge- 
staltungen der Kapitel über Werkzeug- und 
Lasthebemaschbinen sowie Qebläse und Kom- 
pressoren hervorzuheben. Bedauerlich ist, daß 
im Abschnitt „Hochbau“ das Kapitel über 
Kosten und Dauer von Bauwerken fortgefallen 
ist. Sehr wertvoll im Hinblick auf moderne 
Bauausführungen erscheint die Aufnahme eines 
Kapitels über Beton-Eisen-Konstruktionen im 
Abschnitt „Statistik der Baukonstruktionen“. 
Auch der Abschnitt „Elektrotechnik“ enthält 
zahlreiche neue Angaben und Hinweise; be- 
sonders zu erwähnen sind die textlichen und 
schematischen Darstellungen der Ankerwick- 
lungen van Gleichstrom - Maschinen, bei dem 
Kapitel „Beleuchtung“ die neuen Angaben über 
die Osmium- und die Tantal-Lampe und im Ka- 
pitel „Elektrische Bahnen“ die graphischen Dar- 
stellungen von Stromverbrauch und Leistung. 
K. Perlewitsz. 


KLEINERE MITTEILUNGEN. 


Drahtlose 
Telegraphie und Telephonie. 


Schiffsort-Bestimmung durch drahtlose 
Telegraphie. 


(„Western Electrician“, Bd. 89, 1906, S. 417, 
2 Sp., 2 Abb.] 

Um den Ort eines in See befindlichen 
Schiffes mit bezug auf funkentelegraphische 
Küstenstationen bestimmen zu können, schlägt 
Dr. lee de Forest folgende Einrichtung vor. 
Die Funkenstrecke der Küstenstation wird vor 
einem parabolischen Metallspiegel angeordnet, 
der sich um eine senkrechte Achse dreht und 
den ausgesandten Wellen daher eine fortgesetzt 
wechselnde (im Kreise umlaufende) Richtung 
gibt. Synchron mit dem Spiegel dreht sich 
eine Scheibe, die in eine Anzahl Sektoren — 
entsprechend den verschiedenen Richtungen 
der Windrose — eingeteilt ist. Jeder Sektor 
trägt an der Peripherie eine Kontaktgruppe, die 
in Morseschrift das verabredete Zeichen für die 
betreffende Himmelsrichtung darstellt. Da nun 
über die Kontakte eine Bürste schleift, die mit 
dem einen Pol der Dynamnmaschine in Verbin- 
dung steht, während die Kontaktstücke an den 
anderen Pol angeschinssen sind, und da ferner 
dieser Stromkreis durch einen Übertrager mit 
dem Sendedraht gekoppelt ist, so werdeu bei 
Drehung der Scheibe in immer wiederholter 


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Folge die Siguale für die verschie- 
denen Himmelsrichtungen tele- 
graphiert. Das Zeichen für NNO 
wird ausgesandt, wenn der Spiegel 
gerade die Richtung NNO ein- 
nimmt, das Zeichen für SSW, wenn 
der Spiegel nach SSW gerichtet 
ist usw. Ein Schiff, welches das 
Zeichen SSW empfängt, weiß also, 
daß es sich in südwestlicher Rich- 
tung von der Station befindet. 
Nimmt es kurz darauf ein anderes 
Zeichen auf, so kann es sich leicht 
orientieren. W. M. 


Drahtlose Telegraphie zwischen 
Europa und Amerika. 


l Engineering“, Bd. 83, 1907, S. 89.] 


Durch die Zerstörung des 
Turmes der Funken-Telegraphen- 
station in Machrihanisch!) ist den 
Versuchen der National Electric 
Signalling Co., den atlantischen 
Ozean drahtlos zu überbrücken, 
vorläufig ein Ziel gesetzt worden. 
Der Turm bestand aus einer 130 m 
hohen Stahlröhre, die auf einem 
isolierten Zapfen ruhte und durch 
schirmartig geepannte, ebenfalls 
isolierte Drahtseile gehalten wurde. 
Eine gleich auszerüstete St»tion 
befindet sich in Brant Rock, 50 km 
südlich von Boston (Mass). Die 
ersten Versuche zwischen den bei- 
den Stationen haben am 99. XII. 
1905 stattgefunden; sie verliefen je- 
doch ergebnislos. weil, wie sich nach- 
träglich herausstellte, die Wellen- 
länge nicht richtig berechnet war. 
Am 2. Januar wnrden sie, von Brant 
Rock aus, wieder anfgenommen, 
und nun empfing Machrihanish. 
Bis Mitte Januar setzte Brant 
Rock die Übermittlung fort; dann wurde, da 
inzwischen die Sendevorrichtung in Machriha- 
nish vollendet war, von dort aus telegraphiert, 
und zwar von Anfang an mit gutem Erfolge. 
Es sollen chiffrierte Telegramme bis zu 40 Wör- 
tern gewechselt worden sein, ohne daß ein ein- 
ziger Fehler vorgekommen oder eine Wieder- 
holung notwendig gewesen ist. Die Versuche 
ergaben jedoch große Verschiedenheiten in der 
Absorption der ausgesandten Wellen; beispiels- 
weise war in einigen Nächten die empfangene 
Energie 480-mal stärker als erforderlich, während 
sie in anderen Nächten nicht ausreichte. um 
den Wellenanzeiger zu betätigen. Die Gesellschaft 
stellte daher den Betrieb ein, um zunächst die 
Stationen mit Einrichtungen zur Aussendung 
größerer Energiemeng-n auszurüsten. Auch 
war die Verwendung eines neuen Empfangs- 
apparates beabsichtigt, wodurch der Sicherheits- 
faktor für die Übermittlung bedeutend erhöht 
worden wäre. Vor vollständiger Durchführung 
dieser Maßnahmen trat der Unfall in Machriha- 

M. 


nish ein. W. 


Dynamomaschinen, Transformatoren 
und Zubehör. 


Über eine Neuerung an Hochspannungs-Trans- 
formatoren der Siemens-Schuckertwerke. 


[R. Nagel. „El. Bahnen und Betriebe“, Bd. 4, 
1906, S. 275, 7 Sp., 6 Abb.) 


Bei einem für das Kabelwerk der Siemens- 
Schuckertwerke zu bauenden Prüftransformator 
für 200000 V Höchstspannung gegen Erde 
und 200 KW Leistung war die Aufgabe zu 
lösen, die Ausführungsdrähte des Transforma- 
tors gegen das Gehäuse für 200000 V zu igo- 
lieren. Die beiden Hauptschwierigkeiten waren: 

l. Die für den Durchschlag maßgebende 
elektrische Feldstärke verteilt sich in der einen 
Leiter konzentrisch umgebenden Isolierschicht 
pae une een), sie ist am Innenleiter unver- 

ältnisınäßig groß und nimmt mit wachsender 
Entfernung von ihm rasch ab. Die einzelnen 
Isolierschichten übernehmen also die Gesamt. 
spannung zu ungleichen Teilen. Damit die Be- 
anepi JUNE in der innersten Schicht nicht zu 
groß wird, muß deshalb die gesamte Isolier- 
schicht viel stärker bemessen werden, als bei 
gleichmäßiger Verteilung nötig wäre. In Abb. 2] 
ist die Spannungsverteilune innerhalb des 
Dielektrikums für eine Ausführungsklemme 
aufgezeichnet, deren Innenleiter von 20 mm 
Durchmesser für 200000 V so isoliert ist, daß 
die maximale Beanspruchung des Isolierstoffes 
5000 V/mm beträgt. Die Dicke der Isolierschicht 
muß dabei wegen der ungleichen Spannunes- 
verteilung 540 mm betragen, während bei gleich- 


mäßiger Spannungsverteilung und gleicher 
1) „ETZ“ 1906, 8. 1206. 
3) Vgl hierzu auch „ETZ* 1901, 8. 485. 


154 Elektrotechnische Zeitschrift. 


Sicherheit gegen Durchschlag 40 mm genügen 
würden. Die Ungleichmäßigkeit der Spannungs- 
verteilung verursacht also einen erheblichen 
Mehraufwand an Isolierstoff. 

2. Die zweite Schwierigkeit bereiteten 
Funkenentladungen, die an den Rändern r 
(vgl. Abb. 22) der Fassungsschelle $ schon bei 
einer weit unterhalb der Betriebsspannung lie- 
Bes Spannung auftraten. Diese Funken 
önnen im normalen Betrieb nicht geduldet 
werden, da sie eine örtliche Erwärmung des 
Isolierstoffes verursachen, die seine Durch- 
schlagsfestigkeit vermindert und auch allmählich 
die Oberfläche der Klemme verletzen. Um 


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Spannungsverteilung in der Isolierschicht einer 
Ausführungsklemme. 


Abb. 21. 


Mittel zur Unterdrückung der Funken zu finden, 
galt es, ihre Ursachen zu erkennen: 

Die Durchführungsklemme Abb. 22 stellt 
ihren elektrischen Eigenschaften nach einen 
Kondensator vor, dessen Belegungen durch den 
Durehführungsdraht d und die Fassungsschelle 
S gebildet werden. Als äußere Belegung ist nicht 
allein die Schelle S, sondern auch die ganze 
übrige Mantelfläche der Klemme aufzufassen, 
nur daß dort die Belegung durch die sehr 
schlecht leitende Klemmenoberfläche und die 
darauf lagernde Luftschicht gebildet wird. Die 


Anordnung einer gewöhnlichen Durch- 
führungsklemme. 


Abb. 22. 


von der Schelle nicht umgebenen Teile der 
Klemme wirken wie eine Reihe parallel ge- 
schalteter Elementarkondensatoren ky, Ka, Ka... ., 
deren innere Belegungen (Draht d) gut leitend, 
deren äußere Belegungen bi, ba, by.... aber 
sehr schlecht leitend (durch die Kleinmenober- 
fläche) miteinander verbunden sind. Sämtliche 
Außenbelegungen b der Elementarkondensa- 
toren k erhalten von den Rändern r der Schelle 
S aus ihren Ladestrom. Von den Rändern r 
reht also die Summe aller Ladeströme für die 

ondensatoren ky, Ka, K3 ... . aus, während an 
einer beliebigen, von der Schelle entfernten 
Stelle, nur noch ein Teil des Ladestromes fließt. 
Schon wenn man sämtliche Ladeströme 7 als 
oleich annimmt, wird die Stärke des auf der 
freien Klemmenoberfläche verlaufenden Gesamt- 
[,adestromes J mit wachsender Entfernung: vom 


Schellenrande rasch abnehmen. Diese Abnahme 
wird aber noch dadurch vergrößert, daß die 
Ladespannung der Elementarkondensatoren und 


damit ihr Ladestrom ¿ von der Schelle nach 
dem Klemmenende zu sich vermindert. Die 


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SS Metalischichten 


Hochspannungs-Ausführungs-Klemme der Siemens- 
Schuckertwerke. 


Abb. 24. 


Folge davon ist eine ganz ungleichmäßige 
Spannungsverteilung auf der Klemmen- 
obsrrikche. In der Nähe der Schellenränder 
ist das ppasmuigego ie am größten und dort 
treten auch die schädlichen Funken auf. 
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Spannungsverteilung auf der Oberfläche einer Aus- 
führungsklemme. 


Abb. 23, 


Verfolgt man diese Erscheinung rechnerisch 
so erhält man für die Spannung p (Volt) an 
einem Elementarkondensator k im Abstand x 
(Zentimeter) von dem Klemmenende e (Abb. 22) 
eine Gleichung: 


p = f (x). 


In Abb. 23 ist für eine Klemme mit Mikanit- 
Isolierung, die zunächst als Versuchskörper 
diente, eine nach dieser Gleichung berechnete 
Kurve a aufgezeichnet, und zwar unter An- 
nahme von: 

P = 140000 V Gesamtspannung, 

n = 50 Perioden i. d. Sek., 

C = 2,65.10—1? Farad für 1 em Klemme, 


w = 4.10ë Ohn für 1 cm Klemmenoberfläche. 


1907. Heft 7. 


14. Februar 1907, 


Die eingetragenen, durch Kreise gekennzeich- 
neten Punkte sind aus Messungen über die 
Spannungsverteilung auf der Klemmenober- 
fläche gewonnen worden. Die Messungen 
schahen in der Weise, daß zwei um die Klemme 
gelegte Drahtringe, die mit einer für eine 
wisse Spannung eingestellten Funkens e 
verbunden waren, einander so lange genähert 
wurden, bis ein Überschlag an der Funken- 
strecke erfolgte. 

Aus der Kurve a ist deutlich die Ungleich- 
heit des Spannungsgefälles auf der Klemmen- 
oberfläche zu ersehen; bei einem gleichmäßigen 
Verlauf müßte die Spannungsverteilung nach 
der Geraden c A Während so die der 
Schelle zunächst liegenden Oberflächenteile 
borana sind, kommt auf die an den 
Klemmenenden liegenden nur ein kleiner Teil 
der Gesamtspannung. Es wäre aussichtslos, 
etwa durch Verlängerung der Klemmen die 
schädlichen Funken beseitigen zu wollen. 

Die von ae > beschriebene Anordnung 
vermeidet die Überanstrengung der innersten 
Isoliers-hichten und die durch eine Ungleichheit 
des Spannungsgefälles auf der Klemmenober- 
fläche an den Schellenrändern auftretenden 
Funkenbildung. Die Klemme ist in Abb. 4 
dargestellt. 

n die nach beiden Enden zu konisch ver- 
laufende Isolierschicht sind konzentrische Me- 
tallschichten eingebettet, sodaß man den so 


entstandenen Körper als eine Reihe hinterein- 
ander zeschalteter Kondensatoren auffassen 
kann. Die Spannung verteilt sich auf die ein- 


zelnen Kondensatoren umgekehrt proportional 
ihren Kapazitäten. Durch entsprechende Wahl 
der Länge der leitenden Zwischenschichten 
lassen sich die FapamiRen aller Einzelkonden- 
satoren gleich groß machen. Ordnet man also 

enügend viele solche Metallschichten an, so 
ist eine gleichmäßige Spannungsverteilung im 
Querschnitt erreicht. 

Die Metallschichten beeinflussen aber auch 
die Spannungsverteilung auf der Oberfläche der 
‘Klemme in günstiger Weise. Hat man die 
Kapazitäten aller durch eine Isolationsschieht 
und die beiderseitigen Metallagen gebildeten 
Kondensatoren gleich groß gewählt, sodaß alle 
dieselben Spannungen erhalten, so werden auch 
an den einzelnen durch die Enden der Me 
sehichten auf der Klemmenoberfläche gebildeten 
Abschnitten S1 — 59, S2 — Sg (Abb. 24) gleiche 
Spannungen auftreten. Die ungünstige on 
nungsverteilung auf ‘der Oberfläche, die è 
schädlichen Entladungen verursachte, wird da- 
durch verbessert. Bei genügender Anzahl der 
Zwischenschichten läßt sich dann auch ein voll- 
kommen konstantes Spannungsgefälle an der 
Klemmenoberfläche in achsialer Richtung er- 
reichen und es können dann Funken an der 
Oberfläche nicht mehr auftreten, wenn œ 
Klemme etwas länger bemessen ist, als die 
Schlagweite in Luft für die an der Klemme 
auftretende Betriebsspannung beträgt. Die 
Metallschichten können wegen der geringen 
Ströme, die sie zu führen haben, sehr dünn ge- 
halten werden, es genügen z. B. Lagen yon 
Stanniol. NI. 


Schalter, Sicherungen und dergl. 
Vorrichtungen. 


Nebenschlußregler mit Schutzkapp®e. 


Um die Bedienung von Anlassern und Reglern 
möglichst gefahrlos zu machen, bringt man an 
diesen Schutzkappen an, welche die strom- 
führenden Teile verdecken. Meist sind diese 
Schutzkappen mit einem Schlitz für den Kurbel- 


Nebenschlußregler mit verdeckten Kontakten. - 
Abb. 25. Abb. 26. 


griff versehen; bei Reglero, deren Kontaktbahn 
einen geschlossenen Kreis bildet, ist joia 
eine solche Schutzkappe nicht an wen cai 
muß vielmehr in diesem Falle den Haus 
durch ein Handrad ersetzen und die Sch 
kappe in der Regel zweiteilig aus D, Ao 
man sie abnehmen kann, Ohne 
vorher entfernen zu müssen. 
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14. Februar 1907. Elektrotechnische Zeitschrift, 1907. Heft 7. 155 
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führen eine Konstruktion aus, die ein leichtes 
Abnehmen der Schutzkappe gestattet, ohne daß 
diese zweiteilig ausgeführt zu sein braucht. Die 
Schutzkappe ist an zwei gegenüber liegenden 
Punkten auf dem Kootakthebel befestigt, sodaß 
sie sich mit diesem zusammen dreht, und die 
Kontakte bei jeder Stellung vollständig verdeckt 
bleiben. Die Schutzkappe trägı zwei mit Pfeilen 
versehene Aufschriften, die anzeigen, nach wel- 
cher Richtung man die Kurbel zu drehen hat, 
um die Spannung der Maschine zu erhöhen oder 
gu verringern. In Abb. 25 und 26 ist der Regler 
mit und ohne Kappe dargestellt. l. 


Meßgeräte und Meßverfahren. 


Thermoelektrisches Pyrometer mit kompen- 
siertem Element. 


(„Electrical Review“, New York, Bd. 48, 1906, 
S. 732, 8 Sp, 7 Abb.] 


Die nach Le Chatelier benannten Pyro- 
meter bestehen bekanntlich aus einem Thermo- 
element, welches neuerdings je nach dem er- 
forderlichen Meßbereich aus billigen Metallen 
in verschiedener Legierung hergestellt und jo 
nach Art des in Frage kommenden Industrie- 
zweiges verschieden eingebaut wird, und einem 
Galvanometer, welches selbstverständlich in 
jeder beliebigen für Meßgeräte üblichen Form 
ausgeführt werden kann. 

Das Galvanometer des von W. H. Bristol 
beschriebenen Pyrometers ist ein Westensches 
Meßgerät niedrigen Widerstandes. Das Element 
für Temperaturen, welche die Anwendung un- 
edler Metalle gestatten, besteht aus KEisen-, 
Kupfer- und Nickel-Legierungen, für höhere 
Tempersturen wird das bekannte Platin-Platin- 
rhodıum-Element verwendet. Eine konstruktive 
Neuerung gestattet, den in der zn messenden 
Temperatur befindlichen Teil des Elementes im 
Falle des Verschleißes abzutrennen und so in 
bequemer Weise zu ersetzen. 

Als Isolator der beiden Schenkel, welche 
in bekannter Weise in Nickel-, Blei- oder Por- 
zellaurohr eingebaut sind, wird Asbestschnur 
empfohlen, welche mit Kieselgur (Wasserglas) 
gestrichen wird. 

Ein erheblicher Übelstand, welcher den 
Thermoelementen anhaftet, ist die Änderung 
der Klemmenspannung 
mit der Änderung der 
umgebenden Tempera- 
tur, beziehungsweiseder 

leichbedeutenden Än- 
erung der Temperatur- 
difterenz zwischen den 
Enden des Elementes. 
Hierdurch wird stets 
eine Umrechnung der 
Angaben des Galvano- 
meters auf die ge- 
wünschteNormaltempe- 
ratur bedingt. Dieser 
große Nachteil ist durch 
den im folgenden be- 
schriebenen Kompen- 
sator (Abb. 27 u. 28) be- 
hoben: In den aus Gal- 
vanometer und Elament 


K ensat 
gebildeten Stromkreis für Terno ae 
ist ein Widerstand aus Abb. 27 


feinem Platindraht ein- 
geschaltet, welcher in 
eine Quecksilbersäule hineinragt und beim An- 
steigen derselben im Falle zunehmender Außen- 
temperatur mehr und mehr kurz geschlossen 
beziehungsweise ausgeschaltet wird. Hierdurch 
werden die Klemmenspannung des Elementes 


Schaltung des Pyromelers mit Kompensator. 
Abb. 28. 


van pa ae des Galvanometers bei 
r Au 
gehalten, entemperatur stets “gustans 
a na daran erinnert werden, daß es nicht 
er ist, die aktiven Enden des Eleınentes, 
han stelle ‚ miteinander zu verbinden, 80- 
tn zu messende Medium ein Leiter ist. 

8 ergeben sich bequeme Nutzanwendun- 


gen beim Messen flüssiger Metalle, Herstellung 
von Legierungen, Härten von Metallplatten usw. 
Um bei hohen Temperaturen die Her- 
stellungskosten der teuren Platinelemente zu 
vermindern, ist in einer Legierung von Eisen- 
Nickel ein Material gefunden, welches seine 
thermoelektromotorische Kraft in Verbindung 
mit dem Platin einerseits und mit Platinrhodium 
anderseits annähernd kompensiert und somit 
dem Le Chatelier-Element im entgegengesetzten 
Sinne zugeschaltet werden kann, ohne eine 
Änderung der Klemmenspannung herbeizu- 
führen. Dies ermöglicht eine Beschränkung 
des teuren Platinelementes auf eine kurze der 
heißen Temperatur ausgesetzte Strecke, wäh- 
rend der Rest des Elementes aus der billigen 
Eisen-Nickel-Legierung gebildet wird. Der 
Querschnitt derselben wird so stark gewählt, 
daß gleichzeitig die infolge der hohen Tempe- 
raturzunahme sonst unvermeidlichen Wider- 
standsänderungen des Elementes völlig beseitigt 
sind, welche bei Konstruktion des Galvano- 
meters sehr störend empfunden werden. An 
den Verbindungsstellen des teuren Platin-Ele- 
mentes mit dem Kompound-Element aus billi- 
em Ersatzmaterial tritt eine geringe positive 
‚MK auf, welche jedoch mittels eines Zusatz- 
widerstandes, der sich mit Zunahme der Tem- 
peratur proportional der Thermokraft erhöht, 
ebenfalls kompensiert werden kann. Mtz. 


Elektrische Beleuchtungs- und Kraft- 
übertragungs-Anlagen. 


Vorschriften für elektrische Anlagen in 
Frankreich. 


Die ersten Vorschriften für elektrische An- 
lagen wurden von den Pariser Elektrizitäts- 
Gesellschaften aufgestellt, und zwar eigentlich 
erst seitdem die ersten Anlagen mit 440 V — 
Füntleiter-Anlagen — in Betrieb gekommen 
sind. Sie betrafen aber nur die an die Ver- 
teilungsnetzen angeschlossenen Anlagen. Dann 
kamen Versuche zur Aufstellung öffentlicher 
Vorschriften. Das Werk von Monmerqyue (Con- 
trole des installations électriques) gibt darüber 
wertvolle Angaben. Aber im allgemeinen ist 
die Aufstellung von Normalvorschriften durch 
die Vielzahl der Behörden erschwert worden; 
es sind nämlich einerseits die Ponts et Chaussées, 
anderseits die Post- und Telegraphenbehörden 
bei jeder Anlage als Aufsichtsbehörde beteiligt. 
Neuerdings jst eine oberste Kommission ge- 
bildet worden, welche in solchen Fragen be- 
fragt wird. In den meisten Fällen hat Blondel 
als sachkundiger Vermittler zwischen Behörde 
und Industrie die Schwierigkeiten geebnet. 
Außer den öffentlichen Behörden sind aber in 
Frankreich noch die Vereine der Besitzer von 
Dampfkesseln und Maschinen maßgebend, 
welche nach und nach dazu gekommen sind, 
sich mit der Abnahme elektrischer Anlagen zu 
befassen. | 

Im Jahre 1903 bis 1904 hat eine Anzahl 
dieser Vereine sich zusammengetan und Nor- 
malien aufgestellt, "welche noch jetzt unver- 
ändert bestehen. 

Einige Punkte dieser Vorschriften, welche 
die Abnahme von Material betreffen, scheinen 
etwas hart, und so hat sich das „Pariser Syndi- 
cat professionnel des Industries Electriques“, 
welches der Hauptsache nach aus den Fabri- 
kanten von elektrischen Materialien besteht, ver- 
einigt und schon 1904 seinerseits Vorschriften 
herausgegeben, welche im wesentlichen denen der 
Association des proprietaires d'appareils avapeur 
gleich sind und nur wenige Punkte verändern. 

Neuerdings hat die Société internationale 
des Electriciens in Erwägung gezogen, ob sie 
dem vom Kongreß in St. Louis ausgesprochenen 
Wunsch entsprechend die Erörterung von all- 

emeinen Regeln anregen soll. Eine Übersetzung 
des Reglement des American Institute of Elec- 
trical Engineers ist verteilt worden und wird 
der Erörterung als Grundlage dienen. 

Dieser Überblick über die Entwicklung des 
Vorschrittenwesens in Frankreich führt uns 
deutlich vor Augen, wie außerordentlich wert- 
voll für die deutsche Elektrotechnik in ihren 
Fabrikations-, Installations- und Handelsbezie- 
hungen der Umstand gewesen ist, daß bei uns 
schon verhältnismäßig frühzeitig die Schaffung 
einheitlicher Vorschriften in die Wege ge- 
leitet wurde, indem die beiden mächtigsten 
Körperschaften, der Elektrotechnische Verein 
und der Verband Deutscher Elektrotechniker, 
bevor sie mit ihren Zuerst getrennt aufgestellten 
Entwürfen hervortraten, diese verschmolzen 
und in den bekannten „Sicherheitsvorschriften 
des Verbandes Deutscher Elektrotechniker“ be- 
reits im Jahre 1805 einen für ganz Deutschland 
einheitlichen Kodex geschaffen haben, mit 
welchem dann auch die einzigen damals ge- 
sondert vorhandenen Installationsordnupgen, 
nämlich die Vorsichtsbedingungen der deutschen 
Privat- Feuerversicherungs - Gesellschaften und 
die Bestimmungen der einzelnen Elektrizitäts- 


werke gleichsinnig gemacht worden sind. Nur 
durch dieses einträchtige Vorgehen aller betei- 
ligten Kreise ist es möglich gewesen, das Ein- 
greiten der Behörden in das Vorschriftenwesen 
während eines Zeitraumes von fast 25 Jahren 
unnötig zu machen, und dennoch die elektrischen 
Einrichtungen auf jenen hohen Grad von 
Sicherheit zu bringen, wie er sich in den neuer- 
dings bekannt gewordenen statistischen Aus- 
weisungen der Feuerversicherungs - Gesell- 
schafıen unwiderlegbar ausprägt.!) Gliücklicher- 
weise ist auch für die Zukunft das Aufrecht- 
halten dieser Einheitlichkeit für Deutschland zu 
erhoffeu, da ja die Behörden, wenn schon sie 
jeızt die Überwachung elektrischer Anlagen in 
rn Umfange für unumgänglich erachten, 
och zugesagt haben, daß die Aufstellung der 
Vorschriften selbst, dem Verbande Deutscher 
Elektrotechniker überlassen bleiben soll. 

Was nun den Inhalt der französischen Vor- 
schriften betrifft, so ist zunächst zu beachten, 
daß sie sich auf Spannungen bis zu 600 V be- 
schränken. Für das Gebiet der Hochspannung 
scheint man sich also noch nicht zur kinigung 
auf bestimmte Grundsätze durchgerungen zu 
haben. In dem genannten Gebiet bewegen sich 
die gestellten Anforderungen im wesentlichen 
auf demselben Niveau, wie die deutschen 
Sicherheitsvorschriften. Diese Übereinstimmung 
geht so weit, daß weitaus der größere Teil der 
einzelnen Bestimmungen, wörtlich aus den 
deutschen Sicherheitsvorschriftten übernommen 
ist. Von den Abweichungen fällt am meisten 
in die Augen, daß bezüglich des Schutzes gegen 
die bei Berührung spannungführender Teile 
vorhandenen Gefahren ein Unterschied zwischen 
Gleichstrom und Wechselstrom gemacht ist, 
indem z.B. die Schutzverkleidung blanker Teile 
bei Gleichstrom gefordert wird, wenn seine 
Spannung 400 V, bei Wechselstrom, wenn sie 
200 V übersteigt. Eine ähnliche Unterscheidung 
wird neuerdings auch für die deutschen Vor- 
schriften in beschränktem Umfang befürwortet. 

Die Strombelastung der Leitungen ist durch 
drei Zahlentafeln für Luftleitungen, für Innen- 
leitungen und für Kabel je besonders geregelt. 
Die für Innenleitungen stimmt in den Stufen 
zwischen 100 und 250 Amp mit der deutschen 
überein, während die in Deutschland zulässige 
höhere Belastung der kleinen und kleinsten 
Drahtquerschnitte in der französischen Vor- 
schrift zwar auch zum Ausdruck kommt, aber 
nicht s80 stark ist, wie bei uns. So wird z. B. 
für 10 Amp in Deutschland ein Drabt von 
1,5 qmm, in Frankreich ein solcher von 3 qmm 

efordert, für 20 Amp in Deutschland 4, in 
'rankreich 7 qmm. Auch bei den höheren 
Drahtquerschnitten ist die in Deutschland 
zulässige Belasıung im allgemeinen etwas 
höher als in Frankreich. Die Belastung von 
1 Amp für 1 qmm wird bei uns erst bei 
1000 qmm, dort schon bei 800 qmm als Norm 
festgesetzt. Der in Deutschland neuerdings 
durch Klement erörterten Schwierigkeit, die 
notwendigen Drahtquerschnitte für aussetzende 
Betriebe sachgemäß zu regeln, ist man dadurch 
aus dem Wege gegangen, daß eine Über- 
schreitung der festgrsetzten Stromstärken um 
30%, für Speiseleitungen ausnahmsweise zuge- 
lassen wird, wenn sie durch einen elektro- 
magnetischen Unterbrecher geschützt sind, der 
auf den 1!/yfachen Normalstrom eingestellt ist. 
Die für Kabel festgesetzten Belastungxgrenzen 
sind durchweg erheblich niedriger, als sie im 
Einverständnis mit den deutschen Kabeltabriken 
vom Verbande Deutscher Elektrotechniker zu- 
gelassen sind. 

‚Die Verlegungsart der Leitungen in ver- 
schiedenartigen Räumen ist durch eine Tafel 
mit zwei Eingängen geregelt, von denen der 
eine sich auf die Art der Räume, der andere 
auf die verschiedenen Drabtsorten bezieht. Die 
Tafel selbst gibt dann an, ob Doppelglocken 
Rollen, Röhren oder Holzleisten und für welche 
Spannungen diese einzelnen Verlegungsarten 
zulässig sind. Holzleisten sind nicht völlig ver- 
boten, aber auf trockne Räume und besser iso- 
lierte Drahtsorten beschränkt. Es wird ferner 
verlangt, daß bei der Verlegung von Holzleisten 
auf Wasser- und Dampfleitungen Rücksicht 
genommen, daß die Leisten mindestens auf der 
gegen die Wand gekehrten Seite durch Trän- 
kung gegen eindringende Feuchtigkeit ge- 
schützt, und daß die Leisten nicht mit Tapete 
oder Webstoff verkleidet werden. 

Oftenbar soll durch diese verwickelten Fin- 
schränkungen die Holzleiste auch in Frankreich 
nach und nach zum Aussterben gebracht 
werden, und wir wollen unseren Nachbarn 
wünschen, daß sie bald zum vollständigen Ver- 
bot der Holzleiste fortschreiten, das in Deutsch- 
land ohne erhebliche Schwierigkeiten durch- 
geführt worden ist. Die Vorschriften und ihre 
Befolgung werden dadurch wesentlich er- 
leichtert. 


ı) Vergl. „ETZ“ ı . : ; 
Ing.“ 190%. SA %05, S. 1172; 1906, 8. 205; „Z. d. V. D. 


156 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 7. 


14. Februar 1907. 


hc hi ze 


Im ganzen stellen sich die von drei Körper- 
schaften vereinbarten Bestimmungen über die 
Errichtung elektrischer Anlagen ebenso wie 
die Lirferungsbedinugungen für elektrische Ma- 
schinen und Transformatoren, die unseren Ma- 
schinennormalien entsprechen, als durchaus 
sachgemäße Ausarbeitungen dar, die iu man- 
chen Punkten vielleicht noch etwas bequemer 
zu gebrauchen sind, als unsere heutigen Sicher- 
heitsvorschriften. C. L. W. 


Die Stromversorgung New Yorks. 


Am 19. X1I. 1906 hielt Generalsekretär 
J. Seidener im Elektrotechnischen Verein 
in Wien einen Vortrag über „amerika- 
nische Reiseeindrücke* in dem er eine 
ganze Anzahl intere.santer Einrichtungen, be- 
sonders New Yorks, vom Standpunkt des Tech- 
nikers aus besprach. Er begaun mit einer Be- 
schreıbung der Verkehrseinsichtungen, schil- 
derte die Ankunft im Hafen, die ınächtigen 
Daınpffähren, welche den Verkehr über den 
. Hudson-Sıroın vermitteln, die Organisation der 
elektrischen Straßenbahnen, die vei den hohen 
Droschkenpreisen New Yorks dort eine noch 
rößere Rulle spielen als in den europäischen 
auptstädten, die vortrefilliiche Anlage der 
Hochbahn und besonders der Untergrundbahn, 
deren Einrichtungen durch Einfachheit, prak- 
tische Ausgestaltung und Bequemlichkeit die 
europäischen Stadt- und Straßenbahnen weit 
in den Schatten stellen. Die elektrische Be- 
leuchtung der Privathäuser ist infolge der 
hohen Einrichtungskosten und Arbeitslöhne in 
New York ziemlich teuer, darum wird bei An- 
lage und Betrieb auf größte Sparsamkeit ge- 
schen, trotzdem jedoch die Einrichtung aufs 
sorzsamste ausgeführt. Als Beweis dessen 
wurde angefuhrt, daß von 4100 Bränden, welche 
durch die verschiedenen Beleuchtungsarten in 
der Zeit von )9u2 bis 1905 in New York zum 
Ausbruch kamen, nur 360 = 81/,%, auf elek- 
trische Anlagen zurückzuführen waren. 
Bemerkenswert ist der wirtschaftliche Er- 
trag, welchen die elektrotechnische Industrie 
aus der Befriedigung des Rek laınebedürfuisses 
der Amerikaner zieht. Die Werke der Union 
sollen zur Zeit fur mehr als 75000 elektrische 
Rekliamebeleuchtungen Strom liefern und hier- 
für etwa 16 Mill. M einnehmen. Es gibt große 
Installation»firmen, die diesen Geschäfltszweig 
ausschließlich pflegen und an Geschmack und 
Geschicklichkeit dabei ganz hervorragendes 
leisten. Neben den auch bei uns allmählich 
sich einführenden Glühlicht- Beleuchtuugen mit 
wechselnden Farben sowie den auffallenden 
Beleuchtungen der Reklameschilder durch in- 
direkt wirkende Lichtquellen, sieht man be- 
sonders Quecksilberdampf-Lampen und 
Mac Farlane Moore-Lampen. Letztere be- 
stehen aus stark entlüfteten Glasröhren belie- 
biger Länge (oft von 100 m und mehr) und 
verschiedener Abmessungen und Formen, deren 
mit Elektroden versehene Enden in einem 
Schaltkasten zusammenlaufen, wo sie an einem 
Transformator angeschlossen werden. Die 
Lichtwirkung soll äußerst angenehm Bein, ins- 
besondere tällt die gleichmäßige Lichtverteilung 
und der Forıfall scharfer Schatten auf. Auch 
der spezifische Waitverbrauch ist nicht un- 
günstig und wird mit 1,5 W/HK angegeben. 
Besonders eingehend bespricht der Vor- 
tragende dann die elektrischen Zentral- 
stationen in New York. Bereits im Jahre 
1882 hat die Edison-Company eine Gleich- 
strom-Zentrale gebaut, die sechs Maschinen von 
je 125 PSe umfaßt. Im Jahre 1891 wurde zur 
Versorgung der City das Werk in der Duane 
Street gebaut, wo man mit Rücksicht auf die 
außerordentlich teuren Bodenpreise mit den 
engsten Raumverhältnissen rechnen mußte. 
Die Dampfinaschinen sind infolgedessen verti- 
kal angeordnet und die Dynamos mit flachen 
Kollektoren stehen so nahe beieinander, daß 
man knapp zwischen ihnen hindurch gehen 
kann. Übrigens bevorzugen die Amerikaner 
überall stehende Maschinen und man sieht des- 
halb auch mehr Curtis- als Parsons-Turbinen. 
Die Duane Street-Zentrale erzeugt Drehstrom 
von 6600 V, der zum Teil auf Gleichstrom 
von 2><250 V, umgeformt wird. Mehrere andere 
ähnlich gebaute Werke (12. und 13. Straße, 
Vondam, 51. und 53. Straße) dienen heute nur 
noch als Unterstationen und nur zum Teil noch 
sind in ihnen die ursprünglichen Maschinen 
belassen, um in Zeitea allergrößter Belastung 
auch selbständig Strom abgeben zu können. 
Im ganzen sind zur Zeit 19 Unterstatitonen in 
Betrieb, die von dem Hauptwerk, der River- 
side Zentrale gespeist werden. Letztere 
versieht die eigentliche Stadt und die ganze 
Insel Manhattan mit Licht und Kraft (mit Aus- 
nahme der Bahnen) und kann zur Zeit als die 
rößte Zentrale der Welt betrachtet werden. 
Sie erhält jetzt noch eine Ergänzung von noch 
bedeutenderer Leistungsfähigkeit. Auf einem 
Raum von rund 5000 qm Grundfläche werden 


normal über 50000 KW erzeugt, also 10 KW 
für 1 qm bebauter Fläche. Das neue Werk 
hat 6000 qm Flächenraum und eine Normal- 
leistung von rund 75000 KW, also 12,5 KW auf 
ı qm. Die 56 Kessel (Babcox-Wılcox) des 
älteren Werkes sind in zwei Stockweıken über- 
einander angeordnet, über denen sich ein mäch- 
tiger Kohlenbunker für 10000 t Kohle befindet. 
Das neue Werk erhält sogar 96 Kessel und 
einen Kohlenbunker für 18000 t. Nur die neue 
Zentrale wird mit Überhitzern arbeiten, Ekono- 
miser fehlen, nur Vorwärmer erhöhen die Wirt- 
schaftlichkeit. 

Die Beschickung der Kessel erfolgt durch- 
wegs selbsttätig (System Roney Stockers); als 
Heizstoff dient wie meist in New York Anthrazit. 
Die Dampfmaschinen des älteren Werkes sind 
Verbundwaschınen und haben geteilte Nieder- 
drack-Zylinder. Die neue Zentrale erhält nur 
Dampfturbinen, zum Teil Bauart Curtis, zum 
Teil Parsons. Die Schaltaniage zeichnet sich 
durch große Übersichtlichkeit und sicherheit 
aus. Es wird an ihr nur mit Gleichstrom nor- 
maler Spannung gearbeitet; Maschinenschalter, 
Speisekabel-Schalter, Umschalter, alle als Ölschal- 
ter ausgefuhrt, werden mittelbar betätigt, ebenso 
messen die Meßgeräte mittelbar. Die Stark- 
strom-Selbstausschalter sind motorisch betätigte 
Ölschalter mit regelbarem, auf 2 bis 6 Sekunden 
einstellbarem Zeitrelais. Für »ämtliche 19 Unter- 
stationen sind der Sicherheit halber zwei vonein- 
ander unabhängige, auf verschiedenen Wegen 
verlegte Kabel vorhanden. Ia den Unterstationen 
laufen durchwegs drehende Umformer, bei 
denen die Regelung der Gleichstrom-Spannung 
von der Drehstromseite aus durch Induktions- 
regler erfolgt. Sie werden ferner von Trans- 
formatoren gespeist, welche dreiphasigen Strom 
in sechsphasigen verwandeln. 

Der Vortragende beschreibt dann noch 
einige andere New Yorker Zentralen, so die 
der N. Y. Interborough Rapid Transit Co, die 
die „Elevated“ und die „Subway“ mit Strom 
versorgt (11 stehende Dampfdynamos zu Je 
5000 KW und 8 Parsons-turbodynamos zu je 
1250 KW); zusammen mit dem Manhattan-Werk 
(3 Maschinensätze zu je 5000 KW, Gesamt- 
leistung beider Zentralen 90500 KW) speist sie 
17 Unterstationen von 26000 KW Gesamt- 
leistung, in denen die Spannung von 10500 V 
auf 390 V herabtransformiert wird. Ferner er- 
wähnt der Vortrageude das Metropolitan-Werk 
(12 Maschinensätze von je 3500 KW), welches 
den Strom für die Straßenbahnen liefert, die 
Williamsburg-Zentrale (mit 9 Turbodynamos von 
65000 KW bei 11000 V, 72 Kessel in zwei 
Stockwerken von 650 qm Heizfläche und 17 at 
Druck) und noch mehrere Zentralen in deu 
Vororten New Yorks. Die Ausführungen des 
Redners gaben ein gutes Bild von der gewal- 
tigen Ausdehnung und Leistungsfähigkeit der 
Elektrizitäts-Industrie New Yorks. Hon. 


Elektrische Bahnen und Fahrzeuge. 


Versagen der unterirdischen Stromzuführung 
in Berlin. 


Die elektrischen Straßenbahnen Berlins be- 
saßen bis Anfang dieses Jahres immer noch 
drei kurze Strecken, auf denen die An- 
bringung der Oberleitung behördlicherseits 
aus ästhetischen Gründen nicht genehmigt 
wurde, und auf welchen daher die Stromzu- 
führung durch Schlitzkanal erfolgte. Es 
handelt sich um die Sbetführang der Straße 
Unter den Linden am Operuhaus, die Kreuzung 
des Schloßplatzes sowie die Übertührung des 
Platzes vor dem Brandenburger Tor. Bei dem 
diesjährigen ungewöhnlich starken Schneefall 
und starken Frost traten häufige Störungen des 
Betriebes auf diesen Strecken auf, welche ihren 
Höhepunkt erreichten, als Anfang Januar der 
Betrieb über die Linden und über den Schloß- 

latz vollständig unterbrochen wurde und eine 
'oche lang ganz ruhte. Wenn auch der Be- 
trieb der Linien durch Ableitung des Verkehrs 
über andere Straßenzüge aufrecht erhalten 
wurde, so brachte diese Verkehrsstörung für 
die Bevölkerung ganz erhebliche Unhbequem- 
lichkeiten mit sich. Die Große Berliner 
Straßenbahn erreichte endlich bei dieser Ge- 
legenheit, daß ihr die Erlaubnis erteilt wurde, 
den Betrieb auf den beiden genannten Strecken 
auf drei Monate probeweise durch Oberleitung 
zu führen. Die Oberleitung wurde daher mit 
größter Beschleunigung angebracht. 

Auf dem Platz vor dem Brandenburger Tor 
wurde die u DEInEUDR der Oberleitung indessen 
nicht gestattet. Nachdem Anfang Januar hier 
der Betrieb in beschränktem Umfange und nur 
mit vorübergehenden kurzen Störungen auf- 
recht erhalten werden konnte, trat bei den un- 
gewöhnlich starken Schneefällen Ende Januar 
eine dauernde Störung ein, welche den Ver- 
kehr auf dieser Strecke etwa 1 Woche lang 
vollständig unterbrach. Erst durch ein großes 
Aufgebot von Arbeitern, welche mit beson- 


deren Reinigungswerkzeugen ausgerüstet w 
gelang es später, die Kanäle ne Schnee = 
reinigen. 

Soweit uns bekannt geworden ist, haben die 
Störungen in folgendem ihren Grund: Abgesehen 
von den Verstopfungen des Kanals durch Schuee 
tritt zunächst bei den großen Mengen von Schmelz- 
wasser, welches mit Salz vermischt ist, leicht Kurz- 
schluß zwıschen den beiden Stromzuführungs- 
Schienen im Kanal ein. Ferner werden die mit 
Eisengumii oder dergleichen Isolationsstoffen 
belegten Stromabnehmer durch das Schmelz- 
wasser und das Salz stark in Mitleidenschaft 
gezogen, sodaß in ihnen Schluß zwischen den 

eiden Polen auftritt, der seinerseits wiederum 
zu Kurzschlüssen zwischen den beiden Polen 
im Kanal Veranlassung gibt. Durch diese 
Kurzschlüsse werden die Stromzuführnngs- 
Kabel stark überlastet und brennen teilweise 
durch. Abgesehen davon, treten die Höchst- 
strom-Ausschalter und Sicherungen an den 
Speisepuukten fortwährend in Tätigkeit. Wei'ere 
Ursachen für Betriebs»törung-n sind dadurch 
begründet, daß sich die Stromabnehmer unter 
deın Einfluß des Frostwettiers verziehen und 
Kiemmungen in dem Schlitz verursachen, die 
suweit gehen können, daß ein Entfernen der 
Stromabnehmer nur mit größter Gewalt und 
unter Zerstörung derselben möglich ist. Schließ- 
lich geben die Leituangsweichen durch Einfrieren 
und Klemmungen infolge des Frostes gleichfalls 
Ursache zu unliebsamen Verkehrsstörungen. 

Auch für den gewöhnlichen Betrieb bedeutet 
der Fortfall der Unterleitung e ne wesentliche 
Erleichternng, da mit dem Niederlegen des 
Leitungspfluges iu den Kanal beziehuugsweise 
mit der Ankupplung des selb-tändigen Schlepp- 
pfluges an den Wagen nicht unbeträchtliche 
Aufenthalte an den Übergangsstellen entstehen. 

Es lohnt sich, bei dieser Gelegenheit einmal 
einen Überblick über die größeren Betriebe zu 
werfen, die noch mit Unterleitung geführt wer- 
den. Solche bestehen in Budapest, Wien, Lon- 
don, New York und anderen Orten. Nament- 
lich in den beiden letztgenannten Städten findet 
der Schlitzkanal fortgesetzt Anwendung. Die 
Erfahrungen, die man daselbst gemacht hat, 
scheinen demnach bessere zu sein. Daß bei 
einer Witterung wie sie letzthin unter anderen 
auch in Berlin herrschte, eine unterirdische 
Stromzuführung versagt, ist selbstverständlich. 
Das ist ja auch bei den Gleisen der Fall ge- 
wesen, die streckenweise derart verweht waren, 
daß selbst auf Oberleitungsstrecken der Betrieb 
zeitweise unterbrochen wurde. Es fragt sich 
in solchen Fällen nur, in welchem Maße der 
Straßenverkehr unter solchen Störungen zu 
leiden hat, und wie man sich mit ihnen ab- 
findet. Sl. 


Blitzschutz-Apparat für Straßenbahnwagen. 


[„Street Railway Journal“, Bd. 28, 1906, S. 524, 
2 Sp, 1 Abb] 


A.M. Ballou berichtet über seine in Denver 
gemachten Erfahrungen mit einem Blitzschuts- 
Apparat, welcher wie folgt zusammengebaut 
ist. An den Motor-Stromkreis ist eine Drossel- 
spule angeschlossen, deren freies Ende mit 
einem Kohlenstabe von 20 cm Länge und etwa 
3 qem Querschnitt leitend verbunden ist. Die 
Drosselspule ist auf dem Deckel einer 2% | 
fassenden Wasserbrhälters befestigt, die Kohle, 
welche bei Eintritt eines Gewitters in eine im 
Deckel angebrachte Klemmfassung eingesteckt 
wird, reicht bis nahezu auf die Wasserober- 


; Fahrdraht 


Blitzschutz-Apparat für Straßenbahnwagen. 
Abb. 29. 


fläche. Die Wassermenge ist 80 berechnet, daf 
sie erst nach einem Durchgang von 1,5 p 
bei 500 V während 50 Min zum Sieden konmi 
Die am Boden des Behälters angeordnete en 
vanisierte Eisenplatte ist mit Erde verbun 7 
Im Betriebe ist darauf zu achten, da ee 
Wasserbehälter stets genügende Füllung 27 
sitzen, daß das Wasser nicht zu stark Ya 
schmutzt und daß die Kohle sofort bel Eiai 
des Gewitters vom Wagenführer eingestec 
wird. Die Herstellungs- und Anbringungi 
kosten dieser Blitzschutz-Vorrichtung betrag 


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zu 


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14. Februar 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 7. 


157 


N —  —_ —__ _ ——  — mm —— ————_ , — , _  , —_ _„ — —Z—{_q„_,_(„—„_—_—— mm — mm HR De 


für 225 Wagen etwa 8850 M. Daß diese Appa- 
rate gute Dienste leisteten, zeigen die folgen- 
den Zahlen, welche die durch Blitzschäden ver- 
arsıchten Kosten für die drei Jahre 1904, 1905 
und 1406 darstellen. Im Jahre 1904 wurden 
keine Blitzıchutz-Apparate verwendet, dies ge- 
schah erst im Jahre 1906 und 1906. 


1904 Blitzschaden 20700 M 
8 600 


1905 „ n 
1620 „ 


1906 5 Ptz. 


Elektrochemie und Akkumulatoren. 


Gießform für positive Akkumulatoren-Platten. 
(Anordnung von Truswell.) 


ie civil“, Bd. II, 1906, S. 254, 2 Sp. 
ee ' 3 Abb.] i ; 


Die Form ermöglicht, die Platten (mit 
Fahnen) unter Druck zu gießen und rasch aus 
der Form heraussunehmen. Sie besteht aus 
drei Stücken, die einen parallelepipedischen 
H hiraum umschließen, der an der der unteren 
Plattenkante entsprechenden Seite offen ist 
(siehe Abb. 30 u. 31). Das obere Stück der Form 
(a) ist um zwei Zapfen t drehbar angeordnet, die 
von einem kleinen Wagen getragen werden. 
Mit Hilfe des größeren Rades m kann man die 


Form umkippen (um 180° drehen). Die beiden 
Stücke 5 sind beweglich angeordnet, und zwar 
können sie durch Drehung des kleineren Rades 
sich selbst parallel verschoben werden; be- 
wegt sich die eine Hälfıe von 5 von links nach 
rechte, 80 bewegt sich die andere von rechts 
nach links und umgekehrt (siehe Abb. 32). 

Um eine Platte zu gießen, werden die bei- 
den Stücke d einander so weit genähert, daß 
sich ihre Ränder berühren. Nachdem man das 
Blei in die Form gegossen hat und dieses er- 
starrt ist, dreht man die ganze Form um 180°, 
sodaß = die Stücke b den oberen Teil bil- 
den. Die Teile bò werden dann voneinander 
entfernt, und die Platte kann aus der Form 
eransgenommen werden. Werden nunmehr 
die Stücke d in die ursprüngliche Lage zurück- 
geschraubt, so ist die Form für einen neuen 
Gaß bereit, W. B. 


Über elektrolytische Eisenniederschläge. 


(Ztschr. f. Elektrochemie“, Bd. 12, 1906, S. 697, 
13 Sp. 1 Abb.] 


Für Druckzwecke werden die galvano- 
plastisch erzeugten Kupferklischees und Druck- 
platten elektrolytisch mit einem Eisenüberzug 
versehen, um sie gegen Druckfarben, die 
Kupfer angreifen, und gegen Abnutzung beim 
Druck widerstandsfähiger zu machen. 

Einen guten Eisenn ederschlag zu erzeugen, 
ist nicht leicht, da die abgeschiedene Metall- 
schicht leicht uneben wird und abblättert. 
adellore dünne und auch dickere Schichten 
herzustellen, ist der Österreichisch-Ungarischen 
auk und der russischen Expedition für Staats- 
apiere gelungen, die ihre Noten mit Eisen- 

ıschees drucken. Das Verfahren wird geheim 
gehalten; wahrscheinlich wird das allbekannte 
leinsche Eisenbad (Eisenvitriol und Mag- 
nesiümsulfat) benutzt. Die angewandte Strom- 
chte ist jedenfalls sehr geriog, da man z. B. 
o Herstellung einer Eisenschicht von 2 mm 
nike Lh Monat braucht. A. Ryss und A. 
ngomo ny haben nun die elektrolytische 
scheidung des Eisens aus den wässrigen 
AT seines Chlorürs und Sulfats näher 


Sie fanden, daß in Lösungen von Ferro- 
ammoniumsulfat (Mohrschem Salz) die Elektro- 
J% am besten bei Zimmertemperatur und bei 
en Salzgehalt von 70 g Mohrschem Salz auf 
en Liter Wasser verläuft. Bei höheren Tem- 
E aturen wurde der Niederschlag entweder 
ang llinisch oder zeigte große ovale Löcher 
dag unregelmäßige Streifen. Bei Eisenchlorür 

egen wurden die besten Ergebnisse zwischen 


60° und 70° C und mit einem Gehalt von 1 kg 
Eisenchlorür auf den Liter erhalten. Es gelang 
jedoch nicht, einen tadellosen Niederschlag von 
Dicke zu erreichen, sondern 
es traten dann kleine Vertiefungen auf. Als 
Kathoden dienten bei allen diesen Versuchen 
Zylinder aus Eisenblech, die in rascher Be- 
Alle Bäder sahen 
aus, da sich in ihnen basische Eisen- 
en und _ schleimiges Eisenhydroxyd 
abscheidet. Das Eisenhydroxyd setzte sich an 
der Kathode fest, sogar wenn sie sehr rasch ge- 


mehr als 0,3 mm 


wegung gehalten wurden. 
schinn tR 
salze bil 


dreht wurde. 


Sie prüften dann den Einfluß von ne 
gleich- 
zeitiger Zusatz von Natriumbikarbonat und 
Bei einer 
Stromdichte von 0,8 Amp/qdm und einem Gent 

@- 
Mohrrchem Salz, 50 g 
5 g doppelkohlensaurem 
Natron auf den Liter Wasser warden die besten 


Zusätzen zum Bade und fanden, daß 
Magnesiumsulfat am besten wirkt. 
von %00 Merckschem Eisenchlorür 
ziehungsweise 200 
Magnesiumsulfat un 


Niederschläge erzielt. 


Die Eisenchlorürlösungen wurden immer 
vor dem Gebrauch filtriert. Die Badspannung 
die Temperatur war 
Zimmertemperatur. So wurde in drei Wochen 
dauernder Elektrolyse ein tadelloser el: 

ac 
vier Tagen traten einzelne Poren auf, die aber 


betrug 0,6 bis 0,77 V; 


niederschlag von 2 mm Dicke erzielt. 


oe ee 
8 
3 


SS 
NY 


NN 


(Em 


4 
2 


IN 


Abb. 81. Alb. 32. 


Gießform für Akkumulatoren-Piatten. 


später wieder verschwanden. Nach den Ver- 
fahren, die in den Patenten von. Hiorns 
Burgess und Hambüchen angegeben sind 
und nach den Vorschriften, die Langbein in 
seinem Handbuche der elektrolytischen Metall- 
niederschläge giebt, gelang es den Verfassern 
nicht, gleichmäßige Niederschläge von beträcht- 
licher Dicke zu erhalten. K. A. 


PATENTE. 


Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 31. Januar 1907.) 


Kl. 4b. Z. 4976. Reflektor für elektrische Glüh- 
lampen aus durchscheinendem Glase mit glatter 
oder gerauhter Innenfläche und an der Außen- 
wandung angeordneten, strahlenförmig von oben 
nach unten verlaufenden Prismen. Edmund 
Louis Zalinski, New York; Vertr.: E. W. Hop- 
kins u. K. Osius, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 11. 
28. 6. 06. 

—d. D. 17063. Zündvorrichtung für Gasglühlicht- 
invertlampen. Deutsche Gasglühlicht A.-G. 
(Auergesellschaft), Berlin. 11. 5. 06. 

—d. R. 22637. Elektrischer Fernzünder für eine 
größere Zahl von Gaslampen oder Straßen- 
laternen. Heinrich August Rhode, Hannover, 
Georgstr. 35. 21. 4. 06. 

Kl. 15e. Sch. 23992. Elektrische Zählvorrichtung 
an Auslegevorrichtungen für Falzmaschinen. Carl 
Bernhard Schaerling, Leipzig-Connewitz, Leo- 
poldstr. 9. 27. 6. 05. 

Kl. Si. S. 21951. Elektrisches Wechselstrom- 
blockfeld. Siemens & Halske A.-G., Berlin. 
28. 11. 05. 

Kl. 21a. F. 200568. Verfahren zum Empfangen 
elektrischer Schwingungen in der drahtlosen 
Telegraphie. John Ambrose Fleming u. Mar- 
conis Wireless Telegraph Company, Li- 
mited, London; Vertr.: E. Hoffmann, Pat.- 
Anw., Berlin SW. 68. 11. 4. 05. [Priorität a. G. 
d. Anm. in Großbritannien gem. Unionsvertrag: 
16. 11. 04.] 

— a. G. 23389. Fritter. Gesellschaft für draht- 
lose Telegraphie m. b. H., Berlin. 25. 7. 06. 

—c. A. 128%. Selbsttätiger elektrischer Aus- 
schalter mit elektromagnetisch auslösbarer Kupp- 
lung. A.-G. Brown, Boveri & Co., Baden, 
Schweiz; Vertr.: Hans Heimann, Pat.-Anw., 
Berlin SW. 11. 24. 2. 06. 

—c. D. 15866. Aus Kunststein hergestelltes 
Kanalsystem für elektrische Leitungen. Patrick 


John Donchue, Salt Lake City; Vertr.: Dr. A. 
Levy, Pat.-Auw., Berlin SW. 11. 8 5. 05. 

—e. S. 23372. Verfahren zur Verminderung der 
Reibungswiderstände bei Gleichstrom-Meßgeräten. 
Siemens & Halske A.-G., Berlin. 14 9. Ob. 

— f. V. 6803. Metalldampf - Dauerbrand - Bogen- 
lampe mit schrägen Elektroden. Otto Vogel, 
Schöneberg, Müblenstr. 6a. 20. 10. 06. 

— x NH. 37401. Röntgenröhre mit unmittelbarer 
Zuführung von Gasen zur Regelung des Luft- 
druckes. Robert Hartwig, Berlin, Lützowstr. 106. 


14. 3. 06. 

Kl. 77d. G. 23560. Elektromechanisches Renn- 
spiel. Adolf Vogel, Leipzig-Volkmarsdorf, und 
Otto Glaser, Böhlitz-Ehrenberg. 27. 8. 06. 


(Reichsanzeiger vom 4. Februar 1907.) 


Kl. 201. A. 12915. Umwechselbarer Schalter für 
elektrische Bahnen. Allgemeine Elektrici- 
täts-Gesellschaft, Berlin. 2. 3. 06. [Priorität 
a. G. d. Anm. in den Vereinigten Staaten von 
Amerika gemäß Unionsvertrag: 2. 3. 05.] 

—1. A. 12917. Antriebsvorrichtung für die Steuer- 
schalter elektrisch betriebener Züge mit elek- 
trischen Zugsteuerungen zur Regelung der Mo- 
toren. Allgemeine Elektricitäts - Gesell- 
schaft, Berlin. 2. 3. 06. [Priorität a. G. d. 
Anm. in den Vereinigten Staaten von Amerika 
gemäß Unionsvertrag: 2. 3. 05.] 

Ki. žia A. 13502. Handmikrotelephon ohne 
Schalltrichter, bei welchem die Schallwellen durch 
Reflexion in das Innere des Mikrophongehäuses 
gelangen. Aktiebolaget L. M. Ericsson & 
Co., Stockholm; Vertr: Franz Schwenterley, 
Pat.-Anw., Berlin W. 66. 13. 8. 06. 

— a. F. 22444. Verfahren und Vorrichtung zum 
Regeln der Selbstinduktion eines Stromkreises, 
der von Strömen hoher Wechselzahl durchtlossen 
wird. Gustave Ferrie, Paris; Vertr.: Pat.-An- 
wälte Dr. R. Wirth, C. Weihe, Dr. H. Weil, 
Frankfurt a. M. 1, u. W. Dame, Berlin SW. 13. 
22. 10. 06. 

—a. K. 33429. Empfänger für die elektrische 
Übertragung von Handschriften, Strichzeichnungen 
und anderen graphischen Darstellungen. Dr. 


Arthur Korn, München, Hohenzollernstr. 1. 
10. 12. 06. 
—a&a. S. 22771. Schaltung für Fernsprechneben- 


stellen mit Inaduktoranruf und lokaler Mikrophon- 
batterie, welche sowohl zum Privatverkehr als 
auch zum Anschluß an Fernsprechämter mit zen- 
tralisierter Anruf- und Mikrophonbatterie dienen. 
Siemens & Halske, A.-G., Berlin. 11. 5. 06. 

—h. A. 12382. Verfahren zur Erhaltung oder 
Wiederherstellung der Kapazität elektrischer 
Sammler, gemäß Pat. 179805. Akkumulatoren- 
fabrik, A.-G., Berlin. 14. 9. 06. 

—c. B. 43263. Anschlußklemme. Ch. Brunnsch- 
weiler, Bern; Vertr.: A. du Bois-Reymond, 
M. Wagner u. G. Lemke, Pat.-Anwälte, Berlin 
SW.13. 31. 5. 06. 

—d. B. 41510. Regelungsvorrichtung für elek- 
trirche Kraftübertragung. Dimitry Balachowsky 
u. Philippe Caire, Paris; Vertr.: F. C. Glaser, 
L. Glaser, O. Heringu.E. Peitz, Pat.-Anwälte, 
Berlin SW. 68. 23. 11. 08. 

— ©. A. 13708. Elektrizitätszähler. Allgemeine 
Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 23. 10. 06. 

— f. J. 8936. Verfahren zur Herstellung von mit 
metallischem Wolfram oder Molybdän oder Le- 
gierungen dieser Metalle überzogenen Kohle- oder 
Melailfäden. Wolfram-Lampen-A.-G, Augs- 
burg. 12. 2. 06. 

—f. Sch. 25 393. Beleuchtungsvorrichtung, be- 
sonders für die Belichtung photographisch aufzu- 
nehmender Gegenstände. Jean Schmidt, Frank- 
furt a. M., Kaiserstr. 10. 31. 3. 06. 

—h. A. 13510. Elektroden für elektrische Schweiß- 
vorrichtungen. Allgemeine Elektricitiüts- 
Gesellschaft, Berlin. 16. 8 06. 

— h. H. 38762. Elektrischer Heizwiderstand. Fa. 
W. C. Heraeus, Hanau. 15. 9. 06. i 


Änderungen in der Person des 
Inhabers, 


(Reichsanzeiger vom 31. Januar 1907.) 


KI. 21e. 159625. Dr. Siegmund Ritter von 
Sonnenthal, Wien; Vertr.: A, Gerson und G. 
Sachse, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 61. 

—0. 92860. Carl Raab, Grunewald b. Berlin. 


Erteilungen. 
(Reichsanzeiger vom 4. Februar 1907.) 


Kl. 1b. 182351. Verfahren zum Laden und Ab- 
laden magnetischer Erze oder dergleichen ver- 
mittels eines elektromagnetischen Kranes. Gustaf 
Abraham Granström, Sala, Schwed., u. Hjalmar 
Lundbohm, Kiruna, Schwed.; Vertr.: F. C. 
Glaser, L. Glaser, O. Hering und E. Peitz, 
Pat.-Anwälte, Berlia SW. 68. 12 9. 03. 

K1. 13¢. 132503. Elektrischer Wasserstandsanzeiger 
für Dampfkessel mit einem im Wasserstandsglas 

” beweglichen Schwimmer, welcher zum Melden 

des zulässig niedrigsten und höchsten Wasser- 


158 


127m 


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Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft L 


14. Februar 1907. 


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standes den Stromschluß herstellt. Alfred Haenf- 
lein, Wien; Vertr.: Dr. W. Karsten und Dr. 
C. Wiegand, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 1l 


3. 4. 06. 
Kl. 20k. 182630. Sicherheitseinrichtung für die 
Unterführung von Fahrleitungen elektrischer 


Bahnen unter Brücken oder anderen geerdeten 
Eisenkonstruktionen, Siemens - Schuckert- 
werke G. m. b. H., Berlin. 31. 5. 06. 

— l. 182631. KRollenstromabnehmer für Oberlei- 
tungen elektrischer Bahnen mit einem schwing- 
baren und achsial verschiebbaren Stromabnehmer- 
rollen-Lager, das beim Anliegen der Rolle an der 
Leitung der Wirkung einer Feder entgegen in 
die tiefste Stellung gedrückt wird. Garuet Bowen 
Holmes u. Arthur Dunscombe Allen. Welling- 
ton, Neu-Seeland; Vertr.: Dr. D. Landenberger 
und Dr. Graf E. von Reischach, Pat.-Anwälte, 
Berlin SW.61. 10.4. 06. 

—]. 182632. Einrichtung zur Verhinderung des 
Herausspringens des Rollenstromabnehmers an 
den Abzweigstellen der Oberleitung elektrischer 
Bahnen. Reue Lefebvre, Basel; Vertr.: O. Egle, 
Pat.-Anw., Lörrach. 18. 4. 06. 

—]. 182633. Einrichtung zur Regelung von ab- 
wechselnd mit Gleichstrom und Wechselstrom 
betriebenen Motoren, bei welcher für den 
Wechselstrombetrieb der Arbeitsstrom über einen 
Reglertransformator geführt wird. Felten & 
Guilleaume-Lahmeyerwerke A.-G., Frank- 
furt a. M. 6. 6. 06. 

— l. 182634. Fahrdrahtsucher für die Kontakt- 
rollen elektrischer Fahrzeuge. Wiliam Jasper 
Hinton, Danville, V. St. A.; Vertr: M Schmetz, 

-= Pat.-Anw., Aachen. 17. 8. 06. [Priorität a. G. d. 
Anm. in den Vereinigten Staaten von Amerika 
gemäß Unionsvertrag: 16. 8. 05.] 

Kl. 2la. 182376 Verfahren zur Übertragung von 
Tönen durch cine Fernsprecheinrichtung. Dr. 
Victorien Tardieu, Arles a. Rhône; Vertr.: 
Dr. D. Landenberger, Pat.-Anw., Berlin SW. 61. 
1. 5. O4. 

— a. 182377. Schaltung für Fernsprechämter mit 
JFentralbatterie-Betrieb, bei denen das Anruf- 
relais gleichzeitig zur Schlußzeichengabe dient 
und symmetrisch in die Teilnehmerdoppelleitung 
eingeschaltet ist. A.-G. Mix & Genest Tele- 


phon- und Telegraphen - Werke, Berlin. 
26. 7. 06. 
— aAa. 182378. Holzmast, insbesondere für die 


Zwecke der drahtlosen Telegraphie und Verfahren 
zur Errichtung desselben. Simon Eisenstein, 
Berlin, Steglitzerstr. 20. 16. 8. 06. 

—a. 182379. Einrichtung zur Befestigung des 
Luftleitergebildes von Stationen für drahtlose 
Telegraphie beziehungsweise Telephonie. Simon 
Eisenstein, Berlin, Steglitzerstr. 20. 16. 8. 06. 

- a. 182413. Wellenerzeuger für drahtlose Tele- 
graphie. Fabrik elektrischer Maschinen & 
Apparate Dr. Max Levy, Berlin. 28. 1. 08. 

—a. 182444. Vorrichtung zur Bestimmung der 
Ausstrahlungsenergie am Sender für drahtlose 
Telegraphie beziehungsweise Telephonie. Simon 
Eisenstein, Berlin, Steglitzerstr. 20. 1. 2. 06. 

— ¢. 182380. Kabelendverschluß für Fernsprech- 
kabel. Franz Stock, Berlin, Neanderstr. 4. 27.9. 
190 


4, 
— ce 182381. Elektrischer Leiter oder Kabel für 


Telegraphie- oder Fernsprechzwecke. Sidney 
George Brown, London; Vertr.: P. Müller, 
Pat.-Anw., Berlin SW. 61. 4. 10. 04. [Priorität 


a. G. d. Anm. in England gemäß Unionsvertrag: 
24. 11. 03.] 

—c. 182382. Elektrischer Klemmkontakt. William 
Mills, Elisabeth, V. St. A.; Vertr.: M. Schütze, 
Pat -Anw., Berlin SW. 11. 3. 9. 05. 


— e 152383. Symmetrische elektrische Kupplung 
mit Bajonettvrerschluß. Siemens & Halske 
A.-G., Berlin. 7. 11. 05. 

—c. 182384. Isolator aus Faserstoffseil. Mar- 


conis Wireless Telegraph Company, Ltd,, 
und George Elliot Turnbull, London; Vertr.: 
E. Hoffmann, Pat -Anw.. Berlin SW. 68. 12.11. 
1905. [Priorität a. G. d. Anm. in England gemäß 
Unionsvertrag: 27. 1. 05.) 

— ce. 182385. Mehrteiliger Kopf für Rohrständer 
zur Einführung elektrischer Leitungsdrähte. Stotz 
& Cie., Elektrieitäts-Gesellschaft m. b. H., 
Mannheim. 12. 12. 05. l 

— c. 182439. Abzweigdose für elektrische Leitungen. 
Bamberger Industrie-Gesellschaft m. b. H., 
Bamberg. 27. 9. 05. 

.-e 182440. Zeitschalter. 
Wipperfürth. 10. 3. 06. 

—e¢. 182445. Verfahren zur Herstellung von Schleif- 
und Druckkontakten, die aus Metallegierungen und 


Kröger & Schulte, 


Kohle bestehen. Gebrüder Siemens & Co., 
Charlottenburg. 1. 10. 05. 
— d 182386. Feldmagnetsysteme. Hans Lippelt, 


N York; Vertr.: R. Deißler, Dr. G. Döllner 
a M. Seiler, YPat.-Anwälte, Berlin SW. 01. 
11. 9. 02. 

— d. 182387. 
Dynamobürsten 
Kohle oder Graphit und Metall. 
dorff, Essen, Ruhr. 12. 1. 06. 

—qd. 182388. Schalteinrichtung zum Anlassen und 
Regeln von Drehstrommotoren ın Sternschaltung 


Verfahren zur Herstellung von 
aus abwechselnden Lagen von 
Fa. P. Rings- 


beim Betrieb mit Einphasenstrom. Siemens- 
Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 4. 2. 06. 

— d. 182389. Elektrische Kommutatormaschine 
mit halb so vielen Wendepolen wie Hauptpolen. 
Wilhelm Georg Schmidt, Dortmund, Union, 
Eisen- & Stahlwerke. 4 5. 06. 

—f. 182390. Bogenlampe mit geschlossenem 
Lampenkörper und wenigstens einer Elektrode 
aus Quecksilber oder anderen dampferzeugenden 
Mitteln. Allgemeine Elektricitäts-Gesell- 
schaft, Berlin. 17. 11. 05. 

—f. 182391. Verfahren zur Beförderung des 
Zündens bei Bogenlampen; Zus. z. Pat. 154 491. 
Körting & Mathiesen A.-G., Leutzsch-Leipzig. 
15. 2. 06. 

— f. 182392. Elektrische Bogenlampe. 
& Mathiesen A.-G., Leutzsch-Leipzig. 5. 5. 06. 

— f. 182393. Verfahren zur Herbeiführung eines 
sicheren Kontaktes zwischen einer Bogenlampen- 
elektrode und der darin befindlichen Metallader; 
Zus. Zz. Pat. 15096. Körting & Mathiesen 


Körting 


A.-G., Leutzsch-Leipzig. 19. 6. 06. 

— g. 182394. Verfahren zur Gewinnung von 
Radiumemanation. Dr. Peter Bergell, Bar- 
barossastr. 30, und Dr. Adolf Bickel, Schiff- 
bauerdamm 36, Berlin, 1. 3. 05. 

— g. 182395.  Rotierender Stromunterbrecher. 
Felten & Guilleaume - Lahmeyerwerke 


A.-G., Frankfurt a. M. 19. 8. 05. 

— g. 182396. Elektrischer Kondensator. Société 
anonyme des Manufactures de Glaces et 
Produits Chimiques de Saint-Gobain, 
Chauny et Cirey, Paris; Vertr.: Pat.-Anwälte 
Dr. R. Wirth, C. Weihe, Dr. H. Weil, Frank- 
furt a. M. 1, u. W. Dame, Berlin SW. 13. 30. 3. 06. 
[Priorität a. G. d. Anm. in Frankreich gem. Unions- 
vertrag: 6. 4. 05. 

KI 35d. 182477. Vorrichtung zum Aufrichten von 
Telegraphen- und ähnlichen Pfählen. John Riddall 
Brown, Manchester, Engl.; Vertr.: E. W. Hop- 
kins u. K. Osius, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 11. 
12. 12. 05. 

Kl. 420. 182586. Geschwindigkeitsmesser mit um- 
laufendem Magnetkörper und durch Wirbelströme 
beeinflußtem, zum Anzeigen dienendem Anker; 
Zus. z. Pat. 172657. Deutsche Tachometer- 
werke G. m. b. H., Berlin. 29. 6. 06. 

— p. 182587. Orts- und Streckenanzeiger mit 
elektromagnetischem Schaltwerk, einem durch 
Mitnehmerstifte bewegten und hierzu gelochten 
Streckenbande und einer Signalvorrichtung. Moritz 
Willet, Wien; Vertr.: C. Pataky u. E. Wolf, 
Pat.-Anwälte, Berlin S. 42. 21. 1. 06. 

Kl. 46c. 182529. Elektrische Zündungseinrichtung 
für Explosionskraftmaschinen. August Eckstein 
u. Herbert John Coates, Salford, Engl.; Vertr.: 
A. du Bois- Reymond, M. Wagner und G. 
Lemke, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 13. 21. 3. 05. 
[Priorität a. G. d. Anm. in England gem. Unions- 
vertrag: 22. 3. Ot.] 

— c. 182 561. Magnetelektrischer Lichtbogen- 

Zündapparat für Zweizylindermaschinen. Unter- 

berg & Helmle, Karlsruhe i. B. 16. 12. 05. 

Kl. 5i d. 182536. Elektromagnetische Spielvor- 
richtung für Tasten- und andere Musikinstru- 
mente. Friedrich Schübbe, Berlin, Kolonie- 
straße 22. 23. 6. C6. 

Kl. 68a. 182543. Türschloß mit elektrischer und 
mechanischer Auslösung der Fallensperrung. Gott- 
licb Kißling, Ebingen, Württ. 18. 1. 06. 

Kl. 74a. 182548. Elektrische Alarmvorrichtung 
für Uhren. Laurids Pilgaard Mikkelsen Vium, 
Kopenhagen, u. Fa. Theod. Wandschneider, 
Hamburg; Vertr.: H. Betche, Pat.-Anw., Berlin 
S. 14. 5. 11. 05. 

— A. 182605. Elektromagnetisch angetriebenes 
Glockenläutewerk. Christian Emmermann, Mitt- 
weida i. S. 31. 3. 06. 


Löschungen. 
(Reichsanzeiger vom 31. Januar 1907.) 

Kl. 21. 107438 —a. 146304. 153 937. 159 661. 
168 167. 169195. — ce. 177650. —d. 148073. 
168 565. —f. 171153. —g. 153516. 157772. 
177 666. 

Gebrauchsmuster. 
Eintragungen. 


(Reichsanzeiger vom 4. Februar 1907.) 

Kl. 4c. 297622. Elektrischer Gasöffner mit frei 
beweglichem Verschlußkörper. Dr. Fritz Huth, 
Berlin-Rixdorf, Kaiser Friedrichstr 195. 9 3. 04. 
H. 23 487. 

Kl. 21a. 2097676. Klopfer zum Empfangen tele- 
graphischer Zeichen, mit nicht polarisiertem 
Anker, der in der Ruhelage auf einem Elektro- 
magnetsystem gehalten wird. Siemens & Halske 
A.-G., Berlin. 28. 12. 06. S. 14766. 

— e. 297354 Durch Exzenter betätigtes und 
mittels Stellschraube nachstellbares Friktionsband 
bei Einzelkupplung der Farbenhebel von Bühnen- 
regulatoren. Elektrizitäts - Gesellschaft 


Richter, Dr. Weil & Co., Frankfurt a. M. 
15. 12. 06. E. 9639. 


— ¢. 297357. Verstellbare Abschneidezange für 
Metallumhüllungen von elektrischen Rohrdrähte 
und Isolationsrohren. Friedr. Dick, Eßlingen a N 
18. 12. 06. D. 12185. SX 

— €. 297455. Elektrisches Kabel mit einer Draht- 
beflechtung als Bewehrung, gekennzeichnet durch 
Zwischenlagen aus filzartigen oder verfilzten 
Stoffen in Bandform zwischen Drahtbeflechtung 
und Isolation. Felten & Guilleaume-Lah. 
meyerwerke A.-G., Mülheim a. Rb. 29, 12. 06. 
F. 14995. 

— ¢. 297473 Sicherungsstöpsel für elektrische 
Leitungen und dergleichen, mit Schauöffnunzen 
Carl Sevecke, Höchst a., M. 13. 1.06. S. 1335 

—c. 297476. Steckkontakt mit selbsttätiger Ver- 
riegelung der Kontaktflächen durch auf ihnen 
verschiebbar gelagerte Klötzchen. Julius Steiner, 
Teplitz; Vertr.: Horst Müller von Berneck 
Rechtsanw., Dresden. 11. 4. 06 St. 8452. | 

—c. 297538. Fuß für Holzmaste, mit U-förmigen 
Querschnitt des die Stange aufnehmenden Teiles 
Maillart & Cie., Zürich; Vertr.: A. Gerson u. 
G. Sachse, Pat.-Anwälte, Berlin SW.61. 27. 12.0. 
M. 23 317. 

—c. 297683. Druckkontakt mit glockenförmig 
ausgebildeter Kontaktbrücke und darunter an- 
geordneter Feder. Dr. Franz Kuhlo, Berlin, 
Pragerstr. 11. 3. 1. 07. K. 29 346. 

— d. 297321. In Vertiefungen der vergrößerten 
Lagerplatten hineinfassende Hülse zur Verkapse- 
lung magnetelektrischer Zündapparate. Unter- 
berg & Helmle, Karlsruhe i. B. 27. 12.06. U. 20, 

— f. 297334. Glühlampe mit auf einem gemein- 
samen Traggestell parallel zur Längsachse der 
Lampe angeordneten Haken für die Metallglüh- 
fäden. Wolfram-Lampen A.-G., Augsburg. 
1. 8. 06. W. 20 757. 

— f. 297335. Glühlampe mit an der Spitze einge- 
schmolzenen, parallel zur Längsachse der Lampe 
angeordneten offenen Haken für die Metallglüh- 
fäden. Wolfram-Lampen A.-G., Augsburg. 
1. 8. 06. W. 20758. 

— f. 297 466. Elektrischer Handleuchter in Kerzen- 
form, dadurch gekennzeichnet, daß derselbe beim 
Emporheben leuchtet und beim Hinstellen durch 
sein Eigengewicht den Stromkreis unterbricht. 
Georg Jahn, Dresden, Marsdorferstr. 8. 3. 1.0. 
J. 6888. 

— f. 297625. Regel- beziehungsweise Laufwerk für 
elektrische Bogenlampen, dessen zeitweise ausge 
löster Sperrteil durch das Werk selbst zurückgr- 
bracht wird. Hugo Bremer, Neheim a. Ruhr. 
16. 6 06. B. 31 356. 

— f. 297693. Elektrodenanordnung für Schein 
werfer. Gebrüder Siemens & Co., Charlotten- 
burg. 26. 9. 06. S. 14 366. 

— f. 297696. Elektrodenanordnung für Schein 
werfer. Gebrüder Siemens & Co., Charlotten- 
burg. 13. 10. 06. S. 14437. 

Kl. 63c. 297569. Elektromobil mit Hinterrad 
antrieb. Deutsche Mercedes-Verkaufs-Gr- 
sellschaft G. m. b. H., Frankfurt a M. 31. 10 
1906. D. 11929. l 

— g. 297585. Selbsttätige elektrische Lampe für 
Fahrräder, Automobile und andere Fahrzeuge. 
Walther Sippel, Geestemünde. 24. 11. 06. S. 1462. 

Kl. 67a. 2976410. Antrieb von Schleifscheiben 

durch elastisch gelageıten Elektromotor. Sie 

mens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berli. 

20. 11. 06. S. 14616. 

Kl. 74a. 297469. Maschine zum Läuten von 

Kirchenglocken mittels elektrischer Feruschil- 

tung und automatisch arbeitender Steuerung. 

Friedrich Weule, Bockemen a. Harz. 14. 3. 0 

W. 16 179. a 

.— b. 297241. Elektrisches Meldethermometer für 

Temperaturunterschiede, mit in die Queekalin 

röhre eingeschmolzenen Platinkontakten un 

Drahtgazeumhüllung. W. Walther, Homburg 

v.d. H. 12. 11. 06. W. 21375. 


Änderungen in der Person des 
Inhabers. 


(Reichsanzeiger vom 4. Februar 1907.) ; 
Kl. 21d. 230943. 243009. 244 626. 253 194 
259523. 261 356. 

Verlängerung der Schutzfrist. 


(Reichsanzeiger vom 4. Februar 1907.) a 
Kl. 21b. 247039 Masseträger usw. Fritz Neu 


mann, Eschweiler. 27. 1. 04. N. 4725. a 
— €. 217140. Schelle zum Befestigen "Richter 


an Fernsprechrohrständern usw. Bruno 1.0. 
Chemnitz, Hainstr. 89. 11.1.04. R- 13 236. R 
— ¢. 218036. Telephon-Endanschluß usw. aap 
und Seekabelwerke A -G., Köln-Nippes = 


1904. L. 12319. 9. 1. 07. 
— e. 219917. Blitzanzeiger usw. Carl Hoyern, 
Emil Ho y er, Schönebeck a. E. 28. 1. 04. H- 

17. 1. 07. reiten 
— ¢ 220860. Hausanschlußkasten USW. G., Mil 
& Guilleaume-Lahmeyerwerße A. o 

heim a. Rh. 29 2. 04. F. 10911. 16 l. 


—d. 218694. Magnetrad usw. CH 
mann G. m. b. H., Leipzig. 20. 1.04 n 
16. 1. 07. 


J. Carl Haupt 


Gn- 


NT Tr u R A, 
o 


14. Februar 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 7. 


— d. 318781. Stromabnehmer usw. J. Carl Haupt- 
mann G. m. b. H. Leipzig. 22. 1. 04. H. 23 046. 


16. 1. 07. 
—f. 218566. Elektrische Glühlampe usw. Deut- 


sche Gasglühlicht A.-G., Berlin. 30. 1. 04. 
D. 8606. 16. 1. 07. 
— f. 91685. Unterwasserlampe usw. Friedrich 


Flohr, Kiel, Schloßstr. 38. 1. 2. 04. F. 10773. 
19. 1. 07. 

Kl. 49a. 220 173. Elektrische Bohrvorrichtung usw. 
Dr. G. Langbein & Co., Leipzig-Sellerhausen. 
3.2.0. L. 12376. 17. 1. 07. 


Auszüge aus Patentschriften. 


Nr. 164304 vom 21. Februar 1904. 


Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft in 
Berlin. — Vorrichtung zum An- und Nieder- 
legen von Stromabnehmern mit hochgespann- 
tom elektrischen Strom betriebener Fahrzeuge. 


Ve 


x eis niam Te N At: ) 
Abb. 93 


Vorrichtung zum An- 
und Niederlegen von 
Stromabnehmern mit 
hochgespanntem elektri- 
schen Strom betriebener 
Fahrzeuge, dadurch ge- 
kennzeichnet, daß in einer 
das Kraftmittel (Druckluft 
oder dergleichen), welches 
das An- und Niederlegen 
der Stromabnehmer be- 
wirkt, führenden Robrlei- 
tung ein Ventil d’ (Abb. 38 
und 34) eingeschaltet ist, 
welches von der Tür der 
Hochspannungskammer 
des Fahrzeuges derart ge- 
steuert wird, daß die 
Stromsbnehmer nur an die 
Fahrleitung angelegt wer- 
den können, wenn die Tür 
durch eine Verschlußvor- 
richtung u, v geschlossen 
ist, und selbsttätig von 
der Fahrleitung getrennt 
werden, wenn die Tür 

geöffnet wird. 


Nr. 164514 vom 16 Sep- 
tember 1902. 
Gustave Adolph Trube 
in Strand, London, u. Wil- 
liam Chapman in Ted- 
ington, Engl. — Sicher- 
eitseinrichtung an Kurzschlußbremsschaltern 
für elektrisch betriebene Fahrzeuge. 
hal nerheitseinrichtung an Kurzschlußbrems- 
Sr ern or elektrisch betriebene Fahrzeuge, bei 
a a ür das unbeabsichtigte Rückwärtsfabren 
ern Bremsstellung vorgesehen ist und 
Erlen ai Fahrschaltertrommel und der Fahrt- 
Se gsschalter in entsprechender gegenseitiger 
X De: stehen, dadurch gekennzeichnet, daß in 
Da sonderen Bremsstellung 119 (Abb. 36) die 

vorrichtung 180, 181 zwischen Fahrschalter- 


Alb. 4. 


Abb. 35 


trommel 90 und Fahrtrichtungsschalter 116 unwirk- 
sam wird, sodaß die Motorverbindungen je nach 


IITNIERITUALK STERNEN REN AANNENNN AN a SINE EN 


Abb. 36. 


der Richtung, in welcher gebremst werden soll, 
durch Umstellung des Fahrtrichtungsschalters ge- 
ändert werden können. 


Nr. 164558 vom 1. Februar 1903. 
(Zusatz zum Patente 153863 vom 25. Janunr 1903.) 


Siemens & Halske A.-G. in Berlin. — Vorrich- 
tung zum Verhindern des Kippens von Treidel- 
lokomotiven. 


Ausführungsform der Vorrichtung zum Verhin- 
dern des Kippens von Treidellokomotiven nach 
Patent 153863, dadurch gekennzeichet, daß das 


x 


-A 
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_ 
-A 


Abb. 37. 


hinter den hinteren Triebrädern angeordnete Lauf- 
rad s (Abb. 37) an dem wagerechten Arm A des als 
Winkelhebel ausgebildeten drehbaren Zugmastes an- 
gebracht ist. dessen Drehpunkt d ungefähr in einer 
durch den Schwerpunkt des Taokomotivgestelles l 
gehenden Senkrechten liegt, zum Zwecke, die durch 
das Kippmoment eintretende Entlastung der Trieb- 


räder gleichmäßig auf diese zu verteilen. 


Nr. 164562 vom 12. Januar 1901. 


Wireless Railway Company in Philadelphia. — 
Elektrische Stromzuführung mit Teilleitern. 


Elektrische Stromzuführung mit Teilleitern der- 
jenigen Art, bei welcher neben oder zwischen den 
Schienen liegende Kontaktknöpfe durch lose ge- 
lagerte Magnetanker, die durch ihr Gewicht in 
Ausschaltstellung gehalten und durch Beeinflussung 
seitens des Magneten des jeweilig darüber stehen- 
den Wagens in doppelte Stromschlußstellung ge- 
bracht werden, mit der unterirdischen Hauptleitung 
verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, daß 
der doppelte Stromschluß durch einen für zwei an 


159 
men ea 


Nr. 164478 vom 3. Mai 1904. 
Nikolay Jacobsen in Chri- 
aiani — Elektrische Melde- 
anlage mit mehreren, in eine 
gemeinsame Zentrale ein- 

mündenden Meldelinien. 

Elektrische Meldeanlage mit 
mehreren in eine gemeinsame 
Zentrale einmündenden Melde- 
linien, bei der die in der Zen- 
trale eintreffenden Meldungen 
selbsttätig weitergegeben wer- 
den und eine Störung der 
Signalübertragung durch gleich- 
zeitig oder inzwischen aus an- 
deren Linien eintreffende weitere 
Meldungen durch ein Riegel- 
werk in der Zentrale verhin- 
dert wird, dadurch gekenn- 
zeichnet, daß der bei der zuerst 
erfolgten Meldung gehobene 
Anker eines Hilfselektromag- 
neten mit einer Sperrvorrich- 
tung verbunden ist, die in (der 
Ruhestellung eine freie Be- 
wegung der sämtlichen Zeiger- 
anker des Zentralapparates er- 
laubt, die aber, wenn sie vọn 
jenem Hilfselektromagneten be- 
wegt worden ist, die nicht schon 
angezogenen Zeigeranker derart 
sperrt, daß sie keinen Strom- 
schlug für die verschiedenen 
Empfänger (Nebeustellen) be- 
wirken können. (Abb. 35.) 


Kappen befestigte Stromschlußstücke als Briicke 
Magnetanker 


dienenden stabförmigen hergestellt 


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Abb. 38. 


wird, ‚zum Zwecke, den Stromschluß auch bei nur 
teilweiser Wirkung des Wagenmagneten zu sichern. 
(Abb. 88.) 


Nr. 162877 vom 10. Juni 1904. 
(Zusatz zum Patente 138797 vom 9. März 1902.) 


Carl Ilgner in Wien. — Verfahren zur Rege- 

lung intermittierend arbeitender, mit Schwung- 

massen gekuppelter Elektromotoren, die be- 
liebige Arbeitsmaschinen antreiben. 


„Ausführungsform des im Patent 138 797 ge- 
schützten Verfahrens zur Regelung intermittierend 


100 


A 


Abb. 39 


arbeitender, mit Schwungmassen gekuppel k 
tromotoren,'die beliebige Arben staschiäen anten 
dadurch gekennzeichnet, daß das von einem sich uf 
die Geschwindigkeit des Hauptmotors H (Abb. 39) 
einstellenden Hilfselektromotor M zum Hauptmotor 
H übergehende, mit wechselnder Drehzahl sich 
ändernde Drehmoment des Hilfsmotors M entgegen 
der Kraft einer Feder F oder dergleichen den 


160. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 7. 


14. Februar 1907. 


Apparat R, verstellt, der durch Verstärkung oder 
Verminderung des resultierenden Feldes des Haupt- 
motors H die gegenelektromötorische Kraft des 
Hauptmotors entsprechend der 
jeweiligen Drehzahl selbsttätig 
regelt. 


Nr. 164617 vom 24. April 1904. 


Siemens-Schuckertwerke 
G. m. b. H. in Berlin. — An- 
ordnung zur Beschleunigung 
der Erregung elektrischer 

Maschinen. 


Anordnung zur Beschleuni- 
gung der Erregung elektrischer 
Maschinen, gekennzeichnet 
durch die Teilung eines jeden 
Poles in mehrere Gleichpole, 
deren jeder die gleiche Win- 
dungszahl wie der ursprüngliche 
Pol hat, zu dem Zweck, die 
Zeitkonstante der Erregerwick- 
lung zur verringern. (Abb. 40) 


Abh, 40. 


Nr. 164618 vom 30. November 1904. 


Dr. Richard Petri in Neuengamme b. Hamburg. — 
Verfahren zur Entnahme von kontinuierlichem 
Gleichstrom aus Wechselstromnetzen. 


Verfahren zur Entnahme von kontinuierlichem 
Gleichstrom aus Wechselstromnetzen, gekennzeich- 


Abb, 4t. 


net dadurch, daß zu dem einphasigen Wechselstrom 
des Netzes durch Anschalten eines Transformators 
eine zweite Phase gewonnen wird, die mit der ersten 
zusammen in bekannter Weise durch Unipolarzellen 
in zwei einander ergänzende wellenförmige Gleich- 
ströme verwandelt werden. (Abb. 41.) 


Nr. 165 150 vom 20. Mai 1904. 
(Zusatz zum Patente 145434 vom 2. April 1902.) 


O. S. Bragstad und J. L. la Cour in Karlsrube i. B. 
— Anordnung zum Anlassen eines Kaskaden- 
umformers. 

Anordnung zum Anlassen eines Kaskadenum- 


formers nach Patent 145 434, dadurch gekennzeich- 
net, daß der Läufer der Asynchronmaschine eine 


Abl. 42. 


mehrphasige, in Stern geschaltete Wicklung ‚besitzt, 
deren Phasen zwecks Anlassens von der Wechsel- 
stromseite nur zum Teil zu Schleifringen geführt 
sind, an die über feststehende Bürsten die Anlaß- 
widerstände angelegt werden, und daß die Anfänge 
aller Phasen der Läuferwieklung nach der Synehro- 
nisierung kurzgeschlossen werden. (Abb. 42.) 


Nr. 163858 vom 28. Februar 1904. 

Conrad Hesse in Darmstadt. Schutzvorrich- 
tung für Freileitungen elektrischer Kraftüber- 
tragungsanlagen. 

Schutzvorrichtung für Freileitungen elektrischer 
Kraftübertragungsanlagen, bei welcher die Drähte 
durch bei Drahtbruch sich lösende Haken an den 
Haltepunkten befestigt sind, 


B (Abb. 43) 


tigen Bügel 
wi ten gemeinsamen runden, 


lator angeordne 


Haltepunkt H derart umfassen, daß ein gegenseitiges 
Verdrehen der Bügel B sowohl in horizontaler als 


dadurch gekennzeichnet, 

z ilei ° fnehmenden haken- 
daß die den Freileitungsdraht autn den ee 
einen am Porzellaniso 
ungeteilten 


Abb. 48. 


auch in vertikaler Richtung ermöglicht wird, ohne 
den Angrifispunkt des Zuges aus dem Mittelpunkt 
des Haltepunktes zu verlegen. 


Nr. 164383 vom 31. Januar 1904. 


Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m. 
b. H. in Berlin. — Schwingungssystem mit mehr- 
fachen Funkenstrecken. 

Schwingungssystem mit mehrfacher Funken- 
strecke, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zu 
den Einzelfunkenstrecken eines Schwingungssystems 


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Abb. 44. 


bekannte Mittel zur Überleitung von Spannungen 
und von geringer Leitungsfähigkeit für die schnellen 
Entladeschwingungen (kleine Kondensatoren, Selbst- 
induktionsspulen oder hohe Ohmsche Widerstände) 
geschaltet sind, zum Zwecke, ohne Beeinflussung 
der Eigenschwingung des Systems die Gesamtlade- 
spannung auf die einzelnen Teilfunkenstrecken 
passend zu verteilen, in der Weise, daß ein gleich- 
zeitiges Einsetzen der Funken gesichert wird. 
(Abb. 44.) 


Nr. 163 957 vom 6. Juli 1904. 

Fritz Krappe in Dresden-Blasewitz. — Selbst- 
kassierender Elektrizitätsverkäufer mit Queck- 
silberkippröhre. 

Selbstkassierender Elektrizitätsverkäufer mit 
Quecksilberkippröhre, die in der den Stromschluß 


Abh. 45. 


bewirkenden Schräglage durch eine Sperrung fest- 


r e daß die 
Quecksilberkippröhre 13 (Abb. 45) durch Kurbel- 


gehalten wird, dadurch 


gekennzeichnet, 


Digitized by Goog IC E 


stifte 9, welche an einem durch die eingeworfene 
Münze auslösbaren Laufwerk angeordnet sind, in 
die Stromschlußstellung gebracht und aus der sie 
in dieser Stellung festhaltenden Klinke 14 nach 
Verbrauch der vorausbezahlten Energiemenge durch 
einen seitens des Elektrizitätszählers erregten Elek- 
tromagneten 18 zwecks Stromunterbrechung wieder 
ausgelöst wird. 


Nr. 164570 vom 22. März 1905: 
Firma W. A. Hirschmann in Pankow b. Berlin. — 
Röntgenröhre mit Wasserkühlung für die Anti- 
kathode. 
Röntgenröhre mit Wasserkühlung für die Anti- 
kathode, gekennzeichnet durch die Anordnung eines 


Alb. 46. 


mit dem Kühlgefäße 2 (Abb. 46) der Röntgenröhre 
lösbar zu verbindenden Vorratsbehälters 5, welcher 
einen stetigen Umlauf des Kühlmittels gestattet, zum 
Zweck, ohne Gefahr des Erdschlusses der Antikathode 
das erwärmte Kühlmittel während des Betriebes der 
Röhre durch kaltes oder durch ein anderes Mittel 
ersetzen zu können. 


Nr. 164 166 vom 29. November 1904. 


Hans Bollinger in Tilsit. — Selbstkassierende 

Stromschlußvorrichtung zur Lieferung elektri- 

scher Energie für Hotelfremdenzimmer oder 

dergleichen von einer gemeinsamen Strom- 
quelle aus. 


1. Selbstkassierende Stromschlußvorrichtung zur 
Lieferung elektrischer Energie für Hotelfremden- 


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Dose: 

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Abb. 47. 


zimmer oder dergleichen von einer gemeinsamen 
Stromquelle aus, dadurch gekennzeichnet, daß eine 
in jedem Zimmer angebrachte, durch Münzeneinwuf 
betriebsfertig gemachte Schaltvorrichtung beim jedes- 
maligen Einschalten mit Hilfe elektrischer Relais 
einen Stromunte.brecher mit einer allen Itv 
richtungen gemeinsamen Zentraluhr derart in Ver- 
bindung bringt, daß letztere für jede Ei altstelie 


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14. Februar 1907. 


101134 59700 1650 782 | 


die Stromlieferung nach Verbrauch der vorausbe- 
zahlten Strommenge selbsttätig unterbricht. 

3, Stromschlußvorrichtung nach Anspruch 1. da- 
durch gekennzeichnet, daß durch das Schließen jeder 
Schaltvorrichtung ein ihr entsprechender Elektro- 


ER: 1 — 


Abb. 48. 


magnet 9 (Abb. 47) erregt wird, der ein an seinem 
Anker schwingend angebrachtes Rad 4 (Abb. 48) 
gegen ein anderes, auf der durchgehenden, sich be- 
ständig drehenden Welle 2 der Zentraluhr 1 ange- 
brachtes Rad 3 derart drückt, daß das erstere (4) 
von dem zweiten (3) durch Verzahnung oder Reibung 
in Umdrehung versetzt wird. 


BRIEFE AN DIE SCHRIFTLEITUNG. 


(Für die in dieser Spalte enthaltenen Mitteilungen über- 

aimmt die Schriftleitung keinerlei Verbindlichkeit. Die 

Verantwortlichkeit für die Richtigkeit der Mitteilungen 
liegt lediglich bei den Verfassern selbst.) 


— 


Die Erträgnisse von Elektrizitätswerken in 
größeren Städten und ihre Beeinflussung durch 
die Stromlieferung für eine Bahn. 


‚ Herrn General -Sekretär DETTMAR möchte 
sich Unterzeichneter darauf hinzuweisen er- 
lauben, daß die Einteilung seiner statistischen 
Arbeit in Werke mit und ohne Bahnstrom- 
Lieferung seines Erachtens zweckmäßig noch 
dahin zu ergänzen wäre, daß in der ersten 
Gruppe zu unterscheiden ist: zwischen 


B. Werken mit Bahnstrom-Lieferung, das heißt 
solchen, die den Strom für Bahnzwecke 
weiter verkaufen und 

C. solchen Elektrizitätswerken, die mit dem 
Licht- und Kraftwerk in eigener Verwaltung 
eine Straßenbahn betreiben. 


Unter solchem Gesichtspunkte würde eine 
wesentlich bessere Vergleichsbasis geschaften 
und somit ein zutrefienderes Bild geboten 
werden, als es jetzt durch die Zahlentafel unter 
B gegeben wird. | 

berschaut man diese letzteren, so finden 
sich, weil obige Unterscheidung nicht gemacht 
wurde, die Werke, welche lediglich als Strom- 
verkäufer an Straßenbahnen auftreten, in bunter 
Reihe mit den kombinierten Licht- und Straßen- 
bahn-Betrieben. 
r So sind unter B, Seite 1113 der „ETZ“ die 
FEA zu Position 4, laufende Nr. 141 und 
poon 9, laufende Nr. 83 lediglich stromver- 
aende Werke, während die zuletzt genannten 
erke gleichzeitig Straßenbahn betreiben. Das 
Dop deshalb zu falschen Schlüssen, weil die 
ergleichselemente ganz verschieden sind. 
‚sreift man z. B. eine Zahlenreihe heraus, 
80 finden sich unter Position 10, laufende Nr. 134, 
in einem Werk mit Straßenbahn-Betrieb, oben- 
stehende Angaben. (Zahlentafel I.) 
A. diesen Angaben steckt in Spalte „An- 
al nicht nur das rund 600000 M betra- 
a Anlagekapital des Licht- und Kraft- 
nn es, sondern auch das etwa 1,05 Mill. M be- 
ragende Anlagekapital der Straßenbahn. 
EN, „Spalte „Einnahmen“ sind gleichfalls die 
ee en Fahreinnahmen der Straßenbahn mit 
dieier ten, unter „Gehälter und Löhne“ auch 
Str en für sämtliche Angestellten des 
` „ınbahn-Betriebes (die letzteren betragen 
nn rend die Angestellten für das Lichtwerk 
ET pur 15 an Zahl sind). Scheidet man 
eA Hi das Straßenbahn - Unternehmen be- 
x enden Zahlen aus, s0 ergeben sich die in 
r Zweiten Reihe eingeklammerten Zahlen 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


= L 2 wf 
f 8 58.2 Ausgaben 
[7] = 
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S S 389 523 3525 


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(610 782) (195 110) (26500) (65 000) 


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Df. :401 |27 25 5o 
; 01l | 277 8 | 25,3 | 5695 36,00 
(13,6) 


Zahlentafel IL 


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| 


(3,27) (10,2) ' (29,3) 


unter dem Gesichtspunkte, daß für den an die 
Straßenbahn gelieferten Strom eine ideelle 
Einnahme von 14,8 Pf für eine Kilowattstunde 
den tatsächlichen Einnahmen des Licht- und 
Kraftwerkes hinzugeschlagen wurde. Bei den 
Betrieben Position 11 und 12 jener Zahlentafel, 
unter B, werden die Verhältnisse ähnlich liegen. 

Daß die Angaben der Zahlentafel tatsäch- 
lich zu Mißverständnissen Veranlassung geben, 
beweist eine dem Schreiber dieses vorliegende 
Anfrage einer Straßenbahn, ob die Einnahmen 
seiner Verwaltung für den Stromverkauf an 
Straßenbahnen tatsächlich 29,79 Pf. betrügen. 
(Die Pre Mpunga Rostan betragen insgesamt 
einschließlich Leitungsverlustes 7,5 Pf für die 
nutzbar an den Fahrdraht abgegebene Kilo- 
wattstunde.) 

Über den Einfluß der Straßenbahn-Unter- 
nehmen auf das wirtschaftliche Gesamtergebnis 
solcher kombinierten Betriebe in Mittelstädten 
gegenüber reinen Stromlieferungs-Werken ließe 
die empfohlene Gruppierung jedenfalls einen 
sichereren Schluß zu, als die von Herrn DETTMAR 
gewählte. 

Falls die Daten der Vereinigung der Elek- 
trizitätswerke dazu nicht ausreichen, dürften 
die Statistiken des Vereins Deutscher Straßen- 
und Kleinbahn -Verwaltungen eine wertvolle 
Ergänzung bilden. 

Liegnitz, 21. XII. 1906. 
Georg Scheerer. 


Erwiderung. 

Auf die Zuschrift des Herrn SCHEERER vom 
21. XII. 1906 möchte ich folgendes erwidern: 

Den Vorschlag, unter den Bahnwerken 
nochmals zu unterscheiden zwischen solchen, 
welche nur Strom zu Bahnzwecken verkaufen, 
ohne eine Bahn zu betreiben, und solchen, 
welche gleichzeitig ein Lichtwerk und eine 
Bahn betreiben, halte ich nicht für not- 
wendig, wenn die in der Statistik der Vereini- 
gung der Flektrizitätswerke angegebenen Zahlen 
wirklich das enthalten, was den Überschriften 
in der betreffenden Rubrik entspricht. Betreibt 
eine Gesellschaft gleichzeitig ein Lichtwerk und 
eine Bahn, so wird doch das Anlagekapital, 
welches lediglich zu Bahnzwecken bestimmt ist, 
das heißt also die Gleisanlage, die Oberleitungs- 
anlage und die Betriebsmittel, einem besonderen 
Bahnkonto zugeschrieben werden. Das ist 
sicherlich fast überall der Fall. Bezüglich der 
Stromerzeugungs-Anlage kann nur unterschie- 
den werden zwischen solchen, welche nur für 
Licht- und Kraft-Stromerzeugung, und solchen, 
welche für Licht-, Kraft- und Bahn-Stromerzeu- 
gung dienen. Der Betrieb der Bahn sollte stets 
von dem Betrieb des Elektrizitätswerkes buch- 
mäßig getrennt gehalten sein, sodaß auch der 
an die im eigenen Besitz befindliche Bahn ab- 
gegebene Strom dem Bahnkonto angerechnet 
wird. In dieser Weise sind klare Verhältnisse 
vorhanden und es wird meines Wissens die 
Buchführung auch stets so gehandhabt. 

Ich bin sehr überrascht, aus der Zuschrift 
des Herrn SCHEERER zu ersehen, daß bei dem 
Werk laufende Nummer 134 das Anlagekapital 
der Bahn im Betrage von 1,05 Mill. M in dem 
als Anlagekapital des Elektrizitätswerkes im 
Betrage von 1650782 M angegebenen Wert 
enthalten ist. Das widerspricht durchaus den 
Überschriften der betreffenden Rubriken. Das 
Anlagekapital ist entnommen der Zahlentafel VA 
der Statistik der Vereinigung der Elektrizitäts- 
werke über das Betriebsjahr 1904/05 beziehungs- 
weise 1905, S. 206. Dort sind die Herstellungs- 
kosten in sechs Rubriken angegeben, und zwar 
getrennt in folgender Weise: 


1. Grundstück und Gebäude einschließlich 
der Schornsteine und Fundamente. 

2. Kessel, Kesseleinmauerung,Speisepumpen, 

Kondensatoren, Kühlvorrichtung, Rohr- 

leitung, Maschinen, Umformer, Apparate, 

Akkumulatoren, Transformatoren. 

Leitungsnetz einschließlich der Hausan- 

schlüsse. 

Zähler. 

Beleuchtung, Laufkrane, Heizung, Werk- 

zeug, Materialien, Kohlen-Transportvor- 

richtung, Straßen und Wege, Einfriedi- 

gungen und Sonstiges. 


me e pa 


1907. Het: 7. 


Einnahme für 


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29,79) 275 906 665 592 | 41,4 | 92 632 6,6 
(14,8) | (103 610) (17,0) 
ideell ! ideell ; ideell 


Aus diesen sechs Rubriken ergibt sich das 
Gesamtanlage-Kapital bei dem Werk laufende 
Nummer 134 zu 1650782 M. In den Uber- 
schriften dieser Rubriken ist aber von einer 
Gleisanlage, einer Oberleitungsanlage, sowie 
von Betriebsmitteln der Bahn keine Rede, so- 
daß, wenn, wie Herr SCHEERER sagt, das An- 
lagekapital der Bahn in dieser Summe enthalten 
ist, die angegebenen Zahlen mit den Uber- 
schriften nicht übereinstimmen. Dadurch muß 
man notwendig zu einer ganz falschen Ansicht 
über das betreffende Werk kommen. Es ist 
aber bedauerlich, wenn in eine Statistik, welche 
s0 außerordentliche Bedeutung besitzt, so grund- 
legende Fehler hineingebracht werden. Hoffent- 
lich sind nicht auch noch bei den andoren 
Werken ähnliche Fehler vorhanden, denn sonst 
würde ein großer Teil der von mir für die Ver- 
arbeitung der statistischen Zahlen verwendeten 
Zeit als verloren zu betrachten sein. Wenn also 
die von mir auf Grund der Angaben in der 
Statistik wiedergegebenen Zahlen zu Mißver- 
ständnissen geführt haben, so ist das nicht 
meine Schuld, sondern lediglich diejenige des 
Herrn SCHEERER, auf dessen Angaben doch die 
in der Statistik enthaltenen Zahlen zurückzu- 
führen sind. 

Wenn die Zahlen von jedem Betriebsleiter 
richtig angegeben werden, würde es auch nicht 
notwendig sein, noch die „Statistik der Klein- 
bahnen im Deutschen Reiche“ mit zu Rate zu 
ziehen, aus der es übrigens auch nicht einmal 
möglich ist, alles das zu entnehmen, was zur 
Richtigstellung der für das Werk 134 falsch an- 
gegebenen Zahlen notwendig ist. 

Herr SCHEERER teilt ferner mit, daß in der 
Rubrik „Gehälter und Löhne“ auch diejenigen 
für sämtliche Angestellten der Straßenbahn ent- 
halten sind. In der Statistik der Vereinigung 
der Elektrizitätswerke, Zahlentafel VB, folgt 
nämlich hinter der Angabe des absoluten Wertes 
für Gehälter und Löhne der spezifische Wert, 
bezogen auf die nutzbar abgegebene Kilowatt- 
stunde. Es ist mir unerklärlich, was die Aus- 
gaben für die Bedienung der Straßenbahn- 
Wagen mit der nutzbar abgegebenen Kilowatt- 
stunden-Zahl des Elektrizitätswerkes zu tun 
haben. Wenn sie aber nichts miteinander zu 
tun haben, so dürfen sie auch nicht miteinan- 
der in Relation gesetzt werden. Geschieht es 
dennoch, 80 erhält man eine außerordentliche 
Trübung des Rasultates, und es haben solche 
statistische Zahlen keinen Wert. 


Grunewald-Berlin, 18. I. 1907. 
G. Dettmar. 


FINANZIELLE UND 
GESCHÄFTLICHE NACHRICHTEN. 


Verschiedenes. 


Gesellschaft für elektrischelndustrie 
m. b. H., München. Die Firma teilt mit, daß ihr 
früherer Geschäftsführer W. G. Punner aus- 
Ben und ihr bisheriger Prokurist Emil 

endel zum Geschäftsführer bestellt wurde. 

Elektromontana G. m. b. H., Berlin- 
Essen. Von der Akkumulatorenfabrik A.-G., 
Berlin, der Gesellschaft für elektrische Unter- 
nehmungen, Berlin, dem Rheinisch - Westifäli- 
schen Elektrizitätswerk A.-G., Essen a. Ruhr, ist 
unter obigem Namen eine Gesellschaft errichtet 
worden. Gegenstand des Unternehmens ist die 
Herstellung und Verwertung elektrischer Appa- 
rate und Maschinen (besonders von Grubenloko- 
motiven für Bergwerksbetrieb) sowie Errichtung 
und Betrieb derartiger Anlagen. Das Stamm- 
kapital beträgt 100000 M. Die Patente der Ge- 
sellschaften sind an die neue Gesellschaft über- 
gegangen. Geschäftsführer sind der Ingenieur 
Otto Böhm in Friedrichshagen b. Berlin und 
der Dipl.-Zng. Wilh. Rödiger i. Essen a. Ruhr. 

Felten & Guilleaume-L,ahmeyerwerk 
A.-G., Frankfurt a. M. Der Firma jal die Liefe- 
rung der gesamten maschinellen Einrichtung 
sowie des Leitungsnetzes für das zu erbauende 
Elektrizitätswerk Lüneburg übertragen wor- 
den. Es sind zu liefern zwei Gleichstrom- 


162 


Rue ie 
I M 
nn 


Nebenschlußdynamos für je 80 KW bei 450 bis 
500 V und 200 Umdr/Min, welche mit zwei 
stehenden Zweifacb-Expansions- Dampfmaschi- 
nen in Zwillingsanordnung für je 100 PSe. von 
der Maschinenbau-A.-G. vorm. Ph. Swidersky, 
Leipzig-Plagwitz, unmittelbar gekuppelt sind. 
Ferner zwei Flammrohrkessel des Lüneburger 
Eisenwerkes von je 60 qm Heizfläche für 10 at 
Überdruck mit zwei Dampfüberhitzern von 


20.5 qm Heizfläche und einer Überhitzung auf 


275% Ferner eine Akkumulatorenbatterie, be- 
stehend aus 264 Elementen der Akkumulatoren- 
fabrik A.-G. Hagen-Berlin, mit einer Kapazität 
von 610 Amp Std, sowie die gesamte Schalt- 
anlage. Die Lieferung für das Leitungsnetz 
umfaßt 23000 m Kabel, 7500 m Mittelleiter und 
6000 m Freileitung. Auch die Lieferung und 
Ausführung der elektrischen Straßenbeleuch- 


tung ist der oben genannten Firma übertragen 
worden. 


Eingegangene Listen und Drucksachen. 


Johnson & Phillips, Ltd., Charlton in 
England. Beschreibung von Maschinen und 
Zubehör für Fabrikation elektrischer Kabel. 


G. Goisot, Paris. Preisblatt über elek- 
trische Heizvorrichtungen. 


Rockwell Engineering Co., New York. 
Listen und Beschreibungen über Heiz-, Schmelz-, 
Glüh- und Härteöfen für flüssige Brennstoffe. 

Glaswerk Schott & Gen., Jena. Liste 510. 
Uviol-Lampen, Quecksilberdampf- Lampen mit 
Ultraviolett-Strahlung für ärztlichen Gebrauch. 


Ernst Heinrich Geist Elektrizitäts- 
A.-G., Köln. Preisliste 1907 über Gleichstrom- 
Wendepol-Motoren und Dynamos. 


Western Eleetrie Company, Chicago. 
Album mit Ansichten und Fabrikaten der 
„Hawthorne Works“. | 


The Cambridge Scientific Instrument 
Co., Ltd., Cambridge, England. Liste 42, 1906, 
über Physikalische Apparate und Instrumente. 
Die Liste enthält außer allgemeinen Ausrüstungs- 
gegenständen, Apparate zur Längen- und Winkel- 
messung, Registrier- Apparate, Zeitschreiber, 
Apparate aus dem Gebiete der Mechanik, des 
Schalls, der Wärme, des Lichtes und des Mag- 


netismus; ferner Wagen, Gewichte und Seismo- 
graphen. 


E. G. Fischinger, Dresden-A. Preisliste 
und Beschreibung des Fischingerschen neuen 
Rotations-Wage-Dynamometers für Leistungen 
von 8, 30 und 60 PS. 

Sachsenwerk, Licht- und Kraft-A.-G., 
Niedersedlitz b. Dresden. Preisliste über Gleich- 
strommaschinen, enthaltend Dynamos bis 69 KW 
und Motoren bis 8 PS. Mit Ausnahme der 
Maschinen für Spannungsteilung sind sämtliche 
Maschinen als Lagerschild - Type ausgeführt. 
Außer normalen Maschinen der offenen Type 
enthält die Liste Dynamos für Spannungs- 
erhöhung, Zusatzmaschinen, Dyhamos für Span- 
nungsteilung, Spannungsteiler, Maschinen für 
direkte Kuppelung, Motoren für Zahnrad-Vor- 
gelege und Kapselmotoren, sowie Zubehörteile 
(Riemenscheiben, Anlaß- und Regelungsappa- 
rate) und Ersatzteile (Anker, Kollektoren und 
dergleichen). Preisblatt über Drehstrom - An- 
lasser, enthaltend Gehäuse-Anlasser für Kurz- 
schlußanker-Motoren bis 10 PS und Anlasser 
für Motoren mit Schleifringanker ohne und mit 
Regelung. Preisblatt über Bogenlampen, ent- 
haltend sämtliche von der Firma ausgeführte 
Lampenarten mit offenem oder abgeschlossenen 
Lichtbogen und Flammenbogen - Lampen für 
Gleich- und Wechselstrom, sowie Zubehör. 


Dr. Siegfr. Guggenheimer, Nürnberg. 
Preisliste A 1. Elektromagnetische Schalttafel- 
Instrumente. 


Robert Abrahamsohn, Berlin-Charlotten- 
burg. Sonderliste P über Schalttafel - Instru- 
mente und vereinigte Strom- und Spannungs- 
messer mit neu eingeführter Luftdämpfung. 

Elektromotorenwerke Heidenau G.m. 
b. H., Heidenau, Bez. Dresden. Preisliste 3 über 
Drehstrommotoren. 

Berliner Elektricitäts - Werke. 
teilungen Bd. III, Heft 1, Januar 1907. 

Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H. 
Preisliste AB 1b, 1906. Leitungsmaterial für 
elektrische Bahnen mit Vielfachaufhängung. 
Nachtrag I zu Preisliste 6a, 1903, über Einzel- 
sicherungen EP Ill für bis 100 Amp und 500 V. 

Nachrichten der Siemens-Schuckert- 
werke und der Siemens & Halske A.-G. 
Heft 9. Dezember 1906. 

Dr. Paul Mever A.-G., Berlin. Sammel- 
mappe mit Sonderlisten und Abbildungen von 
Apparaten. ‚ 

Elektrizitäts-A.-G. vorm. Kolben & Co., 
Prag. Mitteilungen über die sämtlichen Fabri- 


= BEER 
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Peer = per 

A ma Ma Bee 


Mit- 


—— nn 77 
Ss mr = 


‚Für die Schriftleitung verantwortlich: E. C. Zehme in Berlin. — Verlag von Julius Springer in Berlin, 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 7. 


14. Februar 1907, 


m 
: 


KURSBEWEGUNG. 


Taa Ele Kurso 
| Make E55 p T, 

Name rn er Pi ® Š 1. Januar d. J. l er Berichtswoche 
. i Soliti aD EOP . ren 
Aktien ionen E | = Niedrig- non iedrig- Höch- Schluß 
— 
Akkumulatorenfabrik A.-G., Berlin. . f 8 — ÍL Ren 210,10 1216,— || 210,10 211,80 210,50 
Akk.-u.El.-Werkevorm.Boese&Co.„Berlin]| 45 | 35 | 1.1 0f 75,50: 78,75|| 75,50| 76,10 76,10 
Allgem. Elektr.-Gesellschaft, Berlin . 100 | 37,7 | 1.7.) 11 | 211,25 |216,— || 211,25 212 — 211,2% 
Comp. Barcelonesa de Electr. . . Pst.I 14 6,63 | 1. 1.) 71/2} 122,— 124,50 || 123,650 124,—| 194, — 
Bergmann-Elektr.-Werke A.-G., Berlin .f 14 — | 1.1. 18 | 272,50 ‚286,90|| 272,50 275,— 274,90 
Berliner Elektrieitäts-Werke . . . „| 31,5 | 39,8 | 1. 7. 10 | 176,25 182,10 || 176,70 177,90 176,70 
Berl. Masch.-A.-G. vorm. L. Schwartzkopffl 12 =. 7. 13 | 234,25 241,60! 236,50 23875 286,50 
A.-G. Brown, Boveri & Co. . . „[6MiN.Fs 10 1.4] 11 | 198,75 205,50|| 198,75 | 200,10) 198,75 
Cont. Ges. f. elektr. Untern., Nürnberg .| 32 | 9,384, 1 i 01 60,25; 65,— || 60,25! 61,20 60,75 
Deutsch-Atlant. Telegraphen-Gesellschaft| 24 | 19,79: 1. 1., 6!/2f 125,— |127,— || 125,— | 126,— 12%,— 
Deutsch-Niederländ. Telegraphen-Ges. .| 7 7,25. 1. l- 6 | 112,— |113,75|| 113,— | 118,76] 113,25 
Deutsch-Übersee Elektr.-Ges. . . . . f 36 15 1.1. 9% 165,— '159,— || 165,50 | 166,80] 165,50 
Elektra A.-G., Dresden. . . 2» .2...1 45 2,5 | 1. 4| 21/2] 79,76 | 81,25|| 79,75 | 79,901 79,76 
El. Licht- u. Kraftanlagen A.-G., Berlin .| 30 | 17,33/1.10.) 7 | 128,25 129,50|| 128,50 | 129,—| 128,60 
Bank f. elektr. Untern., Zürich 6 Mill.Fs 35,793 1. 7., 9 | 188,— 1189,—|| 188,— | 188,50: 188,— 
Gesellschaft f. elektr. Untern., Berlin . 87,5 35 | 1.1. 71/2] 132,— ‚140,25 || 187,— | 137,25 187,— 
Hamburgische Elektr-Werke . . . . .| 18 19,967 1.7. 8 | 156,30 |169,—|| 166,50 | 156,75! 166,50 
El.-A.-G. vorm. W. Lahıneyer & Co. Frankf.] 20° |19,343) 1.4) 7 | 141,60 1143,50|| 142,10 | 142,75| 142,70 
A.-G. Mix & Genest, Berlin. .....| 5 , — |11! 81 131,50 137,— || 182,10 | 134,60| 183,76 
Ges. f. elektr. Beleucht., Petersburg “[6MilLRbLE — 1.1. 41 83,50. 88,25 || 87,50 | 88,25] 88,— 
do. Vorzugsaktien .[Mil.Rb. — 1. 1! 7 | 137,25 |140,—|| 138,50 | 189,75| 188,50 
El.-A.-G. vorm. Schuckert & Co., Nürnberg| 50 | 29,1 |1. T 5 118,— |126,— || 118,— | 119,75) 118,— 
Siemens & Halske A.-G., Berlin . 54,5 | 27,7; 1. 8. 10 į 177,50 181,60 || 177,50 | 178,50 178,25 
Telephon-Fabrik A.-G. vorm. J. Berliner .| 3 l | 1. 7... 9 į 190,50 :200,— || 190,50 | 193,40| 193,40 
Allgem. Deutsche Kleinbahn-Ges. 9,06 | 21,68 1 1. 3 9,—, 98,50|| 96,80; 97,901 97,50 
Allgem. Lokal- u. Straßenbahn-Ges. . 4 17 a 1. 1. 73/1 153,— 156,10)! 153,40 | 154,25| 163,75 

Berlin-Charlottenburger Straßenbahn . 6,048. 5,91 | 1 L 2I — — — — | — 
Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen] 10 3 :1. 1. 6 | 152,— 155,501 154,— | 155,60| 155,50 

Breslauer elektr. Straßenbahn . 42 | 1,63 1 1. 6 | 121,— 1124,— | — — _ 
Ges. f. elektr. Hoch- u. Untergr.-Bahnen | 30 15 | 1. 1 4l/a] 129,— |131,80 180,75 11.0 131,80 
Große Berliner Straßenbahn. -1100.0824, 8,038 1. 1.) 73/4] 182,10 185,501 182,10 | 183,10| 182,% 
Große Casseler Straßenbahn. . . ...1 5 1,979 | 10. 4 107,50 [109,60 108,— | 108,40, 108,10 
Straßen-Eisenbahn-Ges. Hamburg . . .| 21 | 13,06: 1 1. 9 | 192,— 195,50 || 193,— | 194,—| 193,35 
Straßenbahn Hannover. . . . . . . | 24 | 1602| 1.1. Of 76,40| 79,90) 76,90 | 77,50; 76,90 
Magdeburger Straßenbahn . . . ...J46 4,5 | l. 1.| 8 | 159,75 1163,— || 159,75 | 160,50 159,75 


kate der Firma. Diese Mitteilungen sind eine 
Zusammenstellung der in der Wiener Zeitschrift 
Elektrotechnik und Maschinenbau“ allwöchent- 
lich erscheinenden Nachrichtenblätter. 


AllgemeineElektricitäts-Gesellschaft. 


‚ Preisliste 20i, über Gleichstrom-Nebenschluß- 


Motoren für Aufzüge. Liste 2. Drehstrom-Moto- 
ren, Zweiphasen-Motoren, Einphasen-Motoren bis 
5 PS. Beschreibung schnellaufender Motoren 
für Zentrifugalpumpen und Abteufpumpen. 
Album über Spezial-Bogenlampen für indirekte 
Beleuchtung von Spinnereien und Webereien. 
Album über die Sillwerke bei Innsbruck, die 


Anlagen für elektrische Beleuchtung, Kraft- 


übertragung und den Betrieb der Stubaital- 
bahn, der Straßenbahn und der Seilbahn auf 
die Hungerburg. Zusammenstellung der aus- 
eführten und in Arbeit befindlichen Turbo- 
ynamos. Druckschrift über große Drehstrom- 
Dynamos für 300 bis 83 Umdr/Min mit außen 
umlaufendem Induktor Type AKED und 
ANED. Preisblatt über elektrisch geheizte 
Schaufensterwärmer. Mitteilung über Nernst- 
Lampen und Metallfaden-Lampen. Preisblatt 
über Dr. Aronssche Quecksilberdampf-Lampen 
für Gleichstrom. Prospekte über Holophan- 


Lampen und über fahrbare Röntgen-Einrich- 
tungen. 


 Isolierrohr G. m. b. H. Liste A, über bieg- 
same Metall-Schutzschläuche. 


BÖRSEN-WOCHENBERICHT. 


Berlin, den 9. Februar 1907. 


Im Gegensatz zu der Erfahrung aus früheren 
Jahren haben diesmal die kürzlich veröftent- 
lichten Fusionspläne an der Börse recht ver- 
stimmt. Die Umsätze hielten sich auf dem 
Montanmarkt in engen Grenzen, trotzdem die 
Berichte aus den Industriebezirken die Ge- 
schäftslage als andauernd günstig schildern, 
doch war die Tendenz ausgesprochen matt. 

Die bisher veröftentlichten Jahresberichte 
der Banken zeigen große Gewinne auf Zinsen 
und Provisions-Konto, zu nutzbringenden Ge- 
schäften auf Eftekten und Konsortial-Konto 


scheint das abgelaufene Jahr wenig Gelegen- 
heit geboten zu haben; der Bankenmarkt blieb 
dementsprechend ruhig. 

Inländische Renten angeboten und nach- 
gebend; der knappe Geldstand hält den Kurs 
der Konsols und Anleihen unter Druck. 

Russische Werte in Übereinstimmung mit 
Paris anziehend. 

Die größten Umsätze der Woche fanden auf 
dem Amerikaner Markt statt, auf dem die ner- 
vösen Schwankungen der New Yorker Börse 
sich in prozentweisen Sprüngen kundgaben. 

Österreichische Werte fast unverändert; 
Hochbahn auf die glänzenden Einnahmen 
weiter fest. 

Privatdiskont 45/5 o nach 41/2 On. 

General Electric Co. 1601/,%- 

Chilikupfer (Kasse- 


Lieferung). . . . . Lstr. 106. 15. — 

Elektrolyt. Kupfer!) Lstr. 120. —. — 

| bis 121. —. —. 

Zinn (Kasse-Lieferung) . Lstr. 191. —.— 

Zink, . . Lestr. 26. —.— 
Blei . . Lstr. 19. 10. 


S| 


Kautschuk fein Para: 5 sh. 3d. 


1) Nach „Mining Journal“ vom 9. Februar. 


Briefkasten. 


Bei Anfragen, deren briefliche Beantwortung gewünscht 
wird, ist Porto beizulegen, sonst wird angenommen, 4 
die Beantwortung an dieser Stelle im Briefkasten erfo ee 
soll. Jede Anfrage ist mit einer deutlichen Adresse Se 
Anaran zu versehen. Anonyme Anfragen wW 
nicht beachtet. 

Sonderabdrücke werden nur aut besondere 
Bestellung und gegen Erstattung der en 
kosten geliefert, die bei dem Umbrechen = 
Textes auf kleineres Format nicht unwesentlic 


sind. Den Verfassern von Ori albeiträgen 
stellen wir bis zu 10 Exemplaren des betr. VO 
ständigen Heftes kostenfrei zur Verfügung, 


wenn uns ein dahingehender Wunsch bei Ein- 
sendung der Handschrift mitgeteilt wird. Nach 
Druck des Aufsatzes erfolgte Bestellungen 
von Sonderabdrücken oder eften können 
der Regel nicht berücksichtigt werden. 


Abschluß des Heftes: 9. Febraar IM. 


—— 


—- 


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Elektrotechnische Zeitschrift. 1807. Heft 8. 


ara N al 


ai Februar 1907 O oou 
| | Luft freien Zutritt hat; außerdem entstehen 
| h ft RUNDSCHAU. durch die Anwendung doppelter Glocken 

Ele ktro | ! ehnische leltse ri B a a ror roni - Verluste. In 
neuerer Zeit läßt man nach englischem Vor- 

(Centraiblatt für Elektrotechnik) Bogenlampen. bilde die äußere Glocke fort; man begnügt 


ktrotechnischen Vereins 


Ele i 
Organ des Deutscher Elektrotechniker, 


und des Verbandes 


— Schrittieltung : E. C. Zehme. 


: Julius Springer In Berlin. 
Vorlag: Julius Spr'ng9 24, Monbijouplats 8. 


Expedition: Berlin. N. 


De  Elektrotschnische Zeitschrift 
kann durch den Buchhandel, die Post oder auch von der 
unterzeichneten Verlagsbandiung zum Preise von M. 20,- 
(nach dem Ausland mit Porto-Aufschlag) für den Jahrgang 
bezogen werden. | 

ANZEIGEN werden von der unterzeichneten Verlagshandlung, 
sowie von allen soliden Anzeigegeschäften zum Preise von 
40 Pf. für die 4 gespaltene Petitzeile angenommen. 

Bei jährlich 6 13 26 52 maliger Aufnahme 
kostet die Zelle 35 30 25 20 Pf. | 

Stellegesuche werden bei direkter Aufgabe mit 20 Pr. für 
die Zeile berechnet. 

Den Einsendern von Chiffre- Anzeigen wird für Annahme 
nd freie Beförderung einlaufender Angebote. eine Offerten- 
Gebühr von mindestens I Mark berechnet. 

BEILAGEN werden nach Vereinbarung beigefügt. 

Alle Mitteilungen, welche den Versand der Zeitschrift, die 
Anzeigen oder sonstige geschäftliche Fragen berreffen, sind 
ausschliesslich zu richten an die 
Verlagsbuchbandlung von JULIUS SPRINGER in Berlin 

N. 24, Monbijouplatz 3. 


Fernsprech- Nummern: 111. 529, 11I. 3630. 
Telegramm- Adresse: Bpringer-Berlin- Monbijou. 


— 


Inhalt. 


(Nachdruck nur mit Quellenangab-, und bei Originalartikeln 
nur mit Genchmigung der Schriftleitung gestattet.) 


Rundschau. 8. 163. Bogenlampen, 

Die neue Zugsteuerung der Westinghouse-Gesellschaft. 
Voa S. G. Freund. 8. 164. 

Der Finfing der neuen Metallfaden-Glühlampen anf die 
Wahl der Verbrauchsspannung für neue Elektrizitäts- 
werke. Von HE. Wikunder. 8. 106. 

Über die Bestimmung der mittleren Horizontal-Lichtstärke 
von Glüblampen. Von F. Uppenborn. (Schl«ß von 
S. 142) 8. 168. 

Neue amerikanische Aufzugs-Ausrüstung. S. 171. 

Vielfach-Umschalte-Einrichtangen für die Fernsprech-An- 
lage Narnberg-Fürth. VonJ. Jacob. (Schluß von S. 150) 
8172, 

Literatar. 8.177. Besprechungen: Motive power and gearing 
for electrical machinery. Von k. T. Carter. 

Kleinere Mitteilungen. 8. 177. 

Telegraphie und Signalwesen mit Leitung. 
8. 177. Geplante Kabelverbindung. — Umfangreiche 
elektrische Uhren- und Telegraphenanlage in einer Börse. 
— Telegraphen- und Fernsprechwesen in Italien. 

Ferosprechen mit Leitung. 8. 178 Fernsprechen 
mit einem fahrenden Zuge. — Streit um eine Ferusprech- 
konz«ssiou in Boston. — Fernsprechwesen in New York. 

Drahtlose Telegraphie und Telephonie. 
8.178 Marconi-Ausrüstungen auf Schiffen. — Drahtlose 
Telegraphie in Italien und Frankreich. ` 

Meßgeräteund Meßverfahren. 8. 178. Ein neuer 
Glühlampen-Prüfer. 

Elektrische Beleuchtungs- und Kraftüber- 
tragungs-Anlagen. 8.178. Statistik der Elektri- 
zltätswerke in Deutschland. 

Elektrische Leitungsanlagen und Zubehör. 
5. 173. Erdstrom-Messungen. 

Elektrische Bahnen und Fahrzeuge. 8 179. 
Der elektrische Schiffszug auf Kanälen. 

Elektrischer Maschinenantrieb. S. 189. Kraft- 
bedarf elektrisch angetriebener Hobelmaschinen. 

Verschiedenes. 5.150. Die Dampfturbinen der Allge- 
Meinen Blektricitäts-Gesellschaft. — Gazeto Matematiku 
Internacia. — Rohrschneider und Montagemesser. — 
Mikanit. 

Patente, Gebrauchsmuster und Auszüge. 8. 181. 

Vereinsuschrichten. 8, 183. Verband Deutscher Elektro- 
techniker (e. V.) (Einladung zur Einsendung von Vorträxen 
für die XV. Jahresversammlung. -- Elektrotechnische Ge- 
sellschaft zu Köln.). 

Briefe an die Schriftleitung. S. 135. Blondels Ableitung 
net Induktions-Koeffizieuten für gerade Drätte. Von 
ae Km de und A. Blondel. — Zur Geschichte der 

vi ecksitber-Bogenlampe. Von Dr. O. Lehmann. 
Pai and geschäftliche Nachrichten. 3. 183 Ver- 

neg. 


unbewegung. — $ a 
Briefkasten, 4 le Wochenbericht. 8 188 


1907, 


Für den entwerfenden Ingenieur ist es 
von Wert, von Zeit zu Zeit einen Überblick 
über den Stand eines Zweiges der Technik 
zu gewinnen, um über alle diejenigen Mittel 
Aufschluß zu erhalten, über welche dieser 
Zweig der Technik zu einer gegebenen Zeit 
verfügt. Besonders auf dem Gebiete der 
Bogenlampen-Technik sind in den letzten 
Jahren erhebliche Fortschritte gemacht wor- 
den, sodaß man häufig darüber im Zweifel ist, 
welche Lampen sich noch auf dem Markt 
erhalten konnten und welchen besonderen 
Bedürfnissen sie nachkommen. Die früher 


‚lediglich verwendete Bogenlampe mit 
' übereinanderstehendenKohlenstiften 


ohne besondere Leuchtzusätze und 
ohne Beschränkung der Luftzufuhr 
wird auch heute noch vielfach zweckmäßig 
verwendet; ihr spezitischer Effektverbrauch 
schwankt zwischen 0,60 Watt für die Hefner- 
Kerze bei Lampen geringer Stromstärke, 
bis zu 0,46 bei Lampen mit hoher Strom- 
stärke (bezogen auf die Lampenspannung); 


ihre Brenndauer schwankt zwischen 8 und’ 


20 Stunden, je nach der Kohlenlänge. Wegen 
des ruhigen, weißen Lichtes, des vollkommen 
arbeitenden Keguliermechanismus, wegen 
des gänzlichen Fehlens unaugenehmer Ver- 
brennungsgase oder Dämpfe ist diese Lam- 
penart auch heute noch sowohl für die Be- 
leuchtung von Sälen und anderen ge- 
schlossenen Räumen, als auch für Straßen- 
beleuchtung beliebt. Früher verwendete 
man diese Lampen, die mit einer Licht- 
bogen-Spannung von 40 bis 45 V brennen, 
an Netzen von 110 V lediglich in Zwei- 
schaltung. Da man jedoch nur ungern, be- 
sonders bei hohen Strompreisen, den im 
Vorschaltwiderstand der Lichterzeugung 
entzogenen Energiebetrag nutzlos ver- 
schwendete, hat man durch Erniedrigung 
der Lichtbogen-Spannung auf 30 bis 37 V 
drei Lampen an Netze von 110 V schalten 
gelernt. Durch zweckmäßige Bemessung 
des Zündhubs dieser Lampen ist es ge- 
lungen, Dreischalt-Lampen bei 110 V 
oder Sechsschalt- Lampen bei 220 V 
gänzlich ohne Vorschaltwiderstand und 
ohne den früher unentbehrlichen Anlaß- 
widerstand zu bauen. 

Antang der neunziger Jahre des vori- 
gen Jahrhunderts hatte man versucht, durch 
Beschränkung der Luftzufuhr zum Licht- 
bogen den Abbrand der Koblen zu verrin- 
gern. Diese Versuche führten zum Bau der 
„Lampen mit eingeschlossenem Lichtbogen“, 
der sogenannten Dauerbrand-Laınpen. 
Anfänglich erstrebie man Brenndauern bis 
zu 300 Stunden, und erreichte dieses Ziel 
durch möglichst vollkommenen Lutiabschlub 
des Lichtbogens durch eine kleine, den 
Bogen unmittelbar einschließende Innen- 
glocke und durch eine gruße äubere Glocke. 
Diese Dauerbrand-Lampen haben den Vor- 
teil geringen Koblenverbrauches, brauchen 
nur selteu bedient zu werden und sind da- 
her in Anlagen mit weit verteilten Lampen 
und in Anlagen, in denen die Bedienung 
der Lampen gefahrvoll ist, recht zweck- 
mäßig. Diese Dauerbrand - Lampen leiden 
an Meeresküsten weniger als andere Bugen- 
lampen, weil die salzhaltige feuchte Luft 
nicht in den gut verschlossenen ktegelungs- 
mechanismus eindringen kann. Der doppelte 
Luftabschluß macbt auch diese Lampen weit 
feuersicherer als andere Bogenlampen. Der 
Nachteil derartiger Dauerbrand-Lampen be- 
steht in ihrem hohen spezitischen Energie- 
verbrauch. Der eingeschlossene Lichtbogen 
ist an sich keine so ergiebige Lichtquelle 
wie der Lichtbogen, zudem der Sauerstoff der 


sich mit Brenndauern bis zu 150 Stunden, 
ein recht zweckmäßiges Vorgehen, da diese 
Lampen einerseits etwas mehr Licht er- 
geben und da anderseits Lampen, die über 
150 Stunden gebrannt haben, meistens der- 
art durch äußere Einflüsse verschmutzt sind, 
daß auch bei 300-stündigen Lampen eine 
Reinigung nach 100 bis 150 Stunden ange- 
zeigt erscheint. Der spezifische Effektver- 
brauch der Dauerbrand - Lampen, die in 
Einzelschaltung an Netzen von 110 V und 
in Zweischaltung an Netzen von 220 V mit 
10 bis 80 V Lichtbogen-Spannung brennen, 
schwankt zwischen 0,9 und 1,5 Watt tür die 
HK, bezogen auf die Lampenspannung 
und eine einzige Klarglas-Glocke. 


Sehr zweckmäßig ist die neueste Abart 
dieser Dauerbrand-Lampen, die sogenannten 
„Kleinen Lampen“. Nachdem die 2 Amp- 
Lampen, die unter den verschiedensten 
Namen, wie Liliput-, Perkeo-, Mignon-, Baby- 
Lampe, teils wegen ihrer geringen Licht- 
ausbeute, teils wegen ihres etwas unruhigen 
Lichtes den auf sie gesetzten Hoffnungen 
nicht entsprochen haben und in den hoch- 
kerzigen Metallfaden-Glühlampen und auch 
in Nernst-Lampen einen starken Gegner be- 
sitzen, ging man dazu über, diese Lampen 
in etwas größerer Ausführung mit 3 bis 
5 Amp zu bauen. Diese unter dem Namen 
Sparlampen, Helia- oder Cohinoor-Lampe 
jetzt auf dem Markte befindlichen Lampen 
brennen 20 bis 30 und mehr Stunden, sind 
meist von zierlichen äußeren Formen und 
ziehen wegen ihrer kleinen, weißen, gut 
beleuchteten Glocke das Auge schon von 
weitem an. Sie werden viel zur Beleuch- 
tung von Läden und zur Innen- und Außen- 
beleuchtung von $Schaufenstern verwendet. 
Die Dauerbrand-Lampe als solche wird in 
Lichtstärken von 150 bis etwa 1200 HKo 
hergestellt. 


Ist das Bedürfuis nach stärkeren Licht- 
quellen vorhanden, so ist man, wenn man 
nicht Lampen von 15 Amp oder noch 
höhere Stromstärken verwenden will, zur 
Verwendung von Kohlen mit Leuchtzusätzen 
gezwungen. Bremer hatte 1898 der Praxis 
gezeigt, daß sich der spezitische Effektver- 
brauch der Bogenlampen erheblich verrin- 
gern läßt, wenn man dem Docht der Kohlen 
gewisse Metallsalze zufügt (z. B. Calcium- 
tluorid) Nachdem bedeutende konstruktive 
Schwierigkeiten überwunden waren, bauten 
alle Firmen Lampen mit Leuchtzusätzen in 
den Kohlen in zwei verschiedenen Arten. 
Bei der einen Art, der Flammen-Bogen- 
lampe, sind die Kohlen wie in den alten 
Lampen übereinander angeordnet. Die 
Lichwverteilung, die von den langen Licht- 
bogen bei dieser Kohlenanordnung ausgeht, 
ist besonders für Straßenbeleuchtung günstig. 
Die Lichtbogen brennen mit etwa 4U V Span- 
nung, die Flammen-Bogenlampe läßt sich 
also in Zweischaltung an Netzen vun 110 V 
verwenden. Bei der anderen Art von Lam- 
pen, deren Kohlen Leuchtzusätze enthalten, 
sind die Kohlen, wie einst in der Jaininsche. 
Kerze von 1881, gegeneinander geneigt mit 
beiden Brennspitzen nach unten angeordnet. 
Man nennt diese Art von Flammenbogen- 
lampen meistens Intensiv-Flammenbo- 
genlampen, um den langen Ausdruck 
„Flammenbogenlampe mit abwärts geneig- 
ten Kohlenstitten“ zu vermeiden. Diese ln- 
tensiv-Flammenbogenlampen, die mit 45 bis 
47 V Lichtbogen-Spannung brennen, stellen 
augenblicklich in bezug auf die Lichterzeu- 
gung die günstigste Lampenart dar. Ihr 
spezitischer Etfektverbrauch schwankt zwi- 
schen 0,23 und 0,28 Watt für die hemisphä- 


8 


164 


rische Hefner-Kerze bei Kohlen für gelbes 
Licht. Man stellt für Flammen-Bogenlampen 
und Intensivflammen-Bogenlampen Kohlen 
für gelbes, weißliches und rötliches Licht 


her; jedoch ergeben die Kohlen für gelbes 


Licht immer noch die höchsten Lichtstärken, 
wenn es auch gelungen ist, die Lichtaus- 
beute der „weißen und roten“ Kohlen in 
den letzten Jahren etwas zu verbessern. 
Mit den Intensiv-Flammenbogenlampen er- 
zeugt man hemisphärische Lichtstärken von 
1000 bis 5000 HK. Leider ist man wegen 
der eigenartigen Angriffsverhältnisse des 
Lichtbogens an den Kohlen gezwungen, die 
Kohlendurchmesser verhältnismäßig klein 
zu wählen und kann daher mit Intensiv- 
Flammenbogenlampen nur Brenndauern von 
6 bis 20 Stunden erreichen. Da die Kohlen 
mit Leuchtzusätzen beim Brennen im Licht- 
bogen eine ziemlich starke Rauchabsonde- 
rung zeigen, vermeidet man im allgemeinen 
die Anwendung der Flammen- und Intensiv- 
Flammenbogeniampen in kleinen geschlosse- 
nen Räumen. Die Intensiv-Flammenbogen- 
lampen insbesondere werden auf dem Ge- 
biete der Schaufenster - Außenbeleuchtung 
wegen der starken Beleuchtung, die sie in- 
folge der eigenartigen Kohlenstellung im 
nächsten Umkreise der Lampe ergeben, viel 
angewandt; auch für Platzbeleuchtung ist 
dies der Fall. Da durch die beim Ver- 
dampfen der metallsalzhaltigen Kohlen ent- 
stehenden Dämpfe das Regelungswerk der 
Bogenlampen vielfach leidet, hat man in 
neuester Zeit versucht, Intensivlampen ohne 
Regelungswerk zu bauen. Eine derartige 
Lampe wurde zuerst von Beck auf den 
Markt gebracht; sie ist in solchen An- 
lagen zweckmäßig, in denen nicht allzu 
scharfe Bedingungen an die Ruhe des Lichtes 
gestellt werden. | 


Um nun die Vorteile der starken Be- 
leuchtung des allernächsten Umkreises der 
Lampe, die besonders für Verkaufsläden 
erwünscht ist, auch der Innenbeleuchtung 
nutzbar zu machen, hat man nach dem Vor- 
gang von Carbone die Kohlen mit Leucht- 
zusätzen in Intensiv-Flammenbogenlampen 
durch Kohlen ohne Leuchtzusätze, soge- 
nannte Reinkohlen (z. B. die Marke Sie- 
mens A) ersetzt und gleichzeitig die Licht- 
bogen-Spannung von 45 V auf 75 bis 80 V 
erhöht. So ist eine Intensiv-Reinkohlen- 
lampe geschaffen worden, welche den 
Intensiv - Flammenbogenlampen gegenüber 
zwar den Nachteil eines größeren spezi- 
schen Etfektverbrauches aufweist, aber die 
in vielen Fällen erwünschte Eigenschaft 
besitzt, ein fast rein weißes Licht zu er- 
geben, und keine Gase oder Dämpfe ab- 
sondert. 

Die bei den besprochenen Lampenarten 
angegebenen Durchschnittszahlen für den 
spezifischen Effektverbrauch beziehen sich 
auf Gleichstrom. Alle diese Lampenarten 
werden auch für Wechselstrom gebaut, je- 
doch ist wegen der eigenartigen Abkühlungs- 
verhältnisse der Kohlen infolge des perio- 
dischen Anwachsens und Abfallens der 
Stromstärke die Lichtausbeute der Wechsel- 
strom-Bogenlampen erheblich ungünstiger 
als die gleichartiger Gleichstrom - Lampen; 
nur die Intensiv-Flammenbogenlampen er- 
geben für Wechselstrom angenähert gleich 
günstige Werte wie für Gleichstrom. 


Für die Beleuchtung von Innenräumen 
verfügt man noch über die verschiedenen 
Arten der indirekten Beleuchtung. Wo 
es darauf ankommt, den blendenden Licht- 
bogen oder die Glocke dem Auge zu ver- 
bergen, wo ein möglichst schattenfreies 
Licht erzeugt werden soll, wählt man die 
ganz indirekte Beleuchtung, indem 
man das vom Lichtbogen ausgehende Licht 
durch diffus reilektierende Flächen an die 
Decke des zu beleuchtenden Raumes wirft 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 


ee u En a en ns Een re ei sul a re El ee 


1. dem Stromkreis und seinen Apparaten, 


und von der Decke zerstreut in den Raum 
gelangen läßt. Ist die Decke wegen mangel- 
haften oder farbigen Anstriches zur zer- 
streuten Zurückwerfung des Lichtes unge- 
eignet, so verwendet man über der Lampe 
einen mattweiß gestrichenen oder emaillier- 
ten Reflektor. Diese Art der Beleuchtung 
wird viel in Zeichensälen und in Werk- 
stätten, in denen sehr feine Arbeit verrichtet 
werden soll, verwendet. Infolge der dop- 
pelten Absorption der Lichtstrahlen bei der 
indirekten Beleuchtung an zwei reflektieren- 
den Flächen ist der Effektverbrauch ver- 
hältnismäßig groß; man wendet daher die 
indirekte Beleuchtung nur dort an, wo die 
gute Wirkung einer schattenfreien gleich- 
mäßigen Beleuchtung wertvoller ist als eine 
geringe Ersparnis an Kosten für Strom. 
Werden nicht so scharfe Forderungen an 
Schattenfreiheit und Gleichmäßigkeit einer 
Saalbeleuchtung gestellt, so verwendet man 
die sogenannte halbindirekte Beleuch- 
tung. Bei dieser Art der Beleuchtung ist 
der Lichtbogen von einer stark lichtstreuen- 
den Glocke umgeben, welche einen Teil des 
vom Bogen ausgehenden Lichtes direkt 
in den Saal entsendet; außerdem wird ein 
Teil des Lichtes diffus in den Saal geworfen, 
nachdem es an der Decke des Saales oder 
an einem über der Lampe angebrachten 
Reflektor gebrochen und zerstreut worden 
ist. Zur indirekten Beleuchtung werden ge- 
wöhnliche offene Reinkohlen-Bogenlampen 
verwendet; bei Gleichstrom ordnet man 
häufig die positive Kohle unten an, da durch 
diese Maßnahme der Haupt-Lichtstrom direkt 
an die Decke geworfen wird und nur ein- 
mal ein Absorptionsverlust auftritt; aller- 
dings ist das Licht nicht ganz so ruhig wie 
bei normaler K.:hlenstellung. Zur indirekten 
Beleuchtung wird auch die Dauerbrand- 
Lampe verwendet; wegen ihres luftdicht 
abgeschlossenen Lichtbogens ist sie beson- 
ders in solchen Werkstätten zweckmäßig, 
in denen leicht entzündliche Stoffe verar- 
beitet werden, wie z. B. in Spinnereien und 
Webereien. 


Die neue Zugsteuerung 
der Westinghouse-Gesellschaft. 


Von S. G. Freund, New York. 


Im Gegensatz zu der Zugsteuerung der 
General Electric Co., welche ausschließlich 
Elektromagnete zum Schliessen der Einzel- 
schalter anwendet, steht die Anordnung der 
Westinghouse-Gesellschaft, die Elektromag- 
nete im Verein mit Druckluft benutzt. Ob- 
gleich die Arbeitsweise beider Steuerungs- 
arten verschieden ist, bleibt der Zweck, 
nämlich, von einem Punkte aus einen, aus 
Triebwagen zusammengesetzten Zug zu 
steuern, derselbe. Die Einrichtung ist eine 
solche, daß jeder Triebwagen als ein un- 
abhängiges Glied des Zuges arbeitet, wel- 
ches nach Erfordern mit anderen Trieb- 
wagen und Anhängewagen verbunden wer- 
den kann. Beide Steuerungsarten können, 
mit entsprechenden Änderungen, für Gleich- 
strom oder Wechselstrom angewendet wer- 
den, ohne Unterschied, ob die Triebwagen 
mit einem, zwei oder vier Motoren ausge- 
rüstet sind. 

Hier wie dort kann die Zunahme der 
Anfahr-Geschwindigkeit selbsttätig geregelt 
werden, es ist auch gleichgültig, ob die 
Stromabnehmer des Zuges durch eine Aus- 
gleichs-Leitung verbunden sind oder nicht. 


Gleichstrom-Betrieb. 


Die Ausrüstung dieser Vielfach-Steue- 
rung der Westinghuuse - Gesellschaft setzt 
sich aus zwei Hauptteilen zusammen: 


21. Februar 1907, 


m Dem 


welcher den Motor-Betriebsstrom führt: 


2. dem Stromkreis und seinen Apparaten, 


welcher den Steuerstrom führt. 


Der Motor - Stromkreis, der den 


Strom von der Stromzuführung des Wagens 
erhält, schließt folgende Apparate ein: 


1. eine Gruppe von Schaltern, Springschal- 
tern, welche die verschiedenen Motor- 
schaltungen vermitteln; 


2. einen Satz von Widerständen, welche 


den Motorstrom regeln; 


3. einen selbsttätigen Schalter, Arbeitsstrom- 


Schalter, welcher die Motoren gegen 
Kurz- und Erdschluß sichert; 


4. einen Umkehrschalter, Fahrtwender. 


Der Steuer - Stromkreis, welcher 
seinen Strom von einer Sammlerbatterie mit 
14 V Spannung erhält, umfaßt folgende 
Apparate: 

1. den Fahrschalter; 

2. das Steuerkabel nebst Kupplungen, wel- 
ches durch den Zug läuft; 

3. ein Relais, welches die Springschalter 
selbsttätig Öffnet, wenn der Zufluß des 
Motorstromes unterbrochen wird; 

4. den Grenzschalter, welcher die Arbeits- 
weise der Springschalter beim Anfahren 
regelt; 

5. einen Motor-Ausschalter, welcher dazu 
dient, die Verbindung eines Motors mit 
der Steuerung zu lösen, ihn also außer 
Arbeit zu setzen. 


EEE ar 


art? 
"N N a x To “= f 
a ie EA. A er. u . i i 


Gruppe von Springschaltern, für Gleichstrom, offen 


Abb. 1. 


Der Steuer - Stromkreis regelt die Ar- 
beitsweise des Motor - Stromkreises dureh 
Betätigung des Fahrschalters, welcher die 
Ventilmagnete der Springschalter beein- 
flußt. Die Ventilmagnete regeln ihrerseits den 
Zufluß der Druckluft zu den Luftzylindern 
der Springschalter und bewirken deren 
Tätigkeit. 

Die frühere Bauart der Zugsteuerußg 
der Westinghouse-Gesellschaft, welche unter 
dem Namen „Turret - Kontroller“ bekannt 
war, ist veraltet und wird nicht mehr ge 
baut. Hierbei wurden die sämtlichen Einzel- 
schalter in einem Kreise angeordnet und In 
einem turmartigen Gehäuse untergebracht. 

Die Springschalter werden nunmehr 
in größerer Anzahl nebeneinander zu einer 
Gruppe vereinigt und befinden sich in un 
gemeinsamen Gehäuse (Abb. 1). Sie n 
mit den Luftzylindern b (Abb. 2) derart ve 
bunden, daß, wenn ein Ventilmagnet c 2 
regt wird, Druckluft in den Zylinder eintrl A 
Dadurch wird der Kolben d schnell au 
wärts bewegt und schließt den Schalter. 

Der Kontakt selbst wird, wle a : 
zeigt, durch zwei winkelförmige Kupie 
stücke a hergestellt, und zwar derart, en 
sich die beiden Stücke erst an den En a 
des wagrechten Schenkels berühren s 
sich dann abrollen, bis die Winkel un 
vollem Druck aneinander anliegen. 


a rn u ai 


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h Atela Mar ae Dep, e 
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è NN Ay inch han Sch Scharen g Ventile Luftzylinder werden durch Mag 
NN, er | FPFingsch,Keregelt, welche mit denen Cr 
IR ę N It 8 An, die AUS. Ahrtpi lter so verbund sind daß die 
N N U Rah Gi bek Wenn i 8 nur änd 5 den kann; 
Ah Mp itg t Oh Wen trw tnte der Motorkreis Omar t 
Wa OROS NA die use SR Weite, UPtschalter und Sicherung. Al® 
N Ar OR Uder Aa Blt bauı Tomkr ‚Teichtsmaßregel wird im Motor 
AN fi Rep l Qu Wei an I el Sichern i86 noch ein Hauptausschalter nebst 
NAN R r èj Alte er l À 8 hejg at, Cher S Öffn S Angeordnet, um den Stromkrels 
j A Wda Nen j typ ir lter ; eg q, Vd Kalter ae der selbsttätige HöchsttsroM" 
RET Ut iq Mot brt Motoa für dient | Šurz. oder arbeiten sollte, oder wenn 
A Stu r rn den Ten. en | F®sicher Erdschluß in irgend einem un- 
thaler 18 ei M. ì dop itom treten any ele des Motor - Stromkreise® 
lę Ot Pe ent. e. 
Me, à Bae tha en w Ans. Fahrschap @N’Schalter. Das Äußere des 
g halte TBa vier. | lichen ra weicht von seinem gewöhn- 
der N ähn art ist | Klein, nim Sehen ab, er ist nämlich sehr 
Chalte h, mit | “egun aa wenig Raum ein, und die Be- 
einen | "Agrechte er Kurbel erfolgt nicht in der 
Ebene, De sondern in der senkrechten 
en Hauptteil bildet, wie Abb. 4 


ear g N 


Schnitt durch einen Springschalter für Gleichstrom. 
Abb. 2. 


change Magnetstrom für den Funken- 
a esitzt und mit einem Relais ver- 
Ei welches den Steuer-Stromkreis 
Funk ve wenn die Stromstärke in der 
i: 2 Ösch-Spule zu sehr ansteigt. Dies 
i ar Auslösung aller Springschalter und 
8 beitsstrom-Schalters zur Folge. Da 
= Se nur für einen oder zwei Motoren 
ee 7 eilt zu werden braucht und nicht für 
r esamtstrom aller Motoren, so ist die 
Dtorsicherung eine äußerst wirksame. 
EN Fahrtwender hat eine gehr ein- 
a6 e as (Abb. 3). Den Hauptteil bildet 
ae iertes , senkrecht verschiebbares 
Pe ck; es trägt zwei Sätze von Metall- 
À Hen, welche mit festen Fingern den 
e enus herstellen. Zwei Druckluft- 
: e ben vermitteln durch einfache, gerad- 
ne Auf- oder Abwärtsbewegung des 
telstückes die Schaltung des Fahrtwen- 


e eaa A 
mea e 


zeigt, eine bewegliche Trommel mit festen 
Kontaktfingern. Durch die Drehung der 
Kurbel in dem einen oder anderen 
Sinne wird eine Feder gespannt, welche 
die Kurbel in die Nullstellung zurück- 
bringt, falls sie während der Fahrt losge- 
lassen wird. 

Die Verriegelungs-Schalter bilden 
einen Teil des Steuer-Stromkreises, sind den 
Springschaltern beigegeben und mit ihnen 
in einem gemeinsamen Gehäuse unterge- 
bracht. Ihr Zweck ist, eine möglichst gleich- 
mäßige Beschleunigung mit möglichst kon- 
stantem Motorstrom zu erreichen. Die 
Schalter bestehen aus Kontaktfingern, wel- 
che auf Segmenten schleifen und mit den 
Magnetventilen derart elektrisch verbunden 
sind, daß die Schließung des einen die Er- 
regung des Ventilmagneten des nächst- 
folgenden herbeiführt. Diese selbsttätig 


ee en vr 
pafen wäh or rro” gr p Ni Pga „) 
er? T \ ob ‚op op bÍ ) o 
per gerio Pao ge pP yg 
j ; u jí 


des Moto 
werkstelligt M ; 
wird aber nu r 
der Motorstrom selbst o go ab 
unmittelbar unterbro6 "hfallen 
strom erst durch die 

schalter geöffnet wird. 


Fahrschalter für Gleichstrom. 
Abb. 4. 


Der Grenzschalter (Abb.5), welcher die 
Arbeitsweise der Springschalter beim Anfah- 
ren regelt, besitzt einen Elektromagneten 
durch dessen Spule der Strom eines Motors 
fließt (Abb. 19). Überschreitet der Anfahr- 
strom eine gewisse Stärke, so unterbricht der 
Elektromagnet die fortlaufende Tätigkeit 
der Springschalter und hält sie in der je- 
weiligen Schaltung so lange fest, bis der 
Anfahrstrom genügend gefallen ist. Der 
Schalter schließt sich dann wieder durch 


186 


Wirkung der Schwerkraft und- gestattet: 


eine weitere Tätigkeit der Springschalter. 

Das Relais, welches die Springschalter 
selbsttätig Öffnet, falls der Motorstrom unter- 
brochen wird, ist in einem gußeisernen Ge- 
häuse untergebracht. Seine Arbeitsweise 
ist derart, daß es auch den Steuer-Strom- 
‚kreis schließt, wenn der Motorstrom wieder 
zufließt, und zwar unter Einfluß des Grenz- 
schalters, vorausgesetzt, daß sich der Fahr- 
schalter in Fahrtstellung befindet. Jeder 
Triebwagen des Zuges arbeitet selbständig, 
das heißt er kann, da er ein eigenes Relais 
besitzt, gegebenenfalls außer Tätigkeit ge- 
setzt werden. 

Die Sammlerbatterie, welche den 
Steuer-Stromkreis speist, besteht aus sieben 
Zellen. Die Arbeitsspannung ist ungefähr 
14 V. Zur Reserve ist eine zweite gleiche 
Batterie vorhanden. Während eine der 
Batterien in Betrieb ist, wird die andere 
geladen, und zwar entweder durch Ein- 
schaltung in den Stromkreis des Luft- 
pumpen-Motors oder in den Beleuchtungs- 
stromkreis des Wagens. 

Das Steuerkabel, welches durch den 
ganzen Zug läuft, enthält sieben Drähte. 
Die Verbindung zwischen den einzelnen 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 8. 


21. Februar 1907. 


schiedenen Spannungs - Abstufungen ent- 
sprechen. Eine Anzahl von Springschaltern 


Grenzschalter für Gleichstrom. 


Abh. 5. 


ist vorhanden, welche die Motoren mit den 
Transformator - Abzweigungen verbinden, 


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en r tz f 
Y : 
i 


e o 


Gruppe von sechs Springschaltern"für Einphasenbetrieb. 


Abb. 6. 


Wagen erfolgt durch Kupplungen bewährter 
Bauart, die wegen der niedrigen Spannung 
von 14 V keine Schwierigkeiten verursachen. 

Zwei kleinere Messerschalter, wel- 
che sich in greifbarer Nähe des Führers 
befinden, bilden eine weitere Sicherung des 
Betriebes, und zwar sind sie mit dem Motor- 
strom-Ausschalter und dem Höchststrom- 
Ausschalter verbunden. Die Motorstrom- 
Ausschalter können nicht geschlossen wer- 
den, wenn die Messerschalter offen sind; 
Strom kann also den Motoren nicht zuge- 
führt werden. Nichtsdestoweniger können 
aber die Springschalter bewegt werden, sei 
es, um sie zu prüfen, oder nur um im Not- 
falle die Fahrtrichtung zu ändern und so 
den Stillstand des Zuges schneller herbei- 
zuführen. 

Der andere Messerschalter wird normal 
durch eine Feder offen gehalten. Sein 
Schließen verursacht die Wiedereinschal- 
tung aller Höchststrom - Ausschalter des 
Zuges, vorausgesetzt, der Fahrschalter be- 
findet sich in Ruhestellung. 


Einphasenstrom-Betrieb. 


Wie eingangs erwähnt, wird das Westing- 
housesche Zugsteuerungs-System auch für 
Einphasenstrom verwendet; die Arbeitsweise 
ist dabei dieselbe, während die Apparate 
jedoch der Stromart angepaßt sind. Abb. 6 
stellt eine Gruppe von Springschaltern dar. 

Die Gruppe der Widerstände wird durch 
einen Transformator ersetzt, der mehrere 
Abzweigungen besitzt, welche den ver- 


und zwar arbeiten die Motoren unabhängig 
und immer parallel. Jeder Triebwagen be- 
sitzt seinen eigenen Transformator. Um 


Fahrschalter für Einphasenstrom. 


Abb, 8. 


während des Überganges von einer Abzwei- 
gung des Transformators auf die nächste 
die Unterbrechung des Stromes oder Kurz- 
schluß der Transformatoren-Windungen zu 


Digitized by Google 


vermeiden, ist eine Widerstandsspule ein- 
geschaltet. 

Magnetische Funkenlöschung ist nicht 
erforderlich, da die Stromunterbrechung 
ohne Schwierigkeit vor sich geht. Der 
Transformator hat Öl- oder Luftkühlung. 

Der Fahrtwender hat Trommelform 
(Abb. 7) und wird in ähnlicher Weise wie 
die Springschalter durch Druckluft betätigt. 

Jeder Motor kann durch Entfernen 
seiner Schmelzsicherung ohne Störung der 
anderen Motoren ausgeschaltet werden, Da 
der Fahrtwender an zugänglicher Stelle an- 
gebracht wird, macht die Entfernung der 
Sicherung keine Schwierigkeiten. 

Zur Speisung des Steuer-Stromkreises 
tritt anstelle der Sammlerbatterie eine 
50-voltige Abzweigung des Transformators. 

Der Fahrschalter (Abb. 8) hat die Ge- 
stalt und Arbeitsweise eines Straßenbahn- 
Fahrschalters, nur ist er etwas kleiner. 

Durch Einschaltung von Schmelzsiche- 
rungen in die verschiedenen Stromkreise 


wird genügende Betriebssicherheit erreicht. 
Weitere Einzelheiten sind den Schal- 
tungsplänen auf S. 167 zu entnehmen, von 
denen Abb. 9 für Gleichstrom-, Abb. 10 für 
Einphasen-Weehselstrom-Betrieb gilt. 


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Fahrtwender für Einphasenstrom. 
Abb 7. 


Zusammenfassung. 


Die neue Zugsteuerung der Westinghouse- 
Gesellschaft für Triebwagenzüge auf Stadt- und 
Haupteisenbahnen arbeitet, wie die ältere noch 
mit magnetisch gesteuerten Druckluft-Schaltern. 
Diese sind jedoch gegen früher verbessert und 
nicht mehr sämtlich in einem Kreise, sondern 
gruppenförmig nebeneinander angeordnet. Es 
werden die Zugsteuerungen für Gleichstrom- und 
Wechselstrombetrieb beschrieben. 


Der Einfluß der neuen Metallfaden-Glüh- 
lampen auf die Wahl der Verbrauchsspan- 
nung für neue Elektrizitätswerke. 


Von E. Wikander, Göteborg. 


Die neuen Metallfaden-Glühlampen wer- 
den bekanntlich bisher nur für Spannungen 
bis etwa 120 V hergestellt. Schon bei dieser 
Spannung ist die kleinste erreichbareKerzen- 
stärke recht hoch. Auch wenn es gelingen 
würde, eine 220-voltige Wolfram-Lampe von 
40 HK bei 50 Watt Energieverbrauch iM 
handlichem Format, genügend haltbar und 
nicht allzu teuer herzustellen, so wäre die 
selbe nicht konkurrenzfähig mit der unter 
Benutzung des gleichen Glühfadens her- 
gestellten 110-voltigen Lampe, die bei 
25 Kerzen nur 25 Watt verbraucht und 
her mit nur halb so großen Strom: 
kosten arbeitet. 


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RSplan der Westinghouse-Zugsteuerung für Gleichstrom-Betrieb. 


Abb.i9. schalte" 33 
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Schaltungsplan der Westinghouse-Zugsteuerung für Einphasen-Betrieb. 
Abb. 10. 


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Ausschalter 


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Kupplung 


168 


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Diese Verringerung der Kosten für die 
Brennstunde auf die Hälfte wird die elek- 
trische Beleuchtung weiten Kreisen, denen 
dieselbe bisher zu teuer war, zugänglich 
machen. 

Es ist dies ein Fortschritt, wie ihn die 
elektrische Beleuchtung noch nicht gesehen 
hat, und der nur mit der Einführung des 
Gasglühlichtes verglichen werden kann. 
Diese hatte ein rasches Steigen des Gas- 
verbrauches zur Folge, ungeachtet des fünf- 
bis sechsmal geringeren spezifischen Ver- 
brauches. Die alten offenen Schwalben- 
schwanz-Brenner wurden rasch von den 
Glühstrumpf-Brennern verdrängt. 

Um Klarheit darüber zu schaffen, welche 
Ansicht über den Einfluß der neuen Glüh- 
laınpen auf die Wahl der Verbrauchsspan- 
nung für neue Blektrizitätswerke herrscht, 
hat die Vereinigung der Elektrizitätswerke 
auf Anregung der Schriftleitung der „ETZ“ 
eine Rundfrage an seine Mitglieder veran- 
staltet. Die eingelaufenen Antworten wur- 
den von ihr mit folgendem Ergebnis zu- 
sammengestellt: 

3 Werke hielten die Frage für verfrüht; 

16 konnten sich zu einer bestimmten 
Meinung nicht entschließen; 

18 erklärten, daß die Metallfaden-Lampen 
auf die Wahl der Spannung keinen 
Einfluß haben; 

44 erklärten sich für eine Gebrauchsspan- 
nung in der Gegend von 110 V und nur 

26 Werke erklärten sich für eine Ver- 
brauchsspannung in der Gegend von 
220 V. 

Von vier verspätet eingelaufenen Ant- 
worten empfehlen zwei 110 bis 120 V, eine 
die höchste Spannung, welche die Beleuch- 
tung zugibt, und eine ist unentschieden. 

Hieraus ergibt sich zunächst eine er- 
hebliche Majorität für die niedrige Spannung. 

Interessant ist der Umstand, daß von 
den 44+2 Werken, die eine Spannung in 
der Gegend von 110 V empfehlen, nicht 
weniger als 12 Werke sind, die selbst eine 
Verbrauchsspannung von etwa 220 V haben. 

Von den 26+1 Werken, die sich für 
eine Spannung von etwa 220 V erklärt 
haben, ist dagegen nur ein cinziges Werk, 
welches selbst 2 x 110 V hat und dieses 
macht den sehr wichtigen Vorbehalt: „so- 
fern dieselben erweiterungsfählig sind und 
nicht von vornherein feststeht, daß 
die Gebrauchsspannung von 110 oder 
2x110 oder 220 V ausreicht. 

Bereits jetzt ist also ein starker Um- 
schwung zugunsten der niedrigeren Span- 
nung eingetreten, obwohl sich die Vorzüge 
der neuen Lampen, infolge der der Nach- 
frage noch nicht gewachsenen Fabri- 
kations-Einrichtungen, noch nicht in vollem 
Umtfange geltend machen können. Noch 
stärker dürfte derselbe werden, wenn 1n 
einigen Monaten die neuen Fabriken zur 
Massenherstellung von Wolfram-Lampen in 
Betrieb gekommen sein werden. Die Erfah- 
rungen, welche man bisher im Betriebe 
mit den Metallfaden-Lampen gemacht hat, 
sind recht gute. Namentlich scheint die 
mittlere Lebensdauer größer, als von den 
Fabriken angegeben, zu sein. Auch schei- 
nen die Lampen den Versand gut zu ver- 
tragen. Dagegen werden, soweit wIr haben 
feststellen können, Metallfaden-Lampen für 
so hohe Spannungen als 220 V auch im 
Jahre 1907 noch nicht für den Verkauf im 
großen hergestellt werden. 


Zusammenfassung. 
Die Einführung der neuen Metallfaden-Glüh- 
n wird zu Folge haben, dab man, wenn 
für neue Klektrizitätswerke die 
ht höher als zu etwa 


lampe | 
irgend möglich, 
Verbrauchsspannung ni 
120 V festsetzt. 


ee -— —— 


Elektrotechnische Zeitschrift: 1907. Heft 8. 


Über die Bestimmung der mittleren 
Horizontal-Lichtstärke von Glühlampen. 


Von F. Uppenborn. 


(Schluß von S. 142.) 


Eine Kontrolle des Einflusses der Form- 
änderung ergibt sich aus der Überlegung, 
daß aus dem gleichen Grunde, aus dem die 
mittlere Horizontal-Lichtstärke einer rasch 
sich drehenden Lampe verringert wird, die 
Lichtstärke in der Richtung der Vertikal- 
achse infolge der Drehung anwachsen muß. 
Damit dies festgestellt werden konnte, 
wurde Lampe Ill, bei der sich der größte 
Fehler ergeben hatte, wieder in die rotie- 
rende Fassung gebracht, die aber in diesem 
Falle horizontal angeordnet war, sodaß die 
Drehungsachse mit der JPhotometerachse 
zusammenfiel. In dieser Stellung ruhend 
photometriert, ergab die Lampe die Licht- 
stärke 14,0 HK und zwar, wie nicht anders 
zu erwarten war, gleichgültig, um welchen 
Winkel sie dabei um ihre jetzt horizontale 
Längsachse aus der Anfangsstellung heraus- 
gedreht wurde. Als dagegen die rotierende 
Fassung durch den Elektromotor ange- 
trieben wurde, ergab sich eine Lichtstärke 
von 15,1 HK, das heißt ein Fehler von 
-+7,85°/,. Dieser Versuch zeigt den Einfluß 
der Formänderung des Fadens völlig ein- 
wandfrei, da bei ihm die umständliche ge- 
naue Bestimmung der mittleren Horizontal- 
Lichtstärke in Wegfall kommt. 

Bei der Rotationsmethode in ihrer ein- 
fachsten Anordnung müssen die objektiven, 
durch die Formänderung des Glühfadens 
hervorgerufenen Fehler mit wachsender 
Umdrehungszahl zunehmen, die subjektiven 
Einstellungsfehler, die bei schlecht zen- 
triertten Lampen durch das Flimmern im 
Gesichtsfelde des Photometerkopfes ent- 
stehen, mit steigender Umdrehungszahl ab- 
nehmen. Da diese beiden Bedingungen für 
die günstigste Umdrehungszahl einander 
widersprechen, so handelt es sich darum, 
eine Umdrehungszahl ausfindig zu machen, 


Glühlampen-Fabrik 


21, Februar 1907. 
Nachdem diese Lampen 50 Stunden bis zur 
Erreichung einer konstanten Lichtstärke 
gebrannt hatten, wurden sie der Reihe nach 
in die rotierende Fassung eingesetzt und 
bei verschiedenen Umdrehungszahlen photo. 
metriert. Die rotierende Fassung war dabei 
aus dem bereits erwähnten Grunde so auf. 
gestellt, daß ihre Drehachse mit der photo. 
metrischen Achse zusammenfiel. Auf diese 
Weise ergab sich für jede Lampe der Aus. 
gangswert der Lichtstärke, auf den die bei 
den verschiedenen Umdrehungszahlen in 
der Minute erhaltenen Werte bezogen wer- 
den mußten, durch eine einzige Messung 
bei ruhender Lampe (2 =0). Es hätte sich 
nun erwarten lassen, daß bei gleichen 
Lampen einer und derselben Firma bei 
einer bestimmten Umdrehungszahl die 
Fehler gegen den Ausgangswert der Licht- 
stärke bei n=0 angenähert gleich wären. 
Daß dem in Wirklichkeit nicht so ist, ergibt 
sich deutlich genug aus der folgenden 
Zahlentafel VI für die 110 V- und für die 
220 V-Lampen. In ihnen sind für die ein- 
zelnen Firmen, deren jede durch drei bis 
fünf gleiche Lampen vertreten war, ab- 
hängig von der Umdreliungszahl die abso- 
luten Fehler der beiden Lampen, die die 
geringste und die größte Abweichung er- 
geben hatten, in Prozenten der bei a =0 
gefundenen Lichtstärke angegeben. Man 
erkennt ohne weiteres, daß im allgemeinen 
die 220 V-Lampen sich ungünstiger ver- 
halten als die 110 V-Lampen. Eine schein- 
bare Ausnahme hiervon bilden eigentlich nur 
die Lampen der Siemens & Halske A.-G, 
doch rühren bei den 110 V-Lampen dieser 
Firma die auffallend großen Fehler auch 
bei geringen Umdrehungszahlen von einer 
einzigen Lampe her. Für das unregel- 
mäßige Verhalten der verschiedenen Lampen 
spricht auch der Umstand, daß in manchen 
Fällen die Fehler negativ sind. Bezüglich 
der günstigsten Umlaufzahl läßt sich mit 
Sicherheit nur sagen, daß bei den meisten 
Lampen die Fehler erheblich zu werden 
beginnen, sobald die Zahl von 180 Um- 
drehungen in der Minute wesentlich über- 
schritten wird. 


Zahlentafel VI 


Allgemeine Elek- 


bei der beide Fehler möglichst zurücktreten. 
Dazu wurde in folgender Weise verfahren. 

Es wurde eine Reihe von Lampen für 
110 und 220 V und 16 HK ausgewählt, die 
aus den Glühlampen-Fabriken der Allge- 
meinen Bilektrieitäts-Gesellschaft, Berlin, 
der Bergmann-KElektricitäts-Werke, Berlin, 
von Philips, Holland, von Pintsch, Berlin, und 
der Siemens & Halske A.-G., Berlin, stammten. 


ee tricitäts-Gesellscbaft Pereniann 

kleinster gıößter |kleinster größter 
Fehler | Fehler Fehler — Fehler 
a) 110 V 

0 0 0 0 0 
80 0 — 1,9 + 1,9 | + 2,6 
126 +03 | — 1,5 +19: +26 
180 0) — 2,9 + 1,4 -+ 3,7 
230 + 0,3 =p + 1,4 + 3,7 
820 + 0,5 | +14 +59 

460 — — —_ ZZ _ 
b) 220 V 

0 o 0 0 0 
80 +02! + 32317 +06 +22 
126 +0,5 + 3,2 0 +41 
180 +0,5 + 3,7 + 0,3 +44 
230 7 | + 45 | +o +52 
320 +1,0 | + 5,8 +0,7 +4,7 
469 +6,1 + 141 +1,9 +69 


Siemens & Halske 


Philips Pintsch er 

kleinster i größter kleinster größter | kleinster größter 

Fehler | Fehler | Fehler >» Febler | Febler Febler 
-Lampen. 

0,0 0 0 0 0 
+13 | — 3,1 0 — 3,6 0 +64 
+17 . — 838 | +07 | —30 > ar 
+13 —38 | -05 | +18 [| 14 | t7 
+13 =16 | —01 | +18 0 2 
+13 — 24 0 —081 + Q T% 

-Lampen 

0 © 0 0 0 o 0 
+19 +3,2 0 +59 0o ja 
+19 +32 | +02 +65 0 en 
+19 +35 | +11 +57 0 + Š 
+19 +43 | +11 +66 0 
+30 443 a En i TO T 
464 +9 f| t +72 itio t 


Während demnach die objektiven Fehler 
unter Umständen sehr erheblich werden 
können. sind die durch das Flimmern ne 
vorgerufenen subjektiven Einstellungs(e . 
bei einigermaßen großen Umdrehungsza U? 
ganz unbedeutend, wie die folgenden 2 
suche zeigen. Es wurden zwel on 
gleicher Type für 110 V und 16 H 2 a 
denen die eine gut, die andere schlec 


re N 
= Yayınım 


Ent 


æ Fehler Im 9%. 
a 


Kr 


O3 


21. Februar 1907. 


ihrem Sockel zentriert war, in der rotieren- 
den Fassung, deren Drehachse diesmal 
vertikal über dem Nullpunkte der Photo- 
meterbank stand, bei verschiedenen Um- 
laufszahlen mit einem Kontrast-Photometer 
nach Lummer-Brodhun gemessen. Aus je 
% Ablesungen wurde dann für die be- 
treffende Umlaufszahl der mittlere Fehler 
der einzelnen Messungen berechnet und, 
in Prozenten des Mittelwertes der 20 Beob- 
achtungen ausgedrückt, abhängig von der 
Umlaufszahl angetragen. Auf diese Weise 
ergaben sich die beiden Kurven der 
Abb. 11, die, wie zu erwarten war, von 
einem Maximum bei kleiner Umdrehungs- 
zahl rasch fallen und sich schließlich 


NENNE 
07 

EEREN 
ala 


ERN 
= 


RN) 


—— > Febler in% 
S 
(2X) 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


Q1 

HHR = 
EUENERERBEREE 

0 100 200 


kannt ist und gleich dem bei den Prüf- 
lampen zu erwartenden angenommen wer- 
den kann. Dazu verfährt man folgender- 
maßen: Man wählt für jede Type von Prüf- 
lampen eine Normallampe der gleichen 
Type aus, deren mittlere Horizontal-Licht- 
stärke man nach der Methode der direkten 
Messung genau bestimmt. Die Normallampe 
wird nun in die rotierende Fassung einge- 
setzt, die am einen Bankende steht und 
180 Umdr/Min macht, und mit ihr die am 
anderen Bankende aufgestellte Zwischen- 
lampe geeicht; dazu wird der Photometer- 
kopf auf den Teilstrich geschoben, der der 
mittleren Horizontal-Lichtstärke der Normal- 
lampe entspricht, gleichgültig, ob diese mitt- 


— 31 Umdrehungszahl i. d. Minute. 


=-—|——0- gut zentrierte Lampe. 


asymptotisch der Abszissenachse nähern. 
Wenigstens ist bei der Kurve der gut zen- 
tnierten Lampe etwa von n = 250 an der 
Verlauf ausgesprochen asymptotisch, und 
zwar haben ungefähr von diesem Punkte 
an die Beobachtungsfehler etwa die mit 
einem Kontrast-Photometer zu erreichende 
Größenordnung. Bei der Kurve der schlecht 
zentrierten Lampe dagegen tritt auch bei 
der höchsten Umdrehungszahl der asym- 
ptotische Charakter noch nicht deutlich zu- 
tage. Aber auch bei dieser Kurve liegen etwa 
von na=2%0 an die durch das Flimmern 
hervorgerufenen Einstellungsfehler inner- 
halb der Genauigkeitsgrenze photometri- 
scher Messungen. Mit größeren Umlaufs- 
zahlen zu arbeiten, ist demnach zwecklos, 
zumal da das Flimmern auch bei den 
höchsten Geschwindigkeiten nicht ganz ver- 
schwindet. Es empfiehlt sich im Gegenteil, 
über 180 Umdr/Min mit Rücksicht auf die 
bei höheren Werten bereits stark hervor- 
tretenden objektiven Fehler nicht hinaus- 
zugehen. Tatsächlich wird diese Umlaufs- 
zahl ‚von verschiedenen Seiten als die 
günstigste angegeben. 

Am besten aber verzichtet man über- 
haupt anf die Anwendung der Rotations- 
methode in der beschriebenen Form und 
sucht die durch die Fadenverzerrung ver- 
ursachten Fehler durch Verwendung einer 
rotierenden Normallampe auszugleichen, bei 
der dieser Fehler seiner Größe nach be- 


— ir 
Verlauf des objektiven Fehlers bei der Rotationsmethode. 
Abb. 11. 


lere Horizontal-Lichtstärke bei der Drehung 
noch vorhanden ist oder nicht. Andert man 
dann die Lichtstärke der Zwischenlampe 
so, daß beide Photometerseiten gleich be- 
leuchtet sind, so ist die Eichung vollzogen 
und gleichzeitig ein etwaiger durch Form- 
änderung des Glühfadens der Normallampe 
entstehender Fehler berücksichtigt. Darauf 
werden in die rotierende Fassung statt der 
Normallampe der Reibe nach die Prüf- 
lampen eingesetzt, deren mittlere Hori- 
zontal-Lichtstärken sich durch Verschieben 
des Photometerkopfes richtig ergeben, vor- 
ausgesetzt, daß bei ihnen der „Deformations- 
Koeffizient“ der gleiche ist wie bei der Nor- 
mallampe. Daß man unter dieser Voraus- 
setzung recht befriedigende Ergebnisse 
erbält, zeigen folgende Versuche: 

Fünf Lampen der Allgemeinen Elektri- 
eitäts-Gesellschaft für 220 V und 32 HK, die 
bereits längere Zeit gebrannt hatten, wur- 
den zuerst nach der Methode der direkten 
Messung photometriert und dann in der ro- 
tierenden Fassung bei 180 Umdr/Min un- 
mittelbar mit einer genau geeichten Zwi- 
schenlampe verglichen. Aus beiden Messun- 
gen ergaben sich diedurch dieFormänderung 
hervorgerufenen Fehler, wie sie in der fol- 
genden Zahlentafel VII in der ersten Hori- 
zontalreihe mitgeteilt sind. Diese Fehler 
sind ziemlich klein, wie sich schon nach dem 
Aussehen der Glühlampen, deren Fäden mit 
zwei Haltern gestützt waren, vermuten ließ. 


1907. Heft 8. 169 


Darauf wurde Lampe Nr. 2, die den größten 
Fehler ergeben hatte, und Lampe Nr. 5, 
deren Fehler etwa dem Mittelwerte der 
Fehler aller Lampen entsprach, als Normal- 
lampe benutzt, mit ihnen die Zwischen- 
lampe geeicht und mit dieser dann in der 
oben angegebenen Weise die übrigen vier 
Lampen verglichen. Wie nicht anders zu 
erwarten war, sind die Fehler bei Verwen- 
dung der Lampe Nr. 2 als Normallampe 
(zweite Horizontalreihe der Zablentafel VII) 
größer als bei unmittelbarem Vergleich der 
Lampen mit der Zwischenlampe. Dagegen 
ergab sich mit Lampe Nr. 5 als Normallampe 
(dritte Horizontalreihe) ein kleinerer mittlerer 
Fehler wie bei unmittelbarem Vergleich. 


BENEREERENEEENENENE 
HH HH HH 

EESEEENnEE Namen 

ERERERERNSENMEN 

ERRREERERNEEREN 
44H 


schlecht zentrierte Lampe. 


Zahlentafel VII. 


Versuche mit rotierender Fassung bei 
Verwendung einer rotierenden Nor- 
mallampe. (Prozentuale Fehler.) 


Normal- Spannung Prüflampe Nr. 
lampe {f Zwischen- | ——————-—- 


jampe | | | l 
se h re EEE LE: 
ee 
keine 110,0 -07\- 22! - 16-08] -08 
2 108,7 ri +32 +38 +25 
5 109,0 — 1,0 + 0,6 TE 0,6 + 1,2 un 
| 


Ähnlich günstige Ergebnisse erziclt die 
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft, die in 
ihrer Glühlampen-Fabrik das gleiche Prüf- 
verfahren anwendet, wie es zuletzt be- 
schrieben wurde. Es sei aber nochmals 
betont, daß die Methode auch in dieser 
verbesserten Form sofort versagt, 
wenn Lampen mit verschieden starker 
Deformation miteinander verglichen 
werden sollen. Zum Beweise hierfür 
seien einige Zahlenangaben aus einer wei- 
teren mit 8 Lampen verschiedener Her- 
kunft angestellten Versuchsreihe heraus- 
gegriffen. Die Lampen Nr. 3 und Nr. 5 
waren 32-kerzige Lampen aus der gleichen 
Fabrik, deren Fadenschlingen groß, aber 
trotzdem nicht gestützt waren, Lampe Nr. 4 
eine 2ö-kerzige Lampe der nämlichen Firma, 


170 


nn — par 


die zwar einen kleineren Faden, aber gleich- 
wohl eine Stütze besaß. Während nun bei 
der Lampe Nr. 4 bei unmittelbarem Ver- 
gleich mit der Zwischenlampe ein Deforma- 
tionsfehler nicht nachweisbar war, betrug 
dieser bei Lampe Nr.3 — 4,6°/,, bei Lampe 
Nr.5 —5,3°/,. Als darauf Lampe Nr. 5 als 
Normallampe verwendet wurde, stellte sich 
bei Lampe Nr. 3 eine Abweichung in der 
Lichtstärke um +0,7°/,, bei Lampe Nr. 4 
aber um + 6,3?/ gegen den Sollwert heraus. 
Obwohl also die Fäden der Lampen Nr. 3 
und Nr.5 an sich weit stärker deformiert 
wurden als der der Lampe Nr. 4, ist das 
Prüfergebnis doch viel günstiger bei Lampe 
Nr. 3 als bei Lampe Nr. 4, und zwar des- 
halb, weil die Normallampe Nr. 5 ungefähr 
den gleichen Deformations - Koeffizienten 
besitzt wie die Prüflampe Nr. 3. 


Die Rotationsmethode darf also auch 
in ihrer verbesserten Form nur mit Vorsicht 
angewandt werden und wird am besten auf 
solche Lampentypen beschränkt, bei denen 
die zu erwartende Formänderung des Fa- 
dens gering ist. Dies trifft z. B. ohne wei- 
teres bei den Erzeugnissen der Allgemeinen 
Elektricitäts-Gesellschaft zu, die selbst die 
ö-kerzigen Lampen für 110 V mit Glühfaden- 
stützen versieht. 

Nun läge es nahe, die Rotationsmethode 
mit einer der beiden Winkelspiegel-Methoden 
zu vereinigen, um so die jeder einzelnen 
Methode anhaftenden Fehler möglichst 
herabzudrücken. Daß auf diese Weise 
wenigstens das bei der Rotationsmethode 
sonst auftretende Flimmern stark vermin- 
dert werden muß, ist ja ohne weiteres klar. 
Läßt man nämlich eine Lampe sich vor 
einem Winkelspiegel drehen, so gelangt in 
das Auge in jedem Augenblicke die Summe 
der Lichtstärken in drei verschiedenen 
Richtungen; durch die Lichtstärken in drei 
Richtungen ist aber wenigstens bei gewöhn- 
lichen Lampen die mittlere Lichtstärke 
einigermaßen bestimmt und daher werden 
die einzelnen Summen, die bei der Drehung 
der Reihe nach auf das Auge einwirken, 
weniger unter sich abweichen, als die ein- 
zelnen Lichtstärken unter sich bei der Ro- 
tationsmethode in ihrer gewöhnlichen An- 
ordnung. Es wird also ungefähr die näm- 
liche Verminderung des Flimmerns erzielt, 
als wenn man die Lampe mit der dreifachen 
Geschwindigkeit rotieren ließe. Dies letz- 
tere tatsächlich auszuführen, ist aber nicht 
möglich wegen der dadurch verursachten 
sehr erheblichen Deformation der Glüh- 
täden. Aber auch eine Verringerung der 
den Winkelspiegel-Methoden anhaftenden 
Fehler läßt sich erwarten. Die Genauigkeit 
dieser Methoden hängt, wie bereits früher 
ausgeführt, in hohem Grade davon ab, dab 
die zum Eichen der Zwischenlampe benutzte 


Normallampe und die zu prüfenden Lampen > 


möglichst gleiche Lichtverteilung haben. 
Wenn nun aber dem Auge nicht wie bei 
der gewöhnlichen Spiegelmetliode nur drei 
Liebtstärken dargeboten werden, sondern 
der Reihe nach die Lichtstärken in allen 
Richtungen zur Wirkung kommen, 80 darf 
man darauf rechnen, daß selbst gröbere 
Unterschiede in der Lichtverteilung sich 
ausgleichen und so ohne Einfluß bleiben. 
Zur Untersuchung dieser neuen Methode 
wurden folgende Versuche angestellt: 


Es wurden vier Lampen ausgewählt, 
bei denen man sich überzeugt hatte, dab 
ihre Fäden bei der Drehung nur geringe 
Formänderung erlitten. Die Lampen 1 und 2 
für 110 und 115 V stammten von verschie- 
denen Firmen her; ihre Fäden besaßen eine 
Schlinge nnd waren durch eine Stütze ge- 
halten. Die Glübfäden der beiden anderen 
unter sich gleichen Lampen für V da- 
regen hatten drei Schlingen, aber ebenfalls 
nur eine Stürze. Bei allen vier Lampen 


Elektrotechnische Zeitschrift 1907. 


wurde zunächst durch Messung in 18 um 
je 20° auseinander liegenden Richtungen 


die mittlere Horizontal-Lichtstärke 


genau 


bestimmt; sodann wurden die Lampen der 
Reihe nach in die rotierende Fassung ein- 
gesetzt, hinter der ein Winkelspiegel stand, 
wie er bei der Verbandsmethode verwendet 
wird; und zwar befand sich die Spiegel- 
kante über dem Nullpunkte der Skala, die 
rotierende Fassung und mit ihr die Lampen- 
achse auf Teilstrich 9 cm. Auf Teilstrich 
250 cm stand die Zwischenlampe; die photo- 
metrische Einstellung erfolgte durch Ver- 


schieben 
nächst bei ruhender Fassung. 


des l’hotometers und zwar zu- 
Aus der 


wirklichen mittleren Horizontal-Lichtstärke 


jeder Lampe 


und dem bei der Photo- 


metrierung mit Spiegel erhaltenen Werte 
wurde dann eine Verhältniszahl, der „Fak- 
tor des Spiegelsystems“ gebildet. Mit diesem 


Spiegelfaktor 


muß man die Lichtstärke 


multiplizieren, die man beim Photometrieren 
einer Lampe vor dem Spiegel erhält, um 
daraus die mittlere Horizontal-Lichtstärke 


zu finden. 


Die für die einzelnen Lampen 


erhaltenen Spiegelfaktoren sind in der fol- 
genden Zahlentafel VIII zusammengestellt. 


Zahlentafel VII. 


Spiegelfaktoren bei ruhender 
Fassung. 


Lampe | Horizontal- 


— nn uli 


Mittlere Liehtstärko | 


it de : | 
Nr. J Lichtstärke | Spidgel Spiegelfaktor A 
HK | HK o 
2 19,0 50,9 0,373 . — 0,67 
$ 17,5 46,5 0,376 | +0,13 
Mittel 0,8755 1,07 


durchaus nicht gleich; die größte vorkom- 
mende Abweichung A vom Mittelwerte be- 
trägt 2°/, 
photometrischen Genauigkeitsgrenze. Nach 
früherem rühren diese Abweichungen haupt- 
sächlich von Verschiedenheiten 
Fadenform her, wie sie auch bei Lampen 
gleicher Type (den Lampen 3 und 4) vor- 
kommen. 
Spiegel weggenommen wurde, die Fassung 
mit 180 Umdr/Min in Drehung versetzt und 
die gleichen Messungen, 
ruhender Fassung, angestellt. 
Weise ergaben sich folgende Spiegelfak- 
toren und Abweichungen gegen die frühe- 
ren Werte: 


Lampe Nr. 


kh oO N = 


die 


Wie man sieht, sind die Spiegelfaktoren 
liegt also weit außerhalb der 


in der 


Darauf wurde, ohne daß der 


wie vorher bei 
Auf diese 


Zahlentafel IX. 


Spiegelfaktoren bei rotierender 
Fassung. 


Te — = 
Abweichun- 


Mittlere . Lichtstärke | Spiegelfaktor | KUN dor 
Horizontal- | mit dem Bade | faktoreu bei 
| rotierender |ruhender und 
Lichtstärke | Spiegel Fassung rotierender 

Fassung 

MHK HK o 

16,1 | 43,5 0,370 +0 

190 | 505 0,376! +0,8 

18,8 50,7 0,371 — 3,1 

17,5 46,6 0,375 — 0,3 
Mittel 0,373 1,0 

i 


Bemerkenswert ist, daß die Lichtstärken, 
man beim Photometrieren vor dem 


Spiegel erhält, sehr nahe denselben Wert 
haben, gleichgültig, ob die Fassung rotiert 


oder nicht. 


Eine Ausnahme hiervon bildet 


nur Lampe 3. 


Heft 8, 


21. Februar 1907. 

Damit scheint bestätigt zu sein, daß 
durch die Summe der Lichtstärken in drei 
Richtungen unabhängig von der Stellung 
der Fadenebene die mittlere Horizontal- 
Lichtstärke genügend genau bestimmt ist. 
Daß dabei die Stellung der Fadenebene 
keine gruße Rolle spielt, ergibt sich daraus 
daß während der Drehung im Gesichtsfelde 
des Photumeters nur sehr geringes, bei den 
Lampen 1 und 2 überhaupt fast kein 
Flimmern wahrgenommen wurde. Spätere 
Versuche dagegen zeigten, daß ohne Spiegel 
bei den Lampen 3 und 4 die Flimmer- 
erscheinung sehr erheblich war. Nachträg- 
lich wurde übrigens bei Lampe 1 doch eine 
kleine Verschiedenheit der beiden Licht- 
stärken mit dem Spiegel gefunden, und 
zwar folgendermaßen: Ein Beobachter stellte 
bei ruhender Fassung auf eine ein klein 
wenig verschiedene Beleuchtung beider 
Photometerseiten ein. Darauf wurde, ohne 
daß der Beobachter den Blick vom Photo- 
meter wandte oder das Photometer ver- 
schob, die Fassung in Drehung versetzt und 


jetzt konnte der Beobachter eine allerdings 


sehr geringe Verschiebung des Helligkeits- 
verhältnisses im Gesichtsfeilde feststellen. 
Bei der Einstellung auf genau gleiche Be- 
leuchtung war dagegen kaum ein Unter- 
schied wahrzunehmen. Bei den übrigen drei 
Lampen ergaben sich überhaupt keine merk- 
baren Unterschiede, bei den Lampen 3 
und 4 versagte diese Methode schon des- 
halb, weil das für die gewöhnliche Beobach- 
tungsweise allerdings nicht störende Flim- 
mern eine gewisse Unsicherheit mit sich 
brachte. 

Endlich wurden die Lampen noch ohne 
Spiegel in der rotierenden Fassung bei 
180 Umdr/Min gemessen mit folgendem Er- 
gebnis: 


Zahblentafel X. 


en EE E De Sn 


Mittlere 


Abweichung 


ahi S _ HönlzostabIchteikere E aenda 
Nr. reis FOR genauen Wert 
sema | at 
BE HK | HK ee ee 
1 16,1 Ä 15,5 gr 
2 190 | ul 4 
3 188,180 43 
4 175 Í 168 — 40 


Die Fehler durch Formänderung sind 
also, obwohl die Lampen sorgfältig ausge 
sucht waren, doch recht erheblich. 

Das Flimmern war bei allen vier Lam- 
pen ohne Spiegel stärker als mit Spiegel, 
bei den Lampen 3 und 4 war ohne Spiegel 
eine Einstellung überhaupt fast unmöglich. 
Die Versuche haben bestätigt, daß bei 
der Rotationsmethode durch Verwendung 
eines Spiegels das Flimmern erheblich ver- 
mindert wird, und außerdem ergeben, dab 
die Spiegelfaktoren für ruhende und o 
rende Fassung annähernd gleich sind. Da 
die Verschiedenheit der Spiegeltaktoren für 
die einzelnen Lampentypen durch 
Drehung der Lampen aufgehoben 0 F 
wenigstens vermindert wird, läßt sich m 

Bestimmtheit nicht sagen. l l ii 
Eine Kritik der Genauigkeit, mit der a 
Spiegeifaktor bestimmt werden kann, T 
sich aus folgender Überlegung: Läbt ar 
eine Lampe zuerst ohne und dann nn 
Spiegel rotieren, so kann man das. : 
hältnis beider Zahlen wieder als Sa : 
faktor bezeichnen. Dieser spiegelfak : 
muß für alle Lampen ohne Rücksicht & 


2 e ben, 
die Type den gleichen Wert j | 9« ha 
are i p- 
wenn «& der für beide Spiegel als a 5 j 
genommene Retlexions-Koeffizient o Be 
außerdem die Lampen sich obne un 


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2 21. Februar 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 8. 171 


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Die mittlere Abweichung vom Mittel- 
wert beträgt 0,5°%/,, die Genauigkeit der 
Bestimmung hat also die bei photometri- 
schen Messungen zu erwartende Größe. 
Durch Anwendung des Winkelspiegels 
läßt sich also das Flimmern auf ein erträg- 
liches Maß vermindern; die Winkelspiegel- 
Methode aber kann durch Anwendung der 
rotierenden Fassung nicht verbessert wer- 
den, weil die mögliche Verbesserung infolge 
der auftretenden Deformationen der Glüh- 
fäden und der dadurch bedingten Verände- 
rung der Lichtstärke mehr als aufgehoben 
wird. 
Bezüglich der konstruktiven Ausführung 
der rotierenden Fassung sei noch darauf 
aufmerksam gemacht, daß die Stromzufüh- 
rung zur Glühlampe mittels Schleifringen 
und Kohlebürsten, wie sie bei der Fassung 
von Schmidt & Haensch vorliegt, häufig zu 
erheblichen Spannungsverlusten, unter Um- 
ständen bis zu 4%/,, Anlaß gibt. Es empfiehlt 
| sich daher stets, die Zuleitungsdrähte zum 
Voltmeter unmittelbar an die Schleifringe 
i anzulegen. Zweckmäßiger dürfte in dieser 

| Beziehung die rotierende Fassung der All- 
gemeinen Elektricitäts-Gesellschaft sein, bei 
der der Strom der Lampe über Quecksilber- 
kontakte zugeführt wird. 

Schließlich sei noch die von der Physi- 
kalisch - Technischen Reichsanstalt verwen- 
dete Rotationsmethode hier erwähnt. Die 
zu derselben gehörige Vorrichtung ist in 
Abb. 12 abgebildet. Wie daraus ersichtlich, 
wird die Glühlampe mit ihrer Längsachse 
in der Photometerachse ruhend befestigt. 
Der direkte Strahlengang der Glühlampe 
wird durch einen Schirm abgeblendet und 
durch zwei rotierende Winkelspiegel die 
mittlere horizontale Lichtstärke bestimmt. 
Bei dieser Methode ist also der Febler der 
durch die Zentrifugalkraft bewirkten De- 
formation vermieden. Für die neueren 
Metallfaden - Lampen, die stets hängend 
brennen müssen und sehr empfindliche 
Fäden haben, ist zurzeit übrigens keine der 
beiden Rotationsmethoden verwendbar. 


Rotationsvorrichtung der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt. 
Abb. 12 


Zusammenfassung. 


I. Von den Methoden, die zum Ersatz der 
genauen Bestimmung der mittleren Horizontal- 
Lichtstärke von Glühlampen gebräuchlich sind, 
sind die beiden verbreitetsten, nämlich die 
Winkelspiegel-Methode des Verbandes 
Deutscher Elektrotechniker und die 
Winkelspiegel-Methode der Siemens & 
Halske A.-G., einander völlig gleichwertig und 
ergeben befriedigende Resultate stets dann, wenn 
Normallampe und Prüflaınpe annähernd gleiche 
Polardiagramme der Lichtstärken besitzen. 

2. Die Rotationsmethode, bei der sich 
die Lampenfassung dreht, ist in ihrer einfachsten 
Form, das heißt ohne Benutzung einer rotieren- 
den Normallampe, wegen der durch die Drehung 
hervorgerufenen Formänderung des Glühfadens 
und der hierdurch verursachten Verminderung 
der Lichtstärke nur in den seltensten Fällen, in 
ihrer verbesserten Form, das heißt mit Verwen- 
dung einer rotierenden Normallampe, nur dann 
brauchbar, wenn der Einfluß der Drehung auf 
Normal- und Prüflampen ungefähr der gleiche ist. 

3. Durch Vereinigung der Rotationsinethode 
mit einer der Winkelspiegel-Methoden läßt sich 
eine nennenswerte Verbesserung nicht herbei- 
führen. 


fe! | | | 
| Neue amerikanische Aufzugs- Ausrüstung. 


ir Fo | 
A In Abb. 13 ist die Gesamtansicht der 
a Windetrommel nebst Antriebsmotor und 
A Getriebe einer bei R. Hoe & Co., New York, 
Grant street, von der National-Elevator- & 
1 | Maschine-Co. in Honesdale, Pa., herrühren- 
man diesen Spiegelfaktor für alle vier Lam- 3 0,356 0.002 nn Aufzugsanlage dargestellt, während 
’ Abb. 14 und 15 die Steuer-Schalttafel in Vor- 


s pen, und berechnet die Abweichun A 360 002 
m u meh, so ergibt sich folgende 4 0, en 0, der- und Rückansicht zeigt. Der verwendete 
sammenstellung: Mittelwerte: 0,358 0,0018 Motor besitzt Kompoundwicklung, und zwar 


re im gleichen Deformationszustande Lampe Nr. Spiegelfaktor 
. k Be so bleibt bei dieser Eichung auch l 0,356 0,002 
| r Deformationsfehler ohne Einfluß. Bildet 2 0.359 0.001 


172 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 8. 


21. Februar 1907. 


S maaua 


wird sein Hauptstrom-Feld auf der letzten 
Stufe des Steuerschalters kurz geschlossen. 
Mit dem Nebenschluß-Feld lassen sich zwei 
Geschwindigkeitsstufen einstellen, bei deren 
einer Widerstand vor die Wicklung ge- 
schaltet ist, während letztere bei der anderen 
unmittelbar an der Spannung liegt. Die 
Tragkraft des Aufzuges beträgt 5400 kg. 
Das Zahnradgetriebe besitzt Tandem-Anord- 
nung und Spiralverzahnung, die Schnecke 


schalter in Wirksamkeit getreten ist, und 
alle Schalter in ihre Ruhestellung zurück- 
kehren müssen. Rechts oben befindet sich 
auf dieser Schalttafel ein selbsttätiger 
Schalter, welcher Widerstand in die Neben- 
schluß-Wicklung des Motors einschaltet, 
wenn der Fahrkorb eine unzulässige Ge- 
schwindigkeit annehmen sollte. Die Er- 
regung dieses Schalters erfolgt von dem 
Steuerschalter im Fahrkorb aus. Unten auf 


Windetronımel des Aufzuges nebst Antriebsmotor. 
Abb. 18. 


Steuerschalttafel, Rückansicht. 
Abb. 15. 


ist aus einer vollen geschmiedeten Stahl- 
welle geschnitten. Die Bremsscheibe ist 
mit einer V-förmigen Rille versehen, in 
welche die mit Leder bekleideten Brems- 
schuhe eingreifen und so eine sehr wirk- 
same Bremsung herbeiführen. Die Schalt- 
tafel, auf welcher die sämtlichen Steuer- 
vorrichtungen für den Aufzug untergebracht 


der Schalttafel sind zwei große Magnet- 
schalter erkennbar, welche den Umkehr- 
schalter durch Daumen und Hebel in der 
einen oder anderen Richtung umlegen. 
Er wird in seiner eingeschalteten Stellung 
gesichert, sodaß das Nebensehluß-Feld des 
Motors von dem Anker Stromkreis erst ab- 
geschaltet werden kann, wenn der Motor 
zum Stillstand gekommen ist, sodaß es 
langsam abschwillt.e. Diese Anordnung hat 
den Vorteil, daß die Gefahr des Auftretens 
von Spannungserhöhungen beim Ausschalten 
der Feldwicklung vermieden wird und daß 
für Bremszwecke ein beträchtlicher Anker- 
strom zur Verfügung steht. Oberhalb der 
Umkehrschalter befindet sich ein doppel- 
poliger Ausschalter, welcher durch jeden 
der beiden großen Magnete geschlossen 
werden kann und normal unter dem Einfluß 
von Federn offen gehalten wird. Der 
Schalter für die dynamische Bremsung wird 
geschlossen durch zwei rückwärts hinter 
den Federn angebrachte Kontakte dieses 
Schalters, und das Hauptstrom-Feld ist in 
diesen Stromkreis zwecks Selbsterregung 
des Motors eingeschaltet. Es sind auf der 
Schalttafel ferner sechs Beschleunigungs- 
schalter vorhanden, welche dazu dienen, 
die Anlaßwiderstände und die Hauptstrom- 
Feldspule kurz zu schließen. Einer dieser 
Schalter ist zu jeder Seite des vorher ge- 
nannten doppelpoligen Ausschalters ange- 
bracht, die übrigen vier darüber. 


Ptz. 


Vielfach-Umschalte-Einrichtungen für die 
Fernsprech-Anlage Nürnberg-Fürth. 


Von J. Jacob, 
Kgl. Oberpostinspektor, München. 


Steuerschalttafel, Vorderansicht. 
Abb. 14. 


sind, enthält, wie man aus Abb. 14 erkennen 
kann, links oben einen doppelpoligen und 
selbsttätigen Überstrom-Nullspannungs-Aus- 
schalter, an welchem besondere Kontakte 
vorgesehen sind, um den Motor vom Be- 
triebs-Stromkreis abzutrennen, sodaß der 
Motor durch Stromerzeugung die Brems- 
backen nicht lockern kann, wenn der Aus- 


(Schluß von S. 150.) 


Die Fernleitungsstelle. 


Die Fernleitungsstelle in Nürnberg ist 
für die Umschaltestellen in Nürnberg und 
Fürth gemeinsam. 


Die Fernleitungsschränke sind auf 
einem niederen Podest, unter welchem die 
Kabel geführt sind, in Reihen zu je 4 
Arbeitsplätzen hintereinander aufgestellt. 
Um eine möglichst schnelle und bequeme 
Verteilung der Anmeldezettel von den 
Meldetischen nach den einzelnen Fern- 
leitungsarbeitsplätzen herbeizuführen, wur- 
den die 3 Meldetische nebeneinander 
zwischen der fünften und sechsten Schrank- 
reihe aufgestellt, so daß sie sich bei vollem 
Ausbau in der Mitte der Fernleitungsstelle 
befinden. Der Untersuchungsumschalter ist 
in unmittelbarer Nähe des Aufsichtstisches 
untergebracht. 

Der Relaisschrank für die Fernleitungs- 
stelle ist an der Wand angebracht, infolge- 
dessen sind die einzelnen Relaisleisten ab- 
nehmbar angeordnet. Für die Kabelführung 
ist in der Mitte des Schrankes ein Raum frei- 
gelassen. Bezüglich der Relais sei bemerkt, 
daß nur die Schlußzeichen-Relais, welche 
von gleicher Konstruktion wie die der Teil- 
nehmerschränke sind, hohe Selbstinduktion 
aufweisen, alle übrigen Relais sind kleine 
Topfrelais. Der Relaisschrank ist nur für 
den gegenwärtigen Ausbau bemessen, da 
es vorteilhafter erscheint, bei vollständigem 
Ausbau einen zweiten Schrank von gleicher 
Größe am anderen Ende des Betriebsraumes 
aufzustellen. 


G. Die Fernleitungs-Schränke. 


Jeder Arbeitsplatz der Fernleitungs- 
schränke (Abb. 16) ist für den Anschluß von 6 
Fernleitungen eingerichtet. Die Fernleitungen 
sind über sämtliche Fernleitungs-Schränke 
vielfach geschaltet, die Vielfachklinken F V K 
sind jedoch nicht dauernd mit den Fern- 
leitungen verbunden, sondern es wird die 
Vielfachschaltung erst dann ausgeführt, 
wenn die Notwendigkeit hierzu vorliegt; 
dadurch wird der störende Einfluß der 
durch die Schränke geführten Vielfach- 
leitung und der daran hängenden Klinken 
und Kabel im direkten Verkehr und im 
Verkehr mit dem Ortsamt vermieden. 
Hierzu dienen die in der obersten Reihe 
des Schrankaufsatzes angebrachten be- 
sonderen Schalter FL S. Diese werden 
gleichzeitig dazu benutzt, die Fernleitungen 
und die Anrufsignale (Anruflampen FA L) für 
die Nachtzeit auf die am Nachtfernplatz (1. Ar- 
beitsplatz, Abb. 12, S. 148) bei der Orts-Um- 
schaltestelle liegenden Abfrageklinken und 
Anruflampen umzuschalten. Das Anrufrelais 
FAR selbst wird hierbei nicht gewechselt. 
In der Mitte zwischen den 6 Umschaltern 
F LS jedes Arbeitsplatzes befindet sich 
ein Schalter D S für eine durch sämtliche 
Schränke vielfach geschaltete Dienstleitung. 
Unterhalb der Schalter F L S ist für jeden 
Schalter eine Schlußlampe S L mit grüner 
Decklinse angebracht, welche der Beamtin 
anzeigt, daß die Vielfachschaltung wieder 
aufzuheben ist, dann folgt die zu der 
betreffenden Leitung gehörige Anruflampe 
FAL, die Abfrageklinike FAK und 
eine rote Besetztlampe BL, deren Auf 
leuchten der Beamtin als Zeichen dient, 
daß die Vielfachschaltung der betreffenden 
Fernleitung von einem anderen Arbeits- 
platz gewünscht wird. Der Anordnung des 
Dienstleitung-Schalters DS entsprechend 
befindet sich auch die zugehörige Dienst- 
lampe (Anruflampe D Si) mit großer weißer 
Decklinse in der Mitte des Feldes der Ab- 
frageklinken unterhalb des DienstleitungS’ 
Schalters. m 

Der Klinkenrahmen für die dreiteiligen 
Vielfachklinken F V K der Fernleitungen, 
der Dienstleitungen DK, sowie der Ver- 
bindungsleitungen nach den Hernyernn. 
dungs-Schränken in Nürnberg VN u 
Fürth V F ist [für den vollen Ausbau be- 
messen und befindet sich unterhalb des 


| 


21. Februar 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 8. 


173 


a MI 
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Feldes für die Abfrageklinken FA K. Diese 
Anordnung wurde deshalb gewählt, weil 
die Schalter für die Vielfachschaltung der 
Fernleitungen betriebsmäßig zu den Anruf-, 
Besetzt- und Schlußlampen, sowie zu den 
Abfrageklinken gehören und bei dieser 
der bezeichneten 
Schalter bei Ausführung der Verbindungen 
nicht hinderlich sind. Die Schränke sind 


Anordnung die Griffe 


3 Jbrnverbindungs » Schrank 
ur Aurnbery 
(Arbeitsydats zu.3) 


zu den Srhaltern MUSa.d aHH-__-—_---_---____LIL 
Anueldetischer ee fr BER 


ee ameo ao eme ame m e ame 


tun den GET 


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E | y g 
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| Ab: ou 
| ee 8 Außuchtstisch 
ie (grüne ÑL) 
I 
| | zur Jrechgeeratur 
| | für Arbertglats 


Fernleitungs-Schränke. 
Abb. 16. 


13° m lang, 0,94 m tief und nur 1,35 m 
hoch, also derartniedrig, daßdie Anruflampen 
Merial der Augenhöhe der Beamtinnen 
allen und die Abfrageklinken und Schalter 
l sehr bequem bedient werden können. 
a sind in jedem Schranke 140 Fern- 
eitungs-Vielfachklinken FVK, 40 Dienst- 
klinken D X, 10 durch alle Schränke viel- 


des Fernverbindungs-Schrankes im Ortsamt 
Nürnberg eingebaut. 

Unter dem Klinkenfeld ist an jedem 
Arbeitsplatz, wie bei den Teilnehmer- 
schränken, eine Platz- und eine Rufkontroll- 
lampe PL beziehungsweise PK Lvorgesehen. 
Ferner enthält das Tasterbrett für jeden Ar- 
beitsplatzvomKlinkenfeld gegen dieBeamtin: 


fach geschältete Klinken F für abgehende 
Verbindungsleitungen V F nach, Fürth, 8 
ebenfalls vielfach geschaltete Verbindungs- 
klinken N für abgehende Leitungen V N 
zum Fernverbindungs-Schrank im Ortsamt 
Nürnberg und außerdem für jeden Arbeits- 
platz noch 3 besondere (nicht vielfach ge- 
schaltete) Klinken \,, N, für Verbindungs- 
leitungen nach dem Arbeitsplatz 2 und 3 


6 schwarze Abfragestöpsel AS, 6 rote 
Verbindungsstöpsel F V S, 6 grüne Schluß- 
lampen S L, 6 rote Überwachungslampen 
UL, 6 schwarze Rückruftaster X 7, 6 rote 
Ruf- und Sprechschalter Sp U und in der 
Mitte der letzteren einen für diese ge- 
meinsamen roten Mithörschalter M S, ferner 
5 Schalter für Sprechleitungen (Befehls- 
leitungen, order wires) zu den Fernver- 
bindungs-Schränken, und zwar 3 für Nürn- 
berg Sp N und 2 für Fürth Sp F und end- 
lich 3 rote und 2 grüne Signallampen ZN 
beziehungsweise L F zu diesen Sprech- 
leitungen. Die Abfrage- und Verbindungs- 


‚stöpsel sind dreiteilig. 


Zwischen den beiden Arbeitsplätzen 
eines Schrankes ist auf dem Tasterbrett 
noch ein Kalkulagraph mit deutlicher Mi- 
nuten- und Sekundenangabe vorhanden, um 
die Zeit des Beginns und der Beendigung 
von Ferngesprächen auf den Anmeldezetteln 
durch Stempelabdruck vermerken zu können. 
Übertrager-Umschalter sind an denFern- 
leitungs-Schränken nicht vorhanden, da die 
Übertrager nicht bei der Fernleitungsstelle, 
sondern in die Schnurpaare der Fernver- 
bindungs-Schränke in Nürnberg und Fürth 
eingeschaltet sind, so daß die Speisung der 
Orts-Teilnehmersprechstellen stets vom be- 
treffenden Ortsamt aus erfolgt. u 
_ Der freie Raum beiderseits des Klinken- 
gitters, sowie unterhalb der Tischplatte ist 
zu Fächern ausgebildet und dient zur Auf- 
bewahrung der Meldezettel und Dienst- 
behelfe. 
H. Die Anmeldetische. 


Die Anmeldetische für den Fernverkehr 
(Abb. 17) sind 0,7 m lang, 1,07 m breit und 
0,81 m hoch und besitzen je 2 gegenüber- 
liegende Arbeitsplätze. In der Mitte zwischen 
beiden Arbeitsplätzen befinden sich die An- 
ruflampen A L der von den Arbeitsplätzen 
der Teilnehmerschränke ausgehenden Melde- 
leitungen. Zu jeder Anruflampe ist auf 
jedem der beiden Arbeitsplätze ein Kipp- 
schalter Sp S vorgesehen, so daß sich jede 
Beamtin durch Umlegen dieses Schalters in 
die betreffende Meldeleitung einschalten 
kann. Die Tischplatte ist verhältnismäßig 
groß, um den Beamtinnen genügend Platz 
für ihre Schreibtätigkeit zu bieten. Unter- 
halb der Tischplatte ist. Gelegenheit zur 
Aufbewahrung der Teilnehmerverzeichnisse 
usw. gegeben. Von den Anmeldetischen 
sind 2 für den Verkehr mit den Teilnehmern 
in Nürnberg und einer für Fürth bestimmt. 

Die Anmeldetische für Nürnberg ent- 
halten in der Mitte zwischen den gegen- 
überliegenden Arbeitsplätzen, in einem: für 
beide Arbeitsplätze gemeinsamen Felde 
40 Verbindungsklinken D K, welche mit 
den 40 Dienstleitungen der Fernleitungs- 
schränke verbunden sind und .zu beiden 
Seiten dieser Klinken je 12 (für Fürth 5) 
weiße Anruflampen AL. An jedem Ar- 
beitsplatz ist in der Mitte, unmittelbar vor 
den Verbindungsklinken, ein Stecker DS 
für die Verbindungsklinken D K und vor 
demselben die Platzlampe P L vorgesehen. 
Auf beiden Seiten der Platzlampe sind je 
2x6 (für Fürth 1x5) schwarze Abfrage- 
schalter Sp S, welche den zugehörigen An- 
ruflampen. entsprechen, angebracht. Auf 
der einen Seite von den Abfrage- 
schaltern befindet sich an jedem Arbeits- 
platz noch ein weißer Schalter MD S für 
eine ankommende Dienstleitung und ober- 
halb desselben die zugehörige weiße An- 
ruflampe D Si im Mittelfelde neben den 
Anruflampen AL. Rechts von den Ab- 
frageschaltern ist noch ein roter Platz- 
schalter PL S vorgesehen, um bei schwachem 
Betrieb die benachbarten Plätze zusammen- 
schalten zu Können. 

Der aus 2 Arbeitsplätzen bestehende 
Auskunftstisch entspricht in seiner Aus- 


E 174 Elektrotechnische Zeitschrift. 


ee tt A Bei Sl Februar 1907, jr 
en ne ae 
führung genau den Anmeldetischen und | ziehungsweise der a- isoliert”is ie u n 
kann erforderlichenfalls auch als solcher F 4 Ba a ar ze Sen - 
Verwendung finden. von Schaltungen, wenn die Leitungs- Die Fernleitungsstelle wird von aus- u 
messungen von einem auswärtigen Amte | wärts mit Wechselst o 
J. Der Aufsichtstisch für die Fernleitungs- | vorgenommen werden. Durch den roten Abb. 16 en u 
stelle. Ap S4 werden beide Schleifenäste, \D Rn z 
D urch den schwarzen Stecker der qa-Ast, a) Der Anker von FAR wird ange A 
ee 2 a der durch den roten Stecker S, der b-Ast ge- | und dadurch die Zentralbatterie über A Ss 
Schränke und der Meldetische an erdet und durch den schwarzen Stöpsel 5; Anruflampe FAL und die Haltewicklung k 
erst für die Überwachung der Ges nn beide Äste ohne Erdung unmittelbar ver- | (100 Ohm) von FAR geschlossen, die An- n 
in den Dienstleitungen 50 besond a fe bunden. Das Schnurpaar 6 ermöglicht eine | ruflampe leuchtet auf und der Strom über 
ec 8 an ere IR : bequeme Untersuchung bei Berührung die Platzlampe PL, sowie die Kontroll- 
sichtstisch der Orts Tina Dee a T a die Stöpsel 6 an KL am Aufsichtstisch wird ge- 
z BRA in die Leitungsklinken der gestörten | SChlossen. 
F p N E Fernleitungen gebracht werden, während b) Die Beamtin führt einen freien Ab- 
Klinken für besondere mittelbare Be man die in der Ruhelage in den Unter- | fragestöpsel FAS in die Abfrageklinke 
einen, sowie: elne rote Rucko a a suchungsklinken UK,—UK, befindlichen | FAK ein, wodurch die Rufwicklung bei 
lampe Die übrige Ausrüstung dieses T $ Isolationsstecker nach einander aus diesen | 15 und 16 abgeschaltet und die Halte- 
ist die gleiche, wie die des A Eh i Klinken entfernt und gleichzeitig das auf | wicklung bei 14 unterbrochen wird. Der 
hei der Orts Umschaltestelle. eS | dem Tasterbrett befindliche Universal- | Anker von FAR fällt ab, Kontakt e wird : 
K. Der Untersuchungs-Umschalter. m, SZS2ZSS2SSEEE SET IEEITIR FE 
BEIN EI e a 
Der Untersuchungs-Umschalter (Abb.18), DD eea ee = Ä 
welcher zum Untersuchen der Fernleitangen | TI ee SEIRE 
und gegebenenfalles zu einer geeigneten Ver- i l l ‚ s- | 
teilung derselben auf die einzelnen Arbeits- 1] | u 1oy | 
plätze dient, ist als Klinkenumschalter aus- „n 0A CEMf WERE. | 
gebildet und enthält 2 Klinkenrahmen mit DEE sM. a f pi W | 
je 2 Abteilungen. Die linken beiden Ab- ae i N | |as = 
teilungen enthalten untereinander je 10 - A8 ZO Torz | | 
Hartgummistreifen mit je 10 Klinken /K, == T DKE, Du |l 
an welche die über einen Zwischenver- | I 1 il 
teiler ZV geführten Fernleitungen an- zum Nachbarpiuie _ -r++ en =s 
geschlossen sind. Die beiden rechten Ab- | — — DTT O L] mat TTT T run Machbarplats 
teilungen enthalten zusammen ebenfalls 200 UDS II a la 925 
Klinken A Kin gleicher Anordnung; von hier- N; | | | i = ar 
aus führen die Zuführungsleitungen zu den | I | | il | | iii zol PL 
einzelnen Arbeitsplätzen an den Fern- c MOL | t || N: | Aoo ! 
leitungsschränken. Sowohl die Leitungs- (&- =m ] Io t en ee le 
klinken LK, als auch die Apparatklinken PR. ee, Hrn 4. 0000 222 
AK sind als Doppelunterbrechungs-Klinken Arplaungs- ee Ste en B 
ausgebildet, um bei Untersuchungen eine a a 
vollständige Abtrennung der Außenleitungen a a E a d IA = 
beziehungsweise Apparatleitungen herbei- > | = 


führen zu können. 

Die Leitungsklinken, z. B. LK 3 sind 
in der Regel mit den Apparatklinken AK 3 
unmittelbar verbunden, nur bei kombinierten 
Leitungen 1/2 (Vielfachtelephonie) sind die 
Differential-Übertrager Tr in diese Ver- 
bindung gelegt. Die Abzweigungen führen 
dann zu einer Klinke UK 12, welche 
wieder mit einer Apparatklinike AK 12 
in unmittelbarer Verbindung steht. Bei 
Fernleitungen, z. B. FL 4, welche gleich- 
zeitig zum Telegraphieren (Simultanbetrieb) 
Verwendung finden, führen die Leitungen 
zu der Abzweigspule A Sp noch über eine 
Klinke BK 4. Um die Telegraphie nicht 
dureh das Prüfen an den Vielfachumschaltern 
zu stören, wird in neuerer Zeit zwischen 
LK 4 und AK 4 noch ein Übertrager 
(40/40 Ohm) eingeschaltet. Für besondere 
Zwecke (Leitungsuntersuchungen, Mes- 
sungen, besondere Schaltungen usw.) sind 
in jeder der oben angegebenen 4 Klinken- 
abteilungen 3 Streifen zu je 10 Klinken 
untergebracht. 

Das Tasterbrett des Klinkenumschalters 
enthält 7 Schnurpaare mit je einem roten 
und einem schwarzen Stecker. Vom ersten 
Schnurpaar S 1 ist jeder Stecker durch 
einen Ruf- und Sprechumschalter mit der 
Rufstromquelle und einer Sprechausrüstung 
(Handapparat) in Verbindung, so daß beim 
Abstecken einer Klinke (LK oder AK) 
telephonisch mit der Fernleitung beziehungs- 
weise mit dem betreffenden Arbeitsplatz 
verkehrt werden kann. Die Schnurpaare 
Sə und S; stehen mit dem Meßgerät so in 
Verbindung, daß bei Verwendung eines 
Steckers S, die Schleife ab am Meßgerät 
liegt, während bei Benutzung eines der 
Stecker S, entweder der a- oder der b-Ast 
am Meßgerät und gleichzeitig der b- he- 


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Anmeldetisch für Nürnberg. 
Abb. 17. 


Meßgerät der Siemens & Halske A.-G. be- 

obachtet. Es wird sich dann bemerklich 

machen eine Berührung zwischen den 

Leitungsästen: 

a, und a, beim Ziehen des Steckers aus 
Klinke UK, 

b; und b, beim Ziehen des Steckers aus 


Klinke UK, 
a, und b, beim Ziehen des Steckers aus 
Klinke UK, 
a) und b; beim Ziehen des Steckers aus 
Klinke UK, 


Das Stöpselpaar 7 ist als Reserve vor- 
gesehen. 
L. Betriebsweise für den Fernverkehr. 


Der Fernverkehr wickelt sich in f 
, sich in folgen- 
der Weise ab: en 


geöffnete und FAL, PL und KL er- 
löschen. 


c) Die Beamtin legt nun den Sprech- 
umschalter Sp U in Abfragestellung und 
fragt ab. 


Verbindung einer Fernleitung mit 
einer Teilnehmerleitung. 
Abb. 11 (S. 147) und 16. 


d) Die Fernleitungs-Beamtin, welche die 
Fernleitung F L in der angegebenen Weise 
bereits mit dem Abfragestöpsel verbunden 
hat, legt zunächst einen freien Schalter 
Sp N in Sprechstellung und teilt der Be- 
amtin am Fernverbindungs-Schrank (Ar: 
beitsplatz 2 und 3 der Ortsumschaltestelle) 
die Anrufnummer des gewünschten Teil 
nehmers, sowie die freie Verbindungsleitung 


21. Februar 1907. 


gehörige Klinke Mı. 


Ein Prüfen auf Besetztsein der Sprech- 
leitungen ist auch hier wie im Verbin- 
dungsverkehr mit Fürth infolge der Signal- 
lampen L.V beziehungsweise L F nicht er- 


forderlich. 


Sollten die Klinken N, No und N, der an 
dem betreffenden Fernleitungsplatze vor- 


Elektrotechnische -Zeitschritt. 
aaam ÁŮÁ S 
z. B. V Ni, auf welcher die Verbindung 
ausgeführt werden soll, mit und setzt end- 
lich den entsprechenden Verbindungsstöpsel 
FVS in die zu dieser Verbindungsleitung 


Arbeitsplatz nimmt den zu der angegebenen 
Verbindungsleitung gehörigen Verbindungs- 
stöpsel VS (Abb. 11, S. 147) und prüft zu- 
nächst die gewünschte Teilnehmerleitung in 
gewöhnlicher Weise. 


f) Bei besetzter Leitung verständigt 


die Verbindungs-Beamtin mit dem be- 


sonderen, kurzen Meldestöpsel MS, welcher 


die b-Klinkenfeder nur berührt, aber nicht 


abhebt, die beiden verbundenen Orts-Teil- 


nehmer, daß der eine derselben von aus- 
wärts gerufen ist. Durch das Abheben 


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= 


zu den 
| 


Pernleitungs = Sthrü 


N a 
HHH SeHHH 


Alefsleitung 1 


. m o e e Á en 


Untersucthungs-Umscholter. 


Abb. 18. 


P et besonderen Verbindungsleitungen 
í Ni) bereits belegt sein, so ist nach 
vorherigem Prüfen auf Besetztsein eine 
linke N von den durch sämtliche Fern- 
a vielfach geschalteten und gleich- 
$ als Reserve dienenden allgemeinen 
erbindangsleitungen (V N) zu verwenden. 
R Verbindungsleitungen VF zum 
a verbindungs-Schrank in Fürth sind 
mtlich durch die Fernleitungsschränke 
vielfach geschaltet. 

€) Die Beamtin am Fernverbindungs- 


des Stöpsels MS wird gleichzeitig der 
Kontakt c geschlossen. 

g) Hierauf steckt die Beamtin den 
Verbindungsstecker VS in die Vielfach- 
klinke UK des gewünschten Teilnehmers 
und trennt gegebenenfalls dadurch gleich- 
zeitig die an einem Ortsschrank bestehende 
Verbindung. 

h) Der Teilnehmer wird nun durch 
Umlegen des Schalters U aufgerufen. 

Das Ruf-Kontrollrelais R A R wird hier- 


1907. Hett 8. 


-—— L LLT 


nun aus den Klinken 


176 


-o Na H 


nn - — 


bei in gewöhnlicher Weise betätigt und die 
Ruf-Kontrollampe R K L leuchtet auf. 

i) Hierauf wird U in die Durchsprech- 
stellung und dadurch gleichzeitig die Über- 
wachungslampe UL am Fernleitungsplatz 
zum Aufleuchten gebracht. 

k) Sobald der gerufene Teilnehmer 
seinen Fernhörer aushängt, wird der Speise- 


'strom über das Schaltrelais geschlossen. 


Das Relais /? zieht seinen Anker an, 
Kontakt 13 wird unterbrochen und die 
Überwachungslampe U L am Fernleitungs- 
platz erlischt. 

1) Will die Fernleitungs-Beamtin mit- 
hören, so legt sie den Mithör-Schalter MS 
und den Sprechumschalter Sp U um, so 
dass die vollständige Sprechausrüstung der 
Fernleitungs-Beamtin in Brücke zu den 
beiden Fernleitungsästen geschaltet. ist. 

m) Nach Beendigung des Gespräches 
wird durch Einhängen des Fernhörers beim 
Ortsteilnehmer der Speisestromkreis durch 
den Kondensator wieder ünterbrochen, der 
Anker des Relais X (Abb. 11, S. 147) fällt 
ab und schließt den Kontakt 13, so daß die 
Überwachungslampe UI. am Fernleitungs- 
schrank aufleuchtet. 

n) Die Schlußzeichengebung von der 
Fernleitung erfolgt mittels Wechselstrom, 
das Schlußzeichenrelais © R (Abb. 16) zieht 
seinen Anker an und stellt unter Mitwir- 
kung des Schaltrelais Ä einen ständigen 
Stromschluß über die Schlußlampe S L her, 
welche so lange aufleuchtet, bis die Fern- 
leitungs-Beamtin ihren Sprechumschalter 
Sp U in Sprechstellung umlegt, um sich 
noch von der Beendigung des Gesprächs 


zu überzeugen. Hierdurch wird nämlich 


gleichzeitig Sp U (17) unterbrochen und der 
Anker von K zum Abfallen gebracht. 

o) Die Stöpsel F AS und F V S werden 
ezogen, so daß 
auch die c-Leitung von V N, (beziehungs- 
weise V L) und damit auch die Über- 
wachungslampe UL stromlos wird und 
letztere erlischt. 

Infolge Unterbrechung der c-Leitung 
von V N, bei N, am Fernleitungsplatz wird 
außerdem das Relais UR am Fernver- 
bindungsplatz ebenfalls stromlos, der Anker 
legt sich an den Kontakt 12 zurück, die 
Signallampe Si L und damit die Platzlampe 
PL und die Kontrollampe am Aufsichts- 
tisch X L leuchten auf. 

Bei den besonderen Verbindungslei- 
tungen V N, führt der Stromlauf für die 
Signallampe Si L über 8 bis 9, bei den all- 
gemeinen Verbindungsleitngen V N, bei 
welchen diese Verbindung fehlt, über U (2). 

p) Indem die Beamtin am Fernver- 
bindungs-Schrank ihren Sprechumschalter 
U wieder in die Ruhestellung bringt, unter- 
bricht sie bei U (6) den Stromkreis der 
Signallampe und Si L nebst PL und KL 
erlöschen. 

q) Ein etwa notwendig werdender 
Rückruf über den Abfragestecker FAS 
a durch Drücken der Rückruftaste 


Ein Ortsteilnehmer wünscht eine 
Fernleitung. 


Abb. 9 (S. 146) und 17. 


a) Der Teilnehmer ruft an wie unter 
F I a.) 

b) Die Beamtin fragt ab wie unter 
F Ib) und verbindet den’ Teilnehmer, nach- 
dem sie von ihm die Mitteilung erhalten 
hat, daß er ein Ferngespräch wünsche, mit 
den Meldetischen, indem sie den Ver- 
bindungsstecker in die ihrem Arbeitsplatz 
zunächst gelegene Meldeklinke, z.B. M K 4, 
steckt und ihren Sprechumschalter Sp U 
wieder in die Normalstellung bringt. Durch 


176 o Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 8 


Stecken der Klinke M K4 wird der Kon- 
takt 6 bei M K4 geschlossen und Kontakt 5 
unterbrochen. 

dA R4 (Abb. 17) zieht seinen Anker an 
und schließt den Strom über die Anruflampe 
A L4 und das Kontrollrelais K R4, wo- 
durch A L4 und die Platzlampen P L, PL' 
und die Kontrollampe XL am Aufsichts- 
tisch zum Leuchten gebracht werden. 


ce) Eine freie Beamtin an den Anmelde- 
tischen bringt den zu der Meldeleitung 
M L4 gehörigen Sprechumschalter Sp S 4 
ihres Arbeitsplatzes in Sprechstellung und 
schließt dadurch bei Sp S (11) einen Strom- 
kreis über das Schaltrelais F 4., wodurch 
Kontakt 14 geöffnet und 13 geschlossen 
wird. 4A_L4 am Meldetisch (und damit 
PL, PL' und KL) erlischt, während am 
Teilnehmerschrank infolge des vorgeschal- 
teten Widerstandes von R4 (= 200 Ohm) 
als Zeichen, daß sich eine Beamtin zur 
Entgegennahme der Anmeldung des Fern- 
gespräches an einem Meldearbeitsplatz ein- 
geschaltet hat, L4 nicht beziehungsweise 
nur sehr matt leuchtet. | 

Zur Betätigung der Überwachungslampe 
UL am Teilnehmerschrank ist am Melde- 
tisch für den Speisestrom gleichzeitig ein 
Stromschluß über W (500 Ohm) — Sp S4 
(6—8) gegeben. 

d) Nach Beendigung der Aufnahme 
der Ferngespräch-Anmeldung legt die Be- 
amtin am Anmeldetisch ihren Sprechum- 
schalter Sp S4 (12) in die Ruhelage zurück, 
trennt dadurch ihre Sprechausrüstung wieder 
von der Meldeleitung M L4 ab und schließt 
über Sp S 4 (12) einen Strom für die 
Signallampe L4 am Teilnehmerschrank. 
L4 leuchtet infolge des geringen Wider- 
standes von W 1 = 55 Ohm wieder hell auf 
und da gleichzeitig die Leitung M L 4 (ab) 
bei Sp 4 unterbrochen und auch die Teil- 
nehmerleitung durch Einhängen des Fern- 
hörers bei der betreffenden Sprechstelle 
für den Speisestrom verriegelt wird, er- 
scheint noch das Schluß- und das Über- 
wachungszeichen am Teilnehmerschrank. 


e) Durch Entfernen des Verbindungs- 
stöpsels VS aus der Klinke MK4 wird 
auch der Stromkreis in M L 4 (c) für das 
Schaltrelais R4 (und L4) bei MK4 (6) 
vollständig unterbrochen, der Anker fällt ab; 
ein Aufleuchten von A L 4 ist infolge Unter- 
brechen des Kontaktes 11 ausgeschlossen. 


f) Um den Anmelde-Beamtinnen Rück- 
fragen nach den Teilnehmerschränken zu 
ermöglichen, ist zwischen den Sprech- 
schaltern Sp S an den Meldetischen und 
den zugehörigen Meldeklinken M K an den 
Teilnehmerschränken noch eine vierte 
Leitung d vorgesehen. Durch Umlegen 
von Sp S wird bei nicht abgesteckter Melde- 
klinke L4 zum Aufleuchten gebracht die 
Beamtin am betreffenden Teilnehmerschrank 
schaltet sich ein, indem sie einen freien 
Abfragestöpsel AS in M K 4 steckt, so daß 
M K4(5) unterbrochen wird und L4 er- 
lischt. 

In Fürth wird beim Meldeverkehr die 
Signallampe L erst durch zwischen- 
geschaltete Relais zum Aufleuchten gebracht. 


Transit-Fernverbindung. 
Abb. 16. 


a) Wird an einem Arbeitsplatz (z. B. 1) 
eine Transit-Fernverbindung, z. B. mit Fern- 
leitung 8 verlangt, so setzt die Beamtin 1, 
nachdem sie vorher in üblicher Weise geprüft 
hat, ob die verlangte Leitung 8 nicht bereits 
anderweitig besetzt ist, den Verbindungs- 
stecker F V S in die Vielfachklinke FV K8, 
wodurch an jenem Arbeitsplatz (z. B. 3), 
an welehem die Fernleitung 8 angeschlossen 
ist, die rote Signal- und Besetztlampe B L8 
aufleuchtet und gleichsam die Beamtin 3 


in Vielfachschaltung. 
des Widerstandes W (55 Ohm) bei F L S (6) 


zwischen den 
amtinnen oder zwischen diesen und den 
Anmeldebeamtinnen dienen die durch sämt- 
liche Schränke und die Anmeldetische viel- 
fach geschalteten Dienstleitungen D L be- 
ziehungsweise M DL. Hat eine Beamtin, 
z. B. 1, einer anderen, z. B. 3, eine dienst- 
liche Mitteilung zu machen, so steckt sie 
mit einem freien Abfragestecker FAS 
nach vorherigem Prüfen auf Besetztsein 


nie oaen E nein Be urn Ta a a m 0 mn nn a aa nn m EEE 
‘ L ERE a E a a a N 


auffordert, die Fernleitung 8 an die zuge- 
hörige Vielfachleitung zu legen. 


b) Die Beamtin 3 bringt nun die ge- 


wünschte Fernleitung 8 durch Umlegen 


des Schalters FL S8 (in der Richtung V) 
Infolge Einschalten 


wird die Überwachungslampe UL am 


Arbeitsplatz 1 zum Zeichen, daß die Fern- 
leitung eingeschaltet ist, nur mehr dunkel 
leuchten, während die rote Besetztlampe 
BLS am Arbeitsplatz 3 solange fort- 
leuchtet, bis die Beamtin 1 die Ver- 
bindung wieder aufhebt. 


c) Die Beamtin 1 ruft nun auf der 


Fernleitung 8, indem sie ihren Sprech- und 
Rufschalter Sp U in die Rufstellung bringt. 


Die Ruf-Kontrollampe R KL leuchtet auf. 
d) Die Beamtin 1 legt den Sprech- 


umschalter Sp U in Durchsprechstellung. 


Während einer bestehenden Transit- 


Verbindung kann sich die Beamtin 1 in 


gleicher Weise wie bei den Verbindungen 


zwischen einem Ortsteilnehmer und einer 
Fernleitung mit ihrer Sprechausrüstung zu 
den beiden Leitungsästen in Brücke schalten 
und zwischensprechen oder nur zum Mit- 
hören einschalten. 


e) Ein etwa notwendig werdender Auf- 


beziehungsweise Rückruf nach der anderen 
Fernleitungsstelle wird mittelst des Rück- 
ruftasters 2 T vorgenommen. Das Schluß- 
zeichen erfolgt nur durch die in Brücke zu 
den Fernleitungsästen liegende Schlußlampe 


SL. 
f) Sobald hierauf die Beamtin 1 die 


Verbindung trennt, wird der Strom über 


BRS an der Fernvielfachklinke FV K8 
unterbrochen, der Anker von B R8 fällt 
ab und schließt den Strom für die grüne 
Schlußlampe S L 8 am Arbeitsplatz 3. Die 


rote Besetzlampe, s. a.) B L 8 erlischt und 


die grüne Schlußlampe leuchtet auf. 
Die Beamtin 3 schaltet die Fernleitung 8 
wieder von der Vielfachleitung F V L8 ab, 


indem sie den Schalter FLS in Ruhe- 
stellung bringt, Kontakt 13 wird unter- 


brochen und 8 L8 erlischt. 


g) Für etwa erforderliche Rücksprachen 
einzelnen Fernleitungsbe- 


die betreffende Abfrageklinke D K3 ab, 
schließt dadurch den Strom über das Signal- 
relais Si R3 und bringt die Signallampe 
D Si3, sowie die Kontrollampe KL am 
Autsichtstisch zum Aufleuchten. 


h) Sobald am Arbeitsplatz 3 der 
Schalter D S3 in Sprechstellung gebracht 
wird, können die Beamtinnen 1 und 3 mit- 
einander telephonisch verkehren. 


Nacht-Fernverkehr. 
Abb. 12 (S. 148) und 16. 


Während der Zeit des Nachtdienstes 
wird die Fernleitungsstelle vollständig ge- 
schlossen und der Betrieb auf jenen Fern- 
leitungen, auf welchen auch während der 
Nachtzeit Verkehr stattfindet, bei der Orts- 
umschaltestelle durchgeführt. Zu diesem 
Zwecke werden die betreffenden Fern- 
leitungen durch Umlegen der Schalter 
FLS nach N (Abb. 16) auf den besonderen 
Arbeitsplatz 1 für den Nacht-Fernverkehr 
bei der Ortsumschaltestelle (Abb. 12, S. 148) 
geschaltet. | 

Es gelangt demnach nun die Abfrage- 
klinke NFAKB und die Anruflampe 


2: 21. Februar 1907 


—ı 


NFAL8 am Nachtfernplatz zur Ver- 
wendung, während das Anrufrelais FA Rg 


auch für den Nacht-Fernverkehr verbleibt 
wodurch . ein sicherer Nachtbetrieb ge. 
währleistet wird. P 
Für die Ausführung der Verbindungen 
wird ein Zweischnursystem mit dreiteiligen 
Stöpseln verwendet. Durch Stecken des 


Verbindungssteckers VS in die Unter- 


brechungsklinke U K wird die hinter dieser 


Klinke liegende Teilnehmer-Vielfachleitung 


TVL nebst Anrufrelais AR doppelseitig 
abgetrennt und gleichzeitig durch den 
dritten Teil des Stöpsels die Teilnehmer- 


leitung durch die Orts-Umschalteschränke 
in bekannter Weise besetzt gemacht. 


a) Sobald nach einem Anruf die Ab- 
frageklinke abgesteckt wird, ist die c-Lei- 
tung bei N FA KB unterbrochen, PL und 
K L erlöschen, der Anker von FA R8 fällt 
ab und öffnet den zur Nachtanruf-Lampe 
N F A Lg führenden Stromweg. 

b) Die Beamtin legt den Schalter Sp U 
in Abfragestellung und fragt ab. 

c) Die Beamtin prüft die gewünschte 
Teilnehmerleitung [Abb. 12 (S. 148) und 9 
(S. 146)]. | 

d) Der Teilnehmer wird aufgerufen, 
indem der Übertrager-Schalter Tr U in Ruf- 
stellung gebracht wird. 


e) Soll dagegen ein Rückruf nach der 
Fernleitung erfolgen, so wird der Um- 
schalter Sp U in die Rufstellung umgelegt. 

In beiden Fällen wird das Ruf-Kontroll- 
relais RK R betätigt und die Ruf-Kontroll- 
lampe R KL leuchtet auf. 


f) Hiernach wird Sp U in Durchsprech- 
stellung gebracht und durch Tr U der 
Übertrager Tr in die Verbindung einge- 
schaltet, sowie der Stromkreis über die 
Überwachungslampe U L geschlossen. 


g) Sobald der Teilnehmer den Fern- 
hörer aushängt, wird der Stromkreis der 
ZB über den Teilnehmer-Sprechapparat 
geschlossen, das Überwachungsrelais UR 
zieht seinen Anker an und UL erlischt. 

Die Sprechströme, für welche UK 
durch 4 N Z überbrückt ist, werden auf die 
sekundäre Wicklung des Übertragers über- 
tragen, und es liegt während der Verbindung 
das Schlußzeichen-Relais S R in Brücke zur 
Fernleitung. SER | 

Da auf der Fernleitung in der Regel mit 
Wechselstrom angerufen wird, ist zur 
Sicherung des Schlußzeichens noch ein be- 
sonderes Schaltrelais R so vorgesehen, dab 
nach Anziehen des Ankers von R für die 
Schlußlampe ein dauernder Stromschluß 
gegeben ist. 


h) Die Anmeldungen der Ferngespräche 
von den Teilnehmern in Nürnberg und 
Fürth erfolgen mittels der an den Teil- 
nehmerscehränken in Nürnberg beziehungs' 
weise Fürth angebrachten besonderen Melde- 
klinken und Umlegen der Schalter N MN 
beziehungsweise N MF am Nacht-Fernplatz. 

Für den Nacht-Fernverkehr von und 
nach Fürth sind zwei besondere Ver- 
bindungsleitungen N FVF, sowie eine 
Sprechleitungg N Sp F mit Rufsignal-Ein- 
richtung vorgesehen. , 

Der Übertrager-Schalter bleibt beim 
Verkehr mit Fürth in Ruhe, da die Speisung 
der Sprechstellen in Fürth wie beim Tages- 
Fernverkehr vom Fernverbindungs-Schrank 
in Fürth aus erfolgt. 

Die Überwachung des Gespräches findet 
am Nacht-Fernplatz in Nürnberg statt, und 
zwar tritt anstelle der zum Verbindungs' 
stöpsel gehörigen Überwachungslampe U ; 
die bei der Verbindungsklinke N F Fl 
befindliche Signallampe Si F. 

Im übrigen wickelt sich der Nacht- 
Fernverkehr mit Fürth in. gleicher, Weise 
ab, wie der Tages-Fernverkehr in Nürnberg: 


T P 
post 


Y 


21. Februar 1907. 


Die Stromliefernngsanlage. 


Die Fernsprechanlagen in Nürnberg und 
in Fürth erhalten den Anrufstrom aus je 
einer Batterie von 24 V und den Mikrophon- 
Speisestrom aus einer Batterie-Abzweigung 
von 14 V. Bei jedem Gespräch fließt 
auch ein Teilstrom über die niederohmige 
entgegen- 
gesetzten Sinne durch die 10 Volt-Gruppe 
ladet diese daher auf. 
Für die Fernverbindungen erhalten die 
Mikrophone vom Fernverbindungs-Schrank 


Wieklung des Anrufrelais im 


der Batterie und 


aus den Speisestrom von der gesamten 
24 Volt-Batterie. Die Lampen und die 
Mikrophone der Beamtinnen und Aufsichts- 
beamten werden ebenfalls aus der 24 Volt- 
Batterie gespeist. 

Für den vollständigen Ausbau der Um- 
schaltestelle in Nürnberg für 20000 Teil- 


nehmer (Fürth 5000) ist der Strombedarf 


für einen Tag für 7 Sammlerzellen zu 1149 
‚Fürth 304) Amp.-Std. und für die 5 Zusatz- 
zellen zu 787 (Fürth 193) Amp.-Std. ange- 
nommen. 

Die Ladung der Zellen erfolgt in 
Hintereinanderschaltung, wobei berück- 
sichtigt ist, daß die 5 Zusatzzellen früher 
aufgeladen sein werden und daher abzu- 
schalten sind. Um die Batterie nicht 
während des Betriebes laden zu müssen, 
und zur Reserve, sind stets zwei gleiche 
Batterien aufgestellt. 

Zum Laden der Zentralbatterie ist ein 
Umformer aus 2 getrennten, aber unmittel- 
har gekuppelten Maschinen vorhanden. Der 
Motor besitzt eine Leistung von 12 PS (in 
Fürth 65 PS), die Dynamo liefert bei 
1450 Umdrehungen 200 Amp. (in Fürth 
150 Amp.) und ist daher imstande, den 
Tagesbedarf in 6 Stunden zu decken. 

Für Motor und Dynamo ist je ein 
Reserveanker vorgeschen. 

Die Rufstrom-Einrichtung besteht 
aus einem an das städtische: Elektrizitäts- 
netz angeschlossenen Kleinmotor mit einer 
Leistung von 1,5 PS, welcher mit einer 
Wechselstromdynamo für 70 bis 75 V, 
25 Perioden und 4 Amp. bei 1500 Umdr.- 
Min. unmittelbar gekuppelt ist, sowie einem 
Reserve-Rufstrom-Motor, welcher von der 
Jentralbatterie mit 24 V betrieben werden 
kann und mit einer gleichen Wechselstrom- 
dynamo verbunden’ ist. Die Rufdynamos 
sind noch mit der Summereinrichtung für 
den Verhindungsverkehr ausgerüstet. 

Die Akkumulatoren sind von der 
Akkumulatorenfabrik A.-G. Hagen i. W. 
geliefert Die mit Blei ausgeschlagenen 
Holzkästen der Type J 64 gestatten die 
Aufnahmefähigkeit für 2320 Amp.-Std. (in 
Fürth 653), die Kästen der Type J 44 
können Platten für 1595 Amp.-Std. auf- 
nehmen, so daß die Kapazität der Batterie 
tür den Strombedarf zweier Tage genügt. 
Für den jetzigen Ausbau sind jedoch vor- 
erst nur Platten mit einer Aufnahmefähig- 
keit von 1160 beziehungsweise 870 Amp.- 
Std. (in Fürth 218 beziehungsweise 145) 
eingesetzt. l i 
‚ Die Schalttafel aus Marmor ist so 
eingerichtet, daß niemals beide Batterien 
Rleichzeitig in die Ladestellung gelangen 
können, eine unbeabsichtigte Stellung 
beider Batterieschalter auf Entladung ver- 
usacht keine Störung. Die Hebelschalter 
snd Angenhlicksschalter, bei welchen so- 
I die festen Kontakte, als auch die 
Schaltmesser federnd sind, so daß dauernd 
a PT Stromübergang stattfindet. Um 
a: gutes Einschleifen der Kon- 
r a en herbeizuführen, wird beim 
a Der Schalter das Kontaktmesser zu- 
= Izur Grundplatte verschoben 
Bew olgt dann erst der kreisfürmigen 

wegung des Schalthebels.. Die Schalter 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 8. 


sind ferner so ausgeführt, daß bei sachge- 
mäßer Bedienung ein Berühren blanker, 


stromführender Teile ausgeschlossen ist. 


Ein Minimalausschalter unterbricht den 
sobald 
der Tadestrom auf 10 Amp. sinkt und 
schließt gleichzeitig einen Weckerstrom- 
der Maschinenwärter hier- 
auf sofort aufmerksam gemacht wird, so daß 
bei etwaigem plötzlichen Ansteigen der 
Spannung an den Sammlern kein Rück- 
strom zur Dynanıo fließen und diese nicht 


Maschinenstromkreis selbständig, 


kreis, wodurch 


etwa als Motor laufen kann. 


Ein sechspoliger Umschalter gestattet 
ein abwechselndes Inbetriebsetzen beider 


Rufstrom-Umformer. 
Zur Aufzeichnung des 


absatzweiser Aufzeichnuug eingeschaltet. 


. Die Sicherungen sind auf dom Schiefer- 
sockel der Schalttafel befestigt, die Schmelz- 
streifen dazu entsprechen «den Vorschriften 


des Verbandes Deutscher Elektrotechniker. 


Die Leitungen vom Umformer zur 
Schalttafel sind in einen Kanal verlegt, für 
die Verbindung der Leitungen von den 
Rufstrom-Umformern zur Schalttafel sind 


Peschelrohre vorgeschen. 


: Zum Anschluß des Motors und des 


Anlassers an die Schalttafel sind feuer- 
verzinnte Leiter angewendet, welche durch 
eine wasserdichte vulkanisierte Gummihülle 
und durch eine Lage gummierten Bandes 
isoliert sind. Je drei Adern mit 10,9 mm 
Kupferdurchmesser (in Fürth 2,77 mm) sind 
mit getränktem Faden verseilt, mit Band 
umsponnen und mit einer geträukten Hanf- 
beklöppelung versehen; über dieser Be- 
klöppelung liegt in offenen Spiralen eine 
Bewehrung von 15 mm starken Eisen- 
drähten, der . äußere Durchmesser des 
Kabels beträgt 37,5 mm (der Gummiader 
in. Fürth 6,5 mm). 
` Zum Anschluß der Dynamo an die 
Schalttafel ist ein biegsames Kupferseil mit 
16 mm (in Fürth 14mm) Durchmesser und 
besonders starker Umspinnung, sowie einer 
Umklöppelung von, starkem schwarzen 
Glanzgarn und einem äußeren Durchmesser 
von 20 mm (in Fürth 18 mm) benutzt. 
Die Verbindung der Sammler mit der 
Schalttafel geschieht durch Kupferschienen 
mit 150 qmm Querschnitt (in Fürth durch 
Drähte von 12,6 mm Durchmesser). Die- 
selben sind hinter der Schalttafel bis zur 
Decke des Maschinenraumes geführt und 
auf Isolatoren befestigt. Zur Durchführung 
der Leitungen zum Akkumulatorenraum 


dienen Wanddurchführungen. die aus einem 


in Porzellan befestigten Kupferbolzen be- 
stehen. Die Porzellankörper sind fest ein- 
gemauert und bieten einen gasdichten Ab- 
schluß. | Re: 

Für die Zuleitungen für den Zentral- 
Mikrophonbatterie-Strom, sowie für den 
Lampenstrom von der im Kellergeschoß 
aufgestellten Schalttafel zu dem im dritten 
Obergeschoß befindlichen Umschaltesaal 
sind zwei Doppelleitungen (Hin- und Rück- 
leitung) geführt, bestehend aus je einem 
10,9 (in Fürth 5,1 mm) starken feuerver- 
zinnten, durch eine Baumwollumspinnung, 
eine Lage technisch reines, unvulkanisiertes 


 Paragummiband, eine Baumwollumspinnung 


und eine getränkte Baumwollumklöppelung 
auf 14,5 (in Fürth 7,5 mm) isolierten Leiter. 

7a den einzelnen Schnurpaaren sind 
demnach keine besonderen getrennten Zu- 
führungen erforderlich, da die Strom- 
schwankungen nur im Stromkreise der 
Mikrophone auftreten und sich in den 
Leitungen nicht bemerkbar machen. Der 
Strom zur Speisung der Amtsmikrophone 
ist aus der Zuleitung für den Lampenstrom 
entnommen, ein Übersprechen ist durch 
die angeordneten Drosselspulen verhindert. 


Stromver- 
brauches ist noch ein Stromanzeiger mit 


177 


si 5 BE 


Die Hin- und Rückleitungen für die 
Lampen, Mikrophone, Relais usw. von den 
Verzweigungspunkten bestehen aus ent- 
sprechenden Gummileitungen. 

. Für den 10 Volt-Strom ist ein auf 4,1 mm 
isolierter unverzinnter Kupferleiter von 
2,26 mm Durchmesser in Verwendung. 

Die Rufstromleitungen bestehen aus 
einem 1,79 mm starken unverzinnten, durch 
Faserumspinnung und imprägnierte Baum- 
wollumklöppelung auf 3,5 mm isolierten 
Kupferleiter. 

Die Einrichtung in Nürnberg ist seit 
dem 14. I. 1906, jene in Fürth, sowie das 
Verbindungssystem zwischen Nürnberg und 
Fürth seit dem 1. IV. 1906 im Betrieb. Die 
gesamten Einrichtungen arbeiten seit dieser 
Zeit anstandslos, und es muß die Ver- 
ständigung sowohl im Orts- wie im Fern- 
verkehr als eine ganz vorzügliche be- 
zeichnet werden. 


LITERATUR. 


Besprechungen. 


Motive power & gearing for electrical 
machinery. Von E. Tremlett Carter. 
Zweite von G. Thomas-Davies revidierte 
Ausgabe Mit Abbildungen im Text. XXII 
u. 672 S. in 8%. Verlag der The Electrician 
Printing and Publishing Co. Ltd., London 
1905. Preis 12 sh. 6 d. 

Das ziemlich umfangreiche Werk, welches 
in zweiter Auflage vorliegt, soll den Elektro- 
Ingenieur mit Theorie und Ausführungs- 
formen der Kraftmaschinen für Elektrizitäts- 
werke bekannt machen und umfaßt kurze 
theoretische und praktische Betrachtungen der 
verschiedenen, in Elektrizitätswerken zur Aus- 
nutzung gelangenden Kraftanlagen. Der Haupt- 
teil des Buches bespricht, wie erklärlich, die 
Dampfkraft-Anlagen, außerdem werden Explo- 
sionsmotoren und Wasserkraft-Anlagen erörtert. 
Zum Schluß bringt der Verfasser mehrere aus- 
geführte Elektrizität.werke zur Besprechung. 

Abgesehen davon, daß das Werk fast aus- 
schließlich englische Ausführungen von Ma- 
schinen und Anlagen behandelt, und auch da- 
bei fast nur ältere Konstruktionen, bietet es 
auch im übrigen dem deutschen Ingenieur 
wenig brauchbares. Von einem im Jahre 1905/06 
herausgegebenen Werke verlangen wir, daß es 
neue, moderne Maschinen beschreibt und auf 
Vorzüge derselben gegenüber älteren Konstruk- 
tionen hinweist. In vorliegendem Falle ist aber 
anscheinend der allgemeine Inhalt des Buches 
fast ganz derselbe geblieben, wie in der ersten, 
im Jahre 1895 erschienenen Auflage. Man hat 
sich bei dem Durcharbeiten für eine neue Aut- 
lage in der Hauptsache darauf beschränkt, in 
einem Anhang einige Neuerungen kurz zu be- 
sprechen. | | Ulrich. 


KLEINERE MITTEILUNGEN. 


Telegraphie und Signalwesen 
mit Leitung. 


Geplante Kabelverbindung. 
(„Electrical a York, Bd. 50, 1907, 
. 87. 


Die Central South American Telegraph Co. 
beabsichtigt, ein Telegraphenkabel von New 
York über San Juan (Porto Rico) nach Colon 
(Panama) zu legen. Von Colon aus soll eine 
oberirdische Linie über die Landenge von 
Panama gebaut werden, um den Anschluß an 
das Kabelnetz des Stillen Ozeans herzustellen. 
Eine gleiche Kabelverbindung, die jedoch auch 
Guantanamo auf Cuba berühren soll, plant die 
Regierung der Vereinigten Staaten, hauptsäch- 
lich zu militärischen Zwecken. Es ist anzu- 
nehmen, daß nur eine der beiden Anlagen zur 
Ausführung kommen wird. | W. M. 


Umfangreiche elektrische Uhren- und Tele- 
graphenanlage in einer Börse. 


[The Electrical Review“, London, Bd. 60, 1907, 
S. 151, 12 Sp., 5 Abb.] , 

Die neue Wollbörse in Liverpool ist mit 
120 elektrischen Uhren ausgestattet. Vier künst- 
lerisch ausgeführte Uhren mit Zifferblättern von 
80 cm Durchmesser befinden sich in der Haupt- 
halle; sie zeigen Greenwicher und New Yorker 
Zeit; 115 Uhren sind auf die übrigen Räume des Ge- 


u ib — Aa a a 


-a u — oa > 


= - ER e w a 


178 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 8. 


bäudes verteilt; alle werden in Reihenschaltung 
von einer gemeinsamen Batterie aus Leclanch6- 
Elementen angetrieben und durch eine Haupt- 
uhr in ihrem Gang überwacht. Das Leitungs- 
netz zerfältt in mehrere Stromkreise, die an 
eine Schalttafel Bee sind. Auftretende 
Fehler können daher leicht eingegrenzt und 
die Anlage durch Kurzschließen des betreften- 
den Stromkreises wieder betriebsfähig gemacht 
werden. Selbstverständlich bietet das Schalt- 
brett auch die Möglichkeit, die Batteriestärke 
entsprechend der Zahl der im Betriebe befind- 
lichen Stromkreise zu verändern. Für den Fall 
des Versagens der Batterie steht eine zweite, 
gleich starke und stets betriebsfertige Batterie 
zur Verfügung, die durch Umlegen einer Kurbel 
eingeschaltet wird. Schließlich sind an dem 
Schaltbrett Vorrichtungen angebracht, um in 
einfacher Weise die Gesamtheit der Uhren vor- 
oder zurückzustellen. Das angewandte System 
ist das der Synchronome Co. in London. 

Eine Ferndrucker-Anlage (System Steljes) 
dient dazu, die fortgesetzt wechselnden Woll- 
kurse nach den verschiedenen Räumen der 
Börse zu übermitteln. Der Geber steht in der 
Haupthalle in der Nähe der Tafel, auf der die 
Preise niedergeschrieben werden. Er versorgt 
gleichzeitig 50 Empfangsapparate. Das Betriebs- 
netz besteht aus 5 Stromkreisen, deren jeder 
10 Apparate enthält. Zur Verbindung der letz- 
teren mit den Leitungen dienen biegsame 
Schnüre, die in feste, an den Wänden an- 
gebrachte Anschlußdosen eingesetzt werden; 
die Auswechslung schadhafter Apparate voll- 
zieht sich daher leicht und schnell. Die Typen- 
räder sind außer mit den gebräuchlichen Typen 
mit einer Anzahl besonderer Zeichen, wie sie 
der Börsenverkehr erfordert, versehen. 


Telegraphen- und Fernsprechwesen in Italien. 
[„The Electrician“, Bd. 58, 1907, S. 620.] 


Die italienische Regierung hat der Depu- 
tiertenkammer einen Gesetzentwurf vorgelegt, 
wonach 20 Mill. M zur Vervollständigung und 
Verbesserung der Post-, Telegraphen- und Fern- 
sprecheinrichtungen aufgewandt werden sollen. 
Davon entfallen 9650000 M auf den Telegraphen- 
betrieb und 6560000 M auf das Fernsprech- 
wesen. W. M. 


Fernsprechen mit Leitung. 


Fernsprechen mit einem fahrenden Zuge. 
[ „Electrical World“, Bd. 49, 1907, S. 14.] 


Ein neues Verfahren, den Feronsprechver- 
kehr mit fahrenden Zügen zu ermöglichen, ist 
von A. D. Jones in Louisville (Ky.) erfunden 
worden. Der Fernsprechapparat des Zuges steht 
mit einer auf der Lokomotive angebrachten 
armartigen Vorrichtung in Verbindung, aus der 
mit chemischen Mitteln versetzter Dampf aus- 
strömt. Der Dampf trifti eine Doppelleitung, 
die neben dem Gleise verläuft. Versuche mit 
diesem Verfahren*. haben auf der Strecke 
Worthington-Carrollton der Louisville & Nash- 
ville-Eisenbahn stattgefunden, wobei angeblich 
vorzügliche Verständigung zwischen dem Zuge 
und der Stadt Louisville auf 100 km Entfernung 
erzielt worden ist. W. M. 


Streit um eine Fernsprecbkonzession 
in Boston. 


[„ Electrical World“, Bd. 49, 1907, S. 92/93.] 


Die Stadtverordneten von Boston (Mass) 
haben der Metropolitan Home Telephone Co. 
die Genehmigung zur Errichtung und zum Be- 
trieb eines Fernsprechnetzes in Boston erteilt, 
wobei der Gesellschaft nur die Verpflichtung 
auferlegt worden ist, die von der Gemeinde 
gewünschten Anschlüsse gebührenfrei zur Ver- 
fügung zu stellen. Dies wird mit Rücksicht 
aut den Wert der Konzession, die man auf 
2 Mill. M schätzt, als eine unzureichende Gegen- 
leistung angesehen. Der Bürgermeister hat 
daher gegen den Beschluß Einspruch erhoben 
und der Gesellschaft die Benutzung städtischen 
Grund und Bodens zur Herstellung ihrer An- 
lagen verboten. W. M. 


Fernsprechwesen in New York. 
(„Electrical World“, Bd. 49, 1907, S. 156.) 


Die von den beiden Bell-Gesellschaften be- 
triebenen Fernsprechnetze in New,York und 
Umgebung hatten am 1. I. 1907 389000 Sprech- 
stellen; der Zuwachs im verflossenen Jahre 
belief sich auf 67000 Sprechstellen. Die Zahl 
der Vermittlungsämter beträgt 182. W. M 


Drahtlose: 
Telegraphie und Telephonie. 


Marconi-Ausrüstungen auf Schiffen. 
[ The Electrical ROVEN Tia Bd. 60, 1907, 
. 191. 


Die mit Marconi-Apparaten ausgerüsteten 
Schiffe haben im Jahre 1906 insgesamt 1 261 000 


eo 
nn 


Wörter auf funkentelegraphischem Wege über- 


mittelt und empfangen, gegenüber 783 950 Wör- 
tern im Jahre 1905. W. M. 


Drahtlose Telegraphie in Italien. 
[Electrical World“, Bd. 49, 1907, S. 177.] 


Die italienische Regierung hat die Errich- 
tung funkentelegraphischer Stationen für den 
öffentlichen Verkehr in Rom, Mailand, Turin 
sowie auf Sizilien und Sardinien beschlossen. 
Die Kosten sind auf 145000 M berechnet. Mit 
der Ausführung soll beschleunigt vorgegangen 
werden, da im nächsten Jahre das Recht der 
Regierung zur freien Benutzung der Marconi- 
Patente erlischt. W. M. 


Drahtlose Telegraphie in Frankreich. 
[„The Electrical Review“, London, Bd. 60, S. 146.) 


Im Eiffelturm ist eine funkentelegraphische 
Station errichtet worden, die unter anderem mit 
der französischen Ostgrenze beständigen Ver- 
kehr unterhält. Bei Versuchen ist auch Verbin- 
dung mit Berlin, Poldhu, Porquerolles und Port- 
Vendres erzielt worden. Nach Inbetriebnahme 
neuer Apparate, die gebaut werden, hofft man 
einen regelmäßigen Nachrichtenaustausch mit 
Algier einrichten zu können. 


Meßgeräte und Meßverfahren. 
Ein neuer Glühlampen-Prüfer. 


Um Verkäufern 
der Glühlampen-Fa- 
briken und Installa- 
teuren ein Meßgerät 
an die Hand zu 
geben, mit welchem 
os sie dem Abnehmer 
Ea den Stromverbrauch 
von Glühlampen und 
die Vorzüge ge- 
wisser Sorten ver- 
gleichsweise schnell 
vor Augen führen 
können, bringen die 
Vereinigten Elektro- 
technischen Institute 

Frankfurt a. M.- 
Aschaftenburg G. m. 
b. H. drei Ausfüh- 
rungsformen eines 
von Beez ange- 
gebenen Meßgerätes 
auf den Markt. In 
seiner „—„ einfachsten 
Form ist dieser Glüh- 
lampen - Prüfer, wie 
ihn auch andere 
Finnen ' ausführen, 
ein kleiner Strom- 
messer, welcher mit 
Gewindesockel ver- 
sehen ist, um in eine 
Glühlampen-Fassung 

eingeschraubt zu 
werden. Gegenüber 
diesem; Sockel x ist 
eine Glühlampen- 
Fassung angebracht, 
in welche die zu 
prüfende Lampe ein- 
gesetzt wird. Da bei 
einem derartigen 
Meßgerät die Be- 
triebsspannung 
außer acht gelassen 
wird, so ist die 
zweite Form des 
Glühlampen-Prüfers, 
wie Abb. ‚19 zeigt, 
mit Strom- und Span- 
nungsmesser ausge- 
rüstet. Bei derdritten 
Form des, Glühlam- 
en-Prüfers ist das 
eßgerät ein Watt- 
messer, welches den 

Energieverbrauch 
der Lampe ohne jede 
Umrechnung -, abzu- 
lesen gestattet. Der 


Wattmesser beruht 
auf dem dynamo- 
metrischen Prinzip 


und besitzt eine 
feste] und eine be- 
wegliche Spule. Bei 
diesem Meßgerät läßt 


sich außer der Watt- 
(Glühlampen-Prüfer mit, 33. Skala 


auch eine 
Strom- und Spannungsmesser. zweite Eichung an- 
Abb. 19. bringen, welche un- 


, ter Genau gung 
eines, bestimmten Strompreises den Verbrauc 


der Lampe in Pfennig für eine Brennstunde 


u o 2L Februar 1907. 


ee en 


Glühlampen-Prüfer mit Wattmesser. 
Abb. 20. 


abzulesen gestattet. Gerade in dieser letzten 

Form dürfte das a al im geschäftlichen 

Verkehr mit Laien erfolgreich an 
Z. 


Elektrische Beleuchtungs- und Kraft- 
übertragungs-Anlagen. 


Statistik der Elektrizitätswerke in 
Deutscbland. 


Unter Bezugnahme auf die von uns an dieser 
Stelle („ETZ“ 1906, S. 928 u. 1074) bereits mehr- 
fach ausgesprochene Bitte um Unterstützung 
bei der Bearbeitung der Statistik der Elektrizi- 
tätswerke für den Stand vom 1. IV. 1906 teilen 
wir mit, daß die Druckarbeiten soweit fortge- 
schritten sind, daß die Veroßentl chung is 
zum 1. April erfolgen kaun. Leider haben 
wir von den ausgesandten Fragebogen viele 
noch immer nicht zurückerbalten; allein von 
den in der vorjährigen Statistik unter A. 
aufgeführten Werken fehlen 400 Fragebogen. 
Diese Werke müssen daher, wenn die Frage- 
bogen inzwischen nicht noch eingehen sollten, 
mit den Angaben der vorjährigen Statistik 
in die neue Zusammenstellung übernommen 
werden. Wir bitten daher nochmals darum, 
rückständige Fragebogen umgehend einzu 
senden. 


Elektrische Leitungs-Anlagen 
und Zubehör. 


Erdstrom-Messungen. 


(„Journal für Gasbeleuchtung“, Bd. 49, 1906, 
S. 620, 637, 30 Sp., 9 Abb.] 


Die Erdstrom-Kommission des Vereins von 
Gas- und Wasserfachmännern hat im vergange- 
nen Jahre die Versuche über den Einfluß 2 
von den Straßenbahngleisen auf Gas- Un 
Wasserrohre abirrenden Ströme fortgesetzt 
Uber die ersten Versuche haben wir schon $ 
der „ETZ“ 1906, S. 430, berichtet. Die Versuc a 
wurden von Herrn Ingenieur Besig ausgefüh i 
Die Ausführungen ergeben zwar noch kein 
schöpfendes Bild über den Zusammenhang o 
Meßergebnisse mit den gemeldeten Rohbrzers A 
rungen, sind aber in vieler Beziehung 8° 
beachtenswert. fi 

Es liegen die Ergebnisse von Untersuchung 
in neun Städten, Straßburg, Dresden, Pamira 
Freiburg i. B., Erfurt, Stuttgart, Leipzig, E 
nitz und Danzig vor. Die Städte besitzen £ ei 
Teil blanke Schienenrückleitungen, zum Aa: 
zwar isolierte Rückleitungen, aber oe Erd- 
gleichswiderstände, zum Teil wurden Srittel- 

otentiale wesentlich durch die blanken Ben 
eiter des Lichtnetzes beeinflußt. Es Men 
an einzelnen Stellen hohe Spannungen er 
Wasserrohr und Schienen gemessen. och 
Spannungen, deren Größe allein allerdings o : 
nicht ein Maß für die Gefährdung der 


ir 


21. Februar 1907. 


ist, betrug im Mittel bis zu 6,5 V Rohr positiv | Spannung: Rohr/Schiene Stromdichte auf ı qdm 


und bis zu 4 V Rohr negativ. Die Schienen Volt i 
erwiesen sich zam Teil ai sebr erheblich he- S llaniperergdm 
lastet. Die RENDUUEBADENLS für 1 km Gleis 1,50 0,02 bis 0,10 
betrugen Im Mittel etwa 4 V, steigend bis 8,3 V 1,00 0,01 „ 0,03 
mis zeitweiser Erhöhung auf 10 Es waren 2,50 01 „ 02 
meist Schienenquerschnitte von 5000 bis 6000 qmm 4,50 06 „ 1,35 
5,00 0,26 „ 0,52 


in Verwendung. 

Das Spannungsgefälle längs der Rohre war 
in einzelnen Städten, wie Liegnitz und Danzig, 
etwa gleich groß wie das in den Gleisen, was 
auf großen Muffenwiderstand schließen läßt. In 
Stuttgart war das Spannungsgefälle in den 
Robren fast 10-mal so hoch als in den Gleisen 
(Gefälle in den Gleisen im Mittel 1,6 V auf 1 km 
bezogen, in den Rohren 14,0 V). Dies läßt einer- 
seits auf großen Widerstand der Rohrleitung 
schließen, anderseits auf starke Entlastung der 
Schienen von Strom, zum Teil veranlaßt durch 
die Verbindung der Gleise mit dem blanken 
Mittelleiter der Lichtanlage. 

Die gemessenen mittleren Rohrströme waren 
nicht hoch, im Mittel etwa 3 Amp. In Stuitgart 
wurden trotz des hohen Spannungsgefälles in 
den Rohren nur etwa 0,8 Amp im Mittel festge- 
stellt, was im Bericht mit Kecht durch hohe 
Muffenwiderstände erklärt wird, die, wie auch 
schon die Rechnung ergibt, das Eindringen des 
Stromes in die Rohre ganz wesentlich ver- 
mindern. 

Die Spannungen zwischen den Schienen- 
Speisepunkten betrugen im Mittel 3 V, (die 
Länge der frei tragenden Strecke ist hierbei 
nicht angegeben). Es zeigte sich auch hier 
wieder, wie wichtig es ist, die Speisepunkte 
auf möglichst gleichem Potential zu halten. Es 
ist dies umsomehr zu fordern, als bei isolierten 
Rückleitangen durch passende Einstellung ein- 
geschalteter Widerstände leicht ein guter Aus- 
gleich erzielt werden kann. Der gesamte Span- 
nungsabfall (höchste in den Gleisen auftretende 
Spannung?) betrug im Gesamtmittel etwa 5,5 V, 
in den Rohren etwa die Hälfte. Der hohe Be- 
trag der Spannung längs der Rohre läßt sich, 
wie schon Sn nur durch hohe für die 
Unterdrückung von Rohrströmen günstige Rohr- 
widerstände erklären. 

Rohrzerstörungen oder Anfressungen sollen 
in den der meisten untersuchten Orte, besonders 
an Bleirohren vorgekommen sein. Wenn diese 
Zerstörungen von Bahnströmen herrübren, 80 
wäre bemerkenswert, daß die Anfressungen 
nicht nur in den Gefahrstrichen, sondern auch 
in den Schutzstrichen bei negativem Rohr- 
potential beobachtet wurden. Es ist nicht un- 
möglich, daß auch in den Schutzstrichen Rohr- 
serstörungen vorkommen, da hierfür ja nicht 
die Spannung zwischen Rohr und Schiene, son- 
dern zwischen Rohr und umgebendem Erd- 
boden maßgebend ist; die Rohre können in der 
Richtung nach den Schienen negativ, in der 
Richtung gegen Grundwasser oder gegen 
sonstige elektrisch leitende Massen in der Erde 
positiv sein. Dies dürfte sich mittels Haber- 
scher unpolarisierbarer Taströhren!) leicht auf- 

ären lassen. 

Es ist hiernach unter anderem zu schließen, 


daß zur möglichsten Vermeidung von schäd- 
lichen Erdströmen die Schienen möglichst 
vom Strom durch isolierte Schienen- 
Speiseleitungen entlastet werden, 

daß durch richtige Bemessung der in die 
Speiseleitung eingeschalteten Widerstände 
möglichst Spannungen zwischen den Schie- 
nen-Speisepunkten vermieden werden, 

daß die Stoßverbindungen betriebssicher und 
widerstandslos hergestellt und des öfteren 
nachgesehen werden, 

daß durch jede Erdung der Gleise die Erd- 
ströme erhöht werden, 

daß durch die Isolierung der Rohre an den 
Muffen die Rohrströme vermindert werden. 


In dem Bericht wird des weiteren auf die 
Versuche des Herrn Dr. Haber!) verwiesen, die 
auf Anregung von Dr. Bunte, Generalsekretär 
des Vereins der Gas- und Wasserfachmänner, 
angestellt wurden („Journ. t. Gasbel. u. Wasser- 
versorg.“ 1906, S. 637). 

Herr Haber machte weitere Messungen in 

arlsruhe mit seinem unpolarisierbaren Tast- 
rohre und Erdstrommesser, über deren Her- 
stellung und Gebrauch er noch nähere Angaben 
mächt.!) In der Erkenntnis, daß die Dichte des 
aus den Rohren austretenden Stromes für die 
pohrzerfressungen maßgebend sei, stellt Haber 
orderungen betreffend Stromdichten auf. 
piromstärken von 0,05 Milliampere/qdm 
ält Haber für- unerheblich. Bei dieser 
tromdichte würde, wenn 17 Betriebs- 
stunden täglich angenommen werden, 
hg auf dieser Fläche im Jahre weg- 
elressen werden, was etwa l/% mm 
reßtiefe entsprechen würde, sodaß in 


200 Jahren 1 mm vom Rohre abgefressen 


würde. An einzelnen Stellen wurden gemessen: 


Nach den Anzeigen der Haberschen Erdstrom- 
messer verlaufen die Erdströme hauptsächlich in 
der Richtung von Schiene zu Rohr mit nur ge- 
ringer Neigung parallel zu den Gleisen. Herr 
Haber hält die Gefahr des Rohrangriffes allge- 
mein für ausgeschlossen, wenn Rohr gegen 
Schiene negativ ist, da Ausnahmen, bei denen 
trotzdem Rohr gegen Boden der Umgebung 

ositiv ist, wie dies bei den Besigschen Messungen 
n Stuttgart der Fall gewesen zu sein scheint, 
außerordentlich selten seien. Für den Wider- 
stand des Erdbodens, dessen Kenntnis für die 
Schätzung des Erdwiderstandes von Wert ist, 
fand Haber an einer Stelle in Karlsruhe Werte 
von 50 bis 135 Ohm für einen Würfel von 1 cbm. 
In höheren Schichten war der Widerstand, ver- 
mutlich infolge Salzstreuens, geringer, an an- 
derer Stelle 100 bis 300 Ohm; allgemein schwankt 
der Wert zwischen 100 und 1000 Ohm. In ver- 
schiedenen Städten wurden Werte von 55 bis 
300 Ohm gefunden. Mi. 


Elektrische Bahnen und Fahrzeuge. 


Der elektrische Schiffszug auf Kanälen. 


[„Zentralblatt der Saren aing 1906, Nr. 78, 
S. 495, 6 Sp., 14 Abb.] 


Sympher berichtet über eine von ihm im 
Sommer 1904 vorgenommene Besichtigung des 
am Erie-Kanal bei Schenectady, N. Y., probe- 
weise eingerichteten Schifftszuges der Bauweise 
Woods. 

Zur Vervollständigung und teilweisen Be- 
richtigung der über diese Anlage hier!) schon 


gebrachten Mitteilungen, die wir seinerzeit 
amerikanischen Zeitschriften entnahmenr, sei 
aus diesem Berichte noch folgendes mitgeteilt. 

Die Schleppzug-Anlage ist 800 m lang und 
besteht aus einer einschienigen, etwa 1 m über 
dem Erdboden errichteten Trägerbahn, auf der 
die elektrische Lokomotive läuft. Für jede 
Fahrtrichtung dient ein besonderes Gleis, je- 
doch waren bei der Anlage in Schenectady aus 
besonderen Gründen beide Gleise an einem Stän- 
der vereinigt. Letztere sind in 7,5 m Abstand 
in Betonklötze eingelassen, die 0,75 m tief im 
Boden stecken. Bahn und Lokomotive sind in 
Abb. 21 bis 23 dargestellt. Zur Erhöhung der 
Standsicherheit und des Reibungsdruckes der 
Lokomotiven ist unterhalb der Fahrbahn eine 
Gegenschiene a angeordnet, an die sich mit 
Federdruck zwei im Lokomotivgestell verschieb- 
bar gelagerte Druckrollen b legen. 

Die Anspannung der Federn erfolgte an- 
fangs von Hand durch Schraubenmuttern, 
später durch den Zug des Treidelseiles selbst 
(Abb. 24). Diese künstliche Anpressung der 
Triebräder mittels des Treidelseiles ist schon 
im Jahre 1898 von Baurat Rudolph, Stettin, 
angegeben und bei dem seinerzeitigen Preis- 
eneschreiben für eine elektrische Schleppein- 
richtung am Teltow-Kanal mit dem dritten 
Preise ausgezeichnet worden.) 

Die Lokomotiven laufen mit ihrem eigenen 
Reibungsgewicht von 6 t mit 8,5 km/Std Ge- 
schwindigkeit, und üben bei künstlichem, mit 
dem Zuge des Treidelseiles in geradem Ver- 
hältnis wachsenden Reibungsdrucke aber eine 
Zugkraft von 9000 kg bei etwa 4 km/Std Fabr- 
geschwindigkeit aus. Darin besteht für den 


1) „ETZ“ 1908, 8. 572 und 1017. 
r “Entralbiatt der Bauverwaltung“, 1906, S 571 und 


572, mit Abbildung. 


eom nd 


H VeL „ETZ“ 1906, 3. 79. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 8. 


Betrieb des Erie-Kanals, dessen Güterbewegung 
fast nur in der Richtung von den Oberen Seen 
nach New York geht, ein wesentlicher Vorteil, 
indem die Nicko IOTCERUNE der leeren Schiffe 
rasch erfolgen kann und die Schiffe selbst in 
der an und für sich nur kurzen jährlichen Be- 
triebszeit von 7 Monaten eine größere Anzahl 
Doppelreisen aus- 
führen können. 
Sympher kommt 
sodann auf die 
von Clarke und 
Gerard vorge- 
schlagenen er- 
besserungen an 
diesen Einrichtun- 
en zu sprechen, 
ie darauf hinaus- 
liefen, die Loko- 
motiven unter 
Beibehaltung der 
künstlichen Er- 
nohung des Rei- 
m bungsdruckes bei 
angemessener 
Herabsetzun 
ihrer für gewöhn- 
liche Verhältnisse 
viel zu hohen 
Leistungsfähig- 
f keit leichter zu 
á Ben Loe e 
chn; urch auc e 
Br rig a Gleis. Verwendung 
i eines leichteren 
Abb. 22. und billigeren 
Gleise zu ermög- 
lichen. Die Trägerbahn wurde nicht mehr auf 
dem Leinpfad, sondern auf der Kanalböschung 
untergebracht, wodurch ersterer überhaupt ent- 
behrlich wurde, ein Punkt, der in der Wirtschaft- 
lichkeit der Anlage von großer Bedeutung ist und 
nebst den Unterhaltungskosten des Leinpfades 
beziehungsweise, Oberbaues nebst Bettung bei 


m --- Jsem == 
' 


Betonyjahl Y 
25-IM g Z 


Lokomotive in Vorder- und Seitenansicht. Maßstab 1:35. 
Abb. 21, 


dem Vergleiche der beiden Bauarten: Ständer- 
bahn und Oberflächenbahn, in Betracht zu ziehen 
ist. Insbesondere kommt diese Bauart in 
Kanaltunneln zur Geltung. Bei den im August 


CSL NN 


Gleisstrecke. Maßstab 1:500. 
Ab. 
1906 mit dieser Einrichtung durchgeführten Ver- 


suchen betrug die Fahrgeschwindigkeit des Last- 
zuges5km/Stdunddieleerlauf: kde r LOL omo ven 


Lokomotive mit vom Leinenzug beeinflußtem Gegerdruck. 
Abb. 24. 


15 km/Std; die höchste Zugkraft beim Anfahren 
war etwa 2650 kg, ein Betrag, der dem Lokomotiv- 
gewicht fast gleichkam. Die Betriebskosten ein- 


180 


a a ren pen 


schließlich der Verzinsung und Tilgung des An- 
lagekapitals sowie sämtlicher Nebenkosten wur- 
den bei einer solchen Anlage mit 4,8 km/Std 
höchster Schleppgeschwindigkeit zu 0,32 Pfjtkm 
bei 3 Mill. Tonnen und zu 0,2 Pf/tkm bei mehr 
als 6 Mıll. Tonnen Jahresverkehr geschätzt. 
Diese Beträge entsprechen nach Symphers 
Angabe fast genau den Sätzen, die von der 
reußischen Wasserbau - Verwaltung für den 
all der Einführung der elektrischen Treidelei 
auf dem Kheiu-Weser-Kanal als wahrscheinlich 
zutreffend bezeichnet worden sind. l 

Diese Angaben zeigen ebenso wie die Er- 
gebnisse der Versuche am Teltow-Kanal, daß 
der elektrische Schifiszug bei schwachem Ver- 
kehr teurer und erst bei starkem Verkehr 
gleichwertig mit dem Schleppdampfer-Betrieb 
ist. Nach dem jetzigen Stande der Elektro- 
technik muß der Vorteil der elektrischen Trei- 
delei nicht in der Billigkeit, sondern in den mit 
ihr verbundenen verschiedenen Nebenvorteilen 
gesucht werden.!) 

Was die etwaige unmittelbare Verwend- 
barkeit der amerikanischen Schleppeinrich- 
tung für unsere Verhältnisse betrifft, so 
dürfte sie, wie Sympher nun weiter wörtlich 
ausführt, für Strecken mit beschränktem Raum, 
auf denen ein doppelschieniges Gleis nicht 
Platz hat, z. B. in Tunneln, auf Kragstützen 
an der Wasserseite von Kaimauern und der- 
gleichen unmitttelbar vorhanden sein. Die 
Lokomotiven ziehen sicher, und der Kraftver- 
brauch sowie die Kosten sind angemessen. 
Auch für solche Kanalstrecken kann die Ein- 
richtung in Frage kommen, wo unmittelbar am 
Kanal industrielle Anlagen, Ladestellen, Kohlen- 
kipper usw. in größerer Zahl gelegen sind, welche 
die Durchführung eines Gleises auf dem Lein- 
pfad erschweren. Trotz aller sinnreichen Ein- 
richtungen, die erfunden worden sind, um den 
Ladeverkehr neben der Treidelei zu ermöglichen, 
bleibt deren Nebeneinanderbestehen bei starker 
Inanspruchnahme der Kanalufer für Lösch- und 
Ladezwecke eine Erschwernis, die nach Mög- 
lichkeit beseitigt werden sollte. Die amerika- 
nische Schleppeinrichtung mit dem auf der 
Böschung liegenden Gleise ist zwar in dieser 
Form auch nicht für starkbelastete ee 
strecken geeignet; sie läßt sich aber vielleicht 
abändern, indem das Gestänge so hoch geführt 
wird, daß der Ladeverkehr sich unter ibm fort- 
bewegen kann. Das verhältnismäßig geringe 
Gewicht der amerikanischen Lokomotive und 
die einschienige Bahn erleichtern die Lösung 
der immerhin noch der genauen Durcharbeitung 
bedürfenden Frage. Dann kann vielleicht daran 
gedacht werden, auch dort elektrischen Leinen- 
zug einzuführen, wo die starke Ansiedlung an 
den Kanalufern und lebhafter Umschlagverkehr 
den Schleppdampfer-Betrieb bisher zweckmäßi- 
ger erscheinen ließen. Weniger geeignet er- 
scheint die Verwendung der amerikanischen 
Treidelart auf freier Strecke oder dort, wo nur 
hin und wieder Verladestellen am Ufer vor- 
kommen, wo demnach die mit der Hochführung 
des Gleises verbundenen Mehrkosten sich nicht 
lohnen. Hier bildet das über den Erdboden, 
den Leinpfad oder die Böschung hervorragende 
Gleis gegen den hier und da erforderlich wer- 
denden Quertransport doch ein größeres Hin- 
dernis, als ein in der Leinpfad-Ebene liegendes 
Doppelschienen - Gleis üblicher Anordnung. 
Ferner erschwert die tiefe Lage der ohnehin 
niedrigen Lokomotive das Hinwegführen des 
Treideiseiles über am Ufer liegende, zu über- 
holende und begegnende Schifte. Hier müßte 
eine ähnliche Einrichtung zum zeitweiligen 
Heben des Seiles angebracht werden, wie die 
Siemens - Schuckertschen Lokomotiven sie 
zeigen. Die vorzügliche Darchbildung der letz- 
teren in mehrfacher anderer Hinsicht weist 
überhaupt darauf hin, daß der einfache Straßen- 
bahn-Motor, der eine wagrechte Vorwärtsbewe- 
ung tadellos ausführt, noch nicht als das 
Endziel einer unter ganz anderen Verhältnissen 
arbeitenden Schiffs-Treidelmaschine betrachtet 
werden kann. In dieser Beziehung ist die 
amerikanische Treidellokomotive noch sehr 
verbesserungsfähig, wird aber bei ihrer weiteren 


Vervollkommnung auch etwas von der Einfach-. 


heit verlieren, die jetzt an ihr besticht. sn. 


Elektrischer Maschinenantrieb. 


Kraftbedarf elektrisch angetriebener Hobel- 
maschinen. 


(Zeitschr. d. österr. Ing.- u. Arch.-Ver.”, Bd. 59, 
1907. S. 82, nach „Electrical Engineer“ 1906, 
Nr. 7 bis 9.] 


In den Stahlwerken in Bethlehem wurden 
Versuche über den Kraftbedarf einer Eisen- 
Hobelmaschine von 910 >x 910 ><3170 mm ange- 
stellt, welche durch einen zehnpferdigen 
Nebenschlußmotor für 220 V Gleichstrom und 


e Siehe „ETZ“ 1900, S. 513, Ruudschau. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 190 


7. Heft 8. 


21. Februar 1907. 


e 


ee 


2 Ge- 
-z0 Umdr/Min angetrieben wurde. Das G 
hi N obels chab betrug 4800 kg. on 
Hobeln einer Nickelstahl- Platte mit N m 
Spanbreite und 650 mm Schnittlänge, a rug 
die Temperatur des Motors nach fünistun igem 
Betriebe an den Feldspulen 45°, am Anker 53°, 
am Kollektor 600 bei einer Lufttemperatur von 
%0. -Der Arbeitsverbrauch und Verluste im 
Motor und der Maschine sind in der folgenden 
Zahlentaf-] zusammengestellt. 


Verluste in Für dns 


Zuge- Watt Zeit 


ak Hobeln in 
ührte . :in der ver- 
K im - brauchte : 
Watt Motor schino att ja 

Leerlauf des 

Motors . ... .{ 6800] 2650 , 4150 — — 
Hobeln ..... 9030| 3400 4140 1490 1 5,7 
Umschalten 

des Motors .117 515] 7075 10440 — 0,3 
Schnelle Rück- 

bewegung. .| 6800} 2650 | 4150} — 2,4 
Umschalten . .] 84001 3140 | 5260 — 0,8 


Ein Arbeits - Kreislauf innerhalb der Ma- 
schine volizog sich in 8,7 Sek, wovon das 
Hobeln selbst nur 5,7 Sek dauerte. Von der 


-beim Hobeln zugeführten Gesamt-Energie von 


9030 Watt wurden nur 16,5%, für die eigent- 
liche Hobelarbeit verwendet. Der mittlere 
Wirkungsgrad berechnet sich daraus zu 9,2%, 

Bei einer zweiten Maschine, welche durch 
einen %-pferdigen Motor angetrieben wurde, 
betrug die Hublänge 1,37 m und die Schnitt- 
geschwindigkeit 8,5 m/Min. Die Zeit für einen 
Arbeitskreislauf betrug 9,72 Sek, wovon auf den 
Schnitt 5,64, auf die Umkehrung der Bewegung 
0,36 Sek und auf die beschleunigte Rückwärts- 
bewegung 3,36 Sek entfielen. Während der 
Schnittperiode verbrauchte die Maschine 5360 
Watt, wovon nur 548 Watt oder 10,2°/, auf die 
eigentliche Hobelarbeit entfielen. Der mittlere 
Gesamtwirkungsgrad wurde zu 6,67 %/, berechnet. 
Während der 0,36 Sek andauernden Umsteue- 
rung der Maschine verbrauchte sie das Vier- 
fache der Leistung innerhalb der Schnittperiode. 

Pta. 


Verschiedenes, 


Die Dampfturbinen 
der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft. 


Die Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft 
hat es unternommen, über wichtige Gegenstände 
ihrer Fabrikation Vorträge vor geladenen Gästen 
zu veranstalten, welche letztere sich aus allen 
an dem jeweiligen Thema interessierten Kreisen 
zusammensetzen. Den Anfang machte am 
9. d. Mts. ein Vortrag des Herrn O. Lasche, 
Direktor der Turbinenfabrik der Allgemeinen 
Elektricitäts - Gesellschaft, über Dampftur- 
binen. Mit welchem Interesse diese eigen- 
arligen Veranstaltungen aufgenommen werden, 
zeigte der zahlreiche Besuch dieses ersten Vor- 
tragabends. Die Dampfturbinen greifen in weite 
Gebiete der Technik ein, und es hatten sich 
demgemäß als Zuhörer Vertreter der Elektro- 
techaik, der Maschinen- und allgemeinen Tech- 
nik, der Marine, der staatlichen Verwaltung 
sowie des Handels eingefunden, welche den 
überaus klaren Darstellungen des Herrn 
Lasche über dieses wichtige Gebiet aufmerk- 
sam folgten. Der Vortragende gab ein voll- 
ständiges Bild über die Entwicklung, den Bau 
und die besonderen Eigenschaften der „JAEG- 
Turbinen“, über die er an anderer Stelle!) schon 
ausführlich berichtet hat. Eine große Reihe 
höchst anschaulicher Lichtbilder über die Wir- 
kungsweise der als Freistrahl-Turbinen gebauten 
Maschinen, die geringe Raumausnutzung gegen- 
über Kolben-Dampfmaschinen und die bessere 
Wirtschaftlichkeit erläuterten das Wort. Be- 
sonders lehrreich waren die Mitteilungen über 
die Verwendung der Turbine als Schiffsmaschine. 
Hier kommt die Konstruktion der AEG - Tur- 
bine voll zur Geltung, weil bei den jähen Tem- 
peratursprungen von einem Anwärmen der Tur- 
bine keine Kede sein kann. Die Rückwärts- 
Turbine erhält vielmehr augenblicklich vollen 
Dampfdruck und volle Temperatur, während 
umgekehrt die Vorwärts-Turbine die hohe Tem- 
peratur mit der des Vakuums vertauscht. 

‚ Die Nachfrage nach der AEG -Turbine 
wird durch den großen Umfang der Fabrik be- 
wiesen, den diese nach kaum dreijähriger Ar- 
beit bereits erreicht hat. Von einer Turbine — 
1500 PS — befindet sich bereits die hundertste 
in Ausführung. Diese Fabrikation geht Hand in 
Hand mit dem Dynamobau, woraus denn ein 
vollendetes einheitliches Ganzes entsteht, das 
durch die ins einzelne durchgeführte Schablonen- 
arbeit einen hohen Grad der Vervollkommnung 
erlangt hat. Sn. 


1) „Zeitschr. d. Ver. Deutsch. Ing.” 1906, S. 1289, 1353. 


Gazeto Matematika Internacia. 


Es besteht die Absicht, eine in der iùternatio- 
nalen Weltsprache „Esperanto“ verfaßtemathema- 
tische Zeitschrift zu gründen. Die neue Zeitschrift 
wird sich mit theoretischer und angewandter 
Mathematik, Mechanik und theoretischer Physik 
beschäftigen und größere und kleinere Abhand- 
lungen, auch solche den praktischen Unterricht 
betreffend, Aufgaben, Anfragen, ‚Briefwechsel, 
Bücherbesprechungen,’ Geschichtliches und Bio- 
graphisches, aufnehmen. Auch Übersetzungen 
von in anderer Sprache bereits erschienenen 
Aufsätzen sollen aufgenommen werden. 

Umfang und Preis der neuen Zeitschrift 
(Gazeto atematika Internacia) werden von 
der Zahl der Abonnenten und von der Zahl 
der eingesandten Arbeiten abhängig sein. 
Vorläufig wird als Preis für 12 Bogen (1% S) 
höchstens 10 M angesetzt. Alle, die für die 
neue Zeitschrift Interesse haben, werden aufge- 
fordert, sich an F. J. Vaes, Mathenesserlaan 290, 
Rotterdam (Holland), za wenden. -z. 


Rohrschneider und Montagemesser. 


Um den Monteuren elektrischer Starkstrom- 
Anlagen ein einfaches und dabei billiges Werk- 
zeug für vielseitige Verwendung an die Hand 
zu geben, bringen Franz Schäfer und Max 
Gurth in Hermsdorf i. Mark einen Rohrschneider 
auf den Markt, welcher gleichzeitig als Montage- 
messer verwendbar ist. Man kann mit diesem 
Messer selbst an schlecht zugänglichen Stellen 


Vereinigung von Rohrschneider und Montagemesser. 
Abb. 25. 


darch einfaches Einlegen und Drehen ein 
sauberes Schneiden und Abisolieren von Ieolier- 
rohren, Hüllen an isolierten Leitungsdrähten 
und Bleimänteln bei Kabeln mit beliebigem 
Durchmesser erzielen. Mittels eines verstell- 
baren Schnittanschlages kann mit diesem Messer 
ein bestimmter, beliebig tiefer Schnitt ausge- 
führt werden, wodurch eine Verletzung des 
Leiters ausgeschlossen ist. Das Werkzeug ist 
natürlich auch ala eigentliches Messer zu be- 
nutzen. Sl. 


Mikanit. 


Das Kaiserliche Patentamt hat eine Ent- 
scheidung darüber zu treffen, ob das Wort 
„Mikanit“ (oder Micanit) im allgemeinen und 
freien Gebrauch für elektrische Isolationen wär 
und daher als ein Freizeichen zu gelten hat, 
und hat daher dem Deutschen Handelstag In 
Berlin eine diesbetreffende Umfrage zur Ver- 
öftentlichung in der Zeitschrift „Handel und 
Gewerbe“ zugehen lassen. Durch diese Um- 
frage soll festgestellt werden 


1. welche Firmen das Wort verwendet haben 
und noch verwenden, für welche — möglichst 
genau anzugebenden — Waren, seit wann, 
wie lange und in welchem ungefähren Um- 
fange; BER j 

2. ob Sonderansprüche auf das Zeichen geltoni 
gemacht worden sind, von wem, wann UN 
mit welchem Erfolge; , a 

3. ob die beteiligten Verkehrskreise, insbeson: 
dere die Zwischenhändler und das Ee 
mierende Publikum, in dem Zeichen i 
Hinweis auf einen bestimmten Dale) P: 
im Gegenteil eine allgemein übliche "a 
kennzeichnung erblicken und seit on ie 

4. ob es etwa bekannt ist, wie hinsichtlic Ei 
Punkte 1 bis 3 die Verhältnisse in Ame 


liegen. 
Antworten sind innerhalb sechs en ii. 
das Kaiserliche Patentamt, Beschwer 


"m 8870/22 b We 
lung I, unter dem Aktenzeichen BT I, 
zu richten. i 


p 00 2 


b o 


j 


AETLI 


21. Februar 1907. 


m 


— 


PATENTE. 


Anmeldungen. 
(Reichsanzeiger vom 7. Februar 1907.) 


Kl. 21a. M. 2913. 
wagrechten, in g 


ordneten Lu i 
station. Marconis Wireless Telegraph Co. 


Ltd., London; Vertr.: E. Hoffmann, Pst.-Anw., 
Berlin SW. 68. 16. 2. 06. ER N 

_c. A. 13147. Dämpfungseinrichtung für Öl- 
schalter. A.-G. Brown, Boveri & Cie., Baden, 
Schweiz; Vertr.: Hans Heimann, Pat.- Anw., 
Berlin SW. 11. 2. 5. 06. ; F 

_c. B. 44065. Selbsttätige Anlaßvorrichtung für 
Elektromotore. Ernest Bolton, Hartlepool, Engl., 
Yertr.: S. H. Rhodes, Dr. W. Haußknecht u. 
V. Fels, Pat.-Anwälte, Berlin W.9. 11. 9. 06. 
[Priorität a. G. d. Anm. in Großbritannien gem. 
Unionsvertrag: 30. 1. 06.) 

- e. D. 17477. Zuglampen - Entlastungs - Nippel. 
Paul Druseidt, Remscheid. 31. 8. 06. 

-d. A. 12844. Wechselstromkollektormaschine; 
Zus. z. Pat. 153730. Allgemeine Elektrici- 
täts-Gesellschaft. Berlin. 9. 2. 06. 

—e. G. 23409. Meßverfahren und Meßinstrument 
für Wechselströme, insbesondere Hochfrequenz- 
ströme. Gesellschaft für drahtlose Tele- 
graphie m. b. H., Berlin. 28. 7. 06. 

—e. H. 32745. Präzisionswiderstand oder Satz- 
anordnung von Präzisionsmeßwiderständen. Dr. 
Herbert Hausrath, Karlsruhe i. B., Hirschstr. 103. 
240%. 

—e. H. 39084. Verfahren und Vorrichtung zum 
Ausgleichen von Unstimmigkeiten bei Resonanz- 
apparaten. Hartmann & Braun A.-G., Frank- 
furt a M. 27. 10. 06. 

— f. R. X630. Einrichtung zur magnetischen Be- 
einlussung des Lichtbogens bei elektrischen 
Bogenlampen. Regina-Bogenlampenfabrik 
G. m. b. H., Köln-Sülz. 20. 4. 06. 

—f. 5.22866. Leitungskupplung mit selbsttätiger 
Kurzschließvorrichtung für Serienbogenlampen. 
Heinrich Sondermann, Hannover, Seilerstr. 17. 
31. 5. 06. 

— f. S. 23040. Elektrodenanordnung für Schein- 
werfer; Zus. z. Anm. S. 22897. Gebr. Siemens 
& Co., Charlottenburg. 13. 7. 06. 

—g. A. 13381. Gleichrichter mit gas- oder dampf- 
förmigem Leiter; Zus z. Pat. 160071. All- 
gemeine Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 
13. 7. 06. [Priorität a. G. d. Anm. in den Ver- 
einigten Staaten von Amerika gem. Unionsvertrag: 
1ö. 9. 05.) 

-g. F. 19850. Röntgenröhre für hochgespannten 
Wechselstrom. Fabrik elektrischer Ma- 
schinen und Apparate Dr. Max Levy, Berlin. 
20. 2 05. 

-g. F. 21428. Elektromagnetische Vorrichtung 
zum Bewegen von Schaltern, Ventilen oder der- 
gleichen. Felten & Guilleaume-Lahmeyer- 
werke A.-G., Frankfurt a. M. 3. 3. 06. 


Kl. We. P, 17851. Verfahren zur elektrolytischen 


Gewinnung von Metallen, besonders von Kupfer, 
aus ihren Erzen, unter Anwendung von Eisen- 
salzen bei der Auslaugung und Leitung der Lauge 
von der Kathode durch ein Diaphragma zur 
Anode, Marcel Perreur-Lloyd, Le Treport, 
Fraokr.; Vertr.: Dr. L. Wenghöffer, Pat.-Anw., 
Berlin SW, 11. 15. 11. 08. 


(Reichsanzeiger vom 11. Februar 1907.) 


Kl. 2k. F. %59. Wechselstromteilleitersystem 
zur Stromzuführung für elektrische Bahnen. Al- 
fred Felchlin, Zürich; Vertr.: C. Fehlert, G. 
Loubier, Fr. Harmsen u. A. Büttner, Pat- 
Anwälte, Berlin SW. 61. 23. 6. 05. 

KI. 21a. A. 12991. Tragbarer Telephon - Tele- 
graphen - Apparat mit Signalinduktor. Aktie- 
velspet Nautiska Instrument, Stockholm; 
ertr.: A. du Bois - Reymond, M. Wagner 
und G. Lemke, Pat. - Anwälte, Berlin SW. 13. 
22. 3. 06. 

T8. A. 12994. Kohlenhalter für Kohlenkörner- 
mikrophone. Aktiebolaget Nautiska Instru- 
ment, Stockholm; Vertr.: A. du Bois- Rey- 
mond, M. Wagner u. G. Lemke, Pat.-Anwiilte, 
Berlin SW, 13. 23. 3. 06. 

—-@&. T. 10328. Schaltung für Fernsprechimter 
a dem Zentralbatteriesystem, bei welcher das 
a und die Anruf batterie bei Herstellung 
1 erbindung durch ein Trennrelais von der 
$ nehmerleitung abgeschaltet werdea. Tele- 
pion Apparat Fabrik E. Zwietusch & Co., 
Charlottenburg. 7. 4. 05. 

Din 11406. Vorrichtung zum Einstellen und 
ka o des Magnetsystems in der Fernhörer- 
Fans Telephon Apparat Fabrik E. Zwie- 

2 = & Co., Charlottenburg. 8. 8. 06. 
fh; f 42859. Verfahren zur Regelung der Leit- 
B a von Wasserwiderständen. Dr. Adolf 
; n ‚ Mannheim, Stephanienpromenade 5. 21. 4. 


Drahtlose Telegraphie mit 
leicher senkrechter Ebene ange- 
ftleitern auf der Sende- und Empfangs- 


.  Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 8. 


Fr C. G. 22 734. 
elektrostatischen Influenz 


SW. 61. 10. 3. 06. 
—d. M. 27719. 


en Berlin W.8. 21. 6. 05. 
—d. St. 
wender-Maschinen mit 
schlossenen Ankerwicklungen. 


mann, Rüsselsheim a. M. 2. 3. 06. 


mehreren 


— f. G. 20882. Ein an der Einführungsstelle bei 
elektrischen Glühlampen schleifenförmiger Ein- 
führungsdraht aus beliebigem Metall außer Platin. 
John Henry Guest, Brooklyn, u. Charles Isaak 
Hills, Elizabeth, V. St. A.; Vertr.: H Neubart, 


Pat.-Anw., Berlin SW. 61. 30. 1. 05. 


Kl. 63c. S. 22 829. 


Ausschalter für 
wagen. 


Berlin SW. 68. 22. 5. 06. 


Zurücknahme von Anmeldungen. 
(Reichsanzeiger vom 7. Februar 1907.) 
Kl. 21a. K. 31386. 


zur Verwendung kommt. 5. 11. 06. 


Versagungen. 
(Reichsanzeiger vom 7. Februar 1907.) 


Kl. 21a. G. 21185. Mikrotelephon, bei welchem 
Mikrophon und Fernhörer in demselben Gehäuse 
eingeschlossen sind. 19. 2. 06. 


Änderungen in der Person des 
Inhabers. 
(Reichsanzeiger vom 7. Februar 1907.): 


Kl. 21. 106446. Kl. 39b. 118952. Allgemeine 
Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 


Erteilungen. 
(Reichsanzeiger vom 11. Februar 1907.) 


Kl. 12h. 182940. Verfahren zur Elektrolyse von 
Salzlösungen in Apparaten mit durchlässiger Dia- 
phragmen -Kathode. Clinton Paul Townsend, 


Washington; Vertr.: F. Haßlacher, Pat.-Anw,, 
Frankfurt a. M. 1. 30. 8. 04. | 
Kl. Wi. 182872. Elektrisch betriebenes Weichen- 


und Signalstellwerk. Allgemeine Elektrici- 
täts- Gesellschaft, Berlin. 7. 4. 06. 

—]. 182779. Stromzuführungseinrichtung für ab- 

wechselnd mit Wechselstrom und mit Gleich- 
strom betriebene elektrische Apparate, insbeson- 
dere Fahrzeuge. Allmänna Svenska Elek- 
triska Aktiebolaget, Westeräss, Schweden; 
Vertr.: F. Schwenterley, Pat.-Anw., Berlin 
SW. 68. 23. 1. 06. 

— l. 182851. Oberirdische Stromabnehmereiurich- 

tung mit mehreren Schleifbügeln; Zus. z. Pat. 
159 427. Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H., 

' Berlin. 18. 2. 06. 

Kl. 21a. 182651. Selbsttätiger telegraphischer 
Sender mit gelochtem Streifen. The Gell Tele- 
graphic Appliances Syndicate Limited, 
London; Vertr.: E. W. Hopkins und K. Osius, 
Pat.-Anwälte, Berlin SW. 11. 8. 11. 05. 


—a. 182652. Linienwähleranlage mit Zentral- 
batteriebetrieb. Wenzel Knobloch, Pankow, 
Mühlenstr. 85. 2s. 12. OB. 

— a. 182656. Verfahren zur Erzeugung elektri- 


scher Schwingungen für die Zwecke der draht- 
losen Telegraphie und Telephonie. Simon Eisen- 
stein, Berlin, Steglitzerstr. 22. 6. 12. 05. 

—a. 182657. Einrichtung zur Erzeugung elek- 

trischer Schwingungen für die Zwecke der draht- 
losen Telegraphie und Telephonie; Zus. z. Pat. 
182656. Simon Eisenstein, Berlin, Steglitzer- 
straße 2 4. 2. 06. 

— a. 182658. Elektromagnetisches Drehsignal mit 

von dem Anker gesondertem Signalkörper. Tele- 
phon Apparat Fabrik E. Zwietusch & Co, 
Charlottenburg. 2. 5. 06. 

— a. 182780. Morseapparat zur Abgabe einfacher 
oder mehrfacher Zeichen. Giovanni Bogni, 
Sesto - Calende, Ital.; .Vertr.: C. Fehlert, G. 
Loubier, Fr. Harmsen u. A. Büttner, Pat.- 
Anwälte, Berlin SW. 6i. 29. 8 05. 

—a. 1852781. Schaltung für Fernsprechneben- 
stellen in Verbindung mit Hauptstellen, bei der 
sich die Nebenstellen unmittelbar mit dem Amte 
verbinden, aber nur durch Vermittlung der Haupt- 
stelle angerufen werden können. Siemens & 
Halske A.-G., Berlin. 2. 11. 05. 


Verfahren zur Aufhebung der 
von Hochspannungs- 
drähten auf Schwuchstromleitungen. Hugo Grob, 
Zürich; Vertr.: C. G. Gsell, Pat.-Anw., Berlin 


Verfahren zur Herstellung ge- 
schichteter Blocks hoher Leitfähigkeit und großer 
Dauerhaftigkeit aus Graphit und Metallpulver. 
The Morgan Crucible Company Limited, 
Battersea, Engl.; Vertr.: A. Loll und A. Vogt, 


10 108. Bürstenanordnung für Strom- 
in sich ge- 
Alexander Stutt- 


Sperrvorrichtung fiir den beim 
Bremsen in die Ausschaltstellung zu bewegenden 
elektrisch betriebene Motor- 
Société Anonyme Electromotion, 
Neuilly, Seine, Frankr.; Vertr.: F. C. Glaser, 
L. Glaser, O. Hering u. E. Peitz, Pat.-Anwälte, 


Schaltung für Fernsprech- . 
umschalter mit Verkehrsbeschränkung, bei welcher 
ein Umschalterelais zum Umschalten der Post- 
leitung vom Anrufzeichen auf die Klinkenleitung 


—b. 1826569. Verfahren zur Herstellung von 
Sammlerplatten aus abwechselnd glatten und ge- 
wellten Bleistreiffen. Chaimsonovitz Prosper 
Elieson, Paris; Vertr.: M. Kuhlemann, Pat.- 
Anw, Bochum. 23. 1. 04. 

—cC 182660. Signuleinrichtung zum Anzeigen des 
Durchschmelzens elektrischer Sicherungen. Alex- 
ander Hepke, Berlin, Warschauerstr. 21, u. Kurt 
Diener, Fürstenberg i. Meckl. 2 12. 05. 

— d. 182653. Einrichtung zum Anlassen von In- 
duktionsmotoren unter Verwendung eines Dreh- 
strominduktionsmotors als Periodenumformer., 
Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 
2. 2 06. 

182 654. Keihenparallelschaltung für ab- 
wechselnd mit Wechsel- und Gleichstrom zu be- 
treibende Kollektormotoren. Allgemeine Elek- 
tricitäts-Gesellschaft, Berlin. 8. 11. 04. 

— d. 182655. Repulsionsmotor; Zus. z. Pat. 181 015. 
A.-G. Brown, Boveri & Cie., Baden, Schweiz, 
u. Mannheim, Baden; Vertr.: R. Deißler, Dr. G. 
Döllneru.M. Seiler, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 61. 
8. 4. 05. 

182 661. Kompensierte Synchronmaschine mit 
Gleichstromerregung. Felten & Guilleaume- 
Lahmeyerwerke A.-G., Frankfurt a. M. 9.5. 05. 

— d. 182729. Verfahren zur Befestigung von Me- 
tallkappen auf Graphit- oder Graphit- Metall- 
Bürsten. The Morgan Crucible Company 
Limited, Battersea, London; Vertr.: A. Loll u. 
A. Vogt, Pat.-Anwälte, Berlin W. 8. 1. 5. 06. 

—f. 182683. Verfahren zur Herstellung von 
Leuchtkörpern für elektrische Glühlampen. Deut- 
sche Gasglühlicht A.-G. (Auergesellschaft), 
Berlin. 18. 1. 08. 

— f. 182766. Verfahren zur Herstellung von Glülh- 
körpern aus Wolfram oder Molybdän; Zus. z. Pat. 
154262. Wolframlampen A.-G., Augsburg. 
1. 11. 04. 


— f. 182782. Metallelektrode für Bogenlampen. 
Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft, 
Berlin. 17. 7. 06. 


Kl. 35a. 182705. Schaltvorrichtung für elektrisch 
betriebene Aufzüge mit Druckknopfsteuerung. C. 
Herrm. Findeisen u. A. Jahrisch, Chemnitz- 
Gablenz. 30. 11. 06. 

—a. 182786. Druckknopfsteuerung für elektrisch 
betriebene Aufzüge. A. Elberts Doyer, Hil- 
versum, Holl; Vertr.: A. du Bois-Reymond, 
M. Wagner u. G. Lemke, Pat.-Anwälte, Berlin 
SW. 13. 27. 5. 06. 

Kl. 40c. 182736. Verfahren zur Elektrolyse von 
Zinklaugen mit unlöslichen, durch eine poröse 
Scheidewand von der Kathode getrennten Kohlen- 
anoden und unter Sättigung der Anodenflüssigkeit 
mit schwefliger Säure. Constantin Jean Tossizza, 
Paris; Vertr.: F.C. Glaser, L. Glaser, Ö.Hering 
u. E. Peitz, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 68. 28. 12. 05. 

Kl. 46c. 182768. Vorrichtung zur Entlastung der 
Ankerwelle bei magnetelcktrischen Zündapparaten 
für Explosionskraftmaschinen. Christian Aberle, 
St. Georgen, Schwarzw. 23. 2. 04. 


Löschungen. 
(Reichsanzeiger vom 7. Februar 1907.) 
Kl. 21. 81021. 110280. — a. 165438. — b. 150 620. 


— c. 163 140. -d. 159241. —e. 152817. 154 177. 
154 178. 164749. — f. 151652. 155903. — h. 
114 027. 

Gebrauchsmuster. 


Eintragungen. 
(Reichsanzeiger vom 11. Februar 1907.) 


Kl. 20 k. 297811. Mit einem Arm versehene lso- 
latorkappe für elektrische Bahnen. Siemens- 
Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 28. 12. 06. 
S. 14767. S 

— k. 297 812. Isolatorkappe für elektrische Bahnen 
mit einem Arm und einer in letzteren einge- 
schraubten Stütze. Siemens-Schuckertwerke 
G. m. b. H, Berlin. 28. 12. 06. S. 14768. 

— l. 298068. Mit zwei Rollenpaaren versehener 
Stromabnehmer zur oberirdischen Stromzuführung 
bei elektrischen Fahrzeugen. Gruhlsches Braun- 
kohlen- u. Briketwerk m. b. H., Brühl b. Köln. 
3. 1. 07. G. 16678. 

Kl. 21 a. 297 891. Ersatzschaltungskontakt bei einer 
Fernsprechstation mit ausziehbarem Apparatsystem. 
Deutsche Telephonwerke G. m. b. H., Berlin. 
8. 1. 07. D. 12239. 

—a. 297892. Fernsprechstation mit ausziehbarem 
Apparatsystem. Deutsche Telephonwerke G. 
m. b. H., Berlin. 8. 1. 07. D. 12240. 

— a. 297938. Apparat zur Messung der Wellen- 
länge und anderer Größen in elektrischen Schwin- 
gungssysteinen, sowie zum Aussenden von unge- 
dämpften oder beliebig gedämpften Schwingungen 
bestimmter Periodenzahl. C. Lorenz A.- G 
Berlin. 2%. 12. 06. L 17042. i 

— a. 297 981. Relais mit Schleifkontakten für Tele- 
graphen- und Fernsprechzwecke. Rud olph Krüger 
Berlin, Michaelkirchstr. 41. 5. 1. 07. K. 29850. 


182 


m 2 


en 
mm m 


s dienende Metallplatte eine Öffnung, sowie 
On Ende einen kleinen Einschnitt für den Schiebe- 
kontakt hat. Bernhard Ro ee Berlin, Oranien 
. 27. 10. 06. R. 18169. l 

T ETA Halter fiir Glühlampen mit Metall- 
fäden, gekennzeichnet durch mit der Öse en 
dene Spiralen aus Draht. Glühlampen-Fabri 
Gebrüder Pintsch, Berlin. 7. 1. 07. G. 16 687. 

— f. 2398 035. Metallgehäuse für elektrische Taschen- 
lampen, dadurch gekennzeichnet, daß die die Glüh 
lampe aufnehmende Kappe an den Seitenwänden 
offen ist, zum Zweck, das Licht auch nach den 
Breitseiten hin durchzulassen. Beınhard Rogge; 
Berlin, Oranienstr. 6. 19 12. 06. R. 18 445. , 

Kı. 54g. 298 162. Elektrische Beleuchtungseinrich- 
tung auf Kleidungsstücken für Reklamezwecke. 
Richard Wriedt, Altona, Präsident Krahnstr. 14. 
21. 12. 06. W. 21 585. , 

Kl. 63k. 297738. Motorrad, dessen Antriebskraft 
von einem Elektromotor in Verbindung mit einer 
Dynamomaschine erzeugt wird, wobei beim An- 
treten mittels herunterzuklappenden Bügels das 
Hinterrad hochgehoben wird und die Dynamo- 
maschine leer läuft. Wilh. Höpfner, Ratingen. 
31. 12. 06. H. 32005. ; 

Kl. 74a. 298126. Elektrischer Wecker auf einer 
Rückwand aus Papiermaché montiert, auf welcher 
die zur Befestigung sämtlicher Montagsteile er- 
forderlichen Löcher ausgestanzt sind. Paul Beh- 


a 1 -o —— 


— ce. 297777. Hänge- oder Tisch-Kontakt, bei wel- 
chem infolge eines am Drücker angebrachten 
Zapfens und der Zapfenführung Moment- oder 
Dauer-Kontakt bewirkt werden kann, ohne daß 
äußerlich eine Vorrichtung zu sehen ist. Fa. Curt 
Stehfest, Leipzig - Gohlis. 3. 12. 06. St. 9009. 

—c. 297793. Momentdrehschalter, bei welchem 
die Wirkungen einer Spiralfeder und zweier Blatt- 
federn zum sprungweisen Schalten vereinigt sind. 
Bender & Wirth, Kierspe-Bahnhof i. W. 17. 12. 
1906. B. 32956. 

— ¢. 297871. Stecker für gesicherte Anschluß- 
dosen, bei welchem der Griff aus einem einzigen 
Stück Isolationsmaterial besteht. Fa. Fr. Busse- 
nius, Charlottenburg. 17. 12. 06. B. 32 992. 

— c. 297888. Schaltpaparat mit metallischen Haupt- 
und flüssigen Hilfswiderständen. Felten & Guil- 
leaume-Lahmeyerwerke A.-G., Frankfurt a. M. 
7. 1.07. F. 15015. 

—c. 297890. Widerstandsapparat mit in ein aus 
einem Stück gefertigtes Gehäuse eingebauter Kon- 
taktplatte und Widerständen. Albert Kreuzer, 
Leipzig, Koblgartenstr. 24. 8. 1. 07. K. 29869. 

— ¢. 97913. Ölschalter mit Stangenantrieb und 
mit am Boden des Öltopfes angebrachten Kon- 
takten. Voigt & Haeffner A.-G., Frankfurt 
a. M.-Bockenheim. 8. 12. 06. V. 5497. 

— ec. 297951. Schutzring aus Metall gegen Ab- 
faulen von in der Erde steckenden Holzpfählen. 


Georg Maier, Pürkwang, Post Wildenberg, Nieder- rens, Berlin, Großgörschenstr. 38. 14. 12. 06. 
bayern. 7. 1. 07. M. 23 368. B. 32 962. 

—c. 297959. Druckknopf - Ausschalter, bei wel- | Kl. 81c. 298176. Kartonpackung mit Schwamm- 
chem der Rückweg des Druckknopfes durch einen einlage für elektrische Lichtbirnen. Vollrath 
Stift begrenzt wird. Luigi Colombo, Mailand; Wasmuth, Hamburg, Körnerstr. 4 4. 1. 07. 


Vertr.: F. C. Glaser, L. Glaser, O. Hering u. 
E. Peitz, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 68. 23. 11. 06. 
C. 5565. l 

— €. 297 964. Geschlossener Isolator mit doppelter 
Isolation. Maximilian Bohlau, Rombach i. Lothr. 
19. 12. 06. B. 32 182. 

— c. 297969. Dreipoliger Dreh-, Aus- und Um- 
schalter mit übereinander liegenden Kontaktfedern, 
welcher 90 Grad Ein- und Ausschalterstellung zu- 
läßt. Elektrotechnische Fabrik Offenbach 
vorm. Schroeder & Co., Offenbach a. M. 27. 12. 
1906. E. 9667. 

— ¢. 297 976. Abdeckung der stromführenden Teile 
an Hochspannungssicherungen. Elektr. Appa- 
ratebauanstalt J. Leidel, Duisburg. 3. 1. 07. 
E. 9688. 

— c. 297980. Elektrischer Schalter mit leuchten- 
den Flächen. Lucy Auerbach, Ealing; Vertr.: 
Goldberg, Pat.-Anw., Berlin SW. 13. 4. 1. 07. 
A. 9796. 

— ¢. 297986. Kabelschuh mit konischer Bohrung 
und eingesetztem Hohlkonus. Fa. Gottf. Hagen, 
Kalk. 7. 1. 07. H. 32056. 

— ¢. 298070. Schalttafelklemme für rückseitigen 
Kabelschuhanschluß mittels Schraube mit Isolier- 
kappe. Victor Stecher, Köln a. Rh., Moltke- 
straße 77. 4. 1. 07. St 9088. 

— c. 298128. Sicherung für elektrische Strom- 
kreise, mit Amalgamfaden und mechanischer Druck- 
vorrichtung zum Zusammentreiben der auseinander 
gerissenen Teile des Fadens. Dr. Carl Veltman, 
Zürich; Vertr.: Hugo Licht u. Ernst Liebing, 
Pat.-Anwälte, Berlin SW. 61. 14. 12. 06. V. 5508. 

—c. 298185. Selbsttätiger elektrischer Umschalter 
mit Quecksilberkontakten bei durch Wechsel- und 
Drehstrom - Motoren getriebenen Musikwerken. 


W. 21 666. 

— ¢. 298 177. Kartonpackung für elektrische Glüh- 
lichtbirnen, mit elastischer Aufhängung der Birne. 
Vollrath Wasmuth, Hamburg, Körnersir. 4. 
4. 1. 07. W. 21 657. 


Verlängerung der Schutzfrist. 


(Reichsanzeiger vom 11. Februar 1907.) 

Kl. 21c. 219627. Metallschlauchanordnung usw. 
Metallschlauchfabrik Pforzheim vorm. 
Hch. Witzenmann G. m. b. H., Pforzheim. 
17. 2. 04. M. 16749. 23. 1. 07. 

— ¢. 219736. Schutzvorrichtung zum Verkleiden 
von elektrischen Leitungen usw. Johann Buntz, 
München, Volkartstr. 70. 20. 1. 04. B. 23974. 
18. 1. 07. 

— ¢. 287621. Elektrische Isolation usw. M. Mei- 
rowsky, Köln - Ehrenfeld. 6. 2. 04. M. 16666. 
21. 1. 07. 


Auszüge aus Patentschriften. 


Nr. 164 482 vom 11. Dezember 1904. 


Friedrich Kloppmann in Wilhelmshaven. — Vor- 
richtung zur Verhütung falscher Ausführung 
der durch Zeigertelegraphen übermittelten 
Befehle, bei der die Umsteuerangsvorrichtung 
mit dem Zeigertelegraph in leitender Verbin- 
dung steht und bei falscher Ausführung eines 
Befehls eine Alarmglocke ertönt. 


Ludwig Hupfeld A.-G., Leipzig. 8. 1. U7. ij! 
— ¢. 298191. Als Sammelschienenträger ausgebil- i X 


deter, verstellbarer Isolator, welcher zum Fest- 
klemmen von Sammelschienen beliebiger Stärke 
um seine Achse drehbar ist. Allgemeine Elek- 
trieitäts-Gesellschaft, Berlin. 12. 1. 07. A 9814. 

— e. 97814. Aus einer Hülse elastischen Mate- 
rials bestehende Abdichtung für Einstellvorrich- 
tungen an elektrischen Meßgeräten. Dr. Paul 
Meyer A.-G., Berlin. 81. 12. 06. M. 23 337. 

— e. 29809. Schalter für. Spannungsmesser mit 
federnd ausgebildetem, mit mehreren mit Vor- 
schaltwiderständen verbundenen Stromschluß- 
stücken zusammenwirkendem Schalthebel. Rei- 
niger, Gebbert & Schall, Erlangen. 12. 11. 06. 
R. 18245. 

— e. 298 096. Schalter für elektrische Strommesser, 
mit federnd ausgebildetem, mit mehreren, mit 
nebeneinander geschalteten Widerständen verbun- 
denen Stromschlußstücken zusammenwirkendem 
Schalthebel. Reiniger, Gebbert & Schall, 
Erlangen. 12. 11. 06. R. 18534. 

— e. 298114. Magnet für Resonanzkörper mit 
Polstücken, welche gegen die Stellung der Reso- 
nanzkörper versetzt sind. Hartmann & Braun 


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A.-G., Frankfurt a. M. - Bockenheim. 5. 12. 06. 
H. 31 836. l : 
— e. 298171. Magnetische Abreißvorrichtung zum 


Anzupfen von elastischen Körpern für Frequenz- 
geber. Hartmann & Braun A.-G. Frankfurt 
a. M.-Bockenheim. 27. 12. 06. H. 31 970. 

— e. 298173. Von außen zugängliche, mittels Nase 
und Schlitzes auf den Federträger einwirkende 
Einstellvorrichtung für elektrische Meßgeräte. Dr. 
Paul Meyer A.-G., Berlin. 31. 12. 06. M. 23 336. 

— f. 297897. Metallhülse für elektrische Taschen- 
lampen, an welcher die zur Aufnahme des Re- 


Abb. 26. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 190%. Heft 
ee 


Vorrichtung zur Verhütung falscher Ausführung 
der durch Zeigertelegraphen übermittelten Befehle, 
bei der die Umsteuerungsvorrichtung mit dem Zeiger- 


8. 21. Februar 1907. 


De SE 


en in leitender Verbindung steht und bei 
learo A rikran eines Befehles eine Alarmglocke 
ertönt, dadurch gekennzeichnet, daß in der Glocken- 
leitung und den zwischen drei an dem Umsteuerungs- 
bügel angebrachten Kontakt- | 
stücken cl, c?, cë (Abb. % u. 27) > 
und drei an dem Maschinen- 
telegraphen befestigten Kontakt- 
stücken f!, f?, f? hergestellten 
leitenden Verbindungen nur dann 
ein Stromschluß zustande kommt, 
wenn bei Festlegung des Steuer- 
hebels b in einer Stellung, die 
derjenigen des Zeigers q des 
Maschinentelegraphen in dessen 
Hauptstellungen („Voraus“, „Zu- 
rück“ und „Stopp“) nicht entspricht, die strom- 
führende Klinke d des Steuerhebels durch eine 
Feder auf die in oder an den Rasten des Steue- 
rungsbügels angebrachten Kontakte c!, c? und 
gedrückt wird. 


Nr. 164594 vom 28. Juni 1904. 


Hamburg - Amerikanische Uhrenfabrik in 

Schramberg, Württ. — Elektrische Anzeigeuhr 
für einstellbare Gangzeit. 

Elektrische Anzeigeuhr für einstellbare Gang- 

zeit Jsdursb sekennzeichnet. daß auf derselben 

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21. Februar 1907. 


der Strom in dem Glühkörper unterbrochen 
m sodaß nun eine Feder oder eine zweite Reihe 
von Luftzellen zur Wirkung kommt und den strom- 
führenden Deckel zurückdrückt. 


Nr. 164090 vom 17. Juni 1904. 


Gustav Schönberg in Frankfurt a M. — Elek- 


trische Aufzugsvorrichtung für Uhren ‚mit 

Hebung eines Treibgewichtes durch einen 
Elektromagneten. | 

Elektrische Aufzugsvorrichtung für Uhren mit 

Hebung eines Treibgewichtes durch einen Elektro- 

magneten, dadurch gekennzeichnet, daß der Treib- 


gewichtshebel als Schwungrad I (Abb. 31) mit einem 
gleichzeitig als Kontaktarm dienenden Anstoßarme 17 
ausgebildet ist, welcher in der Tieflage des Treib- 
gewichtes 2 mit einem Arm 15 des Elektromagnet- 
ankers 13 in Berührung tritt und Stromschluß her- 
stellt, zum Zwecke guter Ausnutzung des Anker- 
anzuges unter Aufrechterhaltung eines gleitenden 
Kontaktschlusses. 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 


(Eingetragener Verein.) 


Einladung 
zur Einsendung von Vorträgen 
für die 
XV. Jahresversammlung. 


Die XV. Jahresversammlung findet in der 
Zeit vom 16. bis 19. Juni in Hamburg statt. Ein 
eingehendes Programm wird später bekannt 
gegeben werden. Wir bitten diejenigen Herren, 
welche einen Vortrag zu halten beabsichtigen, 
diesen baldmöglichst anzumelden. 

Wie wir „ETZ“ 1906, S. 1031, bereits mit- 
geteilt haben, soll ein Thema, und zwar diesmal 
der Wechselstrom -Motor, besonders gepflegt 
werden. Dies schließt aber nicht aus, daß auch 
über andere Gebiete Vorträge angenommen 
werden. 

Nach Beschluß der X. Jahresversammlung 
sollen, zwecks Zeitersparnis und Ermöglichung 
einer gründlichen Diskussion mündlich nicht 
die ganzen Vorträge, sondern nur Auszüge ge- 
geben werden, während die gedrackten Vor- 
träge vorher an diejenigen Mitglieder gesandt 
werden sollen, die bei der Geschäftsstelle darum 
nachsuchen. Um dies zu ermöglichen, müssen 
die Manuskripte der Vorträge bis zum 15. April 
dieses Jahres der Geschäftsstelle drucktertig 
eingeliefert werden. Für schnelle Drucklegung 
und Veröffentlichung sobald als möglich nach 
er Jahresversammlung wird die Schriftleitung 
der „ETZ“ sorgen. Wir bringen den oben er- 
wähnten Beschluß des Verbandes in Erinnerung 
und richten an diejenigen Herren, die Vorträge 
zu halten beabsichtigen, die Bitte, den ange- 
gebenen Termin pünktlich einhalten zu wollen. 
Über die Annahme und Reihenfolge der Vor- 
träge entscheidet der Vorstand. An die An- 
nahme ist lant Vorstandsbeschluß vom 11. X. 
1899 die Bedingung geknüpft, daß die Vorträge 


Ele 


ktrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 8. 


erst nach Veröffentlichung im Verbandsorgan 
anderweitig im Druck erscheinen dürfen. 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 
(Eingetragener Verein.) 


Kohlrausch, G. Dettmar, 
Vorsitzender. Generalsekretär. 


Elektrotechnische Gesellschaft zu Köln. 
Berichtüber die Versammlung am 17.1.1906. 


Der Vorsitzende erteilte zunächst Herrn 
Betriebsinspektor Overmann das Wort zum 
Bericht über die im Verbande Deutscher Elektro- 
techniker gepflogenen Verhandlungen betreffend 
Lichtmessung an Bogenlampen. 

Hierauf hält Herr Weiß den angekündigten 
Vortrag über „Wechselstrom-Gleichstrom-Um- 
formung“. 

M. H.! Ich übergehe die elektrolvtischen 
und mechanischen Gleichrichter, die zum Teil 
für große Leistungen überhaupt nicht in Frage 
kommen können, zum Teil auch für kleine 
Leistungen noch nicht befriedigend arbeiten, 
und wende mich der Stromumformung mittels 
Maschinen zu; und auch von diesen möchte ich 
heute zwei Arten herausgreifen, die bisher die 
weiteste Verbreitung gefunden und die sich 
ihr Bürgerrecht erworben haben; das sind die 
Motordynamos und die Einankerumformer. 

In den Motordynamos wird die umzufor- 
mende elektrische Energie in einem Motor in 
mechanische Energie umgesetzt, die ihrerseits 
in der durch den Motor angetriebenen Dynamo 
wicder in elektrische Energie umgewandelt 
wird. Die Ausführung dieser Maschinengattung 
geschieht durchweg in der Weise, daß Motor 
und Dynamo auf gemeinsamer Grundplatte 
montiert und direkt gekuppelt werden. Da jede 
der beiden Maschinen für sich selbständig und 
elektrisch unabhängig von der anderen ist, so 
hat der Konstrukteur meist sehr leichte Arbeit, 
da er den Umformer aus normalen Typen zu- 
sammensetzen kann. Die Abmessung der 
Gleichstrom-Maschine ist ohne weiteres durch 
die Verbrauchsspannung gegeben. 

Da als Motoren synchrone, asynchrone, 
Hochspaunungs- und Niederspannungs-Maschi- 
nen zur Verfügung stehen, so ist bei der Wahl 
des Motors von Fall zu Fall entsprechend seiner 
Eigenart auf die besonderen Betriebsverhält- 
nisse Rücksicht zu nehınen. 

Den Synchronmotoren ist ein mit Gleich- 
strom erregtes Feld eigen, das syncbron mit 
dem durch den Wechselstrom erzeugten Felde 
umläuft; zur Erregung ist somit immer eine 
Gleichstromquelle notwendig,seies eine Sammler- 
batterie, sei es ein kleiner Umformersatz. Was 
die Vorzüge dieses Motors betrifłt, so kann ich 
nur einen einzigen gelten lassen: er kann mit 
Phasengleichheit arbeiten, ja es ist sogar mög- 
lich, durch Übererregung den Strom voreilen zu 
lassen und somit einen Teil der Phasenverschie- 
bung im Netz auszugleichen. 

Diesem einen Vorteil stehen eine Reihe 
Nachteile gegenüber, von denen als der unan- 
genehmste das Pendeln zu nennen wäre. Da 
der Motor synchron läuft, so muß er allen 
Uıindrehungszahlen-Schwankungen der Wechsel- 
strom-Erzeuger augenblicklich folgen. Den 
umlaufenden Massen des Motors ist dies natür- 
lich ohne weiteres nicht möglich, sodaß dieser 
entweder etwas zurückbleibt oder voreilen muß, 
jedoch so, daß die mittlere Geschwindigkeit 
von Motor und Dynamo dieselbe ist; es wird 
also der Motor abwechselnd in periodischen 
Schwankungen Energie aufnehmen und Energie 
abgeben, er gerät in Pendelbewegungen, die 
um so stärker werden und einen um so größeren 
Winkel beschreiben, je ungleichmäßiger die 
primäre Stromquelle arbeitet und je geringer 
die Kräfte sind, die dem Pendeln entgegen- 
wirken. Kann der Anker den Schwankungen 
nicht mehr folgen, so fällt er außer Tritt, er 
bleibt stehen und es tritt Kurzschluß ein. 

Da nicht nur die Dynamos auf die Motoren, 
sondern auch umgekehrt die Motoren auf die 
Dynaınos zurückwirken, so werden die letzteren 
durch das Pendeln in Mitleidenschaft gezogen, 
ebenso wie alle an das Netz angeschlossenen 
Synchronmaschinen hierdurch beeinflußt werden. 

Das Anlassen der Synchronmotoren ist 
nicht sehr einfach und erfordert seitens des 
Maschinisten einiges Geschick; es geschieht 
zumeist, wenn eine Akkumulatorenbatterie zur 


183 


—— a a aa i UMM MaI 


Verfügung steht, in der Weise, daß die Gleich- 
strom-Dynamo als Motor laufend den Wechsel- 
strom-Motor auf Synchronismus bringt, worauf 
dieser eingeschaltet wird. Ist keine Gleich- 
stromquelle vorhanden, so ist bei Einphasen- 
motoren immer ein Anwurfmotor erforderlich, 
während der Mehrphasen-Motor auch unmittel- 
bar mit Hilfe der in den Polen durch das um- 
laufende Ankerdrehfeld entstehenden Wirbel- 
ströme auf die richtige Umdrehungszahl ge- 
bracht werden kann. Doch sind hierzu erheb- 
liche Ströme und sehr große Anlasser notwendig. 

Der Asynchronmotor ist dadurch ausge- 
zeichnet, daß er kein von außen erregbares 
Feld hat, sondern sich genau wie ein Trans- 
formator das zur Erzeugung der elektromoto- 
rischen Gegenkraft nötige Feld selbst schafltt. 
Der umlaufende induzierende Teil des Motors 
ist entweder mit einer Mehrphasen-Wicklung 
oder mit einer in sich kurz geschlossenen Wick- 
lung ausgerüstet. 

Der zur Erzeugung des Motorfeldes nötige 
wattlose Erregerstrom bringt es mit sich, daß 
die Asynchronmotoren mit nacheilendem Strome 
arbeiten, wobei die Phasenverschiebung um so 
größer ist, je kleiner die Belastung des Motors 
ist (Abb. 32). 


Abb. 82. 


Wenn auch diese Eigenschaft des Asynchron- 
motors in einzelnen Fällen nachteilig wirken 
kann, so hat dieser doch anderseits durchaus 
keine Neigung zum Pendeln, er folgt im Gegen- 
teil mit großer Elastizität allen primären Schwan- 
kungen und hat somit in dieser Beziehung 
keinerlei störenden Einfluß auf das Netz. 

Wird der Umformer von der Gleichstrom- 
seite aus angelassen, so ist es nicht nötig, ihn 
auf genauen synchronen Gang zu bringen, es 
genügt, wenn man ihn bei ungefähr synchroner, 
mit dem Umdrehungszähler zu vergleichenden 
Umdrehungszahl einschaltet. Übrigens bietet 
aueh das Anlassen des Umformers von der 
Wechselstromseite aus mit Ausnahme der Ein- 
phasen-Kurzschlußmotor-Dynamo durchauskeine 
Schwierigkeit. 

Da eigentlich alles, wie wir sehen, zugunsten 
des Asynchronumformers spricht, so muß es 
auffallen, daß man ihm in Deutschland so selten 
begegnet, es sei denn bei kleineren Leistungen; 
stehen sich doch beide Motorgattungen hin- 
sichtlich Kostenpunkt und Wirkungsgrad, der 
ja bei allen Umformeranlagen schließlich die ent- 
scheidende Stimme hat, vollkommen gleich, 
selbst bei Einphasenstrom; und was die Betriebs- 
sicherheit betrifft, so werden Sie mir beipflichten, 
daß es nichts Zuverlässigeres gibt, als einen 
umlaufenden Kurzschluß- Anker, der weder 
Schleifringe noch Bürsten bedarf. 

Es bliebe also nur die Furcht vor den watt- 
losen Strömen als Erklärung für die fast aus- 
schließliche Verwendung der Synchronmotoren 
übrig, und, wie leider zugegeben werden muß, 
zuweilen mit nur allzuviel Berechtigung, beson- 
ders im Anschluß an ältere Wechselstrom- 
Anlagen. So habe ich z. B. in einem Elektrizi- 
tätswerk an einer 300 KW-Einphasen-Dynamo 
einen Spannungsabfall von 800/ bei wattloser 
Belastung mit normalem Strom gemessen, bei 
etwa 250/, Überlastung war die Klemmenspan- 
nung null. Hier genügte das Einschalten eines 
2 PS-Asynchronmotors, um einen merkbaren 
Spannungsabfall hervorzurufen; wurde ein 
30 PS-Motor eingeschaltet, so sank die Span- 
nung um 20%. Solche Zentralen können eben 
nur Synchronumformer zulassen. 

Nicht unerwähnt will ich hierbei noch einen 
Vorzug der wattlosen Ströme lassen. Diese 
Ströme nämlich, die bei kleinen Motoren unge- 
fähr die Hälfte, bei größeren !/, bis !/, des nor- 
malen Stromes ausmachen, bilden für das 
Leitungsnetz eine gleichmäßige Belastung, so- 
daß die durch Ohmsche Verluste bedingten 
Spannungsschwankungen bei Belastungsände- 
rungen des Umformersatzes hierdurch wesent- 
lich verringert werden. 


184 
Die eben beschriebenen Umformerarten 
haben den Übelstand, daß die elektrische 


Energie auf dem Umwege über mechanische 
Energie in Gleichstrom umgewandelt wird. Die 
Bemühungen, eine Maschine zu ersparen, führten 
dazu, Motor und Dynamo in einer Maschine zu 
vereinigen. Hierbei liegt es nahe, dem Anker 
eines gewöhnlichen Synchronmotors eine Gleich- 
stromwicklung zuzufügen, sodaß also heide 
Wicklungen in demselben Felde umlaufen. Es 
ist klar, daß bei dieser Anordnung zwar ein 
Magnetkranz erspart wird, der umlaufende 
Anker jedoch die doppelte Abmessung erhalten 
muß, da sowohl die Wechselstrom- wie die 
Gleichstrom-Wicklung für die volle Leistung zu 
berechnen ist. Da beide Wicklungen vonein- 
ander unabhängig sind, so ist die Übersetzung 
ganz beliebig zu wählen, sie kann jedoch, ein- 
mal festgelegt, nicht mehr verändert werden; 
eine Veränderung des Feldes bewirkt lediglich 
eine Verschiebung des Wechselstromes, nicht 
eine Veränderung der Gleichstrom-Spannung. 
Die Regelung der Gleichstrom-Spannung in 
großen Zügen ist nur möglich durch proportio- 
nale Regelung der Wechselstrom-Spannung. 

Verzichten wir auf die Freiheit in der Wahl 
der Übersetzung, so können wir Wechselstrom- 
und Gleichstrom-Wicklung in eine Wicklung 
zusammenfallen lassen, sodaß also Motor- und 
Dynamostrom dieselben Ankerleiter durch- 
fließen. Der Wechselstrom wird alsdann einer- 
seits mittels Schleifringen bestimmten, durch 
die Phasenzahl gegebenen Punkten einer nor- 
malen Gleichstrom-Wicklung zugeführt, während 
anderseits der Gleichstrom in gewohnter Weise 
von derselben Wicklung abgenommen wird. 

Nun ist die Übersetzung von selbst fest- 
gelegt, einer bestimmten Gleichstrom-Spannung 
entspricht eine ganz bestimmte Wechselstrom- 
Spannung, sodaß in den meisten Fällen eine 
Transformation des Wechselstromes trforderlich 
wird. Bekanntlich steht die Gleichstrom-Span- 
nung im Verhältnis zur Periodenzahl V, der 
Kraftlinienzahl N und der Leiterzahl Z, die 
Wechselstrom-Spannung steht im-Verhältnis zu 
V,N,Z und dem sogenannten Faktor der EMK, K; 
daraus folgt, daß die Übersetzung gleich ist 
diesem Faktor X. Für Ströme von m-Phasen 
findet sich das Übersetzungsverhältnis zu u 
= ?X wobei K der Faktor der EMK für die 
Phasenzahl m ist. 

Setzen wir eine sinusförmige Feldkurve 
voraus, so ist die Übersetzung x für 


1-Phasenstrom x = 0,707 


3 j u = 0,61 
4 À u = 0,5 
6 r u = n354 
12 = u = 0,185 


Nun wird ja der Faktor X und damit auch 
die Übersetzung u um so größer, je kleiner das 
Verhältnis Lolbogen 
Polteilung 
mit nahe (und wird auch vielfach empfohlen), 
die Leistung eines Uimformers durch Herab- 
drücken dieses Verhältnisses zu erhöhen, wenn 
dem nicht, wie wir später sehen werden, ge- 
wichtige Bedenken entgegen stehen würden. 

Für die Abmessungen des Umformers sind 
die Stromwärme-Verluste im Anker entscheidend. 
Wie schon gesagt, müssen Gleich- und Wechsel- 
strom dieselben Ankerleiter durchtließen, wobei 
beide Ströme entgegengesetzt gerichtet sein 
müssen, da ja keine Energie nach außen abzu- 
geben ist, also die Kräfte im Anker sich auf- 
heben müssen. In den Ankerleitern fließt somit 
die Differenz zwischen dem eingeleiteten 
Wechselstrom und dem abgegebenen Gleich- 
strom; daraus folgt, daß der resultierende Strom 
einer Spule in jedem Augenblick ein anderer 
ist und der zeitliche Verlauf dieser Ströme sich 
von Spule zu Spule ändert. Zur Erläuterung 
diene Abb. 32 bis 34, in der řw den Verlauf des 
eingeführten Wechselstromes, jg des Gleich- 
stromes und ir des resultierenden Stromes einer 
Ankerspule in einem Einphasen-Uinformer be- 
zeichnet. Abb. 32 bezieht sich auf eine Spule, 
die an einen Schleifring angeschlossen ist, die 
Spule der Abb. 33 ist 14 Polteilung und die 
Spule der Abb. 34 ist Ip Polteilung von der 
ersteren entfernt. Die Diagramme zeigen deut- 
lich, daß diese resultierenden Ströme nicht nur 
hinsichtlich ihres zeitlichen Verlaufes, sondern 


gemacht wird; es läge so- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 8. 


besonders auch in ihrer Größe stark vonein- 
ander abweichen, und daß diese Ströme um SO 
größer werden, je näher die Spule einem An- 
schlußpunkt liegt. 


Abb. 34. 


Die Gesamtverluste setzen sich zusammen 
aus der Summe der Verluste aller Spulen. Wie 
die Rechnung ergibt, ist dieser Gesamtverlust 
in Einphasen-Umformern 1,38 mal so groß, als 
wenn der Umformer nur als Gleichstrom-!)ynamo 
betrieben würde; die Leistung eines Einphasen- 
Umformers ist also kleiner als die einer gleich 
großen Gleichstrom-Dynamo. Lassen wir in 
beiden Fällen gleiche Ankerstrom-Wärmeverluste 
zu, so muß die Umformerleistung auf 0,85 der 
reinen Gleichstrom-Leistung verringert werden. 

In Mehrphasen-Umformern stellt sich diese 
Leeistungs-Verhältniszahl wesentlich günstiger, 
wie folgende Zusammenstellung zeigt: 


1-Phasenstrom 0,85 


3 : 1,33 
4 2 1,62 
6 n 1,93 

12 2 2,2 


Je größer die Phasenzahl, um sn größer 
wird also die Leistung derselben Maschinen- 
größe und um so kleiner wird die Maschinen- 
größe bei derselben Leistung, um so kleiner 
werden infolgedessen die Verluste, um so größer 
fällt also der Wirkungsgrad aus. 

Was das allgemeine Verhalten des drehenden 
Umformers anbelangt, so gilt von ihm alles 
über den Synchronmotor gesagte. Er besitzt 
also den Vorzug, daß er mit voreilendem Strome 
arbeiten kann, aber ihm haftet in noch erhöhtem 
Maße der Übelstand an, daß er zum Pendeln 
neigt. Was ihn jedoch der Motordynamo weit 
überlegen macht, das ist sein hoher Wirkungs- 
grad, sein geringes Gewicht und seine geringe 
Raumbeanspruchung. Der Kostenpunkt, die 
Platzfrage und die Wirtschaftlichkeit des Be- 
triebes sind doch schließlich die leitenden 
Gesichtspunkte für jede Anlage. Man wird 
entgegenhalten, daß die Notwendigkeit eines 


nd | 


Pp 
u 


65 
00 
II 
5 70 15 SEW 
Abb. 35. 


Zusatz-Transforımators und die Wechselstrom- 
Zuführung durch Schleifringe erhebliche Ver- 
luste mit sich bringen. Nun, die Zusatz-Trans- 
formatoren arbeiten mit weniger als 1%) bis 
20/0, die Schleifringe mit etwa 1/,0, Verlust, 
dem bei Motordynamos 10 bis 20%, Energie- 
verlust im Motor gegenüberstehen. Ganz be- 
sonders in die Augen springend ist die Uber- 
legenheit des Einanker-Umformers hinsichtlich 
des Wirkungsgrades bei niedrigen Belastungen, 
der ja hauptsächlich bestimmt ist durch die soge- 
nannten konstanten Verluste (Eisen-, Reibungs- 
und Erregerverluste), wie Ihnen Abb. 35 zeigen 


21. Februar 1907. 


FI = 


möge. Hier sind die Wirkungsgrad-Kurven 
zweier von mir entworfenen Umformersätze 
für eine Leistung von 30 KW aufgezeichnet, 
und zwar stellt Kurve I den Wirkungsgrad 
einer Einphasen-Asynchronmotor-Dynamo dar, 
während sich Kurve II auf einen Einphasen- 
Einanker-Umformer einschließlich Zusats-Trans- 
r bezieht. 

a wir zur Frage der Betriebssicherheit 
über, so ist auch bei dem Einanker-Umformer 
wie bei der Gleichstrom-Maschine die Strom- 
wendung entscheidend. Die Bedingungen für 
eine gute Stromwendung liegen nicht sonder- 
lich günstig, besonders nicht beim Einphasen- 
Umformer. 


Abb. 36. 


In Abb. 36 ist dg, und g, die Grüße des 
(Hleichstromes vor und nach der Stromwendung 
und 7w die Größe des Wechselstromes zur Zeit 
der Stromwendung in Abhängigkeit von der 
Zeit. Aus diesen Kurven ergeben sich die 
resultierenden Ströme ir, und ?r, vor und nach 
der Stroımwendung. 

Aus diesem Diagramm geht hervor, daß 
zwar die absolute Größe des zu wendenden 
Stromes in jeder Ankerspule verschieden, aber 
die Differenz der Ströme vor und nach der 
Stromwendung für alle Spulen konstant ist, 
und zwar gleich dem doppelten Gleichstrom. 
Da für die Spannung an den Bürstenspitzen 
diese Stromdifferenz, nicht die absoluten Strom- 
werte maßgebend sind, so lägen die Bedin- 
sungen für die Stromwendung genau wie bei 
Gleichstrom-Maschinen gleicher Leistung, wenn 
nicht sekundäre Einflüsse die Stromwendung 
wesentlich beeinflußten. Zu diesen sekundären 
Erscheinungen gehören als die unangenelimsten 
die Oberströme, das sind Ströme von Perioden- 
zahlen, die ein vielfaches der Grundwelle be- 
tragen. Die Oberströme verdanken ihre Ent- 
stehung einerseits einer deformierten Span- 
nungskurve der Dynamo, anderseits der Defor- 
mierung der Spannungskurve des Umformers 
selbst und induzieren in der kurzgeschlossenen 
Ankerspule elektromotorische Kräfte, die uuter 
Umständen eine derartige Größe annehmen, 
dab eine funkenlose Stromwenduug unmög- 
lich ist. Es ist also von der größten Wichtig- 
keit für das gute Arbeiten des Umformers, 
das Auftreten der ÖOberströme zu verhindern, 
es muß durchaus verlangt werden, daß die 
primären Dynamos eine möglichst genaue 
Sinuskurve erhalten; bei Neuanlagen von Elek- 
trizitätswerken sollte gerade hierauf ein grö- 
Beres Gewicht gelegt werden, als es bisher ge- 
schehen ist. Die Umformerspannung soll eben- 
falls genau sinusförmig sein, was ja durch ge- 
eignete Formgebung der Polschuhe leicht zu 
erreichen ist. Eine Verkleinerung der Verhält- 

l Polbreite 
M8SE Polteilung’ 
sehen haben, die Leistung des Umformers ver- 
größert, ist durchaus zu verwerfen. , 

Sind diese Bedingungen erfüllt, so sind 
„war bei Mehrphasen-Umformern die schädlichen 
Oberströme zu vermeiden, in Einphasen-Um- 
formern jedoch niemals, da hier der Wechsel- 
strom immer Oberströme dritter Ordnung indu 
ziert. In diesem Falle bleibt nichts anderes 
übrig, als diese Ströme wirksam abzudämpfen, 
und dies ist auch bis zu einem gewissen Grade 
möglich durch Verwendung massiver Polschuhe, 
durch kräftige Dämpfer und durch Vorschalten 
von Drosselspulen. 

Eine andere Ursache 
elektromotorischen Kräften 


die allerdings, wie wir ge 


zur Bildung von 
in den kurzge 


schlossenen Ankerspulen ist das more 
Querfeld. In Abb. 36 ist der Fesuliei nn 
Strom ir ein Maß für die magnetomo 


rischen Kräfte des Querfeldes in Abhängigkeit 
von der Zeit. Daraus geht hervor, daß ar 
Querfeld periodisch seine Größe ändert UN 
daß sich infolgedessen auch die B RT ic 
periodisch verschiebt. Dies hat a F nd 
Wirkung wie etwa das periodische in 


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7. ——— 


21. Februar 1907. 


— 


Herschieben der Bürstenbrücke bei einer Gleich- 
stroın-Maschine. Das wogende Querfeld kann 
ebenso wie die Oberströme durch massive Pol- 
schuhe und Dämpfer abgeschwächt werden. 
Praktisch ist es immer möglich, diese störenden 
Erscheinungen soweit zu unterdrücken, daß 
die Bürsten ohne betriebsschädliche Funken 
arbeiten. 

Was die Regelung derGleichstrom-Spannung 
betrifft, so erweist sich ein nach Art der Spar- 
transtormatoren gewickelter Zusatz-Transforına- 
tor als zweckmäßig, von den Abzweigungen zu 
einem gewöhnlichen Zellenschalter geführt 
werden. Die Regelung ist so in weiten Grenzen 
möglich. Soll der Umformer eine Akkumula- 
toren-Batterie laden und gleichzeitig in das 
Verteilungsnetz arbeiten, so ist außer dem 
Regelungs -Transformator noch eine Zusatz- 
maschine erforderlich, die mit dem Umforiner 
unmittelbar gekuppelt werden kann. In diesem 
Falle ist jedoch zu beachten, daß die Anker- 
leiter außer dem früher abgeleiteten resultie- 
renden Strom nach den der abgegebenen 
mechanischen Leistung entsprechenden Watt- 
strom aufnehmen müssen, der sich über jenen 
Strom lagert. 

Es sei: 
ig die Größe des umgeformten Gleichstromes, 
ip die Größe des der mechanisch abgegebenen 

Leistung entsprechenden Wechselstroines, 
so ist der Stromwärmeverlust im Anker, dessen 
Widerstand 2w sei, für Einphasen-Umformer: 


Azw (1,38 ig, + Ira + 1,68 iy iy). 


Diese Gleichung führt zu dem interessanten 
Ergebnis, daß die Stromwärmeverluste in Ein- 
phasen-Umformern dieselben sind, wie man 
auch das Verhältnis der mechanisch und der 
elektrisch abgegebenen Leistung macht. 

Die obigen Ausführungen lehren, daß in 
allen Kraftübertragungen, die nur zum Zwecke 
der Wechselstrom-Gleichstrom-Umformung an- 
gelegt werden, wenn es auf äußerste Ausnutzung 
der Kraftquelle ankommt, nur Mehrphasenstron 
in Frage kommen kann; besonders gut eignet 
sich Drehstrom, der sich in einfacher Weise 
durch einen ruhenden Transformator in Sechs- 
phaseustrom umwandeln läßt — kann doch der 
Sechsphasen-Umformer beinahe 1u0%, besser 
als eine Gleichstrom-Maschine und nahezu 50/0 
besser als ein Drelistrom Umformer gleicher 
Leistung ausgenutzt werden. 

Ich möchte bei dieser Gelegenheit auf eine 
Schwierigkeit hinweisen, die sich dem Parallel- 
arbeiten der Umformer mit einer Akkumulatoren 
batterie bietet. Die Umformer arbeiten mit schr 
kleinem Spannungsabfall, der um so kleiner ist, 
je mehr Phasen der Wechselstrom hat; eine 
geringe Veränderung der Primärs-annung hat 
demgemäb ein außerordentliches Anwachsen 
des Gleichstromes zur Folge. In diesem Falle 
ist es unumgänglich nötig, einen Spannungs- 
abfallkünstlich, etwa durch eine Zusatzmaschine 
zu schaffen. Wie diese Anordnung auch sei, in 
Jeden Falle haften ihr Energieverluste an, die 
den Wirkungsgrad der Anlage herabdrücken. 
Einphasen-Umtormer bedürfen dieser Mittel in 
der Regel nicht, da deren Spannungsabtäall für 
einen sicheren Parallelbetrieb ausreicht. 
= Es sei mir gestattet, noch einige Worte 
über die Wahl der Umdrehungszahl von Um- 
torınern, seien es Motordynaımos oder Einanker- 
Umformer, zu sagen. Die Tatsache, daß die 
elektrischen Maschinen um so kleiner, leichter 
und um so höher im Wirkungsgrad ausfallen, 
Je rascher sie laufen, drängt dazu, die Umdreh- 
ungszahl der Umformer möglichst hoch zu 
schrauben. Nun erreichen die Wechselstrom 
Maschinen ihre größtmögliche Uindrehungszall 
m zweipoliger Ausführung. Die zweipolige 
Maschine hat jedoch den Übelstand, daß nur 
zwei Bürstenstangen für die Gleichstrom- 
Abnahme möglich sind, und wenn wir der alt- 
bekannten Faustformel folgen, die höchstens 
300 Amp für die Bürstenstange zuläßt, so wäre 
damit die Leistungsgrenze der zweipoligen 
Maschine festgelegt. Meine Herren, der Turbo- 
Dynamobau hat uns gezwungen, manche alte 
Faustformel beiseite zu legen: machen wir uns 
die Errungenschaften dieser Technik zu Nutzen 
und wir werden auch auf dem Gebiete der 
Wechselstrom - Gleichstrom - Umformung einen 
Schritt vorwärts kommen. 

‚ Anden mit lebhaften Beifallaufgenommenen 
Vortrag schloß sich folgende Besprechung. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 8. 


| TE 


Herr Dr. Sieg hebt hervor, daß in Köln 
Gelegenheit geboten sei, von der Umformung 
des Wechselstromes in Gleichstrom vorteilhaft 
Gebrauch zu machen, weil am Tage der Stroın 
infolge des Doppeltarifs billig sei. Darüber, 
welche Eigenschaften die verschiedenen Anord- 
nungen besitzen, sei es möglich, sich durch den 
Augenschein ein Bild zu verschaffen und er 
mache den Vorschlag, eine Exkursion nach 
mehreren derartigen Stationen auszuführen. 
Daß die Umformung in einem Anker günstiger 
sei, haben die Feststellungen des Herrn Weiß 
gezeigt. 

Herr Dr. Corsepius empfiehlt zur Beseiti- 
gung unliebsamer Spannungs-Schwankungen in 
Wechselstrom-Werken selbsttätige Spannungs- 
Regler, wie sie sich in der Praxis sehr gut 
bewährt haben. Wenn diese angewendet werden, 
sei auch die oft recht übertriebene Furcht vor 
den wattlosen Strömen nicht nötig, die andern- 
falls die Ruhe der Spannung etwas stören 
könnten. Man müsse nicht vergessen, daß die 
Haupteigenschaft der wattlosen Ströme die sei, 
daß ihre Herstellung ohne Energiekosten erfolge. 

Bezüglich der Umformer sei zu beachten, 
daß die von Steinmetz angegebenen Werte 
für Mehrleistung der Umformer gegenüber Be- 
lastung als Gleichstrom-Dynamos sich, weil 
nach der Stromwärme ermittelt, in Wirklichkeit 
niedriger stellen. Der Redner fragt daher, ob 
sich in dieser Beziehung erhebliche Unterschiede 
ergeben hätten. 

Herr Weiß erklärt, daß immer Oberströme 
und dadurch Verluste auftreten, auch sei stets 
ein gewisses Pendeln und darit ein Anwachsen 
der Ströme und der Stromwärme vorhanden. 

Herr Charlet zieht den Asynchronmotor 
bei Motordynamos vor, der Synchronmotor 
habe den Vorteil der Überlastungsfähigkeit. 
Die erhöhten Verluste bei Umformern hätten 
zur Folge, daß die von Steinmetz berechnete 
Mehrleistung des Sechsphasen-Umformers sich 
auf 30 bis 40%, Mehrleistung vermindern. Die 
gegen das Pendeln üblichen Metallbrücken 
zwischen den Polen seien bei gelegentlichen 
Ausführungen glühend heiß geworden, sodaß 
auch der Wirkungsgrad leide. Man könne das 
Pendeln vermeiden, wenn man viele Windungen 
auf eine Kollektorlamelle nehme, dann entstelie 
aber Neigung zur Funkenbildung. In Amerika 
seien die Umformer sehr verbreitet, in Deutsch- 
land stelle man aber wohl höhere Ansprüche. 

Dr. Corsepius macht demgegenüber dar- 
auf aufınerkam, daß auf der Pariser Ausstellung 
im Pavillon der Westinghouse-Gesellschaft zwei 
Motordynamos von je 800 KW und zwei Um- 
former von je 650 KW vorhanden waren, von 
denen die letztgenannten, die ganz erheblich 
kleiner waren als die umfangreichen Motor- 
dynamos, jedesmal in Betrieb waren, wenn er 
vorbeikam, und tadellos liefen. 

Herr Dr. Sieg weist nochmals auf die 
günstige Gelegenheit hin, beide Umformerarten 
in Köln zu sehen. 

Herr Zapf erklärt zu den einleitenden 
Worten, daß es sehr gut arbeitende Gleichstroin- 
Hochspannungs-Anlagen gäbe, z. B. St. Moritz, 
Lausanne mit 25000 V. Bei 1100 km sei man mit 
Wechselstrom wegen der mit ihm verknüpften 
Schwierigkeiten am Ende. 

Herr Charlet betont den Vorteil der 
Wendepole bei Gleichstrom-Maschinen. Bei 
15000 V Wechselstrom seien Überspannungen 
bis 60100 V aufgetreten durch Resonanz. Im 
Charing Cross-Werk in London sei deshalb Impe- 
danz eingeschaltet worden. 

Herr Weiß erklärt, daß man 2000 V Gleich- 
strom leicht erzeugen könne, aber bei Kraft- 
übertragung müsse man höhere Werte durch 
Hintereinander-Schaltung erzielen. Schlimm sei 
dabei das Heruntertransformieren, besonders 
bei kleinen Leistungen. Wechselströme seien 
daregen gut für weitverzweigte Netze. 

Herr Zapf sagt, er habe nur die Fernleitung 
gemeint, in St. Moritz seien es 4) km, der Be- 
triebswechsel gehe durch Auderung der Span- 
nung vor sich. 

Herr Overmann erklärt, bei wattlosem 
Strom stiegen die Kabelkosten. Für Synchron- 
motoren würde ein höherer Wirkungsgrad 
garantiert als bei Asynchronmotoren, trotzdem 
hätte die Stadt bei einer kürzlichen Bestellung 
den Asynehronumformer vorgezogen. 

Herr Dr. Sieg schildert noch, wie die 
Schwierigkeiten des erstmaligen Anlassens 
eines Umformers überwunden worden seien. Er 


186 


fragte, ob jemand über die Wirksamkeit elektro- 
lytischer Umformer näheres angeben könne. 

Herr Dr. Bermbach hat mit bezogenen 
elektrolytischen Umformern sebr ungünstige 
Erfahrungen gemacht. 

Herr Dr. Corsepius hat mit einer selbst- 
angefertigten Aluminiumzelle wiederholt im 
Laboratorium arbeiten, z. B. Akkumulatoren 
laden, lassen, was sehr gut gegangen sei, der 
Wirkungsgrad sei dabei sehr niedrig, die Au- 
ordnung aber außerordentlich bequem. Bezüg- 
lich der Kabelkosten bemerkt er noch, daß er 
bei seiner Außerung über wattlosen Strom nor- 
male, nicht sehr bedeutende Beträge im Auge 
gehabt habe, ferner hätten die wattlosen Ströme 
auf den Spannungsverlust ja nicht den Einfluß 
wie Wattströme und die Kabel wären bei Span- 
nungen und Entfernungen wie etwa in Köln 
nicht nach der Strombelastung zu bemessen, 
sondern nach dem Spannungsverluste, da dieser 
sonst unzulässig groß würde. Eine geringe 
Vergrößerung der Maschinen wegen des watt- 
losen Stromes sei für die Gesamtmillionen der 
Kosten des Werkes ohne Belang. 

Herr Franz erwähnt die Gleichrichter von 
Nostitz und Koch und von Koch und Sterzel 
und berichtet, daß sie Lärm verursachen und 
feuern. Eine Verschiebung in dem Zeitpunkt 
der Schaltung werde dabei durch eine Drossel- 
spule erzielt. Sobald der Strom durch irgend 
eine Ursache eine Phasenverschiebung erlalte, 
kämen diese Umformer sofort außer Betrieb. 
Der Wirkungsgrad sei hoch. 

Herr Dr. Sieg sieht die Brauchbarkeit be- 
quemer und betriebssicherer Gleichrichter als 
sehr bedeutungsvoll für die Zukunft der Kraft- 
wagen an. Auf den Wirkungsgrad komme es 
weniger an. Er möchte Anregung zur Kon- 
struktion solcher Einrichtungen geben. 

In bezug auf diesen Punkt erklärt Herr 
Dr. Corsepius, daß er, weil der Vortrag nur 
große Stationen behandelt habe, nicht bereits 
vorher miterwähnte, daß in Lüttich auf der 
Ausstellung ein Quecksilber - Dampf-(Hewitt)- 
Gleichrichter von Westinghouse zu sehen war, 
der bei 110 V Wechselstrom 35 Amp Gleichstrom 
lieferte. 

Herr Dr. Frank weist auf den A. E. G.- 
Gleichrichter hin, der mit Turbinen-Unterbrecher 
arbeite und im Höchstfalle 05 Wirkungsgrad 
ergäbe. Er sei zum Laden von Akkumulatoren 
für Arzte geeignet. Ferner sei die Ventil- 
wirkung der Geißlerschen Röhren verwertbar, 
besonders die Einrichtung wie beim Steinmetz- 
Umformer der General Electric Company 
(Hewitt-Uimtorimer). 

Herr Schott fragt, welche Erfahrungen 
mit der Hochspannung bei der Urfttalsperre 
gemacht seien. 

Herr Blumenthal bezeichnet sie als gut. 

Herr Overmann sagt, die Hochspannungs- 
Anlage sei gut gebaut. Es sei aber passiert, 
daß zuerst in Aachen 60000 bis 80000 V ange- 
kommen seien, während nur die normalen 35 000 
erzeugt wurden, außerdem seien täglich öfters 
Kurzschlüsse eingetreten durch Vögel, die mit 
den Leitungen in Berührung kamen und der- 
gleichen mehr. Man sehe, daß trotz guter 
Arbeitsausführung Störungen nicht ausge- 
schlossen seien. 


BRIEFE AN DIE SCHRIFTLEITUNG. 


(Für die in dieser Spalte enthaltenen Mitteil 

nimmt die Schriftieitung keinerlei Verbindlichkeit. In 

Verantwortlichkeit tür die Richtigkeit der Mitteilungen 
liegt lediglich bei den Verfassern selbst.) 


——— me 


Blondels Ableitung seiner Induktions- 
Koeffizienten für gerade Drähte. 


Bei verschiedenen Diskussionen über die 
Konstanten, die bei der Berechnung des induk- 
tiven Spannungsabfalles in Wechselstrom- 
Leitungen in Betracht kommen, ist öfter eine 
Arbeit von Herrn Prof. André BLONDEL in 
‚L’Eclairage Electrique“ 1894, Bd. 1, zitiert 
worden. In dieser Arbeit leitet Herr BLONDEL 
Induktions-Koeffizienten ab, die man sonst in 
der Literatur nicht fiodet, mit denen man aber 
ebenfalls zu richtigen Resultaten kommt. Und 
da Herr BLONDEL an die „Gleichungen des 
elektromagnetischen Feldes“ anknüpft, so hat 
man sich wiederholt auf die Strenge dieser 
Ableitungen berufen. Ich werde aber zeigen 
daß die Blondelschen Koeffizienten mit den 
Maxwellschen Gleichungen nichts zu tun haben. 


186 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 8. 


aoo aanu a ÅÃĂ— en 
S 


Zur Vermeidung von Mißverständnissen sei 
gleich vorweg betont, daß die folgende Kritik 
sich nicht gegen die Blondelsche Arbeit 
als ganzes richtet. Herr BLONDEL hat als 
einer der ersten den induktiven Spannungs- 
abfall in Mebrphasen-Leitungen in technischer 
Vollständigkeit untersucht und seine Resultate 
höchst übersichtlich in Kurven und Zahlen- 
tafeln zusammengestellt. Dieses Verdienst 
Herrn BLONDELs soll hier nicht angetastet 
werden. Die folgenden Ausführungen beziehen 
sich nur auf die physikalische un begriffliche 
Strenge in seiner Ableitung der von ibm ein- 
geführten und benutzten Iaduktions - Koeffi- 
zienten und haben den Zweck, zu verhindern, 
daß man sich immer wieder zur Begründung 
eera Meinungen auf die angebliche Streng e 

er Blondelschen Ableitung beruft. 

1. Ehe wir auf Herrn BLONDELs Deduktionen 
eingehen, müssen wir einiges vorausschicken. 
Die Maxwellschen Gleichungen für ruhende 
Körper lauten: 


— S 1 0D 
cYp . rot Å = een 
0 Vo Vio ot 

— ; —1 03 

c TAES ar 

Vto x Vm öt , 


oder ausführlich geschrieben für rechtswendige 
Zylinder-Koordinaten!) r, ¢, z (vergl. Abb. 37). 


Y 


Abb. 37. 
-—;1 r ON ð Dr 
eYeom( ar 52) Sr + -ay ? 
-> ð ô D; 
eVnm(- ~ Na E , 
— ‚Orb: 95 
na a) + 
12 277 Ge ag or) FT Ye 
-9€ ð 08 
xcVeowo( Zee a 
x cVeomo (97 © _ 0 Èr = ô Be 
4 ör op nn 1 


Hierin bedeutet & die magnetische Feld- 
stärke, € die elektrische Feldstärke, B} die 
magnetische Induktion, D die dielektrische 
Verschiebung, S die elektrische (Leitungs-) 
Stromdichte, c die Geschwindigkeit des Lichtes 
im leeren Raume (c=3. 1010 cm/Sek), endlich 
tp Yo, x drei voneinander unabhängige, willkür- 
liche Konstanten, durch deren Spezialisierung 
ein bestimmtes Maßsystem eingeführt wird. 
t ist die laufende Zeit. Die Indizes r, /, z deuten 
die radialen, die tangentialen und die achsialen 
Komponenten der Feldvektoren an. 

ir baben nun eine Schar von langen 
zylindrischen Metalldrähten mit kreisförmigem 
Querschnitt zu betrachten, die einander parallel 
laufen. Sie sollen ein vollständiges Leitungs- 
system bilden, das heißt die algebraische Summe 
der Ströme in ihnen seiin jeder zu ihnen senk- 
rechten Ebene null. Dann liegen die magneti- 
schen Vektoren überall in Ebenen senkrecht zu 
den Drähten. Wählen wir also zweckmäßig 
die z-Achse parallel zu den Drähten, so ist 


durchweg Br. =0, 8s=0. Indem wir noch 
durch 
41 1 
07 dne’ Hoan’ nn 


das „absolute“ elektromagnetische Maßsyst 
einführen, bekommen wir: en 


Seite 51. 


allen Querschnitten 


t Siehe z. B. R. Gans, Vektoranalysis (Leipz!g 1905). 


OB: _ ð Dr 
-ge T 4r(Srt- ar) 
Gr Fans ge) 
L ôr Å: ð Ñr Pr ô De 
sa~ gp ) = 4n (S+ at) i 
1 3 €z ð E- —_ Br 
y ə} z ðt 
Ër d&__ 28: 
02 or ôt 
ð r É- o €r = 
ðr 0%” 


Diese Gleichungen gelten sowohl in der 
Luft, wie im Innern der Drähte, im Metall. 
Gewisse Näherungs-Untersuchungen, die sich 
hier nicbt in Kürze wiedergeben lassen,!) er- 
geben nun, daß auch dann, wenn die aufein- 
auderfolgenden Querschnitte eines Drahies 
verschieden viel Strom fuhren, der Strom den- 
noch innerhalb eines jeden Querschnittes 
z — konst so verteilt ist, als ob die Ströme in 
leich wären. Wenn man 
sich darauf beschränkt, die Vorgänge in einem 
Drahtquerschnitt z = konst. zu untersuchen, 80 


darf man also eo — 0 setzen. Herr BLONDEL 


beschränkt sich von vornherein auf den Fall, 
daß die Kapazität der Drähte außer acht ge- 
lassen werden darf. Daher ist im Drahtinnern, 
da dort der Verschiebungsstrom nie neben dem 
Leitungsstrom wahrnehmbar wird,?) 


Sr=0 
S:=0 
fa) - ob 
nS u so 
(I m) 

0 Br 1 Ër Metall 
ot r oç 

ot òr 

Bzuh s-iıE 


Ganz anders in der Luft. Während in den 
Drähten, wie sich gezeigt hat, der Strom durch- 
aus parallel zur Drahtachse fließt, verlaufen die 
elektrischen Kraftlinien in der Luft, wie eben- 
falls Näherungsuntersuchungen lehren,3) in 
Ebenen senkrecht zu den Dräbten: €s =D, 
Ds =0. In der Luft ist also, da hier die Leit- 
fähigkeit A = 0 ist, 


ô Dr OB; 
Seren 
tn t or 
_ ôrğ; 0 Ër 
= ər əg 
0 B 3 
ea S Luft 
ot 2 
ð 8B- u oO €r 
ot = əz 
p ô Èr 
= ər 09 
H=8 €E=4ncD 


: 2. Die Vektorkom onenten sind natürlich 
unktionen der vier Veränderlichen r, ¢, z, t 


ol und Zeit), und aus der fünften Gl. (Im) 


of 
gi J8: dr = Es (ratz, t) - Eert) (im) 
Ti 


und aus der fünften Gl. (Il) 


of 
91)3:d2= -& nt 4+ Erin) AN 
gı 


ı) Siehe E. Cohn. Das elektromarnetische Feld, 


(Leipzig 1900). S. 449 bis 487 ich N. : 

PA ooha u 7, namentlich 8. 455. 467. 481. 
also die elektrische Feldstärke € 
mal Stromdichte. 


von null verschieden sein. 
Cohn, 5 4354. 267. 408, 485 his 487. 


In einem (bomogenen) Metall ist 
anderes, als das Produkt: spezifischer Wi d eriin] 


rO m ln einem stromlosen D 
daber die Feldstärke € unter rege 


21. Februar 1907. 


. Im Metall bestimmen demnach (Abb. 38 
die Schwankungen des „(tangentialen) Induk- 
tionsflusses quer durch eine radiale Strecke‘ 
die Difterenz der (achsialen) elektrischen Feld- 
stärken an den Endpunkten der Strecke. (Denn 
die elektrische Feldstärke hat im Metall keine 


Aletall 


Stromdichte und Induktionsfluß durch eine radiale 
Streckc. 


Abb. 58. 
radialen Komponenten.) In der Luft dagegen 


(Abb. 39) bestimmen die Schwankungen des 
„tangentialen Induktionsflusses quer durch 


eine achsiale Strecke“ die Differens der 
e,. 
ee 
Œ. 
Z Lun 
Radiale Verschiebung und tangentialer Iuduktionstluß. 
Abh. 39. 


radialen Komponenten der elektrischen 
Feldstärke an den Endpunkten der Strecke 
(Denn die elektrische Feldstärke hat in der 
Luft keine achsialen Komponenten.) 

Ähnlich folgt aus der vierten Gl. (Im): 


Ga 
a ferrar =—6: (rita z, t) + Ee (rẹ 2, f) On) 
Ši 
und aus der vierten GI. ([]) 


A 
ð 
KE: dz = E; (r, %, Zo H) — È: (rd, 21, H^. (2) 
£ i 
Im Metall bestimmen also (Abb. 40) die 
Schwankungen des „(radialen) Induktionsflusses 
quer durch einen Kreisbogen um die z- 


Achse“ die Differeng der 
schen Feldstärken an den 


(achsialen) elektri- 
Endpunkten des 


zZ Metall & 


Stromdichte 
und Induktionstluß durch 
einen Kreisbogen. 


Abb. 40. 


Bogens. (Denn die elektrische Feldstärke hat 
im Metall keine tangentialen Komponenten.) 
In der Luft dagegen (Abb. 41) bestimmen die 
Schwankungen des „radialen Induktione- 
fiusses quer durch eine achsiale Strecke“ die 
Differenz der tangentialen Komponenten 
der elektrischen Feldstärke an den Endpunkten 
der Strecke. (Denn die elektrische Feildstärke 
hat in der Luft keine achsialen Komponenten.) 

3. Wenn nur einer der Drähte ungere 
Leitungssystems Strom führt und wenn dieser 
Strom in sehr großer Entfernung zurückge® 
leitet wird, so wird das Feld in der Nähe des 
Leitungssystems fast unabhängig davon sein, 
wie die Rückleitung angeordnet ist. ‚Wenn 
nur der Strom ip in dem pten Leiter mit aer 
Radius ap vorhanden ist, 80 ist die magnetisch® 
Induktion BP in einem Punkte außerhalb des 
pten Leiters im Abstande ẹp VOD ibm (vergl 
Abb. 42). 


Tangentiale Verschiebung und 
radialer Induktionsfluß. 


Abb. 41. 


(p) 2ip . 
BP = -u a in e), 
tp) ’ 
B: u CoB (ep), 
p 


und in einem Punkte innerhalb des pter eier 
vorausgesetzt, daß der Strom gleichmäßig 
den Leitungsquerschnitt verteilt Ist, 


"U Aa 


oe 
nah 
yet a 


21. Februar 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 8. 187 
(p) p £p seine Gl. (8), von der er ausgeht, wieder nach | sie deshalb gleich null gewählt. Für die 
8B; = ‚ sin (r Ep)» der Zeit. Dann wird sie identisch mit unserer | so entstandenen Formeln wird er vermutlich 
Gl. (1m). Diese Gleichungen dienen gur Be- | hinterdrein nach einer Ableitung gesucht haben. 
stimmung der Stromverdrängung in den Drähten, 6. Hierbei hat Herrn BIONDEL wahrschein- 
gP PÈP nos (ep) der sogenannten Hautwirkung (skin-Effekt). lich eine sehr verbreitete Vorstellung von den 
Be p P Herr BLONDEL integriert nun seine | induzierten elektromotorischen Kräften 


Strom und magnetische Feltstärke. 
Abb. 42, 


Tatsächlich führen nun mindestens zwei Leiter 
des Systems Strom, und dann erhalten wir die 
Induktion durch Überlagerung: 


Bela in 


(1) 


2 


T e S 


Hiermit ergibt sich für zwei Punkte des 
gten Leiters, in einem Querschnitt z = konst., 
1. wenn sie auf einer Senkrechten zur z-Achse 
liegen (siehe Abb. 38), aus (1m) 


Ti 


. 2 Oi, 2u 
> (r3) — Se (r) =à öt a? eg co8 (re,)dr 
r, 
Ta 
ði dr cos (rep) 
+a Daz P.2 u| —— e 
ðt ep ? 
P r 
2 wenn die beiden Punkte von der z-Achse 


en weit entfernt sind (siehe Abb. 40), aus 
(2m 


(3 m) 


- 


»2 
Ben Oi, 2ur l 2 
Sl) — > =A F a? e, din (r9) dọ 


“I 
. 


` 


? 
0, dgcos(re ) 
O P 9 A R f P 
+à Sa ;; 2u ef tp : 
p a 


Wenn die linken Seiten nicht null sind, so be- 
deutet das, daß der Strom entgegen unserer 
Annahme, über den Querschnitt ungleichmäßig 
verteilt ist. Die rechten Seiten sind aber bei 
veränderlichen Strömen, wie man sieht, im all- 
gemeinen von null verschieden. Dieser Wider- 
spruch kann aber hingenommen werden, da der 
ehler bei geringer Frequenz und bei dünnen 
Drähten klein ist. 

Für zwei Punkte, die in der Luft auf einer 
Parallelen zur z-Achse liegen (siehe Abb. 39 
und 41), gelten dagegen nach (11) und (21) die 
Beziehungen 


£, 
CO8 / ð 

Er (z) — Er (z3) = > 2205 C 0p) f ipdz (3l) 
ep ôt 


p 


(4m) 


£; 


£ 
are sin (T Ep) ® 
e) Ses DSP, idz (4D 


p Ri 

‚4 Wir brauchen das Problem hier nicht 
weiter zu verfolgen. Das Gesagte wird schon 
hinreichen, um Sinn und Bedeutung des MAX- 
WELLschen Ansatzes erkennen zu lassen. Ver- 
gleichen wir nun hiermit die Entwicklungen 
sn Herrn BLONDEL in „L’Ecl. El.“, Bd. 1, 1894, 
. 244 bis 246. Herr BLONDEL integriert von 
vornherein nach der Zeit und bezeichnet das 
Zeitintegral [Eat mit H („force &lectromotrice 
ale, induite par la disparition du courant“). 
Be ist aber eine ganz überflüssige Operation; 
err BLONDEL macht sie auch in seiner Gl. (14) 
wieder rückgängig. Differenzieren wir also 


Gl. (8) durch die Luft hindurch [seine 
Formel (9], während doch in der Luft 
€z =0 ist und (lm) zu ersetzen ist durch 
(11). Ferner vermengt Herr BLONDEL 
bei dieser Integration die Abstände e 
mit den Zylinderkoordinaten r. Mit 
seiner Formel (9) hat also Herr BLONDEL 
den Boden der MAXwWELLschen Theorie 
schon vollständig verlassen. 


5. Wir wollen den Pfaden der BLONDEL- 
schen Rechnung nicht weiter folgen, da es für 
den Zweck dieser Kritik nicht erforderlich ist. 
Lehrreicher ist die Frage, wie Herr BLONDEL 
wohl auf diese seltsame Rechnung, die zuletzt 
doch zu ganz richtigen Resultaten führt, ge- 
kommen sein mag. 

Schreibt man einem geraden Draht eine 


gewisse Selbstinduktivität A, zu und zwei 
parallelen Drähten eine gewisse Gegen-Induk- 


tivität A) — wobei der Sinn dieser Aussagen 
zunächst dahingestellt bleiben mag —, so unter- 
liegen die Induktivitäten A einzig und allein der 
Bedingung, daß 


AytAga—-2 A, =L 


die Selbstinduktivitäit der von den beiden 
Drähten gebildeten Schleife ergibt. Es ist für 
unsere Betrachtungen zweckmäßig, L in zwei 
Teile zu zerlegen: in die innere Selbstinduk- 
tivität Lü, entsprechend der magnetischen 
Energie im Innern der Drähte, und in die 
äußere Selbstinduktivität Lie), entsprechend 
der magnetischen Energie in der Umgebung 


der Drähte. Ebenso wollen wir auch die A in 


je zwei Teile A’) und A% zerlegen. Bei der 

erechnung von Li) wird gewöhnlich ange- 
nommen, daß das magnetische Feld im Innern 
jedes Drahtes so beschaffen sei, als ob der 
andere Draht nicht vorhanden wäre.!) Diese 
Vernachlässigung ist zulässig, wenn der Ab- 
stand der beiden Drähte d, groß gegen ihre 
Radien a, und az ist. Dementsprechend wollen 


wir auch An=0 annehmen. Nach einer be- 
kannten Formel haben wir somit 


(i) (i) _ r() _ uit ug 
Au t Az ie. 

(a) (a) (a) (a) di 
Ni F Ad, — 2 N2 =L =2mln no . 


Hier ergibt sich nun ein ganz wesent- 
licher Unterschied zwischen diesen beiden 
Au, =% ergibt, mit 2 
ziert, die magnetische Energie im Innern des 
= K mit | 
die magnetische Energie im Innern des anderen 
Drahtes. Die Zerlegung von L® ist phy- 
sikalisch vollkommen eindeutig. Ganz 
anders bei der äußeren Induktivität L®. Denn 

2 
2‘ 5 ist die magnetische Energie, die der 
die Drähte umgebende Luftraum enthält, und 
es ist gar nicht einzusehen, welcher Teil davon 
dem einen Draht zugeschrieben werden könnte 
und welcher dem anderen. Die Zerlegung 
von L(®, die mathematisch auf unendlich viele 
Arten möglich ist, bleibt physikalisch voll- 
kommen bedeutungslos. Wir können daher 
setzen 


NI =ul-2ina+fla,d+C] 
N = w[— 21n a+fl,)+C] 


— 2A% = u [4 In dig — f (ap D) — f (an D — 2 C), 
wo f eine willkürliche Funktion von Länge und 
Radius des Drahtes und C eine willkürliche Zahl 
bezeichnet. Die übliche Ableitung”) der A er- 
gibt nun 


f(a D =21n2l, 


Gleichungen. multipli- 


einen Drahtes und Ne multipliziert, 


=—2. 


Durch diesen Wert von , werden die A unab- 
hängig davon, mit welcher Längeneinheit man 
Ay, 09 dio mißt. 

Herr BLONDEL hat nun ganz richtig er- 
kannt, daß es ganz wertlos ist, diese parasiti- 
schen Größen f und C mitzuschleppen; er hat 


p 


1) Cohn, S. 2%. f = 

3) J. Classen. Theorie der Elektrizität und des 
Magnetismus, Bd. II, (Sammlung Schubert XLII, Leipzig 
1904), S. 169. 


irregeleitet, Diese läßt sich etwa so schildern. 
(Um die Richtigkeit dieser Schilderung zu 
prüfen, schlage man ein beliebiges elektro- 
technisches Lehrbuch auf.) Man hat das Ge- 
fühl, als müsse die Summe „aller Spannungen“ 
über eine geschlossene Kurve genommen, also 
wenn man zum Ausgangspunkt gurückkehrt, 
unter allen Umständen gleich null sein. Natür- 
lich weiß jeder ganz gut, daß auch in einem 
von galvanischen und Thermo-Elementen freien 
Leiterkreis die Summe zwi keineswegs immer 
null ist. Aber unter „allen Spannungen“ 
versteht man eben nicht zw i, sondern die 
Differenz: induzierte elektromotorische Kräfte 
minus Zi. Damit verbindet man die Vor- 


stellung, daß die induzierten elektromotorischen 
Kräfte im Innern der Drähte eine selbständige 
Existenz führen, gewissermaßen im Hinterhalt 


lauernd. Diese Vorstellung wird durch die 
Nomenklatur gefördert. Aber sie hält einer 
nüchternen physikalischen Prüfung nicht 
stand. Die induzierten elektromotori- 


schen Kräfte sind keine Größen, die 
neben und außer der Summe Zw: 


[0] 
existierten. In einem geschlossenen, von 
Elementen freien Leiterkreis sind sie nichts 
weiter, als eben die von null verschie- 
dene Summe Zw? selbst. Hat man es mit 


Q 

einem nicht geschlossenen Leiter zu tun, z. B. 
mit der offenen Sekundärwicklung eines Trans- 
formators, oder mit einem Teil eines ge- 
schlossenen Leiterkreises, z. B. mit einem Dreh- 
strommotor, der an ein Netz angeschlossen ist, 
so hat die induzierte EMK ihren Sitz meist 
zum größten Teile nicht im Draht, sondern 
in der Luft zwischen den Klemmen.!) Bei 
den elektromagnetischen Wellen, wie sie z. B. 
die Funkentelegraphie benutzt, sitzen die indu- 
zierten elektromotorischen Kräfte ganz außer- 
halb der Leiter, also in der Luft allein. 


7. Einen wertvollen Schlüssel für das Ver- 
ständnis bieten noch Herrn BLONDFELs Worte 
auf Seite 244, links unten: „. .. les lignes poly- 
hasées où il ny a pas de circuit farme" 
em gegenüber braucht nur auf die in ihrer 
Einfachheit nicht zu überbietende Behandlung 
der Drehstrom-Leitungen hingewiesen zu wer- 
den, die Herr Prof. Dr. SCHLEIERMACHER in der 
„ETZ“ 1906, S. 1044 (dritte Spalte), mitgeteilt hat. 


Berlin, 29. XI. 1906. Fritz Emde. 


Erwiderung. 


1. Die sehr interessante Kritik, welche Herr 
Fritz EMDE meiner Arbeit vom Jahre 1894 
widmet, beruht leider auf einer irrtümlichen 
Voraussetzung. Die Gleichungen für das elek- 
tromagnetische Feld im Metall sind genau 
die, welche er angibt, aber mit Unrecht gibt 
er für das elektromagnetische Feld in Luft 
verschiedene Gleichungen an, welche nur für 
Hertzsche Wellen genau gelten. Für den Fall 
langsamer Schwingungen von Wechselströmen 
wie sie in technischen Anlagen vorkommen. 
verläuft alles genau so wie bei Gleichstrom 
und e8 sind daher (für unendliche parallele 
Leiter) die Vektoren der elektrischen Kraft in 
Luft der Leiterachse parallel und nicht, wie 
Herr EMDE annimmt, senkrecht dazu. 


2. Aus diesem Grunde bin ich in mei 
angeführten Arbeit einfach von der Gleichung 


Zr =— B ausgegangen, welche auch offenbar 
ohne weiteres und ohne, wie Herr EMDE an- 


nimmt, die Maxwellsche Gleichung 1R „4 
r .v 

zu integrieren, geschrieben werden kann. 
Wenn ich von der oben angegebenen 
Gleichung ausgegangen bin, in welcher H die 
esamte EMK, erzeugt durch das Verschwinden 
es Stromes, oder den durch ihn hervorge- 
brachten Kraftfluß darstellt, so geschah dies 
nur, um die magnetischen Flüsse darzustellen. 
Wenn ich später das Differential dieses Flusses 
nach der Zeit genommen habe, s0 geschah das 
um die Erklärung der Induktanz in dieselbe 
Form überzuführen, wie sie auf dem Kongreß 
von Chicago 1593 gewählt wurde (Verhältnis 
der induzierten EMK zur Änderung des Stromes 
welcher sie hervorbringt); aber diese Ableitung 
ist nicht notwendig, wenn man die Selbst. 
induktion als das Verhältnis des magnetischen 


') „Zeitschr. f. Elektrotechn.*, Wien 1905, S. 777 
note. — In seinem Buch: Ausbreitung der ee 
Kraft. erläutert und vergleicht Hertz die verschiedenen 
na Pih von dem elektrischen Zu- 
stande eines Dielektrikums gemach Seite 23 
bis 28 der Einleitung). g cht hat (Seite 23 


188 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 8. 


21. Februar 1907. 


OL m 


Flusses zur Stärke des Stromes, der ihn her- 
vorbringt, ansieht. 

8, Was die Koeffizienten 
anbelangt, so haben Herr I ' 
Herr J. K. SUMEC schon gezeigt, daß die, 
welche ich anwende, praktischen Wert be- 
sitzen. Sie haben außerdem den Vorteil, alle 
überflüssigen Glieder, welche in den üblichen 
Formeln vorkommen, zu vermeiden. Ich möchte 
hinzufügen, daß alle reellen Koeffizienten der 
Selbstinduktion von unendlichen Leitern, wenn 
man jeden für sich allein und nicht als einen 
Teil eines Stromkreises betrachtet, einen unen d- 
lichen Wert besitzen, wenn man sich nicht, 
wie ich es getan habe, entschließt, in ihren 
Formeln alle Ausdrücke, welche unendlich 
wachsen, zu unterdrücken. Das Interesse, welches 
meine Rechnung beansprucht, liegt darin, daßich 
gezeigthabe, daß die Ausdrücke sich stets gegen- 
seitig aufheben, und daß man deshalb fiktive 
Induktions-Koeffizienten vonendlichem 
Werte anwenden kann, welche von derartigen 
Werten frei sind. So hätte z. B. der Selbst- 
induktions-Koeffizient L für die Längeneinheit 
eines Leiters, bestimmt durch den Fluß, welchen 
er hervorbringt, (und welcher unendlich wäre, 
wenn es keine Rückleitung gäbe), die Form 


der Selbstinduktion 
LICHTENSTEIN und 


L= = +Lo—2w.Lu 


und der Koeffizient der gegenseitigen Induktion 
die Form 
M=Lo»-—2w.JId, 


wobei u, und mọ die Permeabilitäten des ver- 
wendeten Metalls beziehungsweise der Luft, 
d der Abstand der beiden Leiter, a der Radius 
eines Leiters ist. Meine Ableitung erlaubt es, 
die Ausdrücke Loo durch Übereinkunft zu 
unterdrücken und dabei eine sehr klare physi- 
kalische Vorstellung zu bewahren, nämlich die 
des um einen Leiter hervorgebrachten Kraft- 
flusses, hervorgerufen durch seinen Strom oder 
den Strom eines benachbarten Leiters. 

Alle anderen Formeln, welche für die 
Koeffizienten der Selbstinduktion von un- 
endlichen Leitern vorgeschlagen worden sind, 
sind, im Gegensatz dazu, jeder physikalischen 
Bedeutung bar, und sie haben den Fehler, nicht 
nur überflüssige Konstanten zu enthalten, welche 
nichts bedeuten, sondern auch logarithmische 
Funktionen der Länge /, welche eine absolut 
falsche Idee einer Selbstinduktion für die 
Längeneinheit geben. i . 

s hat mich sehr gefreut, daß Herr EMDE 
mir Gelegenheit gegeben hat, meine Meinung 
über diese Definitionen auszusprechen und 
meine Schlüsse von 1894 voll und ganz auf- 
recht zu erhalten. 


Paris, 9. I. 1907. A. Blondel. 


Zur Geschichte der Quecksilber- Bogenlampe. 


Auf S. 113 der „ETZ“ 1907 sind mir (infolge 
eines Mißverständnisses) Konstruktionen zuge- 
schrieben, die nicht von mir herrühr?n, sondern 
von WAY und GLADSTONE (Phil. Mag. [3] 20, 249, 
1860; G. Wiedemann, Die Lehre von der Elek- 
trizität, 3. Aufl., Bd. 4 [2], 833). Ohne Kenntnis 
dieser früheren Versuche habe ich selbst, aus- 
gehend von einer im Jahre 1876 auf WARBURUS 
Anregung begonnenen Arbeit über das Spek- 
trum des Quecksilbers und seiner Verbindungen, 
wobei mir das helle Leuchten der Entladungen 
in Quecksilberdampf auffiel, Versuche zur Kon- 
struktion einer Quecksilber-Bogenlampe in den 
Werkstätten der Firma Heilmann, Ducommun 
& Steinlen in Mülhausen i. E. ausgeführt, welche 
ınir in sehr freundlicher Weise den Strom ihrer 
Grammeschen Maschinen zu diesem Zweck zur 
Verfügung stellte. Ähnlich wie bei der (damals 
noch nicht bekannten) Lampe von ARONS fanden 
zwei durch eine isolierende Scheidewand aus 
Kalk) getrennte Quecksilbermassen Anwendung, 
welche durch bewegliche Gefäße bis zur Zündung 
des Lichtbogens gehoben werden konnten. Die 
Lampe war nicht evakuiert. Der gebildete 
Quecksilberdampf wurde in zwei über den 
Quecksilbermassen angebrachten offenen ltück- 
flußkühlern wieder kondensiert. Dei einer 
anderen Type fand ein (Juecksilberstrahl An- 
wendung, Ähnlich wie bei WAY und GLADSTONE. 
Es handelte sich um Versuchsapparate, die schon 
deshalb nicht brauchbar gestaltet werden konn- 
ten, weil damals nur Hauptstrom-Maschinen zur 
Verfügung standen (siehe O. Lehmann, Mole- 
kularphysik 2, 303, 1889; Elektrische Lichterschei- 
nungen, 273, 1893; J. Frick, Physikalische Tech- 
nik, 7. Aufl, 1 [1], XIV, 1904). 

Karlsruhe, 1. II. 1907. 
Dr. O. Lehmann. 


Für d 


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Akk.-u.El.-Werkevorm.Boese&Co„Berlinf 45 | 25 | 1.1. O | 74— 78,75 74,-| 75,50, 74,— 
Allgem. Elektr.-Gesellschaft, Berlin . 100 | 37,7 1. 7. 11 | 210,30 216,— || 210,30 210,90 210,30 
Comp. Barcelonesa de Electr. . . Pst.| 14 6,63 | 1. 1. 7I/⁄2 122,— 124,50) 123,75 124,10 124,— 
Bergmann-Elektr.-Werke A.-G., Berlin 14 | — 1. 1.: 18 | 272,50 ‚285,90 | 274, — | 275, —, 274,75 
Berliner Elektricitäts-Werke . 41,5 39,8 .1.7. 10 175,75 182,10) 175,75 176,50 175,75 
Berl. Masch.-A.-G. vorm. L. Schwartzkopff| 12 | — IL T. 13 | 234,25 241,50, 236,25 237,50 236,25 
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Cont. Ges. f. elektr. Untern., Nürnberg .| 32 9,384, 1.4. 0 59,75 | 65,—| 59,75 60,80 59,75 
Deutsch-Atlant. Telegraphen-Gesellschaft | 24 | 19,79 | 1. 1. 61/a] 125,— 127,— || 125,75 126,— 125,75 
Deutsch-Niederländ. Telegraphen-Ges. | 7 7,25 1.1. 6 | 112,— 113,75) 112,60 113,—: 112,60 
Deutsch-Übersee Elektr.-Ges. . f 36 15 . 1.1.) 9f 155,—:159,— || 155,— ! 165,50, 155,50 
Elektra A.-G., Dresden. .. [| 5 25 1.4. 2l/ 79,60 81,25 || 79,60 | 79,90 79,60 
El. Licht- u. Kraftanlagen A.-G., Berlin .| 30 | 17,33 1.10. 7 | 128,25 129,50. 128,40 | 128,50 128,10 
Bank f. elektr. Untern., Zürich , 36 Mill.Fs 35,793 1. 7. 9 | 188,— 189,60) 188,50 189,50 188,75 
Gesellschaft f. elektr. Untern., Berlin . 87,5 835 1. 1. 7/a| 132,— 140,25: 137,— 138,— 137,40 
Hamburgische Elektr-Werke . . . . .[ 18 19967 1.7. 8 | 156,30 159,— |, 156,30 157,25 157,2% 
EL-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co, Frankf.} 20 19,343 1.4 7 140,50 143,50 ' 140,50 142,—, 140,50 
A.-G. Mix & Genest, Berlin. . . .. f 5 — 1.1. 8] 131,50 137,— |; 132,— | 133,—. 132,— 
Ges. f. elektr. Beleucht., Petersburg . [6Mil.RbL.  — | 1.1. 4] 83,50 92,—|| 89,—i 92,— 90,- 
do. Vorzugsaktien I9Mil.Rb. — 1. 1. 7 f 137,25 140, — 139,50 ; 140,— 139,60 
EL-A.-G. vorm. Schuckert & Co., Nürnberg|f 50 291 L7 5 116,25 126,— | 116,25 117,75 117,20 
Siemens & Halske A.-G., Berlin . 54,5 | 27,7 1.8. 10 | 177,50 181,60)! 178,— | 178,50: 178,— 
Telephon-Fabrik A.-G. vorm. J. Berliner .J 3 l :17. 91 190,50 ‚200,— || 191,70 | 195,—  195,— 
Allgem. Deutsche Kleinbahn-Ges. 9,06 21,68 | 1 1. 3 | 95,— 98,50 au 97,40: 97,— 
Allgem. Lokal- u. Straßenbahn-Ges. 17 31,584 1. 1.) 7%/4| 152,30 156,10, 152,30 154,10 154,10 
Berlin-Charlottenburger Straßenbahn . 6,048, 591 1.1. 2 er — — | — 
Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen f 10 | 3 1.1. 6 1 152,— 155,50, 153,— | 155,— 153,— 
Breslauer elektr. Straßenbahn . 4,2 | 1,63 1.1. 6f 121,— 1124,— || — | — | — 
Ges. f. elektr. Hoch- u. Untergr.-Bahnen | 30 15 | 1. 1. 41/2] 129,— 132,10 || 181,50 ' 132,10. 131,60 
Große Berliner Straßenbahn . - 1 100,0824 8,038 1. 1. 73/4 | 182,10 185,50 182,30 ' 183,10) 182,30 
Große Casseler Straßenbahn. . . . . | 5 1,979 1. 10. 4 | 107,50 1109,60 || 107,50 108,10, 107,50 
Straßen-Eisenbahn-Ges. Hamburg 2ı 1306 1.1. 9 f 192,— 195,50; 193,— 193,40, 193,— 
Straßenbahn Hannover. hs 24 16,02 1. L. . © | 76,40 | 79,90 || 76,50) 77,—, 71,- 
Magdeburger Straßenbahn . . 2... f 6 Ä 45 Lii 8 159,75 163,— 


FINANZIELLE UND 
GESCHÄFTLICHE NACHRICHTEN. 


— 


Verschiedenes. 


Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke 
A.-G., Frankfurt a. M. Die Firma hat die Liefe- 
rungen für eine elektrische Zentrale für die 
Stadt Montevideo in Uruguay erhalten. Es 
handelt sich hierbei um ein vom Staate Uru- 
guay unmittelbar ausgehendes Unternehmen, 
dem das Monopol für die Beleuchtung und 
Kraftverteilung in Montevideo selbst für einen 
gewissen Zeitraum zugestanden wurde.. Zur 
Aufstellung gelangen zunächst drei langsam- 
laufende Dampfdynamos von je etwa 3000 PS. 


Süddeutsche Elektrizitäts - Gesell- 
schaft m. b. H, Stuttgart. Die Installations- 
abteilung der Firma C. & E. Fein, Elektrotech- 
nische Fabrik in Stuttgart, einschließlich der 
Zweigniederlassungen in Cannstadt und Tübin- 
gen, sowie das Klektrizitätswerk in Buchau a. F. 
ist mit dem 2. 11. 1907 an die obengenannte Ge- 
sellschaft übergegangen. Gegenstand des neuen 
Unternehmens ist der Entwurf und die Aus- 
führung elektrischer Anlagen für Stark- und 
Schwachstrom jeder Art, der Bau und Betrieb 
von Blektrizitätswerken, Blockstationen usw., 
die Lieterung elektrischer Maschinen, Apparate, 
Beleuchtungs- und Heizkörper, Installations- und 
Betriebsmaterialien usw. Als Geschäftsführer 


wurden bestellt die Herren Ad : 
Richard Fein. i j en une. nig 


BÖRSEN-WOCHENBERICHT. 


a a 


Berlin, den 16. Februar 1907. 


Die in der vorigen Woche eingetretene Er- 
leichterung des Geldstandes hat pichi lange 
vorgehalten. Zum 1ō. waren größere Rück- 
zahlungen zu leisten, speziell an die Seehand- 
lung, und da gleichzeitig die Reichsbank mit 
der Begebung von lteichs-Schatzscheinen in 
ziemlich erheblichem Umfange vorging, so 


ie Schriftleitung verantwortlich: E, C. Zehme in Berlin. — Verlag von Julius Springer in Berlin. 


169,60 159,76 189,75 


waren die flüssigen Mittel des Marktes schnell 
aufgezehrt und die Zinssätze schlugen steigende 
Richtung ein. Tägliches Geld erhöhte gich von 
41/,0/, auf 5°%, und der Privatdiskont zog auf 
4'/,%, an. Unter diesen Umständen blieb die 
festere Tendenz, die an der New Yorker Börse 
zum Durchbruch gekommen ist, hier fast ein 
druckslos und die Umsätze hielten sich durch- 
weg in engen Grenzen. Nur einzelne Kohlen- 
werte waren beliebt und prozentweise höher. 

Von bier interessierten Werten waren Ge- 
sellschaft für elektrische Hoch- u. Untergrund- 
Bahnen auf die glänzenden Einnahmen un 
Petersburger Electric auf bessere Dividenden- 
Taxe steigend. 


General Electric Co. 159!/⁄ o 
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Zink Lstr. 26. 6. 6. 
Blei . Lstr. 19.12. 6 


Kautschuk tein Para: 5 sh. 1d. J. 


1) Nach „Mining Journal“ vom 16. Februar. 


- Briefkasten. 


Bei Anfragen. deren briefliche Beantwortung gowinscht 
wird, ist Porto beizulegen, sonst wird an onommen. daf 
die Beantwortung an dieser Stelle im Brie asten er tai 
soll. Jede Anfrage ist mit einer deutlichen Adresse S 
Anfrägenden zu versehen. Anonyme Anfragen Y 
nicht beachtet. 

Sonderabdrücke werden nur auf Ben 
Bestellung und gegen Erstattung der es 
kosten geliefert, die bei dem Umbrechen eh 
Textes auf kleineres Format nicht upne en Re 
sind. Den Verfassern von Originalbeitrüß Ä 
stellen wir bis zu 10 Exemplaren des nn 3 
ständigen Heftes kostenfrei zur Ve in. 
wenn uns ein dahin shendet enge ei 
sendung der Handschrift mitgetel 
Druck des Aufsatzes artola e gr 
von Sonderabdrücken oder ] eften hr nn 
der Regel nicht berücksichtigt wer on. 


Abschluß des Heftes: 16. Februar 1907. 


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N HEERES ER 


er 


28. Februar 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 9. 


189 


BERN — — — — S S 733 o u a a 


Elektrotechnische Zeitschrift 


(Centralblatt für Elektrotechnik) 


Organ des Elektrotechnischen Vereins 
und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker, 


Verlag: Julius Springer In Berlin. — Scheiftieltung : E. C. Zehme. 
Expedition: Berlin, N. 84, Monbijouplatz 3. 


Die 


Elektrotechnische Zeitschrift 

erscheint — seit dem Jahre 1890 vereinigt mit dem bisher in 
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— In wöchentlichen Heften und berichtet, unterstützt von den 
bervorragendsten Fachleuten, über alle das Gesamtgebiet der 
angewandten Elektricität betreffenden Vorkommnisse und Fragen 
in Originalberichten, Rundschauen, Korrespondenzen aus den 
Mittelpunkten der Wissenschaft, der Technik und des Verkehrs, 
in Auszügen aus den in Betracht kommenden fremden Zeit- 
schriften, Patentberichten etc. etc. 

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Elektrotechnische Zeitschrift 


kann durch den Buchhandel, die Post oder auch von der 
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Pernsprech- Nummern: III. 529, 111. 2430. 
Telegramm- Adresse: &pringer-Berlin-Monbijow, 


Die 


I 
f 


Inha\t. 
(Nachdruck nur mit Quellenangabe, und bei Originalartikeln 
nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet.) 


Unfalle durch Elektrizität in Bergwerken.! ¿Von Prof. R. 
Kinkel S. 189, 
Sechlupfung,: Drehmoment und Statorverluste. des Ein- 
phasenmotors. Von Adolf Thomälen. 8. 190. 
Motorwagen mit elektrischer Kraftübertragung im Eisen- 
bahnbetriebe. Von P. Poschenrieder. 8 194. 
Die Grenzen der Verwendung von Dreileiter-Motor-Watt- 
stunden-Zählern. Von H. G. Solomon. S. 200. 
Literatur. 8. an. Besprechungen: Richtige Sellsıkosten- 
Berechnung in Fabrikbetrieben. Von Jul. H. West. 
Kleinere Mitteilungen. 8. 202. 
"ersönliches. 8.202 Böhmläünder +. 
Telegraphie und Signalwesen mit Leitung. 
a2. Neue Schaltung für Morse-Leitungen. 
Elektrische Lampen. Heizvorrichtungen 
und Zubehör. 8. 208. Die Helia-Bogenlampe. — Die 
l llelion-Glühlampe. 
Elektrische Bahnen und Fahrzeuge 
Elektrischer Babnbetrieb in Spanien. 
Bergwerksbetrieb, 8. 203. Vergleichende Versuche 
an Wasserhaltungen verschiedener Bau- und Betriebs- 
n 
Elektrischer Maschinenantrieb. 8. 204. Elek- 
trische Anlaßvorrichtung für Kraftinaschinen 
sttochomie und Akkumulatoren. 
: ie elektrolytische Abscheidung des Goldes. 
ne egense 8. 20>. Frachtberechnung für alte 
un 'rauchbare Akkumulatoren-Platten und Bleischlamm. 
E der Associazione degli Industriali 
u. 
Sera Gebrauchsmuster und Auszüge. 8. 206 
a nae richten. 8.208. Verband Deutscher Elektro- 
chniker (e.V ) (Einladung zur Eiusendung von Vorträgen 
i ür die XV. Jahresversammlung). 
a an die Schriftleitung. S. 208. Über die Anschau- 
nen. auf denen die Difforeutialgleichung der Kommu- 
ne beruht. Von C. L. R. E. Menges. -- Selbst- 
ni er einer rechteckigen Spule. Von Wilh Wittek. 
i ? Brträgnisse von Elektrizitätswerken in mittleren 
einen Städten. Von Fritz Hoppe u. (1. Dettmar. 


Kurabewegung. — Börse 
; n- tei 
Briefkasten. 3. 210 Wochenbericht. 8 210. 


3 203 


S. 205. 


. 


1907, 


Unfälle durch Elektrizität in Bergwerken. 
Von Prof. R. Rinkel. 


Es ist zweckmäßig, sich von Zeit zu 
Zeit eine Rechenschaft über die durch elek- 
trischen Strom verursachten Unfälle abzu- 
legen, die nicht nur in einer Aufzählung 
derselben besteht, sondern die Bedeutung 
der verschiedenen Ursachen und Begleit- 
umstände würdigt. Wenn man auch im all- 
gemeinen sagen kann, daß die Zahl dieser 
Unfälle im Vergleich mit der gewaltigen 
Ausdehnung elektrischer Anlagen verhält- 
nismäßig gering ist, so bleibt doch immer 
zu wünschen, diese Ziffer noch weiter durch 
Vorsichtsmaßregeln herunterzudrücken, 80- 
weit dieses erreichbar ist, ohne die elektri- 
sche Betriebsweise übermäßig zu erschweren. 
In welcher Richtung sich diese Vorsichts- 
maßregeln zu bewegen haben, wird sich 
leicht erkennen lassen, wenn man die immer 
wiederkehrenden Veranlassungen der Un- 
fälle betrachtet. An Hand der in der „Zeit- 
schrift für Berg-, Hütten- und Salinenwesen“, 
Jahrg. 1904 und 1905, auf Grund amtlicher 
Quellen veröffentlichten Unfallstatistik im 
Bergbau Preußens mögen die Unfälle der 
Jahre 1904 und 1905 im folgenden kurz be- 
sprochen werden. Man darf annehmen, daß 
in dieser Statistik jedenfalls alle Unfälle 
enthalten sind, die irgendwie Bedeutung 
haben und daher zur Kenntnis der Be- 
hörden gekommen sind. | | 

Für das Jahr 1904 sind 14 Unfälle, für 
1905 21 Unfälle verzeichnet, die zusamınen 
36 Leute, Monteure, Maschinisten. und Ar- 
beiter betrafen. Vun diesen sind 15 Personen 
getötet worden, und zwar, wohl entsprechend 
der wachsenden Ausdehnung der Hochspan- 
nungs-Anlagen im Jahre 1905 10 Personen 
gegen 5 im Jahre 1904 14 Leute wurden 
durch die Berührung von Leitungen oder 
Klemmen unmittelbar getötet, nur ein ein- 
ziger lebte noch einige Minuten. Die ande- 
ren 21 Personen wurden durch Funken- 
erscheinungen mehr oder weniger schwer 
verletzt, aber keiner wurde dauernd arbeits- 
unfähig, wenn auch einige einzelne Finger, 
meist der rechten Hand, eingebüßt haben. 
Auch einige vorübergehende Augenbeschädi- 
gungen kamen vor. 

Recht lehrreich ist folgende kleine Zu- 
sammenstellung, welche vom Verfasser nach 
den genannten Veröffentlichungen aufge- 
stellt ist und die Gelegenheiten nachweist, 
bei denen die Unfälle vorgekommen sind: 


Et 


Es wurden Personen 


" l 
ver- ` ge- |zusam- 
letzt tötet | men 


u 


ı Im normalen Betriebe . | 10 — 10 
2 Bei Reparaturen, Um- 
bauten, Revisionen . . 6 9 15 


3 Durch Mutwillen oder 

gelegentlich verbotenen 

Aufenthaltes in. Hoch- 

spannungs-Räumen . . 2 3. 5 
4 Durch Ausgleiten mit 
elektrischen Klemmen | Ä 
oder Leitungen in Be- 
rührung gekommen . . 3 2 5 
Durch Unvorsichtigkeit — l l 


g 


Die Zusammenstellung zeigt unter 1., 
daß im normalen Betriebe nur einfache 
Verletzungen, aber gar keine Todesfälle in 
zwei Jahren vorgekommen sind. Die Ver- 
letzungen, meist Verbrennungen schnell 
vorübergehender Art, sind vielfach durch 
schlechtes Funktionieren der Ausschalter 
entstanden, und manche Fälle zeigen, wie 


dringend wünschenswert die Verwendung 
der Momentausschalter überall da ist, wo 
die Feuererscheinungen in unmittelbarer 
Nähe der bedienenden Hand auftreten kön- 
nen. Selbst. Schutzkästen mit Schlitzen 
schützen nicht sicher, da die Funken durch 
den Schlitz herausspritzen. Vielfach wür- 
den sich Schalter mit seitwärts von den 
Kontakten gelegenem Griff mehr empfehlen. 

Im allgemeinen kann man die Zahl der 
Verletzungen im gewöhnlichen Betriebe als 
außerordentlich gering bezeichnen; sie ist 
ein Beweis für die heutige sorgfältige Bau- 
art und die Ungefährlichkeit elektrischer 
Anlagen. 

Erheblich gefährlicher aber als der nor- 
male Betrieb erweist sich die Vornahme 
von Reparaturen, Umbauten und Revisionen 
(siehe Zusammenstellung unter 2.). Unge- 
fähr 42 /, aller Unfälle und 60 °/, aller Todes- 
fälle sind hierbei eingetreten. Immer wieder 
zeigt sich, daß Versehen der Monteure und 
Arbeiter vorkommen, daß sie Klemmen und 
Leitungen und Schalter anfassen, welche sie 
glauben selbst ausgeschaltet za haben oder 
welche sie überhaupt für nicht unter Span- 
nung stehend halten. Da es sich hierbei, 
besonders wenn Hochspannungs-Anlagen in 
Betracht kommen, doch meist um ältere 
geübtere Leute handelt, so kann man diese 
Irrtümer nicht schlechthin als Au-fluß von 
Leiehtsinn ansehen; Irren ist menschlich. 
Eine ganze Reihe der tötlichen Unfälle 
unter 2. hätte sich vermeiden lassen, wenn 
durchweg vorgeschrieben würde, keine Lei- 
tung cher zu berühren, bis sie kräftig ge- 
erdet, beziehungsweise verschiedenpolige 
Leitungen miteinander verbunden worden 
sind. Die Einhaltung dieser Vorschrift muß 
durch verantwortliche Überwachung ver- 
bürgt werden. Selbstverständlich sind diese 
Maßnahmen so auszuführen, daß etwaige 
Feuererscheinungen keine Verletzungen be- 
wirken können, der Ausführende muß also 
in genügendem Abstande von den betreffen- 
den Klemmen sich befinden. Nachdem sich 
neuerdings Hochspannungs-Netze besonders 
in den Zechenrevieren entwickeln, welche 
von mehreren Kraftwerken mit Strom ver- 
sorgt werden, ist vielfach eine solche Erdung 
oder Verbindung nicht zulässig oder be- 
schwerlich. Die betreffenden Klemmen 
sollten aber dann derart verschlossen an- 
geordnet werden, daß sie nur nach Ab- 
trennen der Zuleitung von jedem Kraftwerke 
zugänglich werden. Ein geeigneter magne- 
tischer Verschluß, der von dem Strom der 
Zuleitung selbst festgehalten wird, ließe sich 
mit Leichtigkeit konstruieren, und die ge- 
ringen Kosten spielen bei derartigen An- 
lagen gar keine Rolle. 

Mehrfach sind Niederspannungs-Leitun- 
gen mit Hochspannungs-Leitungen, die auf 
denselben Masten verlegt waren, in Be- 
rührung gekommen, durch Schneedruck 
oder Isolatorbrüche. In einem Falle trat 
500 V Drehstrom in ein Bogenlampen-Zug- 
seil und tötete den Reparaturschlosser, der 
die nicht ordentlich arbeitende Lampe nach- 
sehen sollte, sofort bei der Berührung des 
Zugseiles. In einem anderen bekam eine 
Bogenlampe 500 V Gleichstrom und ver- 
brannte dem kteparaturarbeiter die Finger. 
Beide Fälle hätten sich leicht vermeiden 
lassen durch Anordnung von Überspannungs- 
Sicherungen in den Niederspannungs-Lei- 
tungen von 110 V. Solche Sicherungen 
sollten von den Verbandsvorschriften da 
vorgeschrieben werden, wo Hoch- und 
Niederspannungs-Leitungen auf denselben 
Masten verlegt sind. Die jetzigen Vor- 
schriften sprechen sich darüber in & 23t 
gar zu unbestimmt aus und werden "auch 
wie scheint nicht genügend beachtet. 

An i S ìi : 
ee a au 

erunglückt, welche 


9 


190 
ao o 
die Leitungen für gut isoliert beziehungs- 
weise die Umhüllung für geerdet und eine 
Berührung daher für ungefährlich halten 
konnten. Sowohl die Isolation im einen, 
wie die Erdung im anderen Falle waren im 
Laufe der Zeit schlecht geworden, also nicht 
hinreichend oft einer Prüfung unterzogen. 

Die Unfälle unter 3. durch Mutwillen 
bedürfen kaum einer Erwähnung. Nur ist 
es als wünschenswert zu bezeichnen, daß 
Räume, in denen überhaupt Hochspannung 
vorhanden ist, nur instruierten Leuten zu- 
gänglich gehalten werden, sowie, daß an 
Fenstern, an denen Hochspannungs-Leitun- 
den in wenn auch nur mit Mutwillen erreich- 
barer Nähe (65cm in einemFall)vorbeiführen, 
Warnungsanschläge angebracht werden. 

Eine ganze Reihe von Unfällen (siehe 
Zusammenstellung unter 4.), darunter zwei 
tötliche, sind dadurch verursacht, daß Leute, 
die mit dem elektrischen Betrieb gar nichts 
zu tun hatten, sondern nur Arbeiten in der 
Nähe von Leitungen vornahmen, ausglitten, 
sich an den Leitungen festhielten und zum 
Teil daran kleben blieben. Nicht immer, 
aber doch vielfach, werden sich solche Un- 
fälle dadurch vermeiden lassen, daß man 
die Leitungen entweder abschaltet oder aber 
provisorisch umkleidet, in deren unmittel- 
barer Nähe gearbeitet werden muß. Die 
geringen Kosten, die dadurch entstehen, 
lohnen sich wohl schon durch die Gremüts- 
ruhe, welche sich der verantwortliche In- 
genieur oder Beamte dadurch verschafft, 
und sie retten oft Menschenleben. 

Was nun die Gefährlichkeit der ver- 
schiedenen Spannungen betrifft, so erweisen 
die Unfälle wieder, daß schon die einfache Be- 
rührung einer Drehstrom-Phase mit einer 
Hand, während die andere geerdet ist, bei 
500 V meist unmittelbar tötlich wirkt. Selbst 
die Berührung von 230 V Drehstrom — un- 
entschieden ob ein- oder zweiphasige Be- 
rührung — hat den sofortigen Tod herbei- 
geführt. In einem Fall ist sogar ein Ar- 
beiter getötet worden, der mit der Backe 
an eine sehr niedrig verlegte Oberleitung 
einer unterirdischen Lokomotivförderung 
von 220 V Gleichstrom kam, während er 
mit feuchtem Körper auf dem feuchten Erd- 
boden stand (Fall5). Der Tod trat in diesem 
Fall aber nicht unmittelbar ein und wäre 
durch rechtzeitige Wiederbelebungsversuche 
vielleicht zu verhindern gewesen. 

Es wäre falsch, wollte man die durch 
elektrischen Strom verursachten Unfälle zu 
bemänteln versuchen. Nur weitestgehende 
Offenheit in der Berichterstattung darüber 
kann die Wege zur Verminderung der Un- 
fallziffern weisen. Bemerkt werden muß 
aber, daß die besten Vorschriften für die 
Ausführung von elektrischen Anlagen nicht 
ihr Ziel erreichen, wenn nicht im laufenden 
Betriebe dauernd darauf gesehen wird, daß 
der anfängliche Sicherheitszustand auch 
unverändert erhalten bleibt und die Betriebs- 
vorschriften befolgt werden. In dieser Be- 
ziehung scheint es noch vielfach an dem 
genügend sachverständigen Personal in den 
Zechenbetrieben und an ausreichender Über- 
wachung besonders bei Reparaturarbeiten 
zu fehlen. Die Maschinensteiger sind mit 
wachsendem Umfange der elektrischen An- 
lagen immer weniger in der Lage, den ein- 
schlägigen Aufgaben gerecht zu werden 
und an ihre Stelle müssen wirkliche Elektro- 
techniker und Elektro-Ingenieure treten, 
deren Gehälter durch Verminderung von 
Reparaturkosten und Erhöhung der Sicher- 
heit reichlich aufgewogen werden können. 


Zusammenfassung. 


Auf Grund der amtlichen Statistik werden 
die Unfälle in Bergwerken auf ihre Ursachen 
geprüft und einige Hinweise für Vorsichtsmaß- 
regeln gegeben. 


Erregungen dar. 
fangspunkt des Koordinatensystems, so be- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 9. 


ne 


Schlüpfung, Drehmoment und Statorverluste 
des Einphasenmotors. 


Von Adolf Thomälen. 


1. Die Schlüpfung. 


In der „ETZ“ 1905, S. 1139, wurde ge- 
zeigt, daß bei Vernachlässigung der Stator- 
verluste der Endpunkt des primären Strom- 
vektors auch beim Einphasenmotor auf 
einem Kreise liegt. Dieser Kreis ging 
durch den Anfangspunkt @ des Koordinaten- 


kreuzes und sein Durchmesser @ P, ergab 
sich in besonders einfacher Weise aus dem 
Kurzschlußpunkt P, (Abb. 1). Im folgenden 
sind nun die Bezeichnungen dieselben, wie 
in der genannten Arbeit. 
grundlegende Anschauung mit 
genommen, wonach auf dem ursprünglichen 
Kreise mit dem Durchmesser @F' zwei 
Punkte P, und P, ins Auge gefaßt werden, 
für die die Schlüpfung zusammen 200°, 
beträgt. Die Verbindungslinie beider Punkte 


Ebenso wird die 
herüber- 


schnitt die Ordinatenachse in der Höhe ` 


b=r.C, 


wo r der Halbmesser des Kreises @ F und 
C die Tangente des Winkels @FP; ist. 
Der Richtungskoeffizient der Verbindungs- 
linie P,P, war gleich m. 


Die Strahlen 
OP,=i, und OP,=i, stellten uns dann, 


im entsprechenden Maße verkleinert, den 


Strom i in jeder Phase der umlaufenden 
Machte man @ zum An- 


standen zwischen den Koordinaten der 
Punkte P, und P, nach der „ETZ“ 1905, 
S. 1140, folgende Beziehungen: 


2r(l— mC 
Ti tH r= enn z 
1? . C? 
r= FT 
y=m.x,+b, 


Lo = Mo -+ b i 
Daraus folgt: 
Yi Ya = M? Lı £3 +b mM (w, + xa) + d? 

oder mit Einsetzung der obigen Werte für 

Lı Xa und 2, + X3: 
r3 

NYS mpi (2mC+C?) . . (a 

Dann ergibt sich: 


YY _2mC+ÜO? 
C SO C? . . . . (b 


Ist nun s die relative Schlüpfung, so 
besteht die Gleichung: 


s =C% 
Lı 
oder 
u 
x C’ 


Da nun die Schlüpfung für beide Er- 
regungen zusammen 200°/, beträgt, so gilt 
anderseits die Gleichung: 


für Yı ; 


H _2—s 
u 5 
Daraus folgt: 
Y-Y _ 82 —s) 
Ljed O? 


28. Februar 1907. 


oder mit Hilfe von Gl. (b): 
2s— ?=2mÜ0+O0?., 


Wenn wir diese Gleichung mit — 1 multi- 
plizieren und auf beiden Seiten 1 hinzu- 
fügen, erhalten wir: 


1-?=1-2ml—(C? .. (ce 


Nun war nach Seite 1141 der „ETZ“ 
1905, links oben: i 
— _Me—fy 
—@ræt(2abr—a@b)y'’ 


m = 
darin war 
a= G oO, 
k3 =ab—2abr +2br, 
P=ar—ar—ab?+20!r. 


Abb. 1. 


Wir setzen nun willkürlich 


=d 
A 


und erhalten: 
a Cd? —2d+2).r — (d’—d— da0?+2C’)y i 


— d æ+ Cda- djy 
Wenn wir diesen Wert in Gl. (c) ein- 


setzen und die rechte Seite gleichnamig 
machen, erhalten wir: 


= d?+C?(d—2)} 
(8) d? Sa 7 d—2 oy 
stg UY 
Nun waren die Koordinaten des Mittel- 
punktes M von G P, nach Seite 1141 der 
„ETZ“ 1905: 
0. ar _ dr 
Pan 2ad-ı' 
 b(a—?2r) _C(d-2r 
17 Sa-r) T 2(d—1) ` 


Daraus folgt, wenn ọ der Halbmesser des 
Kreises @ R, ist: 
OE a E a C 
p7 p ` d? i 
sowie | 


‚d-22q 
C F N 
demnach nimmt unsere Gleichung für (1—7 
die Form an: 


a 
I 


2 x —C 
u A 


SEE A 
Zen 


oder durch Umformung: 


è (œ — Cy) 
a= Py 
=l 
; (2+ P s) 
Nun ist in Abb. 2, wenn P; wieder der 
Kurzschlußpunkt ist: 


1 
who 


Ziehen wir also PA parallel zu P,G, 
so wird 


28. Februar 1907. 
FR Ba 5 > u oo os Se 
Da nun G B gleich der Abszisse w des 


Punktes P ist, so folgt: 
GA=-GB-Ab=.-0.y. 


Eine Senkrechte in A auf GO schneidet 
nun den Durchmesser G P, im Punkte Æ. 
Dann ist nach Abb. 2: 


o 4 
. G A = « f C . l . 
y) 


Abb. 2. 


Wir fällen nun anderscits die Senk- 
rechte PH auf den Kreisdurchmesser C P.. 
Dann ist, wenn y die Ordinate des Punktes 


P bezeichnet: 
| 
BK= j 
p y 
demnach 
GK=-GB+BRKR=x+ > Y, 
demnach ist 


GH=, .0KR= P (x4 1 y). 


P 
Gl. (e) nimmt dann die Form an: 
o> GE 
l- =A nA e |; 


Nun stellt der Faktor 1—s mit der 
Umdrehungszahl bei Synchronismus multi- 
pliziert, die Umdrehungszahl bei Betrieb 
dar. Unsere Zeichnung ergibt also, ohne 
eine einzige Rechnung, das Quadrat 
der Umdrehungszahl. Natürlich läßt sich 
durch eine Hilfszeichnung, die hier nicht 
ausgeführt zu werden braucht, das Quadrat 
der Drehzahl unmittelbar ablesbar machen. 


2. Das Drehmoment. 


Abb. 2 dient uns nun auch zugleich zur 
Au ai des Drehmomentes. 
st 
e die Klemmenspannung des Stators, 
E, die elektromotorische Gegenkraft für 
einc Phase der mitlaufenden Erregung, 
E, die elektromutorische Kraft der gegen- 
laufenden Erregung, 
i der Leerstrom bei offenem Rotor, 
ia der Leerstrom für das Diagramm der 
‚ mitlaufenden, Erregung, 
lọ der Leerstrom für die gegenlaufende 
Erregung, 
$ die Windungszahl des Stators, 


so gilt nach S. 1137 unten der „ETZ“ 1905 
die Gleichung: 


lo e 
E = io n 2 
45 
Ebenso natürlich: 
i 
E, — Eu 6 B 
o n £ 
4 e 


A Nun spielt der Phasenstrom i in den 
nen der umlaufenden Erregungen 
dem ne Rolle wie die Ströme i, und i, in 
Br 'agramm, das mit dem Leerstrom ip 
Bezeichnet ist. Demnach gilt die Gleichung: 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. 


und 


Demnach nehmen die Gleichungen für 


E, und E, die Form an: 


De = 
ee Fe £ 
4 > 
i e 
E;= . Pi Em; 
z l, 7T 
1 Š 
4 


Ebenso ergeben sich die Kreisordinaten, 
das heißt die Wattkomponenten der Ströme 
in den Diagrammen der umlaufenden Er- 
regungen zu 


N e . i 
V beziehungsweise y. Fi, 
N 2 
Die auf den Rotor übertragene Leistung 


wird also für eine Phase der ımitlaufenden 
Erregung: 


i e Ü 
Km; =, Yis; 
F n £ ii 

4 < 


und für eine Phase der gegenlaufenden 
Erregung: 
i e 
Ez. Yı D n 
4 


Um für jede umlaufende Erregung die 
gesamte auf den Rotor übertragene Leistung 
zu erhalten, haben wir die Leistung für 


m. 


eine Phase mit der Phasenzahl - 9 zu 


multiplizieren. Von der mitlaufenden Er- 
regung wird also auf den Rotor übertragen 
die Leistung: 

j2 


n.E i i 
= 2e. ii 


Eo Ey. —- 
9 ı Yı A 


der gegenlaufenden Er- 
Rotor übertragen die 


Ebenso wird von 
regung auf den 
Leistung: 
n.E _ 

2 e Path. 

Die Drehmomente in mkg für die cin- 
zelnen Erregungen ergeben sich, wenn wir 
die übertragenen Leistungen durch die 


Winkelgeschwindigkeit 27 ~ und durch 


9,81 dividieren. Wir erhalten so: 


i i 
A ei 
i Ya. 


~ 


EEES Er 
Ma =. 
oder, wenn wir 
Es p.e 
K= 2 mags] 
setzen: 
į? 
Ma, = K.2y, i? 9 
1 


3 


i 
Ma = K.2 9} pas 


Das Drehmoment des Motors ist die 
Differenz der einzelnen Drehmomente. Es 


ergibt sich also zu: 
a Y? Ya Ù 
— 9 32 
Ma=W. ( p2 T 


oder 
2 
Maı=K.2 iei (i i? — pi. 


Nun war nach der „ETZ“ 1905, S. 1139, 
die Resultierende J aus į und i, durch die 
Gleichung gegeben: 

i 1 


Heft 9. 


m aÅ— m aaa a Mm 


Demnach ist das Drehmoment: 


K.2, , i 
Ma = p i? — Yi’). 


Nun ist nach S. 1139 rechts oben die 
Ordinate des Phasenstromes i: 


92 ;.2 
_ hth. 
Yo = J? 


? 
demnach 
(Yı i + Y iy adia Yo» 
davon ziehen wir ab: 
diyypirig Ay A k 


und erhalten: 


4y y È 
i= yh iSd (n 3 "pr : 


Da nun der Primärstrom J, unter den 
gemachten Voraussetzungen doppelt so 
stark ist wie der Phasenstroin ¿į und gleiche 
Phase hat, so gilt für die Ordinate y des 
Endpunktes von Ji: 


sowie 


Wir erhalten also: 
ar ae Jif, A J? 
(u ta” a i) ary (y = ann |i 
Nun ist nach der „ETZ“ 1905, S. 1140, 
2. Spalte, wenn 
b=r.0 
und 
a=r.d 
gesetzt wird: 


4 r? 
P=2347 ld — 1? +(md+0)2. 


Ferner ist nach Gl. (a) unseres Aufsatzes: 


1? (2 m O+ C? 
Yıy= 7 mpl ), 


oder, wenn wir die beiden letzten Gleichun- 
gen durcheinander dividieren: 


dY Y _ 2mCl+C: 
J? — (d—1”+(md+l) ` 
Daraus folgt: 
(ni? yp iy 
4 


za 9 


z Bo ZmC+ C?) J? 
4 l (d— 1} +(md-4 c} |’ (g 


Nun ist nach Gl. (c) unseres Aufsatzes: 
2mC+C:=1—-(1-5) 
oder mit Benutzung von Gl. (f): 


GE 
G H ` 
Durch Umformung erhalten wir (Abb. 2): 
| GH—-GE_EH 
2 2 = 
nC+C GH “gyu: ® 
Anderseits ist nach GI. (d): 


md+Cz=d 
P C — 2d +2) x —(d?—d—dC4+20?)y 
-d æ+ åy +C. 
Wenn wir auf der rechten Seite mi 
heben und gleichnamig machen, ie a 
Faktor d— 1 absondern, erhalten wir: 
C(d— 2 xda Y 
de —- Cyd) i 


2mC+C?=-1-— 


md+C=(d— 1) 


Wir erweitern die rechte Seite mit : 
| 2 (d — 
und benutzen die Gleichungen . 


TUE mn i SU MMMM 


BER. EM 
P3- 
und 
_Cla-2 , 
1= 2d =" 
dann ergibt sich: 
md+0C=(d—1). De, da 
Dann wird: 
(da — 1% + (md +C) 


ne > l er | 
el) Ir wa, 


oder, wenn wir rechts auf einen Nenner 
bringen und die Quadratur im Zähler uus- 
führen: 


(e — 1} + (mn d+ CY 
(AIP PAE 
z (pxztgqy) 


Nun ist die Gleichung des Kreises für 
den Einphasenmotor 


„+2 —2px=—2q4y=0 
oder 


24y 
pet4uy= i ai ; 


Daraus folgt: 


; o (~ 1P +g). 
(d—1}+(md +4 0 =` 2 Han . 


Setzen wir außerdem 
PHE 
und nach Abb. 2 
xL Hy=GP=GH.GP=GH.2ọ, 
so ergibt sich: 


d— 1).2 
(a— 1} +(md+ CF = a E 
Mit Benutzung von Gl. (h) nimmt dann 
Gl. (g) die Form an: 


l Jil, EH. Jë 
re ee) 


Das Drehmoment ergibt sich also nach 
der letzten Gleichung für Ma zu: 


y, EH.Jè 
Ma=K\/ p- (d—1}.2ọ E o 


Nun ist die Umdrehungszahl: 
n Na., 
op (1 — s$). 
Die Winkelgeschwindigkeit ist dann: 
und die mechanische Leistung in Watt wird: 
P=9,81. Ma. w. 


Mit Benutzung des früher eingeführten 
Faktors A erhalten wir dann: 


Vr- EHS a y 
PzeyY A ZiIF.2e T Y 


Bezeichnet also y„ den Teil des Watt- 
stromes, der für die mechanische Leistung 
in Betracht kommt, SO ergibt sich: 


T BUA. | 
y= Vi- (dt 20 (1 — s). 


ones GL (i) und (k) eignen, sich in vorzüglicher 
wead Kae es Y laine 
ar Man hat dabei die obigen Werte für p und q nur 
ie eine Substitution zu betrachten und in der Gleichung 
als ein f 8.1140 rechts oben a =? ‚und b =r C zu setzen. 
er shle wird dann md + C aus Gl. (i) eiugesetzt, wäh- 
Im i nl: Nenner aus GL (k) ergibt. Man erhält dann 


direkt: 
= at 2pR—2Uy=V. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 9. 


J'w kleiner als die Klemmenspannung c. 
Auch der Leerstrom O F', der zum Aufbau 
des Diagrammes dient, ist dann im Ver- 


gramm mit dem Durchmesser F'G'. Daraus 
ergibt sich dann mit Hilfe von 


der Kurzschlußpunkt 7%‘, sowie der Ein- 
phasenkreis für diesen einen Betriebs- 
zustand mit dem Mittelpunkte P, und dem 


28. Februar 1907. 
Wenn wir ihn durch die Ordinate y divi- 
dieren, erhalten wir den Wirkungsgrad des 
Motors unter Vernachlässigung des Stator- 
widerstandes. 


punkte des Koordinatenkreuzes und rechnen 
die Abszissen von rechts nach links. Dann 
ist die Abszisse des Mittelpunktes M gleich 


t=a— p 
3. Der geometrische Ort des End- 
punktes des primären Stromvektors 
mit Berücksichtigung des Stator- 
widerstandes. 


Es sei J' der wirkliche Statorstrom, wie 
er sich mit Berücksichtigung des Sta- 
torwiderstandes ergibt, und w der Wi- 
derstand, so ist die EMK E, die zum Auf- 
bau des Diagrammes für diesen Betriebs- 
zustand gilt, infolge des Spannungsabfalles 


und seine Ordinate gleich q. Nach der 
Zeichnung verhält sich nun ọ zu 0, wie 
OD zu D F'. Demnach ist der Kreis mit 
dem Mittelpunkte M der Einphasenkreis 
ohne Statorverlust. 

Um nun den geometrischen Ort des 
Punktes P' zu bestimmen, haben wir die 
Gleichung des Kreises mit dem Mittelpunkte 
P, aufzustellen und darin die Koordinaten 
des Mittelpunktes P, und den Halbmesser 9, 
durch die Koordinaten des Punktes 7’ aus- 
zudrücken. Es seien nun: 


a' y' die Koordinaten des Punktes P', 


hältnis Æ:e kleiner als der Leerstrum En 5 
o=0F, der ohne Statorwiderstand auf- | "191 » er: E TEE i n I» 
treten würde (Abb. 3). Wir zeichnen nun Ò der Vek zwischen O M und der Ab- 
in bekannter Weise das Heylandsche Dia- szıssenachse. 


Wenn wir dann P, 4 senkrecht auf OJI 
ziehen, so ergibt sich leicht: 


o 1l x; = 0 A.cosð — P,A.sind, 
tg Bo = C 
yı=0A.sind+P,A.cosd. 


Nun folgt aus der Ähnlichkeit der Drei- 
ecke O P'D und MP 0: 


Radius o,. Es bilde nun O@' mit der Ab- 
€ i 
4 OA w Ea 
OM e 
w 
oder, da 
t 
OM= es 
ist: 
OA=- t ey w 
cos Ô e 
t y tw 


| —eosd e cosd' 
Ebenso ergibt sich: 


PA_® 
OM e 
u 
oder. 
P A= x tew 
17 Te "eosd 


Setzen wir die ermittelten Werte von 
OA und P, A in die Gleichungen für x, und 
y, ein, so erhalten wir: 

'wt x't.w 
£; = E EA tgl, 


e 


Us 
y =t .tg ò E .tgd+ 
szissenachse einen beliebigen Winkel « und 
es falle der Vektor der Klemmenspannung 
in die Ordinatenachse. Wir machen dann 


OD gleich 


Setzen wir nun 


ö tg = + 
n und tragen in D den Winkel æ 


an. Der Schenkel dieses Winkels schneidet 
den Kreis mit dem Mittelpunkte P, im 
Punkte P'. Dann ist, abgesehen vom Maß- 
stabe, das Dreieck O P'D das Spannungs- 
dreieck für den Stator, indem OD der pri- 
mären Klemmenspannung und OP'=J' 
dem primären Spannungsverlust proportio- 
tional ist. Zugleich stellt D P' senkrecht 


1 ; 
und sondern == ab, so erhalten wir: 


1 
TI, >= (e.t—a'.gw—y't.e), 


€ 


= eqo tw ygt) 


Endlich ergibt sich der Halbmesser ¢ 
aus der Beziehung: 


auf OG' die primäre elektromotorische 
Gegenkraft dar. oe? _E 
Wir zeichnen nun die Dreiecke OG'G Te 


und O F' F ähnlich dem Dreieck O P' Ð und 
schlagen über dem Durchmesser @ F den 
Heylandschen Kreis, auf dem wir mit Hilfe 
des gleichen Wertes von $, wie oben den 
Kurzschlußpunkt P, bestimmen. In be- 
kannter Weise ergibt dieser Kurzschluß- 
punkt einen Einphasenkreis mit dem Mittel- 
punkte M und dem Halbmesser 0. Wir 
machen dann den Punkt 0 zum Anfangs- 


Dabei ergibt sich Æ? nach dem Kosinussal? 
im Dreieck O P' D aus der Gleichung: 


E? e 


w? 


2 5 e 
HIELT I 


u) 


Wir setzen nun 


J'? — 2? + y? 


J'cos g= y'; 
dann ergibt sich: 
E=ze+(@a+y)w—2y'e.w. 
Dadurch erhalten wir dann: 
6 = č [e +(2?’+y9)w®—2ey'w) (m 


Dadurch ist es gelungen, die Größen 
r, y, und ọ, als Funktionen von x' und y' 
darzustellen. Die Gleichung des Kreises 
mit dem Mittelpunkt P, ist nun: 


Hy’ ea 2yytartyr=or: 


Mit Benutzung der obigen Gleichungen für 
+ und y, ergibt sich nun: 


22.2.7 —2yyY l 
2 9 ə 12 
= — a [ett eqy — egw + y?). 


e 
Ebenso ist 
3 9 1 39 3 
HIS p [EPHE e 
HOP HYRI EHP E — 2e y (Hee. 


Wenn wir diese Werte, sowie den Wert 
von ọ, in die Kreisgleichung einsetzen 
und mit e’ multiplizieren, erhalten wir: 


ea +y9 2er eg y' 
—eqw( t Hy HEL Heg 
+H? Hy NEH w — 2ey' (+ 4) w 
=0@ e+ (x? + y'?)) o? w? — 2 egpw.y']. 


Wenn wir die Gleichung ordnen, 
0®—q’=p? setzen, erhalten wir: 


+y? (e + 2eqw + t w — pP) — 2e?tax' 
-2(dy Heb w— ep wy = eper. 


und 


Das ist aber die Gleichung eines Kreises 
mit den Mittelpunktskoordinaten: 


ne e? t 
P= 2+2egw+2u0— pw’ 


eq+Hetw—epw 


b= AF 2eq w F Ew pw i 
Der Radius ọ, ergibt sich aus der Gleichung: 


29? — ep 
9 ep e*t 
i A ZB: Hot 
eu e+2ego+tw2 — pw? Po F o“: 


Setzt man darin für pọ und g, die berech- 
neten Werte ein, so erhält man: 


9 
ne 0.0? 
= y Sr u er we = er SR . 
e +2 egw t tw? — pwe? 


Um nun den Kreis mit Berücksichtigung 
des Statorwiderstandes auch rein zeichne- 
risch darzustellen, dividieren wir die rechte 
Seite der Gleichung für q aus und erhalten: 


3 
ER En 
e“ j 
ET een EEE 
oo e+2eqwttu?— p e? 
oder 
| e3 5 
D ur € 
e N w +ey 
in do = 


e+2egu+ttw—pu: " 


Mit Benutzun der Glei 
dann: & der Gleichung für p erhalten 


Po t 


DU iii 


e ~e 
w — fo w + q 


T oi ergibt sich eine sehr einfache 
on en Auffindung des geometrischen 
ie es Endpunktes des primären Strom- 

ors. Nach der letzten Gleichung hat 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 9 


man die Ordinate q des Mittelpunktes M 


um sich selbst nach unten hin zu verlängern 


und den Endpunkt X mit dem Punkte D 


zu verbinden. Der Mittelpunkt AM, des 


gesuchten Kreises liegt dann auf der 
Verbindungslinie XD. 


Abb 4. 


Wenn wir nun in Abb. 4 den Strahl O P 
so ziehen, daß er mit O ?' den früher gc- 
nannten Winkel æ bildet, so spielt OP im 
Kreise mit dem Mittelpunkt M dieselbe 
Rolle, die der Strabl O P’ in Abb. 3 im 
Kreise mit dem Mittelpunkt P, spielte. Is 
verhält sich also: 

Q _E 


or Bu a 
OPT oT e` 


Daraus folgt die Ähnlichkeit der Drei- 
ecke OP'P in Abb. 4 und DP'O in Abb. 3. 
Der Winkel OPP' ist danu gleich dem 
Winkel y, das heißt die zusammengehörigen 
Punkte P und P’ liegen auf einem Halb- 
kreise durch O mit dem Mittelpunkt auf der 
Abszissenachse. 

Die Überlegung gilt nun auch für die 
Punkte A und @, in denen der ohne Stator- 
widerstand gezeichnete Kreis die Abszissen- 
achse schneidet. Vermutlich lassen sich 
diese Betriebszustände durch übersynchro- 
nen Antrieb verwirklichen. Dabei ist die 
Phasenverschiebung zwischen Spannung 
und Stromstärke gleich 90°, das heißt die 
auf den Rotor elektrisch übertragene 
Leistung ist gleich null. Die ganze elek- 
trisch zugeführte Leistung wird also im 
Stator in Joulesche Wärme umgesetzt. 


D 


Das bedeutet, daß die Klemmenspannung 
die Hypotenuse eines rechtwinkligen 
Dreiecks ist, dessen eine Kathete der pri- 
märe Spannungsverlust ist. Die Punkte I, 
und @,, die den Punkten A und (/ zuge- 
hören, liegen also auf einem Halbkreise 


über dem Durchmesser OD = a (Abb. 5). 


Anderseits liegt nach der obigen Über- 
legung der Punkt 4, auf einem Halbkreise 
über dem Durchmesser OA und (Co auf 
einem Halbkreise über dem Durchmesser 
OG. Daraus folgt dann, daß der Punkt 4, 
auf der Verbindungsliniie DA und der 
Punkt G, auf der Verbindungsliniie D G 
liegt. Die Punkte 4, und @, sind also be- 
sonders einfach zu zeichnen. Da der ge- 
suchte Kreis durch beide hindurch- 
geht, so ist sein Mittelpunkt der 
Schnittpunkt der Mittelsenkrechten 
auf Ao Go mit der Verbindungslinie X D. 

Es ist dabei beachtenswert, daß für 
Festbremsung der wesentliche Unterschied 
zwischen Einphasenmotor und Dreh=trom- 
motor verschwindet. Der Kurzschlußpunkt 
des Ossannaschen Kreises mit Berücksichti- 
gung des Rotorwiderstandes ist also der- 
selbe wie der Kurzschlußpunkt des Ein- 
phasenkreises mit Berücksichtigung des 
Statorwiderstandes. 

Es darf jedoch nicht unerwähnt bleiben, 
daß bei praktisch vorkommenden Werten 
des Statorwiderstandes der Punkt P so 
hoch zu liegen kommt, daß er sich nicht 
mehr zeichnen läßt. Nun ließe sich diese 
Schwierigkeit ja umgehen, indem man von 
W aus eine Gerade zieht, die nach rechts 


hin eine Steigung (ta): besitzt. Aber 


der Schnittpunkt dieser Geraden mit der 
Mittelsenkrechten auf A, Go ist bei praktisch 
vorkommenden Werten des Stator- und 
kotorwiderstandes nicht scharf genug. Des- 
halb empfiehlt es sich, wenigstens die Grüße 
‘Jo rechnerisch zu ermitteln. 


4. Schlüpfung, Drehmoment, 
Wirkungsgrad und Leistungsfaktor 
mit Berücksichtigung des Stator- 

widerstandes. 


Wir benutzen wieder einen Hilfskreis 
durch O, der den Kreis ohne Statorwider- 
stand im Punkte P und den Kreis mit 
Statorwiderstand im Punkte P' schneidet 
(Abb. 4). Wenn wir dann alle Strecken des 
Diagrammkreises ohne Statorwiderstand im 
Verhältnis O P': O P, das heißt im Verhältnis 
J':J, verkleinern, erhalten wir das Dia- 
gramm mit dem Mittelpunkt P, in Abb. 3. 
In beiden Diagramımen ist aber das Ver- 
hältnis @ E: H dasselbe. Wir ermitteln 
also die Schlüpfung mit Hilfe des Punktes 
P in Abb. 4 aus der Gleichung: 


GE 
(I 


Um das Drehmoment für das verkleinerte 
Diagramın zu erhalten, haben wir zunächst 
den Faktor A, der ja die Spannung enthält, 
mit dem Verhältnis J': J, zu multiplizieren, 
Außerdem aber haben wir auch die Werte y 
und J,, die in Gl. (1) vorkommen, mit diesem 
Verhältnis zu multiplizieren. Das Dreh- 
moment mit Berücksichtigung des Stator- 
widerstandes ergibt sich also zu: 


(1 — s)? a 


= BEH 


TES J"? o pia 
Ma = K. V g= „ J"? 
Ji J Jı (d — 1.2 p ` Ji. J 
oder 
J'i EH J'i 


/ 
Ma = K D an 


Nun verhält sich in Abb. 4: 
mo a 
Y xw? 
oder, da die Punkte P und P' 


der auf einen 
Kreise durch den Anfangspunkt i 


liegen: 
m a J»? 


— 


Y Ad! u J? 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. 


Heft 9. 


u =. EERST - 


28. Februar 1907. 


LE nn e ea Š = Zu Zu. ZT IT n 7 


Ebenso ergibt sich wegen Gleichheit 
der drei Winkel ọ in Abb. 4: 


nood 
J Ji 
oder 
JH 
nn” == J? 


Mit Benutzung dieser Werte für m? und x? 
ergibt sich das Drehmoment zu: 
= EU , 
= Den. Ey E 
M=RYn ep 


In ähnlicher Weise wie am Schlusse des 
Abschnittes 2 ergibt sich dann der Teil 
der Wattkomponente des Primär- 
stromces, der nach Abzug der Stator- 
und Rotorverluste für die mechani- 
sche Leistung übrig bleibt, zu: 


Yn = Vre — 


Diese Größe ergibt, durch die Kreisordinate 
dividiert, den Wirkungsgrad. Wenn wir 
sic anderseits von der Kreisordinate ab- 
ziehen, erhalten wir den Teil des Watt- 
stromes, der, mit der Spannung e multipli- 
ziert, die Verluste im Stator und Rotor 
ergibt. Die Statorverluste endlich er- 
geben sich zu J'?.w. Nun verhält sich in 
Abb. 4, da 


(d—1%.2e n. (1— s). 


OD= 
w 
ist: 
v J 
J' T ep? 
wn 
daraus folgt: 
JÌ. w=.. v. 


Die Rotorverluste ergeben sich dann 
aus der Differenz der Gesamtverluste und 
der Statorverluste. Bei der verwickelten 
Natur des Rotorstromes scheint es nur na- 
türlich, daß die direkte Ablesung der Rotor- 
verluste auf Schwierigkeiten stößt. 


7-5 An y 
1-5 pem 0,9 7 
a EL 0,8123 
—- 77772 Tg 29 
Nitar, Rn 07\ 
A lin ý 1917 
Mic" 0,6! 18\09 
> 7'08 
~ 05 : 
SEE, 1 740.17 
Fr os 1210.6 


7i gs ; 


OSY _ ———_ \ 28 Ari 


> er 
Sea, : 
tD 04 4.02 
Ly Stlorvoriug CE azl OT) zlar 
í 


06) 02 6 
/ 


Abb. 6. 


In Abb. 6 sind nun die ermittelten Er- 
gebnisse zeichnerisch zusammengestellt. 
Dem Diagrammkreise liegen die folgenden 
Werte zu Grunde: 


e = 100 Volt, 
Leerstrom bei offenem Rotor 

io = 4,8 Amp, 

t =0,1, 

C = 0,25. 


Ist P' ein Punkt des Diagrammkreises 
mit Statorwiderstand, $0 ist O P' der Stator- 
strom. Auf einer durch P' gelegten Senk- 
rechten ist dann von der Abszissenachse 
aus der Wert 1 — s aufgetragen. Dieser ist 
unmittelbar ein Maß für die Drehzahl. Ander- 


seits ist die Differenz zwischen der oberen 


Horizontalen und zwischen der Schaulinie 
1 — s gleich der Schlüpfung. 
Ebenso wurde auf einer durch P' ge- 


legten Senkrechten von unten aus der Wert 


Vm® — _EH p 
m (4 —1)?.20 
im Ampercemaßstab aufgetragen und so 


die Linie für Mı ermittelt. Ihre Ordinaten 


ergeben, mit ng gi multipliziert, das 


‘Drehmoment. 


Ferner wurde die Größe yn, die mit 
e multipliziert die mechanische Leistung 
angibt, vom Diagrammkreise aus auf einer 
Senkrechten durch P' nach unten hin auf- 
getragen und so die Schaulinie des Gesamt- 
verlustes ermittelt. Die Ordinaten dieser 
Linie geben, mit e multipliziert, die Summe 
aus Stator- und Rotorverlust, während das 
Verhältnis yn zur Kreisordinate y' den Wir- 
kungsgrad 7 ergibt. Es empfiehlt sich, diese 
Beziehung zur Prüfung der Genauigkeit der 
Zeichnung zu benutzen. 

Die Statorverluste wurden ebenfalls von 
der Abszissenachse aus aufgetragen. Die 
beiden Verlustlinien sind fast genau Gerade. 
Die Differenzen ihrer Ordinaten ergeben, 
mit e multipliziert, den Rotorverlust an. 

Der Leistungsfaktor wurde in bekannter 
Weise ermittelt. 

Im allgemeinen entsprechen die Linien 
denen des Drehstrommotors. Nur ergibt 
sich natürlich ein geringerer Wert von cos, 
sowie im rechten Teil des Diagrammes ein 
verhältnismäßig großer Rotorverlust. 


Zusammenfassung.) 


1. Die Schlüpfung eines Einphasenmotors 
ergibt sich nach Abb. 2 aus der Gleichung: 
GE 
GH' 

2. Das Drehmoment unter Vernachlässigung 
der Statorverluste ist nach Abb. 2: 


ar EH.J? 
Ser Eee BER 
Ma= Ks (1 d). 2e" 

Die mechanische Leistung ist bei Vernach- 
lässigung der Statorverluste: 

D) — a 2 __EH. U = 
P=e,)y G — d). Zg"! s). 

3. Der geometrische Ort für den Endpunkt 
des primären Stromvektors ist auch bei Berück- 
sichtigang des Statorverlustes ein Kreis. Für 
diesen ergibt sich in Abb. 6 eine zeichnerische 
Darstellung. 

4. Unter Berücksichtigung des Statorver- 
lustes ist in Abb. 4: 


1-= 


GE 


(1—s)’ = GH’ 
EH.n? 
= A RE ra EE 
Ma=KYm (d-1%2.20' 
oy”, Em | 
Pz=eym — uiau 9 
Be a 
1—= ey? 


J? wew. 


Motorwagen mit elektrischer 
Kraftübertragung im Eisenbahnbetriebe.?) 


Von P. Poschenrieder, Wien. 


Schon vor der Ingangsetzung der ersten 
Lokomotive gab es auf Eisenbahnen 
sogenannte Kraftwagen, welche jedoch 
durch die Einführung der Lokomotive ver- 
drängt wurden und in Vergessenheit ge- 
rieten. Im Jahre 1819 trat Adams?) in 
England wiederum mit einem Dampf-Motor- 


1) Die Nummern entsprecheu den Abschnitten. 
2 ner ean de an pon ar: 
«Organ f. d. Fortschritte des Eisenbahnweseng* 
1819, S 54 und 161. = 


wagen hervor, und seit dieser Zeit sind die 
Motorwagen immer wieder, wenn auch oft 
nur vorübergehend, in Verwendung sckon- 
men. Diese Fahrzeuge besaßen ausschließ- 
lich Dampfkessel und Dampfmaschinen. Frst 
im Jahre 1894 finden wir einen Benzin-Motor- 
wagen (Bauart Daimler) bei den Württem- 
bergischen Staatseisenbahnen!) versuchs- 
weise im Betriebe. 

Es würde zu weit führen, die ganze 
Entwicklung der Kraftfahrzeuge oder Trieb- 
wagen hier zu erörtern und sei daher auf 
die ausführlichen Aufsätze von Guillery, 
Glasers Annalen Bd. 57, 1905, Heft 1, 4 
und 5; A. Heller, „Zeitschr. d. Ver. Deutsch. 
Ing.“ 1905, S.1541, 1634; E. A. Ziffer, Protokoll 
der Hauptversammlungen desInternationalen 
Straßenbahn- und Kleinbahn-Kongresses zu 
Köln (1894), Stockholm (1896), Genf (1899) 
und Wien (1904), sowie auf die sehr be- 
achtenswerten selbständigen Abhandlungen 
von Karl Pascher: „Das Lokalbahnwesen 
in Österreich“ und von A. Särmezey: „Mo- 
torwagen im Eisenbahnbetricbe“ verwiesen, 

Je nach dem Standpunkte der genannten 
Verfasser wird für oder gegen die Motor- 
wagen auf Eisenbahnen Stellung genommen. 

Guillery-Köln liefert den auf der Gic- 
schichte der Motorwagen aufgebauten Nach- 
weis, daß dieselben den kleinen Lokomo- 
tiven gegenüber im Nachteil sein müssen: 
Heller tritt mehr für die Motorwagen cin. 
Ziffer bringt sehr umfangreiche Angaben 
und findet, daß die Einführung von Motor- 
fahrzeugen im KEisenbahnbetriebe einem 
wirklich vorhandenen Bedürfnis abhilft. 

Pascher sagt in seiner oben erwähnten 
Schrift von den auf den österreichischen 
Staatsbahnen probeweise im Betriebe be- 
findlichen Motorwagen: „Die bisherigen Be- 
triebsergebnisse sind unbefriedigend und 
bieten wenig Aussicht für die Zukunft“. 

Die Tatsache jedoch, daß gerade in 
neuester Zeit sich bedeutende Lokomotiv- 
und Maschinenfabriken mit der Herstellung 
von Motorwagen befassen, und daß nicht 
nur europäische Eisenbahnen, sondern im 
erhöhten Maße auch diejenigen der Ver- 
einigten Staaten mehr und mehr Motor- 
wagen in ihren Vorortsverkehr einführen, 
liefert den Beweis, daß für derartige Fahr- 
zeuge cin Bedürfnis vorhanden sein muß. 

Neuere Versuche über „Motorwagen und 
Motorzüge“ veröffentlicht H. v. Littrow in 
den Mitteilungen des Verbandes der Inge- 
nieure der k. k. Staatsbahnen in Linz 190, 
S. 167. Nachstehende Zahlentafel gibt die 
zugrunde gelegten Zahlen wieder: 


[=] 

[© — ME- 

4 e 9 

EF %,2| 255% 

In a Ög (A e3 
ESS | 3525| Faz? 
usa |u283 | iias 
„ao =0 j|] of g 
54 | 2098| 578 
2) N Eu 0 SICHT 
= = md Aus 


| 
| 
) 


| 
| 
! 
| 
l 
| 
| 


Wasservorrat . . cbm 1,5 2,5 1,4 
Kohlenvorrat . . . t 0,4 Al 1,0 
Koblenreserve . . t _ 0,7 0,4 
Petroleumvorrat.. kg | 330 — = 


Reibungsgewicht . t 


Größter Achsdruck.. t 7,9 90 116 
Zahl der Bedienungs- 

personen . .... 2 2 3 
Zahl d. Anhängewagen 3 8 
Gewicht der Anhänge- 

wagen. ....t 18 18 12 
Zahl der Sitzplätze. . 76 16 gi 
Postraum. . .... 1 l l 
Gepäckraum . ... 1 l 2’) 
Zuggewicht ohne Rei- 


sende . ....% 


1) (tlasers Annalen 1894, Bd. 34. 8. 81. , 
1.33 Uber die Littrowsche Fällofen-Lokomotive ia 
nlstortzche Ki inzi Lokomotive siehe auch Glasers 
nalen 1906, Bd. 58, 5. 67. , 
Der im Komarek-Wagen befindliche Gepäckraum 
wird für Reservekohle benutzt. 


ti 


28. Februar 1907. Elektrotechnische Zeitschritt. 1907. Heft 9. 195 
ZZ 7 TITITII — ————————— a 
Die Betriebskosten betrugen je nach Es sind also die Betriebs: und Instand- | Umkehr des Wagens nicht vorgenommen 
den Steigungsverhältnissen der gefahrenen | haltungskosten für den Dampf-Motorwagen | werden. 
Strecke für die Züge 15,5 bis 20,5 Pf; für | und den Benzin-Moturwagen nahezu gleich. Beide Arten von Motorwagen haben den 
den Kumarek-Wagen 27 Pf für das Zug- | Der Danıpf-Motorwagen samt Anhängewagen | Nachteil, daß nur eine Achse angetrieben 
kilometer. Es ist jedoch zu beachten, daß | wiegt 19 t, ohne Anhängewagen 12,5 t. Das | wird, daß die Führung des Wagens von 
die Bedienungsmannschaft bei den Lokomo- | Gesamtgewicht des Benzin-Motorwagens be- | beiden Plattformen aus schwierig zu be- 
tivzügen nur zwei Personen, bei den Motor- | trägt 14 t. werkstelligen ist. 
wagen hingegen drei Personen umfaßte.') Die Württembergischen Staatsbahnen!) Diese Nachteile werden am ein- 
Zu wesentlich anderen Ergebnissen | hatten im Jahre 1904 7 zweiachsige Dampf- | fachsten und zweckmäßigsten durch 
kommt A. Särmezey, der in seiner Schrift | Motorwagen (1 mit 33 und 6 mit je 40 Sitz- | die Anwendung der elektrischen 
die Versuchsergebnisse auf den Arad- | plätzen), 5 zweiachsige Benzin-Motorwagen | Kraftübertragung behoben. 
Csanáder Vereinigten Bahnen und der | (l mit 24, 1 mit 30 und 3 mit je 44 Sitz- Am bekanntesten ist wohl die Anwen- 
Ersten Alfölder Wirtschaftsbahn bekannt | plätzen) und einen vierachsigen Akkumu- | dung elektrischer Kraftübertragung bei der 
gibt. Auf diesen Bahnen wurde der erste | latorwagen mit 56 Sitzplätzen im Betriebe. | 1892 aufgetauchten Heilmannschen Loko- 
Dampf-Motorwagen bereits im November Der Heizstoff kostete bei den Dampf- | motive geworden. Infolge des großen Ge- 
1901 eingestellt, und bis zum Jahre 1906 | wagen 4,53 Pf für das Fahrtkilometer, der | wichtes von Dampfmaschine und Kessel 
waren eine Anzahl Dampf-Motorwagen (von | Schmierstoff 0,28 Pf. Bei den Benzinwagen | und sonstiger Nachteile konnte sich jedoch 
Ganz & Co. nach der Bauart De Dion-Bou- | waren diese Kosten 7,97 Pf beziehungs- | diese Lokomotive den gewöhnlichen Dampf- 
ton) und ein Benzin-Motorwagen (Daimler) | weise 1,11 Pf. lokomotiven gegenüber nicht behaupten, 
Für das Jahr 1904 betrugen die Kosten an: | Zumal Heilmann seine ursprüngliche Ab- 


in täglichem Betriebe. 
a S ARROSEN; FUN sicht, auch noch im Zuge selbst Triebachsen 


l km’): a Fre nnterzubringen, aus wirtschaftlichen Grün- 
K. ung. Staatseisenbahnen: ní | Heizstoff . 8851 14 933 en ee von Dampfturbinen 
pei Lokomony Bettien py 2289| Schmiersiof 4... 553 2 086 anstelle der Dampfmaschinen könnte man 
Arad Geanader y orsinigte Salnen; o4 | Unterhaltung: wohl ein geringeres Gewicht erzielen; es 
bei u nn AN o gewöhnlich 14 204 2 690 bleibt jedoch immer noch der Dampfkessel 
n ens E Ba 126 außergewöhnlich . 3817 — bestehen, und der Brennstoff nebst dem 
ee Se E E R Zusammen 27425 19 709 Speisewasser beanspruchen viel Raum. Gün- 


Altölder Erste Wirtschaftsbahn: 


bei Lokomotiv-Betrieb . . . . 3,8 
„ Dampfwagen-Betrieb. . . . 102 


Die Erhaltungskosten betrugen für die 


Lokomotive 6,0 Pf und für den Motorwagen 
3,1 Pf. Eine Lokomotive legte 30000 km, 
ein Motorwagen 60000 km jährlich zurück. 
Zu beachten ist, daß Särmezey die 
schweren Züge der k. ung. Staatseisen- 
bahnen und die immerhin noch nicht ganz 
leichten Züge der Arad-Csanäder Vereinigten 
Babnen und der Alfölder Ersten Wirtschafts- 
bahn mit einem Motorwagenzug, der aus 
einem Motorwagen und nur einem Anhänge- 
wagen besteht, in Vergleich gezogen hat; 
er hat eben die Betriebsmittel verglichen, 
die ihm zur Verfügung standen. Man muß 
weiter bedenken, daß sowohl bei den Arad- 
Csanäder Vereinigten Bahnen wie bei der 
Alfülder Ersten Wirtschaftsbahn ein ge- 
ringer Lastenverkehr, eine dünn bevölkerte 
Gegend, große Stationsentfernungen, ebene 
gerade Strecken zugunsten des Motorwagens 
sprechen. Ahnliche Verhältnisse finden wir 
jedoch bei vielen Neben- und Kleinbahnen. 
Sirmezey vergleicht auch die Betriebs- 
ud Instandhaltungskosten der Dampf-Mo- 
torwagen und des Benzin-Motorwagens, wo- 
bei er für den Zugkilometer findet (1903): 


A. Dampf-Motorwagen: 


für 1 km 
3 Personen: Wagenführer, Heizer, Pf 

Schaffner . . 2.22 222. 61 
Heizstoff: 25 kg Holzkohle. . . . 6,0 
Putz- und Schmierstoff . . . . . 0,78 
Beleuchtung. . "2. 2 2222.08 
Für Wasserkauf (in Arad) . . . . 012 
Instandhaltung des Motors und Wa- 

Bens samt Anhängewagen . . . . 49 


Zusammen 18,2 = 


B. Benzin-Motorwagen: 


für 1 km 
| Pr 
-Personen: Wagenführeru.Schaffner 4,3 
Benzin: 0,533 kg . . 2 2 222.088 
Putz- und Schmierstof . . . .. 20 
Beleuchtung . . . a OS 


Instandhaltung des Motors u. Wagens 3,8 
Zusammen 18,7 


) Komarek nimmt um 
: gekehrt für seinen Motor- 
“EeNZUg nur einen Führer und für einen Lokomotivzug 


Lugführe one Erhaltungskosten und ohne Lohn für den 


. 


Also für einen Dampfwagen rund 4000 M 
und für einen Benzinwagen rund 4000 M. 


Die Auslagen sind demnach für beide 
Motorwagenarten gleich; auffallend sind die 
großen Unterhaltungskosten 
Motorwagen (meist Heißdampf-Motorwagen, 
Bauart Kittel von 21 t Dienstgewicht) gegen- 
über den Benzin - Motorwagen (Bauart 
Daimler). 

Man sieht aus obigem Vergleich, daß 
bei hohen Kosten für Kohlen, Koks und 
dergleichen und billigem Preise für Benzin?) 
der Benzin-Motorwagen dem Dampf-Motor- 
wagen wirtschaftlich überlegen ist. 

Die Vorteile des Dampf - Motorwagens 
sind: einfacher Mechanismus, leichte Stei- 
gerung der Leistung durch Vergrößerung 
der Füllung oder durch Umschaltung der 
Kompoundmaschine in eine Zwillings- 
maschine; seine Nachteile: langsame In- 
betriebsetzung infolge des Anheizens, Be- 
lästigung durch Rauch und Ruß, Kohle und 
Speisewasser nehmen viel Raum in An- 
spruch oder müssen oft erneuert werden, 
schlechtes Speisewasser muß vurher ge- 
reinigt werden, bei Stillstand des Motors 
in den Stationen findet ein Verbrauch an 
Brennstoff im Kessel statt, beim Fahren 
starke Erschütterungen durch die hin- und 
hergehenden Massen der Dampfmaschine, 
großer Raum für Kessel und Maschine. Man 
muß deshalb mit hohem Druck arbeiten und 
ein Labyrinth von Röhren in Anwendung 
bringen, die aber schwer dauernd dicht zu 
halten und schwierig zu reinigen sind. 

Als Vorteile des Benzin - Motorwagens 
können angeführt werden: fast sofortige 
Betriebsbereitschaft, Reinlichkeit, bequeme 
Bedienung, das Kühlwasser hat Umlauf 
und kann immer wieder in Verwen- 
dung kommen, es muß nur die Wasser- 
menge, welche während des Kreislaufes 
verdunstet oder nicdergeschlagen wird, 
erneuert werden, leichtes Gewicht und 
kleiner Raum für den Motor; als Nach- 
teile: enge Grenzen der Leistungsfähig- 
keit (ein plötzlicher großer Widerstand 
[z. B. starker \Windstoß] kann den Benzin- 
motor zum Stehen bringen), die Anderung 
der Geschwindigkeit wird durch Wechsel- 
räder vorgenommen, welche sich rasch ab- 
nutzen und ein starkes Geräusch verur- 
sachen, mit dem Motor allein kann eine 


1) Siebe „Die Lokomotive” 1%6, 8. 37. u 
3) In neuester Zeit kommt antatt Renzin Ergin in Ge- 
brauch. Vergl. „Zeitschr. d. Ver. Deutsch. Ing.“ 1606, S. 1720. 


der Dampf- 


stigere Bedingungen erzielt man durch An- 
wendung von Verbrennungsmotoren. An 
erster Stelle käme hier der Diesel-Motor in 
Betrach‘, welcher vermöge seiner Wirt- 
schaftlichkeit und guten Regelbarkeit sich 
tür den erwähnten Zweck vorzüglich eignen 
würde. Leider gibt es noch keine rasch 
laufenden Diesel-Motoren, und die zurzeit 
gebauten Motoren können ihres großen Ge- 
wichtes und Umfanges wegen nicht in Ver- 
wendung kommen.!) 

Viel günstigere Verhältnisse finden wir 
bei den Benzinmotoren, welche‘ vermöge 
ihrer ungemeinen Leichtigkeit, bequemen 
Bedienung und Wirtschaftlichkeit unsere 
heutigen Kraftwagen ins Leben gerufen 
haben und deren Anwendung immer weitere 
Kreise zieht. 

Bei den Explosionsmotoren herrscht 
nun ein eigentümlicher Zusammenhang zwi- 
schen der Umdrehungszahl, also der Kolben- 
geschwindigkeit, dem Drehmoment und der 
effektiven Leistung?) Trägt man auf einer 
Wagrechten die mittlere Kolbengeschwin- 
digkeit auf, senkrecht dazu die sich bei 
diesen Kolbengeschwindigkeiten ergeben- 
den Leistungen und Drehmomente, so er- 
hält man etwa die iv Abb. 7 dargestellten 
Kurven. 


| A 


. z r 
& N 
X 
0 7 3 4 5 6 7 IN 9 


2 « 
Koldengeschwirdigkeit in m/sek, 


Abb. 7. 


Bei Dampfmaschinen, Turbinen usw. 
wächst im allgemeinen die Leistung mit 
der Zunahme der Uhndrehungszahl. Bei 
den Explosionsmotoren steigt die Leistung 
ebenfalls bis zu einem gewissen Wert, 


© a) Bei Schiffsmaschinen hat der Diesel 
Aunilfenabn? elektrischer Kraftübertragung, poor ugter 
wendung gefunden. ‘Verg!. „ J ian“ 
ETZ" 108 8114 g e Electrician“ 1905, 7.9, und 


k ) Vgl. „Zeitschrift für A il- 
torenbau” 1908. 8. 106. r Automobil-Industrie und Ma- 


196 


hält sich dann eine Zeit lang einigermaßen 
konstant und sinkt, bis sie bei höchster 
Uindrehungszahl — im Leerlauf — gleich 
null wird. Wir haben demnach bei Ex- 
plosionsmotoren eine ganz bestimmte Ge- 
schwindigkeit (fast unabhängig von der 
Größe der Motoren etwa 5 m Kolben- 
geschwindigkeit), bei welcher die günstigste 
Leistung erzielt werden kann. 

Jeder Explosionsmotor gibt uns also 
eine ganz bestimmte größte Leistung bei 
einer ganz bestimmten Kolbengeschwindig- 
keit, und es erscheint daher vorteilhaft, den 
Explosionsmotor stets mit konstanter größter 
Leistung arbeiten zu lassen. Wollen wir 
also mittels eines Explosionsmotors einen 
Wagen betreiben, so können wir die 
günstigste Leistung des Motors dadurch 
erreichen, daß wir dem Wagen je nach 
den auftretenden und zu überwinden- 
den Widerständen verschiedene Geschwin- 
digkeiten geben. Diese verschiedenen Ge- 
schwindigkeiten suchte man früher durch 
Anwendung sogenannter Wechselgetriebe 
zu erreichen, wodurch das Fahren mit 
zwei bis vier verschiedenen Geschwindig- 
keiten ermöglicht wurde. Diese Wechsel- 


H 
T 
re 


NL. | 
| 


WH, Fa 


ai 


ab Motorgeläuse = h Kollektor, 

c Leukstummel, i Kohlebürste, 

d Kugellager, l Achse, 

e Anker. m Lenkhebel, 

f Maugnetstern, n Holzfelge. 

g Bürstenhalter-Ring, o (ummibereifung. 


Nuahenmotor. Bauart Lohner-Porsche. 
Abb. 8. 


räder jedoch verursachen nicht nur ein 
eroßes Geräusch, sondern nützen sich auch 
rasch ab und geben einen sehr schlechten 
Wirkungsgrad. 

Durch Anwendung der elektrischen 
Kraftübertragung werden alle diese Nach- 
teile nahezu beseitigt. Benzindynamos mit 
elektrischer Kraftübertragung kamen zuerst 
bei Straßen-Kraftwagen, hauptsächlich durch 
Loliner-Porsche (Firma: k. k. Hofwagen- 
und Automobilfabrik Jakob Lohner & Co.) 
in Wien und Krieger in Paris (Firma: Com- 
pagnie Parisienne des Voitures Electriques) 
in Anwendung, wobei die bei den gewöhn- 
liehen Benzin - Kraftwagen vorhandenen 
mechanischen Übertragungs- und Umkehr- 
vorriehtungen (Wendegetriebe, keibungs- 
kupplungen, biegsame oder Cardanische 
Welle, Gallsche Kette, Differentialgetriebe 
usw.) durch die bedeutend einfachere elek- 
trische Kraftübertragung ` ersetzt _wurden.!) 


l 1) Vgl” besonders: -Rapport Aw Bohner 
Voitures Petrol@o-eleetriques” für den zweiten 
ET ‘Automohılkongreß zu Paris vom 15 bis 
o0. VL 1903 In dieser vorzüglichen’Arbeit werden in zeit- 
licher Reihenfolge die für die Entwicklung der benzin- 
„lektrischen Kraftwagen in Betracht kommenden Patente 
und Veröffentlichungen angeführt. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


Bei der Bauart Lohner-Porsche!) ist der 


Benzinmotor mit der Gleichstrom-Dynamo 
unmittelbar gekuppelt, wobei kein Schwung- 
rad in Anwendung kommt. 
motoren sind als langsam laufende Innen- 
pol-Motoren in die Vorderräder eingebaut. 
Die Feldmagnete und die Bürstenbrücke 
sind auf dem sich nicht drehenden Achs- 
stummel festgekeilt, 
samt dem Scheibenkommutator mit dem 
Rade sich dreht. 
ständig eingekapselt, und der Kommutator 
mit den Kohlebürsten 
nehmbare Kappe bequem zugänglich (Abb.8). 


Die Elektro- 


während der Anker 
Die Motoren sind voll- 
ist durch eine ab- 


Eine durch die Steigungsverhältnisse 


beeinflußte Feder verschiebt den Anker 
der Dynamo, wodurch eine Schwächung des 
Magnetfeldes- 
Spannung beim Anwachsen der Stromstärke 
selbsttätig bewirkt wird. Wir erhalten also 
gleichbleibende Watt, das heißt, konstante 
Leistung des Benzinm«tors bei sinkender 


Umdrehungszahl der Reihenschluß- Gleich- 
strom-Motoren. 


zwecks Erniedrigung der 


Mittels des Reglers können die Motoren 
in Reihe oder parallel geschaltet werden, 


wodurch eine willkürliche einstellbare Ge- 


schwindigkeitsregelung bei gleichbleibender 
Umdrehungszahl der Benzindynamo vorge- 
nommen werden kann. 


Krieger?) wendet eine mit dem Ben- 
zinmotor unmittelbar gekuppelte Kompound- 
dynamo an, deren Nebenschluß-Wicklung 
von einer Akkumulatorenbatterie konstant 
erregt wird, während die vom Verbrauchs- 
strom durchflossene Hauptstrom-Wicklung 
im entgegengesetzten Sinne wirkt. Es ist 
also eine Überlastung der Benzindynamo 
bei Steigungen infolge selbsttätiger Ge- 
schwindigkeitsregelung ausgeschlossen. Der 
von der Dynamo erzeugte Strom wird zu 
den raschlaufenden Elektromotoren geführt, 
welche mittels Zahnräder die Vorder- oder 
Hinterräder des Fahrzeuges antreiben. 

Die bei der Bauart Krieger in Anwen- 
dung kommenden Regler sind so gebaut, 
daß bei Stellung 1 die Motoren in Reihe 
mit Widerstand, in Stellung 2 ohne Vor- 
schaltwiderstand, in Stellung 3 die Magnet- 


schenkel in Reihe, die Anker parallel, und 


in Stellung 4 die Motoren vollständig parallel 
geschaltet sind. 


Es lag nun ziemlich nahe, die bei 


Sıraßen-Kraftwagen sich bereits bewährte 
elektrische Kraftübertragung auch für Selbst- 


fahrer im Eisenbahnbetriebe in Anwendung 
zu bringen. 


Einer der ersten Versuche hierzu dürfte 


von der „North Eastern Railway“) her- 
rühren. 


sich der Maschinenraum an dem einen Ende. 
des Wagens. Ä 


Bei diesem Motorwagen befindet 


In diesem ltaume ist eine 
Maschinengruppe aufgestellt, welche aus 
einem vierzylindrigen liegenden Benzin- 
motor der Wolsely Pool and Motor Car Co. 
in Birmingham und einem damit gekuppel- 
ten Gleichstrom - Erzeuger besteht. Der 
Benzinmotor leistet bei 420 bis 480 Umdr/Min 
etwa 80 PS. Der Gleichstrom-Erzeuger ar- 
beitet mit 300 bis 500 V Spannung und ist 
mit einer Verbundwicklung versehen. Die 
Spannung wird durch Einschalten von 
Widerständen in die Erregerwicklung vom 
Führerstand aus geregelt. 
Zum Erregen dient eine oberhalb des 
Stromerzeugers gelagerte kleine Neben- 
schluß-Dynamo, welche durch Riemen ange- 
trieben wird und 3,75 KW Leistung bei 
72 V Spannung crgibt. Diese kleine Dy- 
namo dient auch zum Beleuchten des 
Wagens und (während des Tages) zum 
Aufladen einer in der Mitte des Wagenrah- 
„ ys! Ti e Ing- und Arch.-Ver.* 1905, 8.521. 
3) Siehe „The Engineering review“ 


gi i . 1904, SN. 248; 
„Engineering“, Bd. LXXII, Nr. 1999, 1904, S. 57: D ; 
d. Ver. Deutsch. Ing“. 1905. S. 892. ‚8.572 und „Zeitschr. 


1907. Heft 9. 


28. Februar 1907. 


mens angebrachten Akkumulatorenbatterie. 
Diese Batterie kann man auch zum An- 
lassen der Maschinengruppe verwenden 
indem man den Stromerzeuger als Elektro- 
motor mit 
laufen läßt. 
geht, wird die Batterie abgeschaltet und die 
Dynamo soweit beschleunigt, daß sie eine 
Spannung von 400 V liefert. 
Spannung werden die beiden, in das eine 
Drehgestell des Wagens eingebauten Wagen- 
motoren, vom Fahrschalter aus gespeist, 
Der Wagen von 35 t Dienstgewicht besitzt 
zwei Drehgestelle, eine Länge von 15,5 m 
und eine Breite von 2,42 m; er bietet Plätze 
für 52 Personen. 


der Akkumulatorenspannung 
Sobald der Benzinmotor an. 


Mit dieser 


Einen ganz ähnlichen Wagen baute die 


berühmte Automobilfirma De Dion-Bouton 
in Puteaux bei Paris für die Pariser Metro- 
politain. 

im Jahre 
Wagen (Benzin-Electrogene-Wagen) für die 
Arad-Osanäder Vereinigte Bahnen in Ungarn. 


Ferner lieferte De Dion-Bouton 
1904 einen benzinelektrischen 


Dieser Wagen war mit zwei Maschinen- 
gruppen ausgestattet, die in einem gemein- 
samen, an dem einen Ende des Wagens 
befindlichen Maschinenraum untergebracht 
waren. Die Benzinmotoren waren normale 
vierzylindrige Automobilmotoren, welche 
mit Gleichstrom-Dynamos von je 2% KW 
Leistung gekuppelt waren. Die Gleichstrom- 
Dynamos mit Verbundwicklung konnten 
parallel geschaltet werden; doch konnte 
man dies den gewöhnlichen Wagenführern 
nicht anvertrauen. Der von den Dynamos er- 
zeugte Strom wurde zu den Elektromotoren 
geleitet, welche mittels Zahnrad-Übersetzung 
die beiden Achsen des Wagens antrieben. 

Die zum Anlassen des Benzinmotors 
nötigen Hebel waren neben dem Fahr- 
schalter angebracht. Der Fahrschalter ge- 
stattete eine Vor- und Rückwärts-Einstellung. 
eine Reihen- und Nebeneinanderschaltung 
der Motoren, sowie auch die Betätigung 
der elektrischen Kurzschlußbremse. Im 
Nebenschluß der Dynamo war noch ein 
Regelungswiderstand angeordnet. 

Schon die ersten Versuche mit diesem 
benzinelektrischen Wagen — welcher in 
mechanischer und elektrotechnischer Hin- 
sicht einiges zu wünschen übrig ließ - 
zeigten, daß der benzinelektrische Wagen 
dem Dampfmotorwagen in vieler Beziehung 
überlegen ist. Vor allem ist es die Bequemlich- 
keit der Bedienung und die unvergleichlich 
größere Reinlichkeit, welche sehr zum Vorteil 
des benzinelektrischen Wagens sprechen. 

Die Arader-Csanäder Vereinigten Bahnen 
entschlossen sich daher, ihre Dampf-Motor- 
wagen nach und nach aufzulassen und 
durch Benzin-Motorwagen mit elektrischer 
Kraftübertragung zu ersetzen. Sie bestell- 
ten zu diesem Behufe bei der Waggon- und 
Maschinenfabrik A.-G. Joh. Weitzer in Arad 
(im August 1904) 25 Wagen mit 70-pferdigem 
und 27 Wagen mit 35’pferdigem Benzin- 
motor nebst der hierzu passenden elek- 
trischen Einrichtung. 

Für diesen Wagen wurden die Benzin- 
motoren samt den damit gekuppelten Gleich- 
strom-Dynamos von der Firma De Dion- 
Bouton in Puteaux bei Paris bezogen, wäh- 
rend die gesamte elektrische Ausrüstung, 
bestehend aus Fahrschalter, Widerständen, 
Schalttafel, selbsttätigem Ausschalter, Siche- 
rungen, Wagenmotoren und Kabeln, von 
den Ungarischen Siemens-Schuckertwerken 
geliefert wurde. 

Es sollen hier nur die großen a 
wagen eingehend beschrieben werden, wêl 
die kleinen Wagen sich von den großen nur 
durch den kleineren Benzinmotor und ent- 
sprechend kleinere elektrische Einriehtung 
unterscheiden.!) 


a A 


') Vergl „Zeitschr. d. Österr. Ing. u. Arch.- Ver. 
S. 316. 


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L 


ar» 


28. Februar 1907. 


Der Wagen, welcher in Abb. 9 und 10 
dargestellt, ist mit zwei freien lıenkachsen 
und mit achtklötziger Ausgleichsbremse aus- 
vestattet. Er besitzt ein Abteil mit 40 Sitz- 
plätzen III. Klasse, einen Motorraun, einen 
(iepäckraum, einen Abort und eine verglaste 
Plattform. 

Im Motorraum ist der vierzylindrige 
Benzinmotor, mit einer 45 KW-Gleichstrom- 
Dynamo auf gemeinsamer Grundplatte ge- 


71 
I] 
EA 3 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


hufs bequemer Überwachung des Benzin- 
verbrauches) mit einem Lufthahn und einem 
Ablaßhahn. 

Der Benzinmotor (Abb. 11), ein stehen- 
der vierzylindriger Viertaktmotor, macht 
1100 bis 1200 Umdr/Min und leistet 70 bis 
75 PS. Das Benzin gelangt vom Benzin- 
behälter zu dem Vergaser, und hier werden 
die Benzindämpfe mit Luft gemischt. Das 
Gasgemisch wird von den Kolbenijder Zy- 


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3020 


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Benzin-Motorwagen im Querschnitt. 
Abb. 10. 


kuppelt, untergebracht. Im gleichen Raume, 
an der Brustwand des Wagens, befinden 
sich der Fahrschalter, die Schalttafel mit 
Spannungs- und Strommesser, sowie Siche- 
rungen und der selbsttätige Ausschalter. 
u der rückwärtigen Wand des Motor- 
en ist ein Benzin- und ein Wasser- 
it samt den erforderlichen Rohrlei- 
k gen angebracht. Der Benzinbehälter 
on 170 1 Inhalt besitzt ein Standglas (be- 


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Bonzin-Motorwagen mit elektrischer Kraftübertragung. 
Abb. 9. 


1907. Heft 9. 


197 


re Penner Free — 


tung (Ölpumpe) versehen. Die zur Kühlung 
des Benzinmotors notwendige Kühlwasser- 
menge ist teilweise in dem bereits erwähn- 
ten kleinen Wasserbehälter des Motor- 
raumes, hauptsächlich aber in einem, zwecks 
besserer Verteilung des Wagengewichtes 
auf beide Achsen, unter der hinteren Platt- 
form befindlichen großen Wasserbehälter 
untergebracht. Eine vom Benzinmotor an- 
getriebene Kreiselpumpe drückt das_Kühl- 


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Renzinmotor mit Dynamo. 


Abb 11. 


linder angesaugt. verdichtet und nun durch 
elektrische oder elektromagnetische Zün- 
dung zur Explosion gebracht, wodurch 
dann die nötige Arbeit geleistet wird. Um 
den bei Auspuff hervorgerufenen Schall 
nach Möglichkeit zu dämpfen, gehen die 
Abgase zunächst in einen Auspufftopf und 
dann durch Rohrleitungen über das Wagen- 
dach ins Freie. Der Benzinmotor ist mit 


“einer selbsttätigen Zentral-Schmiervorrich- 


wasser vom kleinen Behälter zum Motor, 
und von hier aus geht das erwärmte Wasser 
durch einen Dreiweghahn zu dem ebenfalls 
im Motorraume befindlichen Radiator 
(Kühler), dessen Ventilator unmittelbar von 
der Dynamowelle angetrieben wird. 

Da der Radiator die ganze Wärme dem 
Kühlwasser nicht zu entziehen vermag, 
wird letzteres noch zu den auf dem Wagen- 
dache angebrachten, mit dünnen Rippen 


REN — 


198 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. 


versehenen Schlangenröhren geführt, welche 
den Rest der Wärme aufnehmen und an 
die atmosphärische Luft abgeben. Die 
Schlangenröhren führen das in erwähnter 
Weise gekühlte Wasser zu dem großen Be- 
hälter, und von hier aus wird es wieder 
zum kleinen Behälter zurückgeleitet. Letz- 
terer besitzt eine durch das Wagendach ins 
Freie führende Leitung, die zum Füllen der 
Wasserbehälter dient. 

Im Winter wird das durch die Wärme 
des Motors erwärmte Wasser (80 bis 90°) 
zum Heizen des Wageninnern benutzt, 
indem nämlich mittels des Dreiweghahnes 
das Warmwasser in die unter den Sitzen 
angebrachten, aus gerippten Röhren be- 
stehenden Heizkörper geleitet wird und 
dann — nach Abgabe der Wärme — in den 
oberen Wasserbehälter zurückgeleitet wird. 
Die Heizung kann durch Einstellen des 
Dreiweghahnes nach Belieben geregelt 
werden. Man kann also auf sehr einfache 
Weise eine fast kostenlose Heizung der 
Wagen bewerkstelligen. 


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wand des Wagens angebrachten Fahrschalter, 
die unter dem Wagenfußboden befindlichen 
Anlaß- und Bremswiderstände zu den Wagen- 
motoren. 

Der kurzen Lieferzeit wegen wurden 
keine besonderen Fahrschalter gebaut, son- 
dern es sind gewöhnliche Straßenbahn- 
schalter (Abb. 12) in Anwendung gekommen, 
die jedoch vollständig ihren Zweck er- 
füllen. Sie besitzen einen Hebel zum Ein- 
stellen der Fahrtrichtung und zum Ab- und 
Zuschalten der Motoren in jeder Falırtrich- 
tung, sowie eine Hauptkurbel zum Betätigen 
der Hauptschaltwalze. Es sind 7 Fahrstufen 
(4 Stufen für Reihenschaltung, 3 Stufen für 
Nebeneinanderschaltung) nebst den nötigen 
Übergangsstufen und 6 Breinsstufen vor- 
handen. 

Der selbsttätige und zugleich Handaus- 
schalter'(Abb. 13) sowie die Hauptsicherungen 
(Abb. 14) besitzen magnetische Funken- 
löschung. Die Vorschaltwiderstände (Abb. 15) 
dienen sowohl zum Anfahren als auch ins- 
besondere zur Kurzschluß-Bremsung und 


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Fahrschalter. 
Abb. 12. 


Die żur Verbindung der Gleichstrom- 
Dynamo mit dem Benzinmotor dienende 
Kupplung ist so gebaut, daß ein möglichst 
stoßfreies Übertragen der Kraft ptattfinden 
kann und der durch die Erwärmung be- 
dingten Verlängerung der Motorwelle Rech- 
nung getragen wird. 

Die Gleichstrom-Dynamo ist für 
eine Leistung von 45 KW bei 500 bis 550 V 
und 1200 Umdr/Min gebaut; vierpolig und 
mit Verbundwicklung versehen. Die Ab- 
nahme des Stromes geschieht durch Kohle- 
bürsten. Mittels eines an der Decke des 
WMotorraumes angebrachten Nebenschluß- 
Widerstandes kann das Magnetfeld von 
Hand aus innerhalb mäßiger Grenzen ge- 
regelt werden. 

Von den Polklemmen der Dynamo wird 
der Strom zu einem selbsttätigen Ausschalter 
mit magnetischer Funkenlöschung und 
dann zu einer kleinen Schalttafel mit einem 
Strom- und einem Spannungsmesser nebst 
Sicherungen geführt. Von hier aus gelangt 
dann der Strom über den an der Stirn- 


bestehen aus einem hochkantig gewickelten 
Bande, dessen Windungen nach Zwischen- 
fügung von Asbestplättchen durch eine 
starke Schraubenspindel fest zusammen- 
gezogen werden. 

Die großen Wagen (Schnellfahrer) wur- 
den auch noch mit Luftdruckbremse als 
Gebrauchsbremse ausgestattet. Bei diesen 
Wagen soll in Zukunft die elektrische 
Kurzschlußbremse ganz entfallen. Da es 
gelungen ist, das Anfahren stoßfrei ohne 
Benutzung der Widerstände vorzunehmen, 
so sollen in Zukunft die Widerstände voll- 
ständig fortfallen und ein ganz einfacher 
Fahrschalter in Verwendung kommen. 

Die Wagenmotoren sind gewöhnliche 
Tasch laufende und aufklappbare Straßen- 
bahnmotoren mit vier bewickelten Polen 
und vier unter 90° zueinander liegenden 
Kohlebürsten. Der Kommutator ist von 
oben und unten zugänglich. Die Motoren 
ruhen einerseits mittels Stützlager auf den 
Wagenachsen, anderseits sind sie federnd 
aufgehängt; sie treiben mittels Zahnräder, 


Heft 9. 


28. Februar 1907. 


welche gegen das Eindringen von Stau, 
mit Schutzkästen versehen sind, die Wagen. 
achsen an. 

Die Schaltung (Abb. 16) der Arader 
Wagen unterscheidet sich von dem eines 
Straßenbahnwagens nur dadurch, daß beide 
Pole von Erde isoliert sind. 

Die Beleuchtung des Wagens geschieht 


durch Azetylengas. Es könnte auch eine 


elektrische Beleuchtung der Wagen durch 
eine im Wagen mitgeführte Akkumulatoren- 
batterie vorgenommen werden, doch war 
man zunächst bestrebt, das Gewicht der 


Selbsttätiger und Hand-Ausschalter. 
Abb, 13. 


Wagen möglichst gering und die ganze 
Einrichtung möglichst einfach zu halten. 

Der Wagen besitzt schließlich noch 
eine Tret-Alarmglocke und eine Luftdruck- 
Signalpfeife. 

Bei der Inbetriebsetzung der ersten 
Wagen ergaben sich einige Anstände an 
den Benzinmotoren (Versagen der Zünd- 
kerzen, Brechen von Ventilfedern und der- 
gleichen), die jedoch behoben wurden, und 
nun wickelt sich der Verkehr auf den Arad- 
Csanäder Vereinigten Bahnen ohne Störun- 


Hauptsicherung- 
Abb. 14. 


gen ab. Die elektrische Kraftübertragung 
selbst hat sich bestens bewährt. Motoren 
und Apparate arbeiten bedeutend günstiger 
als wie bei den Straßenbahnen. Sie haben 
nicht unter Stößen und Schmutz ZU leiden 
und infolge der im Verhältnis zu den kleinen 
Entfernungen der Haltestellen bel Straben- 
bahnen großen Stationsentfernungen findet 
das Anfahren und Anhalten der Wagen sel: 
tener statt als bei den Straßenbahn-Fahl- 
zeugen. Da beide Pole {von Erde isoliert 
sind, wird eine bedeutend höhere Betriebs‘ k, 
sicherheit erreicht. Da ferner der Benzih- | 


1 
| 


bo O 


28. Februar 1907. 


motor auf konstante Leistung arbeitet, so 
ist auch die Dynamo sehr günstig bean- 
sprucht, und eine Überlastung derselben 
ausgeschlossen. 

Über die Ergebnisse des Arader Be- 
tiebes kann vorläufig folgendes mitgeteilt 
werden: 

Zur Bedienung des Wagens genügen 
ein Führer und ein Schaffner, und zwar 
auch dann noch, wenn mit einem oder zwei 
Anhängewagen gefahren wird. 

Der Führer stellt die Fahrschalterkurbel 
auf die erste Fahrstufe und setzt mittels 
einer Andrehkurbel (1'/, bis 2 Umdrehungen) 
den Benzinmotor in Bewegung. Sobald 


NNT 


I 
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! 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 9. 
nn 


60 bis 65 km/Std erreicht. Bei den kleinen 
Wagen (20 KW an der Dynamo) war die 
Geschwindigkeit 30 bis 35 km/Std. 

In den Tagen vom 2. bis 6. IV. 1906 
fuhr ein Motorwagen von Arad über Buda- 
pest-Wien-Semmering-Laibach-Mestre nach 
Mailand (zur Ausstellung). Der 17 t schwere 
Wagen, welcher mit einem 60- bis 70-pfer- 
digen Benzinmotor ausgerüstet ist, fuhr in 
der Ebene mit 50 bis 60 km Geschwindig- 
keit, auf der Bergstrecke (Semmering, 


25 %/, Steigung und Krümmungen von 1% m 
Halbmesser) mit 12 bis 16 km Geschwindig- 
keit in der Stunde. 

Nach den bis jetzt erzielten Ergebnissen 


pi 


Vorschalt-Widerstäude. 
Abb. 15. 


dann die Dynamospannung ungefähr den 
normalen Wert (500 V) erreicht hat, erfolgt 
ein Abschalten der Widerstände, und der 
Wagen setzt sich in Bewegung. Da alle 
Schmier- und Zündvorrichtungen, Benzin- 
und Wasserzuflüsse selbsttätig erfolgen, so 
kann nun der Führer seine ganze Aufmerk- 
samkeit der Strecke widmen. Bei kurzen 
Aufenthalten läßt man den Benzinmotor mit 
der Dynamo leer weiterlaufen, bei längeren 
Aufenthalten stellt man ihn ab, was eben- 
falls rasch vor sich geht. 

Der Benzinverbrauch beträgt je nach 
den Steigungsverhältnissen, der Windrich- 
tung und der Güte des in Verwendung 
kommenden Benzins für den großen Motor- 


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darf man sich wohl der Hoffnung hingeben, 
daß der Benzin-Motorwagen mit elektrischer 
Kraftübertragung sich für Lokal- und 
Nebenbahnen gut eignen wird. Durch eine 
kräftige Konstruktion des Benzinmotors — 
bis jetzt kamen nur sehr leichte Auto- 
mobilmotoren in Anwendung, eine Ver- 
mehrung des Gewichtes um 100 bis 200 kg 
spielt beim Eisenbahnbetrieb keine Rolle — 
und Durchbildung einer unbedingt verläß- 
lichen Zündung kann ein sehr sicherer Be- 
triebsmotor geschaffen werden. 

Eine etwas andere Bauart der hier in 
Frage kommenden Fahrzeuge besitzt die 
von der Lokomotiv- und Waggonfabrik 
F. M. Hicks & Cy. in Chicago ausgeführte 


— 


M Se 
AH -panaan 
=== 


Stromlauf der elektrischen Einrichtung des Benzin-Motorwagens. 
Abb. 16. 


wagen (vollbesetzt 21,5 t) 450 bis 550 g/Wa- 
genkilometer und für den kleinen Wagen 
(vollbesetzt 16 t) 350 bis 420 g/Wagenkilo- 
meter.!) 

Die erzielten Geschwindigkeiten ent- 
sprechen genau den Vorausberechnungen, 
welche nach den Formeln, die sich bei den 
Schnellbahnversuchen Berlin-Zossen ergeben 
Po vorgenommen wurden.) Mit einer 
; istung von 45 KW an der Dynamo wur- 
en in der Ebene Geschwindigkeiten von 


8. ww Vgl. auch „Zeitschr. d. Ver. Deutsch. Ing.*. 1906, 


cal mit einem Benzin-Elektrowage 
Si A y DRE 
der Eisenbahnen Rh off: „Über die Zugwiderstände 


gasolin-elektrische vierachsige Lokomotive 
für die St. Joseph Valley Traction Cy.!) 

Diese Lokomotive (Abb. 17) ist 11 m 
lang, 3 m breit und mit Drehgestellen ver- 
sehen. Über dem einen Drehgestell befin- 
det sich der 70-pferdige, mit einer Neben- 
schluß-Dynamo unmittelbar gekugpelte Ga- 
solinmotor, welcher 325 Umdr/Min macht 
und 0,57 l Gasolin für 1 PS/Std verbraucht. 
Parallel zur Dynamo ist eine Akkumula- 
torenbatterie von 120 Chlorid-Elementen 
geschaltet. 

Durch die Anwendung der Akkumula- 
torenbatterie soll erreicht werden, daß der 


ı) Im „Street Railway Journal” Nr. 14 vom 8. IV. 1905. 


199 


Gasolinmotor zu jeder Zeit praktisch mit 
derselben Geschwindigkeit laufen kann, 
wobei dann das Mischungsverhältnis für 
Luft und Gas ein für allemal für die gün- 
stigste Verbrennung eingestellt wird. 

Bei starker Belastung kann die Akku- 
mulatorenbatterie die Dynamo vorüber- 
gehend unterstützen; bei schwacher Be- 
lastung wird die Dynamo die Batterie laden. 
Infolge dieser Elastizität der Stromlieferung 
ist stets das Bestreben vorhanden, die 
Wagengeschwindigkeit der wirtschaftlichen 
Belastung des Krafterzeugers anzupassen. 

Jede Achse der Lokomotive wird durch 
einen Motor angetrieben. Das Gasolin wird 
in einem eisernen, unterhalb des Bodens 
angebrachten Behälter von 57 ] Inhalt mit- 
geführt und durch eine kleine Kolbenpumpe 


Stromlauf der gasolio-elektrischen Lokomotive. 
Abb. 17. 


dem Motor zugeführt. Das Kühlwasser wird 
mittels einer Kreiselpumpe durch die 245 m 
lange Radiatorleitung zu einem Vorrats- 
behälter von 86 1 Inhalt gepumpt. Die 
Kühlung des Radiators besorgen zwei Venti- 
latoren von 107 cm Durchmesser. Das An- 
lassen des Motors geschieht entweder durch 
den Stroın der Akkumulatorenbatterie oder 
durch die Preßluft der Christensen - Luft- 
druckbremse. 

Bei Versuchsfahrten wurde eine Ge- 
schwindigkeit von 40 km/Std erreicht, der 
Stromverbrauch betrug 140 Amp bei 250 V 
Spannung; beim Anfahren stieg die Strom- 
stärke auf 300 Amp. 

Die Lokomotive muß ein entsprechen- 
des Adhäsionsgewicht besitzen. Man kann 
ınit Rücksicht auf das Reibungsgewicht der 
Lokomotive die Konstruktion sehr kräftig 
halten und langsam laufende Motoren ver- 
wenden. 

Die Gewichte der einzelnen Bestand- 
teile der Lokomotive sind: 


Elektrische Motoren 4536 kg 
Gasolinmotor 8165 „ 
Dynamo 2722 „ 
Batterie € 419% „ 
Kompressoren. . . . . 363 „ 
Drehgestelle und Wagen. 15240 „ 
Gasolin-Wasserbehälter, Radiator 1814 „ 
Verschiedenes . 1814 „ 


Zusammen 38850 kg 

In der International Number des „Street 
Railway Journal“ vom 3. III. 1906 ist eine 
neue Type eines gasolin - elektrischen 
Wagens beschrieben. Der Gasolinmotor 
besitzt sechs Zylinder von 200 > 250 mm, die 
in zwei Reihen so angeordnet sind, daß die 
Achsen je zweier gegenüber liegender Zy- 
linder einen Winkel von 90° bilden. Hier- 
durch soll eine bequeme Zugänglichkeit aller 
Konstruktionsteile erreicht werden. Statt 
Gasolin kann auch Kerosin, Spiritus, Rohöl 
und dergleichen bei passender Einstellung 
des Karburateurs verwendet werden. Das 
Öl befindet sich in einem neben der Grund- 
platte des Motors angebrachten Behälter 
und wird zu den Lagern gepumpt, nach 
dem Gebrauch wird es filtriert. Eine vom 
Schwungrade des Motors durch einen Rie- 
men angetriebene Zentrifugalpumpe saugt 
das Kühlwasser von einem in der Mitte des 
Wagens befindlichen Behälter an und drückt 


200 


es durch die Zylindermäntel des Motors zur 
Kühlvorriehtun auf dem Dache. Bei kaltem 
Wetter wird «das erwärmte Kühlwasser 
wiederum zum Heizen des Wagens ver- 
wendet. Das Gasolin befindet sich in einem 
unterhalb des Wagenbodens angebrachten 
Behälter und wird zu einem seitlich vom 
Karburateur angeordneten Überlauf ge- 
führt, von wo das überschüssige Gasolin 
durch eine besondere Leitung zum Behälter 
zurückkehren kann. 


Nachtrag. 


1. hn Jahre 18595 baute die Gasmotoren- 
Fabrik Deutz eine 12-pferdige Petroleum- 
Lokomotive, bei welcher der stehende Pe- 
troleummotor mittels Riemen eine Dynamo an- 
trieb. Der von der Dynamo erzeugte Strom 
betätigte einen Elektromotor, welcher mittels 
Zahnrad und Kettengetriebe die Laufachsen 
antrieb. Der Wirkungsgrad war gering, etwa 
66%. (Vergl. „Deutsche Straßen- und Kleinbahn- 
Ztg.“ 1906, S. 624.) 

2. Über amerikanische Kraftwagen finden 
wir in „L'industrie électrique“ 1906, 10/7 folgende 
Angaben: 


i > 
g2 oz 
go % = a 
z2 Sha o 
Lo 22 0% 
cn z0 E o 
a = =& 
en 2 
a M 
Antriebsmotor: Leistung PS 70 80 160 
Drehzahl in der Minute 325 400 456 


Zylinderzahl . . . 2.2.2.0. 4 B 5 


Dynamo: Leistung . PS | 50: 50 120 
Spannung in Volt. . 1250 250 600 
Akkumulatoren: Zellenzahl 120. 112 - == 


Elektromotoren pro Wagen 4 4 2 
Leistung einesElektromotorsPS I 35 50 
Wagen: Zahl der Achsen . . 4 2 4 


Länge in Meter 10.2 16! 195 

Gewicht in Tonnen l 41! ? | 69 

Geschwindigkeit in km/Std . 40, 80 56 bis 64 
Zusammenfassung. 


Es wird ein Überblick über die Bestrebungen, 
selbstfahrende Motorwaren im Eisenbahnbe- 
triebe einzuführen, gegeben, und es werden 
insbesondere solche mit elektrischer Kraftüber- 
tragung eingehender erörtert und einige Be- 
triebsergebnisse mitgeteilt. 


Die Grenzen der Verwendung von Dreileiter- 
Motor-Wattstunden-Zählern. 


Von H. @. Solomon, London. 


Die Messung des elektrischen Ver- 
brauches eines Vreileiter-Systems läßt sich 
leicht ausführen, indem man jede Hälfte 
des Netzes als eine unabhängige Zweileiter- 
Anlage behandelt, deren jede ihren eigenen 
/weileiter-Wattstunden-Zähler besitzt. Jeder 
Zähler wird dem Dreileiter-Systein so an- 
geschlossen, daß die Hauptstrom-Spulen in 
die betreffende Außenleitung und der Span- 
nungskreis des Zählers zwischen diese und 


die Null-Leitung geschaltet wird. Anstatt 
zweier Zähler verwendet man oft einen 


einzigen Vreileiter-Wattstunden-Zähler. Im 
folgenden soll gezeigt werden, daß der ge- 
wöhnliche Dreileiter-Wattstunden-Zähler den 
Verbrauch nur unter gewissen Bedingungen 
richtig mißt. Die erhaltenen Resultate ver- 
scheiden sich mit der Art des Stromes, So- 
daß man das Verfahren dieser Zähler mit 
Gleichstrom und mit Wechselstrom getrennt 
untersuchen muß. Hierbei sei bemerkt. daß 
der Aronsche Dreileiter-Zähler den Ver- 
brauch eines solehen Systems bei Gleich- 
strom oder Wechselstrom bei gleicher oder 


ungleicher Belastung und bei beliebigen 
& h a a] 3] 
Verschiebungen zwischen der Dreileiter- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. 


Spannung und den Leitungen fließenden 
Strömen stets richtig mißt. Dieser Zähler 
besteht zwar aus zwei getrennten Zähler- 
Systemen, deren jedes eine feststehende 
llauptstrom-Spule und eine mit dem Pendel 
schwingende Spannungs-Spule besitzt. Die 
beiden Hauptstrom-Spulen werden je eine 
in die beiden Außenleitungen und die zwei 
Spannungs-Spulen einerseits an die Null- 
Leitung und anderseits an je eine Außen- 
leitung angeschlossen, sodaß sie zwischen 
den beiden Außenleitern hintereinander ge- 
schaltet sind. 


Gleichstrom-Systen. 


Der Dreileiter-Motor- Wattstunden-Zähler 
für Gleichstrom, zZ. B. der Thomsoun-Zälhler, 
hat zwei feststehende llauptstrom-Spulen 
und einen aus Anker, Hilrsspule und Ballast- 
widerstand bestehenden Spannungskreis. 
Der Grund dafür, daß der Zähler nicht 
immer richtig arbeitet, liegt darin, daß der- 
selbe nur einen Spannungskreis hat, und 
daher nicht aus zwei Motor-Elementen be- 
steht. 

Die cine llauptstrom-Spule wird in die 
positive und die andere in die negative 
Leitung eingeschaltet, und der Anker wird 
mit einem der ganzen Dreil.iter-Spannung 
oder der zwischen der Null-Leitung und 
einer der Außenleitungen herrschenden 
Spannung pro; rtionalen Strom erregt. Die 
Drehung des Ausers erfolgt durch das Zu- 
sammenwirken des in demselben fließen- 
den Spannungsstromes und des Hauptstrom- 
Feldes, welches von den in den beiden 
feststehenden Spulen fließenden Strömen 
erzeugt wird. 

In einem gleichbelasteten System, das 
heißt einem System mit stromlosem Null- 
Leiter, und auch in einem ungleich belaste- 
ten System, in welchem aber die Spannungen 
der beiden Hälften desselben gleichgehalten 
werden, mißt der gewöhnliche Dreileiter- 
Motor-Wattstunden-Zähler bei beliebiger Er- 
regung des Ankers unter der Voraussetzung, 
daß der Zähler keine eigentlichen Fehler 
besitzt. den Verbrauch ganz richtig. 

Wenn das System ungleich belastet ist, 
so werden die Zählerangaben stets un- 
richtig sein, die Abweichungen vom Soll- 
werte hängen von der Schaltungsweise des 
Ankerkreises ab. 

Wenn der letztere durch die ganze 
Dreileiter-Spannung erregt wird, so werden 
die Zählerangaben zu hoch, die Fehler aber 
nur klein sein. Wenn anderseits der Anker- 
kreis zwischen die eine Hauptleitung und 
den Null-Leiter eingeschaltet wird, so sind 
die Zählerangaben zu hoch oder zu nie- 
drig, je nachdem die für den Ankerkreis 
benutzte Spannung zu hoch oder zu niedrig 
ist; die Fehler werden bedeutend größer als 
im vorigen Falle. Diese Ergebnisse erhält 
man auch an der Hand der Rechnung. 

Es bezeichnen V} die Spannung zwi 
schen dem Plus-Außenleiter und dem Null- 
Leiter, I, die Spannung zwischen dem leiz- 
teren und dem Minus-Außenleiter, C) und (, 
beziehungsweise die Ströme in den posi- 
tiven und negativen Leitern, und V die 
ganze Dreileiter-Spannung, sodaß V= Vı+V.. 

Der Energieverbrauch in der Zeit t, — t 
wird durch den Ausdruck dargestellt: 


t ta 
BE) at .. q 


t, t, 


Wenn die beiden Teile des Systems 
gleichbelastet sind, so haben wir: 


Ci Ea i TN C 


und der Verbrauch ist: 


28. Februar 1907. 


en Sen, 


ee 


t 
EZL NO dt, 
t 


Fall 1. Der Ankerkreis des Zählers ist 
zwischen die beiden Außenleitungen des 
Dreileiter-Systems eingeschaltet, das heißt 
er wird durch die ganze Dreileiter-Span- 
nung V erregt. 

Der Zähler zeigt einen Verbrauch an von 


7 

ir 

2 je +Cy)dt. 
t 


Den wahren Verbrauch erhält man aus 


der Gl. (1), die folgendermaßen umgeschrie- 
ben werden kann: 


t; t, 
ce Aig ] 
TE A) VO +CO)dt+ En C dt 
t, t 
i tı 
— „fer - V,) Cdt . . . (2 
t, 


In einem gleichbelasteten System, und 
wenn die Ströme C, und C% einander un- 
gleich sind, aber V, — V,=0 ist, verschwin- 
den die Ausdrücke 


ta t: 
r 
o (V~ V) Cdt und a = va Cdt 
t t, 


und es folgt daraus, daß der Zähler richtig 
messen wird. Wenn aber die beiden Strom- 
zweige ungleich belastet, das heißt, wenn 
C, und C,, auch V, und V,, ungleich sind, 
so wird der vom Zähler angegebene Ver- 
brauch in diesem Falle stets größer sein 
als der wahre Verbrauch, sowohl wenn C, 
größer ist als Cı, weil dann V,— FV, positiv 
ist, und auch wenn C, kleiner ist als C, 
weil dann V,— V» negativ ist, sodaß der 
Fehler immer dasselbe Vorzeichen hat.) 

Fall 2. Der Ankerkreis des Zähblers 
liegt zwischen dem einen Außenleiter und 
dem Null-Leiter, das heißt, er ist durch die 
Spannung V, erregt. 

Der Zähler zeigt den Verbrauch an: 

tz 


no HOt... 
t, 


Der wahre Verbrauch ist von Gl. (1): 
t t, 


E= JV (C+ C)dt— |O(Vi— V)dt Ë 
t, t 


Wie im Fall 1 bei gleichbelastetem 
System und auch mit Strom im Null-Leiter, 
aber für 717 — 7:0, verschwindet der 

f; 
Ausdruck |(Fi— V) Cdt, und der Zähler 
t 
zeigt richtig. Wenn die beiden Netzhälften 
ungleich belastet sind, so zeigt der Zähler 
wieder falsch, und die Angaben sind Zu 
hoch oder niedrig, je nachdem die tür den 
Ankerkreis benutzte Spannung höher oder 
niedriger ist als die Spannung der anderen 
Hälfte des Systems. 

Unter der Voraussetzung, dab die be 

nutzte Spannung V, zu hoch ist, ist 1 


43 tp- . 1) 
positiv, und der Zähler zeigt zu ns 
Verbrauch an. Dies geht aus der Gl. | 


kleiner als V,, und da- 
so sind die Zähler- 
haben also 


hervor. Ist aber Vi 
her 1", mr V negativ, 
angaben zu klein. Die Fehler 
M ion A f- 

') Eine ausführliche Begründung der in an u 

satz vorkommenden Gleichungen findet, sich in : 


x a R “k eters 
'erfasser herausgerehenen Werk „Electricity 
(Chas. Griffin & Co. Ltd., London). 


28. Februar 1907. 


m 


nieht immer dasselbe Vorzeichen und sind 
vrüßer bei dieser Schaltungsweise als wenn 
der Ankerkreis von der ganzen Dreileiter- 
Spannung erregt wird. | 

In den folgenden drei Zahlentafeln sind 
die prozentualen Fehler von Gleichstrom- 
\Motor-Zählern für die oben genannten Fälle 
für drei Werte einseitiger Mehrbelastung 
und für verschiedene Spannungsunterschiede 
angegeben. Jeder einseitige Stromüberschuß 
ist in Prozenten des größeren der Außen- 
leiter-Ströme und der Spannungsunterschied 
der beiden Netzhälften in Prozenten der 
ganzer Dreileiter-Spannung ausgedrückt. 


Zahlentafel A. 
Der Ankerkreis des Zählers ist zwischen 
die Aubenleiter eingeschaltet, das heißt, 
durch die ganze Dreileiter-Spannung 
erregt. 


Spannungs- Fehbler in % 
unterschied der 2 T 
beiden Hälften, 10% 15%, 209%, 
ausgedrückt in % der 
Dreileiter-Spannung 


einseitiger Stromüberschuß 


0 0 o 


0 
l 0,053 0,081 0,111 
25 0,132 0,203 0,278 
5 0,264 . 0,407 0,559 

10 0,529 0,817 1,123 

15 0,796 1.229 | 1,695 

W 1,064 1,648 2,272 


Bemerkung: Zähler zeigt zu hoch. 


Zahlentafel B. 
Der Ankerkreis des Zählers ist zwischen 
den Null-Leiter und einen der Außenleiter 
eingeschaltet und durch die größere der 
beiden Spannungen erregt. 


Spannungs- Fehler in % 
unterschied der - — —- 
beiden Hälften, 10% 20 9% 30 %, 


ausgedrückt in °, der er x 


Dreileiter-Spannung einseitiger Stromüberschuß 


0 0 0 0 
1,053 1,090 1,112 
25 2,635 2,708 2,785 
5 6,277 5,427 5,586 
10 10,582 , 10,899 | 11,236 
16 15,915 16,415 — 16,949 
X 21,776 — 21,978 ı 22,727 


Bemerkung: Zähler zeigt zu hoch. 


Zahlentafel C. 
Der Ankerkreis des Zählers ist zwischen 
den Null-Leiter und einen der beiden Auben- 
leiter eingeschaltet und von der kleineren 


der beiden Spannungen erregt. 


Spannungs- Fehler in % 
unterschied der -—- — —-— 
beiden Hälften, 10° A 15 2 20 vn 


ausgedrückt in ©, der I _ se ee 
Dreileiter-Spannung 


Stromstärke im Null-Leiter 


0 0 0 | 0 

l 0,948 0,920 ` 0,859 
45 2,371 2,308 | 2,229 
5 4,749 4,613 : 4,469 
10 9,523 9,264 8,988 
15 14,323 13,963 | 13.559 
20 19,149 18,681 | 18,181 


Bemerkung: Zähler zeigt zu niedrig. 


Wechselstrom-System. 


Wenn das Dreileiter-Netz mit Wechsel- 
“rum gespeist wird, so hängen die Ergeb- 


a 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Hefi 9. 201 


-— 


nisse nicht nur von der Belastungsverteilung 
im System. sondern auch von den Leistungs- 
faktoren ab. 

Unter Leistungsfaktor ist hier der Ko- 
sinus des Verschiebungswinkels zwischen 
der Stromstärke in einem Außenleiter und 
der ganzen Dreileiter-Spannung zu verstehen. 
Der gewöhnlich verwandte Zähler ist ein 
Dreileiter-Induktions-Zähler für einphasigen 
Wechselstrom. Im Zweileiter - Induktions- 
Zähler für einphasigen Wechselstrom wird 
die Drehung des aus einer einfachen Kupfer- 
oder Aluminium-Scheibe bestehenden Ankers 
durch die Wirkung von zwei der zu messen- 
den Spannung und Stromstärke proportio- 
nalen magnetischen Wechselfeldern erzeugt, 
der Gleichstrom-Zähler kann auch für Wech- 
selstrom angewandt werden, vorausgesetzt, 
daß weder der Anker noch das Feldsystem 
Eisen enthält. Der Dreileiter - Induktions- 
Zähler besitzt nur einenSpannungskreis, aber 
zweillauptstrom-Spulen, die in je eine Außen- 
leitung eingeschaltet werden. Aus einem 
ähnlichen Grunde zeigt der Zähler auch den 
Verbrauch im Dreileiter-Netz falsch an, 
außer wenn gewisse Bedingungen erfüllt 


sind. 
M, emo 
N 


| 
N | 
mn —  — 


| i 
l ` 
l | 


Abb. 18. 


Es bezeichnen in Abb. 18 v; und v, die 
Augenblickswerte der Spannungen zwischen 
den Außenleitungen und dem Null-Leiter, v 
den Augenblickswert der ganzen Dreileiter- 
Spannung, V, V, und V die Höchstwerte; es 
bezeichnen ferner c, und c, die Augenblicks- 
werte und C) und C, die Höchstwerte der 
Ströme in den beiden Außenleitern. Bei 
einem gleichbelastetem System und bei in- 
duktions- und kapazitätsfreier Belastung, 
das heißt bei Phasengleichheit zwischen 
Strom und Spannung, ist dann 


C5 n= g Vi Get, 


Ebenso ist 
cs, =V,sinpt; v= Vasin pt; v=Vsinpt; 
c = C,sinpt; co = Casin pt; 


V= = V ud @&=0=0. 


Der Augenblickswert der Leistung ist in 


jedem Falle 


pZ tet: 


ferner crit i. 


Der Mittelwert der Leistung ist 
r Y 
1 1 
Po T cevdt t p CCo dt . (4 
0 0 


Da das System gleichmäßig belastet ist 
und Phasenverschiebung nicht vorhanden 
ist, so kann man leicht zeigen, daß 


C V, C3 Vs 
2S : : ; 
P= yo v2 Tv2 v2 
=» eo 
v2 y2 V2 V? 
voce 
y2 V2` 
Se 1 _2rn 
= n p` 


Es ist ersichtlich, daß in diesem Falle 
der Zähler bei beliebigem Anschluß des 
Spannungskreises richtig zeigt. 

Für ein ungleich belastetes System, in 
welchem die Spannungen ungleich, die Be- 
lastungen aber induktions- und kapazitäts- 
frei sind, gelten die schon für ein Gleich- 
strom-System ermittelten Ergebnisse, das 
heißt, der Zähler zeigt falsch, sowohl wenn 
sein Spannungskreis durch einen der ganzen 
Dreileiter - Spannung proportionalen Strom 
erregt wird, als auch wenn die Spannung 
zwischen einem Außenleiter und dem Null- 
Leiter benutzt wird. Der Beweis ergibt sich 
auf dieselbe Weise wie für ein Gleichstrom- 
system, da in diesem Falle die Gleichungen 
nicht nur für Augenblicks-, sondern auch für 
Effektiv-Werte gelten, weil keiner der bei- 
den Zweige weder Induktion noch Kapazität 
besitzen. Diese letztere Bedingung ist 
höchst wichtig, da man aus dem Folgenden 
sehen wird, daß schon nur schr geringe 
Selbstinduktion die Ergebnisse beträchtlich 
beeinflußt, besonders, weil diese Bedingung 
in der Praxis selten erfüllt ist. 

Ist P’hasenverschiebung zwischen Span- 
nung und Strom in den beiden Netzhälften 
bei gleicher oder ungleicher Belastung vor- 
handen, so sind die Spannungen dieser bei- 
den Hälften nicht in Phase. 

In der Abb. 19 ist O A der Höchstwert V 
der ganzen Dreileiter- Spannung, OB und 
OC sind die Höchstwerte V, und V, der 
Spannungen zwischen M, und M, und M, 
und M,. Bleibt V, gegen V um den Winkel 
AO B=a zurück, so eilt V, gegen V um 
den Winkel AOC=ß vor. Eilt ferner der 
Strom in der Außenleitung M, um den 
Winkel ®, gegen die ganze Dreileiter-Span- 


Abb. 19 


nung zurück und ist ®, die P’hasenverschie- 
bung zwischen V und dem Strom in der 
zweiten Außenleitung M,, so gelten ganz 
allgemein die folgenden Beziehungen: 


e=Vsinpt; 


v,=V,sin(pt--o); c, = C sin (pt — @,); 


vy = Vasin (pt + 8): e = C, sin (pt — D.) . 


und v=vi +r. 


Ist das System gleichbelastet, in wel- 
chem Falle der Leistungsfaktor für jede 
Netzhälfte derselbe ist, und die Spannungen 
zwischen den Aubenleitungen und dem Null- 
Leiter einander gleich sind, so zeigt der 
Dreileiter-Zähler nur dann richtig, wenn sein 
Spannungskreis von der ganzen VDreileiter- 
Spannung abgezweigt ist. Wenn anderseits 
der Spannungskreis zwischen einer Außen- 
leitung und dem Null-Leiter angeschlossen 
ist, so zeigt der Zähler unter denselben Ver- 
hältnissen zu hoch oder zu niedrig, je nach- 
dem die benutzte Spannung der gesamten 
Dreileiter-Spannung nacheilt oder voreilt. 


Fall 1. Der Spannungskreis des Zählers 
wird durch einen der ganzen VDreileiter- 
Spannung proportionalen Strom erregt. 

Da das System gleichmäßig belastet ist 
und die Spannungen der beiden Netzhältften 
einander gleich sind, aber der Strom veren 
die Gesamtspannung verschoben ist, so ist 


-mmy = - 


ua ee ne 


a w | nn 


mm 0 


e—a? 
v=Vsinpt; cı = Vi sin (pt — a); 


Cya 7, | j a i 
3 V sin (pt + a); C1 = 6 = Csin (pt — D). 


Der Augenblickswert des auf den Zähler- 
er ausgeübten Drehmoments ist propor- 


; 1 
tional y v (e+ e). 


Der Mittelwert dieses Drehmoments wird 


ank 


in diesem Falle proportional E 
n p V2 ya" cos D 


Der Zähler wird, falls er keine Eigen- 
fehler hat, einen Energiebetrag 


t, 
Pa Ca Dat 
J V2 y2 D 


anzeigen. 
Der Augenblickswert der Leistung ist 


P= vetve, 


= V Ce 
Der Mittelwert ist 
- 
1 V C 
> —.— , koy Ln 
P= p ondt= ya yo cos®. 
0 


Der Zähler zeigt also richtig. 


Fall 2. Der Spannungskreis des Zählers 
wird durch einen der zwischen Leitung M, 
und dem Null-Leiter herrschenden Spannung 
proportionalen Strom erregt (das heißt durch 
V i a 
va); es eilt auch V, gegen V noch zurück. 

Wie im vorigen Falle gelten dieselben 
Bedingungen für die Ströme und Spannun- 
gen; doch ist der Augenblickswert des 
Drehmoments proportional 


cilet e). 
Dies kann man ersetzen dureh 
2 V, sin (pt — a). Csin (pt — @); 


der Mittelwert ist 


1 


g : cos (D — a). 


y2 v2 
Der Zähler zeigt also an: 
tı 


; s cos (P —aæ)dt. 


Der Augenbliekswert der wirklichen 
Leistung ist 
p= Csin (pt — D) 
x |V, sin (pt — æ) + Vi sin (pt +a). 


Der Mittelwert ist 


V, c 


P=yg'yg 


(cos D — a + cos Ø + a). 


Die wahre Leistung in der Zeit t, — t, 
ist das Integral dieses Ausdruckes, nämlich: 


t 
E=2 Ned 
ti 
t; 
— 2 o npsinadt so AD 


Die Zählerangaben sind also zu hoch, 
obgleich die Netzhälften gleichbelastet sind. 
“Wenn Q) = @œ = 30°, so zeigt der Zähler 
um 331/,°/, zu hoch, und wenn D = aœ = 45°, 
um 100°/ zu hoch. 
Wenn der Zähler durch einen der zwi- 
schen M., und Mo herrschenden Spannung 


—— 
—_— 


— n 


proportionalen Strom erregt wird, das heißt 


y 
durch v5 (F, eilt V vor), so kann man auf 


ähnliche Weise zeigen, daß der Zähler zu 
niedrig anzeigen wird. Wenn in diesem Falle 
D=a=30° ist, so sind die Zählerangaben 
um 33'/,%/, zu niedrig, und wenn D= a — 450 


ist, so bleibt der Zähler stillstehen, obwohl 


t, 
die Leistung a. dt ist. 


t 

Wenn das System ungleich belastet ist 
und die Leistungsfaktoren der beiden Netz- 
hälften ungleich sind, so zeigt der Zähler 
falsch bei jedem Anschluß des Spannungs- 
kreises. Die Gleichungen werden hierfür 
verwickelt, doch ergeben sich keine all- 
gemeinen Resultate von irgend welchem 
Wert. Die für Fall 2 schon erhaltenen Er- 
gebnisse für einen zurückbleibenden Strom 
werden umgekehrt für einen voreilenden 
Strom. Dies kann sehr leicht geprüft wer- 
den, indem man in die Gleichungen — p 
für ® einsetzt. Mit anderen Worten, bei 
voreilendem Strom sind die Angaben des 
Zählers zu niedrig oder zu hoch, je nach- 
dem die den Spannungskreis cerregende 
Spannung gegenüber der ganzen Dreileiter- 
Spannung nach- oder voreilt. 

Der Verbrauch in einem einphasigen 
Wechselstrom-Dreileiter-System wird durch 
elnen gewöhnlichen Wattstunden-Zähler für 
dreiphasigen Wechselstrom mit drei Leitern, 
der einfach aus zwei unabhängigen Induk- 
tionsmotor-Elementen besteht, wie z. B. dem 
Westinghouseschen oder Thomsonschen 
Drehstrom-Zähler, unter allen Umständen 
richtig angezeigt. Es ist indessen wichtig, 
darauf zu achten, daß ein Drehstrom-Zähler 
für vier Leitungen für diesen Zweck gänz- 
lich unbrauchbar ist, und daß anderseits der 
gewöhnliche Dreileiter-Zähler für einphasi- 
gen Wechselstrom für ein Drehstrom-System 
gleichfalls ungeeignet ist. 


Zusammenfassung. 


Es werden die Verhältnisse untersucht, unter 
welchen gewöhnliche Dreileiter-Motor-Wattstun- 
den-Zähler den Energieverbrauch in Dreileiter- 
Netzen richtig anzeigen, und die Fehler ange- 
geben, wenn diese Verhältnisse nicht erfüllt 
sind. In Dreileiter-Gleichstrom-Netzen mit un- 
gleich belasteten Zweigen hängen die Fehler 
von dem einseitigen Stromüberschuß, dem Span- 
nungsunterschied der beiden Hälften und der 
Schaltungsweise des Ankerkreises des Zählers 
ab. Dies ist in prozentualen Zahlentafeln dar- 
gestellt. 

Dasselbe gilt für Wechselstrom-Netze ohne 
Phasenverschiebung. Mit Phasenverschiebung 
rändern sich die Ergebnisse gänzlich, und der 
Zähler zeigt nur dann richtig, wenn das Netz 
gleich belastet und sein Spannungskreis durch 
einen der ganzen Dreileiter-Spannung propor- 
tionalen Stron erregt ist. 


LITERATUR, 


-—___ 


Besprechungen. 


Richtige Selbstkosten-Berechnung in 
Fabrikbetrieben. Von Jul. H. West, In- 
renieur. Sonderabdruck aus der „Deutschen 
odustrie - Zeitung.“ 12 S. in 80%. Deutscher 
Verlag G m.b. H. Berlin 1905. 

Der Verfasser hat in überaus gedränster, 
aber darum nicht minder klarer und verständ- 
licher Weise eine neue, von ihm als „richtig“ 
bezeichneteMethode derSelbstkosten-Berechnung 
in Fabrikbetrieben erläutert. Sie ist, wie der 

Titel schon sagt, für den Fabrikbetrieb bestimmt, 

wo an und für sich eine Trennung der einzelnen 

Geschäftsstellen durch den Arbeitsumfang, also 

eine richtige Arbeitsteilung auch im Verwaltungs- 

apparat, bedingt wird, und wo denn auch eine 
klare Scheidung der einzelinstanzlichen Tätig- 
keiten und Kosten möglich ist. Es ist aber 
darum nicht gesagt, daß diese Methode nur 
allein für den Großbetrieb (Fabrikbetrieb) mit 
Vorteil anzuwenden wäre. Es dürfte vielmehr 


Elektrotechnische Zeitschrift. 190%. Heft 9. 


28. Februar 1907 
Bas + OFT 
eine allseitige Verbreitung der dari 

= z l 
ten Grundsätze in allen gewerblichen gels 
stätten nur von Vorteil sei erk- 


, n. 
Indem wir dem Verfasser beistimmen daß 
n, da 
r Unkosten-Yır- 


die vorgeschlagene Methode de 
ten den sonst üblichen 


teilung a Platzkos 
prozeutualen Aufschlägen auf 'beits 
(Stück- oder Stundenlohn) ge Peitslohn 
nauere und gerechtere ist und daß in. 
außerdem dem Konstrukteur eine bessere Ri 4 
schnur dafür bietet, in welcher Weise a i 
welchen Arbeitsmethoden er zur n 
des betreffenden Gegenstandes 
teigerung der Leistungsfähigk 
nn Denen kaun, K 
umhin, darauf hinzuweisen, d ie Verree 
der Unkosten proportional der AN 
nötigen Stundenzahl ein die U 
selbst erschwerendes Momen 
sich diese Stundenzahl n 
selben Gegenstand v 
Geschicklichkeit des 


Ing 
r zur Herstellung 
nkosten-Verteilunr 
nent in sich birgt. Da 
ämlich — ein und den- 
koa — mit der 
i rbeiters oft wesentli 

ändert, wird der Gestehungswert trotz ech 
Materialaufwandes und gleichen Arbeitslohnes 
durch die Verschiedenheit der gebrauchten 
Stunden oft recht bedeutend schwanken und 
nur in den seltensten Fällen g | 


leich ausfallen: 
Ja es kann vorkommen, daß mit Anwendun- 
von Spezialmaschinen, deren Bedie ? 


durch Berufshandwerker, also a 
Stundenentlöhnung erfolgt, mit denen auch wohl 
eine Zeitersparnis erreicht wird, derselbe Geren- 
stand infolge sehr hoher Platzkosten teurer er- 
standen wird, als mit den gewöhnlichen Hilf- 
mitteln. Die Berücksichtigung solcher Fälle 
auch jene des Beschäftigungsgrades, ist leider 
bei der Knappheit des Schriftehens nicht ge- 
nügend zum Ausdruck gekommen. Gleichwohl 
ist mit vielen praktischen Fingerzeigen und 
Andeutungen das Wesentliche moderner Selbst- 
kosten-Berechnung und ihrer Organisation be- 
rührt worden, wofür man dem Verfasser nur 
anerkennend zustimmen muß. 

Wir können dieses Schriftchen allen Ge- 
schäftsleitern und Ingenieuren nicht genug zum 
Studium empfehlen. Böhmländer. 


KLEINERE MITTEILUNGEN. 


Persönliches. 


Hans Böhmländer 7. 


Wie wir soeben den Zeitungen entnehmen, 
ist dem beklagenswerten Schiffbruche der 
„Berlin“ an der Küste von Hoek auch der in 
elektrotechnischen Kreisen bekannte Ober-Ia- 

enieur und Direktor Hans Böhmländer zum 
pfer gefallen. i 

Böhmländer wurde am 26. XI. 1873 geboren 
und begann im Jahre 1899 seine Laufbahn in 
der Elektrotechnik als Werkstatts - Oberinge- 
nieur des Dynamowerkes der Siemens & Halske 
A.-G. in Aa erone nachdem er vorher in 
den Werkstätten der Maschinenbau-A.-G. Nürn- 
berg tätig gewesen war. Von Charlottenburg 
wurde Böhmländer im Jahre 1902 nach Nürn- 
berg zur E. A. vormals. Schuckert & Co. be 
rufen, um den zum Teil neu errichteten ausge- 
dehnten Maschinenwerkstätten dieser Firma 
vorzustehen. In dieser Stellung verblieb er 
auch nach Zusammenschluß der Starkstrom- 
werke Schuckert und Siemens. In der letzten 
Zeit mit der Umgestaltung des Betriebes de: 
diesem Konzern ebenfalls ane Liner Werkes 
Siemens Brothers Ltd. in Stafford, in England, be 
traut, übernahm Böhmländer vor IME 
Wochen die Direkfion dieses Werkes, in Wa 
chem Amte er die ihm den frühen Tod a 
gende Dienstreise nach dem Kontinent Bonn 
nahm. Böhmländer gehörte zu unseren = 
arbeitern. Er übernahm es trotz seiner gro - 
beruflichen Arbeitslast, die in das Fac 
Fabrikbetriebe fallende Literatur zu bespreci r 
wir haben oben seine letzte derartige 7 eil 
zum Abdruck gebracht. Sein scharfes e 
wußte überall das Gute vom Minderwertigen 
scheiden. F 

Im Berufe zeichnete sich Böhmlänte! 
durch große Tatkraft, unermüdlichen Seine 
eifer und hohe Dispositionsgabe aus. die 
Herzlichkeit und persönliche Aufopferung, oii 
er Freunden und Mitarbeitern überall eatp a 
brachte, erwarben ihm aller Zuneigung un den 
den neben den beruflichen Leistungen ken 
Dahingeschiedenen ein ehrenvolles An 2 
sichern. 


Telegraphie und Signalwesen 
mit Leitung. 

Neue Schaltung für ee a 

(„Electrical Review“, New York, Bd. 50, 1907, ©” 


E Strom- 
Um dem ungünstigen P en Morse- 
verlusten, wie sie bei feuchtem We 


| 


U u 


A 


Ak) 


28. Februar 1907. 


-Leitungen eintreten, auf die Tele- 
hwindigkeit und die Schärfe der 
entgegenzuwirken, wendet 
20 dargestellte 


Arbeitsstrom 
an 
ichengebung 

ephen’D. Field die in Abb. 


Schaltung für Morse-Leitungen. 
Abb. 20. 


Schaltung an. A ist die Sekundärwicklung, 
B die Primärwicklunz einer Induktionsspule 
mit hoher Impedanz, D ein Kondensator, C die 
Taste, E ein Umschalter, der zur Schließung des 
Stroımkreises dient, wenn nicht gearbeitet wird. 
B und D haben den Zweck, den bei Öffnung 
des Tastenkontaktes bei der Zeichengebun 

auftretenden Rückstrom aufzunehmen. Wir 

(bei dem nächsten Zeichen) der Kontakt wieder 
geschlossen, so entlädt sich der Kondensator, 
der Entladungsstrom durchläuft B und wirkt 
induzierend auf die Wicklung A, die infolge- 
dessen einen Strom in die Leitung entsendet. 
Dieser unterstützt den Arbeitsstrom und er- 
möglicht es, daß auch unter sehr ungünstigen 
Verhältnissen mit voller Geschwindigkeit tele- 
grapbiert werden kann. W., M. 


Elektrische Lampen, 
Heizvorrichtungen und Zubehör. 


Die Helia-Bogenlampe. 


Unter dem Namen Helii Dogen amp bringt 
dieRegina-Bogenlampen-Fabrik G. m. b. H., Köln- 
Sülz, eine neue Dauerbrand-Lampe tür Gleich- 
und Wechselstrom auf den Markt, welche in 
kEinzelschaltung bei 110 V etwa 4 Amp ver- 
braucht und mit einem oberen Kohlenstift etwa 
40 bis 50 Stunden brennt. Der Rest des oberen 
Kohlenstiftes kann als untere Kohle weiter 
verwendet werden. Die ganze Länge der 
Lampe beträgt 500 mm. Die Lampe kann bei 
Gleichstrom auch zn zweien in Reihe geschaltet 
für 200 bis 300 V verwendet werden. 


Maßstab: 1 mm = 15 HK. 

einer Helia-Lampe für 110 V und 4 Amp: 

: ai klarem Lichtbogenglas und Opalglas-Außenglocke, 
esgleichen, aber ohne Außenglocke. 


Polardisgramm 
Abb. 22. 


pe mit vollkommenem Luftabschlusse und 


Pi Helia - Lampe ist eine Dauerbrand- 
Ku Die positive 


t Hauptstrom-Regelun 
Ole sitzt, wie Abb. 21 Zeigt fast ihrer 
er glei nge nach in einem Hoblzylinder, 
Rod, chzeitig als Solenoidkern und als 
gebildet für die Dämpfungs - Luftpumpe aus- 
re . Sie wird während des Brennens 
ragt, d telle, wo sie aus dem Zylinder heraus- 
des ind drei federnde, an der Unterseite 
festgehal ers sitzende Klemmbacken in diesem 
efindet ten. Ist die Lampe ausgeschaltet, so 
Be, di EH der Zylinder in seiner tiefsten 
jelke A lemmbacken liegen auf der Innen- 
ge ise Abschlußdeckels zwischen Lampen- 
und Lichtbogenraum auf und werden 


durch das Gewicht des auf ihnen ruhenden 
Zylinders soweit auseinander gedrückt, daß die 
ohle zwischen ihnen und durch eine Bohrung 


im Abschlußdeckel hindurchgleiten und sich auf 


die unbewegliche, negative auflegen kann. Wird 
dann der Stromkreis geschlossen, so wird der 
Zylinder infolge der magnetischen Wirkung der 
Hauptstromspule in die Höhe gezogen, die 
Klemmbacken schließen sich dag nehmen die 
positive Kohle mit, wodurch der Lichtbogen 
zustande kommt. Ähnlich ist der Vorgang 


a = Gehäusekappe, q = Gehäuse, 
b = Verschlußkappe. r -- Anschlußklemmen, 
c = Einführungstülle, & - Pumpenkelch, 
d = Kohlenrohr - Verschluß- t£ = Stromzuführungskabel, 
schraube, u = Pumpenkolben, 
e = Kontaktspirale, v = Klemmvorrichtung. 
J = Kohlenhut, eo = Unterteller, 
g = Rollenführung, x — Negativer Kontaktring, 
h = Kohlenrohr, y = Glas-Fassungsring, 
i = Polgehäuse-Deckel. z = Porzellanführung, 
k = Gestellrohr. A = Untere Kohle, 1C0 mm, 
l = Spulenrohr, B = Kohlenhalter, 
m = Magnetspule, C = Glasglocke, 
n = Magnetkern, D = Ventilloch. 
o = Polgehäuse, E = Ventilkugel, 
p = Obere Kohle, F = Reflektor. 
Holia-Bogenlampe im Schnitt. Maßstab 1:3. 
Abb. 21. 


während einer Regelung. Ist ein gewisser 
Kohlenabbrand EIaBSLCeien, so sinkt die Strom- 
stärke und der Hoblzylinder gelangt allmählich 
nach unten, bis die Klemmbacken sich wieder 
auf den Abschlußdeckel auflegen. In diesem 
Augenblicke geben sie die positive Kohle frei 
t diese lt etwas nach unten; dadurch 
steigt aber die Stromstärke, und der Hohl- 
zylinder und mit ihm die positive Kohle werden 
in die Höhe gezogen. 

Die Helia-Lampe besitzt demnach keinerlei 
Uhr oder Federwerk und ist außerdem voll- 
ständig luftdicht abgeschlossen; sie ist daher 


203 


feuersicher und wird durch Wasser- oder Säure- 
dämpfe nicht beschädigt. Ein weiterer Vorzug 
der Helia-Lampe ist ihre natürliche Farben- 
Wiedergabe, welche sie für Seidenwaren- 
geschäfte, Webereien und dergleichen sehr ge- 
eignet erscheinen läßt. 

Die Photometrierung einer Helia-Lampe bei 
120 V, wovon die Lampe selbst 85 V, der Vor- 
schaltwiderstand 24 verbrauchte, ergab 
die in Abb. 22 dargestellte Lichtverteilung. 
Der Energieverbrauch betrug bei einer mitt- 
leren hemispbärischen Lichtstärke von 800 HK 
(gemessen ohne Opalglas-Glocke) 0,465 Watt/HK 
und bei einer mittleren hemisphärischen Licht- 
stärke von 356 HK (gemessen mit Opalglas- 
Glocke) 1,026 Watt/HK. (z. 


Die Helion-Glühlampe. 
[The Electrician“, Bd. 68, 1907, S. 567, 8 Sp., 
4 Abb.] 


Parker und Clark berichten über eine 
neue Glühlampe, deren Faden aus einer Kohlen- 
stoff-Seele und einem Mantel aus Silicium be- 
steht. Die Lampe heißt „Helion“-Lampe, weil 
die spektrale Zusammensetzung ihres Lichtes 
derjenigen des Sonnenlichtes gleich sein soll. 
Die Lampe wird für eine Netzspannung von 
100 bis 116 V als 30-kerzige Lampe mit einem 
spezifischen Energieverbrauch von 1 Watt für 
die Kerze gebaut. Bei dieser Belastung beträgt 
die Temperatur des Fadens, die mit dem Fery- 
schen Pyrometer gemessen worden ist, 1720°, 
ist also geringer als die Temperatur der Glüh- 
fäden in Metallfaden-Glühlampen. Bemerkens- 
wert ist, daß der Faden der Helion-Glühlampe 
bereits bei dieser Temperatur rein weißes Licht 
ausstrahlen soll, bei welcher der Faden einer 
Kohlenfaden - Glüblampe noch rot leuchtet. 
Der Faden konnte 100°, über die normale Be- 
lastung belastet werden, ohne durchzubrennen. 
Der Temperatur-Koeffizient ist in dem Tempe- 
ratur-Bereich von 1100 bis 13750 negativ wie 
bei den Kohlenfaden-Glühlampen, mit höher 
ansteigender Temperatur wird er positiv wie 
bei den Metallfaden-Glühlampen. Bei einem 
Brenndauer-Versuch betrug die Brenndauer 
zwischen 485 und 1270 Stunden; bei 1270 Stunden 
Brenndauer war die anfängliche Lichtstärke um 
30/, gesunken. Mo. 


Elektrische Bahnen und Fahrzeuge. 


Elektrischer Bahnbetrieb in Spanien. 


[„Zeitschr. d. Vereins Deutscher Eisenb.-Verw.“, 
Bd. 47, 1907, S. 179.) 


Die erste naupteisenbabn Spaniens mit 
elektrischem Betrieb ist die Strecke Barcelona- 
Sarria, welche kürzlich umgebaut wurde. Die 
alte Strecke mit einer Spurweite von 1,67 m 
(spanische Normalspur) wurde durch Hinzu- 
fügung eines zweiten Gleises für 1,436 m Spur 
umgebaut. Die hierzu verwendeten Stahl- 
schienen sind 15 m lang und wiegen 30 kg für 
das laufende Meter. ie Stromzuführung er- 
folgt durch Oberleitung. Die Motorwagen sind 
9,83 m lang, 3,36 m hoch und 2,29 m breit und 
bequem ausgestattet. Sie enthalten Abteile I. 
und II. oder II. und III. Klasse. Die verwen- 
deten Beiwagen sind nur für Plätze III. Klasse 
eingerichtet. —z. 


Bergwerksbetrieb. 


Vergleichende Versuche an Wasserhaltungen 
verschiedener Bau- und Betriebsarten. 


[„Mitteilungen über Forschungsarbeiten des 
Vereins Deutscher Ingenieure“, Heft 23, 1906.) 


In den Jahren 1903 bis 1905 sind vom Verein 
für bergbauliche Interessen im Ober-Bergamts- 
Besirk Dortmund und dem Verein Deutscher 
Ingenieure an einer Reihe von Wasserhaltungen 
verschiedener Bau- und Betriebsart sehr ein- 
penonde und lehrreiche Versuche über Wir- 

ungsgrad, Dampfverbrauch usw. angestellt 
worden, um den Gruben einwandfreie Unter- 
lagen für die Beurteilung der Frage an Hand 
zu geben, welche Betriebsart die meisten Vor- 
teile bietet. Man wählte für die Vergleichs- 
versuche typische Beispiele von Dampf-Wasser- 
haltungen, hydraulischen Wasserhaltungen und 
elektrischen Wasserhaltungen und unterschied 
für die letzteren solche mit raschlaufenden 
SO benpurupen mit langsamlaufenden Kolben- 
pumpen un mit Zentrifagalpumpen. Es wurden, 
soweit möglich, in jedem Fall ein sogenannter 
Paradeversuch, für den die Anlage in allen 
Teilen vorher sorgfältigst nachgesehen und, 
soweit nötig, instand gesetzt war, und nach 
etwa 1000 Betriebsstunden ein zweiter Versuch, 
zu dem keinerlei besondere Vorrichtungen ge- 
troffen waren, angestellt, um wirklich einwand- 
freie Angaben zu erhalten. Die Ergebnisse 
sind für die elektrischen Wasserhaltungen sehr 
günstig, sie zeigen deutlich ihre Über egenheit 


204 


gegenüber den 
eher Bezieh 


m 
7 I 


anderen Bet 


Leistungsfähi i 
nd he igkeit der 


rer E: 
— II 
m 


als Anteil der W 
aon ist. Der einzige oft h 
? 
unter Wasser arbeit 
Schacht leerpumpen 
gehenden Reserve 
als auch in der Zahl der auf 
stets angelegt wird, sowie 


—_ 


zu 
OT- 


Kraftwerk, 
gestellten Pumpen 
bei der Betriebs- 


sicherheit der modernen elektrisch - 
haltungen wohl nicht Fe 


mehr in Betracht. 


haltung entsprechende Teil des Kraftwerkes 
asserhaltung in Rechnun 

ervorgehobene 
daß die hydraulische Wasserhaltung auch 
en, also einen ersoffenen 

kann, kommt bei der weit- 
die sowohl im 


9) Bee zer 
a a a 
: G 
g Leistung Dampf- | Wirkunge- 
E a otit das 
w 5 effekti D fes i 
2 Name der Grube asser | Gesamte Ausführungsart Wasser der Dampf- 
= menge 5 Pferde- 
a Förder- erde maschine 
= in der | höhe parke a Ausguß 
” 1 8 - 
S Minute Stunde hobenen 
SEITE a a cbm In Aassers 
- Ren i 5 Tr u eea == I kg o 
I Zeche Victor 13,5 520 Dampf-Wasserhaltung, bestehend 11,02 80,05 
aus Verbund-Dampfmaschine mit aus- 
Kondensation und Doppel-Tauch- Stie erich 
kolbenpumpe, ausgeführt von onen 
7 Ehrhardt & Sehmer, Schleifmühle | Schacht 
Zeche Dannen- 4,5 503,5 | Hydraul sche W = 
' ydraul sche Wasserhaltung, aus- | 10,541 | 4 53 
baum geführt von der Berliner Maschi- = 
nenbau-A.-G. vorm. L. Schwartz- 
kopff, Berlin 
HI Zeche Victor 7,5 500 Elektrische Wasserhaltung mit 11,07 58,79 
Ä Hochdruck - Zentrifugal - Pumpen 
| von Gebr. Sulzer, Winterthur 
IV Zeche Ad. von 5 | 488 | Elektrische Wasserhaltung mit | 9,525 69,63 
Hansemann Expreßpumpe von Ehrhardt & 
Sehmer, Schleifmühle 
V | Schacht Colonia 4,7 434 Elektrische Wasserhaltung mit 6,91 68,47 
9 ? 
d. Zeche Mansfeld Riedler-Expreßpumpen 
VI Zeche Franziska 38 ' 500 Elektrische Wasserhaltung mit 11,58 66,42 


langsam laufenden Pumpen 


Den elektrischen Wasserhaltungen standen 
bei den Versuchen eine Dampf-Wasserhaltung 
und eine hydraulische Wasserhaltung gegen- 
über. Was zunächst die Dampf-Wasser- 
haltung angeht, so kommt diese, die allerdings 
aus dem Jahre 1896 herrührt, aber doch sicher- 
lich als eine an sich sehr gute Anlage zu be- 
zeichnen ist, trotz des hohen Wirkungsgrades 
von 89,05%, doch auf keinen geringeren 
Dampfverbrauch als 11,02 kg für die effek- 
tive Wasser-Pferdestärke und Stunde. Wenn 
man auch auf dieser oder jener besonders 
günstig arbeitenden Dampf - Wasserhaltung 
vielleicht noch einen niedrigeren Verbrauch 
erzielt, so viel scheint der Vergleich mit den 
elektrischen Wasserhaltungen, insbesondere mit 
der sehr günstig arbeitenden Anlage auf Zeche 
Mansfeld, doch zu beweisen, daß gute Dampf- 
Wasserhaltungen im Dampfverbrauch guten 
elektrischen Wasserhaltungen nicht überlegen 
sind. Die angestellten Versuche lassen nun 
aber noch einen Umstand ganz unberücksichtigt, 
nämlich den Dampfverbrauch in der Frisch- 
Dampfleitung im Schacht während des Still- 
standes der Anlagen. Die Frisch-Dampfleitung 
muß bei den regelmäßigen Tagespausen unter 
Dampf gehalten werden, verzehrt also Dampf, 
der den während des Betriebes gegebenen 
Dampfverbrauch noch erhöbt. Bei Stillstand der 
elektrischen Wasserhaltung wird keine Energie 
verzehrt. Zieht man nun noch die Nachteile, 
die durch die Erwärmung des Schachtes und 
die Beeinflussung der Wetterführung, durch die 
Notwendigkeit, wegen der höheren Temperatur 
einen größeren Pumpenraum auszuschießen, 
durch den höheren Ölverbrauch, die größere 
Abnutzung usw. für die Dampf-Wasserhaltung 
gegeben sind, in Betracht, so erscheint der 
Schluß wohl zulässig, daß bei der gegenwärtigen 
Vollkommenheit der elektrischen Wasserhaltung 
die Dampf-Wasserbaltung ihre Berechtigung für 
die meisten Fälle verloren hat. g 

Der hydraulische Antrieb, der für eine 
größere Zahl von Anlagen hauptsächlich von der 
Berliner Maschinenbau - Gesellschaft vorm L. 
Schwartzkopft & Co. ausgeführt ist, zeigt sich 
gleichfalls dem elektrischen Antrieb nicht über- 
legen. Der Dampfverbrauch ist ungefähr der 
gleiche, wie derjenige der elektrischen Wasser- 
haltungen, von derjenigen der Zeche Mansfeld 
abgesehen, deren Dampfverbrauch durch den- 
jenigen der hydraulischen Wasserhaltung auf 

eche Dannenbaum um mehr als 50°/, über- 
schritten wird. Dagegen dürfte die elektrische 
Wasserhaltung sicherlich billiger als die hydrau- 
lische sein, besonders wenn man berücksichtigt, 
daß sie in den meisten Fällen umschichtig mit 
den übrigen an das Kraftwerk angeschlossenen 
Maschinen betrieben werden kann, also nicht 
einmal der ganze, der Leistung der Wasser- 


von 


Haniel & Lueg, Düsseldorf 


Was nun dieelektrische Wasserhaltung 
selbst angeht, so ist die wichtigste, gegenwärtig 
immer wieder aufgeworfene Frage: Soll man 
Hochdruck - Zentrifugalpumpen oder Kolben- 
pumpen nehmen? Ob, falls die Entscheidung 
zugunsten der letzteren fällt, langsam laufende 
Koibenpumpen von 70 bis 8v Umdr/Min oder 
schneller laufende, solche von 122 Umdr/Min und 
mehr, vorzuziehen sind, ist mehr oder weniger Ge- 
schmackssache. Die langsam laufenden Pumpen 
sind selbstverständlich teurer, auch dürfte der 
Gesamtwirkungsgrad bei ihnen etwas schlechter 
als derjenige rascher laufender BL sein. 
Groß ist der Unterschied in dieser Beziehung 
allerdings nicht. Die Wartung der langsam 
laufenden Pumpen, ebenso der Verbrauch an 
Schmierstofi dürften sich günstiger stellen als 
bei rasch laufenden Pumpen. 

Was die Hochdruck-Zentrifugalpumpen an- 
geht, so scheiden diese in manchen Fällen wohl 
von vornherein aus, z. B. dann, wenn bei großer 
Förderhöhe die Wassermenge sehr klein, we- 
niger als 1 cbm/Min, ist, oder wenn das Wasser 
stark sandhaltig ist oder aus anderem Grunde 
die Zentrifugalpumpe stark angreift. Für solche 
Fälle, in denen sie verhältnismäßig günstig zu 
arbeiten vermag, geben die in Rede stehenden 
Versuche brauchbare Unterlagen für die System- 
wahl. Sie zeigen, daß der Gesamtwirkungsgrad 
der Anlage bei Wahl einer Zentrifugalpumpe 
nur etwa 10°/, schlechter ist, als bei Wahl einer 
Kolbenpumpe. Bei geringer Förderhöhe dürfte 
der Unterschied noch kleiner sein. Zieht man 
die bedeutende Ersparnis an Anlagekosten, Aus- 
gaben für Schmierstoff und Wartung, sowie den 
geringeren Raumbedarf in Betracht, so liegt 
sicherlich der Vorteil in vielen Fällen auf seiten 
der Zentrifugalpumpen. Sehr oft wird gegen- 
wärtig, wenn eine solche mit Rücksicht auf die 
Menge des zu hebenden Wassers und die Wasser- 
beschaftenheit an sich oelek ist, für den regel- 
mäßigen Betrieb eine Kolbenpumpe und als Re- 
serve eine Zentrifugalpumpe genommen. Daß 
dies wegen der geringeren Anlagekosten der 
letzteren vorteilhafter ist, als die Wahl zweier 
Kolbenpumpen, dürfte keinem Zweifel unter- 
liegen. Ä 

Der gesamte Dampfverbrauch hängt bei 
der elektrischen Wasserhaltung im übrigen 
wesentlich von der Ausführung der Antriebs- 
maschine des Kraftwerkes, Temperatur und 
Spannung des erzeugten Dampfes usw. ab. Die 
Anlage auf Schacht Colonia auf Zeche Mansfeld 
zeigt, wie weit bei höchster Vollkommenheit 
des dampftechnischen Teiles der Anlage der 
Gesamt - Dampfverbrauch einer elektrischen 
Wasserhaltung herabzumindern ist. Ein gleich 
günstiges Ergebnis könnte mit einer Dampf- 
Wasserhaltung oder einer hydraulischen Wasser- 
haltung schwerlich erreicht werden. Pi. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 9. 


28. Februar 1907. 


Elektrischer Maschinenantrieh 


Elektrische Anlaßvorrichtung für Kratt. 
maschinen. 


Zwecks bequemen und un 
drehens von großen Dampfma 


Andrehvorrichtung für Zahndrücke bis 3000 ke. 
Abb. 28. 


ist geeignet für Zahndrücke bis etwa 3000 kg, 
sie benutzt einen Elektromotor mit Gelenkketten- 
Übertragung und Difterentialgetriebe. Bei An- 
laßvorrichtungen mit größeren Zahndrücken 
erfolgt der Antrieb seitens des Motors durch 
ein Schnecken- und ein Zahnradgetriebe 
(Abb. 25). 
Das von dem Motor angetriebene Zahn- 
rad z; (Abb. 24) steht mit einem sweiten 


Andrehvorrichtung für Zahndrücke bis 3000 kg. 
Abb. 24. 


Zahnrad z% in Eingriff, das auf einer dreb- 
baren Scheibe S gelagert ist, so daß es eime 
Drehbewegung um das erste Zahnrad z; aus 
führen kann. Die Scheibe ist durch o 
kräftige Spiralfeder F mit einem Zahngegmen 
in Verbindung, das mittels eines kleinen al 
die Anlaßwelle aufgekeilten Triebes durch eim 
Handrad K verschoben wird und bei Fe 
Drehung mittels der Feder die Scheibe un, f 
auf ihr gelagerte Zahnrad mitnimmt; hier a 
kommt dieses mit dem gezahnten kr 
kranz der anzudrehenden Maschine in en 
bis der Zahnkranz des Zahnrades sich en 
Rollkreis des Zahnkranzes anlegt und g de 
zeitig der Kontaktarm des Motoranlasseri Ir 
ersten Kontakt berührt. Durch weitere u Hr 
des Handrades und des Segmentes ei 2 
Spiralfeder weiter gespannt, währen! 4 Inder 
lasser allmählich kurz geschlossen wir o eidel 
Endstellung wird das Segment m iea 
Sperrstift festgehalten. Erreicht nun keit die 
drehende Maschine eine Geschwindigkeit i ; 
größer ist als die ihr durch die Bonn N 
tung erteilte, so wird das auf der Sc Scheibe 
geordnete Zahnrad zə und damit die 


zes 
selbst in der Drehrichtung des Zahnkran í 


A : au 
verschoben, und der Sperrstift durch einen 2 s 
der Scheibe zenden Anschlag au 
Das Zahnsegment schnellt jetzt dur aaa den 
der Spiralfeder zurück und schalte 
Anlasser aus, sodaß der Motor un n 
kommt, während die Scheibe dur 


Stillstand 


28. Februar 1907. 


Z— Js» m aaa 


3,17%, zu fallen. Bei einer dünneren Gold- 
lösung, die nur 3 g Gold im Kubikmeter 
enthielt, stieg die Stromausbeute von 0,007 %9: 
bis 1,33%, in acht Stunden an; nach der 
12. Stunde betrug sie noch 1,31%. Die Strom- 
dichte war immer 0,5 Amp/qm, die Lösung 
wurde durch einen Elektromotor gleichmäßig 
gerührt. Die Badspannung stieg bald bis auf 


hwungrad so weit gedreht wird, bis das auf 
Ir befestigte Zahnrad z, außer Eingriff kommt. 
Die Anordnung nach Abb. 25 für größere Zahn- 
drücke wirkt in ganz gleicher Weise, nur tritt 
ettenübertragung eine 


an die Stelle der 
Schneckenübertragung. 


Der Maschinenwärter hat also beim An- 
drehen der Maschine nichts weiter zu thun, als 
das Handrad auf der Anlasserwelle langsam zu 
drehen, bis der Sperrstift einschnappt. Wäh- 
rend nun die Andrehvorrichtung ihre Arbeit 
verrichtet, kann sich der Maschinenwärter zum 


Andrehrorrichtung für Zahndrücke über 3000 kg. 
Abb. 23. 


Absperrventii der Dampfmaschine 


führt werden. Durch Betätigun 
knopfes wird dabei ein die 


stehend beschriebenen Art zur Wirkung. —2z. 


Elektrochemie und Akkumulatoren. 


Die elektrolytische Abscheidung des Goldes. 
(Ztschr, f. Elektrochemie“, Bd. 12, 1906, S. 569, 


20 Sp., 5 Abb.] 


Unter der Überschrift: „Studien zur elektro- 
aus Üyanid- 


Iyiischen Fällung des Goldes 
lösungen“ veröffentlicht Prof. Dr.B. Neumann 


in Darmstadt einige wertvolle Mitteilungen, 


denen ich dag Folgende entnehme: 
Gewöhnlich scheidet man aus den gold- 


haltigen Cyankaliumlösungen, wie sie bei der 


(yanidlaugerei in Transvaal und anderen Gold- 
ländern gewonnen werden, das Gold derart ab, 
daß die Lösung durch mehrere hintereinander 
geschaltete Bäder fließt, in denen als Kathoden 
parallel geschaltet eine Anzahl dünner Blei- 
blechstreifen hängen, denen als Anoden Eisen- 
bleche gegenüberstehen. Die Spannung an 
den Bädern beträgt 2 bis 3 V, die Stromdichte 
am besten 0,5 Amp/qm. An den Eisenanoden 
bilden sich im Laufe der Zeit Berliner Blau 
und Eisenoxyd, wodurch die Laugen ver- 
unreinigt werden. Es wurde, um diese Ver- 
unreinigung zu vermeiden, von Andreoli der 
orschlag gemacht, Anoden aus Bleisuper- 
oxyd zu verwenden. 
eumann überzog Bleibleche elektro- 
tisch mit Bleisuperoxyd und härtete den Über- 
o nach der Vorschrift von Andreoli. Beim 
gu auch dieser Superoxydplatten in ver- 
ünnter Cyanidlösung traten nach kurzer Zeit 
an einzelnen Stellen weiße Punkte auf und 
n weiße Nebel, die das ganze Bad trübten. 
4 nämlich alle elektrolytisch hergestellten 
daear düberzüge porös sind, so wurde das 
'arunterliegende Blei von Cyangas in weißes 
wunblel übergeführt. Es gelang auf keine 
le vollkommen dichte Überzüge herzu- 
Hi en, die diesen Übelstand vermieden. 
A er ach wohl; daß Superoxyd- 
ein i i 
gefanden haben. en Eingang in die Technik 
die aa suchte Neumann genaues über 
fert tromausbeute beim Cyanidverfahren 
alen. Er fand, daß sich in den ersten 
Bon Ion verhältnismäßig wenig Gold auf den 
ein ten abscheidet und daß die in der Zeit- 
mit de ausgeschiedene Goldmenge allmählich 
be yA Dauer der Elektrolyse bis zu einem 
fi a. anwächst. Bei einer Lösung, die 
ka ld im Kubikmeter und 0,05 /o Cyan- 
eha an alelk nahm die Stromausbeute in 
a tunden von 0,330% bis 3,77%, zu, um 
n In den nächsten acht Stunden wieder auf 


begeben. 
Soll die Betätigung der Andrehvorrichtung von 
der Stelle aug erfolgen, an der sich die Ventile 
der Kraftmaschine befinden, so kann die An- 
drehvorrichtung auch mit Fernschaltung ausge- 
eines Druck- 
rehung der An- 
lasserwelle bewirkender Elektromagnet von 
Strom durchflossen und zieht einen Kern an. 
Durch Vermittlung einer Kettenübersetzung 
kommt dann die Andrehvorrichtung in der vor- 


etwa 2 V. 


‚ Bei noch kleineren Stromdichten, die für 
die Praxis nicht mehr in Betracht kommen, ge- 
lingt es, die Stromausbeute auf über 7%, zu 


steigern. 
Im günstigsten Falle ergab sich für: 


a Amp/qm 7,56 lo Stromausbeute 


a 0 n” 
2,4 » 0,41 o/ 0 n 
4 ‚Oo ” 0,24 o „ 
9,0 5 0,16%, s 


‚ Bei dem Dauerbetriebe der Praxis beträgt 
die Durchschnitts-Stromausbeute nach Neu- 


manns Ansicht weit weniger als 1%). 


Um das Einschmelzen der Bieikathoden 
des Goldes 
zu vermeiden, wurde der Vorschlag gemacht, 
die mit Gold bedeckten Bleibleche in einem 
anderen Bade als Anoden zu verwenden, 80 
das Gold loszulösen und auf einem als Kathode 
dienenden (Goldblech niederzuschlagen. Blei 
ist daza ungeeignet, weil es anodisch ange- 
griffen wird, ebenso Eisen, wohl aber scheint 
es aussichtsvoll, Kohle in der beschriebenen 
Weise als Träger des Goldes zu benutzen. 
Neumann fand Platten aus Acheson-Graphit 
für diesen Zweck geeignet, da sich auf ihnen 
Gold ganz gleichmäßig, sogar bei höheren 


und das Abtreiben zur Gewinnun 


Stromdichten, wie sonst üblich, abscheidet. 


‚zentrierte 
während als 
blech diente. Es zeigte sich aber, daß bei 
hohen Stromdichten überhaupt kein Gold und 
bei kleinen Dichten nur sehr geringe Mengen 
abgeschieden wurden. Außerdem schied sich das 
Gold an der Kathode so lose ab, daß es mit 
dem Finger abgewischt werden konnte. Ob 


das Bad von vornherein Gold enthielt oder 


nicht, war gleichgültig. 


Es gelang dagegen, in salzsäurehaltiger 


Chlo:gold-Lösung, die auf 60° bis 70° erwärmt 


‘war und ständig gerübrt wurde, das Gold +o- 


wohl auf die Kohlenplatte als Kathode gut 
niederzuschlagen, als auch von dieser als Anode 
auf eine Platinplatte zu übertragen. Bei einer 
Stromdichte von 300 Amp/qm abwärts hafteten 
die Niederschläge sehr gut. Die Spannung be- 
trag nur 0,2 bis 0,4 V. 

In Goldlösungen, die mit Leitsalz (Chlor- 
natrium) versetzt sind, ist bei niederen Strom- 
dichten die Stromausbeute außerordentlich 
günstig (50 bis 60%, auf einwertiges Gold be- 
rechnet). Mit der bertrsgung ist gleichzeitig 
eine Reinigung des Goldes verbunden, da bei 
niederer Spannung nur Gold an der Kathode 
abgeschieden wird, während von Verunreini- 
gungen Silber als Chlorsilber ausfällt, Kupfer 
und Eisen in Lösung bleiben und Blei in den 
Schlamm geht. K. 4. 


Verschiedenes. 


Frachtberechnung für alte unbrauchbare Akku- 
mulatoren-Platten und Bleischlamm. 


Die ständige Taritkommission der deutschen 
Eisenbahnen hielt ihre letzte Sitzung am 8. Fe- 
bruar d. J. in Berlin ab. Von den dazu ge- 
stellten Anträgen ist der folgende bemerkens- 
wert: 

Alte unbrauchbare Akkumulatoren- 
Platten gehören jetzt zu der Position „Blei in 
Blöcken, Stangen, Mulden, Platten, Blechen und 
Rollen (Walzblei), Bleidraht, Bleiröhren, alte 
Bleikugeln, andere metallische Bleiabfälle usw.“ 
des Spezialtarifs I. Die tarifarische Gleichstel- 
lung dieses Altmaterials mit den hier genannten 
Bleiwaren läßt sich jedoch wegen seines ge- 
ringen Wertes sowie wit Rücksicht darauf nicht 
rechtfertigen, daß die Platten zur Wiedergewin- 
nung des metallischen Bleies einer Art von Ver- 
hüttungsverfahren unterworfen werden müssen, 
während gewöhnliches Altblei und metallische 
Bleiabfälle in einfacher Weise durch Umschmel- 
zen wieder in Handelsware umgewandelt wer- 
den können. Alte unbrauchbare Akkumula- 
toren-Platten sollen deshalb in den Spezialtarif III, 
sowie unter die bedeckt zu befördernden Güter 
der Spezialtarife versetzt werden. Aus ähn- 
lichen Gründen wird beantragt, Bleischlamm, 
das ist der Abfall, der sich beim Gebrauch der 
Akkumulatoren durch Abfallen von Bleisuper- 
oxyd aus den positiven Platten am Boden der 
Batterien allmählich ansammelt, in den Spezial- 
tarif III einzureihen. 


Die mit Gold bedeckten Koblenplatten wur- 
den dann als Anoden in eine ziemlich kon- 
Cyankaliam - Lösung eingehängt, 
athode ein vergoldetes Kupfer- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 9. 206 


Preisausschreiben 
der Associazione degli Industriali d’Italia.!) 


Die Associazione degli Industriali d'Italia 
per prevenire gli Infortuni del Lavoro in Mai- 
land hat ein internationales Preisausschreiben 
veranstaltet, über welches folgendes zu berich- 
ten ist. 

Ausgesetzt sind: 

A. Eine Goldene Medaille und 8000 Lire 
für ein einfaches, widerstandsfähiges, nicht kost- 
spieliges und an bestehende Anlagen ei 
fähiges System zur Vermeidung der (Gefahren, 
die beim Übertritt von Hochspannung in Nieder- 
spannungs-Stromkreise bei Transformatoren oder 
Leitungsanlagen entstehen können. 

Der Apparat muß in Wirksamkeit treten, 
sobald die Spannung der zu schützenden Lei- 
tung gegen Erde, bei Drehstrom das Doppelte 
und bei Einphasenstrom das 2l/;-fache des nor- 
malen Wertes erreicht und muß das Fortbe- 
stehen der Überspannung verhindern. 

Der nern darf den Transformator weder 
bei atmosphärischen Ladungen noch bei Ver- 
schlechterungen der Isolation der Verteilungs- 
Leitungen gegen Erde, wie sie in der Praxis 
zulässig sind, außer Betrieb setzen, damit die 
Anwendung des Systems den Betrieb der An- 
lage nicht erschwert. 

Der Bewerber muß die Anwendung seines 
Systems durch einen für einen Hochspannungs- 
Stromkreis von 3600 V gebauten Apparat vor- 
führen. Nach Ermessen der Prüfungs - Kom- 
mission kann das System auch an in Betrieb 
befindlichen Anlagen untersucht und während 
einer gewissen Zeit beobachtet werden; oder, 
falls der Bewerber sein System bei in Betrieb 
befindlichen Angen jedwelcher Spannung 
schon eingeführt haben sollte, kann die Kom- 
mission ihre Untersuchung und Beobachtung 
auch auf jene Anlagen ausdebnen. 

Weiter ist ausgesetzt: 

B. Eine Goldene Medaille und 1000 Lire 
für eine Handwinde, deren Bauart (ohne erheb- 
liche Verminderung des Wirkungsgrades oder 
der Geschwindigkeit beim Senken der Last) die 
durch den Rücklauf der Kurbel beim Senken 
der Last entstehende Gefahr beseitigt. 

Die Bauart soll derart sein, daß ein selbst- 
tätiger Rücklauf der Kurbel durch die nieder- 
gehende Last verhindert wird. Die Konstruktion 
soll einfach, und starker Abnutzung nicht unter- 
worfen sein. Die der Preisbewerbung zuge- 
lassenen Apparate müssen in der zu ihrem 
praktischen Gebrauch bestimmten Größe her- 
gestellt sein, um praktischen Versuchen unter- 
worfen werden zu können. 


Aus den allgemeinen Bedingungen, welchen 
die Bewerber genügen müssen, sei folgendes 
angeführt: 

1. Die Gesuche um Zulassung zur Preis- 
bewerbung sind an den Präsidenten der Asso- 
ciazione degli Industriali d’Italia per prevenire 

li Infortuni del Lavoro, Foro Bonaparte, 61, Mai- 
and, spätestens bis zum 30. VI. 1908 zu richten. 

2. Die an der Preisbewerbung sich beteili- 
re Apparato müssen auf Gefahr und Kosten 

es Bewerber vor dem 31. VII. 1908 der Asso- 
ciazione übergeben werden. 

Was die Preisbewerbung A betrifft, wird dic 
Prüfungs-Kommission auch in bestehenden An- 
lagen schon aufgestellte Apparate zulassen, vor- 
ausgesetzt daß der Bewerber ein entsprechendes 
Gesuch einreicht, nebst einer ausführlichen Be- 
schreibung der zur Preisbewerbung zuzulassen- 
den Apparate oder Einrichtungen, und daß die 
Anlage nicht über 300 km von Mailand ent- 
fernt ist. 

3. Die zur Preisbewerbung zugelassenen 
Apparate bleiben Eigentum der Bewerber: aber 
die Associazione kann die darauf bezüglichen 
Modelle und Beschreibungen zurückbehalten. 

Die Systeme, welche durch die zugelassenen 
Apparate veranschaulicht werden, bleiben aus- 
schließliches Eigentum der betreffenden Erfinder: 
doch müssen diese die nötigen Schritte selbst 
tun, um sich das Eigentum daran zu sichern. 


4. Die Associazione behält sich das Recht 
vor, nach Schluß der Preisbewerbung eine Be- 
schreibung und Abbildung der zur Preisbewer- 
bung zugelassenen Apparate und Einrichtungen 
nach eigenem Ermessen zu veröffentlichen. 


5. Eine besondere von dem Vorstand der 
Associazione ernannte Kommission wird die 
Prüfung der um die einzelnen Preise sich be- 
werbenden Apparate und Einrichtungen vor- 
nehmen. Digon, über die ein im allge- 
meinen günstiges Urteil abgegeben wird, werden 
einer besonderen Probe unterzogen; für jeden 
Preis wird eine entsprechende Rangordnung 
festgesetzt werden. aeS 


1) „ETZ“ 1905, S. 578. 


Re 3 nenne 


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ou um ih SER: A an en e Siegel m mn mern 


— a m m 


PATENTE. 


aer aE E 


Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 14. Februar 1907.) 

Kl. 4d. E. 11021. Durch Elektromagnete ge- 
steuertes Kugelventil mit an einem magnetischen 
Hebel haftender Kugel. Heinrich Leonhard 
Ebert, Jobann Leonhard Ebert, Wwe. Julie 
Ebert, Wilhelmine Ebert, Fürth, und Christine 
Seits, geb. Ebert, Nürnberg. 11. 7. 03. 

Ki. 20k. P. 17846. Streckenisolator für die Fahr- 
leitung elektrischer Bahnen mit auswechselbaren, 
durch Luftzwischenräume voneinander getrennten 
Füllstücken. Thomas Ernest Raymond Phillips, 
London; Vertr.: R. Deißler, Dr. G. Döllner 
und M. Seiler, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 61. 
14. 11. 05. 

Kl. 21a. G. 23696. Variable Selbstinduktion für 
Schwingungskreise. Gesellschaft für draht- 
lose Telegraphie m. b. H., Berlin. 29. 9. 06. 

—c. A.13084 Anordnung zur Sicherung elek- 
trischer Leitungsanlagen gegen Überspannungen. 
Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft, 
Berlin. 17. 4. 06. 

—c. M. 29500. Vorrichtung zur Begrenzung der 
Stromschlußdauer für eine auf kurze Zeit von 
entfernter Stelle einschaltbare Treppenbeleuch- 
tungsanlage. Carl Magiera, Rixdorf, Weise- 
straße 65/66. 30. 3. 06. 

—d. L 22057. Anordnung zur Beseitigung der 
Oberschwingungen synchroner Wechselstrom- 
maschinen. Dr, Theodor Lehmann, Belfort, 
Frankr.; Vertr.: F. A. Hubbuch, Pat.-Anw., 
Straßburg i. E. 15. 1.06. [Priorität a. Q. d. Anm. 
in Frankreich gem. Unionsvertrag: 14. 1. 05.] 

—d, Sch. 25342. Verfahren zum Anlassen von 
Mehrphasenkollektormotoren als Induktionsmoto- 
ren. Dr.-Xng. Arthur Scherbius, Frankfurt a. M., 
Westendstr. 15. 23. 3. 06. 

—e. I. 972. Schleifbürste zur Stromzuführung 
zu beweglichen Teilen elektrischer Meßgeräte. 
Isaria-Zähler-Werke G. m. b. H., München. 
21. 7. 06. 

—f. A. 13191. Quecksilberdampflampe.. Max 
Anger, Berlin, Huttenstr. 42. 16. 5. 06. 

— f. B. 43829. Verfahren zur Erzeugung roter 
Strahlen mit Quecksilberdampflampen unter Ver- 
wendung rot fluoreszierender Farbstoffe. Hans 
Boas, Berlin, Krautstr. 52. 10. 8. 06. 

— f. G. 23893. Präparierter Kohlenfaden für elek- 
trische Glühlampen. General Electric Com- 
pany, Schenectady, V. St. A.; Vertr.: Fr. Mef- 
fert u. Dr. L. Sell, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 13. 
17. 8. 04. 

—g. K. 30268. Einrichtung zur Übertragung der 
Bewegung eines Elektromagnetankers durch ein 
gasförmiges oder flüssiges Druckmittel. Hans 
Kowsky, Newport-News, V. St. A.; Vertr.: Hans 
Heimann, Pat.-Anw., Berlin SW.11. 2. 9. 06. 


(Reichsanzeiger vom 18. Februar 1907.) 


Ki. 12h. T. 10941. Edelmetallelektrode für elek- 
trolytische Zwecke, die durch Edelmetalldrähte 
an eine mit Hartgummi oder einem anderen unan- 
greifbaren Material isolierte Zuleitung oder als 
Zuleitung dienende andere Elektrode entgegen- 
gesetzter Polarität angeschlossen ist. Gustav 
Thiele, Charlottenburg, Friedbergstr. 18. 19. 1. 


1906. 

Kl. Wi. H. 38118. Weichenschaltung für Elektro- 
Hängebahnen. Siegfried Held, Charlottenburg, 
Windscheidstr. 21. 21. 6. 06. 

—1. M. 29394. Steuerschalter für elektrische Zug- 
fürderungseinrichtungen derjenigen Art, bei wel- 
cher Drehfeldtriebmotoren von einem im Zuge 
mitgeführten, vom Steuerschalter gesteuerten 
Drehumformer, der Gleichstrom oder Einphasen- 
wechselstrom von beliebiger Frequenz aufnimmt, 
mit Mehrphasenstrom von veränderlicher Frequenz 
gespeist werden. Maschinenfabrik Oerlikon, 
Oerlikon, Schweiz; Vertr.: Dr. J. Ephraim, Pat.- 
Anw., Berlin SW. ıl. 16. 3. 06. 

Kl. 21a. A. 12627. Schaltung für Umschalte- 
schränke mit gemeinsamer Batterie und doppel- 
seitigem Schlußzeichen, bei denen die Anruf- 
zeichen nach einem Gespräche ein Überwachungs- 
signal ein- beziehungsweise ausschalten und an 
welche außer normalen Teilnehmeranschlüssen 
auch Amtsverbindungsleitungen oder andere nicht 
an die gemeinsame Batterie gelegte Stellen an- 
geschlossen sind. A.-G. Mix & Genest Tele- 
phon- und Telegraphen - Werke, Berlin. 
1. 12. 05. 

—a. B. 41160. Telautograph. Karl Biederbeck, 
Dresden-A., Reichsstr. 24. 16. 10. O6. 

—a. H. 34363. Schaltungsweise zur Erzeugung 
elektrischer Wellen; Zus. z. Anm. H. 32 854. Her- 
mann Heinicke, Steglitz b. Berlin. 16. 12. 04. 

—c. A. 13791. Vorrichtung zur Begrenzung der 
elektrischen Stromentnahme. Allgemeine Elek- 
tricitäts-Gesellschaft, Berlin. 22. 11. 06. 

— e. P. 17532. Verfahren zur Herstellung halt- 
barer elektrisch leitender Ole und Fette. Nord- 
deutsche Wollkämmerei & Kammgarn- 
spinnerei, Delmenhorst. 4. 8. 05. 


o | Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 9 


nn SEEN [lo I II TI 


—d. A. 12793. Anker für Kollektormaschinen mit 


Widerstandsverbindungen zwischen Ankerwicklung 
und Kollektor. Allgemeine Elektricitäts- 
Gesellschaft, Berlin. 27. 1. 06. 

— d. E. 10971. Verfahren zum Regeln von zwei 
oder mehreren zusammen arbeitenden Wechsel- 
strom-Kollektormotoren. Felten & Guilleaume- 
Lahmeyerwerke A.-G., Frankfurt a. M. 17. 6. 
1905. 

— l. L. 2776. Erregerumformer zur Konmpoun- 
dierung synchroner Wechscelstrommaschinen. 
Marius Latour, Paris; Vertr.: B. Müller- 
Tromp, Pat.-Anw., Berlin SW. 68. 15. 6. 06. 
[Priorität a. G. d. Anm. in Frankreich gem. Unions- 
vertrag: 16. 6. 05. ; 

— d. S. 21516. Gekapselter Motor mit einem die 
Bürsten tragenden, drehbaren Ringe, der in 
seiner Arbeitslage durch einen Riegel feststellbar 
ist. Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H., 
Berlin. 22. 8. 08. 

—d. T. 10903.  Lüftungseinrichtung für ge- 
schlossene Dynamomaschinen. Egbert Moore 
Tingley, Pittsburg, Penns, V. St. A.; Vertr.: 
Henry E. Schmidt, Pat.-Anw., Berlia SW. 61. 
30. 12. 05. 

— d. W. 25938. Antrieb für Influenzmaschinen 
mit Doppeldrehung. Friedrich Werner, Frei- 
burg i. B, Kirchstr. 44. 28. 6. 06. 

— e. H. 39351. Umschaltklemme. Hartmann & 
Braun A.-G , Frankfurt a. M. 3. 12. 06. 

— f. L. 23134. Metalltragstütze für Metalleucht- 
körper für elektrische Glühlampen. Johann Lux, 
Wien; Vertr.: C. Fehlert, G. Loubier, Fr. 
Harmsen u. A. Büttner, Pat.-Anwälte, Berlin 
SW. 61. 5. 9. 06. 

K1. 60. St. 9797. Indirekt wirkender Regler mit 
elektrischer Krafteinschaltung durch einen Elek- 
tromotor und Steuerung des Elektromotors auch 
vom Fliehpendel. Bernhard Stein, Berlin-Schöne- 
berg, Hauptstr. 151. 25. 9. 05. 

Kl. 74a. A. 12721. Elektrischer Feuermelder. 
Automatic Fire Alarm, Hans Lauer, Leip- 
zig. 6. 1. 06. 


Zurücknahme von Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 18. Februar 1907.) 


Kl. 21c. L. 21956. Fernschalter für Drehstrom; 
Zus. z. Pat. 173646. 19. 11. 06. 


Versagungen. 


(Reichsanzeiger vom 18. Februar 1907. 


Kl. 21 b. G. 19780. Aus Zink als wirksamem Be- 
standteil und (uecksilber bestehende negative 
Polelektrode für elektrische Sammler. 10. 8. 03. 


Erteilungen. 


(Reichsanzeiger vom 18. Februar 1907.) 


Kl. 12h. 183041. Elektrischer Ofen zur Behand- 
lung von Gasen mittels elektrischer Lichtbogen, 
welche zwischen einer zentralen Elektrode und 
einer diese umgebenden ring- oder schrauben- 
förmigen Gegenelektrode übergehen und unter 
dem Einfluß eines magnetischen Kraftfeldes eine 
Drehungsbewegung ausführen. Dr. Albert Johann 
Petersson, Alby, Schweden; Vertr.: Dr. W. 
Häberlein, Pat.-Anw,, Friedenau. 14. 11. 05. 
[Priorität a. G. d. Anm. in Schweden gem Unions- 
vertrag: 18. 4. 06.] 

Kl. 15a. 183 196. Verfahren zum Betriebe von 
Schriftsetzmaschinen mittels durch einen Register- 
streifen verteilter elektrischer Ströme; Zus. z. 
Pat. 182035. Otto Wolters, Hannover, Lem- 
förderstr. H. 3. 3. 06. 

—g. 183204. Elektrische Schreibmaschine mit 
ständig umlaufendem Typenträger. Ludwig Ru- 
land, Gr. Lichterfelde - West, Hauptkadetten- 
Anstalt. 20. 2. 06. 

Kl. 2la. 183051. Schaltungsanordnung für Ge- 
sprächszähler in Fernsprechämtern; Zus. z. Pat. 
182953. Siemens & Halske A.-G., Berlin. 
22. 11. 05. 

—c. 182958. Elektrischer Leiter mit Kühlrippe. 
Robert Hopfelt, Berlin, Würzburgerstr. 8. 
29. 7. 08. 

—c. 18299. Gesperre für elektrische Schalt- 
apparate. Allgemeine Elektricitäts-Gesell- 
schaft, Berlin. 17. 7. 06. 

—c. 183052. Steuervorrichtung zur selbsttätixzen 
Zu- und Abschaltung von Wechselstromtransfor- 
matoren, Jules Auguste Emile Mariage, Paris; 
Vertr.: Eduard Franke und G. Hirschfeld, 
Pat.-Anwälte, Berlin SW. 13. 6. 5. O4. 

— e. 183053. Anschlußhülse für Blitzauffang- 
stangen. Fr. Bohnensieck, Bassum. 7. 3. 06. 

—c. 183102. Blitzschutzvorrichtung für Frei- 
leitungen. Roman Vogler, Brixlegg, Tirol; 
Vertr.: Ferd. Wreesmann, Rechtsanw., München. 
30. 5. 05. 

—c. 183 103. Regelungsverfahren für Zugbeleuch- 


tungsanlagen, die mit ein- oder mehrphasigem 
Wechselstrom gespeist werden. 
mann, Darmstadt. 24. 5. 05. 
— d. 182960. 
tatormaschine. 


meyerwerke A.-G., Frankfurt a M. 5. 9. 05. 


Clarence Feld- 


Mehrpolige Wechs«Istromkommu- 
Felten & Guillenume - Lah- 


2 28. Februar 1907. 


—d. 182991. Einrichtung zur Vermeidung von 
Funkenbildung an Einphasenkommutatormaschinen 
mit Kurzschlußbürsten und gleichförmig genutetem 
Ständer. Dr. Theodor Lehmann, Urmatt i, E 
26. 7. 04. 

— e. 182961. Elektrodynamometer. Hartmann 
& Braun A.-G.. Frankfurt a. M. 22. 5. 04. 

— ©. 182962. Selbstregelnder Belastungswiderstand 
zur Strom-, Spannungs- und Leistungsvergleichung: 
Zus. z. Pat. 163877. Dr. Martin Kallmann, 
Berlin, Kurfürstendamm 40/41. 6. 7. 06. 

— e. 182963. Einrichtung zur Kontrolle der Richt- 
kraft und zur Einstellung der wirklichen Null- 
stellung des Zeigers bei Meßinstrumenten. Hart. 
mann & Braun A.-G., Frankfurt a. M. 8.8 06. 

— ©. 182964. Elektrostatischer Spannungsmesser. 
Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft 
Berlin. 16. 9. 03. 

— e. 182997. Werkzeug zum Untersuchen elek- 
trischer Leitungen. Alfred Scheibler, Aarau. 
Schweiz; Vertr.: E Boehm, Pat.-Anw., Berlin 
S. 42. 16. 8. 06. 

—e@. 182998. Einrichtung an Elektrizitätszählern 
zur Bestimmung des Maximalverbrauchs; Zus. 2. 
Pat. 137 115. Elektrizitäts-A.-G. vormals 
Schuckert & Co., Nürnberg. 4. 10. 06. 

— ©. 183054. Wechselstrom - Induktionsmeßgerät. 
William Maple Bradshaw, Wilkinsburg, V. St. A.: 
Vertr.: C. Pieper, H. Springmann und Th. 
Stort, Pat.-Anwälte, Berlin NW. 40. 14. 12. 0), 
[Priorität a. G. d. Anm. in den Vereinigten Staaten 
von Amerika gem. Unionsvertrag: 1. 2. 05.) 

— e. 183055. Meßvorrichtung für Verbrauch von 
elektrischer Energie. Isaria - Zähler-Werke 
G. m. b. H., München. 28. 4. 06. 

— ©. 183056. Kombination zwischen Elektrizitäts- 
watistundenzählern und Zeitzählern. Isaria- 
Zähler-Werke G. m. b. H., München. 10. & 06. 

— e. 183057. Elektrizitätszähler für verschiedenen 
Einheitspreis. Adrian Baumann, Zürich; Vertr.: 
Max Werner, Pforzheim, Gymnasiumstr. 3. 
31. 8. 06. 

— e. 183068. Lager für das obere Wellenenile 
bei Motorelektrizitütszählern; Zus. z. Pat. 129303. 
Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft, 
Berlin. 15. 9. 06. 

— f. 182965. Verfahren zur Erhöhung der Licht- 
bogen -Temperatur beziehungsweise der Leuchtkraft 
-von Elektroden aller Art, welche Edelmetalle, 
z. B. reines Aluminium, in Pulver- oder Körner- 
form enthalten. Sigmund Strauß und Alfred 
von Radio-Radiis, Wien; Vertr.: J. Meyer, 
Berlin, Lynarstr. 5/6. 6. 12. 03. 

— f. 1832966. Bogenlampe mit einer abgestützten 
Elektrode, mit der die andere Elektrode fest 
verbunden ist. Franz Janeček, Karlin b. Prag: 
Vertr.: P. Rückert, Pat-Anw., Gera, Reul. 
25. 11. 08. 

— f. 182967. Egalisierverfahren für Glühkörper 
aus Wolfram und aus Molybdän. Johann Lux, 
Wien; Vertr.: C. Fehlert, G. Loubier, Fr. 
Harmsen und A. Büttner, Pat.-Anwälte, Berlin 
SW. 61. 6. 2. 06. 

— f. 182968. Bogenlampenelektrode. Samuel 
Spieß, New York; Vertr.:C. Pieper, H. Spring- 
mann, Th. Stort und E. Herse, Pat.-Anwälte, 
Berlin NW. 40. 14. 6. 06. 

— f. 183059. Befestigungsvorrichtung für Bogen- 
lampenglocken. Tito Livio Carbone, Berlin. 
Erasmusstr. 2. 25. 5. 06. 

— f. 183 060. Seilentlastungsvorrichtung für Bogen- 
lampen. Gebr. Hannemann & Cie., G. m. b. H. 
Düren. 22. 2. 06. i 

— f. 183061. Zündvorrichtung für Quecksilber- 
dampf lampen und ähnliche Apparate mit einem 
von der Anode herabhängenden, in die Kathode 
tauchenden Kohlefaden oder anderen Leiter. 
Allgemeine Elektrieitäts - Gesellschaft. 
Berlin. 28. 3. 06. [Priorität a. G. d. Anm. in den 
Vereinigten Staaten von Amerika gem. Unions- 
vertrag: 27. 3. 06.] 

—g. 183062. Elektromagnet. H. G. Pape, New 
York, u. R. H. Boyer, Baltimore; Vertr.: Dr. 
S. Hamburger, Pat.-Anw., Berlin W.8. 1.3.0. 

Kl. 35a. 183069. Druckknopfsteuerung für elek- 
trisch betriebene Aufzüge. Henry Charles Ed- 
ward Jacoby, Harrow, Engl.; Vertr.: H 
Witt, Pat.-Anw., Hamburg. 28.12.06. i 

—a. 183214. Sicherheitsvorrichtung für elek- 
trisch betriebene Förderhaspel. Otto Kammerer. 
Charlottenburg, Kantstr. 136. 1. 4. 06. 

Kl. 5i d. 183173. Elektromagnetische Spielvor- 
richtung für Tasten- und andere Musikinstrumente: 
Zus. z. Pat. 168 005. Friedrich Schübbe, Berlin. 
Koloniestr. 22. 15. 6. 05. TA 

Kl. 86c. 183 021. Elektrischer Kettenfa m 
wächter für Webstühle. Friedrich Pick u ST 
dolf Pick, Wien; Vertr.: Dr. B. Alexande 
Katz, Pat.-Anw., Berlin NW.6. 28. 8. 04. 


Löschungen. 
(Reichsanzeiger vom 14. Februar 1907.) 


Kl. 21a. 121864. 145231. 146232. 184 12 
157 493. 157 797. 163 168. 165571. 176427. — I 
158800. 165234. —e 163855. 178874 
166 486. 169749. — 8. 153688. 


PTER 


98. Februar 1007. 


Gebrauchsmuster. 


Eintragungen. 
(Reichsanzeiger vom 18. Februar 1907.) 


Kl. 21a. 298235. Vorrichtung zur Veränderung 
der Induktanz von Systemen für schnelle elek- 
trische Schwingungen, wie z. B. für elektrische 
Strahlen-Telegraphie- und -Telephonie, bestehend 
aus ineinander drehbar angeordneten, auf pris- 
matische Rahmen mit ebenen Flächen gewickelten 

28. 12. 06. 


Spulen. C. Lorenz A.-G., Berlin. 
L. 17 043. 
— &. 


gleichen. Siemens & Halske A.-G. Berlin. 
3. 12. 06. S. 14 764. 

—a. 2398491. Vorrichtung zum Geben uud 
Empfangen telegraphischer Zeichen mit einem 
Induktionsübertrager als Geber und einem pola- 
risierten Klopfer als Empfänger. Siemens & 
Halske A.-G., Berlin. 28. 12. 06. S. 14765. 

—b. 298503. Galvanisches Element mit einge- 
drücktem Verschlußdeckel. Berliner Neuheiten- 
Industrie G. m. b, H., Berlin. 8.1. 07. B. 33159. 

— b. 298678. Zugegossenes Element, dessen Ver- 
gußmasse derart geformt ist, daß sich auf der- 
selben eine zusammenhängende \Vasserschicht 
nicht bilden kann. Heinrich Geck, Frankfurt a. M., 
Pfingstweidstr. 8. 16. 3. 06. G. 15380. 

--b. 298679. Element, bei welchem die Poldrähte 
durch ein die Oberkante des Elementgefüßes 
überragendes Röhrchen isoliert und wasserdicht 
nach außen geführt werden. Heinrich Geck, 
Frankfurt a M., Pfingstweidstr. 8. 16. 3. 06. 
G. 15 331. 

-c. 298243. Anschlußbolzen mit Isolierkappe 
für rückseitigen Kabelschuhanschluß. Victor 
Stecher, Köln a. Rh., Moltkestr. 77. 4. 1. 07. 
St. 9089. 

—e. 298247. Tragnippel zur Entlastung der Lei- 
tungsdrähte, bestehend aus einem durchbohrten 
Gewindestück und einer Kappe, wobei auf dem 
Gewindestück ein Haken angebracht ist. S. Rosen- 
baum, Frankfurt a. M., Windeckstr. 31. 5. 1. 07. 
R. 18 538. 

-c 29254. Verbindungsklemme, welche zur 
Befestigung von Schalttafeln einerseits eine 
Fläche und anderseits zur Aufnahme eines Gas- 
rohres eine geeignete Fassung besitzt. Allge- 
meine Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 
12. 1. 07. A. 9811. 

—e. 298255. Schutzdach für Sicherungen an 
Schalttafeln zum Ablenken der beim Abbrennen 
entstehenden Metalldämpfe von den Sammel- 
schienen. Allgemeine Elektricitäts-Gesell- 
schaft, Berlin. 12. 1. 07. A. 9812. 

-€& 2988256. Zwischenisolator für Schalttafelge- 
rüste, dessen eines Ende zum Anschluß an eine 
Rohrklemme einen Schraubenbolzen und dessen 
anderes zur Aufnahme eines Gasrohres eine ge- 
eignete Fassung besitzt. Allgemeine Elektri- 
citäts-Gesellschaft, Berlin. 12. 1.07. A. 9813. 

-& 298409. Stöpselschalter aus einer Platte mit 
Stöpselöffnungen, Bezeichnungen und Stöpsel- 
kontakt. Gebr. Ruhstrat, Göttingen. 22. 12. 06. 
R. 1849. 

€. 298507. Mit ebener Anlagefläche und mit 
Nasen versehene Abschlußtülle für Isolierröhren. 
Fa. E. Kahle, Frankfurta. M. 10. 1: 07. K. 29891. 

=e 2985613. Griff für Schalter und Fassungen, 
mit toter Linksdrehung. Fa. F. W. Busch, Lii- 
denscheid. 14 1. 07. B. 33 207. 


p 298 592. Isolierschnur mit Zellulosegarn- 
mspinnung. Vereinigte Norddeutsche und 


E Kieselguhr-Gesellschaft, Rein- 
old & Co, Hannover. 22. 12. 06. V. 5495. 
er 298 457. Gleichstrom-Kleinmotor mit Wende- 
n nn auf der Achse sitzenden Ventilator- 
ar Herbert A. Jones und Robert Pohl, 
radiord, Vertr: Fr. Schingen, Pat.-Anw,, 

) 6805 


E f Vorschalt-Einrichtung zum gleich- 
een Verteilen des Stromes auf mehrere pa- 
e geschaltete Schleifstücke von elektrischen 
a p En mit Stromwendern oder Schleifringen. 
Veh ron, Boveri & Co., Baden, Schweiz: 
22 i 2 sa maun. Pat.-Anw., Berlin SW. 11. 
Eisen 083. Motor mit auf einen beweglichen 
Buch ern wirkendem Solenoid. Heinrich Rühl, 
2 ach. 31. 7. 06. R. 17 757. 
aa io: Leitungsprüfer mit zum Prüfen 
er Leiter zweckmäßiger Klemmenanordnung. 


r, : 

M. a! Meyer A.-G., Berlin. 17. 12. 06. 
a Motorelektrizitätszähler mit in das 
barem Ed chsenende eingesetztem, auswechsel- 


werke ae eteinzapfen. Siemens - Schuckert- 
eg 4 m. b. H., Berlin. 20.12.06. S. 14746. 
a S ae Motorelektrizitätszähler mit an das 
A senende angesetztem, auswechselbarem 
ar en ‚ Siemens -Schuckertwerke 
‘>, Berlin. 20. 12. 06. $S. 14747. 


Elektrotechnisch 


298490. Gehäuse mit Einsatzrahmen zur 
Aufnahme von elektrischen Apparaten oder der- 


—_ 


0. 298 479. In Coquillen gegossener Polschuh- 
träger für elektrische Meßinstrumente nach dem 
System Deprez-d'Arsonval, dadurch gekennzeichnet, 
daß das Coquillengußstück mit angegossenen 
Lappen versehen ist, mit welchen das ganze Guß- 
stück direkt auf der Grundplatte des Instru- 
mentes angeschraubt werden kann. Dr. Siegfr. 
Guggenheimer, Nürnberg, Deichslerstr. 19. 
21. 12.06 G. 16633. 

—e 298576. Schaltvorrichtung für elektrische 
Meßinstrumente, bei welcher ein Teil der Instru- 
mentenskala mit dem Schalter bewegt wird. 
Sigwart Ruppel, Kaiserslautern, Blücherstr. 16. 
7. 9. 06. R. 17922. 

— e. 298696. Isolierte Schraube für Prüfklemmen. 
Deutsch - Russische Elektrizitätszähler- 
Gesellschaft m. b. H. in Köln, Zweig- 
niederlassung Berlin, Berlin. 11. 12. 06. 
D. 12 146. 

—f. 298512. Doppelpultstioder für elektrische 
Lampen, mit durch die Standrohre hindurchge- 
führten Auslegerrohren. Heinrich Grau, Berlin, 
Linkstr. 45. 14. 1. 07. G. 1678. 

— f. 293602. Fußartig ausgebildetes Schutzglas 
für Handlampen. G. Schanzenbach & Co., 
Komm.-Ges., Frankfurt a. M.-Bockenheim. 9.1. 
1907. Sch. 24 747. 

— &. 298425. Röntgenröhre mit einer innerhalb 
des evakuierten Raumes angeordneten Ventil- 
röhre zwischen der Zuleitung zur Antikathode. 
Fa. Franz Schilling, Gehlberg i. Th. 8. 1. 07. 
Sch. 24 741. 

— &. 298451. Stabelektromagnet ohne Joch, mit 
einem Hufeisenanker für elektrische Bogen- 
lampen oder dergleichen. Alfred Neelemans, 
Brüssel; Vertr.: E. W. Hopkins u. K. Osius, 
Pat.-Anwälte, Berlin SW. 11. 19. 10. 06. N. 6459. 

Kl. 35b. 298661. Selbsttätige Endausrückung der 
Hubvorrichtung eines elektrisch betriebenen 
Drehkranes.. Gebr. Eickhoff, Maschinen- 
fabrik u. Eisengießerei, Bochum i. W. 10.1. 
1907. E. 9698. 

Kl, 44b. 298294. Elektrisches Taschenfeuerzeug 
mit elektrischer Lampe und Streichholzbehältern. 
Heinrich Kuhse, Breslau, Ernststr. 7. 10. 12. 06. 
K. 29 649. 

Kl. 63c. 298288. Elektrische Beleuchtung für 
Motorfahrzeuge oder dergleichen. Emil Nieder- 
berger, Zähringen. 1. 12. 06. N. 6544. 

— g. 298289. Elektrische Fahrradliaterne, deren 
Strom durch eine vom Vorderrade angetriebene 
Dynamomaschine erzeugt wird. Otto Müller, 
Wilhelmshaven, Roonstr. 6. 3. 12.06. M. 23 174. 

Kl. 83b. 293682. Durch Elektromagneten be- 
tätigter Aufzug für elektrische Uhren. Carl 
Fischel, Mannheim, Am Fruchtmarkt E 5. 1. 
14. 7. 06. F. 14243. 


Änderungen in der Person des 
Inhabers. 


(Reichsanzeiger vom 18. Februar 1907.) 


Kl. 21c. 219815. Einführungskopf für Rohr- 
ständer usw. Otto Kupfer, Schlettstadt. 17. 2. 
1904. K. 21075. 22. 1. 07. 

— c. 220398. Universal-Endverschluß usw. All- 
gemeine Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 
22. 2. 04. A. 7043. 31. 1. 07. 

—c. 220403. Muffe mit Gewinde usw. 
meine Elektricitäts - Gesellschaft, 
23. 2. 04. A. 7044. 31. 1. 07. 

— ¢. 220814. Vorrichtung zur regensicheren Ein- 

führung der Leitungsdrähte usw. G. Schanzen- 

bach & Co, Komm. -Ges., Frankfurt a. M.- 

Bockenheim. 5 2. 04. Sch. 17956. 16 1. 07. 

c. 223113. Schutzschlauch usw. Metall- 

schlauch-Fabrik Pforzheim vorm. Hch 

Witzenmann G. m. b. H., Pforzheim. 17. 2. 04. 


Allge- 
Berlin. 


M. 16750. 23. 1. 07. 

—c. 223114. Schutzschlauch usw. Metall- 
schlauch-Fabrik Pforzheim vorm. Hoch. 
Witzenmann G. m b. H., Pforzheim. 17.2. 04. 


M. 16752. 23. 1. 07. 

—c. 2325165. Schutzschlauch usw. Metall- 
schlauch- Fabrik Pforzheim vorm. Hch. 
Witzenmann G. m. b. H., Pforzheim. 17.2. 04. 
M 16753. 23. 1. 07. 

— c. 286509. Elektrische Isolation usw. M. Mei- 
rowsky, Köln - Ehrenfeld. 6. 2. 04. M. 16664. 
21. 1. 07. 

—c. 287620. Isolation für elektrische Fahrdrähte 
usw. M. Meirowsky, Köln-Ehrenfeld. 6. 2. 04. 
M. 16666. 21. 1. 07. 

— e. 220015. Aufhängevorrichtung für Meßinstru- 
mente usw. Allgemeine Elektricitäts - Ge- 
sellschaft, Berlin. 5.2.04. A. 6992. 31.1. 07. 

— e. 226304. Gerät zum Prüfen elektrischer 
Batterien. Nicolay Jacobsen, Christiania; Vertr.: 
H. Heimann, Pat.-Anw., Berlin SW. 11. 15. 2.04. 
J. 4910. 28. 1. 07. 

—f. 218567. Elektrische Glühlampe usw. 
Rosemeyer, Köln, Lütticherstr. 39. 
R. 13 351. 25. 1. 07. 

— f. 218568. Nernstlampe usw. Josef Rose- 
meyer, Köln, Lütticherstr. 32. 30. 1. 04. R. 13349. 
25. 1. 07. 


Josef 
30. 1. OŁ. 


e Zeitschrift. 1907. Heft 9. 


nn m nn nn 
— m FT 


Löschungen. 


(Reichsanzeiger vom 18. Februar 1907.) 
Kl. 21c. 291239. Elektrischer Dosenschalter usw. 


Auszüge aus Patentschriften. 


—m[_. 


Nr. 164314 vom 14. Oktober 1904. 

Josef Rosemeyer in 
Pu! Köln-Liodenthal. — Ein- 
richtung zur Erzielung 
eines stoßfreien Spieles 


if ER des Kernes der Rege- 
SOS lungsspule bei Wechsel- 
| | RR stromlampen. 


Einrichtung zur Er- 
zielung eines stoßfreien 
Spieles des Kernes der 
Regelungsspule bei Wech- 
selstromlampen, dadurch 
gekennzeichnet, daß auf 
die Regelungsspule ein 
oben geschlossener oder 
offener metallischer Hut 
oder ein Riog oder eine 
Platte beliebiger Form 
aufgesetzt wird. (Abb. 26.) 


x X X X 
X f 
X N a 

N 


x 

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N X X IX et 
OO NG 


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j x ® 
X 


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> ‚9.2 020.0" ‚ 
MAX MANN E 
x CRER ECE E 


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X X X 
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X E 


Abb. 26. 


Nr. 164747 vom 6. Dezember 1903. 
Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H. in Berlin. 
berspannungssicherung für elektrische 

Leitungen. 


Uberspannungs- 
sicherung für elek- 
trische Leitungen, 

gekennzeichnet 
durch einen für 
sich geschlossenen 
Schwingungskreis 
mit Hilfsfurken- 
strecken , dersen 

Schwingungen 
unter Anwendung 
geeigneter Mittel 
benutzt werden zur 
Erzeugung höherer, 
den Blitzableiter 
auslösender Über- 
spannungen, zu dem 
Zwecke, den Elek- 
Z troden des Blitz- 
* ableiters einen 

größeren Abstand 
geben zu können. 
(Abb. 27 u. 28.) 


„IN 


Abb. 28. 


Nr. 165 237 vom 3. Dezember 1904. 


Land- und Seekabelwerke A.-G. in Köln-Nippes. 
— Elektrisches Kabel mit metallischen Zwi- 
schenmänteln in der Isolierschicht. 


Elektrisches Kabel mit metallischen Zwischen- 
mänteln in der Isolierschicht, dadurch gekenn- 
zeichnet, daß zwi- 
schen den Metall- 
kern a (Abb. 29) 
und den inneren 
Mantel c oder auch 
zwischen den inne- 
ren Mänteln selbst 
und zwischen diesen 
und den Außen- 
mantel bD Konden- 
satoren von solchen 
Abmessungen ein- 
geschaltet werden, 
daß die Spannungsunterschiede in den einzelnen 
Querschnittszonen des Kabels ausgeglichen werden. 


. 
e 


KE 


Nr. 164 739 vom 3. März 1904. 


Guglielmo Marconi in London. — Schaltung für 
funkentelegraphische Empfangsapparate. 


Schaltung für funkentelegraphische Empfangs- 
apparate mit selbständig für sich geerdeten Schwin- 


AbD. 30. 


gungssystemen, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere 
Schwingungssyateme unter Zwischenschaltung von 
je einer Spule b (Abb. 3U) und einem Kondensator 


208 


en 
— m m u e ae a i- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


c derart unter sich verbunden sind, daß der eine 


Zweig jedes Systems Induktanz, der andere Induk- 
tanz und Kapazität aufweist, sodaß cine wiederholte 
Sichtung der elektrischen Schwingungen stattfindet 
und nur Schwingungen von einer gewissen Periode 
durch den Apparat hindurchgehen können. 


Nr. 164315 vom 28. Oktober 1904. 
Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft in 
Berlin. — Zündvorrichtung für Quecksilber- 

dampflampen und ähnliche Apparate. 

Zündvorrichtung für Quecksilberdampflampen 
und ähnliche Apparate, dadurch gekennzeichnet, 
daß innerhalb des Gefäßes der Lampe ein dünner 


LA 


* 77 


o EEREN 
Abb. 31. 


(gegebenenfalls mit Oxyden oder Salzen bedeckter) 
Leiter angeordnet ist, welcher einerseits mit der 
Kathode, anderseits mit der positiven Leitung oder 
einer anderen Stromquelle leitend verbunden ist 
und durch hindurchgeleiteten Strom bis zum Glühen 
erhitzt wird, zum Zwecke, eine Entladung zwischen 
der Anode und dem Leiter und damit die Zündung 
des Lichtbogens einzuleiten. (Abb. 31.) 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 
(Eingetragener Verein.) 


Einladung 
zur Einsendung von Vorträgen 
für die 
XV. Jahresversammlung. 


Die XV. Jahresversammlung findet in der 
Zeit vom 16. bis 19. Juni in Hamburg statt. Ein 
eingehendes Programm wird später bekannt 
gegeben werden. Wir bitten diejenigen Herren, 
welche einen Vortrag zu halten beabsichtigen, 
diesen baldmöglichst anzumelden. 

Wie wir „ETZ“ 1906, S. 1031, bereits mit- 
geteilt haben, soll ein Thema, und zwar diesmal 
der Wechselstrom - Motor, besonders gepflegt 
werden. Dies schließt aber nicht aus, daß auch 
über andere Gebiete Vorträge angenommen 
werden. 

Nach Beschluß der X. Jahresversammlung 
sollen, zwecks Zeitersparnis und Ermöglichung 
einer gründlichen Diskussion mündlich nicht 
die ganzen Vorträge, sondern nur Auszüge ge- 
geben werden, während die gedruckten Vor- 
träge vorher an diejenigen Mitglieder gesandt 
werden sollen, die bei der Geschäftsstelle darum 
nachsuchen. Um dies zu ermöglichen, müssen 
die Manuskripte der Vorträge bis zum 15. April 
dieses Jahres der Geschäftsstelle druckftertig 
eingeliefert werden. Für schnelle Drucklegung 
und Veröffentlichung sobald als möglich nach 
der Jahresversammlung wird die Schriftleitung 
der „ETZ* sorgen. Wir bringen den oben er- 
wähnten Beschluß des Verbandes in Erinnerung 
und richten an diejenigen Herren, die Vorträge 
zu halten beabsichtigen, die Bitte, den ange- 
gebenen Termin pünktlich einhalten zu wollen. 
Über die Annahme und Reihenfolge der Vor- 


1907. Heft 9. 


28. Februar 1907. 


en nn 


träge entscheidet der Vorstand. An die An- 
nahme ist laut Vorstaudsbeschluß vom 11. X. 
1899 die Bedingung geknüpft, daß die Vorträge 
erst nach Veröffentlichung im Verbandsorgan 
anderweitig im Druck erscheinen dürfen. 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 
(Eingetragener Verein.) 


G. Dettmar, 
Generalsekretär. 


Kohlrausch, 
Vorsitzender. 


BRIEFE AN DIE SCHRIFTLEITUNG. 


(Für die in dieser Spalte enthaltenen Mireilungen über- 

nimmt die Schriftleitung keinerlei Verbindlichkeit. Die 

Verantwortlichkeit für die Richtigkeit der Mitteilungen 
liegt lediglich bei den Verfassern selbst.) 


Über die Anschauungen, auf denen die Diffe- 
rentialgleichung der Kommutierung beruht. 


Als Einleitung zu einem seiner Artikel in 
„The Electrician“ spricht HEAVISIDE ironisch 
davon, wie die Mathematik manchmal gering- 
schätzend beurteilt wird, mit der Behauptung, 
man könne aus der mathematischen Mühle 
unten doch nichts Auderes herausbekommen, 
als was oben hineingebracht wird. Ich erwäbne 
dies, gerade weil ich mit HEAVISIDE ganz der- 
selben Meinung. bin, was die sehr hohe Bedeu- 
tung der Mathematik für Wissenschaft und 
Technik betrifft, und ich doch im folgenden 
eine Kritik gebe, die mit obiger Behauptung 
einigermaßen übereinzustimmen scheinen könnte. 
Es ist nämlich ebensowohl verfehlt, in ein ent- 
gegengesetztes Extrem zu verfallen und zu 
glauben, daß ein Problem nur in ein mathe- 
matisches Gewand gesteckt zu werden braucht, 
um gewissermaßen die kondensierte Wahrheit 
zu haben, woraus alles Wissenswerte bis in die 
äußersten Einzelheiten abzuleiten ist. Die erste 
Frage muß denn doch sein, ob dafür die Grund- 
formel den tatsächlichen Zuständen genau genug 
entspricht. Selbst wenn eine Formel in der 
Hauptsache richtig ist, wird sie doch im allge- 
meinen auf gewisse vereinfachte Vorstellungen 
aufgebaut, und diese Vereinfachungen künnen 
darauf hinauslaufen, daß Nebengrößen null oder 
teilweise plus und minus und sich so auf- 
hebend sein müßten, obgleich die Verhältnisse 
in Wirklichkeit ganz anders sind. Wenn man 
nun eine solche Nebengröße aus der Formel 
berechnet, so kann sehr wohl ein der Wirklich- 
keit widersprechendes Resultat herauskommer, 
z. B. 
was in der Tat ganz klein ist; denn eine noch 
so kleine endliche Größe durch null dividiert, 
gibt doch unendlich groß. Deswegen ist ein 
solches extremes Resultat mit der größten Vor- 
sicht zu prüfen, bevor es als Ergebnis des zu 
beurteilenden Vorganges angenommen wird, 
und es kann unter Umständen mit mehr Recht 
zur Beurteilung der Richtigkeit oder Unrichtig- 
keit der Formel dienen, wie ich in meinem 
vorigen Briefe („ETZ* 1906, S. 1127) zeigte. 

Mit meinen vorigen Auseinandersetzungen 
ist jedoch diese Angelegenheit noch nicht ab- 
getan, es ist in der Theorie noch ein anderer 

ehler enthalten, dessen Aufklärung mir wichtig 
erscheint, nicht nur, weil er,bisher unbemerkt 
geblieben ist, sondern hauptsächlich wegen 
seiner Bedeutung für die Theorie. 

Für diese weitere Erörterung ist es nötig, 
eine besondere Einrichtung der Dymamo zu 
besprechen. Als ich mich in den achtziger 
Jahren mit der Kommutierung&beschäftigte, 
kam ich auf den Gedanken, in den Verbindun- 
gen zwischen Anker und Kommutator Windun- 
gen einzufügen, worin durch die Bewegung in 
einem passenden Feld eine EMK induziert 
werden sollte, um die funkenerzeugende Span- 
nung gerade aufzuheben. Beim Nachsehen;der 
Patentliteratur fand ich, daß kurz vorher EDISON 
ein Patent mit derselben Idee bekommen hatte 
(Englisches Patent auf den Namen des Patent- 
Agenten T. J. Handford Nr. 5127 von 1883). Ich 
sage absichtlich „dieselbe Idee“, weil die von 
EDISON jangegebene Ausführungsform für den 
Zweck so gut wie unnütz ist, denn sie besteht 
aus Windungen, die zusammen mit der Anker- 
wicklung angebracht sind und also in demsel- 
ben Felde umlaufen. Da;der Kurzschlußkreis 
stets zwei von diesen Extrawindungen enthält, 
so werden die’ elektromotorischen Kräfte darin 
sich gegenseitig nahezu neutralisieren. 

Später hat SAYERS dieselbe Idee!) in etwas 
anderer Weise angewendet, sodaß dadurch doch 
ein besonderes Resultat, eine Maschine ohne 
Feldwicklung erreicht wurde. Für den eigent- 
lichen Zweck, die funkenlose Kommutierung, 


') sche meinen Brief in „The Electrician*, Bd. XXXIV, 


positiv, was negativ ist, unendlich groß, ` 


gibt jedoch auch die Sayers-Wicklu i 
wesentlich besseres als die gewöhnliche Er 
eb, = 
ein Ziel, nämlich unabhänpi 

er uns und von T 
fankenfrei zu kommutieren, wird erst erreicht, 
wenn man die Kommutierungs-Windungen um- 
laufen läßt in einem eigenen Feld, das pro. 
portional dem Ankerstrom (Unterschied 
gegen EDISON und SAYERS) und ganz schmal 
ist (Unterschied gegen EDISON), sodaß nur in 
einer der im Kurzschlußkreise befindlichen Kon- 
mutierungs-Windungen eine EMK induziert wirg 
Wenn man die das Kommutierungsfeld liefern. 
den Magnete mit den Bürsten beweglich macht 
so können diese innerhalb gewisser Grenzen 
verschoben werden, ohne daß Funken ent- 
stehen. Eine solche Anordnung in einer 
Dynamo zwischen den in der gewöhnlichen 
Stellung angebrachten Hauptbürsten würde für 
Spannungsteilung Verwendung finden können 
Der Grund, weshalb ich die Sache nicht weiter 
verfolgt habe, war der, daß ich für deu Haupt- 
zweck, der mich damals beschäftigte, nämlich 
die funkenfreie Kommutierung bei veränder- 
lichem Strom, in der Kompensierung oder den 
Kompensationspolen ein weit einfacheres und 
besseres Mittel gefunden hatte. 

Die vorhergehenden Auseinandersetzungen 
sollen nur dazu dienen, um zu der Formel für 
die Dynamo mit meiner Kommutierungs-Ankcr- 
wicklung zu gelangen. Wenn nach der üblichen 
Anschauung bloß der Kurzschlußkreis in Be- 


tracht gezogen wird, so erhält man in be- 
kannter Weise: 


L di . 


Hal + Ro), (E +Rv)=0, 


worin Ex die wirkliche EMK einer Kommu- 
tierungsspule mit Widerstand Reo vorstellt und 
die übrigen Buchstaben dieselbe Bedeutung 
haben, wie in meinem vorigen Brief („ETZ“ 1%, 
S. 1127, Abb. 35) angegeben ist. 

Es und Ex stellen elektromotorische Kräfte 
ınit ganz gleichartiger Erzeugungsweise vor, 
denn Es bedeutet die in der eigentlichen Anker- 
spule erzeugte EMK zufolge ihrer Bewegung 
im Elektromagnetfelde. Also würde man zur 
Vereinfachung 


Es+Ek=E 


setzen können. Damit würde ınan dann zu 
genau derselben Formel kommen, wie die für 
die gewöhnliche Dynamo, wenn dabei die 
Widerstände der Verbindungen zwischen Auker 
und Kommutator berücksichtigt werden. Oder 
anders gesagt, wenn durch passende Wahl der 
Abmessungen und Verhältnisse eine gewöhn- 
liche Dynamo eine Kommutierungs-EMK 


E = Es + Ek 


hat und übrigens dieselben Konstanten wie 
eine Dynamo mit Kommutierungswindungen, 
so würden sich nach den Formeln die beiden 
Maschinen ganz gleich verhalten müssen. Be 
denkt man, daß in der gewöhnlichen Dynamo 
der Ankerstrom, die Selbstinduktion, die Kom- 
mutierungs-EMKe alle zusammen in denselben 
Windungen und in demselben Felde verlaufen, 
wogegen Ek in eigenen Windungen in einen 
ganz besonderem elde erzeugt wird, so ist 
wohl kaum zweifelhaft, daß die Gleichheit der 
Formeln für beide Fälle auf einem Fehler be 
ruhen muß. 
Für eine Dynamo mit meinen Kommutie- 
rungswindungen ist es richtig, die in ee 
erzeugte wirkliche EMK Ek algebraisch zu de! 
wirklichen EMK der Ankerspule zu addieren, 
denn beide elektromotorischen Kräfte entstehen 
jede für sich, und sie kommen erst Im Strom 
reis zur tunamuona y TUDE da- 
Für die gewöhnliche Dynamo ist e5 N 2 
gegen nicht richtig, die Kommutierung” a 
zu der Selbstinduktion (inklusive gegeni, ; 
Induktion) zu;addieren. Zwar ist das Hi 
der Superposition, wovon in der „ all 
letzter Zeit mehrfach die Rede war, 8203 
gemein gültig, es kommt aber darauf an, 
richtig superponiert wird. Zum Beis 
im stillstehenden bb.) 
einer gewissen Zeit die Strecke OB (Abb. 


sich bekanntlich beide gungen und e 
Schiff durchläuft in Wirklichkeit die Strecke UL 


Unrichtig würde es sein zU setzen: 
a+b=t. 


mel enshält 
die Ursach® 
Kommt’ 


Die gewöhnliche Dynamofor 
einen solchen‘Febler, denn 
von Selbstinduktion und von 


yfi 


~i 


28. Februar 1907. 


— 


tierangs-EMK haben nicht dieselbe 
Richtung. Diese beiden elektromotorischen 
Kräfte haben nur ein magnetisches Feld, sie 
sind. mithin beide fiktiv, denn an einem 
Ort kann es nur eine wirkliche EMK eben. 
Für die fiktiven Größen kann man nicht die 
Richtung der wirklichen Kraftlinien nehmen, 
sondern es muß jede mit der ihr zukommenden 
Richtung in Rechnung gebracht werden, gerade 
so wie es der Fall ist mit a und b in Abb. 32, 
die nicht in der Richtung der wirklichen Be- 
wegung c zu setzen sind. 


Abh. 2. 


Für Æ, die Kommutierungs-EMK der ge- 
wöhnlicken Dynamo, ist eine Kraftlinien- 
Schueidung blos durch die Ankerbewegung, 
also in tangentialer IOlUnE |gestrichelter 
Pfeil (Abb. 33)) anzunehmen. Für die Selbst- 
induktion sind die durch die betreffende Anker- 
spule selber eızeugten Kraftlinien in Betracht 
zu ziehen. Diese gehen senkrecht durch die 
Spulenfläche (voll gezogener Pfeil) Wenn bei 
der Selbstinduktion die Zahl dieser Krafltlinien 
innerhalb der Spulenfläche sich ändert, dann 
müssen sie senkrecht zu ihrer eigenen Rich- 
tor, also in radialer Richtung (punktierter 
Pfen) die Wiodungen schneiden, mithin senk- 
recht zu der Kraftlinien-Schneidung von Fs. 

Das Resultat der Zusammenwirkung von 
Selbstioduktion und Kommutierungs-EMK ist 
also nicht durch eine algebraische Additien zu 
erhalten, sondern es muß in richtiger Weise 
superponiert werden. Dieses Superponieren 
ist jedoch nicht so einfach wie in Abb. 32 dar- 
gestellt ist. 

Eine wesentliche Unrichtigkeit der 
Dynamoformel besteht also darin, daß 
sie die Summe von der EMK der Selbst- 
induktion und der Kommutierungs-EMK 
enthält, anstatt die Resultante einer 
richtigen Superposition. 

Nach allen Auseinandersetzungen scheint 
es aussichtslos, zu versuchen durch Hinzu- 
fügungen (Dr. P. RIEBESELL, „ETZ“ 1906, S. 63) 
die bisherige Difterentialgleichung richtig zu 
machen. Für eine wesentliche Verbesserung 
der l'heorie ist ein von Grund aus richtigerer 
Aufbau nötig. 


Scheveningen, 20. X. 1906. 
C. L. R. E. Menges. 


Selbstinduktion einer rechteckigen Spule. 


„Herr SUMEC veröffentlicht auf S. 1175 der 
‚ETZ* 1606 unter Zugrundelegung des empi- 
riechen Biot-Savartschen Gesetzes die Ableitung 
einer genauen Formel für die Selbstinduktion 
einer rechteckigen Spule, und verbessert die 
von mir benutzte Näherungsformel durch die 
Anbringung eines Mittelwertes von rechnerisch 
ermittelten Korrektionswerten, zu dem Zwecke, 
eine nicht zu komplizierte, praktisch brauch- 
bare Formel zu erhalten. 
ch bemerke, daß die von mir auf Seite 53 
der „ETZ“ IX angegebenen Berichtigungs- 
zifern K auch nichts anderes als Mittelwerte, 
Jedoch von empirisch ermittelten Korrektions- 
werten darstellen. Es schien mir zweckmäßig, 
die Berichtigungsziffern K in Forin eines Faktors 
„aubringen. Sie sind natürlich auch eine 
an des Verhältnisses der Seitenlängen 
“s Rechteckes, In Rücksicht auf die Berichti- 
sein K, die, weil sie empirischer Natur 
ind, ideell die hauptsächlichsten Fehlerquellen 
\uncksichtigen, gibt die von mir benutzte 
A erungsformel ebenso genaue Resultate wie 
18 SUNEUSche Gl. (9). 

TE möglichst genaue Berechnung der 
H 100 von in Eisen gebetteten recht- 

le, die in der Praxis von größerer 

Sn Ist, ist die genaue Berechnung der 
Falk Bi dieser Spulen in Luft von 

e fa erte. Die letztere ergibt unmittelbar 
a nn tirnstreuung bei Dynamomaschinen 
ech mittels einer praktisch ziemlich unan- 
a Str Schätzung (vgl. „ETZ“1906,S.53, (rl. (3b) 
ee zwischen den Zahnköpfen. Beide 
chen aber den Hauptanteil an der 
ist a. B F in Eisen gebetteten Spule aus So 
angefüh em von mir am angegebenen Orte 

rten Rechenbeispiel die Leitfähigkeit 


Elektr 


der in Luft verbleibenden Teile der Dreifach- 

spule (Stirnstreuung) etwa 50°/,, die Leitfähig- 

keit zwischen den Zahnköpfen etwa 40°% und 

die Leitfähigkeit der Nuten nur etwa 10°/, der 

ee Leitfähigkeit der in Eisen gebetteten 
pule. 

Wird in einem Koordinatensystem die 
Nuten-Leitfähigkeit als Abszisse und das Ver- 
hältnis Selbstinduktion der in Eisen gebetteten 
Spule zu Seibstinduktion derselben Spule in Luft, 
als Ordinate aufgetragen, dann erhält man für 
praktische Zwecke sehr einfache Beziehungen 
zwischen diesen beiden Selbstinduktionen. Bei 
Drei- und Mehrlochspulen wird z. B. dieses 
Verhältnis nahezu konstant, also unabhängig 
von der Nuten-Leitfähigkeit, und man begeht 
keinen großen Fehler, wenn man die Selbst- 
induktion der in Eisen gebetteten Spule gleich 
der doppelten Selbstinduktion derselben Spule 
in Luft setzt. Jedenfalls führt das zuletzt an- 
gegebene empirische Verfahren zu genaueren 
Resultaten als das „exakte“ Arnoldsche Rechen- 
verfahren. 

Aus den angeführten Gründen hat sich 
Herr SUMEC durch die Ableitung einer genauen 
Formel und einiger genauerer Näherungsformeln 
für die Berechnung der Selbstinduktion recht- 
eckiger Spulen auch um die Praxis insofern 
verdienstlich gemacht, als diese Formeln un- 
mittelbar auch zur Berechnung der Selbst- 
induktion von in Eisen gebetteten Spulen ver- 
wendet werden können. 

Chemnitz, 28. XII. 1906. 

Wilh. Wittek. 


Die Erträgnisse von Elektrizitätswerken in 
mittleren und kleinen Städten. 


Zu der Erwiderung des Herrn General- 
sekretär DETTMAR auf meinen Brief vom 
3. XII. 1906 („ETZ* 1907, S. 66) hätte ich eigent- 
lich nichts wesentliches zu bemerken, denn 
auf die Hauptpunkte meines Briefes geht Herr 
DETTMAR garnicht oder nur obeıtflächlich ein, 
ohne meine Behauptungen zu widerlegen. 

Aber eine Bemerkung des Herrn DETTMAR 
auf Seite 68 zwingt mir nochmals die Feder in 
die Hand. Herr DETTMAR sagt nämlich wört- 
lich: „Ich bin daher der festen Überzeugung, 
daß die Veröffentlichung des Herrn HOPPE 
(„ETZ“ 1905, S. 673 ff.) der Elektrotechnik einen 
nicht unbeträchtlichen Schaden zugefügt bat“ 
Jeder wird zugeben, daß dies ein äußerst 
schwerer Vorwurf gegen mich ist, den ich aber 
trotzdem ignorieren würde, wenn ich an- 
nehmen könnte, daß sich sämtliche Leser dieses 
Vorwurfes der Mühe unterziehen würden, meine 
damalige Arbeit durchzulesen und sich von der 
vollständigen Haltlosigkeit eines solchen Vor- 
wurfes zu üteızeugen. Da aber vielen Lesern 
meine frühere Abhandlung nicht zur Hand sein 
dürfte, sehe ich mich veranlaßt, hier ganz kurz 
darzulegen, daß Herr DETTMAR mit seiner 
Behauptung doch etwas über das Ziel ge- 
schossen hat. 

Die Absicht, welche Herr DETTMAR bei der 
Abfassung seiner Abhandlung („ETZ* 1906, 
S 968 ff.) gehabt hat, spricht er jetzt in seiner 
Erwiderung aus. Eın Gasanstalts-Vertreter hat 
sich offenbar irgendwo ınal einer meiner Zahlen 
— natürlich vollständig aus dem Zusammen- 
hang gerissen — bedient, um einer Gemeinde- 
vertretung einer kleinen Stadt nachzuweisen, 
daß für sie eine Gasanstalt vorteilhafter sei, als 
ein Elektrizitätswerk. Als dann der Vertreter 
der Elektrotechnik kam, wurde ihm diese 
Äußerung eutgegengehalten. Die durch mich 
auf diese Weise geschädigte Elektrotechnik 
wird d:esen an sich harmlosen Vorgang zur 
Kenntnis des Herrn Generalsekretär DETTMAR 
gebracht haben, was diesen wiederum zu seiner 
daukenswerten Untersuchung veranlaßt hat. 

Wenn man nun aber der Elektrotechnik 
dadurch einen Schaden, sogar einen „beträcht- 
lichen“ Schaden zufügt, daß man den Fach- 
genossen mitteilt, eine vorliegende (natürlich 
namhaft gemachte) Statistik gibt für die und 
dıe Kategorie gute, für eine andere Kategorie 
schlechte Resultate, so dürften überhaupt der- 
artire Untersuchungen garnicht ‘mehr ange- 
stellt, geschweige denn veröffentlicht werden, 
denn es wird sich immer eine Konkurrenz 
finden, die die schlechten Ergebnisse ausnutzt, 
die guten aber verschweigt. 

Jetzt kommt aber der Hauptpu:kt an der 
ganzen Sache. Ich bitte Herrn DETTMAR, mir 
diejenige Stelle in meiner damaligen Arbeit zu 
zeigen, in welcher ich überhaupt die Behauptung 
aufgestellt habe, daß kElektrizitätswerke in 
kleinen oder mittleren Städten wunrentabel 
seien. Mit keiner Silbe habe ich diese Be- 
hauptung aufgestellt, ich bin auch nicht eine 
einzige Sekunde jemals der Ansicht gewesen, 
daß Elektrizitätsnerke in kleinen oder mittleren 
Städten durchgängig unrentabel seien. Zur 
Vorsicht gemahnt habe ich stets, und dies ınit 
Recht, und ich habe mich gefreut, kKonstatieren 


otechnische Zeitschrift. 1907. Heft 9. 


mm o e 


Bestes 2 u Sur 


zu können, daß ich mich damit auch in Über- 
einstimmung mit Herrn DETTMAR befinde. Aber 
wo ist die Veröftentlichung, durch welche ich 
der Elektrotechnik einen nicht unbeträchtlichen 
Schaden zugefügt habe? 

Ich habe in meiner damaligen Arbeit über- 
haupt nicht von Städtekategorien ge- 
sprochen, sondern von Werken verschiedener 
Leistung (KW). Ich habe die in der vorliegen- 
den Statistik enthaltenen Werke nach der 
Zentralenleistung (nicht nach der Einwohner- 
zahl) in sieben Gruppen geteilt und diese 
sieben Gruppen dann getrennt untersucht. 

Auf Seite 673 schrieb ich im Eingang 
meiner Abhandlung wörtlich: „Leider steht zu 
diesem Zweck (zur Ermittlung der Wirtschaft- 
lichkeit) nur recht wenig Material zur Ver- 
fügung, knapp 10°, der sämtlichen Werke 
veröffentlichen ihre Betriebsergebnisse so voll- 
ständig, daß man sie zu dieser Untersuchung 
verwerten kann. Immerhin sind auch diese 
wenigen Daten so interessant und lehrreich, 
daß es im folgenden unternommen werden soll, 
dieselben systematisch zu bearbeiten und vor- 
zuführen.“ 

Also gleich im Eingang meiner Unter- 
suchung habe ich darauf hingewiesen, daß nur 
wenig Material vorliegt, aus dem man schöpfen 
kann. An keiner Stelle der Arbeit habe ich 
dann von der Größe der Stadt gesprochen, 
weil ich, wie ich schon in meinem ersten Brief, 
„ETZ“ 1907, S. 67, Pos. 3, ausgeführt habe, die 
Einwohnerzahl, als Vergleichsbasis nur be- 
dingt gelten lassen kaun. Ich habe Werke 
bestimmter Leistungsfähigkeit (in KW) be- 
trachtet, und studiert, wie sich die Ergebnisse 
(nach diesen Gesichtspunkten geordnet) stellen. 

Nachdem ich die Ergebnisse zusaınmen- 
gestellt habe, ist dann im sechsten Absatz 
(„ETZ“ 1905, 5. 677) versucht worden, in fünf 
Spalten die Ursache der durchschnittlich 
schlechten finanziellen Ergebnisse zu ergründen. 
Alle möglichen Ursachen sind dort besprochen 
worden, aber auch dabei ist mit keiner Silbe 
behauptet und auch nur darauf hingedeutet 
worden, daß in kleinen und mittleren Städten 
schlechte Ergebnisse das wahrscheinliche oder 
durchschnittliche seien. 

Ich will als einzige Möglichkeit zugeben, 
daß ein ganz flüchtiger Leser — oder aber ein 
Konkurrent der Elektrotechnik — vielleicht aus 
meiner Abhandlung folgern konnte, daß öffent- 
liche Elektrizitätswerke mit sehr geringer 
Leistung (also Werke unter 100 KW) ungünstig 
arbeiten!), denn ich habe angegeben, daß der 
Durchschnittsüberschuß von fünf aufgeführten 
Werken unter 100 KW nur 3,9% betragen hat; 
daß aber jemand aus meiner Arbeit folgern 
konnte und kann, daß in kleinen und mitt- 
leren Städten die Ergebnisse durchschnitt- 
lich ungünstig seien, bestreite ich ganz ent- 
schieden, 

Die Schlußfolgerungen, welche ich aus 
meiner Abhandlung gezogen haben wollte, habe 
ich seinerzeit in sechs Sätzen zusammengefaßt, 
welche beim Projektieren neuer Werke und 
der Betriebsführung bestehender Werke zu 
beachten sind: (geringes Anlagekapital, pein- 
lichste Ordnung und Sparsamkeit in der Be- 
triebsführung,, zweckmäßige Festsetzung des 
Tarifes, Erleichterung der Anschlußbedingungen, 
richtige Bewertung der Motoranschlüsse, Quali- 
fikation des Betriebsleiters usw.) 

Nach meinen vorstehenden Ausführungen 
überlasse ich es den Lesern, sich selbst ein 
Urteil darüber zu bilden, ob die Anschuldi- 
gungen des Herrn DETTMAR berechtigt er- 
scheinen. Einige Punkte der letzten Erwiderun: 
des Herra DETTMAR möchte ich jedoch bei 
dieser Gelegenheit noch kurz streifen, da ich 
Au lleeen Erwiderung einmal das Wort ergriffen 

abe. 

-~ Der Beweisführung des Herrn DETTMAR im 
vierten Absatz seiner Erwiderung („Herr HOPPE 
sagt dann, daß er usw“) vermag ich wirklich 
nicht zu folgen. Denn erstens habe ich nicht 
behauptet, daß ich das Resultat meiner Unter- 
suchungen ohne Kommentar veröffentlicht habe 
(ich habe ja oben bereits das Gegenteil nach- 
gewiesen) und zweitens ist es mir nicht mög- 
lich die Auslegung des Herrn DETTMAR zu ver- 
stehen: „das soll also doch wohl heißen, daß er 
selbst wußte, daß das Ergebnis mit der Wirk- 
lichkeit nicht übereinstimmt, daß es aber seibst- 
verständlich ist, daß jeder Leser das merkt“. 
Und daraus konstruiert Herr DETTMAR dann 
noch einen Widerspruch mit einer anderen 
Stelle meines Briefes. Wie gesagt, dieser Be- 
weisführung kann ich nicht folgen. 

Die Beantwortung meiner Frage 5 (Seite 67) 
durch Herrn DETIMAR auf Seite 63 befriedigt 
mich leider noch nicht, denn ich ersehe daraus 
nicht, weshalb gerade in der Vereinigung der 


.  Unwahrecheinlich wäre das ja nicht, denn hei so 
kleiner UNE ur Y erke spielen die Kosten des Lei- 
tungsnetzes, der Bedienung usw. eine ganz gewaltige 
Rolle, sodaß die Rentabilität sehr wohl in Frage etelt 
werden kann. 


210 


— 


Elektrizitätswerke sich nur Werke vereinigen 
sollen, die ausgesucht zu den schlechtest ren- 
tierenden gehören. Ich vermute viel eher, daß 
bei diesen Werken der Vereinigung die Be- 
triebsbuchführung eine sorgfältigere und rich- 
tigere ist, und daher die Ergebnisse in einem 
etwas anderen Lichte erscheinen. 

Bezüglich Punkt 6 habe ich mich offenbar 
in einem Irrtum befunden. Da aber die Ver- 
einigungswerke diese Nebeneinnahmen bei Be- 
rechnung ihrer Ergebnisse berücksichtigen, 
erscheinen dadurch die Ergebnisse in den Ver- 
EL E ongs Werken in einem noch schlechteren 

ichte. 


Mit der Entgegnung des Herrn DETTMAR 


unter 10 und 12 kann ich mich leider nicht 
‚ganz einverstanden erklären. Um aber meine 
Behauptungen durch Zahlen zu unterstützen, 
bedarf es noch einiger Zusammenstellungen, 
weiche ich in einiger. Zeit fertiggestellt zu 
haben hoffe. Ich werde dann nicht versäumen, 
darauf zurückzukommen, wozu mir ja wahr- 
scheinlich die verschiedenen von Herrn DETTMAR 
Anke undigren Arbeiten Gelegenheit geben 
werden. 


Berlin, 21. I. 1907. Fritz Hoppe. | 


Erwiderung. 


Herr HOPPE wünscht diejenige Stelle an- 
geführt zu haben, wo er behauptet, daß Elek- 
trizitätswerke in mittleren und kleinen Städten 
unrentabel seien. Das ist nun in seiner Arbeit 
nicht ausgesprochen, aber es ist ohne weiteres 
aus der Zahlentafel 14a einleuchtend. Er hat 
am Eingang seiner Arbeit allerdings mitgeteilt, 
daß nur von etwa 10°/, der bestehenden Werke 
Material über die wirtschaftlichen Erträgnisse 
vorliegt, er hat aber nicht ausdrücklich darauf 
hingewiesen, daß bei den Werken kleinerer 
Leistungstähigkeit nicht 10°/,, sondern nur etwa 
1,5%, in der Zahlentafel vertreten sind. Das 
kann nicht ohne weiteres jeder Leser wissen, 
sodaß also eine falsche Deutung dieser Zahlen 


notwendig eintreten mußte. Herr HOPPE gibt 

folgende Zahlen an der betreffenden Stelle an: 
| Brutto- | 

Gruppe Anzahl Überschuß 

| im Mittel 

Über 5000 KW . . ... 7 | 105% 
„ 2000 bis 5000 KW. . 13 | 124% 

„ 100 „ 0 „ .. f 2 I 80% 
p 500 „ 1000 „ 14 : 84 
„ 250 „ 500 , 12 76% 
o] 100 » 250 n D ‘ 10 | 5,5% 
Unter 10 KW. ..... 5 | 39% 

82 
Er schließt daran die Betrachtung, daß die 


vorstehenden Zahlen ein recht wenig erfreu- 
liches Bild liefern, denn die angegebenen Pro- 
zente müssen noch Amortisation, Abschreibung 
und Verzinsung decken. Daß nun 3,9 beziehungs- 
weise 5,5 /, Brutto-Überschuß sehr schlechte Er- 
Bene sind, sagt er in Absatz 6 selbst, sodaß 

och wohl deutlich genug zum Ausdruck ge- 
bracht ist, daß Werke unter 250 KW Leistungs- 
fähigkeit im Mittel sehr schlechte Ergebnisse 
liefern. Daß nun aber Werke mit einer ge- 
ringeren Leistungsfähigkeit wie 250 KW in 
großen Städten nicht vorhanden sind, ist doch 
wohl ganz klar, sodaß also, meine ich, meine 
Angaben durchaus dem Inhalt der HOPPEschen 
Arbeit entsprechen. 

Herr HOPPE klammert sich in seiner Er- 
widerung fortwährend daran, daß er nicht von 
Stadtgrößen gesprochen hat. Der Platz der 
„ETZ“ ist mir zu wertvoll, auf solche Äußerlich- 
keiten einzugehen. 

Herr HurpE gibt selbst zu, daß man aus 
seiner Arbeit folgern könnte, daß Öffentliche 
Elektrizitätswerke mit einer Leistung unter 
100 KW ungünstig arbeiten. Er bestreitet aber, 
dal man aus dieser Arbeit folgern könnte, daß 
in kleinen und mittleren Städten die Ergeb- 
nisse durchschnittlich ungünstig seien. Daß 
Herr HOPP: diese Tatsache bestreitet, wundert 
mich außerordentlich, da er dem Absatz 6 seiner 
Arbeit folgende Überschrift gegeben hat: „Ur- 
sache der durchschnittlich schlechten 
finanziellen Erträgnisse“ Herr HOPPE 
gibt also an, daß im Durchschnitt genommen 
alle Elektrizitätswerke schlechte Ergebnisse 
liefern, bestreitet aber, daß man aus seiner 
Arbeit folgern kann, daß die kleinen Werke 
durehschnittlich ungünstig seien, wo doch die 
großen Werke (Gruppe I und JI) 10,5 und 12,4%, 
also nach seiner eigenen Angabe, sehr gute Er- 


gebnisse liefern! 


a Er 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 9. 


28. Februar 1907. 


KURSBEWEGUNG. 


Ka ital in 


pii gjs Kurse 7 

ae Se = | m 

Name mm) Ra SSN] 1. Januar d. J. || der Berichtswoche 

| Aktien Oblen | AIR ST E arig-] Möch- Niedrig HR 

tionen | 8 | er leder Heb gop i 

zg sr a ~ ee 
Akkumulatorenfabrik A.-G., Berlin. . f 8 — | 1. 1.1121/,| 209,— 216,— | 309, — 210,— 209, ~ 
Akk.-u.El.-Werke vorm. Boese & Co. Berlin] 45 | 25 | 1.1. Of 72, —| 7875| 72,-| 73,75 72% 
Allgem. Elektr.-Gesellschaft, Berlin . 100 | 37,7 | 1. 7.| 11 į 209, — 216,— || 209,— 210,10 209,— 
Comp. Barcelonesa de Electr. . . . Pst.f 14 | 6,63 | 1. 1.| 71/2] 122,— :124,50|| 123,80 | 124,25 123.80 
Bergmann-Elektr.-Werke A.-G., Berlin .f 14 — | 1.1! 18 | 270,25 285,90 | 270,25 | 273,— 2705; 
Berliner Elektricitäts-Werke . . . . .f 415 | 39,8 | 1. T 10 | 173,— |182,10 | 173,— | 175,75 173,50 
Berl. Masch.-A.-G. vorm. L. Schwartzkopff| 12 — ; 1.7. 18 | 234,25 1241,50 | 235, — | 837,— 23,— 
A.-G. Brown, Boveri & Co. . . . . . .[i6Mil.Fs' 10 | 1. 4.| 11 | 197,60 205,501 197, — | 198,90 197,— 
Cont. Ges. f. elektr. Untern., Nürnberg .| 32 | 9,384; 1.4) 0 59,75 | 72,50 60,25 | 7250 63,— 
Deutsch-Atlant. Telegraphen-Gesellschaft] 24 | 19,79) 1. 1. 61/2] 125,— 1127,—|| 125,— | 126,— 125,10 
Deutsch-Niederländ. Telegraphen-Ges. .| 7 7,25 1.1| 6f 112,— |113,756|| 113, — 112,50 112,— 
Deutsch-Übersee Elektr.-Ges. . . . . .f 36 15 |1. 1) 9f 152,75 159,— || 152,75 | 155,50' 152,75 
Elektra A.-G., Dresden. . . .. . . | 45 | 25 |1. 4; 21/21 79,60) 81,25) 79,80 | 79,80 79,80 
El. Licht- u. Kraftanlagen A.-G., Berlin .į| 30 | 17,33 1.10.) 7 į 127,30 129,50 || 127,30 | 128,25 123,— 
Bank f. elektr. Untern., Zürich . «RBE Mill.fs 35,793! 1. 7.| 9 | 188,— 1189,50 || 188,— | 188,40. — 
Gesellschaft f. elektr. Untern., Berlin . .| 37,5 | 35 | 1. 1.| 71/3f 132,— 140,25 | 136,60 | 137,50 136,60 
Hamburgische Elektr.-Werke . . . . .E 18 | 9967| 1.7. 8 | 156,30 159,— || 156,30 | 158,—| 156,30 
El.-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co.„Frankf.| 20 |19,343| 1. 4| 741 138,— 1143,50 || 138,— | 140,60; 133,— 
A.-G. Mix & Genest, Berlin. . . ...45 — 1.1. 8 | 130,90 |137,— || 130,90 | 132,—| 180,0 
Ges. f. elektr. Beleucht., Petersburg GMil.Rbl.| — | 1.1. 4f 83,501 9%,—|| 87,25 | 89,90, 87,% 
do. Vorzugsaktien .fMill.Rb.. — | 1.1. 71 137,25 140,—|| 137,25 | 139,80 137,25 
El.-A.-G. vorm. Schuckert & Co., Nürnberg] 50 29,1 | 1. 74 51 116,25 1126,— || 117,— | 117,70 114,— 
Siemens & Halske A.-G., Berlin -| 54,5 | 27,7 | 1. 8.) 10 f 173,— 1181,60 || 173,— | 178,—| 173,— 
Telephon-Fabrik A.-G. vorın. J. Berliner .| 3 } 1. 7.) 9 { 190,50 '200,— || 191,50 | 193,—| 191,75 
Allgem. Deutsche Kleinbalın-Ges. 9,06 : 21,68 1.1. 3 | 95,— 98,50! 95,50 | 96,50 95,60 
Allgem. Lokal- u. Straßenbahn-Ges. . $ 17 31,584 1. 1. 73 152,25 1156,10 | 152,25 154,50: 162% 
Berlin-Charlottenburger Straßenbahn . 6,048: 5,91 | 1.1! 21 — ker = | - ı - 
Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen] 10 | 3 1. 1... 6 | 151,50 1166,60] 161,— | 154,— 15%, 
Breslauer elektr. Straßenbahn. . . . .| 42 | 1,63 l. 1. 6 121,— 1125,— h 125,— |125,— | — 
Ges. f. elektr. Hoch- u. Untergr.-Bahnen]| 30 15 | 1. 14 4/a| 129,— 132,10) 130,60 | 131,—| 131,- 
Große Berliner Straßenbahn . - „I100.0823 8,038 1. 1.! 73/4] 182,10 |185,50 || 182,30 | 182,70, 182,30 
Große Casseler Straßenbahn. . .... 15 1,979 | 1.10. 4 | 107,— |109,60 || 107,— | 107,50 107,— 
Straßen-Eisenbahn-Ges. Hamburg . . .f 21 | 13,06 1.1.) 9 | 192,— |195,50|| 193,— | 193,—| 19,— 
Straßenbahn Hannover. . . 2» 2... $ 24 1602| 1.1: 0O| 75,90! 79,901 75,90| 77,—, 76% 
Magdeburger Straßenbahn . .....J6 4,5 IL 1. 8 | 158,— 1163,— 168,— 160,- 159,— 


Ferner gibt Herr HOPPE in der Schluß- 
Zusammenfassung eine Übersicht über den 
Brutto-Überschuß, geordnet nach Gruppen, wo- 
bei er zu dem Resultat kommt, daß bei Werken 
mit einer Leistungsfähigkeit zwischen 250 und 
100 KW ein Werk ein günstiges Ergebnis, drei 
Werke ein mittleres und sechs Werke ein ganz 
ungünstiges Ergebnis haben. Bei Elektrizitäts- 
werken unter 100 KW Leistungsfähigkeit hat 
kein Werk ein günstiges Ergebnis, ein Werk 
ein mittelmäßiges und sechs ein ganz ungünsti- 
ges Ergebnis. Hoffentlich genügt Herrn HOPPE 
vorstehende Aufzählung. 

Meiner Ansicht nach hätte Herr HOPPE 
seinerzeit bei seiner Arbeit, „ETZ“ 1905, S. 673, 
entweder die Resultate der kleinen Werke aus- 
scheiden müssen, oder aber die Giltigkeit der 
diesbezüglichen Zahlen entsprechend einschrän- 
ken müssen, damit ein falscher Gebrauch aus- 
geschlossen ist. Es genügt eben nicht, wenn 
man ein unsicheres Resultat einfach hiuschreibt, 
und dem Leser überläßt, sich stets gegenwärtig 
zu halten, daß dieses Resultat unsicher ist. 
Diese Zahlentafeln werden abgeschrieben und 
anderweitig abgedruckt, und dadurch vielfach 
aus dem ganzen Zusammenhang herausgenom- 
men. Dann ist aber für eine falsche Deutung 
die Möglichkeit gegeben. 

Berlin, 2. II. 1907. G. Dettmar. 


Wir schließen hiermit diese Erörterung 
Hoppe-Dettmar. 


BÖRSEN-WOCHENBERICHT. 


Berlin, den 23. Februar 1907 


Das Hauptmerkmal der Börse war auch in 
der abgelaufenen Woche eine hochgradige Ge- 
schäftsunlust, die sich besonders im fast abso- 
luten Fehlen neuer Käufer äußerte, sodaß 
geringes Angebot bereits genügte, um Kurs- 
‚rmäljgungen hervorzurufen Als verstimmen- 
des Moment kam dieswöchentlich noch die 
Abschwächung in New York, namentlich für 
Stahlwerte, hinzu, da man hieraus auf ein Nach- 


lassen in der Konjunktur schließen zu können 
glaubte. 


Für die Schriftleitung verantwortlich: E. C. Zehme in Berlin. — Verlag von Julius 


Besonders matt lagen, neben amerikanischen 


Werten, Russen, da man fürchtet, daß die 


russische Regierung auch mit der neuen Duma 
nicht arbeiten können wird, und Japaner aul 
panikartige Rückgänge an der Börse in Tokio. 
Auch unsere erstklassigen Anleihen, speziell 
30/,ige, waren andauernd angeboten und nie 
driger. 

Auf dem Markt der Bankaktien blieben die 
bisher veröffentlichten recht günstigen Ab- 
schlüsse eindruckslos. 

Der Privatdiskont, der sich bis 45", er- 
mäßigt hatte, zog auf 47/,%, an, als die Reichs- 
bank wieder mit der Begebung von Reichs- 
Schatzscheinen vorging. 

General Electric Co. 158% 

Chilikupfer (Kasse- 

Lieferung). . . . . . Lstr. 107. 5.— 
Elektrolyt. Kupfer!) . Lstr. 121. — — 


bis 122. —. — 
Zinn (Kasse-Lieferung) . Lstr. 193. 10. —. 
Zink ee a u ER Lstr. %. 17. 6. 
Blei . Lstr. 19. 6.- 


Kautschuk fein Para: 5 sh. 3d. J. 


1) Nach „Mining Journal“ vom 23. Februar. 


Briefkasten. 


Rei Anfragen, deren briefliche Beantwortung gewänsch! 
wird, ist Porto beizulegen, sonst wird angenommen. da 
ns porneworu I aicea A i I chen‘ re den 
Anfıa ar Re srschen. “Anonyme Aufragen werden 
nicht beachtet. 

Sonderabdrücke werden nur auf basana 
Bestellung und gegen Erstattung der Se ias 
kosten geliefert, die bei dem Umbrechen lic 
Textes auf kleineres Format nicht unwesen! IC 
sind. Den Verfassern von Originalbeiträg‘) 
stellen wir bis zu 10 Exemplaren des betr. an 
ständigen Heftes kostenfrei zur Verfügnok 
wenn uns ein dahingehender Wunsch a 
sendung der Handschrift mitgeteilt wird. Na s 
Druck des Aufsatzes erfolgte Bestellnnge! 
von Sonderabdrücken oder Heften können ! 
der Regel nicht berücksichtigt werden. 


Abschluß des Heftes: 23. Februar IM. u 


BE 


Springer in Berlin. 


Mg, 


Patente, Gebrauchsm 


7. März 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift 


(Oentralblatt für Elektrotechnik) 
Organ des Elektrotechnischen Vereins 


und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker, 


N 


Verlag: Julius Springer in Berlin. — Schriftieitung : E. C. Zehme, 
Expedition: Berlin, N. 94, Monbijouplatz 8, 


Die 


Elektrotechnische Zeitschrift 


keno durch den Buchhandel, die Post oder auch von der 
unterzeichneten Verlagshandlung zum Preise von M. 20,— 
(nach dem Ausland mit Porto-Aufschlag) für den Jahrgang 


bezogen werden. 


ANZEIGEN werden von der unterzeichneten Verlagshandlung, 


sowie von allen soliden Anzeigegeschäften zum Preise von 
40 Pf. für die 4 gespaltene Petitzeile angenommen. 
Bei jähr'ich 6 13 26 S2maliger Aufnahme 

kostet die Zeile 35 30 25 20 Pr. 

Stellegesuche werden bei direkter Aufgabe mit 20 PF. für 
die Zeile berechnet, 

Den Einsendern von Chiffre- Anzeigen wird für Annahme 
und freie Beförderung einlaufender Angebote eine Offerten- 
Gebühr von mindestens 1 Mark berechnet. 


BEILAGEN werden nach Vereinbarung beigefügt. 


Alle Mitteilungen, welche den Versand der Zeltschrift, die 
Anzeigen oder sonstige geschäftliche Fragen betreffen, sind 
ausschliesslich zu richten an die 
Verlagsbuchhandlung von JULIUS SPRINGER in Berlin 

N. 24, Monbijouplatz 3. 


Fernsprech- Nummern: III. 529, 111. 2430. 
Telegramm- Adresse: Springer-Berlin-Monbijon, 


Inhalt. 


(Nachdruck nur mit Quellenangabe, und bei Originalartikeln 
nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet.) 


Rundschau. S. 211. Torfmoore und Kraftübertragung. 

Uber die Lamellenspannung und die kritische Umdrehungs- 
zabl bei Nebenschluß-Motoren mit starker Geschwindig- 
keitsregelung. Von Wilhelm Velschläger. S. 2lı. 

Die Starkstrom-Industrie in Österreich-Ungarn. Von Emil 
Honigmann. $. 213. 

Doppel-Zeitzähler für Straßenbahnen. Von Ernst Wa g- 
müller. S 216. 

Fine graphische Darstellung der Elektrizitätsmenge und 
Arbeit des Wechselstromes von sinusartigem Verlauf. 
Von Josef Kuhn. 8. 217. 

Wirtschaftliche Wirkungen des Patentgesetzes. Von Georg 
Neumann. 8. 218, 

Fortschritte der Physik. S. 219. Über den Widerstand von 
Spulen für schnelle elektrische Schwingungen. — Strah- 
lungsmessungen an Resonatoren im Gebiete kurzer elek- 
trıscher Wellen. 

Literatur, 8. 219. Eingegangene Werke. — Besprechungen: 

„Handbuch der Physik. Von Dr. A. Winkelmann. 

Kleinere Mitteilungen. 8. 220. 

Persönliches 8. 220. Wilhelm von Bezold +.— Kurt 
ertens, 
Fernsprechen mit Leitung. S. 220. Neuer Fern- 
sprech-Gebührentarif in Österreich. — Fernsprechpult. 
Drahtlose Telegraphie und Telephonie. 
8.21. Drahtlose Telegraphie in England und Amerika. 
= Drahtlose Telegraphie nach Poulsen. 
lektrische Beleuchtungs- und Kraftüber- 
tragungs-Anlagen. 9.221. Die zukünftige Elek- 
(rizitätsversorgung von Paris. 
Elektrische Lampen, Neizvorrichtu ngen 
u r. 8,223. Die Quecksilberdampf-Lampe 
Elektrische Leitungsanlagen und Zubehör. 
ER eotsiruksion und Isolierung von Hochspannungs- 
Elektrische Bahnen und Fahrzeuge. 8.225. 
er elektrische Betrieb im Simplon-Tunnel. 
ektrochemie und Akkumulatoren 98. 228. 
ektrometallurgie des Eisens. 
uster und Auszüge. 8. 230. 

Vereinsnaehrichten, 8. 232. Elektrotechnischer Verein 

Bien gs Bericht), , 

a die Schriftleitung. 9.231. Die Erträgnisse von 
„zltätswerken in mittleren und kleinen Städten. Von 
' letze — Zur Besprechung des Buches Erfindung 

Sender‘ Von A. du Bo is-Reymondu. Stort 

vn tische Kraft und Durchschlagsfestigkeit in zwei 

‚einander geschalteten Isolierstoffen.. Von Fritz 
I, ri G.B enischke.— Elektrische Kraft und 
und Dr. Be: All Dipl.Ing. Rudolf Nagel 


Rönzielle und geschäftliche Nachrichten. S. 236. Preis- 


Heige : 
ee in der elektrotechnischen Industrie. 
Briefkasten, k — Pörsen-Wochenbericht. 8. 236. 
s kanten, 8 Mr 
Berichtigung. S, A 
197, 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 10. 211 
mn E ee sn le ee rt ee Te a ne un a Te M 


kostenlos nach der Versuchsanlage geliefert. 
Das neue und wichtigste Ergebnis der Frank- 
Caroschen Arbeiten ist, daß infolge der Ver- 
wendbarkeit von nasser ungeformter Torf- 
masse für den Gaserzeuger-Betrieb die un- 
geheuren Schwierigkeiten und Kosten, die 
bisher einer Gewinnung der für den Groß- 
betrieb nötigen Torfmassen entgegenstan- 
den, beseitigt sind, und daß weiter schon 
durch die mit diesem Gaserzeuger-Betrieb 
verbundene große Ausbeute von dem als 
Düngemittel so wichtigen schwefelsauren 
Ammoniak ein guter Ertrag für das 750000 M 
betragende Anlagekapital gesichert wird. 
Der erreichte Erfolg eröffnet die Möglich- 
keit, in unseren bisher mangelhaft ausge- 
nutzten und schwach bevölkerten Moor- 
gebieten große Energiequellen zu erschließen 
und Landwirtschaft wie Industrie in hohem 
Maße zu fördern. 


RUNDSCHAU. 


Torfmoore und Kraftübertragung. 


Die bisher gemachten zahlreichen Ver- 
suche, die Torfmoore durch Gewinnung des 
Brennstoffes auszunutzen, haben sich im 
großen wirtschaftlich nicht ausführen lassen, 
da das Volumen dieser Brennstoffe zu dem 
Heizwert in einem zu ungünstigen Ver- 
hältnis steht, da ferner die Torf-Gewinnung 
und -Trocknung zu umständlich war, und 
da man diejenigen Bestandteile des Torfes, 
welche, wie z., B. der Stickstoff, nicht zur 
Wärmcentwicklung beitragen, bisher nicht 
zweckmäßig zu verwenden verstand. Aus 
diesem Grunde ist die Entwicklung des 
Torf-Abbaues in den letzten Jahrzehnten 
eher zurück- als vorangegangen, ganz im 
Gegensatz zu der gewaltigen Entwicklung 
des Braun- und Steinkohlen-Bergbaues. Von 
den Verfahren der Torf-Verdichtung oder 
Verkokung hat sich das von Ziegler aus- 
gearbeitete Verfahren am besten bewährt. 
Man gewinnt hierbei neben einem sehr 
festen und reinen Koks auch noch einen 
gewissen Teil des Torf-Stickstoffes in Form 
von Ammoniak und mehrere andere ver- 
wertbare Erzeugnisse der trockenen Destilla- 
tion. Aber auch das Zieglersche Verfahren, 


Über die Lamellenspannung und die kritische 
Umdrehungszahl bei Nebenschluß-Motoren 
mit starker Geschwindigkeitsregelung. 


Von Wilhelm Oelschläger, Alloa. 


Energie im großen möglich sein. 


In einem kürzlich im „Verein zur För- 
derung der Moorkultur im Deutschen Reich“ 
gehaltenen Vortrage schilderte Prof. Dr. 
Frank, Charlottenburg, wie man dazu 
gelangte, die Hochofen- und Koksofen- 
Gase zum Betriebe von Gasmotoren zu ver- 
wenden. Man baut derartige Gasmaschinen 
jetzt schon für Leistungen bis zu 5000 PS. 
Bereits am 1. IV. 1906 waren in den deut- 
schen Berg- und Hüttenbetrieben 391 sol- 
cher Groß-Gasmaschinen-Anlagen mit einer 
Leistung von 416000 PS vorhanden. Ein 
anderes Verfahren zur Ausnutzung minder- 
wertiger, nicht für Kokserzeugung und für 
den Hüttenbetrieb brauchbarer Kohlen rührt 
englischen Groß- 


von dem bekannten 
industriellen L. Mond her. Er vergast die 
Kohlenabfälle in besonders konstruierten 
Gaserzeugern unter gleichzeitiger Gewin- 
nung von schwefelsaurem Ammoniak. Diese 
Gaserzeuger wurden durch Dr. N. Caro, 
einen Mitarbeiter Prof. Franks, dadurch 
verbessert, daß die Vergasung geringhaltiger 
Brennstoffe in einem Gemisch von Luft und 
hoch erhitztem Wasserdampf bewirkt wird. 
Eingehende Versuche mit diesem Caroschen 
Prozeß auf den Mondschen Werken in 
Stockton haben gezeigt, daß man dabei 
ebenso gut wie die geringsten Abfälle der 
Kohlenwäschen auch nassen Torf mit einem 
Wassergehalt von 50 bis 55°, bei gleich- 
zeitiger bedeutender Steigerung der Aus- 
beute an schwefelsaurem Ammoniak ver- 
arbeiten kann. Infolge des günstigen Aus- 
falls dieser Versuche erbauten Frank und 
Caro im Verein mit einer Gruppe rheini- 
scher Industrieller auf der Steinkohlenzeche 
„Mont Cenis“ bei Herne eine große Gas- 
erzeugungs-Anlage nach dem neuen System 
für Vergasung von Kohlenabfall und Torf, 
die im Frühjahr dieses Jahres in Betrieb 
kommen soll. Der für die dortigen Versuche 
bestimmte Torf wird von der Baustelle des 
Nordgeorgfehn -Marcardmoor-Kanals durch 
das Königl Meliorations-Bauamt in Aurich 


welches sich auf den Öberbayerischen Koks- . 
werken in Bauerberg technisch und finan- 
ziell bewährt hat, dürfte sich für Anlagen 
sehr großen Umfanges nicht eignen. Eine 
wirklich rationelle Ausnutzung des Torfes 
im großen wird nur durch vollkommene 
Vergasung der Brennstoffe in großen Gas- 
erzeugern zwecks Betriebes moderner Groß- 
Gasmaschinen und Erzeugung elektrischer 


Alle Störungen, die im regelmäßigen 
Betrieb am Kommutator einer Gleichstrom- 
Maschine auftreten, lassen sich, abgesehen 
von mechanischen Beschädigungen, auf 
zwei Veranlassungen zurückführen: Wende- 
spannung und Lamellenspannung. 

Bezüglich der Wendespannung und der 
Mittel, durch die man das Funken der 
Bürsten unterdrücken kann, ist in der 
letzten Zeit so viel getan und sind so große 
Fortschritte gemacht worden, daß man dieses 
Kapitel vorläufig als erledigt betrachten 
kann. Die Frage der Lamellenspannung 
ist hingegen zurzeit noch sehr wenig be- 
handelt worden, was seinen guten Grund 
darin hat, daß bei Maschinen der gewöhn- 
lichen Art und ohne künstliche Stromwen- 
dung die Anordnung mit Rücksicht auf 
gute Stromwendung so gewählt werden 
muß, daß die Bedingungen für die Lamellen- 
‚spannung schon an und für sich fast immer 
günstig liegen. Wesentlich anders aber 
liegen die Verhältnisse, wenn man zur 
künstlichen Stromwendung übergeht, und 
bei Mangel au nötiger Vorsicht und Er- 
fahrung können hier sehr leicht Bedingun- 
gen auftreten, die zu übermäßiger Lamellen- 
spannnng führen und dann berschlagen 
und Rundfeuer zur Folge haben. | 

In dieser Beziehung muß vor allem 
ganz besondere Aufmerksamkeit den Neben- 
schluß-Motoren mit starker Geschwindig- 
keitsregelung geschenkt werden. Als solche 
‚sind zu verstehen Nebenschluß-Motoren, die 
eine gleichbleibende Leistung bei veränder- 
licher Umdrehungszahl zu entwickeln haben, 
wobei die Regelung der Umdrehungszahl 
durch Einschalten entsprechender Wider- 
stände in die Feldwicklung erzielt wird. 
Solche. Motoren werden, namentlich wenn 
es sich um Regelung innerhalb weiter 
Grenzen handelt, gegenwärtig fast durchweg 
als Wendepol-Maschinen ausgeführt, und 
zwar in der Regel ohne Kompensations- 
wicklung, da diese die Maschine unver- 
hältnismäßig verteuern würde; es wird 
darum in folgendem auch lediglich auf 
die gewöhnliche Wendepol-Maschine ohne 
Kompensationswicklung Bezug genommen 
werden. 

In Abb. 1 sei: die Feldkurve eines 
Nebenschluß-Motors mit starker Geschwin- 
-digkeitsregelung bei niedriger Umdrehungs- 
-zahl schaubildlich zur Darstellung gebracht. 
Das wirkliche Feld C, setzt sich zusammen 


10 


— om a 


212 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 10. 


jene 


aus dem Leerlauffeld L, und dem Anker- 
feld A. Dieses letztere, welches der MMK 
des Ankerstromes sein Dasein verdankt, 
veranlaßt die bekannte Verzerrung des 
Feldes, wobei hier der Einfachheit halber, 
und da es für unseren Fall ohne Belang 
ist, von dem Einfluß der Eisensättigung ab- 
gesehen werden soll. Die Ordinaten dieser 
Kurven stellen, wie bekannt, die Feld- 
dichte dar. 


Da die Lamellenspannung eine Funktion 
der Felddichte und der Geschwindigkeit 
ist, mit der die betreffende Ankerspule die 
Krafılinien durchschneidet, so wird also im 
Punkte D, die höchste Lamellenspannung, 
die in der Maschine auftritt, zu erwarten 
sein. 

Es bezeichne: 

n, niedrige Umdrehungszahl; 
n, hohe Umdrehungszahl; 

Br,, Br, und Ba sind die Ordinaten der 
Kurven L,, L und A im Punkte D, 
beziehungsweise D,, die, wie schon 
oben erwähnt, den Felddichten in 
diesem Punkte entsprechen. 

Die höchste Lamellenspannung bei der 
niedrigen Umdrehungszahl kann demnach 
ausgedrückt werden durch die Gleichung: 


ei max. = (f) -n . (BL + B4) - - (1 


Abb. 2 stellt für dieselbe Maschine die 
Feldkurve bei hoher Umdrehungszahi dar, 
wobei angenommen sei, daß diese das 
u-fache der niedrigen Umdrehungszahl be- 
tragen möge. Das Leerlauffeld L, hat sich 
darum auf den uten Teil seines Wertes in 
Abb. 1 vermindert, während das Ankerfeld 


bei gleicher Leistung des Motors natürlich. 


unverändert bleibt. Das resultierende wirk- 
liche Feld ist jetzt durch C, dargestellt. 
as Charakteristische desselben ist, daß es 
-einen positiven und einen negativen Wert 
zeigt, da das Ankerfeld dem auf seinen 
uten Teil verminderten Leerlauffeld gegen- 
- über jetzt stark überwiegt. Die höchste 
Lamellenspannung unter diesen Verhält- 
nissen wird natürlich im Punkte D, auf- 
treten; sie beträgt: 


eg max. — (f). na. (BL, + Ba); 


nun ist: 
BL 


und Bu,= =, 


zu.n 
N, ZU. Ni 7 


sodaß wir erhalten: 


Br 
em = Nun (e +24) 
oder 
Esmax. = (f). n (Br, + u. Ba). . (2 


Durch Vergleichen von Gl. (1) und Gl. (2) 
folgt ohne weiteres, daß e, stets größer 
sein muß alse,, da u größer ist als 1; oder 
mit anderen Worten: In jedem Neben- 
schluß-Motor mit Geschwindigkeits- 
regelung wächst die Lamellenspan- 
nung mit Steigerung der Umdrehungs- 


zahl. 


Aus dieser allgemeinen Betrachtung 
geht hervor, daß bei Nebenschluß-Motoren 
mit starker Geschwindigkeitsregelung 1n- 
folge der bei hoher Umdrehungszahl auf- 
tretenden Feldverzerrung in Verbindung 
mit der erhöhten Ankergeschwindigkeit 
früher oder später eine „kritische Um- 
drehungszahl“ auftritt, wo die Lamellen- 
spannung die zulässigen Werte übersteigt 
und unfehlbar zu einem Überschlagen und 
Rundfeuer führen muß. Es ist darum Pflicht 
eines jeden Berechners, in schwierigeren 
Fällen die Gestalt der Feldkurve gebührend 
zu berücksichtigen und sich zu vergewissern, 
daß die höchste vorkommende Umdfrehungs- 
zahl genügend unterhalb der kritischen Um- 
drehungszahl liegt, beziehungsweise Mittel 
und Wege zu finden, um diese kritische 
Umdrehungszahl genügend weit hinauszu- 
schieben. 

Diese Betrachtung entscheidet auch zu- 
gleich über die Frage der Eisenverluste bei 
hohen Umdrehungszahlen. Es wäre natürlich 
völlig falsch, annehmen zu wollen, daß in- 
folge der außerordentlichen Feldschwächung 
sich auch die Eisenverluste dementsprechend 
verminderten. Die Eisenverluste sind be- 
kanntlich abhängig von der höchsten Mag- 
netisierung, der das Eisen unterworfen ist, 
und aus Abb. 2 geht ohne weiteres hervor, 

BT us 


II 


L, 
KANAN% 
woon 
E 


fa 
a7 


N 


Abb. 2. 


daß auch bei sehr kleinem Felde die höchste 
Magnetisierung unter Umständen recht be- 
trächtlich sein kann. 

Verfasser hatte kürzlich Gelegenheit, 
einen Nebenschluß -Motor mit starker Ge- 
schwindigkeitsregelung in Behandlung zu 
bekommen, der das oben Gesagte in be- 
merkenswerter Weise veranschaulicht; die 
mit demselben vorgenommenen Versuche 
sind so lehrreich, daß ein Eingehen auf die- 
selben von allgemeinem Interesse sein dürfte. 
Der in Frage stehende Motor war angeblich 
gebaut für eine Leistung von 21 PS bei einer 
Umdrehungszahl von 200 bis 875. Die Span- 

nung betrug 5% V, sodaß der Motor bei 
“6 Polen und 254 Lamellen eine mittlere La- 
mellenspannung von etwa 12,3 V hatte, was 
also auf Grund der allgemeinen Regel als 
durchaus mäßig bezeichnet werden kann. 
Der Motor war versehen mit Wendepolen 
und lief bei allen Geschwindigkeiten funken- 
los. Er zeigte jedoch die üble Eigenschaft, 
in der Nähe der höchsten Umdrehungszahl 
früher oder später überzuschlagen. 

In Abb. 3 sind die Potentialkurven zur 
Darstellung gebracht, die in der üblichen 
Weise aufgenommen worden sind, indem 
die Spannung zwischen einer Hauptbürste 
und einer dem Kommutatorumfang entlang 
versschiebbaren Prüfbürste als Funktion der 
Lamellenzahl zwischen zwei Bürsten aufge- 
tragen wurde. Bezüglich der Ablesungen, 
die bei den verschiedenen Umdrehungs- 
zahlen ausgeführt wurden, ist jedoch zu be- 
merken, daß bei den Umdrehungszahlen 650 
und aufwärts lediglich die ausgezogenen 
Teile der Kurve aufgenommen werden 
konnten, da sich der Kommutator auf dem 
steilen Teil der Kurve so empfindlich zeigte, 
daß er auf jede dementsprechende Berührung 
mit augenblicklichem Überschlagen ant- 
wortete. Man mußte sich darum begnügen, 
lediglich die Scheitelpunkte der betreffenden 
Kurven aufzunehmen, doch ist der Verlauf 


7. März 1907, 


der Kurven so klar, daß sie sich leicht, wie 
dies in Abb. 3 geschehen, ergänzen lassen 

Aus diesen Kurven zeigt sich nun die 
bemerkenswerte Tatsache, daß bei den 
höheren Umdrehungszablen Spannungen im 
Anker induziert wurden, die ganz wesent- 
lich höher sind als die Klemmenspannung. 
Bei 850 Umdrehungen steigt die höchste im 
Motor gemessene Spannung zwischen Bürste 


und Kommutatorumfang sogar auf 808 V, 
sodaß etwa 300 V als Gegen - Gegen - EMK 


erzeugt werden, die sich unmittelbar zur 


Klemmenspannung addieren. 

Abb. 4 ist aus Abb. 3 abgeleitet, indem 
die Differenzen der Spannung zwischen zwei 
Lamellen als Ordinaten aufgetragen worden 
sind, wodurch sich die Kurve der Lamellen- 
spannungen als Funktion des Kommutator- 
umfanges ergibt. Man sieht, daß hierbei 
Lamellenspannungen bis über 50 V vor- 
kommen, was etwa das Vierfache der so- 
genannten mittleren Lamellenspannung ist 
Dies erklärt, warum der Motor trotz guter 
Stromwendung und trotz der mäßigen mitt- 


SBRRPTRSRERZESERENE 
BE ZAERNEERALEMETEE 
JS-HHH 
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am | 
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N 
| 
we 
DAS 
NEBEN 


Abb 4. 


leren Lamellenspannung doch bei diesel 
Umdrehungszahl nicht laufen kann, denn 
er läuft zu nahe der kritischen m- 
drehungszahl. 

Die Kurve der Lamellenspannunge! 
Abb. 4 gibt zugleich ein anschauliches Bil 
über die Form des Feldes und zeigt m den 
höheren Umdrehungszahlen deutlich de 
Einfluß des negativen Feldteiles, welchen 
die Erzeugung der Gegen-Gegen-EMK 
kommt, und dessen Entstehen aus Abb. + 
erklärt ist. 


Zusammenfassung. 


Es muß bei Nebenschluß-Motoren mit eier 
Geschwindigkeitsregelung berücksichtigt E 
den, daß bei wachsender Umdrehungsz A 
folge der Feldschwächung Feldverzernhn 
auftreten, die in Verbindung mit der ee 
ten Aukergeschwindigkeit zu eine! PARA den 
der Lamellenspannung führen. Es gibt für) dig 
Nebenschluß-Motor mit starker Geeti A 
keitsregelung eine „kritische Umdrehl E 


pA SER $ N 


7, März 1907. 
m 
e die Lamellenspannung die zulässigen 
a et und zu Rundfeuer führen 
muß. Es ist darum Aufgabe einer sachgemäßen 
Berechnung, festzustellen, daß die höchste vor- 
kommende Umdrehungszahl noch genügend 
unterhalb dieser kritischen Umdrehungszahl 
liegt, beziehungsweise durch entsprechende An- 
ordnung die kritische Umdrehungszahl genügend 
weit hinauszuschieben. 


Die Starkstrom-Industrie 
in Österreich-Ungarn. 


Wirtschaftliche Betrachtungen von 
Emil Honigmann. 


I. 


Die Vorbereitungen auf die Verände- 
rungen, welche vom Eintritt der neuen 
handelspolitischen Periode erwartet wurden, 
haben einen so gewaltigen Eindruck auf das 
ganze Geschäftsleben in Österreich-Ungarn 
ausgeübt, daß alle anderen Einflüsse, auch 
solche, die sonst eine große Rolle spielen, 
in den Hintergrund treten mußten. Die Be- 
fürchtung, infolge der Zollerhöhungen müh- 
selig eroberte Absatzgebiete ganz oder 
wenigstens zum Teil einzubüßen, veranlaßte 
zahlreiche ausländische Fabrikanten, inner- 
halb der Zollgrenzen eigene Werkstätten zu 
errichten, während inländische Industrielle 
in der Hoffnung auf wirksamen Schutz 
durch die Zollerhöhungen die Vergrößerung 
und den Ausbau der bestehenden Werke 
eifrig betrieben, zum Teil auch ganz neue 
Fabriken bauten. Man versorgte sich auf 
lange Zeit hinaus mit Lagerware, um noch 
vom alten niedrigeren Zoll Nutzen zu ziehen, 
und so entwickelte sich, den Impulsen der 
Hochkonjunktur in Deutschland folgend, ein 
so reges Geschäftsleben, wie es hier schon 
lange nicht mehr zu beobachten war. 

Von diesen Verhältnissen konnte die 
elektrotechnische Industrie der Mon- 
archie naturgemäß nicht unberührt bleiben, 
und auch sie hat Vorbereitungen getroffen, 
um sich den erwarteten neuen Zuständen 
anzupassen. Bei der führenden Stellung, 
welche in den europäischen Ländern die 
deutsche Elektrotechnik einnimmt und bei 
ihren engen Beziehungen zur hiesigen elek- 
trotechnischen Industrie ist eine gewisse 
Ahnlichkeit in der Entwicklung beider er- 
klärlich. Hier wie dort nehmen die beiden 
Großfirmen: die Siemens-Schuckertwerke 
und die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft- 
Union Elektricitäts-Gesellschaft Ausnahme- 
stellungen ein, weil sie über große Kapitals- 
Macht verfügen und nahezu ihren gesamten 
Bedarf für die Herstellung vun Anlagen 
aus eigenen Werken zu decken vermögen, 
deren Überschuß sie für das reine Liefe- 
fTungsgeschäft verwenden können. Anders 
jedoch als ihre Stammhäuser sind sie hier 
gebunden, ihre Tätigkeit auf die Monarchie 
und allenfalls den Orient zu beschränken. 
Aa ihnen und im Wettbewerb mit ihnen 

eten einige hervorragende Unternehmun- 
a welche elektrische Maschinen und zum 
aR ee Apparate und Bedarfsartikel 
en une elektrische Anlagen aller Art 
en a schließt sich die Gruppe der 
Aki rken”, welche die Herstellung 
ich. umulatoren, Kabeln und Drähten, 

ee aa e Isolationsröhren, 
stallationsteil a Kleinmotoren und In- 
teres in oo etreiben, wenn auch letz- 
nen E bescheide- 
herrscht ein Pe Bee 
den großen Firm, SuDEWELD. Zwischen 
renden M en und den nicht fabrizie- 
den orr Ontagefirmen, zu welch letzteren in 

N größeren Städt : 
en noch eine bedeutende 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 10. 


== 


Anzahl Kleingewerbetreibender kommt, die 
sich mit der Herstellung elektrischer Be- 
leuchtungsanlagen in Neubauten, Wohnun- 
gen, Geschäftsräumen usw., sowie mit Re- 
paraturarbeiten befassen. Eine nicht un- 
wichtige Rolle spielen schließlich die 
Zwischenhändler und Vertreter, die in 
Deutschland den Vertrieb einheimischer 
Fabrikate in den verschiedenen Bezirken 
des Reiches zu vermitteln pflegen, während 
sie sich hier vorzugsweise der Einfuhr wid- 
men. Der wesentliche Unterschied der deut- 
schen und der Österreichisch - ungarischen 
Elektrotechnik, welch letztere bezüglich 
des Wertes der Leistung nicht zurücksteht, 
beruht jedoch im Umfange der Leistung. 
Während die deutsche Industrie sich auf 
eine starke Exporttätigkeit einrichten und 
somit zu bedeutender Größe entwickeln 
konnte, bekämpft sich die Industrie 
hier auf einem verhältnismäßig kleinen 
oder wenigstens minder kaufkräftigen 
Markte und hat sich dann noch mit aller 
Kraft gegen sonstige innere, Handel und 
Wandel äußerst erschwerende Verhältnisse 
zu wehren. Es ist nicht uninteressant, jetzt 
beim Abschluß der abgelaufenen Handels- 
vertragsdauer, in deren Verlauf die Anwen- 
dung der Elektrizität auf weite Gebiete der 
heutigen Kultur einen so beispiellosen Ein- 
fluß gewann, einen kurzen Rückblick auf 
die Entwicklung der österreichisch-ungari- 
schen Starkstrom-Industrie zu werfen, die 
ihre heutige Gestaltung verständlich macht. 


. Bei Beginn der Periode im Jahre 1891 schien 


die elektrotechnische Starkstrom-Industrie 
in Österreich-Ungarn die günstigsten Aus- 
sichten zu haben. Soeben hatte die Kraft- 
übertragungs-Anlage Lauffen - Frankfurt die 
Bedeutung der Wasserkräfte, an denen die 
Monarchie so überaus reich ist, für die Zu- 
kunft der Elektrotechnik dargetan und den 
Wechselstrom, welcher hinter dem Gleich- 
strom in jener Zeit stark zurückgetreten 
war, in den Vordergrund gerückt. Die da- 
mals bedeutendste elektrotechnische Fabrik 
des Landes, Ganz & Cie., hatte nun bekannt- 
lich gerade auf dem Gebiete der Wechsel- 
strom-Technik einen unleugbaren Vorsprung. 
Auch sonst schienen die Vorbedingungen 
zur günstigen Entwicklung einer elektro- 
technischen Industrie in Österreich-Ungarn 
vorhanden zu sein, weil das Land über 
einen nicht geringen Reichtum an Kohlen 
und mineralischen Ölen, also billigen Be- 
triebs-Robstoffen, verfügte und eine Eisen- 
und Maschinen - Industrie von anerkanntem 
Range besaß. Auch die Anfänge der jungen 
Industrie waren vielversprechend. Die Firma 
Ganz & Cie. hatte sich durch die Patente 
von Deri, Blathy und Zipernowsky bereits 
damals einen hervorragenden Platz erobert; 
in Böhmen hatte Franz Krizik, der sich durch 
seine Erfindung der Krizik - Piette - Bogen- 
lampe einen Ruf geschaffen hatte, eine 
elektrotechnische Fabrik gegründet; die 
renommierten Schwachstrom - Firmen von 
Egger und Deckert & Homolka hatten sich 
vor kurzem auch dem Starkstrom-Gebiete 
zugewandt, und neben ihnen war eine An- 
zahl anderer elektrotechnischer Unterneh- 
mungen entstanden, die sich teils der Fabri- 
kations-, teils der Installations - Tätigkeit 
widmeten. Von ausländischen Firmen war 
damals nur Siemens & Halske mit einer 
bedeutenden Zweigfabrik vertreten und die 
von diesem Hause kurz zuvor gebauten 
Zentralstationen der Wiener Elektricitäts- 
Gesellschaft und Allgemeinen Österreichi- 
schen Elektrieitäts - Gesellschaft lieferten 
neben der von Ganz gegründeten Internatio- 
nalen Elektrieitäts - Gesellschaft der Haupt- 
stadt elektrische Energie und erweckten in 
weiten Kreisen der Bevölkerung das erste 
Verständnis und die Würdigung der damals 
noch fast unbekannten und als Luxus be- 


213 


trachteten elektrischen Beleuchtung und 
Kraftvermittlung. 

Wenn trotz dieser günstigen Anfänge 
die österreichisch-ungarische elektrotechni- 
sche Industrie weit hinter der Deutschlands, 
ja selbst der Schweiz zurückgeblieben ist, 
so liegt das an eigenen Verhältnissen, die 
bereits gelegentlich eingehend in der „ETZ“ 
geschildert worden sind.!) Die rasche Ent- 
wicklung der deutschen Elektrotechnik 
brachte es mit sich, daß sie frühzeitig ihre 
Augen auf die Nachbarstaaten richtete und 
diese für ihre Erzeugnisse, und wo dies 
nicht zweckmäßig schien, ihr Kapital zu er- 
obern strebte. Dies gelang auch in Öster- 
reich-Ungarn in nicht geringem Maße. Spe- 
zifisch einheimisch ist hier eigentlich nur die 
Glühlampen-Fabrikation geblieben, deren Er- 
zeugnisse nicht nur einen großen Teil des in- 
ländischen Bedarfes zu befriedigen sondern 
auch auf den Auslandsmarkt Einfluß zu ge- 
winnen vermochten. Neben den einheimi- 
schen Kabel- und Drahtfabriken, von denen 
besonders die der Firma Otto Bondy (jetzt 
Kabelfabriks- A.-G.) zu großer Bedeutung 
gelangt ist, haben sich hervorragende 
Zweigtabriken der Firmen Siemens & 
Halske und Felten & Guilleaume festge- 
setzt. Dem Maschinenbau- oder Importge- 
schäft sowie der Installationstätigkeit in 
großem Stile widmeten sich bald neben den 
bereits genannten einheimischen Fabriken, 
zu denen im Laufe der Zeit noch weitere, 
insbesondere die Firmen Kolben & Co. in 
Prag, Bartelmus Donat & Co. in Brünn, 
Franz Pichler & Co. in Weiz und andere 
kamen, die großen ausländischen Firmen. 

In erster Linie ist bier Schuckert & 
Co., Nürnberg, zu nennen, welche die 
Wiener bedeutende Privatfirma Kreme- 
nezky, Mayer & Co. aufkauften und ein 
neues großes Werk an der Donau, später 
auch eine kleinere Werkstätte in Preß- 
burg für Ungarn bauten. Auch die 
Union Elektricitäts - Gesellschaft errichtete 
eine eigene Fabrik in Stadlau bei Wien, 
welche die Herstellung von Bahn- und Berg- 
werks-Anlagen bevorzugte. Beide Firmen 
verbanden sich mit österreichischem Kapital 
und gründeten eigene Aktiengesellschaften. 
Die Berliner Allgemeine Elektricitäts-Gesell- 
schaft ging damals von ihrem bewährten 
Zentralisations - System nicht ab und kom- 
manditierte lediglich zwei Firmen für die 
Installationen und den Vertrieb der Mate- 
rialien. Auch andere Dynamofabriken, wie 
Garbe, Lahmeyer & Co., Aachen, Bergmann 
usw., lehnten sich an inländische Firmen an 
und beschränkten sich auf die Ausfuhr 
eigener Fabrikate. Trotz der verhältnis- 
mäßig hohen Einfuhrzölle entwickelte sich 
ein lebhafter Handel mit deutschen Ma- 
schinen und Elektromotoren. An den Grenz- 
gebieten wurden auch vielfach von deut- 
schen, schweizerischen, ja auch italienischen 
Fabriken Installationen vorgenommen. 


Das Geschäft in Akkumulatoren 
wurde von der Repräsentanz der Akku- 
mulatoren-Fabrik A.-G. (Hagen i. W.), wel- 
che sich in Breitensee bei Wien und auch 
in Budapest auf die Erzeugung von Batte- 
rien eingerichtet hatte, beherrscht; die 
Zweigfabriken von Pollak, Boese usw. ver- 
mochten sich in Österreich-Ungarn nicht zu 
halten, ebensowenig ein in der Nähe Wiens 
mit einheimischem Kapital errichtetes Werk. 
Von den damals gegründeten Fabriken be- 
steht nur noch eine im bescheidenen Um- 
fange arbeitende Fabrik in Tachau (Böhmen). 
Die Akkumulatoren - Fabrik A.-G. verlegte 
ihre Wiener Fabrikation später in diemodern 
eingerichteten Werkstätten der ehemals nach 


—— 


S 1) Honigmann: Die Lage der Starkstrom-I i 
in Österreich-Ungarn, „ETZ* 1W0, 8.115: ferner rig 
h él n ; Die elektrotechnische Industrie in Österreich, „ETZ“ 


214 


‚Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 10. 


7. März 1907. 


N Le —— 


dem System von Gottfr. Hagen arbeitenden 
Firma Schöller & Co. in Hirschwang und 
versorgt jetzt fast den ganzen Bedarf an 
Sammlerbatterien allein; erst in jüngster 
Zeit ist eine neue Akkumulatoren-Firma mit 
Fabriken in Ungarn wie Österreich ent- 
standen, die übrigens auch in Deutschland 
ein nach ihrem System arbeitendes Werk 
besitzt.') T 
Bogenlampen werden sowohl in Un- 
garn wie in Österreich gebaut. Die Herstel- 
lung von Porzellan für elektrotechnische 
Zwecke steht in beiden Ländern auf hoher 
Stufe, auch die von Hartgummi und Isolier- 
'stoffen. Die Fabrikation von Isolierröhren, 
welche früher vom Auslande in großen 
Mengen bezogen wurden, hat vor kurzem 
‘ein Kabelwerk und eine Spezialfabrik auf- 
‘genommen. Die Beleuchtungskörper - In- 
dustrie steht besonders in Wien auf hoher 
‘Stufe, doch findet auch eine lebhafte Einfuhr, 
insbesondere von billigeren Lustern, statt. 
Heizkörper werden nach der Bauart Pro- 
metheus von Siemens & Halske hergestellt, 
außer denen sich auch noch eine zweite 
Fabrik mit Erzeugung dieser Gegenstände 
befaßt. Meßgeräte werden größtenteils von 
‘auswärts bezogen, nur Zähler werden hier 
"hergestellt und geeicht; fast alle namhaften 
Spezialfabriken haben eigene Werkstätten 
hier im Lande. 


Im Apparatenbau vermochte die ein- 
heimische Industrie keine Rolle zu spielen. 
Die großen Werke fabrizierten vornehmlich 
für eigenen Bedarf und die kleineren 
konnten gegen die übermächtige Ausfuhr 
der deutschen Fabriken, welche ihre über- 
schüssige Ware in Massen und manchmal 
zu billigeren Preisen als daheim auf unseren 
Markt warfen, nicht aufkommen. Hingegen 
erreichte eine Fabrik galvanischer Kohlen 
nicht nur hervorragende Bedeutung für den 
Inlandsmarkt, auch auf dem Weltmarkte ge- 
lang es ihr, mit den alten großen Werken 
erfolgreich in Wettbewerb zu treten. Eine 
zweite vor kurzem errichtete Kohlenfabrik 
vermochte — allerdings aus inneren Gründen 
— nicht, sich emporzuarbeiten, sie ging in 
Konkurs, wird jedoch jetzt wieder mit 
neuem Kapital betrieben. 


In Ungarn behielt anfangs die elektrische 
Abteilung von Ganz & Cie. die Führung. 
Um dort überhaupt Boden zu gewinnen, 
mußten sich mit Rücksicht auf die beson- 
dere Förderung, welche das nationale Fa- 
brikat genießt, die in Österreich arbeitenden 
Firmen entschließen, auch jenseits der 
Leitha eigene Werke oder wenigstens 
‚Zweigniederlassungen zu errichten. Trotz- 
dem herrscht zwischen beiden Ländern ein 
reger Zwischenverkehr, von dem noch 
später eingehender die Rede sein soll. 


Als die Handelsvertrags-Periode ihrem 
Ende entgegenging und die Zollverhältnisse 
neu geregelt werden sollten, sahen sich so- 
wohl die einheimischen Fabriken als auch 
die Zweigniederlassungen ausländischer Fir- 
men veranlaßt, auf eine starke Erhöhung 
der Zölle zu drängen in der Hoffnung, 
dann vom Auslande völlig unabhängig zu 
werden. Zum großen Teil richteten sich 
diese Bestrebungen gegen die Allgemeine 
Elektrieitäts-Gesellschaft, die durch die von 
ihr in Wien gegründete A.-G. für elektri- 
schen Bedarf ein beträchtliches Lieferungs- 
geschäft machte und auch im Wettbewerb 
um die Errichtung elektrischer Anlagen den 
inländischen Firmen häufig unbequem war. 
Um nun ihr immerhin nicht unbedeutendes 
Absatzgebiet nicht zu verlieren, hat sich 
aber die Firma veranlaßt gesehen, sich auch 
hier mit der Union Elektrieitäts-Gesellschaft, 
der es allerdings in Österreich nicht ge- 


et 


1) Wie verlautet, stellt diese demnächst auch ihren 
Betrieb — wenigstens hier — ein. 


Zahlentafell. 

Deutsche Einfuhr elektrotechnischer Erzeugnisse, 
ee — 
| | 1903 1904 1905 

Tarif Gegenstand Gohamt- | Anteil | Gesamt- | Anteil eat. | Anteil 
Einfuhr | Öst.-Ung. | Einfuhr | Öst-Ung. | Einfuhr Öst-Ung 
D.-2. | Dz. | DZ DZ | DZ D-Z 
475 Elektrische Maschinen 10 094 | 2473 14 777 | 4201 16355 41% 
61a] Elektrizitätssammler (Akkumula- | 
toren) aus Blei in Verbindung | 

mit anderen Stoffen . . . » . 134 — > o á — = 80 = 

516al Kabel zur Leitung elektrischer | | 

Ströme mit Umschließungen von | 

Draht, Bleihülsen, Kupferblech 

oder dergleichen zur Verlegung | 

in Erde oder Wasser geeignet 4 565 = 5145  — 7 207 - 

51l6b| Drähte aus unedien Metallen oder | 

aus Legierungen unedler Me- 

talle, mit Kautschuk oder Gutta- 

percha überzogen, umwickelt, 

umsponnen oder umflochten . 7: 2 19 8 17 = 

5% | Telegraphen - Apparate, Fern- 
sprecher, Mikrophone . . . . 267 — 175 — 97 _ 
379a| Elektrische Glühlampen . 1 128 | 430 1 336 333 1 301 | 283 
Zahlentafelll 

Deutsche Ausfuhr elektrotechnischer Erzeugnisse. 

i 1903 1904 1905 
Tarif Gegenstand Gesamt- Anteil Gesamt- | Anteil Gesamt- | Anteil 
Ausfuhr ` Öst.-Ung. | Ausfuhr | Öst.-Ung. | Ausfuhr Ost.-Ung. 


D.-2. 


D.-Z. D-a | DZ D -Z. D.-2. 


475 | Elektrische Maschinen. . . . . 
61a] Elektrizitätssammler (Akkumula- 
toren) aus Blei in Verbindung 
mit anderen Stoffen. . . . .» 

Kabel zur Leitung elektrischer 
Ströme mit Umschließungen von 
Draht, Bleihülsen, Kupferblech 
oder dergleichen zur Verlegung 
in Erde oder Wasser geeignet 

Drähte aus unedlen Metallen oder 
aus Legierungen unedler Me- 
talle mit Kautschuk oder Gutta- 
percha überzogen, umwickelt, 
umsponnen oder umflochten 

525 | Telegraphen - Apparate, Fern- 

sprecher, Mikrophone 
379 | Elektrische Glühlampen . 


516a 


516b 


lungen war, eine ihrer Kapitalskraft ent- 
sprechende Stellung zu erobern, zu ver- 
einigen. Die Stadlauer Fabrik wurde aus- 
gestaltet und eine vollkommen neue 
Organisation geschaffen. Von besonderem 
Werte wurde aber ihre Verbindung mit der 
Österreichischen Bodenkredit-Anstalt, durch 
deren innige Beziehungen zu maßgebenden 
Kreisen und zur Industrie den vereinigten 
Gesellschaften Aufträge von großem Um- 
fange und Nutzen zugeflossen sind. Durch 
die engen Beziehungen der genannten Bank 
mit der Ungarischen Kreditbank ist auch 
die Interessengemeinschaft mit der elek- 
trischen Abteilung der Firma Ganz & Cie. 
zustande gekommen, welche schon früher 
zur Union Elektricitäts-Gesellschaft in einem 
losen Vertragsverhältnis stand. Durch die 
neugeschaffene Stellung der Allgemeinen 
Elektrieitäts - Gesellschaft und anderseits 
durch die vor einigen Jahren vollzogene 
Vereinigung der Österreichischen Siemens- 
Schuckertwerke mit der Starkstrom-Abtei- 
lung des Wiener-Hauses der Firma Siemens 
& Halske hat die Gruppierung der öster- 
reichisch-ungarischen Starkstrom-Industrie 
das heutige Aussehen gewonnen, dessen 
Bild bereits entworfen wurde. Welchen 
Einfluß nun auf die Weitergestaltung der- 
selben die eben in Kraft getretenen neuen 
Handelsverträge mutmaßlich ausüben wer- 


135 755 5711 


| 
29 794 = 
221 844 GE 


1782 | 195 1 479 203 


4 878 122 
3 093 230 


| 


134 914 6546 142 724 | 10607 


31 292] — 


209 634 — 305 453 Mi 


555 | 10 


6 367 202 6539 25 
2714| 256 3427 | 3% 


den, ist bereits eingehend in der „ETZ“ er 
örtert worden.!) 

Die Warenbewegung der letzten Jahre 
zwischen Deutschland und Österreich-Unganı 
mögen indessen etwas näher beleuchtet wef- 
den. Welchen Anteil sie an dem gesamten 
Außenhandel des deutschen Reiches hal 
geht aus den Zahblentafeln I und II hervor, 
welche den Spezialhandel nach der deutschen 
Statistik wiedergeben. Die Ziffern beziehen 
sich auf das Gewicht, dem als Einheit der 
Doppelzentner (100 kg) zugrunde gelegt ist. 

Bei Betrachtung der die elektrischen 
Maschinen behandelnden Reihe in Zahlen 
tafel I ist zu berücksichtigen, daß die dent- 
schen Unternehmungen in den Zeiten der 
Hochkonjunktur, in denen die eigenen 
Werke den an sie gestellten Anforderungen? 
nicht nachkommen konnten, aus ihren 
weniger beschäftigten österreichischen Fa 
briken selbst für deutsche Anlagen Liefe 
rungen herstellen ließen. Die Ausfuhrziffern 
ergeben, daß, wenn auch die Ausfuhr dent- 
scher elektrischer Maschinen nach Oster 
reich-Ungarn recht bedeutend ist, doch a 
Anteil an der Gesamtausfuhr dieses Artikels 
prozentual nur gering ist, sodaß die deutsche 
elektrische Industrie den durch die Zol- 


1) Vgl. „ETZ 1905. 8.222, sowie „ETZ“ on B 
und Emil Kolben: Die elektrotechnische Indus 
Österreich, „ETZ“* 1903, S. 68. 


Ni 


7, März 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 10. 


Zahlentafel II. 


Ein- und Ausfuhr elektrotechnischer Erzeugnisse nach und von 
Österreich-Ungarn. 


a m 
Einfuhr Ausfuhr 

Tarif Gegenstände ba e e a Laa e 
1904 | 1905 1904 ` 190 

1027 a/859 Dynamomaschinen . . saoao‘ 863 750 i 778 500 894.900. 288 800 
39 Akkumulatoren aus Bieiplatten und Menuige 2100 | 900 u 

965/820 | Telegraphenkabel. . . .. 2.2... 10080 , 12480 I 799050 ; 964320 

976/831 Drähte aus unedlen Metallen . be ee i 63 375 | 89 700 88610: 85215 

10618/9003 | Elektrische Glüh- und Bogenlampen!) 293 150 | 826 300 | 1 928 725 | 1 704.060 

12488/10842] Kohlenstoffe und Zünder für elektrische Be- Ä 
leuchtung?) . Bun 3 283 560 | 1017 820 | 1 234 300 


erhöhung drohenden Ausfall leicht verwin- 
den können wird. In der Einfuhr, Position 
Tarif 516, erscheinen Österreichisch-unga- 
rische Kabel überhaupt nicht; tatsächlich 
hat jedoch eine Einfuhr stattgefunden, die 
aber nicht in der Statistik des Spezial- 
handels, sondern im Veredelungsverkehr 
auftritt. Die Ausfuhr deutscher Leitungs- 
drähte nach Österreich-Ungarn ist naturge- 
mäß verschwindend klein, entsprechend der 
hohen Stufe, auf der die hiesigen Fa- 
briken dieses Industriezweiges stehen. Von 
Bedeutung ist die Einfuhr elektrischer Glüh- 
lampen, aus der Monarchie nach Deutsch- 
land, deren Ermöglichung schon be- 
gründet worden ist. Da ein erheblicher 
Teil derselben auf die kleinen leichten 
Niedervolt-Lämpchen fällt, so kommt die 
Größe der österreichisch-ungarischen Aus- 
fuhr in dieser Gewichts-Statistik nicht ein- 
mal recht zum Ausdruck. Trotzdem über- 
trifft sie noch beträchtlich die Einfuhr. 
Wenn sich im Jahre 1905 das Verhältnis 
geändert hat, so ist das dem Kartell zuzu- 
schreiben, das natürlich die Produktion 
nach der geographischen Lage der Erzeu- 
gungsstätten möglichst gleichmäßig zu ver- 
teilen strebt. 

Daß Akkumulatoren überhaupt nicht im 
Verkehr beider Reiche miteinander vor- 
kommen, ergibt sich aus den bereits ge- 
schilderten Verhältnissen von selbst. Die- 
jenigen Artikel jedoch, welche für die 
deutsche Ausfuhr der elektrotechnischen 
Industrie die größte Rolle spielen, die In- 
stallationsmaterialien, kamen bisher in der 
Statistik überhaupt nicht zum Ausdruck. 
Nach Einführung des neuen Zolltarifes, der 
viel ausführlicher gehalten ist, wird man 
aber auch hierüber zuverlässige Angaben 
besitzen. Tatsächlich findet, wie schon er- 
wähnt, eine bedeutende Einfuhr von Meß- 
seräten, Massenartikeln, wie Schalter, Siche- 
rungen, Fassungen usw., statt. Hingegen 
steht die Schwachstrom-Industrie in Ösen 
reich-Ungarn auf einer Höhe, die sie vom 
Auslande ganz unabhängig macht. 

Um ein Urteil über die Bedeutung des 
Außenhandels elektrotechnischer Waren 
zwischen beiden Reichen im Vergleich zum 
resamten Außenhandel Österreich-Ungarns 
an elektrotechnischen Erzeugnissen zu gc- 
statten, ist eine Übersicht über letzteren in 
Zahlentafel HI zusammengestellt, welche die 
beiden letzten Jahre behandelt und somit 
auch den Einfluß der Vorbereitungen für 
die neue Vertragsperiode auf die Waren- 
bewegung verdeutlicht. Betrachtet man da 
Zunächst die Einfuhr von Dynamomaschi- 
ten, so kann man feststellen, daß sie 1905 
sich gegenüber dem gleichen Zeitabschnitt 
des Vorjahres mehr als verdoppelt hat, 
während die Ausfuhrziffern ganz wesentlich 
pesunken sind. Dies läßt darauf schließen, 
daß der Bedarf des Inlandes außerordent- 
fuhr: sig anuar und Februar 1906: Rinfuhr: 131950 Kr, Aus- 


’) Januar und Februar 1906: Einfuhr: 194 2%0 Kr, Aus- 
ne a Kr. In allen Rubriken erreicht also die Ein- 
ihren Höhepunkte T Inkraftsetzung des neuen Zolltarifs 


311 288 


lich gewachsen ist, tatsächlich sind auch 
die inländischen Fabriken so stark beschäf- 
tigt gewesen, wie noch nie. Das Anwachsen 
der Einfuhrziffern ist aber auch auf die 
Deckungskäufe zurückzuführen, wie die 
(hier nicht angeführten) Monatsstatistiken 
zeigen, die für die letzten vier Monate 
allein mehr als eine Million Kronen auf- 
weisen.!) Elektrische Maschinen werden von 

sterreich-Ungarn außer nach Deutschland 
(meist zum erwähnten Zwecke) hauptsäch- 
lich nach Rußland, dann nach Italien, 
Spanien usw., aber auch nach dem Orient, 
nach Süd-Afrika und Zentral-Amerika aus- 
geführt, vornehmlich aber nur dann, wenn 
der Absatz im Inland schwerer oder weni- 
ger lohnend ist. 

Die Akkumulatoren-Industrie ver- 
sorgt lediglich den Inlandmarkt, vermag 
aber auch infolge des hohen Schutzzolles, 
der bei dem schweren Gewichte der Elek- 
trizitätssammler eine große Rolle spielt, den 
Auslands-Wettbewerb abzuhalten. Die Liei- 
stungsfähigkeit der Kabelindustrie geht 
daraus hervor, daß die Einfuhr verschwin- 
dend klein, die Ausfuhr, die sich nach allen 
europäischen und auch überseeischen Län- 
dern erstreckt, recht beträchtlich ist. Im 
letzten Jahre ist sie allein um 20°/, gestie- 
gen, was auch auf die gesteigerte Nach- 
frage derjenigen Länder, welche Zoll- 
erhöhungen entgegengingen, zurückzuführen 
ist. Unbedeutend ist nur die Ausfuhr von 
Drähten, die kaum gegen die Werte der 
Einfuhr das Gleichgewicht hält. Die Aus- 
fuhrziffern über elektrische Glüh- und 
Bogenlampen beziehen sich fast ausschließ- 
lich auf Glühlampen, da eine Ausfuhr von 
Bogenlampen, wenn überhaupt, nur in be- 
scheidensten Maße stattfindet. Wie schon 
bemerkt, sind Österreichische und unga- 
rische Glühlampen nicht nur in Europa, 
sondern auch in allen anderen Erdteilen zu 
finden. Trotzdem ist auch die Einfuhr an 
Glühlampen nicht unerheblich, was darauf 
zurückzuführen ist, daß jede Marke ihre 
eigenen Liebhaber besitzt. Übrigens be- 
stätigen die Ziffern ebenfalls, daß das Kar- 
tell sichtlich auf die Bewegung dieses Ar- 
tikels einen ausgleichenden Einfluß ausübt. 
Die Einfuhr von Bogenlampen ist nicht 
unbeträchtlich. Die deutschen Großfirmen 
besitzen hierfür bei den eigenen Installa- 
tionen und den Nachlieferungen ein be- 
trächtliches Absatzgebiet, aber auch be- 
stimmte Marken erfreuen sich wegen ihrer 
Qualität eines zunehmenden Absatzes. Im 
Laufe der letzten Jahre ist hier von meh- 
reren Firmen die Fabrikation aufgenommen 
worden und es ist ihnen gelungen, nahezu 
eine Verdopplung des Zolles durchzu- 
setzen, wodurch der Absatz ausländischer 
Erzeugnisse in Zukunft sehr erschwert wer- 
den wird. Das Gleiche gilt für Installations- 
artikel im Gewicht bis zu 250 g, deren Zoll 
um 25°/, erhöht worden ist. 


1) Im Januar und Februar 1906 betrug die Einfuhr 
allein 340 Stück im_ Werte von 1256250 Kr, die Ausfuhr 
45 Stück gleich 141 170 Kr. 


215 
- — —_———ı_———7 ee 


Über die Ein- und Ausfuhr derarti- 
ger elektrotechnischer Bedarfsartikel 


Können zuverlässige Ziffern nicht ange- 


geben werden, da sie bisher in die Klasse 
„Instrumente, nicht besonders benannte,“ 
mit allerlei anderen die Elektrotechnik nicht 
berührenden Gegenständen fielen. Wie 
schon erwähnt, spielt sich gerade in diesen 
wie in Meßgeräten, mit Ausnahme der 
Elektrizitätszähler, ein ganz bedeutender 
Verkehr mit Deutschland ab; insbesondere 
Massenartikel werden in großen Mengen 
von dort bezogen, aber auch Schaltbrett- 
Apparate, Widerstände, Blitzableiter usw., 
obwohl alle mehr ins Gewicht gehenden 
Gegenstände wegen des hohen Zolles 
schwer gegen die inländischen Werkstätten 
in Wettbewerb zu treten vermögen; wenn 
auch für letztere der Vertragszoll durch 
die Bemühungen der Schweiz zum Teil ein 
wenig niedriger geworden ist, wird doch 
ihre Einfuhr nach Österreich immer schwerer 
werden, da, abgesehen davon, daß die 
wenigsten Apparate die bei der Differen- 
zierung festgesetzten Hochgewichte er- 
reichen, sich die einheimischen Fabriken 
im Laufe der letzten Zeit auf die Fabri- 
kation derartiger Artikel bereits so gut ein- 
gerichtet haben, daß sie sie ebenso billig her- 
stellen können wie das Ausland und auch 


schon mit einem weit geringeren Zoll ge- 


nügend geschützt wären. Die Bedeutung 
der Ausfuhr für die inländische Kohlen- 
fabrikation ist schon früher behandelt wor- 
den und findet in den hier aufgeführten 
statistischen Ziffern ihre Bestätigung. 


Einen weiteren Einblick in die Produk- 
tion und den lebhaften Verkehr der öster- 
reichisch-ungarischen elektrotechnischen In- 
dustrie gewährt eine Betrachtung der Zwi- 
schenverkehrs-Statistik beiderLandeshälften, 
die in den Zahlentafeln IV und V zusam- 
mengestellt ist. Es ist hierbei jedoch nicht 
außer Acht zu lassen, daß fast alle Unter- 
nehmungen von Bedeutung in beiden 
Ländern arbeiten. Bei Maschinen und ins- 
besondere bei Transformatoren ist in den 
ersten Jahren der Einfluß der Firma Ganz 
& Cie. beträchtlich zu spüren. Spezifisch 
österreichische Erzeugnisse, wie Luster aus 
Messing und Bronze, lassen klar erkennen, 
wie das ungarische Absatzgebiet der öster- 
reichischen Industrie mehr und mehr ent- 
zogen wird. Überhaupt geht aus den 
Ziffern deutlich das Bestreben beider Län- 
der hervor, immer mehr die nationale Pro- 
duktion zu bevorzugen; insbesondere ist 
Ungarn aus politischen Gründen bestrebt, 
sich von Österreich immer mehr unabhängig 
zu machen und die inländische Produktion 
zu heben. Dies zeigt sich eben besonders 
bei Artikeln wie Beleuchtungskörpern, in 
denen die österreichische Industrie infolge 
ihres Geschmackes und ihrer Solidität seit 
langem einen Weitruf besitzt. Wie sehr 
der Absatz nach dem Schwesterlande auch 
bei diesen Artikeln abbröckelt, ist gar nicht 
zu verkennen, wenn man sich die Zahlen- 
reihen vor Augen hält. Den umgekehrten 
Vorgang kann man bei Transformatoren 
beobachten, die so lange aus Ungarn be- 
zogen wurden, bis die Österreichischen Ma- 
schinenfabriken die Fabrikation selbst auf- 
nehmen konnten. Bei Betrachtung der 
Ziffern für Motoren und Kabel ist zu be- 
rücksichtigen, daß ein hervorragender Teil 
der Dynamomaschinen-Fabriken und Kabel- 
Fabriken in beiden Ländern arbeitet. Die 
auffallende Steigerung der Einfuhrziffern 
von Bogenlampen im Jahre 1902 ist darauf 
zurückzuführen, daß eine ungarische Effekt- 
Bogenlampe mit nach unten gerichteten 
Kohlen damals auf den fast freien Markt 
kam und sich sehr rasch in Österreich ein- 
bürgerte. Als dann später die anderen 
Bogenlampen-Fabriken ähnliche Lampen 


216 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 10. 
m 


DL 


Zahlentafel IV. 
 Zwischenverkehrs-Statistik. Ausfuhr von Österreich nach Ungarn. 


Tarif Gegenstände 


904a | Elektrische Motoren . 
904b Transformatoren . . e + > 
904c | Bestandteile von Maschinen 
Gesamtwert der Gruppe „Elek- 
trische Maschinen“ a a ci 
Gesamtwert der allgemeinen 
Gruppe „Maschinen“ ; 


— m_m — 


750960! 312830) 353420! 342760 


1901 1902 1903 


a i—i M ET AZEEEEDETTE = 
_ e> 


PR 821 600 a 1 033 000 1 289 000 1 176 40) 


ua 60320) 83600 86450) 57750 


498 560; 688870 


1531560. 1 134 430| 1834 740) 1 409 360 1 824 010) 1 923 020 


| 


35 488 60433 908 468/83 372 109 33 295 92739 181 741135 375 311 


Anteil der elektrischen Maschinen 4,2% 3,3%) 40% | | 4,3%, 4,6 9/0 5,4% 
956 I Straßenbahnwagen für elektri- 
I schen Betrieb . . -» _ — — — — — 
840 | Akkumulatoren - Einrichtungen 
| und Elemente aus Blei 2762101 325725) 235695 140885) 47726 80 066 
894 | Kabel 743710 570220! 360490 41l 060) 508080! 315 955 


978 | Telegraphen- und Telephon-Ein- 
richtungen, Instrumente, Akku- 
mulatoren . er re E 

980 | Bogenlampen und deren Bestand- 
teile, mit Ausnahme der Glas- 


N 


1 192 000| 1297 000| 1 298 000 1 471 000| 1 622 000| 1 174 000 


bestandteile und Kohlenstifte . 93200. 849001 64800! 68100) 89700) 59 700 
981 | Elektrische Glühlampen und deren 

Bestandteile mit Ausnahme der 

Glasbestandteile 173950. 174990) 161500) 205740, 204600; 104400 


984 | Gasmesser, Wassermesser, elek- 
trische Zähler, Manometer, Taxa- 
meter und dergleichen . 

640 | Ebonit und Stabilit, sowie Waren 


1 074000| 1746 000| 1262400, 1576 000| 1410 400 1 084 000 


daraus für technische Zwecke. 41400| 100200) 103200) 100200 70 085 43 885 

877 | Luster, Lusterteile aus Messing . 249 000) 20800 70110 2017801 218500 190000 

885 I Luster aus Bronze . . . . > 429 300° 3365700! 170000) 173400) 158 100| 118 115 
1115 | Kohle für elektrische Beleuch- 

tung . Eee 60960! 57840! 653680 45 600, 59520) 66 960 


Zahlentafel V. 
Zwischenverkehrs-Statistik. Einfuhr nach Österreich von Ungarn. 


| 


U m 


| 
Tarif Gegenstände | 1900 1901 | 1902 | 1903 | 1904 Ä 1906 
904a | Elektrische Motoren a he | 462 170) 741380 | 377910) 522200 | 597 600 | 327 000 
904bI| Transformatoren . . . » — — 480 330 | 411000 | 239 400 , 194.000 
904c | Bestandteile v. Maschinen 904a u.b |1436 190! 989 540 | 799000! 933570, 564570 | 1530530 


Gesamtwert der Gruppe: „Elek- 
trische Maschinen“ 

Gesamtwert der allgemeinen 
Gruppe „Maschinen“ . . - 


Anteil der elektrischen Maschinen 20% 20 0/0 29%, | 24% 2% 29 0/9 

956 | Straßenbahnwagen für elektri- 

schen Betrieb . . .». a.. — — 81 600 — — — 
840 | Akkumulatoren - Einrichtungen | 

und Elemente aus Blei 13760! 14345| 154945 | 247285 | 221 382| 86338 
894 | Kabel .. 2 2 222 279070) 470680 | 408200 | 388180| 508370| 491115 
978 | Telegraphen- und Telephon-Ein- 

richtungen, Instrumente, Akku- 

mulatoren . nee 131 000| 183000| 1290001 890001 120000 | 158000 
980 | Bogenlampen und deren Bestand- 

teile mit Ausnahme der Glas- 

bestandteile und Kohlenstifte 40770) 45090 | 133500| 176500! 149400 102600 
981 | Elektrische Glühlampen und deren | 

Bestandteile mit Ausnahme der 

Glasbestandteile 142000 | 159600. 215000 | 233 820 | 295 800 | 232800 
984 | Gasinesser, Wassermesser, elek- | 

trische Zähler, Manometer, Taxa- 

meter und dergleichen. i 903 000 , 1519000) 645000| 480500 292500, 279000 
610 | Ebonit und Stabilit, sowie Waren 

daraus für technische Zwecke. 466 200 642000 | 466 200 73 200 84 495 75 325 
877 Luster, Lusterteile aus Messing 50400, 48800 39 750| 30 000 23 700 35 700 
885 Luster aus Bronze . . .... 68000 ° 21000 46550 541501 2650| 30400 
1115 Kohle für elektrische Beleuch- 

tang cn. re we 2160| 440 1600| 2800| 2240| 2640 


in Verkehr brachten, nahm der Absatz 
naturgemäß wieder ab. Kohlenstifte wer- 
den in Ungarn selbst nicht erzeugt. Die 
Einfuhrziffern betreffen meist deutsche 
Marken, die von ungarischen Niederlagen 
nach Österreich gebracht wurden; die Aus- 
fuhr elektrischer Beleuchtungskohle weist 


1 898 460 | 1 730 920 | 1 657 240 | 1 866 770 | 1 401 570 | 2061 930 


9236 128 | 8 055 727 | 6 726 259 | 7 514 950 | 6914 169 | 7 111 843 


seit drei Jahren eine 
rung auf. 

Bei den engen Beziehungen, die zwi- 
schen der Österreichischen und ungarischen 
elektrotechnischen Industrie herrschen, ist 
trotz der zeitweise besonders stark zur Gel- 
tung kommenden gegenseitigen Verstim- 


lebhafte Steige- 


7. März 1907. 


mung auf einen weiteren lebhaften Waren- 
austausch zu rechnen. Durch den Abschluß 
der Handelsverträge der Monarchie mit 
Deutschland, der Schweiz, Belgien, Rußland 
Italien usw. ist auch der gemeinsame Zolltarif 
zwischen beiden Reichshälften für weitere 
12 Jahre festgelegt, sodaß dem unsicheren 
Zustande der letzten Zeit, während derer 
die Einrichtung einer Zwischenzollinie im 
Bereich der Möglichkeit lag, ein Ende ge- 
macht ist. 

Wenn aber auch die elektrotechnische 
Industrie im letzten Jahre außerordentlich 
reich beschäftigt gewesen ist, so stehen 
doch die finanziellen Ergebnisse in keinem 
richtigen Verhältnis zu ihrer angestrengten 
Tätigkeit. Sie sind allerdings besser als im 
Jahre 1904, für das mehrere Unternehmun- 
gen gar keine, andere nur eine recht 
schmale Dividende zahlen konnten. Wenn 
man aber bedenkt, daß die Nachfrage zeit- 
weise von einer Stärke war, welcher die 
Fabrikation kaum nachzukommen ver- 
mochte, und daß der ausländische Wett 
bewerb infolge der Hochkonjunktur in 
Deutschland weit schwächer als sonst ge- 
wesen ist, so sollte man doch glänzende 
geschäftliche Erfolge erwarten dürfen. Daß 
solche aber nicht erzielt worden sind, be- 
ruht einerseits darauf, daß die elektrotech- 
nische Industrie seit jeher nicht verstanden 
hat, aus dem reinen Fabrikations- und In- 
stallationsgeschäfte entsprechenden Nutzen 
zu ziehen, großenteils aber auch auf der 
außerordentlichen Preissteigerung aller Roh- 
stoffe, der die Fertigfabrikate in gleichem 
Maße nicht zu folgen vermochten. Auch 
nach dieser Richtung hin scheint eine 
Besserung im Anzuge zu sein, denn die 
elektrotechnischen Firmen haben sich 
schließlich zu einem einigen Vorgehen ent- 
schlossen und erheben seit dem I. XII. 1% 
Teuerungszuschläge auf ihre Fabrikate. Die 
Befürchtung, daß die Maßregel durch soge- 
nannte Outsiders unwirksam gemacht wer- 
den würde und daß die Abnehmer sie 
sich nicht gefallen lassen möchten oder 
daß wenigstens der Absatz durch sie beein- 
trächtigt werden könnte, hat sich als durch- 
aus unbegründet erwiesen, sodaß also auch 
eine Gesundung der Verhältnisse nach 
dieser Richtung hin zu erhoffen ist. 


(Schluß folgt.) 


Doppel-Zeitzähler für Straßenbahnen. 
Von Ernst Wagmüller, Berlin. 


Die Verwendung von Zeitzählern zur 
Überwachung der Führer von Straßenbahn- 


Anbringung des Zählers unter der Treppe 
zu den Decksitzen des Wagens. 


Abb. 5. 


wagen hat sich gut bewährt. Man Be 
ihr daher in jüngster Zeit mit Recht erhöhte 
Aufmerksamkeit. 


Va 


7. März 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Hoeft 10. 


217 


o O aMlMsasasasauaiŘaom 


— 


Ein mit Doppelzähler ausgerüsteter Triebwagen. 
Abb. 6. 


Bisber hat man sich begnügt, einen 
Zeitzähller in jeden Wagen einzubauen, 
gleichviel ob die Wagen mit einem oder 
zwei Motoren ausgerüstet sind, es werden 
indessen für Wagen mit zwei Motoren 
zweckmäßig zwei Zeitzähler angewendet. 
Diese Zähler müssen so geschaltet werden, 
daß der eine die Zeit der Reihenschaltung 


VERITAS 


ZEITZAEHL || | | | 
SYSTEM WASMÜLLER INN 
PATENT I 


| 
MONN 
[] | 7 


Doppel-Zeitzäbler für Straßenbahnen. 
Abb. 7. 


und der andere die der Parallelschaltung 
der Motoren anzeigt. 
‚In den Straßenbahnwagen ist im allge- 
Meinen wenig Platz für die Anbringung von 
Pparaten vorhanden, deshalb ist es zweck- 
mäßig, die beiden Zeitzähler in einen Apparat 
un zu bauen. Einen solchen Doppel- 
itzähler zeigt Abb. 7 mit Gehäuse, Abb. 8 


ohne Gehäuse. Die beiden Zeitzähler sind 
nebeneinander auf einer gemeinschaftlichen 
Grundplatte befestigt. Der Antrieb erfolgt 
durch einen kleinen Elektromotor, dessen 
Anker im Streufelde eines Dauermagneten 
läuft. Abb. 9 zeigt diesen Anker, der 
als Dreizack-Anker mit Eisenanker ausge- 
führt ist. 

Besonderes Gewicht ist auf die Ausbil- 
dung der Stromzuführungs-Bürsten gelegt. 
Diese sind, jede für sich, so hergestellt, daß 
der Schwerpunkt des beweglichen Teiles in 
die Drehachse verlegt ist. Dadurch ist eine 
Abfederung der Bürsten auch bei den stärk- 
sten Stößen. ausgeschlossen. Der Bürsten- 
druck wird durch eine kleine Spiralfeder 
hervorgerufen, welche die beiden Bürsten, 
zwischen Bürsten-Drehpunkt und Kommu- 
tator angreifend, an den letzteren anpreßt. 
Diese Ausführung gewährleistet gleichmäßi- 
gen Druck der beiden Bürsten selbst dann, 
wenn der Kommutator schlägt. 


Abb. 10 zeigt den Zähler in Seitenansicht. 
Die beiden Uhrwerke des Zeitzählers sind 
sehr einfach.: Das Steigrad ist durch eine 
biegsame Welle mit dem Motor verbunden 
und macht ebenso wie dieser 8 Umdr/Min. 
Die Abnutzung ist daher sehr gering. Das 
Steigrad treibt mittels des Großbodenrades 
und der oberhalb der Platine ersichtlichen 
Räderübersetzung das Zählwerk mit sprin- 
genden Ziffern durch eine Schnecke an. 


Der Eigenverbrauch des Zählers beträgt 
nur 8 Milliampere, die Potentialdifferenz 
der Bürsten 4 V. Der Draht für den ver- 
hältnismäßig hohen Vorschaltwiderstand ist, 
wie aus den Abbildungen ersichtlich, auf 
Porzellanrollen mit Unterteilungen aufge- 
bracht. 

Die drei Klemmen des Zählers (vgl. 
Abb. 8) werden nach dem Schaltungsplan 


(Abb. 11) angeschlossen. Die Vorschaltwider- |. 


stände sind so bemessen, daß bei Reihen- 
schaltung der Motoren nur der Zähler I und 
beiParallelschaltung nur der Zähler II anzeigt. 

Der Zähler kann irgendwo im Wagen 
angebracht werden. Die Abb. 5 und 6 
zeigen den Doppelzähler, eingebaut unter 
der Treppe, welche zu den Decksitzen des 


Zeitzähler ohne Gehäuse und Klemmendeckel. 
Abb. 8. 


Wagens führt. Er ist hier geschützt unter- 
gebracht und bequem abzulesen. Die Strom- 
zuführung braucht nur für 8 Milliampere ein- 
gerichtet zu sein. Man kann hierzu jeden 
beliebigen geschützten Draht verwenden. 

Die hier beschriebenen Zeitzähler wer- 
den von dem Schiersteiner Metallwerk, 
Berlin, gebaut. 


Anker des Motors für den Seitenansicht des Zeit- 


Antrieb der Uhrwerke. zählers. 
Abb. 9. Abb. 10. 

+ 

+ 


Schaltungsplan für den Doppelzähler. 
Abb 11. 


Zusammenfassung. 

Bei Straßenbahnwagen mit mehreren Motoren 
wird die Führerkontrolle am besten mittels eines 
Doppel-Zeitzählers durchgeführt, welcher die 
Benutzungsdauer der Reihen- und der Parallel- 
schaltung getrennt anzeigt. 

Es wird ein solcher Zähler, dessen Uhrwerke 
motorisch angetrieben werden, beschrieben. 


Eine graphische Darstellung 
der Elektrizitätsmenge und Arbeit des 
Wechselstromes von sinusartigem Verlauf. 


Von Ingenieur Josef Kuhn, Bielitz. 


Ändert sich ein Wechselstrom nach dem 
Sinusgesetz, so lassen sich die in einer be- 
stimmten Zeit t gelieferte Elektrizitätsmenge 
und die von ihr geleistete elektrische Ar- 
beit als Teile von Kreisflächen darstellen, 
deren Halbmesser sich aus der Größe der 
Radiusvektoren und ihrer Winkelgeschwin- 
digkeit w ergeben. 

Zählen wir die Zeit von dem Augen- 
blick an, in welcher die Stromstärke, deren 
Scheitelwert J sei, von null an zunimmt, so 
ist die während t Sekunden gelieferte Elek- 
trizitätsmenge 


t 
Q=|Jsin(wt)dt. 
0 
Führen wir statt der Zeit den in der- 


selben vom Radiusvektor J zurückgelegten 
Winkel «œ = wt ein, so wird 


J a 
Q= [sinade Ceai w L 
0 


min r ai BE mu | — =- a. 


= mn mn 


ba Al mh WR um 


pranan 


Wird diese Elektrizitätsmenge durch 
eine Spannung von gleichfalls sinusartigem 
Verlauf und dem Scheitelwert E in Bewe- 
gung gesetzt, welche mit der Stromstärke 
gleiche Phase besitzt, so entspricht der- 
selben eine elektrische Arbeit: 


t 
A=[Jsin (wt) Esin (wi) dt 
0 


en sindadaæa. .. . (2 


0 
Besteht zwischen Stromstärke und Span- 


nung eine Phasenverschiebung %, so er- 
halten wir nur die Arbeit: 


E [64 
PL EP finada. . . (2a 
0 


Um Q zu verzeichnen, benutzen wir 
einen auf Polarkoordinaten bezogenen Kreis 
vom Halbmesser 


(Abb. 12), welcher durch den Ursprung O 
geht und dessen Mittelpunkt C, auf einem 
unter 45° gegen die Achse O X gezogenen 


A 


All. 12. 


Pulstrahl liegt. Mit der Strecke O A, welche 
dieser Kreis auf OX abschneidet, beschreiben 
wir aus O einen zweiten Kreis. Ziehen wir 


; a 
dann einen Polstrahl unter dem Winkel 9? 


so gibt uns die von ihm und den beiden 
Kreisen umgrenzte schraffierte Fläche F, 
ein Bild der Elektrizitätsmenge. 

Der Beweis hierfür ergibt sich durch 
die Quadratur der Fläche 


PF=f(0OAMO)—f(OANO). 


Verstehen wir unter O M und O A beliebige 
Radiusvektoren, so gilt: 


Aus dem rechtwinkligen Dreieck O MD 
folgt: 


7t a 
OM=ODeos| n 3 


70 a TT, a 
=2ri (eos 4 COS 9 +sin , sin 2) 
m . m_i ‚9 
oder, da cos , =sn ‚= o V4, 


oM=y2.r,(eos i +sin 5) 


und OM:=2r?(l+sine) .. . (a 


In dem rechtwinklig-gleichschenkligen Drei- 
eck O AC, ist 


218 Elektrotechnische Zeitschrift 


mrn ee m ae ae a aae 
nn 


O4A=2r? ..... (b 
Mit diesen Werten (a) und (b) wird: 


a 


7 
F= „[erru+sinoa(}) 
Q 


1 2 2 
a a 
- g forea 3)=refa( 3) 
0 0 


2 


+ n? [sin ad (a) — ‚fa (2 
0 


0 
a 
r. 
= 2 fsinada. 
v0 


Da ee aA 
w 


gewählt wurde, wird: 
F 2 J inadaz=Q 
1 = w S aa T . 
0 


Zur bildlichen Darstellung der Arbeit A 
verwenden wir einen Kreis vom Halbmesser 


JE 
Tg = w’ 
welcher die Polarachse im Pol O berührt. 
Ziehen wir einen Radiusvektor unter dem 
Winkel œ, so stellt uns die von ihm und 
der Kreislinie begrenzte, durch Schraffierung 
hervorgehobene Fläche F, die zur Elektrizi- 
tätsmenge Q gehörige elektrische Arbeit dar. 
Bedeutet O P wieder einen beliebigen 
Radiusvektor, so ist: 


oder, weil OP=ORsin«e =2r,sin«, 
” — 1 2 cin? — 2 in? 
=g 4r; sinta da = 2r] sin ada. 
0 0 
Mit Einführung des Wertes 


folgt schließlich: 


F= "a fsintada = A. 
w 
0 
Zur Veranschaulichung der Arbeit 4', 


welche sich bei der Phasenverschiebung ¢ọ 
ergibt, ist der Kreis anstatt mit r, mit 


zu zeichnen. 

Die während einer halben Periode ge- 
lieferte Elektrizitätsmenge ist durch die 
stärker umgrenzie Fläche MBNA und 
die in dieser Zeit geleistete Arbeit durch 
die Fläche des ganzen um C, beschriebenen 
Kreises bestimmt. 

Dividieren wir die während einer halben 
Periode erzeugte Arbeit durch ihre Zeitdauer 


TI a š . ° 
w’ 50 erhalten wir die mittlere elektrische 
Leistung in der Form 


E A 
C=” [sintade. ee AO 
| 0 
beziehungsweise 
JE ; | 
E = a P fsin? ada . . (3a 
0 


wenn eine Phasenverschiebung vorhanden. 


. 1907. Heft 10. 


7. März 1907. 


—— mm 
—— 


Durch Vergleich dieser Ausdrücke mit 
jenen für A und A’ erkennt man leicht, daß 
die elektrische Leistung durch den Flächen- 


inhalt eines Kreises vom Halbmesser l 
n 


beziehentlich y2 Ecos? bildlich darge 
stellt werden kann. 


Zusammenfassung., 


Wenn die Stromstärke und die Spaonung 
eines Wechselstromes Sinusfunktionen der Zeit 
sind, so lassen sich die in einem beliebigen 
Zeitabschoitte gelieferte Elektrizitätsmenge und 
die ihr zugehörige elektrische Arbeit als Teile 
von Kreisflächen darstellen. 


Wirtschaftliche Wirkungen des Patent- 
gesetzes. 


Das Kaiserliche Patentamt hat nach seinem 
jüngst veröffentlichten Geschäftsbericht im 
Jahre 1905 7312614 M eingenommen und 
3935606 M ausgegeben und somit dem Reich 
31/3 Mill. M Gewinn gebracht. Die Einnahmen 
aus Patentsachen, dem Hauptzweige seiner 
Tätigkeit, betrugen 6 034698 M, über die dazu 
gehörige Ausgabe schweigt der Bericht. 

Welche Höhe sie vermutlich hat und wie 
hier Einnahme und Ausgabe wirtschaftlich 
wirken, dafür sollen folgende, aus anderen An- 
gaben des Patentamtes abgeleitete Zahlen 
einen gewissen Anhalt geben. 


1. Dem Patentamt verursacht die Scheidung 
der Anmeldungen in patentfähige und patent 
unfähige 1233 197 M mehr an Ausgaben, als es 
an Anmelde- und Beschwerdegebühr einnimmt. 
Es ist zweckmäßig, daß das Reich nach wie 
vor diese Mehrausgabe bedingungslos trägt, 
für welche eine ausgleichende, allen Beteiligten 
zugute kommende Gegenleistung in der Fern- 
haltung der patentunfähigen Erfindungen von 
dem auf Patenten beruhenden Verkehr liegt. 
2 87%, der Patente verfallen durchschnitt- 
lich binnen Jahresfrist nach der Erteilung. Die 
mit der Erteilung dieser Patente verknüpfte 
Arbeit verursacht dem Amt 118007 M mehr 
an Ausgabe, als dem Reiche an Gebühr dafür 
entrichtet wird. Bei ihnen handelt es sich um 
amtlich als neu und ausführbar festgestellte 
Erfindungsgegenstände, von denen aber — wie 
bei allen Neuerungen — erst nach mehrjähriger 
Bemühung zu sagen wäre, ob sie für den Ver- 
kehr von Wert sind. Dieser Bemühung werden 
die bald nach der Erteilung erlöschenden Pa- 
tente offenbar nicht unterzogen. Ihren wirtschaft 
lichen Wert lernt der Verkehr somit nicht kennen. 
Bei solcher Sachlage ist die Annahme be- 
gründet, daß wenigstens ein Teil dieser Er 
findungen sich unter langjährigem Patent- 
schutze zu gedeihlichen Unternehmungen ent- 
wickelt hätte, denen die Erlegung der fälligen 
Patentgebühren und damit die Begleichung der 
118007 M Mehrausgabe des Patentamtes ohne 
Opfer möglich gewesen wäre. Da dem der 
frühzeitige Patentverfall entgegensteht, s0 er- 
weist er sich selbst und die Mehrausgabe als 
unwirtschaftlich. . 

3. Den Inhabern der 37°/, jährlich früh- 
zeitig erlöschenden Patente — im Jahre 1% 
waren es 3963 — hat deren Erlangung über 
300 000 M gekostet. Diese Ausgabe wird ebenso 
wie die unter 2 erwähnte Reichsausgabe durch 
den frühzeitigen Patentverfall unwirtschaftlich. 
Der Verfall hat außerdem zur Folge, dab 
die besten Aussichten der Patentinhaber au 
Wiedererlangung des aufgewendeten Geldes 
und auf Gewinn vernichtet wird. 

4. Das Patentamt erzielt an Einnahmen a 
der Zahlung von Patentverlängerungen jähr 1 
über 5 Mill. M, die zum erheblichen ‚Teile 
den der Reichskasse zufließenden Sn 
Überschuß darstellen. Die Gegenleistung 4 
steht in dem Rechte, den Patentanspruch Br 
tend zu machen. Diese Gegenleistung, : 
in solchen Fällen als gleichwertig anzuse. ni 
wo sich die auf Patenten beruhenden Eae 
zu gedeihlichen Unternehmungen bereits A 
wickelt haben. Sie ist ungenügend a 
diese Entwicklung noch aussteht. Wenng 


7, März 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 10. 219 


dem Patentamte Einnahmequellen zu belassen 
sind, die mit Überschuß zur Deckung des 
Amtsaufwandes ausreichen, so wäre dennoch 
dafür zu sorgen, daß die zu Überschüssen 
führenden Zahlungen grundsätzlich nur von 
solchen Patenten herrühren, welche ihren In- 
habern bereits Gewinn bringen. Für Gebühren, 
die man nur zur Vermeidung des Verfalles von 
Gewinn noch nicht bringenden Patenten erlegt, 
wäre eine die Amtsspesen nicht überschreiteude 
Höhe zu bestimmen. 

5. Wo zur löjährigen Aufrechterhaltung 
eines Patentes die dafür fälligen 5300 M Ver- 
längerungsgebühren erlegt werden mußten, der 
Erfindungsgegenstand aber erst kurz vor Ab- 
lauf der Schutzdauer vom Verkehr aufge- 
nommen worden ist, da ist begründet zu ver- 
muten, daß der Inhaber keine Gelegenheit da- 
zu gehabt hat, aus seinen Patenten einen dem 
Finsatz an Geld und Mühe entsprechenden 
Gewinn zu erzielen. Solchem Patentinhaber 
ist das Reich die Gegenleistung für die erlegte 
Patentgebühr gleichsam schuldig geblieben, 
und indem es das Patent nach löjährigem Be- 
stande für abgelaufen erklärt, vereitelt es die 
Möglichkeit zur Erzielung derjenigen Gewinne, 
mit denen diese Gebühren und die sonstigen 
zur Entwicklung und Einführung der Erfindung 
geopferten Aufwendungen gedeckt werden 
könnten. | 

Diese mannigfachen unwirtschaftlichen Wir- 
kungen des Patentgesetzes würden sich durch 
änderung der Bestimmungen über die Höhe 
der Patentgebühren und über die Dauer des 
Schutzes beheben lassen (siehe „ETZ“ 1906, 
S. 388). Georg Neumann. 


FORTSCHRITTE DER PHYSIK. 


Über den Widerstand von Spulen für schnelle 
elektrische Schwingungen. 


Von Thomas P. Black. (Straßburger Diss. 1905 
u. Annalen d. Phys., Bd. 19, 1906, S. 157.) 


Die durch einen Hochfrequenzstrom in 
einem ausgestreckten Draht und einer Spule 
aus dem nämlichen, gleich langen Draht in 
einer bestimmten Zeit erzeugten Wärmemengen 
verhalten sich wie die scheinbaren Wider- 
stände von Draht und Spule (Q:Qs = w : we.) 
Befinden sich Draht und Spule in je einem 
Kalorimeter (Rießschen Lufithermometer), 80 
entsprechen diesen Wärmemengen gewisse 


Ausschläge « und a,. Schickt man hiernach 


durch Draht und Spule Gleichstrom und regelt 
die Stromstärken für beide so, daß man in der 
nämlichen Zeit wie vorher auch dieselben Aus- 
schläge a und «œ, erhält, und sind ¿ und ;, die 
betrefienden Stromstärken, w und w, die Gleich- 


stromwiderstände von Draht und Spule, so gilt 


u _ 47 


Q T Bw ` 
Demnach ist 
P 
Ne te Wa. 
vv Ew 


Auf dieser Grundlage beruhen die Messun- 
pen des Verfassers. Der gerade Draht und 
die auf Ebonitröhren gewickelten Spulen waren 


d B D E 


> onone mmm wen e a 


.-.ar a coa amA 


y ` ; 
a m des scheinbaren Widorstandes einer Spule 
m eines gestreckten Drahtes für Hochfrequenzströine. 


Abb. 18. 


luftdicht in Glasrö 
öhren eingekittet. Jede Röhre 
Aka darch einen Gummischlauch mit einem 
en Acte manometer, das in ein Haarröhrchen 
Laftdrach Vorbindang. Die Anderung des 
eines F e8 in den Röhrchen wurde mittels 
ernrohres beobachtet. Abb. 13 zeigt die 


Versuchsanordnung, wenn Spule AB und Draht 
DE von schnellen elektrischen Schwingungen 
I ist das Induktorium, 
F die Funkenstrecke, C, und C, sind Leydener 
Flaschen und G H ist eine veränderliche Selbst- 
induktion zur Regelung der Schwingungszahl. 
Die Dauer eines Versuches betrug 1 bis 1!/ 
gleiche Wärme- 
wirkung hervorbringenden Gleichströme wurde 
mit einem Deprez-d’Arsonvalschen Galvano- 
meter von Hartmann & Braun mit direkter 


durchsetzt wurden. 


Minuten. Die Stärke der die 


Ablesung gemessen. 


Bei den zu den Versuchen benutzten Spulen 

ang- 
höhe 0,25 bis 1 cm, die Spulenlänge 10 oder 
Die Messungen ergaben, daß der 
aufgespulten 
Drähten, wie schon aus den Messungen von 
Batelli und Magri hervorgeht, bis etwa zwei- 
mal größer sein kann als derjenige von geraden 


war die Drahtdicke 0,156 oder 0,3 cm, die 


2 cm. 


scheinbare Widerstand von 


Drähten unter denselben Bedingungen (bei 


Wechselzablen der Schwingungen von 1. 10% 


und 5.106 in der Sekunde). 


Ist die Wechselzahl und der Drahthalbmesser 


so groß, daß 
na 


kzr,.n 5 


(r = Drahthalbmesser, n = Wechselzabl in der 


Sekunde, c = Leitvermögen des Drahtes) groß 
ist gegen 1, mindestens etwa 6, das heißt, daß 
bei einem geraden Draht die Strömun 

lich auf eine dünne Oberflächenschicht be- 


schränkt wäre, so ist das Verhältnis t,:tv 8o- 


wohl von der Wechselzahl als von dem Spulen- 
abhängig. Bei der- 


durchmesser sehr wenig 
selben Ganghöhe und sonst gleichen Umständen 
ist es um so größer, je größer der Drahthalb- 
messer ist; nimmt die Ganghöhe also ab, so 
nimmt es an Wert zu. Es ist auch umso größer, 
je größer das Verhältnis von Spulenlänge zu 

pulendurchmesser ist. Ist letzteres etwa gleich 
6— 10 geworden, so steigt der Wert von ıw,: mw 


nur noch sehr wenig. Spulen, die sechs- bis 
zehnmal länger sind als breit, verbalten sich 
also für den vorliegenden Zweck merklich wie 
unendlich lange Spulen. 

Der Verfasser zeigt dann, inwieweit seine 
Versuchsergebnisse mit der von Sommerteld 
1904 veröffentlichten theoretischen Behandlung 
des Gegenstandes übereinstimmen und be- 
richtet noch über Versuche mit Spulen aus 
wenigen Windungen von verhältnismäßig sehr 
großem Durchmesser, z. B. aus fünf Windungen 


von 30 em Durchmesser, sebr nahe neben- 


einander gewickelt. Auch diese Spulen wur- 
den in ein geeignetes Glasgefäß eingeschlossen. 
Bei ihnen scheint das Verhältnis w, :mw bei der- 


selben Wechselzahl und demselben Spulen- 
durchmesser nur von dem Verhältnis des 
Drahthalbmessers zur Ganghöhe abzuhängen. 
Der scheinbare Widerstand einer solchen Spule 
kann das 1l/-fache von dem eines geraden 
Drahtes von gleicher Länge (bei der Schwin- 
gungszahl 1.106) betragen. G. M. 


Strahlungsmessungen an Resonatoren im Ge- 
biete kurzer elektrischer Wellen. 


Von M. Paetzold. (Leipziger Diss. 1905; An- 
nalen d. Phys., Bd. 19, 1906, S. 116 ) 


Die benutzten gorgclinipea Resonatoren 
waren nach Angaben von lemenčič aus 
dünnstem Eisen- und Konstantandraht herge- 
stelit und nach dem Vorgange von Lebedew 
in einen luftverdünnten Raum eingeschlossen. 
Als Meßgerät wurde ein du Bois-Rubenssches 
Panzer-Galvanometer in einer Juliusschen Auf- 
bhängevorrichtung verwendet. Von dem nach 
F. Braunscher Art angeordneten induktiv er- 
regten Oszillator gibt die Abb. 14 eine An- 
deutung. Eiu solcher empfiehlt sich besonders 
zur Erzeugung einer kräftigen, verhältnis- 
mäßig wenig gedämpften Schwingung, wenn 
die Versuche die Abschirmung einer scheinbar 
unvermeidlichen, durch den Primärkreis be- 
dingten störenden Schwingung gestatten. Mit 
dem in der Abbildung vorhandenen Meßreso- 
nator konnte auch eine SEnWInEUNg komponanie 
in der zu der Längenausdehnung des stab- 
förmigen Erregers senkrechten Ebene gemessen 
werden ; diese hat gegen die regelmäßige Kom- 
ponente eine Phasenverschiebung von etwa 90°. 

Daß das Verhalten von Resonatorsystemen 
im Strahlungsfelde eines Erregers von der 
gegenseitigen Entfernung der einzelnen Ele- 
mente abhängig ist, hat sich bestätigt. Sind 
sie in Abständen von der Größe ihrer halben 
Wellenlänge und noch mehr angeordnet, so ist 
die Schwingungsdauer der einzelnen Resona- 
toren ungeändert. Verringert man ihre Ab- 
stände, so scheint dadurch ihre Periode beein- 
flußt zu werden. Indessen konnte diese Wir- 
kung nicht mit Sicherheit festgestellt werden. 

Nähert man die Resonatoren einander noch 
weiter (bis auf 1 bis 2°, ihrer Wellenlänge), 80 


merk- 


zeigen die Resonanglinien an Stelle des scharf 
ausgeprägten Höchstwertes eine Abflachung; 
eine Verschiebung des Höchstwertes ließ sich 
indessen nicht beobachten. 


Achsen Kreuz 


Mes ad Pá % 
Resonator 


Induktiv erregter Oszillator, 
Abb. 14. 


Die von Aschkinass und Schäfer und 
wahrscheinlich auch die von Garbasso ange- 
stellten Versuche über die Verschluckung von 
elektrischen Wellen durch Resonatorgitter sind 
nach Ansicht des Verfassers nicht als Ver- 
schluckungsmessungen anzusehen, sondern ihre 
Ergebnisse sind durch das Zusammenwirken 
der Erregerstrablen und der von den Gitter- 
resonatoren ausgehenden Schwingung ent- 
standen. G. M. 


LITERATUR. 


ana» 


Bei der Schriftieitung eingegangene Werke. 


(Die Schriftleitung behält sich eine spätere ausführ- 
liche Besprechung einzelner Werke vor.) 

Die Grundzüge des Unterrichts- und Er- 
ziehungswesens in den Vereinigten 
Staaten von Nord-Amerika. Eine päda- 
gogisch-didaktische Studie. Von Prof. Hein- 
rich Leobner. VIIL u. 200 S. in 8%. Verlag 
von Franz Deuticke. Wien-Leipzig 1907. 
Preis 5 M. 

Logik (Die Lehre vom Denken). Von Dr. 
S. Friedlaender. 67. Bd. von „Hillgers 
illustrierte Volksbücher“. Eine Sammlung von 
somenvire Sn caen Abhandlungen aus allen 

issensgebieten. Herausgegeben von der 
Vereinigung „Die Wissenschaft für Alle“. 
78 S. in kl. 8%. Verlag von Herm. Hillger, 
Berlin-Leipzig. Preis 0,30 M. 

Die Technik der Lastenförderung einst 
und jetzt. Eine Studie über die Entwick- 
lung der Hebemaschinen und ihren Einfluß 
auf Wirtschaftsleben und Kulturgeschichte. 
Von Kammerer-Charlottenburg. Mit 175 Abb. 
VIII und 262 S in 8°. Verlag von R. Olden- 
bourg. München-Berlin 1907. Preis geb. 8M. 


Jahrbuch des Schweizerischen Elektro- 
technischen Vereins. 17. Jahrg. 1906/07. 
Redigiert vom Generalsekretariat des S. E. V. 
In zwei Teilen. I. Teil LX u. 69 S. in 8°, 
II. Teil in Folio, enthaltend die Statistik 
der schweizerischen Elektrizitätswerke. Ver- 
lag von Fr. Amberger vorm. D. Bürkli. 
Zürich 1906. Preis 8 M. 

Adreßbuch der Deutschen Präzisions- 
mechanik und Optik und verwandter 
Berufszweige (Glasinstrumenten - In- 
dustrie, Elektromechanik). Zusammen- 
gestellt von F. Harrwitz. III. vollständig 
neubearbeitete Auflage. 376 und 56 S. in 8°, 
Verlag der Administration der Fachzeitschrift 
„Der Mechaniker“ (F. & M. Harrwitz). Berlin 
1906. Preis geb. 10 M. 


Hebemaschinen. Eine Sammlung von Zeich- 
nungen ausgeführter Konstruktionen mit be- 
sonderer Berücksichtigung der Hebemaschi- 
nen-Elemente. Von Ingenieur C. Bessel. 
34 Tafeln in Folio. Verlag von Julius Sprin- 
ger. Berlin 1306. Preis geb. 6 M. 


Tarif und Technik des staatlichen Fern- 
sprechwesens. Beitrag zur Systemfrage 
der technischen Einrichtungen. Von Ingenieur 
Hans Carl Steidle, könig!. bayer, Ober-Post- 
assessor, München. In zwei Teilen. I. Teil. 
Mit 29 Abb. XII u. 82 S. in 8°. II. Teil. Mit 
17 Tabellen, 183 Stromlauf- Beschreibungen, 
12 Tafeln. Verlag von R. Oldenbourg. 
München-Berlin 1906. Preis zusammen 6,50 M. 


La construction des machines élec- 
triques. Von Prof. Julien Dal&mont, Fri- 
an Mit 128 Abb. 138 S. in 80%. Verlag 
von Ch. Béranger. Paris-Lüttich 1907. Preis 

12,50 Fres. 


La ionizzazione elaconvezione elettrica 
nei gas. Von Lavoro Amadduzzi. Mit 
88 Abb. 368 S. in 8%. Verlag von Nicola 
Zanichelli. Bologna 1907. 


— 


— 


220 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 10. 


7. März 1907. 


a a i a A a a a a a a a a 


K ZZ — ————— — ZZ — ———mmamammamamammmm————mnmnnM nm 


La moderna teoria del fenomeni fisici 
(Radioattivitä, ioni, elettroni). Von 
Augusto Righi. 3, Aufl. Mit 20 Abb. XI u. 
290 S. in 8°. Verlag von D. N. Zanichelli. 
Bologna 1907. 

„The Electrician“. Primers, sone a series 
of helpful primers on electrical subjects, for 
the use of students, pupile, artisans, and 
general readers. Edited by W. R. Cooper. 
2. Aufl. Bd. I: Theory. Bd.II: Electric trac- 
tion, electric lighting, and electric power. 
Bd. III: Telegraphy, telephony, electrolysis 
and some miscellaneous applications of elec- 
NT Verlag der „The Electrician“ Printing 
en an Laning Co., London. Preis 3 Bände 

12 8 3 


Jahrbuch des Armour Institute of Tech- 
nology Chicago. 14. Jahrgang. 1906/1907. 
204 S. in 80. 


Ernstes und Heiteres aus dem Zauber- 
reiche der Wünschelrute. Mit besonderer 
Beachtung der modernen Rutenkünstler. 
Von Ingenieur Friedrich Konig 79 S. in 
0 Verlag von Otto Wigand. ipzig 1907. 
Preis 1,50 M. 


Herstellung und Instandhaltung elek- 
trischer Licht- und Kraftanlagen. Ein 
Leitfaden auch für Nicht-Techniker unter Mit- 
wirkung von Dr. C. Michalke verfaßt und 
herausgegeben von S. Frhr. v. Gaisberg. 
3. Aufl. Mit 54 Abb. 134 S. in kl. 80. Verlag 
von Julius Springer. Berlin 1907. Preis 
geb. 2,40 M. 


Jahrbuch der deutschen Braunkohlen-, 
Steinkohlen- und Kali-Industrie 1907. 
Verzeichnis der im Deutschen Reiche be- 
legenen im Betriebe befindlichen Braun- 
kohlen- und Steinkohlengruben, Braunkohleu- 
Naßpreßstein-Fabriken, Braunkohlen- u. Stein- 
kohlen-Brikettfabriken, Kokereien, Schwele- 
reien, Teerdestillationen, Mineralöl-, Paraffin-. 
Ammoniak- und Benzol-Fabriken, Ziegeleien 
und sonstigen Nebenbetriebe, Kali- und Stein- 
salz-Bergwerke und deren Nebenbetriebe mit 
Angabe der Adressen der Direktoren, Betriebs- 
fübrer und der anderen in Betracht kommen- 
den technischen Betriebsbeamten. VII. Jahrg. 
Unter Mitwirkung des Deutschen Industrie- 
Vereins bearbeitet von Sekretär B. Baak in 
Halle a.S. Verlag von Wilh. Knapp. Halle a.S. 
1907. Preis geb. 6 M. 


Jahrbuch der Schiffbautechnischen Ge- 
sellschaft. 8. Bd. Mit Abbildungen. 516 S. 
in Lex.-8%. Verlag von Julius Springer. 
Berlin 1907. Preis 40 M. 


Elektro-Ingenieur-Kalender 1907. Heraus- 
gegeben von Arth. H. Hirsch und Fr. Wil- 
king. VII Jahrg. 318 S. in kl. 8%. Verlag 
von Oscar Coblentz. Berlin 1907. Preis 


geb. 2,50 M. 


Besprechungen. 


Handbuch der Physik. nn von 
Dr. A. Winkelmann, Prof. a. d. Universität 
Jena. Zweite Auflage. V. Band. Erste Hälfte: 
Elektrizität und Magnetismus. Il. Mit215 Abb. 
im Text. 515 S. in Lex.-8°. Verlag von J. A. 
Barth. Leipzig 1905. Preis 16 M. 


In diesem Buche behandelt F. Auerbach 
den „Magnetismus“. Sein Inhalt entspricht dem 
der ersten 336 Seiten des dritten Bandes zweite 
Abteilung der ersten Auflage. Die Anordnung 
des Stoffes ist im wesentlichen dieselbe wie 
früher, nur bildet jetzt der Abschnitt: „Material, 
Form und Herstellung der Magnete und Elektro- 
magnete“ den Anfang und der „Erdmagnetis- 
mus“ den Schluß. Die nicht unerhebliche Ver- 
mehrung der Seitenzahl läßt schon äußerlich 
erkennen, daß der Verfasser neben einer Er- 
höhung der Übersichtlichkeit eine bedeutende 
Ergänzung der einzelnen Abschnitte anstrebte, 
wozu ihm das in den letzten zehn Jahren — die 
erste Auflage ist 1895 erschienen — auf dem 
einschlägigen Gebiete Geleistete reichlich Ge- 
legenheit bot. Dadurch ergab sich auch eine 
Vermehrung der Abbildungen um etwa zwanzig. 
Unter diesen sind zu erwähnen: der Ring- und 
Halbring - Elektromagnet von du Bois, 
mehrere Kraftlinienbilder nach Ebert, sche- 
matische Zeichnungen für die Messung mag- 
netischer Felder, eine Anzahl von Hpysterese- 
schleifen usw. Der Druck ist sehr deutlich und 
sorgfältig ausgeführt. An Versehen findet sich 
auf Seite 426 zweimal „Konvention“, statt Kon- 
vektion. 

Im übrigen erfreut sich das Winkelmannsche 
Handbuch besonders als Nachschlagewerk!) eines 
so hohen Apsehens und solcher Verbreitung, daß 
es einer besonderen Empfehlung nicht bedarf und 
die Vollendung seiner zweiten Auflage vielen 
sehr erwünscht sein wird. 


— 


1) Für diesen Zweck sind die alphabetischen Inhalts- 
angaben der bereits erschienenen Bände etwas gar zu knapp 
gehalten. 


Wir lassen noch eine Übersicht über den 
Inhalt des vorliegenden Halbbandes folgen: 
I. Magnetismus im allgemeinen (Herstellung, 
Eigenschaften und Wirkungen dauernder, unver- 
änderlicher Magnete). Il. Magnetische Messun- 
gen (Magnetometer, andere Meßarten, Messung 
der Vertikalintensität des Erdmagnetismus, der 
Deklination und Inklivation, Messung magneti- 
scher Felder). III. Magnetische Induktion (Er- 
regung und Veränderung des Magnetismus, 
Remanenz, Hysterese, Schirmwirkung und au- 
deres). IV. Magnetische Eigenschaften der ver- 
schiedenen Stoffe (Ferro-, Para-, Dia-, Kristall- 
magnetismus). V bis VII. Beziehungen zur 
Mechanik, zar Wärme und zum Licht. VIII. Be- 
ziehungen zur Elektrizität, das heißt Elektro- 
magnetismus (Wirkung von Strömen auf Mag- 
nete und umgekehrt, elektromagnetische Rota- 
tionsgeräte, das Hallsche Phänomen und ver- 
wandte Erscheinungen). IX. Erdmagnetismus 
(insoweit eine Übersicht über dieses Gebiet für 
die Physik selbst, unabhängig von der Geophysik, 
von Bedeutung ist). G. Mayrhofer. 


KLEINERE MITTEILUNGEN. 


Persönliches. 


Wilhelm von Bezold +. 


Am 17. II. 1907 starb in fast vollendetem 
70. Lebensjahre der Geheime Ober-Regierungs- 
rat Dr. Wilhelm von Bezold, ordentlicher 
Professor an der Universität Berlin, Direktor 
des kgl. preuß. Meteorologischen Instituts, Mit- 

lied der Akademie der Wissenschaften und 
des Kuratoriums der Physikalisch-Technischen 
Reichsanstalt. In seinen Jugendjahren beschäf- 
tigte sich der Verstorbene vorwiegend mit 
Studien auf dem Gebiete der Elektrizitätslehre. 
Er promovierte 1860 in Göttingen auf Grund 
einer Arbeit über die Theorie des Kondensators, 
habilitierte sich im nächsten Jahre an der Uni- 
versität München mit der Schrift „Physikalische 
Bedeutung der Potentialfunktion“, wurde 1866 
zum außerordentlichen Professor daselbst und 
1868 zum ordentlichen Professor für technische 
Physik an dem Polytechnikum in München er- 
nannt. Von den Untersuchungen aus jener 
Zeit sind besonders zu nennen seine 1870 in 
„Poggendorfs Annalen der Physik“, Band 140, 
veröffentlichten „Untersuchungen über die elek- 
trische Entladung“, da er hier Experimente be- 
schreibt, durch welche es ihm zuerst gelungen 
ist, elektrische Wellen zu beobachten. Diese 
anfangs wenig beachtete Untersuchung wurde 
erst allgemeiner bekannt, als Heinrich Hertz 
nachdrücklich auf sie hinwies und sie als Vor- 
läufer seiner eigenen Untersuchungen bezeich- 
nete. 

Schon in München beschäftigte sich von 
Bezold viel mit dem Blitzschutz von Gebäuden 
und er wurde dadurch zu seinen zahlreichen 
Beiträgen zur Gewitterkunde angeregt, von 
denen diejenigen über zündende Blitze in 
Bayern und über die Zunahme der Blitzgefahr 
auch für Elektrotechniker Interesse haben. 
Diese Gewitterarbeiten waren es auch, welche 
veranlaßten, daß er 1878 zum Direktor der kgl. 
bayerischen Meteorologischen Zentralstation er- 
nannt wurde. 1885 erhielt er einen Ruf nach 
Berlin, um die erste in Deutschland eingerich- 
tete Professur für Meteorologie zu übernehmen 
und um das preußische Meteorologische Institut 
zu reorganisieren und zu leiten. Auf die großen 
Verdienste, die sich von Bezold dann um die 
Entwicklung der Meteorologie, der wissenschaft- 
lichen Aeronautik und des Erdmagnetismus er- 
worben hat, kann hier nicht näher eingegangen 
werden, dagegen möge sein Verhältnis zum 
Elektrotechnischen Verein kurz berührt werden. 

Als der Elektrotechnische Verein 1885 einen 
Unterausschuß für Untersuchungen über die 
Blitzgefahr einsetzte, war von Bezold eines 
seiner tätigsten Mitglieder. Uber eine reiche 
Zn one verfügend, hat er an den beiden 
ersten eröftentlichungen dieses Unteraus- 
schusses (Die Blitzgefahr Nr. I und 2) eifrig 
mitgewirkt, wenn er auch nicht selbst mit 
Studien darüber hervorgetreten ist. Später 
mußte er sich infolge seiner zahlreichen anderen 
Verpflichtungen von diesen Arbeiten zurück- 
ziehen. Erst 1898 finden wir wieder seinen 
Namen in der „ETZ“, als die Frage nach der 
Größe des Schutzkreises gegen elektrische 
Bahnstörungen akut wurde. Er veröftentlichte 
einen kurzen Aufsatz „Über die Störungen 
magnetischer Observatorien durch elektrische 
Bahnen“!), und hielt im nächsten Jahre einen 
Vortrag „Über die von den Herren Prof. Dr. 
Eschenhagen und Dr. Edler in Potsdam aus- 


3) „ETZ“ 1898, S. 378. 


geführten Untersuchungen über den 
elektrischer Straßenbahnen auf die a 
tischen Untersuchungen“, weicher in_der „ETZ: 
abgedruckt worden ist.!) Ze 

In Wilhelm von Bezold verliert der Elek- 
trotechnische Verein eines seiner hervorragend- 
sten Mitglieder, dessen klarer, weit vorausschau- 
ender Blick auch bei theoretischen Untersuchun- 
gen die praktischen Bedürfnisse nicht außer 
acht ließ. Sg. 


Kurt Mertens, der 20 Jahre lang als Ober- 
Ingenieur der E.-A., vormals Schuckert & Co 
und Direktor der Hanseatischen Siemens. 
Schuckertwerke G. m. b. H. tätig war, hat sich 
in Hamburg als Zivil-Ingenieur für Elektro- 
technik und Maschinenbau niedergelassen. 
Mertens ist Ao enzeg beeidigter Sachver- 
ständiger der Hamburger Gewerbekammer. 


Fernsprechen mit Leitung. 


Neuer Fernsprech-Gebührentarif in Osterreich. 


Die österreichische Telegraphen-Verwaltu 
hat durch Verordnung vom 22 XIL 1906 ae 
neuen Fernsprech-Gebührentarif eingeführt, der 
für neu zu errichtende Anschlüsse sofort, für 
bereits bestehende vom 1. VII. 1907 ab in Kraft 
tritt. Er ist von dem Gesichtspunkte aus ge- 
bildet, daß die Zahlung des Teilnehmers mög- 
lichst der wirklichen Benutzung des Anschlusses 
entsprechen soll; daneben ist den Vorteilen 
Rechnung getragen, die dem Teilnehmer aus 
der größeren oder geringeren Sprechmöglich- 
keit innerhalb des Ortsnetzes, je nach der Ge- 
samtzahl der Teilnehmer des Netzes, erwachsen. 
Eine fortlaufende Zählung der Gespräche findet 
jedoch nicht statt; es wird nur an vier ver- 
schiedenen Werktagen, die sich auf vier auf- 
einander folgende Vierteljahre verteilen, die 
Zahl der von jedem Anschloß ausgehenden An- 
rufe festgestellt; dabei bleiben Verbindungen 
zwecks Abwicklung von Ferngesprächen und 
Anrufe im Ortsverkehr, die wegen besetzter 
Leitung zu keiner Verbindung führen, unbe- 
rücksichtigt. Der Durchschnitt der vier Zähl- 
ergebnisse, vervielfältigt mit 300, gilt als Ge- 
samtzahi der jährlichen Gespräche. Nach dieser 
Gesamtzahl werden die Anschlüsse in Tarif- 
klassen (A, B, C und D) eingereiht, in denen 
sie in der Regel fünf Jahre verbleiben; der 
einzelne Anschluß unterliegt also nur jedes 
fünfte Jahr der Gesprächszählung (soweit nicht 
besondere Umstände eine Nachprüfung in der 
Zwischenzeit nötig machen). Die Gebühr ist 
eine Pauschgebühr; Anschlüsse gegen Einzel- 
gebühren sind nicht zugelassen. Im übrigen 
wird ein Unterschied gemacht zwischen Ge 
schäfts- und Wohnun s- Spreckstelien, von denen 
die ersteren der höheren Gebühr unterliegen. 
Wohnungs - Sprechstellen sind nur für die 
eigentlichen Wohnräume zulässig, nicht auch 
für Bureaus oder sonstige geschäftlichen 
Zwecken dienende Räumlichkeiten, die mit der 
Wohnung in Verbindung stehen; in zweifel- 
haften Fällen entscheidet die Verwaltung. 

Außer den Einzel-(Haupt-)Anschlüssen kennt 
die neue Gebührenordnung auch Nebenan- 
schlüsse und Gesellschaftsanschlüsse Für 
Nebenanschlüsse wird, falls sie in demselben 
Gebäude wie der Hauptanschluß liegen, eine 
Jahresgebühr von 40 Kr erhoben, die sich bei 
mehr als drei Nebenanschlüssen in demselben 
Gebäude für jeden folgenden Nebenanschlul 
auf 30 Kr ermäßigt. ei anderen Nebenan- 
schlüssen kommt eine Sprechstellengebühr von 
40 Kr und eine Leitungsgebühr von 3 Kr für 
je 100 m — nach der Luftlinie berechnet —, 
mindestens aber ein Zuschlag von 10 Kr sur 
Erhebung; liegt die Sprechstelle in der dritten 
oder vierten Zone des Ortenetzes (siehe unten), 
so sind die gleichen Zuschläge wie bei Haupt- 
anschlüssen zu zahlen. 

Von mehreren Teilnehmern gemeinsam be- 
nutzte Leitungen heißen Gesellschaftsan- 
schlüsse. Sie sind für zwei oder vier Sprech- 
stellen zulässig und werden für wahlweisen 
Anruf und Stationsblockierung eingerichtet, 
sodaß die Teilnehmer sich gegenseitig nicht 
stören und ihre Gespräche nicht abhorchen 
können. Gesellschaftsanschlüsse mit vier Tell 
nehmern sind auf Wohnungssprechstellen be- 
schränkt; Geschäftssprechstellen werden nur d 
zweien auf eine gemeinsame Leitung geschaltet; 
für große Hotels, Kaffees, Bureaus usw. werden 
keine Gesellschaftsanschlüsse eingerichtet. i 

Die Höhe der Pauschgebühr für Einzel- = 
Gesellschaftsanschlüsse ergibt sich aus folge 
der Zusammenstellung. ip 

Für Anschlüsse, deren Sprechstellen E i 
halb des geschlossenen Ortsgebiets oder We 
Spalte 3 der Zusammenstellung angeg® hlsg- 

mkreises (1. Zone) liegen, wird eine er 
gebühr erhoben; sie beträgt für die näc 


ı) „ETZ“ 1900, 8. 161. 


7. März 1907. 


Imge | A B c | D E | F 
schlossenen 1 — er = F ENEE N EBEN 
Ortsgebiete, r Einzelanschlüsse 
In.der Für Netzo mit einer sonst aber = Br 3 i ni für l 
Seine r innerhalb | bei Geschäftssprechstellen mit hei Siba: i Mio 
Teilnehmerzahl von eines Um- | sohr 1. T. Woh- EE 
gruppe kreises mit starkem starkem schwachem Er Gesellschafts- 
lem Radius | - - — —— sprech- 
— ii Verkehr stellen anschlüsse 
AEREE EN A kwm I u Kronen 
I mehr als 20 000 6 500 400 | 300 240 180 100 
Il 5001 bis 20.000 4 400 820 | %0 200 145 85 
Ill 2001 „ 5000 3 320 260 | 200 170 120 70 
IV 5601 „ 2000 2 260 215 170 145 100 60 
V 21 „ 500 1,5 215 180 | 145 130 90 55 
vI 200 und darunter 1 180 | 150 | 120 i 115 80 50 
5km in der Luftlinie (2. Zone) 3 Kr für je 100 m, 
für die darauf folgenden 5 km in der Luftlinie Drahtlose 


(3. Zone) 10 Kr für je 100 m: bei noch größeren 
Entfernungen (4. Zone) wird die Anschlußgebühr 
zwischen der Verwaltung und dem Teilnehmer 
besonders vereinbart. as letztere gilt auch 
für unter besonders schwierigen Verhältnissen 
herzustellende Anschlüsse der Zonen 1, 2 und 3. 

Die Tarifklasse C umfaßt Anschlüsse mit 
höchstens 3000 eigenen Anrufen im Jahre, 
Klasse B solche mit 3001 bis 6000 und Klasse A 
solche mit 6001 bis 12000 Anrufen. Bei mehr 
als 12000 Anrufen im Jahr kann den Teil- 
nehmer zur Anmeldung eines weiteren An- 
schlusses angehalten werden. Wohnungs- 
sprechstellen mit Einzelanschluß (Klasse D) 
berechtigen zu höchstens 2400 Anrufen: wird 
diese Zahl überschritten, so kommt die Gebühr 
für Geschäftssprechstellen zur Erhebung. 

Für Gesellschaftsanschlüsse wird die zu- 
lässige Gesprächszahl durch besondere Ver- 
ordnung derart festgesetzt werden, daß die 
Sprechmöglichkeit bei halben Gesellschafts- 
anschlüssen (Klasse E) ungefähr drei Viertel, 
bei Viertel-Gesellschaftsanschlüssen (Klasse F) 
ungefähr die Hälfte der in der Tarifklasse D 
bestehenden SPeecn mög Enkel beträgt. Geht 
der Verkehr über die festgesetzte Grenze hin- 
aus, 80 hat sich der Teilnehmer für eine höhere 
Tarifklasse (halben Gesellschaftsanschluß oder 
Einzelanschluß) anzumelden. Die Kontrolle er- 
folgt durch bei den Teilnehmern aufgestellte 
Zählwerke. W. M. 


Fernsprechpult. 


‚ Ein praktisches Fernsprechpult wird neuer- 
dings von der Telephon Apparat Fabrik E. 
Zwietusch & Co. in Berlin-Charlottenburg her- 
gestellt. Es ist, wie Abb. 15 zeigt, aus ge- 


= In der Tarifklasse 


Telegraphie und Telephonie. 


Drahtlose Telegraphie in England. 
(„The Electrician“, Bd. 58, 1907, S. 631.) 


Die Admiralität hat mit dem Meteorolo- 
gischen Amt eine Vereinbarung getroffen, wo- 
nach Kriegsschiffen auf See, die sich im Wir- 
kungsbereich der Funkentelegraphen-Stationen 
von Seilly oder Roche Point befinden, täglich 
um 8 Uhr vormittags und um 6 Uhr abends 
Wetternachrichten durch drahtlose Telegraphie 
zugeführt werden sollen. W. M. 


Drabtlose Telegrapbie in Amerika. 
(„Electrical World“, Bd. 49, 1907, S. 226.) 


Das neue Haupt-Polizeigebäude in New 
York ist mit einer Anlage für drahtlose Tele- 
graphie ausgerüstet worden, die in Wirksam- 
keit zu treten ne wenn das gewöhnliche Tele- 
graphennetz der Polizei versagt. W. M. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 10. 


221 


eine Fristverlängerung ist von verschiedenen 
Gesichtspunkten aus nicht mehr zu denken. Es 
handelt sich vorerst nicht so sehr darum, zu 
entscheiden, ob die Stadt Paris selbst die Kraft- 
versorgung übernehmen oder eine Bau- und 
Betriebsgenehmignng erteilen soll, als vielmehr 
darum, zu prüfen, wie die zukünftige Versor- 
gung sich gestalten soll. Soll mit dem, was 
schon vorhanden ist,. aufgeräumt werden, oder 
soll man es besser ausnutzen? Zur Beantwortung 
der Fragen wurden eine Menge Unterlagen zu- 
sammengetragen. Bedeutende inländische und 
ausländische Elektrizitäts-Gesellschaften wurden 
ersucht, die Frage zu erörtern. so die Compagnie 
Generale d’Electrieite de Creil; die Société 
Gramme; die Cie. Parisienne de l'Air comprimé; 

Schneider & Cie., Creusot; Sautter, Harlé et 
Cie.; die Société Parisienne pour l'Industrie des 
Chemins de Fer et des Tramways Electriques; 
dann weiter die Siemens-Schuckertwerke, die 

Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft und Brown- 

Boveri. Gutachten der Professoren Eric Gerard, 

Lüttich, und S. Thompson, London, liefen ein; 

der Chef-Ingenieur erstattete einen Bericht, die 

Gesellschaften, welche bis jetzt die einzelnen 

Bezirke versorgten, reichten Teilentwürfe vin, 

und schließlich wurde ein technischer Ausschuß 

gebildet, dessen Vorschläge in mehr oder we- 

niger abgeänderter Form in der Sitzung vom 

11. I[. 1905 unter Vorsitz des Seine - Präfekten 
zum Beschluß erhoben wurden. 

Über die heutige Form der Elektrizitätsver- 
sorgung von Paris sei folgendes erwähnt. Paris 
teilt sich in zwei große Gebiete: das Gebiet süd- 
lich und südwestlich wird mit Wechselstrom 
und das Gebiet nördlich und nordöstlich mit 
Gleichstrom versorgt, wovon das letztere sich 
wieder in Abteilungen trennt für Gleichstrom 
zu 4x 110 V und 1 oder 2x 110 V. Eine jede 
dieser Abteilungen wird von zwei Gesellschaften 
mit Strom versorgt. Der Gesamt - Stromver- 
brauch betrug im Jahre 1903 rund 33 Mill. KW Std, 
die Zahl der Abnehmer war rund 36 000; die Ver- 
brauchszahlen der Jahre 1899, 1901, 1902, 1903 
verhalten sich wie die Zahlen 100, 150, 165, 180. 
Aus nachstehender Zusammenstellung können 
noch einige Angaben entnommen werden. 


m —, oe me r ER EEBEGESefSESESEISESCERcH 2er weg e ee | — ee — 
’ 


| 35 592 


Drahtlose Telegraphie nach Poulsen. 


Neues Fernsprechpult. 
Abb. 15. 


Fa Stahlblech k and mit schwarzer 
0 en. 
Schreibläche a einer unterhalb der 


wickelt sich ein Pa j 
sinen Schlitz pierstreifen He ger u 
n deren Oberkante eurek eine etwas federnde 
= TAi gehalten wird, die gleich- 
zeitig als Abreißkante wirkt. Ein inter dem 
des Toj Fach dient zum Aufbewahren 
iche igp nmer- Verzeichnisses. Die Schreib- 
8 prog genug, um das offene Auflegen 
chnisses zu ermöglichen. W. M. 


[The Electrical Review“, London, Bd. 60, 1907, 
S. 225.] 


In Cullercoats bei North Shields, wo die 
Amalgamated Radio-Telegraph Co. eine Station 
für drahtlose Telegraphie besitzt, sind im Bei- 
sein von Vertretern des General-Postamts und 
der Admiralität Versuche mit der Anordnung 
Poulsen angestellt worden, wobei ein Nach- 
richten-Austausch mit den Poulsenschen Statio- 
nen in Esbjerg und Lyngby (Dänemark) statt- 

efunden hat. Es sind angeblich wichtige 
rgebnisse ergielt worden. W. M. 


Elektrische Beleuchtungs- und Kraft- 
übertragungs-Anlagen. 


Die zukünftige Elektrizitätsversorgung 
von Paris. | 


Die Frage der zukünftigen Elektrizitätsver- 
sorgung von Paris beschäftigt gegenwärtig den 
dortigen Stadtrat sehr lebhaft. Die Verträge, 
auf Grund deren die verschiedenen Elektrizi- 
täts-Gesellschaften die einzelnen Bezirke von 
Paris mit Elektrizität versorgen dürfen, laufen 
in 'Bälde ab; einige schon im April 1907, die 
anderen im August und Dezember 1908. An 


Leistungsfähigkeit | Verkaufte Energie Höchst- 
Name | der Dynamos Zahl der | (Stadt und Private) P Kabel- 
Ber = Abnehmer |— y l Stromart 
der Gesellschaften Hoch- | Nieder- namos im | !ängen 
spannung | spannung 1903 1902 1903 Jahre 1903 
Bus _KRW 1 KW. „11000 KW Std’1o00 KW Std KW | km 
Cani | 
Cie. Continentale | 4000 3 000 4761 5 800 6 000 4 880 57 I Gleichstrom 
Edison | 
Cie. de l'Air com- | 220 | 6700 | 4840 | 7800 | 8890 | 7080 | 144 , 
prime | | 
Société d’Eclai- 3000 ; 2300 3196 | 4700 | 4800 | 330,6 > 
rage et de Force | | | | 
SecteurdelaPlace 5 000 2 400 8 760 4 000 4 300 | 3 800 | 98 å 
Clichy | | | 
Secteur des 6 400 2 400 8 646 3 100 3 400 3 270 100 | einphasiger 
Champs Elysées | Wechselstr. 
Secteur de la Rive | 7700 | 2400 : 504  3%0 3900 | 4500 | 144 I einphasiger 
gauche | | Wechselstr. 
Secteur Municipal 340 | 700 | 445 1300 / 1300 550 | 16 | Gleichstrom 
Zusammen | 28 640 | 15 100 | 


Die Beratungen des Fachausschusses er- 
streckten sich hauptsächlich darauf, die Erzeu- 


ung des Stromes, die Verteilu 
osten, die Art und Weise der Ta 


E die Selbst- 


ildung und 


die erforderliche Zeit der Bauausführung zu 
prun, sowie die nötigen Maßnahmen für die 
bergangszeit zu treffen. Dem Vorhandensein 
der verschiedenen Elektrizitätswerke wurde, so 
gut ] etragen und nur der 
ünftige Endzustand wurde bestimmt, nach dem 


man nach und nach hinzustreben 
Entwurf sieht 80000 KW vor, 
Kraftwerke. So 
menziehung der 
ziges Werk auch si 
der Betriebssicherheit und um nicht 


es ging, Rechnung 


abe. Der 


verteilt auf drei 


oß die Vorteile der Zusam- 
tromerzeugung auf ein ein- 


nd, hier wurde aus 


Gründen 
zu große 


Abmessungen der Maschinensätze zu erhalten, 


Se lung beschlossen. 
ei 
Dampfturbine der Vorzu 
neneinheiten von je 5000 


der Wahl der B 


etriebsmittel wurde der 
g 


gegeben und Maschi- 


Gasmaschine wurde für nicht 


den. Sie zeige zwar eine 
nutzung des Brennstoffes, 
leistung einer Maschine sei 
die Vielseitigkeit ihrer Orga 
insbesondere fehlt ihr zur 

trischen Energie die Gleich 
Fähigkeit, sich den Belas 


empfohlen. Die 
geeignet befun- 
sehr günstige Aus- 
allein die Einzel- 
noch zu schwach, 
ne ist groß, und 


rzeugung der elek- 


förmigkeit und die 
tungsschwankungen 


322 


anzupassen. In zweiter Linie wurden noch die 
mehrzylindrigen großen Kolben - Dampfmaschi- 
nen für Einzelleistungen bis zu 7000 KW in Er- 
wägung gezogen. 

Bestimmend für die Lage der drei großen 
Werke war ihre Versorgung mit Wasser und 
Brennstoff. Die Verwendung der Dampfturbinen 
zwingt geradezu zur Benutzung der Konden- 
sation, und zwar zur Äufrechterhaltung eines 
sehr hohen Vakuums; hierzu ist aber eine sehr 

roße Menge sehr kalten Wassers erforderlich. 
òs hat sich gezeigt, daß der Dampfverbrauch 
der Turbinen sehr viel rascher steigt, wenn der 
Grad der Luftverdünnung sinkt, wie bei den 
Kolben-Dampfmaschinen. | 

Als Primärstrom konnte nur mehrphasiger 
Wechselstrom wegen der Leichtigkeit der 
Umwandlung und der guten Ausnutzung der 
Leitungen in Frage kommen. Wahrschein- 
lich wird Drehstrom gewählt werden, und 
zwar dürfte sich, in Berücksichtigung der 
mittleren Entfernungen von den Verbrauchs- 
stellen, eine Spannung von 8000 bis 12000 V 
empfehlen Als Frequenz wurde 50 Perioden 


x >s 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


so findet man, daß in dieser Gegend der Strom- 
verbrauch außerordentlich hohe Werte annimmt, 
wie sie nirgends anders zu treffen sind. Die 
Leitungen haben hier sehr starke Ströme zu 
führen und müssen deshalb sehr stark bemessen 
sein. Um dieses Gebiet stärksten Verbrauches 
breitet sich nach dem Stadtinnern zu bis zur 
Seine und gegen die Peripherie bis zu den 
äußeren Boulevards noch eine Zone starken 
Verbrauches aus, der aber immerhin geringer 
ist wie der vorerwähnte. Diese Erwägungen 
bestimmten den Ausschuß, für diese ge- 
nannten beiden Gebiete Gleichstrom vorzu- 
schlagen. Diese Form des Stromes ist in der 
Gegend bereits eingeführt und sind die Ver- 
brauchskörper der Abnehmer dafür einge- 
richtet. Hinzuzufügen ist noch, daß die Fort- 
führung von Wechselströmen hoher Stärke und 
niedriger pannun g große Schwierigkeiten bieten 
würde. Allerdings kämen die Unterstationen 
für Wechselstrom billiger zu stehen als für 
Gleichstrom, doch gleicht sich dieser Unter- 
schied wieder dadurch aus, daß bei Gleichstrom 
nur drei Leitungen erforderlich sind, von denen 


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Malakoff 


bestimmt, trotzdem die zwei Werke im Süd- | 
westen für die Frequenz 42 eingerichtet sind. 
Die Anwendung einer Frequenz 50 bewirkt ein 
besseres Brennen der Bogenlampen und ver- 
billigt die Motoren einer bestimmten Größe, er- 
höht selbst den Wirkungsgrad der vorhandenen 
Transformatoren, indem sie die Streuung im 
Eisen vermindert, und schließlich zieht die Um- 
wandlung des Betriebes, um von 42 auf 50 Pe- 
rioden zu gelangen in den erwähnten Gegenden 
sozusagen fast’ keine Kosten nach sich. Auch 
besitzt diese Frequenz nichts nachteiliges für 
große Motoren, die durch besondere Abzweigun- 
gen an das Hochspannungsnetz angeschlossen 
sind, besonders jene in den Unterstationen zur 
Umformung in Gleichstrom. 

Bezüglich der Art des zu verwendenden 
Verteilungsstromes war die erste Frage die, soll 
Gleichstrom oder Wechselstrom ge wählt werden. 
Zwei Gutachten sind außerhalb des Ausschusses 
abgegeben worden. Das eine empfiehlt Gleich- 
strom, das andere Wechselstrom, und alle beide 
geben gute Gründe an. Betrachtet man zu- 
nächst die Viertel mit stark entwickelter Tätig- 
keit nach Art der Boulevards nördlich der Seine, 


Z 


Ke 


Übersicht der Elektrizitätsversorgung von Paris. 
Abb. 16. 


der Nulleiter schwächer gehalten sein kann, 
bei Wechselstrom aber vier. 

Für die übrigen Gebiete von Paris wurde 
Wechselstrom gewählt; es kommen hierbei 
hauptsächlich in Betracht die Industriequartiere, 
die bisher noch keine Leitungen besitzen, und 
die Gegenden geringerer mittlerer Einwohner- 
dichte (die Arrondissements VII, XI, XH, XVI, 
XVII, XIX, XX und die Stadtteile auf dem linken 
Seineufer). Eine einheitliche Versorgung mit 
Gleichstrom war nicht gerechtfertigt, da für 
diese dünn gesäte Kundschaft die Kosten für 
die Leitungen viel zu hoch wären. Es ist vor- 
gesehen, die Unterstationen an Orten zu er- 
richten, wo die Einwohnerdichte hoch ist, und 
die Hochspannungskabel in die Hauptstraßen 
der Beenden iertel zu verlegen. 

Für Gleichstrom wurde eine Spannung von 
220 V als die vorteilhafteste vorgeschlagen 
Man wies darauf hin, daß die Spannun 
von 220 V gegenüber derjenigen von 110 Ş 
folgende Vorteile besitzt: die Querschnitte 
der vorhandenen Leitungen, welche alle eine 
Spannung von 220 V ertragen können, ohne daß 
man sozusagen irgend welche Änderungen vor- 


1907. Heft 10. 


7. März 1907. 


= 


nehmen müsse, müßten mehr als verdoppelt 
werden, würden 110 V gewählt; des weiteren 
ist die Leistungsfähigkeit einer Unterstation für 
220 V die doppelte von der, welche 110 V ent- 
spricht, und endlich sind die großen Gleich- 
stromdynamos für 220 V von einer viel leichteren 
Bauart und billiger als die für 110 V. Allerdings 
wäre für Glühlampen eine S annung von 10V 
vorzuziehen, wegen der größeren Lebensdauer 
der Lampen, und auch für Kleinmotoren wären 
110 V günstiger. 

Die Sekundärspannung für die Wechsel- 
stromverteilung wurde auf 110 V festgesetzt, 
und nach Erwägung all der Vorteile und 
Nachteile des einphasigen und mehrphasigen 
Wechselstromes von dem Ausschuß dem zwei- 
phasigen Wechselstrom der Vorzug gegeben 
ohne daß man sich über die Wahl dieser Strom- 
art bestimmt entschieden hätte. Als Frequenz 
wurde, wie schon erwähnt, 50 gewählt. 

Zur Berechnung des Selbskostenpreises über- 
ehend, ist zunächst zu erwähnen, daß sich die 
osten für Maschinen, Unterstationen und Kabel- 

verlegung für einen vorgesehenen Verkauf von 


d \ 


\ 
PH 
} Ira 
JAAS 
ph 4 
A VW: á 


70000 KW auf rund 80 Mill. M stellen. Die Be- 
triebsausgaben beziffern sich für die Kilowatt, 
stunde auf etwa 12,4 Pf. In diesem Preise sind 
nur die reinen Betriebsausgaben inbe riffen, 
(Kohlen, Bedienung, Verwaltung). Der Brena- 
stoffverbrauch wurde zu 1,5 kg für die erzeugte 
und zu 2,25 kg für die verkaufte Kilowattstunde 
angenommen (0,66 Wirkungsgrad). Um nun zum 
Selbstkostenpreise der Kilowattstunde zu g€ 
langen, müßte man die Ausnutzung der Anlage 
kennen, man müßte vergleichen, was die Werke 
tatsächlich erzeugen und was sie erzeußN 
könnten, wenn sie fortlaufend im Betriebe 
wären. Der Quotient aus den jährlich verkauften 
Kilowattstunden und der Anzahl nutzbarer i 0 
wattstunden der Werke, der sich in Stunden 
ausdrückt, gibt die entsprechende Maßzahl. 
mittlere Werte sind anzusehen 200 bis 500. Br 
den für Wohnungen und Bureaus, 500 bis ter 
für Läden, 750 bis 1500 für Cafes und Thea n 
1300 bis 3700 für öffentliche Beleuchtung re 
1000 bis 3000 Stunden für Kraftzwecke. Die = 
nutzung wurde für die Zwecke der Rechnung T 
einem mittleren Wert von 750 Stunden an A l 
men. Es ergibt sich nun folgende Berechn 6: 


7. März 1907. 


MW — — — — — Is = 
Verkauf: und Milde en besitzt, einige Abänderungen 

X tunden = 52500000 KW Std. vorausgesetzt, die meisten Aussichten auf Ver- 
70 000 > 750 Stun | wirklichung;; “er sieht primär Drehstrom 
Ausgaben: 10 000 V, eine Frequenz 50, sekundären Gleich- 

strom 2x< 110 V, sowie Drehstrom 3% 110 V vor. 


Zinsen, Abschreibung und Tilgung 4800000 M 
Materialanschaffungen . . . . . 2532600 „ 

Laufende Ausgaben 12,4 Pf für 
ıKWStd. . 2 2 2 .. . . - 6498200, 
Zusammen 13825 800 M 


Selbstkostenpreis: 
13825 800 _ 02632 M für 1 KW Std. 


DAR a a OTEREN 


52 560 000 


Für die Tarifbildung war die Aufstellung machte, für den Fall der Überlassung der 


eines Einheitspreises für alle Abnehmer nicht 
mehr wurde die Ausnutzung der 
einzelnen Anlagen als Grundlage der Preisbil- 
dung angenommen. Es wurde eine Formel ge- 
funden, nach welcher der Abnehmer bezahlen 


angezeigt, vie 


muß 


gaben ‘sich bemißt; 


9. der Preis für Verbrauch nach einer ein- 


heitlichen Besteuerung. 


Am besten wird sich das Verfahren eignen, 
vom Verbraucher während einer gewissen An- 
zahl Stunden eine höhere Summe zu verlangen 
und nach Ablauf dieser Anzahl Verbrauchs- 
stunden einen entsprechend niedrigeren Preis 


festzusetzen. 
Was die Bauausführung und die Über- 


gangszeit betrifft, so scheint es nicht zu hoch 
gegriffen zu sein, für die ENDE ENDE des 

ahre 
vorzusehen. Die Mitwirkung der Betriebsmittel 
der bestehenden Elektrizitätswerke erscheint 


angedeuteten Entwurfes wenigstens fünf 


für eine gewisse Anzahl Jahre unvermeidlich. 


Von dem Tage an, an welchem man sich ent- 
schieden, wird die folgende Arbeitseinteilung 
am zweckmäßigsten sein; ein Jahr für Vor- 


studien und Abschlüsse der Kaufverträge; drei 
Jahre für den Bau von zwei Werken samt Kabel- 
legungen, sowie der Hälfte des dritten Werkes; 
zwei weitere Jahre werden notwendig werden, 
um das letztere vollständig auszubauen und die 
Werke nach und nach in Betrieb zu setzen: 

- In der Sitzung vom 11. II. 1905 wurden nach 
eingehender m erprernung der verschiedenen 
Punkte folgende Beschlüsse gefaßt: 

I. Die technische Form, welche sich am 
besten für die Stromverteilung für Paris eignet, 
ist die folgende: 

a) Erzeugung mehrphasigen Wechselstromes 
hoher Spannung in mehreren Werken, die außer- 
halb des Stadtinnern an der Seine gelegen sind. 

b) Diesen Strom in Unterstationen zu trans- 
formieren, von denen die einen, welche das 
zentrale Gebiet versorgen, Gleichstrom in die 
Leitungen verteilen, während die anderen, in 
den weniger dichten Vierteln, Wechselstrom 
von 110 V liefern. 

c) Die unmittelbare Transformierung bei 
den Abnehmern beizubehalten im Falle größerer 
Kraftabgabe oder für den sehr vereinzelten oder 
sehr unregelmäßigen Verbrauch. 

Il. Die einzig richtige Tarifbildung besteht 
darin, eine Formel anzunehmen, so, daß die 
vom Abnehmer erhaltenen Summen möglichst 

im Einklang stehen mit den für ihn ausge- 
gebenen, und diese Formel einzig und allein 
auf die Größe und die Ablesungen des Zählers 
zu gründen und j elites Eingreifen der Ab- 
nehmer in ihre An agen zu vermeiden. 


i Il. Die für die Bauausführung erforder- 
lichen Arbeiten dürfen der Reihe nach in An- 
griff genommen und über eine Anzahl Jahre 
Be t werden, und zwar sollen die industriellen 
a ürfnisse zuerst berücksichtigt werden und 
nn die bereits versorgten Viertel nach Maß- 

gabe ihrer Verbrauchsdichte. 
” Von den eingereichten Entwürfen wurden, 
nn dem Bericht des Chet-Ingenieurs der Stadt 
Faris zu entnehmen ist, vier von vornherein 
ausgeschieden, teils weil sie unvollständig oder 
iu Belhaft, teils weil sie ohne die erforder- 
Sn e finanzielle Gewähr waren (Koszarski, 
A civile des Services publics de Paris, 
Se ard, Lhuillier et Genard). Die Entwürfe 
iu und Lahmeyer & Co. und Société d'Elec- 
Hain de Paris lösen die Aufgabe nur zur 
Na e Die Entwürfe von Popp, sowie von 
on verdienten in Erwägung gezogen zu 
liche a doch müssen sie mangels der erforder- 
n nanziellen Gewähr bis auf weiteres zur 
ibelia et werden. Der Entwurf Coizeau 
f t der Stadt alle die Schwierigkeiten und 
de en der Vbergangszeit, von dem Erlöschen 
in gegenwärtigen erträge angefangen bis 
Enty 2 rafttreten des neuen Vertrages. Der 
de N Sciama versetzt die Stadt Paris in 
Ina vendigkeit, sich mit den privaten Elek- 
BALL. wegen der Übergangszeit ins 
Sud amen zu setzen. Der Entwurf der 
uch Resellschaft für die Beschaffung elek- 
er Energie für Paris“ (Schneider & Cie. 


1. eine feste Summe, die nach der Größe 
des auf ihn entfallenden Teiles der festen Aus- 


Stromlieferung auf eine Zeitdauer von %0 Jahren 
einen hohen Pachtzins zu zahlen und zwar 
sollen bei einer Bruttoeinnahme von 24 Mill. M, 
eine Summe, wie sie gegenwärtig bei den 
den dürfte, 10%, zur 

Ausbezahlung gelangen. Bei den von Jahr zu 
Jahr steigenden Einnahmen soll auch der 
Prozentsatz sich immer mehr erhöhen, sodaß 
nach und nach die an die Stadt zu zahlende 
Pachtsumme die Beträge 5,3 Mill. M, 8,3 Mill. M 
ht, entsprechend Brutto- 

einnahmen von 36, 43 und 80 Mill. M. Ein viel 
besprochener Entwurf ist der von Harle, 
Blondel und Mähl; er hat die Nutzbar- 
machung der Rhöne-Wasserkräfte zum Gegen- 


neuen Tarifen erreicht wer 


und 16,3 Mill. M erreic 


stand und sieht die Errichtung eines Stausees 
bei Gresin vor sowie den Bau einer großen 
Kraftübertragungsanlage in Monthouse, 450 km 
von Paris entfernt. Die Gesamtkosten beziffern 
sich auf rund 48 Mill. M für 70000 nutzbare KW. 
Gegen diesen Entwurf wurde eingewendet, daß 
die verfügbare Energie für die zukünftige 
Stromversorgung von Paris nicht genüge, daß 
selbst unter den günstigsten Verhältnissen der 
Bau eine zu lange Zeit erfordern würde, und 
daß es schließlich unklug wäre, die Versorgung 
einer Stadt wie Paris von einem einzigen 450 km 
entfernten Werke abhängig zu machen. Um 
über den mutmaßlichen Bedarf an elektrischer 
Energie von Paris und Umgebung Anhalts- 
unkte zu besitzen, wurden die folgenden 
ahlen ermittelt: Der Jahresverbrauch der 
Métropolitain beträgt rund 100 Mill. KW Std. 
Die rivaten Elektrizitätswerke erzeugten 
Jährlich bis zu 60 Mill. KW Std. ach 
amtlichen statistischen Erhebungen waren 
im Jahre 1899 in Paris Dampfmaschinen mit 
insgesamt 80366 PS im Betriebe, nicht inbe- 
griffen die elektrischen Zentralen und Kraft- 
stationen für Straßenbahnen. Eine Zusammen- 
stellung aus den Jahre 1902 gibt für das ganze 
Seine-Departement 196000 PS an, nicht inbe- 
griffen sind hierbei Bahnen, Straßenbahnen, 
Automobile und Schiffe. Unter Zugrunde- 
legung eines zehnstündigen Betriebes und 
einer mittleren Belastung von ?/; der gesamten 
Leistung, sowie Hereinbeziehung der Gas- und 


Druckluftmotoren ergeben sich für den Bedarf 


an motorischer Kraft für die Stadt Paris 
200 Mill KW Std; für das Seine-Departement 
100 Mill. KW Std im Jahr. Nach Schätzungen 
wird der Jahresbedarf der Pariser Straßenbahnen 
nach der Reorganisation nicht unter 50 Mill. 
KW Std bleiben. Der Kraftbedarf der verschie- 
denen Omnibusse und Akkumulatorenwagen 
ergibt sich aus folgender Überschlagsrechnung: 
Es wurde kat dai daß in Paris etwa 15000 
öffentliche und private Wagen vorhanden sind, 
die elektrische Energie zum J,aden der Akku- 
mulatorenbatterien benötigen; nimmt man nur 
7500 an, die im Mittel zehn Fahrten zu 4 km 
am Tage machen, etwa fast so viel wie die 
Kutscher, so werden insgesamt 300000 km zu- 
rückgelegt. Bei einem Energieverbrauch von 
6 KW und einer Geschwindigkeit von 10 km/Std, 
trifft auf jeden Wagen 05 KW Std für das 
Kilometer, sodaß sich 150000 KW Std und im 
Jahr 50 Mill. KW Std ergeben. Was die Eisen- 
bahnen betrifft, so ist zu berücksichtigen, daß 
etwa 50 km vor Paris der Verkehr auf den ein- 
zelnen Strecken ein außerordentlich dichter ist. 
Legt man für die Elektrifizierung nur 25 km 
zugrunde, so bestimmt sich durch Rechnung 
für die 2400 Personenzüge, die täglich auf den 
verschiedenen Linien einlaufen, und für die 
10 Mill. t im Jahre beförderten Güter der 
mittlere Jahresbedarf an elektrischer Energie 
zu 125 Mill. KW Std. Alles zusammengerechnet 
ergibt sich somit in runden Zahlen ein jähr- 
licher Energiebedarf von 700 Mill. KW Std. 
Für den Anfang wird man mit der Lieferung 
von mindestens 2)0 Mill. KW Std im Jahre 
rechnen müssen. F. H. 


Elektrische Lampen, 
Heizvorrichtungen und Zubehör. 


Die Quecksilberdampf-Lampe von Bastian.!) 
[„L’Industrie Electrique“, Bd. 16, 1907, S. 32, 
2Sp., 1 Abb.) 

Die Compagnie générale d'électricité, Paris, 
beginnt damit, die von Bastian angegebene 


1) „ETZ“ 1904. 8. 408. 


Form der Quecksilberdampt-Lampe in Frank- 

reich einzuführen, welche sich von der Cooper- 

Hewittschen Form hauptsächlich in folgenden 

Punkten unterscheidet: 

1. Die Lampe ist für alle Betriebsspannungen 
zwischen 100 und 250 V geeignet. 

2. Die Zündung erfolgt selbsttätig durch 
Schließen eines Schalters. 

3. Geringer Stromverbrauch. 

Die eigentliche Lampe, von welcher Abb. 17 
eine Ausführungsform zeigt, besteht aus einem 
20 bis 25 cm langen und 3 mm starken Rohr 
aus Jenenser Glas, welches $-förmig gebogen 
und mit Quecksilber gefüllt ist. Die Strom- 
zuführung erfolgt durch zwei eingeschmolzene 
Piatindrähte. Das Glasrohr ist an einem Anker 
befestigt, dessen Wicklung mit dem Quecksilber- 
faden und zwei Widerständen in Reihe ge- 
schaltet an das Netz angeschlossen wird. Zum 
Betriebe ist Gleichstrom konstanter Spannung 
erforderlich. Beim Einschalten der Lampe wird 
die Quecksilberröhre durch den Elektromagneten 
gekippt und dadurch der Lichtbogen eingeleitet. 


Quecksilberdanpf-Lampe von Bastian. 
Abb. 17. 


Die Anlab-Stroinstärke beträgt 3 Amp und fällt 
nach etwa einer Minute auf den norınalen Wert 
von etwa 0,6 Amp. Um das Wandern des Queck- 
silbers vom positiven zum negativen Pol aus- 


zugleichen, ist die kühlende Oberfläche am 
Vorratsgefäß auf der positiven Seite beträchtlich 


rößer gemacht worden als an der negativen. 
er Widerstand der Elektromagnetwicklung 
und des Vorschaltwiderstandes beträgt etwa 


20%, des gesamten Lampenwiderstandes bei 


normalem Betrieb. Dieser Widerstand dient als 
Ballast und verhindert ein zu hohes Anwachsen 
des Stromes beim Anlassen der Lampe. 

Um das Licht dieser Lampe mit roten 
Strahlen anzureichern, hat Bastian versucht, 
dem Quecksilber geringe Mengen Kadmium und 
Natrium beizumischen, oder rot gefärbte Schirme 
oder Glocken zu verwenden. Die gegenwärtig 
benutzten Lampen sind indessen, wie Abb. 17 
erkennen läßt, mit einer Kohlefaden-Glühlampe 
ausgestattet, welche gleichfalls an die volle 
Netzspannung angeschlossen ist und die roten 
Strahlen liefert. Die Lebensdauer der Queck- 
silberrohre soll 3000 bis 5000 Brennstunden be- 
tragen. Die Lampe gibt bei 0,6 Amp 90 Kerzen 
doch ist nicht gesagt, wie diese Lichtstärke 
aufzufassen ist; überhaupt bereitet die Photo- 
metrierung derartiger Lichtquellen wegen der 
von Vergleichs-Lichtquellen stark abweichenden 
Färbung des Lichtes Schwierigkeiten, welche 
bis jetzt noch nicht gelöst sind. Ptz. 


Elektrische Leitungs-Anlagen 
und Zubehör. 


Konstruktion und Isolierung von Hoch- 
spannungsleitungen. 


[Vortrag von M. H. Gerry ir. T 
the Intern. Electr. Congrese. Terre 
Band II, S. 364, % S., 28 Abb] °” 


Amerika zäblte im letzten Jahrzeh 
zehn Anlagen mit 40000 V in ständi em B ogen 
welche elektrische Energie über Gebiete von 
96 bis 240 km verteilen. In zweien verstieg 
man sich auf 50000 bis 60000 V2) Sie weisen 
durchwegs hölzerne Leitun smaste auf wäh. 
rend künftig, wo die Wirtschaftlichkeit höher 
Anschaffungskosten rechtfertigt, gewiß bestän- 
digerer Stoff zu den Masten in Frage kommen 


!) Seither ist in ei : ; 
auf 69000 V erhöht worden: wein ze e Betriebsspannung 


EET nmo > u 223 
Oo pP =y e my Tan y, 0 e 


224 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 10. 


wird. Im Gebirge erwachsen den Leitungen 

roße Schwierigkeiten. Sie laufen tunlichst 
über Privatgrundstücke auf Reihen von Masten. 
Zu den Masten wird die der Feuchtigkeit wider- 
stebende Zeder bevorzugt, außerdem kommen 
die Rottanne, Fichte und andere in Anwendung. 
Stamm und Zopfende der Säulen werden hier 
und da mit Kohlenteer oder anderen fäulnis- 
widrigen Mitteln behandelt. Die sorgfältig aus- 
gewählten Stämme haben Längen von 10 bis 
23 m, bei Zopfenden von 200 bis 350 mm. 

Zu Leitun gen dienen Kupfer und Aluminium. 
Ersteres bei kleinen massiven Querschnitten und 
als Kabel bei größeren. Letzteres wird nur ver- 
seilt benutzt. Der Kupferdraht kommt weich 
und hart zur Verwendung. Der harte weist 
größere Zugfestigkeit und Elastizität als der 
weiche auf. Trotzdem darf er nicht höher als 
der weiche beansprucht werden, weil er allen- 
falls während der Leitungserrichtung an Bin- 
dungsstellen, sowie im Betriebe durch Erhitzung 
fehlerhafter Verbindungen oder an Kurzschluß- 
stellen seine höhere Festigkeit örtlich einbüßen 
kann. Aluminium hat kleineres Gewicht bei 
gleichem elektrischen Widerstand als Kupfer, 
was ein leichteres Tragwerk zuläßt. Das 
weichere Aluminium erfordert während des 
Baues viel Wachsamkeit anf mechanische Span- 
nang, Temperatur und Durchhang. 

ie Querarme der Maste sind meist aus 
Föhrenholz oder aus der langblätirigen gelben 
Fichte (Yellow pive) In Zukunft werden sie ge- 
wiß aus Stahl hergestellt werden. Die Glocken- 
bolzen sind entweder aus Holz oder aus Eisen. 
Für die hölzernen dienen am besten die seltene 
Bergakazie, ferner die rechtzeitig geholzte Eiche 
und einige Sorten Eucalyptus. Metallbolzen 
werden aus Stahl oder Gußeisen verfertigt. 
Die Querarme halten Bolzen und Bänder an 
die Säule fest. Einige Beispiele laufender Aus- 
führungen sollen hier folgen. 

Die Washington Water Power Com- 
pany hat mit hartgezogenem Kupferdraht von 
6,64 mm Durchmesser 160 km Leitung für eine 
Spannung von 40000 V und eine zukünftige 
von 60000 V erbaut. Ihre Glocken sind aus 
braunglasiertem Porzellan. Die geringe Ent- 
fernung der Drähte von 1050 mm (Abb. 18) und 


Abb. 18. 


die Konstruktion der Stahlbolzen von Hun- 
tington (Abb. 19) sind bemerkenswert. Auf 
dem aus der Douglas-Fichte gebildeten Quer- 
arm E sitzt in einem gußeisernen Schuh C der 
Stahlgußbolzen D, auf den das Bleigewinde B 
aufgegossen ist. Es wird durch eine exzentrisch 
angedrehte Rille A festgehalten. 

Ein weiteres Beispiel bilde die Montreal- 
Anlage der Shawinigan Water aud Power 
Company (Abb. 20) mit ihren 132 km langen 
Aluminiunnleitungen aus 7><3,66 mm - Drähten 


Abb. 20. 


Abb. 21. 


und 53000 V Spannung. Die dreiteiligen Por- 
zellanglocken werden von hölzernen durch 
Mershon konstruierten Bolzen getragen. 

Eine neuere, von Nunn herrührende Durch- 
führung ganz ohne Metall weist Abb. 21 auf, 
weiche Butte, Montana, durch die Madison River- 
Anlage über 106 km bei 40000 V Spannung ver- 


sorgt. Die Maste werden durch die Querarme 
aus Holz durchsetzt; beide sind mittels höl- 
zerner Keile und ebensolcher Bolzen unterein- 
ander befestigt. Gläserne Glocken sitzen dabei 
auf hölzernen Bolzen, 

Einen Gegensatz hierzu bildet der eben in 
Mexico durch die Guanajuato Power and Elec- 
tric Company für 60000 V errichtete Leitungs- 
bau, dessen Oberteil in Abb. 22 ersichtlich ist. 
Die leichten gut Ba yaulalerken Eisentürme sind 
am;Ort der Äufrichtung zusammenstellbar und 
werden durch vier Eckspanndräbte an Beton- 
blöcken verankert. Ein 75 mm starkes Ver- 
längerungsrohr auf der Turmspitze trägt den 
Querarm und den obersten Glockenbolzen. Die 
Glocken sind aus Porzellan, die zugehörigen 
Bolzen aus Gußeisen. Die mittlere Spannweite 
des hartgezogenen Kupferkabels beträgt angeb- 
lich 152 m bei einem Durchhang von 5,5 m. 


Abb. 22. 


Gerry hat die für 57000 V bestimmten und 
120 km langen Leitungen der Missouri River 
Power Company selbst. erbaut. Die Linien- 
führung der Leitung fällt vom Kraftwerk aus 
um 1130 m und überschreitet drei Wasser- 
scheiden, wozu die 2225 m über Meereshöhe 
befindliche kontinentale Wasserscheide gehört. 
Die Masten sind in 61 m breiten, auf privaten 
Waldgründen ausgeholzten Lichtungen zwei- 
BIER, gesetzt und mit drei Kupferkabeln in 
der Form eines er reieckes von 
etwa 2 m Seitenlänge versehen. Das sieben- 
fache Kabel hat 54 qmm Querschnitt. Abb. 23 
stellt den Mastoberteil dar, Abb. 24 die Glocke. 
Der Querarm wird mittels durchgehenden höl- 
zernen -Bolzen und schiefen Stützhölzern mit 
der Säule verbunden. Hölzerne Bolzen tragen 
die Glocken, der oberste Bolzen ist stärker. 
Die Bolzen werden nach Trocknung in Paraffin 

etaucht und mit Hochspannung geprüft. Die 

laskelche der Glocken stützen sich auf einen 
Bolzenabsatz. Die Drähte der Leitungen sind 
fünfmal verdrillt, sodaß sie zwei vollständige 
Verwindungen zwischen Kraftwerk und Unter- 
station herbeiführen. Die beiden Hauptstränge 
können durch Schalter zusammen oder getrennt 
arbeiten. Eine Fernsprechleitung unter einer 
der Hauptleitungen arbeitet gut. Die Maste 
sind 10 bis 23 m lang, haben 230 bis 300 mm 
Zopfstärke und werden 1,8 bis 2 m tief in den 
Boden gesetzt. Der Zwischenraum zwischen 
zwei Masten beträgt 33,5 bis 46 m. 

Bei der Formgebung von Hochspannungs- 
glocken muß der Einfluß der elektrischen Span- 
nung auf das dem Leiter benachbarte Dielek- 
trikum beachtet werden, welches aus Luft in 
Verbindung mit Glas, Porzellan oder Holz be- 
steht. Alle Isolierungen werden durch das 
elektrostatische Feld vorerst in einen elektri- 
schen und mechanischen Spannungszustand 


Abb. 29. Abb. 80. 


versetzt, welcher bei örtlicher Überanstrengung 
zu einem Ausgleichsvorgang mit Zerstörung 
des festen Isolationsstofies und Entladungen 
durch die Luft führt. Diese Vorgänge haben 
C. P. Steinmetz und Harris J. Ryan vom 
Standpunkte des Inzenieurs studiert. Luft hat 
bei gewöhnlicher Temperatur und gewöhn- 
lichem Druck einen viel geringeren dielektri- 
schen Widerstand als die festen Isolierstofte. 
In dünnen Schichten ist sie widerstandsfähiger 
als in Massen. Die dielektrische Festigkeit 
wächst mit dem Drucke unmittelbar, mit der 


7. März 1907, 


Gen 


absoluten Temperatur im umgekehrte 2 
hältnis. Prof. Ryan zeigte, aß für 
Stoft eine bestimmte elektrische Spannun für 
sonst gleiche Verhältnisse den Durchbruch 
herbeiführt. Die Durschlagsfestigkeit einer 
Serienschaltung dielektriker Körper kann ge- 
ringer sein als es ihren einzelnen Gliedern ent- 
sprechen sollte. 

Die Glocken werden aus Glas oder Por- 
zellan nach einigen Grundformen hergestellt 
Eine isolierende Scheibe (Abb. 25) werde zwi- 
schen zwei Elektroden einer elektrischen Span- 
nung unterworfen. Ist letztere vorerst gering 
so entwickelt sich ein Ladestrom. Bei genügen. 
der Steigerung aber wird die Luft über und 
unter der Scheibe bei den Polen zerrissen und 
eine puocho on acung tritt ein. Sie besteht 
darin, daß sich um die Pole Schichten ioni- 
sierter Luft von verhältnismäßig geringerem 
Widerstande bildeten, wodurch die kleinen 
Elektrodenflächen gewissermaßen vergrößert 
werden. Mit der elektrischen Spannung schreitet 
die ionisierte Luft immer mehr über die Scheibe 
hinaus, wodurch die Kapazität und der ’Lade- 
strom anwachsen. Strahlungen zeigen sich auf 
der Plattenoberfläche, welche als Wege ge- 


AN 


Mast aus Zederholz. Querarm: 
Fichtenbolz. Bolzen: Eichenholz. 


Abb. 24. 


Abb. 26. 


ringeren Widerstandes geladen und ionisierte 
Luft hinaus gegen die Kante fübren. Dieser 
Bewegungsvorgang würde sich bei parallelen 
und sehr großen Scheibenflächen mit einer 
Geschwindigkeit vollziehen, welche nur von 
der Abkühlung des Stoffes, vom Widerstande 
in jenen Wegen und dem Zeitelement des 
Wechselstromes abhinge. Bei begrenzter 
Scheibe treffen sich die oberen und unteren 
Strahlen bei der Plattenkante, wo ein Durch- 
schlag erfolgt. Der so durchlaufene Weg ist 
einige Mal länger als die Luftstrecke für gleiche 
Durchschlagsspannung. Dieses Ergebnis ver- 
dankt man Keineawogs einer Oberflächenleitung, 
sondern es ist eine Folge der elektrostatischen 
Kapazität und der örtlichen strukturalen Vor- 
gänge in der Luft als Dielektrikum. 

Wird die eine Elektrode zur Platte er- 
weitert (Abb. 26), so erscheint die Strahlungs- 
bewegung nur auf einer Seite und zwar bei 
weit geringerer Spannung. Wird eine isolie- 
rende Röhre (Abb. 27) verwendet, so ist der 
Vorgang entsprechend jenem bei Abb. 26. Von 
A werden Strahlen gegen B fließen und die 


Abb. 31. 


äußere Röhrenoberffäche wird durch eine ioni- 
sierte Luftschicht bedeckt werden. Die Strahlen: 
richtung stimmt in allen Fällen mit der n | 
pEbnerung der elektrostatischen Kapazitä Be 
ich erreichen bei noch weiter wachsender, de 
nung die Strahlen das Ende B der Röhre o : j 
folgt der Durchbruch gegen den andri no 
durch die Luftmassen. Würde man jetzt den a4 
ren Leiter hinausziehen, wie Abb. 28 ee de 
würde dieStrahlung sofort auf hören,obg en a 
Oberflächenweg von A nach B derselbe E 
Abb. 27 verblieb. Der Durchbruch, di® 


S) 
rt 


7. März 1907. 
m 
erheischt nun eine wesentlich höhere 
ee als zuvor, ungefähr als ob die Isolier- 
röhre überhaupt feblen würde. i 

Die Ausbreitung der Strahlen wird nach 
beginnendem Ausgleichvorgange zum Teile von 
der Form des festen Isolierstoffes beeinflußt. 
Abb. 29 zeigt eine flache Schale gleicher Dicke, 
Abb. 80 eine tiefe und Abb. 31 eine besondere 
Form. Abb. 29 erweist sich im Verhalten ent- 
sprechend derjenigen in Abb. 2 oder, wenn 
einseitig bedeckt, wie Abb. 26. Bei Åbb. 30 
wird die Innenluft der Schale derart ionisiert, 
daß sie sich wie ein Leiter verhält. In Abb. 31 
tritt die Serablung wie in Abb. 25 ein, aber sie 
muß sich dann über die Falten ziehen bis sie 
erst auf die obere Strahlung stoßen kann. 

Alle Glocken entsprechen den vorhergehen- 
den Grundformen. Auch die Oberflächen-Iso- 
lierung hat mit ihrem Verhalten wenig zu tun, 
ausgenommen, daß die Flächen durch Regen 
oder andere Stoffe leitend werden; sie kann 
vom Standpunkt des Ingenieurs vernachlässigt 
werden. Die nasse Oberfläche verhält sich wie 
eine metallisch leitende Schicht, entsprechend 
Abb. 26. 

Die erste Beachtung bei der Herstellung 
der Glocken verdient die Erhaltung trockener 
Flächen unter allen Witterungsverhältnissen. 
Der Regen fällt durchaus nicht bis zu einer 
Neigung von 45 gegen die Senkrechte, sondern 
man muß für ungünstige Fälle, wie bei Wind- 
stößen in besonderem Gelände die wagrechteRich- 
tung annehmen. Die mit großer Geschwindigkeit 

etriebenen Regentropfen verspritzen, was bei 
er Beurteilung trockener Flächenteile zu be- 
rücksichtigen ist. Bei der „Schirmtype“ von 
Glocken wird oft die dem Regen nicht aus- 
gesetzte Seite durch Verspritzen feucht. Der 
Luftstrom wird durch die Glocke oft derart ab- 
gelenkt, daß er den Regen zu sonst trocken 
bleibenden Teilen führt. Die „italienische“ 
Form wird derart beeinflußt, während die mit 
senkrechten Mänteln versehene Form durch 
Vermeiden von Nebenströmungen davon frei ist. 

Nachdem man über die Ausdehnung der 
feuchten Schicht ins Klare gekommen ist, muß 
die Verteilung des Potentials über die Glocke 
untersucht werden. Während des Regens ist 
gewiß der ganze obere Teil der Glocke von 
gleichem Potential wie der Leiter und das Erd- 
potential ist wenigstens unter der Glocke beim 
Querarm. Wenn ein leitender Glockenbolzen 
angewendet wird, so steigt das Erdpotential 
sogar bis zum höchsten Punkt der Innenglocke 
auf, wo dann das Dielektrikum durch die 
Zwischenschicht von Glas oder Porzellan und 
die dem Leiter und dem Bolzen benachbarte 
Laft gebildet wird. Die Spannung ist diejenige 
zur Erde, also bei Drehstrom kleiner in ge- 
wöhnlichen Betriebställen als zwischen zwei 
Drähten. Trotzdem sollen die Glocken aber mit 
Rüchsicht auf ungewöhnliche Erfordernisse für 
die volle Spannung berechnet werden. Die Form 
der Spannungslinie ist auch ein wenig von 
Einfluß, denn ihr Höchstwert leitet die Durch- 
prechnaR ein. 

enn die Spannung ein genügendes elektro- 
statisches Feld schafft, so wird die Luft in Reihe 
mit dem festen Stoff durchschlagen und eine 
Büschelentladung sowie Strahlung bilden sich, 
welch letztere gwar gehemmt sich doch über 
die ganze Oberfläche ausdehnen kann, bis sie 
einen Kurzschluß verursacht. Große Oberfläche 
und Mäntel, so angeordnet, daß sie die elektro- 
Spannung derart tief halten, daß die 
nicht ionisirt wird, verhindern das Aus- 
reiten der leitenden Luftschicht. Diese Anord- 
nung erfordert allerdings beträchtliche Ab- 
pa, eungen bei geringer Sicherheit. Alle 
üschelentladungen erfordern viel Energie und 
zerstören organische Stoffe. Sie und der Lade- 
strom verursachen das Brennen der Holzbolzen. 

Der gerade zulmeR vom Leiter zum Quer- 
ne muß groß genug sein, um ein Durchbrechen 

a Luft in Masse hintanzuhalten. Daraus er- 
pit sich an Hand einer Schlagweiten-Zahlen- 

el die Größe der Glocke im allgemeinen. 
; Apr die Glocke aus mehreren gekitteten 
ee, 80 ist die Verteilung der elektrostati- 
Pr Spannung wegen der Ungleichartigkeit 
TA Stoffe wesentlich geändert. Schwefel 
snl mit Glyzerin, Portland-Zement und 
a che Stoffe haben ja weit geringere elek- 
gpetatische Eigenschaften als Porzellan oder 
i, diese Kittschicht in der Glocke ist der 
. nen elektrostatischen Spannung unter- 
BR en wie jene. Ja, unter Umständen fällt 
er die ganze Spannung auf diese schwachen 
mô en, die am wenigsten zu widerstehen ver- 
heate Also sind Kittstoff von dielektrisch 
Potea Benschaften und möglichst gleiches 
un agefäle vom Leiter zum Querarm an- 
bal N en. Gutes Porzellan und Glas schlagen 
die a Betriebsverhältnissen nie durch, wenn 
tà e genügend stark an der Spitze und 

e bemessen ist, daß vor allem die Ent- 

Die g über die Luftstrecke verhindert wird. 
gilt für Glocken aus einem vollen Stück, 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


während mehrteilige öfters den Gefällsbrüchen 
in der elektrostatischen Spannung zum Opfer 


fallen. 


Glas hat vorzügliche dielektrische Eigen- 
schaften, läßt sich beliebig formen und ist 
billig, hat aber mechanische Schwächen, die 
meist Innenspannungen von der Herstellung 
zuzuschreiben sind. Durch gutes Ausglühen 
wird dies möglichst vermieden, doch erreicht 
man dabei nie die mechanische Festigkeit 
guten Porzellans. Dieses ist ein verläßlicher 
dielektrischer Stoft von gleichartiger Beschaffen- 
heit. Das beste Porzellan hat im Vergleich mit 


Glas größere mechanische Festigkeit bei guten 
dielektrischen Eigenschaften. In großer Dicke 
ist es jedoch schwer ohne Fehler und Risse zu 
verarbeiten. 

Die folgenden Hochspannungsglocken sollen 
als Vertreter amerikanischen Gebrauches dienen: 

Abb. 32 stellt einen braunglasierten Por- 
zellanisolator der Washington Water Power 


Abb. 8. 


Company von der „Schir.u -r'orm vor. Er ist 
dreiteilig, gekittet und wiegt 9 kg. Abb. 33 
ist ein zweiteiliger, gekitteter Glasisolator der 
leicben Form mit 6 kg Gewicht. In Abb. 34 
st die dreiteilige, weißglasierte 6 kg schwere 
Glocke der Shawinigan Water and Power Com- 


Abb. 35. 


pany für 53000 V dargestellt. Abb. 35 stellt die 
gedrungene „italienische“ Form, braunglasiert 
und 3,6 kg schwer, dar. Abb. 36!) gibt das Bild 
der braunglasierten, dreiteiligen, 12 kg schweren 
Porzellanglocke neuester Form. Die Glocke in 
Abb. 24 hat die bei der Missouri River Power 
Company für den ständigen Betrieb von 57 000 V 
übliche Form. Sie ist zweiteilig und wiegt 5,7 kg. 


Die bisherige Entwicklung der Hochspan- 
nungsleitungen läßt keinen Zweifel über die 
praktische | von 60000 V zu; sie 
weist auf weit höhere Spannungen hin. 

Die Besprechung des Vortrages hat noch 
folgendes ergeben: Gerry empfiehlt anstatt der 
leitenden oder halbleitenden Glockenbolzen iso- 
lierende anzuwenden, wodurch dieSicherheit sich 
vervielfachen ließe. Scott bezeichnet die von 
Gerry ausgeführte Anlage von 55000 V hin- 
sichtlich Spannung, Betriebszeit, Beständigkeit 
des Betriebes und Größe der Energie als die den 
neuesten Fortschritt darstellende Hochspan- 


1) „ETZ“ 1906,'.8. 348. 


1907. Heft 10. 225 


nungsanlage. Er glaubt mit Gerry, daß die 
Holzbolzen durch die Büschelentladungen in 
Brand geraten und nicht durch die Oberflächen- 
ableitung. Er neigt zur Ansicht, daß der Eisen- 
bolzen zur besseren Verteilung des Potentials 
beitragen könnte. 

Perrine faßt die dielektrische Theorie der 
Glocken zu dem Satze zusammen, daß die 
Glocke mit kleinstem Potentialgefälle unter 
sonst gleichen Bedingungen den Vorzug ver- 
dient. Die Durchschlagsweite einer Glocke 
kann durch die kleinste Entfernung zwischen 
dem Innenpol und der fenchtwerdenden Mantel- 
stelle ermittelt werden. Bell meint, die Frage 
der Bolzen gehöre nicht der Theorie, sondern 
den Erfahrungen an. Die gewünschte Sicher- 
heit lasse sich auf verschiedene Weise er- 
streben. Scott bespricht die Befestigung der 
Glocken auf den Eisenbolzen durch unmittel- 
bares Aufdrehen über das Gewinde oder durch 
Zwischenlegen eines Bleifadens. Er hält die 
UÜberdeckung des hölzernen Bolzens durch einen 
kelchartigen Mantel gegen Fünkchen und fort- 
schreitende kleine Durchbohrungen für an- 
gezeigt. 

Converse wiederholt, daß sein Isolator 
(Abb. 24) nur Versuchszwecken diente. Hut- 
ton erzählt, daß Glocken nach Abb. 82 mit 
einer Rille und zwei Tropfnasen versehen, 
ursprünglich an der Küste verwendet wur- 
den. Diese und andere wurden geprüft 
und bestanden die Probe gut; aber nach 
einer Weile verbrannten die hölzernen 
Bolzen. Sorgfältige Nachprüfung lehrte, daß 
der die Glockenteile verbindende Schwefel 
durch den Ableitungsstrom geschmolzen und 
abgeronnen war, ja sogar das Gras um den 
Mastfnß in Brand gesetzt hatte. Die Bolzen 
werden jetzt aus gewöhnlichen Gasrohren von 
31,7 mm Durchmesser gemacht, welche einseitig 
eine Bleikappe mit Gewinde für die Glocke 
tragen Für die großen Isolatoren empfehlen 
sich diese eisernen Bolzen der mechanischen 
Inanspruchung wegen besonders an Eckpunkten 
der Leitung. 

Gerry gibt den hölzernen, in der Luftleere 
getränkten Bolzen, auch in bezug auf Isolierung 
ein gutes Zeugnis. Hatton läßt dies für 
trockenes Wetter gelten. Manchmal herrscht 
Landnebel bei Windstille, wobei die Glocken 
vor Feuchtigkeit dampfen. Carini erklärt auf 
eine Frage den Unterschied zwischen braun- 
und weißglasierten Glocken. Erstere sind ge- 
wöhnlich Steingut mit einer dünnen Glasur von 
Natronsilikats, während das weiße Porzellan 
aus einer dicken Glasur von Aluminium- oder 
Calciumsilikat bestehen. In Italien werden 
immer eiserne Bolzen gebraucht; die Glocke 
erhält innenseitig eine dünne Kupferkappe. 

Gerry beantwortet eine Frage nach dem 
Sicherheitsgrade der Glocken dahin, daß er 
heute mit 2 bis 3 eingebalten werden kann, 
jedoch mit den Fortschritten wachsen sollte. 
Creaghead hat 15 mm starke, etwa 220 mm 
lange Temperguß-Bolzen, welche unten durch 
eine kurze Stahlstütze im Querarm sitzen und 
oben mittels eingestemmtem Blei-Kompound 
oder Kitt in der Glocke festgeklemmt werden. 

H. u. F. 


Elektrische Bahnen und Fahrzeuge. 


Der elektrische Betrieb im Simplon - Tunnel.!) 


Im Anschluß auf unsere Mitteilungen auf 
S. 204 und 123 der „ETZ“ 1906 geben wir nach- 
stehend noch einige weitere Einzelheiten der 
Anlage, welche wir einer uns von der Firma 
Brown, Boveri & Cie. übersandten Druck- 
Ba eummenzien ER 
ie Versorgung der Bahnstrecke mit elek- 
trischer Energie erfolgt von zwei auf der Nord- 
beziehungsweise Südseite des Tunnels bei Brig 
und Iselle gelegenen Wasserkraftwerken aus 
welche bereits beim Bau des Tunnels benutzt 
und später entsprechend umgebaut wurden. 
Das Werk in Brig, welches von der Rhone 
espeist wird, enthält zwei Turbinen für je 600 
S bei 160 Umdr/Min und 45 m Wasserdruck 
welche mit einer Drehstrom-Dynamo von Brown. 
Boveri & Cie. für 8000 V und 16 Perioden auf 
einer gemeinsamen Welle gekuppelt sind. Da 
die Turbinen keine Gesc windlgkeits- Rege 
lung besitzen, so muß die Dynamo mit kon- 
stanter Belastung arbeiten. Während der Ver- 
kehrspausen muß daher die Maschine durch 
einen Wasserwiderstand künstlich belastet 
werden. Die Erregung für die Drebstrom- 
Maschine liefern zwei früher beim Tunnelbau 
als Lichtmaschine benutzte Do pelschluß - Ma- 
N T Zap, 12 V und 500 Umdr/Min 
urch Riemenübertra f 
er er werden. ASPE VOD Ges Haupt 
as Kraftwerk in Iselle entni 
Druckwasser der Diveria und enthält zwei Tar. 
binen von Piecart, Pictet & Cie. für je 750 PS 
und 960 Umdr/Min, welche mit einer zwischen 


— 


1) Eingegangen 8. X. 1906. 


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226 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 10. 7. März 1907, 


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drähte im Tunnel, „41 

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Abb. 38, ragt | 


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Stromverteilung für die Bahnanlage im Simplon-Tunnel, 


Abb. 37. 


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Fahrdraht-Isolator. 


Abin 42. 


Aufhängung der Fahrleitung, Luftweiche. 
Abh. 39. 


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b | Aufhängung der Fahrleitung im Bahuhof Brig. Aufbau der Kohrständer: 
I Abb. 40. Abb. 41. 
Fr 
(An 3 
N ihnen auf gemeinsamer Welle angeordneten Die Schaltanlagen in beiden Kraftwerken | aus Abb. 37 erkennbar. Wie in Abb. 3: 
| IH IR Turbodynamo für 3300 V und 16 Perioden ge- | ermöglichen es, die Strecke von jede i Fa: j f der Mitte 
|l ; ia K hä 7 . jedem | gezeigt, befindet sich au 
$ | kuppelt sind. Die Erregung erfolgt durch ähn- | der Werke oder von beiden gemeinsam mit | Tunnelstrecke eine Ausweichstelle, deren ? 
Ih | liche Maschinen wie in Brig. Strom zu versorgen. Die Einzelheiten sind | tungsanlage von der der übrigen Tunne 


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m 7. März 1807. 
n elektrisch isoliert ist und im An- 
laß an einen der beiden übrigen Strecken- 
teile von Brig oder Iselle aus gespeist werden 
kann. Jede der beiden zuletzt erwähnten 
Strecken kann unabhängig gespeist werden. 
Die Leitungsanlage selbst ist in 5 Abschnitte 
eteilt: 1. Brig - Nordportal, 2. Nordportal- 
w nne! - Ausweichstelle, 3. Tunnel- Ausweich- 
stelle, 4. Tunnel - Ausweichstelle - Südportal, 

6. Südportal-Iselle. 
Die Stromzuführung erfolgt durch eine 
sweinolige Oberleitung, wobei die Fahrschienen 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 10. 


— re 


gen, bestehend aus blanken, auf Gestängen ver- 
egten Kupferdrähten von 9 mm Durchmesser. 

Die Fahrleitung besteht außerhalb des 
Tunnels aus zwei 8 mm starken Kupfer- 
drähten, während im Tunnel selbst zwei der- 
artige Drähte für jede Phase vorhanden sind. 
In Abb. 38 ist die Verankerung der Abspann- 
drähte im Tunnel dargestellt. Der Abspanndrabt 
ist an einem Kugelisolator befestigt, dessen Bügel 
von einer Ringschraube gehalten wird. Diese 
Schraube ihrerseits wird durch ihre halbkugelige 
Mutter in dem Ring des Mauerhakens befestigt. 


227 


- ———  — 


einander versteift und in einem Betonklotz ver- 
ankert sind. Die Höhe der Fahrdrähte über 
Schienen-Oberkante beträgt 4,8 m. Die Be- 
restigung und Isolierung der Fahrleitung gegen 
die Spanndrähte ist aus Abb. 42 erkennbar. 
Sie ist insofern bemerkenswert, als Porzellan 
ala Isolationsmaterial verwendet worden ist. 
Der Fahrdraht ist an einem aus Bronze herge- 
stellten Querarm C befestigt uud von diesem 
gleichzeitig durch Hartgummi A isoliert. Auf 
die mit Gewinde versehenen Enden des Quer- 
armes sind Porzellanglocken P unter Zwischen- 


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y Lokomotive. 
: Abb. 43 
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H z pe T, U, ochspannungs- E Ventilatoren, le Otora "A ang 
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re” p? ee gchelt a les y a ate Ada fà o 
de, pt? A9 UP „walz® Schaltplan der Lokomotive. t = PAAR Or t lg 
AG p i z P ipston® à Abb. 4. A V Kin ray it Rê X h 
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N d P der Spanndrähte aug l A nda ty k Ry A 
f A pofbäog tE wie aus Abb. 39 und 495 des | AE Re M N, 
PU gur Ag dien? masten. Die gewählte Pope er- | Stha MR R N Nase 
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BANN rd | TUP ist, deren P Inzelheiten „er | vi dag a, a M Ap TA 
PP y ye She | geben NÄT uber sied bat, don Vorme, Mas | Meilen, Mt 
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u 228 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 10. 7. März 1807, 
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A = Fahrschalter. K = Haupt-Luftbehälter für die elektrischen R = Rückschlagventil. g = Zylinder für die Stromabnehmer. 
B = Umsteuerschalter. Apparate. a = Umsteuerschalter-Ventil. h = Bedienungsventil zum Stromabnebmer. 
C = Polumschalter. M = Westinghouse-Führer-Bremsventil. b = Polumschalter-Ventil. i = Abschlußventil zu der Stromalınebmer- 
D = Motorenschalter. N = Auslöseventil des Notausschalters ver- c = Einlaßventil zum Polausschalter. Leitung. 
D, = Selbsttätiger Notausschalter. bunden mit Führer-Bremsventil. d = Zylinder zum Auslösen des Notaus- k = Rückschlagventile für die Stromab- 
E = Luftpumpe f.d.Westhinghouse-Bremse. O = Manometer für die Westinghouse- schalters. nebmer. 
| F = Luftpumpe für die elektr. Apparate. Bremse. e = Zylinder zum Blockieren des Notaus” l = Rückschlagveutile für die Umsteuer- 
i G = Sicherbeitsventil. P = Manometer für die elektropneumati- schalters. und Polumschalter. 
; H = Selbstätiger Steuerschalter. schen Apparate. f = Rückschlagventile für die Notaus- m = Rückschlagventil zum Motoren- 
J = Haupt-Luftbehälter für die Westing- Q = Bignalpfeife. schalter-Leitungen. schalter. 
house-Bremse. 


Plan der Druckluftleitungen auf der Lokomotive. 
Abb. 46. 


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Rotor der Triebmotoren. Stator der Triebmotoren. à 

Ahb. 46. ' Abb. 47. 4 

Angaben über die Lokomotiven dürften die in | Elektro rallin i ; von h | 
Abb. 43 enthaltene Schnittzeichnung und die in chemie und Akkumulatoren. Höroult w eo) d i La f 
R ET Aa E T a a Elektrometallurgie des Eisens. Praz (Frankreich), von Keller in Livet (Frank a 
den Stator der Antriebsmotoren dar, welche | [J- Heß, „Zeitschr. f. Elektrochemie“, 12. I. 1906, 2 a “lin e n n oneleich zu den N 
für normal 450 PS und Drehstrom von 2700 bis 5. 25, At 23. IIT. 1906, S. 231, 30 Sp., 8 Abb. übri a na Of E oferi von d 
3000 V bei 16 Perioden bemessen sind. Die | $°ie Oliver Allen, „L’Eclairage Electrique“ | Prigen ele d A As er Ban hne Elektroden. | 
Motoren sind so gewickelt, daß sie 8- oder 16- Bd. 49, 1906, S. 49, 8 S., 3 Abb.] a er: R als er nr I bennist Kjellin f 

polig geschaltet werden können. Die Drehzahl Re re S lo (Schrott), un es 
on otoren beträgt dahei 224 oder 112 Umdr/Min A. Erzeugung von Stahl. en u el ee Senügend starke Io- h 
= Te ae der RN J. Heß bedient sich eines Berichtes der duktionsströme SLA, un das Eisen lt È 
; i vod der ‚kanadischen Regierung geschaffenen | Schmelzen zu bringen. Der Ofen!) ir x Ji 

en ssion Zur Untersuchung der verschie- | einen ringförmigen Hohlraum, dessen Seite 4 

denen Verfahren zur Erzeugung von Eisen und 4 

mission besua achem Wege. Diese Kom- ) B d Abbildung befindet sich „ETZ 4 

. esuchte im Jahre 1904 die Anlagen | 04, g sur schreibung un u 4 


E o O OO 


bomme e due, 


7. März 1907. 


en aus feuerfesten Steinen (Magnesit) 
et Sind und der zur Aufnahme des zu ver- 
arbeitenden Roheisens bestimmt ist. Innerhalb 
des Ringes befindet sich ein Kern aus vonein- 
ander isolierten Eisenblechen. Dieser Kern ist 
von einer mit isoliertem Leitungsdraht um- 
wickelten Spule umgeben, die nach der Außen- 
seite des den eigentlichen Ofen bildenden 
Ringes zu einem Rechteck ausgebildet ist. Die 
Draktenden der Spule sind mit den Polen einer 
Wechselstrom-Maschine verbunden. Geht der 
Strom durch die Spule, so entsteht im Eisen, 
das im ringförmigen Öfenraum sich befindet, 
ein Induktionstrom. Da nur ein Ring vorhanden 
ist, so ist der induzierte Strom ungefähr gleich 
dem Strom der Dynamo multipliziert mit der 
Zahl der Windungen der Spule. Die Span- 
nung nimmt ungefähr in demselben Maße ab, 
wie die Stromstärke wächst. Man kann dem- 
nach hochgespannte Ströme ohne Anwendung 
von Transformatoren direkt benutzen. 

Wie zahlreiche Untersuchungen ergeben 
haben, entspricht die Qualität des im Kjellin- 
Ofen erzeugten Stahles derjenigen des besten 
Tiegelstabl, und man erklärt es dadurch, daß 
das flüssige Eisen mit keinerlei Heisgasen, die 
auch chemisch auf das Eisen einwirken, in Be- 
rührung kommt. Mit einem Ofen von 165 KW 
konnten 4100 kg Stahl in 24 Std (47%, der 
theoretischen Menge) erzeugt werden. Das zum 
Abstechen fertige Eisen zeigt die Temperatur 
von etwa 17000 C. Verhältnismäßig am günstig- 
sten läßt sich im Ofen kohlenstoffreicher Stahl 
(Werkzeugstahl) erzeugen. So konnte z. B. 
1080 kg 
nach 6 Std bei einem 


tabl mit 1,062 (fo Kohlenstoff schon 
esamtverbrauch von 


867 KW Std abgestochen werden. Bei stärkerer 
Entkohlung (auf 0,417%, Kohlenstoft) erhielt 
man bei ungefähr gleicher Beschickung nach 
65 Std 995 kg Eisen bei einem Stromverbrauch 
von 94 KW Std. Weiches Eisen mit 0,098 °/o 
Kohlenstoff konnte erst nach 7,5 Std, wobei der 
Stromverbrauch 1024 KW Std betrug. erhalten 
werden, es ließ sich aber nicht gut abstechen. 

ur Erzeugung einer Tonne (1000 kg) Stahl 
wurde im Durchschnitt verbraucht: 300 kg 
bestes Roheisen, 600 kg Stabeisenabfälle, 94 kg 
aksengstahl-Abfälle, 30 kg 12%, iges Silicium- 
eisen und | kg Ferromangan (mit 80°, Mn). 
Diese Beschickun (1025 kg) stellt sich in 
Schweden auf 133 W. 


Au Arbeitslohn für 1000 kg fertigen Stall M 
_ Wurde gezahlt . . . 2 2 20. ’ 
Für Erneuerungen und Ausbesserungen 2,50 
% KW Std (ein elektrisches PS - Jahr 

wird in Gysinge mit 42 M bewertet) 6,30 
Gabformen  . o. 02222. 200 
Verzinsung und Tügung . . .... 250 


157,50 


i Die Anschaffungskosten eines 600 PS-Ofens 
sollen 16800 M betragen. 

: edeutend ungünstiger stellt sich die Rech- 
PR für den häufig vorkommenden Fall, daß 
i E tahl ans Roheisen unter Zusatz von Erzen 
a tt Eisenabfälle, die man nicht immer in ge- 
s, genden Mengen hat) erzeugt wird, da_der 
rumverbrauc für 1000 kg fertigen Stahl 
Wa auf 1600 KW Std stieg. 


Diese Ofenart würde, falls sie Verbreitun 
finden sollte, von der Elektrotechnik Wechsel- 
strom-Maschinen mit sehr geringer Perioden- 
zahl verlangen. Die bei den hier beschriebenen 
Versuchen benutzte en erzeugte 
einen Strom von 80 bis 90 Amp bei 8000 bis 
2600 V. Das Verhältnis der eftektiven Kilowatt 
zu der Zahl der Kilovoltampere bei 13 bis 
14 Perioden i. d. Sek betrug nur etwa 0,65. Für 

ößere Öfen berechnete Kjellin die erforder- 
che Periodenzahl zu 4, wenn der Leistungs- 
taktor von 0,6 erreicht werden soll. 

Der Böroult-Ofen (Abb. 48) besteht aus 
einem kippbaren Eisengefäß, das innen mit 
feuerfesten Steinen H H ausgefüttert ist. Zwei 
Elektroden E sind an der Kippmulde befestigt, 
sodaß sie mitbewegt werden. Die Elektroden- 
Regelung geschieht selbstiäig durch den 
Motor P. Der Strom geht von der Elektrode 
als Lichtbogen auf die Schlacke, von dieser 
in das geschmolzene Metallbad und von diesem 
durch die Schlacke zur zweiten Elektrode. Die 
aus Retortenkoks an Ort und Stelle herge- 
stellten Elektroden sind 360 >< 360 >< 1700 mm 
prop und sollen nur 8 M für 100 kg kosten. 

ie Elektroden sind mit Wasserkühlung ver- 
sehen, wodurch ihre Abnutzung fast um die 
Hälfte verringert wird. In der von der Kom- 
mission besichtigten Anlage von Kortfors 
wurde Ferrosilicium, und in der von La Praz 
Stahl erzeugt. Im Gegensatz zum Kjellin- 
Ofen liefert der Höroult-Ofen bequemer und 
vorteilhafter kohlearmen Stahl. Die Oten- 
belastung betrug im Durchschnitt 4000 Amp 
bei 110 V. Die Ofenkosten und Zubehör werden 
auf 40000 M geschätzt. Die Erzeugungskosten 


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Ofen von Höroult zur elektrischen Stahlerzeugung. 
Abh, 48. 


nach dem Höroult-Verfahren stellen sich bei 
einer Tagesleistung von 4 t Stahl wie folgt: 


Elektrodenverbrauch (7V kg zu je 0,08 M) 65,60 


öhne . . ss een. 40,— 
Erneuerung der Ofen-Auskleidung 22,40 
6 t Rohstofle zu je 48 M . rn AN 
Fabrikationskosten von 4 t ohne elek- 

trische Energie - . . » . . . . . 808,00 


Um einen Vergleich zwischen den Kjellin- 
und Héroult- Erzeugnissen zu erleichtern sind 
hier die Zusammensetzung und Festigkeits- 
eigenschaften einiger Stahlsorten zusammen- 


gestellt: 


= En] 
2 g 2 
. a ~ 3 © 
Ve, na RE 
wz) — Ei 
© © & 
he 


IT IH 


Vergleichs-Stabl A 
Gysinge-Stahl I 
Heroult-Stabl 660 . 


1,385 ans 0,009 
1,082 | 0,194 | 0,008 
1,016 


f Grund dieser Untersuchung kam die 
Pe zur Ansicht, daß Elektro-Stahl in 
gleicher Qualität wie Sheffield-Tiegelstahl aber 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 10. 


ROAN OTAS 


1 
| 
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| 
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bem PEREEETGE 


228 


— 


wesentlich billiger hergestellt werden kann. 
In Erzeugung von Siemens-Martin- und Bessemer- 
Stahl können jedoch die geschilderten elek- 
trischen Öfen mit den bestehenden Anlagen 
nicht konkurrieren, und das Einschmelzen von 
Roheisen mittels Elektrizität kann nur dort in 
Betracht gezogen werden, wo man sehr billige 
Wasserkräfte und reiche Erzlager aber keine 
Kohle zur Verfügung hat. 

Der Ofen von Stassano, in dem man Stahl 
direkt aus Ersen erzeugen kann, war zurzeit 
außer Betrieb. 


B. Erzeugung von Roheisen. 


Im Ofen von Keller in Livet ist der Strom- 
lauf der gleiche wie im Höroult-Ofen. Außer- 
lich seben die beiden Öfen jedoch ganz ver- 
schieden aus, und da der Ofen von Keller 
nicht Kippbar ist, so muß das darin geschmolzene 
Eisen abgestochen werden. In der Anlage von 
Keller wurde hauptsächlich die Erzeugung 
von Roheisen untersucht und zu diesem Zwecke 
etwa 90 t Eisenerz verarbeitet. Der hierbei be- 
nutzte Ofen (Abb. 49) besteht aus mehreren 
Schachtöfen mit kommunizierenden Herden. 

Bei einem Versuche wurden 15,9 t Eisenerz 
(mit 77°/, Eisenoxyd) in Arbeit genommen und 
daraus 9868 kg Roheisen mit 4°/, Kohlenstoff, 
2,5%, Silicium und 4,30%, Mangan erhalten; bei 
einem zweiten Versuch wurde ein Roheisen mit 
30%, Kohlenstoff, 0,7%, Silicium und 1,5°%, Man- 
gan erzeugt. Beim Versuch I dauerte der Vor- 
gang bb Std, während welcher Zeit 38 700 KW Std 
(69,1 V ><11038 Amp) verbraucht wurden. Der 
mittels eines Oszillographen ermittelte Leistungs- 


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faktor wurde zu 0,738 bestimmt (bei 50 Perioden 
i. d. Sek), sodaß bei diesem Versuch 1 kg Roh- 
eisen mit 3,42 KW Std erzeugt wurde. Beim 
zweiten Versuch will Keller nur 1,62 KW Std 
für 1 kg Eisen verbraucht haben. 

Auch H6roult führte in seiner Anlage die 
Erzeugung von Roheisen vor, wobei er 969 kg 
Roheisen mit 46 V œx 5280 amp a 18 Std (also 
mit 3220 KW Std oder 3,88 KW Std für 1 kg) 
gewann. 

Rechnet man den südfranzösischen Verhält- 
nissen entsprechend eine Tonne Hochofenkoks 
zu 28 M und ein elektrisches PS-Jahr zu 40 M, 
so stellen sich die Herstellungkosten des Roh- 
eisens im Hochofen und elektrischen Ofen un- 


gefähr gleich hoch. 


ha | FE e = E PER 

2 sE w 8 3S FCEE Š FE 2.25 
NEISSE OS 53,.| 5 | SH | 8 
aia, 4|) agrs 2 | 27 | 835 
je ei — = 
0,017 0,25 | z | 0015| 42 | 0,25 | 60 | 302 
0.01 | 024 | 0,012 0,03 | 42 | 0,25 | 60 | 29,8 
o6 | — | 4 |0| 10 2,2 


0,103 , 0,02 | 0,009 0,15 


Aus den weiteren Ausführungen von J. 
Heß, die hauptsächlich die Chemie der Eisen- 
und Stahlgewinnung betreffen und außerdem 


a en nor - 


.. m. 


-o = 
up yp g ë e r a a op 


dsa US Se A e . 


. — - æ um - 


230 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 10. 7. März 1907. 
Taree ea EEE a tens, RERSESÄBESREBBE BEE N EEREIER 


— ztzerunf 


Energiezufuhr von außen nur zur Ausglei- 
chung der Wärmeverluste geschehen brauchte. 
Zur Verwirklichung dieses Prozesses schlug 

Häroult den durch die Abb. 50 veranschau- 

lichten Ofen vor. 

In den Ofen münden zwei Kanäle, von 
denen A die reinen Erze und Zi Koks zuführt. 
G und B sind die Stromzuführungen. Das bei 
der Reduktion entstehende Kohlenoxydgas wird 
durch den Kanal A geleitet, wo ®8 durch Se- 
kundärluft zum Verbrennen gebracht wird, 80- 
daß das Erz bereits dort zum Schmelzen ge- 
langt. 

Arotz der auf so breiter Grundlage ausge- 
führten Versuchen der Roheisen-Darstellung in 
Livet ließen sie keine endgiltigen Schluß- 
folgerungen zu, weder über den erforderlichen 
Kraftverbrauch auf die Tonne Roheisen, noch 
über die Möglichkeit der Verhütung der kana- 
dischen stark schwefelbaltigen Erze. Es wurde 
daher seitens der kanadischen Regierung, wie 
O. Allen mitteilt, beschlossen, durch eigene 
Versuche über folgende Punkte Aufschluß zu 
erhalten: 

1. ob es möglich ist, die in Kanada hauptsäch- 
lich vorkommenden Magonetiterze, die den 
elektrischen Strom gut leiten, thermoelek- 
trisch zu verhütten; z 

2. ob sich marktfähiges Roheisen aus schwetel- 
haltigen und dabei manganarmen Erzen er- 
halten läßt; 

3. und ob e8 angängig ist, den zur Verhüttung 
nötigen Kohlenstoff nicht in Form von Koks 
sondern in Form der in Canada viel billigeren 
Holzkohle zu verwenden. 

Die Versuche fanden in Sault-Sainte-Marie 
(Ontario) statt, unter Leitung von Dr. Eugen 
Haanel, dem Chef des Berg au-Departements 
und mit Unterstützung von Dr. Höroult, der 


eine Reihe von noch nicht erprobten und nur 
entworfenen Öfen schildern, dürfte hier vielleicht 
nur der Ofen zur Erzreduktion von Héroult 
einiges Interesse bieten. Héroult schätzt, daß 
zur Erzeugung von 1 kg Roheisen (Reduktion 
des Erzes, Schmelzung von Eisen und Schlacke) 
2500 kg-Kalorien nötig seien. Da die zur Re- 
duktion des Erzes erforderliche Kohlenstoff- 
menge von 0,33 kg bei ihrem Verbrennen zu 
Kohlenoxyd 800 kg-Kalorien entwickelt, so hat 


ausstellte, daß H&roults Vorschlag, die 

des Ofens zur Vorwärmung der © eschicne 
zu benutzen (vgl. Abb. 50), wenigstens für Öfen 
dieser Größe unzweckmäßig ist, wurde auf die 
Gasverwertung vorläufig verzichtet. Der größte 
Teil der Versuche wurde dann mit dem hier 
abgebildeten Ofen (Abb. 51) angestellt. Dieser 
Ofen besteht aus einem eisernen Mantel, der 
mit gewöhnlichen feuerfesten Steinen ausge- 
füttert und in den Teilen, wo flüssiges Roheisen 
sich sammelt, mit Kohleziegeln ausgekleidet ist 
Damit in dem schmiedeisernen Mantel nicht zu 
viel Kraftlinien induziert werden, enthielt der- 
selbe einen etwa 20 cm breiten, senkrecht ver- 
laufenden Bone eingenietet. Die aus 
Schweden erhaltenen, nach einem Verfahren 
von H&roult hergestellten Elektroden-Kohlen 
hatten 400><400 mm Querschnitt und 1800 mm 
Länge. Die Versuche wurden zwei Monate lang 
fortgesetzt, wobei im ganzen bb t Roheisen er- 
schmolzen wurden. Es stellte sich heraus, daß 
die Anwendung der Holzkohle statt Koks für 
den Verlauf der Reduktion sogar vorteilhaft ist, 
und daß es nicht nötig war, die Kohle unter 
Zusatz von Ton zu brikettieren, wie es zuerst 
gemacht wurde. Die durch ein 20 mm-maschi- 
ges Sieb hindurchgeleitete Beschickung (Möller) 
bestand aus 181,2 kg Magnetiterz, 56,6 kg Holz- 
kohle, 20,4 kg Kalkstein und 2,7 kg Qnarz. In 
381/, Betriebsstunden wurden 3300 kg Roheisen 
erhalten, das einen Gehalt an Schwefel von 
nur 0,005 %/, aufwies, trotzdem das Erz 0.17%, 
Schwefel enthielt. Im Durchschnitt betrug die 
Spannung 36,5 V bei 4993 Amp und dem Lei- 
stungsfaktor 0,919. 

Durch diese Versuche wurden nun alle 
Zweifel behoben, daß aus den schwefelhaltigen 
Magnetiterzen sich gutes, graues wie weißes, 
Roheisen auch ohne Zusatz von Mangan er- 
halten läßt, und daß man dabei auf die Anwen- 
dung des in Kanada recht kostspieligen Koks 
nicht angewiesen ist. 

Trifft man noch einige weitere Verbesse- 
rungen und führt die Verwertung der Abgase 
ein, so dürfte es nach Haanels Ansicht möglich 
sein, mit 1000 PS in 24 Stunden 121 Roheisen 
zu erzeugen, wobei die gesamten Herstellungs- 
kosten etwa 43 M für die Tonne betragen 
würden. T. 


PATENTE. 


ne 


Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 21. Februar 1907.) 


K1. 201. A. 13149. Einrichtung zum Regeln ab- 
wechselnd mit Gleich- und Wechselstrom zu be- 
treibender Motoren, insbesondere Fahrzeug- 
motoren. Allgemeine Elektricitäts-Gesell- 
schaft. Berlin. 4. 5. 06. [Priorität a G. d. 
Anm. in den Vereinigten Staaten von Amerika 
gem. Unionsvertrag: 8. b. 05.] 

—1l. A. 13616. Schaltungsanordnung für die zum 
Antriebe der Luftpumpen dienenden Motoren 
mehrerer zu einem Zuge vereinigter elektrischer 


ER, 
BILL 


Ofen von Keller zur Roheisen-Gewinnung. 
Abb. 49. 


der elektrische Ofen 2500 — 800 = 1700 kg-Ka- 
lorien zu liefern. Würde man nun in gleicher 
Weise wie man die Gichtgase aus dem Hoch- 
ofen das viel reinere und daher wirksamere 
Kohlenoxydgas aus dem elektrischen Ofen ver- 
werten, so hätte man dadurch 0,33 >< 5600 


sellschaft, Berlin. 25. 9. 06. 

Ki. 21a. A. 13412. Einrichtung zum Anzeigen 
elektrischer Schwingungen. Allgemeine Elek- 
tricitäts - Gesellschaft, Berlin. 23. 7 06 
[Priorität a. G. d. Anm. in den Vereinigten Staaten 
von Amerika gem. Unionsvertrag: 24. 7. 05. 

— e. F. 22220. Durch eine Wand abgeschlossene 
Hochspannungs - Schalteinrichtung mit ausfahr- 
barem Schaltwagen. Felten & Guilleaume- 
Lahmeyerwerke A.-G., Frankfurt a. M. 5 9. 06. 

— ce. W. 26654. Blitzanzeiger. Max Weinberger 
Amsterdam; Vertr.: A. Elliot, Pat.-Anw., Berlin 
SW. 48. 9. 11. 06. 


(Reichsanzeiger vom 25. Februar 1907.) 


Kl. 12i. D. 17546 Verfahren zur Darstellung 
von Hypochloridlösungen auf elektrolytischem 
Wege. William Pollard Digby, London; Vertr.: 
Max Löser, Pat.-Anw., Dresden 9. 18. 9. 06. 

Ki. 21a. N. 8706. Körnermikrophon. Georg 
Nebel, Hannover, Haltenhoffistr. 18. 24. 10. 06. 

—a. T. 11407. Vorrichtung zum Regulieren des 
Widerstandes von Kohlenkörnermikrophonen un 
ähnlich gebauten Fernsprechrelais auf gleichen 
Wert. Telephon Apparat Fabrik E. Zwie 
tusch & Co., Charlottenburg. 8. 8. 06 

—b. A. 11256. Verfahren, die Kapazität vot 
Bleisammlerzellen stetiger zu erhalten; ZU. Z. 
Anm. A. 12 130. Accumulatoren-Fabrik A.U. 


e A 


Ofen zur Rohoisen-Gewinnung für Versuche in Canada. 
Abb. 51. 


D po auch die Ofenpläne lieferte. Als St i 

a ia FB 1a benutzte man eine Phase einer EE 

Dynamo von 40 KW bei 30 Perioden und 
2400 V. Die Dynamo wurde durch einen 300 PS 


Elektrischer Hochofen zur Roheisen-Gewinnung von starken Gleichstrom-Motor von 
: À . 500 V ange- Berlin. 23. 8. 04. 
Héroult. trieben. Die Spannung von 2200 V wurde durch | — e A. 13603. Wasserstrahlerder zum Sch 
Abb. 50. auf 50 V ne ra ransformator von 225 KW gegen Überspannungen in elektrischen Leitungs- 
an Ta t. Durch eine Reihe von Vor- netzen. Allgemeine Elektricitäts- Gesell- 
— 1800 kg-Kalorien gewinnen können, sodaß | des Ofens riesen er er ee halt Allge- 
: j lese i ro 
der elektrische Ofen als wahrer Energieum- | nutzung des verfügbaren Ean a aioe a Do  eelische t, Berlin. 


former angesehen werden könnte, und die ! Nachdem bei den weiteren Versuchen sich her- 20. 9. 06 


Triebwagen. Allgemeine Elektricitäts-Ge- . 


U 


7. März 1907. 


—¢. E. 11666. Kontaktvorrichtung für elektrische 
Relais, Schalter und Taster. Electrische Sig- 
nal- und Kraft-Anlagen Walter Blut, Berlin. 
27. 4. 06. , . 

— e. V. 6708. Starkstrom-Schalter mit selbsttätiger 
verzögerter Auslösung. Voigt & Haeffner A.-G., 
Frankfurt a. M.-Bockenheim. 26. 9. 06. 

—d. E. 11463. Einrichtung zur Bremsung von 
Repulsionsmotoren durch Umschaltung auf Gene- 
ratorbetrieb. Elektrizitäts - Gesellschaft 
Alioth, Münchenstein bei Basel; Vertr.: C. 
Fehlert, G. Loubier, Fr. Harmsen und A. 
Büttner, Pat.-Anwälte, Berlin SW.61. 29. 1. 06. 

—d. F. 2037. Einrichtung zur Vermeidung von 
Kurzschlußströmen beim Schalten von Stufen- 
transformatoren von einer Stufe zur anderen 
mittels Einzelschaltern. Felten & Guilleaume- 
Lahmeyerwerke A.-G., Frankfurt a.M. 23.7. 06. 

—d. F. 9224 Vorrichtung zur Verminderung 
der Entmagnetisierung der permanenten Magaete 
von magnetelektrischen Zündmaschinen. Richard 
Fischer, Tempelhof bei Berlin, Borussiastr. 59. 


Motorelektrizitätszähler mit 
glockenförmigem Anker. Allgemeine Elek- 
trieitäts-Gesellschaft, Berlin. 2. 8. 06. 

Kl. 35a. A. 12412. Verfahren zum Anlassen durch 
Dampf- oder Gasturbinen mit elektrischem 
Zwischenmittel betriebener Fördermaschine. A.-G. 
Brown, Boveri & Cie., Baden, Schweiz; Vertr.: 
Hans Heimann, Pat.-Anw., Berlin SW. 11. 


- 


6. 9. 06. 
—oe. A. 13453. 


2. 9. 05. 

Kl. 81e. B. 42'943. Vorrichtung zur selbsttätigen 
Regelung der Leistung eines durch einen Elek- 
tromotor angetriebenen Luftkompressors oder 
Luftexhaustors zur Konstanterhaltung des Luft- 
druckes für Rohrpostanlagen. Birney Clark Bat- 
cheller, Philadelphia; Vertr.: Dr. B. Alexander- 
Katz, Pat.-Anw., Berlin NW. 6. 26. 4. 06. 

Kl. 38b. N. 8233. Uhr mit elektrischem Pendel- 
antrieb. Normalzeit G. m. b. H., Berlin. 20. 2. 
1906. 

Zurücknahme von Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 21. Februar 1907.) 


Kl. 2la. A. 12432. Differentialrelais. 26. 4. 06 
—¢. A. 131%. Schutzvorrichtung gegen Über- 
spannungen in elektrischen Anlagen. 10. 1. 07. 
—f. Sch. 25192. Verfahren zur Herstellung eines 
dochtfreien Endes bei Bogenlichtkohlen. 31. 5. 06. 


Versagungen. 


(Reichsanzeiger vom 2]. Februar 1907.) 


Kl. 21a.‘ E. 11160. Schaltung für Fernsprech- 
ämter mit Zentralbatteriebetrieb. 26. 3. 06. 


(Reichsanzeiger vom 25. Februar 1907.) 


K]. 21e. S. 18518. Elektrisches Meßinstrument. 
6. 10. O4. 


Erteilungen. 


(Reichsanzeiger vom 25. Februar 1907.) 
Kl. 1b. 183325. Förderband für magnetische 


Scheider mit zwei übereinander liegenden Polen, 
zwischen welchen das Band hindurchgeführt wird. 
August Zöller, Bonn, Königstr. 62. 4. 7. 06. 

KI. 201. 183 463. Kraftluftverteilungsanlage elek- 
trisch betriebener Eisenbahnzüge. Allgemeine 
‚„Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 13. 9. 06. 

KI. žia 183 251. Typendrucktelegraph. Edwin 
James Steljes, Mount View; Vertr.: Dr. D. 
ndenberger, Pat.-Anw., Berlin SW. 61. 23. 4. 
AND. 

a 183252. Schaltung für Leitungen von hoher 
Kapazität zur Übertragung telegraphischer Nach- 
richten. Isidor Kitsee, Philadelphia; Vertr.: M. 
Schmetz, Pat.-Anw., Aachen. 10. 5. 06. 

=a. 183253. Einpfängervorrichtung für kreis- 
förmig oder elliptisch polarisierte elektromag- 
netische Wellen. Alessandro Artom, Turin, Ital.; 
Vertr.: A. Loll u. A. Vogt, Pat.-Anwälte, Berlin 
W.8 8.9. 06. 

~A. 183321. Elektromagnetische Fortschaltvor- 
richtung bei elektrischen Ferndruckern. „Elek- 
trischer Ferndrucker“ G. m. b. H., Berlin. 
l1. 2. 06. 

—b. 183286. Verfahren, um Trockenelemente, bei 
denen als Verdickungsmittel Mehl oder andere 
uellungsfähige Körper dienen und bei welchen 
die Erregermasse in unwirksamem Zustande ein- 
gefüllt wird, durch Zusatz von Wasser strom- 
liefernd zu machen. Otto Rutkowsky, Ham- 
burg, Wandsbeckerstieg 56. 12. 8. 05. 

€ 183254. Einrichtung zur Spannungsregelung 
von elektrischen Stromerzeugern; Zus. z. Pat. 
158415. Allgemeine Electricitäts-Gesell- 
scha ft, Berlin. 30. 3. 05. 

~e. 183 255. Schutzkappe für Hebelschalter. 
Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft, 
Berlin. 15. 9.06. ` 

et; 183 237. Spulenförmiger elektrischer Wider- 
o or Kurt Höhnel, Lockwitz-Dresden, 
po Sleräir. 7d, und Willibald Fuhrmann, 

1 resden, Dippoldiswalderpl. 3. 6. 7. 06. 

a 183 322 Einrichtung zur Veränderung der 
eschwindigkeit von Kraftmaschinen. Henri 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 10. 
se ee er a O 


Tudor, Rosport, Luxemburg; Vertr.: Dr. Ludwig 
Straßer, Charlottenburg, Kantstr. 34. 27. 4 06. 

— d. 1833256. Bürstenhalter. The Morgan Cru- 
cible Company Limited, Battersea, Engl.; 
Vertr.: A. Loll u. A. Vogt, Pat.-Anwälte, Berlin 
W.8. 11. 4. 06. 

— d. 183323. Gleichstrommaschine, deren elektro- 
motorische Kraft oder Geschwindigkeit durch 
Verschiebung der Polmassen verändert wird. 
Georges Ernest Wagner, St. Etienne, Frankr.; 
Vertr.: A. Bauer, Pat.-Anw., Berlin SW. 13. 
15. 7. 08. 

— f. 183315. Anlafßvorrichtung für Quecksilber- 
dampf- und ähnliche Lampen und Gleichrichter. 
Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft, 
Berlin. 12. 5. O4. 

— g. 183 257. Verfahren und Einrichtung zur Ver- 
kürzung der Erregungs- und Entregungszeit von 
mit Selbstinduktion behafteten Spulen. Felten 
& Guilleaume-Lahmeyerwerke A.-G., Frank- 
furt a. M. 21. 4. 06. 

— g. 183324. Elektrode für Vakuumröhren. Po- 
lyphos Elektrizitäts-Gesellschaft m. b. H., 
München. 5. 8. 06. 

Kl. 40c. 183293. Verfahren zur elektrolytischen 
Gewinnung von Leichtmetallegierungen oder 
-amalgamen bezichungsweise Leichtmetallhydraten 
oder -oxyden. Henry Spencer Blakmore, Mount 
Vernon, u. Eugene Alexander Byrnes, Washing- 
ton; Vertr.: A. Lollu. A. Vogt, Pat.-Anwälte, 
Berlin W. 8. 10. 5. 04. 

Kl. 42c. 183423. Verfahren zum Ausgleich der 
Ablenkung von Kompaßmagnetnadeln von der 
wahren Mittagslinie durch Anordnung von Quer- 
magneten. Walter Taylor St. Aubin, London; 
Vertr.: H Neubart, Pat.-Anw., Berlin SW. 6L 


14. 2. 06. 

Kl. 49a. 183477. Elektrisch betriebene Hand- 
bohrmaschine William Obed Duntley, Chi- 
cago; Vertr.: A. du Bois - Reymond, M. 
Wagner und G. Lemke, Pat.-Anwälte, Berlin 
SW. 13. 21. 6. 04. 

— a. 183478. Windflügelanordnung für elektrisch 
betriebene Werkzeuge. William Obed Duntlev, 
Chicago; Vertr.: A. du Bois - Reymond, M. 
Wagner und G. Lemke, Pat.-Anwälte, Berlin 
SW. 13. 11. 3. 05. 

Kl. 86 b. 183266. Elektrische Jacquardmaschine. 
Hans Wilde, Krefeld, Gerberstr. 64. 1. 2. 06. 
Kl. 87 b. 183444. Elektrischer Hammer mit inner- 
halb abwechselnd erregter Elektromagnetspulen 
hin- und herbewegtem Schlagkolben aus weichem 
Eisen. William Franklin Wegner u. Alex Wen- 
delburg, New York; Vertr.: Pat.-Anwälte Dr. 
R. Wirth, C. Weihe u. Dr. H. Weil, Frank- 
furt a. M. 1, W. Dame, Berlin SW. 13. 25. 4. 06. 


Löschungen. 


(Reichsanzeiger vom 21. Februar 1907.) 


Kl. 21. 80818. 80819. —a. 156815. 161365. 
162408. 171998. 172937. 173397. — e. 162577. 


179424. —d. 179281. —e. 179953. —f. 
180106. — g. 137810. 142872. 
Gebrauchsmuster. 


————— 


Eintragungen. 


(Reichsanzeiger vom 25. Februar 1907.) 


Kl. 21a. 298715. Automatische Tastenschiene mit 
drehbarem Sperrorgan. A.-G. Mix & Genest, 
Telephon- und Telegraphen-Werke, Berlin. 
15. 1. 07. A. 9822. 

— a. 298716. Aus mehreren Einzeltastenschienen 
zusammengesetzte automatische Tastenschiene mit 
einem aus mehreren Einzelsperrorganen gekuppel- 
ten Sperrorgan. A.-G. Mix & Genest, Tele- 
phon- und Telegraphen - Werke, Berlin. 
15. 1. 07. A. 9823. 

—a. 298717. Automatische Tastenschiene mit ver- 
schiebbarem Sperrorgan. A.-G. Mix & Genest, 
Telephon- und Telegraphen-Werke, Berlin. 
15. 1. 07. A. 9824. 

—a. 293905. Apparat zur Änderung der Induk- 
tanz von Schwingungssystemen wie z. B. der 
Strahlen-Telegraphie und -Telephonie, bestehend 
aus drehbar ineinander angeordneten, auf Rahmen 
mit zylindrisch gestalteten Seitentlächen gewickel- 
ten Spulen. C. Lorenz A.-G., Berlin. 31. 12. 
1906. L. 17 057. 

— e. 28709. Isolierrohr mit durch besondere 
Hülle gegen Rost- und Säureeinflüsse geschütztem 
Eisenmantel. Max Haas, Reichenhain, Bez. Chem- 
nitz. 11. 1. 07. H. 32098. 

—c. 298714. Funkenentziehvorrichtung für Anlaß- 
und Nebenschlußwiderstände, bei welcher eine 
durch Federn beeinflußte Zunge der Kontakt- 
feder nachklinkt. Carl Scherf, Saarburg, Bez. 
Trier. 15. 1. 07. Sch. 24 798. 

— ce. 28797. Kurzschluß-Sicherung mit auslös- 
barem Schalthebel. Carl Fr. Mündel, Gärtner- 
straße 8a, und Heinrich Bender, Alphornstr. 43, 
Mannheim. 5. 12. 06. M. 23 189. 


—c. 298 893. 


231 


— ¢. 293802. Zange für elektrische Zwecke, deren 
Schenkel eine Isolierung aus gemahlenem Holz 
mit Verbindungsstoff besitzen. Carl Heier, Rem- 
scheid, Lenneperstr. 23. 17. 12. 06. H. 31 902. 

Drebschalter mit in dem Sperr- 
riegel gelagerter Kugel. Oscar Borchardt, 
Berlin, Wilhelm Stolzestr. 35. 8. 1.07. B. 33 167. 

— ¢. 298840. Funkenstrecke mit länglichen, parallel 
nebeneinander liegenden Polen, auf deren Ober- 
flächen Kühlrippen angeordnet sind. Simon Eisen- 
stein, Berlin, Steglitzerstr. 22. 16. 1.07. E. 9717 

—c. 29884l. Weasserdichter Verbindungs- und 
Abzweigkasten mit Anschlußstutzen für Leitungs- 
verlegung in Röhren. H. Köttgen & Co., Berg. 
Gladbach. 17. 1. 07. K. 29 956. 

— c. 299072. Schellenartige Endverschlußhülse mit 
geriffelter Innenfläche für Peschelrohr oder Rohr- 
draht, System Kuhlo. Paul Schröder, Stuttgart, 
Danneckerstr. 20. 24. 11. 06. Sch. 24464. 

—c. 299104. Schaltungseinrichtung für mehrere 
in einem Kasten untergebrachte Trockenelemente, 
Akkumulatoren usw. American Electrical 
Novelty & Mfg. Co. G. m. b. H., Berlin. 22.1. 
1907. A. 9839. 

—c. 299111. Anschlußdose mit eingebetteten 
Leitungsschienen und plombiertem Deckel zur 
Verhütung widerrechtlicher Anschlüsse. Paul 
Schröder, Stuttgart, Danneckerstr. 20. 29. 8. 06. 
Sch. 23871. 

—c. 299222. Abzweigdose mit die Kontakte ver- 
bindenden, zerstörbaren Leitern. Schmahl & 
Schulz, Barmen. 283. 12. 06. Sch. 24703. 

— d. 298854. Magnetelektrischer Zündapparat mit 
feststehender Wicklung, gekennzeichnet durch 
im Innenraum der Spule angeordneten Doppel-T- 
Anker. Hans Weckerlein und Hans Stöcker, 
Nürnberg, Werderstr. 7. 30. 5. 06. W. 20433. 

— ©. 298795. Bei auf dem elektro-dynamometri- 
schen Prinzip beruhenden Elektrizitätszählern, 
mit der einen Wicklungsgruppe drehbar, mit der 
anderen Wicklungsgruppe feststehend angeordnete 
paramagnetische Leiter der beiderseitigen Kraft- 
linien. Albert Lotz, Charlottenburg, Schiller- 
straße 74. 26. 10. 06. L. 16745. 

— ©. 298796. Bei auf dem elektro-dynamometri- 
schen Prinzip beruhenden Elektrizitätszählern, 
mit der einen Wicklungsgruppe drehbar, mit der 
anderen Wicklungsgruppe feststehend angeordnete 
paramagnetische Leiter der beiderseitigen Kraft- 
linien. Albert Lotz, Charlottenburg, Schiller- 
straße 74. 26. 10. 06. L. 16922. 

— e. 2098837. Kontaktbürsten für Wattstunden- 
zähler. Max Millenet, Berlin, Chausseestr. 95. 
16. 1. 07. M. 23 435. 

— f. 298706. Sich bei der Horizontalbewegung 
öffnende und schließende Kontaktvorrichtung an 
an Drahtseilen geführten Bogenlampen. Bau- 
gesellschaft für elektrische Anlagen A.-G., 
Düsseldorf. 31. 12. 06. B. 33 094. 

— f. 298924. Mehrflammiger Beleuchtungskörper 
mit Überglocke. G. Schanzenbach & Co. 
Komm.-Ges., Frankfurt a. M.-Bockenheim. 10. 1. 
1907. Sch. 24762. 

— f. 299236. Stromschleife zur Richtung des 
Lichtbogens bei elektrischen Bogenlampen mit 
schräge zueinander angeordneten Kohlen. Deut- 
sche Beck-Bogenlampen-Gesellschaft m. 
b. H., Frankfurt a. M. 21. 12. 06. D. 12 197. 

— g. 298718. Regulierbare Selbstinduktion, auf 
deren Wickelung ein Rädchen federnd aufge- 
drückt wird. sodaß bei Drehung eine Verschie- 
bung des Rädchens mit seinem Pol in der Längs- 
richtung der Selbstinduktion herbeigeführt wird. 
Simon Eisenstein, Berlin, Steglitzerstr. 20. 
16. 1. 07. E. 9716. 

— g. 299138. Wickelkondensator in Form eines 
flachen vierkantigen Prismas. Deutsche Tele- 
phonwerke G. m. b. H., Berlin. 18. 7. 08. 
D. 10 150. 

Kl. 30f. 2098772. Aus Umformer, Transformator 
und Regulierwiderstand bestehender Anschluß- 
apparat für elektrotherapeutische Zwecke. Werner 
Otto, Berlin, Friedrichstr. 131d. 12. 1.07. O. 4080. 

— f. 299008. Elektroden für Halsbehandlung, be- 
stehend aus einem federnden Bande, un dem die 
Nackenelektrode mittels Stift und Spiralfeder iso- 
liert gelagert ist, während die Seitenelektroden 
isoliert direkt am Bande in einem bestimmten 
Winkel angebracht sind. Dr. Karl Herschel, 
Halle a. S., Markt 20. 17. 1. 07. H. 32 131. 

Kl. 43b. 298839. Durch Uhrwerk getriebener 
Elektrizitätsautomat für medizinische und tech- 


nische Zwecke. Hugo Behnisch, Tegel. 16. 1. 
1907. B. 33 229. 
Kl. 46c. 298814. Kühlvorrichtung für Motor- 


zylinder, mit Ventilatoren und elektrischer Kon- 
taktvorrichtung für Wasserzutluß. Karl Hrdlicka, 
Zizkow; Vertr.: Paul Harmuth, Pat.-Anw., Köln. 
27. 12 06. H. 31 985. 

Kl. 67a. 299114. Antrieb von Schleifscheiben 
durch Elektromotor mit elastisch gelagerten Leit- 
oder Spannrollen. Siemens-Schuckertwerke 
G. m. b. H., Berlin. 8. 12. 06. S. 14691. 

Kl. 82a. 298820. Walzenmantel an elektrischen 
Trockenwalzen, welcher unabhängig von dem 
darin liegenden Heizkern auf Kugeln um letz- 
teren rotiert. Fa. F. Soennecken, Bonn. 4.1. 
1907. S. 14 806. 


un] 


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ar Wope e ai re A e a B e e 


. = Mamm m u 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


BO O O O O O O OoOo oo 


Verlängerung der Schutzfrist. 


(Reichsanzeiger vom 25. Februar 1907.) 


Kl. 21b. 221168. Stromsammler usw. Fa. Gottf. 
Hagen, Kalk b. Köln a. Rh. 5. 3. 04. K. 21215. 
6. 2. 07. 

—¢. 219318. Isolierknopf usw. 
werke München G. m. b. H., München. 13. 2. 
1904. M. 16726. 4. 2. 07. 

—c. 91497. Kurzschließvorrichtung usw. Fried. 
Krupp A.-G., Essen, Ruhr. 26. 2. 04. K. 21 159. 
4. 2. 07. 

— d. 223 733. Vorrichtung zur Verhütung des Ver- 
ziehens der Scheiben bei Influenzmaschinen usw. 
Elektricitätsgesellschaft „Sanitas“ m. b. 
H., Berlin. 23. 2. 04. E. 6911. 4. 2..07. 

— f. 218996. Drahtschutzkorb usw. Adolf Schuch, 
Worms. 8. 2. 04. Sch. 17947. 7. 2. 07. 

—f. 91043. Hebel zur Vermeidung des Heraus- 
fallens der Kohlenstifte bei Dauerbrandbogen- 
lampen usw. Allgemeine Elektricitäts-Ge- 
sellschaft, Berlin. 4. 3. 04. A 7068. 4. 2. 07. 

— f. 229599. Anordnung von Federn an Frosch- 
klemmen usw. Allgemeine Elektricitäts-Ge- 
sellschaft, Berlin. 24. 6. 04. A. 7847. 4. 2. 07. 

— f. 229600. Kohlenklemmring usw. "Allgemeine 
Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 24. 6. 04. 
A. 7348. 4. 2. 07. 


Isolatoren- 


Auszüge aus Patentschriften. 


—— 


Nr. 164 182 vom 6. Juli 1904. 

Johann H. Bastians und Ottmar Wehrmann ‚in 
München. — Zange zum Biegen vou Isolier- 
röhren mit Metallmantel. 

Zange zum Biegen von Isolierröhren mit Metall- 
mantel, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Biege- 


Abb. 82. 


backe von einem dreh- und einstellbaren Druck- 
stück F; Fg F3 (Abb. 52 u. 53) mit Ausschnitten 
für die an dem zu biegenden Rohre entstehenden 
Wulste gebildet ist, gegen welche Backe eine 


zweite mit zwei Rollen D D, versehene Backe 
mittels eines Handhebels C wie die bewegliche 
Backe eines Parallelschraubstockes bewegt wird. 


Nr. 164 564 vom 22. Dezember 1904. 
Ole Sivert Bragstad in Karlsruhe i. B. — Strom- 
verteilungsanlage für Wechselstrombahnen. 
Stromverteilungsanlage für Wechselstrombahnen 
mit Zuführung von hochgespanntem Strom und Trans- 


Abb. 54. 


formierung desselben auf die Fahrspannung durch 
einspulige Transformatoren, dadurch gekennzeichnet, 
daß die einspuligen Transformatoren zwischen die 
eigentliche Hochspannungsleitung und die isolierte 
Kontaktleitung geschaltet sind, während die als 
zweite Kontaktleitung dienenden Schienen mit ent- 
sprechenden Punkten der Wicklungen der ein- 
spuligen Transformatoren verbunden sind. (Abb. 54.) 


- Nr. 162988 vom 3. Februar 1904. 


Eduard Seeger in Berlin. -— Selbsttätiger Fahrt- 

richtnngsanzeiger für Vorwärts- und Rück- 

wärtsfahrt, sowie für Rechts- und Linkswen- 
dung eines Fahrzeuges. 


Selbsttätiger Fahrtrichtungsanzeiger für Vor- 


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DISIA AREP D AII SPASS 


DIEIIS ASIN BELILA AA 


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Abb. 57. 


wärts- und Rückwärtsfahrt, sowie für Rechts- und 
Linkswenduug eines Fahrzeuges, dadurch gekenn- 
zeichnet, daß durch das eine oder das andere 
zweier mit der Radachse in Verbindung stehender 
Zahngesperre je nach der Fahrtrichtung der eine 
oder der andere zweier Stromschließer so bewegt 
wird, daß bei jeder halben Radumdrehung der 
Stromkreis nach entsprechend angeordneten oder 
gefärbten Lampen geschlossen und unterbrochen 


dung des Fahrzeuges ein Schalter so bewegt wird, 


Abb. 56. 


daß er den Stromkreis nach einer oder der anderen 
zweier andersfarbiger Lampen schließt. (Abb. 55 
und 56.) 


Nr. 165233 vom 3. August 1904. 


Kölner Akkumulatorenwerke Gottfried 

Hagen in Kalk b. Köln a. Rh. — Zwischenlage 

zur Trennung der Elektroden alkalischer 

Stromsammler unter Verwendung von Zellu- 
losederivaten. 


Zwischenlage zur Trennung der Elektroden 
alkalischer Stromsammler unter Verwendung von 
Zellulosederivaten, dadurch gekennzeichnet, daß 
Kunstseide verwendet ist, die aus Zellulose ohne 
Nitrierung, z. B. durch Fällung von deren Auf- 


lösung in Kupferoxydammoniak mittels Schwefel- 
säure, enthalten ist. 


190%. Heft 10. 


7. März 1907. 


Nr. 164173 vom 1. Juli 1904. 
Dr.-Sing. Erwin Kramer in Berlin. — In das Ge- 
stänge einer elektromagnetischen Bremse ein- 
geschalteter Puffer für Ol, Luftoderdergleichen. 


1. In das Gestänge einer elektromagnetischen 
Bremse eingeschalteter Puffer für Öl, Luft oder 
dergleichen, dadurch gekenn- 
zeichnet, daß seine Druckseite 
sich bei Anzug des Gestänges 
füllt und nach Aufhören der 
Bremskraft den Rückgang des 
Gestänges so weit gestattet, bis 
ein bestimmter unterer Druck 
erreicht ist und dann das Ge- 
stänge sperrt. 

2. Vorrichtung nach An- 
spruch 1, gekennzeichnet durch 
die Anordnung eines an den 

Druckraum angeschlossenen 
Hahnes g (Abb. 57) oder der- 
gleichen, bei dessen Öffnung 
der Druckraum entleert wird. 

3. Vorrichtung nach An- 
spruch 1 oder 2, gekennzeich- 
net durch den Anschluß eines 
Ventiles 2 an den Druckraum 
des Puffers, das bis zur Er- 
reichung eines eingestellten 
Druckes eine Druckminderung 
in dem Puffer gestattet. 

4. Vorrichtung nach An- 
spruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der 
Lösungshahn so mit dem Fahrschalter gekuppelt 
ist, daß bei Fahrtstellung des letzteren der Hahn 
geöffnet, bei Bremsstellung aber geschlossen ist. 


Nr. 165 053 vom 25. Mai 1904. 


Engelbert Arnold und Jens Lassen la Cour in 
Karlsruhe i. B. -— Kompensierter Einpbasenmotor. 


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Abb. 55. 
wird, während durch die Rechts- oder Linkswen- Kompensierter Einphasenmotor, dadurch ge 


kennzeichnet, daß zum Zwecke des Anlassens und 
der Tourenrege- 
lung auf dem Stän- 
der senkrecht zur 
Hauptwicklung eine 
Hilfswicklung ange- 
orduet ist, sod 
deren magnetische 
Achse mit der mag- 
netischen Achse 
der nicht kurzge 
schlossenen Teile 
der Ankerwicklung 
nahezu zusammen" 
fällt, welche Hilfs- 
wicklung bei Haupt- 
strommotoren M 
Reihe zu den Anker 
bürsten und bei 
Nebenschlußmotoren in Reihe zu den Ankerbürsten 
oder in Reihe zu der Hauptwicklung, das an 
parallel zu den Ankerbürsten, geschaltet wird. 
(Abb. 58.) 


Abb. 58. 


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VEREINSNACHRICHTEN. 


Elektrotechnischer Verein. 


(Zuschriften an den Elektrotechnischen Verein sind an dio 
Geschäftsstelle, Berlin N. 24, Monbijouplatz 3. zu ric 


Vereinsversammlung am 26. Februar IM. 


Vorsitzender. 
Präsident Warburg. 


I. 
Sitzungsbericht. 


Tagesordnung. 
1. Geschäftliche Mitteilungen. 
Kassenrevisoren.) 
Antrag des Vorstandes und des Anas 
betreffend Ernennung eines Ehrenmitg 


(Bericht der 


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7. März 1907. 


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s Herrn Ober-Ingenieur Dr. G. 


rtrag de 
i Onada: Berlin: „Uber den selbsttätigen 
Spannungsregler; System Tirill“. (Mit De- 
monstrationen.) 


Vorsitzender: Ich eröffne die Sitzung. Ge- 
statten Sie mir, ehe wir in die Tagesordnung 
eintreten, Ihnen für die E‘re zu danken, die 
Sie mir durch die Wahl zum Vorsitzenden un- 
seres Vereins erwiesen haben. Ich habe die 
Wahl umso lieber angenommen, als ich in ihr 
einen Ausdruck der guten und freundlichen 
Beziehungen sehe, welche zwischen der an- 
gewandten und der reinen Wissenschaft bei 
uns in Deutschland bestehen. Diesen engen 
Beziehungen, sowie deren Anwendung auf die 
Ersiebung schreibt man in England vielfach die 

oßen technischen Erfolge Deutschlands zu. 
Daher ist es vielleicht nicht unangebracht, an 
dieser Stelle einige Worte über diese Bezlehun- 
gen zu sagen. 

Es gibt ja keine guten Freunde, welche 
sich nicht gelegentlich zanken, ohne doch ein- 
ander entbehren zu können. So nehme ich e8 
nicht tragisch, wenn gelegentlich von seiten des 
Praktikers dem Theoretiker unfruchtbarer 
Idealismus oder Mangel an praktischer Betäti- 
gung vorgeworfen wird. Wenn indessen eine 
Frau gu ihrem Manne sagen würde: es genügt 
nicht, daß Du deinem Berufe nachgehst, Du 
mußt Dich auch in der Küche praktisch be- 
tätigen —, so würde jener wohl billig ant- 
worten: Liebe Frau, woher willst Du dann Dein 
Wirtschaftsgeld beziehen? Der Elektrotechniker 
wird nicht ohne Interesse hören, wie sich in 
dieser Besiehung der Entdecker der elektro- 
magnetischen Induktion verhielt. Als Faraday 
einige kleine von ihm konstruierte Maschinen zur 
Erseugung von Iuduktionsströmen beschrieben 
hatte, schloß er mit den Worten: „Ich habe in- 
dessen immer mehr gewünscht, neue Tatsachen 
und Beziehungen zu entdecken, die von der 
magnetelektrischen Induktion abhängen, als die 
Kraft der schon gefundenen zu erhöhen, denn 
ich bin fest überzeugt, daß deren volle Ent- 
wicklung sich später finden wird.“ In der Tat 
verdankt vielleicht Faraday seine großen Er- 
folge zum Teil einer Charakteranlage, vermöge 
deren er alles hinwegräumte und ängstlich ver- 
mied, was ihn von seinen Ideen abziehen konnte. 
Sein anffallend schlechtes Gedächtnis, über wel- 
ches er in seinem Briefwechsel mit Schön- 
bein so oft klagt, ist schon bezeichnend hier- 
für, besonders aber sein grundsätzliches Ab- 
lehnen praktischer Betätigung. „Sie wissen, 
ich mische mich nicht in irgend welche kom- 
merzielle Dinge“, schreibt er an Schönbein, 
und als dieser nach England kam, um die von 
ihm erfandene Schießbaumwolle zu fruktifizieren, 
sagen ihm Faraday und Grove, sie fürchteten 
immer, auf etwas zu stoßen, was sie mit der 
praktischen Welt in Berührung bringen könnte. 
Und doch war Faraday einer jener Idealisten, 
die mit mächtigem Schlage Tore gesprengt haben, 
durch welche Wege zu neuen industriellen An- 
wendungen führten. Der angewandten Wissen- 
schaft fällt alsdann die hohe und bedeutungs- 
volle Aufgabe zu, die neuen Wege zur Hebung 
des Nationalwohlstandes und zum Segen für 
die menschliche Kultur gangbar zu machen. 
Beide, die reine und die angewandte Wissen- 
Schaft, stellen sich dar als höchste Betätigungen 
desmenschlichen Geistes, deren enge Verbindung 
und gegenseitige Förderung der modernen Natur- 
wissenschaft das charakteristische Gepräge ge- 
ben. Die reine Wissenschaft, obschon bahn- 
brechend auch für neue Zweige der Technik, läuft 
leicht Gefahr, sich in unfruchtbare und weit- 
länfige Bahnen zu verlieren. Die Technik da- 
gegen, aus äußeren Gründen zum raschen Vor- 
dringen gezwungen, ist darauf angewiesen, jedes- 
mal die kürzesten Wege, das heißt diejenige Be- 
trachtungsweise zu suchen, welche amschnellsten 
zum Ziele führt und der Regel nach zugleich 
diejenige ist, welche am tiefsten in den Kern 

er Sache eindringt. So ist es bezeichnend, 
daß die der Faraday - Maxwellschen Theorie 
entsprechende Methode, Induktionswirkungen 
mittels der Kraftliaien zu beurteilen, von den 
nlektrotechnikern adoptiert wurde, lange bevor 
ertz durch seine Versuche das Übergewicht 
jener Theorie auch in der Wissenschaft begrün- 
dete. In der Elektrotechnik, deren Grundlagen 
i nicht zu langer Zeit in den physikalischen 
aboratorien gelegt wurden, ist die Verbindung 
zwischen Theorie und Praxis am engsten. Das 


große Interesse, mit welchem der Vortrag von 
Lorentz über Elektronentheorie in unserem 
Verein aufgenommen wurde, sowie der über- 
raschende Erfolg der von Ihnen veranlaßten Vor- 
träge über die Maxwellsche Theorie sind be- 
zeichnend für die Wertschätzung, deren rein 
theoretische Studien sich in unserem Verein er- 
freuen. War doch auch einer der Gründer 
des Vereins, Werner v Siemens, ein Mann, 
der in seltenem Maße die Fähigkeit zu theo- 
retischer Spekulation mit der Anlage zu prak- 
tischer Anwendung in sich vereinigte, und 
dessen Urteil über das Verhältnis von Theorie 
und Praxis deshalb besonders maßgebend ist. 


Gestatten Sie mir, zum Schluß einige dies- 
bezügliche Stellen aus seiner vor der Natur- 
forscher-Versammlung in Berlin im Jahre 1886 
gehaltenen Rede anzuführen. Siemens sagt: 


Es mußte erst die rein empirische Technik 
früherer Zeiten vom Geiste der modernen 
Naturwissenschaft durchdrungen werden, um 
sie von dem Bann des Hergebrachten und 
Handwerksmäßigen zu erlösen und sie zur 
Höhe der naturwissenschaftlichen Technik zu 
erheben. 


Und weiter spricht er die denkwürdigen 
Worte: 


Die Bewunderung der unendlichen Weis- 
heit, welche die Schöpfung durchdringt, ruft 
jenen Forschungsdrang hervor, jene hin- 
gebende, reine, ihren letzten Zweck in sich 
selbst findende Liebe zur Wissenschaft, die 
hoffentlich auch den künftigen Generationen 
erbalten bleibt. 


In der Erfüllung dieser Hoffnung sehe ich 
eine notwendige Bedingung für die gedeihliche 
und großzügige Entwicklung unserer Technik 
in der Zukunft. 


(Lebhafter Beifall.) 


M. H.! Bevor wir in die Tagesordnung 
eintreten, möchte ich daran erinnern, daß vor 
einigen Tagen unser Vereinsmitglied Herr 
W. v. Bezold gestorben ist!), der zwar in 
seinem Studiengang der Elektrotechnik nicht 
gerade sehr nahe stand, sich aber stets für 
elektrotechnische Fragen interessiert hat. Er 
ist auch Vorsitzender des Ausschusses für die 
Untersuchungen über die Blitzgefahr in unse- 
rem Verein gewesen, hat in den Jahren 1900, 
1901 und 1902 als Mitglied des Ausschusses 
fungiert und sich lebhaft an manchen Verhand- 
lungen beteiligt. Auch hat er sich mit dem 
Schutz der Laboratorien gegen die Störungen 
durch elektrische Straßenbahnen beschäftigt. 
Ich bitte Sie, sich zum Andenken an den Ver- 
etorbenen von Ihren Plätzen zu erheben. 


(Geschieht.) 


Einwendungen gegen den Bericht über die 
Jahresversammlung am 22. Januar d. J. wurden 
nicht gemacht, das Protokoll über die Sitzung 
ist somit festgestellt. 

Anträge auf Abstimmung über die in der 
Januar-Sitzung ausgelegten Anmeldungen sind 
nicht eingegangen, die damals Angemeldeten 
sind somit in den Verein aufgenommen. 

17 neue Anmeldungen sind eingegangen, 
das Verzeichnis lag zur Einsichtnahme aus und 
ist hierunter abgedruckt. 

Die Verlagsbuchhandlung R. Oldenbourg 
in München hat einige Probenummern der Zeit- 
schrift „Elektrische Kraftbetriebe und Bahnen“ 
eingesandt. Die Hefte liegen aus. 

Der Ausschuß des Elektrotechnischen Ver- 
eins hat beschlossen, am 12. März d. J. eine 
außerordentliche Sitzung des Vereins anzu- 
beraumen, in welcher Herr Direktor Karl 
Wilkens einen Vortrag über die Berliner 
Elektrizitätswerke zu Beginn des Jahres 1907 
halten wird. Einladungen zu der außerordent- 
lichen Sitzung werden in der üblichen Weise 
ergehen. 

Der Ausschuß hat seine neugewählten Mit- 
glieder in die einzelnen Klassen verteilt. Das 
Verzeichnis ist hierunter abgedruckt. 

Die Herren Ehrenmitglieder: General der 
Infanterie a. D. v. Kessler, Exzellenz; Geh. 
Reg.-Rat Professor Dr. W. Foerster; General 
der Infanterie a. D. v. Golz, Exzellenz; Wirkl. 
Geh. Ober-Reg.-Rat Elsasser; Geh. Reg.-Rat 


ı) Siehe auch „ETZ“ 1907, 8. 220. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 10. 233 


—— 


Professor Dr. A. Slaby; Ingenieur Emil Naglo; 
gehören allen drei Klassen an. 


Klasse 1. 
Telegraphie. Elektrisches Signalwesen. 


a) Hiesige Mitglieder, die Herren: 


Breisig, F., Dr., Professor. 

Christiani, W., Geh. Ober-Postrat. 
Litzrodt, W., Geh. Postrat. 

Neesen, F., Dr., Professor, Geb. Reg.-Bat. 
Strecker, K., Dr., Professor, Geh. Postrat. 


b) Auswärtige Mitglieder, die Herren: 


Dufour, Ingenieur, Utrecht. 
Feyerabend,Telegraphen-Ingenieur, Hamburg. 
Lindow, Armin, Postrat, Liegnitz. 


Klasse I. 


Elektrische Maschinen und deren Anwendung. 
Beleuchtung, Kraftübertragung, Torpedowesen 
usw. 


u) Hiesige Mitglieder, die Herren: 


Apt, R., Dr., Ober-Ingenieur. 

Benischke, G., Dr., Ober-Ingenieur. 

Dettmar, Gg., Ingenieur, Generalsekretär 
a Deutscher Elektrotechniker 
e. V.). 

Köttgen, Carl, Ober-Ingenieur. 

Meyer, Paul, Dr., Ingenieur, Direktor. 

Micke, Dr. jur., Wirkl. Geh. Ober-Reg.-Rat. 

Passavant, H., Dr., Direktor. 

Reichel, W., Dr.-Xng., Professor. 

Richter, Rud., Ingenieur. 

Rosenberg, E., Dr. techn., Ober-Ingenieur. 

Schrottke, F., Ober-Ingenieur. 

Zehme, E. C, Schriftleiter der Elektrotechni- 
schen Zeitschrift. 

Ziehl, E., Ober-Ingenieur. 


b) Auswärtige Mitglieder, die Herren: 


Behn-Eschenburg, Dr., Oerlikon. 

Dutour, Ingenieur, Utrecht. 
Germershausen, Georg, Direktor, Leipzig. 
Goerges, Hans, Protessor, Dresden. 
Grotrian, Dr., Professor, Geh. Reg.-Rat, Aachen, 
Hochenegg,K., Ober-Baurat, Professor, Wien. 
Jordan, Fritz, Direktor, Frankfurt a. M. 
Kapp, Gisbert, Dr.-3ng., Professor, Birmingham. 
Lind, Ingenieur, London. 

Pichelmayer, Karl, Professor, Wien. 
Rößler, Gustav, Dr., Professor, Danzig. 
Wikander, Einar, Direktor, Gothenburg. 
Wyssling, W., Professor, Direktor, Wädensweil. 
Zickermann, F., Dr., Professor, Nürnberg. 


Klasse III 


Sonstige technische Anwendungen der Elektri- 
zität; Anwendung für wissenschaftliche Zwecke. 
Theorie. 


a) Hiesige Mitglieder, die Herren: 


Apt, R, Dr., Ober-Ingenieur. 

Benischke, Gust, Dr., Ober-Ingenieur. 

Breisig, F., Dr., Professor. 

Büttner, Max, Dr., Ober-Iugenieur. 

Chrigtiani, W., Geh. Ober-Postrat. 

Dettmar, Gg., Ingenieur, Generalsekretär 
-C i Deutscher Elektrotechniker 
e. V.). 

Emde, Fritz, Ingenieur. 

Frölich, O., Dr. phil. 

Neesen, F., Dr., Professor, Geh. Reg.-Rat. 

Nernst, W., Dr., Professor, Geh. Reg.-Rat. 

Orlich, E, Dr., Professor. 

Schrottke, Franz, Ober-Ingenieur. 

Süring, R., Dr. phil., Professor. 


b) Auswärtige Mitglieder, die Herren: 


Artemieff, N., Ingenieur, Professor, Kiew. 
Braun, Ferd., Dr., Professor, Straßburg i. Els. 


a a O 


234 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 10. 


7. März 1907. 


u a — a ee 


Guilleaume, Emil, Dr..{ing., Kommerzienrat, 
Mülheim a. Rh. 

Hartmann, Eugen, Professor, Frankfurt a. M. 

Richarz, Professor, Marburg. 

Scholtes, Ph., Direktor, Nürnberg. | 

Siemens, Alexander, Zivil-Ingenieur, London. 

Stoettner, J., Ingenieur, London. 


Herr Dr. R. Apt erstattete sodann den Be- 
richt über die stattgehabte Kassenrevision. 

Der Bestand wurde mit der in der „ETZ“ 
1907, Seite 119, abgedruckten Kassenübersicht 
übereinstimmend vorgefunden. Die beantragte 
Entlastung des Vorstandes wurde erteilt und 
dem Schatzmeister Herrn Professor Dr. A. Raps 
der Dank des Vereins für die Kassenführung 
ausgesprochen. 


Vorsitzender: M. H.! Exzellenz Sydow hat 
zwei Jahre hindurch an der Spitze unseres 
Vereins gestanden. Er hat dabei nicht bloß 
seine große Arbeitskraft, sein durchdringendes 
Urteil und seine Geschäftsgewandtheit in den 
Dienst des Vereins gestellt; er hat außerdem 
stets das große Gewicht seiner Persönlichkeit 
in die Wagschale geworfen, wenn es galt, die 
Interessen des Vereins sowie die Interessen des 
Verbandes Deutscher Elektrotechniker nach 
außen zu vertreten. Der Dank hierfür ist ihm 
zwar schon bei seinem Ausscheiden aus dem 
Vorstand an dieser Stelle ausgesprochen wor- 
den; wir haben aber geglaubt, diesen Dank in 
einer mehr dauernden Weise zum Ausdruck 
bringen zu sollen. Als wir uns überlegten, wie 
das wohl geschehen könnte, mußten wir als die 
einzige Möglichkeit, dieses zu tun, daran denken, 
Ihnen Herrn Sydow zum Ehrenmitgliede vor- 
zuschlagen. Indessen die Sachlage hat sich 
seitdem etwas geändert, und ich möchte um 
die Erlaubnis bitten, auf Grund einer eben 
empfangenen Mitteilung unseren Vorschlag 
ändern zu dürfen. Zu unserem großen Be- 
dauern hat nämlich Exzellenz v. Podbielski, 
unser bisheriger Ehrenpräsident, aus Gesund- 
heitsrücksichten sich gezwungen gesehen, dieses 
Amt niederzulegen. Die Verdienste Sr. Exzellenz 
v. Podbielski sind. in unserem Verein so be- 
kannt, daß es nicht nötig ist, hier näher darauf 
einzugehen, das beste, was wir ihm zur Zeit 
wünschen können, ist wohl die baldige Wieder- 
herstellung seiner Gesundheit. Indessen, indem 
Herr v. Podbielski das Amt des Ehrenpräsi- 
denten niedergelegt hat, ist das Amt freige- 
worden. Es kann nun ein Ehrenpräsident er- 
nannt werden. In § 3 unserer Satzungen heißt es: 


Auf Antrag des Vorstandes kann der 
Verein einen Ehrenpräsidenten ernennen. 


M. H.! Ich möchte Ihnen also erstens vor- 
schlagen, die Erlaubnis zu geben, daß wir von 
der Tagesordnung den Antrag auf Ernennung 
eines Ehrenmitgliedes absetzen und dafür den 
neuen Antrag. einsetzen, Exzellenz Sydow zum 
Ehrenpräsidenten unseres Vereins zu er- 
nennen. i 

Ich möchte zunächst fragen, ob eine Ein- 
wendung gegen diese Änderung der Tages- 
ordnung gemacht wird. — Das scheint nicht 
der Fall zu sein. | 

Dann habe ich den Verein zu fragen, ob er 
mit unserem Vorschlage einverstanden ist. 
Wünscht einer der Herren das Wort in dieser 
Sache zu nehmen? — Das ist nicht der Fall. 
Ich darf wohl annehmen, wenn kein Wider- 
spruch erfolgt, daß der Verein den Vorschlag 
annimmt, Exzellenz Sydow zum Ehrenpräsi- 
denten zu ernennen. — Es wird kein Wider- 
spruch laut; ich nehme den Antrag als ange- 
nommen an. 

(Lebhafter Beifall.) 


4794. 


Hierauf hielt Herr Ober-Ingenieur Dr. Groß- 
mann seinen angekündigten Vortrag über den 
selbsttätigen Spannungsregler; System Tirill. 

Der Vortrag wird in einem späteren Hefte 
der „ETZ“ zum Abdruck gelangen. 

Unter den zahlreich Erschienenen waren 
13 Gäste. 

Außerordentliche Sitzung: 


Dienstag, den 12. März 1907. 


Nächste ordentliche Sitzung: 
Dienstag, den 26. März 1907. 


Weber, 
Schriftführer. 


Warburg, 
Vorsitzender. 


II. 
Mitgliederverzeichnis. 


A. Anmeldungen aus Berlin. 


2081. 
2082. 
2083. 
2084. 
2085. 


Hermanni, Alfred, Ingenieur. 

von Oertzen, Karl, Ingenieur. 

Nytra, Anton, Elektrotechniker. 

Braumüller, Walter, Ingenieur. 

Vereinigte Elektricitätswerke G. 
m. b. H. 

2086. Bolz, Walter, Dipl.-Ranò. 


B. Anmeldungen von außerhalb. 


4793. Rosenfeld, Leon, Ingenieur, Charleroi. 
Hoor, Ludwig, Ingenieur, Brünn. 
Ghetti, Ottaviano, Ingenieur, Venedig. 
Kahn, Victor, Dipl.-Xng., Leitmeritz. 
Tykociner, Joseph, Ingenieur, Peters- 
burg. : 
Pasching, Leopold, Dipl.-Xng., Pasching. 
Punga, Franklin, Ingenieur, Basel. 
Holtzer, Charles W., Präsident, Boston. 


4795. 
4796. 
4797. 


4798. 
4799. 
4800. 


4801. de Bast, Omer, Ingenieur, Lüttich. 
4802. Taussig, Friedrich, Ingenieur, Wien. 
4803. Samuels, Maurice M., Dipl.-Xng., Sche- 


nectady. 


BRIEFE AN DIE SCHRIFTLEITUNG. 


(Für die in dieser Spalte enthaltenen Mitteilungen über- 
nimmt die Schriftleitung keinerlei Verbindlichkeit. Die 
Verantwortlichkeit für die Richtigkeit dee Mitteilungen 

liegt lediglich bei den Verfassern selbst.) 


Die Erträgnisse von Elektrizitätswerken in 


mittleren und kleinen Städten. 


In seiner hochverdienstlichen Arbeit („ETZ“ 
1906, S. 968 und 989) sagt Herr G. DETTMAR, 
daß städtischen Werken wohl nicht zu empfehlen 
sein dürfte, Hausinstallationen selbst auszu- 
führen, wenn eine geeignete Firma am Platze 
ist; daß aber anderseits den Elektrizitätswerken 
durch das Installationsgeschäft eine sehr be- 
deutende FEinnabmequelle zufließen könne. 
Herr L. BERNARD führt dann in seinem Briefe 
(Seite 1149) aus, welcher Nutzen den Konsu- 
menten und dem Werke durch das Selbst- 
Installieren erwachse. Meine Erfahrungen 
haben mich zu einem wesentlich anderem 
Standpunkte geführt; deshalb erlaube ich mir, 
im Interesse der Betriebsleiter schlecht ren- 
tierender Werke auf diesen Punkt etwas näher 
einzugehen. 

Aus den Zahlentafeln II bis VII des Herrn 
DETTMAR habe ich in Zahlentafel I die durch- 
schnittlichen „Einnahmen auf 1 Ein- 
wohner“ bei den „schlechten“ und „guten“ 
Werken gezenüber gestellt. Aus der letzten 


Spalte ist ersichtlich, wieviel mehr die guten 
erke einnehmen. 


Zahlentafell. 


Werke mit weniger als 8%% 


Brutto-Ertrag 


Einwohnerzahl 


Durchschnittliche 


Werke mit 8% und mehr 
Brutto-Ertrag 


Mehr- 
einnahme der 


| Durchschnittliche guten Werke 
au, Einnahme An- Einnahme auf I Ein- 
zabl Betriebsjahre ‚auf zahl Betriebsjahre , auf wohner 
u : 1 Einwohner | | 1 Einwohner UA 
1000 bis 4999 43 6,5 6,7 32 6,7 832 949 
j , úd 
5000 „ 9999 14 6,2 5,8: 29 | 63 IR es 
10.000 19 999 7 | 7.7 4. | i ’ 
n 3 5 | TA | 66 53,5 


Daß diese Mehreinnahme ihren Grund in 
höheren Strompreisen habe, ist wohl kaum an. 
zunehmen; denn ein solcher Vorteil würde 
durch die verminderte Zahl der Anschlüsse 
wahrscheinlich mehr als aufgehoben. Wären 
übrigens die Strompreise bekannt, so würde 
die Rechnung jedenfalls fast ganz gleiche 
Durchschnittspreise bei den guten und schlech- 
ten Werken ergeben. Daß die guten Werke 
nicht etwa durch ein größeres Alter sich mehr 
Konsum erworben haben, zeigen die Durch- 
schnittswerte für die Zahl der Betriebsjahre: 
denn diese sind bei den guten und schlechten 
Werken fast genau gleich. 

Da bleibt keine andere Erklärung übrig, als 
daß sich eben bei den schlechten Werken 
die Einwohnerschaft wesentlich weniger 
am Konsum beteiligt und zwar in In 
Maße, wie es die letzte Spalte zeigt. Offenbar 
leiden diese Werke also auch an Konsumenten- 
Mangel. Da die Werke in der Regel der Größe 
des versorgten Ortes angepaßt sind, so hat die 
verminderte Ausnutzung der Anlage ohne 
weiteres eine geringere Rentabilität zur Folge, 
Zum gleichen Schlusse kommt auch Herr Fritz 
HOPPE in Punkt 10 und 12 seines Briefes 
Seite 66 u. ff, indem er die schlechten Ergeb- 
nisse vor allem den mangelnden Einnahmen 
zuschreibt. 

Die natürliche Abhilfe dieses Mangels ist: 
Möglichst bald alle Bewohner, welche im Be- 
reiche des Elektrizitätswerkes sind und als 
Stromabnehmer in Betracht kommen, zum An- 
schluß zu bewegen. Niemals kann das aber 
der Leiter eines Werkes mit seinem Per- 
sonal so ausgiebig besorgen, wie mehrere In- 
stallationsfirmen im Wettbewerbe, wenn sie vom 
Werke entsprechend unterstützt werden. Die 
Installateure sind dann schon im eigenen Inter- 
esse die eifrigsten Werber für das klektrizitäts- 
werk. Sie werden in der Regel viel mehr neue 
Abnehmer bringen, als dies dem Werke möglich 
wäre, wenn es die Installationen selbst ausführt 
und für sich Reklame macht. Das lebrt die Er- 
fahrung an vielen Orten und nicht nur bei Elek- 
trizitäts-, sondern z. B. auch bei Gaswerken. Ja, 
ich kenne einen drastischen Fall, wo das Werk 
selbst installiert und die Privatinstallateure mög- 
lichst fernzuhalten sucht, damit ihm der Gewinn 
aus dem Installationsgeschäft nicht entgeht. 
Trotz der günstigen Wasserkraft steht der bis- 
her erzielte Stromabsatz garnicht im Verhältnis 
zur Größe des Werkes und der Einwohnerzahl. 
Eine solche Politik ist eben sehr kurzsichtig. 
Will das Werk den einmaligen guten Gewinn 
von einer Hauseinrichtung haben, so unter- 
drückt es damit den Anschluß einer Reihe 
anderer Häuser und verliert vielleicht auf viele 
Jahre die laufenden Einnahmen aus deren 
Strombedarf. Konkurrierende Installateure wer- 
den sich mit einem bescheidenen Nutzen für 
eine Lampe begnügen müssen und den Gewinn 
durch größere Anschlußwerte zu verbessern 
trachten. 

Das Werk soll sich auf die Überwachung 
der vorschriftsmäßigen Einrichtungen beschrän- 
ken und allenfalls die notwendigen Netz-Erweite- 
rungen und Anschlußleituugen selbst herstellen. 

ie rasche Entwicklung des Stromabsatzes 
wird auch ganz wesentlich gefördert, wenn ein 
Werk etwa ein oder zwei Jahre lang die Kosten 
der Anschlußleitungen übernimmt. Durch Er- 
sparung dieser Kosten wird mancher Interessent 
zum Anschlusse bewogen, der andernfalls viel- 
leicht noch viele Jahre gewartet hätte. Das 
Werk hingegen wird die etwas höheren Anlage- 
kosten sehr bald aus den mehr erzielten Stron- 
gebühren tilgen können. Melden sich nach Ab- 
lauf der anschlußfreien Zeit einzelne Abnehmer 
in Straßen oder Ortsteilen, die noch keine Ver- 
teilungsleitung haben, so kann man den An- 
schluß dieser Objekte davon abhängig machen, 
daß die Interessenten in dieser Gegend einen 
bestimmten Konsum zusammenbringen mussen, 
welcher die Erweiterung des Netzes rentabel 
macht. Es wird sich auch meistens empfehlen, 
solchen neu eröffueten Absatzgebieteu win 
eine bestimmte Zeitlang kostenfreien Anschlu 
zu gewähren. 

Schlecht rentierende Werke sollen also 2 
allem trachten, ihr Absatzgebiet möglichst ba! 
voll auszunutzen. Das beste Mittel ist der freie 
Wettbewerb der Installationsfirmen. er 
den kleinsten Orten kann ein solcher herbei 
geführt werden, wenn die Firmen benachbarter 
größerer Städte zur Mitarbeit eingeladen We! 
den. Das Werk soll sich nicht verleiten P 
durch das Selbstinstallieren Gewinn erzi® = 
zu wollen. Dieser Gewinn würde in wenigen 
Jahren immer geringer werden und kann ne 
die Stromgebühren der ausbleibenden 
schlüsse ersetzen. . ut- 

Selbstverständlich ist bei alledem eine ka nr 
männisch vorsichtige Tarifbildung eine Be 
wichtige Sache. 


Meran, 21. I. 1907. G. Dietze. 


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7, März 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 10. 235 
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des Buches „Erfindung und | nischen Schwierigkeiten der Schleifstellen | wie sie ausgesprochen werden, nicht giltig 
Zut Beeprecanng Erfinder“. j haben mit mathematischen Beweisen nichts | sind. Der Verfasser stellt am Anfang seines 
zu tun. ` Artikels den Satz aut: „Zur Isolierung sehr 
Ich bitte um Raum für ein paar Zeilen zu Nicht „zu loben scheine ich“, sondern einen | hoher Spannungen empfiehlt sich die Anwen- 
der Kritik meines Buches „Erfindung und Er- Vorwurf habe ich gemacht, den ich aufrecht | dung zweier verschiedener lsolationsschichten, 
finder“, die auf S. 81 der „ETZ“ erschienen ist. erhalte, daß technische und patentrechtliche | die in bezug auf die Richtung der elektri- 
Über die allgemeine Tendenz des Berichts | Unrichtigkeiten bestehen. Das Lob der schen Kraftlinien hintereinander „geschaltet 
teht es mir nicht zu, zu streiten. Ich möchte | populär-feuilletonistischen Darstellung von — | sind.“ Durch Beispiele an Isolierkörpern, die 
D feststellen, daß mit wenigen Ausnahmen | wie der Autor selbst sagt — bekannten Sachen | aus ebenen Platten verschiedenen Stoffes 
di Inhaltsangaben der herausgegriffenen Stellen | für weitere Kreise bleibt hierdurch unange- | bestehen (um plattenförmige Körper handelt 
den Sinn falsch wiedergeben und daß der | tastet. es sich bei der Ableitung der Gleichungen, 
Wortlaut der meisten Zitate entstellt ist. Hält der Autor das Maß des „Verständnisses“ | denn es wird ein homo genes elektrisches 
ine Stelle will ich herausheben, weil sie | Oder guten Willens eines Kritikers, der sich | Feld vorausgesetzt), sucht der Verfasser die 
AA rbeita ise des Herrn Berichterstatters zur Kritik nicht drängte, sondern zu ihr aufge- | Richtigkeit seines Satzes zu beweisen, aber 
mir die ao aa beleuchten scheint fordert wurde, für nicht ausreichend, so muß | seine Beispiele zeigen bei richtiger Schluß- 
am douticnsten: z i der Kritiker sich damit trösten, daß auch An- folgerung gerade das Gegenteil. 
Herr STORT schreibt: deren, noch dazu hervorragenden Autoren des Bei dem Beispiel auf Seite 96, Spalte 1, soll 
Wir dürfen es dem Verfasser auch nicht | Patentrechts, wie Dr. EPHRAIM („Zeitschrift tür | bei zwei um I cm auseinander stehenden in Luft 
arg anrechnen, wenn er den Schienenstoß trotz | Industrierecht“) und namentlich Prot. SCHANZE befindlichen Metallplatten die Sicherheit gegen 
seiner Einführung in der Großen Berliner | (Glasers Annalen), „das nötige Verständnis Überschlag dadurch vermehrt werden, daß eine 
Straßenbahn für ein unlösbares Problem erklärt, für die wissenschaftliche Seite ebentalls zu Porzellanscheibe von I mm Stärke dazwischen 
wenn er glaubt, daß der elektrolytische Motor | fehlen scheint. geschoben wird. Nehmen wir an, daß bei der 
einen Nutzeftekt von 100°, babe oder gar bei 
der Unipnlarmaschine die theoretische Unmög- 


Berlin, 19. II. 1907. Stort. zwischen den Elektroden gewählten Gesamt- 
lichkeit, Leiter im gleichen Felde hinterein- 


schicht gerade noch nicht durchschlagen wird,2) 

D. Schrfiltg. also die Luft im homogenen elektrischen Feld 
theoretisch durch Anwendung von Schleif- 
kontakten zwischen zwei im selben Felde über- 


von 3000 V/mm gerade noch unversehrt bleibt, 
bringen wir dann die Porzellanscheibe dazwi- 
einander aber entgegengesetzt umlaufenden 
Scheiben obne weiteres möglich ist, wenn es 


schen, so kommt, wie Herr Dr. BENISCHKE rich- 
tig angibt, auf die Porzellanscheibe nur eine 
auch praktisch unüberwindliche Schwierigkeiten 
bedingt.“ 


Beanspruchung von etwa 547 V/mm, auf die 

a nn De Su bruchung 

N i : er Luftschicht auf Durchschlag ist also gegen 

leh basesauf Sener7 geschrieben: früher um 9%% gestiegen. Das auf Isolier- 

„Seit dem Entstehen der Eisenbahnen quälen festigkeit minderwertigere Medium (die 

sich die Techniker damit ab, einen wirklich Luft wird also durch das Dazwischenschieben 
guten Schienenstoß zu schaffen“. 
Und auf der folgenden Seite: 

„Andererseits gelingt es, die Verbrennungs- 


der Porzellanplatte noch mehr angestrengt 
energie zahlreicher. Körper in elektrolytischen 


wie früher. Wenn die ursprüngliche Bean- 
spruchung der Luft (3000 V/mm) nur wenig 
Zellen fast vollständig in Form von nutzbarem 
Strom wiederzugewinnen‘“. 


unter der Durchschlagstfestigkeit gelegen hätte, 

dann würde gerade beim Einbringen der Por- 

zellanscheibe die Luft durchschlagen werden. 

Wird die Luft aber durch den Funken über- 

Endlich auf Seite 74: brückt, dann erhält die dünne Porzellanplatte 

Ei Jans. sich beweisen. daß: han. beider fast die ganze zwischen den Elektroden herr- 
Unipolarmaschine nicht „ebenso wie bei jener“ 
(nämlich der Kommutator-Gleichstrom-Maschine) 
„mehrere solcher Leiterteile gleichzeitig in dem- 

selben Felde rotieren lassen und ihre einzelnen 


schende Spannung und da sie ihr allein nicht 

stand halten kann, wird sie auch durchschlagen. 
elektromotorischen Kräfte summieren könnte.“ 
Herr STORT stellt mir das Zeugnis aus, daß 


Der tatsächliche Erfolg ist also gerade 
der umgekehrte wie ihn Herr Dr. BENISCHKE 
angibt: der zwischen den Elektroden befindliche 
Luftraum wird durch das Einfügen der Por- 
zellanplatte bei niedrigerer Spannung durch- 

mein Buch an das Verständnis der Leser nur schlagen, als ohne diese Platte. 

geringe Ansprüche stelle. Diese Auslegungs- Anders wird natürlich der Fall, wenn die 

proben seitens eines Patentanwalts und Elektro- 

technikers von Fach scheinen aber zu zeigen, 

daß er auch da keine glückliche Hand be- 

wiesen hat, wo er zu loben glaubt. 

Berlin, 26. I. 1907. 


Porzellanplatte so stark gewählt wird, daß sie 
A. du Bois-Reymond. 


Elektrische Kraft und Durchschlagsfestigkeit 
in zwei hintereinander geschalteten Isolier- 
stoffen. 


Ohne auf die Sache selbst einzugehen, 
möchte ich mir zu dem Artikel von Herrn 
Dr. BENISCHKE auf S. 95 der „ETZ“ folgende 
Bemerkungen erlauben. 

Herr Dr. BENISCHKE beginnt den zweiten 
Absatz seines Artikels: „Aus einem neuerlichen 
Anlaß habe ich die dabei obwaltenden Verhält- 
nisse theoretisch untersucht.“ Daß er damit 
eine schon gelöste Aufgabe in Angriff genom- 
men hat, erkennt man, wenn man sich in 
MAXWELLS Buch folgende Artikel ansieht: 
Art. 44, 68 (Feldstärke und Verschiebung); 45, 
69 (Linienintegral, „Spannung“ nach elektro- 
technischem Sprachgebrauch); 111 (Verschie- 
bungsfluß); 83a (Ladungsdichte); 48, 106, 111 
(Zwang, mechanische Flächenkräfte, mecha- 
nische „Spannungen“ elektrischen Ursprungs); 
55, 56, 57 (Entladungen); 323 (geschichtetes 
Dielektrikum). Da MAXWELLs Buch schon im 
Jahre 1873 in englischer Sprache und 1883 in 
deutscher Übersetzung erschienen ist, so sind 
seine Auseinandersetzungen über die sich hier 
darbietenden Fragen sehr bekannt, sodaß man 
es z. B. bei den Siemens-Schuckertwerken schon 
lange für selbstverständlich hält, daß die Ver- 
hältnisse, die Herr Dr. BENISCHKE in seiner 
Veröftentlichung streift, bei Isolations - Kon- 
struktionen zu berücksichtigen sind, dies aller- 
dings etwas „mehr maxwellsch“ als es Herr 
Dr. BENISCHKE tut. 


allein die Gesamtspannung aushalten kann (wie 
im Beispiel Seite 96, Spalte 2), dann ist es aber 
nicht nur überflüssig, sondern auch schädlich, 
noch eine Luftschicht anzubringen, denn in 
dieser treten schon bei Spannungen, die weit 
unter der Durchschlagsspannung der Porzellan- 
schicht liegen, Funken auf, die die Ober- 
fläche der Porzellanplatte beschädigen und 


Erwiderung, Berlin, 2. II. 1907. Fritz Emde. auch zu Überspannungen Veranlassung geben 
Önnen. 

ea freilich wört- i zn Bon für Be Anderung 

) gt: , er Durchschlagsspannungz be a zweier 

Überschrift: „Unlösbare Probleme.“ „An | Erwiderung. Medien von verschiedener Dielektrizitätskon- 


stante findet man in dem Buche von Baur, „Das 
elektrische Kabel“, S. 42. Es heißt dort auch: 
„Es kann einem passieren, daß man direkt einen 
Durchschlag hervorruft, wenn man einen Teil 
eines Mediums, das beinahe bis auf den Durch- 
schlagspunkt beansprucht ist, durch ein wider- 
standsfähigeres Medium ersetzt.“ 

Der Trugschluß des Herrn Dr. BENISCHKE 
liegt meines Erachtens in dem Satze Seite 96, 
Spalte 2, oben: „Damit eine Glimm- oder Fun- 
kenentladung zwischen den beiden leitenden 
Flächen tatsächlich stattfinden kann, muß die 
Elektrizität auch durch die eingescho- 
bene Platte hindurchgehen, hier ist aber 
die elektrische Kraft so gering (18,2 in elektro- 
statischen Finheiten), daß dies ausgeschlossen 
ist.“ Die Elektrizität geht — um mich ebenso 
populär auszudrücken — wohl durch die Por- 
zellanplatte hindurch, nämlich als Lade- oder 
besser Verschiebungsstrom. Es ist deshalb wohl 
möglich, daß — wie sich Herr Dr. BENISCHKE 
durch einen möglichst sachgemäßen Versuch 
überzeugen kann — in der Luft Funken 
auftreten, ohne daß die Porzellanplatte 
durchschlagen wird, diese muß aber dann 


erster Stelle zu nennen wäre die Aufgabe, Gold 
aus Blei zu machen.“ Perpetuum mobile, 
bildet einen ganz reinen Fall, denn daß hier 
die Koinzidenz fehlt, läßt sich aus dem Dogma 
von der Erhaltung der Energie zwingend ab- 
leiten.“ „Ebenso steht es mit der Quadratur 
Sa Zirkels.“ „Wem diese Beispiele nicht be- 
qen, der sehe sich in der allerneuesten 
kn um.“ „Schienenstoß“. „Die Enden der 
Schienen müssen der Temperatur-Ausdehnung 
wegen frei gelassen werden, anderseits sollen 
Sie aber der a atune die gleiche Starrheit 
coji Bendetzen wie die übrigen Teile der 
x iene“ „Problem“ „hoffnungslos“. Also 
tennt Herr DU BOIS-REYMOND weder Schienen- 
'erschweißung, noch den Melaun-Stoß usw. 


die Dynamomaschine das Mittel dar- 
Leit le Im elektrischen Strom verkörperte 
i: as vollständig in mechanische um- 
se + + „Anderseits gelingt es, die 
fast Konnungsenergie in elektrolytischen Zellen 
a ständig in nutzbaren elektrischen Strom 
Area ‚wie z. B. beim Zink“. Herr DU 
i YMOND übersieht nicht pur den durch 
Wider or bedingten beträchtlichen inneren 
2, vn der Katterie, sondern auch daß 
53000) T Daniellschen Element, von dem 
350) a“ al. Zinksulfat - Wärmetönung nur 
können al. in Stromenergie umgesetzt werden 


Im vorstehenden werden 12 Artikel des 
Buches von MAXWELL angeführt. Demnach 
würde MAXWELL zur Lösung jener einfachen 
Aufgabe, wozu bei mir kaum eine Spalte nötig 
war, 15 Seiten gebraucht haben! In Wahrheit 
ist jene Aufgabe in keinem der angeführten 
Artikel — und meines Wissens auch sonst 
nirgends — nicht nur nicht gelöst, sondern 
überhaupt gar nicht gestellt. Jene Artikel ent- 
halten allgemeine Grundgesetze aus der Elek- 
trostatik, und Herr EMDE hätte ebensogut be- 
liebige andere Artikel aus diesem Teil des ge- 
nannten Buches anführen können. In Artikel 328 
des Kapitels X („Leitung in Dielektrieis“) wird 
der Strom durch ein geschichtetes Dielektri- 
kum betrachtet, welches Leitungsvermögen 
besitzt. 

Nach dieser und der auf Seite 779 der „ETZ“ 
1906 abgedruckten Zuschrift des Herrn EMDE 
anläßlich der Erörterung zwischen den Herren 
ARNOLD, POHL usw. über Wendepole steht zu 
erwarten, daß, wenn nächstens jemand das Ohm- 
sche Gesetz zur Lösung einer Aufgabe braucht, 
Herr EMDE verlautbaren wird, daß die Aufgabe 
schon in Artikel 241 usw. des MAXWELLschen 
Buches gelöst sei. 

Pankow b. Berlin, 14. II. 1907. 


Dr. G. Benischke. 


die ganze Spannung aushält. 

‘Anders liegen natürlich die Verhältnisse im 
inhomogenen elektrischen Feld (z. B. bei 
Isolierröhren, Kabeln), davon spricht aber Herr 
Dr. BENISCHKE nur in einem kleinen Abschnitt. 
In diesem Falle ist es allerdings von großem 
Vorteil, mehrere Isolierstofte anzuwenden, näm- 
lich an den Stellen, wo bei homogenem Körper 


ngr PolArmaschine, Herr DU BoIs-REYMOND 
blemes  neischrift der Seite „Unlösbare Pro- 
Stich ee läßt uns die Natur plötzlich im 
totalen Bee Beispiel ist ein reiner Fall des 
es läßt a nen der gesuchten Koinzidenz, denn 
tung“ Hi eweisen, daß eine solche Schal- 
Be ntereinander - Schaltung mehrerer 
Schalt 6 unmöglich ist“, Die Hintereinander- 

‚ung ist aber sehr wohl möglich; die tech- 


Elektrische Kraft und Durchschlagsfestigkeit. 


Herr Dr. BENISCHKE kommt in seinem Auf- 
satz „Elektrische Kraft und Durchschlagsfestig- 
keit in zwei hintereinander geschalteten Isolier- 
stoffen“ („ETZ*“ 1907, S. 95) durch ähnliche Be- 
trachtungen, wie sie schon an anderen Stellen!) 
zu finden sind, zu Schlüssen, die so allgemein, 


) Maxwell. Treatise .. .. art. 38 O’Gormn n, 
Journ. Inst. El. Eng.“ XXX, S. 608 ff. „ETZ“ 1901, 5. 485 f. 
aur, „Das elektrische Kabel“, S. 41 ff. 
’) In Wirklichkeit hält sie dieser Spannung bei 
Atmosphäreudruck nicht stand. 


s0 dick gewählt werden, daß sie allein schon 


iin mie wo ER m u 


236 


die elektrische Feldstärke groß wäre, Medien 
von großer, an solchen Stellen, wo sie klein 
wäre, Medien von geringerer Dielektrizitäts- 
konstante. Dies ist auch in der Praxis längst 
bekannt und wiid schon lange mit Erfolg ver- 
wertet. 


Charlottenburg, 2. II. 1907. 
Tipl.:ing. Rudolf Nagel. 


Erwiderung. 


Auf die vorstehenden Ausführungen des 
Herrn Dipl.-Ing. RUDOLF NAGEL habe ich fol- 
gendes zu erwidern. 

In der obigen Zuschrift des Herrn EMDE 
wird am Schlusse gesagt, daß meine Ausrin- 
andersetzungen bereits „sehr bekannt“ sind, 
sodaß sie bei den Siemens - Schuckertwerken 
„selbstverständlich“ schon berücksichtigt wer- 
den. Nach der Zuschrift des Herrn NAGEL aber 
soll das Gegenteil von dem, was ich in meiner 
Arbeit gesagt habe, richtig sein. Zur Bekrälti- 
gung dessen wird eine Stelle aus einem Buche 
von BAUER und ein Vortrag von GORMANN an- 
geführt, von denen anderseits wieder behauptet 
wird, daß sie „ähnliche“ Betrachtungen enthalten. 
Ich schicke daher voraus, daß diese weit ver- 
breiteten unrichtigen Auschauungen die Veran- 
lassung waren, daß ich meine zur Erklärung 
zahlreicher Beobachtungen angestellte theore- 
tische Betrachtung veröftentlicht habe. 


Die Schlußfolgerungen des Herrn NAGEL 
beruhen auf grundsätzlich irrtürmlichen Vor- 
stellungen über den elektrischen „Stro“ und 
den MAXWELLschen Begrift der „Verschiebung“. 
Nach seiner Meinung könute — ich bleibe bei 
demselben Beispiel — eine Entladung, also ein 
wirklicher Strom durch die Luftschicht gehen, 
ohne gleichzeitig durch die Porzellanplatte 
gehen zu müssen. Er hat aber doch gemerkt, 
daß es dann einen ungeschlossenen Strom gebe, 
und fügt daher hinzu, daß die Elektrizität als 
„Ladestrom“ oder „Verschiebungsstrom“ durch 
die Platte gehe. Dieses „oder“ zeigt schon, 
weiche eigenartigen Vorstellungen Herr NAGEL 
hat. Der Ladestrom ist jener wirkliche Stroın ?, 
der den Elektroden durch die Leitungsdriihte 
zufließt. Die von ihm gelieferto Elektrizitäts- 
menge Q= fidt sitzt als wirkliche Ladung auf 
den Elektroden. Dagegen hat MAXWELI den 
Ausdruck „Verschiebung“ (oicht „Verschie- 
bungs Strom“ wie Herr NAGEL sagt) eingeführt, 
um das Zustandekommen der dielektrischen 
Polarisation zu versinnbild!ichen. Ein Strom 
ist damit nicht gemeint; ein solcher ist nur in 
einem Stof mit L.eitungsfähigkeit möglich. (Vgl. 
MAXWELL, Artikel 325: „In leitenden Medien 
bringt eine EMK statt der Verschiebung einen 
Strom hervor“. „Die dielektrische Polarisation 
ist ein statischer Zustand, die elektrische 
Strömung ein kinematischer.*“) Wenn nun 
nach der Meinung des Herrn NAGEL eine Ent- 
ladung, also ein Strom durch die eine Schicht 
hindurchgeht, durch die andere aber nicht, wo 
bleibt dann die Erfüllung der Kontinuitäts-Be- 
dingung, ohne die es keinen Strom gibt? Die 
Annahme des Herrn NAGEL ist nur möglich, 
wenn die Trennungsfläche der beiden Dielek- 
trika eine leitende Fiäche ist; dann hat man 
aber nicht zwei hintereinander geschaltete 
Dielektrika, sondern zwei hintereinander ge- 
schaltete Kondensatoren. Alle Gesetze über 
die Verhältnisse an der Trenuungstläche ver- 
schiedener Dielektrika, z. B. das Gesetz über 
die Brechung der Kraftlinien beruhen auf der 
Voraussetzung, daß an der (irenztläche keine 
wirkliche Ladung auftreten kann, das heißt daß 
kein Strom durch einen der beiden Stofte hin- 
durchgehen kann. Ein Strom durch eine 
Schicht ist nur möglich, wenn er gleichzeitig 
durch die andere Schicht hindurchgehen kann, 
oder wenn die andere Schicht eine leitende 
Oberfläche oder leitende Poren hat. Diese Fälle 
habe ich in meiner Arbeit ebenfalls ausdrück- 
lich besprochen. 


Zum Schluß noch eine Bemerkung. Herr 
NAGEL hält es für nötig, mich durch gesperrten 
Druck darauf hinzuweisen, daß ich mich durch 
Versuche davon überzeugen könne, daß in der 
Luft Funken auftreten, ohne daß dıe Porzellan- 
platte durchschlagen wird. lch habe ein derarti- 
ges Bild,wo Entladunzen durch die Poren desl or- 
zellans hindurchgehen, schon In der „ETZ 1905, 
S. 9, veröffentlicht, und in meiner Arbeit nicht 
nur auf die Wirkung der Poren im allgemeinen, 
sondern im besonderen auch auf dieses Bild 
hingewiesen. 

Pankow b. Berlin, 15. II. 1907. 
Dr. G. Benischke. 


Für die Schriftleitung verantwortlich: E. C. Zehme in Berlin. — Verlag von Julius Springer in Berlin. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 10. 


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KURSBEWEGUNG. 


7. März 1907. 


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AkHeR tionen TEES Mg | eo ng Schluß 

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Akkumulatorenfabrik A.-G., Berlin . I 8 | — | 1. 1. 121/2} 204,50 216, — | 204,50 203,75 206,50 
Akk.-u.El.-Werkevorm.Boese &Co.Berlin] 4,5 i 25 LI 0 70, — 18,75 70, - | 70,60 70.60 
Allgem. Elektr.-Gesellschaft, Berlin . 100 , 37,7 11.7. 11 į 205,75 216,— , 205,75 207,50 207,50 
Comp. Barcelonesa de Electr. . . Pst. 14 | 6,63 | 1. 1. 71/2] 122,— 124,50. 122,75 123,50 123.25 
Bergmann-Elektr.-Werke A.-G., Berlin 14: — 1.1. 18 [| 255, — 255,90 265,— 270,— 268,75 
Berliner Elektricitäts-Werke „a f 415 | 398 1.7. 10 | 170,76 182,10 | 170,75 173,25 170,75 
Berl. Masch.-A.-G. vorm. L. Schwartzkopff] 12 E 1. 7. 13 | 229,50 241,50 229,50 231,10 231,— 
A.-G. Brown, Boveri & Co. . . .|t6Mil.Fs 10 | 1.4 11 | 196,30 205,50 196,30 197,75 196,30 
Cont. Ges. f. elektr. Untern., Nürnberg 32 | 93841 1.41 0f 59,75: 1250, 6425 63,— 66,25 
Deutsch-Atlant. Telegraphen-Gesellschaft]| 24 i 19,79 1. 1. 6!/2f 121,90 127,— | 121,90 123,50 123,50 
Deutsch-Niederländ. Telegraphen-Ges. 7:72,11. 6|110— 113,75 110,— 112,90 110,— 
Deutsch-Übersee Elektr.-Ges. 36 5 j 1.1 9 į 151,75 159,— i 151,75 | 153,75 153,40 
Elektra A-G., Dresden. . . . 2... 4,5 25 1.4 2l/2f 79,50 81,25 79,50' 5040 80,- 
El. Licht- u. Kraftanlagen A.-G., Berlin 30! 17,331.10. 7 f 123,75 129,50 | 123,75 : 126;— 123,75 

Bank f. elektr. Untern., Zürich . 136 Mill.fs 35,793 1.7. 9 186,70 189,50 | 186,70 187,23 — 
Gesellschaft f. elektr. Untern., Berlin . 37,5! 35 LL T'a f 132, — 140,25, 134,75 137,75 137,10 
Hamburgische Elektr-Werke . . .:.1 18 9,967 1.7. 8] 156,50 189,— : 157,— 157,25 157,35 
El.-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co, Fraukf.| 20 19,343 1.4 71 136,50 143.50 136,50 139,— 139,— 
A.-G. Mix & Genest, Berlin . 151-111 81]127— 137,—. 127,— 129,90 127,- 
Ges. f. elektr. Beleucht., Petersburg .[6MilLRb.L — 1.1. 41 53,50 92,—, 87,30 89,75 5975 
do. = Vorzugsaktien .[Mill.Rl. — 1.1. 7115725 140,— . 137,50 139,75 139,25 
El.-A.-G. vorm. Schuckert & Co., Nürnberg | 50 ` 239,1 1.7. 5] 113,50 125,— 113,50 116,50 114,10 
Siemens & Halske A.-G., Berlin 54,5 , 27,7 1.8 10 | 171,— 181,69 171,— 173,— 173,— 
Siemens elektr. Betriebe . 2.0.1475 002%5 1.10. 57/2] 109,— 113,50 109, - 110,— 109,- 
Telephon-Fabrik A.-G. vorm. J. Berliner. 3 l 1.7. 91 190,50 200,— ' 190,80 193,- 191,— 
Allgem. Deutsche Kleinbalın-Ges. 9,06 ; 21,68 1.1. 3831| 93,50 98,50 93,50 95,- 94,10 
Allgem. Lokal- u. Straßenbahn-Ges. 17 31,584 1.1. 73⁄4 f 152,25 156,10 153,— 153,90 153,— 
Berlin-Charlottenburger Straßenbahn . 6,048, 5,91 1.1. 2 a — — 
Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen] 10 3 1.1. 6 | 151,50 157, —  153,— 157,— 157,— 
Breslauer elektr. Straßenbahn . -| 42 1,63; 1.1. 6f 121,— 125+] = == = 
Ges. f. elektr. Hoch- u. Untergr.-Bahnen | 30 15 1.1. £f 129,— 132,10 | 130,— 131,— 130,30 
Große Berliner Straßenbahn . -1100.0824 8,038 1. 1. 73/41 181,10 185,50 181,10 132,— 181,75 
Große Casseler Straßenbahn. 5 ,1,979 1.10.) 4 f 106,— 109,60 : 106,— 107,— 108,— 
Straßen-Eisenbahn-Ges. Hamburg 21 ! 18,06 1.1. 9] 192,— 195,50, 192,75 194,— 194,— 
Straßenbahn Hannover. 24 | 16,02 1.1. 0% 75,—! 7990| 75,— 75,9 75,5 


Magdeburger Straßenbahn 6 


45 |l.l. 8 


153, — m 159, — 160,50 159,— 
| | zu 


FINANZIELLE UND 
GESCHÄFTLICHE NACHRICHTEN. 


Preissteigerungen 
in der elektrotechnischen Industrie. 


Die nachstehend aufgeführten schweize- 
rischen elektrotechnischen Firmen haben sich 
genötigt gesehen, infolge der andauernden 
Steigerung der Preise der Rohmaterialien, ins- 
besondere des Kupfers, eine Preiserhöhung von 
150%, für Aus- und Umschalter, Sicherungen, 
Widerstände und Heizapparate, mit Ausnahme 
von Meßiustrumenten und Apparaten fürSch wach- 
strom, eintreten zu lassen. Es handelt sich um 
die Firmen: Maschinenfabrik Oerlikon, Brown, 
Boveri & Cie. A.-G. in Baden, G. Meidinger & 
Cie. in Basel, Compagnie de l'Industrie Elec- 
trique & Mécanique in Genf, Sprecher & Schuh 
in Aarau, Elektrizitäts-Gesellschaft Alioth A.-G. 
in Münchenstein - Basel, C. Wüest & Cie. in 
Seebach - Zürich, Gmür & Cie. in Schänis und 
A. Zellweger & Cie. in Uster. 


BÖRSEN-WOCHENBERICHT. 


— 


Berlin, den 2. März 1907. 


Der erwartete belebende Eintiuß der bisher 
veröflentlichten Bankbilanzen blieb aus: wenn 
sich auch der hiesige Markt von den schwan- 
kenden New Yorker Tendenzen zum Teil eman- 
zipiert zu haben scheint, genügten doch einige 
Zwangsabgaben, um in den ersten Tagen der 
vergangenen Woche auf fast allen Gebieten 
recht empfindliche Rückgänge hervorzurufen, 
die zum Schluß kaum mehr eingeholt werden 
konnten. Die Geldverhältnisse bleiben recht ge- 
spannt, und beginnt die Befürchtung au Boden, 
daß die industriellen Kreise die hohen Zins- 
lasten nicht mehr lange ohne empfindlichen 
Schaden werden tragen können. 


Das allgemeine Kursniveau hat sich gegen 
die Vorwoche prozentweise gesenkt, nur Schift- 
fahrtswerte schließen etwas höher. 

Privatdiskont anziehend 4°/,%, nach 5"). 

General Electric Co. 157 Yo 

Chilikupfer (Kasse- 

Lieferung). . . . 


b Ltr. 109. 10. 
Elektrolyt. Kupfer!) 


| 


Lstr. 121. —. —. 

bis 123. —.—. 
Zinn (Kasse-Lieferung) . Lstr. 192 —.—. 
Zink .. ar ie Lstr. 26. 2. 6. 
Blei... . 0%. 0.0. 0. Lestr. 1918.—. 


Kautschuk tein Para: 5 sh. 3d. J. 


— 


ı) Nach „Mining Journal“ vom 2. März. 


ee 


Briefkasten. 


Bei Anfragen, deren briefliche Beantwortung gewänscht 
wird, ist Porto beizulegen, sonst wird angenommen, d# 
die Beantwortung an dieser Stelle im Briefkasten erfolgen 
soll. Jede Anfrage ist mit einer deutlichen Adresse In 
Aniiagenden zu versehen. Anonyme Anfragen worden 
nicht beachtet. 


ER 


Fragekasten. 


Frage 11. Wer liefert Gleichrichter zur 
Aufladung kleiner Akkumulatoren - Batterien 
durch Wechselstrom? 

Frage 12. Wer liefert elektrische Heiz- 
apparate zum Erwärmen von Flüssigkeiten: 
m 


Berichtigung. 


Auf Seite 208, 3. Spalte, steht in der ersten 
Formel: 


; ; L di 
E+Ek-+ T'dx ss 
dies muß heißen: 
i ; L di 
BD a 


O 
Abschluß des Heftes: 2. März 1907. 


ou nn ar 
— ——— 


„= m. — = 


\ 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1807. Hoft 11. 


14. März 1907. 237 


Elektretechnische Zeltsehrift 


(Oentralblatt für Elektrotechnik) 


Organ des Elektrotechnischen Vereins 
und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker, 


Verlag: Julies Springer in Berlin. — Scheiftieltung : E. C. Zehme, 
Expedition: Berlin, N. 84. Monbijouplats 3. 


Die 


Elektrotechnische Zeitschrift 


kann durch den Buchhandel, die Post oder auch von der 
unterzeichneten Verlagshandlung zum Preise von M. 20,— 
(nach dem Ausland mit Porto-Aufschlag) für den Jahrgang 
bezogen werden. 

ANZEIGEN werden von der unterzeichneten Verlagshandlung, 
sowie von allen soliden Anzeigegeschäften zum Preise von 
40 Pf. für die 4 gespaltene Petitzeile angenommen, 

Bei jährlich 6 13 26 $S2maliger Aufnahme 
kostet die Zeile 3 30 25 20 Pf. 

Stellegesuche werden bei direkter Aufgabe mit 20 Pf. für 
die Zeile berechnet. 

Den Einsendern von Chiffre- Anzeigen wird für Annahme 
und freie Beförderung einlaufender Angebote eine Offerten- 
Gebühr von mindestens 1 Mark berechnet. 


BEILAGEN werden nach Vereinbarung beigefügt. 


Alle Mitteilungen, welche den Versand der Zeitschrift, die 
Anzeigen oder sonstige geschäftliche Fragen betreffen, sind 
ausschliesslich zu richten an die 

Verlagsbuchhandlung von JULIUS SPRINGER in Berlin 

N. 24, Monbljouplatz 3. 
Pornsprech-Nummern: JII. 529, 111. 2630. 
Telogramm- Adresse: Springer-Berlin- Monbijou, 


Inhalt. 


(Nachdruck nur mit Quellenangabe, und bei Originalartikein 
wur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet.) 


Die Elektrizitäts-Zähler der Siemens-Schuckertwerke auf 
der Ausstellung Nürnberg 1906. Von A. Hundt. 8. 237. 

Die Starkstrom-Industrie in Österreich-Ungarn. Von Emil 
Honigmann. (Schluß von 8. 216.) 8. 240. 

Ein zeichnerisches Verfahren zur Bestimmung der Leistung 
aus den Augenblickswerten von Spannung und Strom. 
Von Dr-3ng. Max Jakob. 8. 248. l 

Die Stromversorgung des Rheiniach - Westfälischen In- 
dustriebezirks. 3. 243. 

Literatur. 8.244. Besprechu ngen: Lehrbuch der Physik. 
Von H. A. Lorentz und L, H. Siertsema. — Die 
Patentgesetze aller Völker. Von Josef Kohler und 

imilian Mintz. — Anwendung der Graphostatik im 
Maschinenbau mit besonderer Berücksichti gung der 
statisch bestimmten Achsen und Wellen. Von Alfred 
Wachtel -- Brockhaus Kleines Konversations-Lexikon. 

Kleinere Mitteilungen. 8. 245. 

Fernsprechen mit Leitun 8. 8. 245. Fernsprech- 
wesen in Österreich. 
Drahtlose Telegrapbie und Telephonie. 
245, Karborund als Wellenanzeiger. — Drahtlose 
 Telegraphie nach Poulsen. — Drahtlose Telegraphie in 
Frankreich und Italien. 
Blektrizitätslehre, 8. 246. Das elektrische Ver- 
alten der allotropen Selen-M odifikationen unter dem 
5 usse von Wärme und Licht. 
lektrische Beleuchtungs- und Kraftüber- 
tragungs-Anlagen. 8.246 Kinfluß der Tünchung 
auf die Beleuchtung von Sälen. 
lektrische Leitungsanlagen und Zubehör. 
Sr Normalisierung von Gu mmi-Leitungen und 

Elektrische Lampen, Heizvorrichtungen 
und Zubehör. 9. 248. Bogenlampen von Körting & 
Mathiesen. 


Elektrischer Maschinenantrieb. $S. 248. An- 
fa üdung der Elektrizität in der Königlichen Geschütz- 
A zu Woolwich, England. — Elektrisch betriebene 

7 isonbahn-Drehbräcke. 

° A d 1 il iches. 8. 250. i Französisches Gesetz vom 
ne über die Energie-Verteilungsanlagen. 
a edenes, 8. 251, Brandschäden durch Gas- und 


ischen Anla en. -— 
des slektrotschnische a ao ehilfenprüfung für Lehrlinge 


Brief, ©. — Dresdener Elektrotechnischer Verein). 
Kooraitin ka tleitung. 8. 256. Über die Größe der 
tisierun L t bei stetiger und bei sprungweiser Magne- 
u ia aa Dr. Rücker. — Einfluß der Wendepole 
Á Bres! wurf normaler Gleichstrom-Maschinen. Von 

nine yo Thr und W, Oelschlägor. — Die Erträg- 

ihre n ektrizitätswerken ia größeren Städten und 
die Stromlieferung für eine 
Anlasser für langsame Ein- 


nia e und geschäftii l 

eini che Nachrichten. 8. 258. V 

Kurskews rear Lampenfabriken. _ Verschiedenes. = 
de 2 örsen-Wochenbericht. 8. 258. 


Die Elektrizitäts-Zähler 
der Siemens-Schuckertwerke auf der 
Ausstellung Nürnberg 1906.!) 


Von A. Hundt, Nürnberg. 


Von den Elektrizitäts-Zählern, welche 
die Siemens-Schuckertwerke auf der Nürn- 
berger Ausstellung ausgestellt hatten, boten 
verschiedene Neukonstruktionen an einem 
Gleichstrom-Zähler Modell G K, Doppeltarif- 
Zähler, die Elektrizitäts-Zähler mit Maximum- 
zeiger beziehungsweise mit Subtraktions- 
einrichtung, ein neuer Gleichstrom- Zähler 
Modell G4 mit auswechselbaren Kommu- 
tator und Bürsten und ein Elektrizitäts- 
Selbstverkäufer viel beachtenswertes. 


a) Der Gleichstrom -- Zähler 
Modell GK. 


Der in Abb. 1 dargestellte Zähler wird 
für alle vorkommenden Spannungen ge- 
baut. Das Prinzip des eisenfreien elektro- 
dynamischen Wattmeters, welches sich bis- 
her für Gleichstrom-Zähler als das zuver- 
lässigste erwiesen hat, liegt auch dieser 
Konstruktion zugrunde. Es ist bei diesem 
Zähler insbesondere auf Einfachheit und 


Gleichstrom-Zähler Modell G K. 
Abb. 1. 


Zuverlässigkeit Rücksicht genommen wor- 
den, was die Instandhaltung sehr erleichtert, 
und die Unterhaltungskosten durch leichte 
Auswechselbarkeit des Spurlagers auf ein 
Minimum beschränkt. 


Auf die Konstruktion des Spurlagers, 
welches in Abb. 2 dargestellt ist, wurde 
ganz besondere Sorgfalt verwendet. Das- 
selbe besteht aus einem Spurzapfen Z, wel- 
cher auf einer Saphirpfanne B ruht, die in 
dem Lagerbolzen F gefaßt ist. Auf das 
obere Ende dieses Bolzens wurde eine 
kleine Hülse H gesteckt, um eine Ölkammer 
für den Kugelzapfen zu bilden. Die obere 
Öffnung der Hülse H schließt die Ölkammer 
so gut ab, daß ein Entweichen des Öles 
selbst bei heftigen Stößen nicht möglich ist. 
Der Lagerbolzen F steckt in dem Rohr- 
körper X, welcher in den unteren Lager- 
bock L des Zählers eingeschraubt und 
durch eine Gegenmutter M darin festgezogen 
ist. In dem Rohr X befindet sich eine be- 


1) Siehe auch „ETZ“ 1906, S. 650, 1200; 1907, S. 97. 


wegliche Hülse E, welche durch eine 
Schraubenfeder 8 nach oben gedrückt wird 
und durch den Stift R gegen Drehung ge- 
sichert ist. Die Hülse Æ trägt im Inneren 
einen Schraubenkörper D, auf welchem der 
Stift T des Lagerbolzens F ruht und so die 


Zählerachse. 


A 
B Spurpfanne, 
D Bchraubenkörper. 
x E Feststellhülse, 
} 1 Ä F Lagerbolzen. 
H Na H Hülse für die Ölkammer. 
NYA | K Führungsrohr. 
it : i L Unterer Lagerbock des 
s ; Zählers. 
IN S M Gegenmutter. 
Sa ; N Nabe auf der Zählerachse. 
A | R Führungsstift. 
A = S Schraubenfeder. 
SEE T Mitnehmerstift. 
Je U Haltestift. 
E V Anschlag. 
y Z Spurzapfen. 
F 
Auswechselbares Spurlager für Elektrizitäts-Zähler. 
Abb. 2. 


Hülse E niederhält, so lange der Anker 
des Zählers frei beweglich sein soll. 


Durch Linksdrehen des Lagerbolzens F 
wird der Zähler festgestellt, hierbei gleitet 
der Stift T auf der Schraubenfläche des 
Körpers D, es hebt sich die Hülse E unter 
dem Druck der Feder 8 und umfaßt mit 
ihrer oberen Öffnung die Nabe N auf der 
Zählerachse A, wodurch letztere gegen ihr 
oberes Lager gedrückt wird. Bei weiterem 
Linksdrehen des Lagerbolzens F bis zum 
Anschlag V senkt sich ersterer soweit 
herab, daß der auswechselbare Spurzapfen Z 
nicht mehr gegen die Spurpfanne B ge- 
drückt werden kann, selbst wenn der Anker 
beim Versand durch Stöße kräftig nach 
unten geschleudert werden sollte. Nach 
Herabziehen und weiterem Linksdrehen des 
Lagerbolzens F lassen sich mit diesen die 
Spurpfanne und der Spurzapfen ohne Öffnen 
der großen Schutzkappe des Zählers heraus- 
nehmen und reinigen beziehungsweise durch 
neue Teile ersetzen. Ein Herausfallen des 
Lagerbolzens F wird durch den Stift U und 
eine federnd auf den Bolzen wirkende Ein- 
kerbung der Schraubenfeder S verhindert. 
Bei dieser Konstruktion sind verschiedene 
Mängel gegenüber einer früher vielfach ver- 
wendeten Ausführung mit einer kleinen 
auswechselbaren Stahlkugel als Spurzapfen 
vermieden. Während die kleine Kugel oft 
mit Poren behaftete Stellen besitzt, die auf 
der Saphirpfanne ruhen und diese beschä- 
digen, kann dieser Mangel bei einem ge- 
drehten, mit Hochglanzpolitur versehenen 
Spurzapfen nicht eintreten. 


Da durch die Auswechselung des Spur- 
lagers die Konstante des Zählers nicht be- 
einflußt wird, bietet diese Konstruktion den 
wesentlichen Vorteil, daß die Instandhaltung 
des Spurlagers ohne große’Unkosten und 
Zeitverlust möglich ist, und ein Entfernen 
und Einsenden des Zählers an die Fabri- 
Kationsstelle sowie Nacheichung desselben 
vermieden wird. 


Durch entsprechende Konstruktion der 
Bürsten und Herstellung derselben wie auch 
des Kommutators aus Edelmetall sind die 
mit der Zeit bei allen derartigen Zählern auf- 
tretenden kleinen Brandstellen nahezu un- 
schädlich gemacht. 

Die Magnete, welche die Umdrehungs- 
geschwindigkeit des Ankers regeln, sind 

11 


m a w a Em | 


a Ammann m a e n 


nn ae m 


238 


so angeordnet und durch Eisenschutz ge- 
sichert, daß ein auftretender Kurzschluß 
für den Zähler unschädlich wird. 

Der Einfluß der Temperaturschwankun- 
gen auf die Angaben des Zählers ist prak- 
tisch vollständig ausgeglichen. Hierbei ist 
durch geeignete Wahl des Temperatur- 
Koeffizienten des Vorschaltwiderstandes im 
N ebenschluß-Kreise erreicht, daß bei zu- be- 
ziehungsweise abnehmender Temperatur 
das Drehmoment des Zählerankers im 
gleichen Maße ab- beziehungsweise zunimmt, 
als die Bremskraft der Magnetbremse in- 
folge des sich ändernden Widerstandes der 
Bremsscheibe ab- beziehungsweise zunimmt. 

Die Angaben des Zählers werden durch 
ein Zählwerk mit springenden Ziffern, wel- 
ches unbedingt zuverlässig arbeitet, dirckt 
in Kilowattstunden anzeigt. 

Anstelle der gewöhnlichen Kabelschuhe 
besitzt der Zähler besondere Prüfkabel- 
schuhe, welche mit der zugehörigen An- 
schlußvorrichtung und dem Prüfkabel eine 
äußerst bequeme und rasche Untersuchung 


An 
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ZNA N 7 
A CAA R 
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u 


©) KR 


A Anschlußvorrich- Pu. P, Prüfkabelschuhe. 


tung. S u. 8, Kontaktschrauben. 
K u. E, Zählerklemmen. V Prüfkabel. 


Prüfvorrichtung für Elektrizitäts-Zähler. 
Abb. 3. 


des Zählers im Betriebe ermöglichen, und 
zwar sowohl unter Benutzung der ange- 
schlossenen Lampen, Motoren usw., als 
auch eines besonderen Belastungswider- 
standes. Die bestehenden elektrischen Ver- 
bindungen brauchen dabei nicht unter- 
brochen zu werden, sodaß eine Betriebs- 
unterbrechung durch die Prüfung nicht ent- 


Prüfkabel. Anschlußvorrichtung. 
Abb. 4. Abb. 5. 
steht. Die Prüfkabelschube entsprechen 


deshalb den Vorschriften der Vereinigung 


der Elektrizitätswerke. 
Die Prüfkabelschuhe, welche in Abb. 3 
dargestellt sind, werden an die Zu- und Ab- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 11. 


14. März 1907. 
ne a m N m 
leitungen des Zählers gelötet und auf die | hohen, eins für niederen Tarif. Letztere 
Anschlußklemmen derselben geschraubt. | werden abwechselnd durch eine Umschalte- 
Sie sind mit prismatischen Ansätzen ver- | Uhr zu bestimmten Zeiten selbsttätig mit 
sehen, an welche die Prüfkabel (Abb.3und 4) | der Achse des Zählers gekuppelt. In Abb. 8 
angeklemmt werden. Die Befestigungs- | ist ein solcher Doppeltarif-Zähler dargestellt 
löcher der beiden äußeren Kabelschuhe P | Die Umschalte-Uhr besitzt ein Pendel-Uhr. 
(Abb. 3) sind mit Isolierbüchsen versehen, | werk, welches entweder mit Handaufzug 
sodaß die Befestigungsschrauben S bei An | oder selbsttätigem, elektrischem Aufzu 
wendung der Anschlußvorrichtung A von | versehen ist, und einen Umschalter betätigt 
den Kabelschuhen isoliert sind. der zur bestimmten, eingestellten Zeit um. 
Die Anschlußvorrichtung ermöglicht es,in | kippt und auf dem Kontakt bis zur nächsten 
bequemer Weise Strom- oder Leistungsmesser 
sowie auch Belastungswiderstände zwischen 
Zähler und Leitungen einzuschalten. Die- 
selbe ist in Abb. 3 und 5 dargestellt und 
besteht aus zwei einseitig isolierten Kon- 
taktstücken, die an einem gemeinsamen 
Isoliergriff befestigt und mit Klemmen zum 
Anschluß von Meßinstrumenten versehen sind. 
Nachdem man zuerst das Meßgerät mit 
den Klemmen der Anschlußvorrichtung ver- 
bunden und mit einem Prüfkabel die ent- 
sprechenden Klemmen des Zählers kurz- 
geschlossen hat, löst man die Schraube 5S, 
mit welcher der Prüfkabelschuh P befestigt 
ist, schraubt sie um etwa 10 mm aus ihrem 
Gewinde heraus, schiebt die Anschlußvor- 
richtung über den Kabelschuh P und zieht 
die Schraube S wieder fest (siehe Abb. 3). 
Jetzt ist der Kontakt zwischen der Zähler- 
klemme X und dem Kabelschuh P unter- 
brochen, und nach Entfernen des Prüfkabels 


Doppeltarif-Zähler, Modell GK. 
Abb. 8. 


Umschaltung stehen bleibt. Das die Um- 
schaltung der beiden Zählwerke bewirkende 
Relais ist, um Strom zu sparen, nur während 
der Zeit des hohen Tarifes erregt. 


b) Elektrizitäts-Zähler mit Maximum 
zeiger. 


Dieser Zähler gibt außer dem Gesamt 
Energieverbrauch stets an, bis zu welchem 
Höchstbetrage die Anlage, in die der Zähler 
eingeschaltet ist, belastet war, und eignet 
sich deshalb zur Kontrolle in solchen An- 
lagen, in denen die Gebühren nach dem 
höchsten Wattverbrauche berechnet werden. 

Zur Registrierung des Höchstbetrages 
besitzt der Zähler, außer dem normalen 
Zählwerk, ein zweites Zählwerk, welches 
den vor der Kreisteilung befindlichen Maxi- 
mumzeiger antreibt (siehe Abb. 9). Dieses 
kleine Zählwerk ist jedoch nicht ständig 
mit dem Zähler gekuppelt, sondern es wird 
immer in bestimmten Zeiträumen, z. B. von 
15 Minuten durch eine Uhr auf kurze Zeil 
abgekuppelt, wobei es in seine Nullage 
zurückgeht, während der Zeiger auf dem 
erreichten, größten Anschlage stehen bleibt. 

Die Anordnung ist in Abb. 10 darge 
stellt. Die durch den Zähler angetriebene 
Achse A, treibt mittels Zahnradvorgelege 
auf die Achse A, eines normalen Zählwerkes 
mit springenden Ziffern und gleichzeitig anf 
die Achse B. Letztere ist auf der Antrieb- 


Präfschaltung eines Zweileiter-Zäblers. 
Abb. 6. 


fließt der volle Strom durch das ange- 
schlossene Meßgerät und den Zähler (Abb. 6). 
Das Entfernen der Anschlußvorrichtung ge- 
schieht in umgekehrter Reihenfolge. 

Zur Prüfung eines Zählers mit Hilfe 
eines besonderen Belastungswiderstandes 
sind zwei Anschlußvorrichtungen erforder- 
lich. Die entsprechende Schaltung ist in 
Abb. 7 dargestellt. 


i E ; 
Br u 
E & & 


Drlastungstviderstand 


seite fest gelagert und auf der Abtriebselte 
in einem Hebel H gelagert, welcher sowell 
Prüfschaltung eines Dreileiter-Zählers mit besonderem beweglich ist, daß er ein kleines Zahnrad Zi 
an mit dem großen Zahnrad Z, auf der Achse C 
ABl: in und außer Eingriff bringen kann. = 
Kupplung der beiden Achsen B und C wir 


Für eine größere Anzahl von Zählern 
mit Prüfkabelschuhen sind nur zwei Prüf- 
kabel und zwei Anschlußvorrichtungen er- 
forderlich. 

Der beschriebene Zähler wird auch als 
Doppeltarif-Zähler gebaut und erhält in 
diesem Falle zwei Zählwerke, eins für 


durch ein Relais R, die Entkupplung durch 
eine Feder F bewirkt. Diese Anordnung 
bietet den Vorteil, daß Fehler in der 
Registrierung des Höchstverbrauches = 
Ausschaltung der Betriebsspannung ns 
mieden werden. Um Energieverbrauc" 
durch das ständig erregte Relais zu Ver 


beiden Achsen B und C periodisch durch 
die Uhr momentan kurzgeschlossen. Die 
Achse C trägt einen Mitnehmer M, welcher 
durch den Stift 7 den Zeiger J vorschiebt. 
Bei Eintkupplung dreht die Spiralfeder S 
die Achse C in ihre Anfangslage zurück, 
während der Zeiger J, welcher mit Reibung 
gelagert ist, auf dem erreichten größten 
Ausschlag stehen bleibt. Der Zeiger kann 
mittels eines besonderen Schlüssels, dessen 
Öffnung plombierbar abgeschlossen ist, auf 
null zurückgestellt werden. 


I II III 


GG 


ah 

J CH 

PA FF; tA j 

7 PHD i 7 
X VI: 
A G JKG 
SE I 
Ny 
SE 

[7] 


Belastungskurve für den Zähler mit Maximumzeiger. 
Abb. 11. 


Stellt z. B. in Abb. 11 die Kurve ab die 
' Belastung in Kilowatt während dreier Zeit- 
abstände von je 15 Minuten dar, so wird 
der Maximumzeiger während der Periode / 
eihen der mittleren Belastung des Zählers 
entsprechenden Ausschlag h, erhalten. Der 


= ‚N 5] >) | | ó 


klektrisitäts-Zähler mit Maximumzeiger und Kontaktuhr. 
Abb. 9. 


MALIETLSTITITTTTETTTITHEN TI TITITYEIEITITIIIETTITITEETN IT 
` C] ' 
i 


PEAS 


5 


é +. A 9 
a" 
wi 
me 

” 


er 


Elektrizität-Zähler mit Maximumzeiger 
und Kontaktuhr mit Zeitscheibe. 


Abb. 12. 


Schematische Darstellung des Maximum-Zählwerkes. 

Abb. 10. Periode IZ würde ein Ausschlag h, ent- 
sprechen, da dieser jedoch kleiner ist als h, 
so bleibt der Zeiger auf dem Ausschlag A, 
stehen. Während der Periode III wird die 


Belastung größer, und das Zählwerk bringt 


meiden, wird dieses, 


Pannungsspule des 
geschaltet und beh 


wenn möglich, mit der 
Zählers hintereinander 
ufs Entkupplung der 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 11. 


239 


den Zeiger auf den größten Ausschlag M, 
entsprechend der mittleren Belastung des 
Zählers während dieser Periode. 

Das Maximum zeigt also nicht die kurz 
vorübergehenden Höchstbelastungen wie 
Stromstöße an, sondern gibt als Höchst- 
verbrauch den Mittelwert der Belastungen 
während der entsprechenden Zeitperiode an. 

Die das Relais kurzschließende Uhr 
kann mit einem zweiten Kontakt und Zeit- 
scheibe versehen werden (Abb. 12), wo- 
durch der Maximumzeiger während be- 
liebig einstellbarer Zeit entkuppelt werden 
kann, und die Möglichkeit gegeben ist, den 


'Höchstverbrauch nur zu bestimmten Stun- 


den des Tages zu registrieren. 


c) Elektrizitäts- Zähler mit Subtrak- 
tions-Einrichtung. 


Dieser Zähler findet z. B. in solchen 
Fällen Verwendung, bei denen einem Strom- 
konsumenten gegen Bezahlung einer be- 
stimmten Summe gestattet ist, dem Lei- 
tungsnetz stets eine gewisse Energiemenge 
zu entnehmen, während bei Entnahme 
größeren Effektes eine besondere Berech- 
nung eintritt. Diese, eine bestimmte Größe 
überschreitende Energiemenge, wird durch 
den Zähler besonders registriert. 


heses Räderpaur 2 
szat auf’ der Achse lose. 2.1 5 
ni yS A > H EA A & | 
7 TUE pi: N INA 
Ton der Chr un aS i: n Iry: En ni 
angetrieben.“ $ AUN | ng B , 
l rat : ig 7 | f rm 
| -r OL Fom Zähler À 
i 4. angetrirben. 
\ y M 
me : R i 
Zählwerk für N 
Genamtrerbrauch 


Schematische Darstellung des Elektrizitäts-Zählers 
mit Subtraktions-Einrichtung. 


Abb. 13. 


Die Einrichtung besteht aus einem nor- 
malen Zäbler und einer Uhr mit Hand- 
aufzug, welche mit einem Differential-Zähl- 
werk verbunden ist (siehe Abb. 14). Die 
Anordnung und Wirkungsweise des Appa- 
rates ist in Abb. 13 dargestellt. 


Wechselstrom-Zähler mit Subtraktions-Einrichtung. 


Alb. 14. 


Durch die auf der Achse des Zählers 
sitzende Schnecke z wird unter Vermittlung 
des Schneckenrades c das jedem Zähler 
eigene Zählwerk V angetrieben, welches die 
Gesamtenergie registriert. Außerdem treibt 


240 


die Schnecke z ein zweites Rad b, welches 
mit dem Sonnenrad s eines Differential- 
getriebes fest verbunden ist und lose auf 
der Achse e sitzt. Das zweite Sonnenrad s, 
des Differentialgetriebes wird durch die 
Achse a von einem Uhrwerk in entgegen- 
gesetzter Drehrichtung wie Rad s ange- 
trieben. Ist nun die Übersetzung von der 
Antriebschnecke z zum Sonnenrad s und 
des Uhrwerkes zum Sonnenrad s, derart 
gewählt, daß bei einer dem Pauschaltarif 
entsprechenden Belastungsgrenze das Rad s 
sich mit derselben Winkelgeschwindigkeit 
in der einen Richtung, wie das Rad s, sich 
in der anderen Richtung dreht, so bleibt 
das Planetenrad p in einer bestimmten Lage 
stehen. Der Mitnehmer d mit der Achse e 
werden sich also nicht drehen. Steigt nun 
die Belastung des Zählers und mithin die 
Winkelgeschwindigkeit des Rades s, so 
dreht sich das Rad p im gleichen Drehsinne 
um die Achse e. Durch die Sperrklinke f 
wird das Sperrad g mit der Achse i eben- 
falls weitergetrieben, und dessen Bewegung 
durch die Räder k und k, auf das Zähl- 
werk M übertragen, welches so den Mehr- 
verbrauch registriert. 

Sinkt jedoch die Belastung des Zählers 
unter die festgesetzte Grenze, so wird sich 
das Planetenrad p im gleichen Sinne drehen 
wie das Sonnenrad s,, das von der Uhr 
mit konstanter Geschwindigkeit angetrieben 
wird, weil das Planetenrad s jetzt durch 
den Zähler mit kleinerer Geschwindigkeit 
gedreht wird. Hierdurch wird die Achse e 
entgegengesetzt der Pfeilrichtung gedreht, 
und die Klinke f gleitet über g hinweg, 
während die Klinke h durch das Sperrad g, 
ein Rückwärtsdrehen des Zählwerkes M 
verhindert. 

Das Zählwerk M mit der Uhr sowie das 
Differentialgetriebe sind mit dem Zähler 
auf gemeinsamer Marmor-Grundplatte be- 
festigt und durch eine Gelenkkupplung mit 
dem Zähler verbunden (siehe Abb. 14). 


' Zusammenfassung. 

Es werden einige der von den Siemens- 
Schuckertwerken auf der Nürnberger Aus- 
stellung ausgestellten Elektrizitäts-Zählern und 
deren Neukonstruktionen beschrieben und zwar 
insbesondere Neuerungen an Mehrfachtarif- 
Zählern. 


Die Starkstrom-Industrie!) 
in Österreich-Ungarn. 
Wirtschaftliche Betrachtungen von 
Emil Honigmann. 


(Schluß von S. 216.) 


I. 

Um die Leistungen der Österreich-unga- 
rischen Elektrotechnik richtig beurteilen zu 
können, muß man die gesamten wirtschaft- 
lichen und politischen Zustände der Mo- 
narchie, welche sich von denen in Deutsch- 
land ganz wesentlich unterscheiden, in 
Rechnung ziehen. Wenn hier deutsche In- 
dustrielle häufig Enttäuschungen erleiden, 
so liegt das daran, daß sie einen falschen 
Maßstab an die Verhältnisse legen und daß 
sie an denen im eigenen Lande messen. In 
weiten Teilen der Monarchie überwiegt die 
agrarische Bevölkerung, deren Kauf- und 
Zahlungskraft stark vom jeweiligen Ausfall 
der Ernten abhängt. Dadurch wird schon 
von vornherein ein gewisser Mangel an 
Stetigkeit in die ganze Geschäftstätigkeit 
gebracht, deren Lebhaftigkeit somit von 
Ereignissen abhängt, auf die sie einen Ein- 
Huß nicht auszuüben vermag. oo: 

Ferner kommt hinzu — und das Ist für 
die Elektrotechnik besonders wichtig —, 


U Die in der Zuhlentafel IV und V (.ETZ*, 8. 216) 
ae Ziffern für das Jahr 195 umfassen nur die 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 11. 


14. März 1907. 


EA 
aiana 


dessen bereits einige Fabriken der Ausfuhr 
zu, vermögen jedoch infolge der oben ge- 
schilderten Verhältnisse sich nur mit groben 
Anstrengungen auf dem Weltmarkt zu be- 
haupten. 

Nach alledem ist nicht zu verwunden 
daß auch die Betriebsergebnisse bei Ab. 
lauf des alten Handelsvertrages vielfach 
wenig zufriedenstellend waren. Erst als 
durch das Zustandekommen der neuen 
Handelsverträge der Zustand der Un. 
sicherheit einigermaßen gewichen war und 
dem gesamten Geschäft neue Spannkraft 
erwuchs, fanden auch die elektrotechni- 
schen Unternehmungen entsprechende und 
lohnende Arbeit und die Ergebnisse des 
Jahres 1905 sind im allgemeinen als befrie- 
digend zu bezeichnen. Soweit die Ge- 
schäftsberichte bereits veröffentlicht sind, 
wird dies auch allgemein hervorgehoben: 
die Firma Felten & Guilleaume vermochte 
eine Dividende von 12%, (i. V. 10%,), die 
Kabelfabrik-A.-G. 8°/, (i. V. 7%/,), die Allge- 
meine Elektrizitäts-Gesellschaft-Union Elek- 
trizitäts -Gesellschaft 4°/ (i. V. 0°/,), die 
A.-G. für elektrischen Bedarf 4°/, (i. V. 4, 
die Elektrizitäts-A.-G. Kolben & Co. 4 
(i. V. 4°/,), die Vereinigte Elektrizitäts-A.-G. 
Wien 5%, (i. V.O°/,) zu verteilen. Die Öster- 
reichischen Siemens-Schuckertwerke haben 
keine Dividende gezahlt, aber über 700.000 kr 
zu Abschreibungen verwendet. Die Privat- 
firmen waren ebenfalls großenteils im Jahre 
1905 ausreichend mit Aufträgen versehen. 
Einen sicheren Maßstab für die Großb-Instal- 
lationstätigkeit würde nur eine periodische 
Statistik der Elektrizitätswerke geben, die 
jedoch noch immer nicht zur Durchführung 
gelangt ist, obwohl die Vereinigung der 
österreichischen Elektrizitätswerke die Her- 
stellung einer solchen geplant hat. In Un- 
garn ist von Professor Straub eine Zu 
sammenstellung der elektrischen Zentralen 
veröffentlicht worden, aus der sich berech- 
nen läßt, daß diescs Land 109 Werke, 
welche 141 Orte mit Strom versorgen und 
zwar 53 = 486°/, für Gleichstrom und 5 
für Wechselstrom besitzt. Die ersteren sind 
meist mit Dreileiter-Verteilung gebaut, und 
zwar mit 2110 bis 115 V beziehungsweise 
2><200 bis 220 V. Außerdem haben 10 Gleich- 
strom - Zentralen, welche auch Strom für 
elektrische Bahnen liefern, eine Gebrauchs- 
spannung von 550 V. Einphasigen Wechsel 
strom liefern 26, Drehstrom 34, Zweiphasen- 
strom 2 Werke, meist mit einer Sekundär- 
spannung von 100 bis 110 V.}) 

In Österreich nimmt infolge der immer 
mehr zur Geltung kommenden Würdigung 
des wirtschaftlichen Wertes der Wasser- 
kräfte die Zahl der Überland-Zentralen 
zu, zumal fast alle Haupt- und Mittelstädte 
bereits mit elektrischen Beleuchtungsanlagen 
versehen sind. Dank der freundlichen 
Unterstützung der meisten großen Elek- 
trizitätsfirmen und mit Hilfe der in Tages 
blättern, Fachzeitschriften usw. zerstreuteß 
Notizen ist es möglich gewesen, Angaben 
über eine bedeutende Anzahl derjenigen 
öffentlichen Elektrizitätswerke zu sammeln, 
für welche die Hauptarbeiten im Jahre 1% 
zur Ausführung gelangten. Diese Angaben 
sind hier tabellarisch zusammengefaßt, teils 
der besseren Übersicht wegen, teils auch zu 
anschaulichen Kennzeichnung der charak- 
teristischen Gesichtspunkte. Wie die An- 
gaben über die Einwohnerzahl der in De 
tracht kommenden Orte zeigen, welche 
nach der Zählung vom Jahre 1900 zusam 


daß nur sehr wenige Orte ein wirklich 
großstädtisches Gepräge haben. Die Zahl 
großer Städte, die ja ein Hauptabsatzgebiet 
für ihre Erzeugnisse bilden, bleibt weit 
hinter der Deutschlands zurück. Wenn wir 
von Berlin, Wien und Budapest absehen, 
so besaß im Jahre 1900 Deutschland noch 
32 Großstädte von mehr als 100000 Ein- 
wohnern, die Monarchie dagegen nur 7; 
Mittelstädte mit einer Bevölkerung von 
50000 bis 100000 Einwohnern zählte das 
Deutsche Reich damals 41, die Monarchie 
bloß 12. Während in Deuschland von 
100 Erwerbstätigen 37!/, in Land- und Forst- 
wirtschaft beschäftigt sind, gehören diesem 
Zweige in Österreich 58,2, in Ungarn 68,6 
Personen an. Hingegen betätigen sich in 
Handel und Industrie einschließlich Bergbau 
und Verkehrswesen von 100 erwerbenden 
Personen in Deutschland 48, in Österreich 
29,6, in Ungarn 15,9. Die Wasserkräfte, die 
einen natürlichen Reichtum des Landes 
bilden und als Betriebskraft für elektrische 
Zentralen besonders in Betracht kommen, 
befinden sich meist in den Alpenländern, 
wo die Großindustrie im allgemeinen nur 
schwach vertreten ist. In großen Gebieten 
Galiziens, der Bukowina, des Küstenlandes 
und weiten Teilen Ungarns und des Okku- 
pationsgebietes sind Fabriken so gut wie 
gar nicht zu finden. 

Für die industrielle Tätigkeit eines 
Landes bietet die Produktion und der Ver- 
brauch von Eisen einen ziemlich sicheren 
Maßstab. Während nun im Jahre 1904 in 
Deutschland erstere 169,2kg, letztere 111,2kg, 
im Jahre 1905: 176,2 beziehungsweise 116,5 kg 
auf den Kopf beziffert wurde, betragen die 
entsprechenden Zahlen in Österreich für 
1904 36,8 und 308 kg, für 1905 41,2 und 
35,2 kg, in Ungarn für 1904 19,4 und 21,4 kg, 
für 1905 20,9 und 24,1 kg, in der gesamten 
Monarchie 29,9 und 28,3 kg auf den Kopf. 
Der Kohlenverbrauch betrug im Jahre 1905 
in Österreich 1169 kg, in Ungarn 421 kg, in 
Deutschland 2717 kg für den Kopf der Be- 
völkerung. Bei der Betriebszählung vom 
3. Juni 1902 wurden in Österreich (ohne 
Ungarn) von 48465 Betrieben mit 1646092 PS 
3228 elektromotorische Betriebe mit 227268 PS 
gezählt.!) Die Statistik der deutschen Elek- 
trizitätswerke vom 1. April 1902 gibt 870 
elektrische Zentralen an, welche die Ge- 
samtleistung von nahezu 600000 PS hatten, 
und diese Statistik umfaßt nur Öffentliche 
Elektrizitätswerke, während bei der öster- 
reichischen Zählung auch die Fabriksbetriebe 
berücksichtigt sind. 

Diese Ziffern sind äußerst lehrreich und 
geben ein klares Bild der Absatzmög- 
lichkeit, welche sich den Erzeugnissen 
der Elektrotechnik in beiden Ländern bietet. 
Zieht man nun noch die ungünstigeren Pro- 
duktionsbedingungen,dieHandelund Wandel 
beeinträchtigenden nationalen Gegensätze, 
die politischen Wirren, die hohe Steuerlast, 
den starken ausländischen Wettbewerb in 
Rechnung, so muß man wirklich die Lei- 
stungen der elektrotechnischen einheimi- 
schen Industrie in der Monarchie außer- 
ordentlich hoch anschlagen. Man kann das 
werbende, in ihr angelegte Kapital — also 
das der elektrotechnischen Fabrikations- und 
Installationsfirmen —, auf rund 100 Mill. Kr 
schätzen; aus dem Vorhergesagtem läßt 
sich ermessen, wie schwer es sein muß, für 
dasselbe eine angemessene Verzinsung zu 
finden.) Naturgemäß wenden sich infolge- 


) Die Gesamtzahl der elektromotorischen Betriebe 


doch machten 219 keine Angaben über die | mengestellt sind, befindet sich die Nena 
e i 3 2 
.”) Ende 1904 bestanden 20 Aktiengesellschaften (ein- der Zentralen in kleineren í Ortscha! 
schließlich der Stromlieferungs-Gesellschaften) mit 89008000 | —- l 


Kr Aktienkapital, 6815000 Kr Reservefonds und 132687 000 Kr 
Bilanzsumme, die einen Durchschnittsertrag von 5,195 "4 des 
Aktienkapitals ergaben, während die verteilten Dividenden 
3783000 Kr = 497% des in Betracht kommenden Kapitals 
betrugen. Zur gleichen Zeit belief sich das Aktien- und 
Obiiwationskupital der an der Berliner Börse gehnndelien 
Ei. kırızıuätsgesellschaften (allerdings einschließlich der 
elektrischeu Bahugesellschatten) über 1121 000 000 Kr. 


1) Der Gesamtwert der elektrischen Tentraien © 
schließlich der Bahuzentralen beträ@t 198 282000 a Die 
122458 000 Kr in reinen Bahnzeutralen investiert sin zeuner 
Leistunsstähbigkeit der dabei verwandten STOM ie 
beläuft sıch auf 42277 KW beziehungsweise ne n, 1219 
schaltet sind insgesamt 31 t00 öffentliche Glühlampe i g P3 
öffentliche Buxenlamıpen, 882 Elektromotoren m! 

(ohne Bahonmotoren) und 43520 Zähler. | 


 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 11. 241 


_ 
—,,,,r e nn ne aa a M aaa A 


Im Jahre 1905 ausgeführte Gleichstrom-Anlagen. S 


14. März 1907. 
Ein- Generatoren 
Ort wohner- Leistung 

zahl Zahl KW 
Auschowitz . . - - 5 400 l 30 
Bensen . » : 2900 | 2 130 
Deutsch Gabel. . . 2800 | 2 62 
Domborär. >... 3900 | 2 100 
Ehrenhausen . . - . ? l 25 
Felsd-Visö. ... - ? l 65 
Fogaras . . : - - - 5800 | 2 100 
Freudenthal . . - - 7800 | 2 160 
Janovice - : - - » 1 000 l 18 
Jászbéreny - - - - 24 300 188 
Jenbach (Prantls Elek- 

trigitäts-Werk) . . 1400 1 90 

Krakau. . . A 74 600 440 
Laibach. . - - - - 80 500 | ? 
Liezen ..... ; 1 900 2 50 
Löese. .. -> 6 300 2 140 
Mauerkirchen . - . ? l 22 
Mezö-Kövesd. .. 12 600 2 60 
Nagy-Mihaly . . - - ? 2 154 
Nyirbätor . . - - - 5 000 2 96 
Papa... - N 14 200 1 175 
Pardubliz . . . - - 12 300 2 | 200 
Plan... . 3 300 2 : 140 
Podgorse . . - - - 13 100 1 | 170 
Podiebrad . . . - - 4800 1! 60 
Pöltschach. . . - - 1 000 ı | 30 
Batschach . . . - - ? l 121/3 
Reichenau N.-Ö. . . 8 000 1 20 
Reichenau a. d. K. . ? 2 80 
Betz... 1% 00 8 100 2 66 
Szatmár. . ... 20 700 2 450 
Szikszó... . . B ? 3 50 
Travnik. ..... 6 200 2 200 
Waidhofen a. Th.. . 2 300 2 72 
Zalaegerszeg. . . 20 600 2 140 
Zah... 2... 6 400 2 154 


Von österreichischen großen Städten ist — 
von Erweiterungsbauten abgesehen — nur 
als einzige Krakau vertreten, an das sich 
zwei Mittelstädte von über 10000 Ein- 
wohnern: Asch (Zubau) und Pardubitz reihen. 
Dagegen befinden sich unter den ungari- 
schen Zentralen mehrere stark bevölkerte 
Städte. In Österreich überwiegen die 
Wasserkraft-Anlagen bei weitem, während 
in Ungarn der Dampf als Betriebskraft vor- 
herrscht. Aus diesen Tatsachen kann man 
den Schluß ziehen, daß die österreichischen 
Zentralen ihr Entstehen vorwiegend dem 
Wunsche, das Geschenk der Natur nutz- 
bringend zu verwerten, verdanken, während 
in den größeren ungarischen Städten das 
Bedürfnis moderner Licht- und Kraft- 
penchafung im allgemeinen den Anlaß zur 
u e der Werke gegeben haben mag. 
ab Dampfturbinen in den Zahlentafeln 
ur spärlich vertreten sind, ist nicht zu 
nen eignen sie sich doch beim 
i a Stand ihrer Fabrikation vornehm- 
ch für große Maschinensätze; tatsächlich 
Fa jedoch die Aufstellung von Turbo- 
mus auch hier große Fortschritte; 
7 er bei der Erweiterung mehrerer großer 
Prise fanden sie auch im Berg- und 
en Verwendung und führen sich 
aa r größeren industriellen Betrieben 
Tuti ein. Insbesondere ist die Parsons- 
et die von der Ersten Brünner Ma- 
ee abrik-A.-G. hergestellt wird, hier 
en aber auch die anderen bekannten 
daft me werden seit einiger Zeit von nam- 
i „ten Maschinenfabriken im Inlande her- 


$ 
Lg alle Angaben beziehen sich auf den Stand vom 


Zahlentafel]l VL) 


Elektrizitätsanlagen in dem behandelten 
Zeitabschnitt verhältnismäßig wenig aufge- 
stellt worden, obwohl die modernen Heiß- 
dampf-Maschinen in: Wirtschaftlichkeit .und 
Gleichförmigkeit des Ganges vorzüglichen 
ortsfesten Anlagen kaum nachstehen. Zum 
Teil dürfte das auch daratf zurückzuführen 
sein, daß die inländische Industrie sich im 
allgemeinen auf den Bau kleinerer Maschi- 
nen beschränkt, während der Bezug großer 
ausländischer Maschinen durch einen hohen 
Eingangszoll stark erschwert wird. 
Sauggas-Anlagen werden dagegen 
im Inland vielfach erzeugt; trotzdem ist 
unter den genannten Zentralen nur eine 
einzige größere Anlage (Krakau) zu finden. 
Neben verschiedenen anderen Ursachen 
spielt da wohl auch der hier hohe Preis 
des Anthrazits eine Rolle. Auch Diesel- 
Motoren, die hier schon von mehreren 
Fabriken gebaut werden, fangen an, in 
elektrotechnischen Kreisen Beachtung zņ 
finden. 
Betrachten wir nun die Anlagen nach 
der Stromart, so finden wir, daß Gleich- und 
Wechselstrom sich noch immer die Wage 
halten. Die Gleichstrom-Anlagen sind 
meist mit Akkumulatoren versehen und zum 
größten Teil nach der Dreileiter-Verteilung 
ausgeführt. Mit Rücksicht auf die gewöhn- 
lich weitläufige Bauart der Ortschaften und 
die Ersparnis an Kupfer ist die Spannung 
vorzugsweise mit 220 V gewählt. Für- den 
Betrieb von Nernst-Lampen ist dies auch 
günstig, weniger für Metallfaden - Glüh- 
lampen und für Bogenlampen, da die da- 
durch bedingte Reihenschaltung ihre Ver- 


Leistung | 
der Batterie | Spa sung Ausführende Firma Are Bemerkungen 
Betriebes 
Amp/Sıd | Volt l 
225/300 2 >< 220 A. Brauner & Co. Dampf |1 Zusatzaggregat. 
— 250 Österr. Siemens-Schuckertwerke Wasser 
270/363 300 - desgl. Gas Erweiterung. 
Größe unbekannt | 2 >x< 228 Vereinigte Elektrizitäts-A.-G. Budapest ? 1 Zusstzaggregat. 
108 | 220 Vereinigte Elektrizitäts-A.-G. Wien Dieselmotor 
— ‘2 >x< 220 Ungar. Siemens-Schuckertwerke Wasser fim Bau begriffen 
315 2 >< 220 A. Brauner & Co. Dampf |1 Zusatzaggregat. 
216 2 >x< 220 | Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft-Union- 5 
| Elektricitäts-Gesellschaft 
— 220 Franz Krizik & Co. Wasser 
252 2 >< 220 Ungar. Siemens-Schuckertwerke Dampf 
— 2 >< 150 a A. Brauner & Co. Wasser |Erweiterung. 
2030  2><220 | Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft-Union- Gas 1 Zusatzaggregat. 
| Elektricitäts-Gesellschaft 
-- ‚ 2>< 150 Österr. Siemens-Schuckertwerke Dampf | Erweiterung. 
_ 250 desgl. Wasser 
216 2 >< 250 Ganz & Co. Dampf |Im Bau. 
27 30 Österr. Siemens-Schuckertwerke Wasser 
108 , 2 >< 220 Ungar. Siemens-Schuckertwerke Dampf |Noch im Bau. 
216 | 2 >< 220 desg). : 
= | 2>< 220 desgl. „ 
_ i 2 >< 250 Ganz & Co. a Erweiterung. 
632 | 2 >< 220 l Franz Krizik & Co. 3 1 Zusatzaggregat. 
Größe unbekannt | 2 >< 220 Elektrizitäts-A.-G. vorm. Kolben & Co. Wasser 
— 650 Franz Krizik & Co. Dampf Į Erweiterung. 
— 2 >< 120 desgl. Gas Erweiterung. 
150/192 220 A. Brauner & Co. Wasser 
— 220 Österr. Siemens-Schuckertwerke = 
81/109 500 desgl. . Dieselmotori ı Zusatzaggregat. 
Größe unbekannt ; 2>< 220 Elektrizitäts-A.-G. vorm. Kolben & Co. . Gas 
270/363 250 Österr. Siemens-Schuckertwerke R 
1272 .2>x<1%0 Ungar. Siemens-Schuckertwerke Dampf I Umbau. 
Größe unbekannt | 2 >< 225 Vereinigte Elektrizitäts-A.-G. 1 Zusatzaggrogat. 
— -2 >x< 220 Franz Krizik & Co. Wasser [im Bau begriffen. 
162/218 | 830 Österr. Siemens-Schuckertwerke Gas 1 Zusatzaggregat. 
824- 3 >x< 250 ; Ganz & Co. P Im Bau. 
216 2 >x< 220 Ungar. Siemens-Schuckertwerke Dampf 
gestelt. Lokomobilen sind bei den | breitung bei dem sparsamen Abnehmer der 


kleinen Plätze erschwert. Die Wechsel- 
strom-Anlagen sind fast durchweg drei- 
phasig ausgeführt. Die höchste Spannung, 
15000 V, haben die von Ganz & Cie. ge- 
bauten Anlagen in Koloszvar (Klausenburg) 
und Krummau - Hohenfurth; 10000 V und 
darüber weisen die Überland-Zentralen Gleis- 
dorf (Feistritzwerke), Kufstein (Kaiserwerke), 
Landeck (Trisannawerk), Knittelfeld (Pöls- 
werke), sowie Hodmezövasarhely auf. Die 
Sekundärspannung der meisten Zentralen 
beläuft sich auf 100 bis 120 V. Die Größe 
der Dynamo-Leistungen ist aus den Zahlen- 
tafeln VI und VII zu ersehen. 

Außer den in den Zahlentafeln aufge- 
führten Arbeiten sind noch mehrere be- 
deutende Lieferungen für bestehende An- 
lagen zu erwähnen, so z. B. die zweier 
Dampf - Turbodynamos von je 10000 PS 
für die städtischen Elektrizitätswerke in 
Wien durch die Österreichischen Siemens- 
Schuckertwerke, ferner der Ausbau der 
Budapester Gleichstrom - Zentrale für eine 
Leistungsfähigkeit von 10000 PS, die Er- 
weiterungen der Zentralen Karlsbad und 
Marienbad, sämtliche auch durch Dampf- 
Turbodynamos; sodann die Vergrößerung 
der Zentrale Pisek, einer Bahnzentrale in 
Budapest dureh Sauggas-Dynamos, der Elek- 
trizitätswerke Graz und Laibach. 

Ein Haupt-Absatzgebiet für unsere In- 
dustrie bildeten die Berg- und Hütten- 
werke, die immer mehr die oft hervor- 
gehobenen Vorzüge des elektrischen Be- 
triebes anerkennen und zur Einführung 
bringen. Hier ist es besonders das Förde- 
rungssystem llgner - Siemens - Schuckert- 


a m a a Ř ė 
—  . 


—— 


Ein- 


Generatoren Spannung u 
O | zap | Leistung | Primär | Bekundär AUSERNESIISTILW u. Bemerkungen 
| KVA Volt Volt 
= — = — -m zer m —n re t Ei = == al Wesen ne Feel m De Sn ne a ee - Bee en 
| 
Asch i B. . 15 500 1! 150 2 000 — Österr. Siemens-Schuckertwerke Dampf | Erweiterung. 
Békéscsaba. 34 000 2 400 8000 > 110 Ganz & Co. a 
Beszterczebänya. 7 500 2 1300 30.0 150 desgl. Wasser 
Borszek . — l; 65 3 100 120 Vereinigte Elektrizitäts-A.-G Budapest ? 
Concei. ? l 76 3 300 150 1 Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft-Union-| Wasser 
l Elektricitäts-Gesellschaft 
Esztergom (Gran) 9300)] 3 600 3 000 105 Ganz & Co. . Dampf |Feraleitung n. Párkány. 
Feldkirch 3 E00) i | u 6 200 | ? Franz Pichler & Co. Wasser f Im Bau Überlandzentrale. 
Fürstenfeld . 4 200 2 | 20 5 200 190/110 desgl. ` Wasserkraft der Raab 
; PS | angeschlossen: Fürsten- 
Gleisdorf (Feistritz- ' feld u. k. k. Tabakfabrik 
werke). . . .. . {| 2004| 2 648 10200 ' 150 desgl. | i Ulander 
Grado . 3 400 2 170 6 000 | ? Österr. Siemens-Schuckertwerke 2 
Hätvan . .... — 2 170 2000 , 150 Ungar. Siemens-Schuckertwerke Dampf 
Hödmezöväsärhely . 56 > 1 300 10 000 ? Ganz & Co. » Fernleitung n. Oroszbiza 
Judenburg . 4 6:0!) 2 400 6 200 190/110 Frang Pichler & Co. Wasser | Wasserkraft d. Mur, Über 
: landzentrale. 
Kematen . ? 1) 2 150 3 000 ? Österr. Siemens-Schuckertwerke . Überlandsenteiie, 
Kindberg. 3 400 2 200 5 000 190/220 Franz Pichler & Co. 5 Anschlüsse: Kindl, Mit- 
terdorf u. Wartburg. 
Knittelteld (Pölswerke) BEI) 2 900 10 000 _ Ganz & Co. 5 Üborlandssntrala: 
Kolosvär (Klausen- | 
burg) 2.2. | 32700 3 | 2700 | 15 000/3000 | 150 desgl. » Im Bau Überlandzentrale. 
Krummau-Hohenfurth 8300) |] 3 | 7500 15000: 300/100 desgl. » Überlandzentrale. 
Kufstein (Kaiserwerke) 3 7001) 2 2160 10 500 _ Elektrizitäts-A.-G. vorm. Kolben & Co. n Überlandzentrale. 
Landeck (Trisanna- | | | 
werke) . 1 9001) 4 | 8000 (?) 12 000 . | — verschiedene Elektrizitätsfirmen x Überlandzenirelefärkar 
| bidwerke. 
Leoben 6 500 3 Ä 1155 5 500 | 150 Franz Pichler & Co. n Wasserkraft der Mur, ver- 
i schiedene Anschlüsse. 
Marosvásárhely . 14 200 1 | 176 g000 | 105 Ganz & Co. Dampf | Erweiterung. 
Mohács ; 14 400 2 . 400 3000 ° 10 desgl. 
Nagy-Kikinda. . . | 22700 3 | 625 3 000 | 150 Ungar. Siemens-Schuckertwerke Noch im Bau. 
Nagy-Värad (Großwar- | | 
dein) u a — 1 880 3000 !' 150 Ganz & Co. 5 Erweiterung für Bahnbe 
| | trieb. Umformeranlage 
Spital a. Pyhrn ? 1 | 3560 400 |! — Österr. Siemens-Schuckertwerke Wasser 210KW u. Pufferbatterie. 
St. Veit a. d. G. . ? 2 200 3 000 = desgl. 5 Fernleitung Haiofeld. 
Szaszebes (Mühlbach) 6 7CO 2 720 5 000 125 A. Brauner & Co. Dampf und |Im Bau bhegriffene Um 
Wasser formeranlage aufGleich- 
Vacs (Waizen) 14 400 2 400 . 8 000 105 Ganz & Co. Dampf strom, 220 V. 
Zombor 26 400 3 75 3000 , 150 Ungar. Siemens-Schuckertwerke s 
Zahlentafel VIIL 
Wechselstrom-Anlagen (ein- und zweiphasig), 
Kecskemét . 48 500 2 670 2>x< 2000 ` — Ganz & Co. Wasserund | Erweiterung u. Umbau. 
Nagy - Szeben - Zodt Dampf 
(Hermannstadt) 21 400 2 1100 4000 105 Oscar v. Miller, München Wasser [Im Bau. 
Temesvär 39 800 l 700 2 œx 2100 — Ganz & Co. Dampf Erweiterung. 
werke, das auf bedeutende Erfolge hin- Die Österreichischen Siemens-Schuckert- | Gesellschaft in Trifail und Sagor. Von 


weisen kann. Kinige dieser Anlagen seien 


hier angeführt: Zentralen der Trifailer Kohlenwerks- | seien noch die Kraftübertragungs-Änlagen 

der Vereinigten Elektrizitäts - A.-G. für 

a) Hauptschacht-Fördermaschinen. die Brucher Kohlenwerke der Falkenau- 

Schacht Piberstein (Steirische Mon- Grasether neoan onien a 

tanwerke Leoben) in Köflach . Wasserkraft Drehstrom 3000 V 5 km?) en a Bea Ne böh- 

Gisela-Schacht Brüx Dampfmaschine n 2000 „ 0,01, mischen Montan - Gesellschaft (Gleichstrom 
= p | Koksofen-Gasmotor | San 300 V) genannt. 

Ba CE Damp fmaschine f Í i Im Hüttenwesen hat insbesondere der 

Karls-Schacht Schwadowitz-Eipel . Dampfmaschine a 3000 „ 36 „ elektrische Betrieb der Walzenstraßen, wie 

Klara-Schacht Raibl e Wasserkraft „ 5500 „ 37 „3) | ihn in Österreich-Ungarn letzthin z. B. die 

Salomonschacht M.-Ostrau . Koksofen-Dampfmotor i 3000 „ 1,0 „3) | Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft-Union 

Elektrieitäts-Gesellschaft für die Friedrichs 

b) Nebenförderung. Werke in Teschen, die Krainische nn 

isch- 

Bergverwaltung Tollinggraben Leoben Dampfmasehine Gleichstrom 330 V 03 km a ae in 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


Im Jahre 1905 ausgeführte Drehstrom-Anlagen. 


werke erweiterten auch die elektrischen 


c) Aufzug. 


Hochofen der Wittkowitzer Bergbau- und ù Dampf- und 
Eisenhütten-Gewerkschaft in M.-Ostrau \ Gasmaschine 


SI i) Dieso Ziffer bezieh [ 
r : :bt zu erm 
rom-Versorgungsgebiet nic ri 
guns? ai Entfernung von der Zentrale. 


itteln war. 
3) Noch im Bau. 


t sich nur auf den als Sitz der Zentrale bezeichneten Ort, da 


1907. Heft 11. 


14. 


ED elle 


März 18907. 


Zahlentafel VII 


anderen Lieferungen für Kohlengruben 


Resizea zur Ausführung gebracht hat, grobe 
Bedeutung gewonnen. Der Antrieb der 
Strecken erfolgt gemeinhin durch einen 
zwei unmittelbar gekuppelten, jedoch m 
schieden großen und verschieden schne 
laufenden Drehstrom-Motoren bestehenden 
Maschinensatz, wodurch erreicht wird, dab bei 


h Gleichstrom 550 V 0,5 km?) 


Einwohnerzahl für das 


14. März 1907. 
BI a ent el 


8" 
mit 


gute Beschäftigung zugeführt. 


führen. Immerhin bleibt auch auf diesem 
Gebiete noch viel zu tun übrig. 


Wenn zum Schluß ein Ausblick auf 


die Zukunft gestattet sein darf, so kann 
man nur der Erwartung Ausdruck geben, 
daß die nach langen dürren Jahren einge- 
tretene Besserung der wirtschaftlichen Ver- 
hältnisse anhalten und der elektrotechnischen 
Industrie weitere genügende Beschäftigung 
geben wird. Ob aber der immer wieder 
beklagte, mit unnötiger Heftigkeit geführte 
Preiskampf nachlassen wird und die finan- 
ziellen Ergebnisse der Unternehmungen sich 
günstiger gestalten werden, hängt davon 
ab, ob die maßgebenden Firmen zur Ein- 
sicht gelangen, daß eine selbst mit Opfern 
erkaufte Verständigung dem gegenseitigen 
Niederringen, wie es heute gang und gäbe 
ist, vorzuziehen sei. Heute gleichen die 
meisten dem Schachspieler, der die Preis- 
gabe eines Bauern scheut, die ihm die 
Königin retten könnte. Einen entschiedenen 
Aufschwung verspricht man sich von dem 
Erscheinen der niederwattigen Metallfaden- 
Lampen (Wolfram - Lampe, Osram - Lampe, 
Osmin-Lampe, KuZel-Lampe), deren Einfüh- 
rung auf dem Markte für den Herbst mehrere 
österreichisch-ungarische Fabriken in Aus- 
sicht gestellt haben. Wenn dieselben tatsäch- 
lich die in sie gesetzten Erwartungen er- 
füllen, 80 kann in den Sıädten dem Gas- 
Glühlicht wirksamer Wettbewerb gemacht 
und eine bedeutende Erhöhung derLeistungs- 
fähigkeit der Elektrizitätswerke erreicht 
erden. In kleineren Orten würden aber 
der elektrischen Beleuchtung weitere Kreise 
er Abnehmern zugeführt werden können, 
3 ee diese heute noch einen Luxus 
ni Beides müßte auf die elektrische 
ni auch den Apparatenbau und das 
„stallationswesen eine befruchtende Wir- 
Ken ausüben. Außer acht lassen darf man 
Er trotzdem nicht, daß das Gedeihen der 
A trotechnik in Österreich-Ungarn mehr 
i anderswo von den allgemeinen politi- 
aller und wirtschaftlichen Verhältnissen 
rekle E T und daß, solange diese nicht 
nP = gefestigt sind, eine Periode 
2 Aufschwunges und der Blüte, wie 
Den en a den Vereinigten Staaten und in 

Chland sowie anderen europäischen 


Li : 
n erlebt haben, nicht erwartet werden 


— m IT 


eichem Wirkungsgrad undgleicherLeistung 
hoher wie niedriger Umdrehungszahl in 
wirtschaftlicher Weise gewalzt werden kann. 
Die Zwischen - Geschwindigkeiten werden 
durch Widerstände geregelt. Von der durch- 
gehenden Welle der auf gemeinsamer Grund- 
platte stehenden und dreifach gelagerten 
Motoren wird dann die Kraft durch Seil- 
scheiben usw. weitergeleitet. Gruße Schwie- 
rigkeiten bietet der elektrische Antrieb von 
Reversier-Walzenstraßen, insbesondere han- 
delt es sich wie bei den Förderschacht-Ma- 
schinen um die Aufgabe leichter, präziser 
Steuerung sowie möglichst vollkommenen 
Kraftausgleiches. Die Motoren müssen ganz 
außerordentliche Überlastnngen (z. B. von 
3600 normale bis zu 9000 PS größte Leistung) 
vertragen können. Die Regelung wie das Re- 
versieren wird durch eigens entworfene An- 
laßdynamos, deren Spannung in sehr weiten 
Grenzen verändert werden kann, besorgt. 
Der Antrieb derselben erfolgt durch bis 
100 %/, überlastungsfähige Drehstrom - Mo- 
toren mit schweren, schnellaufenden Stahl- 
gußrädern, durch deren Wirkung der Motor 
auf die mittlere Leistung eingestellt wird. 


Neben Berg- und Hüttenbetrieben hat 
auch die Industrie, insbesondere die Textil- 
industrie, welche auf eine recht befriedigende 
Geschäftsperiode zurückblicken kann, den 
elektrotechnischen Faoriken im letzten Jahre 
Hier auf 
Einzelbeiten einzugehen, würde zu weit 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 11. 243 


Zusammenfassung. 


Im ersten Teil wird ein geschichtlicher 
Rückblick auf die Entwicklung der elektro- 
technischen Industrie Österreich-Ungarns ge- 
worfen. An Hand zahlreicher statistischer Ta- 
bellen wird sowohl die Ausfuhr und Einfuhr 
elektrotechnischer Erzeugnisse als auch der 
innere Handelsverkehr zwischen den beiden 
Reichsteilen einer eingehenden Untersuchung 
unterzogen und auf ihre Ursache hin geprüft. 

Im zweiten Teil werden zunächst die allge- 
meinen wirtschaftlichen Verhältnisse, deren 
Kenntnis eine richtige Beurteilung der Leistun- 
gen der österreichisch - ungarischen Elektro- 
technik ermöglicht, geschildert. Sodann wird 
versucht, den Zusammenhang dieser besonderen 
Verhältnisse mit den technischen Aufgaben 
unserer Industrie festzustellen und die gegen- 
seitige Beeinflussung der beiden Faktoren klar 


zu legen. 


Zum Schluß folgen statistische Mitteilungen, 
insbesondere über die Leistungen des Jahres 
1905, sowie Angaben über einige Anlagen von 


besonderem technischen Interesse. 


Ein zeichnerisches Verfahren zur Bestimmung 
der Leistung aus den Augenblickswerten von 


Spannung und Strom.!) 
Von Dr.:Sng. Max Jakob, Berlin. 


Wenn für einen periodischen elektri- 
schen Vorgang die Augenblickswerte von 
Spannung und Strom als Funktionen der 
Zeit, das heißt also Spannungs- und Strom- 
kurve gegeben sind, so lassen sich die 


Effektivwerte 


fan Vol 
— en 2 — A 2. I 
eV if. u Vzhf dy 
0 0 
| PAT Sa 
und J= 7 frraı= ALT, 
T u a 
0 


nach dem folgenden bekannten zeichneri- 


schen Verfahren einfach bestimmen: 
Die Augenblickswerte e (beziehungs- 
weise i) (Abb. 15) werden von einem Null- 


Spannungskurve im Polardiagramnı. 
Abb. 15. 


punkte aus in beliebigem Maßstabe.als Ra- 


r t 
dienvektoren unter dem Winkel y=- r2 n 


gegen die Horizontale aufgetragen. Die 
Fläche des kleinen Dreiecks OP Q ist dann 


© 2 j 

= 2 7 P beziehungsweise =F) und der 
doppelte Inhalt der von der Kurve K um- 
schlossenen Fläche P 

an 2a 

2 a 
2r=2/[°,°=[erar 
0 0 


27 
(beziehungsweise = f i? d o) Dieser Flächen- 
ô 


inhalt ist durch Planimetrieren zu bestimmen 
75) Biehe auch „ETZ“ 1907, 8. 217 u. 218. D. Schrftitg. 


om u a 


= nr L 


und in die Formel für E (beziehungsweise J) 
einzusetzen. Die Vorzeichen der Augen- 
blickswerte können unberücksichtigt blei- 
ben, weil Dreieck OP Q sowohl den Flächen- 


2 — p)? 
inhalt ai als den = ay darstellt. 


Hieran schließt sich das folgende zeich- 
nerische Verfahren zur Bestimmung der 
Leistung aus den Augenblickswerten von 
Spannung und Strom, das meincs Wissens in 
der Elektrotechnik noch nicht augewendet 
wird und wegen seiner Einfachheit mitge- 
teilt werden soll: 

In das Polardiagramm trägt man außer 
den Augenblickswerten e und i auch noch 
als Radienvektoren die Augenblickswerte 
(e+i) ein für die Zeitpunkte, wo e und i 
beide positiv oder negativ sind, und für 
die, wo beide verschiedenes Vorzeichen 
haben, (e—i) beziehungsweise (i—e), je 
nachdem in dem gewählten Maßstabe der 
Zeichnung e>i oder i>e ist. Man erhält 
so eine dritte stetige Kurve und für zwei 
aufeinander folgende Augenblickswerte ent- 
sprechend dem Dreieck O PQ der Abb. 15 
drei Dreiecke mit den Inhalten 


| ' 
a af ud (erg 


(beziehungsweise (i — e2 - wenn in dem 


betreffenden Maßstabe i >e); Durch Sub- 


traktion der beiden ersteren von dem 
letzten folgt 


et2eiti\dp_ 
= Ta) y =Eeido 

mit dem Vorzeichen der Augenblicksleistung. 

Die mit E: multiplizierte Differenz der gc- 


2 n 
samten durch Planimetrieren bestimmten 


Flächen 


f 2a 24 2a 
Jr et ede_ (Pde 
2r 2 -f 2 2 
ô ö ò 


gibt also gerade die gesuchte Arbeitsleistung 
2a j 

SET .idg, wobei die einzelnen Augen- 
0 


blicksleistungen mit dem richtigen Vor- 
zeichen eingerechnet sind. 

Das vorliegende Verfahren, das das 
lästige Multiplizieren vieler Augenblicks- 
werte von e und ïi miteinander umgeht, ist 
besonders dann zu empfehlen, wenn man 
außer dem Leistungswert auch die Effektiv- 
werte von Spannung und Strom aus den 
Augenblickswerten bestimmen muß!). 


Zusammenfassung. 


Es wird ein Verfahren angegeben, durch Plani- 
metrierung der Spannungs-, Strom- und ihrer 
Summen- (beziehungsweise Differenzen-) Kurve 
die Leistung zu bestimmen. 


Stromversorgung 
des Rheinisch-Westfälischen Industriebezirks. 


Ein seit beinahe zwei Jahren tobender wirt- 
schaftlicher Kampf, der sowohl in bezug auf 
sein Endziel wie in seinem tatsächlichen Ver- 
lauf vom größten Interesse für die Elektrizitäts- 
industrie ist, scheint nunmehr mit der Ende 
vorigen Jahres erfolgten Gründung der „Ver- 
bauds-Elektrizitätswerk G. m. b. H. in Hagen i. 
Westf.“ zu einem vorläufigen Abschluß gebracht 
wordenzusein. MitderGründungdiesesVerbands- 
Kraftwerkes kann der Plan der Herren Hugo 


1) Die zeichnerischo Durchführung eines Beispieles 

findet sich in einer Abhandlung des Vertasseıs über „Alu- 

mininm-Elektrolytzellen’. Sammi. elektrotechn, Vortiüge, 

DEE en, von Prof. Dr. Ernst Voit, Bd. IX, Ileft ı 
906, S. 44. 


bis 3, 1 


no m Á 


244 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 11. 14. März 1907. 


nn nn nn 
Stinnes und August Thyssen in Mülheim- | kaufsbedingungen waren sehr günstig, sodaß 
Ruhr im Anschluß an das ihrem Einfluß unter- | sich der Magistrat von Dortmund grundsätzlich 
stehende Rheinisch -Westfälische Elektrizitäts- | für den Verkauf erklärte. Dies ist erklärlich, 
werk in Essen, die Elektrizitätslieferung im | wenn man bedenkt, daß im Magistrat und im 
ganzen Industriebezirk zu monopolisieren, als | Stadtverordneten-Kollegium eine Reihe von 
gescheitest angesehen werden, wenn auch das | Großindustriellen sitzt, die direkt oder durch 
von ihnen erstrebte Ziel (siehe „ETZ“ 1905, | andere Gesellschaften indirekt am Essener 
S. 829), „das ganze Industriegebiet mit einem | Werk interessiert sind. Indessen entstand dem 
diehtmaschigen einheitlichen Elektrizitätsnetz | Plane in der Bürgerschaft und in der Stadt- 
zu überziehen, das von einigen Zentralen auf | verordneten-Versammlung selbst eine so heftige 
die billigste und wirtschaftlichste Weise ge- | größtenteils auf unklare Prinzipienreiterei ge- 
speist wird und Strom an die größten wie | gründete Gegnerschaft, daß an eine Durchfüh- 
kleinsten Betriebe oder Behörden liefert“, nun | rung der beabsichtigten Übertragung des städti- 
auf andere Weise, nämlich durch Gründung der | schen Elektrizitätswerkes nicht mehr zu denken 
genannten Verbandwerks-Gesellschaft auf kom- | war, umsomehr, als auch der Magistrat eine 
munaler Grundlage erreicht werden wird. nicht ganz klare Haltung in der Angelegenheit 
Aut den ersten Blick mag es scheinen, als | bewahrte und es an dem nötigen Nachdruck 
ob e8 sich bei diesem in der Presse und in den | bei der Verteidigung des Vertrages fehlen ließ. 
interessierten kommunalen Vertretungskörpern Der hauptsächlichste Gegner der genannten 
teilweise sehr hitzig geführten Kampfe um den | Monopolisierungs - Bestrebungen des Essener 
Gegensatz zwischen dem kommunalen und | Werkes war der Bochumer Landrat Gerstein. 
privaten Betriebe öffentlicher gemeinnütziger | Er hatte sich große Verdienste um das Zu- 
Anlagen gehandelt hätte, einen Gegensatz, der | standekommen und den günstigen Betrieb 
auch bei anderen Gelegenheiten so oft mit | des kommanalen Wasserwerk-Verbandes von 
großer Schärfe zu Tage tritt. Dies ist jedoch | Bochum und Umgebung erworben, und nach 
ein Irtam. Wenn der Kampf auch unter | diesem Vorbilde nahm er mit großer Energie 
diesem Feldgeschrei geführt wurde und wenn | die Gründung eines ähnlichen kommunalen 
auch eine Reihe maßgebender städtischer und | Verbandes für die Elektrizitätslieferung in die 
staatlicher Autoritäten von Anfang an zu den | Hand. Das Ergebnis der schwierigen sich über 
entschiedenen Gegnern jenes Planes gehörten, | einen Zeitraum von acht Monaten erstreckenden 
so würde dies dennoch nicht genügt haben, | Verhandlungen war die Gründung von zwei 
das Projekt der Gruppe Stinnes-Thyssen, der | dieser kommunalen Zweckverbänden auf ge- 
selbst einflußreiche Verbindungen in den ver- | sellschaftlicher Grundlage unter Beihilfe der 
schiedenen in Betracht kommenden Kommunen | oben genannten Berliner Bankhäuser im Juni 
zur Verfügung standen, zu vereiteln. Vereitelt | 1906, und zwar waren dies das „Kommunale 
wurde es vielmehr dadurch, daß maßgebende [| Elektrizitätswerk Mark A.-G.“ in Hagen in 
Berliner Finanzkreise, in erster Linie die Ber- | Westf. mit 1,8 Mill. M Grundkapital für die 
liner Handelsgesellschaft und S. Bleichröder, | Kreise Hagen, Iserlohn, Altena und Schwerte, 
aus Gründen, die zu erörtern hier zu weit | und das „Elektrizitätswerk Westfalen A.-G.“ in 
führen würde, eine derartige Monopolisierung | Bochum mit, 2 Mill. M Grundkapital für die 
der Stromversorgung, weil ihrem eigenen In- | Kreise Bochum, Gelsenkirchen und Reckling- 
teresse zuwiderlaufend, verhindern wollten, und | hausen. Bemerkenswert ist, daß der Landrat 
durch ihre finanzielle Beihilfe die Gründung der | von Gelsenkirchen, zur Nieden, dem Auf- 
neuen großen kommunalen Elektrizitätswerke | sichtsrat der A.-G. „Westfalen“, hingegen der 
als Gegengewicht zu den gedachten Bestrebun- | OberbürgermeistervonGelsenkirchen,Machens, 
gen des Essener Werkes ermöglichten. Das | dem Aufsichtsrat des gegnerischen Rheinisch- 
Vorstehende muß im Auge behalten werden, | Westfälischen Elektrizitätswerkes angehört, wie 
wenn man die ziemlich verwickelte Gründungs- | denn auch die Stadt Gelsenkirchen selbst von 
geschichte des genannten Verbands-Elektrizi- | dem KRheinisch-Westfälischen Werk versorgt 
tätswerkes verstehen will. wird. Es mag dies ein Beispiel für die wider- 
Als das Rheinisch-Westfälische Elektrizitäts- | streitenden Interessen sein, die hier ins Spiel 
werk Mitte 1905 nach längeren Vorbereitungen | kommen und die auch bewirkt haben, daß die 
offen mit seinen Plänen hervortrat, die Strom- | Zweckverband-Gründung nicht recht vom Fleck 
versorgung des Rheinisch-Westfälischen In- | kommt und noch so wenig praktische Erfolge 
dustriebezirks auf gemeinschaftlicher Grundlage | aufweist. :. 
unter Ausschaltung aller kleineren Werke selbst Von dem Aktienkapital des Elektrizitäts- 
in die Hand zu nehmen, wurden diese Pläne | werkes Mark übernahm die Stadt Hagen 
anfangs in den beteiligten Kreisen sehr freund- | 1709000 M, die übrigen in Betracht kommenden 
lich aufgenommen. Die wirtschaftlichen Vor- | Körperschaften je 200 000 bis 400000 M, und 
teile, die eine derartige Vereinfachung des Be- | außerdem die Akkumulatorenfabrik Hagen 
triebes in der Hand einer kapitalkräftigen und | 900000 M. Das Kraftwerk soll in Herdecke er- 
gutgeleiteten Gesellschaft bieten, liegen auch | baut werden. Bei dem Elektrizitätswerk West- 
klar auf der Hand. Es würde sich dadurch in | falen sind die betreffenden Kommunalverbände 
erster Linie eine bedeutende Verbilligung des | und die Bergwerk-Gescelischaft „Hibernia“ mit 
elektrischen Stromes erzielen lassen. Denn die | je 20°/, beteiligt. Der Bau eines eigenen Kraft- 
notwendige Voraussetzung dafür ist die billige | werkes ist vorläufig nicht vorgesehen, da die 
Erzeugung der Energie, wie sie eben nur im | Hibernia-Zechen den Strom liefern werden. 
Großen unter planmäßiger Ausnutzung aller | Hierdurch ist, was für die Konkurrenz mit dem 
durch die moderne Technik gebotenen Hilfs- | Essener Werk sehr wesentlich ist, eine sehr 
mittel erreicht werden kann. Ist es auch bis | billige Bezugsquelle für die Energie gewähr- 
jetzt noch nicht gelungen, die Kohle direkt | leistet. 
in elektrische Energie überzuführen, s0 ge- Zu diesen beiden sogenannten kommunalen 
währen doch in neuerer Zeit die Großgas- | Gesellschaften trat als dritte Gruppe die Stadt 
maschinen, die von den Gichtgasen der Hoch- | Dortmund selbst hinzu auf Grund der von ihr 
öfen gespeist werden, die Mittel, hierdurch in- | mit dem Landkreis Dortmund und der Stadt 
direktKohlenenergie aus diesenGasen,diefrüher | Unna geschlossenen Stromlieferungs-Verträge. 
unbenutzt entweichen konnten, für den Dynamo- Es lag nun auf der Hand, daß diese drei 
antrieb billig, ja man kann fast sagen kosten- | Gruppen im Interesse der Wirtschattlichkeit 
los, zu gewinnen. Tatsächlich geschieht dies | und auch, um mit dem äußerst kapitalkräftigen 
auch in ausgiebigem Maße in den verschiede- | gut eingeführten Essener Werke in Wettbewerb 
nen Hüttenbezirken. Die beiden Lothringisch- | treten zu können, naturgemäß dazu gedrängt 
Luxemburgischen Hüttenwerke Rombach und | wurden, sich zu einem gemeinschaftlichen Be- 
Maizieres liefern beispielsweise für das Elek- | triebe zusammenzuschließen. Dazu kam noch, 


Kraftwerk mit Wegfall aller einzelnen Zentralen 
in dem Versorgungsgebiet erbaut werden, für 
welches als Sitz Herdecke in Aussicht ge. 
nommen ist. Aus dieser Zentrale beziehen he 
einzelnen Gruppen unter Wahrung ihrer Selbst- 
ständigkeit den elektrischen Strom, um ihn 
dann an die Abnehmer vermittelst der bereits 
bestehenden oder neu zu schaffenden Versor. 
gungsnetze weiter zu geben, sodaß die Selbst. 
ständigkeit der bereits bestehenden Werke 
insbesondere desjenigen in Dortmund, nicht 
beeinträchtigt wird, obgleich keine eigene 
Stromerzeugung mehr stattfindet. 
Wenn nun auch hier sozusagen auf dem 
Papier das aussichtsvolle Unternehmen formell 
zustande gekommen ist, 80 folgt doch sicher 
aus seiner Entstehungsgeschichte, daß noch 
verschiedene innere Gegensätze vorhanden 
sind, welche wohl bewirken mögen, daß noch 
nicht abzusehen ist, wann das neue Verbands- 
werk den Betrieb aufnehmen wird, ja wenn 
überhaupt die Gutachten darüber fertiggestellt 
sein werden. Bis jetzt hängt noch alles in der 
Schwebe. Der endgültige Beschluß über das 
neu zu erbauende Kraftwerk ist immer wieder 
aufgeschoben worden, und zwar deshalb, um an- 
geblich auch eine Einigung mit dem Rheinisch- 
Westfälischen Elektrizitätswerk anzubahnen. 
Diese Einigung hält man deshalb für wünschens- 
wert, weil das Essener Werk sich vertraglich 
Kreis und Stadt Hörde gesichert hat and bei 
der Zeche Wiendahlsbank in diesem Kreise ein 
neues Kraftwerk erbaut hat, das seinen Betrieb 
schon teilweise aufnehmen konnte. Dieses 
letztere Ergebnis ist auch charakteristisch für 
die beiden Unternehmen; während die Leiter 
des kommunalen Werkes noch beraten, wie, 
wann und wo das neue Kraftwerk erbaut wer- 
den soll, hat die private Gesellschaft in der- 
selben Zeit ihr Werk schon fertiggestellt. 
Diese Voraussetzung für die erwähnte Eini- 
gung würde sein, daß das Rheinisch-West- 
fälische Elektrizitätswerk ihr Versorgungsrecht 
für Stadt und Kreis Hörde zugleich mit der 
neuen Zentrale in Wiendahlsbank dem Ver- 
bandswerk abtritt, oder aber, daß es als vierte 
Gruppe für diesen Bezirk als gleichberechtigtes 
Mitglied dem Verbandswerk beitritt. Es ist 
sehr wahrscheinlich, daß die Einigang auf 
Grund eines dieser beiden Vorschläge erfolgen 
wird. Der Bau des Verbands-Krafiwerkes in 
Herdecke würde dann jedenfalls unterbleiben. 
Diese Einigung zwischen dem Verbands 
Elektrizitätswerk und dem Rheinisch-Westfäli- 
schen Elektrizitätswerk wurde bereits in einer An- 
fang Februar in Berlin abgehaltenen Besprechung 
in die Wege geleitet, und zwar soll eich die 
selbe vorbehaltlich der Zustimmung der gesetz- 
lichen Vertreter auf Grund der folgenden Ver- 
einbarung vollziehen: Für die Stromversorgung 
des ganzen in Betracht kommenden Gebietes 
wird eine neue Aktiengesellschaft errichtet mit 
einem Kapital von 4 Mill. M. Hiervon über- 
nimmt das Verbands-Elektrizitätswerk 60% 
und zwar je 20%, für die drei Mitglieder Elex 
trizitätswerk Dortmund, „Westfalen“ und „Mark’, 
das Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk er- 
hält einen Anteil von 20°/,, worauf aber das ein- 
zubringende Werk Wiendahlsbank zum Selbst- 
kostenpreis zuzüglich 15°/, des Wertes ange 
rechnet wird. Außerdem sind beteiligt die 
beiden Landkreise Dortmund und Hörde mit 
je 10%, des Aktienkapital. Das dem Rhei- 
nisch-Westfälischen Werke gehörende Kabel- 
netz sowie das Versorgungsrecht in Volmar- 
stein und Wetter wird von der neuen Gesell- 
schaft bar angekauft. Die für diesen Ankauf 
erforderlichen Mittel werden durch Obli- 
gationen beschafft. Se 


trizitätswerk der Stadt Metz elektrische Energie | daß die einzelnen Versorgungsgebiete so inein- LITERATUR. 
für 7 Pf die Kilowattstunde. Derartige Kraft- | ander griffen, daß sich beim Einzelbetriebe 

quellen stehen aber dem Rheinisch-Westfäli- | daraus verschiedene Schwierigkeiten ergeben B hungen 
schen Elektrizitätswerk durch seine Verbindung | mußten. Erneute langwierige Beratungen, die be 


mit verschiedenen Bergwerks-Unternehmungen 
(Thyssen, Deutscher Kaiser, Krupp, Bochumer 
Verein, Harpen und andere) reichlich zur Ver- 
ung. 
ne Der erste Schritt zur Durchführung des ge- 
nannten Planes war nun der Versuch des Rbei- 
nisch - Westfälischen Elektrizitätswerkes, die 
Dortmunder städtische Zentrale anzukaufen 
„ETZ* 1905, S. 829). Die vorgeschlagenen Ver- 


auch den Ausbau der Gesellschaften selbst in 
verschiedener Hinsicht verzögerten, führten nun 
Anfang November vorigen Jahres zur Grün- 
dung eines gemeinsamen Elektrizitätslieferungs- 
Verbandes aller drei Gruppen unter der Firma 
„Verbands - Elektrizitätswerk G. m. b. H.“ mit 
dem Sitz in Hagen i. W. Gründer sind die 
drei oben genannten Gruppen, die sich mit je 
1,2 Mill. M beteiligten. Es soll ein gemeinsames 


Lehrbuch der Physik. Zum Gebrauche be! 
akademischen Vorlesungen. Nach der un 
von H. A. Lorentz und L. H. ir 
bearbeiteten Auflage und unter Mitwirkune 
des Verfassers aus dem Holländischen Mt. 
setzt von G. Siebert. I. Band. Mit a y 
im Text. 482 S. in 80. Verlag von Joh. AmDI. 
Barth. Leipzig 1906. Preis geb. 9 3. i 

Mit Recht bemerkt H. A. Lorents cc 

Vorrede zur deutschen Übersetzung ® 


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14. März 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 11. 245 


ponu 
Lehrbuches der Physik, daß sich sein Buch in | selbst ein Urteil über die Auslegung eines Ge- | heißt es z. B.: Kapp, Gisbert, Elektrotech- 
der Darstellung einzelner Kapitel von ähnlichen | setzes zu bilden; es ist daher mit Freude zu | niker..... seit 1895 Professor an der Tech- 
Lehrbüchern hinreichend unterscheide, um das | begrüßen, daß das vorliegende Werk neben der | nischen Hochschule in Charlottenburg ..... 
Erscheinen einer Übersetzung zu rechtfertigen. | deutschen Übersetzung auch den Urtext bringt. | schrieb: „Electric transmission of energie“ (sie!) 
Die Erwartung, daß ein Mann wie H. A. Lorentz, | Die Fortlassung der deutschen Übersetzung bei | (4. Ausg. 1894; deutsch 3. Ausg. 1898).... Seine 
der in der Elektrooptik und Elektronentheorie | den englischen und französischen Gesetzen kann | Hauptwerke werden also gar nicht aufgeführt, 
bahnbrechend und selbständig vorgegangen ist, | als Nachteil nicht angesehen werden, da die | und daß er schon Mitte 1905 Berlin verlassen 
auch in seinen Vorlesungen über experimentelle | vollständige Beherrschung dieser Sprachen bei | hat, um eine Professur für Elektrotechnik an 
Physik, die er in erster Linie für dıe Mediziner | den Lesern vorausgesetzt werden muß. Zweck- | der Universität Birmingham zu übernehmen, 
hält, seinen besonderen Weg einschlägt, erfüllt | mäßig ist es ferner, daß ein kurzer Auszug der | erfährt man auch nicht. 

sich sowohl in der Anordnung als in der Aus- | wichtigsten Bestimmungen in der Ursprache Die Ausstattung ist sehr gut. Die beiden 
arbeitung des dargebotenen Stoftes. Vor allem | und in deutscher Übersetzung den Gesetzen | netten Bände sollten auf keinem Schreibtisch 
scheinen in Holland schon an die Mediziner in | vorausgeschickt ist. fehlen. R. Arendt. 
dieser Beziehung wesentlich höhere Anforde- Bisher sind die Patentgesetze von Groß- 
rungen gestellt zu werden als bei uns in | britannien und den englischen Kolonien in Afrika 
Deutschland. Verfasser bringt aber in kleinem | erschienen. A. Mykisch. 


ruck noch Überlegungen, die auch dem Stu- | 
dletenden der Naturwissenschaften und dem | Anwendung der Graphostatik im Ma- 
Ingenieur willkommen gein müssen. Sehr wert- schinenbau mit besonderer Berück- 
voll ist die mathematische Anleitung dieses sichtigung der statisch bestimmten 
Lehrbuches der Physik, die uns auf 62 Seiten | Achsen und Wellen. Elementares Lehr- 
mit den Grundanschauungen der Differential- buch für technische Unterrichtsanstalten, zum 
und Integralrechnung, sowie mit der Bedeutung Selbststudium und zum Gebrauch in der 
von theoretisch abgeleiteten und empirisch be- Praxis bearbeitet von Alfred Wachtel, In- 
gründeten Gesetzen, und mit der Ausgleichung enieur. Mit 194 Abb. VI und 146 S. in 8°. 
von Beobachtungs-Ergebnissen bekannt macht, erlag von Dr. Max Jänecke. Hannover 1906. 
die wir in deutschen Experimental - Physik- Preis 5,20 M. 
büchern vermissen. Im ersten Kapital (Seite 63 Das in der Verlagsbuchhandlung von Dr. 
bis 163), das „Bewegung und Kräfte“ betitelt | Max Jänecke erschienene Werk obigen Titels 
ist, werden die Grundgesetze der Kinematik | behandelt in leicht faßlicher, klarer Darstellung 
und der Mechanik ausführlich und in klarer | die wichtigsten Sätze der Graphostatik. In 
Weise entwickelt; vielleicht würde ein noch | logischer Reihenfolge beginnt der Verfasser 
engerer Anschluß an die Machsche Formulie- | mit der Zusammensetzung und Zerlegung von 
rung der Newtonschen Gesetze den deutschen | Kräften, graphischer Schwerpunkts- und Träg- 
Lesern erwünscht sein; uns mutet es etwas | heitsmomenten-Bestimmung. Hieran gliedern 
eigentümlich an, noch jetzt zu lesen (Seite 118): | sich die Hauptsätze vom statischen Moment der 
„wir wollen übereinkommen zu sagen, daß z. B. | Kräfte, die einfachen ebenen Fachwerke mit 
ein Stück Kupfer und ein Stück Eisen dieselbe | den Spannungsbestimmungen nach Ritter und 
Stoffmenze enthalten, wenn sie an demselben | Cremona; ferner die für den Maschinenbau 
Ort der Erde gleich viel wiegen“, oder „die | wichtigsten Abhandlungen über graphische 
Stoffmenge eines Körpers wird die Masse ge- | Achsen- und Wellenberechnungen. Jedes 
nannt“. Ia nachahmenswerter Weise wird in | Kapitel ist durch eine Reihe zweckentsprechend 
dem zweiten Kapitel „Arbeit und Energie“ | gewählter Beispiele erläutert, die jedoch teilweise 
(Seite 164 bis 223) durch Einführung der Grund- | dem älteren Maschinenbau entnommen sind. 
begriffe der Wärmelehre der Nutzen des Ener- Der Wert des Buches könnte noch erhöht 
giebegriftes gleich zu Anfang des Physikbuches | werden, wenn die Skizzen stellenweise mit 
vor Augen geführt. Unter dem Titel „Feste gieren deutlicheren Buchstaben versehen, die 
Körper von unveränderlicher Form“ (Seite 224 ezeichnungen der Beanspruchungen usw. den 
bis 305) werden die einfachen Maschinen der | im Taschenbuch der Hütte gewählten angepaßt 
Mechanik und die Pendelgesetze behandelt. Im | würden und der Verfasser, wie allgemein üblich, 
vierten Kapitel über „Gleichgewicht und Bewe- | den Berechnungen das kg-cm-Sek - System zu- 
gung von Flüssigkeiten und Gasen“ (Seite 306 | grunde gele,t hätte. 
bis 338) fällt neben einer sorgfältigen Behand- Wünschenswert wäre eine Erweiterung des 
lung der Grunderscheigungen der Druckvertei- | Werkes durch Erläuterung des Mohrschen Ver- 
lung in Flüssigkeiten hesonders auf, daß schon | fahrens zur Bestimmung der Durchbiegungen 

von Wellen, wie solche im modernen Maschinen- 


die Strömung einer Fiüssigkeit s0 behandelt 

wird, daß später bei der Besprechung des Ohm- | bau mit seinen hohen a Fear 
schen Gesetzes die einzeinen Formeln, selbst | einzig und allein für die Abmessungen der 
Wellen maßgebend sind. 


jene für Stromverzweigung, als alte Bekannte ; 
Das Buch kann zum Selbststudium sowie 


erscheinen. Im fünften Kapitel (Seite 339 bis 

38) werden die Eigenschaften der Gase in | als Nachschlagebuch den in der Praxis tätigen 

ähnlicher Weise wie üblich behandelt; aus der | Ingenieuren nur warm empfohlen werden, su- 
mal auch der Anschaffungspreis im Verbältnis 


Gastheorie wird die einfachste Annahme und 
wichtigste Folgerung angeführt, aber es wird | zum Dargebotenen ein niedriger zu nennen ist. 
G. Schultheie. 


u E P Dissoziations - Er- 
Cheinungen un g 
iheoretiachen " Mittelwerte“ Mer ereieen Be ee 
ehr klar wird i on. ünfıe vollständig umgearheitrte Auf- 
den „Lhermoay nasnischen lage. Zwei Bände. 1042 u. 1052 S Mit 2000 
Textabbildungen, 128 Tafeln, 210 Karten so- 


en en (Seite 369 bis 400) der zweite 
sa i 

ptsatz behandelt, von dem in den beiden wie 27 Textbeilagen. Verlag von F. A. Brock- 
haus. 1906. Preis 24 M. 


folgenden letzten Kapiteln: „Eigenschaften 
fester Körper“, das ist Veränderung von festen ; 
orpero durch mechanische Beanspruchung Während das große sechszebnbändige Haupt- 
und Wärme, sowie „Eigenschaften von Flüssig- | werk in zum Teil sebr ausführlich gehaltenen 
keiten und Dämpfen*“ (Seite 422 bis 478) reich. Artikeln eine eingehende und erschöpfende 
lich Gebrauch gemacht wird. Manche inter- | Belehrung bietet und zu diesem Zwecke auch 
essante Einzelheiten, ao z. B. bezüglich der | stets zu Rate gezogen werden wird, enthalten 
amose nder des Einflusses der Krümmung | die Artikel des kleinen Lexikons in sehr 
einer flüssigen Oberfläche auf die Dampfspan- | knappen Worten nur das Wesentliche, aber 
uung derselben, sind hier weiter ausgeführt als | dennoch gerade genug, um den Leser über das, 
in den deutschen Büchern. was er zu wissen wünscht, aufzuklären. Durch 
Anf die Beschreibung von Apparaten oder | diese geradezu kunstvolle Knappheit in der 
Schreibart und der Verwendung kleiner Buch- 
staben ist es möglich gewesen, fast sämtliche 


von Meßmethoden ist fast völlig verzichtet, da 
er Verfasser voraussetzt, daß seine Hörer diese 

Stichworte des Großen Lexikons auch hier 
aufzunehmen. 


gleichzeitig aus den praktischen Übungen oder 
Außer den Tafeln und Karten, die eine 


aus Handbüchern kennen lernen. 
i Das Lorentzsche Buch bedeutet eine ori- 1 
nelle und anziehend geschriebene Bereiche- | wertvolle Zugabe des Werkes bilden, sind im 
rung unserer Lehrbuch-Literatur. Text zahlreiche kleine Abbildungen zerstreut 
K. T. Fischer, München. zumeist aus dem Gebiete der Technik und 
Die Pat Naturwissenschaften; sie sind alle, obwohl klein, 
egeb entgesetze aller Völker. Heraus- | yon vorzüglicher Ausführung. 
ar en von Josef Kohler, Prof. a. d. Kgl. Im übrigen bevorzugt der „Kleine Brock- 
Pe Berlin, und Maximilian Mintz, | haus“ kein Wissensgebiet. Anzuerkennen ist 
192 sr Anwalt. Band I, 1. und 2. Lieferung. | die unparteiische Darstellurg, die sich darauf 
Vals Lex. 80. Verlag von J. Guttentag, | beschränkt, nur das tatsächliche Material 
2 Bä d uchhandlung G. m. b. H. Berlin 1905. | vorzuführen und sich von jeder Polemik fern- 
ie pE a M und 9,50 M. bält; dies tritt besonders in den verschiedenen 
Pate 10 früheren Sammlungen brachten die | Artikeln aus der Zeitgeschichte und Sozial- 
a :Besetze nur in deutscher Übersetzung. | politik zutage, beispielsweise in den gerade 
a für jedes fremde Wort ein gleich- | ausführlicher gehaltenen ‚Artikeln „Arbeiter- 
ia deutsches Wort vorhanden ist, eine | versicherung“, „Kinderarbeit“, „Streik“, „Patent- 
sh eüde Umschreibung aber zu langatmig | wesen“, die in ähnlichen Nachschlagewerken 
a würde, und da ferner über die Deutung | mehr oder weniger vom parteipolitischen Stand- 
stehe en Wortes verschiedene Ansichten be- | punkt geschrieben sind. 
n Können, so sind die Ubersetzungen Daß bei den tausenden von Angaben, die 
das Werk enthält, ab und zu eine anr eange 
0 


stets individuell J i 
An ; edermann will aber in 
"ichtigen Fällen die Möglichkeit haben, bich | unterläuft, ist wohl nicht zu vermeiden. 


KLEINERE MITTEILUNGEN. 


Fernsprechen mit Leitung. 


Fernsprechwesen in Österreich. 
[„The Electrical Review“, London, Bd. 60, 1907, 
S. 308 ] 


Aus Anlaß der Einführung einer neuen 
Fernsprech-Gebührenordnung,!) nach der sich- 
die Jahresgebühr für Auschlüsse mit starkem 
Verkehr in Netzen mit mehr als 20000 Teil- 
nehmern von 200 auf 500 Kr erhöht, haben die 
Fernsprech-Teilnehmer in Wien einen Verteidi- 
gungs-Ausschuß gebildet. Sie wollen auf die 
Kündigung von Ferneprech - Anschlüssen hin- 
wirken und die Grundstücks-Besitzer veran- 
lassen, die Genehmigung zur Anbringung von 
Fernsprech-Drähten an den Häusern und auf 
den Dächern zu versagen, bis die Gebühren 
wieder auf den früheren Betrag ermang! Poa, 


Drahtlose 
Telegraphie und Telephonie. 


Karborund als Wellenanzeiger. 
[pWestern Electrician“, Bd. 40, 1907, S. 56.) 


Karborund soll sicb in verschiedenen An- 
ordnungen als Wellenanzeiger verwenden 
lassen.) Man kann die Drahtenden der Unter- 
brechungsstelle des Luftleiters aa’ an einem 
Stück Karborund festlegen, sodaß das letztere 


Abb. 17. Abb. 19. 


in den Stromweg gelangt (Abb. 16). Oder zwei 
kantig geformte Stücke Karborund werden 
miteinander in Berührung gebracht (Abb. 17). 
Abb. 18 stellt eine Anordnung dar, bei der der 
kristallinische Stoff zwischen zwei Schrauben 


Abb. 20. 


gepreßt ist. Schließlich ist auch angängig, die 
Drahtenden je an ein Karborund - Stück zu 
legen und diese in Quecksilber oder in einen 


ı) „ETZ“ 107. 8. 220. 
3) Ygl. „ETZ“ 1907, S. 15. 


== y 


246 


Elektrolyten zu tauchen (Abb. 19). Mit der in 
Abb. 20 veranschaulichten Schaltung sind an- 
poh auf mebrere hundert englische Meilen 
eichen empfangen worden, ohne daß eine 
Batterie zur Anwendung gekommen ist. 


Drahtlose Telegraphie nach Poulsen. 
(„Electrical Engineering“, Bd. 1, 1907, S. 364.] 


Zur Feststellung, ob die Zeichengebung 
Poulsenacher Sender von anderen Stationen 
aufgefangen oder gestört werden könne, sind 
auf dem britischen Kriegsschiff „Furious“ in 
Gegenwart von Sachverständigen der Admi- 
ralität und der Telegraphenverwaltung Versuche 
angestellt worden. Das Kriegrschift befand sich 
bei Whitley Bay an der Müudung des Tyne. 
Eine auf dem Schiff oder an der nahen Küste 
(die Quelle enthält darüber nichts näheres) er- 
richtete Poulsen - Station verkehrte mit einer 
gleichartigen Station in Esbjerg (Dänemark). 
Im übrigen war das Schiff mit einer älteren 
Anlage für drahtlose Telegraphie 'ausgerü«tet. 
Bei den Versuchen zeigte sich, daß die letztere 
Anlage nicht imstande war, die von der Poulsen- 
Anlage ausgesandten Wellen zu empfangen 
oder zu stören; erst als von den Vertretern 
Poulsens die benutzte genaue Welleniänge be- 
kanntgegeben wurde, gelangte man zum Ziel. 
Zur Störung der Zeichengebung bedurfte es 
dann aber einer zwei- bis dreimal so hohen 
Energie, als die Poulsen-Anlage sie anwandte. 
Sobald letztere ihre Wellenlänge änderte, war 
die Abstimmung verloren und nicht mehr zu 
erreichen; dagegen vermochte die Station in 
Esbjerg der Wellenänderung sogleich ann 


Drahtlose Telegraphie in Frankreich. 


[„The Electrical Review“, London, Bd. 60, 1907, 
S. 308.1 


Die französische Regierung wird binnen . 


kurzem eine aus Vertretern der Ministerien der 
Marine, des Krieger, der Posten, der Kolonien, 
der öffentlichen Arbeiten und der Auswärtigen 
Angelegenbeiten bestehende Kommission zur 
Organisierung der drahtlosen Telegraphie ein- 
setzen. — Funkentelexraphen-Stationen von 
großer Reichweite sollen in Ushant, Toulon, 
Marseille, Algier, Biserta und Oran, Stationen 
von geringerer Reichweite in Dünkirchen, Cher- 
bourg, Brest, Lorient, Rochefort, Ajaccio, Bou- 
logne, Havre, St Nazaire, La Coubre, Nizza und 
Cap Corse errichtet werden. W. M. 


Drahtlose Telegraphie in Italien. 


[„The Electrical Review“, London, Bd. 60, 1907, 
S. 308.] 


Der italienische Postminister hat beschlossen, 
die Städte Mailand, Turin, Genua, Bologna, 
Florenz, Neapel, Palermo und Cagliari funken- 
telegrap'isch zu verbinden. Die Kosten werden 
auf 24000 M für jede Station BSschlia 


Elektrizitätslehre. 


Das elektrische Verhalten 
der allotropen Selen-Modiflkationen unter dem 
Einflusse von Wärme und Licht. 


[P. v. Schrott, Sitz.-Ber. d. kais. Akad. d. Wiss. 
i. Wien, math.-naturw. Klasse, Bd. 115, Abt. Ila, 
1906.] 


Verfasser untersucht nicht nur das durch 
Erwärmen des amorphen Selens entstandene, 
sondern anch das aus Kaliumselenid auf che- 
mischem Wege hergestellte grau kristallinische 
Selen, ferner das aus Schwefel-Kohlenstoff rot 
kristallisierte und die durch langes Stehen- 
lassen des amorphen roten Selens in Chinolin 
entstehende Selen-Modifikation. Die verschie- 
denen Modifikationen des Selens wurden ge- 
pulvert, zu Zylindern gepreßt und in dieser 
Form auf ihr elektrisches Verhalten untersucht 
Beim Pressen ging durch den hohen Druck 
(10090 kg/qem) das rote präzipitierte Selen in 
die schwarze glasige Modifikation über. Es 
wurde vollkommen reines Selen verwendet. 
Alle durch Erhitzungeprozesse aus dem amor- 
phen Selen gewonnenen grau kristallinischen 
Präparate waren in hohem Grade labil und 
zeigten sowohl positive als auch negative Tem- 
peratur-Koeffizienten des Widerstandes an dem- 
selben Präparate. Die genane Unterscheidnng, 
welche Siemens zwischen Modifikation I, II, MI 
macht, zeigte sich nicht vorhanden, indem die 
Formen ineinander übergehen. Bei der Unter- 
suchung der von Ruhmer „hartes“ und „weiches 
Selen genannten Formen zeigten dieselben ein 

aralleles Verhalten mit der Siemensschen 
Form I beziehungsweise Il. Die Untersuchung 
ergab ferner, daß das aus Kaliumselenpid kristalli- 
sierte Selen (Selen A) den elektrischen Strom 


Art über. 


1907. 


nicht leitet und keine Licht- 
empfindlichkeit besitzt, dieses ist 
die Grundform des grau kristalli- 
nischen Selens und ist bei gewöhn- 
licher Temperatur stabil. Durch 
Erwärmung bildet sich dieses zum 
Teil in metallisches Selen B um, 
welches den elektrischen Strom 
wie ein Metail leitet und der 
alleinige Träger der Lichtempfind- 
lichkeit ist. Im Gegensatz hierzu 
zeigte rotes amorphes Selen, nach- 
dem es längere Zeit in Chinolin 
restanden hatte, ohne vorherige 
rhitzung sowohl Leitvermögen 
als auch Lichtempfindlichkeit. Das 
aus Schwefel-Kohlenstoft rot kri- 
stallisierte Selen zeigt beim Er- 
wärmen die Tendenz, Selen B zu 
bilden. Dasselbe war .bei jenem 
präzipitierten Selen der Fall, wel- 
ches etwa 14 Tage in Schwefel- 
Kohlenstoff unter häufigem Um- 
schütteln gestanden hatte. Bei 
Untersnchung der Lichtempfindlich- 
keit der genannten Modifikation 
in Abhängigkeit von der Tempe- 
ratur stellte sich heraus, daß in 
der Nähe des Schmelzpunktes 
(etwa 2100 C) die Lichtempfiud- 
lichkeit verschwand, bei darauf 
folgender Abkühlung zeigte sich 
Widerstandsvergrößerung bei Be- 
lichtung bis etwa 70° C, bei 
tieferen Temperaturen ging diese 
Erscheinung in die schon von 
Siemens und Hesehus beobach- 
tete Lichtempfindlichkeit zweiter 
Auf Grund dieses Phä- 
nomens wurde die Unbhaltbarkeit 
der von Siemens und Hesehus 
gegebenen Erklärung der Licht- 
empfindlichkeit zweiter Art nach- 
gewiesen. Verfasser führt die 
durch Lichtwirkung verursachte 
Widerstands - Verminderung des 
Selens auf Innisation zurück, wäh- 
rend eine mitunter bei gewissen 
Versuchsbedingungen auftretende 
Widerstands-Vergrößerung bei Be- 
lichtung vielleicht in einer Photo- 
polymerisation ihre Erklärung fin- 
den dürfte. Schtt. 


4300 


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v-o e 3700—80 0 


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Elektrische Beleuchtungs- und Kraft- 
übertragungs-Anlagen. 


Einfluß der Tünchung auf die Beleuchtung 
von Sälen. 


[„Mitt. d. Vereinig. d. Elektrizitätswerke*, Bd. 6, 
1906, S. 225, 2 Sp., 1 Abb.) 


Uppenborn hat in einem Saale der Ge- 
werbeschule in München vor und nach der 
Tünchung der Wände Beleuchtungsmessungen 
angestellt, bei welchen dieselben Lampen an 
denselben Stellen benutzt wurden; es wurde 
ferner dafür gesorgt, daß die elektrischen Ver- 
hältnisse in beiden Fällen möglichst gleich 
waren, und die Beleuchtung an denselben 
Punkten gemessen. 

Die Ergebnisse sind aus Abb. 21 und der 
nachstehenden Zahlentafel ersichtlich. 


Messung I Messung Il 
Mittlere Helligkeit . 39,7 Lux 674 Lux 
Größte Helligkeit 56,5 Lux | 83,8 Lux 
Kleinste Helligkeit. 24,1 Lux 50,1 Lux 
Größte Abweichung — 39,3% u.| — 25,7 Yu. 
s + 42,3 Yo + 24,4 0/0 
Mittlere Stromstärke . | 10,7 Amp | 10,7 Amp 
Größte Abweichung — 18% u.) —65", u. 
+2,80 8,4" 
Mittlere Netzspannung 116,9 i E V 
Größte Abweichung — 0,70% u; — 1,1 ”% u. 
i +0,60 0,60 
Mittl. Lampenspannung 41,2 N a 2 
Größte Abweichung — 2.4 “h u. — 13,5%, u. 
+ 1,70%, | + 10,7% 
Mittl. Effektverbrauch | 1761 Watt | 1784 Watt 
Größte Abweichung — 2,40 u. — 4,4 Om u. 
. +41% | +108% 
Watt für 1 Lux u. qm 0,484 0,289 
Güteverh.d. Beleucht.: 
Kleinste Beleuchtung 
Größte Beleuchtung ` 0,43 0,60 


In der Abb. 21 sind die bei der zweiten 
Messung gefundenen Beleuchtungswerte unter- 
strichen. Wenn man die Ziffern vergleicht, so 
findet man zweierlei, nämlich erstens eine be- 
deutende Zunahme der erzielien mittleren Be- 


Elektrotechnische Zeitschrift. Heft 11. 
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14. März 1907. 


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Plan des Saales. 
Fläche 91,6 qm. Höhe 4 m. Höhe des Lichtpunktes unter der Decke 1 v. 


Die links von den Punkten stehenden Zuhlen geben die Platzbeleuchtung 
vor der Tönchung des Saales an, die rechtsst-henden (unterstrichenen) 
Zahlen geben die Platzbeleuchtung nach der Tünchung des Saales an. 


Die kleinen Zahlen unter den Punkten bezeichnen die Platzuummer. 


Abb. 21. 


leuchtungsstärke (67,4 Lux gegen 39,7 Lux) und 
zweitens eine bedeutende Verminderung der 
Abweichungen vom Mittelwerte (25 %/, gegen 
410/)). Dementsprechend ist auch das Verhältnis 
der kleinsten Beleuchtung zur größten Beleach- 
tung von 0,43 auf 0,6 gestiegen. 

Für die Wirtschaftlichkeit der Beleuchtung 
ist ausschlaggebend der Effektverbrauch in Watt 
für 1 Lux und qm. Dieser Wert ist von 0,4% 
auf 0,289 gefallen. 

Aus den Messungen geht hervor, daß durch 
verrußte Decken die erzielte tatsächliche Be- 
leuchtung leicht um !/; verringert wird. Man 
muß deshalb auf rechtzeitige Erneuerung der 
Tünchung bedacht nehmen, wenn man eine 
gute Beleuchtung erzielen will. 2. 


Elektrische Leitungs-Anlagen 
und Zubehör. 


Die Normalisierung von Gummi-Leitungen 
und -Kabeln. 


[John Langan. Proceedings of the Am. 
Inst. of Electr. Eng., Bd. 25, Nr. 4, S. 189, 14 5) 


In der Einleitung hebt Langan die Wich- 
tigkeit der Leitungs-Anlagen und deren Pri- 
fung für alle Rlektrizitätswerke hervor. Beson- 
ders bei Hochspannungs-Anlagen bedingt die 
Güte des Leitungsnetzes die Lebensfähigkeit 
des ganzen Unternehmens. Leider ist dieser 
Tatsache bisher in Amerika sehr wenig Rech- 
nung getragen worden. Namentlich sind die 
Vorschriften für Gummi-Kabel und -Leitungen 
unsinnig, daher kommt es auch, daß in den 
meisten käuflichen Gummi-Leitungen Biene 
weniger als eben Gummi enthalten ist Die 
Vorschriften enthalten nichts über die Be- 
schaffenheit der Gummi-Isolation, es wird an 
eine gewisse Dicke der lsolierschicht verne 
Über die Prüfung ist folgender Satz 2 e 
Bestimmungen enthalten: „Jeder Fuß der i x 
gen Leitung muß für 5 Minuten eine dieler, 
trische Beanspruchung von 3000 V tür Je CP 
oder 0,4 mm Isolationsdicke aushalten Konnen 
Demnach müßte eine Leitung mit einer 8 nn 
dicken Isolierschicht mit 60000 V und ei 
solche mit 1,2 mm Isolation mit 9000 V RER 
werden. Die Unsinnigkeit einer solchen ı wi 
schritt ist ohne weiteres klar, sie wird info e 
dessen auch von niemand befolgt. Di i 
tragende will einige Vorschriften für Ga 
Leitungen aufstellen: 


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14. März 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 11. 247 
 — — _ —_—_—,— „—Z—Z—Z—Z—ma——— m — — — ——— ————— — — . . 

Von vielen werden die Spannungsprohen Um aber zu prüfen, daß in der Isolation nur Der Isolierstoff soll eine mehrmalige Aus- 
zur Beurteilung für sehr ausschlaggebend ge- | wirklich reines Para verwandt worden ist, bleibt | dehnung um die dreifache Länge ohne 
balten, doch dürften diese Proben wenig maß- | uns nur die chemische Analyse übrig. Aber | Schaden aushalten können, das heißt ein 
gebend fur die Lebensdauer der potang sein, | selbst dabei haben wir noch mit vielen Schwie- | Stück von 2 cm Länge soll auf 6 cm gedehnt 
sie können aber ein wichtiges Glied in der | rigkeiten zu kämpfen, welche den Wert der | werden und dann zurückschnellen, wobei die 
Kette von Prüfungen sein. Analyse stark dämpfen, wenn nicht die Spesi- | bleibende Vergrößerung weniger als 20°% be- 

Sehr oft zeigen Mischungen, die Öl ent- | fikationen sehr scharf abgefaßt sind. Denn ein | tragen soll. Dann soll dasselbe ohne ruch 
halten, bei der Prüfung eine sehr hohe Durch- | guter Chemiker kann nur eine Analyse richtig | viermal wiederholt werden und die schließliche 
schlagsfestigkeit und ergeben doch im Betrieb | ausführen, wenn genau vorgeschrieben ist, was | Länge des Stückes darf nicht mehr als 25° 


bald Fehler. Das Öl verflüchtigt sich nämlich | die Mischung enthalten soll. (Diese Bemerkung | zugenommen haben. 
und die guten Eigenschaften der Mischung mit | des Vortragenden ist etwas sonderbar.) Wie schon 
ihm. Daraus geht hervor, daß eine Durch- 
schlagaprobe allein keine zuverlässige Prüfung 
darstellt. 

Die Erfahrung hat gelebrt, daß Gummi der 
beste aller Isolierstofte ist, sein Gebrauch ist 
allgemein. Die Menge und Güte des Gummis 
in der Mischung bestimmt natürlich die Eigen- 
schaften und den Preis der Leitungen und Kabel. 

Reines Gummi ist für Isolierzwecke ganz 
wertlos, denn es entbält im rohen Zustande 
einen gewissen Betrag von Feuchtigkeit und 
oxydiert an der Luft. In Verbindung mit an- 
deren Stoffen und besonders mit Schwefel ge- 
mischt und vulkanisiert, wird es nicht allein 
vollkommen wasserundurchlässig, sondern auch 
sehr beständig. 

Die vollkommene Vulkanisierung ist einer 
der wichtigsten Punkte bei der Gummi-Fabri- 
kation Diese besteht in der Zusetzung einer 
bestimmten Menge Schwefel — gewöhnlich un- 
gefänr 30%/, — und einer Erhitzung auf eine be- 
stimmte Temperatur während einer gewissen 
Zeit. Dieser geheimnisvolle Prozeß verleiht 
dem Gummi Langlebigkeit, Dehnbarkeit und 
Widerstandsfähigkeit gegen Oxydation. 

Es ist aber wohl zu beachten, daß es ver- 
schiedene Sorten von Gummi gibt, die in Preis 
and Güte stark verschieden sind. In chemischer 
Beziehung beurteilt man die Güte des Roh- 
mig nach dem Gehalt an Azetonlöslichem, 

xtrakt oder harzigen Bestandteilen, physika- 
lisch nach der Dehnbarkeit. Beide stehen natür- 
lich in enger Beziehung zueinander. Ein hoher 
Prozentsatz an harzigen Bestandteilen, 5 bis 
2% ist ein Kennzeichen der billigeren Sorten, 
wie des afrikanischen Gummis, desjenigen von 
Madagaskarundeinigersüdamerikanischer Arten. 
‚ Geringen Harzgehalt, ı bis 1,5°%., besitzen 
die guten und teueren Sorten, Bolivia, Maderia 
und Up-River. (Dieser Prozentsatz dürfte wohl 
etwas gering sein, da bekanntlich reines Para 
schon 2 bis 2,5%, Azetonlösliches enthält.) 

Die mangelhafte Kenntnis dieser Dinge hat 
zu der allgemein falschen Beurteilungweise der 
sogenannten Gummi-Leitungen geführt. Man 
glaubt gewöhnlich, alle Gummi-Kabel seien 
gleichwertig, dabei haben dieselben aber, wenn 
sie überhaupt eine Spur reinen Gummis ent- 
halten, oft nichts übereinstimmendes als den 
Kupferleiter. 

Im allgemeinen dient 
wesentlich zur Beurteilung der Güte der 
Mischung. Da aber hier die Vulkanisierung 
einen sehr großen Einfluß ausübt, müssen Ein- 
schränkungen gemacht werden, die nachher 
besprochen werden sollen. 

E Eine ordnungsmäßig vorgenommene Vul- 
anisierung ist wesentlich. Beim Ubervulkani- 
sieren wird Gummi hart und brüchig und beim 

ıtervulkanisieren bleibt es weich und un- 
elastisch. Beide Fälle sind unbrauchbar für 
er Zwecke und es können dabei die For- 
erungen für Dehnung nicht erfüllt werden, 
enn im ersten Falle bricht die Masse und im 
zweiten verliert sie ihre Elastizität. Eine gute 
Fr muß nach der mehrmaligen Ausdehnung 
auf die drei- bis vierfache Läuge jedesmal auf 
P ‚aprüngliche Länge zurückschnellen. Es 
1 : er wohl zu beachten, daß die Streckprobe 
a P nichts aussngt, denn alle Gummi-Sorten 
dh ehnbar. Wenn rur beste Gummi- Sorten 
ni sind, 80 springt die Masse mit sehr 
de Kraft zurück. Die Beanspruchung sollte 
A k unter 800 lbs auf den Quadratzoll oder 
wu ar auf 1 qmm festgesetzt werden; damit 
a die schlechteren Gummi-Sorten von 
pn erein ferngehalten werden. Es ist wieder- 
Ay festgestellt worden, daß Isolierstoft mit 
a reinem Para diese mechanische Probe gut 
aa p kann. Wenn minderwertige Sorten 
= ucht werden, so sind schon 40 bis 50%, 
zu nehmen, damit die obige Bean- 
kann dar von 0,56 kg/qmm ausgeführt werden 
om! abei ist Zumischung von harzhaltigen 

Na ausgeschlossen. 

; eh schließt diese Probe nicht aus, 
Tele aton reinem Para andere Sorten in dem 
ailte etol enthalten sind, billige Gummi-Zu- 
Toller noinen aber ausgeschlossen. Der 
haftigkeit ist, wenn auch nicht von der Dauer- 
Pa anar Mischung von 30°, reinem 
Mache ai a pemer Prachoneohen als 
: rzhalitigen ä 
ie angegebene Prone a aan falls er 
A Hia a Verfahren glaubt der Vortragende 
terung de gegen die fortwährende Verschlech- 
"sormal-Leitungen gefunden zu haben. 


die Dehnbarkeit - 


vorher bemerkt ist, enthalten die guten Gummi- 
Sorten 1°/, und die schlechten 5 bis 20 %/, harzige 
Wenn also der zulässige Gehalt 
so kann 
auch der Gehalt an Para durch Analyse fest- 


Bestandteile. 
der Mischung an solchen begrenzt wir 


gestellt werden. Obwohl nun dieser Gehalt in 


reinem Para nur 1 höchstens 11/,0/, beträgt, er- 


scheint in einer Mischung mit 30%, Para nach 


der Vulkanisierung ein Gehalt von ungefähr 


30/,, ohne daß bisher die Ursache hierfür gce- 
funden worden wäre (Ein so großer Unter- 
schied ist in Deutschland bisher nicht beob- 
achtet worden und ist vielleicht nur durch 
die zu gering angegebene Harzmenge im 
rohen Para zu erklären.) Außerdem halten die 
Fabrikanten die Zusetzung von etwas Extrakt 
für eine Verbesserung der Isolation. Der Ge- 
samtgehalt an Extrakt in der fertigen Leitun 
sollte aber keinesfalls 5°/, überschreiten. Wir 
dieser Betrag überschritten, so kann der Che- 
miker die Gummi-Sorte nicht mehr feststellen. 
Die Analysen sollen stets an der fertigen Lei- 
tung ausgeführt werden und nicht an unfertigen 
Mischungen. 

Die vorgeschlagenen Bedingungen für 
Gummi-Leitungen sind: 

Die Gummi-Mischung soll nicht weniger als 
830 °/, und nicht mehr als 32°/, reines Para ent- 
halten. Keine geringen Gummi-Sorten oder 
Gummi-Substitute dürten verwandt werden. 
Bei der chemischen Untersuchung darf der 
Gehalt an harzigen Bestandteilen den Betrag 
von 5%, nicht überschreiten. Alle Gummi- 
Leitungen sollen nach 48-stündigem Liegen im 
Wasser von 15,5° C und bevor dieselben mit 
Band bewickelt, umklöppelt oder mit Blei um- 
preßt sind, folgende Isolations-Widerstände er- 
geben und Spannungsproben aushalten. Die 
Messung des Isolations -Widerstandes erfolgt 
dabei mit 100 V. 


Niederspannung bis 600 V. 


Querschnitt Isolations- ee Isolations- 
2 dicke Bonn Widerstan(d 
in qmm 1 Minute 
mm v Megohm km 
2 bis 10 1,2 | 1000 1600 
16 ,„ 35 1,6 | 1000 1600 
50 „ 120 2,0 1000 1600 
150 > 3101 24 | 1000 1200 
400 „ 1000 28 | 1000 l 800 
Für Spannungen von 1 bis 3500 V. 
t 
2bis 10| 24 : 5000 | 4800 
16 , 35 24, 5000 | 4000 
50 „ 120 2.4 5000 i 3200 
150 „ 310 2.4 | 5000 | 1600 
400 „ 1000 3,2 5000 | 1000 


i 


Für Spannungen von 1 bis 50C0 V. 


50 bis 120 | 48 10.000 4000 
150 „ 310] 48 ' 10000 2100 
400 „ 1001 48 — 10000 1600 


Bis 11000 V Betriebsspannung. 


50 bis 120 7,2 15 000 6400 
150 „ 310 7,2 15000 4800 
400 „ 1000 1,2 15 000 2100 
50 „ 12% 8,0 20 000 8000 
150 „ 310 8,0 20 000 6100 
400 „ 1000 8,0 20 000 4000 
50 „ 120 9,6 20000 | 9200 
150 „ 310 9,6 20000 | 8000 
400 „ 1000 9,6 20000 | 4800 


Für Telegraphen-, Fernsprech- und Signal- 
zwecke sollten folgende Spezifikationen Giltig- 
keit haben: 


Spannungs- 


u 
hnitt Isolations- Isolations- 
ee dicke Air | Widerstand 
in qmm inute 

mm Y | Megohm’k m 
= En a nz 
0,755 bis 2,5 1,6 1000 | 4800 
40 „60 2,0 1000 4800 
100 „ 35,0 2,4 2000 4000 
50,0 „ 120,0 2,4 | 2000 3200 


Ein Stück Isolation von ungefähr 12 mm 
Breite und 1,6 mm Dicke von der fertigen 
Leitung abgezogen, soll mit 0,56 kg/qmm 
belastet werden können, ohne daß Brach 
eintritt. Die Dehnung soll dabei ungefähr 
3l/,-fach sein. 

Bisher hat man bei Gummi-Leitungen nicht 
viel auf Prüfungen gegeben, höchstens verließ 
man sich auf Durchschlagsproben. Vertrug 
eine Ader eine hohe Spannung, s0 glaubte 
man eine Leitung von hoher dielektrischer 
Widerstandsfähigkeit zu besitzen; man vergaß 
anz, daß bei einer etwas längeren Dauer der 
Probe vielleicht ein Durchschlag erfolgt wäre. 
Es ist ein sehr törichtes Verfahren, die Span- 
nungsproben in die Nähe der Durchschlags- 
Spannung heraufzadrücken, denn nicht selten 
wird der beste Isolationsstoff durch die mit der 
Erhöbung der Spannung verbundene Tem- 
peratur-Erhöhung zerstört. Die Schicht zu- 
nächst dem Kupfer wird zuerst angegriffen, 
karbonisiert, und schlägt sebr bald durch. Es 
kommt häufig vor, daß eine Leitung eine hohe 
Spannnngsprobe aushält und allem Anschein 
nach gut ist, obwohl die Isolation überanstrengt 
worden ist und bei der ersten mechanischen 
oder elektrischen Beanspruchung versagt. 


Die Spannungsproben sind aber doch nicht 
wertlos, sie sollten aber nur znr Bestimmung 
und Ausmerzung von schlechten Stellen ange- 
wandt werden. Schlechte Stellen können immer 
vorkommen, sei es durch mangelhaften Stoff, 
schlechte Arbeit oder Luftblasen; die Span- 
nungsprobe wird diese Stellen ausfindig machen, 
ohne daß die Spannung besonders hochgetrieben 
zu werden braucht. Sie sollte niemals mit 
einer höheren als mit der doppelten Betriebs- 
spannung vorgenommen werden. Bei 25000 
und 30000 V steigt die Temperatur so hoch, 
daß Gummi bald zerstört wird. Man hat zu 
Unrecht die Spannungsproben an Gummi-Kabeln 
mit solchen an Papier-Kabeln verglichen. Die 
letzteren werden trocken vorgenommen, das 
heißt mit Blei umpreßt, während bei der Probe 
der Gummi-Kabel diese ohne jede Hülle im 
Wasser liegen. Deshalb ist es keine Über- 
treibung, wenn behauptet wird, daß die Probe 
mit der doppelten Spannung für ein Papier- 
Kabel gleichbedeutend mit der einfachen für 
Gummi-Kabel ist. Wenn also beide Kabel die- 
selbe Prüfung durchmachen sollen, so wird in 
Wirklichkeit das Gummi-Kabel doppelt so hoch 
beansprucht. 

Die mitgeteilten Vorschriften sollen mit dem 
bisherigen Prüfungs-Verfahren aufräumen und 
die Uberzeugung schaffen, daß in den gekauften 
Leitungen wirklich Gummi vorhanden ist, und 
aa keine schlechten Stellen darin enthalten 
sind. 

Der Vorteil der Isolations -Messung wird 
vielfach von den Elektrotechnikern unter- 
schätzt. Es wird zweifellos überraschen zu 
hören, daß eine Isolations - Messung zur Be- 
urteilung der Güte besser ist als eine Span- 
nungsprobe. Die Erklärung hierfür scheint 
widersinnig zu sein. Eine schlechte Mischung 
kann anfänglich hobe Spannungen aushalten, 
wird aber doch einen niedrigen Isolations- 
Widerstand zeigen, während anderseits ein 
hoher Isolations - Widerstand cin Zeichen für 
eine gute Mischung ist. Jedenfalls zeigen 
Mischungen mit 30°, Para stets einen hohen 
Isolations-Widerstand. Bei Normal-Leitungen 
kann man nicht mehr wie 650 bis &00 Megohm/km 
erreichen, während guter Gummi das drei- bis 
vierfache ergibt. Wenn aber eine chemische 
Analyse ausgeführt wird, ist eine Isolations- 
Messung nicht nötig, aber immerhin sehr 
wünschenswert zur Vergleichnng der Ergeb- 
nisse. 

Der Grund für die Bestimmung, daß der 
Paragehalt 320% nicht überschreiten soll, ist 
folgender: Bei der Verwendung einer großen 
Menge von billigem Rohgummi und wenig 
Para kann die mechanische Prüfung mit Erfolg 
durchgeführt werden, es würden damit dir 
guten Absichten zur Erreichung einer tadel- 
losen Isolation durchkreuzt. Durch die Vor- 
schrift eines Höchstgehaltes ist eben zur Inne- 
haltung der Dehnungsprobe die Verwendung 
von reinem Para erforderlich. Freiwillig wird 
wohl kein Fabrikant unnötig viel Para an- 
wenden; werden also 35 oder 40%, Gummi 
festgestellt, so kann unzweifelhaft auf die Ver- 
wendung schlechter Gummi-Sorten geschlossen 
werden. Die Dehnungsprobe ist unter den 


248 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 11. 


14. März 1907. 


obigen Vorbehalten genügend zuverlässig und 
für alle Zwecke angemessen. 

~ In ihr haben wir ein Mittel zur einheit- 
lichen Festsetzung der Gummi-Isolation, welche 


nicht umgangen oder abgeschlagen werden 
kann. Hn. 


Elektrische Lampen, 
Heizvorrichtungen und Zubehör. 


Bogenlampen von Körting & Mathiesen. 


Im Anschluß an die auf Seite 163 gegebene 
Rundschau über Bogenlampen wird uns von 
der Firma Körting & Mathiesen, A.-G, Leutzsch- 
Leipzig, noch die nachfolgende Zahlentafel über 
den Verbrauch ihrer Bogenlampen zur Ver- 
fügung gestellt. 


a 


Lampenart 


Oftene Reinkohlen-Lampe mit achsialer Kohlen- 


anordnung . . . 
Dauerbrand-Lampe . . . . 
Kohinoor-Lampe (Sparlampe) 


Excello-Lampe, gelbes Licht, mit nebeneinander- 


stehenden Kohlen . . . . . 
Excello-Kugellamme, Reinkohle 
bei 110 


Stromstärke Watt/HKo!) Watt/AKo?) 
er 
4 bis 14 Amp | 0,7 bis 04 1,0 bis 0,5 
4, 7 „085 „ 0970| 11 „ 09 
ee er: | 0,47 . ‚66 
6,2 „ | 0,21 bis 0,14 | 0,26 bis 0,16 
8 „ 10 „ 060 . 055 | 0,72 „ 0,66 


bis 90 V Bogenspannung 


Elektrischer Maschinenantrieb. 


Anwendung der Elektrizität in der König- 
lichen Geschützfabrik zu Woolwich, England. 


[„Journal of the Inst. of El. Eng.“, Bd. 36, 1905, 
S.40, 24 S., 21 Abb.] 


Oberst H. C. L. Holden beschreibt in einem 
über die Anwendung der Elektrizität in der 
Geschützfabrik der englischen Regierung zu 
Woolwich gehaltenen Vortrag neben den be- 
kannten Ausführungen bemerkenswerte Einzel- 
heiten des elektrischen Antrlebes von Werk- 
zeugmaschinen, die von den in Deutschland 
üblichen Ausführungen abweichen. 

Außer der Verminderung der Betriebskosten, 
die in errter Linie, wie in fast allen großen 
Maschinenfabriken, so auch hier zur vollkom- 
menen Durchführung des elektromotorischen 


2 desgl., "einzeln 


der Antrieb von zwei Bohrmaschinen zum 
Bohren der großen Geschützrohre be- 
schrieben. Abb. 22 zeigt die große Pianscheibe, 
auf der das Werkstück befestigt wird, nebst 
ihrem Antriebsmotor, einem Schuckertschen 
Gleichstrom-Nebenschlußmotar von 25 PS, dessen 
Umdrehungszahl mit einem Nebenachluß-Wider- 
stand zwischen 250 und 880 Umdr/Min geregelt 
werden kann. Der Antrieb erfolgt mittels 
Schneckengetriebes. Die Schneckenwelle ist 
mit dem Motor durch eine biegsame Kupplung 
verbanden. Der achsiale Druck wird durch ein 
besonderes, aus der Abbildung nicht er- 
sichtliches Drucklager aufgenommen. Be- 
merkenswert ist dabei, daß das zum Schmieren 
des Bohrstahles verwandte Öl oder Fettwasser 
zunächst durch dieses Drucklager gepreßt wird, 
um dann unter Druck dem Bohrstahl zugeführt 


| 


zu werden. Zweck dieser Einrichtung ist, dafür 
zu sorgen, daß das Drucklager des Schnecken- 
getriebes stets 
wenn die Maschine arbeitet, ein Warmlaufen 
des Lagers also unmöglich gemacht wird. 

Der Antrieb des Bohrkopfes mit dem Bohr- 
stahl erfolgt für gewöhnlich von einer 45 m 
langen Schraubenwelle aus, die von obigem 
Motor mit angetrieben wird und an ihrem 
obersten Ende ein Wechsel-Rädervorgelege be- 
tätigt, mit Hilfe dessen verschiedene Arbeits- 
geschwindigkeiten einzustellen sind. Die, Welle 
kann jedoch von dem Vorgelege auch abge- 


Große Planscheibe nebst Antriebsmotor 
Abb. 22. 


Antriebes aller Werkstätten geführt hat, sind 
die erhöhte Leistungsfähigkeit der einzelnen 
Maschinen und die dadurch ermöglichte Be- 
schleunigang in der Fertigstellung der ein- 
zelnen Ärbeitsstücke, größere Genauigkeit in 
der Bearbeitung, Verbesserung der Arbeits- 
bedingungen usw. zu erwähnen, die bei der 
Einführung und der steten Vermehrung des 
elektrischen Antriebes die Triebfeder gewesen 


sind. 
Als Beispiel des elektrischen Einzelantriebes 
größerer erkzeugmaschinen wird zunächst 


ut geschmiert und gekühlt ist, . 


anderen Richtung geführt wird, je nachdem der 
umsteuerbare Motor in der einen oder anderen 
Richtung läuft. Leider ist der Beschreibung 
keine Zeichnung der ganzen Maschine beige- 
fügt, die die Einzelheiten dieser Anordnung. 
noch genauer erkennen lassen würde. 

Eine spätere Ansführang der Maschine laßt 
die 45 m lange Welle zwischen dem Haupt- 
motor und dem Rädervorgelege zam Antrieb 
des Bobrkopfes ganz fort und sieht lediglich 
den Antrieb des letzteren durch einen beson- 
deren Nebenschlußmotor mit veränderlicher 
Umdrehungszahl vor. Abb. 24 zeigt dies Qe- 
ee das bemerkenswerte Einzelheiten auf. 
weist. 

Der Motor treibt das Voargelege mit Hilfe 
einer biegsamen Kupplung H an, die vom Motor 
angetriebene Welle endet in einer Schnecke C, 
ist hiermit jedoch nicht unmittelbar verbunden, 


sondern unter Zwischenschaltung einer mag- 


netischen Kupplung B. Außerdem ist- auf ihr 
noch ein kleines Stirnrad und, mit ibm ver- 
bunden, eine auf ein bestimmtes böchstes Dreh- 
moment einstellbare Reibungskupplung G an- 
Aare Die Schneeke treibt ein Wechsel- 

ädervorgelege D an, die hiervon angetriebens 
Welle arbeitet auf eine zweite Schnecke, deren 
Schneckenrad E mit Hilfe einer ausrückbaren 
Kupplung A die Welle J antreibt, die den Bohr- 
kopf betätigt. Die Kupplung A wird durch 


einen Hebel F ein- und ausgeschaltet. Um zu 


erreichen, daß die magnetische Kupplung nur 
dann eingeschaltet werden kaun, wenn die 
Kupplung A offen ist, ist ein besonderer Kontakt 


| vorgesehen, der von dem Hebel F an seiner 


Endstellung geschlossen wird und hierdurch 
den Stromkreis der magnetischen Kuppinng 
schließt, eine überaus einfache Sperrung. Dar 
Antrieb der Welle J erfolgt auf diese Weise 
für gewöhnlich auf dem Wege Schnecke C, 
Rädervorgelege D, Schnecke E, kann jedoch 
auch, und zwar mit bedeutend vergrößerter 
Geschwindigkeit, nach Umschaltung der Kupp- 
lung unter alleiniger Zwischenschaltung eines 
einfachen Vorgeleges, bewirkt werden. 

Um endlich zu verhindern, daß der Motor 
eingeschaltet wird, wenn der Hauptmotor nicht 


Einzelteile der magnetischen Kupplung. 
Abb. 25. 


kuppelt und mit:einem besonderen, in Abb. 23 
dargestellten 15 pferdigen Gleichatrom-Reihen- 
schlußmotor verbunden werden. Das zwischen 
ihr und diesem Mator liegende Vorgelege hat 
nur ein geringes Übersetzungsverbältnis, sodaß 
der Bohrkopf nach Schaltung auf letzteren mit 
großer Geschwindigkeit nach der einen oder 


1) Spezifischer Effektverb N 
Klarglas a ocko. f r . 5 > > des Lichtbogens, mit 
pezilischer ektverhbrauch mit Vorschaltwider- 

stand, an 110 V (offene Reinkohlen-L E 
Lampen zu zweien an 110 V), mit a Re Excello 


läuft, ist an der Maschinen -Schalttafel He 
Schalter des ersteren magnetisch so gegen 5 
Schalter des letzteren gesperrt, daß er nur 
Bel werden kann, wenn letzterer 
ätigkeit ist. hier 
Die magnetische Kupplung hat hr 
also bei Ausbildung des Antriebes eine ae 
einfache Ausführung der Sperrung erge . 
Sie ist auch beim Antrieb der sonstigen, iig 
schinen und Maschinengruppen der Gesc kje 
fabrik in überaus mannigfaltiger a 
wandt worden, im ganzen in etwa 120 


ann 


14. März 1907. 


sæ - = 


laren, und macht daher eine kurze Sonder- 


b notwendig. 
beschei 25 Beigi die einzelnen Teile der Kupp- 
(3 


lung. Sie besteht aus den Schleifringen e, 


den Strom der Spule g zuführen, dem Magnet p 


ogenannten Entmagnetisierungsriugen 
and dem aus einer einfachen Planscheibe aus 
weichem Eisen bestehenden Anker. : zeigt die 
susammengebaute Kupplung, In ihrer Wirkung 
ist sie also nichts weiter als eine auf elektro- 


tischem Wege betätigte Reibungskupp- 
Ins. Der Energieyerbranch der Kupplung ist 


lung. 


Antriebsmotor für den Bohrkopf. 
Abb. 23. 


ein sehr geringer 
führung gelangt, die eine Größe ist für 6 PS 
bei 800 Umdr/Min, die andere für 25 PS bei der 
gleichen Umdrehungszahl gebaut. Die erstere 
verbraucht dauernd 21 Watt, die letztere 42 Watt. 
Durch Vergrößerung des Durchmessers der 
Kupplang würde man den Energieverbrauch 
noch weiter vermindern können, als diesen 
Zahlen eapriene Der Energieverbrauch ist 
also sehr niedrig und fällt angesichts der ge- 
schickten Art "und Weise, wie die Vorteile der 
magnetischen Kupplun in der beschriebenen 
Anlage ausgenutzt sind, wovon das vorstehende 
Beispiel sowie die im nachstehenden beschrie- 
aen Anwendangen ein Bild geben, nicht ins 
ewicht. 


Elektrischer Antrieb einer Hobelmaschine. 


Abb. 26. 


Die weitgehende Verwendung der Vorteile 


der m ti 

der le Kupplung gibt dem Antrieb 
präge. Um die Art und Weise, wie sie benutzt 
ist, klarsulegen, 
Schriebenen 


aschinen sein besonderes Ge- 


enügt es, von den bier be- 
aschinen noch zwei zu erwähnen. 
Sehr einfach ‚gestaltet sich unter Verwen- 


dung magnetischer Kupplungen die Umstene- 
ung, die bei den Hobe a 


- elmaschinen für die 
Panntische erforderlich ist. Allgemein unter- 


scheiden sich zunächst die großen Hobel- 
maschinen der in Rede stehenden Fabrik von 


Zwei-Größen sind zur Aus- | 


stellung einer Maschine 
zu ermöglichen, ist die magnetische Kupplung 
unter anderem auch 
sonderen Motor angetriebenen Zentrifugal- 
pumpe benutzt, die in Abb. 27 dargestellt ist 
und zur Versorgung mehrerer Bohrmaschinen 
mit dem am Bohrer erforderlichen Fettwasser 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 11. 


den sonst üblichen Hobelmaschinen insofern, 
als beide Bewegungsrichtungen des Arbeits- 
stückes ausgenutzt werden und nicht aufeinen 
Arbeitshub in der einen Richtang ein mit ver- 
größerter Geschwindigkeit auszeführter Rück- 
zug in der entgegengesetsten Richtung folgt. 
Die Geschwindigkeit des Tisches mit dem 
Arbeitsstück ist daher in beiden Richtungen 
die gleiche. Die für den leeren Rücklauf 
nötige Zeit wird also gespart und die Leistungs- 
fähigkeit der Maschinen bedeutend vergrößert. 
Der ‚antreibende Motor der in Abb. 26 darge- 


249 


— 


a en rn o MŘŮŮĖ— - 


dient. Die Pampe, eine kleine Hochdrack- 
Zentrifagalpumpe, drückt das Wasser in einen 
mit einem Windkessel verbundenen Sammler, 
für den ein älterer Dampfkessel benutzt ist, 
und wird, sobald der Druck einen höchsten 
oder niedrigsten Grenzwert erreicht hat, selbst- 
tätig an- und abgestellt. Dies geschieht einfach 
dadurch, daß der Strom der zwischen Motor 
und Pampe liegenden magnetischen Kupplung 
von einem mit einem Manometer verbundenen 
Relais ein- oder ausgeschaltet wird. Der Motor 
läuft daher dauernd darch. Ob bei dieser Ma- 


D 


EOE kl EN 


I INDIEN 
CEE 


© 
ABK 
ANN 


Getriebe für den Antrieb der Geschütz-Bohrmaschine. 


stellten Maschine, ein Gleichstrom-Nebenschluß- 
motor mit veränderlicher Umdrehungszahl, treibt 
zwei Kegelräder, die auf swei verschiedene 
an die anzutreibende Spindelwelle sich an- 
schließende hohle Wellen zu arbeiten vermögen. 
Beide hohlen Wellen können mit der Arbeitswelle 
durch magnetische Bupplangen verbunden 
werden. a sie sich in entgegengesetzteor 
Richtung drehen, wird die Drehrichtung der 
Arbeitswelle umgekehrt, sobald die eine Kupp- 
lung ausgeschaltet und die andere eingeschaltet 
wird. Das Aus- und Einschalten der upplung 
erfolgt durch Kontakte von dem hin- und her- 
ehendem Tisch aus. Die Anschläge an dem 
sch,“ die die Kontakte« ein- und ausschalten, - 
sind selbstverständlich”der Länge des Arbeits- - 


stückes entsprechend verstellbar. Das auf diese 
Weise 


Zahor 
arbeitet geräuschlos und sicher. 


eschaffene Wendegetriebe, bei dem die 
er stets in der gleichen Richtung laufen, 


Um eine el De Dean änier Weite 
n 


an einer durch einen be- 


‚Abb. 24. 


schine allerdings eine magnetische Kupplun 
unbedingt die zweckmäßigste Lösung erga 
und nicht vorteilhafter der Motor mit einem 
Selbstanlasser verbunden gewesen wäre, muß 
dahingestellt bleiben. Einfach und elegant ist 
die unter Anwendung der magnetischen Kupp- 
lun gegebene Lösung jedenfalls. 

e obne magnetische Kupplungen mit 
elektrischem Antrieb ausgerüsteten Maschinen 
bieten hinsichtlich des elektrischen Teiles wenig 
Bemerkenswertes, sodaß sich eine Wiedergabe 
der Beschreibung solcher Maschinen erübrigt. 
Daß alle beweglichen Maschinen, wie tragbare 
Bohrmaschinen oder Maschinen, mit denen die 
Bohrungen der Geschützrohre nachgeschmirgelt 
und die an das Geschützrohr herangebracht 


Zentrifugalpumpen für Fettwasser. 
Abb. 77. 


werden, ebenfalls elektrisch angetrieben 
versteht sich bei der Einfachheit und ee 
lichkeit, mit der der Elektromotor sich hier an 
die anzutreibende Maschine heranschaffen oder 
mit ihr zusammenbauen läst,. von selbat. Bei 
solchen Maschinen kommt elektrischer Antrieb 
sobald Strom überhaupt zur Verfügung steht. 
egenwärtig wohl überhaupt nur in Frage. Die 
inzelheiten solcher Maschinen sind aber so 
bekannt, daß die Wiedergabe ihrer Beschreibung 
Ä Pi. 


wohl unnötig ist. 


250 


Elektrisch betriebene Eisenbahn - Drebbrücke. 


[„Zeitschr. d. Ver. Deutsch. Ing.“, 1906, S. 1009, 
16 Sp., 23 Abb.] 


Der Eisenbahnverkehr über den Nordsee- 
Kanal in Holland wird seit dem Februar 1905 
durch eine neue Drehbrücke bei Velsen ver- 
mittelt, deren Drehbewegung elektrisch be- 
wirkt wird. Die Einrichtung ist wegen der 
großen Abmessungen der Brücke bemerkens- 
wert. Die Brücke, deren Gesamtlänge 128 m 
bei einem Gewicht von 1450 t beträgt, wird 
durch die Drehachse in zwei gleiche Hälften 
geteilt. Der Mittelteil, der das ganze Gewicht 
trägt, ist aus einem Gestell von Haupt- und 
Querträgern zusammengesetzt und läuft mittels 
eines Tragringes auf 48 kegelförmigen Stahl- 
rollen. An dem Tragring ist auch der Zahn- 
kranz für den Bewegungs-Antrieb befestigt. 
Als Betriebsstrom dient Gleichstrom von 450 V, 
der in einem am Ufer aufgestellten Kraftwerk 
erzeugt wird. Es sind zwei Verbundmaschinen 

, mit unmittelbar angetriebenen Dynamomaschi- 
nen von 75 KW bei 215 Umdrehungen aufge- 
stellt, sowie eine Akkumulatoren-Batterie von 
252 Elementen für eine Kapazität von 270 
Amp Std bei dreistündiger Entladezeit. Die 
Stromzuführungs-Kabel gehen von der Er- 
zeugungsstelle durch das Kanalbett zum Dreh- 
pfeiler und werden in diesem durch ein guß- 
eisernes Rohr von 200 mm Durchmesser zur 
Drehspindel geführt; letztere trägt auf Por- 
zellan-Isolatoren die Schleifringe, von denen 
die Weiterführung des Stromes durch je 
zwei Kohlenbürsten vermittelt wird. Es sind 
11 Schleifringe angebracht: zwei für die Dreh- 
bewegung, vier für die Beleuchtung, zwei für die 
Ferosprech-Leitungen, zwei für Überwachungs- 
Leitungen und einer für die Verriegelungs- 
Vorrichtung. Die Antriebsmotoren sind mit 
senkrechter Welle ausgestattet; sie haben 
Hauptstrom-Wicklung und leisten 80 PS bei 
285 Umdr/Min; ihr Drehmoment beträgt 75 mkg. 
Die Schaltung und Regelung der Motoren wird 
vom Wärterhause, das in der Mitte der Brücke 
über dem Drehpfeiler angebracht ist, mittels 
zweier Schaltwalzen bewirkt; die eine dient zur 
Bestimmung der Drehrichtung, die andere für die 
verschiedenen Schaltungen; es kann mit einem 
oder mit beiden Motoren gearbeitet werden. Die 
Walzen sind so miteinander zwangsläufig ver- 
bunden, sodaß die eine gesperrt ist, wenn die 
andere sich nicht in der Nullstellung befindet. 
Da die Brücke dem Eisenbahnverkehr dient, 
sind mehrfache Sicherheits-Vorrichtungen ge- 
troffen, die zwangläufig miteinander verbunden 
und elektrisch bedient und geprüft werden. 
Die Reihenfolge der einzelnen Vorgänge, wie 
Freigabe der Fahrt, Ent- oder Verriegelung 
der Brückenenden, Drehbewegung, kann nur in 
hestimmter Weise vorgenommen werden. Die 
Überwachungs - Vorrichtungen sind ebenfalls 
im Wärterhause untergebracht und werden 
mit 32 V betrieben, die den Zusatzzellen der 
Batterie entnommen werden. Für die Bewe- 
gung der Ver- und Entriegelungs-Einrichtung 
ist Wasserdruck gewählt, der sich den Bedin- 
gungen in diesem Fall besser anpaßt. Die 
Brücke soll bei ruhigem Wetter mit beiden 
Antriebsmotoren in 90 Sek um 90° gedreht 
werden können. Dies kann erreicht werden, 
jedoch wird beim jetzigen Betriebe nicht mit 
dieser großen Geschwindigkeit gedreht, sondern 
die Bewegung in etwa 2!/, bis 3 Min ausgeführt; 
dabei sind die Motoren in Reihe geschaltet und 
brauchen 20 bis 30 Amp bei ruhigem Wetter. 
Die Brücke wird etwa alle Stunde einmal ge- 
öftnet und geschlossen. Der Betrieb hat sich 
bis jetzt gut bewährt. 

Die Betriebs-Einrichtungen der Brücke und 
des Kraftwerkes rühren von der Haarlem- 
schen Maschinefabriek vorm. Gebr. Figee, 
Haarlem, her. Ha. 


Gesetzliches. 


Französisches Gesetz vom 15. VI. 1906 über 
die Energie-Verteilungsanlagen. 


[ Bull. de la Soc. Belge d’Electriciens“, Bd. 23, 
1906, S. 486, 12 S.] 


Titel I. Einteilung elektrischer Verteilungs- 
anlagen. 


Art. 1. Die Verteilungsanlagen für elek- 
trische Energie sind, soweit sie nicht zur Über- 
traeung von Worten oder Zeichen bestimmt 
sind, . .. . bezüglich ihrer Errichtung und 
ihres Betriebes den folgenden allgemeinen Be- 
dingungen unterworfen. 


Art. 2. Eine elektrische Verteilungsanlage, 
die auf keinem Punkt ihres Verlaufs öffentliche 
Wege benutzt, kann entweder ohne jede Ge- 
nehmigung noch Anzeige errichtet und betrieben 
werdeu, oder, wenn ihre Leitungen sich an 
irgend einer Stelle einer älteren Telegraphen- 
oder Telephonlinie auf weniger als 10 m Hori- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 11. 14. März 1907. 


zontalabstand nähern, auf Grund einer Ge- 
nehmigung gemäß Titel II dieses Gesetzes. 


Art. 3. Eine elektrische Verteilungsanlage, 
die ganz oder auf einem Teil ihres Verlaufes 
öffentliche Wege benutzt, bedarf zur Errichtung 
und zum Betrieb entweder eines Wegerechts 
von unbestimmter Dauer, gemäß Titel III dieses 
Gesetzes, oder einer Genehmigung von be- 
stimmter Dauer mit Bedingungen und Tarif- 
begrenzung gemäß Titel IV, wenn für sie die 
Gemeinnützigkeit nicht anerkannt ist, oder ge- 
mäß Titel V, wenn diese anerkannt ist. 

Sie kann auf Wunsch des Unternehmers in 
den verschiedenen Gemeinden verschiedenen 
Bedingungen unterworfen sein, z. B. in einem 
Teil ihres Netzes denen des Wegerechts, in 
einem anderen Teil denen der einfachen Ge- 
nehmigung oder der Genehmigung auf Grund 
der anerkannten Gemeinnützigkeit. 


Titel II. Anlagen zur Übertragung und 
Verteilung elektrischer Energie, die ausschließ- 
lich auf Privateigentum auf Grund einer Ge- 
nehmigung errichtet sind. 


Art. 4. Die Genehmigungen gemäß Art. 2 
werden vom Präfekten in Übereinstimmung 
mit den von der Post- und Telegraphen-Behörde 
erlassenen Weisungen innerhalb dreier Monate 
nach Einreichung de Gesuches erteilt. 

Die so genehmigten Anlagen unterliegen 
den technischen Bedingungen des Art. 19 dieses 
Gesetzes. 

Sie müssen so betrieben und unterhalten 
werden, daß sie vorher vorhandene Telegraphen- 
und Fernsprech-Anlagen weder durch Induktion 
noch durch Stromübergänge oder auf andere 
Weise stören. Wenn es zur Vermeidung solcher 
Störungen nötig wird, die vorhandenen Tele- 
graphen- oder Fernsprech-Anlagen zu verlegen 
oder zu verändern, und ein Einvernehmen mit 
dem Betriebsunternehmer nicht erzielt wird, 80 
wird die Art der vorzunehmenden Arbeiten 
durch den Minister des Handels, der Industrie, 
der Posten und Telegraphen bestimmt auf 
Grund der Weisungen des im Art. 20 vorge- 
sehenen Elektrizitätskomitees In allen Fällen 
fallen die Kosten der Verlegung oder Ab- 
änderung dem Unternehmer zur Last. 


Titel III. Fee zur Übertragung und 
Verteilung elektrischer Energie, die auf Grund 
eines Wegerechts errichtet sind. 


Art. 5. Die Wegerechte werden vom Prä- 
fekten oder vom Bürgermeister erteilt, je nach- 
dem der benutzte Weg der Zuständigkeit des 
einen oder des anderen unterliegt. Maßgebend 
sind die für solche Gerechtsame gültigen all- 
gemeinen Bedingungen und außerdem die nach 
Art. 18 dieses Gesetzes von der Öffentlichen 
Verwaltung festgesetzten. 

Diese Bedingungen dürfen keinerlei An- 
ordnungen vorschreiben, die sich auf die wirt- 
schaftliche Ausnutzung beziehen. 

Sie dürfen keine Geldauflagen enthalten, 
außer den unter 7 im Art. 18 erwähnten Ge- 
bühren. 

Keine Wegegerechtsame darfalsHinderungs- 
grund für konkurrierende Gerechtsame oder 
Genehmigungen auf denselben Wegen gelten. 


Titel IV. Einfache Konzessionen ohne an- 
erkannte Gemeinnützigkeit. 


Art. 6. Die Konzession für eine Öffentliche 
Energieverteilung wird nach vorausgegangener 
Untersuchung entweder von der Gemeinde oder 
von einem Verbande mehrerer Gemeinden er- 
teilt, wenn das Gesuch nur das Gebiet der 
Gemeinde oder des Verbandes betrifft, im 
anderen Fall vom Staat... 

Jede Konzession unterliegt den Beschrän- 
kungen, die in einem vom Staatsrat herausge- 
gebenen Muster-Bedingnisheft angegeben sind, 
doch können Abweichungen vereinbart werden. 


Art.7. ... die von den Gemeinden oder 
Gemeindeverbänden erteilten Konzessionen be- 
dürfen der Bestätigung durch den Präfekten. 

Stets wenn eine Konzession, die vom Mi- 
nister, dem Präfekten, dem Bürgermeister oder 
dem Vorstande eines Gemeindeverbandes er- 
teilt ist, Abweichungen von dem Muster- 
Bedingnisheft enthält, bedarf eie der Bestätigung 
durch den Staatsrat. 


. Art. 8. Keine Konzession darf als Hindernis 
für die Erteilung einer Wegegerechtsame oder 
einer Konzession an ein Konkurrenzunter- 
nehmen gelten, mit der Ausnahme, daß sie nicht 
etwa vorteilhaftere Bedingungen bietet. 

Wenn eine Gemeinde oder Gemeindever- 
band die Konzession zur öffentlichen und 
Privatbeleuchtung vergibt, so kann sie fest- 
setzen, daß der Unternehmer das Alleinrecht 
auf Benutzung der öffentlichen Straßen zu 
Zwecken der Privatbeleuchtung hat; doch darf 
dieses Vorrecht sich nicht erstrecken auf die 


Benutzung der Energie zu allen anderen als 
Beleuchtungszwecken ... 


Art. 11. ... Die Gemeinnützigkeit wi 
Bericht des Ministers der öffentlichen Arte 
und des Innern nach Begutachtung durch den 
Minister des Handels, der Industrie, der Posten 
und Telegraphen und der Landwirtschaft durch 
einen Eriaß des Staatsrates ausgesprochen. 


Art. 12. Diese Erklärun ibt de 2 
zessionär bezüglich der Ausführung ne 
der Konzession zusammenhängenden Arbeiten 
dieseiben Rechte, die das Gesetz der Verwaltung 
bezüglich der öffentlichen Arbeiten gewährt... 

Bezüglich der Expropriation findet das Ge. 
setz vom 3. V. 1841 Anwendung. 

pis AO eDnung cer Gemeinnützigkei 

einer Verteilungsanlage gibt dem Konzessi 

außerdem folgende Rechte: SAN 

1. Träger und Verankerungen für Luftleiter an 
der auf die öftentlichen Wege gehenden 
Außenseite von Mauern und Gebäuden oder 
auf den Dächern derselben auzubringen .. . 
sofern sie nicht trotz der angewandten 
Schutzmaßnahmen ernste Gefahren für die 
Bewohner oder Gebäude herbeiführen. 

2. Luftleiter über Privateigentum hinwegzu- 
führen ... 

3. Unterirdische Leitungen durch nicht be- 
baute Privatgrundstücke zu führen, welche 
picht mit Mauern abgeschlossen sind. 

4. Baumzweige zu beseitigen, die an der An- 
lage Kurzschluß oder Beschädigung ver- 
anlassen könnten... 


Titel VI. Allgemeine Bedingungen für die 
Errichtung und den Betrieb von Verteilung»- 
anlagen auf Grund von Wegegerechtsamen 
oder Konzessionen. 


Art. 13. Die Pläne werden durch Vertreter 
der beteiligten Verwaltungen geprüft; in allen 
Fällen sind Vertreter der Post- und Teb- 
graphen - Verwaltung beizuziehen. Wenn sich 
keine Übereinstimmung ergibt, ist die Sache 
dem Elektrizitätskomitee zu unterbreiten. Wenn 
die beteiligten Minister dem Vorschlag des 
Komitees nicht sämtlich zustimmen, so wird 
durch Erlaß des Ministerrates entschieden. 


Art. 15. Der Betrieb darf nur nach Vor- 
nahme von Versuchen eröffnet werden, die in 
Gegenwart der Überwachungsorgane und der 
Vertreter der beteiligten Verwaltungen auszu- 
führen sind. Der Präfekt hat die Erlaubnis 
zum Unterstromsetzen zu erteilen. 


Art. 16. Die Überwachung des Baues und 
des Betriebes erfolgt durch Beauftragte des 
Ministers der öffentlichen Arbeiten oder durch 
solche der Gemeindeverwaltungen, je nachdem 
es sich um eine Konzession des Staates oder 
der Gemeinden handelt. 


Art. 17. Die Verwaltung der Posten und 
Telegraphen kann an die Überwachungsorgane 
das Ersuchen richten, diejenigen Maßnabmen 
vorzusehen, die zur Vermeidung von Störungen 
auf den vorhandenen Telegraphen- und Fern- 
sprech-Anlagen nötig sind. 

Art. 18. Auf Grund von Berichten der 
Ministerien des Innern, der öffentlichen Ar- 
beiten, des Handels, der Industrie, der Post und 
Telegraphen, der Landwirtschaft und bezüglich 
Nr.7 des Ministeriums der Finanzen wird durch 
öffentliche Verordnung bestimmt: 

1. Die Art der in den Art. 6, 11 und 12 vor 
en Untersuchung. 
ie Art der Prüfung und Genehmigung der 


2. 
Pläne. 
3. Die Organisation der Überwachung des Baues 
und des Betriebes. 
4. Die Bedingungen, denen die Verteilungs‘ 
anlagen genügen müssen. 
5. Die Art der gemäß Art. 17 vorzusehenden 
Maßnahmen. i 
6. Die zur Ordnung und Sicherheit des Be- 
triebes erforderlichen Maßnahmen. i 
7. Die Tarife der Abgaben, die an den A 
an die Departements und die Gemeinden 
nach Maßgabe des in Anspruch genommene! 
öffentlichen Eigentums zu entrichten sm®. R 
8. Alle zur Ausführung dieses Gesetzes nötiß® 
Maßnahmen. Die Verordnungen zu ee 
6 werden nach Vorschlag des Elektrizitäts 
komitees erlassen. l , 
Art. 19. Durch den Minister der öffentlichen 
Arbeiten und den Minister des Handels, der a 
dustrie, der Posten und Telegraphen e 
nach Vorschlag des Elektrizitätskomitees A 
stimmungen erlassen über die technischen _ 
dingungen, denen die Verteilungsanlagen j 
züglich der Sicherheit der Personen un on 
beteiligten öffentlichen Verwaltungen, nz 
bezüglich des Schutzes der Landscha = A. 
nügen müssen. Diese Bedingungen wer en 
Jährlich revidiert. 
Titel VII. Verschiedenes. ven 
Art.20. Das zu bildende Elektrizitätskom! i 


5 ıf8- 
älfte aus bett 
setzt sich zusammen zur H er großen 


Aßigen französischen Vertretern d fit- 
Titel V. Konzessionen von anerk ei i j zur Hälfte aus Mi 
Gemeinnützigkeit. annter | elektrischen Industrien, des Inners, 


gliedern, die den Verwaltungen 


SAET a 


von 
ee 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 11. 251- 

den ae 

—d. F. 22715. Stromwender für elektrische Ma- 
schinen. Felten & Guilleaume - Lahmey er- 
werke A.-G., Frankfurt a. M. 14. 12. 06. 

—d. W. 26326. Elektrische Maschine, deren 
Bürstenhalter in eine die Welle umgebende Ver- 
schlußkappe des Gehäuses eingesetzt sind. 
Werner & Meuchen, Berlin - Reinickendorf. 


18. 9. 06. | 
Kl. 46c. H. 39239. Magnetzünder für Explosions- 


kraftmaschinen. Fa. Moritz Hille, G. m. b. H., 
Dresden-Löbtau. 19. 11. 06. 


Zurücknahme von Anmeldungen. 
(Reichsanzeiger vom 4. März 1907.) 


Kl. 21 f. G. 23261. Quecksilberdampflampe. 22. 11. 
1906. 


Änderungen in der Person des 
Inhabers, 


(Reichsanzeiger vom %. Februar 1907. 


Kl. 21a. 168411. H.A.M.Schoch, geb. Rebner, 
Leipzig-Reudnitz, 


14. März 1907. 
en —_ m 
tlichen Arbeiten, des Handels, der 
Ne der Posten und Telegraphen, des 
Krieges und der Landwirtschaft angehören ... 
Die Gesamtzahl seiner Mitglieder isı 30... Die 
Art seiner Tätigkeit wird durch Verordnung ge- 
Te. 22. Die Streitigkeiten und Einsprüche, 
welche durch die Maßnahmen zum Schutze von 
Telegraphen- und Fernsprech-Linien und von 
öftentlichen Betrieben hervorgerufen werden, 
unterliegen dem Urteil des Rates der Präfektur 
mit der Berufung an den Staatsrat... 

Art. 23. Zuwiderhandlungen gegen die ge- 
mäß Titel II erlassenen Bestimmungen werden 
nach der Verordnung vom Juli 1851 bestraft.. 

Art. 24. Weiteres über Zuwiderhandlungen. 

Art. 25. Übertretungen der im Interesse der 
Sicherheit von Personen erlassenen Bestimmun- 
gen werden von den Strafgerichten verfolgt 
und mit Bußen von 16 bis 3000 Fres geahndet, 
vorbehaltlich der Anwendung des Strafgesetz- 
buches im Falle, daß Unfälle aus der Uber- 
tretung entstanden sind... C. L. W. 


—k. L. 23070. Schutzvorrichtung gegen zu 
schnelles Abnutzen und Loslösen des Fahrdrahtes 
elektrischer Bahnen an den Aufhängestellen. N. 
R. de Leeuw, Amsterdam; Vertr.: H. Neubart, 
Pat.-Anw., Berlin SW. 61. 22. 8. 06. 

—1 A. 13814. Einrichtung zum Kühlen der Mo- 
toren elektrisch betriebener Fahrzeuge mit Dreh- 
gestellen. Allgemeine Elektricitäts-Gesell- 
schaft, Berlin. 28. 11. 06. 

—1l. R. 2978. Vorrichtung zur Erleichterung des 
Anlegens entgleister Kontaktrollen von elektrisch 
betriebenen und durch Oberleitung gespeisten 
Fahrzeugen. Jacob Rabinsohn; Berlin, Fried- 
richstr. 127. 29. 6. O6. 

Kl. 21a. A. 13558. Schaltung für Fernsprech- 
anlagen mit zentraler Batterie. A.-G. Mix & 
Genest Telephon- und Telegraphen-Werke, 
Berlin. 6. 9. 06. 

— a. B. 42478. Haltevorrichtung für die Schall- 
platte bei Mikrophonen oder Fernhörern. Richard 
Bosse & Co., Berlin. 9. 3. 06. 

— a. C. 14990. Typendrucktelegraph; Zus. z. Pat. 
179669. Dr. Luigi Cerebotani, München, Löwen- 
grube 17. 1. 10. 08. 


Verschiedenes. —a. G. 23527. Schaltungsvorrichtung für aa 
R Ladung von Hochspannungskondensatoren. e- 3 
Brandschäden durch Gas- und elektrische sellschaft für drahtlose Telerraphis m. Erteilungen. 
Anlagen. b. H., Berlin. 20. 8. 06. (Reichsanzeiger vom 4. März 1907.) 


Kl. 20i. 183 568. Elektrische Weichenstellvorrich- 
tung. George Dudley Aspinall Parr, Leeds, Engl. ; 
Vertr.: A. du Bois- Reymond, M. Wagner 
u. G. Lemke, Pat. - Anwälte, Berlin SW. 13. 
18. 8. 05. 

—i. 183569. Kontrollvorrichtung an elektrischen 
Zugmeldern. R. Funke und K. Gaida, Nieder- 
Hermsdorf. 15. 4. 06. | 

Kl. 2ia. 1835610. Sperrvorrichtung für Linien- 


—28. G. 23718. Bogenlampe zur Erzeugung elek- 
trischer Schwingungen. Gesellschaft für draht- 
lose Telegraphie m. b. H., Berlin. 6. 10. 06. 

— a. G. 23994. Schaltungsweise zum Tasten von 
Bogenlampen oder ähnlichen Schwingungserregern. 
Gesellschaft für drahtlose Telegraphie 

. m. b. H., Berlin. 3. 12. 06. 

—a. S. 22500. Schaltung telegraphischer An- 
lagen mit Zentral-Batteriebetrieb. Siemens & 


(L'industrie électrique“, Band 16, 1907, S. Bl.] 


Es wird eine Zusammenstellung der in New 
York in den Jahren 1902 bis 1905 einschließlich 
stattgehabten Brände gegeben, aus welcher die 
verschiedenen Ursaehen zu ersehen sind, und 
ia welcher die geringe Zabl der durch elek- 
trische Anlagen verursachten Brände auffällt. 


Unvorsichtiges Umgehen mit 


Streichhölzern . d : R 2952 Halske A.-G., Berlin. 22. 3. 06. wähler mit beschränktem Verkehr der Sprech- 
ae un 1710 — a. T. 11272. Diktierfernsprecheinrichtung. stellen mit dem Amte, bei welcher sowohl die 
Durch Rachen: REN i i " 1690 Kelley Monroe Turner, New York; Vertr.: A. Post- als auch die Hausleitungen mittels Schalter 
Durch Öfen : 2 2 2 2 2 2221545 Elliot, Pat.-Anw., Berlin SW.48. 8. 6. 06. mit dem postanschlußberechtigten Apparat ver- 
Durch Kerzen - - - - 27271948 — a. T. 11282. Schaltung für Hauptstellen bei en rn Pan- 
Durch Kinder, die mit Feuer Fernsprechämtern mit Schlußzeichengabe durch Ben m re a Übermittlung tele- 


eine Amtsbatterie. Telephon Apparat Fabrik 
E. Zwietusch & Co., Charlottenburg. 14. 6. 06. 
—b. A. 13195. Diaphragmen für elektrische 
Sammler und elektrolytische Apparate. Accu- 


spielten . -. . . 2 . . . . 1098 
Durch gewöhnliche Lampen . . 826 
Darch Gaslampen nn. 8 
Durch Gasexplosionen. . . . . 687 2049 


graphischer Nachrichten mit Hilfe des Heber- 
schreibers über Linien von hoher statischer Ka- 
pazität. Isidor Kitsee, Philadelphia; Vertr.: M. 
Schmetz, Pat.-Anw., Aachen. 31. B. 06. 


Durch Gas-Heizapparate . . . . 468 mulatoren-Fabrik A.-G., Berlin. 18. 5. 06. = : : : 

Durch herausgefallene glühende — ©. F. 22057. Schaltungsanordnung zur Steuerung | i, den Fernverkehr u mmollvorrichtung 
Kohen . 2 2 2 22 2 22468 mehrerer Motoren verschiedener Systeme mittels Julius Lerche, Steglitz bei Berlin, Arndtstr 40. 

Durch Herdfener . ` 870 gemeinsamer Steuerwalze. Felten & Guil- 17. 8. 06 í ' Sa 


leaume-Lahmeyerwerke A.-G., Frankfurt a.M. —a. 183632. Verfahren zur elektrischen Über- 


tragung von Bewegungen, insbesondere bei Tel- 
autographen. Karl Biederbeck, Dresden, Reichs- 
straße 24. 18. 10. 05. 

—c. 1835612. Einrichtung zum Verteilen und Auf- 
speichern elektrischer Energie. Alfred Mills 
Taylor, Birmingham, Engl. ; Vertr.: R. Deißler, 
Dr. G. Döllner u. M. Seiler, Pat.-Anwälte, 
Berlin SW. 61. 20. 1. 06. 

—d. 183513. Anker für Wechselstrommotoren. 
George A. Rowe u. Rudolf E. Hellmund, Haw- 
thorne, Ill, V. St. A.; Vertr.: Willibald Fuhr- 
mann, Dresden, Ferdinandstr. 10. 15. 11. 086. 

— d. 183514. Gleichstromerzeuger für verzweigte 
Stromkreise; Zus. z. Pat. 178053. Gesellschaft 
für elektrische Zugbeleuchtung m. b. H,, 
Berlin. 20. 1. 06. 

—d. 183515. Vorrichtung an elektrischen Ma- 
schinen mit beweglichkem Feldmagneten und 
festen Bürsten, um Strom gleichbleibender Rich- 
tung bei wechselndem Drehsinn zu erhalten. 
Henri Pieper, Lüttich, und Gustave l’Hoest, 
Ixelles-Brüssel; Vertr.: C. Pieper, H. Spring- 
mann, Th. Stort und E. Herse, Pat.-Anwälte, 
Berlin NW. 40. 24. 1. 06. 

—d. 183516. Selbstregelnde Pufferdynamo; Zus. 
z. Pat. 178053. Gesellschaft für elektrische 
Zugbeleuchtung m. b. H., Berlin. 9. 3. 06. 

—d. 183517. Gleichstromdreileitersystem für 
Umformeranlagen; Zus. z. Pat. 173078. Felten 
& Guilleaume-Lahmeyerwerke A.-G., Frank- 
furta.M. 24. 5. 06. 

—d. 183518. Abnehmbares Polschuhgehäuse für 
magnetelektrische Maschinen. Edouard Denie- 
port, Suresnes, Frankr.; Vertr.: A. du Bois- 
Reymond, M. Wagner und G. Lemke, Pat.- 
Anwälte, Berlin SW. 13. 10. 6. 06. 

— d. 183683. Wechselstrommaschine. Heinrich 
Schagen, Aachen, Robensstr. 25. 16. 5. 05. 

— d. 183634. Umformeranlage, bei welcher Ein- 


Durch elektrische Beleuchtung . 361 


Den elektrischen Anlagen mit 361 Bränden 
stehen also die Gasanlagen mit im ganzen 
%19 Bränden gegenüber. 

Diese für alle Gasanlagen recht bezeichnen- 
den Ziffern erscheinen in noch ungünstigerem 
Lichte, wenn man bedenkt, daß die Haupt- 
ursache aller Brände, nämlich das unvor- 
sichtige Umgehen mit Streichhölzern, 
zum größten Teil ebenfalls den Gas- 
anlagen zuzuschreiben ist, da bei elek- 
trischen Anlagen das Handfeuerzeug eine nur 
beschränkte Verwendung findet. Dasselbe trifft 
natürlich auch auf deutsche Verhältnisse u 

n. 


Gehilfenpräfung für Lehrlinge des elektro- 
technischen Gewerbes. 


Wie wir der „Potsdamer Tages - Zeitung“ 
entnehmen, ist die N eüguns des Herrn Ober- 
präsidenten vom 11. IV. 1906 die Gehilfen- 
rüfungsordnung für Lehrlinge des elektro- 
technischen Handwerks im Bezirk der Hand- 
erkskammer zu Berlin und a terre 
Fotsdam in Kraft getreten. Der Prüfung haben 
sich die Lehrlinge zu unterziehen, die in Werk- 
a für die Herstellung von elektrischen 
icht- und Kraftanlagen, sowie Haustelegraphen 
nn Fernsprechanlagen ihre Ausbildung er- 
ne ten haben. Es sei bei dieser Gelegenheit 
el hingewiesen, daß gemäß §§ 131c u. 148 
er Reichs- ewerbeordnung jeder Lehrherr 
verpflichtet ist, seine Lehrlinge zur Gehilfen- 
prüfung anzuhalten, widrigenfalls er sich straf- 
ar macht. Auskünfte über die Vorbedingungen 
und Erfordernisse der Prüfungen erteilt die 


andwerks A E 
straße 47. kammer zu Berlin, Neue Friedrich 


27. 7. 06. 

—d. S. 21462. Ankerwicklung für Kollektor- 
maschinen. Siemens-Schuckertwerke G. m. 
b. H., Berlin. 10. 8. 05. | 

—d. S. 22303. Einrichtung zum Regeln der Span- 
nung von Transformatoren. Siemens-Schuckert- 
werke G. m. b. H., Berlin. 10. 2. 06. 

—g. S. 22033. Elektromagnet mit Hilfskontakt. 
Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 

15. 12. 05. [Priorität a. G. d. Anm. in Österreich 
gem. Unionsvertrag: 19. 10. 04.) 

—h. B. 42151. Verfahren zur Erzeugung einer 
Zirkulation des vom Strom durchflossenen flüssi- 
gen Heizwiderstandes bei elektrischen Öfen. 
Anson Gardner Betts, Troy, Y. St. A.; Vertr.: 
Fr. Meffert u. Dr. L. Sell, Pat.-Anwälte, Berlin 
SW.13. 5. 2. 06. 

— h. C. 14759. Elektrischer Induktionsofen mit 
ringförmigem Schmelzraum. Centralstelle für 
wissenschaftlich-technische Untersuchun- 
gen G. m. b. H., Neubabelsberg. 5. 7. 06. 

—h. P. 18594. Elektrischer Heizkörper aus einem 
feuerfesten Gemisch von Halbleitern und Nicht- 
leitern, welches nicht an allen Stellen des Heiz- 
körpers das gleiche Mischungsverhältnis aufweist. 
Fa. Ferd. v. Poschinger, Buchenau b. Zwiesel 
i. Bayern. 8. 6. 06. 


(Reichsanzeiger vom 4. März 1907.) 


Kl. 12h. C. 14589. Verfahren zur Erhöhung der 
Widerstandsfähigkeit von Kohle- und Graphit- 
elektroden für wässrige Elektrolyse. Carl Linde- 
mann, Magdeburg, Arndtstr. 30. 8. 5. 06. 

Kl. 20k. D. 17610. Montage- und Reparatur- 
wagen für die Oberleitung elektrischer Straßen- 
bahnen. Wilhelm Dahlheim, Frankfurt a. M., 
Sömmeringstr. 21. 11. 10. 06. 

Kl. 2la. P. 17624. Empfangsanordnung für draht- 
lose Telegraphie.. Valdemar Poulsen, Kopen- 


PATENTE. hagen; Vertr.: C. Gronert u. W. Zimmermann, ankerumformer mit. Stromquellen von gleich- 
Pat.-Anwiilte, Berlin SW. 61. 6. 9. 05. Paie r pantone e a Allge- 
-—-¢. K. 83497. Durch Elektromotor bewegte meine Elektricitäts - Gesellschaft, Berlin. 

Anmeldungen. Schaltvorrichtung. Dr. Franz Kuhlo, Berlin, 9. 5. 06 


— d. 183635. Einrichtung zur selbsttätigen Span- 
nungsregelung in Wechselstromkreisen mittels 
einer Wechselstromkollektormaschine. Allge- 
meine Elektricitäts - Gesellschaft, Berlin. 
26. 9. 06. 

— ©. 183636. Selbstregelnder Belastungswider- 
stand zur Strom-, Spannungs- und Leistungsver- 
gleichung; Zus. z. Pat. 163877. Dr. Martin Kall- 
mann, Berlin, Kurfürstendamm 40/41. 8.7. 06. 

— f. 183556. Vorrichtung zur Erzeugung elek- 
trischen Lichtes oder zum Gleichrichten von Ein- 


Pragerstr. 11. 19. 12. 06. 

— ec. S. 31660. Abdichtungsvorrichtung für Unter- 
wasserkabel mit hygroskopischem Isoliermaterial. 
Siemens & Halske A. - G., Berlin. 26. 9. 05. 

— c. S. 23232. Einrichtung zum Anlassen und Regeln 
elektrischer Motoren. Siemens-Schuckert- 
werke G. m. b. H., Berlin. 18. 8. 06. 

—c. S. 23412. Drehschalter mit Kronrad-Sprung- 
gesperre und Einrichtung zum toten Linksdrehen 
des Griffes. Siemens-Schuckertwerke G. m. 
b. H., Berlin. 24. 9. 06. 


RI (Reichsanzeiger vom 28. Februar 1907.) 
vol. A. 13556. Schaltung für elektrische An- 
rieħe der Weichen- und Signalstellwerke. All- 
S Elektricitäts-Gcsellschaft, Berlin. 


Ei Ta 167. Streckenstromschlußvorrichtung. 
a. Nial Wolff, Aarhus, Dänem ; Vertr.: R. 
2 Benuıh, Pat.-Anw., Berlin SW. 61. 11. 8. 06. 
a 4928. Elektrische Weichen- und Signal- 
vorrichtung. Zimmermann & Buchloh, 
rlin-Borsigwalde. 29. 5. 06. 


252 


phasenstrom mittels eines elektrischen Gas- oder 

Dampfapparates. Allgemeine Elektricitäts- 

Gesellschaft, Berlin. 5. 12. 03. 

— f. 183571. Mehrfädige elektrische Glühlampe 
mit Einrichtung zum leicht lösbaren Anschließen 
eines Schalters zur beliebigen Einschaltung der 
verschiedenen Fäden mit Hilfe von Druckkon- 
takten. William Joshua Phelps, Detroit, V. St. A.; 
Vertr.: H. Licht u. E. Liebing, Pat.-Anwälte, 
Berlin SW.61. 25. 8. 04. 

— f. 183637. Vorrichtung zur Entfernung von 
Isolierschlacken beim Wiederanzünden von Bogen- 
lampen. Ignace Hippolyte Hegner, Paris; Vertr.: 
C. Pieper, H. Springmann und Th. Stort, 
Pat.-Anwälte, Berlin NW. 40. 15. 5. 04. 

— f. 183638. Regelungsvorrichtung für Bogen- 
lampen mit schräg nach unten gerichteten Elek- 
troden. Reinhold von Wiecken, Riga; Vertr.: 
Dr. D. Landenberger, Pat.-Anw., Berlin SW. 61. 
22. 6. 04. 

— f. 183639. Bremsvorrichtung für Bogenlampen. 
James Bernard Sipe, Allegheny City, V. St. A.; 
Vertr.: C. Fehlert, G. Loubier, Fr. Harm- 
sen u. A. Büttner, Pat.-Anwälte, Berlin SW.61. 
13. 12. 04. | 

—h. 183622. Elektrischer Induktionsofen zum 
kontinuierlichen Verarbeiten von Erzen und der- 
gleichen, insbesondere zur Metallgewinnung. Nils 
Wallin, Charlottenburg, Kantstr. 159. 9. 10. 04. 

Kl. 35b. 183679. Stromzuführung für elektrisch be- 
triebene Laufkatzen. Karl Jaksche, Leipzig-Schl., 
Brockhausstr. 6.. 30. 11. 05. 

Kl. 43b. 183 722. Selbstverkäufer für Elektrizität, 
Gas und Wasser. Allgemeine Elektricitäts- 
Gesellschaft, Berlin. 29. 12. 08. 

Kl. 46c. 183724. Einrichtung zur Sicherung der 
Isolation der elektrischen Stromzuleiter von 
Zündvorrichtungen für Explosionskraftmaschinen. 
Julius Kritzler, Kiel, Klopstockstr. 17. 20. 10. 05. 

—c. 183726. Unterbrecher für magnetelektrische 
Zündapparate.e Unterberg & Helmle, Karls- 
ruhe, Baden, 12. 8. 06. 


Löschungen. 


(Reichsanzeiger vom 28. Februar 1907.) 
Kl. 21a. 152141. 162479. 160513. — b. 160645. 


178855. —c. 155413. —d. 156618. 158910. 
—e. 151651. 157494. 167767. — f. 164316. 
Gebrauchsmuster. 
Eintragungen. 


(Reichsanzeiger vom 4. März 1907.) 


Kl. 20k. 299838. Drahtbefestigung für elektrische 
Eisenbahnen, bei der das Drahtende hakenartig 
umgebogen ist und durch eine Klemmvorrichtung 
in seinem Lager gehalten wird. Franz Klein- 


steuber, Charlottenburg, Knesebeckstr. 78/79. 
13. 12. 06. K. 29671. 
Kl. 21a. 299405. Tragbarer Behälter für Meß- 


apparate der Strahlentelegraphie, bestehend aus 
 biegsamem, wetterfestem Material. C. Lorenz 
A.-G., Berlin. 23. 1. 07. L. 17154. 

—a. 2399569. Staubsicheres Gehäuse für Tele- 
 graphen- und Fernsprechzwecke. Fa. Ferdinand 
Schuchhardt, Berlin. 38. 1. 07. Sch. 24912. 
— a. 299717. Schutzkapsel gegen Übertragung 

von Tuberkulosebazillen an Fernsprechermikro- 


pbonen. Emil Oschwand, Augsburg, Morell- 
straße 10. 14. 1. 07. O. 4086. 
— A. 299835. Abreißblock zum Anbringen an den 


Hörmuscheln der Fernsprecher zum Schutz gegen 
Ansteckung durch Hautkrankheiten. Karl Löch- 
ner, Rheinau b. Mannheim. 1. 12. 06. L. 16919. 

— a. 299889. Umschalter mit übereinanderliegen- 
den Stromschlußfedern und Reibungskontakten. 

A.-G. Mix & Genest Telephon- und Tele- 
graphen-Werke, Berlin. 2. 2. 07. A. 9872. 

— a. 299890. Tischstation für Zentralbatterie- 
Betrieb mit Kondensator im Boden. A.-G. Mix 
& Genest Telephon- und Telegraphen- 
Werke, Berlin. 2. 2. 07. A. 9874. _ 

— b. 299404. Galvanisches Element aus Zink in 
Steinsalzlösung einesteils, Kupfer in Kupfervitriol- 
lösung im Diaphragma andernteils. Karl Pfitzen- 
maier, Ellwangen, Jagst. 22. 1. 07. P. 11 964. 

— b. 299454. Batteriekasten mit Rippenseiten für 
elektrische Batterien. Edward James Clark, 
Stratford, London; Vertr.: Fr. Schingen, Pat.- 
Anw., Aachen. 15. 1. 07. C. 5650. 

— b. 299471. Galvanische Batterie für Taschen- 
lampen, deren einzelne Zellen über dem Zink- 
zylinder einen Isoliermantel tragen, dessen eine 
Seite als Füllöffnung ausgestaltet ist. Friedrich 
Eschenbach, Berlin, Zossenerstr. 36. 22. 1. 07. 
E. 9733. i 

—c. 299349. Elektrischer Augenblicksschalter mit 
einer durch Federdruck und Voreilung mitge- 
rissonen Schaltbrücke A.-G. Mix & Genest 
Telephon- und Telegraphen-Werke, Berlin. 
7. 3. 06. A. 8943. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft il. 


14. März 1907, 


—c. 299361. Aus Blech hergestellter Aufhänge- 
nippel für elektrische Beleuchtungsarmaturen. 
Bender & Wirth, Kierspe-Bahnhof i. W. 17.12. 
1906. B. 32 987. 

— c. 299362. Aus Blech und einem Stück herge- 
stellter Aufhängenippel für elektrische Beleuch- 
tungsarmaturen. Bender & Wirth, Kierspe- 
Bahnhof i. W. 17. 12. 06. B. 33 307. 

—c. 299380. Mit einer durch Lackschichten iso- 
lierten Widerstandswicklung versehener Regulier- 
widerstand (Rheostat. Werner Otto, Berlin, 
Friedrichstr. 131d. 12. 1. 07. O. 4079. 

—c. 299382. Sammlerbatterie mit vierpoligem 
Steckkontaktstück. Dr. E. Sieg, Kalk b. Köln. 
14. 1. 07. S. 14 833. 

—c. 299414. Stangenverkleidung zum Schutz 
gegen Fäulnis, mit metallenem Schutzmantel und 
zwischen diesen und die Stange eingeschalteter, 
imprägnierter Faserstoffschicht. Sprecher & 
Schuh, Aarau; Vertr.: G. Dedreux und A. 
Weickmann, Pat.-Anwälte, München. 3. 8. 06. 
S. 14159. ° | 

—c. 299477. Sicherung für elektrische Leitungen 
mit mehreren, durch Verdrehen einer Trommel 
hintereinander einschaltbaren Schmelzdrähten. 
Samu Taussig, Györ, Ung.; Vertr.: Otto Wolff 
u. Hugo Dummer, Pat.-Anwälte, Dresden. 24.1. 
1907. T. 8257. 

—c. 299478. Mit mehrfacher Ausschmelzsicherung 
kombinierter Ausschalter für elektrische Leitungen, 
bei welchem der Strom zunächst durch den Aus- 
schalter, sodann durch eine durch Verdrehung der 
Trommel einschaltbare mehrfäche Ausschmelz- 
sicherung geleitet wird. Samu Taussig, Györ, 
Ung.; Verir.: Otto Wolff und Hugo Dummer, 
Pat.-Anwälte, Dresden. 24. 1. 07. T. 8259. 

— ¢. 299587. Auswechselbarer Kabelschuh, wel- 
cher das eingesteckte Kabel durch Aufschrauben 
der Kontakimutter festklemmt. Dr. Breilmann, 
Hamburg, Sophienstr. 38. 15. 12. 06. B. 32 969. 

—c. 299630. Dosenschalter mit mehreren Siche- 
rungen, deren Anschlußklemmen auf besonderem 
Isolierkörper sitzen. Hartmann & Braun A.-G., 
Frankfurt a. M. 25. 1. 07. H. 32227. 


— c. 299631. In Richtung der Drehachse angeord- 


nete Sicherungen in Dosenschaltern. Hartmann 
& Braun A.-G., Frankfurt a M. 2. 1. 07. 
H. 32 228. 

—c. 299632." Sicherungssockel mit nur bei abge- 
hobenem Deckel zugänglichem Bezeichnungs- 
schild. A.-G. Mix & Genest Telephon- und 
Telegraphen-Werke, Berlin. 25. 1.07. A. 9844. 

—c. 299637.: Stecker mit in dem einteiligen 
Steckerkörper durch die Kontaktstifte festmon- 
tierter Leitung, deren Einführungskanal an der 
inneren Seite durch eine Schraube abgeschlossen 
ist. Georg Koerppen, Frankfurt a. M., Gutleut- 
straße 100. 28. 1. 07. K. 30053. 

—c. 299742. Elektrisches Kabel mit Drähten, die 
durch einen Lacküberzug isoliert sind. Siemens- 
Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 28. 1. 07. 
S. 14.890. 

—d. 299457. Einphasen-Induktionsmotor mit An- 
laßvorrichtung, bei welcher ein in den Haupt- 
stromkreis eingeschalteter Minimalausschalter die 
Hilfswicklung selbsttätig ein- und ausschaltet. 
Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft, 
Berlin. 16. 1. 07. A. 9828. 

— ©. 299582. Isolationsprüfer mit Kurbelinduktor 


) 


Ey 


AFON OINEN U a VETUR 


Kl. 30 f. 299323. Elektroden für Halsbehandlung 

' bestehend aus einem biegsamen, aus isolierendem 
Material hergestellten Bande, auf dem die Elek- 
troden angebracht sind. Dr. Karl Herschel, 
Halle a. S., Markt 20. 17. 1. 07. H. 32 155. 

— f. 299324. Elektrodenanordnung für Ohren- 

` behandlung, bestehend aus einem federnden 
Bande mit federnder Scheitelpelotte, zwei huf- 
eisenförmigen und zwei kopfförmigen Elektroden. 
Dr. Karl Herschel, Halle a. S., Markt 20. 17.1. 
1907. H. 32 156. l 

Kl. 72e. 299690. Schießautomat, bei welchem der 
Sitz eines Treffers durch den Anprall des Ge- 
schosses selbsttätig durch Elektrizität angezeigt 
wird. Carl Grothe, Köln, Vondelstr. 35. 93.1, 
1907. G. 16 767. 

Kl. 74d. 299460. Elektrische Trompete mit elasti- 
scher Befestigung der Membranverbindungsstange 
am Anker. Deutsche Telephonwerke G. m 
b. H., Berlin. 18. 1. 07. D. 12280. 


Verlängerung der Schutzfrist. 


(Reichsanzeiger vom 4. März 1907.) 


Kl. 21a. 219817. Schalltrichter usw. Reinhold 
Jantsche, Leipzig, Katharinenstr. 31. 18. 2 0. 
J. 4919. 5. 2. 07. 

— b. 222737. Stromsammler usw. Pflüger Accu- 
mulatoren - Werke A.-G,, Berlin. 9.3.0. 
P. 8832. 14. 2. 07. 

— b. 222 738. Verschlußvorrichtung für Gefäße usw. 
Pflüger Accumulatoren-Werke A.-G., Berlin. 
9. 3. 04. P. 8833. 14. 2. 07. 

—c. 219316, Verbindungsstück für elektrische 
Leitungen usw. Hartmann & Braun A-G, 
Frankfurt a. M.-Bockenheim. 12.2.04. H. 3231. 
11. 2. 07. 

— c. 219500. Doppelklemme usw. Land- und 
Seekabelwerke A.-G., Köln-Nippes. 16. 2. %. 
L. 12 433. 2. 2. 07. 

— C. 220 988. Stöpselsicherungselement usw. Ham- 
macher & Paetzold Komm. - Ges., Berlin. 
19. 2. 04. H. 23287. 14. 2. 07. 

— ¢. 229 450. Patronensicherung usw. Hartmann 
& Braun A.-G., Frankfurt a. M. - Bockenheim. 
20. 2. 04. H. 23296. 14. 2. 07. 

—c. 227903. Sicherungspatrone usw. Alexander 
Hepke, Woarschauerstr. 63, und Kurt Diener, 
Mariannenstr. 42, Berlin. 26. 2. 04. H. 23356. 
11. 2. 07. 

—e. 219816. Anzeigevorrichtung von Neben- 
schlüssen usw. Reiniger, Gebbert & Schall, 
Erlangen. 18. 2. 04. R. 13428. 1. 2. 07. l 

— f. 220715. Abdichtung der Schutzwand bei 
Bogenlampen usw. Körting & Mathiesen 
A. - G., Leutzsch - Leipzig. 1. 3. 04. K. 21171. 
9. 2. 07. 


Auszüge aus Patentschriften. 


Nr. 164565 vom 11. Januar 1906. 
Paul Platte in Essen a. R. — Kontaktdrahtauf- 
hängung für elektrische Vollbahnen. 


Kontaktdrahtaufhängung für elektrische Voll- 
bahnen, dadurch gekennzeichnet, daß an einem N 


Er 3 = -gp or 
a IAZ GE 


Abb. 28. 


für gleichzeitige Widerstands- und Spannungs- 
messung mit zwei besonderen Systemen, welche 
gleichzeitig von Hand auf jedem Punkt der Skala 
arretiert werden. Dr. Paul Meyer A.-G., Berlin. 
28. 11.06. M. 23 130. 

— f, 299 387. Metallgehäuse für elektrische Taschen- 
lampen, in Verbindung mit einer Kette, welche im 
Nichtgebrauch an das Gehäuse befestigt werden 
kann. Bernhard Rogge, Berlin, Oranienstr. 6. 
15. 1. 07. R. 18583. 

— f. 299829. Gewindefassung aus federnden, mit 
Gewinde versehenen Teilen und federndem Kon- 


taktstift. Dr. Paul Meyer A.-G., Berlin. 1. 8. 
1906. M. 22 350. = an 


der Längsrichtung der Strecke geführten Tragdrabt $ 
(Abb. 28) mittels Hängedrähte 5 ein zweiter nn 
zontaler Tragdraht 6 befestigt ist, an welch 7a 
terem der Kontaktdraht 7 mittels in der Mm 
tung leicht beweglicher Ösen 8 beliebig oft 8 e 
hängt ist, zum Zwecke, ein leichtes Nachspan2 
des Kontaktdrahtes zu ermöglichen. 


Nr. 164563 vom 14., Mai 1904. ee 
Carl Horstmeyer in Berlin. — Irolator für die 
Fahrleitung elektrischer Bahnen. 


Isolator für die Fahrleitung elektrischer Batine, 
dadurch gekennzeichnet, daß die die lsolierung 


ws 


behältern, dad 


14. März 1907. 


— — II 


r o ENII IL. LARLL AA D 


U A ca ——$ EAn in e 
DOAN =T N AATA, A = 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 11. 


- Abb. 2, 


wirkenden Teile aus Metallkörpern bestehen, die 
mit isolierenden Emailschichten überzogen sind. 


(Abb. 29.) 
Nr. 164744 vom 2. Oktober 1904. 


Oliver Joseph Lodge in Birmigham und Dr. Alexan- 


der Muirhead in Westminster, London. — Tele- 
graphierverfahren, insbesondere für unter- 
seeische Kabel. 


Telegraphierverfahren, insbesondere für unter- 
seeische Kabel, bei welchem jeder Signalwelle eine 


Abb. 80. 


Gegenstromwelle folgt, dadurch gekennzeichnet, daß 
sowohl die Signalwelle als auch die Gegenstrom- 
welle durch die schwingende Entladung eines in 
Reihe mit einer geeigneten Selbstinduktion in einem 
örtlichen Stromkreis zusammengeschalteten Konden- 
sators erzeugt werden, wobei die Selbstinduktion 
gleichzeitig an das Kabel direkt oder induktiv an- 
geschlossen ist. (Abb. 30.) 


Nr. 164748 vom 14. Juni 1904. 

Fritz Pfleumer in Dresden. — Gleichstrom- 
Meßgerät mit einem auf einer Teilstrecke 
beweglichen Magnetfeld. 

Gleichstrom-Melgerät mit einem auf einer Teil- 
strecke beweglichen Magnetfeld, dadurch gekenn- 


= 


Elektrode enthaltenden Kammern 8 (Abb. 82) um 
eine zum Elektrodenhalter 1 oder -rohr der Lampe 
parallele, aber exzentrisch zu dieser liegende Achse 6 
drehbar derart angeordnet sind, daß, wenn dem Be- 


hälter 2 periodisch eine Teildrehung erteilt wird, 
seine verschiedenen Abteile nacheinander in gleiche 
Achse mit dem Elektrodenhalter gebracht werden, 
sobald die in Gebrauch befindliche Elektrode 0 bis 
zu einem vorher bestimmten Betrag verbraucht ist. 


Nr. 165 054 vom 12. Juli 1904. 
(Zusatz zum Patente 165 053 vom 25. Mai 1904.) 


Engelbert Arnold und Jens Lassen la Cour in 

Karlsruhe i. B. — Tourenregelung kompen- 

sierter Einphasenmotoren mit regelbarer Quer- 
wicklung. 


Tourenregelung kompensierter Einphasenmotoren 
mit regelbarer Querwicklung nach Patent 165 053 
mittels eines Induktionsregulators, dessen Sekundär- 
wicklung in Reihe mit der Hilfswicklung des Motors 


Abb, 81. 


keichnet, daß das aus einem einzigen oder auch 
= Mehreren magnetischen Teilen bestehende be- 
egliche System 6, 7, 8 (Abb. 81), soweit es zur 


hließung der Kraftlinien aus magnetischem Mate- 


rial gebildet ist, von einem weder einen feststehen- 


A Toch einen beweglichen Teil des magnetischen 
eses dauernd oder zeitweise umschließenden 


stromführenden System eine Ablenkung erhält. 


Nr. 164312 vom 15. November 1903. 


a Westinghouse Electric Company, Limi- 
ed, in London. — Bogenlampe mit ringförmig 


angeordneten Kohlenbehältern. 


B ogenlampemit ringförmig angeordneten Kohlen- 
urch gekennzeichnet, daß die je eine 


253 
EBENEN AERTIERIEENGER EEE 


geschaltet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kom- 
pensationswicklung des Induktionsregulators über 
das Netz kurzgeschlossen ist. (Abb. 33.) 


Nr. 164965 vom 13. August 1904. 

(Zusatz zum Patente 160107 vom 15. April 1903.) 
Franz Haßlacher in Frankfurt a. M. — Kompoun- 
E dierung von Synchron- 

maschinen. 
Kompoundierung von 
Synchronmaschinen nach 
Patent 160107, dadurch 
gekennzeichnet, daß die 
zweite um eine Viertel- 
periode gegen die Pol- 

wicklung verschobene 

Gruppe von Stromkreisen 
an die äußeren Enden 
der Polwicklung ange- 
schlossen ist. (Abb. 34.) 


Abb. 84. 


Nr. 1647650 vom 18. November 1904. 
C. Olivetti & Co. in Mailand. — Elektrischer 
Transformator für Meßgeräte und dergleichen. 
Elektrischer Transformator für Meßgeräte und 
dergleichen, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern 
ungeteilt beziehungsweise nur so viel geteilt ist, 


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daß in ihm noch genügend starke Foucaultsche 
Ströme auftreten, um eine Vergrößerung der Pro- 
portionalität zwischen dem Primär- und dem Sekun- 
därstrom, eine Verminderung des Einflusses der 
Periodenzahl und eine Regelung der Phase zwischen 
dem Primär- und Sekundärstrom herbeizuführen. 
(Abb. 36.) 


Nr. 164 742 vom 24. September 1904. 
„Megaphon“G@.m. 
b. H. in Berlin. — 
Mikrophonschal- 
tung mit zwei in 
entgegengesetz- 
tem Sinne wir- 
kenden primären 
und einer sekun- 
dären Wickinng 
der Ubertrager- 
spule. 
Mikrophonschal- 
tung mit zwei in 
entgegengesetztem 
Sinne wirkenden 
primären und einer 
sekundären Wick- 
lung der Übertre- 
gerspule, dadurch 
gekennzeichnet, daß 
die zweite primäre 
Wicklung einen 


Nebenschluß zum 
Mikrophon bildet. 
Abb. 9. (Abb. 36.) 


Nr. 165055 vom 12. Juli 1904. 

(Zusatz zum Patente 165 053 vom 25. Mai 1904.) 
Engelbert Arnold und Jens Lassen la Cour in 
Karlsruhe i. B. -- Tourenregelung kompen- 
sierter Einphasennebenschiußmotorenmitregel- 

barer Querwicklung. 


Tourenregelung kompensierter Einphasenneben- 
schlußmotoren mit regelbarer Querwicklung nach 
Patent 165063, dadurch gekennzeichnet, daß ent- 


254 


weder die Windungszahl der Hauptwicklung oder 
die an die Hauptwicklung gelegte Spannung oder 
die Erregerspannung oder die Windungszahl und 
die Erregerspannung zusammen geändert werden, 
um die Phasenverschiebung des Motorstrones ein- 
stellen zu können. (Abb. 37.) | ' 


Nr. 165206 vom 4. August 1903. 
Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft iu 
Berlin. — Kegelförmiger Lampenreflektor mit 

konzentrischen Wellen. 
Kegelförmiger Lampenreflektor, dessen Ober- 
fläche mit konzentrisch zur Lichtquelle angeordneten 


Abb. 88. 


Wellen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß 
diese Wellen gleiche radiale Länge, aber von der 


Kegelspitze nach außen zunehmende Höhe haben. 
(Abb. 38.) 


Nr. 165 496 vom 9. November 1904. 


Firma C. Lorenz in Berlin. — Streckenstrom- 
schließer mit fest mit dem Schienenfuß ver- 


bundenem, rohrförmigem Quecksilberbehälter. | 


Streckenstromschließer mit fest mit dem Schie- 
nenfuß verbundenem, rohrförmigem Quecksilber- 


2 


behälter, dadurch gekennzeichnet, daß die Strom- 
schlußstücke für beide Pole des Stromkreises zum 
Quecksilberspiegel senkrecht verstellbar angebracht 
sind, um sie sowohl für Arbeitsstrombetrieb als 
aueh für Ruhestrombetrieb einstellen zu können. 


(Abb. 39.) 


Nr. 165 322 vom 15. Dezember 1903. 
(Zusatz zum Patente 116712 vom 5. Januar 1900.) 
Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft in 
Berlin. — Sicherheitsvorrichtung für elektrisch 

betriebene Motorwagen. 

1. Sicherheitsvorrichtung für elektrisch betrie- 
bene Motorwagen nach Patent 116712, bei welcher 
die beim Aufhören des Druckes der Hand auf die 
Fahrkurbel zurückschnellende Federhülse den Strom 


Abb, 40. 


ausschaltet und gleichzeitig ein Luftbremsventil 
derart beeinflußt, daß die Luftbremsen angezogen 
werden, dadurch gekennzeichnet, daß durch ent- 
sprechende Einstellung des Fahrtrichtungsschalters 9 
(Abb. 40) die Einwirkung der zurückschnellenden 
Federhülse 12 auf das Luftbremsventil 25 ‚verhin- 
dert wird. 

9. Ausführungsform der Sicherheitsvorrichtung 
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1807. Heft 11. 


Hebelarm 30, welcher von einem auf der Welle des 
Umschalters sitzenden Zahnsegment 31 gesteuert 
wird, je nach seiner von der Tiefe der Zahnlücken 
33, 34 abhängigen Stellung früher oder später in 
die Bahn eines Anschlages 36 an der die Einstel- 


lung des Bremsventiles 25 bewirkenden Federhülse 
12 tritt. 


Nr. 164886 vom 26. Januar 1905. 
Jacob Marie Gritters Doublet in Groningen, Holl. 
— Relais für Telephone und dergleichen, bei 
welchem der schwache Strom eines Mikrophons 
oder dergleichen um Uio Feldmagnete einer 
‚Dynamomaschine geleitet wird. 

| i ~. ` Relais für Tele- 
`. phone 
gleichen, 


und der- 
bei wel- 


chem der schwache 
ER a Strom eines Mikro- 
VEN ean phons 


IN CPt am am e 


oder der- 
gleichen um die 
Feldmagnete einer 
Dynamomaschine 
geleitet wird, da- 
durch gekennzeich- 
net, daß die Pol- 
kerne aus kurzen 
Eisenstücken be- 
stehen und die mag- 
netischen Kreise der 
Dynamo nur durch den Anker geschlossen werden, 
zwecks Erreichung einer stark entmagnetisierenden 
Wirkung. (Abb. 41.) 


Abb. 41. 


Nr. 165 138 vom 8. November 1904. 
Siemens & Halske A.-G. in Berlin. — Röntgen- 
Ä Ze . röhre. -> Ze 
Röntgenröhre, dadurch gekennzeichnet, daß die 


Elektroden, insbesondere die Antikathode, aus Niob 
oder Wolfram bestehen. = eoo 


Nr. 164802 vom 23. Dezember 1903. 
Consortiym für elektrochemische Industrie 
G. m. b..H. in Nürnberg und Dr. Walther Nernst 
in Göttingen. — Elektrischer Heizkörper aus 
Silicium, Titan, Zirkon oder Thor und einom 

geeigneten Bindemittel. 
Elektrischer Heizkörper aus Silicium, Titan, 
Zirkon oder Thor und einem geeigneten Binde- 
mittel, bestehend aus einer Legierung von .zwei 


oder mehreren der genannten Körper als metallisch 
leitendem Bestandteil. pi 


- Verband Deutscher Elektrotechniker. 
(Eingetragener Verein.) 


Betrifft: Verschiebung des Termines der 
Jahresversammlung. 


Leider hat es sich gezeigt, daß 
unsere Jahresversammilung nicht 
am 16. bis 19. Juni abgehalten werden 
kann. Laut Beschluß des Vorstandes 
findet dieselbe nunmehr in der Zeit 
vom 6. bis 9. Juni in Hamburg statt. 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 
(Eingetragener Verein.) 
Kohlrausch, o G Dettmar, 
Vorsitzender. Generalsekretär. 


Einladung | 
zur Einsendung von Vorträgen 
für die En 
XV. J ahresversammlung. 


Die XV. Jahresversammlung findet in der. 
Zeit vom 6. bis 9. Juni in Hamburg statt. Ein 
eingehendes Programm .wird später bekannt 
gegeben werden. Wir bitten diejenigen Herren, 
welche einen Vortrag zu halten beabsichtigen, 
diesen baldmöglichst anzumelden. 

Wie wir „ETZ“ 1906, S. 1031, bereits mit- 
geteilt haben, soll ein Thema, und zwar diesmal 
der Wechselstrom - Motor, besonders gepflegt 
werden. Dies schließt aber nicht aus, daß auch 
über andere Gebiete Vorträge angenommen 
werden. | 

Nach Beschluß der X. Jahresversammlung 
sollen, zwecks Zeitersparnis und Ermöglichung 
einer gründlichen Diskussion mündlich nicht 


14. März 1907. 


die ganzen Vorträge, sondern nur Auszüge ge- 
geben werden, während die gedruckten Vor. 
träge vorher an diejenigen Mitglieder gesandt 
werden sollen, die bei der Geschäftsstelle darum 
nachsuchen. Um dies zu ermöglichen, müssen 
die Manuskripte der Vorträge bis zum 15. April 
dieses Jahres der Geschäftsstelle drucktertig 
eingeliefert werden. Für schnelle Drucklegung 
und Veröffentlichung sobald als möglich nach 
der Jahresversammlung wird die Schriftleitung 
der „ETZ“ sorgen. Wir bringen den oben er- 
wähnten Beschluß des Verbandes in Erinnerung 
und richten an diejenigen Herren, die Vorträge 
zu halten beabsichtigen, die Bitte, den ange- 
gebenen Termin pünktlich einhalten zu wollen. 
Über die Annahme und Reihenfolge der Vor 
träge entscheidet der Vorstand. An die An- 
nahme ist laut Vorstandsbeschluß vom 11. X. 
1899 die Bedingung geknüpft, daß die Vorträge 
erst nach Veröffentlichung im Verbandsorgan 
anderweitig im Druck erscheinen dürfen. 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 
(Eingetragener Verein.) 


Kohlrausch, G. Dettmar, 
Vorsitzender. Generalsekretär. 


Angemeldete Vorträge. 


Für die Jahresversammlung sind bis jetzt 
folgende Vorträge angemeldet: 


1. Prof. H. Görges, Dresden: „Das Verhalten 
der Wechselstrommotoren in einheitlicher 
' Betrachtungsweise“. 


2. P. Wangemann: „Welche patentrechtlichen 


Sonderforderungen stellt das Wesen der Elek- 
‚trotechnik ?“. 


3. Dr. F. Eichberg: „Uber Einphasen-Kollek- 
tormotoren“. 


Der Generalsekretär: 
G. Dettmar. 


Dresdener Elektrotechnischer Verein. 
Sitzungsbericht vom 26. IV. 1906. 


In der Aprilsitzung teilte zunächst der Vor 
sitzende mit, daß neuerdings vom Königl. Sta- 
tistischen Landesamt in Berlin eine Statistik 
über Gasexplosionen, deren 1200 von 1899 bis 
1903 gezählt worden sind, und Zündungen 
durch elektrische Anlagen, von denen im 
gleichen Zeitraum 478 beobachtet wurden, ver 
öffentlicht sei, und wies darauf hin, dab es un- 
richtig sei, bei solchen Gegenüberstellungen 
„Explosionen“ und „Zündungen“ zu vergleichen; 
man hätte „Zündungen einschließlich Explo- 
sionen“ mit „Zündungen“ vergleichen müssen, 
wobei dann das Ergebnis noch mehr zugunsten 
der Elektrizität ausgefallen wäre. Weiter macht 
der Vorsitzende Mitteilung von einer ihm eim- 
gesandten Nachricht über einen Brandfall durch 
Elektrizität, bei dem es sich um einen groben 
Schaden handelte. Die Prüfung ergab, daß ein 
Treibriemen durch die Reibung statisch geladen 
worden war, und daß abspringende Funken 
Benzin trafen! Hier ist also zwar ein elektri- 
scher Vorgang im Spiele gewesen, aber keine 
elektrische Anlage; im Gegenteil, bei elektro- 
motorischem Antriebe wäre sehr wahrschein- 
lich der Treibriemen unnötig und die Unfall- 
ursache nicht vorhanden gewesen. 
Es sprach sodann Herr Dr. LiebenoY, 
Ober-Ingenieur der Akkumulatoren-Fabrik A.-G, 
über „Pufferbatterien und Puffermaschinen , 
die bei dem stetigen Vordringen elektromotori- 
scher Betriebsweise auf der Eisenbahn und im 
schwersten Maschinenbetriebe eine wachsende 
Bedeutung erlangt haben. Der Vortrag ist 10- 
zwischen im „Zentralblatt für Akkumulatoren- 
Technik“, Heft 6, veröffentlicht worden. , 
Darauf folgte Herr Ingenieur Hopfelt ” 
einem Vortrage über „Aluminiumspulen . $ 
kanntlich überzieht sich Aluminium schon € 
Zimmertemperatur mit einer so dichten Schicht 
seines Oxyds, daß das Metall gegen die win 
rungseinflüsse und die Einflüsse der aaa 
Chemikalien geschützt ist. Eine solche Schite A 
hat elektrisch eine Isolierfestigkeit von etw 
05 V. Es lassen sich daher Magnetspuler 
Solenoide usw. mit blankem Aluminiumdra 


14. März 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907.. Heft 11. 


265 


ee A A 


bewickeln, dessen Windungen sich berühren 
dürfen, als ob der Draht besonders isoliert wäre. 
Der Strom wird stets durch den gesamten 
Draht und nicht von einer Windung zur anderen 
Hießen, so lange die Spannung zwischen zwei 
Windungen geringer als 0,5 V ist. Bei Gleich- 
strom-Spulen, mit Aluminiumwicklung, beträgt, 
selbst wenn der Windungsumfang größer als 
1,6 m ist, die Spannung zwischen zwei Windungen 
in der Regel kaum mehr als 0,06 V, sodaß fast 
zehnfache Sicherheit vorhanden ist. Die ein- 
zelnen Lagen einer solchen Spule müssen selbst- 
redend durch Zwischenlegen irgend einer Isola- 
tion getrennt werden, da zwischen Ihnen größere 
Spannungen auftreten. 
Ist eine Spule fertig gewickelt, so ist es 
möglich, sie in einem chemischen oder elektro- 
Ivtischen Bade zuzurichten. Es genügt in diesem 
Falle sogar, daß man die Spulen in Wasser 
trinkt und darauf Strom hindurch schickt, und 
auf diese Weise kann man die Isolation so ver- 
stärken, daß mehrere 100 V nötig sind, um sie 
zu durchschlagen. In den meisten Fällen wird 
nun eine künstliche Oxydation nicht nötig, da 
durch den Gebrauch und die Feuchtigkeit der 
Luft die Oxydschicht sich selbst verstärkt. Es 
ist daher von Vorteil bei großen oder bei 
Wechselstrom - Spulen, zwischen deren Win- 
dungen höhere Spannung auftreten kann, die 
Zwischenlagen zwischen den einzelnen Draht- 
lagen aus hygroskopischem Stoff, wie Asbest 
z. B. herzustellen, damit genügende Feuchtig- 
keit angezogen werden kann. Verwendet man 
weniger hygroskopische Stoffe für die Zwischen- 
lagen wie Papier, so ist es vorteilhaft, bei dem 
Wickeln der Spulen jede Drahtlage mittels 
eines Pinsels oder Schwammes zu befeuchten. 
Auf diese Weise wewickelte Spulen haben fast 
sofort nach dem Einschalten den richtigen 
Isolationswiderstand, wenn die Spulen mit 
Gleichstrom belastet worden sind. Bei Wechsel- 
strom bildet sich die Isolationsschicht etwas 
langsamer, und man tut gut, nach dem Wickeln 
eine kurze Zeit, etwa 15 Minuten lang, Gleich- 
strom durch die Spulen zu schicken. Die 
Stärke des Stromes ist hierbei so zu wählen, 
dab die Spulen nach dieser Zeit etwa 100 bis 
1° warm geworden sind. 
Es könnten nach solcher Zubereitung die 
Zwischenlagen aus Papier usw. fehlen, wenn 
eine solche Herstellung möglieh wäre, ohne 
dab ein Übergang des Stromes von einer Lage 
zur anderen stattfinden würde. Es ist demnach 
eine solche Spule noch vollständig in Stand, 
wenn sie durch irgend einen Umstand so warm 
un ist, daß die Zwischenlagen verbrannt 
sind. 
Aber auch bei Verwendung von unhygros- 
kopischen Stoffen, wie z. B. Isolierband als 
Zwischenlagen, das man vorteilhaft bei dünnen 
Draht benutzen wird, bildet sich eine genügend 
stärke Isolierschicht, und zwar schneller, als 
die Zwischenlagen ihre isolierenden Eigen- 
schaften verlieren. Wenn diese organischen 
Stoffe also mürbe geworden sind, sodaß bei 
Kupferspulen eine Gefahr für Kurzschluß ent- 
standen sein würde, so bildet die hoch iso- 
lierende Oxydschicht des Aluminiums einen 
völlig sicher wirkenden Schutz gegen Kurz- 
schluß in der Spule. Man tut gut, das Isolier- 
band nicht spiralförmig um die Spulen zu 
wickeln, sondern es so breit oder etwas breiter 
als die Spulen zu machen, da sonst die Spulen 
unanschnlich werden und unnütz Raum ver- 
loren geht. 
Wenn eine Spule also fertig gewickelt ist, 
80 Ist eine Beschädigung der Spule durch 
Überlastung gänzlich ausgeschlossen, wenn die 
Überlastung nicht bis zur Schmelztemperatur 
des Aluminiums gesteigert wird. Die Spulen 
halten anstandslos Temperaturen von 400 bis 
60° C aus, wenn der Spulenkörper und die 
Zwischenlagen aus unverbrennbarem Stoff her- 
sestellt werden. 
En dem Wickeln der Spulen ist darauf zu 
a u; daß die einzelnen Drahtlagen nicht 
etallischen Kontakt untereinander erhalten, 
a au zwischen diesen Drähten keine 
res e eco bilden kann. Deswegen 
ve die isolierenden Zwischenlagen 
a reiter als die Bewicklungsbreite ge- 
ei A damit sie an den Endwindungen 
m ren zweier Drahtlagen verhindern. 
ead en auch eine Verschiebung der Draht- 
kein urch Wärmeausdehnung oder dergleichen 
en Kurzschluß herbeiführen. 


Die Eigenschaft des Aluminiums, sich im 
Wasser hoch zu polarisieren, befähigt diese 
Spulen auch wie keine andere zur Verwendung 
in feuchten Räumen. Aus diesem Grunde sind 
sie für Straßenbahnen und Kraftwagen be- 
Sonders geeignet. 

Es ist die Befürchtung geäußert worden, 
daß die Oxydation des Aluminiums unter Strom 
stetig fortschreitet. Dies ist aber nicht der 
Fall, wie ja auch die vielen Anwendungen von 
Aluminiumdrähten als Freileitungen beweisen. 
Außerdem sind etliche Spulen seit etwa sechs 
Monaten in dauernder Benutzung, ohne daß 
der Ohmsche Widerstand dieser Spulen sich 


bis heute auch nur uim den kleinsten Teil ver-. 


ändert hat. 

Anderseits könnte man annehmen, daß, 
wenn eine solche Spule einen starken Stoß 
oder Schlag erhält, einige Windungen kurz- 
geschlossen werden. Die Versuche haben aber 
bewiesen, daß die Neuoxydation tatsächlich 
so schnell vor sich geht, daß ein gefahrdrohen- 
der Kurzschlußstrom nicht auftreten kann. 

Bisher hat es Schwierigkeiten gemacht, den 
'Aluminiumdraht zu löten, sodaß der Draht mög- 
lichst für eine Spule in ganzer Länge benutzt 
werden mußte. Wenn auch ein Umschlingen 
der Drähte bei diesen Aluminiumspulen in den 
meisteu Fällen genügt, indem der Draht an den 
Berührungsstellen, sobaldeinhöhererSpannungs- 
verlust auftritt, zusammenschweißen würde, ist 
es doch vorteilhaft, wenn die Drahtenden ver- 
lötet werden können. Es ist dem Vortragenden 


jetzt gelungen, ein einfaches Lötverfahren für . 


Aluminiumdrähte zu finden, durch daß die 
Drahtenden so fest miteinander verbunden 
werden, daß der Draht, wenn mit ihm eine 
Zerreißprobe angestellt wird, nicht an der Löt- 
stelle, sondern an seinen freien Enden zerreißen 
würde. Fine solche Lötung ist in ganz kurzer 
Zeit ohne besondere Hilfsmittel auszuführen, 
und es wird sich daher empfehlen, bei Alumi- 
niunispulen dieses Liötverfahren stets anzu- 
wenden. 

Da der Aluminiumdraht eine geringere Leit- 
fähigkeit besitzt als Kupferdraht, so müßte man, 
um den gleichen Ohmschen Widerstand in den 
Spulen zu erhalten, den Aluminiumdraht ent- 
sprechend stärker als Kupferdraht wählen, 
Dies ist bei dünnen Drähten bis etwa I mm 
olıne weiteres möglich, da die Umspinnung des 
Kupferdrahtes fortfällt. Bei stärkeren Drähten 
ist dieses aber ebenfalls ohne Vergrößerung 
des Wicklungsraumes ausführbar, da man bei 
Kupferdrabt Rundkupfer wegen der Uimspin- 
nung anwenden muß, während der Aluminium- 
draht sich ohne weiteres als Vierkantdraht ver- 
wenden läßt, da ja die Umspinnung fortfällt. 
Auf diese Weise wird sogar noch an Wicklungs- 
raum gespart. Bei Berechnung einer Alumi- 
niunispule ist noch zu berücksichtigen, daß der 
Temperaturkoeffizient von Aluminium nur 0,36 
ist, wogegen der von Kupferdraht etwa 10%/9 
größer ist, außerdem kühlen die Alaminium- 
spulen besser ab, als die Spulen mit isoliertem 
Kupferdraht. 

Es ist festgestellt worden, daß eine Alu- 
miniumspule etwa um 20°, höher belastet 
werden kann als eine gleiche Kupferspule, um 
gleiche Temperatur zu erzielen. Die Abkühlung 
einer solchen Aluminiumspule kann man nun 
noch weiterhin verbessern, wenn die äußere 
Schicht des Drahtes durch einen Lackanstrich 
geschwärzt wird. Die Versuche haben ergeben, 
daß eine solche geschwärzte Aluminiumspule 
im Vergleich zu einer gleichen und ebenso 
hoch belasteten Kupferspule um etwa 30 bis 
45 %/, kühler bleibt als die Kupferspule; Spulen, 
die auf starke Eisenkörper aufgeschoben werden, 
kühlen besser aus, da die Temperaturdifierenz 
zwischen der innersten und äußersten Draht- 
lage nur eine geringe ist. Hieraus ergibt sich, 
daß die praktische Leitungsfähigkeit des Alu- 
miniumdrahtes um etwa 28 bis 33"/, geringer 
ist als die von Kupferdraht, sodaß der Durch- 
messer eines runden Aluminiumdrahtes um 
etwa 18 bis 23°/, stärker gewählt werden muß 
als ein Kupferdraht. 

Das Anwendungsgebiet für solche Spulen 
ist natürlich ein unendlich großes. Die Spulen 
können verwendet werden für Dynamomaschinen 
und Motoren, für Bogenlampen, Telephone, 
Telegraphenapparate, für elektrische Klingeln 
und für alle sonstigen Zwecke, für die man 
bisher Kupferdraht angewendet hat. Insbeson- 
dere für Ventilatoren eignen sich die Spulen 


gut, da die meisten in warmen Räumen ver- 
wendet werden, und in diesen wird die Isola- 
tion des Kupferdrahtes noch leichter brüchig 
als sonst. Ebenso groß ist der Vorteil bei 
kleinen Maschinen, da sich diese bisher schlecht 
für hohe Spannungen, z. B. 440 V, ausführen 
ließen, wie sie durch die Nebenschlußspulen 
zu sehr verteuert wurden, bei denen man nicht 
unter einen bestimmten Drahtdurchmesser her- 
abgehen konnte; da der Aluminiumdraht nun 
einen höheren Widerstand besitzt, eignet er 
sich gerade für solche kleinen Maschinen mit 
hohen Spannungen. Außerdem wird bei diesen 
noch an Wicklungsraum gespart, was immerhin 
auch ein Vorteil ist. 

Aber auch für große Maschinen ist der 
Aluminiumdraht vorteilhaft, weil er auch hier 
eine große Ersparnis an Gewicht und Kosten 
verschafft, während die Betriebssicherheit er- 
höht wird. 

Ganz besonders eignen sich die Spulen auch 
für Bogenlampen, da sie in diesen sehr hohen 
Erwärmungen ausgesetzt sind, und diese von 
den Aluminiumspulen anstandslos ertragen 
werden. _ 

In der Zahlentafel I (S.256) ist eine Vergleichs- 
berechnung verschiedener Kupfer- und Alu- 
ininiumspulen gemacht, aus der hervorgeht, 
daß bei der Aluminiumspule die Ersparnis 80- 
wohl an Gewicht wie an Kosten eine bedeu- 
tende ist. 

Herr Alving äußerte sich zu den Alumi- 
niumspulen: Eine derart hergerichtete Spule 
nahm bei einer Stromstärke von 14 Amp unge- 
fähr 100 V auf, das heißt eine Höchstspannung 
zwischen zwei sich berührenden Drähten von 
30 V. Die Isolation zeigte sich stabil, solange 
die Spule sich unter Wasser befand. Wurde 
aber das Wasser entfernt, so zeigten sich schon 
bald geringe Spannungs-, das heißt Widerstands- 
schwankungen, die mit zunehmender Tempe- 
ratur an Größe und Zahl zunehmen. Bei einer 
Höchsttemperatur im Innern der Spule von 
vielleicht 600° wurde plötzlich die Isolation 
zerstört, sodaß überhaupt keine Spannung mehr 
aufgenommen wurde. Der Vorgang ließe sich 
folgenderweise erklären: Die Isolationsschicht 
besteht aus dem Hydroxyd Al O, H. Dieses ist 
bis etwa 150° beständig, bei höheren Tempe- 
raturen wird allınählich Wasser abgegeben, je 
nach der Beschaffenheit der umgebenden Luft, 
während in der Nähe des Glühpunktes die 
Schicht plötzlich zerstört wird und im selben 
Momente die ganze Oberfläche in das Oxyd 
Al O3, das nicht isoliert, verwandelt ist. Hierauf 
werde ich mir erlauben, an anderer Stelle ein- 
zugehen. 

Zweckmäßig werden höhere Temperaturen 
als 1000 vermieden, Wasserkühlung ist erlaubt 
und sogar erwünscht. Da die Isolierschicht 
nur durch solche Flüssigkeiten oder Dämpfe 
zerstört wird, die das Hydroxyd angreifen, so 
ergibt sich hieraus ohne weiteres, daß Öle, 
alkalische Flüssigkeiten usw. keinen nachteiligen 
Einfluß auf die Isolation haben können. Die 
Anwesenheit von Säuren dagegen muß Angst- 
lich vermieden werden, weil sogar bei Lack- 
anstrich auf die Dauer keine völlige Sicherheit 
gewährleistet werden kann. 

Die Anwendung solcher Spulen anstelle 
von Kupfer bei Anker- und Erregerwicklungen 
ist bis zu einem Drahtquerschnitt von etwa 
4 mm in den meisten Fällen sowohl technisch 
wie wirtschaftlich vorteilhaft. 

Herr Ashelm führte darauf die neu auf 
den Markt gebrachte Zirkonlampe vor. 

Weiter wurde noch ein Zentratormotor 
der Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke vom 
Vorsitzenden gezeigt, bei dem die hohe Um- 
drehungszahl der Motorwelle durch ein sehr 
einfaches, ganz gekapseltes Reibungsvorgelege 
ohne Anwendung von Zahnrädern auf die nie- 
drigste Gebrauchsdrehzahl übersetzt wird. 

Es folgte die Mitteilung des Herrn Ingenieur 
Lent über die Kapselpumpen der Siemens- 
Schuckertwerke. Um auf dem Lande und in 
kleineren Orten sowie für Gebäudeblocks eine 
Wasserleitungsanlage, und zwar nicht nur für 
allgemeine Gebrauchszwecke, sondernz B. auch 
zum Schutz gegen Feuersgefahr, zu haben, 
erschien es vorteilhaft, eine Pumpe zu schaften, 
die sich, um erschwerende Zwischenglieder zu 
vermeiden, den normalen Drehzahlen der Elektro- 
motoren anpaßte, außerdem möglichst einfach 
und dadurch zuverlässig gebaut war, also wenig 
bewegte Teile aufwies, und sich hierbei für 


258 Elektrotechnische Zeitschrift. 190%. Heft 11. 14. März 1907. 


Zahlentafel I. Vergleichsberechnung von Kupfer. 
R E Du 2 7 nn m 


Erregerwicklung 
einer ausgeführten 
Maschine 400 KW, 
430 V. 110 Umdr/Min 

10 Spulen je 


Cu Al Cu | A Cu Al Cu | A | Cu | A Cu Al 

Innerer Durchmesser | 

der Spule mm | 20 20 20 20 20 20 100 100 150 150 420 420 
XAußerer Durchmesser 

der Spule . ... , 45 45 45 45 45 45 200 200 250 250 550 550 
Breite der Spule. .. , 80 80 80 80 80 0 | 70 70 100 100 350 350 
Wicklungshöhe . . . „ 11 12 11 8 15 | 12 48,5 42 49 46 65 60 
Drahtdurchmesser | 

blank . . . 2.2.2 1094 0,5 0,2 0,25 2 ' 28 1,5 160 2,5 270 8,7 40 
Drahtdurchmesser um- | 

sponnen . . 2.2. ,» 0,53 0,3 2,3 | 1,8 2,9 

2x Seide Baumwolle xBaumw. 
Windungszahl. . . 3170 3200 9600 9600 170 | 170 1026 1032 678 675 1230 1232 
Länge des Drahtes . m | 306  ; 32 930 845 16,6 16,6 480 460 363 353 1750 1740 
Widerstand kalt . . Ohm | 42,4 | 46 510 485 0,092 0,11 4,15 4,8 1,29 1,34 2,76 3,16 
Widerstand warm . . „ 52,5 53 630 5560 0,14 0,123 5,8 5,6 1,6 | 1,52 3,6 3,6 
Gewicht des Drahtes . kg 030 | 0187] 0 | 0185| 050 006 7,9 3,56 159 | 77 [1680 750 
Preis d. Drahtes einschl. von 

Zwischenlagen . . M 2,30 : 095 2,80 1,06 1,40 0,83 22 15,70 4,30 3,24 14400 3150 10 

NOES, AEE |j naa, Nonea, AEO | OE E E AE Te 

Ersparnis Gewicht . o/o 50 56 60 65 5I 830 kg Spulen 
Ersparnis Preis . . . % 59 59 40 28 25 1250 M 


kleinere Leistungen bei verhältnismäßig hohen 
Drücken — für etwa 6 at, entsprechend etwa 
60 m Förderhöhe — eignete. Hierdurch wurde 
man auf Kreiselpumpen hingewiesen, von denen 
für große Wassermengen bei verhältnismäßig 
kleinen Drücken in den Zentrifugalpumpen 
eine passende, für unmittelbare Kupplung mit 
Elektromotoren normaler Drehzahl geeignete 
Konstruktion gegeben war; für hohe Drücke 
erfordern diese Pumpen jedoch eine Drehzahl, 
mit der man sich aus konstruktiven Gründen 
wohl nur gezwungenermaßen befreundet hat. 
Eine andere, zur unmittelbaren Kupplung ge- 
eignete Konstruktion war in den Kapselpumpen 
gegeben, die zwei parallel gelagerte Getriebe- 
wellen und ein entsprechend ausgebildetes 
Kapselgetriebe besitzen. Diese Pumpen er- 
fordern jedoch ein Übertragungs-Bindeglied 
zwischen den Wellen, das, abgesehen von 
anderen störenden Begleiterscheinungen, wohl 
stets Geräusch verursachen wird, das bei einer 
Pumpenanlage, z. B. in der Nähe eines Wohn- 
hauses oder in einem solchen selbst, unan- 
genehm empfunden werden wird. 

Man kam daher zur Konstruktion einer 
einachsigen Kapselpumpe Sie besteht im 
wesentlichen aus dem Pumpenkörper mit den 
beiden zur Aufnahme der Lager dienenden 
Zylinderdeckeln und der Pumpenwelle, die in 
der Mitte zu einer zylindrischen Walze ver- 
dickt ist; letztere wird durchdrungen von den 


Pumpe bedingten Druckschwankungen wurde 
ein Schnüffelventil in der Saugleitung ange- 
ordnet. Es konnte daher von der Anbringung 
eines Windkessels abgesehen und so eine sehr 
erwünschte weitere Vereinfachung der Pumpe 
erzielt werden. In der Pumpe kommt das 
Wasser an keiner Stelle mit Gußeisen oder 
rostendem Material in Berührung, die Welle 
nebst Walze besteht aus Phosphorbronze; die 
Seitenwände des Arbeitsraumes sind mit Rot- 
gußscheiben belegt; die Abdichtung der Welle 
gegen die Lager geschieht durch Gummi-Man- 
schetten, die durch Spiralfedern angepreßt 
werden; die Lager sind aus Gußeisen in der 
üblichen Weise ausgebildet und mit Ring- 
schmierung versehen. Die erstmalige Zentrie- 
rung geschieht in der Werkstatt und wird auch 
bei späteren örtlichen Demontagen durch ge- 
eignet angebrachte Paßschrauben stets sicher 
beibehalten. Die Kupplung der Pumpe ge- 
schieht, wie Sie hier sehen, elastisch auf ge- 
meinsamer Grundplatte mit dem Antriebsmotor. 
Die Pumpe wird zur Zeit in sieben verschie- 
denen Größen ausgeführt, deren Leistungen je 
nach der Drehzahl zwischen 32 I in I Minute 
bei 25 m Förderhöhe bis 800 1 bei 30 m Förder- 
höhe beziehungsweise 350 1 bei 60 m Förder- 
höhe schwanken, die Drehzahlen liegen je nach 
dem Zweck zwischen 600 bis 800 in der Minute. 
Der Raumbedarf steigt vom kleinsten Modell 
von 510><240 x 450 mm bis zum größten Modell 


halten gleichzeitig einen elektrischen Schalter, 
der den Pumpenmotor einschaltet. Die Pumpe 
arbeitet also nur dann, sobald wirklich Wasser 
gebraucht wird, und hört sofort auf zu laufen, 
sobald der Leitung kein Wasser mehr ent- 
nommen wird. 

Ein weiteres Gebiet für die Anwendung 
der Pumpen ist infolge ihrer außerordentlich 
leichten Beweglichkeit für Feuerlöschzwecke 
gegeben, und zwar lassen sich die Pumpen 
hierbei nicht nur unmittelbar zur Erzeugung 
von Druckwaässer aus einem Brunnen, sondern 
auch zur Erhöhung des Druckes vorhandener 
Wasserleitungen, wie dies heutzutage beim An- 
schluß von Dampfspritzen an Wasserleitungs- 
Hydranten ausgeführt wird, verwenden. Diese 
Art der Anwendung dürfte namentlich für Fa- 
briken von Zukunft sein. Ich füge noch hiozu, 
daß im hiesigen Königl. Eichamt eine Kapsel- 
pumpe aufgestellt ist, die das Wasser zur Eichung 
von Bierfässern usw. heraufpumpt, und daß sich 
durch diesen Betrieb eine ganz bedeutende 
Verringerung der durch den Wasserverbrauch 
beim Eichen entstehenden Unkosten gegenüber 
dem bisher üblichen Anschluß an das städtische 
Wasserleitungsnetz ergeben hat. 


BRIEFE AN DIE SCHRIFTLEITUNG. 


beiden Schiebern, die voneinander unabhängig | auf 1620 ><640 ><845 mm, bleibt also in sehr be- ber- 
i .; ; : Für te enthaltenen Mitteilungen ü 

sind und sich frei durchkreuzen können. Die | scheidenen Grenzen. en a er verbindlie eit Die 

beiden Schieber bestehen aus einer Hartgummi- Der Gesamtwirkungsgrad der Pumpen ist | Verantwortlichkeit für die Richtigkeit der Mitte unges 


masse. Der interessanteste Teil der Pumpe ist 
der Arbeitsraum. Die Kurve, nach der der 
Zylinder ausgebohrt ist, besteht aus zwei un- 
gleich großen Viertelkreisen, deren gemein- 
sames Zentrum mit der Pumpenwellen-Mitte 
zusammenfäll. Der Arbeitsraum der Pumpe 
liegt in dem unteren Teil des Zylinders und 
wird einerseits durch die untere Zylinderkurve, 
anderseits durch die jeweils untere Hälfte des 
Walzenkörpers gebildet. Die beiden Viertel- 
kreise sind durch passende Übergangskurven 
verbunden, durch die die bei der Drehung der 
Walze die diese durchkreuzenden Schieber 
ohne Klemmung gleiten. Die Trennung von 
Saug- und Druckraum erfolgt im oberen Teil 
durch die Walze, die an dieser Stelle von der 
Zylinderkurve umschlossen und dadurch abge- 
dichtet ist. 

Denken Sie sich nun den Walzenkörper 
umlaufend, so wird Ihnen die Arbeitsweise der 
Pumpe ohne weiteres klar sein; die Schieber, 
welche durch die Zylinderkurve rechtwinklig 
zur Achse hin- und hergeführt werden und 
dabei gleichzeitig den Arbeitsraum im Drehsinn 
durcheilen, stellen sozusagen die Kolben der 
Pumpe dar, die das Wasser vom Saugstutzen 
ansaugen und nach dem Druckstutzen zu fort- 


bewegen. l l à 
Zum weiteren Ausgleich der im Wesen der 


bei allen Modellen nahezu gleich und schwankt 
zwischen 65 bis 710%, bezogen auf die zuge- 
führte Motorleistung und die entnommene by- 
draulische Leistung, also einschließlich aller 
Reibungs-und Undichtigkeitsverluste der Pumpe. 
(Versuchsergebnisse von Herrn Professor 
Kammerer.) 

Die Gleitschieber sind scheinbar einer hohen 
Abnutzung unterworfen; in der Tat ist dies je- 
doch keineswegs der Fall; bei einer Pumpe, 
die seit vier Jahren im Betriebe ist, haben sich 
keinerlei Anstände gezeigt. Außerdem ist das 
Einsetzen neuer Schieber ein sehr einfacher 
Vorgang. 

Es hat sich erwiesen, daß bei einem Preis 
von etwa 20 Pf/KW Std die Förderung von 10001 
Wasser auf etwa 25 m Höhe ungefähr 3 bis 4 Pf 
kostet, sodaß sich also eine derartige Anlage 
auch dort empfiehlt, wo eine Druck wasser- 
leitung vorhanden ist, da der Preis von Leitungs- 
wasser im allgemeinen zwischen 10 bis Pf 
für 1000 1 schwankt. 

Wie ich bemerkte, ist die kleine vorge- 
führte Pumpe für Speisung von Haus-Wasser- 
leitungsanlagen ohne Zwischenschaltung eines 
Hochbehälters bestimmt. Bei einer derartigen 
Hauswasseranlage werden die Wasserleitungs- 
hähne in den einzelnen Räumen unmittelbar an 
das Druckrohr der Pumpe angeschlossen und ent- 


Mi 
liegt lediglich bei den Verlassern selbst.) 


Über die Größe der Koerzitivkraft bei stetiger 
und bei sprungweiser Magnetisierung. 


In der Abhandlung: „Über die Größe der 
Koerzitivkraft bei stetiger und sprangwoisei 
Magnetisierung“ („ETZ“ 1906, S. 988 un Er 
veröffentlicht Herr Prof. Dr. GUMLICH os rn 
gebnisse einer Reihe von Versuchen, durc 
seine früheren in Gemeinschaft mit Herrn 
SCHMIDT über die Abnahme der Koerzitivkr ni 
mit abnehmender Stufenzahl gemachten ar 
achtungen („ETZ“ 1900, S. 233) bestätigt wer Re- 
Zu diesen Prüfmessungen hatten ihn die ir 
sultate meiner Untersuchungen (Beiträge zu 
Kenntnis der stetigen und stufenweisen ze 
netisierung. Inaug.-Diss., Halle a. S. 1905) En 
anlaßt, die besonders hinsichtlich der Koerzitiv 
kraft von jenen abwichen. Den ern na 
diesen Unterschied im Endergebnis glau 
Herr Prof. Dr. GUMLICH darin zu ar fen 
ich die Beobachtungszyklen nach are 
gleicher Feldstärke unterteilt habe, wO = 
bei den höheren Maximalfeldstärken en für 
steilen Stellen der Hystereseschleifen, hchlich 
die Änderung der Koerzitivkraft haupis Tünge 
in Betracht zu kommen scheinen, die OP ie 
in der Induktion recht beträchtlich r ia 
Indessen haben die späteren Untersae. in , 
die ich auf Anregung des Herrn Pror P siog 
mit möglichst gleichen Stufen der In 


14. März 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 11. 257 


(Ömax.; größte Stufenzahl 51, wobei die Sprünge 
Pa i F ietlich 600 bis 700 Induktionslinien 
betrugen) ausführte, und worüber ich in „ETZ“ 
1906, S. 978, kurz Mitteilung machte, kein in 
dieser Hinsicht anderes Ergebnis gezeitigt. 
Die Koerzitivkraft zeigte auch hierbei keine 
merkliche Abnahme (nur etwa 2,5 %/,); die Maxi- 
malinduktion dagegen wurde mit wachsender 
Stufensahl auch bei den höheren Maximal-Feld- 
stärken geringer (max. 126; Bmax.; 18269 und 
Bmaz.sı 17 689, also 40% Abnahme). Auf die zu- 
letzt erwähnten Versuche glaubte ich hinweisen 
su müssen, um etwaigen Mißverständnissen vor- 


zubeugen. 
Breslau, %. XI. 06. Dr. Rücker. 


Einfluß der Wendepole auf den Entwurf 
normaler Gleichstrom-Maschinen. 


In der „ETZ“ 1906, S. 1197, schlägt Herr 
OELSCHLÄGER vor, den Luftabstand der Wende- 
pole mindestens 80 groß zu wählen, daß die 
Amperewindungen auf den menueroen min- 
destens 1,5-mal so groß sind als die Anker- 
Amperewindungen. Ich will dies im folgenden 
als 50%, Uberkompensierung begeichnen. 

Er begründet dies mit der Notwendigkeit 
ein „stabiles“ Wendefeld zu erzeugen, welches 
nicht allzu leicht durch äußere inflüsse ge- 
ändert werden kann. l 

Als solche äußeren Einflüsse führt Herr 
OELSCHLÄGER erstens geringe Änderungen in 
der Bürstenstellung auf und zweitens Ände- 
rungen des Hauptfeldes. 

Was die Bürstenstellung anbelangt, so ist 
ihr Einfluß insofern nicht sehr schwerwiegend, 
als es sich bei einer Verschiebung um z. B. 
19 elektrische Grade, also cos 12 = 0,98 pur um 
eine Änderung der das Wendefeld beeinflassen- 
den Anker-Amperewindungen von 2°/, handelt, 
was bei Kohlenbürsten nie ins Grwicht fällt. 
Ene unfreiwillige Verschiebung im Betriebe 
um mehr als diese Größe ist schwerlich anzu- 
nehmen und würde sofort bemerkt und korri- 
giert werden. 

Handelt es sich um Erreichung größerer 
Verschiebungen, etwa zu Kompoundierungs- 
Zwecken oder für Geschwindigkeits-Regelungen 
und dergleichen, so hat dies ein für allemal in 
der Werkstatt zu geschehen, bevor die Maschine 
hinausgeht, und dann ist es ein leichtes, die 
Wendepol-Amperewindungen entsprechend ein- 
sustellen, etwa durch Kurzschließen eiger 
Windungen der obersten Lage, was beim Ent- 
wurf schon vorgesehen werden kann. In der 
Hauptsache ist jedoch daran festzuhalten, daß 
Bornen vorn ale Dungen einfach ausgeschlossen 
sein sollen und daß auch die Abnutzung der 
Bürsten bei modernen Bürstenhaltern sich der- 
art vollzieht, daß eine Verschiebung der Bürste 
hierdurch unmöglich erscheint. 

Was den zweiten genannten äußeren Einfluß 
betrifft, 80 hang! er aufs innigste mit der für 
Wendepol-Maschinen lebenswichtigsten Frage 
der Quermagnetisierung zusammen. Diese ist 
im wesentlichen darch eine möglichst breite 
neutrale Zone und durch geeignete Formgebung 
der Polschuhe der Hauptpole zu bekämpfen, 
indem man sie so formt, daß das Querfeld einen 
größeren Widerstand findet als das Hauptfeld. 

Im übrigen zeigt die Praxis, daß das Haupt- 
feld bei Maschinen mit nur 30 Ö/, Überkompen- 
sierung von null, das heißt Kurzschluß, bis zu 
voller Spannung geändert werden konnte, ohne 
Feuer am Kommutator bemerkbar zu machen. 

l E ist allerdings, daß bei sonst un- 
günstiger Dimensioniernng durch Erhöhung der 

endepol-Amperewindungen mittels des Luft- 
spaltes Verbesserungen erzielt werden können, 
doch erscheint mir dieses Mittel vergleichsweise 
roh und kostspielig, da die Erwärmung quadra- 
tisch mit den Amperewindungen steigt. 

Besonders bemerkenswert ist Eu daß 
mit vergrößerter Amperewindungs-Zahl auf den 

endepolen auch die recht bedenkliche mag- 
netische Streuung erheblich wächst. 

‚ Vergleicht man nämlich einen Entwurf 
mit 25°, Überkompensierung, der von Herrn 
OEISCHLÄGER als unzulässig bezeichnet werden 
Tae mit elnem solchen für 50 fo: 80 teigi 
sich, daß der letztere doppelt so viel Streufeld 
erzeugen muß als der erstere und zu schnelle- 
ren Sättigungen des Wendepol-Eisens führen 
muß. Diese Einflüsse sind um so bedenklicher, 
er sie sich einer genauen Berechnung ent- 
r saen, und darum um so mehr zur Vorsicht 
erausfordern. Es kann gar zu leicht die Pro- 
Pomionalität zwischen Ankerstrom und Wende- 
eld in Frage gestellt werden. 
w Wenn auch daher Herrn OELSCHLÄGERS 
am ping vor zu kleinen Luftspalten durchaus 
ko. latz ist, so scheint mir doch 50°/, Uber- 
wonpensierung aus elektrischen Gründen so- 
mag „= auch aus ökonomischen als Mindest- 
an ed hoch gegriffen. und die von mir oben 

gedenteten Mittel, wie Verbreiterung der 


Zone, Verminderung des Querflusses, wozu noch 
Vergrößerung der Nutensahl hinzutritt, erreichen 
das Ziel, wie mir scheint, auf rationellerem Wege. 


Berlin, 20. XII. 1906. M. Breslauer. 


Erwiderung. 


Herr Dr. BRESLAUER muß meine Ausführun- 
gen auf Seite 1197 der „ETZ“ 1906 nicht sehr 
aufmerksam durchgelesen haben, wenn er auf 
Grund derselben zu dem Schlusse kommt, ich 
hätte den Vorschlag gemacht, den Luftabstand 
der Wendepole so groß zu wählen, daß die 
Amperewindungen auf den Wendepolen minde- 
stens 1,5-mal so groß sind als die Anker-Ampere- 
windungen. 

Ein derartiger Vorschlag findet sich aber 
tatsächlich nirgendswo; ich habe vielmehr nur 
gans allgemein ausgesprochen, daß bei Wende- 

ol-Maschinen eine gewisse Stabilität des Wende- 
eldes für eine zuverlässige Stromwendung un- 
erläßlich sei und daß man darum mit Rücksicht 
hierauf die Luft- Amperewindungen zu be- 
stimmen habe und bei richtiger Wahl der Ver- 
hältnisse einen Wert von mindestens 1,5 erhalten 
werde. Auf die Einzelbeit der Frage, wie man 
diese Luft-Amperewindungen erbält, bin ich 
jedoch gamicht eingegangen. 

Die Luft-Amperewindungen kann man be- 
kanutlich auf zweierlei Art regeln; einmal durch 
Veränderung des Luftabstandes, oder durch 
Veränderung der Kraftliniendichte. Das erstere 
Verfahren wird allgemein bei Hauptpolen an- 
gewendet; doch wäre es unrichtig daraus 
schließen zu wollen, daß man es bei Wende- 
polen ebenso machen müßte. Dies Verfahren 
auf Wendepole zu übertragen, wäre im Gegen- 
teil recht ungeschickt. Die Regelung der Luft- 
Amperewindungen durch Veränderung der Luft- 
sättigung ist natürlich in diesem Falle das 
einzige richtige. Handelt es sich also darum 
die Luft-Amperewindungen zu erhöhen, ro wird 
dies erfolgen durch Verkürzen des Polschuhes 
in achsialer Richtung; ein Verfahren, das in 
seiner vollen Bedeutung und Wichtigkeit von 
R. POHL zuerst richtig erkannt und von ihm in 
der „ETZ“ 1906, S. 609, seinerzeit ausführlich 
behandelt worden ist. Der Vorteil, der dadurch 
erreicht wird, ist ein doppelter; denn außer der 
hierdurch erzielten Stabilität des Wendefeldes 
erhalten wir durch Verkürzung der Wendepol- 
Schuhe eine ganz bedeutende Verminderung 
der SL Une ganz Supene en von der Vermin- 
derung der Selbstinduktion der kurzgeschlosse- 
nen Spule. 

Was die Streuung eines Wendepoles für 
50 0/ Überkompensierung verglichen mit einem 
solchen für 250% anbelangt, so ist Herrn Dr. 
BRESLAUER hierbei ein kleiner Irrtum unter- 

elaufen. Selbstverständlich ändert sich die 

trenung im Verhältnis der gesamten Ampere- 
windungszabhl, nicht aber im Verhältnis der 
Überkompensierung. Wir erhalten also im 
Vergleiche der 25°), und we Überkompen- 
sierung für letztere — gleiche Polform voraus- 
gesetzt — eine Erhöhung der Streuung von 
1,25 zu 1,5, also um 20%, aber nicht um das 
Doppelte, das heißt 100%,, wie Herr Dr. BRES- 
LAUER herausfindet. Aber auch diese 20 '/, wer- 
den nicht nur mehr als reichlich ausgeglichen, 
sondern es tritt sozar eine ganz gewaltige Ver- 
besserung der gesamten Streuungsverhältnirse 
ein, wenn man die achsiale Verkürzung der 
Wendepole in Berücksichtigung zieht. Es folgt 
also hieraus, daß der Wendepol für 500% Uber- 
kompensierung, was Streuung, magnetische 
wie elektrische Eigenschaften, sowie Zuver- 
lässigkeit der Berechnung anbelangt, unbedingt 
überlegen ist. 

Was nun den Kernpunkt der Frage betrifft, 
ob die von mir als notwendig erachtete 
Stabilität des Wendefeldes tatsächlich ge- 
rechtfertigt ist oder nicht, so scheint Herr 
Dr. BRESLAUER doch die äußeren Einflüsse 
wesentlich zu unterschätzen. Ich will mich 
nicht auf die Frage einlassen, ob durch 
eine Bürstenverschiebung um 12 elektrische 
Grade eine Änderung der Anker-Rückwirkun 
um 2°/, hervorgerufen wird oder nicht, ich wi 
mich lediglich mit der Tatsache begnügen, daß 
Herr Dr. BRESLAUER die Möglichkeit der Ände- 
rung der Anker-Rückwirkung um 2°/, bei einer 
gewissen Bürstenverschiebung zugibt. Diese 
20/, sehen nun allerdings auf den ersten Blick 
sehr harmlos aus, gewinnen aber ein ganz an- 
deres Aussehen, wenn man sie in Beziehung 
setzt zu den Amperewindungen, denen die Er- 
zeugung des Wendepol-Feldes obliegt. Diese 
betragen nun bei 235%, Überkompensierung nur 
ı/, der Anker-Amperewindungen, und eine Ände- 
rung der letzteren um 2°), ist also gleichbedeu- 
tend mit etwa 8°, Anderung des Wendepol- 
Feldes. Wenn aber jede Änderung der Anker- 
Rückwirkung eine um das Vierfache vergrößerte 
Änderung des Wendefeldes hervorruft, so 
haben wir eben das, was ich eine unstabile und 
unsuverlässige Charakteristik des Wendepol- 


. Feldes nenne. Ob eine Maschine unter diesen 


Verhältnissen noch zufriedenstellend befunden 
werden kann, hängt natürlich von den Um- 


ständen ab, ganz Allgemein davon, ob die 


Bürsten imstande sind, die mangelhafte Kom- 
Bene rung auszugleichen. 

Die Mittel, die Herr Dr. BRESLAUER zur 
Peratmp ung der Quermagnetisierung und 
ihrer Folgen in Vorschlag bringt, sind meines 
Erachtens für sich allein keineswe aus- 
reichend, um einer Wendepol- Maschine die 
nötige Unempfindlichkeit zu gewährleisten. Eine 
Verbreiterung der Zone ist noch das wirksamste 
von allen. Dabei hat man jedoch zu berück- 
sichtigen, daß jede Verkürzung des Polbogens 
gleichbedeutend ist mit Verminderung der 
Leistung der Maschine. Dieses Mittel ist darum 
unökonomisch und darf also nur im beschränk- 
ten Maße zur Anwendung gelangen. Vorschläge 
bezüglich einer besonderen Formung der Haupt- 
pole zum Zwecke, den Widerstand des Quer- 
feldes zu erhöhen, sind fast so alt wie die 
Gleichstrom-Maschine selbst und sind seitdem 
von Zeit zu Zeit immer wieder einmal in Er- 
scheinung getreten; irgend welche greifbaren 
Resultate haben sie, wie dies kaum anders zu 
erwarten steht, nicht gehabt und werden wohl 


auch in Zukunft keine besseren Resultate _ 


a 

| Is Radikalmittel gibt Herr Dr. BRESLAUER 
schließlich an, „daß Bürstenverschiebungen ein- 
fach ausgeschlossen sein sollen“. So einfach 
verhält sich aber die Sache nun doch nicht. Es 
ist zwar wahr, daß Maschinen, die unter ver- 
schiedenen Belastungsverhältnissen mit Bürsten- 
verschiebung arbeiten müssen, heutzutage zu 
den schlechten Maschinen gerechnet werden; 
dagegen möchte ich Wendepol-Maschinen, die 
nicht mit einer gewissen Bürstenverschiebung 
arbeiten können, am nichts besser bezeichnen. 
Worin die üblen Eigenschaften solcher Ma- 
schinen mit sogenannter empfindlicher Bürsten- 
stellung bestehen, darauf einzugehen, würde hier 
zu weit führen; auf Grund meiner langen und 
ausgiebigen Erfahrung mit Wendepol-Maschinen 
bin ich jedoch gu dem Resultat gekommen, 
daß Wendepol - Maschinen mit empfindlicher 
Bürstenstellung mit zu den unangenehmsten 
Maschinen gehören, denen man in der Praxis 


begegnen kann. 
Alloa, 11. I. 07. W. Oelschläger. 


Die Erträgnisse von Elektrizitätswerken in 
größeren Städten und ihre Beeinflussung durch 
die Stromlieferung für eine Bahn. 


Aus der Entgegnung des Herrn DETTMAR 
auf meine Ausführungen („ETZ“ 1907, S. 161) 
ersehe ich zu meinem Bedauern, daß die sta- 
tistischen Angaben meiner Verwaltung für die 
Vereinigung der Elektrizitätswerke infolge 
einer irrtümlichen Auffassung der Buchhaltung, 
der diese Nachweisung meinerseits überlassen 
war, wesentliche Unrichtigkeiten enthielten, die 
ich wohl oder übel vertreten muß, weil sie meiner 
Aufmerksamkeit entgangen waren. Meine oben 
erwähnten Ausführungen sind daher unter den 


_ veränderten Verhältnissen als eine Berichtigung 


der eigenen Angaben meiner Verwaltung für 
die Statistik der Vereinigung zu betrachten. 

Die Anregung dagegen, die Werke mit 
Bahnbetrieb in eigener Regie bei einer Be- 
arbeitung des statistischen Materials gesondert 
zusammen zu fassen, halte ich nach wie vor 
für zsweckentsprechend, weil die Zahlen der 
ersteren zwischen den Zahlenreihen der übrigen, 
die lediglich stromverkaufende Betriebe sind, 
leicht geeignet sind, ungenaue Durchschnitts- 
zahlen zu ergeben. 

Bei diesen Betrieben, die im Gegensatz zu 
den übrigen Elektrizitätswerken Stromprodu- 
zenten und Käpnfer in einer Perron besichungs- 
weise in einem einzigen Unternehmen sind, 
scheint mir die Frage, nach welchen Grund- 
sätzen die Einnahme an Bahnstrom für die 
Kilowattstunde (Tit. V B, Spalte 11) festzusetzen 
ist, durchaus nicht so klar zu liegen. 

Während bei den übrigen Betrieben der 
Strom-Verkaufspreis eindeutig feststeht und nur 
in dieser ganz bestimmten Zahl in die Statistik 
eingesetzt werden kann, bleibt den gedachten 
Doppelbetrieben, bestehend aus einem Licht- 
und Kraftwerk und einem Straßenbahn-Unter- 
nehmen, ein breiter Spielraum für die Fest- 
setzung des Strom-Kaufpreises an ihre eigene 
Straßenbahn. 

Je nach Auffassung des Leiters, der Ge- 
schäftslage der beiden Betriebszweige zu ein- 
ander, wird man die Einnahmeziffern aus Bahn- 
strom variieren, die eine Verwaltung wird viel- 
leicht lediglich die Strom - Ergeugungskosten 
ihrem Straßenbahn-Geschäft in Anrechnung 
bringen, eine andere sich einen erheblichen 
künstlichen Gewinn herausrechnen. Darüber 
hilft meines Erachtens auch die peinlichst ge- 
trennte Buchführung, also auch die Einrichtung 


258 


des Bahnkontos, nicht hinweg. : Eine Anzahl 
von Ausgabetiteln, wie z. B. Geschäfts-Unkosten- 
Steuern und jener Einnahmetitel können immer 
nur durch Schätzung zwischen beiden Ge- 
- achäftszweigen anteilig festgesetzt werden. i 
Durchblättert man die Statistik der Ver- 
: einigung der Elektrizitätswerke, so finden sich, 
in jener Spalte 11 Einnahmeziffern von 30,20 Pf, 
37,69 Pf und 30,75 Pf bei einigen Werken. . 


. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß die | 


Angaben von solchen Doppel-Unternehmen her- 
rühren. denn in Wirklichkeit bezahlt wohl kaum: 

: eine Straßenbahn einem Elektrizitätswerk einen 
- derartig hohen Preis für Kraftstrom. 
Hiermit komme ich zum Ausgangspunkt 
meiner Betrachtungen, die zeigen sollten, daß. 
bei irgend welchen Untersuchungen auf die 
- Wirtschaftlichkeit von Elektrizitätswerken die- 
 jenige Kategorie von Elektrizitätswerken mit 


‚eigener Straßenbahn eine besondere Beachtung 
- verdient, | 


Liegnitz, 16. II. 1907. Scheerer. 


| 
Anlasser für langsame Einschaltung. | 


Auf die Ausführungen des Herrn F. KLÖCKNER, 
in der „ETZ“ 197, S. 91, möchten wir erwidern, 
-daß in der Beschreibung unserer Anlasser für: 
"langsame Einschaltung („ETZ* 1906, S. 1190) die; 
‘ Anwendung einer Vorrichtung zum langsamen: 

Einschalten an sich keineswegs als neu be- 
“zeichnet ist. Vielmehr ist dort wörtlich nur; 
"gesagt, daß wir neuerdings eine Anlasser-Kon-; 


struktion entworfen haben, bei der ein zu rasches; f 


` Einrücken verhindert wird. Wie diese uns durch; 
‚D. R.-P. 179425 geschützte Konstruktion be- 
schaften ist, geht aus der Beschreibung deutlich 

- hervor, sodaß hier nicht nochmals darauf ein-; 
“gegangen zu werden braucht. 
Hingegen könnte der Hinweis des Herrn; 
KLÖCKNER, daß er „schon seit Jahren diese; 
Klinkwerk-Anlasser in einem ihm geschützten, 
System“ baue, den Eindruck erwecken, als ob. 
-unsere Anlasser unter Verletzung von Schutz-: 
rechten denen des Herrn KLÖCKNER nachgebaut‘ 
seien. Dazu bemerken wir, daß die von uns 
"gebauten Anlasser mit den Konstruktionen des: 
Herrn ‚KLÖCKNER. nichts gemeinsam hahen., 
Unseres Wissens besitzt Herr KLÖCKNER auch, 
nur ein aus dem Jahre 1905 stammendes Patent. 
Nr. 1638056, welches sich jedoch nicht auf ein: 
Klinkwerk für langsame. Einschaltung, sondern! 
auf eine Detail-Konstruktion für Wendeanlasser 
bezieht, und weder mit unserem Patent 
Nr. 179425, noeh mit unseren Ausführungen! 
‚etwas zu tun hat. Auf unsere Anfrage, welche; 
Schutzrechte Herr KLÖCKNER besitzt, hat der 
.Genannte die Auskunft verweigert, sodaß nicht: 
ersichtlich ist, welche Schutzrechte Herr: 
:KLÖCKNER „diesen Klinkwerk-Anlassern“ zu-! 
.grunde legt. | i i 
Frankfurt a. M, 16 II. 1907. > 
Felten & BUN ROTEN AD | 


Erwiderung. 


Die Darstellungen derFELTEN& GUILLEAUME- 
LAHMEYERWERKE A.-G., Frankfurt a. M., ia der 
„ETZ“ 1906, S. 1190, mußten in ihrer einseitigen 
Fassung den Eindruck erwecken, als sei die 


"Konstruktion von Anlassern mit Langsam-. 


einschaltung erst jetzt durch die FELTEN & 
. GUILLEAUME LAHMEYERWERKE zum ersten Male 
in Anwendung gebracht worden. 
mußte ich Stellung nehmen, weil meine seit 
mehreren Jahren bekannten und seit 1902 
patentamtlich geschützten Konstruktionen von 


-Anlassern mit Langsamschaltung dem gleichen . 


Zwecke dienen. 
Köln-Bayenthal, 2. III. 1907. 
| l F. Klöckner, Ingenieur. 
Nachdem nunmehr auch Herr F.Klöekner 


nochmals zu Worte gekommen, schließen wir 
hiermit diese Erörterung. D. Schrftltg. 


FINANZIELLE UND 
GESCHÄFTLICHE NACHRICHTEN. 


es 


Vereinigung zweier Lampenfabriken. 


Die Lampen-. und Metallwaren - Fabriken 
Gebrüder Brünner und R. Ditmar, welche 
letztere auch eine InstalJatione - Abteilung für 
elektrische Anlagen besitzt, sind von der Nieder- 


20002000... Für die Schriftleitung verantwortlich: E C. Zehme ir Berlin. — Verlag von Julius Springer in Berlin, 


Hıergegen. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 11. 


14. März 1907. 


A tn 


österreichischen Eskompte-Gesellschaft in Wien 
.zu einer Aktien-Gesellschaft mit einem Grund- 


kapital von 7 Mill. Kr verschmolzen worden. 


Beide Firmen, die auch in bedeutendem Um- 


fange Beleuchtungskörper für elektrische An- 


lagen herstellen, genießen einen Weltruf und. 
-haben zahlreiche, auch überseeische Filialen. 


Die Firma R. Ditmar besitzt auch je eine 
Niederlassung in Berlin und München. Der 
jährliche Umsatz der Firmen beträgt etwa 
10 Mill. Kr. ‘Die Geschäftsleitung übernimmt 
Kaiserlicher Rat A. Brünner in Gemeinschaft 
mit Herrn A. Rint und V. Wieschnitzky. 
Zum Präsident des Verwaltungsrates ist Herr 
G. Ditmar ausersehen. Das erste Geschäfts- 
jahr der neuen Aktien-Gesellschaft begann mit 
dem 1. März d. J. | Hogn. 


. . Verschiedenes, 


Süddeutsche Kabelwerke A.-G., Mann- 
heim. Die Firma hat ihren langjährigen Mit- 
arbeiter und Prokuristen Herrn A. Teichmann 
zum stellvertretenden Direktor und die Herren 
Ingenieur Alb. Geissler und Kaufmann Karl 


Laad zu Handlungsbevollmächtigten ernannt. 


“ 


BÖRSEN-WOCHENBERICHT. 


. 


` Berlin, den 9. März 1907. 


Die fortgesetzten fieberhaften Schwankun- 
gen an der New Yorker Börse, die sich beson- 
ders gegen Wochenschluß in vollkommener 


Deroute befand, ließen auch am hiesigen Platz 


trotz der günstigen Berichte aus der Industrie 


‚eine bessere Stimmung nicht aufkommen, zu- 


spannt sind. ` RNE n: a 
.... Erwähnenswert ist namentlich der. neuer- 
dings- eingetretene: Rückgang. unserer erst- 


mal die Geldverhältnisse wieder recht ange- 


ra 7 KURSBEWEGUNG. 


| Kapital in | 8 


Å 


Rapi 8j s Kurse 

ua EREET sale | - 

Name n E; Er EE 1. Januar d. J. || der Berichtswoche 

Aktion onen | g | £ [Medie] Höch- |Niedrig- Hoch [gg 
Akkumulatorenfabrik A.-G., Berlin. . f 8 — | L L124 203,90 216, — 203,90 | 205,50 204,30 
Akk.-u. El.-Werke vorm. Boese &Co.„ Berlin] 45 | 235 | 1.1. 0f 68,—| 78,75 68,—| 70,60. 70,10 
Allgem. Elektr.-Gesellschaft, Berlin . 100 | 37,7 | 1. 7.) 11 | 203,— 1216,— || 203, — 206,75 203,— 
Comp. Barcelonesa de Electr. . . . Pst.| 14 | 6,68 | 1. 1.| 71/2] 122,— |124,50|| 122,2 | 123,30] 122,50 
- Bergmann-Elektr.-Werke A.-G., Berlin .]| 14 — |1 14 18 | 265,— 285,90|| 265,75 | 268,50 268,75 
Berliner Elektrieitäts-Werke . . . - .| 415 | 898 | 1. 7.) 10 | 170,75 182,10|| 171,— | 17280 179,50 
' Berl. Masch.-A.-G. vorm. L. Schwartzkopffj 12 —. 1.7. 13 | 229,— 241,50; 299, — 282,30 229,50 
. A.-G. Brown, Boveri & Co. . . 16Mih.Fs| 10 | 1. 4j 11 | 193,— |206,50|| 198,— | 196,30] 193,2% 
- Cont. Ges. f. elektr. Untern., Nürnberg .| 32 | 9,384| 1.4| Of} 59,76| 72,50]. 65,10| 66,25) 66,— 
` Deutsch-Atlant. Telegraphen-Gesellschaft| 24 | 19,79 | 1. 1.| 61/3} 121,90 |127,— || 124,50 | 126,90; 125,75 
_ Deutsch-Niederländ. Telegraphen-Ges. .| 7 7,25 | 1.1.| 6 | 110,— 1113,76 || 111,75 11240 111,75 
. Deutsch-Übersee Elektr.-Ges. . . . . f 36 15 |1. 1.) 91 151,50 159,— || 151,50 | 154,—! 151,50 
Elektra A.-G., Dresden. . ~... f 45 25 1.4. 21/2] 79,— ; 81,25|| 79,—| 80,— 79,- 
El. Lichte u. Kraftanlagen A.-G., Berlin .| 30 | 17,33 | 1.10.) 7 1 122,50 129,50 122,50 | 124,— 123,25 
Bank f. elektr. Untern., Zürich . . .. .B6Mitfs| 35,793; 1. 7.) 9 f 183,50 1189,50 || 183,50 | 185,25! 184,— 
. Gesellschaft f. elektr. Untern., Berlin . 87,5 | 86 | 1.1. 71/21 135,25 1140,25 || 135,25 | 137,50' 135,25 
Hamburgische Elektr.-Werke . . © . .| 18 | 9967| 1.7. 81 156,— |169,— || 156,— 187, 186,— 
El.-A.-G. vorm. W. Labmeyer & Co„Frankf.| 20 |19,343| 1. 4| 7 | 136,10 1143,50 | 186,10 | 138,75 136,10 
A.-G. Mix & Genest, Berlin. . . ...1 5 — |1.1. 8] 126.25 ,137,— || 126,25 | 129,25! 129,% 
Ges. f. elektr. Beleucht., Petersburg: . .f6MillAb. — | 1.1. 4f 83,50 | 92,—!! 8750| 883,70| 87,50 
do. > > Vorzugsaktien .[Mil.Ab.. — |1. 1.) 7] 136,70'140,— || 136,70 | 138,60! 186,80 
El.-A.-G. vorm. Schuckert & Co., Nürnberg] 50 | 291| 1.7) 5f 113,— 126, 113,— | 115,—| 115,— 
Siemens & Halske A.-G., Berlin . . . .1 545 | 27,7 | 1. 8.| 10 | 171,— |181,60 || 172,60 | 174,25| 173,— 
.Siemens elektr. Betriebe . „n... ..1 75 2,5 |1.10.| 5!/⁄2f 109,— |118,50|| 108, - | 109,50| 108, — 
Telephöon-Fabrik A.-G. vorm. J. Berliner .| 3 1 1. 7.| 9] 190,50 200,— || 190,50 | 193,30] 191,— 
- Allgem. Deutsche Kleinbahn-Ges. . . 9,06 | 21,68 | 1. 1.) 31 93,— | 98,50|| 93,— | 95,50) 98,90 
Allgem. Lokal- u. Straßenbahn-Ges. . | 17 [81,584 1. ı1.| 73/,| 152,— |156,10 || 15%,— | 153,90] 182,— 
Berlin-Charlottenburger Straßenbahn . 6,048! 5,91 | 1.1! 2} — — 2 Ze ce 
Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen] 10 3 1. 1... 6 | 151,50 1160,— || 168,— | 160,—| 158,— 
Breslauer elektr. Straßenbahn. . . . .f 4,2 | 181! 1.1! 6f 12,-118—| — a me 
Ges. f. elektr. Hoch- u. Untergr.-Bahnen | 30 15 | 1. 1.| 41/1 129,— |132,10|| 130,20 | 130,50| 130,20 
Große Berliner.Straßenbahn. . . : . +IHıoo.0s24| 8,038) 1. 1.| 73/41 177,25 1185,50 || 177,25 | 178,30: 177,50 
Große Casseler Straßenbahn. . . . . 15 1,979 |1.10.| 4 | 105,75 |109,60 || 106,75 | 106,—| 105,75 
'Straßen-Eisenbahn-Ges. Hamburg . . .| 21 | 1306| 1.1. 9| 192,— |195,50|| 198,— | 194,— | 19,— 
Straßenbahn Hannover. . . . 2... f 24 !1602|1.1| Of 73,—| 7990| 78,— | 76,50| 73,—- 

Magdeburger Straßenbahn : . . ...J46 45 |1. 1.) 81 158,— |163,— || 159, — 


en 160,75 


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klassigen Werte, sowohl Staats- wie Stadt-An- 
leihen, die durchweg die niedrigsten Kurse seit 
vielen Jahren erreichten. 


Privatdiskont 5°/, nach 5!//%/, nach 5!/s/o 
General Electric Co. 1501/3 


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Blei. . : 2 2.0... Letr 20. — 1 
Kautschuk fein Para: 5 sh. 1d. J. 


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1) Nach „Mining Journal“ vom 9. März. 


Briefkasten. 


Bei Anfragen, deren briefliche Beantwortung gewünscht 
wird. ist Porto beizulegen. sonst wırd angenommen. , gA 
die Beantwortung an dieser Stelle im Briefkasten orfo ge 
soll. Jede Anfrage ist mit einer deutlichen Adresse Pre 
Anfragenden zu versehen. Anonyme Anfragen werde 
nicht beachtet. u 

Sonderabdräcke werden nur auf besondere 
Bestellung und gegen Erstattung der A 
kosten geliefert, die bei dem Umbrechen f 
Textes auf kleineres Format nicht unwesent = 
sind. Den Verfassern von Ori nalbeiträgen 
stellen wir bis zu 10 Exemplaren des betr. vO 
ständigen Heftes kostenfrei zur Verfügmik: 
wenn uns ein dahingehender Wunsch be N 
sendung der Handschrif t mitgeteilt en = 
Druck des Aufsatzes erfo Bestellung 
von Sonderabdrücken oder Heften können 
‘der Regel nicht berücksichtigt werden. 


Fragekasten. ’ 


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Antwort auf Frage ll. Gleichrichter 2 i 

Ladung von Akkumulatoren durch et 
strom liefert The Electrical Co. Ltd, | 
W.C., 121—25 Charing Cross Rd. BR 


"Abschluß des Heftes: 9. März. 197.. 


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Vereinsnachrichten. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 12. 
nn 


91. März 1907. 


259 


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RUNDSCHAU. 


Elektrotechnische Zeitschrift 


(Centralblatt für Elektrote 
Organ des Elektrotechnischen Vereins 
und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker. 


Verlag: Jullus Springer In Berlin. — Schriftieitung : E. C. Zehme. 
Expedition: Berlin. N. 94. Monbtiouplatz 8, 


Die 
Elektrotechnische Zeitschrift 

kson durch den Buchbandel, die Post oder auch von der 
unterzeichneten Verlagshandiung zum Preise von M. 20,— 
(nach dem Ausland mit Porto-Aufschlag) für den Jahrgang 
bezogen werden. i 

ANZEIGEN werden von der unterzeichneten Verlagshandlung, 
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Bei jährichb 6 13 26 S2maliger Aufnahme 

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Stellegesuche werden bei direkter Aufgabe mit 20 Pf. für 
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Den Einsendern von Chifre- Anzeigen wird für Annahme 
und freie Beförderung einiaufender Angebote eine Offerten- 
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BEILAGEN werden nach Vereinbarung beigefügt. 


Alle Mitteilungen, welche den Versand der Zeitschrift, die 
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ausschliesslich zu richten an die 


Verlsgsbuchhandlung von JULIUS SPRINGER in Berlin 
N. 24, Monbijouplatz 3. 


Berusprech- Nummern: 11]. 589, 111. 2430. 
Telegramm- Adresse; Bpringer-Berlin-Menbijou. 


Inhalt. 


(Nachdruck nur mit Quellenangabe, und bei Originalartikeln 
nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet.) 


Rundschau. S. 259. Selbstkosten und Verkaufspreise 
Der elektrische Antrieb in Zeugdruck s 
ri Tea 
DIE errana ~ panonng vo Koni barsten in Abbängig- 
er lemperatur. Vo Tt.: . E. 
a R 8. 263. : A 
re Transformatorstation der Velt 
Prof. Eugen Üzerhäti. 8. 27. EREN PASA YON 
Das Drehstrom-Wattmeter der Siemens & Halske A.-G., 
und eine Nenkonstruktion ihres Präzisions- Wattmeters 
Von Dr. Hilmar Back. 8. 208. l 
A r Raumheizung. Von Ing. A. La nri. 8. 271. 
pe rbeitsfeld des Ingenieurs im Fernsprechwesen. S. 273. 
En Men der deutschen Industrie im Jahre 
Fortschritte der Physik. 8.275. Üb i 
r . 275. er das magnetisch 
! m von Eiseopulver verschiedener Die Thom- 
I a 3 Eisen, Kupfer, Silber und Konstantan. 
fia 275. Besprechungen: Elektromechanische 
a yuruktions-Elemente. Von Prof. Dr. Klingenberg. 
Fa ea FRA und Hebevorrichtungen. Von Dipl. 
L. elder. 
Auslandsberichte.: S i 
Kleinere Rn Österreich. | 
sreönlichen. 8. 276. Max Gebbert +t. 
$ rule und Signalwesen mit Leitung 
rede ehrfachtelegraphie nach Mercadier. — Kap- 
Dr a 7 i elegraph. — Fernphotographie. 
a . Telegrapbie und Telephonie. 
Br eues Verfahren zur Erzeugung ungt dämpfter 
Elektr Beust — Drahtlose Telegrapbie io Griechenland. 
ee leuchtungs- und Kraftüber- 
an. 8s-Anlagen. B. 276. Betriebskosten der 
A nmotoren von Dynsmomaschinen. 
ns Zauber Lampen, Heizvorrichtungen 
Dr $ r. 8.277. Die Magnetit-Bogenlampe. 
a Ei e Leitungsanlagen und Zubehör. 
ar C micen für Straßenverkehr. 
Se : etrieb. 8.277. Die elektrisch betriebene 
le ar ‘ erung der Zeche Minister Achenbach. 
irischer N er Maschinenantrieb. 8. 279. Elek- 
lek aan vou Holzbearbeitungs-Maschinen. 
' Elekti emie und Akkumulatoren 8. 279 
a Mehlreinigung. l 
de: vodonos. 8. 280. Elektrotechaische Industrie 
bh ereinigten Staaten von Nord-Amerika., — Ge- 
i En gerfichtlicher Sachverständiger. 
breuchsmuster und Auszüge. 8. 280. 
Sie nev Beribu. S. 281. Elektrotechnischer Verein 
eile und geschäftliche Nachrichte i 
A n. 8. 282. 
von Rohzink an der Berliner Pot =. 


Briefkasten. o 3 orsen-Wochenbericht. 8. 282. 


Selbstkosten und Verkaufspreise. 


Je mehr auf vielen Gebieten industrieller 
Tätigkeit der Wettbewerb wächst, je schär- 
fere Formen der Kampf um den Absatz 
annimmt, desto mehr muß sich in einer 
jeden Fabrikleitung mit der technischen 
Fähigkeit ein gesunder kaufmännischer 
Blick, ein Verständnis auch für die rein 
wirtschaftlichen Fragen der Fabrikation 
und des Vertriebes paaren. Nicht nur muß 
die Fabrikleitung bestrebt sein, die Produk- 
tion zu verbilligen, sondern sie muß auch 
unablässig ihr Augenmerk auf das Verhält- 
nis zwischen Selbstkosten und Verkaufs- 
preisen richten. In jedem Augenblick muß 
sie genau darüber unterrichtet sein, wo die 
Grenze der Gewinnmöglichkeit liegt, und bei 
welcher Höhe die Verkaufspreise unter den 
Betrag der Selbsikosten heruntergehen, da- 
mit sie weiß, bis zu welcher äußersten 
Grenze sie im Streit mit dem Wettbewerb 
gehen kann. 

Gilt dies schon von Zeiten normalen 
Geschäftsganges — selbst in unserer Zeit 
des allgemeinen wirtschaftlichen Auf- 
schwunges klagen ja viele Industrien über 


andauernd niedrige, wenig lohnende Ver- 


kaufspreise —, so wird das noch mehr 
Geltung haben, wenn sich einmal die Woge 
der Hochkonjunktur verlaufen hat, wenn, 
wie das immer in Zeiten wirtschaftlichen 
Rückganges zu gehen pflegt, die vermin- 
derte Nachfrage einen besonders heftigen 
Wettbewerb entfesselt. 

Soll die Fabrikleitung dieser Aufgabe 
entsprechen, so muß sie sich auf eine sorg- 
fältig durchgeführte Berechnung der Selbst- 
kosten stützen können. In sehr vielen Be- 
trieben wird der Selbstkostenberechnung 
nicht die Aufmerksamkeit geschenkt, die 
ihr mit Rücksicht auf ihre hohe Bedeutung 
zukommt. Das mag vielleicht gehen bei 
einigen wenigen Unternehmungen, deren 
Fabrikate einen gewissen Monopolcharakter 
genießen, die nicht mit zahlreichen Wett- 
bewerbern um den Absatz zu kämpfen 
brauchen und deshalb oft geradezu mit 
Phantasiepreisen rechnen können. Aber 
für den normalen Betrieb ist eine genaue 
Selbstkostenberechnung die unerläßliche 
Grundlage einer gesunden Verkaufspolitik. 
Da genügt es nicht, die Selbstkosten so zu 
berechnen, daß man zu den verbrauchten 
Materialien und verausgabten Löhnen, s0- 
wie für alle anderen Unkosten, einen be- 
stimmten und für alle Fabrikate gleich- 
mäßigen Aufschlag von oft recht willkür- 
licher Höhe hinzurechnet. Ein solches 
Verfahren, das man noch häufig auch in 
bedeutenden Unternehmungen findet, ist 
ganz besonders unzulässig bei vielgestalti- 
gen Fabrikationsanlagen, die viele hun- 
derte der verschiedensten Fabrikate her- 
stellen. Da verdunkelt der gleichmäßige 
Unkostenaufschlag auf alle Fabrikate die 
Höhe der einzelnen Selbstkosten vollständig. 
Allerdings ist es in vielen Fällen nicht mög- 
lich, alle allgemeinen Fabrikations- und Hand- 
lungsunkosten mit dem Anspruch auf 
völlige Richtigkeit auf die einzelnen Fabri- 
kate zu verteilen, aber dieses Ziel kann 
jedenfalls in viel höherem Maße erreicht 
werden, als das heute in zahlreichen Be- 
trieben geschieht. 

Es hat sich nun neuerdings in der In- 
dustrie ein größeres Verständnis für die 
Wichtigkeit einer eingehenden genauen 
Berechnung der Selbstkosten gezeigt. 
Allerdings wird dieses Bestreben da- 
durch erschwert, daß bis jetzt die Mög- 
lichkeit fehlt, die anderwärts geübten 
Berechnungsarten in größerem Umfange 
kennen zu lernen und so auf Grund der 
bereits gemachten Erfahrungen das der 


Eigenart jedes einzelnen Betriebes am 
besten entsprechende System einzuführen. 
Zwar sind in den letzten Jahren einige 
literarische Darstellungen erschienen, die 
wertvolle Fingerzeige für die Einrichtung 
und Ausgestaltung der Selbstkostenberech- 
nung geben, aber es handelt sich immerhin 
doch erst um Ansätze. Es ist daher mit 
Freuden zu begrüßen, daß die Gesell- 
schaft für wirtschaftliche Ausbildung 
in Frankfurt a. M. ein Preisausschreiben er- 
läßt, durch das sie zur Abfassung von 
monographischen Darstellungen der Selbst- 
kostenberechnung industrieller Betriebe auf- 
fordert. Gewünscht werden, wie es in dem 
Preisausschreiben heißt!): 

„Kurze, soweit notwendig, durch Beispiele, 
Formulare und dergleichen erläuterte Ab- 
handlungen über die tatsächlich in Übung 
befindlichen Methoden der Selbstkosten- 
berechnung bei einzelnen industriellen Unter- 
nehmungen. Es kommt also für den ein- 
zelnen Bearbeiter nicht darauf an, das ganze 
Gebiet der Selbstkostenberechnung syste- 
matisch und kritisch zu bearbeiten, oder 
rein theoretische KReformvorschläge zu 
machen, sondern erfordert wird durch das 
Preisausschreiben lediglich eine Darstellung 
der Methoden für die Berechnung der Selbst- 
kosten, wie sie tatsächlich in Übung sind. 
Für die Bearbeitung kommen alle Arten 
von industriellen Betrieben in Betracht. 

Es ist durchaus statthaft, die Darstellung 
auf die Selbstkostenberechnung in einem ein- 
zelnen Betriebe oder auch in einer einzelnen 
selbständigen Abteilung eines Großbetriebes 
zu beschränken. Daneben kann, voraus- 
gesetzt, daß der Verfasser die nötigen prak- 
tischen Kenntnisse hat, die Vergleichung 
mehrerer gleichartiger Unternehmungen 
derselben Branche mit verschiedener Selbst- 
kostenberechnung von besunderem Werte 
sein. Dasselbe gilt von der vergleichenden 
Behandlung verschiedener Berechnungs- 
methoden, die in einem und demselben 
Unternehmen nacheinander durchgeführt 
sind. Neben deutschen können auch aus- 
ländische Betriebe und Methoden geschildert 
werden. Der Behandlung der General- 
unkosten, Abschreibungen und dergleichen 
bei-der Berechnung der Selbstkosten ist be- 
sondere Beachtung zu schenken. _ 

Auf alle Fälle muß vermieden werden, 
daß bei den Darstellungen irgendwelche 


Betriebsgeheimnisse preisgegeben werden. 


In den Beispielen, Formularen usw. können 
überall, da es sich nur um die Methode 
der Berechnung handelt, ohne daß der 
Wert der Arbeit darunter leidet, fiktive 
Zahlen verwendet werden. Der Name der 
Unternehmungen, die beschrieben werden, 
braucht überhaupt nicht genannt zu werden, 
es genügt, wenn der betreffende Geschäfts- 
zweig kurz charakterisiert wird. Jeder 
Autor hat zu erklären, daß durch eine 
eventuelle Veröffentlichung Pflichten der 
Diskretion nicht verletzt werden.“ 

Es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß 
dieses Preisausschreiben vielseitige Bear- 
beitung finden wird. Wenn aus den einlaufen- 
den Bewerbungen die besonders wertvollen 
Arbeiten ausgewählt und in einem größeren 
Sammelwerk veröffentlicht werden, so wird 
damit der Praxis ein Material von höchstem 
Werte geboten werden. Auch unsere Techni- 
schen Hochschulen werden großen Nutzen da- 
von haben. Ein so umfangreiches Tatsachen- 
material aus den verschiedenartigsten Betrie- 
ben wird auch für den akademischen Lehrer 
von Wert sein, wenn er den künftigen In- 
genieur auf die Bedeutung und die Me- 
thoden der Selbstkostenberechnung hinweist. 


‚1 Die genauen Bedingungen, Angaben über die 
Preise usw., werden von dem Sekretariat der Gesellschaft 
für wirtschaftliche Ausbildung, Frankfurt a. M., Jordan- 
straße 17/21, versandt. D. Schriftltg. 


12 


260 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 12. 


21. März 1907. 


2 z i A a a nn 


Der elektrische Antrieb in Zeugdruckereien. 
Von Dipl-Xng. Max Arbeiter, Wien. 


Es macht sich neuerdings das Bestreben 
geltend, auch in den Zeugdruckereien die 
Dampfmaschinen durch Elektromotoren zu 
ersetzen. Nirgends ist dieses mehr berechtigt 
als hier, denn die kleinen Bockmaschinen ar- 
beiten nichts weniger als wirtschaftlich, und 
wo heute auf allen Gebieten der Wettbewerb 
scharf geworden ist, ist es erklärlich, daß 
man auch hier trachten mußte, die Betriebs- 
ziffern günstig zu gestalten. 

An Versuchen dazu rein mechanischer 
Art hat es schon früher nicht gefehlt, und 
der einsichtsvolle Betriebsmann setzte natür- 
lich alles daran, um Dampfmaschinen von 
12 bis 14 kg Dampfverbrauch für 1 PSi-Std, 
wie ihn die kleinen Bock-Dampfmaschinen 
von 12 bis 20 PS mit gewöhnlicher Schieber- 
steuerung haben, zu ersetzen. 

Die Schwierigkeit liegt eben in der 
Forderung der starken Geschwindigkeits- 
regelung in den Grenzen 1 bis 7; ja sogar 
1 bis 9 wird häufig nötig. 

Man hat da versucht, mit Zahnräder- 
Übersetzungen verschiedener Anordnung 
eine Anderung der Drehzahl zu erzielen 
und den Antrieb von einer gemeinsamen 
Antriebswelle aus zu machen. Das soge- 
nannte Reeves-Vorgelege ist ein Verlegen- 
heitsmittel, bei welchem durch verstellbare 
Kegel eine allmähliche Anderung der Um- 
drehungszahl erreicht werden kann. 

Ein den Bedürfnissen der Fabrikation 
und der Wirtschaftlichkeit gleich ent- 
sprechender Ausweg ist nur durch den An- 


trieb mittels Elektromotoren möglich. Die 
Regelungsfrage ist hier leicht zu lösen, nicht 
so leicht war es, einfache, betriebssichere 
Schaltungen zu finden, welche auch einen 
sparsamen Betrieb gewährleisten. 

Heute ist man so weit, daß man hin- 
sichtlich der Wirtschaftlichkeit an der Grenze 
des Erreichbaren angelangt ist. Wie überall, 
wo es sich um Motoren handelt, deren Ge- 
schwindigkeit innerhalb hoher Grenzen 
regelbar sein muß, kam in erster Linie nur 
Gleichstrom in Betracht, nichtsdestoweniger 
findet man viele derartige Anlagen aus 
früherer Zeit, namentlich in Italien, mit 
Drehstrom ausgerüstet, deren Wirtschaft- 
lichkeit natürlich keineswegs jene ist, wie 
sie heute gefordert werden kann. 

Es ist ja gewiß nicht zu leugnen, daß 
der Drehstrom - Motor auch hier gewisse 
Vorteile gegenüber dem Gleichstrom-Motor 
bietet, z.B. dieBilligkeit der Anlage, bei Hoch- 
spannung eine billige Transformation, große 
Betriebssicherheit der Anlage, übersicht- 
liche Anordnung und leichte Bedienung 
der Motoren; dagegen muß man, um regel- 
bare Motoren zu erhalten, oft zu umständ- 
lichen und teueren Hilfsmitteln greifen, 
welche überdies nicht zu so befriedigenden 
Ergebnissen führen, als die weitaus ein- 
facheren und zahlreicheren Hilfsmittel bei 
Gleichstrom-Motoren. 

Ich gebe in folgendem eine kritische 
Zusammenstellung der verschiedenen An- 
triebsarten, sowohl für Drehstrom- als auch 
für Gleichstrom - Betrieb, und will zum 
Schlusse versuchen, nachzuweisen, daß selbst 
dort, wo Drehstrom zur Verfügung steht, 
und man gezwungen ist, denselben in 
Gleichstrom umzuwandeln, ein wirtschaft- 


Zahlentafel L 


licheres Arbeiten als mit Drehstrom un- 
mittelbar erzielt wird. 

Unter den bis. jetzt bekannten Rere. 
lungsarten der Drehstrom-Motoren, nämlich 
durch Vorschalt-Widerstand im Rotor, Pol- 
umschaltung im Stator, Kaskadenschaltung 
Umschaltung von verschiedenpolig ge. 
wickelten Statoren, hat die erstgenannte 
die meiste Verbreitung und zwar vor- 
nehmlich für Druckmaschinen-Antrieb ge- 
funden. Die hierfür nötigen Anlasser kön- 
nen so gebaut werden, daß der Motor mit 
mindestens dem 21/,-fachen Drehmoment 
ohne Stöße anläuft. Hierbei nimmt er die 
2l/,fache bis 3-fache Stromstärke auf. Be- 
züglich des Anlassens würde also der Motor 
den Anforderungen entsprechen, die an die 
Druckmaschine gestellt werden. Im Be- 
triebe arbeitet dann der Motor ohne künst- 
liche Regelung mit praktisch unveränder- 
licher Umdrehungszahl. 

Diese Regelung hat den großen Vor- 
zug der Einfachheit, sowohl der Motoren, 
als der Schaltapparate und Leitungsführung, 
ist aber mit Verlusten, also Verminderung 
des Wirkungsgrades verbunden. 

Zahlentafel I und die zugehörige Abb. I 
geben Aufschluß über den Kraftbedarf eines 
solchen Motors bei verschiedenen Um- 
drehungszahlen und unter verschiedenen 
Bedingungen an einer 14 - farbigen Druck- 
maschine, wobei allerdings der Versuchs- 
motor um etwa 40°/, zu groß war. Der 
Betrieb ist ja, wie aus der Wirkungsgrad- 
Linie zu ersehen ist, für die niedrigen Um- 
drehungen unwirtschaftlich, doch ist die 


ganze Regelung sehr einfach zu bewerk- 


stelligen. 
Vorteile dieser Regelung: große Ein- 


Messungen an einem Drehstrom -Motor zum Antriebe einer Kattun -Druckmaschine. 
(50 PS, 50 Perioden, n = 1000, A-Spannung = 290 V.) 


pe EEE 


Volt |Strom-]| KW UmarıMia Schlupf ar Vorschalt- | Rotor- j Eff. nn 
ver- | auf- leinge-[ cos p í n 6 I | II widerstand | strom ee PS mkg | grad 
kettet Inahmef leitet Aa be- 30 10 Rw, + Rw, | Ja geben j] 
lastet 0% Kont. | Kont. 
13 Walzen 306 | 52,9 | 21,60| 0,77 | 995 Anlauf — 4 9 2,15 +0,51 | 43,3 | 15000 + 2500 = 17 500] 4,1 f 55 | — na 
mit Ware 309 | 52,4 | 21,8 | 0,78 |1000| 220 | 78 4 9 2,15 +0,51 | 42,3 | 14200 + 2500 = 16 700] 5,1 | 7 |228 a 
Est Farbe 309 1 52,6 I 21,8 f 0,776] 1000| 420 | 58 7 |kurzgeschl,) 1,39 + 0 43,3 | 7830 + 2500 = 10330 | 11,49 | 15,6 | 26,6 | 0% 
a 306 150,4] [20,6] | 0,77 | 995 | [810] | 19 18 f 0,57 +0 43,0 | 3 150 -+2500 = 5650| 14,95 Jetwa 25 [etwa 24| 0,73 
bez.740 | 
306 144,1 | ı8.4 | 0,73 | 995 Anlaufl' — 6 8 {1814+15 | 343 lı1 700+%800= 1420] 4,25 | 58 | — | 03 
13 Walzen | 306 | 48,1 | 20,2 | 0,79 | 995) „ — 6 |kurzgeschl.] 1,81 +0 39,3 | 8350 + 2500 = 10850] 9,35 | 12,7 | — | 946 
ohne Ware, į} 809 | 46,5 | 18,5 f 0,75 | 995| 110 | 89 6 8 181+15 | 38 [14300+2500 = 16800] 1,7 | 23 [| 15 |00 
ohne Farbe | 310 1 49,0 | 20,14] 0,76 |1000| 345 | 65 6 9 [1814+051] 40 [11000+2500 = 13500] 6,64 | 90 | 184 | 0,33 
310 | 49,0 | 19,88] 0,75 | 995 | 750 | 24,6 14 _kurzgeschl.] 0,99 + 0 43,3 | 5000 +2500 = 7500| 12,38 | 16,8 | 16,0 0,6 
11 Walzen 310 | 51,9 | 21,4 | 0,77 [1015 [Aulauf| — 6 9 1,81 +0,51 | 44,7 |13 900 +2500 = 16 400| 53 | 72 | — [927 
mit Ware, | 308 | 52,0 | 22,12] 0,797 | 1010| 135 | 86,5 6, 9 1,81 + 0,51 | 47,0 | 15 400 +2500 = 17 900| 4,22 | 5,7 | 30,3 |019 
mit Farbe 312 | 53,4 | 2288| 0,787 | 1010| 418 | 586 | 6 Kuagesch 181+0 | 46,3 11 650-+2500= 14 150| 8,53 | 11,6 | 198 | 087 
l 298,5 | 44,9 | 18,7 | 0,81 |1010 Anlauf — 6° 8 [1814+151 | 37,8 [13700+2500 =16200| 25 | 34 | — [01% 
De a | 313,5] 45,6 | 1774| 0715 1010| 215 | 787 | 6 8 [nsıHısı| 348 |11500-+2500=14200| 354 | 48 16 2 
BE Siea | 312,0| 45,9 | 17,97 | 0,725 | 1000 | 405 I 59,5 6 9 1,81 +0,51 | 35,3 | 8700 + 2500 = 11200| 6,77 | 92 | 165 j 
313,5 | 44,9 | 17,30| 0,710| 1010| 705 | 30,2 | 11  kurzgeschł 1,15 +0 35,8 | 44204+2500 = 6920] 10,38 | 14,1 | 143 | 9 
3 leichte Walzen, | 315 38,7 11,8 I 0,56 985 Anlauf — 6 6 1,81 + 4,26 19,0 | 6550 + 2500 = 9050| 2,85 3,9 — 1024 
ı Mitläufer, Il 315 {37,7 | 11,06] 0,54 | 985! 190 | 80,8 ð 6 1,98 +4.26 | 19,0 | 6750 +2500 = 9250| 1,81 | 25 | % 0,163 
ohne Ware, | 313 [372 | 1114| 0521 985! 520 | ars | 5 | 8 Jis8+1s1 | 190| 37804 2500—= 6230| 486| 66 | 908] 0 
ohne Farbe 313 1372 | 11,24] 0,558 | 990 | 720 I 27,3 6 kurzgeschlif 1,81 + 0 21,0 | 2400+%500= 4900| 634 | 86 | 86 0m 
1 Zug- ) 3 leichte | 310 [39,8 | 11,84] 0,547 | 995 Anlaut} — 6 | 7 11814276 | 205 | 5750+4+2500= 8230| 3,59 | 49 | — A 
walze Walzen 313 | 88,1 | 10,80] 0,523 11000 | 250 | 74,7 6 7 1,81 +2,76 | 20,5 | 5750 +2500= 8230| 255 | 347) 9 0.403 
ohne | und 70 kg 313 | 39 11,661 0,550 [1000 | 550 | 45 61 8 181 +1,51 | 21,2 | 44804+2500 = 6980| 4,63 | 63 8,3 an 
Ware, 310 | 37,3 | 11,52] 0,575 | 1C00 845 15,5 12 kurzgeschl.] 1,13 +0 25| 1710 +2300= 4210| 731 | 99 8,4 | 9 el 
ohne | ) a 
Farbe, | 3 schwere [| 312 | 393 | 11,70] 0,555 | 995 Anlauf} — 6 6 1,81 +4,26 | 205 | 76504+2500 = 10150] 1,55 | 21 I — vn 
ohne Walzen, 313 | 38,8 | 11.54] 0,556 995 | 120 | 88 6 6 1,81 +4,26 | 21,3 | 8750 + 2500 = 10750| 0,79 | 11 a 099 7, 
Rapport, | „und 114kg 312 {39,5 | 12,12 0,567 a. 415 | 58 6 7 1,81 +2,76 | 21,0 | 6080+2500= »5so| 354 | 48 | è 062 | w 
Räder — 310 | 38,3 | 11,64] 0,562 935 805 | 19,1 | 10  kurzgeschl.| 1,25 + 0 225 | 1900+2300= 4400| 724 | 97 | 86 |” 


2 31. März 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1807. Hefı 12. 


281 


~ 
kr. illi jebs- | Jagekosten steigen. Sie ist meines Wissens | tungsanlage, und erfordern verhältnismäßig 
í r Schaltung, billige, betriebs g g , ! i : ’ 1 
en aber Tok Unwirtschaft- | bei Zeugdruck-Maschinen noch nicht ange- | geringe Anlagekosten, namentlich die unter 
Hi keil des Betriebes. wandt worden. 1. genannte Regelung; sie ist dafür aber im 
S i Die zweite Art der Regelung von Drei- Die Regelung mittels Umschaltung von | Betriebe höchst unwirtschaftlich. 
a hasen-Motoren ist gekennzeichnet durch | verschieden gewickelten Ständern kann für Für eine wirtschaftlich arbeitende An: 
. P olumschaltung im Ständer. Die Spulen | den Antrieb von Druckmaschinen nicht in | lage blieb daher nur Gleichstrom übrig. 
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r 5 æ 177 2 25 0 70 75 P} 35 
Wirkungsgrad-Linien eines 80 PS- Motors bei Verwendung von Wendepolen. 


u Kraftbedarf eines Drehstrom-Motors für den Antrieb einer Katiun-Druckmaschine. 
E Abb. 1. 


Betracht kommen, da auch hier die Regel- 
barkeit keine solche ist, wie sie für Druck- 
maschinen gefordert werden muß; die An- 


des Ständers eines Motors können so um- 
nr geschaltet werden, daß der Motor laufen 
a kann z. B. mit 
i 2 4 6 8 12 Polen, 
ai 3000 1500 1000 750 500 Umdrehungen. 


T Ein von Behn-Eschenburg untersuchter 
iz Motor mit Polumschaltung!) lief ohne Wider- 
stände mit dem doppelten Strom an, sein 
a Wirkungsgrad war bei weniger als !/, der 
normalen Umdrehungszahl nur um 14% 
gesunken. Es ist sicher, daß diese Motoren, 
wo nur Drehstrom zum Antriebe der Druck- 
maschinen vorhanden ist, beachtet werden 
müssen; soviel mir bekannt ist, ist im Elsaß 
_ schon eine Druckerei mit derartigen Motoren 
== ausgerüstet. 

Ein Übelstand ist: der, daß innerhalb 
der Stufen eine Regelung elektrisch prak- 
tisch nicht zu machen ist; man ist ge- 
zwungen, namentlich für die kleineren Um- 
drehungszahlen, wieder zu mechanischen 
Hilfsmitteln, Zwischenvorgelege und ähn- ee a ne 
on zu greifen, welche einesteils die An- nt 
y Wirk verwickelt machen, andernteils den lagekosten werden auch ziemlich bedeutend 

send herabdrücken. werden. Ich erwähne diese Motoren der 
ie Raskadenschaltung ist für den An- Vollständigkeit halber und verweise auf 


Ä 


Abb. 2. 


Man hat auf verschiedene Arten versucht, 
die Aufgabe zu lösen. Dic Mehrzahl der in 
der Praxis eingeführten Regelungen hat 
den einen Grundgedanken, dem Anker des 
Motors verschiedene Spannungen zuzu- 
führen. Mancherorts wird dann zur weite- 
ren Erhöhung der Umdrehungszall die Feld- 
schwächung benutzt. 


Eine für die Zeugdruck-Maschine gut 
geeignete Schaltung wäre dieWard-Leonard- 
Schaltung, doch hat sie vom praktischen 
Standpunkte aus mehrere Nachteile; dazu 
gehören in erster Linie die hohen An- 
schaffungskosten. Jede Druckmaschine be- 
nötigt einen Motor und eine Dynamo, durch 
deren Spannung der Lauf des Motors ge- 
regelt wird; der Wirkungsgrad der kleinen 
Dynamos von 15 bis 20 KW, welche neben- 
bei selten voll belastet sind, wird natur- 
gemäß geringer sein, als der eines gemein- 
samen Stromerzeugers für sämtliche Druck- 
maschinen. 


Es erfordert diese Anordnung weiter 
eine Zersplitterung des Betriebes und ver- 
langt, daß die Dynamos für die Druck- 
maschinen möglichst in der Druckerei 


a. sk 
Eau = 
A 
PaRSER> HH 
T a 
PAURE JARENTE ER I EE 
TUT NENELL EA 
AHEHE 
N 4/68 Ua 
Pr SYS TSTH 
HEHHEE 
V , 
59277 ZENERREM 
HH 
Akt MI: 
TE zes Il: | 
ES 
oL TRENTE BERFIERREHERRRERE Il BE 
Wirku 73 75 Y LE 0 W 
ngsgrad-Linien eines 30 PS-Motors bei Verwendung verschiedener Ankerspannungen. 
Abb. 3. 


triel ; 
eb von Druckmaschinen kaum geeignet, | eine Arbeit von Walter Burkhard, „ETZ“ 


oe k zwei Drehzahlbereiche vorhanden | 1903, S. 694. 

der RN zwei Motoren von je Ernstlich können nur die Regelungen 

daß der Wi istung, was zur Folge hat, | mit Widerstand im Rotor und die Pol- 
J irkungsgrad sinkt und die An- umschaltung in Betracht kommen; sie ge- 
Fe währleisten hohe Betriebssicherheit, einfache 


) „ETZ* 1902, 8. 1056. Handhabung der Apparate, einfache Lei- 


77 30 60 0 30 X 100 100 120 i 
Wirkungsgrad-Linien eines 20 PS-Motors. 
Abb. 6. 


stehen, während sonst die gemeinsame Dy- 
namo im Maschinenhause stehen könnte. 
Die Regelung im Nebenschluß hat den 
Nachteil der starken Feldschwächung, deren 
Folgen aber beseitigt werden können durch 
Motoren mit Hilfspolen. 
Abb. 2 und 3 zeigen Scharen Wir- 


282 


p a ii, — m mn 


kungsgrad-Linien als Funktion der Leistung 
bei unveränderlicher Umdrehungszahl eines 
Motors von 30 PS, einmal bei Verwendung 
von Wendepolen, das andere Mal bei Ver- 
wendung von verschiedenen Ankerspannun- 
gen, und es liegen diese Linien bei beiden 
Motoren so ziemlich auf gleicher Höhe. Der 
Wirkungsgrad bei Zuführung verschiedener 
Ankerspannung liegt etwas höher, dafür hat 


der Motor mit Wendepolen ein elastischeres 
Verhalten. 


Die in der Praxis am häufigsten ange- 
wendete Anordnung, welche ein durchaus 
wirtschaftliches Arbeiten gestattet, ist die 
Verwendung von mehreren Ankerspannun- 
gen, und sind es da gewöhnlich drei bis 
zehn verschiedene Spannungen, welche dem 
Anker zugeführt werden. Abb. 4 zeigt das 
Schema eines Anlassers für zwei Spannun- 
gen. Die Regelung geht folgendermaßen 
vor sich. Beim Einschalten des Motors liegt 
der Anker an der Spannung von 110 V, 
während das Feld an die doppelte Span- 
nung von 220 V angelegt ist. Der Motor 
ist also voll erregt. Die Folge ist die nie- 
drige Umdrehungszahl bei verhältnismäßig 
hohem Anzugsmoment. Durch Ausschalten 
àes Widerstandes im Haupt - Stromkreise 
kommt der Motor auf die dieser Spannung 
entsprechende Umdrehungszahl von 300, 
Hier setzt die Feldschwächung ein. Der 
Motor kann bis auf die doppelte Umdrehungs- 
zahl von 600 gebracht werden, indem die 
Erregung nach und nach geschwächt wird, 
Wenn der Widerstand im Nebenschluß 
seinen höchsten Wert erreicht hat, also bei 
600 Umdr/Min, wird der Nebenschluß-Wider- 
stand kurzgeschlossen und gleichzeitig der 
Haupt-Stromkreis unterbrochen und an die 
doppelte Spannung angelegt. Eine weitere 
Erhöhung der Umdrehungszahl bis 1000 
kann nun wieder durch Feldschwächung 
eintreten. Es empfiehlt sich nun, je nach 
der Art des Betriebes der Druckmaschine 
die Spannungen zu wählen, z. B. 80, 140, 
220 V, oder aber 120, 180, 300 V. 

Aus den Abb. 6 und 7 ist die prak- 
tische Anordnung an Druckmaschinen-An- 
trieben bei Verwendung an verschiedenen 
Ankerspannungen zu ersehen. Der Motor 
arbeitet unter Zwischenschaltung eines 
doppelten Zahnrad-Vorgeleges, welches ein- 
ınal neben, einmal über ihm angeordnet ist, 
auf die Hauptwelle der Druckmaschine. 
Der Regulieranlasser ist in diesem Falle 
mittels Schnurantriebes von der Mansarde 
aus zu betätigen. Neuestens werden Fahr- 
schaltern ähnliche Anlasser, auf welche ich 
später zurückkomme, verwendet. 

Die Ankerspannungen selbst werden 
erzeugt, indem man entweder eine Dynamo 
für die Außenspannung baut und durch 
Ausgleichsmaschinen die Spannung ent- 
sprechend teilt oder aber, indem man von 
vornherein zwei Dynamos von den Beträgen 
der Teilspannungen in Reihe schaltet und 
den Hintereinanderschaltungs-Punkt hinaus- 
führt. Diese Anordnungen sind im Betriebe 
schon sehr zweckmäßig, doch geht man 
noch weiter, indem man die Fünfleiter- 
Anordnung verwendet. Die Anlagekosten 
steigen wohl dadurch, doch wird der dureh- 
schnittliche Jahres-Wirkungsgrad ein höhe- 
rer, und es hängt natürlich von den Strom- 
preisen ab und muß fallweise entschieden 
werden, ob Drei- oder Fünfleiter-Anordnung 
die wirtschaftlich günstigere ist, 

Abb. 5 zeigt eine Schar Wirkungsgrad- 
Linien eines Motors von etwa 20 PS, den 
Wirkungsgrad dargestellt als Funktion der 
Leistung bei gleichbleibender Umdrehungs- 
zahl. Die zehn Spannungen von 22 bis 
220 V sind durch verschiedene Gruppie- 
rungen hergestellt. Unter Umständen ist 
es vorzuziehen, mit höheren Spannungen 
zu arbeiten, und es wird dann mit 50 V 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 12. 


21. März 1901. 


begonnen, steigend um je 50 bis 500 V. | Die restliche Teilung erfolgt dann durch 


Das besonders Vorteilhafte dieser Anord- 
nung liegt darin, daß es möglich ist, bei 
passender Bauart der Motoren vollständig 
ohne Anlaß- und Regelungswiderstand aus- 
zukommen, die Regelung wird lediglich 
dadurch besorgt, daß der Anker sprung- 
weise an die verschiedenen Spannungen 
angelegt wird, während die Erregung un- 
verändert an der Außenleiter-Spannung 
liegen bleibt. Der Anlasser besteht dann 
ausschließlich aus Kontaktfingern und einer 
Walze. Der ganze Apparat ist wie ein 
Fahrschalter angeordnet, hat magnetische 
Funkenlöschung und eine Vorrichtung, 
welche den Anlaßhebel selbsttätig zurück- 


bringt, wenn der Strom unterbrochen ist. 
Ein derartiger Betrieb ist in einer Druck- 
fabrik in Vorarlberg und in einer solchen 
im nördlichen Böhmen eingerichtet und 
arbeitet tadellos. l 

Die Ankerspannungen werden wieder 
dadurch erzeugt, daß man eine Dynamo 
für die Außenspannung aufstellt und die 
Teilspannungen durch Ausgleichsmaschinen 
schafft. Falls hochgespannter Drehstrom 
zur Verfügung steht und diese Anordnung 
angewendet werden soll, wird nach Trans- 
formation des Drehstromes ein Umformer 
angewendet und der Sternpunkt mit der 
Gleichstrom - Spannung vereinigt, wodurch 
‚schon eine Spannungsteilung erreicht ist. 


Ausgleichsmaschinen. 

Zum Schlusse möchte ich eine ver- 
gleichende Verlustberechnung für Gleich- 
strom und Drehstrom anstellen, das heißt 
versuchen, nachzuweisen, daß dort, wo Dreh. 
strom zur Verfügung steht, die Verluste 
geringer werden, wenn erst in Gleichstrom 
umgewandelt wird, und die Druckmaschinen 
mit diesem betrieben werden, anstatt daß 
regelbare Drehstrom -Motoren zum Antrieb 
verwendet werden. 

Diese Berechnung stützt sich allerdings 
zum Teil auf Schätzungen, welche aber 
durch wiederholte andauernde Beobachtun- 
gen einen Anspruch auf Sicherheit haben. 


Anordnung des elektrischen Antriebes von Zeugdruck-Maschinen. (Zahnrad-Vorgelege über dem Motor.) 
Alıb. 6. 


Für den Drehstrom-Motor sind die Zahlen 
durch Versuche bestätigt; es wurde nur 
mit Kilovultampere gerechnet, sodab unter 
Berücksichtigung der Phasenverschiebung 
die Endergebnisse für den Gleichstrom- 
Motor noch bedeutend günstiger ausfallen 
werden. u 

Ich habe ein ganz bestimmtes Beispiel 
zugrunde gelegt und nehme folgende Mo: 
toren im Betriebe an: 


Ein Motor von 20 PS=15 KVA 
Acht Motoren „ 15 „=8_» 


An den Motorwellen 103 KVA 


0; 
Die Gleichstrom-Motoren sollen en 
Wirkungsgrad haben, dann wären an 


-  —--—-.— T 
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J P Pi > Ei: 


me o u | 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 12. = 


263 


Anordnung des elektrischen Antriebes von Zeugdruck-Maschinen. (Zahnrad-Vorgelege neben dem Motor.) 
Abb. 7. 


Motorklemmen 113,3 KVA nötig, dies ent- 
spricht einem Verlust von 10,3 KVA, dazu 


21/,%, in den Leitungen gibt 2,7 KVA; also 


müßten an den Klemmen der Dynamos 


116 KVA verfügbar sein. 


Die Dynamos sollen mit 92°%/, Wir- 


Kungsgrad arbeiten, also wären die Ver- 
luste in denselben 9,3 KVA; die der Dy- 


namo zugeführte Leistung müßte demnach 
Nun soll der 


rund 125 KVA betragen. 
Asynchronmotor zum Antriebe der Dynamo 


ebenfalls 92 0/, Wirkungsgrad haben, sodaß 


ein abermaliger Verlust von 10 KVA ein- 
treten würde. 
primär zugeführte Leistung müßte also 
135 KVA betragen. j l 
i Die Gesamtverluste von Primärklemmen 
is Motorwellen wären also bei Übertra- 
gung durch Gleichstrom: 


In den Motoren 10,3 KVA 
In den Leitungen. . . . 21, 
In den Dynamos . . . . 93 y 
Im Asynchronmotor . . . 10 » 


Gesamtverluste 32,3 KVA 


~ Dies durch 300 Ta j 
ibi 106 ee ge zu je 11 Stunden 
5 Drehstrom- Motoren- Betrieb wäre 
S ea folgendermaßen. Der Motoren- 
Te soll wieder 103 KVA betragen; die 
E ie arbeiten aber mit einem höchsten 
o ‘c nittlichen Jahres-Wirkungsgrad von 
Mo; a gibt Verluste von 41 KVA von 
We = e bis Motorklemme, also eine auf- 
= ende Leistung von 141 KVA an den 
ae dazu 2!/,0/, Leitungsverluste 
den Sa KVA, also ist der Bedarf an 
° vr Ku därklemmen der Transformatoren 
Wirk VA. Der Transformator soll 97 o/o 
ungsgrad haben, daher betragen seine 


Die dem Asynchronmotor 


Verluste 34 KVA. Die primär zugeführte 
Leistung muß demnach 151 KVA betragen. 
Die Gesamtverluste bei direktem Drehstrom- 
Betriebe setzen sich demnach folgender- 
maßen zusammen: 


In den Motoren . . . . 41 KVA 
In der Zuleitung . . . . 36 „ 
Im Transformator . 34 y 


Gesamtverluste 48 KVA 


Durch 300 Arbeitstage zu je 11 Stunden 
gibt das 158000 KVA-Std. 

Demnach würden bei der Übertragung 
durch Gleichstrom jährlich 51 410 KVA-Std 
gespart werden. Man kommt also zu dem 
Schlusse, daß die Verwendung von Gleich- 
strom-Nebenschluß-Motoren nach bestimm- 
ten Schaltungen zum Antriebe von Zeug- 
druck-Maschinen elektrisch den besten 
Wirkungsgrad gibt. Der finanzielle Wir- 
kungsgrad hängt stark von den Strom- 
preisen, den Amortisationskosten usw. ab 
und muß daher fallweise entschieden wer- 
den, ob nicht regelbare Drehstrom-Motoren 
ein günstigeres Jahresergebnis liefern. 


Zusammenfassung. 


Es werden die für Zeugdruckinaschinen- 
Antriebe in Betracht kommenden Stromarten 
und Schaltungsanordnungen einer kritischen 
Besprechung unterzogen, sowie deren Zweck- 
mäßigkeit und Wirtschaftlichkeit an Hand von 
Lichtbildern und Wirkungsgrad-Linien sowie 
einer überschlägigen Rechnung erläutert. 


Die Übergangs-Spannung von Kohlebürsten 
in Abhängigkeit von der Temperatur. 


Von Dr. ing. E. Arnold uud E. Pfiffner. 


Beim Stromübergang entsteht zwischen 
Bürste und Kommutator eine Potential- 
differenz AP, welche von nachfolgenden 
Faktoren beeinflußt wird, nämlich von 

dem Material der Bürste und des Kommu- 
tators beziehungsweise des Schleif- 
ringes, 

der Stromdichte, 

der Stromrichtung, 

der Temperatur an der Übergangsstelle, 

der chemischen Beschaffenheit der Be- 
rührungsschichten, 

dem Auflagedruck, 

der Umfangsgeschwindigkeit, 

der Stromart (Gleich-, Wechsel- 
Wellenstrom.)!) 


Die bisherigen Versuche, die im Labo- 
ratorium des Elektrotechnischen Instituts 
der Technischen Hochschule Karlsruhe aus- 
geführt wurden, beziehen sich auf die Ab- 
hängigkeit der Übergangs-Spannung A P 
beziehungsweise des Übergangs - Wider- 
standes von der Stromdichte, dem Auflage- 
druck, der Umfangsgeschwindigkeit und 
der Stromart.?) 

Die Untersuchung des Einflusses der 
Temperatur konnte bis anhin nicht durch- 
geführt werden, weil die Herstellung ver- 
schiedener Temperaturen und deren Messung 
an normalen Schleifringen und Kommuta- 
toren, die bei den ausgeführten Versucheu 


oder 


l. hierüber: E. A TOt; Die Gleichstrom- 


D) y 
Maschine. Bd. I. 2. Auflage, 1 
3) Ebenda: Seite 398 und 368. 


264 


zur Verwendung kamen, auf Schwierigkeiten 
stößt. 

Um zu einer bequemen Versuchsanord- 
nung zu gelangen, wurde von E. Arnold 
der in Abb. 8 dargestellte Apparat ent- 
worfen, der durch einfache Messungen die 
gesuchten Größen zu ermitteln gestattet. 


r 
[2 


Ed a 
3 
f 
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3 t aP. . 
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nd = 
N 
ý 


25=25=30 
—) 


-m — —.- 


und hat sich im Verlaufe der Versuche 
vorzüglich bewährt. Ein nennenswerter 


Übergangs-Widerstand konnte weder im 
ruhenden noch im bewegten Zustande ge- 
messen werden; er ist auf alle Fälle gegen- 
über dem Prüfspulen-Widerstand zu ver- 
nachlässigen. 


250 


Anordnung zur Messung der Übergangsspannung an Kohlebürsten. 


Die Lauffiäche für die Bürsten bildet 
ein Bronze-Schleifring R von 100 mm Breite 
und 320 mm Durchmesser, drehbar gelagert 
in zwei Ring-Schmierlagern. Unter der 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 12. 


21. März 1907. 


eicht. Hierauf wurde die Spule wieder auf- 
gelegt und zwar derart, daß zwischen den 
einzelnen Windungen der Spule freier Raum 
übrig blieb, um die Abkühlungsverhältnisse 
möglichst unverändert zu erhalten. Ein 
Vergleich der mit beiden Prüfspulen ge. 
messenen Temperaturen ergab, daß die Ab- 
kühlungsverhältnisse der Ringoberfläche 
und der seitwärts eingebetteten Prüfspule 
dieselben waren. Der Temperatur-Koefi- 
zient wurde aus der Eichung zu 0,004 ge- 
funden und der Widerstand der Prüfspule 
bei 10° C war 100 Ohm. 


0 30 10 = 
Bürste: Bronskol. 

1 = Positive Bürste 

1a = Negative ,„ } 0,5 Amp’qem 


Abb, 12. 


nl 


Durchführung der Versuche. 


Die Ringgeschwindigkeit betrug bei 
allen Versuchen 7,4 m/Sek, der Auflage- 
druck 160 g/qem. Um zuverlässige Ergeb- 
nisse zu erhalten, wurde jede Bürste wäh- 
rend mehrerer Tage einlaufen gelassen. 

Die früheren Versuche zeigen eine Ver- 


Abb. 8. f «2 
„Platt nn en ee a 
ei Ran Ja a l ee 
o a Aea 
tio ER 
pee a 


Lauffläche liegen zwei Nickelinspiralen A, 
die zur Heizung des Ringes dienen. Die 
Verlängerung der Nabe des Versuchsringes 
trägt drei kleinere Schleifringe E, F, G. 
E ist mit dem Hauptring direkt verbunden 
und dient zur Zuführung des Stromes der 
zu untersuchenden Bürste, F, @G zur Zu- 
führung des Heizstromes. Die Heizspiralen 
(Nickelinband 0,3 x23 mm, Isolation Asbest) 
können parallel oder hintereinander ge- 
schaltet werden. Der Widerstand beträgt 
bei Hintereinanderschaltung 1,7 Ohm. Je 
nach der Zimmertemperatur genügt ein 
Strom von etwa 15 bis 18 Amp, um eine 
Temperatur von 80 bis 100°C zu erreichen. 

Zur Temperaturmessung ist eine Prüf- 
spule B aus isoliertem 0,2 mm-Kupferdraht 
zu beiden Seiten des Versuchsringes ein- 
gebettet. Die Enden dieser Spulen führen 
einerseits durch Körperschluß, anderseits 
durch die hohle Welle je zu einer an jedem 


sPiolt 


u 
} 


Vale 


BELSSSSZRUNENEM 


a 
1 1 
=b nn 


ge ee Be ARE ; 
OR BE DU kol. f 
Ww 


u 20 X) 


0 


u 


Bürste: le Carbone X. 


v= 74 m/Sek 
1 = Positive Bürste 


1a = Negative | X 25 Amp/qcm 


8 = Positive Bürste 


8a = Negative 


F=25 qcm 


g = 160 g/qcm 
2 = Positive Bürste 
2a = Negative 


y 100 Amp/gem 


\ 60 Amp/qgcm 


Abb. 9. 


Da die Prüfspule aus konstruktiven 
Gründen nicht direkt an der Stelle ange- 
bracht werden konnte, an welcher die 
Temperatur zu messen ist, nämlich auf der 
Lauffläche des Ringes, so mußte sie geeicht 
werden. Die direkte Messung der Ring- 


v 


Tao 
a 2 


H 20 30 40 W 


Bürste: Morganite 2 (kleine Stromdichten). 


mr 10 2 


v— 7,4 m/Sek F=24qcm g=1600 g/qcm 
1 = Positive Bürste \ 
1a = Negative „ y Ol Amp/qcm 


= Positivo „ 
2a = Negative 


Abb. 10. 


Wellenende angebrachten Kontaktspitze. 
Diese Spitze bildet die eine Elektrode eines 
Quecksilberkontaktes H, dessen andere als 
festangebrachte Röhre das Quecksilber auf- 
nimmt. Die Kontaktspitze besteht aus Stahl 
mit aufgesetzter Kupferspitze, die sich mit 
dem Quecksilber amalgamiert und einen 
sehr guten und beständigen Kontakt ge- 
währleistet. Dieser Kontakt vermeidet die 
Unannehmlichkeiten der Schleifkontakte 


} 05 Amp/gcm 


temperatur mit aufgelegtem Thermometer 
erwies sich als unrichtig, sie ergab die 
Temperatur bei höheren Werten bis 15° 
zu niedrig. Um zu einer einwandsfreien 
Messung zu gelangen, wurde eine aus einer 
gewissen Anzahl Windungen von isoliertem 
0,2 mm-Kupferdraht bestehende Prüfspule 
direkt auf die Lauffläche aufgewickelt, dann 
wieder abgenommen und im Ölbad für 
Temperaturen zwischen 13 und 126°C ge- 


v=74 m/Sek 
= Positive Bürste 
1a = Negative 
2 = Positive „ 
2a = Negative „ 


änderlichkeit des Übergangs-Widerstandes 
mit der Stromdichte. Da mit zunehmender 
Stromdichte die Übergangs-Verluste zu 
nehmen und somit auch die Temperatur 
der Lauffläche ansteigen muß, so ist ein 
wesentlicher Teil der Veränderlichkeit des 


30 
Bürste: le Carbone Z (kleine Stromdichten). 


ób G4 


g = 160 g/qcm 
} 0,2 Amp/gcm 


F=27 qcm 


N 0,5 Amp/gem 
Abb. 11. 


Übergangs-Widerstandes auf den Einfluß der 
Temperatur zurückzuführen. Um die Tem- 
peratur als einzige Variable zu erhaltet. 
wurden deshalb die Versuchsreihen zunächs 
mit konstanter Stromdichte aufgenommen: 
Jede einzelne Versuchskurve 18! i 
Ergebnis eines eintägigen Versuches. 5 
Ablesungen wurden in Abständen ja 
30 Minuten und darüber vorgenommeN, z 
daß die gemessenen Spannungen als 8 


FREE ns 


Sa. 


i 


f 
| 


. Bürste (Stromrichtung Metall-Kohle) zeigt 


21. März 1907. 


tionäre anzusehen sind. Ganz konstante 
Werte sind nicht zu erhalten, sondern die 
Spannung schwankt zwischen einem oberen 
und unteren Wert, von welchen das Mittel 
genommen wurde. 

Von hervorragendem Interesse ist das 
verschiedene Verhalten der Bürsten bei 
verschiedener Stromrichtung.!) Die positive 


durchwegs eine größere Stabilität bei zu- 
nehmender Temperatur. Bei niedrigen 
Temperaturen ist die Übergangs-Spannung 
bei den negativen Bürsten (Stromrichtung 
Kohle-Metall) in der Regel höher, bei hohen 
Temperaturen kleiner, sodaß sich die Kurven 
der positiven und negativen Bürsten 
schneiden. Diese Tatsache erklärt auch die 
bezüglich der Polarität sich zum Teil wider- 
sprechenden Ergebnisse früherer Versuche. 
Sie gibt ferner eine Bestätigung der auf 
Seite 341, „Die Gleichstrom-Maschine“, an- 
geführten Beobachtung, daß mit zunehmen- 
der Belastung und Erwärmung der Maschine 
die negativen Bürsten zuerst feuern. 

Abb. 9 zeigt die Übergangs-Spannung 
für eine „le Carbone“-Bürste, Marke X 
(weiche Kohlebürste), für 25, 5 und 10 
Amp/qcm.?) Diese Bürste zeigt deutlich das 
oben geschilderte Verhalten. Bei der mitt- 
leren Stromdichte von 5 Amp/qcem fällt die 
Übergangs-Spannung der negativen Bürste 
von 0,75 V bei 20° C auf etwa 0,08 V bei 
80°C, die der positiven Bürste von 0,69 V 
bei 20° C auf etwa 0,2 V bei 80° C. Ahn- 
liches Verhalten zeigt sich bei den übrigen 
Stromdichten. 

Die Abb. 10, 11 und 12 zeigen das Ver- 
halten der Bürsten „Morganite 2“, „le Car- 
bone Z“ und „Bronskol“ bei kleinen Strom- 
dichten von 0,5 beziehungsweise 0,2 und 
0,1 Amp/qcm. 

Die Kenntnis der Übergangs-Spannung 
bei kleinen Stromdichten ist besonders 
wichtig für den Fall einer beschleunigten 
Kommutierung, für den die Stromdichte an 
der ablaufenden Bürstenkante gleich null 
erhalten werden kann. 

In „Die Gleichstrom-Maschine“, Ba. I, Ka- 
pitel 129, S. 507, ist zur Berechnung der zu- 
sätzlichen Stromdichte der spezifische Über- 
gangs-Widerstrand Rẹ 7 eingeführt, der am 
Ende des Kurzschlusses zur Zeit t= T für 
verschwindend kleine Stromdichten vorhan- 
den ist. Die ebenda, Seite 577, angeführten 
Werte von Rw r, soweit sie Bürstenmaterial 
vorliegender Untersuchung betreffen, sind 
folgende: 

Ohm 
Morganite 2 Höchstwert von Rwr=18 
le Carbone 7 Rwr = 0,5 


‚ Vergleichsweise sind in Zahlentafel 1 
die mit Gleichstrom direkt gemessenen 
spezifischen Widerstände für kleine Strom- 
dichten in Abhängigkeit von der Tempera- 
tur zusammengestellt. 


9 n 


E Zahlentafel 1 
Spezifischer Übergangs- Widerstand 
für kleine Stromdichten. 


| Temperatur in oc 
E 


Bürstensorte 
in Ohm/gem 


Den = | 2 
Morganite 2 + | 1,9 | 1,7 113 | 0,8 
bei 0,1 Amp/gem || — 


74 67140 |= 

le Carbone Z / + 2 i 1304 

bei 0,2 Amp/qcm | 8,4 | 27 | 1,6 | — 
= gan sieht hieraus, daß die Abnahme 


eTgangs-Widerstandes mit steigender 


mperatur eine ganz bedeutende ist. 


1 
V 
Maschine Bu hierüber: b re ol ‚ Die Gleichstrom- 


Ebenda Auflage, 8.4 


a | 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 12. 
Au tr n rn 


266 


Zahlentafel 1. 


Kohlensorte Pol Sn, Lies 
35 45 

le Carbone X . . . . .. | + 00 3A 
— | 10 8 

le Carbone Z É + 100 ; 100 
— 1 10 ı 89 

Morganite . ! + 100:1. 6 
-— 100 7 

3 | Metallbürste . . . . + [10 | 98 

B — 100 

5 

=) 

A Kupfer-Kohlebürste ! + a u 

Siemens S + | In os 
— 100 89 


In Abb. 13 sind die an einer Carbone- 
Bürste, Marke Z, aufgenommenen Über- 
gangs-Spannungen dargestellt. Diese Bürste 
zeigt am ausgeprägtesten das obige Ver- 
halten. Die Übergangs-Spannung der nega- 
tiven Bürste fällt von 1,1 V bei 30° C auf 


aPlol 


Übergangsspannung (oder -Widerstand) in Prozenten der bei einer Temperatur von 35° C 
und einer Stromdichte von 5 Amp/qem (beziehungsweise 10) gemessenen Spannung. 


Temperaturin °C 


55 | 6 7 | 8 9% 
Ener: a, E Bee a re TE u, 
t 70 52, 3 — 
53 39 | 2a | 15 10 
9 83 © 8 — Con 
67 : 32 16 4 j mp/qcm 
87 | 80 | 75 ` 70 67 
72 | 54 | 43 38 37 
ee 
Hill. - — 
N; — 
8 70 | BE — = 


ı 2:49 B | 19 |15 


bei den oberen Temperaturen gehen nicht 
so weit zurück. Auch hier verhält sich die 
positive Bürste wenig veränderlich. Die 
beiden Polaritäten unterscheiden sich bei 
höheren Temperaturen nicht mehr viel von- 
einander. 


| 


Eyukas 
Kae 
| | 


B 


S 
| 
| 


IH 
L, JN 
HHE 


Bürste: le Carbone Z. 


v= 7.4 m/dek F=27 qcm g =1600 giyem 
1 = Positive Bürste 3 = Positive Bürste 
la = Negative „ | 25 Ampigem 3a = Negative | 100 Amp/gem 
2 = Positive „ 5.0 Amp/gcm 
Abb. 13. 


0,15 V bei 85° C Kommutator - Temperatur 
bei 10 Amp Strombelastung für 1 qem 
Bürstenfläche, und von 1,0 V bis 0,08 V bei 
25 Amp/qcm. Dagegen schwanken die 
Werte der positiven Bürste nur unwesent- 


Seien, 
ai... I. TI 
In. _e S 


14 


+ SE Zu = 


| Bar Er 


i 


$l 


h 1 
geh, ee 
/] 


Abb. 15 stellt die Ergebnisse dar, die 
mit einer Metallbürste, System Endruweit, 
erhalten wurden. Die Bürste besteht aus 
dünnen Metallfolien aus elektrolytischem 
Kupfer mit zwischengepreßter Kohleein- 


SEE RRERARENDRERFEN 
J 


i 
l p 
i i 


Bürste: Morganite 2. 


v=74 m/Sek F=24 qcm g = 160 g/qcm 
1 = Positive Bürste , 2 = Positive Bürste \ 0A si 
la = Negative . ) 25 Amp/gem 2a = Negative f 50 Amp/a 


Abb. 14. 


lich. Die bezüglichen Werte sind in Zahlen- 
tafel II vergleichsweise zusammengestellt. 

Die Bürste Morganite 2 in Abb. 14 zeigt 
zwar im allgemeinen dasselbe Verhalten wie 


die vorige, aber die Übergangs-Spannungen 


lage. Diese Anordnung hat den Zweck, 
geringe Übergangs - Verluste mit großem 
Widerstand für die quer durch die Bürste 
fließenden zusätzlichen Ströme zu vereini- 
gen. Die Änderung des Widerstandes mit 


266 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 12. 21. März 1907. 


pe a 


steigender Temperatur ist deshalb nicht in | zeigt den Einfluß der Übertritts-Spannung, | Hyperbel, sodaß der in „Die Gleichstrom. 
demselben Maße charakteristisch für das | e, besitzt in der Regel einen Wert, der um Maschine, Bd. I, S. 351 angeführte Aus- 
Verhalten dieser Bürste, wie sie es für | 0,3 bis 0,5 V herum schwankt. Die effektive druck für den Übergangs-Widerstand 
homogene Bürsten ist. Obwohl der Kupfer- | Reaktanz - Spannung es ist auch abhängig 2 

gehalt der Bürste den Kohlegehalt über- | vom Übergangs-Widerstand an den Bürsten, Kern, 

wiegt, verhalten sich auch hier die beiden | denn je kleiner dieser Widerstand, um SO Su 

Polaritäten ähnlich wie früher. größer ist die dämpfende Wirkung der | zutreffend ist. 


Bürste: Endruweit, Metallbürste. 
v = 7,4 m/Sek F=16 qcm g =160 g'qcm 
1 = Positive Bürste 2 = Positive Bürste 
1a = Negative } 25 Amp/gcm 2a = Negative „ 
8 = Positive Bürste 


3a = Negative } 10,0 Amp/gem 


X 50 Amp/qcm 


Abb. 15. 


Abb. 16 zeigt das Verhalten einer Kupfer- | kurzgeschlossenen Ankerspulen auf die aus 
Kohlebürste derselben Fabrik. Sie ist keine | dem Kurzschluß tretende Spule. Es nimmt 


. Bürste: Morganite 2. 
reine Kohlebürste, sondern enthält in Ab- | daher es, mit abnehmendem Übergangs- 1 


= Positive Bürste 
ständen von etwa 1 mm dünne Kupfer- | Widerstand etwas ab. Sinkt 0,8 ^ P unter den 1a = Negative ,„ y we C 
blättchen in der Richtung des Nutzstromes. | Wert von es, so ist die gute Kommutation Fe ee: 
Abb. 17 ist aufgenommen worden mit | zum mindesten gefährdet. Mit der Abnahme re a 
einer Bürste „Siemens S“. Diese Bürste | der Übergangs-Spannung ist natürlich eine Abb. 18 


zeigt einen bemerkenswerten Unterschied | Abnahme der Übergangs-Verluste verbun- 
bezüglich der Polarität. Die positive Bürste | den. Dieser Gewinn dürfte aber gegenüber 
hat über den ganzen Temperaturbereich | der Gefahr der Funkenbildung kaum in die 


G0 70 Wo Ph 
Bürste: Endruweit, Kupfer-Kohlebürste. 
v=74 m/8Sek F=25qgcm g=160 g/gcm 


1 = Positive Bürste \ 25 Amp/qem 2 = Positive Bürste 


1a = Negative 2a = Negative N 50 Amp/gcm 


Abb. 16. 


Bürste: Siemens 9. 
1 = Positive Bürste \ 


höhere Übergangs-Spannung als die nega- | Wagschale fallen, sodaß von guten Kohle- 


tive, im übrigen aber denselben charakte- | bürsten eine für den jeweiligen Fall genü- 1a = Negative ae 


ristischen Verlauf der Kurven. gend große und hauptsächlich konstante 2 =Positive „ Yc 
Es würde somit zweckmäßig sein, bei | Übergangs-Spannung erwünscht ist. u NORALVE: = 
schwierigen Kommutierungs - Verhältnissen Der zweite Teil der Versuche be- Abb. 19. 
für die positiven Bürsten z. B. Siemens S- | zieht sich auf das Verhalten der 
oder le Carbone Z-Kohlen und für die ne- | Bürsten bei konstanter Temperatur Es wurde gefunden für Bürste „Mor- 


gativen Bürsten Morganite 2 zu verwenden. | des Kommutators und variabler Stromdichte. | ganite 2“ bei 40° C Ringtemperatur: 
Diejenige Kommutationsbedingung, wel- | Die Versuche wurden an zwei Kohlentypen Stromrichtung Metall - Kohle: 


„Plat =i ZAZERE SREZEREZRREREE Be n% +0,04 Ohm, 
a Perse SRESEUBEERRRUNSEEEN j 
au eur EHERKER Stromrichtung Kohle - Metall: 
aeS en RE ARANE ENSS DSSBESENnnER a 
— a DR Paa en i 
06 tt | L II LI DSe DIT IT] Re = Su +0,04 Ohm; 
e a E T a a ER l | : 
ee a e a e T e e e N E bei 60° C Ringtemperatur: 
Q4 ~ N 
Er ge ee e e eeee: Stromrichtung Metall - Kohle: 
RERERERHEREREETERERER TE: Ana | se = 
AS e e e a E E T a a 02 na oE 
eog FECERTERNASECTTERANAT ARAL AES a T OORD 
10 20 # 40 50 60 70 80 0°C 
URS RER E Bürste: i 8. ERBEN Stromrichtung Kohle - Metall: 
=Positive e = ti 
1a= Negative _ j 5 Amp/gcm er, = ' 10 Amp/gem Br 0,6 0.05 Oh 
Abb. 17. “ige T a 
che dem Bürstenmaterial Rechnung trägt’), | durchgeführt, nämlich an Bürste „Morganite 2“ = an i 
nämlich und an Bürste „Siemens S“. j SR 
€s = < 0,8 AP, = Die Ergebnisse sind in Abb. 18 und 19 Stromrichtung Metall - Kohle: 
argestell. Die Kurven, die den Über- 0 
wo AP = Übertritts-Spannung, gangs-Widerstand in Funktion der Strom- Rr = o + 0,02 Ohm, 
es = Effektivwert der Reaktanz-Span- | dichte darstellen und die aus den Potential- “ 


nung einer kurzgeschlossenen | kurven berechnet sind, haben hyperbel- 


; S:romrichtung Kohle - Metall: 
o Spule, artigen Verlauf. Die Analyse ergibt zum j a 

1) Siehe E. Arnold, Die Gleichstrom - Maschine, ve vollständige, zum Teil sehr angenäherte R, = A + 0,02 Ohm; 

Bd. I. 8 509. bereinstimmung mit der gleichseitigen er 


u —— ~ 


267 


21. März 1907.. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 12. | 
finden sich alle unter 


bei 60° C Ringtemperatur: 
Stromrichtung Metall - Kohle: 


0, 
Rk = i + 0,04 Ohm, 


Stromrichtung Kohle - Metall: 


0,835 


R 
E 


+ 0,02 Ohm. 


Die Abweichungen von der gleich- 
seitigen Hyperbel sind am größten bei den 
kleinen Stromdichten.. Der Übergangs- 
Widerstand nähert sich einem bestimmten 
endlichen Endwert, welcher gleichgesetzt 
werden kann der trigonometrischen Tan- 
gente des Winkels, den die Tangente an 
die Kurve AP=f(s,) im Punkte su =0 mit 
der su-Achse einschließt. 

Schließlich ist noch zu bemerken, daß 
das Verhalten der Kohlebürsten bei den 
gegebenen äußeren Variabeln: Temperatur, 
Stromdichte, Stromrichtung, Umfangsge- 
schwindigkeit und Auflagedruck doch kein 
eindeutig bestimmtes ist. Es traten im 
Laufe der Untersuchung plötzliche Ände- 
rungen der Übergangs - Spannung ein, die 
mehr oder weniger lange anhielten und für 
welche eine genaue Kontrolle der oben an- 
geführten äußeren Variabeln keine Erklä- 
rung zu geben vermochte. 

Das Ziel der Untersuchung war die ex- 
perimentelle Aufdeckung des Einflusses der 
Kommutstor-Temperatur auf die Übergangs- 
Spannung, und diese Aufgabe dürfte durch 
vorliegendes Versuchsmaterial in qualitativer 
und mit den angeführten Einschränkungen 
auch in quantitativer Hinsicht als gelöst an- 
gesehen werden. 

Als ungelöst ist dagegen zu betrachten 
das Problem der tatsächlichen physikalischen 
und chemischen Vorgänge in der Über- 
gangsschicht. 


Zusammenfassung. 


Um die Übergangs-Spannung von Kohle- 
bürsten in Abhängigkeit von der Temperatur 
zu bestimmen, ist von E. Arnold eine Ver- 
suchseinrichtung entworfen worden. Die mit 
derselben gewonnenen Ergebnisse zeigen, daß 
es für die Beurteilung des Materials einer 
Bürste erforderlich ist, den Einfluß der Tempe- 
ratur festzustellen, und daß eine gute Küh- 
lung des Kommutators und der Bürsten 
von großer Wichtigkeit für die Er- 
reichung einer guten Kommutation ist. 

Die starke Abnahme der Übergangsspan- 
nung mit der Temperatur ergibt eine Abnahme 
der Übergangsverluste, man erhält daher rech- 
nungsmäßig zu große Übergangsverluste, wenn 
man den Einfluß der Temperatur nicht berück- 
sichtigt. 

Eine zu große Abnahme der Übergangsspan- 
nung kann zu Funkenbildung Veranlassung 
geben. Die bekannte Erscheinung, daß eine 
Maschine in kaltem Zustande funkenfrei arbeitet 
und mit zunehmender Erwärmung anfängt zu 
feuern, wodurch Erwärmung und Funkenbildung 
bis zu einem unzulässigen Grad gesteigert wer- 
den können, findet hierdurch ihre Erklärung. 

Daß sich Kohlenbürsten bei großen Umfangs- 

geschwindigkeiten nicht bewähren, ist zum 
großen Teil darauf zurückzuführen, daß bei 
dem erforderlichen Auflagedruck die Reibungs- 
arbeit und die Temperatur in der Übergangs- 
schicht zu groß wird. Eine ausgiebige Kühlung 
des Kommutators und der Bürsten bei Turbo- 
dynamos ist daher ein vorzügliches Mittel zur 
Verbesserung der Kommutation. 
‚ Bei schwierigen Kommutierungs- 
Verhältnissen ist zu empfehlen, für die 
Positiven und negativen Bürsten ver- 
schiedene Kohlensorten zu wählen. 

Bei der Herstellung von Kohlebürsten wird 
anzustreben sein, eine Sorte zu erzeugen, die 
gegen Temperaturen bis 800 und 1000 C mög- 
lichet wenig empfindlich ist. 


nn a 


Fahrbare Transformatorstation der Veltliner 


Bahn. 
Von Prof. Eugen Cserháti. 


Die Italienische Südbahn-Gesellschaft 
hat im Jahre 1905 für die Veltliner Bahn 
der in 
einem gedeckten Wagen untergebracht und 
so als Ersatz- und Aushilfs-Unterstation 


einen Transformator angeschafft, 


dienen soll. 


u  WEO-— - -- 


teilt, Im größeren I den Einrichtungen, 


Hochspannung stehen t dem elek- 
tor A sam Ä 
er Trannon Ventilator B, der die 


isch betriebenen H 
Fieche Luft durch die Kanäle e 
kernes treibt und letztere kühlt; la 
polige Handausschalter F und nn e EV 
dreipolige selbsttätige Ölschalter für A a 
drei Stück zweipolige Ölschalter on 
3000 V mit Handbetrieb und drei selbsttä a 
Ausschaltern; Relais H und J für den T 
tätigen Primär- beziehungsweise Sekun 


Transformator für 480 KVA. | k i n a 


| 
t 
+‘ es 


Abb. 20. 


Dank der Zuvorkommenbheit der Gene- 
ral-Direktion der Italienischen Staatsbahnen 
bin ich in der Lage, über die Einzelheiten 
dieser sehr zweckmäßigen Einrichtung zu 
berichten. 


N 


l 


l 
X 


Mjo CEA 
Rt 
= \ ; 


schalter. Wurtssche Blitzschutzvorrichtungen 
für die Primär- und Sekundärleitungen samt 
den dazu gehörigen Drosselspulen D und E. 

Im kleineren Abteil des Wagens sind 
nur die drei Handhaben M der drei Sekun- 


Seule! 


Leitungsausführung für die fahrbare Transformator-Station. 
Abb. 24. 


Der Transformator von 430 KVA Ka- 
pazität (Abb. 20) ist in einem ganz aus Eisen 
gebauten Lastwagen aufgestellt (Abb. 21 und 
22). Der Wagenkasten ist durch eine eiserne 
Scheidewand in zwei ungleiche Teile ge- 


där-Ölschalter und die Handhabe I des 
Primärschalters; in diesem Raum befinden 
sich auch die Signalvorrichtungen der 
Relais, das heißt Klingelwerke mit Lampen, 
damit der Wächter sofort weiß, welcher Aus- 


gr. 


a a u a w 


nung 


qrg 


288 Elektrotechnische Zeitschrift. 


schalter ausgeschaltet ist 
Es mußten deswegen drei 
Sekundärschalter angewen- 
det werden, weil in Colico 
die Transformator-Station 
drei Linien speisen muß, 
nämlich die gegen Chia- 
venna, die nach Sondrio 
und jene nach Lecco. In 
den übrigen Stationen sind 
nur zwei sekundäre Schal- 
ter notwendig. Auf dem 
Dache befinden sich die 
Primär-Isolatoren N und 
die Sekundär-Isolatoren O. 
Der Wagen besteht ganz 
aus Eisen und hat an bei- 
den Enden Eingangstüren 
und an den Stirnseiten je 
zwei Zangen mit Spannvor- 
richtung, um den Wagen auf die Schienen 
fest niederzuspannen (Abb. 23). 

Der Anschluß der Primär- und Sekundär- 
Leitungen des Wagens an die Stromleitun- 


6 = eN 


... z? 
er Adı . . , . y u) 
see“ ATN vA IN 


Fahrbare 'Transformator-Btation im Querschnitt. 
Abb. 2. 


gen der Strecke erfolgt durch ähnliche 
Klemmbacken wie diejenigen, die zur 
Verbindung der Drahtenden der Strom- 
leitungen der Linie verwendet wurden 
(Abb. 24). 

Diese bewegliche Transformatorstation 
wird in der Weise benutzt, daß, wenn an 


Festspannvorrichtung für den Wagen. 
Abb. 28. 


irgend einer festen Transferınatorstation 
Ausbesserungs- oder Untersuchungsarbeiten 
von längerer Dauer vorzunehmen sind, oder 
der Verkehr einer Strecke zeitweise sehr 
rege wird, die Transformatorstation als Er- 
satz für den ausgeschalteten eingeschaltet 
oder an einem Punkte der Strecke, wo der 
Spannungsabfall durch den regen Verkehr 
am größten ist, aufgestellt wird. 

Diese bewegliche Transformatorstation 
läßt sich ohne irgend welche Hilfswider- 


2 l 


CL Arm A 
ee 


19807. Heft 12. 


21. März 1907. 


Fahrbare Transformator-Station im Grundriß. 


Abb. 21. 


stände mit den festen Stationstransforma- 
toren parallel schalten, wobei die abgegebene 
Energie sich wie 430:300 auf die zwei 
Transformatoren verteilt. Die Einrichtung 
ist seit einem Jahre in Verwendung, ohne 
die geringste Störung verursacht zu haben, 
auch dann nicht, als man den beweglichen 
Transformator nicht in der Station des aus- 
geschalteten ortsfesten Transformators, son- 
dern in der Nachbarstation auf die Leitungen 
schaltete. 

Diesen Versuch hat man gelegentlich 
der Einschaltung der selbsttätigen Sekundär- 
Schalter in der Transformatorstation in 
Dorio in der Weise ausgeführt, daß man 
den beweglichen Transformator in der 
3 kın weit entfernten Station Dervio auf- 
gestellt hat. 

Obwohl die Konstruktion der Trans- 
foımatoren der Veltliner Bahn eine der- 
artige ist, das die Belastung zeitweilig bis 
auf das fünffache gesteigert werden kann, 
das Ausschalten einzelner Transformator- 
stationen also ohne weiteres zulässig ist, 
so sind dennoch die Erfahrungen der Ita- 
lienischen Staatsbahnen mit den beweg- 
lichen Transformatorstationen insofern wert- 
voll, weil sie einesteils den Beweis liefer- 
ten, daß beschädigte Transformatorstatio- 
nen innerhalb weniger Stunden ersetzt 
werden können, anderseits aber den Kon- 
strukteur in die Lage versetzen, beim Ent- 
wurfderelektrischen Einrichtung fürStrecken 
mit stark schwankendem Verkehr, die festen 
Transformatorstationen nur für den nor- 
malen Verkehr zu berechnen, und zurzeit 
des starken Verkehrs die fahrbaren Trans- 
furmatorstationen einzuspannen. Hierdurch 
kann an Anlage- und Betriebskosten ge- 
spart werden. 


Das Drehstrom-Wattmeter 
der Siemens & Halske A.-G., und eine Neu- 
konstruktion ihres Präzisions - Wattmeters. 


Von Dr. Hilmar Sack. 


Das Drehstrom-Wattmeter gestattet die 
Messung der gesamten in einem Drehstrom- 
Netze, dessen einzelne Zweige ungleich be- 
lastet sind, vorhandenen Leistung mit Hilfe 
einer einzigen Zeigerablesung vorzunehmen. 
Diese kann sehr schnell und sehr genau 
ausgeführt werden, da der Apparat mit der 
bewährten Luftdämpfung der Siemens & 
Halske A.-G. versehen ist, die bewirkt, daß 
sein Zeiger sich nahezu aperiodisch ein- 
stell. Das Drehstrom-Wattmeter ist nach 
elektrodynamometrischem Prinzip aufge- 
baut, seine Angaben sind also unabhängig 
von der Kurvenform und der Periodenzahl 
der in ihm fließenden Ströme. Es besteht 
aus zwei Wattmetern der neuen Ausführung, 
über die weiter unten berichtet werden 


wird, die übereinander angeordnet sind. 
Die beweglichen Spulen derselben sind 
zwangläufig miteinander verbunden. 

Da es im Interesse der mechanischen 
Stabilität, von der ja in erster Linie die 
richtige und zuverlässige Arbeitsweise eines 
elektrischen Apparates abhängt, erforderlich 
war, die beiden Wattmeter möglichst nahe 
einander aufzubauen, so ließ sich nicht 
vermeiden, daß jede der beiden Wattmeter- 
Feldspulen außer auf die von ihr um- 
schlossene auch auf die zum anderen Watt- 
meter gehörige bewegliche Spule ablenkend 
einwirkt. Aus diesem Grunde konnte der 
Aufbau und die Schaltung des Drehstrom- 
Wattmeters nicht nach der bekannten Aron- 
schen Methode ausgeführt werden. Es ge- 
langte vielmehr eine von Herrn Dr. Ad. 
Franke angegebene Schaltung zur An- 
wendung, die in bequemer und zweckent- 
sprechender Weise die erwähnten schäd- 
lichen gegenseitigen Beeinflussungen ZU 
kompensieren gestattet. Benennen wir die 
Ströme in den Feldspulen der beiden Watt- 
meter mit J, und J}, diejenigen in den zu- 
gehörigen beweglichen Spulen mit i, und i,, 
so gelten für die beiden zu einem Apparate, 
wie angegeben, vereinigten Wattmeter die 
nachstehenden Beziehungen: 


cAi, 
phi =y, 

Ca Ja ia = Ô, 

Coq Ji ig = E, 
B+r+d+ts=a; 


Ci itap hitit egni. (1 


Ci CiP, Ca, Cq sind von den Dimen- 
sionen und der Wicklung des Instrument 
abhängige Konstante; æ, ß,y, Ô, £ bezeit 


Schaltung des Präzisions- Wattmeters für Drehstrom. 
Abh. 25 


nen die durch das Zusammenwirken der 
einzelnen Ströme hervorgerufenen Ableı- 
kungen. Denken wir uns den Apparat 
gemäß Abb. 25 geschaltet und an ein Dreh- 
strom-Netz angeschlossen, und bedeuten 
Jis Ja, J3, Ur ig, ig die Momentanwerte der 
in jenem fließenden Ströme; E,, Ez Es 1 


et 


E 


21. März 1907. 


=I 


€} €; die Momentanwerte der daselbst vor- 
handenen Spannungen (siehe Abb. 25), dann 
gelten bekanntlich die Beziehungen: 


ititi, =0, 
i= — (ia + îs), 
i = — (i + i). 


Unter Berücksichtigung derselben kön- 
nen wir Gl. (1) folgendermaßen schreiben: 


la — c39) i — c3 q iș] 
+ hl — c1 P) ia — c; pi] za . (2 


Die Widerstände w,, w,, w, in denen 
die Ströme i, iz is fließen, machen wir 
frei von Selbstinduktion. Alsdann erhalten 
wir folgende Beziehungen: 


Wir führen diese Werte in Gl. (2) ein 
und haben: 


CG — C 6 
NOCAT 
w Wg 


C—C c 
+| 2 n A aS a e| =a . (3 
Wird nun 
a ra N a RW A | 
WW Ws = p 


gemacht, so folgt aus Gl. (3): 
C [J (e1 — e3) + Ja (e2 — e3) =œ . (6 
Es ist bekanntlich im Drehstrom-Netze: 
e — 6 = E, 
6 — 6; = E}, 
folglich erhalten wir: 
C(AbthE)zea 
und da J„E+JE = A 


gleich der gesamten vorhandenen Dreh- 
strom-Leistung ist, wird aus Gl. (5): 


CA=za@...... lo 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 12. 


Bei dem mechanischen Aufbau des 
Drehstrom-Wattmeters war man im Interesse 
der einheitlichen Gestaltung der Fabrikation 
bestrebt, soweit wie irgend angängig, Teile 
Wattmeter 


der gewöhnlichen 


Bewegliches System und Dämpferrohr. 
Abb. 26. 


werten. Daher wurde das bewegliche 
System (siehe Abb. 26) aus zwei überein- 
ander angeordneten gewöhnlichen Watt- 
meter - Spannungsspulen zusammengesetzt. 
Ein dünnes Messingröhrchen stellt die er- 


Lagerung des beweglichen Systems. 
Abb. 27. i 


forderliche zwangläufige Verbindung zwi- 
schen ihnen her. Das System besitzt keine 
durchgehende Achse, ist vielmehr in zwei 
Stablspitzen gelagert, die innen auf der 
obersten und untersten beweglichen Spulen- 
fläche aufgebunden sind (siehe Abb. 27). 
Im Interesse eines einfachen und bequemen 
Zusammenbaues des Apparates war es nicht 
angängig, das Rohr der Luftdämpfung gleich- 


zu ver- 


: unsere 
œ sie neuerdings 
endung, wie 8i6 ie Messing- 
a: h n Wattmeter erhalten. Die lichen 
sämtliche beiden bewegli 


= indung der i i 
on bedingt eine Teilung an a 
spule in zwei Hälften, die von Ar 
von hinten dem im Gestell häng In eh 
weglichen System genähert und z e 
mit Hilfe von Klemmstücken be n AE 
den, daß zwischen zwei gogna E ne 
a a Da rol Wattmeter hat jetzt 


bleibt. Das Drehstrom 
as in Abb. 28 wiedergegebene Ansie 
Man baut es nun in den Sockel ein, 


i it den auf diesem angebrachten 
PRS und Anschlußklemmen und 
versieht es mit der Schutzkappe. 

Den jetzt gebrauchsfertigen Appara 
zeigt Abb. 29 mit und Abb. 30 ohne Schutz- 
“aD! ie schon bemerkt, wird die Schaltung 
des Apparates nach Abb. 25 ausgeführt. Wie 
diese erkennen läßt, erhalten wir die ge- 
samte Betriebsspannung in das Wattmeter 
hinein, und zwar wird sie zwischen den 


Drehstrom-Wattmeter, innerer Aufbau. 
Abb. 28. 


beiden Feldspulen und außerdem zwischen 
jeder derselben und der von ihr um- 
schlossenen Schwachstrom-Spule herrschen, 
aber nicht zwischen den beiden Spulen des 
beweglichen Systems, in deren Verbindungs- 
stück der Nullpunkt des gesamten Span- 
nungskreises fällt. Bei dieser Schaltung 
gestaltet sich der Bau des beweglichen 
Systems sehr einfach, und kann sein Ge- 


Drehstrom-Wattmeter ohne Schutzkappe. 


Drehstrom-Wattmeter in Außenansicht. 


Abb. 29. 


das heißt: Das Drehstrom-Wattmeter läßt 
direkt aus seiner Zeigerablesung die ge- 
samte in einem Drehstrom-Netze vorhandene, 
Leistung ohne Rücksicht auf die Belastung 
der einzelnen Zweige erkennen, falls die 
unter (4) gestellte Bedingung erfüllt ist. 


falls auf dem das bewegliche System tra- 
genden Lagerbocke anzubringen, es erhielt 
seinen Platz auf dem Skalenbalter, oberhalb 
des beweglichen Systems, und des Trägers 
desselben angewiesen. Als Feldspulen ge- 
langen je zwei derselben Konstruktion zur 


Abb. 80. 


wicht möglichst klein gemacht werden. Das 
Vorhandensein der Spannnngsdifferenz zwi- 
schen den festen und beweglichen Spulen 
bewirkt, daß der Apparat für direkte 
Messungen verwendbar ist, wenn in ihm 
nur Spannungen unter 2000 V auftreten. 


Te m tn a er ~- a ak ai aa gg gen 
p ri -~ - e F, 


270 


Anderenfalls machen sich zwischen den 
festen und beweglichen Spulen Ladungs- 
erscheinungen bemerkbar, die eine Zeiger- 
ablenkung verursachen. Diese lassen sich 
auch nicht gänzlich beseitigen, wenn man 
die Schaltung in der Weise abändert, daß 
man die Spannungsdifferenz zwischen den 
festen und beweglichen Spulen dadurch 
fortschafft, daß man der letzteren Vorschalt- 
widerstände hinter sie legt und die mit- 
einander verbindet. Man bekommt aber 
auf diese Weise die gesamte Betriebsspan- 
nung zwischen die beiden beweglichen 
Spulen und ist jetzt gezwungen, diese 
gegeneinander zu isolieren, was mit be- 
trächtlichen Schwierigkeiten und Mehrkosten 
verknüpft ist, und wodurch das Gewicht 
des beweglichen Systems merklich vermehrt 
wird. Aus diesen Gründen entschied man 
sich dahin, die in Abb. 25 skizzierte Schal- 
tung genau so, wie sie daselbst wieder- 
gegeben ist, anzuwenden, und das Dreh- 
strom-Wattmeter für direkte Messungen bis 
150, 300 und höchstens bis 750 V einzu- 
richten. Soll mit ihm bei höheren Span- 
nungen gearbeitet werden, so ist es in Ver- 
bindung mit zwei Spannungs-Transforma- 
toren zu benutzen. Außer den ersterwähnten 
Spannungs-Meßbereichen, zwischen denen 
mit Hilfe eines auf der hinteren Sockelseite 
befindlichen Kurbelumschalters gewählt wird, 
besitzt das Wattmeter zwei Strom-Meß- 
bereiche bis maximal 100 beziehungsweise 
maximal 200 Amp. Zwei Laschenumschalter 
beziehungsweise zwei Stöpselumschalter, 
wenn der Apparat nur für Ströme bis 
maximal 25 Amp bestimmt ist, gestatten, 
das eine oder das andere derselben in Ge- 
brauch zu nehmen. 

Zu den wichtigsten Versuchen für die 
‚Brauchbarkeit der neuen Wattmeter-Kon- 
struktion zählten die Transportversuche, die 
mit drei Apparaten wiederholt angestellt 
wurden und die durchweg günstig ausfielen. 
Vor allem bewährte sich hierbei die Kon- 
struktion und Lagerung des beweglichen 
Systems. Da dasselbe keine durchgehende 
starre Achse besitzt, so sind seine Spitzen 
durch die ihm innewohnende Federung hin- 
reichend gegen Verletzungen geschützt. 
Anderseits ist jene nicht genügend groß, 
um ein llerausspringen des Systems aus 


seinen Lagern auf dem Transporte zu ver- 
anlassen. 


Im Anschluß hieran möchte ich noch 
einige Mitteilungen über die konstruktiven 
Umänderungen machen, die das Präzisions- 
Wattmeter der Siemens & Halske A.-G., das 
Herr Prof. Dr. Raps am 28. II. 1899 dem 
Elektrotechnischen Vereine vorführte (vgl. 
„ETZ“ 1899, S. 665), neuerdings erfahren 
hat. Bei der Neukonstruktion desselben 
wurde sorgfältig darauf geachtet, daß ihm 
sämtliche guten Eigenschaften erhalten 
blieben, die es in seiner bisherigen Aus- 
führung so vorteilhaft auszeichneten, näm- 
lich die Vorzüge der direkten Ablesbarkeit 
bei nahezu aperiodischer Zeigereinstellung, 
der vollkommenen Proportionalität zwischen 
den Ausschlägen und der zu messenden 
Leistung, der eines geringen Energiever- 
brauches, der Unabhängigkeit von der 
Temperatur und der Dauer des Stromdurch- 
ganges und endlich, daß bei Arbeiten mit 
Wechselstrom seine Angaben von der 
Periodenzahl und der Kurvenform desselben 
nicht beeinflußt werden. Außerdem ist der 
Bildung von Wirbelströmen in seiner Wick- 
lung oder deren Umgebung, welche die 
an ihm gewonnenen Ablesungen fälschen 
könnten, wirksam vorgebeugt dadurch, dab 
nur diejenigen seiner Teile aus Metall her- 
gestellt sind, die unbedingt aus Metall be- 
stehen müssen, während alle übrigen aus 
Isoliermaterial gefertigt sind. 


passend gewählt werden. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 12. 


Zunächst war man bestrebt, die Gestalt 
des Starkstrom-Körpers und die durch sie 


bedingte Art seiner Herstellung, die dem 


Wattmeter vollkommene Proportionalität 
zwischen seinen Zeigerausschlägen und den 
zu messenden Watt verliehen, zu verein- 
fachen. Es fand sich, daß dem Wattmeter 
die eben erwähnte gute Eigenschaft in sehr 


vollkommener Weise mittels einer gewöhn- 
lichen Spule von rechteckiger Gestalt er- 


teilt werden kann, wenn deren Dimensionen 
Soll das Watt- 
meter zur Messung der Leistung in Strom- 
kreisen Verwendung finden, die nur wenige 
Ampere führen, so werden die in Rede 
stehenden Spulen aus Kupferdraht gefertigt. 
Eine derartige Spule für maximal 5 Amp 
zeigt Abb. 31. Sie besitzt 0,2 Ohm bei 15°C 


Feste Spule des Präzisions-Watt- 
meters für 5 Amp. 


Abb. 31. 


Bewegliche Spule. 


Abb 3. 


und verzehrt, wenn sie von 5 Amp durch- 
flossen wird, 5 Watt, was einem Spannungs- 
verluste von 1 V entspricht. 

Soll das Wattmeter von stärkeren Strö- 
men, von 25 und mehr Ampere, durchflossen 
werden, so ist es aus naheliegenden Grün- 
den untunlich, den Starkstrom-Körper aus 
Kupferdraht herzustellen. Er wird alsdann 
nach einem patentierten Verfahren aus 
Rechtecken, die aus 0,5 mm dickem Kupfer- 
blech gestanzt sind, zusammengesetzt. Diese 
Rechtecke werden an einer Stelle aufge- 
schnitten und die so geschaffenen Enden 
durch Löten mit den Schnittenden der be- 
nachbarten Kupfer-Rechtecke verbunden, 
wie aus Abb. 32 ersichtlich ist. So erhält man 
eine Spule, deren 
einzelne Windun- 
genin derRichtung 
parallel zu ihrer 
Achse nur eine 
Ausdehnung von 
05 mm besitzen 
oder, wenn n Recht- 
ecke gruppenweise 
parallel und dann 

hintereinander 

| durch Löten ver- 
bunden werden, eine solche von 0,5n mm, 
die aber in der erwähnten Richtung n - mal 
unterteilt ist. Die einzelnen Windungen 
werden voneinander durch zwischengelegte 
Rechtecke aus imprägniertem Japanpapier 
isoliert. Damit die Lötstellen nicht die 
Dicke der gesamten „pule erhöhen, werden 
sie, wie Abb. 32 zeigt, gegeneinander ver- 
setzt. Eine derartige Wattmeter-Starkstrom- 
Spule besteht aus 32 Rechtecken aus Kupfer- 
blech, die der Stromstärke entsprechend, 
die sie später durchfließen soll, in Gruppen 
parallel und dann hintereinander geschaltet 
werden. So z. B. gestatten je vier neben- 
einander und dann zu acht Gesamtwindungen 
vereinigte Bleche ein Wattmeter für Ströme 
bis zu 50 Amp zu bauen, während man die 
Starkstrom-Wicklung eines Wattmeters für 
Ströme bis 400 Amp erhält, wenn man sämt- 
liche 32 Bleche zu einer Windung parallel 
schaltet. 

Ein derartiger Wattmeter -Körper für 
maximal 12,5 Amp besitzt bei 15° C 0,026 
Ohın Widerstand. Durchfließen ihn 12,5 Amp, 
so herrschen an seinen Enden 0,32 V; er 
verzehrt also bei der genannten Strom- 
stärke 4 Watt. 

Um den Starkstrom-Meßbereich dieser 
Wattmeter auf das Doppelte erhöhen zu 
können, ist ihre Starkstrom-Spule in zwei 


Aufbau der festen Spule für 
größere Stromstärken. 


Abb. 32. 


21. März 1907. 


a 


nebeneinander angeordnete Hälften geteilt 
deren Enden an einem auf der hinteren, dem 
Beobachter abgekehrten Seite des Wattmeter- 
Sockels angebrachten Umschalter ange- 
schlossen sind. Dieser wird bei den Watt- 
metern bis maximal 25 Amp durch Stöpsel 
bei denen für Ströme über 25 Amp durch 
Laschen betätigt.. Seine Einrichtung läßt 
sich leicht aus Abb. 33 erkennen. Ein kleiner 


Klemmenbrett und Umschalter des Wattmeters. 
Abh. 88. 


neben ihmangebrachterKurbelumschalterge- 
stattet, Auswahl zwischen den drei Spannungs- 
Meßbereichen zu treffen. Auch die An- 
schlußklemmen für die dem Instrumente 
Strom und Spannung zuführenden Leitun- 
gen sind an der hinteren Sockelseite ange- 
bracht. 

Eine weitere wichtige konstruktive Ab- 
änderung hat das Wattmeter dadurch er- 
fahren, daß man die Anordnung und Lage- 
rung seiner beweglichen Spule anders als 
bisher gestaltete. Bis vor kurzem mußte 
das bewegliche System erst innerhalb der 
festen Spule zusammengebaut werden. ‚Die 
neue, für die bewegliche Spule gewählte 
Anordnung ermöglicht es, das Wattmeter 
in zwei Hälften zu teilen, in die feststehende 
Starkstrom-Wicklung und die bewegliche 
mit ihrem Lagerbock, deren jede für sich, 
gänzlich unabhängig von der anderen, 
fertiggestellt wird. Ist letzteres geschehen, 
so vereinigt man beide auf gemeinsamer 
Grundplatte zu einem Wattmeter und baut 
dieses dann in den Sockel ein. Diese An- 
ordnung gestattet auch, schnell jeden Watt- 
meter-Starkstrom-Körper mit jedem belie- 
bigen beweglichen Spulensystem zu ver- 
einigen. Um dies zu ermöglichen, wurde 
folgendermaßen vorgegangen. Der beweg- 
lichen Spule belieg man dieselbe Gestalt, 
dieselben Dimensionen und denselben Wider- 
stand (etwa 100 Ohm) wie bisher, verringerte 
aber ibre Windungszahl, wodurch ihr Ge- 
wicht und ihre Selbstinduktion (auf 0,003 
Henry) merklich herabgemindert wurden. 
Ferner wurde sie mit zwei oben und unten 
an ihrer Innenseite aufgebundenen Stahl- 
spitzen, anstelle der bisher üblichen durch- 


Lagerbock mit beweglichem System. 
Abb. 35. 


gehenden Stahlachse, versehen (siehe Abb.34), 
mittels deren sie in den Saphir-Kernerschrat- 
ben des Lagerbockes, wie Abb. 35 erkennen 
läßt, hängt, in gleicher Weise wie das be- 
wegliche System des Drehstrom-W attmeterS. 
Der Lagerbock trägt auch noch das 
Dämpfungsrohr. Das Wattmeter besitzt also 
dieselben mechanischen Vorzüge wie jenes. 
die weiter oben dargelegt wurden. 


21. März 1907. 


Nm o m 


Präzisions-Wattmeter in Außenansicht. 
Abb. 36. 


Abb. 36 gibt eine Ansicht des fertigen 
Wattmeters mit Kappe, während Abb. 37 
seinen inneren Zusammenhang erkennen läßt. 


Um die Angaben des Wattmeters von 
der Dauer des Stromdurchganges und der 
Temperatur seiner Umgebung vollkommen 
unabhängig zu machen, hat man mit gutem 
Erfolge den nachstehend beschriebenen 
Weg betreten. Die Anderung der Watt- 
meter-Angaben mit der Dauer des Strom- 
durchganges hat vornehmlich zwei Ursachen. 
Erstens wird infolge des ständigen Fließens 
von Strom durch den Apparat der Wider- 
stand seiner beweglichen Spannungsspule 
erhöht, teils durch die Erwärmung, die sie 
durch den in ihren Windungen kreisenden 
Schwachstrom erleidet, teils durch die 
Wärme, die die sie umgebende, vom Stark- 
strom durchflossene feststehende Spule gegen 
sie ausstrahlt. Folge davon ist, daß bei 
gleichbleibender Spannung der Strom in ihr 
und diesem entsprechend der Ausschlag an 
der Skala des Wattmeters sich vermindert. 
Die von der stromdurchflossenen Stark- 
strom-Wicklung ausgehende Wärmestrah- 
lung bringt aber noch verschiedene Ande- 
rungen an den ihr benachbarten Instru- 
mententeilen hervor. Als wichtigste der- 
selben ist die Schwächung zu bezeichnen, 
die infolge jener die Torsionskraft der 
Spiralfedern des Wattmeters erfährt. Diese 
bewirkt, daß der Ausschlag an seiner Skala 
vergrößert wird. Kann man diese Ver- 
größerung gleich jener durch die Wider- 
standszunahme der beweglichen Spule be- 
wirkten Verminderung des Wattmeter-Aus- 
schlages machen, so ist man dahin ge- 
langt, den Angaben des Instrumentes Un- 
abhängigkeit von der Temperatur seiner 
Umgebung und von der Dauer des Strom- 
durchganges zu verleihen. Dieses ist nan 
n für die Praxis vollkommener Weise bei 
den Wattmetern der Siemens & Halske A.-G. 
dadurch erreicht, daß die bewegliche 
Spule einen Vorschaltwiderstand aus Mate- 
rial von verschwindend kleinem Temperatur- 
Koeffizienten (z. B. Manganindraht) erhält 
und parallel zu beiden ein Nebenschluß, 
gleichfalls aus Manganindraht, angeordnet 
wird. Wählt man die Einzelwiderstände 
der Verzweigung passend und schaltet man 
vor dieselbe noch einen geeigneten Vor- 
schaltwiderstand, so hat man das Wattmeter 
In seinen Angaben von der Dauer der Ein- 
schaltung und der Temperatur seiner Um- 
gebung unabhängig gemacht. 

Auch mit einer größeren Zahl dieser 
neuen Präzisions-Wattmeter dieser neuen 
usführung wurde eine Reihe von Trans- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 12. 


Präzisions-Wattmeter mit abgehobener Kappe. 


portversuchen ausgeführt, die sämtlich gut 
ausfielen. 
Zusammenfassung. 


Es wird zunächst über ein nach elektro- 
dynamischem Prinzip gebautes Wattmeter be- 
richtet, das mit Hilfe einer einzigen direkten 
Zeigerablesung mit der bei den Wattmetern der 
Siemens & Halske A.-G. üblichen Bequemlich- 
keit und Genauigkeit die gesamte in einem 
Drehstromnetze mit ungleich belasteten Zwei- 
gen vorhandene Leistung zu ermitteln ge- 
stattet. Weiterhin wird eine Neukonstruktion 
des Wattmeters der Siemens & Halske A.-G. be- 
sprochen, die alle Vorzüge der bisherigen be- 
sitzt, jedoch in seiner konstruktiven Ausführung 
gegen diese wesentliche Vereinfachungen auf- 
zuweisen hat. 


Elektrische Raumheizung. 


Beitrag zur wirtschaftlichen Ausnutzung 
von Elektrizitätswerken. 


Von Ing. A. Lauri. 


Der Ingenieur, der mit dem Entwurf 
elektrischer Zentralen betraut wird, sucht 
sich vor allem ein klares Bild über die vor- 
aussichtliche Verteilung der Belastung zu 
mächen, auf Grund seiner Ergebnisse und 
Aufnahmen trachtet er dann, sowohl Größe 
der Einheiten als auch Anzahl derselben 
den festgesetzten Belastungs-Verhältnissen 
anzupassen. 

Dies ist jedoch nur in gewissen Gren- 
zen möglich, und besonders bei neuen 
Elektrizitätswerken, bei denen sich die Be- 
lastung durch fortschreitende Erweiterung 
der Anschlüsse erst nach und nach einstellt, 
werden die an den stark wechselnden Be- 
lastungen des Werkes bestehenden Miß- 
verhältnisse des Betriebes stets vorhanden 
und fühlbar sein. 

Bei Gleichstrom-Anlagen kann darin 
ein Ausweg erblickt werden, daß man die 
Größe der Einheiten für die mittlere zu 
erwartende Belastung bemißt, während die 
über den mittleren Belastungswert gehenden 
Ansprüche durch eine entsprechend be- 
messene Akkumulatorenbatterie zu decken 
wären. Die Verwendung einer Akkumula- 
torenbatterie bringt jedoch wieder zwei 
Nachteile mit sich, das heißt einen verhält- 
nismäßigen niedrigen Wirkungsgrad, sowie 
hohe Anschaffungs- und Unterhaltungskosten, 
die wiederum auf die Betriebskosten der 
betreffenden Zentrale lasten. 

Bei Wasserkraft-Zentralen, die jedoch 
meisten infolge ihrer Lage, von den Ver- 


Abb. 37. 


brauchsstellen weit entfernt sind, die dem- 
nach als Wechselstrom- und Drehbstrom- 
Zentralen mit hochgespannten Arbeitsstrom, 
ausgebildet werden, ist obiger Ausweg aus- 
geschlossen. 

Die Erzeugungkosten elektrischer Ener- 
gie hängen stets von den direkten und in- 
direkten Betriebskosten ab. Bei Wasser- 
kraft-Zentralen sind die direkten Betriebs- 
kosten meistens nicht hoch, und beschränken 
sich nur auf die Gehälter und Löhne, Ver- 
sicherungsprämien, Schmier- und Putzstoffe. 
Dagegen sind die indirekten Betriebskosten 
nicht zu unterschätzen, da die Herstellung 
einer größeren Wasserkraft-Zentrale vom 
Einlauf gerechnet bis zum Ausgangspunkt 
der elektrischen Speiseleitungen gerechnet, 
mit großen Kosten verbunden ist, somit 
sind auch die Auslagen, die zur Verzinsung 
und Tilgung des Anlagekapitals, für die 
Anlegung eines Erneuerungskontos, Reserve- 
kontos usw. stets bedeutend. Allgemein 
gesagt, sind die indirekten Betriebskosten 
stets konstant, während die direkten vom 
Umfang des Betriebes, von einer mehr 
oder weniger umsichtigen Leitung usw. ab- 
hängig sind. 

Ideal genommen, arbeitet eine Zentrale 
am wirtschaftlichsten, und kann somit den 
größten Nutzen abwerfen, wenn die Be- 
lastung stets über einen mittleren Wert ge- 
halten werden kann. 

Von den Wasserkraft-Zentralen arbeiten 
viele, infolge der geschilderten Mißverhält- 
nisse in der Verteilung der Belastung, un- 
richtiger Wahl der Größe der Maschinen- 
sätze nicht wirtschaftlich und bringen somit 
für die betreffenden Gesellschaften, die doch 
an bedeutende Abschreibungen gebunden 
sind, nur geringen Nutzen. 

Theoretisch ließen sich solche Zentralen 
durch Aufstellung einer kleineren Einheit, 
eventuell durch Anbringung einer Dampf- 
reserve, deren Anschaffungskosten meistens 
nicht hoch sind, und bei welcher, auch die 
direkten Betriebskosten, da nur für wenige 
Stunden in Betrieb, nicht hoch wären, um- 
ändern, praktisch jedoch ist eine solche 
Umänderung stets schwer, oft unmöglich 
durchzuführen. 

Eine ideale Lösung kann darin erblickt 
werden, durch die Bestrebung, dieBelastungs- 
diagramme während jeder Tagesstunde über 
einen gewissen günstigen mittleren Wert zu 
halten, mit anderen Worten, daß man jede 
elektrische Anwendung auf industriellem 
und hauswirtschaftlichem Gebiet zur Strom- 
entnahme zuläßt, und es ist heute bereits 
ein allgemein zu beobachtendes Bestreben, 


up. 


mme raa um 


272 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


seitens der Besitzer von Elektrizitätswerken 
bestrebt sind, diesen Zweck zu erreichen. 

Gerade bei Wasserkraft-Zentralen wären 
die Vorteile, die man durch Verfolgung 
dieser Taktik erzielen könnte, sehr groß, 
da die erhöhten Einnahmen gegenüber den 
Betriebsausgaben ein sehr günstiges Ver- 
hältnis darstellen würden. 

Eine der möglichen Anwendungen, die 
bereits durchblickt, und erwogen wurde, ist 
die Erzeugung von Wärme auf elektrischem 
Wege, sei es um mannigfache Vorgänge 
auf industriellem Gebiete auszuführen, sei 
es für Kochzwecke in der Haushaltung, so- 
wie auch für die einfache Heizung von 
Wohnräumen. Dieser Anwendung des elek- 
trischen Stromes lagen jedoch bis zum 
heutigen Tage besondere Schwierigkeiten 
im Wege, die eine allgemeine Verbreitung 
hinderlich beeinflussten. Einer der größten 
Nachteile mußte darin erblickt werden, daß 
für eine gewisse Zeit, die der größten 
abendlichen Belastung entspricht, die Heiz- 
apparate abgeschaltet werden müssen, da 
Ja sonst die der Zentrale durch Anwendung 
von lleizapparaten erwachsenden Vorteile 
bald hinfällig werden würden. 

Nun kann diese Schwierigkeit mittels 
einer geeigneten Bauart der Heizkörper be- 
seitigt werden, jedoch fand dieser äußerst 
wichtige Umstand bis heute noch wenig 
Beachtung. In einem Raum von 100 cbm 
Inhalt ist es erforderlich, diejenige Wärme 
zu liefern, die durch die nach außen oder 
nach ungeheizten Räumen gelegenen Wände 
verloren geht, ferner diejenige Wärme zu 
ersetzen, die infolge Lüftung verloren geht, 
welche letztere in Wohnräumen etwa ein- 
mal stündlich erfolgt. 

Wird die Heizung unterbrochen, so 
kann man annehmen, daß die Temperatur 
des Raumes höchstens um 4° C sinke und 
dann kann die in den Wänden auf- 
gespeicherte Wärme dazu beitragen, obigen 
Verlust zum großen Teil zu decken. Be- 
kanntlich jedoch ist das Wohlgefühl ein 
größeres, wenn man sich in einem kalten 
Raum befindet, wo eine Wärme ausstrahlende 
Masse vorhanden ist, als in einem verhältnis- 
mäßig warmen Raum mit kalten Wänden, 
es ist daher vorteilhafter, einen Heizkörper 
vorzusehen, der allein imstande ist, eine 
derartigeWärmemengeaufzuspeichern, durch 
welche oben geschilderte Verluste ausge- 
glichen werden, und der während etwa drei 
oder vier Stunden eine mittlere Temperatur 
beibehält, die einer noch wirkungsvollen 
Wärmeausstrahlung entspricht. 

Es kann angenommen werden, daß bei 
einem Raum von 100 cbm Inhalt die Hälfte 
der Wandflächen verlustbringend sei, die 
Wandstärke sei mit 50 cm angenommen, so 
ist die unter dieser Annahme in einer 
Stunde verloren gehende Wärmemenge 
gleich 1350 WE festzusetzen. 

Die durch Lüftung verloren gehende 
Wärmemenge kann in der Rechnung mit 
550 WE Stunden eingesetzt werden, sodaß 
ein Zimmer von 100 cbm Fassungsraum 
etwa 1900 WE in der Stunde erfordert. 

Eine KW Stunde kann 856 theoretische 
WE abgeben, unter Berücksichtigung kleiner 
Verluste etwa 800, sodaß ein Raum von 
100 cbm Fassung etwa 2,5 KW Std erfordert. 
In der Praxis jedoch, um nicht zu enge 
Grenzen zu erhalten, pflegt man mit 30 Watt 
für 1 cbm Raum zu rechnen, man erhält somit 
für oben geschildertes Beispiel etwa3KW Std. 

Unterbricht man die Heizung, so wird 
dermittlere Temperaturunterschied, zwischen 
Anfang und Ende der Unterbrechungszeit 
gleich 16° C betragen (Temperatur bei der 
Unterbrechung der Heizung 18° C, am Ende 
der Unterbrechungszeit 14° C), sodaß die 
in der Stunde verloren gehende Wärme- 
menge sich auf 1700 WE ermäßigt. 


1907. Heft 12. 


21. März 1907. 


ee u, 


Berücksichtigt man, daß die mittlere 


Temperatur des ÖOfens 110° C beträgt 
(Mittelwert zwischen 160° C Wärme der die 
Heizwiderstände umgebenden Masse und 
60°C Wärme der von der Luft bestriche- 
nen Flächen), nimmt man ferner an, daß 
die Temperatur des Ofens nicht unter 50°C 
sinken dürfe, um eine noch genügend große 
wärmeausstrahlende Wirkung 
dann muß die nützliche Wärmemenge, die 
in den Ofen aufgespeichert werden muß, 
einem Temperaturunterschied von 110° C 
minus 50°C entsprechen, also gleich 60°C. 


zu haben, 


Das Gewicht des Materials, welches er- 


forderlich ist, um 100 Kal. aufzuspeichern, 
beträgt 3,35 kg. Man ersieht daraus, daß, 
ohne gezwungen zu sein, zu bedeutendem 
Gewichte Zuflucht zu nehmen, der gewünschte 
Zweck einer genügend großen Wärmeauf- 
speicherung leicht erreicht werden kann. 


Die bisher im Handel gebrachten Heiz- 


körper weisen alle ohne Unterschied viel 
zu kleine Massen auf, sodaß sie sich sehr 
rasch abkühlen, oben geschilderter Grund- 
gedanke der Wärmeaufspeicherung im Ofen 
selbst fand bis heute noch keine Beachtung, 
Dieses Prinzip fand jedoch in den im fol- 
genden beschriebenen Heizkörpern weit- 
gehend Anwendung. 


Elektrisch geheizter Kachelofen. 
Abb. 38. 


Weitere Nachteile der bisher im Handel 
gebrachten Heizöfen hatten ihre Ursache in 
den hohen Anschaffungskosten der ver- 
wendeten Materialien, in der Leichtigkeit, 
mit welcher solche Heizkörper beschädigt 
werden konnten, in den Schwierigkeiten, 
die der Ausführung etwaiger Ausbesserun- 
gen entgegenstanden, schließlich infolge der 
verhältnismäßig hohen Temperaturen, die 
man erreichen mußte, um wirtschaftliche 
Erfolge zu erzielen. 

Auch in obigen Beziehungen weisen die 


neuen Heizöfen wünschenswerte Neuerun- 
gen. Die Widerstände, die die elek- 
trische Energie in Wärme umwandeln 
sollen, bestehen aus Widerstandsdraht be- 
sonderer Beschaffenheit, diese Widerstände 
werden in Zement eingelassen, wobei be- 


Eiserner elektrischer Ofen mit!Rippenheizkörpern daneben. 
Abh. 40. 


sonders der Umstand Berücksichtigung 
findet, daß sowohl Widerstandsmaterial wie 
auch der Zement gleiche Ausdehnungs- 
Koeffizienten besitzen. Die Kosten der so 
hergestellten Heizkörper kommen infolge 
ihrer Einfachheit und des niedrigen Preises 
der verwendeten Materialien sehr niedrig 
zu stehen. 

Der Zement ist ein guter Wärmeleiter, 
die Masse selbst erwärmt sich ziemlich rasch, 
sodaß plötzliche Temperaturschwankungen 
und deren Folgen ausgeschlossen sind. 
Diese Heizelemente sind daher Beschädi- 
gungen wenig unterworfen und selbst dann 
sind solche Teile stets leicht und schnell 
auszuwechseln. l 

Die besondere Beschaffenheit dieser 
Heizkörper macht sie zu den mannig- 
faltigsten Verwendungen geeignet, 80 kön- 
nen rechtwinklige Heizelemente säulenartig 
angeordnet, ferner in Form von Kacheln 
zu vollständigen Wandverkleidungen für 
Zimmer herangezogen werden, sie eignen 
sich ebenso gut zur Bildung der Backfläche 
in elektrischen Backöfen, wie zur Bildung 
der Heizkörper in elektrischen Bügeleisen. 
Ebenso leicht lassen sich dieselben als 
Heizkörper für Destillier-, Konzentration 


a 
FART, 


Tragbarer elektrisch geheizter Kachelofen. 
Alb. 89. 


und Sterilisations-Apparate, sowie überhaupt 
als Heizkörper für jedwelche industrielle 
und hauswirtschaftliche Anwendung 3U® 
bilden. 

Diese neuen Heizkörper werden nach 
drei verschiedenen Grundformen hergestellt: 


NINA. 


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erha 


21. März 1907. 


TemperaturZunahme 


Temperatur-Abnahme 


°C Wattverbrauch 


FERSSERZEEIERTZZRER ARME RSZRB 
ERRESRZERBIEBZARNBERERZERBARHER 


BERGSPT-aENERHERERRBEREEENERERN 


t “ Cd s Pe ar 


SEn TESZNUENGAARNETRE 
USTNA Peer ee 
LELLI FTI FEER 
ro l 


Versuchsergebnisse mit elektrischen Heizöfen. 
Abb. 41. 


Die erste Form unterscheidet sich im Auf- 
bau durchaus nicht von den gewöhnlichen 
Kachelöfen (Abb. 38) und Kaminen. Die 
Heizwiderstände werden in den auf der 
räckwärtigen Seite der Kachel befindlichen 
Vertiefung eingelassen und mit Zement 
ausgegossen. Die freien Enden der Wider- 
stände werden beim Aufbau des ÖOfens 
entsprechend geschaltet. 

Rote Glühlampen und ein kupferner 
Scheinwerfer, die sich vor dem Ofengitter 
befinden, tragen durch die rote Effekt- 
beleuchtung dazu bei, den Schein des Feuers 
wiederzugeben und somit auch ein für das 
Auge angenehmes Gefühl zu erwecken. 

Die zweite Ofenform unterscheidet sich 
von der vorher beschriebenen nur in den 
äußeren Maßen und in einem geringeren 
Gewicht. Ihre Heizkraft kann dadurch er- 
höht werden, indem im Innern des Ofens 
noch zwei Rippen-Heizkörper untergebracht 
werden (Abb. 39). 

Die letzte Form endlich besteht ganz 
aus Eisen und eignet sich besonders für 
Schulhäuser, Kanzleien, Woartesäle usw. 
Die Ausführung ist aus Abb. 40 ersichtlich. 

Abb. 41 stellt die Ergebnisse einer Reihe 
von an den neuen Heizöfen vorgenommenen 
Versuchen graphisch dar. Man ersieht z. B., 
daß die erstgenannte Ofenart nach der 
Abschaltung volle drei Stunden benötigt, 
um sich auf 50° C abzukühlen. 

Die vorstehend beschriebenen Heiz- 
körper werden in der Elektrotechnischen 
Werkstätte von Ingenieur E. Lanzerotti 
in Romeno bei Trento (Südtirol) hergestellt. 


Zusammenfassung. 


Es werden die Verhältnisse dargestellt, unter 

welchen eine elektrische Raumheizung zwecks 
besserer Ausnutzung eines Elektrizitätswerkes 
noch möglich ist, selbst bei solchen Werken, 
die abends in den Stunden der Höchstbelastung 
genötigt werden, die Öfen abzuschalten. 
‚ Es wird besonders auf elektrisch geheizte 
Kachelöfen hingewiesen, die im Stande sind, 
genügend Wärme aufzuspeichern, um während 
der Zeit des Nichtheizens die Verluste an Wärme 
zu decken. 


Das Arbeitsfeld des ingenieurs im Fern- 
sprechwesen. 


Vor noch nicht langer Zeit herrschte die 
Ansicht, daß die Aufgabe des im Kemeproch 
wesen stehenden Ingenieurs fast ausschließlich 

Entwerfen und in der Einrichtung von Um- 
schaltern für den Fernsprech-V ermittlungsdienst 
bestehe. Heutzutage reicht sein Arbeitsfeld 
viel weiter, und zwar in dem Maße, wie die 
neueren Fernsprech - Einrichtungen von den 
älteren sich unterscheiden. 

d Carty!) bebandelt in einem Vortrage vor 
r American Institution of Electrical Engineers 
ür New York nebst Vororte dauernd ordnungs- 
nuig und wirtschaftlich arbeitende Fernsprech- 
inrichtungen herzustellen. Zunächst steht der 
Hi dieser Aufgabe beschäftigte Ingenieur vor 
er F rage, welcher Zeitraum bei den Entwürfen 
zu berücksichtigen ist. Er muß sich deshalb 
eon in diesem Anfangsstandpunkt der Ar- 
eiten auf Grund sorgfältiger Schätzungen über 


DJJ. 
Eng“ BA% T R7 o „Broceng. of the Am. Inst. of El. 


die zu erwartende Vermehrung der Fernsprech- 
Anschlüsse einen Uberblick über die Gestaltung 
und die Kosten für die Herstellung aller Teile 
der Anlage zu verschaften suchen, ferner über 
die von Jahr zu Jahr durch Abnutzung ein- 


tretende Wertverminderung, über die jährlichen 
Ausgaben für Sm emang und Verzinsun 

sowie über solche örtlichen Verhältnisse, die be 
späteren Umbauten oder Erweiterungen von 
Bedeutung sind. Schließlich wird der Zeit- 
raum, für welchen die Anlage zu veranschlagen 
sein wird, aus dem Verhältnis zwischen den 
jährlich auf die erste Anlage entfallenden Aus- 
gaben und den Kosten eines späteren voll- 
ständigen Umbaues bestimmt. Für das New 
Yorker Fernsprechnetz hat man diesen Zeit- 
raum auf 20 Jahre festgesetzt. Es sind in New 
York Pläne aufgestellt worden unter Zugrunde- 
legung von Verhältnissen, wie sie für das 1920 
angenommen werden, das heißt für 300000 An- 
schlüsse in Manbattan (Altstadt New Yorks). 

Bei Aufstellung solcher Pläne geht man 
folgendermaßen zu Werke. Zunächst deutet 
man auf einer Karte an, wie sich die An- 
schlüsse auf das Stadtgebiet verteilen, indem 
man für jeden Baublock die Zahl der darauf 
entfallenden Anschlüsse vermerkt. 

Sodann werden die Zahl der Vermittlungs- 
ämter, der Anschlußbereich jedes Amtes sowie 
seine Lage und seine Größe bestimmt. Welche 
Zahl von Vermittlungsämtern in der Theorie 
wirtschaftlich am vorteilhaftesten ist, läßt sich 
am besten ermitteln, indem man die Kosten für 
die Einrichtung der Anlage mit vielleicht zehn 
Vermittlungsämtern überschläglich berechnet 
und mit der Berechnung stufenweise fort- 
schreitet bis zu 30 oder 40 Vermittlungsämtern. 
So findet man die theoretisch vorteilhafteste 
Anordnung; in der Praxis hat man mit der 
vorhandenen Anlage zu rechnen, die so umzu- 
gestalten ist, daß man dem theoretischen Er- 
genig möglichst nahe kommt. Bevor man 

iese Untersuchungen über die Zahl der Ver- 
mittlungsämter anstellen kann, muß man schon 
sorgfältig erwogen haben, welche Art von 
Vielfachumschaltern verwendet werden und 
welches Aufnahmevermögen der Umschalter 
im Höchstfalle haben soll. 

Die weitere Ausgestaltung des Planes führt 
zu der Frage, welche Kabelgattung zu verwen- 
den sein wird. An die in Manhattan zu ver- 
wendenden Kabel stellt man die Anforderung, 
daß die Verständigung auf den Kabelleitungen 
selbst im ungünstigsten Falle ebenso gut sein 
soll wie zwischen zwei Vermittlungsämtern auf 
einem 16 km langen Kabel für Orts-Verbindungs- 
leitungen. 

Hat der Plan des Netzes eine festere Gestalt 
angenommen und ist man sich über die Lage 
der Vermittlungsämter schlüssig geworden, 80 
werden die dafür nötigen Grundstücke erworben. 
Unter mehreren Grundstücken, die für ein Ver- 
mittlungsamt in Betracht kommen, nimmt man 
für gewöhnlich aanjenige: welches bei Berück- 
sichtigung aller Verhältnisse als das billigste 
anzusehen ist. Die Entfernung eines Grund- 
stücks von den Hauptlinien der unterirdischen 
Anlagen, der Charakter der Nachbargebäude, 
die öglichkeit, das auf dem Grundstück vor- 
handene Gebäude umzubauen, oder die Not- 
wendigkeit, es abzubrechben und ein neues zu 
errichten, alle diese und ähnliche Gesichtspunkte 
müssen sorgfältig erwogen werden, bevor der 
Ankauf stattfinden kann. Mit anderen Worten: 
der Ingenieur muß für die verschiedenen, in 
Frage Tommenden Grundstücke Pläne der dar- 
auf einzurichtenden Vermittlungsämter ent- 
werfen, um sich für den günstigsten Fall ent- 
scheiden zu können. 

Für ein Vermittlungsamt mit verhältnismäßig 
wenig Verbindungsleitungen nach anderen Ver- 
mittlungsstellen empfiehlt sich zweifellos die 
reine Vielfachschaltung. Dagegen ist der Vorteil 
dieser Schaltung bei sehr großen Fernsprech- 
netzen, in denen eine ganze Anzahl von Ver- 
mittlungsstellen besteht und wo die Verbin- 
dungsleitungen einen beträchtlichen Teil des 


300 20 ae ue 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 12. 273 


Netzes ausmachen, nicht so einleuchtend; man 
bopegnet deshalb der Ansicht, daß für solche 
Fälle die Vielfachschaltung nicht zweckmäßig 
sei. Die Verhältnisse liegen aber nicht s0; denn 
wenn auch der Vorteil, der daraus erwächst, 
daß alle Anschlußleitungen in Vielfachschaltung 
über sämtliche Schränke — für Teilnehmer- 
sowohl wie für Verbindungsleitungen — geführt 
sind, umso geringer wird, Fi mehr Verbindungs- 
leitungen vorhanden sind, so wird sich doch 
die Lage in keinem Falle so gestalten, daß man 
von der Vielfachschaltung überhaupt nicht Ge- 
brauch zu machen hätte. 

Man ersieht das ohne weiteres, wenn man 
den Fall annimmt, daß in einer großen Stadt 
alle Gespräche unter Benutzung von Orts-Ver- 
bindungsleitungen geführt werden müssen und 
Gespräche zwischen Anschlüssen, die demselben 
Amte angehören, überhaupt nicht vorkommen. 
Alsdann wäre es zwecklos, alle Anschlußleitun- 
gen an sämtlichen Arbeitsplätzen vorüber- 
zuführen. Indessen müssen Alle abgehenden 
Verbindungsleitungen in Vielfachschaltung über 
alle Teilnehmerschränke und alle Teilnehmer- 
leitungen müssen über die Schränke für an- 
kommende Verbindungsleitungen verlaufen. 

Wenn es nun auch in der Praxis nicht vor- 
kommt, daß ein Amt unmittelbare er Aa 
zwischen seinen Anschlüssen überhaupt nicht 
herzustellen hat, so ist doch mitunter die Zahl 
solcher Verbindungen im Verhältnis sum son- 
stigen Verkehr so gering, daß die Führung 
der 2nschubielkungen über alle Teilnehmer- 
schränke nicht lohnt. Die Frage, wann dieser 
Punkt erreicht ist, läßt sich nur nach der Lage 
jedes einzelnen Falles entscheiden. Bis jetzt 
sind der Fälle, in denen man die Vielfachschal- 
tung der Anschlußleitangen hat einschränken 
können, nur wenige, sie werden aber voraus- 
sichtlich häufiger werden. 

In der Fachliteratur ist in den letzten Jahren 
die Verwendung selbsttätiger Vermittlungsämter 
Gegenstand sehr lebhatter Erörterungen ge- 
wesen. Sie machen zwar die Vermittlungs- 
beamten entbehrlich, doch ergibt sich, wenn 
man Umschalter, die sich nur für ganz kleine 
Orte eignen, außer Betracht läßt und die Be- 
rechnung der Kosten bis auf Umschalter für 
10 000 Anschlüsse ausdehnt, daß der Handbetrieb 
mit den neuen Bauarten (mit Glühlampenzeichen 
und Zentralbatterien) billiger ist als der selbst- 
tätige Betrieb. 

m in dieser Frage ein Urteil zu gewin- 
nen!), hat man 7500 Probeverbindungen an 
Umschaltern für Handbetrieb und an selbst- 
tätigen Umschaltern sorgfältig überwacht. Die 
Zeit vom Anruf des Teilnehmers bis zur Ant- 
wort seitens des gerutennl Teilnehmers betrug 
im Durchschnitt beim Handbetrieb 21,7, beim 
selbsttätigen Betrieb 19,9 Sekunden. Der Unter- 
schied ist also sehr gering; zudem muß er, wie 
sich herausgestellt hat, dem Umstande zuge- 
schrieben werden, daß die Teilnehmer der selbst- 
tätigen Ämter etwas schneller auf den Anruf 
antworteten als die Teilnehmer der Ämter mit 
Handbetrieb. 

Nach diesen statistischen Ermittlungen bietet 
der selbsttätige Betrieb also keine Vorteile, 
welche als Ausgleich für die Mehraufwendungen 

egenüber dem Handbetriebe gelten können. 

ie weitere Durchführung des Vergleichs zwi- 
schen den beiden Betriebsweisen würde dies 
Ergebnis lediglich bestätigen. 

Auf das Arbeitsfeld des Ingenieurs des 
Fernsprechwesens greifen auch geschäftliche 
Fragen über, insbesondere ist es für die Tech- 
nik von Bedeutung, ob eine einheitliche Pausch- 

ebühr für alle Anschlüsse festgesetzt oder die 

ebühr nach der Zahl der Gespräche geregelt 
werden soll. Die Anwendung des Pausch- 
gebühren-Satzes hat zur Folge, daß auf den 
einzelnen Anschluß unverhältnismäßig viel Ge- 
spräche entfallen, da es erfahrungsmäßig die 
Teilnehmer zu sehr häufiger Benutzung des 
Fernsprechers verleitet. Sodann kommt auch 
in Betracht, daß, weil die Pauschgebühr ziem- 
lich hoch bemessen werden muß, nur solche 
Personen, die den Anschluß gehörig auszunutzen 
Boden nen, sich an der Fernsprech-Einrichtung 
eteiligen, während diejenigen, welche des Ver- 
kehrsmittels weniger oft bedürfen, auf einen 
eigenen Anschluß verzichten und die Fern- 
sprecher ihrer Nachbarn benutzen. Alle diese 

erhältnisse führen zu einer außerordentlich 
starken Inanspruchnahme des einzelnen An- 
schlusses. 

Eine solche Errcheinung ist aber, da sie 
bei einem Pauschgebühren-Satze nicht zu einer 
Steigerung der Einnahmen führt, sehr uner- 
wünscht, denn je mehr Gespräche geführt 
werden, desto größer werden die Ausgaben 
des Unternehmers, und zwar entstehen Mehr- 
ausgaben nicht nur durch die Vermehrung der 
Beamtenkräfte, sondern auch durch die unter 
Umständen damit verbundene Vermehrung der 
Umschalteschränke, sowie durch Steigerung des 


t) Siehe auch „ETZ“ 1906, 8. 202. 


274 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 12. 


21. März 1907. 


Bedarfs an Orts - Verbindungsleitungen. Der 
Unternehmer hat unter diesen Verhältnissen 
gar kein Interesse daran, die Zunahme des 
'erkehrs auf den Anschlußleitungen zu fördern. 
Technisch wären also solche Vorkehrungen zu 
treffen und g eiezelig wären die Gebühren 
so zu regeln, daß das Publikum von Tischge- 
häusen und sonstigen Einrichtungen, welche 
geeignet sind, die Benutzung des Fernsprechers 
zu erleichtern, nicht viel Gebrauch macht. 

Der Pauschgebühren -Satz wirkt noch in 
mancher anderen Hinsicht auf die Betriebsver- 
hältnisse ein. Besonders ist ein Punkt hervor- 
zuheben. Die übermäßig starke Benutzung der 
Anschlüsse hat zur Folge, daß die zum Ge- 
spräch verlangten Le naan sehr häufig be- 
setzt gefunden werden. Durch diesen Ubel- 
stand wird die ordnungsmäßige Abwicklung 
des Sprechverkehrs außerordentlich erschwert, 
wenn nicht unmöglich gemacht. 

Abhilfe gegen die starke Belastung der 
Anschlußleitungen konnte beim Pauschge- 
bühren-Satze nur von seiten der Teilnehmer 
selbst und zwar dadurch geschaffen werden, 
daß diese gegebenenfalls einen zweiten An- 
schluß herstellen ließen. Dazu waren die Teil- 
nehmer aber nicht leicht geneigt, weil sich 
ihre Ausgaben für Fernsprechzwecke durch 
das Hinzütreten eines weiteren Anschlusses 
meist verdoppelten. 

Alle diese mit dem Pauschgebühren-Satz 
verbundenen Schwierigkeiten verschwanden, 
sobald man — für große Städte — die Gebühren 


nach der Zahl der Gespräche geregelt hatte. 


Insbesondere war dadurch der übermäßig 
starken Benutzung der Anschlüsse abgeholfen. 
Jetzt wird nur eine bestimmte Höchstzahl von 
Gesprächen aut einer Anschlußleitung zuge- 
lassen und für einen zweiten Anschluß Gebühr 
nur in dem Maße erhoben, wie der Anschluß 
benutzt wird. 

Es ist auch einleuchtend, daß der Unter- 
nehmer bei Regelung der Gebühren nach der 
Zahl der Gespräche ein Interesse daran hat, 
die Benutzung des Fernsprechers in jeder 
Weise zu fördern und zu dem Zweck Hilfs- 
einrichtungen aller Art zu treffen. Zum Bei- 
spiel bringt man in den Wohn- oder Geschäfts- 
räumen der Teilnehmer mit zwei oder mehr 
Anschlüssen einen Klappenschrank an, mittels 
dessen beliebig viel Sprechstellen, für deren 
Herstellung eine mäßige Gebühr erhoben wird, 
untereinander oder mit den Hauptanschlüssen 
verbunden werden können. 

In welchem Maße die Fernsprech-Technik 
mit dem Gebührensatz zu rechnen hat, dürften 
die vorstehenden, nur die Hauptpunkte be- 
rührenden Ausführungen bereits erwiesen 
haben. Man darf wohl behaupten, daß das 
Fernsprechwesen in technischer Hinsicht nicht 
vollkommen sein kann, wenn die Gebühren- 
regelung oder die sonstige Anordnung un- 
zweckmäßig ist. F. M. 


Lage und Aussichten der deutschen Industrie 
im Jahre 1907. 


Der Jahresbericht der Handelskammer von 
Berlin für 1906 gibt, wie in den vorhergehenden 
Jahren, einen Überblick über die wichtigsten 
Ereignisse des abgelaufenen Wirtschaftsjahres. 
Da sich der Bericht im wesentlichen auf die 
fachmännischen Mitteilungen der Handels- 
kammer-Mitglieder stützt, so ist dadurch Gewähr 

eleistet, daß wir hier ein den tatsächlichen 

Verhältnissen entsprechendes Bild vom deut- 
schen Wirtschaftsleben im vergangenen Jahre 
erhalten. 

Das Hauptergebnis der vorliegenden Unter- 
suchung ist die Feststellung der Tatsache, daß 
die Aufwärtsbewegung des wirtschaftlichen 
Lebens, welche vom Jahre 1903 an dem seit der 
Jahrhundertwende herrschenden Tiefstand ge- 
folgt war, sich weiter fortgesetzt hat. Das letzte 
Wirtschaftsjahr ist durch große Umsätze und 
befriedigende Gewinne trotz allgemeiner Preis- 
steigerung der Rohprodukte und Fabrikate ge- 
kennzeichnet. 

Nahrungs- und Genußmittel heimischen und 
fremden Ursprungs, Eisen und andere Metalle, 
Kohle, Holz, Chemikalien, Gespinstfasern und ver- 
schiedene andere Materialien haben ihre Preise 
teilweise um sehr bedeutende Beträge gesteigert. 
In der Hauptsache war diese Preissteigerung 
wohl auf die starke, oft atürmische Nachfrage 
zurückzuführen, die bei diesen Welt-Handels- 
artikeln nicht nur auf dem deutschen Markte 
sondern in fast allen Erdteilen sich geltend 
machte. f 

Zur Steigerung der Rohstoft-Preise trat eine 
ebenfalls fast allgemeine Steigerung des Preises 
der Arbeit. Ihren Grund hatte sie einerseits 
in der Teuerung der Lebensbedürfnisse der 
Arbeiter, anderseits aber wollten die Arbeiter 


auch über den Ersatz der Mehrkosten der 
Lebenshaltung hinaus einen Anteil an der 
pünagon Geschättslage haben, und sie haben 
ihn bei dem dringenden Bedarf an Arbeits- 
kräften meistens mit erhalten. Unveränderte 
Löhne werden nur aus solchen Zweigen der 
Industrie gemeldet, in denen schon vorher die 
Löhne sebr hoch waren. 

Innerhalb des gesamten Verbrauchs erfor- 
dert der Eigenbedarf der Industrie, das heißt 
die Ausgaben für Neubauten, Erweiterungen 
und bessere Ausstattung, eine besondere Be- 
trachtung; denn derartige Vergrößerungen der 
Anlagen stellen einerseits nur vorübergehenden 
Bedarf dar und anderseits bergen sie die Ge- 
fahr einer künftigen Überproduktion in sich. 
Bei der umfangreichen Tätigkeit der Industrie 
im Jahre 1905 konnte man befürchten, daß der 
Bedarf durch Überproduktion überschritten sei; 
zum Glück hat sich diese Befürchtung nicht ver- 
wirklicht. Die Neuanlagen haben teilweise für den 
enormen Bedarf volle Beschäftigung getunden. 

‚ Die allgemeine Umsatz- und Verbrauchs- 
steigerung ist zwar auch dieses Mal, wie schon 
im Jahre 1905, vornehmlich dem inländischen 
Märkte zu gute gekommen; indessen sind auch 
unsere wirtschaftlichen Verhältnisse in ihren 
Beziehungen zum Auslande durch eine wesent- 
liche Verkehrssteigerung günstig beeinflußt. 
War schon die Zunahme der Ausfuhr im Be- 
richtsjahre außerordentlich groß, so bleibt sie 
doch weit zurück hinter der geradezu sprung- 
haften Steigerung der Einfuhr. Diese Verkehrs- 
steigerung war aber durch außergewöhnliche 
Umstände bedingt, sodaß sie nicht als normal 
angesehen werden kann. In der ersten Hälfte 
des Jahres traten nämlich eine Reihe von Tarif- 
änderungen in den verschiedenen in Betracht 
kommenden Ländern in Kraft. Die Folge war, 
daß man vor dem betreffenden Zeitpunkt mög- 
lichst viel Ware noch nach dem niedrigen Satz 
unterzubringen suchte. 

Wenn man vielseitig befürchtet hatte, daß 
mit dem Nachlassen der Ausfuhr nach dem 
1. März, beziehungsweise nach den anderen 
Stichtagen, auf dem Inlandsmarkte Überfüllung, 
Preisdruck, sogar Arbeitslosigkeit eintreten 
würden, so sind solche Erscheinungen zum Glück 
bisher nicht zu verzeichnen wegen der über 
Erwarten starken Aufnahmefähigkeit des heimi- 
schen Bedarfes. 

. Außerdem können die erhöhten Schutzzölle 
die Wirkung, heimische Industrie zu erziehen 
und den Verbrauch an deren Erzeugnisse zu ge- 
wöhnen, naturgemäß noch nicht im ersten Jahre 
des Bestehens äußern. 

Im vergangenen Jahr hat daher unsere In- 
dustrie in den Gebieten der erhöhten Zölle viele 
ihrer Abnehmer sich noch erhalten können, zu- 
mai da vielfach in jenen Ländern die Ge- 
schäftslage auch eine günstige und der Wett- 
bewerb minder scharf war. 

So herrschten im ersten Jahre des erhöhten 
Zollschutzes Ausnahmezustände, deren Wirkun- 
gen sich mit den Wirkungen der Zölle durch- 

reuzten und deren Bild völlig trübten. Auf 
Grund der Erfahrungen dieses Jahres die Be- 
fürchtungen, die man von der neuesten Ära der 
Zollpolitik gebegt hatte, als unbegründet und 
widerlegt dauernd beiseite zu schieben, hat man 
noch kein Recht. 

Verfrüht ist mithin insbesondere auch die 
kürzlich regierungsseitig an die Handelsver- 
tretungen gestellte Frage, ob tatsächlich, wie 
vor Inkrafttreten der neuen Zölle vielfach pro- 
phezeit worden, deutsche Fabriken ganz oder 
teilweise ins Ausland verlegt worden seien, um 
dessen erhöhte Schutzzölle sich nutzbar zu 
machen.!) Sind auch wohl einige Fälle dieser 
Art, z.B. in der elektrischen und in der chemi- 
schen Industrie, zu verzeichnen, so kann die 
Gesamtheit doch erst nach einer Anzahl von 
Jahren und wechseinden Geschäftslagen fest- 
gestellt werden. Außerdem vollzieht sich aber 
die Auswanderung der Industrie unter dem 
Zwange ungünstiger Zollverhältnisse durchaus 
nicht nur in der am meisten auffälligen Form 
der Verlegung deutscher Betriebe oder Betriebs- 
teile ins Ausland oder der Neuerrichtung von 
Zweiggeschäften daselbst. Sie kann vielmehr 
auch so vor sich gehen, daß bereits bestehende 
Auslands - Betriebsstätten deutscher Fabriken 
auf Grund des Zollschutzes erweitert werden, 
oder daß ausländische, bisher in Wett- 
bewerb stehende Unternehmungen nunmehr 
von den bisher exportierenden deutschen 
Fabriken durch Kapitalbeteiligung, Uber- 
lassung von Fabrikationsverfahren, eingelernten 
Werkmeistern und Arbeitern usw. unterstützt 
werden. Auch ohne Mitwirkung deutscher Ge- 


.) Die Handelskammer setzt sich mit dieser Behaup- 
tung in Widerspruch zu ihrem vorjährigen Bericht LETZ“ 
106. 8.773), wo eine derartige Auswanderung deutscher In- 
dustrien nicht nur zugegeben, sondern auch als den Ver- 
hältnissen entsprechend begründet wurde. Auch der dies- 
jährige Bericht der Altesten der Berliner Krufmannschaft 
stellt fest, daß eine größere Anzahl deutscher Unternebhmun- 
gen, durch die Zollverhältnisse gedrängt, in das Ausland 
übersiedelt. 


schäftsfreunde werden ausländische Unternehmer 
derartige wertvolle Arbeitskräfte aus Deutsch- 
Jand an sich heranzuziehen suchen, wenn ein 
durch die Schntzzölle erhöhter Gewinn die Aus- 

aben dafür wirtschaftlich macht. Diese Wir- 
Kungen der Schutzzollpolitik wird man nie- 
mals vollständig und in ihrem sichtbaren Teile 
auch erst nach Jahren erfassen können. 

Im Wettbewerb der einzelnen Betriebe 
untereinander sind wesentlich neue Erscheinnn- 
gen nicht zu Tage getreten. Im allgemeinen 
äßt sich ein weiteres Fortschreiten des Groß- 
betriebes bemerken, was aber keineswegs nur 
durch die Erdrückung von Kleinbetrieben sich 
vollzieht, sondern seine Nahrung namentlich 
auch in der wachsenden Zahl und Kaufkraft 
der Bevölkerung findet. Es fehlt aber auch in 
diesem Jahre wieder nicht an Beispielen dafür, 
daß Kleinbetriebe gut gedeihen. Solches wird 
unter anderem berichtet von Werkstätten, 
welche Spezialartikel für elektrotechnischen 
Bedarf herstellen, ferner von Möbel- und Eisen- 
warenfabriken. 

Die Bestrebungen zum Ausschluß oder zur 
Beschränkung des Wettbewerbs, die Kartelle, 
Syndikate, Interessengemeinschaft unter gleich- 
artigen Unternehmungen, ferner die Vereini- 
gungen von Rohstoffiwerken mit weiterverarbei- 
tenden Fabriken und auch die Vereinigungen 
von Fabriken mit Großhandels-Unternehmunger, 
alle diese Formen des Zusammenschlusses, unter 
denen man den Konkurrenzkampf durch den 
Zusammenschluß verwandter Interessen zu er- 
setzen strebt, haben auch im Jahre 1906 ihr 
Anwendungsgebiet erweitert. 

In der Industrie leitet sich der Aufschwung 
des letzten Jahres außer aus den behandelten 
allgemeinen Gründen noch aus dem Umstande 
her, daß wertvolle neue Ideen sich in der Praxis 
einbürgern und dadurch neue Industriezweige 
zum Aufblühen gebracht werden. Ein Beweis 
ist die Automobilindustrie, die mit ibren 
er he bis über die Grenze ihrer Lei- 
stungsfähigkeit zu hohen Preisen beschäftigt 
war. In der Elektrotechnik machte der An- 
trieb durch Dampfturbinen weitere Fortschritte 
unter wesentlicher Vergrößerung der Maschinen- 
sätze. Die Zunahme der elektrischen Bahnen 
sowie der Verwendung der Elektromotoren im 
Fabrik- und Kleinbetrieb brachten diesem 
Zweige reichliche Aufträge. Bei den Dampt- 
maschinen beginnt der Überhitzer die Ver- 
bundmaschinen zu verdrängen, ebenso wie der 
Rotationspumpe besonders in Bergwerken die 
Kolbenpumpe und die große Wasserhaltungs- 
maschine weichen muß. Die Zentralheizung 
wird immer mehr in den Neubauten verwendet. 
In den Druckereien verdrängt die Zeilengieß- 
maschine Handsatz und Lettern. Mit Aufträgen 
überhäuft war auch die junge Industrie der 
Sprechmaschinen, der elektrischen Klaviere und 
anderen mechanischen Musikinstrumente. 

Werkzeugmaschinen, deren Leistungsfähig- 
keit man neuerdings durch Verwendung von 
„Schnelldrehstahl“ verbessern konnte, Bowie 
Arbeitsmaschinen waren so überaus stark be- 
gehrt, daß die Fabriken bei weitem nicht genug 
liefern konnten. Hierzu bemerkt der Bericht 
(Seite 24): „Dieser starke Begehr nach Werk- 
zeug- und Arbeitsmaschinen ist von großer 
symptomatischer Bedeutung. Er bezeugt den 
regen Gang der Warenherstellung und er be- 
deutet eine große Steigerung der Leistungs- 
fähigkeit der deutschen Industrie, welche diese 
Maschinen benutzt. Der Fortschritt lieg einmal 
auf dem technischen Gebiete, da die Maschine 
an Präzision der Arbeit und an @Geschwindig- 
keit die Leistungen der menschlichen Hand 
übertrifft; sodann spricht aber auch ein soziales 
Moment mit: Indem man mit Druckluft-Appa- 
raten Eisenblech nieten, mit elektrisch ange- 
triebenen Hobel- und Fräsmaschinen das Holz 
formen, mit elektrischen Strickmaschinen 
Strumpfwaren wirken, mit sinnreichen Spesia” 
maschinen Zigaretten herstellen läßt, ersetz 
man durch diese stählernen Arbeiter einen Tel 
jener anderen, deren man sich immer neuen 
sicher fühlt, ns vermindert somit die Abhän 

igkeit von ihnen. 

E Für das Jahr 1906 war die Nachfrage i 
Steinkohlen eine ganz außerordentlich groe, 
der eine nicht immer ausreichende ran 
leistung der Gruben gegenüberstand, Soda” 
insbesondere im letzten Jahresdrittel eine Ra 
verkennbare Kohlenknappheit zu Tage m d 
Die Preise haben der Marktlage eutrprecheN 
im Berichtsjahre allgemein rhöhunger, dien 
durchschnittlich 50 Pf bis 1 M für die es: 
erfahren und muß man einer weiteren Steig 
rung entgegensehen. i 

Auf dem Eisenmarkt hielt die steigend 
Preisbewegung, die Ende 1905 eingesetzt le 
das ganze Jahr hindurch an. Stabeisen 2 en 
Ende 1906 175 M die Tonne gegen 117.09. 
120 M im Vorjahre. Kupfer erfuhr eine pe 
außerordentliche Preissteigrerunf. wen ir 
höchste Preis im Jahre 1905 80 Lstr. 16 8 ao 
die Tonne Standard-Kupfer betrug, War © 


er a a 


21. März 1907. 


— mm I anm 


—— 


November 1906 dauernd über 100 Lstr. Ebenso 
erreichte Zinn und Blei einen ganz außer- 
gewöhnlich hohen Preisstand. nzweifelhaft 
ist die Preirsteigerung des Silbers um etwa 
10%, eine Folge seiner ausgedehnten techni- 
schen Verwendung. Eine gewaltige Preis- 
steigerung hat Platin erfahren. Während das 
Kilogramm Anfang 1906 2500 M kostete, war der 
Preis am Ende des Jahres schon 5060 M; dabei 
er es häufig schwer überhaupt Platin zu er- 
ten. 

Am Schlusse ihres Berichts stellt die Han- 
delskammer fest, daß allein schon des großen 
Auftragsbestaudes wegen für eine geraume Zeit 
noch dıe Fortdauer guten Geschäftsganges zu 
erwarten ist. Immerhin kann sie sich der Ein- 
sicht nicht verschließen, daß der Blick in das 
neue Wirtschaftsjahr für Handel und Industrie 
keinen wolkenlosen Himmel zeigt. „In solchen 
Zeiten der Hochkonjunktur befindet sich das 
Wirtschaftsleben gleichsam in einem Zustande 
des U Sa senichn, ai welchem ein 
verbältnismäßig geringer Impuls genügt, einen 
Umschwung herbeizuführen“, j nn 


Thomson rk! pro Caalomb u I" Iqnperehsrclerens 


Die Abhängigkeit des Thomson-Effektes von der Temperatur 
in Eisen, Konstantan, Kupfer und Silber. 


Abb. 42. 


FORTSCHRITTE DER PHYSIK. 


gerade Linien entsprechen, die aber weniger 
. steil ansteigen als das Gesetz von Tait verlangt 
.M. 


Über das magnetische Verhalten von Eisen- | Die Abb. 42 zeigt diese Linien. 


pulver verschiedener Dichte. 


Von Walter Trenkle. (Erlanger Diss. 1904 ; 
auszugsweise: ie d. Phys, Bd. 19, 1906, 
. 692.) 


Der Verfasser knüpft an eine Arbeit von LITERATUR. 
R. Börnstein (1874) an. Börnstein stellte das 
„verdünnte“ Eisenpulver durch Reduktion einer 
Mischung aus Eisen- und Aluminium-Hydroxyd, Besprechungen. 


Elektromechanische Konstruktions-Ele- 
mente. Skizzen herausgegeben von Prof. Dr. 
Klingenberg. 7 Lieferungen mit je 10 Blatt 
in Folio. Verlag von Julius Springer. Preis 
jeder Lieferung 2,40 M. 

Dieses wertvolle Sammelwerk, dessen erste 
Lieferungen bereits allgemeinen Eingang in die 
Konstruktions-Abteilungen der meisten Firmen 
gem haben, liegt nunmehr bis zur siebenten 

ieferung fertig vor und umfaßt demnach 

70 Blatt. Während die fünf ersten Lieferungen 

ausschließlich dem Apparatenbau gewidmet 

waren, bringen die jüngsten 20 Blatt jetzt auch 

Konstruktions-Elemente aus dem Elektroma- 

schinenbau. 

Wie sehr dem Verfasser der Stoft unter den 
Händen gewachsen ist, zeigt eine Vergleichun 
der Inhaltsverzeichnisse, die der ersten un 
letzten Lieferung beigegeben sind. Offenbar 
wirkte der Erfolg der ersten Lieferungen an- 
feuernd auf die einzelnen Firmen, welche hier- 
bei die Erfolge ihres technischen Ehrgeizes zu 
zeigen Gelegenheit hatten, sodaß sie ihren wohl- 
verstandenen Voıteil darin erkannten, möglichst 
viel beizusteuern und hinter den anderen nicht 
zurückzustehen. 

Es haben ausnahmslos alle größeren deut- 
schen Firmen sowohl Dynamofabriken wie auch 
Apparatenbauer Beiträge geliefert, vermissen 
wırd man höchstens das Sachsenwerk, welches 
als jüngste Firma wohl imstande gewesen wäre, 
interessante Neukonstruktionen zu zeigen; aber 
auch von den mittleren Gesellschaften wie 
Pöschmann, Pöge, Heidenau, Max Schorch usw. 
wäre interessantes zu erwarten gewesen. Da 
jedoch der Verfasser in den Skizzen eine 

ammelstelle für Neukonstruktionen aus dem 
ganzen Gebiet der Starkstrom - Technik zu 
schaften beabsichtigt, so ist die Hoffnung be- 
rechtigt, daß auch diese mittleren und kleineren 

Firmen sich noch zum Wort melden werden. 

Die Sammlung zerfällt in zwei große Ab- 
teilungen: 1. Starkstrom-Apparate, 2. Maschinen 
und Transformatoren. 2 

Die ersteren werden eingeteilt in einfache 
Schalter, mit und ohne Selbstbetätigung, Stufen- 
schalter, worunter Regulatoren, Anlasser, Fahr- 
schalter, Zellenschalter usw. verstanden sind, 
dann Sicherungen für niedrige und hohe Span- 
nung, Blitzschutz-Vorrichtungen, Schalt- und 
Leitungsaunlagen, Stromabnahme-Vorrichtungen, 
wie Kontaktrollen und dergleichen, und endlich 
Apparate für Spezialzwecke. — 

Abteilung lI ist eingeteilt in Ankerbau, 
worunter nicht weniger als 20 Anker für Gleich- 
strom und 26 für Wechselstrom, sowie eine An- 
zahl Wicklungen, dann Vorrichtungen für Strom- 
abnahme, wie Stromwender mit 14 Konstruk- 
tionen, Schleifringe, Bürstenhalter und -träger 
und endlich Verbindungsklemmen zur Darstel- 
lung gebracht werden. Eine dritte Gruppe um- 
faßt die verschiedenen Feldsysteme, feststehende 
und drehende, eine vierte die Gehäuse, Funda- 
mentplatten, Spannschlitten, Lager. Endlich 
eine Gruppe mit vollständigen Maschinen und 
zum Schluß ein Blatt mit Transformatoren. 


also auf chemischem Wege her. Die von dem 
Verfasser auf diese Art erhaltenen Proben waren 
wenig mägnetisierbar, weshalb er chemisch 
reines Eisenpulver (ferrum limatum) unmittelbar 
mit Tonerde oder Kupferbronze mischte. Die 
ne wurde in Glasröhren gefüllt. Da es 
sich um Sättigungswerte solcher „Magnetstäbe“ 
handelte und zu ihrer Messung das magneto- 
metrische Verfahren nicht geeignet ist, fand ein 
besonderes Jochverfahren Anwendung. Mit 
diesem ließ sich folgendes feststellen. 

Bei gleicher magnetisierender Kraft ist die 
Magnetisierang und die Suszeptibilität reinen 
Eisenpulvers stets größer als diejenige einer 
Mischung von Eisenupulver mit unmagnetisier- 
barer Substans. Dementsprechend liegt der 
FN rung: reinen Eisenpulvers 

er als der Sätt = 
gungswert des ver 

Unterscheidet man das massive Stabeisen 
von dem pulvertörmigen Eisen lediglich durch 
den Dichtegrad, so kann man sagen: Die 

agnetisierung des Eisens sinkt unter sonst 
gleichen Umständen mit seiner Dichte; der 
magnetische Sättigungswert des Eisens ist dem- 
entsprechend um so kleiner, je geringer seine 
Dichte ist. Die zur Erreichung des magnetischen 
Sättigungswertes nötige magnetisierende Kraft 
ist für reines Eisenpulver größer als für ver- 
dünntes. (Eine Verallgemeinerang auf die für 
massives Eisen geltenden Verhältnisse läßt 
dieser Satz nicht zu.) 

Auderungen in der Dichte des zu unter- 
suchenden Eisenmaterials sind bezüglich ihres 
Einflusses auf den Verlauf der Magnetisierung 
wesentlich verschieden und deshalb auch nicht 
vergleichbar mit Änderungen des Abmessungs- 
Verhältnisses der zylindrischen oder ellipsoidi- 
schen Form, in welcher das Material untersucht 
wird. G. M. 


Thomson-Effekt in Eisen, Kupfer, Silber und 
Konstantan. 


Von Ernst Lecher. (Wiener Sitz.-Ber., Mathem.- 
naturw. Kl. 114, Abt. IIa, S. 1599, 1905; auszugs- 
weise: Annalen d. Phys., Bd. 19, 1906, S. 853.) 


Wenn in einem Metalle ein Temperatur- 
Gefälle vorhanden ist, so erzeugt ein durch- 
geleiteter Strom neben der Jouleschen Wärme- 
wirkung einen Wärme-Effekt, welcher der ersten 
Potens der Stromstärke proportional ist( Thom- 
80n 1856). Nach Tait steht der Thomson-Effekt 
zu der absoluten Temperatur und dem Tempe- 
tatur-Gefälle in geradem Verhältnisse. Ein- 
rehendere Versuche über die Gültigkeit dieses 
Gesetzes für verschiedene Metalle bat Battelli 
angestellt. Er fand, daß es für Kadmium, 

ntimon, Wismut, Neusilber und Blei, nicht 
aber für Eisen und Nickel zutrifft. Nach Haga 
gilt es ferner nicht für Platin, nach King nicht 
für Kupfer, nach Laws nicht für Wismut-Zinn- 
eglerungen. 

, Die Messungen des Verfassers erstreckten 
sich über einen viel größeren Temperaturbereich 
(bis zu 6000) als die früherer Beobachter. Als 
Ergebnis führt er an, daß die Abhängigkeit des 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 


— An aD ED nt EEE 
m = 


Tbomson-Effektes von der Tem eratur im Eise 
und Konstantan durch Linien Eneller Ordnung 
gegeben ist, während dem Kupfer und Silber 


12. 275 


Es ist eine ungemein reichhaltige Samm- 
lung, die wohl selten den Rat suchenden Kon- 
struktear im Stich lassen wird; es sind selbst 

unscheinbare Kleinigkeiten, wie 
Polklemmen und dergleichen, nicht 
vergessen und das Ganze offenbar 
mit größter Umsicht und Sach- 


el CC kenntnis zusammengestellt. Eine 


kleine Lücke empfand ich nur 


D00 mm nn -m b 
liang a “m in der Sammlung von Lagern, 


insofern als ich dort die jetzt 

so wichtig gewordenen Kugel- 
lager vermißte. Unter den Stufenschaltern ver- 
mißte ich eine Verbindung von Anlasser und 
Nebenschluß-Regler, wie sie bei den neuerdings 
so häufigen Motoren mit Feldschwächung er- 
forderlich sind. Es gibt recht befriedigende 
Lösungen für diesen Zweck, doch ist das Ideal 
an Einfachheit noch nicht ganz erreicht. Bei 
den Ankerkonstruktionen fiel mir auf, daß alle 
noch mit Wickelträger versehen sind, während 
au srdings ein solcher als entbehrlich betrachtet 
wird. 

Unter den zahlreichen Konstruktionen für 
die Herstellung des Abstandes der Lüftungs- 
schlitze im Anker sah ich nur Messing-Guß- 
stücke in Verwendung, während man neuer- 
dings billigere und bessere Blechkonstruktionen 
verwendet. Die Frage, ob Läufer- und Ständer- 
Schlitze versetzt sein oder einander gegenüber- 
stehen sollen, wird noch von den verschiedenen 
Firmen verschieden beantwortet. Auf Blatt 55 
findet sich bei einer Drehstrom-Dynamo der 
Siemens & Halske A.-G. die rätselhafte Angabe 
„1— 760 Umdr.*“ Endlich kann nicht ver- 
schwiegen werden, daß Turbodynamos bis- 
her noch ganz fehlen, abgesehen von einer 
kleinen Erregermaschine mit Turbinengeschwin- 
digkeit. 

Wenn ich diese wenigen Lücken hier er- 
wähne, so soll damit gegen das Werk als 
solches durchaus kein Tadel ausgesprochen 
werden, ist es doch ausgesprochenermaßen ein 
Sammelwerk, welches jederzeit und je nach 
Bedürfnis ergänzt werden kann; besonders ist 
zu erwarten, daß der Verfasser bezüglich der 
fehlenden Turbodynamos aus seiner jetzigen 
Praxis mit Leichtigkeit genügenden Stoff wird 
sammeln können. Im übrigen ist jedoch das 
bereits Vorhandene von verblüffender Reich- 
haltigkeit und ein Zeugnis erstaunlichen Fleißes, 
der übrigens in den einzelnen Zeichnungen bis 
in die kleinsten Einzelheiten sich erstreckt. Die 
Bezeichnung „Skizze“ für derartig eg aus- 
geführte Zeichnungen ist sehr bescheiden, wenn 
auch insofern der Charakter einer Skizze vor- 
handen ist, als nicht sämtliche Maßangaben, wie 
auf einer Werkstattzeichnung, angeführt sind, 
sondern nur einige wenige Hauptabmessungen; 
doch darf man sich der Genauigkeit der Zeich- 
nungen rubig anvertrauen und auch die nicht 
angegebenen Maße einfach abgreifen. 

Der Druck ist vorzüglich klar und scharf 
und, wenn auch manchmal die Verkleinerung 
etwas weit getrieben zu sein scheint, so gibt 
doch die Schärfe des Druckes dem eine gewisse 
Berechtigung. Das Format ist in handlicher 
Weise auf das bekannte Reichsformat gebracht 
worden und alle Zeichnungen sind einzeln her- 
ausnehmbar, also sehr bequem im Konstruktions- 
bureau zu verwenden. 

Es ist kein Zweifel, daß das eigenartige 
Werk überall in der Praxis mit Dank begrüßt 
werden wird. Max Breslauer. 


Neuere Transport- und Hebevorrichtun- 

en. Von %®Dipl.»Sng. C. Michenfelder. 

it einem Atlas, enthaltend 200 Abb. VI 

und 59 S. in Lex.-80. Verlag von H. A. L. 
Degener. Leipzig 1906. Preis 9 M. 


Wohi selten ist ein Werk der technischen 
Fachliteratur herausgegeben worden, das in- 
haltlich 8o wenig dem Titel und den daran zu 
knüpfenden Erwartungen entspricht, wie das 
vorliegende Werk. Der Verfasser hat offenbar 
nur bezweckt, einen allgemeinen Überblick über 
das Fachgebiet der Hebe- und Transportmaschi- 
nen für das große Laienpublikum zu geben; 
dieser Zweck ist jedoch leider äußerlich durch 
den Titel nicht genügend gekennzeichnet. 

Der Text enthält nur kurze Beschreibungen 
ohne jegliche wissenschaftliche Angaben oder 
Kritiken, der Atlas nur photographische Bilder 
aller Arten von Hebe- und Transportmaschinen, 
wie solche schon seit längerer Zeit in Katalogen 
und Prospekten zu finden sind. Das Werk ist 
sowohl für den Fachmann als auch für das 
Studium unbrauchbar. 


Gg. Schultheis, Dipl.-Zng. 


TE O Teer, Mr A EEE ET oO ET OT 


re er r o nn o p u 


— "m a y a a r 


21. März 1907. 


276 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 12. 
RE EEE a a ENEHIEHRFERN N KO EBNEEDEe EREIRERELREE Sn —— — = — oo u EB SS ne 


ganz vorzügliche Amortisation des Anlage- 


kapitals; letzteres ist leicht begreiflich, denn 

AUSLANDSBERICHTE. die Zentrale verbraucht im Jahr 2500 Wagen 
Kohle. Während früher den beiden mächtigen 

Österreich. Schornsteinen des Werks dicke qualmende 


Rauchwolken entstiegen, sieht man jetzt nichts 
als ein kleines farbloses Wölkchen, obwohl die 
Rostanlage mit 8000 PS belastet ist. Allerdings 
eignet sich der Kettenrost nicht für alle 
Kohlenarten. Die Budapester Zentrale verheizt 
die in Ungarn sehr üblichen Totiser Gries- 
kohlen von 5000 Wärmeeinheiten und 8 bis 9°), 
Rückständen an Asche und Schlacken. Viel- 
fach sind in Ungarn jedoch auch Braunkohlen 
mit 25 bis 80%), Rückständen in Verwendung, 
deshalb ist es notwendig, vor Anschaftung der 
Rauchverbrennungs-Anlage genaue Versuche 
mit den in Frage kommenden Kohlen zu machen. 
Im zweiten Teil seines Vortrages kommt 
Herr von Fodor auf die verschiedenen Kraft- 
erzeugungs-Arten ohne Rauchentwicklung ein- 
gehend zu sprechen und gibt einen kurzen 
Abriß der Kohlendestillation und der Fort- 
schritte von Kraftgas- und Sauggas-Motoren 
sowie des Dieselmotors, und schildert auch die 
Gasturbinen. Die Technik müsse dahin streben, 
die Kohlenverbrennung aus den Fabriken und 
Häusern — bekanntlich sind die Hausöfen und 
Herdanlagen die unwirtschaftlichsten und un- 
praktischsten Kohlen-Verbrennungsbetriebe — 
vollkommen zu verbannen. Durch Herstellung 
großer Gas- und Elektrizitätswerke außerhalb 
der Städte, welche Licht, Kraft und Wärme 
den Werk- und Wohnstätten zuführen, kann 
der Rauchplage am wirksamsten abgeholfen 
werden, und es ist die Aufgabe der Technik, 
an der möglichst baldigen Verwirklichung 
dieses Idealzustandes nach Kräften zu arbeiten, 
um die wirtschaftlichen und gesundheitlichen 
Nachteile des heutigen Systems zu beheben. 
Hgn. 


Wien: Unser Berichterstatter schreibt uns: 


Elektrotechnischer Verein, Wien. In 
der Versammlung vom 20. Februar machte der 
Präsident Herr Direktor Gebhard zunächst 
davon Mitteilung, daß im Jahre 1908 ein Viertel- 
jahrhundert seit der Gründung des elektrotech- 
nischen Vereins verflossen sei und daß die 
Absicht bestehe, dieses Jubiläum durch Aus- 
gabe einer Festzeitschrift sowie durch Ver- 
anstaltung eines internationalen elektro- 
technischen Kongressesin Wien zu feiern. 
Ferner plane man bei der allgemeinen Wiener 
Jubiläums-Ausstellung im Jahre 1908 auch eine 
retrospektive elektrotechnische Ausstellung 
vom Verein veranstalten zu lassen; bereits 
sind Komitees dazu zusammengesetzt worden, 
welche nunmehr ernstlich die Vorbereitungen 
betreiben sollen. 

Nach Erledigung des geschäftlichen Teiles 
hielt Herr Direktor E. de Fodor aus Budapest 
einen Vortrag über „Die Rauchplage und die 
Industrie“. 

Der Vortragende schilderte zunächst die 
zahlreichen gesundheitlichen und wirtschaft- 
lichen Nachteile der Rauchplage in den großen 
Städten, in denen durchschnittlich auf 1 qkm 
Stadtfläche 20 kg Ruß fallen, die sich durch 
die Verschmutzung der Wohnungen, Hausflächen, 
der Straßen usw. aufs unangenehmste be- 
merkbar machen. Besonders schädlich wirkt 
der Ruß jedoch auf die Gesundheit der Stadt- 
bewohner, da er außer 18 bis 20%, Teer und 
ätherische Öle auch 5 bis 100%, Schwefelsäure 
enthält. Es ist statistisch nachgewiesen, daß 
die Erkrankungen der Atmungsorgane, insbe- 
sondere Entzündungen, in großen Städten im 
Zunehmen begriffen seien, und dies sei haupt- 
sächlich auf das Einatmen der schädlichen 
Rauchnebel zurückzuführen. Darauf entwickelte 
der Vortragende eingehend die Entstehung der 
Rauchentwicklung in den Fabriksanlagen und 
schilderte die verschiedensten Systeme, durch 
die man eine möglichst rauchfreie Verbrennung 
zu verwirklichen versucht hat. Die vom ihm 
geleitete Budapester Allgemeine Elektricitäts- 
A.-G., deren Zentrale mitten in der Stadt steht 
und deshalb dieser Frage große Aufmerksam- 
keit von jeher zugewendet hat, hat nach vieler- 
lei erfolglosen Versuchen recht günstige Er- 
gebnisse mit der Anwendung der Treppenrost- 
Vorfeuerungen erzielt, bei denen der Brennstoff 
langsam auf dem schräg liegenden Rost 
hinuntergleitet, wobei die Kohlen entgast 
werden und beim Tieferrutschen auf einem 
Planrost vollständig verbrennen, sodaß nur die 
unverbrennlichen Rückstände übrig bleiben. 
Mit einer derartigen Einrichtung wurden etwa 
100%, Brennstoff erspart. Trotzdem ist die Ge- 
sellschaft von diesen Anlagen, von denen noch 
eine in Betrieb steht, wieder abgegangen, weil 
sie auch verschiedene Nachteile zeigen. Die 
Verteilung der Kohle auf dem Rost ist nicht 
regelmäßig, es bilden sich Lücken, sodaß mit 
der Hand nachgeholfen werden muß. Eine 
vollkommene Lösung der Frage läßt sich nur 
auf mechanischem Wege erreichen und von 
den vielen Systemen, die hier bekannt worden 
sind, hält der Vortragende auf Grund seiner 
eigenen Erfahrungen den Kettenrost für das 
beste. Dieser besteht aus einer endlosen, aus 
kurzen gußeisernen Gliedern zusammenge- 


KLEINERE MITTEILUNGEN. 


Persönliches. 


Max Gebbert F. 


Max Gebbert, der Inhaber der Firma Rei- 
niger, Gebbert & Schall, Erlangen, ist am 
11. März verstorben. 


Telegraphie und Signalwesen 
mit Leitung. 


Mehrfachtelegraphie nach Mercadier.!) 


[„The Electrical Review“, London, Bd. 60, 1907, 
S. 348.] 


Abb. 43. Abb. 44. 


setzten Kette, die entsprechend gelagert zu 
einem breiten Bande ausgebildet ist und auf 
Rollen läuft. Die auf ihr ruhende Kohle 
wandert langsam mit der intensiv glühenden 
Fläche durch die Entzündungskammer und 
den Heizraum, wobei die Geschwindigkeit der 
Kohlenzufuhr aufs genaueste geregelt werden 
kann. Die Rückstände an Asche und Schlacken 
werden durch die Bewegung des Rostes bis 
zu der Klappe fortbewegt, welche die Aschen- 
fall- Öffnung abschließt. Obwohl Herr von 
Fodor über die Güte dieser Kettenroste sehr 
abweichende Auskünfte erhalten hat, entschloß 
er sich doch zu ihrer Einführung und ist mit 
den Ergebnissen außerordentlich zufrieden. Er 
erzielte eine Ersparnis von 20°, an Brennstoff, 
einen um 18°/, geringeren Kohlenaufwand für die 
erzeugte KW Std, hat die Kessel um !/, weniger 
oft als früher anzuheizen und erreichte eine 


Das auf der Verwendung von Stimmgabeln 
berubende Verfahren Mercadiers, die gleich- 
zeitige Beförderung mehrerer Telegramme auf 
einem Draht zu ermöglichen, hat vor mehreren 
Jahren zu Versuchen in England und Frank- 
reich geführt, die aber eingestellt worden sind, 
weil die undulatorischen Ströme beträchtliche 
Störungen in benachbarten Leitungen hervor- 
riefen. Dieser Übelstand soll jetzt beseitigt 
sein. Die französische Regierung hat daher 
das Verfahren auf der Linie Paris-Havre erneut 


prüfen lassen, wobei angeblich ein voller Erfolg 
erzielt worden ist. W. M. 


Kap-Cairo-Telegraph. 
[ Engineering“, Bd. 83, 1907, S. 283] 


‚ Nach dem gegenwärtigen Stande der Ar- 
beiten umfaßt der Kap - Cairo - Telegraph rund 


1) „ETZ“ 1904, S. 216. 


e 


2200 km Hauptlinie und 300 km Zweiglin; 

Die Hanptlinie verläuft von Umtali (Stia 
desia) über Tete (Port. Ostafrika) nach Blantyre 
(Brit. Zentral-Afrika); von hier aus wendet sie 
sich nordwärts, verfolgt die Westküste des 
Nyassa-Sees, erreicht den Tanganjika-See und 
durchschreitet deutsches Gebiet bis Udjidji 
Man hofft, daß in einigen Jahren die Vereini- 
gung mit dem Sudan-Telegraphen erfolgen 
wird, womit die durchgehende Verbindung vo 
Nord nach Süd erreicht wäre. W. M. 


Fernphotographie. 
[„Journal Télégraphique“, Bd. 31, 1907, S. 47.) 


Professor Korn aus München hat über sein 
Verfahren der elektrischen Fernphotographiel) 
kürzlich in Paris einen Vortrag gehalten, wo- 
bei er erklärte, jetzt imstande zu sein, eine 
13><24 cm große Photographie mit einer für 
die meisten Verwendungsarten genügenden 
Deutlichkeit auf eine Entfernung von mehreren 
tausend Kilometern in 12 und selbst in 6 Min 
zu übertragen. Während des Vortrages wurde 
ein praktischer Versuch durch Übertragung 
einer Photographie des Präsidenten der Repu- 
blik über eine durch Zusammenschaltung zweier 
Leitungen gewonnene Verbindung Paris-Lyon- 
Paris ausgeführt. Die erzielte Fernphotographie 
war durchaus gelungen; sie zeigte nur einen 
kleinen, anscheinend durch eine vorübergehende 
Leitungsberührung hervorgerufenen Febler. 

W. 


Drahtlose 
Telegraphie und Telephonie. 


Neues Verfahren zur Erzeugung ungedämpfter 
Schwingungen. 
(„The Electrician“, Bd. 58, 1907, S. 685.) 


K. Vreeland benutzt zur Erzeugung un- 
edämpfter elektrischer Schwingungen eine 
Quecksilberdampf -Lampe mit einer (Queck- 
silber-) Kathode und zwei Anoden. Die Schal- 
tung geht aus Abb. 43 hervor; aa sind Konden- 
satoren, bb Elektromagnete; letztere stehen 
senkrecht zu der Anoden-Ebene. Tritt die Vor- 
richtung in Wirksamkeit, so sucht der Strom 
zunächst gleichmäßig von der Kathode nach den 
beiden Anoden überzugehen; praktisch treten 
aber kleine Unterschiede auf, die zu Schwin- 
gungen Veranlassung geben und Schwankungen 
in der Feldstärke der Elektromagnete herbei- 
führen. Beim Überwiegen der Feldstärke eines 
Elektromagneten wird der Strom von einer 
Kathode zur anderen abgelenkt; damit verstärkt 
sich aber das von ihm erregte magnetische Feld 
und wirft ihn zur ersten Anode zurück, worauf 
wieder das andere Magnetfeld verstärkt wird 


Abb. 45. 


Erzeugung ungedämpfter elektrischer Schwingungen mit Quecksilberdampf-Lampen. 


und so fort. Die Frequenz der Schwingunget 
hängt von den Konstanten des Schwingung“ 
Stromkreises ab, kann also beliebig geäudert 
werden. Die Schaltungen für eine Anwendung 
des Verfahrens zum Telegraphieren und Fern- 
sprechen ohne Draht sind in Abb. 44 ai 8 
dargestellt. W. M. 


Drahtlose Telegraphie in Griechenland. 

[„ Electrical World“, Bd. 49, 1907, S. 337.] 

Der griechische Marineminister hat mE 
ordnet, daß die Kriegsschiffe mit Vorrichtung? 
für drahtlose Telegraphie ausgerüstet "i die 
Die Hauptstation auf der St. Georgs-Inden, = 
nach dem Telefunkensystem eingerichte; Yi ' 
ist nahezu vollendet. u 


Elektrische Beleuchtungs- und Kraft- 
übertragungs-Anlagen. 
Betriebskosten der Antriebsmotoren Von 
Dynamomaschinen. | 
[„Elektrot. Neuigkeits-Anz.“, Bd. 9, 1906, S. M 


Die nachstehenden Angaben über d 
Kosten der Antriebskraft in Großbetrienn and 
einem von W. B. Esson von der Ci 


29 „ETZ“ 1905, S. 1131. 


u = t. a- 
RE, $ 
y sai : 
rA; T ” 5°, BE ee 


21. März 1907. 


Mechanical Engineers Society gehaltenen Vor- 
trage entnommen und dürften allgemeines 
Interesse besitzen. 

Angenommen, es handle sich um eine 
Fabrikanlage, weiche für ihren Betrieb 500 PS 
braucht, und es sei zu entscheiden, welcher 
Antriebsmotor für die Dynamomaschine zu 
wählen ist. Die Dynamomaschine möge im Jahr 
2800 Stunden arbeiten, das heißt, im Jahr etwa 
ı Mill. elektrische PS-Std, abgeben. 

l. Dampfmaschine. Bei Verwendung einer 
Dreifach-Expansionsmaschine für 800 Umdr/Min 
mit Kondensation werden verbraucht für 1 elek- 
trische PS-Sıd bei Vollast 6,36 kg Dampf von 
10,6 at und 55° Überhitzung, bei Halblast 7,27 kg. 
Die gleichen Zahlen für eine ohne Kondensation 
arbeitende Maschine sind 9,1 und 10,9 kg. Im 
Mittel beträgt der Kohlenverbrauch 1 kg für 
I elektrische PS-Std und es sind bei einem Ein- 
ee von 7,20 M für ı t die Kosten für 
l elektrische PS-Std 0,72 Pt mit Kondensation 
oder 0,96 Pf ohne Kondensation. 

2. Gasmotor. Sauggasmotoren verbrauchen 
0m kg Anthrazit für 1 elektrische PS-Std bei 

ollast und 0,55 kg bei Halblast. Beträgt der 
Preis des Anthrazits 23 M für 1t, so sind 
die Brennstofikosten 1,032 Pf. Bei Verwendung 
des Mondgases, welches aus billigeren Brenn- 
stoffen (7,20 M für 1t) hergestellt werden kann, 
betragen die Brennstofikosten nur 0,408 Pf für 
l elektrische PS-Std. 

3. Diesel-Motor. Der Ölverbrauch betr 
0,22 bis ya kg für 1 elektrische PS-Std. Dis 
Brennstoftkosten berechnen sich daraus unter 
Zugrundelegung eines Ölpreises von 43,2 M für 
1 t zu 1 Pf. 

Außer den Brennstoffkosten sind die Kosten 
für Wasserbeschaffang, für Öl und Putzmaterial 
su berücksichtigen. Diese und die Anlage- 
Konten sind in der folgenden Zahlentafel ent- 

n: 


Gasmotor 


Kostenanteile für 1 PS-Std ; 
mit 


Mondgas 


wei, Bea ke 
asser, atzmaterial . 
Löhne . n. L 
Erhaltung, Ausbesserung 
Reine Betriebskosten 


Anlagekosten einschließlich Dy- 

namo und Schalttafel l 
10% Verzinsung und Abschrei- 
rn 
Gesamte Betriebskosten für 


1 PS-Std (elektrisch) Pf 


Um eine bessere Ausnutzung der Maschinen- 
anlage, das heißt eine Erhöhung des Leistungs- 
faktors, zu erreichen, sowie bei Betriebsstörun- 
gen nicht auf einen Maschinensatz allein ange- 
wiesen zu sein, wird man nicht einen, sondern 
zwei Maschinensätze, welche zusammen etwa 
die oben angegebene Leistung besitzen, auf- 
stellen. Hierdurch erhöhen sich die Anlage- 
kosten und damit die Kosten für Verzinsung 
und Abschreibung um 15 bis 25%. Esson be- 
rechnet auf Grund dieser Annahme, daß der 
Preis zwischen 32 und 40 Pf für ı PS-Std 
liegen wird. 


Um nachzurechnen, ob die Fabrik ihre 
elektrische Energie nicht zum gleichen Preise 
aus einem Elektrizitätswerk beziehen könnte, 
legt Esson ein Werk mit Maschinen für 
20000 PS und einer jährlichen Abgabe von 
40 Mill PS-Std zugrunde. Die Anlagekosten 
des Werkes nimmt er auf Grund von Angaben 
über englische Werke mit Dampfturbinen-Be- 
trieb su 230 M für 1 PS, die Kosten der Ver- 
tellangsanlage gleichfalls zu 230 M an, sodaß 
sich die gesamten Anlagekosten auf 9,22 Mill. M 
stellen. Für 100% Abschreibung und Verzinsung 
sind dann 2,304 Pf für ı PS-Std einzusetzen, 

Brenustofikosten 2 Pf, für Steuer und Ge- 
hälter 0,24 Pf, für Verwaltungskosten 0,48 Pf. 

ie genamten Betriebskosten stellen sich auf 
5,024 Pf für 1 PS-Std. 


Aus der Zusammenstellung geht hervor, 
daß ein Elektrizitätswerk unter den ange- 
Dommenen Verhältnissen mit einer Einzelanlage 
nicht in Wettbewerb treten kann, solange es 
80 hohe Dividende zahlen will als es in Eng- 
land üblich ist. Ptz. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 


Elektrische Lampen, 
Heizvorrichtungen und Zubehör. 


Die Magnetit-Bogenlampe.!) 


[„Dinglers Polyt. Journ.“, Bd. 322, 1907, S. 11 u. 26, 
12 Sp., 8 Abb] 


Eminger berichtet zunächst über die Mag- 
netit-Lampe von Steinmetz, sowie über die 
Versuche von Ladoff, welcher metallische Elek- 
troden herstellte, die aus Eisen und Titan be- 
standen. Sodann berichtet er über eigene Ver- 
suche mit Elektroden, die aus einem Gemisch 
aus Magnetit (Fes 0,) und Rutil (Ti O}) bestan- 
con, das in ein Eisenrohr gegossen wurde. Der 
Widerstand einer leeren Eisenhülse von 200 mm 
Länge und 0,5 mm Wandstärke ergab sich bei 
einer lichten Weite von 14 mm zu 0,00181 Ohm. 
Wurde die Hülse mit dem Elektrodenstoff ge- 
füllt, so ergab sich bei einer Elektrodenlänge 
von 150 mm und einer Stromstärke von 6 Amp 
ein bannun sabfall in der Elektrode von 
0,0116 bei Magnetit ohne Zusatz und von 
00133 V bei Magnetit mit einem Zusatz von 
50 fo Rutil. Dieser Spannungsabfall ist so klein, 
daß er praktisch bei Bogenlampen-Elektroden 
nicht in Betracht kommt. Bei Kathoden aus 
reinem Magnetit und einer Anode aus Kupfer 
ist der Bogen recht unruhig, da die Kathoden- 
kuppe flüssig ist und siedet. Daher wurde in 
die Magnetit-Kathode ein Docht aus Kupfer ein- 
geleitet, welcher die Wärme von der Kathoden- 
kuppe ableitete und den Lichtbogen beruhigte. 
Die Lichtbogen-Spannung steigt bei gleicher 
Lichtbogen-Länge und gleicher Stromstärke mit 
edem weiteren Zusatz von Rutil zu Magnetit. 

er Verfasser berechnet die Luttmenge, welche 
der gewöhnlichen Bogenlampe, der Dauerbrand- 
Bogenlampe und der Magnetit-Lampe zur Ver- 
brennung der Elektrodenstofie zugeführt werden 
muß; es ergeben sich für die gewöhnliche Lampe 


ohne Motor 
Kondensation Kondensation 


mit mit 
Sauggas 


68,92 I, für die Dauerbrand-Lampe 2,05 | und für 
die Magnetit-Lampe 0,0231 1 Luft für die Stunde. 
Da jedoch die Magnetit-Lampe infolge der Oxy- 
dation des Magnetits (Fe;0,) zu rotem Eisen- 
oxyd (F&0,s) eine starke Rauchbildung zeigt, 


ist die zur Abführung des Rauches notwendige 


Luftmenge bedeutend größer als die zur Oxy- 
dation der Kathode errechnete Luftmenge. 

Bei einer Kathode aus 70°), Magnetit und 
80%, Rutil ergaben sich bei einer Bogenlänge 
von 15 mm, einer Lichtbogen-Spannung von 
64 V und einer Stromstärke von 7 Amp eine 
sphärische Lichtstärke von 834 HKo, also ein 
spezifischer Effektverbrauch von 0,537 Watt für 
die sphärische Kerze; dieser Effektverbrauch 
berücksichtigt indessen nicht den Effektverlust 
im Vorschaltwiderstand. Bei 15 mm Bogenlänge, 
einer Stromstärke von 8,4 bis 8,76 und einer 
Lichtbogen-Spannung von 60,24 bis 63,96 V er- 

ab eine Magnetit-Kathode mit 15 °/, Zusatz von 
util 711 HK, mit 30%, Rutil 810 HK, und mit 
50°% Zusatz von Rutil 1000 HK. 

Bei gleicher Stromstärke von 9,76 Amp, 
jedoch verschiedener Bogenlänge stieg bei 
einer Kathode aus 70°, Magnetit und 80°, 
Rutil die mittlere hemisphärische Lichtstärke 
mit wachsender Bogenlänge; so ergaben sich 
bei 10 mm Bogenlänge, 52,76 V Lichtbogen- 
Spannung 743 HKo; bei 15 mm Bogennige, 
63,5 V Lichtbogen-Spannung 1062 HK. und be 
20 mm Bogenlänge, 71,0 V Lichtbogen-Spannung 


HKo- 
a “sinem während der Dauer von einer 
Stunde durchgeführten Versuch ergab sich bei 


der Kathode mit 30°% Rutilgehalt von den oben 
ng egebenen Abmessungen bei 6 Amp ein Ab- 


an 
s d von etwa 1,05 mm, bei 8 Amp von etwa 


bran 


') „ETZ“ 1906, 8. 450. 


-zeitig und auf Kommando. 


12. 277 


—— = 


1,65 mm und bei 9 Amp von etwa 2,14 mm in 
der Stunde. 

Für eine Elektrode von 80% Rutilgehalt, 
250 mm Länge, 15 mm Außerem und 14 mm 
innerem Durchmesser wird ein Herstellungs- 
preis von 56,7 Pf und ein Verkaufspreis von 
65 Pfennig berechnet. 

Eine Konstruktion der Lampe ist nicht be- 
sprochen. Mo. 


Elektrische Leitungs-Anlagen 
und Zubehör. 


Kabelwagen für Straßenverkehr. 


[„Glasers Annalen für Gewerbe und Bauwesen“, 
Bd. 60, 1907, S. 5, 8 Sp., 7 Abb] 

Ein Kabelwagen neuer Bauart, dessen Aus- 
führung in den Händen der Breslauer A.-G. für 
Eisenbahn-Wagenbau und der Maschinenbau- 
Anstalt in Breslau liegt, findet seit einiger Zeit bei 
der Reichs-Telegraphenverwaltung Anwendung. 
Er besteht, wie Abb. 46 (S. 278) zeigt, im wesent- 
lichen aus einer auf drei Rädern ruhenden. huf- 
eisenförmigen Gabel, die am oftenen Ende mittels 
besonderen Vorlegestückes geschlossen werden 
kann. Die beiden Hinterräder sind größer als 
das lenkbare Vorderrad. An letzterem ist die 
Handdeichsel oder die Pferdedeichsel mit Ein- 
spannvorrichtung befestigt. Die Last des Ge- 
stells und der Ladung (Höchstbelastung 5000 kg) 
verteilt sich ziemlich gleichmäßig auf die drei 
Räder, wodurch eine große Beweglichkeit des 
Wagens bei leichter Fahrbarkeit und hoher 
Standfestigkeit erreicht wird. Da das Fahrzeu 
keinen Boden besitzt, so können die Kabel- 
trommeln an jeder Stelle aufgenommen werden; 
zu dem Zweck rollt man — bei geöffueter 
Querverbindung — die Trommel in den Wagen 
oder man bewegt den Wagen in der Richtung 
auf die Trommel, bis sich diese innerhalb der 
Gabel befindet. Dann wird die Querverbindung 
wieder eingelegt und soii PE befestigt. Mit 
dem Gestell sind zwei Böcke fest verbunden, 
an denen die Trommel mittels Handhebel- 
Ubersetzung hochgehoben wird. Es genügen 
dasu drei Mann, von denen an jedem Hebel- 
ende einer arbeitet, während der dritte die 
Vorstecker in den Böcken bedient, und gwar 
geschieht dies abwechselnd auf der einen und 
auf der anderen Seite. Stehen mehr Arbeiter 
zur Verfügung, so erfolgt das Heben der 
Trommeln auf beiden Seiten des Wagens gleich- 
Um ein gleich- 
mäßiges Arbeiten der Mannschaft beim Anheben 
sicherzustellen, sind die Einstecklöcher in den 
Hebeböcken mit Nummern versehen. Mit Rück- 
sicht auf die verschiedene Schwere der Trom- 
meln und die Verschiedenheit der Weite ihrer 
Achslöcher werden zu jedem Wagen zwei 
Stahlspindeln von 75 begiehungsweise 68 mm 
Durchmesser geliefert. Das Abwickeln der 
Kabeltrommeln kann sowohl beim Stillstehen 
des Fahrzeuges als auch während der Fahrt 
erfolgen. Soll die Trommel während der Fahrt 
am Drehen verhindert werden, so legt man sie 
mittels zu beiden Seiten des Wagens unterhalb 
der Hebeböcke angebrachten Schraubklauen 
test. In der Abb. 46 stellen die verschiedenen 
punktierten Kreise die kleinsten und größten 
vorkommenden Trommeldurchmesser in den 
beiden Höhenlagen dar. W. M. 


Bergwerksbetrieb. 


Die elektrisch betriebene Streckenförderung 
der Zeche Minister Achenbach. 


[Nach Hildebrand. „Glückanf“, Bd. 42, 1906, 
S. 1505, 12 Sp., 7 Abb.] 

An Stelle der ursprünglich in Aussicht ge- 
nommenen Seilbahn tührte man, um auch aus 
den einzelnen Flözen (Abb. 47, S 278) maschinell 
tördern zu können, elektrische Lokomotiv-Förde- 
rung ein. Mit Ausnahme der dreigleisig ange- 
legten letzten 100 m vor dem Füllort ist die 
Strecke überall mit Doppelgleisen versehen. 
Etwa 180 m vom Schacht zweigt vom Leergleis 
ein Gleis za den in Flöz 6 angelegten Loko- 
motivkammern ab. Die Querschnitte von Quer- 
schlag und Förderstrecken sind in Abb. 47 
wiedergegeben. 

Als Betriebskraft stand seinerzeit unter 
Tage nur Drehstrom von 2200 V zur Verfügung, 
sodaß eine Umformeranlage eingerichtet 
werden mußte. Sie wurde in der in nächster 
Nähe des Schachtes liegenden Maschinenkammer 
untergebracht, in deren hinterem Teile sich nur 
noch eine Schleuderpumpe in Betrieb befindet. 

Die Umtormeranlage besteht aus der Hoch- 
N ne ee den Umformern und der 

iederspannungs-Schalttafel. Die beiden zwi- 
schen der Hoch- und Niederspannungs-Schalt- 
tafel aufgestellten Umformer sind vollkommen 
gleich und so groß gewählt, daß jeder für den 
gleichzeitigen Betrieb von mindestens vier 
Lokomotiven ausreicht. Der Motor des Um- 
formers ist ein Hochspannungs-Drehstrommotor 


A a a S, 


Aa Egger rn =e eg 


— 
aa v e Er s: wr 


-p g ‘a 


278 "Elektrotechnische 


mit Schleifringanker von normal 75 PS Leistung 
bei 730 Umdr/Min. Das Einschalten des Motors 
erfolgt durch einen Flüssigkeitsanlasser für 
Anlauf mit geringer Last. Die Dynamo ist mit 
dem Motor durch eine Lederband-Kupplun 
unmittelbar verbunden und leistet normal 50 K 
bei einer Spannung von 230 V. 

Die Niederspannungs-Schalttafel besitzt zwei 
Marmorfelder, von denen das eine die Apparate 
für die Dynamos, das andere diejenigen für die 
beiden Speiseleitungen enthält. Jede Speise- 
leitung besitzt einen selbsttätigen Starkstrom- 
Ausschalter. 

Von den Speiseleitungen versorgt die 
eine den westlichen Fahrdrabt im Querschlage 


- Umformerkammer 


AT = 
RE a 
IR ; y, 77772 
LDohomowvschupnen S 


Lageplan der elektrisch betriebenen Streckenförderung der Zeche „Minister Achenbach” 


und die in die Flöze nach Westen gehenden 
Abzweige, die andere den östlichen Fahrdraht 
und die östlichen Abzweige mit Strom. Diese 
Unterteilung der gesamten Fahrleitung hat den 
Vorteil, daß bei einem Kurzschluß auf der einen 
Seite die andere nicht in Mitleidenschaft ge- 
zogen wird. 

Die Ausrüstung der Fahrstrecken mußte 
vollständig neu erfolgen, da die vorhandenen 
Gleise von nur 12 kg Gewicht für den Loko- 
motivbetrieb zu schwach waren. Für die neuen 
Schienen wurde Nr. 18 der Stummschen Werke 


en 


Zeitschrift. 


— ug 


E-A d e. E 
Le Ga Bi 1 a a. 
s 4 


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i 


1050 Zwischen den Rollen. °- 
1000 Gröfßste rommelbreite. — 
1850 r. Mike zu Mitte — 


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L: 12015517 


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(9 + he a i ks poa 
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zB GE} ee 
- I 
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è 


Kabelwagen (siehe S, 277). 
Abb. 46.' 


ewählt, die mit einem Gewicht von 20,6 kg/m 

ie schwerste sein dürfte, die bei ähnlichen 
Bahnen bisher zur Verwendung gelangt ist. 
Die Länge der einzelnen Schienen beträgt 9 m. 
Die Weichen wurden von gleichen Schienen 
vom Bochumer Verein geliefert und zwar in 
schwerster Ausführung. Mit Rücksicht auf den 
Achsstand der Lokomotiven wurde der Krüm- 
mungshalbmesser bei allen Weichen und bei 
den nach Osten abzweigenden Gleisen 12 m 

roß gewählt. Die nach Westen abzweigenden 

urven konnten einen Halbmesser von 15 m er- 
halten. Die Lagerung der Schienen erfolgte in 
der üblichen Weise auf Holzquerschwellen, die 
in einem Abstande von 700 mm gelegt wurden. 


Dort” 
Masstab der Profile 


29000 
\ j 
_ 


Abb. 47. 


Unter den ferti 
Weichen und 


an engebaui angelieferten 
schwellen. 


reuzungen befinden sich Stahl- 


Be anten Strecke 
efestigung dienen Porzella 


Fahrdrabt un 
klemmen, die aut 


21. März 1907. 


lators geschraubt werden. Die Entfernung der 
einzelnen Isolatoren voneinander beträgt aut 
der geraden Strecke 5 bis 6 m, die Höhe des 
Drahtes 1800 mm über Schienenoberkante. Für 
die Abspannung des Fahrdrahtes an den Enden 
beziehungsweise Weichen kamen besondere 
Endklemmen ‘in Verbindung mit zwei hinter- 
einander  geschalteten Eisengummi - Isolatoren 
zur Verwendung. 

Die leitende Verbindung der Schienen an 
den Stößen erfolgt durch einen aus weichem 
Kupfer von 53 qmm Querschnitt bestehenden er 
Bügel, der mit eingetriebenen Stahlbolzen in 
den Stegen der Schienen befestigt wird. In Se 
Abständen von 50 m wird in ähnlicher Weise ee 
eine Querverbindung der Schienen unterein- 
ander hergestellt. JE 

Zur Beleuchtung der Weichen, Warnungs- i 
tafeln und des Querschlages dienen wasser- |. 0 
dichte Armaturen, die zwischen den beiden an 
Gleisen in Abständen von 50 m angebracht, mit 
je einer Glühlampe von 16 HK versehen sind 
und dem Lokomotivführer einen guten Über- 
blick über die Fahrstrecke gewähren. 

Um auch bei fahrlässiger Bedienung der 
Weichen bei den Flözen 9 und 17 den Zu- 
sammenstoß eines durchfahrenden Zuges mit 
einem aus dem Flöz kommenden zu vermeiden, 
wurde von Hildebrand, Charlottenburg, eine 
selbsttätige elektrische Blockanlage ent 
worfen, die schematisch in Abb. 48 dargestellt 
ist. Die in wasserdichten eisernen Kästen 
untergebrachten Lampenschalter sind durch 
Zugstangen unmittelbar mit den Weichenstell- 
hebeln verbunden, sodaß sie gleichzeitig mit 
diesem betätigt werden. Die Kästen selbst 
vermitteln nur die Stellung der roten Lampen, 
während die grünen Lampen für freie Fahrt 
mittels eines besonderen Relais durch den 
Strom der roten Lampen aus- und beim Aus- 
schalten der roten Lampen durch eine Schrau- 
benfeder eingeschaltet werden. Es können also 
gleichzeitig nur Lampen von einer Farbe bren- 


re 


2500 4%; 
Profil c 
7:250 


M 
7 


& 
Q 


nen. Die Beleuchtun 
mittelbar an die Fahr 
also stets 
leitung ist. 


Die auf der Fahrstrecke eingerichtete Signal- 
anlage dient zum Signalgeben von der Umfor- 
merstation und ferner von der Strecke aus. Vom 

mformerraum aus werden lauttönende Alarm- 
glocken am Füllort und im Querschlage bei 
Flöz 17 betätigt, welche das Ein- und Aus- 
schalten der Fahrleitung anzeigen. Auf der 
Fahrstrecke befinden sich in bständen von 


skörper sind sämtlich un- 
rähte angeschlossen, lassen 
erkennen, ob Strom in der Fahr- 


län 1 
“91, März 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 190%. Heft i2. 278 


m Zugkontakte mit je 100 m langem Zug- 
kei She die Übermitilung von jedem be- 
liebigen Punkte der Strecke aus ermöglichen. 

Eine Fernsprechanlage verbindet den Fullort 
mit sämtlichen Hauptbetriebspunkten. Die ein- 


Kohle beladen 1600 kg wiegen, jedoch werden 
auch häufig Züge von 40 und 50 Wagen ge- 
fördert. 

_ Eine neue Bauart von Lokomotiven (Abb. 50) 
für die Zeche wurde von Hildebrand entworfen, 


Elektrischer Maschinenantrieb. 


Elektrischer Antrieb von Holzbearbeitungs- 
Maschinen. 


zelnen Stationen haben wasserdichte Apparate 


die dem Führer einen geschützten Platz und einen 


Elektrische Blockanlage für die Streckenförderung der Zeche „Minister Achenbach“. 
Abb. 48. 


mit Linienwählern, sodaß jede Station von jeder 
Stelle aus angerufen werden kann. Die Signal- 
undFernsprechleitungen sindzueinem 16-adrigen 
Bleikabel vereinigt. 

Die Kontruktion der drei ersten Lokomo- 
tiven ist aus Abb. 49 zu ersehen. Sie entspricht 
der amerikanischen Bauart und besitzt ein Ge- 
wicht von 6500 kg bei einer Gesamtleistung der 
Motoren von normal 32 PS. Die Seitenwände 


guten Überblick nach beiden Seiten gewährt, 
sowie eine symmetrischere und kürzere Bauart 
als die älteren Lokomotiven antweist. Zur 
Bremsung dient eine Differential-Hebelbreinse, 
die sich auf neun Lokomotiven des Gruhlschen 
Braunkohlen- und Brikettwerkes in Kierberg 
schon seit längerer Zeit durchaus bewährt hat. 
Die Sandstreuer besanden in jeder Fahrtrich- 
tung beide Schienen gleichzeitig. Von dieser 


Ältere Bauart der Lokomotiven für die Streckenförderung der Zeche „Minister Achenbach“. 


Abb. 49. 


Neuere Bauart der Lokomotiven für die Streckenförderung der Zeche „Minister Achenbach“. 


Abb. 50. 


bestehen aus Gra, ; 
Di rau-, die Stirnwände aus Stahlguß. 
ing nie ist eine Spindelbremse mit dOnnsE 
Spindel und vier Bremsklötzen, von 
Erhöhun wei auf einnen Radsatz wirken. Zur 
Vorriehn® der Reibung dient eine Sandstreu- 
ziehen zag für eine Schiene. Die Lokomotiven 
uge von 25 Wagen, die je leer 875, mit 


Lokomotive wurden am 1. November zwei Stück 
in Betrieb genommen. R 

Die ganze Lokomotiv-Förderanlage ist von 
der A.-G.. für Einrichtung und Betrieb von 
Grubenbahnen in Dortmund, die auch den Be- 
trieb auf eine Reihe von Jahren für die Zeche 
führt, eingerichtet worden. Sn. 


[Elektrotechnik u. He aban,, Bd. 25, 1907, 
3. 56. 


J. Reiner berichtet über eine von ihm ge- 
troffene Einrichtung, um die starken Belastungs- 
schwankungen der Antriebsmotoren von Kreis- 
sägen, Gattersägen oder dergleichen auszu- 
g oichen und die störenden Einwirkungen auf 

as Leitungsnetz zu vermeiden. Es wurde zu 
diesem Zweck ein Schwungrad verwendet, 
welches mit der Motorwelle durch eine Riemen. 
kupplung verbunden war (Abb. 51). Versuche er- 


Antriebsmotor für Holzbearbeitungs-Maschinen 
mit Schwungrad gekuppelt. 


Abb. 51. 


gaben, daßdasSchwungrad ein etwa der 15-fachen 
Sekundenleistung des Motors entsprechendes 
Schwungmoment besitzen muß. Die pannungs- 
schwankungen in dem Verteilungsnetz einer 
derartig ausgerüsteten Anlage sind so ering, 
daß der Antriebsmotor für die Holsbearbeltunge: 
Maschinen auch während des Brennens der Glüh- 
lampen arbeiten kann, ohne störend auf das 
Licht einzuwirken. Ptz. 


Elektrochemie und Akkumulatoren. 


Elektrische Mehlreinigung. 


Die Reinigung des Mehles von mechanisch 
damit vermengten Unreinlichkeiten bietet in 
der neuzeitlichen Mehlfabrikation infolge der 
technischen Vervollkommnung aller maschi- 
nellen Hilfsmittel keine Schwierigkeiten mehr. 
Viele Weizensorten jedoch, auch die feinsten, 
besitzen je nach dem Boden oder der Dünguug 
wechselnde, das Mehl bräunlich färbende Fett- 
bestandteile, zu deren Entfernung schon die 
verschiedensten Versuche gemacht wurden, da 
dieses Öl nicht nur dem Mehl der besten Ernten 
ein minderwertiges Aussehen verleihen konnte, 
sondern auch auf Geschmack und Bekömmlich- 
keit des Mehles einen ungünstigen Einfluß aus- 
übte. Kein mechanisches Hilfsmittel konnte 
dieses Öl beseitigen oder dessen üble Wirkung 
heben und auch die vorgeschlagenen Bleich- 
mittel, darunter Ozon, waren von zweifelhaftem 
Wert, da ein wesentlicher Erfolg damit nicht 
erreicht wurde und das Mehl manchmal noch 
übelschmeckender wurde als vorher. 

Das Alsopsche Verfahren, das von einer 
Londoner Gesellschaft, The Alsop Flour Process, 
Ltd, ausgebeutet wird, scheint nun berufen zu 
sein, die gewünschte Reinigung des Mehles auf 
billige und bequeme Weise zu bewirken. 

N. Alsop hat sich auf elektrochemischem 
Gebiet schon bekannt gemacht. Er vertritt den 
Standpunkt, daß die Lutt, die einer flammenden 
elektrischen Entladung ausgesetzt wird, nicht 
wie dies bei der kalten Entladung der Fall ist, 
ozonisiert wird, sondern, daß die Luftatome 
dadurch in Ionen gespaltet werden. Durch 
diese „Ionisierung“ der Luft wird ein gasförmiges 
Medium gewonnen dessen chemischer Aufbau 
zwar noch nicht völlig bekannt ist, das aber eine 
stark oxydierende Wirkung ausübt, Der Be- 
grift „Ionisierung der Luft“ ist etwas zweifel- 
haft und es ist nicht ohne weiteres zu ersehen, 
ob bei der so behandelten Luft sich nicht 
salpetrige Säure oder Ozon bildet und hier- 
durch die bleichende Wirkung ausgeübt wird. 
In der Tat ist die Alsopsche Gesellschaft auch 
schon mit den Iohabern der Patente für die 
Reinigung des Mehles durch Ozon in Patent- 
streitigkeiten verwickelt worden. 

Das Wesentliche der Alsopschen Einrich- 
tung ist der Apparat, in dem die Ionisierung 
der atmosphärischen Luft mittels elektrischer 
Entladungen vorgenommen wird. Durch eine 
doppeltwirkende Pampe wird die Luft in die 
röhrenförmigen lonisierungs- Behälter einge- 
saugt und nach der lonisierung srdann durch 
Rohrleitungen nach dem Rührwerk geleitet, 
wo sie nun mit dem zu reinigenden Mehl in 


280 


ei see ya nn 


innige Berührung kommt und die gewünschte 
Wirkung auf dasselbe ausüben kann. Der 
Ionisierungs-Apparat erhält Strom durch einen 
Induktor. Die Elektroden können von außen 
auf den richtigen Abstand eingestellt werden. 
Zur Regelung des elektrischen Stromes im loni- 
sierungs- Apparat dient ein veränderlicher 
Widerstand. 

Was die Wirkung des ionisierten Luft- 
stromes anbetrifft, so haben die zahlreichen 
Versuche Alsops ergeben, daß Kohlenstoff- 
Hydrate, das heißt das eigentliche Mehl, nicht 
angegriffen werden, daß hingegen Fetteile 
völlig zerstört werden. Hierdurch wird die 
rötlich-braune Färbung beseitigt und das ge- 
wünschte weiße und zarte Aussehen des Mehles 
erzielt. 

Das Verfahren ist nach Angabe der Ge- 
sellschaft schon in einer Reihe großer Mühlen 
in Amerika und Europa mit bestem Erfolg an- 
gewendet worden. R. A. 


Verschiedenes. 


Elektrotecbnische Industrie 
in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika. 


(„L'Iadustrie électrique“, Bd. 16, 1907, S. 75.) 


Die Entwicklung der elektrotechnischen 
Industrie Nord-Amerikas in den Jahren 1900 bis 
1905 geht aus der folgenden vom Bureau of the 
Census in Washington aufgestellten Zusammen- 
stellung hervor. 


1%0 1905 
Wert der gesamten elektro- 
technischen Fabrikation 
Mill. M 420,0 610 
Wert der Dynamomaschi- 
nen . .....-Mil.M 416 44 
Wert der Motoren es 78,0 88,8 
Zahl der Dynamos . . . 10527 15 080 
Zahl der gewöhnl. Motoren 35604 79 877 
Zahl der Bahnmotoren 15 284 12 248 
Zahl der Ventilator-Motoren 97577 102 535 
Zahl der Bogenlampen: 
oftener Lichtbogen . . . 23656 1748 
eingeschloss. Lichtbogen 134531 193 104 
Zahl der Glühlampen: 
zu je 16 HK . Mill. 21,3 83,3 
kleiner als 16 HK a 2,9 19,7 
größer als 16 HK š 1,2 9,5 


Von den im Jahre 1905 in der Industrie 
insgesamt verwendeten 10,6 Mill. KW wurden 
1,18 Mill. elektrisch übertragen gegen 0,23 Mill. 
im Jahre 1900. Bemerkenswert ist aus der 
obigen Zusammenstellung die Umwälzung in 
der Bogenlampen-Industrie. Die Herstellungs- 
zahl der Bogenlampen mit offenem Lichtbogen 
ist gegen 1900 zurückgegangen, und die Aus- 
dehnung dieser Industrie betıifftnur die Bogen- 
lampen mit eingeschlossenem Lichtbogen. 


tz. 


Gebühren gerichtlicher Sachverständiger. 


[„Mitteilungen vom Verband deutscher Patent- 
anwälte“, Bd. 7, 1907, S. 15.] 


Einen interessanten Beitrag zu der Frage 
der Gebühren-Festsetzung für Sachverständige 
durch die Gerichte liefert der Briefwechsel 
zwischen einem Sachverständigen und dem 
Königlichen Amtsgericht Frankfurt a. M., der 
aus der oben angeführten Quelle nachstehend 
abgedruckt ist und zur Beachtung empfohlen 
werden kann. Der Sachverständige, im vor- 
liegenden Falle ein Patentanwalt, hatte für die 
Beantwortung einer Frage aus dem amerika- 
nischen Patentrecht in Rücksicht auf das sehr 
niedrige Objekt 25 M berechnet. Es folgt der 
Briefwechsel: 


1. In Sachen .. . überreiche ich mein Gut- 
achten und meine Liquidation. 

Ich bemerke zu derselben, daß ich es für 
selbstverständlich halte, daß diftizile Fragen 
eines ausländischen Spezialrechts, wie die vor- 
liegende, nach $ 4 der Gebührenordnung für 
Zeugen und Sachverständige zuvergüten sind. 
Ergebenst Der Patentanwalt. 


2. In Sachen ... wollen Sie noch hierher 
mitteilen, an welchen Tagen Sie das Gutachten 
angefertigt haben und wie viele Stunden täg- 
lich hierzu aufgewendet worden sind. Hierbei 
wird bemerkt, daß Schreibgebühren nicht in 
Ansatz gebracht werden können. 

Königl. Amtsgericht. 

3. Auf die Zuschrift vom 24. d. M. teile ich 
ergebenst mit, daß ich mir Notizen über die 
Tage und Stunden der Abfassung meines Gut- 
achtens nicht gemacht habe. 

Ich bitte um Mitteilung, auf welche gesetz- 
liche Bestimmung sich die Bemerkung bezieht, 
daß Schreibzebühren nicht in Ansatz gebracht 
werden können. 

Es ist das erstemal in meiner langen Praxis, 
daß ich dieser Auffassung begegne. Ergebenst 

Der Patentanwalt. 


rung vom ... 
geben, daß es sich hier um eine ungewöhnliche 
gutachtliche Tätigkeit handelt und daß deshalb 
irgend eine Angabe über die Stundenzahl nicht 
gefordert werden kann, weil derartige Arbeiten 
auch in der Praxis nicht nach der Zeit be- 
rechnet werden. Ergebenst 


2. Ich sehe auch keinen anderen Weg, einen 


5. Um die außerordentliche Bescheidenheit des 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 12. 


4. In Sachen ... werden Sie ersucht, eine 


Versicherung dahingehend einzureichen, daß 
Sie für die Anfertigung des Gutachtens an 
keinem Tage mehr als 10 Stunden aufgewendet 
haben, wobei, wenn möglich, 
stundenzahl angegeben werden wolle. 
Schreibgebühren werden erstattet. 


die Gesamt- 
Die 


Königl. Amtsgericht. 


5. In Sachen... kann ich auf die Aufforde- 
meinen Standpunkt nicht auf- 


Der Patentanwalt. 
6. Nach $ 4 der Gebührenordnung für 


Zeugen und Sachverständige steht Ihnen bei 
achnienger Sachprüfung eine Vergütung nach 
dem übli 
stung zu. 


chen Preise der aufgetragenen Lei- 


Sie wollen daher nachweisen, welcher Preis 


für das von Ihnen gefertigte Gutachten der 
übliche ist. 


Königl. Amtsgericht. 
7. Auf die Verfügung vom... teile ich er- 


gebenst mit, daß ich mich nicht für verpflichtet 
halte, einen Beweis für die Üblichkeit des von 
mir berechneten Preises anzugeben. 


In keinem ähnlichen Fall ist mir bis jetzt 


eine derartige Beweislast zugeschoben worden. 


Ich stelle anheim, als Sachverständigen 


über die Höhe des Preises einen der hiesigen 
Patentanwälte zu vernehmen. Ergebenst 


Der Patentanwalt. 
8. Beschluß. In Sachen des... wird die 


Festsetzung der von dem Sachverständigen ... 
für Erstattung eines Gutachtens liquidierten 
Gebühr bis zum Nachweise der Üblichkeit des 
berechneten Preises abgelehnt. 


Königl. Amtsgericht. 
9. Gegenüber dem Beschluß vom 7. XII. 1906 


stelle ich ergebenst folgendes zur Erwägung: 


1. Nach meiner Erfahrung ist ein Beweis über 
die Angemessenheit von derartigen Ge- 
bühren wie die von mir berechneten nie 
anders als durch Sachverständigen-Gutachten 
erbracht worden. 


derartigen Beweis zu erbringen. 

3. Diesen Beweis kann ich aber nur antreten 
und nicht erbringen, da zur Beurteilung der 
Sachlage der neue Sachverständige die 
sämtlichen Akten durchsehen und unter Eid 
vernommen werden müßte. 

4. Auch halte ich mich zur Vorlage oder Aus- 
lage der durch eine solche Beweiserhebung 
meinerseits etwa eutstehenden Kosten nicht 
für verpflichtet. 


Betrages glaubhaft zu machen, überreiche 
ich in der Anlage die Gebührenordnung des 
Verbandes Deutscher Patentanwälte vom 
April 1904, nach deren Seite 3f schriftliche 
Gutachten mit 50 bis 300 M zu berechnen 
sind und weiter die Gebührenordnung der 
Architekten und Ingenieure, Berlin 1901, aus 
deren Seite 4, Nr. 24 hervorgeht, daß Gut- 
achten nach der darauf verwendeten geisti- 
gen Arbeit, nach der fachlichen Stellung des 
Beauftragten und nach der wirtschaftlichen 
Bedeutung der Frage zu bewerten sind. 
Selbst Arbeiten geringeren Grades aber, 
das heißt solche nach Zeit zu vergütende, 
sind nach Nr. 25 für die erste Stunde mit 
20 M und für jede fernere mit 5 M zu be- 
rechnen. Es würde hiernach bei selbst nur 
zweistündiger Arbeitszeit, die in diesem Fall 
überschritten wurde, und selbst bei un- 
schwierigen Arbeiten nach der Übung des 
technischen Lebens der Betrag von 25 M 
angemessen scheinen. 

6. Ich bitte, das Vorliegende als Beschwerde 
gegen den Beschluß vom 7. XII. 1906 weiter 
zu geben, falls nicht meinem Antrag ent- 
sprechend verfahren werden kann. 

Ergebenst 


Der Patentanwalt. 
10. Darauf kam das Geld. 


‚ Aus dem Vorangegangenen ist ersichtlich, 
wie hartnäckig sich die Gerichte bisweilen der 
Zubilligung der nach § 4 der Gebührenordnung 
für Zeugen und Sachverständige vorgesehenen 
Honorierung von wissenschaftlich-technischen 
Gutachten nach den ortsüblichen Sätzen näm- 
lich denen der Gebührenordnung der Archi- 
tekten und Ingenieure widersetzen, ohne dazu 
berechtigt zu sein. Derartige Meinungsverschie- 
denheiten zwischen Sachverständigen und Ge- 
richten sind, wieineingeweihten Kreisen bekannt 
ist, durchaus keine Seltenheiten. Es ist dringend 
zu empfehlen, in allen solchen Fällen auf seiner 
Forderung zu bestehen und sich nicht durch 
den ersten abweisenden Bescheid verblüffen 


21. März 1907. 


zu lassen!) Vor allem aber sollten unsere 
Ingenieur- und Techniker-Verbände durch ein- 
heitliches Vorgehen eine Neuregelung dieser 
für heutige Verhältnisse nicht mehr passenden 
Gebührenordnung aus dem Jahre 1878 veran- 
lassen. Wie in der „Vossischen Zeitung“ vor 
einiger Zeit mitgeteilt wurde, haben auch be- 
reits die Ältesten der Berliner Kaufmannschaft 
in einer ihrer letzten Sitzungen beschlossen, 
auf eine Änderung dieser Gebührenordnung 
hinzuwirken. Piz. 


PATENTE. 


Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 7. März 1907.) 


Kl. 201. F. 2310. Rollenstromabnehmer für elek- 
trische Bahnen mit einem von außen zugäng- 
lichen Schmierbehälter. Andreas Falkenberg, 
Bergen, Norw.; Vertr.: A. Specht u. J. Stucken- 
berg, Pat.-Anwälte, Hamburg L 25. 9. 06. 

Kl. 21e. A. 13096. Einrichtung zum selbsttätigeg 
Umschalten von regelbaren Zusatztransformg 
toren. A.-G. Brown, Boveri & Co., Baden, 
Schweiz; Vertr.: Hans Heimann, Pat.- Anv., 
Berlin SW. 11. 21. 4. 06. 

— ¢. B. 40624. Selbsttätige Ein- und Ausrückvor- 
richtung für Lademaschinen von Sammlerbatterien; 
Zus. z. Pat. 181779. Otto Böhm, Berlin, Doro- 
theenstr. 44/45. 2. 8. 05. 

—c. F. 22707. Schaltung für abwechselnd in 
Wirkung tretende Magnetwicklungen. Felten 
& Guilleaume-Lahmeyerwerke A.-G., Frank- 
furt a. M. 12. 12. 06. 

—¢. K. 32870. Gleichzeitig als Starķe und 
Schwachstromschalter benutzbare Schaltyorrich- 
tung; Zus. z. Pat. 171091. Carl Feuchtmeyer, 
Friedenau, Wilhelmstr. 1, und Oskar Könitzer, 
Berlin, Motzstr. 22. 17. 9. 06. 

—c. S. 22450. Verfahren zum Herstellen von 
Isolierstücken aus zusammengeklebtem, geglühtem 
Spaltglimmer. Siemens-Schuckertwerke G. 
m. b. H., Berlin. 13. 3. 06. : 

—d. A. 13587. Gleichstrommaschine mit zwei 
etwa um eine halbe Polteilung ee 
verschobenen Gruppen von Bürsten. Allgemeine 
Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 15. 9. 06. 

— d. M. 30549. Einrichtung zur Befestigung von 
Polkernen auf Magneıkränzen. Maschinenfabrik 
Oerlikon, Oerlikon, Schweiz; Vertr.: C. Pieper, 
H. Springmann, Th. Stort u. E. Herse, Pat. 
Anwälte, Berlin NW.40. 8. 9. 06. 

—d. S. 2357. Kollektor für elektrische Ma- 
schinen. Siemens-Schuckertwerke G. m. b. 
H., Berlin. 21. 2. 06. 

—d. W. 24783. Mehrpolige Mehrphasenwechsel- 
strommaschine zur Erzeugung von Wechselstrom- 
spannungen mit lang andauernden Höchstwerte, 
um mittels eines Kommutators eine konstante 
Gleichstromspannung zu erzielen. Ernst Wind- 
rath, Engelskirchen, Rheinl. 17. 11. 05. 

Kl. 49a. M. 28906. Tragbare elektrische Bohr- 
maschine, deren Bohrspindel von einem um einen 
festen Feldmagneten rotierenden Anker ange- 
trieben wird. John Maclean, Goodmayes, Ilford, 
Essex, Engl.; Vertr.: A. Loll u. A. Vogt, Pat- 
Anwälte, Berlin W. 8. 8. 1. 06. 

Kl. 74c. B. 37345. Vorrichtung zur elektrischen 
Übertragung der Bewegung eines Gebers auf 
einen von einem Elektromotor angetriebenen 
Empfänger. Dr. Walther Burstyn, Berlin, Grol- 
beerenstr. 77. 3. 6. 04. 


(Reichsanzeiger vom 11. März 1907.) 


Kl. 201. S. 23047. Steuerung elektrisch betrie- 
bener Eisenbahnzüge mit von einem Punkte aus 
durch Elektromagnete gesteuerten Einzelschaltern. 
Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 
14. 7. 06. l 

Kl. 21a. B. 38245. Schaltung für selbsttätige 
Fernsprechämter, bei welcher zwei beliebige, an 
derselben oder an verschiedenen Doppelleitungen 
licgende Teilnehmer mittels einer für jede 
Doppelleitung vorgesehenen und durch von der 
Teilnehmerstelle aus erregte Elektromagnete 
schrittweise über der Anzahl der Leitungen ent- 
sprechende, feste Kontakte bewegten und achsial 
verschiebbaren Kontakt- oder Schaltvorrichtung 
über eine mit Zentralmikrophonbatterie versehene 
Zentralstelle in Verbindung treten können. Tele- 
phon Apparat Fabrik E. Zwietusch & Co., 
Charlottenburg. 11. 10. 04. 


') Als zuverlässiges Kommentar für die Gebühren- 
ordnung für Zeugen und Sachverständige sei an dieser 
Stelle auf die Schrift von Th. Unger, Kgl. Baurat, „Die 
(rel.ühren technischer Sachverständiger nach den deutschen 
Prozeß- und Gebührenordaungen", C. W.Kreidels Verlag, 
W ieshadon 1904, sowie auf „Die deutsche Gebührenordnung 
für Zeugen und Sachverständige". mit Gesetzesbegründung 
und umtangreichen Erläuterungen, herausgegeben von 
W. Wegner. Verlag von Albert Nauck & Co, Berlin 
1905, bingewiesen. In dem letzteren Werke sind ausführ 
liche Erläuterungen aller Paragraphen unter Anführung 
von Gerichtsentscheidungen gegeben. 


91. März 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 12. 281 
EEE EIERN a a 


—b. G. 21633. Aus metallischen, unter Zwischen- stromleitend verbundener Flüssigkeiten. Giovanni 
schaltung poröser Einlagen wagerecht überein- Rambaldini, Miniera di Boccheggiano,, Ital.: 
ander aufgeschichteten und mit wirksamer Masse Vertr.: C. Fehlert, G. Loubier, Fr. Harmsen 
gefüllten, trogföürmigen Teilstücken bestehende und A. Büttner, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 61. 
Semmlerelektrode William Gardiner u. Cor- 23. 2. 02.° 
nelius Pruyn Stringfield, Chicago, V. St. A.; 
Vertr.: A. Elliot, Pat.-Anw., Berlia SW. 48. 


VEREINSNACHRICHTEN. 


Elektrotechnischer Verein. 


(Zuschriften an den Elektrotechnischen Verein sind an die 
Geschäftsstelle, Berlin N. 24, Monbijouplatz 3, zu richten.) 


Löschungen. 
(Reichsanzeiger vom 7. März 1907.) 


Kl. 21a. 146809. 179668. —c. 146 552. 148 102. 
148 112. 163856. 165286. 165326. 167 802. 
170 988. 178464. — d. 145444. 161459. 163 871. 


7. 08. 

Er A. 13 678. Selbsttätige Schaltvorrichtung zur 
Begrenzung der Geschwindigkeit von Gleichstrom- 
motoren. Allgemeine Elektricitäts-Gesell- 
schaft, Berlin. 13. 10. 06. 


Außerordentliche 


E a Pankow b. Berlin. 1 P al Be- 66 io 179957. 181014. — f. 158868. —h. Vereinsversammlung am 12. März 1907. 
Sikem B oekin Obsrlottenburg Mommisnen D oz Vorsitzender: 
a. ei 374. Verfahren zum Anlassen von Gebrauchsm uster. Ingenieur Emil Naglo. 
Wechselstrom-Gleichstromumformern; Zus. z. Pat. Ic Sitzungsbericht. 
man Felten & Guilienume = Lahmoyor: Ea —n 


—d. F. 22356. Einrichtung zum Betrieb von 
Drehfeldmotoren; Zus. z. Pat. 182074 Felten 
& Guilleaume-Lahmeyerwerke A.-G, Frank- 
furt a. M. 4. 10. 06. 

—d S. 20263. Einrichtung zum Anlassen von 


Wechselstrommotoren mit Hilfe von Strömen all- 


mählich steigender Spannung und Periodenzahl. 

Dr. Johann Sahulka, Wien; Vertr.: A. du Bois- 
Reymond, M. Wagner und G. Lemke, Pat.- 
Anwälte, Berlin SW. 13. 17. 11. 04. 

—f. B. 33349. Flammenbogenlampe für Gleich- 
oder Wechselstrom mit übereinander angeord- 
neten Elektroden. Andre Blondel, Paris; Vertr.: 
R. Scherpe u. Dr. K. Michaölis, Pat.-Anwälte, 
Berlin SW. 68. 6. 3. 02. 

—f. B. 42519. Anordnung der positiven Elek- 
trode an Quecksilberdampflampen. Hans Boas, 
Berlin, Krautstr. 52. 15. 3. 06. 

— f. K. 80016. Verfahren zur Erhöhung des elek- 
trischen Leitungswiderstandes von Metallen, ins- 
besondere von Glühkörpern aus schwer schmelz- 
baren Metallen für elektrische Glühlampen. Dr. 
Hans Kuzel, Baden bei Wien; Vertr.: Dr. J. 
Ephraim, Pat-Anw., Berlin SW. 11. 26. 7. 05. 
[Priorität a. G. d. Anm. in Österreich-Ungarn gem. 
Unionsvertrag: 22. 2. 05.] 

—f. K. 31134. Verfahren zur Herstellung von 
Verbindungen zwischen Glühkörpern und Ein- 
fübrungsdrähten; Zus. z. Anm. K. 30.008. Dr. Hans 
Kuzel, Baden b. Wien; Vertr.: Dr. J. Ephraim, 
Pat.-Anw., Berlin SW. 11. 2 8. 05. 

—f. M. 29688. Verfahren und Einrichtung zur 
selbsttätigen Aufrechterhaltung einer bestimmten 
Verdünnungsstufe in elektrischen Vakuumröhren. 
Moore Electrical Company, New York; 
nn H. Neubart, Pat.-Anw., Berlin SW. 61. 

=i. S. 22814. Verfahren zur Herstellung von 
Glühfäden aus Legierungen des Wolfram mit 
anderen schwer schmelzbaren Metallen. Siemens 
& Halske A.-G., Berlin. 19. 5. 06. 

—f. Sch. 25 917. Bogenlampe mit schräg- oder 
parallelstehenden Elektroden. Rnd. Schröder, 
Schöneberg, Belzigerstr. 1. 4. 7. 06. 

—h. H. 37744. Feuerfestes Futter für elektrische 
Schmelzöfen. Hermann Lewis Hartenstein, 
Constantine, V. St. A.; Vertr.: Ernst von Nießen, 
Pat.-Anw., Berlin W, 60. 30. 4. 06. 

Kl. a. B. 32592. Verfahren zur Verarbeitung 
von Anodenschlamm der elektrolytischen Blei- 
raffinierung, Anson Gardner Betts, Troy, V. St. A.; 
Vertr: Fr. Meffert und Dr. L. Sell, Pat -An- 
wälte, Berlin SW. 13. 2%. 3. 03. 


Zurücknahme von Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 7. März 1907.) 


KI. 204. D. 17352. Elektrischer Siegellack- 
warmer, 3. 12 06. 


ği (Reichsanzeiger vom ll. März 1907.) 
ie T. 11307. Schaltung für Fernsprech- 
en in Verbindung mit nach dem Schluß- 
29.) n eingerichteten Fernsprechämtern. 
E A 799. ‚Dreileiter-Gleichstrommaschine mit 
eine zum Anker geschalteter Hilfswicklung 
zum Stromwenden. 11. 10, 06. 
a 13438. Schaltung für statische Gleich- 
a insbesondere Quecksilberdampfgleich- 
ne: welche parallel mit Sammlern auf eine 
schwankende Belastung arbeiten. 12. 11. 06, 


Änderungen in der Person des 
Inhabers. 


(Reichsanzeiger vom 7. März 1907.) 


KI. 21d. 180 
Gesellschaft. panl meine Elektricitäts- 


Erteilungen. 
(Reichsanzeiger vom 11. März 1907.) 


KI, 

u N 853. Verfahren zur Elektrolyse 

getrennten eine undurchlässige Scheidewand 
r und nur durch eine dritte Flüssigkeit 


wird. 


(Reichsanzeiger vom 11. März 1907.) 


Kl. 21a. 300091. Umschalter mit übereinander- 
liegenden Stromschlußfedern und Kontakten aus 
verschiedenen Metallen. A.-G. Mix & Genest, 
Telephon- und Telegraphen-Woerke, Berlin. 
2. 2. 07. A. 9873. 


Auszüge aus Patentschriften. 


Te — — 


Nr. 165 286 vom 8. November 1901. 


Percy Lemon Clark in Chicago. — Quecksilber- 
kippschalter. 


Quecksilberkippschalter, bei welchem der Kon- 
takt zwischen den Polen des Schalters durch eine 
in einer luftdicht 

abgeschlossenen 
Kammer enthaltene 
bewegliche Queck- 
silbermenge herge- 
stellt wird. dadurch 
gekennzeichnet, daß 
in der das Queck- 
silber enthaltenden 
Kammer 1 (Abb. 52) 
eine sehr geringe 
Menge Öloder einer 

anderen fettigen 
Substanz enthalten 
ist, an welcher das 
infolge der Strom- 
schließungen und -unterbrechungen iu der Kammer 
sich bildende, zur Beeinträchtigung des Strom- 
schlusses führende Produkt haften bleibt. 


Abb. 52. 


Nr. 165574 vom 5. Mai 1905. 


Hermann Zipp in Cöthen, Anhalt. — Verfabren 
zum gefahrlosen Nachweis hoher Netzspan- 
nungen. 


Verfahren zum Nachweis einer in einem Lei- 
tungssystem vorhandenen Spannung, dadurch ge- 
kennzeichnet, daß ein 
Telephon oder ein 
elektromagnetischer 
Alarmapparat oder eine 
Vakuumröhre den zwi- 
schen den einzelnen 
Leitungen des Systems 
oder den zwischen 

| einer Leitung und einer 

bade der Leitung nahe ge- 

Abb. 58, brachten Hilfskapazität 

auftretenden Verschie- 

bungsströmen ausgesetzt wird in der Weise, daß 

diese Ströme ihren Weg durch das Telephon oder 

den elektromagnetischen Alarmapparat oder die 
Vakuumröhre nehmen müssen. (Abb. 53.) 


Nr. 165289 vom 28. März 1905. 


Gebrüder Siemens und Co. in Charlottenburg. 
— Bogenlichtelektrode mit Metalleinlage. 


1. Bogenlichtelektrode mit Metalleinlage, die 
sich an die Wandung des zu ihrer Aufnahme be- 
stimmten Kanals anpreßt, dadurch gekennzeichnet, 
daß die Metalleinlage aus einem längs geschlitzten 
Draht oder Stab besteht. 

2. Verfahren zur Herstellang von Bogenlicht- 
elektroden mit Metalleinlagen nach 
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, 
daß durch den in der Elektrode vor- 
handenen Kanal ein Draht von etwas 
geringerem Durchmesser als der des 
Kanals hindurchgeführt, nach seinem 
Austritt aus dem anderen Ende des 
Kanals durch entsprechend geformte 
Walzen mit einem Längsspalt ver- 
sehen und hierauf in den Kanal zurückgezogen 


(Abb. 54.) 


Abb. 54. 


Pa nn 


Vortrag des Herrn Direktor K. Wilkens über: 
„Die Berliner Elektrizitätswerke zu Beginn 
des Jahres 1907“. 


Vorsitzender: Ich eröffne die Sitzung und 
kann, da für diese außerordentliche Versamm- 
lung geschäftliche Dinge nicht vorliegen, so- 
gleich dazu übergehen, Ihnen einen Brief vor- 
zulesen, welcher im Zusammenhange mit der 
Wahl des Ehrenpräsidenten, die in voriger 
Sitzung vollzogen wurde, steht. 

Exzellenz Sydow schreibt an den Vor- 
sitzenden des Elektrotechnischen Vereins, Herrn 
Präsidenten Warburg: 


Berlin, den 7. März 1907. 


Hochgeehrter Herr Präsident! 

Der Elektrotechnische Verein hat durch 
meine Ernennung zum Ehrenpräsidenten mir 
eine große Ehre und eine ebenso große Über- 
raschung bereitet. Wenn etwas das Gefühl 
der dankbaren Freude, die mich erfüllt, be- 
einträchtigen kanv, so ist es nur die Empfin- 
dung, daß die mir gewordene Auszeichnung 
ganz außer Verhältnis steht zu dem Nutzen, 
den ich bei allem guten Willen dem Verein 
in den zwei Jahren meiner Geschäftsleitung 
habe bringen können. Auf der anderen Seite 
erfüllt es mich mit hoher Genugtuung, durch 
die neue Würde von meiner amtlichen Stellung 
aus in dauernder organischer Verbindung mit 
den Männern der reinen und der angewandten 
Wissenschaft zu bleiben, die im Elektrotech- 
nischen Verein in so hervorragender Weise 


vertreten sind. Was an mir liegt, so werde _ 


ich stets gern bereit sein, soweit ich irgend 
vermag, dem Elektrotechnischen Verein und 
der Sache, die er vertritt, mich förderlich zu 
erweisen. 
Mit ausgezeichneter Hochachtung 
R. Sydow. 


M. H.! Eine große Anzahl derjenigen tech- 
nisch-wissenschaftlichen Vereine, die neben uns 
stehen, haben, wie eine Rundschau ergibt, An- 
lehnung gesucht und auch gefunden an eina 
der hohen Staatsbehörden. 

So lehnt sich der Senior unter den Vereinen 
dieser Art, der Verein für Gewerbefleiß, an das 
Handelsministerium an, der Verein für Eisen- 
bahnkunde und der Verein deutscher Maschinen- 
Ingenieure an das Ministerium für öffentliche 
Arbeiten, die Gesellschaft für Erdkunde an das 
Auswärtige Amt. Unser Verein steht der 
Reichs - Postverwaltung noch näher, denn er 
wurde seinerzeit auf Anregung von Werner 
von Siemens durch den damaligen Chef der 
Reichs-Postverwaltung, Heinrich von Stephan, 
ins Leben gerufen. Es hat sich gefügt, daß sein 
Nachfolger, der Herr Staatsminister von Pod- 
bielski, den wir zum Ehrenpräsidenten ge- 
wählt hatten, durch seine Versetzung in das 


Ministerium tür Landwirtschaft, Domänen und 


Forsten allmählich mehr und mehr die Fühlung 
mit uns verlor und wir gewissermaßen nur no- 
minell einen Ehrenpräsidenten hatten. Nun da er 
sein Amt niederlegte, waren wir in die Lage 
versetzt, wieder auf den Zustand zurückzu- 
kehren, von dem wir ausgegangen waren. Wir 
konnten das mit um so größerer Freude tun, 
als Exzellenz Sydow in den zwei Jahren seiner 
Geschäftsführung ein so großes und hervor- 
ragendes Interesse für die Angelegenheiten des 
Vereins an den Tag gelegt hat, daß wir das 
Ehrenpräsidium getrost in seine Hand legen 
konnten, besonders da er sein Interesse mit 
gleicher Wärme weit über die Grenzen unseres 
Vereins hinaus den allgemeinen Aufgaben der 
Elektrotechnik zugewandt hat auf Gegenstände, 


Ppr 1u | 


282 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 12. 


21. März 1907. 


Z——a—m——mmanRmamnmnmamRmRmmRmRmRW@W@WbhRWÖRÖ]ÜÖEöoEon"nmnemE CT IT oc A 


KURSBEWEGUNG. 


die den Verein weniger angingen, die mehr 
Angelegenheiten des Verbandes Deutscher 
Elektrotechniker sind. Ich glaube, es ist eine 
glückliche Lösung, daß wir wieder auf den Zu- 
stand zurückgekehrt sind, von dem der Verein 
bei seiner Gründung ausging. Ich darf mich, 
und wir alle dürfen uns der Hoffnung hingeben, 
daß diese Wahl für den Verein ein Segen sein 
wird. 
(Lebhafter Beifall.) 


. Herr Direktor Karl Wilkens hielt sodann 
seinen angekündigten Vortrag über „Die Berliner 
Elektrizitätswerke zum Beginn des Jahres 1907“. 

Der Vortrag wird in einem späteren Hefte 
der „ETZ“ zum Abdruck gelangen. 


Vorsitzender: Wünscht jemand zu dem ge- 
hörten Vortrage das Wort? — Es ist nicht der 
Fall. 

M. H.! Wir haben soeben einen Vortrag ge- 
hört, der mit enormem Fleiße durchgearbeitet 
ist, um uns in der kurzen Spanne Zeit zu ver- 
gegenwärtigen, was auf dem komplizierten 
Wege von der Kohlenbeschaftung bis zur Ent- 
nahme des Stromes alles zu geschehen hat. Ich 
glaube, es ist der Wunsch der Versammlung, 
dem Herrn Vortragenden den aufrichtigen Dank 
auszusprechen für die besonders große Mühe, 
die er sich gegeben hat. Ich glaube, seine Mit- 
teilungen werden uns in steter Erinnerung 
bleiben und eine wesentliche Unterlage für 
das bilden, was wir demnächst in den Elektri- 
zitätswerken selbst zu sehen Gelegenheit haben 
werden. 

Wünscht sonst noch jemand im Interesse 
des Vereins das Wort? — Es ist nicht der Fall. 

Ich teile noch mit, daß wir die Freude 
haben, 21 Gäste unter uns zu sehen, und schließe 
die Sitzung mit dem Bemerken, daß die nächste 
Sitzung des Vereins am 26. d.M. stattfindet. 


Emil Naglo, du Bois, 
Vorsitzender. Schriftführer. 


FINANZIELLE UND 
GESCHÄFTLICHE NACHRICHTEN. 


Preise von Rohzink 
an der Berliner Produktenbörse. 


[„Mitteilungen der Handelskammer zu Berlin“, 
Bd. 5, 1907, S. 17] 


Bei der großen Bedeutung, welche in 
Deutschland die Erzeugung und der Verbrauch 
von Zink besitzen, wird es in industriellen 
Kreisen als ein Mißstand bezeichnet, daß ein 
einheimischer Markt in Rohzink nicht vorhanden 
ist, sondern daß die Abschlüsse ausschließlich 
auf Grund der Londoner Notierung gemacht 
werden. Diese erfolgen zudem nicht etwa auf 
Basis eines geregelten Börsenverkehrs, sondern 
sind das Ergebnis eines Meinungsaustausches 
weniger Interessenten. Die Umsäıze in London 
sind so gering, daß es keine Schwierigkeiten 
bietet, die Notierung beliebig durch verhältnis- 
mäßig kleine Käufe zu beeinflussen. An der 
Breslauer Börse ist früher eine offizielle Notie- 
rung für schlesisches Zink vorgenommen wor- 
den; indessen verlor sie nach und nach an Be- 
deutung und wurde nach Ablauf einiger Jahre 
eingestellt. Die Ursache dieses Mißerfolges 
dürfte darin gelegen haben, daß dem Breslauer 
Markte die Lebhatftigkeit des Geschäfts fehlte, 
die an großen, zentralen Börsenplätzen sich 
einzustellen pflegt. 

Interessentenkreise 
sischen Zinkindustrie, haben neuerdings ange- 
regt, daß an der Berliner Produktenbörse Zink 
zum Handel und zur Notiz zugelassen werde. 

Die Handelskammer zu Berlin hat in ihrem 
Fachausschuß für die Metallindustrie unter 
Hinzuziehung von Sachverständigen die Frage 
behandeln lassen. Sie geht bei ıhrer Stellung- 
nahme davon aus, daß in anbetracht der allge- 
meinen Marktverhältnisse der Mangel einer 
deutschen Notiz von Rohzink ein unnatürlicher 
Zustand ist. Freilich ist auch mit dem Wider- 
spruch hervorragender Konsumenten und 
Händler zu rechnen, die der Ansicht sind, daß 
der Berliner Zinkmarkt keine Bedeutung er- 
langen werde und demgemäß die Notierung 
bald wieder eingestellt werden müsse Die 
Kammer ist aber der Ansicht, daß abzuwarten 
sei, ob die tatsächliche Entwicklung diesen 
Bedenken entsprechen werde, und glaubt zu- 
nächst die sachlich wünschenswerte Notierung 
befürworten zu sollen. 

Über die Produktion von Rohzink und den 
Anteil, den Deutschland an ihr hat, gibt nach- 


namentlich der schle-. 


l Kapital in 


Bern nn a eaa 


Kurse 


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Mior” (äh un 

Kame RR Er HEE 1. Jans d. J. der Berichtswoche 
` iga- m, || 2 2 _ 
Aktien tionen : | a e er Mens nen Beh 
1 | NEN 
Akkumulatorenfabrik A.-G., Berlin. . .| 8 — |1. 1.121% 198,— 2o 198,— 205,10 : 200.50 
Akk.-u. El-Werke vorm. Boese&Co. Berlin] 4,5 25 | 1.1. O0] 6l,—; 7875| 61,- 69,75. 68,50 
Allgem. Elektr.-Gesellschaft, Berlin . 100 | 37,7 | 1.7) 11.1 193,10 216,— 193,10 | 203,50 201,75 
Comp. Barcelonesa de Electr. . . Pst.| 14 | 6,63 | 1. 1.: 71/2{ 120,25 |124,50 || 120,25 122,10 120,90 
Bergmann-Elektr.-Werke A.-G., Berlin .[ 14 — jL 1 18 | 263,40 ‚285,90 || 263,40 265, —| 264,75 
Berliner Elektricitäts-Werke . . 41,5 | 39,8 | 1. 7. 10 [| 168,— 182,10) 168,— | 173,— 171,8 
Berl. Masch.-A.-G. vorm. L. Schwartzkopffl 12 — L 1. 13 į 219,50 241,50 ' 219,50 229,— 24,- 
A.-G. Brown, Boveri & Co. . . .N6Mil.Fs 10- | 1. 4., 11} 185, — 205,50; 185,— | 194,25" 190,50 
Cont. Ges. f. elektr. Untern., Nürnberg .| 32 9,384 | 1.4; 0] 59,75 j| 7250| 66,—| 69,—, 69- 
Deutsch-Atlant. Telegraphen-Gesellschaft| 24 | 19,79; 1. 1.) 6!/2] 122,25 1127, — || 122,25 | 126,—| 122,% 
Deutsch-Niederländ. Telegraphen-Ges. .| 7 7,25 |1. 1) 6f 110,— 113,75) 110,— | 111,76) 110,— 
Deutsch-Übersee Elektr.-Ges. . - . : f 36 5 1.1. 9] 148,— 159,— 148, — 103i US 
Elektra A.-G., Dresden. . . .... f 45 2,5 | 1. 4, 2l/a| 78,50' 81,25)! 78,50 | 75,75: 76,25 
El. Licht- u. Kraftanlagen A.-G., Berlin .} 30 | 17,33 1. 10. 7 1 118,— 129,60|| 118,— | 124,—| 121,76 

Bank f. elektr. Untern., Zürich . 136 Mill.Fs! 35,793! 1. 7.) 9 | 182,— 189,50)! 182, — 183,75) - 
Gesellschaft f. elektr. Untern., Berlin . 87,5 | 35 |1. L Tifa] 127,— ‚140,25 || 127,— | 134,80. 128,60 
Hamburgische Elektr-Werke . . . . .| 18 | 9967| 1.7. 8 | 151,— 1859,— || 151,— | 154,75| 153,10 
El.-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co. Frankf.| 20 |19,343| 1. 4 7 | 127,— \143,50|| 127,— | 136,10; 132,60 
A.-G. Mix & Genest, Berlin... ...J5 — 1.1) 8] 121,— !137,— || 121,— | 132,— | 128,75 
Ges. f. elektr. Beleucht., Petersburg .lemit.rt.| — | 1. 1 4 | 82,—| 9,—| 82,—| 87,—| 84,— 
Ä do. Vorzugsaktien .ĮJ9Mil.Rbl.|] — | 1.1. 7f 132,75 140,— 132,75 | 136,60: 183,50 
El.-A.-G. vorm. Schuckert & Co., Nürnberg] 50 29,1! 1.7. 5] 111,— :126,— || 111,— | 115,50: 112,75 
Siemens & Halske A.-G., Berlin . 54,5 | 27,7 | 1. 8.) 10 | 167,— |181,60|| 167,— | 172,75) 169,80 
Siemens elektr. Betriebe . . . . . . 75 | 25 |1.10. 5'/.| 108,— ;118,50|| 108, — | 108,50 108, - 
Telephon-Fabrik A.-G. vorm. J. Berliner .| 3 1 1. 7. 9] 184,— .200,— || 184,— | 191,—| 184,— 
Allgem. Deutsche Kleinbalın-Ges. 9,06 | 21,68 | 1. 1. 3 | 90,50 | 98,50|| 90,50 | 93,25) 91,- 
Aligem. Lokal- u. Straßenbahn-Ges. . | 17 [31,584 1. 1. 73/4] 148,90 156,10 || 148,90 151,75, 150,— 

Berlin-Charlottenburger Straßenbahn . 6,048) 5,91 | 1.1. 2 — _ — | — 
Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen | 10 | 3 !'1.1.) 6f 151,50 160,— || 156,50 | a 157,— 

Breslauer elektr. Straßenbahn . 42:18 1.1. 6] 121, 15—| — !' —- |- 
Ges. f. elektr. Hoch- u. Untergr.-Bahnen | 30 15 iL 1. 41/2} 128,10 |132,10 | 128,10 130,—, 128,10 
Große Berliner Straßenbahn . . 1100,0824 3,008 | 1. 1.. 73/4] 170,50 !185,50 || 170,50 | 176,90; 172,— 
Große Casseler Straßenbahn. . . ...15 1,979 1. 10. 4 | 103,— |109,60 || 103,— | 105,—| 103,— 
Straßen-Eisenbahn-Ges. Hamburg . . .| 21 | 13,06| 1.1. 9 | 190,— :195,50 || 190,— | 194,—| 150,26 
Straßenbahn Hannover. . . . . . . f 24 | 1602 1.1. Of 71,60| 79,90 71,60, 72,75, 72,50 
Magdeburger Straßenbahn . . ....J46 4,5 | 1.1. 8] 158,— |163,— || 158,50 u 163,50 


stehende Statistik, die sich auf das Jahr 1905 
bezieht, ein Bild: 


Weltproduktion 647 000 t 
davon: Ä 

Europa . 467 000 t 

Amerika 180 000 t. 


Die europäische Produktion verteilt sich auf 
die einzelnen Länder wie folgt: 


Deutschland . 194 000 t 
Belgien . 143 000 t 
England . . . . 2 . . 5O0O000t 
Frankreich und Spanien . 50000 t 
Holland. . . . ... 13 000 t 
Österreich und Italien . 9000 t 
Rußland (Polen) 7000 t. 
Von der deutschen Produktion entfallen auf: 
Rheinland und Westfalen 66000 t 
Schlesien . . . 128 000 t. 


Deutschlands Einfuhr an Rohzink stellte 
sich im Jahre 1905 auf etwa 26800 t, die Aus- 
fuhr auf etwa 62300 t. Der einheimische Ver- 
brauch betrug also 158500 t und beanspruchte 
fast !/, der Weltproduktion. | 


BÜRSEN-WOCHENBERICHT, 


Berlin, den 16 März 1907. 
. Die Börsen der ganzen Welt befanden sich 
in der Berichtswoche im Zustand vollkommener 
Deroute. Die überaus große Anspannung des 
internationalen Geldmarktes, die von vorsich- 
tigen Beobachtern bereits seit Monaten mit 
Sorge verfolgt wurde, hat in New York dies- 
wöchentlich zum Zusammenbruch der übermäßie 
engagierten Spekulation geführt, und diesem 
Debacle schlossen sich bald auch London 
Paris und Berlin an. Namentlich der Kasse- 
markt am hiesigen Platz war in gänzlicher Auf- 
lösung, da das Publikum durch das Schlagwort 
vom „Rückgang der Konjunktur“ noch mehr 
beängstigt sich seines Besitzes zu jedem Kurse 
zu entledigen suchte und der Markt infolge 
Fehlens%es durch das Börsengesetz verbotenen 


a 
Für die Schriftleitung verantwortlich: E; C. Zehme in Berlin. — Verlag von Julius Spring 


Terminhandels ohne jeden Widerstand war. 
Erst der Wochenschluß brachte auf etwas 
bessere Meldungen von New York eine leichte 
Erholung. 

Auch sämtliche hier interessierende Werte 
haben recht erhebliche Kursrückgänge erfahren; 
namentlich Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft, 
die sich dann aber wieder kräftig erholen konnte 
auf eine Mitteilung der Verwaltung, daß der 
Gesellschaft weiter sehr gut und von einem 
Nachlassen der Konjunktur bei ihr noch nichts 
zu spüren wäre, 

er Geldmarkt bleibt angespannt: der 
Privatdiskont zog bis 5°/,%, an, tägliches Geld 
war mit 50%/, gesucht; Ultimogeld wurde etwa 
7%, taxiert,. | 
General Electric Co. 150%, 
Chilikupfer (Kasse- 


Lieferung). . . . . . Lstr. 107. 5 — 
Elektrolyt. Kupfer!) . Lstr. 12. —. — 
bis 124. er a 

Zinn (Kasse-Lieferung) . Lstr. 190 5 — 
Zinok .... . . . . Latr. %.10.— 
Blei. ..... ra . Latr. 19.15.— 
Kautschuk tein Para: 68b. 1d. J. 


1) Nach „Mining Journal“ vom 16. März. 


- 


Briefkasten. > 


, ‚Bei Anfragen, deren briefliche Beantwortung gewünscht 
wird. ist Porto beizulegen. sonst wird angenommen. 
die Beantwortung an dieser Stelle im Briefkasten erfolgen 
soll. Jede Anfrage ist mit einer deutlichen Adresse des 
Anfragenden zu versehen. Anonyme Anfragen werden 
nicht beachtet. 


. Sonderabdrücke werden nur auf besondere 
Bestellung und gegen Erstattung der Selbst 
kosten geliefert, die bei dem Umbrechen des 
Textes auf kleineres Format nicht unwesentlic 
sind. Den Verfassern von Originalbeiträgen 
stellen wir bis zu 10 Exemplaren des betr. voll 
ständigen Heftes kostenfrei zur Verfügung, 
wenn uns ein dahingehender Wunsch bei Ein- 
sendung der Handschrift mitgeteilt wird. Nach 
Druck des Aufsatzes erfo gie Bestellunges 
von Sonderabdrücken oder Heften können in 
der Regel nicht berücksichtigt werden. 


Abschluß des Heftes: 16. März 1907. 


ər in Berlin, 


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28. März 1907. 


— 


Elektrotechnische Zeitschrift 


(Centraiblatt für Elektrotechnik) 


Organ des Elektrotechnischen Vereins 
und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker, 


Verlag: Jullus Springer In Berlin. — Schriftieitung : E. C. Zehme, 
Expedition: Berlin, N. 84, Monbijouplats 8. 


Die 


Elektrotechnische Zeitschrift 


kann durch den Buchhandel, die Post oder auch von der 
unterzeichneten Verlagshandlung zum Preise von M. 20,— 
(nach dem Ausland mit Porto-Aufschlag) für den Jahrgang 
bezogen werden. f 

ANZEIGEN werden von der unterzeichneten Verlagshandlung, 
sowie von allen soliden Anzeigegeschäften zum Preise von 
40 Pf. für die 4 gespaltene Petitzeile angenommen. 

Bei jäbrich 6 13 26 S2maliger Aufnahme 
kostet die Zeile 35 30 25 20Pf- 

Stellegesuche werden bei direkter Aufgabe mit 20 PF. für 
die Zeile berechnet. 

Den Einsendern von Chiffre- Anzeigen wird für Annahme 
und freie Beförderung einlaufender Angebote eine Offerten- 
Gebühr von mindestens I Mark berechnet. 

BEILAGEN werden nach Vereinbarung beigefügt. 

Alle Mitteilungen, welche den Versand der Zeitschrift, die 
Anzeigen oder sonstige geschäflliche Fragen betreffen, sind 
ausschliesslich zu richten an die 
Verlagsbuchhandlung von JULIUS SPRINGER in Berlin 

N. 24, Monbijouplatz 3. 
Ferneprech- \nmmern: 111, 5889, III. 3430. 
Telegramm- Adresse: Springer- Berlin- Monbijou. 


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Inhalt. 


(Nachdruck nur mit Quellenangabe, und bei Originalartikeln 
nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet.) 


Die Erweiterung der Hochspannungs-Versuchsanlage der 
Porzellanfabrik Hermsdorf S.-A. Von Dipl - Ing. W. 
Weicker. N. 283. 

Unstabile Betriebszustände bei Gleichstrom-Maschinen. 
Von Karl Willy Wagner. $S. 286. 

Das Fernsprechamt in Breslau. Von K. Lan gbein. 8.29. 

Die Anwendung des Selens zu photometrischen Messungen. 
Von Dr. Paul v. Schrott. 8. 293. 

Zur Theorie des selbsttönenden Lichtbogens. Von Herm. 
Th Simon. $. 295, 

Nene elektrische Bergbahnen bei Interlaken (Schweiz). 
Von W. A. Müller. 3. 298. 

Literatur. S. 298, Besprechungen: Die automatische Regu- 
lierung der Turbinen. Von Dr.-Ing. Walter Bauersfeld. 
~ Handbuch der angewandten physikalischen Chemie in 
Einzeldarstellungen. Von Dr. Georg Bredig. 

Kleinere Mitteilungen. 8. 299, 

Drahtlose Telegraphie und Telephonie. 
8.29. Drahtloses Fernsprechen. — Drahtlose Telegra- 
phie in England und Canada. 

Jnamomaschinen, Transformatoren und 
Z ubehör. 8,299, Dynamo- Konstruktionen der Ma- 
schinenfabrik Oerlikon. 

Meßgeräte und Meßverfahren. 8 29. The Na- 
tional Physical Laboratory, Bushey House. 

Elektrische Beleuchtungs- und Kraftüber- 
tragungs-Anlagen. 8.800. Wasserkraftanlagen in 
Fionland. — Vergleich zwischen gewöhnlicher und 
mechanischer Rostbeschickung. — Bogenlampen für 
Zugbeleuchtung. 
lektrische Leitungsanlagen und Zubehör. 
a Sicherheits-Kupplung für Hochspannurgs-Frei- 

ungen. 

Elektrische Babnen und Fahrzeuge. 8. 800. 
Die neueste Entwicklung des elektrischen Vollbahn- 
Betriebes in der Schweiz und in Italien. 

ektrochemie und Akkumulatoren. 8. 301. 
Die Darstellung des Ozons durch stille Entladung. 
ch iedenes. 8. 301. Zur Schulfrage. -- Versamm- 
ung Deutscher Naturforscher und Ärzte in Dresden 1907, 

ž nte, Gebrauchsmuster und Auszüge. 8. 301. 
ereinsnachrichten. 8. 303. Verband Deutscher Elektro- 
techniker (6. V.) (Jahres-Versammlung. — Kommission für 

ichtmessung), 


Briefe an die Schriftleltung. 8.304. Die Stromdichte unter 


Vo n. — Durchschlagsfestigkeit von Isolierstoffen 
Übe Walther Burstyn und Dr. G.Benischke. — 
Eicher ee strom - Kommutatormotoren. Von Dr. Fr. 


& U cde und geschäftliche Nachrichten. 8. 806. Felten 
Kupfer eaume, Fabrik elektrischer Kabel, Stahl- und 
Tank ke A-G, Wien. — Voigt & Haeffner A.-G. 
Schorch & m — Elektrotechnische Fabrik Rheydt, Max 
arabew & Co, A.-G. — Verschiedenes. 
Briet eung, — Börsen-Wochenbericht. 83. 306. 
fkasten, 3. 306. 
Fragekasten, g, 306, 


167, 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


Die Erweiterung der Hochspannungs- 
Versuchsanlage der Porzellanfahrik 
Hermsdorf $.-A. 


Von Dipl.-ug. W. Weicker, Hermsdorf. 


Im Anschluß an eine frühere Beschrei- 
bung!) der Hochspannungs-Prüfeinrichtun- 
gen der Porzellanfabrik Hermsdorf S.-A. 
seien im folgenden kurz die im Laufe der 
letzten Jahre erfolgten Erweiterungen be- 
sprochen. Diese beziehen sich sowohl auf die 
Vergrößerung der eigentlichen Isolatoren- 
Prüfanlage, das heißt die Schaffung eines 
weiteren Prüfraumes mit neuen, von der 
ersten Anlage unabhängigen Einrichtungen, 
als auch auf die Vervollkommnung und auf 
den Ausbau der für sonstige Messungen an 


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1807. Heft 13. 


283 


anlage, es betrug z. B. die geprüfte Anzahl 
von Isolatoren im Jahre: | 


1902 .. 172 000 Stück, 
1903 . . . 267000 „ 
1904 . . . 352000 A 
1905 . 443000 , 


1906 . . . 562000 , 


wurde es immer schwerer, bei pünktlicher 
Lieferung den Grundsatz der Fabrik durch- 
zuführen, jede Hochspannungsglocke ohne 
Ausnahme und ohne Rücksicht auf die je- 
weilige Betriebsspannung zu prüfen. | 

Um hinsichtlich der Höhe. der Prüf- 
spannung dem voraussichtlichen Bedürfnis 
auf längere Zeit hinaus zu genügen, wurde 
als Spannung für den neuen Transformator 
200000 V gewählt. Die Lieferung dieses 
Transformators, wie auch die der sonstigen 


(Transformator-für 200000 V Spannung. 
Abb. 1. 


Isolatoren, wie an Porzellan überhaupt er- 
forderlichen Apparate, ohne die eine plan- 
mäßige Entwicklung bei dem heutigen Stand 
der Technik auch auf diesem Sondergebiet 
undenkbar ist. 

Eine Erweiterung der Hochspannungs- 
Prüfanlage machte sich aus doppeltem 
Grunde notwendig: einmal wegen der im 
Laufe der letzten Jahre außergewöhnlich 
gestiegenen Betriebsspannungen, sodaß in 
vielen Fällen für die Isolatoren eine Prüf- 
spannung von 100000 V nicht mehr aus- 
reichte, und sodann wegen des außerordent- 
lich gesteigerten Bedarfs an Hochspannungs- 
Isolatoren überhaupt. Trotz immer stärkerer 
Inanspruchnahme der ursprünglichen Prüf- 


1) „ETZ“ 1902, 8. 471 


elektrischen Ausrüstung wurde von den 
Siemens-Schuckertwerken ausgeführt. Der 
Transformator kann unter Berücksichti- 
gung des mit Unterbrechungen arbeitenden 
Prüfbetriebes ohne Überschreitung der zu- 
lässigen Erwärmung bis 50 KW beansprucht 
werden. Die Enden der Hochspannungs- 
Spulen der beiden Transformatorschenkel 
sind getrennt nach außen geführt und 
können mittels leicht löslicher Steckverbin- 
dungen entweder parallel oder in Reihe ge- 
schaltet werden. Im ersten Falle beträgt 
die Höchstspannung 100000 V, im zweiten 


‚Falle 200 000 V. 


Der Transformator ist mit einer Ent- 


 feuchtungs-Vorrichtung, einem Sicherheits- 


ventil, sowie vierSicherheits-Funkenstrecken 
ausgerüstet, dic an zwei, auf dem Deckel 
13 


284 Elektroteehnische Zeitschrift. 1907. Heft 13. 28. März 1907. 


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des geerdeten Transformatorgehäuses auf- 
gesetzten Armen angeordnet sind. Bei der 
Aufstellung des Transformators (Abb. 1) 
wurde darauf Rücksicht genommen, daß Ver- 
bindungen nicht nar nach dem rechts von 
dem Transformatorenraum liegenden neuen 
Prüfraum, sondern auch nach den, auf der 
andern Seite gelegenen alten Prüfräumen 
ohne weiteres möglich wurden. Die Primär- 
spannung des Transformators beträgt wie 
bei den älteren Transformatoren mit Rück- 
sicht auf die aus 110 V Gleichstrom um- 
zuformende ‚Wechselspannung 78 V. 


gen, Sicherungen, Erdschlußlampen usw.) | stande als nicht ausreichend erwiesen hatten. 
entspricht fast vollständig der bewährten | Zunächst wurden die ursprünglich ganz 
Einrichtung der alten Schalttafeln. glatten äußeren Rohre durch Porzellanrohre 

Auch die Einrichtung des neuen Prü- | ersetzt, die mit mehreren schirmartigen 
fungsraumes ist im ganzen ähnlich der- | Mänteln gegen Benetzung versehen sind 
jenigen der ersten Anlage durchgeführt, | (Abb. 2 links). Da diese jedoch bei starker 
nur ist mit Rücksicht auf die höhere | Befeuchtung auch nicht genügen, und über- 


Spannung die Isolation durchgehends we- | dies naturgemäß nur auf einer Seite der 


sentlich verstärkt worden. Namentlich gilt | Wand Schutz gewähren können, so wurde 
dies für die Deckenisolatoren, die jetzt aus | für den vorliegenden Zweck eine besondere 
mehreren miteinander verbundenen Rillen- | Wanddurchführung ausgebildet (Abb. 2 
isolatoren bestehen (Abb. 2). rechts), die auch bei stärkerer Benetzung 

Auch die Isolation der Tragisolatoren | für eine Spannung von 200000 V zwischen 
| den beiden metallischen Leitern genügt. 
Bei ihrer Konstruktion wurde insbesondere 
auch auf porzellan-technische Schwierig- 
keiten Rücksicht genommen; sie wurden 
daher im einzelnen so ausgebildet, daß die 
auf Durchschlag beanspruchten Teile mög- 
lichst einfach und billig hergestellt werden 
können, während die gegen Randentladun- 
gen bei Regen schützenden, komplizierten 
Teile elektrisch überhaupt nicht beansprucht 
werden. Die Durchführungen (Abb. 3) be- 
stehen aus einem durchgehenden, zweiteilig 
zusammengebranntem Porzellanrohr A, das 
durch zwei Porzellanplatten B in einem 
ziemlich weiten Abstand von der Wand 
gehalten wird. Zur weiteren Isolierung, 
sowie um diese Porzellanplatte ihrerseits von 
der Wand abzurücken, ist die Wandöffnung 
mit einem großen Porzellanzylinder C von 
29 cm lichter Weite ausgekleidet, außerdem 
ist innen direkt über die metallische Durch- 
führung ein schwaches Porzellanrohr D von 
45 mm Wandstärke geschoben, auf das, 
seinem geringen Durchmesser entsprechend, 
ein großer Teil der Gesamtspannung ent 
fällt, und das nötigenfalls leicht ausgewech- 
selt werden kann. Über das Rohr A ist 
von beiden Seiten je ein mit weit aus- 
ladenden Mänteln versehenes weiteres Rohr 
E übergeschoben, während gegen Rand- 
entladungen zwischen diesem und dem 
inneren Rohr A ein besonderer, mit Rillen 
versehener Schirm F schützt. Alle diese 
Teile werden durch Gummischeiben gegen- 
einander abgedichtet. 


Die Vervollkommnung dieser Wand- 
durchführungen war zum Teil eine not- 
wendige Folge der neuen Berieselungs- 
Einrichtungen. Außer der bereits früher 
benutzten Deckenbrause wurden drei wel- 
tere beliebig auswechselbare Seitenbrausen, 


Neuer Isolatorenprüfraum der Porrollanfabrik Hermsdorf, S.-\. Ri FR sowie eine verstellbare Regeneinrichtung al- 
Abb. 2. l gebracht. Ferner gestattet eine, auf trag- 


Die Maschinenanlage besteht außer dem 
Wechselstrom - Gleichstrom - Umformer der 
älteren Anlage aus einer neuen größeren 
Dynamo. Diese ist ebenfalls mit Kommuta- 
tor und sechs Schleifringen ausgerüstet, um 
erforderlichenfalls als Umformer dienen zu 
können. Für gewöhnlich wird sie aber als 
Einphasen-Wechselstrom-Dynamo von der 
Antriebswelle aus betrieben. Die für beide 
Maschinen erforderlichen Apparate sind auf 
einer gemeinsamen Schalttafel vereinigt; 
von dieser aus führen Freileitungen zu- 
nächst nach einer Hauptumschalttafel im 
Laboratorium, auf der die Verbindungen 
nach den einzelnen Transformator-Schalt- 
tafeln in den Prüfräumen hergestellt werden. 

Die Regelung der Dynamomaschinen 
erfolgt von diesen Schalttafeln direkt und 
zwar diejenige der neuen mittels Neben- 
schlauß-Reglers mit dreifacher Regelung, 
um bei Umformerbetrieb genaue Einstellung 
auf konstante Wechselzahl zu ermöglichen. 
Die übrige Ausrüstung dieser neuen Schalt- 
tafel (Höchststrom-Ausschalter, einstellbar 
zwischen 40 und 200 Amp, Hauptstrom- 
Regelungs-Widerstand im Primärkreis des 
"Transformators, Ferraris-Strom- und Span- 
nungsmesser für zwei Meßbereiche mit 
doppelpoligem Umschalter für vier Stellun- 


| barem Ständer angeordnete, in jede beliebige 
wurde durch Übereinanderstellung je einer | Stellung drehbare, Brause mit auswechsel- 
Deltäglocke und einas Rillenisolators mit | baremMundstück auch eine von der Seite oder 
untergelegter Porzellanplatte verbessert, so- | von unten kommende Berieselung. Vervoll- 
weit es der durch di&..Rütksichtnahme auf | ständigt werden diese Regeneinrichtungen 
bequeme Bedienung beächränkte Raum des | durch Vorrichtungen, mittels welcher der 


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Prüfbottichs zuließ. en ganze Prüfraum zur Erzielung einer wasser- 


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Wanddurchführung für besonders feuchte Räume. 
Abb. 3, 


Eine vollständige Neugestaltung er- 
uhren die Wanddurchführungen, de sich 
die glatten Porzellan- oder Glasröhren in 
der früheren Ausführung in feuchtem Zu- 


dampfgesättigten Atmosphäre vollkommen 

unter Dampf gesetzt werden kann. 
Wenngleich alle diese Einrichtungen 

zwar zu vergleichenden Versuchen unen!- 


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' - 28. März 1907. 


behrlich sind, können sie doch kein er- 
schöpfendes Bild von dem Verhalten der 
Isolatoren gegenüber natürlichen Witterungs- 
einflüssen geben. Um auch nach dieser 
Riehtung Versuche anstellen zu können, 


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= 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 13. 


Durch diese Anlage ist die Möglichkeit ge- 
geben, nicht nur die Zahl der gleichzeitig 
zu prüfenden Isolatoren außerordentlich zu 
steigern, was namentlich für genauere 
Messungen an Isolatoren sehr erwünscht ist, 


yL 

w IN 43 E E a 

Ya aa a 297 
` 


Isolatoren-Prüfanlage im Freien. 
Abb. 4. 


wurde das flache Holzzementdach über dem 
Prätffeld zu Versuchszwecken ausgebaut. 

Abb. 4 stellt rechts einen Teil der ins- 
besondere für Hochspannungsversuche be- 


Verstchsstrecke für 200000 V 
Abb. 5. 


Eu Anlage dar, während links ein 
erstandsmessungen an Isolatoren 
i E Gestänge teilweise sichtbar ist, 
Be ou für Hochspannungsver- 

€ weiteres benutzt werden kann. 


sondern auch Prüfungen unter natürlichen 
Witterungsverhältnissen zu jeder Jahreszeit, 
also namentlich auch im Winter bei Schnee 
und scharfem Froste vorzunehmen. Ein 
auf dem Dache errichtetes, mit der Schalt- 
tafel des inneren Prüfraumes durch Fern- 
sprecher verbundenes Beobachtungshäus- 
chen, das auch mit allem für Widerstands- 
messungen an Isolatoren erforderlichen Ein- 
richtungen usw. ausgerüstet ist, gestattet 
die bequeme Überwachung der Hoch- 
spannungsprüfungen. Die erforderlichen 
Hochspannungsleitun- 
gen sind mittels der 
oben beschriebenen 
‘ Wanddurchführun- 
gen, die außen durch 
ein besonderes Schutz- 
dach gegen direkten 
Regen geschützt sind, 
aus dem Prüfraum, 
in dem nach Bedarf 
die Verbindungen 
mit dem Transfor- 
mator hergestellt wer- 
“den, zunächst ins 
Freie geführt. Die 
weitere Verlegung an 
der äußeren Mauer 
des Gebäudes erfolgt 
auf Isolatoren, die 
zu Studienzwecken 
und mit Rücksicht 
auf die zu übertra- 
gende Spannung von 
200000 V ungewöhn- 
lich groß konstruiert 
wurden. (Höhe 68 cm, 
Durchmesser 53 cm, 
Gewicht48kg [Abb.5)). 
Diese Isolatoren, wie 
überhaupt die ganze, eben beschriebene 


Leitungsanlage hat sich selbst für die eben 
angegebene Betriebsspannung von 200000 V, 
selbst bei ungünstigster Witterung bisher 
durchaus bewährt. 


Hochspannungs - Isolator 


2856 
Kurze Erwäbnung mögen noch die 
wesentlich verbesserten Sicherheitsvorrich- 
tungen in den Prüf- und Transformator- 
räumen finden. Durch eine besondere, teils 
mechanisch, teils elektrisch mit dem Hoch- 
spannungs - Kurzschluß - Bügel verbundene 
Vorrichtung wird es unmöglich gemacht, 
die Kurzschluß -Verriegelung anzuheben, 
bevor die Tür der Absperrung verschlossen 
ist, während umgekehrt ein Öffnen der Tür 
nach erfolgtem Anheben des Kurzschluß- 
bügels unmöglich ist. Diese Verriegelung 
erstreckt sich sowohl auf den Transfor- 
matorraum, als auch auf den jeweiligen 
Prüfraum. In jenem wird außerdem gleich- 
zeitig die jeweilige Stellung der Kurz- 


schluß-Vorrichtung in den nebenliegenden . 


Prüfräumen mechanisch angezeigt. Daß 
bei dem ununterbrochenen Arbeiten in den 
Prüfräumen und der steten Berührung mit 
der Gefahr selbst bei geschultem Personal 
allmählich eine gewisse Sorglosigkeit ein- 
tritt, ist eine leider nicht zu leugnende Tat- 
sache, und daher wurde auf die Schaffung 
besonderer Schutzvorrichtungen der größte 
Wert gelegt. 

Hinsichtlich der Höhe der Prüfspannung 
muß als Grundlage die Bestimmung der 
Sicherheitsvorschriften des Verbandes Deut- 
scher Elektrotechniker gelten, nach welcher 
Glocken, Rillen und Ringe, soweit sie für 
eine Gebrauchsspannung von 2000 V oder 
mehr dienen sollen, mit mindestens dem 
doppelten Betrag der Betriebsspannung ge- 
prüft werden müssen. Für die Porzellan- 
fabrik liegt nun eine gewisse Schwierigkeit 
darin, daß sie in vielen Fällen über die 


Höhe der Betriebsspannung seitens des. 


Abnehmers garnicht unterrichtet wird. 
Ferner ist zu beachten, daß das Verhältnis 
der Rand-Entladespannung!) bei der Prü- 
fung eines Isolators in trockenem Zustande 
zur Betriebsspannung nicht für alle Tsola- 
torengrößen konstant ist. Daher treten bei 
der Prüfung Randentladungen bei Spannun- 
gen auf, die bei kleinen Isolatoren je nach 
der Formgebung des Isolators etwa den 
drei- bis sechsfachen Wert der Betriebs- 
spannung betragen, bei großen Isolatoren 
jedoch kaum den doppelten Betrag der Be- 
triebsspannung erreichen. 


Die Porzellanfabrik Hermsdorf verfährt 


Apparat für Belastungsproben an Isolatoren. 
Abb. 6. 


daß sie jeden 


daher grundsätzlich 80, 
p a ohne Rücksicht 


1) Hierunter ist diejenige Spannung verstanden, b 
dor ein Üherschlagen von Funken um den Isolator herum 


stattfindet. 


-Wk A iod. 


286 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


PS o O O Oo 


auf die jeweils zur Verwendung gelan- 
gende Betriebsspannung mit einer be- 
stimmten Spannung prüft, die bei den 
meisten Typen so hoch liegt, als dies mit 
Rücksicht auf die Randentladungen über- 
haupt möglich ist. Diese Spannungs- 
abstufung entspricht für kleinere Glocken 
etwa dem drei- bis vierfachen, für mittel- 
große Glocken dem doppelten Betrag der 
Betriebsspannung. Für noch größere 
Glocken, die aus zwei oder mehr Teilen 
zusammengesetzt sind, wird jeder Teil für 
sich geprüft, sodaß die Summe der Einzel- 
spannungen den doppelten Betrag der 
Betriebsspannung noch übersteigt. 


Belastung eines Abspannisolators mit 4500 kg. 
Abb. 7. 


Der Wichtigkeit des Porzellans als Kon- 
struktionsmaterial entsprechend, sind end- 
lich auch Apparate für mechanische Be- 
lastungsproben mit Porzellan vorhanden. 
Abb. 6 zeigt einen transportablen Apparat 
bis 3000 kg Belastung, mit dem auf ein- 
fachste Weise Zugversuche an Isolatoren 
sowie Druckversuche aller Art ausgeführt 
werden können. Ein anderer ähnlich ge- 
bauter größerer Apparat (Abb. 7) ist für 
sonstige mechanische Messungen, nament- 
lich für die Prüfung von Abspann-Isolatoren 
usw. auf Zug eingerichtet. Außerdem ist 
ein besonderes Fallwerk vorhanden, um 
das Verhalten des Porzellans gegen Schlag 
und Stoß, sowie die günstige Art. der Be- 
festigung von Porzellanteilen am Ort der 
Verwendung praktisch zu erproben. 


Zusammenfassung. 


Es werden die für die Prüfung, sowie für 
elektrische und mechanische Messungen an Iso- 
latoren getroffenen Neueinrichtungen der Por- 
zellanfabrik Hermsdorf S.-A. beschrieben. Ins- 
besondere wird eine für Spannungen bis 
200 000 V errichtete, und mit eigens dafür aus- 
gebildeten Isolatoren und Wanddurchführungen 
ausgestattete Versuchsanlage für Prüfungen im 
Freien geschildert. 


Unstabile Betriebszustände bei Gleichstrom- 
Maschinen. 


Von Karl Willy Wagner, Berlin. 


Seit Einführung der \endepole sind 
sogenannte Pendelerscheinungen an Wende- 
pol-Motoren öfters beobachtet worden. 
Verschiedene Erklärungen dieses merk- 
würdigen Vorganges wurden versucht’); 
die von Siebert?) scheint den physika- 
lischen Tatsachen am besten Rechnung zu 
tragen. Die Wichtigkeit der Frage gab mir 
Veranlassung zur folgenden Untersuchung. 
Ihr Zweck ist, die Bedingungen für die 
Stabilität des Betriebszustandes eines 
Gleichstrom-Motors festzustellen. Es wird 
gezeigt, daß der Gleichstrom-Motor, den 
man bisher als eine unbedingt stabile Ma- 
schine zu betrachten gewohnt war, unter 
Umständen unstabil werden Kann. 


Es bezeichnen: 


D das vom Motor zu überwindende un- 
veränderliche Drehmoment, 

P die unveränderliche Klemmenspannung 
des Motors, 

E die im Anker induzierte EMK, 

J den vom Anker aufgenommenen Strom, 

Q die Winkelgeschwindigkeit des Ankers, 

t die Zeit, 

&® den magnetischen Kraftfiuß eines Poles; 
der Fluß ist zu berechnen über eine 
ganze Polteilung, und zwar von einer 
Bürste bis zur nächsten ungleichnami- 
gen, sodaß bei vorhandenen Wende- 
polen deren Fluß im Gesamtfluß ent- 
halten ist, 

© das Trägheitsmoment der umlaufenden 
Massen, 

L den Selbstinduktions-Koeffizienten des 
aus der Ankerwicklung und der Wick- 
lung der Wendepole bestehenden 
Stromkreises, 

w den Ohmschen Widerstand desselben 
Kreises, 

Z die Zahl der hintereinander geschal- 
teten Ankerleiter eines Zweiges, 

p die Zahl der Polpaare, 

c, k, ki, m, q, r, s unveränderliche Koeffi- 

zienten, deren Bedeutung am Ort ihrer 

Einführung erklärt wird. 


Wir beschränken uns zunächst auf die 
Betrachtung des einfacheren Falles, daß der 
magnetische Kraftfluß durch die Ampere- 
windungen des Ankerstromes nicht beein- 
flußt wird. Diese Voraussetzung ist bei ge- 
wöhnlichen Maschinen praktisch erfüllt, so 
lange die Verbindungslinie der Bürsten 
senkrecht zur Achse der Hauptpole 
steht. In diesem Falle ruft der Anker- 
strom bloß eine Veränderung der Feldver- 
teilung hervor, während der Gesamtfiuß sich 
merklich nicht ändert. 
Setzt man der Abkürzung halber: 


2p Z 
an 9 


so lassen sich für den stationären Be- 
triebszustand des Motors folgende drei 
Beziehungen aufstellen. 

1. Das auf den Anker übertragene Dreh- 
moment berechnet sich nach dem elektro- 
dynamischen Grundgesetz zu: 


c®J. 


Im stationären Zustand halten sich die trei- 
benden und die widerstehenden Drehmo- 
mente das Gleichgewicht; daher gilt: 


D=zc®bJ..... (l 


) Breslauer, ETZ“ 1: u 
8. 959: „ETZ* 1906 aT ETZ" 1906, 8. 644; Pohl, „ETZ“ 1908. 


) „ETZ“ 1906, 8. 523. 


1907. Heft 13. 


28. März 1807. 


- 2. Weiter ist nach dem Grundgesetz 
von der elektromagnetischen Induktion die 
im Anker induzierte EMK: 


E=c®2. Ber eng (1" 


3. Endlich ergibt das auf den Anker- 
Stromkreis angewandte Ohmsche Gesetz: 


P=E+twJ , (1 


Aus irgend einer äußeren Veranlassung, 
z. B. wegen einer kleinen Spannungs- oder 
Belastungsschwankung, mögen in einem 
gegebenen Augenblick die Größen 2, J und 
E kleine Abweichungen w, i und e von ihren 
durch die Gleichungen (1) bestimmten Soll- 
werten haben. Dann treten anstelle dieser 
Gleichungen drei allgemeinere, für jeden 
beliebigen Betriebszustand gültige 
Gleichungen. 

1.Nach dem Grundsatz vond’Alembert 
stehen die treibenden Drehmomente auch 
in diesem Fall mit den widerstehenden im 
Gleichgewicht, wenn man das Beschleuni- 


d w : 
gungsmoment O7, zu den widerstehen- 


den Drehmomenten rechnet. Daher: 


d 
D+9 5 =c0 +0) ..@ 
2. Das Induktionsgesetz ergibt: 


E+te=c®(2+o)... (X 


3. Wegen der Veränderlichkeit des 
Ankerstromes tritt eine EMK der Selbst- 


induktion D auf. Unsere dritte Glei- 


chung lautet also: 
; di in 
P=E+te+tul+tü+l;;- l 


In diesen Gleichungen haben 2, J und 
E die. durch die Gleichungen (l) gegebenen 
unveränderlichen Werte; œ, i und e sind 
von der Zeit abhängig. Unsere Aufgabe 
besteht darin, diese Abhängigkeit von der 
Zeit explizite auszudrücken. Ergibt sich, 
daß die Abweichungen mit wachsender Zeit 
wieder verschwinden, so ist der Betriebs- 
zustand als stabil zu bezeichnen; vergrößern 
sich dagegen die Abweichungen mit fort- 
schreitender Zeit, so hat man einen labilen 
Betriebszustand. Im ersten Fall stellt sich 
der stationäre Zustand allmählich wieder 
ein, im zweiten nicht. Br 

Aus den Gl. (1) und (2) ergibt sich: 


d w ; 
ee | 


e=-c®w 


l di 
—e=witLg 


Aus diesen gewöhnlichen Differential- 
gleichungen erster Ordnung, welche den 
zeitlichen Verlauf der drei Größen w, 4 © 
darstellen, läßt sich für jede dieser Größen 
eine lineare Differentialgleichung zweiter 
Ordnung ableiten. Diese lauten: 


do, w do Da 
acer partkore ’ 


di w di , c0, (4 
dE TE at TOLT 

f am? 
de, w de tp o 


FL TOL 


Die allgemeine Lösung dieser Glei- 
chungen ist: 


w = A, Elt + Bt Ayeled 

i=B ele+Bt 4B e“? 

e= O e+ Dt + ee 
{e = 2,11828 . . . .) 


. 6 
| 


98. März 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 18. 28% 
neoe ee Zn 
mit: . D=c(& +mJ)J Zahlenwert nach größer als w ist. Wir wer- 

a=- 97 (6 E=c(& +mJ)R .. da den später sehen, wann das eintritt. In 


diesem Falle sind (æ + 8) und {æ — p) beide 
positiv. _ Die Abweichungen w, i, e ver- 
schwinden nicht wieder, sondern vergrößern 
sich mit wachsender Zeit nach dem Expo- 
nentialgesetz: 


P= E+ wJ 


“w Ë Q: 5 
aha E K 


Von den sechs Integrationskonstanten 
A, Ay B Bo Ch: C, der Gl. (5) sind nicht 
alle willkürlich wählbar, sondern es sind 
durch die Gl. (3) gewisse Beziehungen zwi- 
schen ihnen festgesetzt. Zur Beantwortung 
unserer Frage nach der Stabilität: des Be- 
triebszustandes ist es nicht nötig, die durch 
die Gl. (5) gegebene allgemeine Lösung 
durch Anpassung an Grenzbedingungen auf 
irgend einen bestimmten Fall anzuwenden; 
wir können daher darauf verzichten, die 
Integrations-Konstanten durch die Anfangs- 
werte auszudrücken. 

Für die durch (5) dargestellten physika- 
lischen Vorgänge ist es wesentlich, ob $ 
einen reellen oder einen imaginären Zahlen- 
wert annimmt. 

Wenn £ reell ist, so folgt aus (6) und (7), 
daß sowohl («+ 8) als auch (æ — 8) negative 
Zahlen sind. Die Funktionen («+ Pt und 
gie-3t nehmen also mit wachsender Zeit t 
ab und nähern sich dem Wert null. Das- 
selbe gilt dann auch für w, i und e; das 
heißt: Zufällige Abweichungen von 82, J 
und E verschwinden allmäblich wieder, und 
zwar geschieht das aperiodisch. Der Be- 
triebszustand des Motors ist stabil. 

Ist anderseits # eine imaginäre Zahl 
und setzt man: 


Es seien wiederum in einem gegebenen 
Augenblick zufällige Abweichungen ø, i, e 
der Winkelgeschwindigkeit, des Anker- 
strromes und der induzierten EMK von 
ihren Sollwerten Q, J, E vorhanden; es 


müssen dann die weiteren Gleichungen er- 
füllt sein: 


astnt-bertist. 


Der Betriebszustand ist labil. 
3. œ ist negativ, f ist imaginär; 


B=jv. 


Auch dieser Fall wurde bereits oben be- 
handelt. Er ergibt ein Verschwinden der 
Abweichungen w, i und e nach dem Gesetz 
der gedämpften Schwingungen: 


d 
D+0 Er =c(®&, +mJ+mi(J+i) | 
E+tezce(®&, +mJ/+mi)\(2+0) | (2a 


; di 
P=EtetuwW+Ü)+L,, 
as-rtsinwi+tg). 

Der Betriebszustand ist stabil. 

4. œ ist positiv, # ist imaginär. Dann 
Jautet das Gesetz der zeitlichen Anderung 
der anfänglich vorhandenen Abweichungen: 


Wir betrachten nun w, i, e, sowie deren 
Differentialquotienten nach der Zeit als 
„kleine Größen* und vernachlässigen Qua- 
drate und Produkte dieser Größen. Für die 
Untersuchung der Stabilität ist dieses Ver- 
fahren zulässig. Es setzt lediglich voraus, 
daß die Anfangswerte mg, čo, €o VOR a, ô, e 
ebenfalls kleine Größen sind. Ein Ver- 
schwinden von æ, i, e mit wachsender Zeit 
kennzeichnet dann wieder den stabilen, ein 
Anwachsen den labilen Betriebszustand. 

Setzt man noch der Abkürzung halber: 


cd, +2 mJ)=r 
c(a +mJ)=s çp- . (0 


as+tYtsinvt+g); 


das heißt: Diese Abweichungen vollbringen 
Schwingungen mit Schwingungsweiten, die 
mit fortschreitender Zeit nach einem Expo- 
nentialgesetzzunehmen. Der Betriebszustand 
ist labil. 


5. a hat den Wert null; 8 wird somit 
imaginär. Der zeitliche Verlauf der Ab- 
weichungen w, i und e erfolgt nach dem 
a einfachen Sinusgesetz: 

=jv, c2m= 
pd 2 asin (xy t+ 9). 
und berücksichtigt die Gl. (1a), so folgt aus 


ar ale den Gl. (2a): 


Man hat den Fall ungedämpfter Eigen- 


so können nach dem Moivreschen Satz die di schwingungen des Motors, die sich über 
Gl. (5) auf die Form gebracht werden: Gt | den stationären Betriebszustand überlagern. 
Der Betriebszustand könnte als pseudo- 
w= As“tsin(vt-+gY) e=sw+qi (3a stabil bezeichnet werden. 

Nachdem wir nun rein mathematisch 
i=Betsinawt+y) - - E di die Möglichkeit verschiedener Betriebs- 
a y zustäude gezeigt haben, wollen wir auch 

e=(e"tsin(vt-+ o) 


die physikalischen Voraussetzungen für 
deren Auftreten näher kennen lernen. 
Ausschlaggebend für die Stabilität des 
Betriebszustandes ist das Vorzeichen von g; 
wir sahen, daß das negative Vorzeichen mit 
dem stabilen, das positive mit dem labilen 
Zustande verbunden ist. Nach (6a) ist: 


Hieraus leitet man für die einzelnen 
abhängigen Veränderlichen w, e, i gleichge- 
baute lineare Differentialgleichungen zweiter 
Ordnung ab von der Form: 


Man erkennt aus diesen Gleichungen, 
daß w, i und e mit fortschreitender Zeit 
nach demselben Gesetz verschwinden wie 
der Ausschlag eines gedämpft schwingenden 
Pendels. Auch hier stellen sich also die dem 
stationären Betriebszustande entsprechenden 
Werte 2, J und E allmählich von selbst 
wieder ein. Wir stellen als Ergebnis der 
Untersuchung fest, daß der Gleichstrom- 
Motor unbedingt stabil ist, solange die Rück- 
wirkung des Ankerstromes auf den Gesamt- 
flug verschwindend klein ist. 


d?o w+qdo, rs _ 
Ta u ee 
Be 


leichen für i und e. 
desgleichen für ı und e >r 


Die Gl. (4) und (4a) stimmen bis auf 
die Werte der Koeftizienten überein; Gl. (5) 
ist daher auch das allgemeine Integral von 
(4a), wenn gesetzt wird: 


a = 


Da L stets positiv ist, SO ist die Bedin- 
gung der Stabilität: 


Nun lassen wir diese Voraussetzung w+q w+q>0 ..... (H 
fallen. Wir nehmen an, daß der Gesamtfluß a=— öp ` (6a | ae l 
eine dem Strome proportionale Änderung ee von SC en o 
erfährt, die übrigens positiv oder negativ Fa rs an imaginäre Werte von # gebunden. Nac 
sein kann. Der Fall liegt vor bei jedem p= | "ap "or (Ta | (Ta) hat man 


gewöhnlichen Nebenschluß-Motor und erst 
recht bei einem solchen mit Wendepolen, 80- 
bald die Verbindungslinie der Bürsten 
schief zur Achse der Hauptpole steht. 
Die Annahme, daß die Feldänderung dem 
Ankerstrom proportional sei, schließt übri- 
gens die Beschränkung in sich, daß der 
magnetische Widerstand des Kraftlinien- 
Weges unveränderlich ist. Das trifft nicht 
ve I doch ist die getroffene Annahme 
eng und sie liefert im allgemeinen 
nn are Ergebnisse. Bei Motoren mit 
nn stark gesättigtem Eisen, bei denen sie 

rsagt, nähert man sich übrigens dem be- 


A behandelten Falle, daß das Feld prak- 
isch unverändert bleibt. 
Wir setzen also: 


u ver rs 
Da nach (9) und (10) das Vorzeichen B= > il "OL 
von q positiv oder negativ sein kann, SO 
kann hier im Gegensatz zum früher be- 
trachteten Fall æ null oder positiv werden. 
Gerade in dieser Möglichkeit ist der wesent- 
liche Unterschied des vorliegenden und des 
bereits untersuchten Falles’ begründet. Wir 
betrachten der Reihe nach die einzelnen 
Sonderfälle. 

1. æ ist eine negative Zahl, ĝ ist reell; 
also sind (æ + 8) und (œ — $) negativ. Der 
Fall ist bereits oben behandelt und ent- 
spricht einem Verschwinden der Abweichun- 
gen w, i und e mit wachsender Zeit nach 


dem Exponentialgesetz: 


as-nt+benmit. 


8 ist imaginär, wenn 


rs (w+ 
OL? 4 ’ 


das heißt, wenn 
2 (3) 
pa VTD 


9 
Ars (12 
ist. 

Wir bringen nun die Gl. (11) und (12) 
auf eine andere Form, aus der sich ihr 
physikalischer Inhalt leichter erkennen läßt. 
Der Ankerstrom J erzeugt im Widerstande w 
einen Ohmschen Spannungsabfall, der einen 
gewissen Bruchteil der Klemmenspannung, 
oder, was praktisch dasselbe ist, der EMK E 


beträgt: 


®=®8,+mJ. BD re, 2 (9 


Betr na ergeben sich für den stationären 
ebszustand des Motors die Gleichungen: 


Der Betriebszustand ist stabil. l 
9. æ ist eine positive Zahl, æ ist reell; 


œ wird positiv, wenn q negativ und seinem wJzkE..... (3 


288 


u 


Mit Rücksicht auf (la) ergibt sich 
hieraus: 
w= ea + m = Le 
Die Feldänderung m J kann gleich einem 


gewissen Bruchteil des Hauptfeldes ®, ge- 
setzt werden: 


mJzkm:- .... (4 
2 
daber: w= m ek ki). 
Ferner ist nach (10) und (14): 
D R 


es ist daher: 
Q 
w+g= tPS kt kk tk). . (15 
Da k und k, fast immer kleiner als 0,1 
sind, so kann kk, meistens vernachlässigt 
werden. und man erhält annäherungsweise: 


y R 
w+4=— 


(k + kı) 


Wir fanden [Gl. (11)), daß bei nicht sta- 
bilen Zuständen 


w+g<0 ist. 


(15a 


Da c. ®,, 2, J und k unter allen Um- 
ständen positive Werte haben, so ist das 
nur möglich, wenn k, negativ und dem 
Zahlenwert nach größer als k ist. 

Das heißt: Der labile Betriebszustand 
tritt dann ein, wenn der Ankerstrom den 
Gesamt-Krattfluß schwächt und die relative 
Schwächung größer ist als der relative 
Ohmsche Spannungsabfall im Anker-Strom- 
Kreise. 

Die Beziehung (12), 


(w+ 0 
L>- rs 


die Bedingung für die Möglichkeit von Schwin- 
gen, läßt sich unter Berücksichtigung der 
Gl. (10), (14) und (15) ebenfalls auf eine 
durchsichtigere Form bringen. Es ist: 


r = c (1+2k,), 
s =c (1 +k), 
R 
w+g=c@ p (k+kk +k). 
Ferner ist sehr angenähert: 
A(+2k)A+k)=1+3k; 


QV (k+kk +k} 


daher: L > 4J? TFS k, 


oder: 


1 1 
gen>zon:l 


BE 


2 irn, 6 


das heißt: Damit Schwingungen möglich 
seien, muß die magnetische Energie des mit 
dem Ankerstrom verketteten Feldes größer 
sein als ein bestimmter Bruchteil der Be- 
wegungsenergie der umlaufenden Massen. 
Dieser Bruchteil hängt ab von dem relativen 
Ohmschen Spannungsabfall im Anker-Strom- 
kreise und von der relativen Anderung des 
Hauptfeldes durch den Ankerstrom. 

Zum Schlusse unserer theoretischen Be- 
trachtungen werfen wir noch einen Blick 
auf die Energieverhältnisse bei den eben 
behandelten Vorgängen. Wir gehen aus 
von den Gl. (2a). Da 2 und J nicht von 
der Zeit abhängig sind, so darf man setzen: 

da _ d(Q +w) 


dt dt i 
di _dJ+i) 
dt dt 2 


lektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 13. 


28. März 1907 


® 
—— 
— SEE TERER, 


Setzt man dies ein, multipliziert die erste den Verhältnisse geben kann, da der Ein- 


Gleichung mit (2+w)dt und berücksichtigt 
die beiden anderen Gleichungen, so erhält 
man: | 


D(R +4- w)dt+ O (R+ w)d (R + w) 
- P(J+ġdt—w(J+i}dt 
—L(J+ğd(J+ġ) .. . AT 


Nun ist aber: 


LEP EPE EACE] 
La+nau+9=alg L+). 


Durch Einsetzung dieser Werte erhält Gl. (17) 
die Form: 


D(@+a)at+a(z 9(R+0)) 


+4(5 LOH) +w dt 
-P(J+ildt .... (18 
Für das Zeitelement dt bedeutet: 


D(2+w)dt die 
Arbeit; 


d (5 O(2+ w?) die Zunahme der Be- 


wegungs-Energie der umlaufenden 
Massen; 


d (2 L(J+ 0») die Zunahme der magneti- 


schen Energie des mit dem Anker- 
strom verketteten Feldes; 
w(J+ D? dt die erzeugte Stromwärme; 


P(J+i)dt die vom Motor dem Netz entnoın- 
mene elektromagnetische Energie. 


Gl. (18) ist also der Ausdruck für das 
Grundgesetz von der Erhaltung der Energie, 
angewandt auf unseren besonderen Fall. 
Hat man Schwingungen, so sagt (18) fol- 
gendes aus: 

Es wird dem Netz eine veränderliche 
elektromagnetische Leistung P(J-+i) ent- 
nommen und vom Motor eine veränderliche 
mechanische Leistung D (Q + w) abgegeben. 
Der Zeitpunkt der größten Leistungsauf- 
nahme fällt aber nicht zusammen mit dem 
Zeitpunkte der größten Leistungsabgabe; 
denn nach (3a) besteht eine Phasenverschie- 
bung zwischen i und w, und zwar eilt beim 
pseudostabilen Zustande i um 90° vor, beim 
stabilen mehr, beim labilen weniger als 90°.!) 
Zu Zeiten da die aufgenommene Leistung 
die abgegebene übersteigt, wird dieser 
Überschuß in Form von magnetischer und 
von Bewegungs-Energie aufgespeichert und 
später, wann die abzugebende Leistung die 
aufgenommene überschreitet, wieder nutz- 
bar gemacht. Die Trägheit der umlaufenden 
Massen und die Selbstinduktion des Anker- 
Stromkreises geben also Veranlassung zur 
Bildung unerwünschter Energiespeicher. 
Daß diese nicht beabsichtigten Energie- 
umwandlungen vermehrte Verluste durch 
Stromwärme zur Folge haben, sei nur 
nebenbei erwähnt. 

Im folgenden sind die abgeleiteten For- 
meln auf ein technisches Beispiel angewandt. 
Wir betonen aber, daß die Rechnung nur 
einen ungefähren Anhalt über die vorliegen- 


geleistete mechanische 


') Ist zum Beispiel der zeitliche Verlauf von w ge- 
geben durch: 


o=wge"'sin»t, 


so ist nach (3a): 
ven ee dw 


r dt’ 
md, 
= Pyatsertsinlst t] —y), 


f a 
worin 9 ZZ arctg . 
v 


DE, 
Für « Z 0 ist daher p 2 0, was zu beweisen war. 


fachheit halber gewisse, nicht immer statt- 
hafte Vernachlässigungen getroffen werden 
mußten, wie vor allem die Vernachlässigung 
des Einflusses der Eisensättigung. Das hat 
zur Folge, daß die Formeln wohl das Wesen 
der betrachteten Erscheinungen richtig, nicht 
aber die zahlenmäßigen Verhältnisse genau 
darstellen. In diesem Sinne will das nach- 
stehende Beispiel, das sich auf einen aus- 
geführten vierpoligen Wendepol-Motor be- 
zieht, verstanden sein. 
Bei diesem Motor war: 


P = 220 Volt = 2,2. 100" egs. 
J = 25 Amp = 25 egs. 
®,=6.10° cgs. 
c = 267. 
Q = 136 Sek !. 
© = 1,173 . 10° gem?. 
w = 0,512 Ohm = 0,512.10’ cgs. 


(Es ist zweckmäßig, der Rechnung das 
absolute elektromagnetische Maßsystem zu- 
grunde zu legen, da elektrische, magnetische 
und mechanische Größen vorkommen.) 


Aus diesen Angaben ermittelt sich: 


= wJ _ 0512.10.25 


ee an 
ZOR:= 5.1113. 10°. 186°= 1,09. 101 Erg 


Wir betrachten zunächst den Fall, dab 
sich die Bürsten in der Mittelstellung be- 
finden, sodaß der Gesamtfluß vom Strom 


praktisch unbeeinflußt bleibt. Das heißt, 
man hat 

k,=0 
zu Setzen. 


a) Die Wendepole werden nicht erregt. 
Aus den Abmesssungen der Maschine 
und den Wicklungsangaben läßt sich der 
Selbstinduktions - Koeffizient /, annähernd 
berechnen. Im vorliegenden Fall ergab sich: 


L = 8,9 . 10‘ cgs. 
Daraus bestimmt sich die magnetische 


Energie beim vollen Strom zu: 


1 
2 


Schwingungen 


L J? = 2,18.10° Erg. 


Damit auftreten, muß 


nach (16) LI größer sein als 


- 1,09. 10" 
— 9,28 .10* Erg. 


Das ist der Fall. Der Betriebszustand 
ist aber stabil, weil die Ungleichung (11) 
erfüllt ist; denn q hat den Wert null [GI. (10) 
und (14)]; die Schwingungen sind gedämpft. 
Der Dämpfungsfaktor wird: 


w _ 0512.10” _ a 
or, = 2 89.107 728 Beck ; 
das heißt: Die Schwingungsweite sinkt en 
Ablauf einer Sekunde auf den ¿?® ten Teil, 


nämlich auf rund 5 ihres Anfangswertes; 


nach Ablauf der nächsten Sekunde auf 


12 00 1 

(18) oder 394 USW. | 

b) Die Wendepole werden mit dem 
vollen Ankerstrom erregt. l d 

Der Selbstinduktions-Koeftizient L v 
jetzt kleiner, da die Amperewindungen es 
Ankers und der Wendepole sich entgegen- 
wirken. Es ergab sich: 


0,0582° 
u u 2 —, rt, - ._ 
QR? = 4 


L = 4,4 . 10° egs, 


somit: 5 L J? = 1,38. 10° Erg. 


M a p 
į Ex 
.. -.._ B Ra RES RER r = $ r 


A 


ER? 


g8. März 1907. 


Die Bedingung für das Auftreten von 
Schwingungen ist auch hier erfüllt; der 
Betriebszustand ist stabil, die Schwingungen 
sind gedämpft. Man hat einen Dämpfungs- 
faktor: 
w _ 0,512.10? _ : 
SL 2.14.10 =58Bek . 
Es ergibt sich hieraus, daß die Schwin- 
gungsweite bereits nach einer Sekunde auf 


Zusammenfassung. 


Ausgehend von bekannten physikalischen 
Grundgesetzen untersucht Verfasser die Sta- 
bjlität des Nebenschluß-Motors, und zwar erst 
unter Vernachlässigung, dann unter Berück- 
sichtigung der Rückwirkung des Ankerstromes 
auf das Hauptfeld. Im ersten Fall ist der Motor 
unbedingt stabil; im zweiten sind pseudostabile 
und labile Betriebszustände möglich, wenn das 
Hauptfeld durch die Wirkung des Ankerstromes 
geschwächt wird. Diese Fälle sind bei Wende- 
pol-Motoren beobachtet worden; durch Ver- 
schiebung der Bürsten aus der Mittellage nach 
rückwärts (gegen die Drehrichtung) stellt sich 
zunächst der pseudostabile Zustand ein, der 
Motor pendelt; bei weiterer Bürstenverschiebung 
(oder bei Schwächung der Nebenschluß-Er- 
regung) wird der Zustand labil, die Pendelungen 


des Anfangswertes gesunken ist. 


c) Die Wendepole werden gänzlich 


entfernt. 
Der Selbstinduktions-Koeffizient L kann 


geschätzt werden zu: 


L = 10 egs. 


1 
332 


Da hiernach 


l 
2 


wird, müssen auch in diesem Falle Schwin- 
gungen auftreten. Sie sind aber äehr stark 
gedämpft. Der dämpfende Ohmsche Wider- 
stand beträgt 0,39 Ohm, weil der Ohmsche 
Widerstand der Wendepol-Wicklung weg- 
gefallen ist. Man erhält: 

w _0,39.10° 


ag en DEE —1 
97, 7 g jor > 195 Sek. 


L J? =8,12 . 107 Erg 


II | I Ackicht |} 
ET an a 


Das entspricht einer Abnahme der Schwin- 


gungsweite auf 7 a des Anfangswertes 


nach einer Sekunde. 

Wir nehmen nun an, daß die Bürsten 
bei voll erregten Wendepolen aus der 
Mittelstellung so weit nach rückwärts ver- 
schoben werden, daß eine Schwächung des 
Gesamtflusses um 6°/, eintritt. Also: 


k, = — 0,06. 
Man hat dann: 
k+kk +k = = (5,85 — 6,00 — 0,35) 


= — 0,008. 


Die Bedingung für das Auftreten von 
Schwingungen lautet jetzt: 


l (k+kkıtk) 1 | 
IR Le er ie 1 __ Q 09 

5 LN 1itsn) 208 

l 9 25.10 f ` | = 

2 L° > ggg -1,09.100= 8,3. 104 Erg 
oder i 


L > 2,66 . 10! cgs. 
Die ningung ist erfüllt. 
a 


k +k k, +k, = — 0,006 EAU T a 
N I N 


MY unanmnan: 


negativ ist, hat man einen labilen Betriebs- 
zustand: 


"+9_w k+kkıtkı __ — 0,006 
2L OL k = 5,8. 0,0582 
= — 0,498 Sek :!. 


Daraus folgt, daß die Schwingungsweite 
nach Ablauf einer Sekunde auf den 
1,85 - fachen Wert ansteigt. 

Hätten wir die Feldschwächung ein 
wemg geringer angenommen als 6°/,, sodaß 
die Bedingung k+kk +k =0 erfüllt ge- 
wesen wäre, so hätten wir den pseudo- 
stabilen Zustand gehabt, bei dem der einmal 
aus dem Gleichgewicht gebrachte Motor mit 
ünveränderlicher Schwingungsweite dauernd 
pendelt. 
le dieses Beispiel zeigt, siud die 
i wingungen bei stabilen Betriebszustän- 
en bei Motoren der üblichen Ausführung 
stark gedämpft; das ist der Grund, weshalb 
man sie praktisch außer acht lassen kann. 


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701238 5 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1807. Heft 18. 288 


TTS 


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verstärken sich rasch, bis endlich Kurzschluß 
eintritt, im Einklange mit der vorgetragenen 
Theorie. 


Das Fernsprechamt in Breslau. 
Von K. Langbein, Telegraphendirektor. 


Am 16. XII. 1905 wurde in Breslau ein 
neues Fernsprechamt in Betrieb genommen. 
Die gesamte technische Einrichtung des 
Amts, mit dessen Aufbau im Monat April 
des Jahres der Inbetriebnahme begonnen 
wurde, hat die Siemens & Halske, A.-G., Berlin, 
geliefert und damit ihr neues Vielfach- 
System für Zentralbatterie-Betrieb zum ersten 


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Grundriß des III. Qeschosser. 


Abb. 9. 


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1 Hi i) 
mE. ooma o  — 


AUENA VI — 


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1 EEE Ge Ge . 


Schnitt dureh die Betrielsräume. 
Abb. 10. 


290 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 13. 


Male bei einem Fernsprechamt für 20000 Teil- 
nehmer zur Anwendung gebracht. 

Die Diensträume des neuen Fernsprech- 
amts befinden sich im II. und III. Geschoß 
des reichseigenen Postgebäudes an der 
Weißen Ohle, das in seinem unteren Stock- 
werk das Paket-Postamt enthält. Im II. Ge- 
schoß, Abb. 8, sind die Räume für die 
Kabeleinführung, die Maschinen-, Sammler- 
und Störungsstelle, ferner die Dienstzimmer 
für den Telegraphendirektor, die Hauptkasse 
und die sonstigen Büreau-, Kleiderablage- 
und Erfrischungsräume für das männliche 
und weibliche Personal des Fernsprechamts 
untergebracht. Im III. Geschoß, Abb. 9, be- 
finden sich die Säle für das Orts- und Fern- 
amt, sowie die Dienstzimmer für die Tele- 
grapheninspektoren, die Auskunfts- und 
Baustelle. Zwischen dem II. und III. Ge- 
schoß ist ein 2 m hohes Zwischengeschoß, 
angeordnet, in dem das Umschaltegestell 
(Hauptverteiler) und das Relaisgestell mit 
dem Zwischenverteiler aufgestellt sind. 

Sämtliche Räume sind mit elektrischer 
Beleuchtung aus dem städtischen Netz ver- 
sehen; als Beleuchiungskörper dienen zur 
Allgemeinbeleuchtung der großen Säle 
Bogenlampen, zur Beleuchtung der Arbeits- 
plätze je nach dem Lichtbedürfnis Nernst-, 
Tantal- oder Glühlampen. Zur Abkühlung 
der Betriebssäle in der heißen Jahreszeit 
dient eine von der Firma Gebr. Körting, 
A.-G, gelieferte, elektrisch betriebene 
Lüftungsanlage. 

Sämtliche Leitungen sind in das neue 
Amt unterirdisch eingeführt. 

Der in Abb. 10 dargestellte Schnitt durch 
das ganze Gebäude läßt die Anordnung der 
technischen Einrichtung und der Betriebs- 
räume sowie die Verbindung der letzteren 
untereinander durch besondere Treppen- 
anlagen erkennen. 


A. Das Zwischengeschoß mit Umschalte- 
und Relaisgestell. 


Das Umschaltegestell oder der Haupt: 
verteiler ist aus Winkeleisenträgern zu- 
sammengesetzt, die durch Flacheisen- 
schienen verschraubt sind. 

Auf der einen Seite, Abb. 11, sind senk- 
rechte Sicherungsleisten für je 25 Außen- 
Doppelleitungen, auf der anderen Seite, 
Abb. 12, wagrechte Lötösenleisten für je 20 
zu den Vorschalteschränken führende 
Systemleitungen angeordnet. 

Zur Verbindung der in Kasten-Endver- 
schlüssen, System der Reichs-Telegraphen- 
verwaltung, endigenden 250- und 224-paari- 
gen Fernsprechkabel dienen 50- und 56- 
paarige Gummikabel, die an den senk- 
rechten Schienen des Gestells emporgeführt 
und aderweise abgebunden sind. Vor den 
Gummikabeln sind mit Durchbohrungen 
versehene Brettchen aus gefirnißtem harten 
Holz an dem eisernen Gestell angeschraubt, 
durch welche die Gummiadern hindurch zu 
den an der linken Seite angeordneten Löt- 
ösen für die Außenleitungen geführt sind. 
In die federnden Verlängerungen der Löt- 
ösen sind Feinsicherungen eingesetzt. Auf 
den Kabel-Aufführungspunkten sind die 
Feinsicherungen durch Metalistege ersetzt; 
daselbst verbleiben nur Grobsicherungen 
und Kobhlen-Blitzableiter. 

An der rechten Seite der Sicherungs- 
leiste befinden sich die Lötösen für die 
Rangierdrähte, doppeladrige Zimmer-Lei- 
tungsdrähte, die gleichfalls durch die Loch- 
brettchen geführt und durch einfache Ver- 
knotung an denselben festgelegt sind, um 
zu verhindern, daß beim Auslegen der 
Drähte ein Zug auf die Lötösen ausgeübt 
wird. Die Zimmer-Leitungsdrähte sind in 
dem Raum hinter den Sicherungsleisten 
aufwärts oder abwärts zu dem wagrechten 


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Führungsraum, in dem die entsprechende | Schienen, die an ih 
Teilnehmerleitung liegt, geleitet und werden | leisten für je 20 Doppel 
sen aus starkem Drabt gehalten. 
An der Systemkabel-Seite ist der Rangier- | angebracht, um den die 
raum senkrecht nicht unterbrochen, so daß | Leiste gehörigen Rangierd 
ein Arbeiter den zu verlegenden Draht mit | gebogen sind, während 
ausgestrecktem Arm ohne weiteres aus- Dräbte von derselben 
legen kann, indem er an dem ganzen Ge- | Die Lötösen-Leisten sind hinten 


stell entlang schreitet. Auf den wagrechten | streifen aus Vulkanfib 


% 


Das Umschaltegestell, Seite der Sicherungsleisten. 
Abb. 1). 


Das UmschaltegestelllSeite der Lötösenleisten. 
Abb. 12. 


10 cm vor dem Ende ein 6 cm 


28. März 1907. 


rem Ende die Lötöse 
leitungen tragen, _ 
hoher Stif 


ie zu der Lötösen 
rähte herum- 
die weitergehende? 
abgehalten werden. 
durch Locb- 


er ab geschlossen, 


e e 


Ta 


L 


—————. 


Fi die von oben her die Zimmer- 
die se von unten her aderweise 
nd En. geführt sind. Letztere 
der on a den wagrechten Halteeisen 
die Zimm 7 eisten angebunden, während 
B er- eitungsdrähte auf diesen Eisen: 

tenen gelagert sind. Ein treppenförmiges 


tt + "3 E 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 13. 


Das Ortsamıt. 
Abb. 13. 


Eisengestell vermittelt die Hochführung der 
Systemkabel zu den Vorschalteschränken. 


B. Das Ortsamt. 
Das bei dem Fernsprechamt in Breslau 
zur Anwendung gelangte Vielfachsystem der 
Siemens & Halske A.-G. zeigt gegenüber 
den noch im Betriebe befindlichen älteren 
Vielfachsystemen mit Induktoranruf alle Vor- 
züge zeitgemäßer Vielfachsysteme mit Zen- 
tralbatterie. Diese sind: 
1. Selbsttätiger Amtsanruf 
Teilnehmer; 

2. Zentrale Batterie 
Teilnehmer- und Amtsmikrophone; 

3. Keinejbesondere Prüfleitung im Amt; 


AS 13 
Anken für 
besondere Zwecke 


ra er) 


4 


von den ‚„__\ 
anderen yes a. E 
la Vbeitspiatzen r 
| Dt, N K 
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seitens der 


zur Speisung der 


Zeitung nach d. Magıstratsamt. 
Ir ---- | Stirunags.stelle Meideltg 
"" Auskunftsstelle 
\ Nach den IH d übrigen Plätze 
1 å 


=E Dienstltg 1 


291 


O O aaa 

7. Glühlampen als Anruf- und Schluß- 
zeichen; 

8. Zuführung des Zentralstromes zu den 

Nebenstellen unter Vermeidung jeg- 

licher Ortsbatterien bei den Haupt- und 


Nebenstellen.!) 


Der nachträgliche Einbau elektrisch be- 
tätigter Gesprächszähler ist in Aussicht ge- 
nommen. 

Der Teilnehmer ruft das Amt durch Ab- 
nehmen des Hörers vom Haken des Sprech- 
stellen-Apparats an. Dadurch wird nämlich 
ein Satz Polarisationszellen, der bei ange- 
hängtem Hörer den Strom der Zentral- 
batterie verriegelt, ausgeschaltet.?) Letztere 
besteht aus 10 Sammlern, deren Spannung 
von X V auch für die Anruf- und Schluß- 
lampen verwendet wird.?) Von der Zentral- 
batterie sind 5 Zellen für den Prüfstromkreis 
abgezweigt, der gegen Nebengeräusche 
durch eine hinter die Prüfspule des Kopf- 
fernhörers eingeschaltete offene Polari- 
sationszelle und eine Drosselspule geschützt 
ist. Das Prüfgeräusch ist so kräftig, daß es 
nicht überhört werden kann. 

Sämtliche Klinken sind, mit Ausnahme 
der Vorschalteklinken, die zwei Trenn- 
kontakte haben müssen, damit bei Fernver- 
bindungen alle Vielfach- und Abfrageklinken 
abgeschaltet bleiben, zweiteilig und parallel 
geschaltet. Sie bestehen aus Feder und 
Hülse, bilden in sich abgeschlossene Kam- 
mern und sind gegen Verstaubung geschützt. 


Magistrat 


Abfrageanrptarat 
\Abfrageapy 


—u3 dagi. 2 y AR 


+ + - _— - 
T [] r + 


Stromlauf für das Ortsamt. 
Abb. 14. 


4. Verwendung von nur zweiteiligen 
Klinken und Stöpseln; 

6. Parallelschaltung der Vielfach- und Ab- 
frageklinken; 

6. Selbsttätige und doppelseitige Schluß- 
zeichengebung der anrufenden und an- 
gerufenen Sprechstelle; 


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A 8210| BIA g4 NR P Pr 9.54 


m Abe 


, ') Dio Versuche, den Zentralstrom den Neb 

in der b.-Leitung zuzuführen und dadurch en 

oder Sammler bei Haupt- und Nebenstellen entbehrlich zu 

machen, sind zwar noch nicht abgeschlossen. lasson aber 

schon jetzt erkennen, daß die Aufgabe gelöst werden wird. 
) Künftig werden anstelle derPolarisationszellen beiden 


Teilnehmerstellen Kondensatoren von 2 Mf. eingeschaltet. 


3) Künftig werden als Anruf- und Schluß ılüh- 
lampen 1 ea ronner na dementsprechend Det 
lungsanstalten aufgestellt. a i 


= Fr rn ie 
= 7 a a STE RESET EITHER 


292 Elektrotechnische Zeitschrift. 


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rF=--- ---- - --- - - -- = --- 
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Stromlauf des Platzes für ankommende Verbindungsleitungen. 


Abb. 15. 

lörschalteklinke Materialverbrauch und eine Herabminderung 

: = der Schnurstörungen, die bekanntlich die 

zahlreichsten und unangenehmsten Störun- 
gen an den Vielfachumschaltern sind. 

Der wichtigste Vorteil des neuen Systems 

ist die jeden Zweifel ausschließende Schluß- 


< Nach Viel fachschaltung 


Teiln. ie 
A 
DARN Von den übrigen Plätzen Dienstieitung 
ee Dee Bien PIENSA- RA > 
Platz 1 Platz 2 
Ortsverb.Ltg Dienstieitung 1 Dienstieitung? 
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Stromlauf für den Vorschalteschrank. 
Abb. 16. 


Durch das Fehlen jeglicher Verschraubung 
und der dritten Klinkenfeder wird eine zuver- 
lässige Isolation der stromführenden Teile 
erreicht. Zur Verbindung der Klinken 
dienen 2l-paarige Kabel. Die Verwendung 
zweiteiliger Stöpsel und zweiadriger Schnüre 
bedingt einen leichtern Aufbau, geringeren 


zeichengebung, die den Beamten mit Sicher- 
heit erkennen läßt, wann der anrufende und 
angerufene Teilnchmer nach beendetem Ge- 
spräch den Hörer angehängt haben, und daß 
die Verbindung gelöst werden soll. 

Die Vielfachunischalter in Schrankform 
mit einem Fassungsvermögen bis zu 20000 


1907. Heft 13. 


28. März 1907. 


Anschlußleitungen sind auf einem 60 cm 
hohen Unterbau, in dessen Mitte sich ein 
halbrunder Vorbau für den Aufsichtstisch 
befindet, aufgestellt (Abb. 13). Jeder Viel- 
fachschrank hat 3 Arbeitsplätze, die für die 
Pauschgebühren-Teilnehmer mit 120, für die 
Grundgebühren-Teilnehmer mit 300 Anruf- 
klinken, über denen sich die Anruflampen 
befinden, ausgerüstet sind. Für die Verbin- 
dungen mit dem Fernamt dienen 2 Vor- 
schalteschränke mit Unterbrechungsklinken, 
deren einer für die Pausch-, der andere für 
die Grundgebühren-Teilnehmer bestimmt ist. 
An die Vorschalteschränke schließt ein 
Kabelschrank und ein Ansatzschrank für 
die Vielfachklinken der ÖOrtsschränke an, 
worauf die Reihe der Vielfachschränke, 10 
für Pauschgebühren- und 5 für Grund- 
gebühren-Anschlüsse folgt. 


Am Ende ist wiederum ein Ansatz- und 
ein Kabelschrank angebracht. Der erste 
Arbeitsplatz des Schranks 11 ist für die an- 
kommenden Orts-Verbindungsleitungen von 
dem Magistratsamt benutzt. Die Gesamtzahl 
der Anrufzeichen beträgt 3600 für Pausch- 
und 4200 für Grundgebühren-Teilnehmer. 
Das Vielfach-Klinkenfeld ist für die Nummern 
O bis 4199 und 7000 bis 11 099 ausgebaut; die 
zwischen den Nummern 4200 und 6999 liegen- 
den Felder sind ebenso wie der Rest des 
Klinkenfeldes von 11099 bis 19999 durch 
schwarze Brettchen verkleidet. 


In den Zwischenräumen zwischen je 2 
Arbeitsplätzen sind in der Höhe des Feldes 
für die Anruflampen Klinken für besondere 
Zwecke eingebaut, und zwar: in den Vor- 
schalteschränken je 5Unterbrechungsklinken 
für Fernverbindungen der Magistratsan- 
schlüsse und in den Orts-Vielfachschränken 
je 50 Parallelklinken, sodaß jedem Arbeits- 
platz an der einen Seite die Klinken 1 bis 
25, an der anderen Seite die Klinken, %6 bis 


Nach dem Magıstrat 
ee Matet pa 


— 


_—- 
f 


Jatz 3 


DrenstieitungS ' 


BZ 


50 zur Verfügung stehen. Von diesen 
Klinken sind 2% für abgehende Leitungen 
zum Magistratsamt, 14 für Meldeleitungen 
zum Fernamt, 2 für Meldeleitungen zum 
Vorschalteschrank für den Vorortsverke 
2 für Meldeleitungen nach der Störung? 
und 2 für Verbindungsleitungen mit der Aus 


Elektrotechnische Zeitschrift. 190%. Heft 13. 


293 


28. März 1907. 
a e  — — __,_ _ ee ee = — _ — — — CC ——— am 


kunftsstelle verwendet, während die übrigen 
5 als Vorrat dienen. 

Das Magistratsamt befindet sich in dem 
etwa 800 m vom Fernsprechamt entfernten 
Rathause und ist als Hauptstelle mit 50 Haupt- 
und %0 Nebenleitungen geschaltet. Dic 
unterirdisch eingeführten Leitungen endigen 
an einem Hauptverteiler von der gleichen 
Bauart wie der Hauptverteiler des Orts- 
amts. Sämtliche Leitungen sind über Siche- 
rungs- und Lötösen - Leisten mittels 21- 
paariger Zimmer-Leitungskabel zu einem 
mit 3 Arbeitsplätzen ausgerüsteten Viel- 
fachschrank für Zentralbatterie - Betrieb, 
geführt. Ein Arbeitsplatz ist für 25 ankom- 
mende Verbindungsleitungen eingerichtet, 
die den Klinken für besondere Zwecke 1 bis 
% im Ortsamt entsprechen. Die beiden 
anderen Arbeitsplätze sind wie diejenigen 
des Ortsamts geschaltet. 

Jeder Vielfachschrank im Ortsamt ent- 
hält das senkrechte vollständige Klinken- 
gitter für 20000 Leitungen, darunter gleich- 
falls in senkrechter Anordnung das Klinken- 
gitter für 900 Anrufklinken und Anruflampen. 

Auf der wagrechten Platte befinden 
sich an jedem Arbeitsplatz 15 Abfragestöpsel 
mit rotem und 15 Verbindungsstöpsel mit 
schwarzem Griff; davor die Schlußlampen, 


weiterung des Amtes kann noch ein dritter 


Vorschalteschrank aufgestellt werden. Die 
Vorschalteschränke sind, wie die Orts-Viel- 
fachschränke, mit 3 Arbeitsplätzen versehen; 


jeder Arbeitsplatz hat auf seiner wag- 


rechten Platte 20 dreiteilige Verbindungs- 
stöpsel mit Schnüren und Zugschaltern, 
20 Sprechumschalter mit Weiterruf, Schluß- 
lampen mit einer Kontrollampe, einen Um- 
schalter für die Dienstleitung zum Fernamt 
und 2 Taster für die Dienstleitungen zum 
Magistratsamt, ferner eine Dienstleitungs- 
Lampe und eine Rufstrom-Lampe. 2 Platz- 
umschalter gestatten, in Zeiten geringeren 
Verkehrs die Dienstleitungen auf den mitt- 
leren Arbeitsplatz zu vereinigen. 

Der erste Arbeitsplatz des zweiten 
Vorschalteschranks ist für den Vorortsver- 
kehr eingerichtet. Abb. 17. Die Vororts- 
leitungen zwischen Breslau und Deutsch- 
Lissa sind nicht so stark belastet, daß es 
gerechtfertigt war, den reinen Dienst- 
leitungs - Betrieb einzurichten; andererseits 
muß der Verkehr ebenso schnell wie der 
Ortsverkehr abgewickelt und dafür gesorgt 
werden, daß während der Verbindung einer 
Teilnehmer- und einer Vorortsleitung das 
Ortsamt abgeschaltet bleibt. Für den Vor- 
ortsverkehr stehen 6 Doppelleitungen zur 


SEE DEE EEE EN EEE U EEE RER DE G 
EDEN EEE EIER DEE EEE IE FE SE = 
p = 


Ar’ 


Stromlauf für die Vorortsleitungen. 
Abb. 17. 


rot für den anrufenden, weiß für den ange- 
rufenen Teilnehmer, und 15 Sprechum- 
schalter mit 3 Stellungen, Abfragestellung 
nach vorn, Durchsprech- oder Ruhestellung 
in der Mitte und Rufstellung nach hinten. 
Vorn rechts auf der wagrechten Platte sind 
I Mithörschalter und 2 Tasten für die 
Dienstleitungen zum Magistratsamt mit 
ihren Aufmerksamkeitslampen sowie eine 
Kontroll- oder Platzlampe und eine Ruf- 
stromlampe eingebaut. Die Schaltung sämt- 
licher Apparate ist in Abb. 14 dargestellt. 
. Der Platz für ankommende Verbindungs- 
leitungen, Abb. 15, enthält 30 Verbindungs- 
stöpsel mit je einer weißen Schlußlampe, 
davor 30 Sprechumschalter und vorn rechts 
2 Schalter mit Aufmerksamkeitslampen für 
3 ankommende Meldeleitungen vom Magi- 
al, die den Meldetasten an den Ar- 
Citsplätzen des Magistratsamts entsprechen. 
Die beiden Vorschalteschränke, Abb. 16, 
nn mit senkrechten Klinkengittern für 
nn. Vorschalteklinken versehen. Schrank I 
Teil t die Klinken für Pauschgebühren- 
E nehmer, Schrank II diejenigen für 
Tundgebühren-Teilnehmer; bei einer Er- 


Verfügung. Davon sind 2 für den Fern- 
verkehr über Breslau hinaus bestimmt und 
auf Ferntische geschaltet, während 4 als 
Vorortsleitungen von demKlinkenumschalter 
im Fernamt zum zweiten Vorschalte- 


schrank geführt und daselbst auf Abfrage- 


klinke mit Unterbrechungskontakten gelegt 
sind. An der Abfrageklinke liegt ein Fern- 
relais, dessen Anker ein Halterelais mit 
Fernlampe betätigt, und die eine Wicklung 
eines Übertragers mit einem Kondensator 
von 2 Mf. Parallel zur Abfrageklinke ist 
eine Kontrollklinke geschaltet. Die Klinken 
und Lampen sind in der senkrechten Platte 
unterhalb des Klinkengitters eingebaut; auf 
der wagrechten Platte befinden sich 4 Ver- 
bindungsstöpsel mit Zugschaltern und 
Schlußlampen, davor die zugehörigen 
Sprechumschalter, ferner ein Abfragestöpsel 
mit Sprechumschalter. 

Mit den 4 Verbindungsstöpseln am 
zweiten Vorschalteschrank sind 4 gleiche 
Stöpsel am mittleren Arbeitsplatz des ersten 
Vorschalteschranks parallel geschaltet. Wird 
von dem Vorort eine Verbindung mit einem 
der Pauschgebühren-Teilnehmer, die am 


ersten Vorschalteschrank liegen, verlangt, 
so wird der Verbindungsstöpsel des zweiten 
Vorschalteschranks mit der Spitze in das 
Schnurloch gesteckt, damit der Zugschalter 
die Schlußlampc betätigen kann, und die 
Verbindung mit dem parallel geschalteten 
Stöpsel am Pauschgebühren-Schrank ausge- 
führt. Zum Verkehr der Teilnehmer des 
Ortsamts mit dem Vorort sind mit 2 Klinken 
für besondere Zwecke Meldeleitungen ver- 
bunden, die im Vorschalteschrank an Melde- 
klinken mit Unterbrechungskontakten endi- 
gen und ein Melderelais mit Meldelampe 


betätigen. 
(Fortsetzung folgt.) 


aA 


Die Anwendung 
des Selens zu photometrischen Messungen, 


Von Dr. Paul v. Schrott. 


Seit W. Smith im Jahre 1873 die Eigen- 
schaft des kristallinischen Selens entdeckte, 
bei Belichtung seinen elektrischen Leit- 
widerstand beträchtlich zu verringern, hat 
es an Versuchen nicht gefehlt, das Selen 
zur Messung von Lichtintensitäten zu ver- 
wenden. In der Tat erscheint der Gedanke 
verlockend, bei derartigen Untersuchungen 
des menschlichen Auges entraten zu können, 
welches wie jedes physische Organ mit 
dem Fehler der Subjektivität, der Ermü- 
dung und dadurch bedingter geminderter 
Empfindlichkeit behaftet, niemals eine 
derart genaue Bestimmung von Licht- 
intensitäten gestatten kann, wie die 
Messung des elektrischen Widerstandes 
einer Selenzelle. Da auch die große Zahl 
vergleichender Einstellungen, welche bei 
der optischen Photometrie zur Erzielung 
genauer Ergebnisse unbedingt nötig ist, 
durch eine einzige ersetzt wird, so bietet 
dieses Verfahren den für praktische Zwecke 
so wichtigen Vorteil der Schnelligkeit. 
Doch stehen der Ausführung dieses schein- 
bar so einfach zu verwirklichenden Ge- 


dankens sowohl große theoretische, als . 


auch technische Hindernisse entgegen. 
Theoretische, weil die Lichtempfindlichkeit 
des Selens der des menschlischen Auges 
nicht parallel läuft; technische, da wir keine 
Selenmodifikation besitzen, welche die für 
ein gut arbeitendes Photometer unbedingt 
nötigen Eigenschaften besitzt. 

Was die ersteren Schwierigkeiten in 
theoretischer Hinsicht anlangt, so ist es 
klar, daß bei der optischen Photometrie, 
mit der wir es hier ausschließlich zu tun 
haben, das Auge allein der richtige und 
maßgebende Beurteiler der Lichtstärke ist. 
Niemals könnten bolometrische oder che- 
mische Helligkeitsmessungen uns eine Vor- 
stellung von der optischen Helligkeit einer 
Lichtquelle geben. Wollen wir daher eine 
Selenzelle auf ihre Brauchbarkeit prüfen, 
so müssen wir feststellen, ob ihre Wider- 
standsveränderung zur Helligkeitsempfin- 
dung des Auges bei allen in Betracht kom- 
menden Lichtstärken denselben Propor- 
tionalitätsfaktor zeigt. Stellt man die 
Versuche mit gleichfarbigen Lichtquellen an, 
so wird innerhalb der gewählten Farbe im 
allgemeinen die Zeile verwendbar sein. 

Wir werden demnach vom theoretischen 
Standpunkte aus das Selen als photometri- 
sches Meßgerät für Vergleichung gleich- 
farbiger Lichtquellen als möglich erklären 
können, z.B. zur Vergleichung von Kohlen- 
faden-Glühlampen bei gleicher Fadentempe- 
ratur. Haben jedoch die Lichtquellen ver- 
schiedene Farben, so wird das Selen zur 
Vergleichung unbrauchbar, Betrachten wir 
nämlich das Sonnenspektrum, so erscheint 
uns am hellsten die Stelle zwischen gelb 


mr 


294 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 13. 


28. März 1907, 


—_—_—— —_— — ,—, _ —__ a —_———_—_——— kl — — — — — e ,, ——— — cs] nR]Rn HM 


und gelbgrün, welche der Wellenlänge 
å = 550 bis 600 uu (Millionstel Millimeter) ent- 
spricht, von dort nimmt die Helligkeit nach 
beiden Seiten ab, um im Infrarot und Ultra- 
violett ganz zuverschwinden. DasSelen zeigt 
dagegen die größte Widerstandsverminde- 
rung im Hellrot A= 700 uu, von dort Abnahme 
der Wirkung nach beiden Seiten. Würde 
ich demnach eine Selenzelle mit Hilfe einer 
Normalkerze oder Glühlampe, deren Farbe 
orange ist, in verschiedenen Entfernungen 
belichten und die für diese Lichtfarbe ge- 
eichte Selenzelle zur Photometrierung einer 
anders gefärbten Lichtquelle, wie z.B. einer 
Bogenlampe, verwenden, indem ich die 
Lichistärken, welche derselben Widerstands- 
abnahme entsprechen, als gleich annehme, 
so würde die durch dieses Verfahren be- 
stimmte Helligkeit der an blauen Strahlen 
reichen Bogenlampe dem Auge viel 
größer als die so gemessene erscheinen, 
da für dasselbe die größte Helligkeits- 
wirkung mehr gegen das Blau hin ge- 
legen ist als beim Selen. Wir können 
demnach die Intensitäten verschieden- 
farbiger Lichtquellen, z. B. Kohlen-, Metall- 
faden-Glühlampen, Bogenlampen, Nernst- 
lampen usw., ja, sogar auch gleichartiger 
Glühlampen bei verschiedenem Glühzu- 
stande nicht mit Hilfe einer geeichten Selen- 
zelle bestimmen. 


Ein weiteres Hindernis für die An- 
wendung solcher Zellen besteht darin, 
daß für das Auge die Helligkeit verschie- 
dener Farben nicht im Quadrate der Ent- 
fernung abnimmt, und auch von der Größe 
der belichteten Fläche abhängt, eine Er- 
scheinung, welche man als das Purkinjesche 
Phänomen bezeichnet. Da nun bei der op- 
tischen Photometrie gerade die Vergleichung 
verschieden gefärbten Lichtes unserem Seh- 
organe die größten Schwierigkeiten bereitet, 
ja, bei großen Liichtverschiedenheiten das- 
selbe überhaupt versagt, so liegt der Ge- 
danke nahe, durch ein Selenphotometer 
diese Aufgabe zu lösen, und wäre dies der 
wichtigste Zweck einer derartigen Vorrich- 
tung. Da jedoch nach den obigen Ausfüh- 
. rungen die Farbenempfindlichkeit von Auge 
und Selen verschieden ist, so muß auf die 
Anwendung des letzteren zur Messung 
verschieden gefärbten Lichtes verzichtet 
werden. | 


Es ist uns demnach die Verwendungs- 
möglichkeit von Selenzellen auf das enge 
Gebiet der Vergleichung vollkommen gleich- 
farbiger Lichtquellen eingegrenzt, und auch 
in diesem engen Gebiete lassen die tech- 
nischen Schwierigkeiten die Herstellung 
eines geeigneten Photometers unmöglich 
erscheinen. Das Grundprinzip aller der- 
artigen Vorrichtungen, deren erste von 
Werner Siemens 1876 herrührt, besteht 
darin, daß eine Selenzelle eine Batterie 
und ein Galvanometer in Reihe geschaltet 
werden. Durch Eichung der Zelle mit einer 
Normal-Lichtquelle in verschiedener Entfer- 
nung erhält man die den bestimmten Licht- 
intensitäten entsprechenden Galvanometer- 
ausschläge, und kann nun die Lichtstärken 
einer anderen Lichtquelle, indem man die- 
selbe an Stelle der Normallampe setzt, aus 
den entsprechenden Galvanoıneterangaben 
bestimmen. Das gute Arbeiten eines solchen 
Apparates setzt jedoch einige Eigenschaften 
des »Selens voraus, welche dasselbe in 
Wirklichkeit nicht besitzt, was bereits 
Siemens veranlaßte, vonweiterenVersuchen 
abzustehen. Allerdings hat seit jener Zeit 
einerseits die gewerbsmäßige Herstellung 
der Selenzellen in bezug auf Empfindlich- 
keit und Haltbarkeit große Fortschritte ge- 
macht, und ist anderseits auch unsere 
Kenntnis der Selenmodifikation um manche 
Tatsachen bereichert worden; immerhin ist 
es gegenwärtig nicht möglich, eine Selen- 


modifikation herzustellen, welche für photo- 
metrische Messungen geeignet wäre. Da 
ich selbst sämtliche bisher durch die Lite- 
ratur bekannten, sowie zahlreiche noch nicbt 
näher untersuchte Selenmodifikationen, ge- 
legentlich einer früheren Arbeit!) über 
diesen Gegenstand, auf ihr elektrisches 
Verhalten gegen Licht und Temperatur ein- 
gehend untersuchte, will ich versuchen, 
durch kurze Anführung der gefundenen 
Ergebnisse den Nachweis zu erbringen, daß 
die Frage des Selenphotometers zur Zeit 
noch nicht zu lösen ist. 

Das amorphe und das aus Schwefel- 
kohlenstoff rot kristallisierte Selen ist ein 
Nichtleiter der Elektrizität und ohne photo- 
elektrische Empfindlichkeit. Die für uns 
wichtige Modifikation ist das grau kristal- 
linische Selen, welches wieder zwei prin- 
zipiell verschiedene Formen umfaßt. Modi- 
fikation A ist Nichtleiter des elektrischen 
Stromes und zeigt keine Lichtempfind- 
lichkeit. Ich erhielt dieses Selen in reiner 
Form durch Abscheidung aus einer Lösung 
von Kaliumselenid. Modifikation B ist die 
lichtempfindliche Form und leitet den elek- 
trischen Strom wie ein Metall, daß heißt, 
der Widerstand wird beim Erwärmen 
größer. Die Modifikation 3 konnte bis 
jetzt in reinem Zustande nicht hergestellt 
werden, sie tritt nur in Verbindung mit 
Modifikation A in Form einer festen Lösung 
(Legierung) auf, deren Widerstand und 
Lichtempfindlichkeit durch die Menge des 
gelösten Selens B bedingt ist. Diese feste 
Lösung ist das Material, aus dem die „Selen- 
zellen“ bestehen. Man erhält dieselbe ge- 
wöhnlich durch längerdauernde Erhitzung 
des amorphen Selens auf etwa 200°, doch 
kann man dasselbe Ergebnis auch durch 
Erhitzen von rot kristallisiertem Selen oder 
von Selen A, ferner durch Umrühren des 
geschmolzenen Selens im Augenblick der 
Erstarrung („hartes“ Selen nach Ruh- 
mer), oder auch durch längeres Stehen- 
lassen des roten amorphen Selens in Chi- 
nolin erzielen. Während aber die Her- 
stellung lichtempfindlichen Selens keinen 
Schwierigkeiten unterliegt, ist es kaum 
möglich, Präparate zu erzeugen, welche 
unter sich gleiche Lichtempfindlichkeit und 
gleiche elektrische Leitfähigkeit besitzen. 
Das Selen B hat nämlich die Tendenz, sich 
im Laufe der Zeit bei gewöhnlicher Zimmer- 
temperatur in Selen 4 rückzubilden, womit 
naturgemäß der Widerstand des Präparates 
steigt, die Lichtempfindlichkeit sinkt. Und 
indieser UnbeständigkeitdesSelens23 
liegt auch der Hauptgrund, der das 
Selen für vergleichende Messungen 
ungeeignet macht. Die Selenzelle ändert 
ihren Widerstand und ihre Lichtempfindlich- 
keit von Tag zu Tag, auch wenn sie im 
Dunkeln bei konstanter Temperatur auf- 
gehoben wird, variieren diese Werte. Wird 
die Zelle jedoch durch intermittierende 
kräftige Lichteindrücke, wie es bei der 
technischen Photometrie unvermeidlich ist, 
stark beansprucht, so ändert sich der 
Dunkelwiderstand der Zelle nach kurzer 
Zeit derart, daß sie bald unbrauchbar wird. 

Eine andere bisher unüberwundene 
Schwierigkeit liegt darin, daß die durch 
Belichtung bewirkte \Viderstandsverminde- 
rung bei verschiedenen Präparaten in ver- 
schiedener Weise eintritt. Bei einem Teile 
der Zellen nimmt der Widerstand während 
der ganzen Dauer der Belichtung ab, er- 
reicht erst nach Stunden sein Minimum und 
steigt dann langsam wieder an, bei einem 
anderem Teile tritt das Widerstandsminimum 
nahezu augenblicklich ein, und zeigt sich 


1) „ETZ“ 1907, 8.246. Die nachstehenden Angaben sind 
in ausführlicher Weise in der Abhandlung des Verfassers: 
„Das elektrische Verhalten der allotropen Selenmodifikatio- 
nen unter Einfluß von Wärme und Licht.“ Sitz.-Ber. der 
kaiserl. Wiener Akad. Wissensch. Ha, Abt. Bd. 115. 1906, ent- 
halten, wo auch sämtliche Literaturnach weise zu finden sind. 


auch hier darauffolgende Widerstands- 
zunahme. Dieser Zeitraum, welcher zwischen 
dem Beginne der Belichtung und Eintritt 
des Widerstandsminimums verstreicht, ist 
bei demselben Präparate mit der Licht- 
intensität und Temperatur bei verschiedenen 
Präparaten mit dem Gehalte an Selen B 
veränderlich. Die Lichtwirkung scheint in 
einer Ionisation des Selens B zu bestehen, 
wobei das Widerstandsminimum einer Sätti- 
gung mit Ionen entspricht. Enthält ein Prä- 
parat wenig Selen B, so ist eine längere 
Zeit und kräftige Lichtwirkung erforder- 
lich, ehe Ionensättigung eintritt. Ist da- 
gegen viel Selen B enthalten, so wird sehr 
rasch Sättigung, das heißt, ein Minimum 
des Widerstandes sich zeigen. Damit ist 
auch das Verhalten der von den Fabrikanten 
mit der Bezeichnung „weich“ und „hart“ zum 
Verkaufe gebrachten Zellen erklärt. „Harte 
Zellen“, welche „für kräftige Lichteindrücke 
geeignet sind“, enthalten wenig Selen 2. 
Daher wird auch bei sehr intensiver Be- 
lichtung die lIonisation, das heißt Wider- 
standsverminderung, proportional der Be- 
lichtung bleiben; bei schwachem Licht wird 
aber die Widerstandsverminderung zu ge- 
ring sein, um praktisch verwertet werden 
zu können. Umgekehrt ist es bei den „für 
schwache Lichteindrücke geeigneten“ „wei- 
chen Zellen“. Diese haben viel Selen B in 
Lösung, daher wird hier nur bei schwacher 
Belichtung proportionale Ionisation em- 
treten, wogegen bei sehr starker Licht- 
wirkung Sättigung mit Ionen eintritt, wo- 
durch die Proportionalität aufhört. Ich 
kann nach dem Gesagten bei einer Zelle 
durch lange Belichtung mit einer schwachen 
Lichtquelle dieselbe Widerstandsverminde- 
rung hervorrufen, wie durch kurze Belich- 
tung mit einer kräftigen. Wäre nun die 
Zeitfunktion des Widerstandes bei derselben 
Zelle für jede Belichtungsintensität eine 
Konstante, so könnte man durch immer 
gleiche Belichtungsdauer brauchbare Ver- 
gleichswerte erhalten. Nun ist aber diese 
Funktion, welche die Abnahme des Wider- 
standes während der Zeit der Belichtung 
darstellt, für jede Belichtungsintensität 
gänzlich verschieden, und ändert sich diese 
Funktion auch im Laufe der Zeit mit der 
Verminderung des Gehaltes der festen Lö- 
sung an Selen B. Zum Beispiel erreichte 
ein Präparat, welches unmittelbar vorher 
auf 200° erhitzt worden war, nach einge- 
tretener Abkühlung bei Belichtung sofort 
sein Widerstandsminimum, am I 
Tage war bei derselben Temperatur un 
derselben Belichtungsintensität nach einer 
Stunde noch kein Minimum des Wider- 
standes eingetreten. Da nach dem Gesagten 
die Widerstandsverminderung nicht nur von 
der Stärke, sondern auch von der Dauer der 
Belichtung abhängt, so ergeben sich oaran 
für die Messung bedeutende Schwierig 
keiten. Auch stellt sich nach Verdunkelunf 
der Zelle der frühere Dunkelwiderstan 
nicht sofort ein. In den meisten Fällen 
dauert es mehrere Stunden, besonders wenn 
die Intensität und Dauer der Belichtung 
bedeutend war, bis der Dunkelwiderstan“ 
konstant wird, und häufig wies nach Ir 
gegangener greller Belichtung die 3 
einen vom früheren Dunkelwiderstand I 
schiedenen Wert auf, das heißt, m a 
sind molekulare Veränderungen Vor sic a í 
gangen, die Zelle ist gewissermaßen n 
andere geworden. Während die zu lang ai 
Einstellung des Dunkelwiderstandes er 
Selenphotometer seinen großen 
ja eben im raschen Messen besteht, n E 
machen die dauernden Änderungen a 
Zelle dieselbe für die Praxis überhaup! ie 
brauchbar, da man nicht a 
Messung eine neue Kichung der Ze 
nehmen kann. 


y 


28. März 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 13. 


296 


Eine weitere unangenehme Eigenschaft 
des Selens besteht darin, daß sowohl seine 
Lichtempfindlichkeit, als auch sein Wider- 
stand von der Temperatur stark beeinflußt 
wird. Jede stärkere Temperaturerhöhung be- 
wirkt eine Neubildung von Selen B aus A. Da- 
durch sinkt der Widerstand des Präparntes, 
gleichzeitig steigt aber der Widerstand des 
in Lösung befindlichen Selens B, dies ver- 


größert den Widerstand. Es kann deshalb 


bei Temperaturerhöhung der Widerstand 
eines Präparates steigen oder fallen, und 
zeigen die Widerstandskurven bei längerer 
Erhitzung gewöhnlich einen steigenden und 
einen fallenden Ast. Auch die Lichtempfind- 


lichkeit ist von der Temperatur in hohem 
Grade abhängig, 
Nähe des Schmelzpunktes etwa 210° die- 
gelbe gleich null. Man dürfte mit der An- 
nahme nicht fehlgeben, daß die Licht- 


empfindlichkeit von Selen B mit steigender 


Temperatur abnehme und bei 210° ver- 
schwinde. Die Unregelmäßigkeiten, die 
sich bei der Abnahme der Lichtempfindlich- 
keit wahrnehmen lassen, dürften auf Neu- 
bildung von Selen B und dadurch bedingte 
vorübergehend erhöhte Lichtempfindlichkeit 
zurückzuführen sein. Auch die Empfind- 
lichkeit für verschiedene Farben ändert 
sich mit der Temperatur, und scheinen 
diese Verhältnisse ziemlich verwickelter 
Natur zu sein. Man müßte demzufolge bei 
allen Messungen den Einfluß der Tempe- 
ratur, besonders der strahlenden Wärme 
der gemessenen Lichtquelle, sorgfältigst 
hintanzuhalten trachten. 


Eine weitere für Messungen sehr stö- 
rende Eigentümlichkeit des Selens ist es, 
daß der Widerstand eine Funktion des hin- 
durchgehenden elektrischen Stromes ist. 
Die von mir an drei Zellen verschiedenen 
Ursprungs gemachten Versuche ergaben, 
daß in allen Fällen der Widerstand der 
Zellen mit der Stromstärke sinkt. Die 
Schaulinien, welche diese Abhängigkeit ab- 
bilden, haben die Form einer Hyperbel, 
und nähern sich die Äste asymptotisch den 
Koordinatenachsen. Um festzustellen, ob 
Erwärmung die Ursache sei, wurden die 
Versuche im Petroleumbade bei 0°, 10°, 
15° vorgenommen, wobei sich immer das- 
selbe Ergebnis einstellte, demnach Joule- 
sche Wärme nicht die Ursache sein kann. 
Da nun bei der photometrischen Anwen- 
dung die Selenzelle mit einer konstanten 
Batterie in Reihe geschaltet ist, so wird 
bei jeder durch Belichtung hervorgerufenen 
Widerstandsverminderung die dadurch be- 
dingte größere Stromstärke eine weitere 
Erniedrigung hervorrufen, welche eben 
dieser Stromstärke entspricht, so lange bis 
ein Grenzwert erreicht is. Um diesen 
Nachteil zu vermeiden, müssen wir mit so 
schwachen Strömen messen, als dem asymp- 
totischen Aste der Kurve entspricht. Dann 
benötigen wir aber zum Nachweise der- 
selben bereits eines Spiegelgalvanometers. 
Daß ein solches für die rasche Ausführung 
einer großen Zahl von Messungen, wie sie 
z. B. In einer Glühlampen-Fabrik notwendig 
sind, ein zu langsames Arbeiten bedingt, 
wird jedermann einsehen. 


Es ist zu wünschen, daß die Tätigkeit 
der Erfinder auf diesem Gebiete nicht so- 
wohl der Art des photometrischen Meß- 
verfahrens, als vielmehr der Auffindung 
nener, stabiler, zu genauen Messungen ge 
nener Selenmodifikativnen sich zuwende. 
enn bevor eine solche gefunden wird, ist 
Jeder Versuch eines Photometers müßig. 


Me Gelänge es jedoch ein Selenpräparat 
- ln welches von allen erwähnten 
i ern frei wäre, so könnte die Konstruk- 
on des Photometers selbst nicht die ge- 
Tingsten Schwierigkeiten bereiten. 


und zwar wird in der 


Eine geeignete Modifikation ist dem- 


nach unser nächstes und wichtigstes Ziel 
in der Selenforschung. 


Zusammenfassung. 


Das Selen kann einerseits in vielen Fällen 
als photometrisches Präparat das Auge über- 
haupt nicht ersetzen, da die Farbene:mpfindlich- 
keit beider verschieden ist, anderseits stehen 
in jenen Fällen der Praxis, wo es nur auf Ver- 
gleichung gleichfarbigen Lichtes ankommt und 
eine Verwendung des Selens grundsätzlich 
möglich wäre, dieser Verwendung gegenwärtig 
noch bedeutende Schwierigkeiten entgegen. 
Dieselben sind: Veränderlichkeit des Selens im 
Laufe der Zeit, Abhängigkeit der Widerstands- 
verminderung von der Dauer der Belichtung, 
der Größe des hindurchgehenden Stromes und 
der Temperatur, zu langsame Rückkehr der 
Zelle zum Dunkelwiderstande. 


Zur Theorie des selbsttönenden Lichtbogens.') 


Von Herm. Th. Simon. 


1. El. Thomson?), Duddell’) u. Peukert®) 
haben gezeigt, daß ein’ Gleichstrom-Lichtbogen 
zwischen Homogenkoblen imstande ist, in einem 
ihm parallel geschalteten schwingungstähigen 
System aus Selbstinduktion ZL und Kapazität 
C (Abb. 18) dauernd ungedämpft6 Schwingun- 

en zu unterhalten. Die physikalische Rolle, 
ie der Lichtbogen dabei zu erfüllen hat, ist, 
dafür zu sorgen, daß die in dem Schwingungs- 
kreise durch den Ohmschen Widerstand usw. 


Schaltungsschema des selbsttönenden Lichtbogens. 
Abb. 18. 


veranlaßten Energieverluste automatisch aus 
dem Lichtbogenkreise wieder ersetzt werden. 
Dadurch wird die beim Anlegen eines C; Lg- 
Systems an die Lichtbogen-Spannung E, ent- 
stehende gedämpfte Ladungsschwingung zu 
einer fortdauernden ungedämpften Schwin- 
gung, ebenso wie die an sich gedämpfte 
Schwingung einer Orgelpfeife durch den An- 
blasemechanismius, die einer Violinsaite durch 
das Streichen mit dem Violinbogen in eine un- 
gedämpfte Schwingung verwandelt wird. 

Das Schaltungschema des selbsttönenden 
Lichtbogens ist in Abb. 18 gegeben. Die Nume- 
rierung der Zweige gibt die Indizes, mit denen 
in den folgenden Betrachtungen dazu gehörige 
Größen bezeichnet werden sollen. 

Die Deren a CIUNE der Ladungs- 
schwingung des L» C2- Systems, welches an 
eine konstante Spannung EZ, angelegt wird, 
lautet: 


E= iwat Le dt G 


Sie liefert das Intregral: 
lg = BL. Ca En E Ay f 
POE y4 L» Ca =w Ca? 
i 4 L, C3 m wa? Ca? 
sin 21,6, 
Um die durch diese Gleichung dargestellte 


edämpfte Schwingung in eine unge- 
dam pfte za verwandeln, ist rechts mit 


t. 


c 
e 2 Ai 
zu multiplizieren, was einer Difterentialgleichung 


a f í dio fidt 
9 — E+ € 9% W + Lg at Dr 


entspricht. 


1) Wir bringen hier mit freundlicher Genehmigung 
des Verfassers einen der „Physikalischen Zeitschrift” am 
81. V. 1906 eingesandten Aufsatz des Herrn Prof. H. Th. 
Simon fiber die „Theorie des selbsttönenden Lichtlogens“ 
zum Abdruck, der sich an die früheren Arbeiten desselben 
Verfassers über „Lichtbogen-IIysterese“ („ETZ* 1906, S. 818 
und 839) anschließt. D. Schrftltg. 


) 
2) „The Electrician“ 1901, Bd. 46. S. 477. 


3») W. Duddell, .The Electrician“ 1900. Rd. 46. 
S. 269 und 310. , 
© W. Peukert, „ETZ“ 1901, S 407. 


Man kann also sagen: Der selbsttönende 
Lichtbogen verhält sich als Bestandteil des 
Schwingungskreises 2 so, als hätte er einen 
„negativen Widerstand“; oder als entwickele er 
eine dem im Parallelkreise 2 fließenden Strome 
i3 proportionale EMK &’=ci,, deren Energie 
c ig? die Verluste an Joulescher Wärme 27? 1w kom- 
pensiert. Duddell!) hat für den Fall sehr 
kleiner Schwingungen gezeigt, daß der Licht- 
bogen dazu die Bedingungen erfüllen muß 


de — una. $e 


Fire — DW. 
di, idà |= 


Nennt man 5 den Widerstand des Licht- 
t 
bogens, so heißt das in Worten (was auch aus 
der obigen Gleichung abgelesen werden kann): 
der Lichtbogenwiderstand muß negativ sein 
und seinem numerischen Betrage nach größer 
oder wenigstens gleich groß wie der Ohmsche 
Widerstand des Schwingungskreises. Dabei 
ist die Annahme gemacht, daß čo bei der Schwin- 
ung konstant = Jọ ist, eine Bedingung, die 
uddell durch großen Vorschaltwiderstand Po 
und entsprechend große Betriebsspannung er- 
füllt, die sich aber auch ebenso gut oder besser 
durch vorgeschaltete große Selbstinduktion Lo 
erreichen läßt. 

Es ist für die folgenden Betrachtungen 
wichtig, zu wissen, inwieweit praktisch diese 
Bedingung io = Jo = konstant erfüllt, werden 
kann. Darum wurde in Abb. 19 mit Hilfe eines 


m m: 


Nina 
vv 
L L 


Oszillogramm des Hauptstromes fo 
und des Lichtbogenstromes t. 


Abb. 19. 


Oszillographen der Verlauf von ;, und gleich- 
zeitig 2, aufgenommen. Abb. 19 ist mit etwa 
60 Ohm Vorschaltwiderstand, aber ohne vor- 
geschaltete Selbstinduktion Z) aufgenommen. 
Man erkennt, daß die Schwankungen von zo 
sehr klein sind. Durch Selbstinduktion Zo 
können sie beliebig unterdrückt werden, wie 
analoge Aufnahmen mit Zo zeigten. Wird 
weder Bone wg noch großes L) gewählt. so 
ist 2, = konstant allerdings nicht entfernt erfüllt. 

2. A eomer lassen sich die Bedingungen, 
die der L bonn erfüllen muß, um dauernde 
Schwingungen im Paralleikreise 2 zu unter- 
halten, folgendermaßen formulieren: 


Die Schwingung läßt sich stets in der Form 


æ 
h= X J,sin(2rvt-+g,) 
1 
ausdrücken. Da nach Voraussetzung 
i =ZJ— íi 
so ist e 


R œ 
i=’ Jen (arty) = i. 
1 


Die EMK e, = AET cl = E, 4 e% wird nach 
der allgemeineu Wechselstromtheorie eine solche 
Schwingung dann stationär unterhalten, wenn 
e> von der Form ' 


S, E,ein (2nvt+w,) ist. 
1 
Setzt man hiermit die Energiegleichung 


Es idt + la'lad t = Ja? wodt- L lo 1 tt 


dt“ 
E fidt 
Hidt T 


an und integriert über eine ganze Periode T 
so ergibt sich links die während einer Periode 


1) W. Duddell. am gleichen Ort. 


w prere. — 


u © 7 2 E93 ic ES: 


296 


zur Unterbaltung der Schwingung geleistete 
Arbeit, rechts die im Nebenschlußkreise ver- 


brauchte. Dabei ist 
j 
fi dt=o0. 
0 ® 
Ebenso 
x di 
J Lo t9 Pr dt z0 
und 
A 
T f lo d t 
ER ($) a 
eye - C - =0, 


da das magnetische und elektrische Feld in der 
einen Halbperiode ebensoviel Energie an den 
Stromkreis zurückliefert, als der Stromkreis in 
der vorangegangenen zur Ausbildung der Felder 
aufwenden mußte. 

Somit bleibt, wenn der Lichtbogen dauernde 
Schwingungen liefert, die Bedingung 


T T 
fer idt = figuzdt pan c se CI 
0 0 


Da die rechte Seite positiv ist, so folgt 
daß beim selbsttönenden Lichtboren er 


T 
ferid t stets > 0 (1a 
0 
und 
T m I est | 
fe la dt =; figwdt .. (1b 
0 | lò j 


sein muß; das heißt, die wäbrend einer Periode 
in den Schwingungskreis gelieferte Arbeit muß 
positiv und ihrem absoluten Betrage nach so 
groß sein, wie die während einer Periode auf- 
tretenden Energieverluste. 


Die von der Spannung e&; während einer 
Periode im Lichtbogen verbrauchte Arbeit ist 


T T T 
fJeoidt=f (Eate) (nH indt= ferir dt 
0 0 0 
T 
=—feyi dt, 
0 
da ty‘ ren iq 


ist; das heißt, sie ist der im Schwingungskreise 
verbrauchten gleich, aber von nie 
tem Vorzeichen. Die in den Schwingungskreis 
hineingelieferte Energie wird also scheinbar 
im Lichtbogen erzeugt. Und als Bedingung 


des Schwingungsphä 
orau E gsphänomens kann man auch 


T 
feri'at<o (2a 
0 


T | T | 
ee u, 
0 0 | 


Wenn e und i,' nicht allzusehr von der 
Sinusform abweichen, kann man sie durch die 
sogenannte äquivalente Sinuslinie ersetzen und 
erhält in der Beziehung (2a) tür das Integral 
der linken Seite 


(2b 


E'2eft.J'ı ef.. f, 


wo f der Leistungsfaktor heißt. Für den 
Fall, daß sowohl e, wie i,' rein harmonisch 
verlaufen, wird f= cosy, wo p die Phasenver- 
schiebung zwischen e; und ĉi, das heißt zwi- 
schen der während der Schwinguugen über die 
Lichtbogen - Gleichspannun übergelagerten 
sinusförmigen Spannung und dem infolge der 
Schwingungen über den Lichtbogen - Gleich- 
strom übergelagerten Sinusstrome bedeutet. 
Wenn die Schwingungen bestehen, ınuß also 
nach den oben abgeleiteten Bedingungen dieses 
p jedenfalls zwischen 90 und 270° liegen. Es 
wird um so näher bei 180° liegen müssen, je 
größer w ist. 


3. Die unter 1 und 2 gegebenen Erörterun- 
gen sind rein elektrodynamischer Art und gelten 
ganz allgemein für jeden Leiter, nicht nur für 
den Lichtbogen. Sie sagen aus, daß ein Leiter, 
der im Nebenschlußkreise Schwingungen unter- 
halten kann, mit zunehmendem Strome seinen 
Spaonungsabfall verkleinert, mit abnehmendem 
vergrößert. Stellt man das Verhalten eines 
Leiters im Stromkreise durch seine Charakte- 
ristik, das heißt die graphische Beziehung zwi- 
schen seinem Strom und seiner Spannung dar, 


Flektrotechnische Zeitschrift. 


so kommt man demnach zu dem früher von 
Reich und mir ausgesprochenen Satze:!) 
Jeder Leiter mit fallender Charakteristik 
ist imstande, in einem parallel geschalteten 
schwingungsfähigen Systeme dauernd Schwin- 
gungen zu unterhalten. 
ine Theorie des selbsttönenden Licht- 
bogens schließt sich daher eng an die Beant- 
wortung der Frage an, welcuen Verlauf die 
Charakteristik des Lichtbogens hat. 
Beim Gleichstrom-Lichtbogen weiß man seit 
lange, daß die Charakteristik meist eine fallende 
ist. Mit der Stromstärke selbst wächst die Leit- 
fähigkeit der Lichtbogen-Gase so stark, daß er 
bei größeren Stromstärken kleineren Spannungs- 
abfall als bei kleineren Stromstärken erzeugt. 
Legt man diese Gleichstrom-Charakteristik, 
wie es bisher geschah, den Betrachtungen über 
den selbsttönenden Lichtbogen zugrunde, 80 
erhält man zwar eine Erklärung, daß das Phä- 
nomen bestehen kann. Auch sieht man ein, 
warum in den Gegenden kleinerer Stromstärke 
(also mit großer Betriebsspannung und vielem 
Vorschaltwiderstand), wo das Gefälle der Cha- 
rakteristik viel größer ist, wie bei größeren 
Strometärken, das Phänomen leichter zu erhalten 
ist. Dagegen versagt diese Betrachtung bei der 


Be 


k 


1 
[S] scio graph 


Schaltungsschema zur Aufnahme von Licbtbogen- 
Charakteristiken. 


Abb. 20. 


Erklärung vieler anderer Tatsachen, von denen 
folgende teils bekannte, teils leicht zu beobach- 
tende hervorgehoben seien: 


a) Nur Homogenkohlen zeigen die Fähigkeit, 
Schwingungen zu erregen, obwohl auch 
Dochtkohlen fallende Charakteristik haben. 


b) Die Frequenz der erregten Schwingungen 
wird von Co und Lẹ des Schwingungskreises 
bestimmt, sie wächst mit abnehmendem C3 Lg 
ungefähr nach dem Gesetze 


Narren re 2 Ze (3 


doch wächst sie unter sonst gleichen Um- 
ständen 


«) mit abnehmender Bogenlänge, 
#) mit zunehmender Betriebs-Stromstärke. 


c) Wird n durch Verkleinern von C4 und L3 
mehr und mehr gesteigert, so gelangt man 


Platte 61. 


1907. Heft 13. 


SEEN eaen amiri aia SET u 


28. März 1907. 


größtem Interesse!) Von einer Theorie, die 
über die Ursachen Aufschluß gibt, die die 
Steigerung der Frequenz beim selbsttönenden 
Lichtbogen begrenzen, sind aber auch Hin- 
weise zu erwarten, auf welchem Wege sich 
etwa diese Grenze überschreiten lassen wird. 


4. Diese Theorie des selbsttönenden Licht- 
bogens, die allen Tatsachen gerecht wird, er- 
gibt sich auf Grund einer allgemeinen Unter- 
suchung, die ich vor einiger Zeit über die 
Dynamik der Lichtbogen-Vorgänge veröffent- 
licht habe.?2) In dieser Untersuchung ist ge- 
zeigt, daß die dynamische Charakteristik 


eines Lichtbogens, das ist die Charakteristik 
bei Wechselstrom -Vorgängen im Lichtbogen 
anders verläuft, als die bei Gleichstrom er- 
mittelte statische; daß nämlich die Wechsel- 
strom-Charakteristik bei sinkender Stromstärke 
mit niedrigeren ar ea verläuft, als 

daß dieses von mir als 


die bei wachsender; 


Lichtbogen - Hysterese bezeichnete Phä- 
nomen in scheinbar komplizierter Abhängigkeit 
steht von Lichtbogen-Länge, Elektrodenmate- 
rial, Natur des umgebenden Gases, maximaler 
Stromstärke, Form und Frequenz des Wechsel- 
stromes usw. Es gelang mir, eine Theorie 
dieses Verhaltens zu geben, die die beobach- 
teten Tatsachen in sehr befriedigender Weise 
beschreibt und eine große Zah 

nicht aufgeklärten Vorgängen am Lichtbogen 
exakt erklärt. Schon dort habe ich kurz an- 
gedeutet, daß auch die Vorgänge am selbst- 
tönenden Lichtbogen durch die Lichtbogen” 
Hysterese ihre Erklärung finden. In den tol 
genden Erörterungen soll das genauer ausge- 
führt werden; sie schließen sich daher eng an 
jene Untersuchungen an. 

5. Mit Hilfe eines Duddellschen Hochtre- 
uenz-Oszillographen wurden die Strom- er 
pannungskurven am selbsttönenden ben 

bogen ermittelt und daraus die entsprechenn"l 
Lichtbogen-Charakteristiken konstruiert. 


Abb. 24. 


schließlich an eine Grenze, wo der Licht- 
bogen keine Schwingungen mehr erregt. 
Dieselbe liegt etwa bei n = 40000.2) 


Für das Gebiet der elektrischen Schwin- 
gungen und der drabtlosen Telegraphie ist 
aber gerade die Erzeugung ungedämpfter 
Schwingungen höherer Frequenz von aller- 


) H. Th. Sim M. i ikali 
Zeitschrift: B. 1902, 8. 278. und M. Reich, „Physikalische 
ergl. indessen K. A. Wertheim-8alomon- 
8 on „Verl. K. Ak. van Wet., 1902/03, 8. 881 und Beibl. 2, 


Schaltungsschema für diese Aufnahmen jat in 
Abb. 20 skizziert. 
Platte 35, 56 und 61 sind als Typen p 
erhaltenen Strom- und Spanni gan 
Abb. 21 bis 23 reproduziert. 
Abb. 24 gibt die durch Ausmessang = 
Platte 61 gewonnenen Kurven quantitativ, 


RE ii 

t) Vergl H. Th. Simon und M. Re > Th. 
ee a Sikati I Jeitschrift” 1908, 8. 787: y 1906 
es 3° : TE. 8 i mo s „Physikalische Zeitschrift 6, 178. 
8. 297 und . ETZ” 1905, 8. 818 u. 859. 


von bisher ° 


qi’ | 


Min y 
a 28. März 1907. CEE S 
n i: h noch 
ES ar ist außer der °,- und ö,-Kurve auch n 
ie e,i,-Kurve für spätere Benutzung aufge- 
ir den endgültigen Zustand des selbst- 
Die, 
t a - - =n — q 
Ego A 
a AAN: | 
ei [= [4\s/ wW . 
Augi ye | | | | | \ | N 2 
E VVV 
Ee 

= eu En an Fre 
en 
T 
faiz 
hole. je ® 
derse A N N y 
len ter: | | | E i 
ei pr: | | |] | | l9 

| | | | \ 
vv 


Abb. 25. 


tönenden Lichtbogens zeigen diese Kurven 
folgende typische Kennzeichen: 
Der aus dem Nebenschluß-Kreise fließende 


«a 
Ca 


a] t 
Wechselstrom (i) lagert sich im Lichtbogen 
Y 
2 
i l 
AA 7% 
o 
I 
1 
I 
u so. l 
l 
p i 
E Platte 35. 
pte W i n j 
p AE Hi l n = ca.350 
a ir 5”"mn Homogenkohlen 
sei ur y, Il l 
z dës > ir J -135 v} 
= d 
- i 14n Lichtbogcrv 
P gE” N 
EA l 
er my 
h. sm t 
ım pe 
‘O 
gaz 
er 


6 i Charakteristik des selbsttönenden Lichtbogens, 


Abb. 26. 


„g> über den konstanten Lichtbogen-Strom (Jo), 
sodaß im Lichtbogen ein „Wellenstrom“ fließt. 
Der Wechselstrom-Anteil (i) dieses Wellen- 
stromes hat gegen den Wechselstrom’des Neben- 
W schluß-Kreises eine Phasenverschiebung von 

etwa 1800, das heißt er wächst, wenn dieser 


l A 


a) Platte I 


D 
J b) Platte I 


“j e 


z 
2 


pi e, q Charakteristik des selbsttönenden Lichtbogens. 


Abb. 28. 


elek 
In \rodynamische Diskussion gefordert wurde. 


ur . ist eine Aufnah 2 
4 la ufnahme des Stromver 
ale m Lichtbogen und im Nebenschiuß- 

> lust riet. Dauziert, die dieses Verhalten näher 
lt um] ie Nullinie des Lichtbogen-Stromes 
0 mm nach unten verlegt. Die Null- 


et fall 
F t und umgekehrt, wie es oben darch die | teristik). 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 18, T 


linie des Nebenschluß-Stromes 2, ist um 10 mm 
nach oben verlegt. 

Abb. 26 ist die aus Platte 35, 

Abb. 27 die aus Platte 61 konstruierte 
Charakteristik. 

In der ersteren ist angedeutet, wie sich die 
hier erhaltenen Charakteristiken den für Wech- 
selstrom - Lichtbogen erhaltenen Formen an- 
passen.!) 


Man sieht, daß auch hier die Lichtbogen- | 


Spannung mit wachsendem Strome auf höheren 

erten verläuft, wie mit sinkender, und daß 
auch hier die Charakteristik eine Hysterese- 
schleife bildet. Der Vorgang verläuft periodisch 
folgendermaßen: 

Nachdem der Strom ñ} im Nebenschluß- 
Kreise sein Minimum, der Lichtbogen-Strom ?; 
also rein Maximum (Abb. 27, Punkt A der 
Charakteristik) überschritten hat, wird der 
Lichtbogen-Strom rasch kleiner, weil der Neben- 
schluß jetzt die Stromzufuhr aufnimmt und zur 
Aufladung seiner Kapazität verwendet. Da der 
negative Krater seinen beim Strommaximum 
erreichten weißglühenden Zustand nur langsam 
verliert, so läßt er auch während der Stromab- 
nahme noch leicht Elektronen austreten, die 
Leitfähigkeit des Lichtbogens bleibt groß, und 
der Spannungsabfall auf dem Lichtbogen bleibt 


120 


297 


a gg 


entladen und vergrößert wieder den Licht- 
bogen-Strom, bis mit der völligen Entladung 
der Kapazität das Strommaximum im Licht- 
bogen erreicht ist (A) und der Vorgang von 
neuem beginnt. 

Man sieht, daß in allen Fällen vorwiegend 
„fallende“ Charakteristik vorhanden ist, daß 
aber die Hysterese auch Strecken wachsender 
Charakteristik hereinbringt (C D und AB). So- 
lange ihr Einfluß gegen die fallenden Strecken 
zurücktritt, kann deshalb trotzdem die Be- 
dingung 1! erfüllt bleiben, obschon „steigende“ 
Strecken Energieentziehung für den Neben- 
schluß-Kreis bedeuten. 

Die Energieverhältnisse können übrigens an 
der ei-Charakteristik nicht übersehen werden. 
Dagegen kann man sich Aufschluß hierüber 
und zugleich eine Anschauung der durch Gl. (1) 


dargestellten Bedingung verschaffen durch 
eine grapbische Darstellung, die im Ver- 
folge einer Untersuchung über die Ent- 


stehungs-Bedingungen von dauernden Schwin- 
gungen mein Assistent Herr H. Barkhausen 
erdacht hat!) Nimmt man mit Hilfe des 
Doppel - Oszillographen die Spannungskurve 
des selbsttönenden Lichtbogens e, und der 
Kapazität C, des Schwingungskreises ep auf 


und trägt als Abssissen die letztere, als Ordi- 


D ITatte 6). Rasseltm.3”"m Liehtb ogen 


Betriebsspannung 220 
: y 


mg Lichtbogenspannung E -71 
Lichtbogenstrom J- 2,22 Å 


Fapacität C; 15 MF 
Selbstinžuktion L, 0,007 #1 


n-ca +50 


100 
5 | bS 
[A N 
70 C 


60 PA 


2 mb aaaea 
32 34 36 38 4 42 Wu YG uB 5 52 


edit Br Fr ET ET EN 20 u 
. 0 020% 0608 | 12 I4 1o 18 2 22 Ju 26 28 3 A O 02 0% 05 08 1 12 19 18 18 > 22 24 26 28 3 


‘e, "Charakteristik des selbsttönenden Liehthogens* 


N 


(a 
auf kleinem Betrage. Die Lichtbogen-Spannung | 


verläuft auf den relativ niedrigen Werten des 
Astes A BC der Schleife. Allmählich, nachdem 
der Nebenschluß-Strom sein Maximum erreicht 
hat (C), nimmt die Stromsufuhr zum Licht- 
bogen wieder zu. Inzwischen aber hat sich 
der negative Krater mehr 
und mehr abgekühlt, die 
Leitfähigkeit des Lichtbogens 
mehr und mehr verschlech- 
tert. Die gleiche Stromstärke 
des wachsenden Stromes er- 
fährt daher einen größeren 
Spannungsahfall, als vorher 
beim fallenden Strome; der 
anwachsende Strom verläuft 
auf dem Aste höherer Span- 
nungen C DA der Hysterese- 
achleife. Dabei wächst die 
Lichtbogen - Spannung zu- 
nächst an,”bis die unter dem 
Einflusse des Spannungsge- 
fälles den Elektronen erteilte 
lebendige Kraft ausreicht, 
durch TIonenstoß die Leit- 
fähigkeit und damit die 
Stromstärke so zn ver- 
größern, daß die Kathode 
wieder in Weißglut versetzt 
wird (Punkt D der Charak- 
Von da ab fallt dann bei weiter 
wachsendem Strome die Spannung schnell wie- 
der ab. Ist die Kapazität des Nebenschluß- 
Kreises vollgeladen (F), s0 beginnt sie sich 
rückwärts durch den Lichtbogen wieder zu 


1) H. Th. Simon, „ETZ* 1905, S. 818 u. 89. 


Abb. 797. 


naten die zugehörigen +,-Werte auf, so erhält 
man eine Kurve, deren Inhalt unmittelbar 


T 
fe lad t 
0 . 
proportional ist. 
enn 
= l fùdt: E 
g= q fadt; deo= g hdt 
edeg = an — (Eat e idt 
I C3 


Die Integration über 


eine 
liefert eine Fläche, die ganze Periode 


= fe nat 
2 


ist. Flächenstücke, deren Begrenzungslinie bei 
der Integration im Uhrzeigersinne durchlaufen 
wird, sind positiv und bedeuten eine ihrem In- 
halte proportionale Energie-Einwanderung in 
den Nebenschluß-Kreis, Flächenstücke, deren 
Begrenzungslinie bei der Integration entgegen 
dem Uhrzeigersinne durchlaufen wird, sind 
negativ und bedeuten eine ihrem Inhalte pro- 
portionale Auswanderung. Die Bedingungen 1 
sagen demnach aus, daß die Flächen ersterer 
Art diejenigen letzterer Art überwiegen, das 
heißt, daß im ganzen mehr Energie in den Kreis 


.) Auf diese, die hier behandelten Fragen vielf 
erweiternde’und ergänzende umfassende Arbeit, die le. 
nächst in der Voitschen Sammlung elektrotechnischer 
Vorträge und Aufsätze erscheinen wird, sei hier nach- 
drücklich aufmerksam gemacht. (Anm. des Verf. bei der 
Korrektur dieses Abdrucks.) 


298 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 13. 


28. März 1907. 


ee 


hinein-, wie aus ihm herauswandert. Ferner 
muß der absolute Betrag der Überschusses an 
Flächen ersterer Art, als Energie ausgewertet, 
gleich sein der während einer Periode im 
Nebenschluß-Kreise verbrauchten Energie. 
Abb. 28 zeigt einige der aus solchen oszillo- 
graphischen Aufnahmen von e und eç kon- 


struierten Energieflächen, die das oben Gesagte 
bestätigen.!) 


Neue elektrische Bergbahnen bei Interlaken 
(Schweiz). 


Trotzdem die im Talkessel von Interlaken 
(Berner Oberland) ausgehende Bergbahn auf 
die „Schynige-Platte* (1970 m, Zahnbahn mit 
Dampfbetrieb) ebenso wie die nahe Bergbahn 
auf das „Brienzer Rothorn“ (2252 m, Zahnbahn 
mit Dampfbetrieb) infolge des ablenkenden 
Einflusses der Weıgernalp- (und Jungfrau-) Babn 
nicht gewinnbringend sein können, hatte man den 
Mut, hier noch zwei weitere Bergbahnen hinzuzu- 
fügen, deren Bau bereits begonnen wurde. 

Die erste derselben, die Harderbahn, 
führt auf den bis 1600 m hohen Harder, dessen 
Aussichts-Mittelpunkt noch 7 km weiter von der 
Eiswelt des Jungfrau-Gebietes entfernt ist wie 
die Schynige-Platte und überdies noch durch 
die letztere (2070 m) teilweise verdeckt wird. 
Für die Wirtschaftlichkeit der Harderbahn 
sprechen lediglich ihre geringen Anlage- und 
auch Betriebskosten, da die Bahn wie die 
meisten neueren Bergbahnen der Schweiz als 
reine Seilbahn gebaut ist, sowie dement- 
sprechend der niedrige Fahrpreis. 

Die Harderbahn beginnt in etwa 1 km Ent- 
fernung vom Kurhause Interlaken unmittelbar an 
der Aarebrücke auf 576,27 m Höhe und endigt 
auf 1307,77 m Höhe. Der Höhenunterschied von 
731,50 m wird durch eine einzige Seilstrecke 
(1 m Spurweite) mit 585°, mittlerer Steigung 
und 300 m kleinstem Krümmungshalbmesser 
(außerhalb der Ausweiche) überwunden. Der 
dem theoretischen nahe kommende Höhenplan 
ist nach einer Parabel mit geraden Zwischen- 
stücken ausgebildet. Im unteren Teil ruht die 
Bahn auf einem bis 6 m hohen Mauerkörper 
und erreicht erst kurz vor dem Beginn eines 
156 m langen Tunnels die Geländehöhe. Am 
unteren Ende steigt die Linie mit 3800/49, am 
oberen mit 640%. Die Gesamtlänge beträgt 
in der Wagrechten 1258,50 m, schräg gemessen 
1458,20 m. Das Gleis mit 26,8 kg Schienen- 
gewicht (konische Bergbahnschienen für Zangen- 
bremsen) ist in bekannter Weise auf Winkel- 
eisen-Querschwellen verlegt. Der Antrieb des 
39 mm starken Seiles (von der Gießerei Bern) 
erfolgt ia der oberen Station durch einen 
100 PS starken Drehstrommotor von 2000 V und 
40 Perioden; die Übertragung auf das Seil- 
getriebe geschieht durch Riemen; der Betriebs- 
strom soll mit 2000 V von dem Licht- und 
Wasserwerk Interlaken bezogen werden. 

Die mit den üblichen Zangenbremsen aus- 
gerüsteten Wagen haben bei 30 Sitz- und 
15 Stehplätzen ein Leergewicht von 4500 kg. 

Die gesamten Anlagekosten betragen un- 
gefähr 1 Mill. M; der Fahrpreis ist zu 280 M für 
Berg- und Talfahrt vorgesehen. Besitzer der 
Antang Juni 1907 zu eröffnenden Bahn ist die 
A.-G. der Harderbahn und Erbauer sind die 
Ingenieure Boiceau und Muret in Lausanne 
(J. Frutiger, Baumeister in Oberhofen b. Thun). 
Die elektrischen Einrichtungen werden von 
Brown, Boveri & Cie, die mechanischen von 
der Gießerei Bern (von Rollsche Eisenwerke) 
geliefert. 

Die zweite Bergbahn, die Niesenbahn, 
führt auf den bei Spiez am Thunersee (bei 
Interlaken) gelegenen 2366 m hohen Niesen. 
Sie beginnt in 692,755 m Höhe und endigt auf 
2335,82 m Höhe und ist ebenfalls als elektrische 
Seilbahn geplant; da der Höhenunterschied 
1643 m und die Bahnlänge in der Wagrechten 
83176 m (schräg 3506,40 m) beträgt, war eine 
Teilung in zwei Abschnitte erforderlich. Eine 
derartige Teilung in mehrere Abschnitte wurde 
zuerst bei der 1893 eröffneten elektrischen Seil- 
bahn auf das Stanserhorn (Vierwaldstättersee) 
mit Erfolg ausgeführt. und bei den meisten 
neueren Bergbahnen vorgeschlagen (z. B. bei 
der geplanten Säntisbahn bei Appenzell, 1237 m 


ı) Die hier skizzierte Methode ist einer sehr weit- 
gehenden und fruchtbaren Anwendung zu Paio pD 
schen Energiemessungen in Wechselstrom-Kreisen fähig. 


Höhenunterschied in drei Abschnitten, ferner 
bei der Zugspitzbahn, 1900 m Höhenuntersehied 
gleichfalls in drei Abschnitten). Die kleinste 
Steigung der Niesenbahn beträgt 1500/%, die 
größte am oberen Ende jedes Abschnittes 
6600%/ (letzteres ist die höchste bisher ange- 
wandte Steigung bei Bergbahnen). Der Höhen- 
plan des unteren Abschoittes I setzt sich wie 
folgt zusammen: 84 m mit 150°/%, 223,8 m mit 
260 w, 532.2 m mit 467,7 ?/w, 333 m mit 605,5 /%, 
418 m mit 618,5 %/% und 273 m mit 6600/%; der 
des II. Abschnittes: 323 m mit 344,2 0/%; 539 m 
mit 602,6 %/% und 355 m mit 660%%. Die Bahn- 
linie folgt im allgemeinen ziemlich dem Ge- 
lände, sodaß nur zwei Tunnels von 60 und 100 m 
Länge erforderlich sind; die Breite der Bahn- 
krone mißt auf gemauertem Damm 1,50 m, im 
Einschnitt 3,40 m. Der kleinste Krümmungs- 
halbmesser außerhalb der 85 m langen Aus- 
weiche (300 m Halbmesser) beträgt 400 m, der 
größte 500 m. 

Der Antrieb erfolgt je von der oberen Sta- 
tion, und zwar erhält der I. Abschnitt einen 
85-pferdigen und der II. Abschnitt einen 40-pfer- 
digen Drehstrom-Motor für 750 V mit Riemen- 
übertragung; der Betriebsstrom wird vom 
Kanderwerk bezogen. Die Wagen enthalten je 
30 Sitz- urd 10 Stehplätze bei 5200 kg Leer- 
gewicht; die Fahrgeschwindigkeit ist für den 
I. Abschnitt zu 1,25 m/sek, für den II. zu 
0,9 m/Sek gewählt. Das meterspurige Gleis 
besteht aus konischen Bergbahnschienen von 
26,8 kg/m Gewicht und ist auf Winkeleisen- 
Schwellen verlegt. Die der A.-G. Niesenbahn 
gehörige Bahn wurde 1906 begonnen und soll 
1909 eröffnet werden; Erbauer ist Ingenieur 
R. v. Erlach (Unternehmung Frutiger und 
Buss); die elektrische Einrichtung wird von 
Alioth in Münchenstein geliefert. 

Die gesamten Baukosten der Niesenbahn 
betragen einschließlich Vorarbeiten, Geldbe- 
schaffung usw. 1400000 M; die Fahrpreise sind 
zu 4,80 M für die Berg-, 2,40 M für die Tal- und 
5,60 M für Hin- und Rückfahrt vorgesehen. 

Eine dritte elektrische Seilbahn, welche je- 
doch von untergeordneter Bedeutung ist, ist 
Anfang August 1906 in Betrieb gesetzt worden 
(Baubeginn Oktober 1905). Sie führt auf die 
i/, Stunde von Interlaken entfernte Heimweh- 
fluh (676 m) und überwindet einen Höhen- 
unterschied von 97,39 m (Anfangspunkt 569,90 m, 
Endpunkt 667,29 m); die Länge der meterspuri- 
gen Seilbahn beträgt in der Wagrechten 174 m, 
schräg 200,5 m, die kleinste Steigung 500 oo, 
die größte 590°%/% und die mittlere 5700/49. Der 
kleinste Krümmungshalbmesser beträgt 660 m, 
in der Ausweiche 200 m; der durchweg ge- 
mauerte Bahnkörper besitzt eine Kronenbreitc 
von 1,70 m. 

Der Antrieb erfolgt von der oberen Station 
aus durch einen 40 Ps starken Drehstrom-Motor 
(2000 V) mit 600 Umdr/Min; der hochgespannte 
Betriebsstrom wird wie bei der Harderbahn 
vom Licht- und Wasserwerk Interlaken be- 
zogen. Die 40 Personen. fassenden Wagen 
wiegen leer 5200 kg, belastet etwa 8000 kg; die 
Fahrgeschwindigkeit ist zu 1,5 m/Sek vorge- 
sehen. Erbaut wurde die Bahn von den 
Ingenieuren Strub und Peter, Zürich; die 
elektrischen Einrichtungen lieferte Alioth in 
Münchenstein, die mechanischen die Gießerei 
Bern. Die gesamten Baukosten betragen 
172000 M. 

Eine der durch ihre Eigenart bemerkens- 
wertesten Bergbahnen im Berner Oberland 
dürfte demnächst in ihrer ersten Teilstrecke 
eröffnet werden. Es ist die elektrische Seil- 
schwebebahn auf das 3700 m hohe Wetter- 
horn bei Grindelwald. Die Fahrbahn ist hier 
nicht starr, sondern besteht wie bei den be- 
kannten Seilhängebahnen für Lasten aus je 
zwei übereinander angeordneten Drahtseilen 
von 44 mm Durchmesser, welche die Schienen 
ersetzen. Auf ihnen läuft der 20 Personen 
fassende Wagen (eine Art Aufzugskabine) von 
5500 kg Gewicht mit einer Fahrgeschwindigkeit 
von 1,5 m/Sek. Die Bahn ist zweigleisig (also 
2><2 Tragseile) und in zwei Abschnitten von 
je 600 beziehungsweise 650 m Höhenunterschied 
angelegt; sie beginnt auf 2338 m bei der Gleck- 
steinhütte. Die beiden Wagen hängen an einem 
Zugseil (analog den gewöhnlichen Drahtseil- 
bahnen), welches durch einen kleinen Elektro- 
motor angetrieben wird. 

W. A. Müller, Interlaken. 


LITERATUR, 


Besprechungen. 


Die automatische Regulierung der Tur- 
binen. Von Dr.:ing. Walter Bauersfeld, 
Assistent an der Königlichen Technischen 
Hochschule zu Berlin. Mit 126 Abb. im Text. 
Verlag von Julius Springer. Berlin 19%, 
Preis 6 M. 


Von den selbsttätigen Turbinen-Reglern ist 
mehr als einer ohne die geringste mathems- 
tische Vorarbeit aus allerlei Betriebser- 
fahrungen heraus erprobt worden, und es 
hat verhältnismäßig recht lange gedauert, bis 
man nach und nach dazu kam, die kinema- 
tischen Vorgänge in einer solchen Maschine 
analytisch zu erläutern. Die ersten Veröftent- 
lichungen auf diesem Gebiete liegen in Deutsch- 
land noch garnicht lange zurück. Unter dem 
Namen „Mechanisches Relais“ ist eine noch 
rein synthetische Studie von Herrn Prof. Felix 
Lincke in Darmstadt in den Jahren 1879/18% 
veröffentlicht worden. Seit dieser Zeit ist ein 
allgemeineres Interesse wahrzunehmen, welches 
eine Reihe grundlegender Arbeiten zutage 
brachte. Indessen handelt es sich bei diesen 
Veröffentlichungen zumeist um eine bestimmte 
Aufgabe, die dort gelöst wird. Das Buch des 
Herrn Dr.:Sng. Bauersfeld ist das erste, 
welches, wie in Vorwort betont wird, alle die 
Fragen im Zusammenhang behandelt, die sich 
auf die DOIDBE A Geschwindigkeitsregelung 

r Turbinen beziehen. 
= In seiner Einleitung bespricht das Bach, 
die von den Tolleschen Arbeiten her be 
kannten allgemeinen Eigenschaften der Flieb- 
kraftregler ( entrifugalpendel, Tachometer) und 
zeigt in Kürze die Grundlinien der gebräuch- 
lichen Turbinenregler. Der erste Teil gibt im 
ersten Abschnitt die theoretische Untersuchung 
des Regelungsvorganges für konstante Rege- 
lungsgeschwindigkeit. Aus einigen en 
fachenden Voraussetzungen heraus ist der 
ideale Regelungsvorgang entwickelt. An a 
schließen sich Untersuchungen der Böen en 
Einflüsse mit Hilfe des Pröllschen und an 
Hand des Leautöschen Diagrammes, ferner 
Untersuchungen über den Einfluß der korinar 
widerstände im Steuerorgan und im a. 
meter. Dann ist die Bewegungsgleichung i 
Reglerhülse entwickelt. Diese Ce eine 
lineare Differentialgleichung zweiter Wr nung, 


iskutiert. 
i i besonderen Abschnitt diskutier 
en führen mehrmals au 


Spätere Rechnungen 
ee von derselben Form. Einige Be 
merkungen über den Einfiuß der Ma 


; he Wir- 
irkung des Tachometers, die schädlic 

kang der freien Hülsenbewegung, das P IE 
Hemmwerk und die Reihenschaltun eher 
motoren schließen den Abschnitt. An a 
lich durchgeführten Zahlenbeispielen, ni 
die praktische Verwertung der -r D 
Ergebnisse zeigen, ist im ganzen nn Ab. 
Mangel. Voraussetzung für den swe orice 
schnitt des ersten Teiles íst veran A auch 
Regelungsgeschwindigkeit. Zunächst aus a 
hier die allgemeinen Grundgleichung Eee 
wickelt. Ohne und mit Rückfübrung ard 
dann die Amplituden der ersten Sor e 
berechnet, es folgt die Berücksic ETRE n 
Schwungmassen des Tachometers, M infub 
Schluß eine Untersuchung über es eich 
der Ölbremse. Der dritte Abschnitt ae ndlüng 
Teiles enthält eine theoretische ander 
über den Regelungsvorgang für Dun = 
geschaltete Hilfsmotoren. Zu besor piang 
gehender Betrachtung hat hier D N 
veranlaßt. Es wird gezeigt, auf une Durch: 
diese durch entsprechende konta l bt 
bildung der Rückführung einste A 
werden kann. Die Entwicklungen meines 
schnittes sind neu. Ähnliches 185 i 


: 8- 

Der vierte Abschnitt bespricht den BeBeiner 
vorgang für abweichende Anordnung “ronger. 
lung. Es handelt sich da um Rüc 
welche bei beliebigen ai 
für jeden neuen Beharrungszustäß te Tarbine 
ein und dieselbe Umdrehungs?7 ein elasti 
herbeiführen sollen. Daß dies du bar jet, Int 
sches Rückführungsgestänge erre ch omasische 
längst bekannt. Indessen ist die es emä 
Diskussion dieser Dinge in der Beachtung. 
Buch gibt, neu und verdien : 
Im letzten Abschnitt des the 4 
endlich ist auf die schädliche = 
des Wassers in den Zuleitungen Ei son. 
Mittel zu deren Beseitigung bingot | 
ausführlich ist dieser Abschnitt n richt die 

Der zweite Teil des Buches line Fülle 
konstruktiven Anordnungen. Es neben. 
der interessantesten Angaben Ede : 
und dort dürfte der Leser eing” über den 
heiten vermissen. Mehr Kritik geg 


a Er a ren Dre Or pe 
m nz E > 


LE “ar > de 5 ~ P a P ra 
-A oam I O T E ar a a o 


TE AR RE Efe om o 


in 


Rs 
In. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 13. 


98. März 1907. 
eee ee TI TG TT Te 


tiven Angaben hätte diesem Teil des 
on nicht geschadet, umsomehr, als 
die Notizen, welche die Firmen zur Veröffent- 
liehung zulassen, kaum die allgemeine Anord- 
nung deutlich erkennen lassen. er Schaadsche 
Regler, D.R.-P.118733,ist nicht aufgeführt worden. 
Es ist schade, daß in dem Buche die prak- 
tischen Gesichtspunkte ziemlich in den Hinter- 
rund treten. Die mathematische Behand- 
ung des Stoffes ist gut, klar und über- 
sichtlich. Vielleicht hätten manchmal die Vor- 
aussetzungen etwas schärfer hervorgehoben 
und gegen die Wirklichkeit abgewogen wer- 
den können. Wer sich zum ersten ale mit 
dem Gegenstande befaßt, wird das besonders 
en. 
hand aber wird den großen Nutzen des 
Buches verkennen. Als eine gesammelte 
Theorie über den, ma re Unia Regler 
j einen Zweck in bester Weise. 
erfüllt es 8 Da 


dbuch der angewandten physikali- 
ber Chemie in Einzeldarbtellangen, Her- 
ausgegeben von Dr. Georg Bredig, außer- 
ordentliichem Professor an der Universität 
Heidelberg. I. Band: Elektrochemie wässe- 
riger Lösungen. Von Dr. Fritz Foerster, 
ordeutliichem Professor an der Technischen 
Hochschule in Dresden. Mit 121 Abb. XVII 
und 607 S. in 8%. 1905. Preis geb. 21 M. 
II. Band: Physikalisch-chemische Mine- 
ralogie. Von Dr. C. Doelter, ordentlichem 


Professor an der Universität Graz. Mit 66 Abb. 
X und 272 S. 1905. Preis geb. 13 M. Verlag 
von Johann Ambrosius Barth in Leipzig. 
Die auf beinahe 30 Bände berechnete Samm- 
lung wird auf das beste durch das Buch von 
Foerster eröffnet, das mit seinem reichen Inbalt 
und seiner klaren Darsteliung den höchsten An- 


Drehstrom-Dynamo für 1600 KVA, 6000 V 
Abb. 29. 


sprüchen gerecht wird. Nach einer kurzen elektro- 
technischen Einleitung bespricht der Verfasser 
das Faradaysche Gesetz und seine Folgerungen, 
ie Ionentheorie, die Badspannung, den Wider- 
stand der Elektrolyte und die Elektroendosmose. 
folgen Kapitel über die galvanischen Elemente 
und Akkumulatoren; dann wird unter. anderem 
die spezielle Elektrochemie der Metalle und 
ih praktischen Anwendungen in Analyse, 
alvanoplastik und Metallurgie abgehandelt. 
8 schließen sich die wichtigen und theoretisch 
viel bearbeiteten Gebiete der elektrolytischen 
„edaktion und Oxydation und die besonders 
edeutende Elektrochemie der Halogene (Bleich- 
Bere usw.) an. Überall wird besondere Rück- 
aa auf die technischen Anwendungen ge- 
Se und durch zweckmäßige Literatur- 
Fee ein tieferes Eindringen in den Stoft 
a selbst ist das Buch in der kurzen Zeit 
ve einem Erscheinen unentbehrlich geworden, 
er ep in Kürze und doch verhältnismäßig er- 
7 p end über fast alle einschlägigen theoreti- 
Adak mc technischen Fragen zuverlässige 
technik. erteilt. Es sei auch jedem Elektro- 
empio hlen, auf das wärmste zur Anschaffung 
ährend das F 
h I oerstersche Buch ein leb- 
digi jec dürtnis des Elektrotechnikers befrie- 
8t diesem der von Doelter behandelte 


299 


Gegenstand eigentlich recht fern. Wer sich 
indessen für Geologie und alle die fesselnden 
Fragen interessiert, die mit dem Vorgange der 
Kristallisation zusammenhängen, der wird in 
diesem Buche reiche Belehrung en r 
rndt. 


KLEINERE MITTEILUNGEN. 


Drahtlose 
Telegraphie und Telephonie. 


Drahtloses Fernsprechen. 


[Elektrotechnik und Maschinenbau“, Bd. 25, 
1907, S. 183.] 


Fessenden bat zwischen der Station Brant 
Rock und einem Dampfer, der sich in 16 km 
Entfernung vom Ufer befard, eine Reihe von 
Versuchen mit drahtlosem Fernsprechen ge- 
macht. Die mit einer Dynamomaschine für 
80000 Wechsel in der Sekunde ausgestattete 
Landstation diente alseSenderanlage, die Dampfer- 
station — mit einem 21 m hohen Luftdraht — 
als Empfangsanlage. In den an Erde gelegten 
Senderdraht war das Mikrophon eingeschaltet, 
sodaß sich den von dem Dynamo-Stromkreis 
induzierten Schwingungen noch die beim 
Sprechen in das Mikrophon auftretenden Strom- 
schwankungen überlagerten. Der Energiever- 
brauch soll bei 60000 bis 60000 sekundlichen 
Stromwechseln nur 50 Watt betragen haben. 
lo der Empfangsstation war die Sekundärwick- 
lung des primär an den Luftdraht angeschlosse- 
nen Übertragers mit, einem Kondensator und 
einem Fernhörer in Reihe an 
einen Widerstand angelegt, 
durch den ein konstanter Strom 
floß. Die Einrichtung soll für 
eine Sprechweite von 150 bis 
250 km ausreichen. M. 


Drahtlose Telegraphie in England. 
[„The Electrical Review“, London, Bd. 60, 1907, 
S. 391.) 


Die englische Admiralität hat beschlossen, 
die für die Ozeanfahrt bestimmten Torpedoboot- 
Zerstörer und alle Zerstörer der „River“-Klasse 
mit Einrichtungen für drahtlose Telegra hie 


auszurüsten. , 


Drahtlose Telegraphie in Canada. 
[„The Electrical Review“, London, Bd. 60, 1907, 
S. 391.) 


Die De Forest Telegraph Co. hat der Re- 
gierung des Dominiums Canada die Errichtung 
einer funkentelegraphischen Verbindung zwi- 
schen Dawson City (Yukon) und Ashcroft (B. C.) 
vorgeschlagen, als Ersatz der bisherigen Tele- 

raphenlinie, die häufigen Störungen durch 
Stükme und Lawinen ausgesetzt ist. Die Ge- 
sellschaft verlangt einen Beitrag von 210000 M 
zu den Herstellungskosten und außerdem einen 
jährlichen Betriebszuschuß von 210000 M; da- 
gegen soll die Telegrammgebühr, die jetzt 
16,80 M für 10 Wörter Dee auf die Hälfte 
ermäßigt werden. Die vorhandene Linie arbeitet 
mit einem Fehlbetrag von jährlich m 


Dynamomaschinen, Transformatoren 
und Zubehör. 


Dynamo-Konstruktionen der Maschinenfabrik 
Oerlikon. 


In Abb. 29 und 80 sind zwei Ausführungs- 
formen von Dynamomaschinen dargestellt, welche 
die Maschinenfabrik Oerlikon seit einiger Zeit 
ausführt, und bei denen die eigenartige Aus- 
bildung der Grundplatte eine erhebliche Er- 
sparnis an Material ermöglicht. Wie aus den 
Abbildungen erkennbar, besteht die Grundplatte 
nicht, wie sonst üblich, aus einem geschlossenen 
Rahmen, sondern aus zwei schmalen Grund- 
platten, welche durch die entsprechend aus- 
gebildeten Lagerböcke verbunden und bei der 
endgültigen Aufstellung vollständig einbetoniert 
werden. Die Bauart hat nebenbei noch den großen 
Vorteil, daß Wicklunrg, Kollektor beziehungs- 
weise Schleifringe und Ableitungsplatte bequem 
zugänglich sind. Abb. 24 stellt eine Drehstrom- 
Dynamo für 1600 KVA, 6000 V, 50 Perioden und 
500 Umdr/Min und Abb. 30 eine Gleichstrom- 
Dynamo für 1720 KW, 230 V, 7600 Amp und 
355 Umdr/Min dar. Ptz. 


Meßgeräte und Meßverfahren. 


The National Physical Laboratory, 
Bushey House. 


[„The Electrical Review“, London, Bd. 58, 190C, 
S. 1004 und 1043, 15 Sp., 16 Abb.] 


Am 25. VI. 1906 fand die Eröffnung!) der 
neuen Laboratoriums - Gebäude des National 
Physical Laboratory statt. Das Institut bat die 
gleichen Aufgaben wie die Physikalisch-Tech- 
nische Reichsanstalt in Berlin zu erfüllen und es 
muß hervorgehoben werden, daß seinerzeit die 
Erfolge der Reichsanstalt die Veranlassung für 
die Begründung eines gleichen englischen 
Instituts gewesen sind. Seit dem Jahre 1900 
steht an der Spitze des National Physical Labo- 
ratory sein Direktor Dr. R. T. Glazebrook 


Bene nr CRS TRUCTION OERLMOR SIE 


k -7 
ie ` 


Gleichstrom-Dynamo 1720 KW, 230 V, 7500 A 


Abb 80. 


und ihm zur Seite ein wissenschaftlicher Stab 
der im Jahre 1905 20 Personen zählte. Es 
dienten als bisherige Arbeitsräume die mitten 
in Parkanlagen gelegenen Gebäude des alten 
Landsitzes Bushey House, und neben diesen 
sind auch die neuen Gebäude, welche besonders 
für elektrische und photometrische Arbeiten 
bestimmt sind, errichtet. Mit Ausnahme eines 
Teiles der Photumeterräume sind alle übrigen 
Arbeitsräume zu ebener Erde gelegen. Die 
beiden 37,5 m langen und 7,5 m breiten Hallen 
besitzen nach Norden liegende, schräge Ober- 
licht-Fenster und erhalten dadurch ein gutes 
zerstreutes Licht während des ganzen Tages. 
Zur Aufstellung der Maschinen und Instrumente 
sind besondere, mit dem Gebäude in keinem Zu- 
sammenbhange stehende Fundamente vorgesehen, 
um die empfindlicheren Instrumente vor stören- 
den Erschütterungen zu bewahren, wie auch eine 
Übertragung der Schwingungen der Gebäude 
zu vermeiden. Die eine der großen Hallen ist 
für alle Seengen an Instrumenten und Appa- 
raten für Gleich- und Wechselstrom bestimmt. 
Die zweite Halle ist unterteilt und dient mit 
einem Teile für Starkstrom-Messungen und mit 
dem anderen Teile für Widerstands- und andere 
Gleichstrom-Messungen. Dieser Halle wiederum 
ist der für die Aufnahme der Arbeitsräume für die 


1) Siehe auch „ETZ” 1906, 8. 881. 


300 


m e a e M a o u M MMMM IMIM 


photometrischen Arbeiten dienende Gebäudeteil 
vorgelagert, sodaß besonders der Widerstands- 
Meßraum iın Mittelpunkte des Gebäudekomplexes 
liegt, also nach allen Seiten gut geschützt 
ist. Zum weiteren Schutze ist der Raum mit 
einem besonders starken Glasdach versehen 
und einer zweiten wagrechten Glasdecke aus- 
gerüstet. Der Raum zwischen Dach und Decke 
kann geheizt werden. Sondereiurichtungen sind 
zum Zwecke der T'emperaturregelung außerdem 
noch vorgesehen. Die in der dritten Gebäude- 
abteilung befindlichen Arbeitsräume für photo- 
metrische Messungen sind so angelegt, daß so- 
wobl eine Höhe bis zu 9 m als auch eine Länge 
bis zu 27 m für photometrische Arbeiten ver- 
tügbar ist. Unter einem Teile des Photometer- 
raumes ist der Batterieraum gelegen. In dem- 
selben ist eine Batterie von 60 Zellen für be- 
sonders starke Entladungen in Parallelschal- 
tung bis zu 5000 Amp, sowie eine Batterie von 
66 Zellen für Motorenantrieb, photometrische 
Arbeiten und allgemeine Stromlieferung auf- 
gestellt, 

Die Beschreibung enthält noch einen Aus- 
zug aus dem Bericht über die Arbeiten im 
National Physical Laboratory während des 
Jahres 1906, dem in Anbetracht der Tatsache, 
daß zu einer der Hauptaufgaben der Anstalt 
die Festlegung der elektrischen Einheiten gehört, 
die Aufstellung einer neuen Amperewage ent- 
nommen sei; die ersten Versuchsmessungen mit 
derselben führten bereits zu einer Genauigkeit 
von 0,0010/,. Von den weiteren ebenfalls die elek- 
trischen kinheiten betreffenden Arbeiten sind 
Ergebnisse nicht verzeichnet. Eine Sonder- 
untersuchung befaßte sich mit der elektrischen 
Untersuchung des für Ferusprech-Kabel ver- 
wendeten Papiers, jedoch ist das Ergebnis eben- 
falls, wie auch für die meisten übrigen Ar- 
beiten, in der Quelle nicht verzeichnet, und es 
erübrigt sich deshalb, die verschiedenen Ar- 
beiten hier aufzuzählen. Weiter sind in der 
Quelle interessante Abbildungen der bisherigen 
Laboratoriumsräume sowie auch Mitteilungen 
über die Entwicklung des Instituts enthalten. 

Angefügt seien noch die persönlichen An- 
sichten des bei der Eröffnung der neuen Räume 
anwesenden Berichterstatters. Im Gegensatz 
zu den schon äußerlich besonders hervortreten- 
den Gebäuden der Physikalisch - Technischen 
Reichsanstalt in Charlottenburg-Berlin oder des 
Material-Prüfamtes in Lichterfelde-Berlin sind 
die neuen Gebäude des National Physical Labo- 
ratory außerodentlich einfach gehalten. Die 
gruna iiene Oberlichtfenster-Anordnung gibt 

en Gebäuden äußerlich das mehr an tech- 
nische Betriebe erinnernde Gepräge, für die 
innere Ausnutzung dürfte sich dieselbe aber 
recht vorteilaft erweisen. Die großen verfüg- 
baren, nicht durch Fenster unterbrochenen 
Wandflächen beziehungsweise die Ausnutzung 
der Arbeitsplätze längs dieser Wände bei einer 
gleichmäßigen güten zerstreuten Tagesbeleuch- 
tung werden sich besonders praktisch erst bei 
der weiteren Einrichtung der Gebäude zeigen. 
Da eine Überführung beziehungsweise Auf- 
stellung des Instrumentariums usw. noch nicht 
erfolgt war, so konnte nur aus der Anordnung 
der Fundamente, Pfeiler und Wandkonsole auf 
die beabsichtigten Aufstellungs - Anordnungen 
eschlossen werden, doch zeigte sich schon da- 
ei die Annehmlichkteit der unbehinderten 
Platzausnutzung. Von der elektrischen Anlage 
war bis auf die Lichtleitung nur wenig ausge- 
führt, es überraschte aber, daß auch hier die 
in England so verbreitete Verlegung in Holz- 
kanälen ausschließlich stattgefunden 
. Se. 


Elektrische Beleuchtungs- und Kraft- 
übertragungs-Anlagen. 


Wasserkraftanlagen in Finnland. 


Die bekannte finnländische Papierfabrik 
Kymmene Ak tiebo RE welche zu den größten 
Papierfabriken des Kontinents zählt, besitzt drei 
Wasserkraft-Werke, nämlich Kymmene bruk, 
Kuusankoski bruk und Woikka bruk. 

Der Kymmene elf, welcher diesem mächtigen 
Unternehmen die Betriebskraft liefert, bildet bei 
Woikka einen Wasserfall von durchschnittlich 
6 m Höhe, während Kymmene etwa 8 m und 
Kuusankoski 4,5 m Gefälle hat. Die Gesamt- 
kraft des Wasserfalls von Woikka beträgt bei 
kleinem Wasserstand 28000 PS und bei Kuusan- 
koski und Kymmene ungefähr ebensoviel. Von 
diesem gewaltigen Energievorrat benutzt Woikka 
gegenwärtig etwa 4000 PS, Kymmene unger 
ebensoviel und Kuusankoski etwa 3000 PS. 
Insgesamt laufen in diesen drei Werken etwa 
65 Turbinen, wovon etwa 40 mit einer Gesannt- 
leistung von etwa 9000 PS deutschen Ursprungs 
sind und von der Firma Briegleb, Hansen & en 
in Gotha geliefert wurden. Neuerdings an 
kürzlich dieser Firma zwei neue Turbina 
stellt worden, von denen die eine eine X paie 
läuferturbine für max. 1500 PS bei 8 m Gefälle 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 13. 


und 150 Umdr,Min und die andere für max. 
600 PS bei 4,5 m Gefälle und 135 Umdr/Min be- 
messen ist. Beide Kraftanlagen dienen zum 
Antrieb von Dynamos und werden demzufolge 
mit selbsttätigen Präzisionsreglern ausgestattet. 
Der elektrische Teil der Anlage wird von den 
Felten & Guilleaume - Lahmeyerwerken ausge- 
führt. sn. 


Vergleich zwischen gewöhnlicher und mecha- 
nischer Rostbeschickung. 


[ The Electrical Review“, London, 1907.) 


Es werden die Ergebnisse eines Dauerver- 
suches bei gewöhnlicher Handbefeuerung und 
bei mechanischer OBERE u für Dampf- 
kessel gegeben. Das mechanische System rührte 
von Bennis her. Der Versuchskessel war ein 
Marinekessel von 3,2><4,4 m, die Koble hatte 
einen Heizwert von 3200 Kalorien. 


2 a Mecha- 
Hand nische 
feuerung Feuerung 


Kohlenverbrauch in 1 Std kg 267 418 
in 1 Std u. Ä 


1 qm Rost .... p816 9011 
Dampfmenge in 1 Std. , 2300 4000 
in 1 Std und 
ı qm Heisfläche . . kg 18 , 228 
Dampfmenge für 1 kg 
Kohle . .. .. . „ | 861 | 96 
Thermischer Wirkungs- | 
grad. ...... 0 64,79 ` 7577 
Brennstofikosten zur Ver- | 
dampfung von 1000 | 
Wasser von 10°C. M 2,1 1,3 
Erzeugte KW Stunden `. . 599 1269 
Kohlenkosten f. 1 KW Std Pf 6,43 | 3,26 
Piz. 


Bogenlampen für Zugbeleuchtung. 
[„The Electrician“, Bd. 58, 1907, S. 798.] 


Bei der Chicago & North Western Railway 
ist auf einem ihrer. Vorstadt-Wagen eine neue 
Art der Zugbeleuchtung probeweise eingeführt 


Abb. 91. 


worden. Der Wagen wird darch Gleichstrom- 
Bogenlampen mit eingeschlossenem Lichtbogen 
aus einer unter dem Wagen befindlichen Akku- 
mulatorenbatterie beleuchtet. Die Batterie be- 
steht aus 60 Zellen für 130 Amp Std, die Be- 
triebsspannung beträgt etwa 100 V, das 
Batteriegewicht etwa 610 kg. Im Wagen sind 
drei Lampen für 3 Amp angebracht. Es wird 
behauptet, daß die Betriebskosten mit Bogen- 
lampen die Hälfte derjenigen mit Glühlampen 
betragen. Eine Dynamo ist nicht vorhanden, 
da beabsichtigt ist, die Batterie in dazn eigens 
vorgesehenen Stationen aufzuladen. Für den 
Fall der praktischen Einführung dieser Zug- 
beleuchtnng sollen größere Batterien mit Re- 
serven aufgestellt werden, um einer etwaigen Be- 
triebsunterbrechung vorzubeugen. Die Bogen- 
lampen sind für diesen Zweck besonders kon- 
struiert, ohne indessen wesentliche prinzipielle 
Änderungen erfahren zu haben. Gle. 


Hessesche Sicherheits-Kupplung für Freileitungen- 


28. März 1907. 


— 


Elektrische Leitungs-Anlagen 
und Zubehör. 


Sicherheits-Kupplung für Hochspannungs- 
Freileitungen. 


Um die durch die Verbandsvorschriften ge- 
forderten Sicherheits - Maßregeln für den Fall 
eines Bruches von Hochspannungs-Freileitungen 
zu erfüllen, müssen Schutznetze oder Sicherheits- 
Kupplungen verwendet werden. Als Ersatz der 
schweren Gouldschen Kupplung!) bringen die 
Elektrotechnischen Werke Darmstadt G. in. b. H. 
eine neue von Hesse erfundene Sicherheits- 
Kupplung auf den Markt, welche in Abb. 31 dar- 
gestellt ist. Die Hessesche anplun besteht aus 
einem aus Messing hergestellten Haltebolzen, 
welcher unter Verwendung von Jute in den 
Kopf eines Porzellan-Isolators eingeschraubt 
wird und zwei um einen kugelförmigen Wulst 
desselben greifenden Bügeln, in welchen die 
Drahtenden befestigt werden. Oberhalb des 
Wulstes läuft der Haltebolzen in einen sylin- 
drischen Ansatz von etwa % des Kugeldurch- 
messers aus und besitzt eine Bohrung, in welche 
ein Stift zum Einschrauben des Bolgens in den 
Isolator gesteckt werden kann. Der Ansatz 
soll verhüten, daß sich die Bügel durch den 
Drahtdrall verdrehen und beim Drahtbruch 
verfangen können. 

Die Auflagestellen der Bügel sind der 
Kugelform des Haltebolzens entsprechend aus- 
gefräst. Hierbei ist die Auflagefläche etwa 
b-mal so groß wie der Querschnitt des Frei- 
leitungs-Drahtes. Die Befestigung der Freilei- 
tungs-Drähte in dem Bügel geschieht derartig, 
daß der Bügel auf das Drabtende gontor, 
dieses zu einer Schlaufe umgebogen, und letztere 
wieder in den Drahthalterteil des Bügels zu- 
rückgezogen wird. Um auch einen guten elek- 
trischen Kontakt zwischen Draht und Bügel zu 
erzielen, ist die zur Aufnahme des Drahtes 
bestimmte Öffnung der Länge nach geschlitzt, 
wodurch das Einfließenlassen von Zinn erleich- 
tert wird. Ein Übergangswiderstand von dem 
einen Bügel über den Haltebolzen zum anderen 
Bügel tritt, wie Versuche ergeben haben, nicht 
ein, da die Auflagefläche um ein Mehrfaches 
größer ist als der Leiterquerschnitt. Die Bil- 

dung von Oxydationsschich- 


ten zwischen Bügel und Halte- 
bolzen ist nicht zu be 
fürchten, da Bügel und Halte- 
bolzen genau ineinander 
passen und die Auflage 
flächen daher gut abge 
schlosseu sind; außerdem 


halten sich die Berührungs- 
flächen durch die fortge- 
2 gegenseitige Reibung 
rein 


Bei eintretendem Draht- 
bruch lösen sich die Bügel 
an beiden Enden des Draht- 
stückes aus den Haltebolsen 
und fallen mit dem Drabt 
stromlos zur Erde. 

Die Anbringung ist sehr 
einfach und billig. Die Lei- 
tungsdräbte werden in einer 
dem Mastenabstand zuzüglich 
Drahtdurchhang entsprechen- 
den Länge zugeschnitten und 
an beiden Euden, wie oben 
geschildert, mit einem Bügel 
versehen. Hierauf ist ès 
nur notwendig, bei stärke- 
ren Drähten unter Benutzung 
eines Flaschenzuges, die 
Bügel um den Wulst des 
Haltebolzens zu hängen. 

Die Hessesche Kupplung 
wird für Betriebsspannungen 
von 6000 bis 25000 V sowie 
Draht-stärken von 4 bis 8 mm 
hergestellt und wiegt eiwä 
0,25 kg. wozu noch das von 
der Betriebsspannung abhängige Gewicht des 
Porzellan-Isolators kommt. as Gewicht 80 
nur den vierten Teil desjenigen der Gouldschen 
Kupplung betragen. | Piz. 


Elektrische Bahnen und Fahrzeug®. 


Die neueste Entwicklung des elektrischen 
Vollbahn-Betriebes in der Schweiz und in 
Italien. 
In der am 12. III. 1907 statt efundenen, \ eY 
sammlung des Klubs österreichischer $ a 
bahnbeamten hielt Dr. Arthur Hruschka, direk- 
Ober-Kommissär der k. k. Eisenbabn-Bau a 
tion, über diesen Gegenstand einen Vortrag a9, 
dem wir folgendes entnehmen: 


1) „ETZ“ 1901, S. 637 und 979. 


beim un: 


Bin. i: 
alte, 
rage 
SCALE ia 
nng $ 
Bathe y 
Iteni + 
N 
dei 
ED 
TIEREN 
me ii, 
ih 
jo I 


pin. 


98. März 1907. 


a m e- 
Si E _ IT 
— II 


iner Einleitung in welcher die wich- 
ti a ogenwärtig schweren Lokomotivbetrieb 
bösitzenden elektrischen Vollbahnen aller Strom- 
systeme genannt wurden, betonte der Vor- 
tragende, daß die Valtellina- und die Simplon- 
linie!) die ausgebildetsten Vertreter von Dreh- 
strombabnen seien und Lokomotiven besitzen, 
t aufunserem Kontinente nirgends 


die einen 80N8 
d maschinenbaulicher Durch- 
vorhandenen Gra nn nn 


und der Anpassung an die S 
Ddlrfaisse des Bahnbetriebes erreicht haben, 
Sehr lehrreich siud die im täglichen Wett- 
bewerb gemachten Verbesserungen der ver- 
schiedenen Motorarten. Dies kommt besonders 
zum Bewußtsein, wenn man die auf den beiden 
genannten Bahnen bisher verwendeten Loko- 
motivtypen in bezug auf ihre Geschwindigkeits- 
regulierung vergleicht. Während die ersten 
regu iina Lokomotiven nur eine Geschwindig- 
keit (32 km/Std) hatten, besitzen die späteren 
Maschinen zwei (32 und 64 km/Std), die neuesten 
Lokomotiven der Firma Ganz & Co. (Type 1905) 
drei Geschwindigkeiten (2ö, 42 und 64 km-Std). 
Die in diesem Sommer abzuliefernden Simplon- 
Lokomotiven von Brown, Boveri & Co. wer- 
den vier Geschwindigkeiten (17, 34, 5l und 
68 km/Std) entwickeln. 


ch einer Besprechung des zwischen der 
letz also Firma und den Schweizerischen 
Bundesbahnen abgeschlossenen Vertrages über 
den elektrischen Simplonbetrieb gab der Vor- 
tragende einen Überblick über ‚die an die 
Lokomotiven gestellten Bedingungen in bezug 
auf Zugkraft und Leistung. In zahlreichen 
Liehtbildern wurden die wichtigsten Einzelheiten 
der Lokomotiven am Simplon und jener der 
jüngsten Valtellinatype besprochen und auch 
die durch ihre Einfachheit und gefällige Aus- 
estaltung sehr bemerkenswerte Leitungsanlage 
È den Bahnböfen Brig und Iselle vorgeführt. 


An die Besprechung dieser Ausführung 
schloß sich eine übersichtliche Würdigung jener 
schweizerischen und italienischen Vollbahn- 
projekte für elektrischen Betrieb, die studiert, 
beziehungsweise in nächster Zeit ihrer Verwirk- 
lichung entgegengeführt werden. Bei der Be- 
sprechung der Resultate, welche die Schweize- 
rische Studienkommission für elektrischen Bahn- 
betrieb bezüglich des notwendigen Kraftbedarfes 
berechnet hatte (500000 PS Maximalleistung für 
sämtliche schweizer Bahnen bei einer mittleren 
Dauerleistung von 100000 PS), wurden einige 
Vergleiche mit den bisherigen Studienergeb- 
nissen bezüglich des elektrischen Alpenbahn- 
betriebes in Österreich gemacht. Außerordent- 
lich interessant ist das Ergebnis der für die im 
Bau begriffene Lötscherbergbahn (Frutigen- 
Brig) in der Schweiz angestellten Vergleichs- 
berecbnungen; es zeigte sich, daß durch die 
Wahl einer kürzeren Trasse mit 35 %/. Maximal- 
steigung und Annahme des elektrischen Be- 
triebes eine Ersparnis von 25 Mill. Fres gegen- 
über der Variante mit 15%. für Dampfbetrieb 
in Aussicht gestellt ist. Durch die zu Gunsten 
des elektrischen Betriebes gefallene Entschei- 
dung konnte die Länge des er a cc 
von 21,5 auf 13,5 km herabgesetgt werden. 


‚ Zum Schlusse besprach der Vortragende 
die von der italienischen Regierung im Dezem- 
ber 1906 bewilligten Kredite von insgesamt 
70 Mill. Lire für ı3 elektrisch auszurüstende 
Vollbahnstrecken. Dieselben sind in nachstehen- 
der Zusammenstellung verzeichnet und zum 
größten Teile Wasserscheiden- Übersetzungen 
mit steilen Rampen und langen Tunnels. 


Die Darstellung des Ozons durch stille 
Entladung. 


Phys., Bd. 20, 1906, S. 734, 18 Sp., 4 Abb.] 


derselben stille 


gleiche (mit IV in lI, § 16 bezeichnet). 


schalten, da andernfal 


entla ung eintritt. 
Die 


günstig verändert. 


aus negativer 


gewonnen. 


verhindert. 


sie aber erheblich in Luft. 


Verschiedenes. 
Zur Schulfrage. 


dings seine Stellung in Hochschul- und Unter- 
richtsfragen durch tolgende sechs Aussprüche 
gekennzeichnet: 

l. Der Verein Deutscher Ingenieure steht 


OOO AEE S —— ® 
m ee = | nach wie vor auf dem Standpunkt seines Aus- 


Strock Länge |Kosten in | spruches 2 vom Jahr 1886, welcher lautet: „Wir 
Dt: inkm | Mill. Lire | erklären, daß die deutschen Ingenieure für ihre 
Ba re ee a > ____ | allgemeine Bildung dieselben Bedürfnisse haben 
und derselben Beurteilung unterliegen wollen, 
Bardonecchia-Modane. . . 22 3,7 wie die Vertreter der übrigen nerlerneige 
omodossola-Iselle. . . . 18 2,4 mit höherer wissenschaftlicher Ausbildung.“ In 
Gallarate-Arona . . . . . % 2,2 dieser Auffassung begrüßen wir es mit Freude, 
»  Laveno. . . . . 32 2,6 wenn sich mehr und mehr die Überzeugung 
Milano-Leecco . . . . . . öl 3,6 Babn bricht, daß den mathematischen und na- 
smate-Bergamo. . . . . 26 0,5 turwissenschaftlichen Bildungsmitteln eine er- 
Caloleio-S. Bietro . . |: 19 2.2 heblich größere Bedeutung beizulegen ist als 
navona-S. Guiseppo Əl 3,5 bisher; werden doch die Kenntnisse auf diesen 
ontedecimo-Busalla 11 4,3 Gebieten immer mehr zum unentbehrlichen Be- 
alleria-Genova 4 1.0 standteil allgemeiner Bildung. Die vorwiegend 
apoli-Salerno . , , . . 54 } sprachliche Ausbildung, die jetzt der Mehrzahl 
2 An.-Castellammare . 6 j 6,0 unserer Abiturienten zuteil wird, genügt nicht 
Sola-Porresta . . . . . 40 8,0 den Ansprüchen, welche an die leitenden 
Kreise Er a an A ng Aeneon, 
zer l insbesondere im Hinblick auf die steigende 

Zusammen 330 | 838,0 Bedeutung der wirtschaftlichen Fragen. 


2. Wir beißen die Kundgebung der Gesell- 
schaft Deutscher Naturforscher und Ärzte zu- 
gunsten des mathematischen und naturwissen- 
schaftlichen Unterrichtes an unseren höheren 
Schulen als eine neue Bestätigung dessen, was 


1) Mitteilung I: Annalen d. Phys.. Bd. 18, 1904, 8. 464: 
Mitteilung Il; Annalen d. Phys., Bd. 17, 1905, 8. 1; Mitteilung 
II bis V sind im obigen besprochen. 


iae "die zeichneten = Mill. Lire beziehen 
k esten Binrichtungen, hierzu 
“Ommen noch 32 Mill. Lire für Lokomotiven, 
: Kj. 


ba ee 


) .ETZ* 1906, 8. 123, 204; 1907, S. 225 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 13. 


Elektrochemie und Akkumulatoren. 


[E. Warburg und G. Leithäuser, Annalen d. 


In technischen Betrieben gewinnt man das 
Ozon aus atmosphärischer Luft, indem man in 
echselstrom-Entladungen ent- 
weder aus dielektrischen Oberflächen (wie im 
Siemensschen Ozonisator) oder aus metalli- 
schen Elektroden hervorbringt. Nach früheren 
Versuchen von Warburg!) schien die Anwen- 
dung von stillen Gleichstrom-Entladungen aus 
metallischen Elektroden Vorteile zu bieten. Es 
wurden deshalb diese Versuche weiter verfolgt. 

Als Stromguelle diente wie früher eine 
Elektrisiermaschine oder eine Hochspannungs- 
batterie; auch der Entladungsapparat war der 


Es hat sich gezeigt, daß die stille Entladung 
nicht nur aus Spitzeu, sondern auch aus Kugelu 
von 1,5 bis 2 mm Durchmesser erhalten werden 
kann und zwar bei negativem Kugelpotential 
ohne weiteres; will man bei positivem Kugel- 
potential ein Büschel erhalten, so muß man eine 
ungefähr 0,1 mm lange Funkenstrecke vor- 
entweder stille Ent- 
ladung mit positiver Lichthaut oder Funken- 


ugelelektrode liefert, besonders als 
Kathode in atmosphärischer Luft, eine viel 
größere Ausbeute als die Spitzenelektrode, ver- 
mutlich weil bei der Kugelelektrode die Strom- 
dichte kleiner ist. Auch wird diese nicht, wie 
die Spronk troden; durch den Gebrauch un- 


Für kleine Konzentrationen bis etwa 4 g 
Ozon für 1 cbm erweist sich, wie die Zahlen- 
tafeln und Kurven des Verfassers zeigen, die 
Entladung aus positiver Kugel, für größere 
Gehalte bis 10 £ Ozon für 1 cbm die Entladung 

ugel vorteilbaft; bei schwacher 
Strombelastung (0,023 x 10—83 Amp) werden bei 
einer Konzentration von etwa 8 bis 9 g Ozon 
für 1 cbm noch etwa 30 g Ozon auf die KW-Std 


Was die gleichzeitige Bildung von Stick- 
oxyden bei der stillen elektrischen Entladung 
in der Luft angeht, 8o wurde bei der Büschel- 
entladung aus positiver Kugel bei Zimmer- 
temperatur unabhängig vom Feuchtigkeitsgrade 
der Luft eine Stickstoffmenge, die etwa 10 l 
Stickoxyd entspricht, durch die Amperestunde 
oxydiert. Die oxydierte Stickstoffmenge wächst 
zuerst mit steigender Temperatur, um dann 
zugleich mit der Ozonbildung zurückzugeben. 
Hat man die Luft vorher (etwa durch einen 
Funkenstrom) mit einer Quantität Stickstofl- 
Tetroxyd beladen, die 1 ccm Stickoxyd in 
1500 ccm entspricht, so wird die Ozonbildung 


Feuchtigkeit setzt die Ozonisierung herab; 


Temperaturerhöhung bis 80° ändert in reinem 
Sauerstoff die Ozonisierung nicht, ver 


Der Verein Deutscher Ingenieure hat neuer- 


sol 


wir seit 20 Jahren vertreten und gefordert 
haben, willkommen und erachten es insbeson- 
dere für notwendig, den mathematisch-natur- 
wissenschaftlichen hern dieselbe Bedeutung 
für die allgemeine Bildung zuguerkennen, wie 
den sprachlich-historischen. Der Unterricht in 
den alten Sprachen an den Gymnasien wäre 
daher einzuschränken zugunsten einer zeit- 
gemäßen Umgestaltung des mathematischen 
und naturwissenschaftlichen Unterrichtes, wenn 
die Gymnasien nach wie vor in so großer Zahl 
und in vielen Orten als die einzigen höheren 
Schulen bestehen blieben. 

Für ganz besonders geeignet, die vor- 
stehend angedeuteten Schwierigkeiten zu be- 
seitigen und unsere höheren Schulen in eine 
den Bedürfnissen der Gegenwart und Zukunft 
entsprechende Bahn zu lenken, erachten wir 
die Reformschule, und zwar die Reformschule 
mit einheitlichem, lateinlosem Unterbau, wel- 
cher die sechs Klassen bis Untersekunda um- 
faßt, und mit mehrfach gegabeltem Oberbau in 
den drei oberen Klassen. Es empfiehlt sich 
desbalb, nicht nur neue Reformschulen zu er- 
richten, sondern auch bestehende Gymnasien 
in Reformschulen umzuwandeln, besonders an 
Orten, wo die einzige höhere Schule ein Gym- 
nasium ist. 

3. Die technischen Hochschulen sollen mit 
den Vorlesungen auf die Verschiedenheit der 
Vorbildung der eintretenden Abiturienten Rück- 
sicht nehmen, sodaß die in mathematischer, 
naturwissenschaftlicher und zeichnerischer Hin- 
sicht besser vorgebildeten Schüler ihr Studien- 
ziel in entsprechend kürzerer Zeit zu erreichen 
imstande sind. 


4. Die technischen Hochschulen sollen Ein- 
richtungen erhalten, welche die vollständige 
Ausbildung von Lehramtskandidaten für reine 
und angewandte Mathematik, Physik und 
Chemie ermöglichen. 

Die Ausbildung soll sich auch auf einzelne 
Gebiete der Technik erstrecken, für deren 
Auswahl in der Prüfungsordnung Freiheit zu 
gewähren ist. 

Den technischen Hochschulen ist ein ent- 
sprechender Anteil an der Oberlehrer-Prüfung 
Ei Demauik, Physik und Chemie zu ge- 
währen. 


. 5. Die allgemeinen Abteilungen der tech- 
nischen Hochschulen sollen das Recht der 
Doktor-Promotion erlangen. 


6. Die technischen Hochschulen sollen Ein- 
richtungen zur Ausbildung künftiger Lehrer 
der Mathematik und Naturwissenschaften an 
technischen Mittelschulen erhalten. | 


Versammlung Deutscher Naturforscher und 
Arzte in Dresden 1907. 


Die diesjährige 79. Tagung der Gesellschaft 
Deutscher Naturforscher und Ärzte findet vom 
15. bis zum 21. September in Dresden statt. Für 
die Sitzungen der wissenschaftlichen Abteilun- 
gen sind folgende Tage in Aussicht genommen: 

ontag 16. Sep mbar, nachmittags, Dienstag, 
17. un Mittwoc ‚ 18. September, vor- und nach- 
mittags. Die Gesamtsitzung der beiden wissen- 
schaftlichen Hauptgruppen wird am Donnerstag, 
19. September, vormittags, abgehalten werden; 
die Sitzungen der naturwissenschaftlichen und 
der medizinischen Hauptgruppe sind für den 
Nachmittag desselben Tages geplant. Die bei- 
den allgemeiuen Sitzungen werden am Montag, 
16. und Freitag, 20. September, stattfinden. 


PATENTE. 


aenema, 


Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 14. März 1907.) 


Kl. 20i. E. 12230. Vorrichtung zur Verhütung 
des Klebens der Elektromagnetanker bei Stellvor- 
richtungen mit elektrischer Kupplung. Eisen- 
bahnsignal- Bauanstalt Max Jüdel & Co. 
A.-G., Braunschweig. 4. 1. 07. 

Kl. 21b. J. 9014. Verfahren zur Herstellung von 
Eisen-, Nickel- und Kobalt-Elektroden für elek- 
trische Sammler. Nya Ackumulator-Aktie- 
bolaget Jungner, Stockholm; Vertr.: C. 
Fehlert, G. Loubier, Fr. Harmsen und A. 
Büttner, Pat.-Anwälte, Berlin SW.61. 23. 3. 06. 

—c. A. 13113. Anlaßschalter für Wechselstrom- 
motoren. Allgemeine Elektricitäts-Gesell- 
schaft, Berlin. 26. 4. 06. 

— €. B. 38599. Selbsttätiger Ein- und Ausschalter 
für den einen Haupttransformator zu- oder abzu- 
schaltenden Hilfstransformator. Arthur Francis 
Berry, Ealing, Engl.; Vertr.: C. Fehlert, G. 
Loubier, Fr. Harmsen u. A. Büttner, Pat.- 
Anwälte, Berlin SW. 61. 26. 11. 04. 


Pije a ia 


a a Fu e u Te Cu e. o 


302 


— ¢. B. 43856. Vorrichtung zur selbsttätigen Be- 
grenzung der Anlaufsgeschwindigkeit wechselnd 
beanspruchter Gleichstrom-Elektromotoren. Ben- 
rather Maschinenfabrik A.-G., Benrath bei 
Düsseldorf. 15. 8 06. 


—c. D. 17534. Verfahren zur Verbindung ver- 
zinkter Eisenseile. F. Dohrmann, Bassum. 
15. 9. 06 


—d. P. 16147. Verfahren zur Verbesserung der 
Kommutierung an kompensierten Repulsions- 
motoren mit Hilfserregerwicklung auf dem Stän- 
der. Franklin Punga, Basel, Schweiz; Vertr.: 
Fritz Thieme, Leipzig, Gutenbergstr. 3. 3. 6. 04. 

— d. S. 23342. Regelungseinrichtung an Schwung- 
radumformern für Belastungsausgleich. Siemens- 
Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 10. 9. 06. 
[Priorität a. G. d. Anm. in Österreich-Ungarn gem. 
Unionsvertrag: 9. 6. 05.] 

— e. B. 44383. Motorelektrizitätszähler mit kon- 
stantem Magnetfeld. John Busch, Pinneberg. 
18. 10. 06. 

— g. G. 23076. Instrument zur Ermittlung des 
Normalstrahles einer Röntgenröhre und zur Fixie- 
rung seines Fußpunktes. Dr. J. Gillet, Berlin- 
Schöneberg, Kaiser Friedrichstr. 5. 18. 5. 06. 

— g. K. 29899. Einrichtung zur Speisung von 
Köntgenröhren und anderen mit Stromstößen einer 
Richtung zu betreibenden Apparaten aus einer 
Hochspännungswechselstromaqauelle; Zus. z. Anm. 
K. 8835. Koch & Sterzel, Dresden. 7. 7. 05. 

Kl. 46c. M. 29251. Elektrische Zündkerze für 
Verbrennungskraftmaschinen. Emile Moonen u. 
Albert Dumaire, Paris; Vertr.: Otto Sieden- 
topf, Pat.-Anw., Berlin SW. 68. 23. 2. 06. 

Kl. 63c. P. 19153. Schaltvorrichtung für elek- 
trisch betriebene Motorwagen. Friedrich Pee- 
möller, Hamburg-Wellingsbüttel. 13. 11. 06. 

Kl. 74c. S. 23087. Einrichtung zum Anzeigen 
von Leitungsstörungen bei elektrischen mit Dauer- 
strom arbeitenden Signalanlagen. Siemens & 
Halske A.-G., Berlin. 20. 7. 06. 


(Reichsanzeiger vom 18. März 1907.) 


Kl. 201. S. 2932. Zugsteuerung mit elektromag- 
netisch oder pneumatisch gesteuerten Einzelschal- 
tern; Zus. z. Pat. 166483. Siemens-Schuckert- 
werke G. m. b. H., Berlin. 16. 6. 06. 

Kl. 2la. S. 22862. Elektromagnetischer Fern- 
schalter zur selbsttätigen Herstellung von Fern- 
sprechverbindungen, bei welchem die Schließung 
der Verbindungskontakte unter der Wirkung einer 
Verzögerungsvorrichtung erfolgt. Siemens 
Halske A.-G., Berlin. 30. 5. 06. 

—a. S. 22901. Schaltung für Fernsprechanlagen 
mit Zentralmikrophonbatterie und Selbstanschluß- 
einrichtung. Siemens & Halske A.-G., Berlin. 
9. 6. 06. 

—c. A. 13932. Steuerschalter für elektrische 
Schützensteuerungen. Allgemeine Elektrici- 
täts-Gesellschaft, Berlin. 2. 1. 07. 

— ¢. B. 37237. Verfahren zur Erzeugung von 
elektrischen Widerstandskörpern aus amorphem 
oder krystallinischem Siliziumkarbid, Borkarbid 
oder Silizium. Friedrich Bölling, Frankfurt a. M., 
Falkstr. 90. 21. 5. 04. 

-—¢. B. 43676. Kabelverlegevorrichtung. Axel 
Boström, Stockholm; Vertr.: Dr. S. Ham- 
burger, Pat.-Anw., Berlin W.8. 20. 7. Of. 

—c. B. 43721. Umsteuerungsvorrichtung für elek- 
trisch angetriebene ÖOrgelgebläse. Fa. Eduard 
Baumer, Regensburg. 25. 7. 06. 

— ce, B. 44547. Vorrichtung zur selbsttätigen Be- 
vrenzung der Geschwindigkeit ungleichmäßig be- 
lasteter Gleichstrommotoren. Benrather Ma- 
schinenfabrik A.-G., Benrath b. Düsseldorf. 
3. 10. 06. 

— ce. K. 31650. Selbstanlasser für Gleichstromelektro- 
motoren. Fried. Krupp A.-G., Essen. 22.3. 06. 

— ce. M. 28747. Ein aus Schalter und Sicherungen 
bestehender Apparatensatz mit Schutzkasten. Ma- 
schinenfabrik Oerlikon, Oerlikon, Schweiz; 
Vertr.: Wilhelm Wagner, Berlin NW.6. 14. 12. 05. 

— ce, S. 92744. Lösbare Einschubverbindung für 
rinnenförmige Kanäle für elektrische Leitungen. 
Clarence Clifford Sibley, Perth Amboy, V.St.A., 
u. George Augustus Lutz, New York; Vertr.: H. 
Neubart, Pat-Anw., Berlin SW.61. 5. 5. 06. 

— ce. Sch. 26528. Wandarmrosette für elektrische 
Leitungen. G. Schanzenbach & Co. Komm.- 
Ges., Frankfurt a. M.-Bockenheim. 8. 11. 06. 

—c. W. 235239. Sich selbsttätig lösende Leitungs- 
kupplung. Alfred Wyß-Baumgartner, Solo- 
thurn, Schweiz; Vertr.: B. Tolksdorf, Pat.-Anw., 
Berlin W.9. 19. 2. 06. P : 

—e. W. 25837. Widerstandskörper für elektrische 
Regelungswiderstände Paul Wöbber, Cuxhaven. 

nr ol, Verfahren zur Regelung von Ein- 
phasenkollektormotoren , deren Läuferbürsten 
ınehrachsig über Widerstände oder teilweise un- 
mittelbar kurzgeschlossen sind. Allgemeine 
Elektrieitäts-Gesellschaft, Berlin. 23. 12. 03. 

— o. I. 8684. Doppeltarifzählwerk. Isaria-Zähle r- 
Werke G. m. b. H., München. 28. 9. 05. 

— f. S. 22125. Umformer für teilweise Umformung 
von Gleichstrom zum Betriebe von Bogenlampen. 
Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 


6. 1. 06. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 13. 


C. 15 037. Vorrichtung zu Neutralisierung der 


cn Elektrizität bei der Fabrikation von 
Papier, Garnen und ähnlichen Stoffen. William 


Henry Chapman, Portland, V. St. A ; Vertr.: A. 
Rohrbach und W. Bindewald, Pat.-Anwälte, 
Erfurt. 24. 10. 06. 

— g. H. 34719. Einrichtung zur Aufrechterhaltung 
des Arbeitsganges von mit einphasigem Wechsel- 
strom gespeisten Quecksilberdampfapparaten. Peter 
Cooper Hewitt, New York; Vertr.: C. Pieper, 
H. Springmann und Th. Stort, Pat.-Anwälte, 
Berlin NW. 40. 15. 2. 08. 

Ki. 74a. B. 44051. Elektrische Kassensicherungs- 
einrichtung mit Wheatstonescher Brückenschal- 
tung. Walter Blut, Berlin, Yorkstr. 67. 10.9. 06. 


Zurticknahme von Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 18. März 1907.) 


Kl. 21d. A. 12512. Stromwender für elektrische 
Maschinen. 5. 11. 06. 


Versagungen. 


(Reichsanzeiger vom 18. März 1907.) 
Kl. 21c. S. 21833. Hitzdrahtschalter. 21. 5. 06. 


Erteilungen. . 


(Reichsanzeiger vom 11. März 1907.) 


Kl. 12h. 183854. Vorrichtung zur Elektrolyse, bei 
welcher der Elektrolyt von Zelle zu Zelle durch 
lange, einen erheblichen elektrischen Widerstand 
bewirkende Rohrleitungen geführt wird. Emil 
Weichert, Augsburg, Hartmannstr. 6. 7. 9. 05. 

Kl. 21a. 183807. Verfahren und Vorrichtung zur 
wahlweisen Übermittlung von Wellenimpulsen 
mittels drahtloser Telegraphie beziehungsweise 
Telephonie. Simon Eisenstein, Berlin, Steg- 
litzerstr. 20. 15. 6. 06. 

—a. 183808. Elektrischer Wellenmesser mit Vor- 
richtung zum Anzeigen des Resonanzgrades. 
Simon Eisenstein, Berlin, Steglitzerstr. 20. 
21. 8. 06. 

— 2a. 183809. Empfänger zur gleichzeitigen graphi- 
schen und akustischen Aufnahme telegraphischer 
Nachrichten. Isidor Kitsee, Philadelphia; Vertr.: 
M. Schmetz, Pat.-Anw., Aachen. 28. 9. 06. 

—a. 183911. Vorrichtung zum selbsttätigen Her- 
stellen von Fernsprechverbindungen, bei welcher 
ein Schaltrad mittels Schaltklinke durch den 
Anker eines Elektromagneten schrittweise gedreht 
wird. Telephon Apparat Fabrik E. Zwie- 
tusch & Co., Charlottenburg. 10. 3. 06. 

—b. 183810. Einrichtung bei elektrischen Samm- 
lern zur Verhinderung von Kurzschlüssen zwischen 
benachbarten Platten. Alfred Elmore Knight, 
Sommerville, V. St. A.; Vertr.: P. Müller, 
Pat.-Anw., Berlin SW. 61. 9. 11. 05. [Priorität 
a. G. d. Anm. in den Vereinigten Staaten von 
Amerika gem. Unionsvertrag: 16. 11. 04] 


—b. 183866. Positive Polelektrode für elektrische 
Sammler. Horace Washington Fuller, New 
York; Vertr.: M. Schmetz, Pat.-Anw., Aachen. 
14. 6. 05. 

—c. 183811. Selbsttätiger elektromagnetischer 
Ausschalter. Allgemeine Elektricitäts-Ge- 
sellschaft, Berlin. 2. 6. 06. 

—c. 183867. Anordnung zur Verlegung uniso- 
lierter elektrischer Leitungsdrähte in Kanälen. 
Guy Moore Gest, Cincinnati; Vertr.: Dr. A. 
Levy, Pat.-Anw., Berlin SW. 11. 28. 4. 05. 


— c. 183868. Klemme für elektrische Leitungen. 
Société Industrielle des Téléphones, Paris; 
Vertr.: A. Elliot, Pat.-Anw., Berlin SW. 48. 
24. 3. 06. 

—c. 183912. Vorrichtung zum Befestigen und 
Sichern von Kabeln und elektrischen Luftleitun- 
gen. Nicolaus Astafieff, Kolomna, Rußland; 
Vertr.: P. Müller, Pat.-Anw., Berlin SW. 61. 
19. 5. 06. 

—c. 183913. Rheostat für medizinische und 
ähnliche Zwecke. Theodor Reishoff, Moskau; 
Vertr.: R. Schmehlik, Pat.-Anw., Berlin SW. 61. 
11. 3. 06. 

—c. 183914. Vorrichtung zur Verringerung des 
Widerstandes von Funkenstrecken mit großem 
Elektrodenabstand. Maschinenfabrik Oer- 
likon, Oerlikon, Schweiz; Vertr.: M. Mintz, 
Pat.-Anw., Berlin SW. 11. 27. 3. 06. 

—d. 183794. Ein- oder Mehrphasengenerator mit 
einem durch Wechselstrom erzeugten, erregenden 


Drehfeld; Zus. z. Pat. 157704. Emil Ziehl, 
Berlin, Chausseestr. 81. 16. 6. 04. 


— d. 183812. Verfahren zum Betriebe von kompen- 
sierten Wechselstromkollektormotoren. Felten 
& Guilleaume-Lahmeyerwerke A.-G., Frank- 
furt a. M. 22. 11. 04. 

—d. 183813. Umschaltung von Einphasenkommu- 
tatormaschinen für Gleichstrombetrieb; Zus. z. Pat. 
183812. Felten & Guilleaume - Lahmeyer- 
werke A.-G., Frankfurt a. M. 20. 4. 03. 

— d. 183814. Mehrphasen - Kommutatormaschine; 
Zus. z. Pat. 167 420. Felten & Guilleaume- 
a A.-G., Frankfurt a. M. 29.11. 


28. März 1907, 


~ 


— d. 183815. Ein- oder Mehrphasen-Wechselstrom- 
Kommutatormaschine. Dr.-Ing. Arthur Scher- 
bius, Frankfurt a. M, Westendstr. 15. 23. 19.05, 

— d. 183816. Bürstenhalter für Dynamomaschinen. 
The Morgan Crucible Company, Limited 
Battersea, London; Vertr.: A. Loll u. A. Vogt, 
Pat.-Anwälte, Berlin W. 8. 27. 6. 06. ' 

— d. 183869. Einrichtung zur Verminderung der 
Funkenbildung an Einphasen-Kommutatormaschi- 
nen; Zus. z. Pat. 162781. Maschinenfabrik 
Oerlikon, Oerlikon, Schweiz; Vertr.: C. Pieper, 
H. Springmann und Th. Stort, Pat.-Anwälte, 
Berlin NW. 40. 8. 2. 08. 

—e. 183817. Verfahren zum Anzeigen telephoni- 
scher Ströme. Riccardo Arnö, Mailand; Vertr.: 
F. C. Glaser, L. Glaser, O. Hering u. E. Peitz, 
Pat.-Anwälte, Berlin SW. 68. 20. 12. 05. 

— ©. 183818. Schalteinrichtung für Elektrizitätş- 
zähler. Arthur Clarence Me Williams, Chicago: 
Vertr.: A. Elliot, Pat.-Anw., Berlin SW. 48. 
29. 5. 06. 

— ©. 183819. Vorrichtung zum Ausgleich der 
Temperatureinflüsse bei Volt-, Ampere- und 
Wattmetern mit Drehfeld. Eugène Meylan und 
Compagnie pour la Fabrication des Comp- 
teurs et Matériel d’Usines à Gaz, Paris: 
Vertr.: G. Dedreux u. A. Weickmann, Pat.- 
Anwälte, München, 15. 7. 06. 

— ©. 183820. Verfahren für Wechselstrommessuo- 
gen. Bela Gáti, Budapest; Vertr.: Fr. Meffert 
und Dr. L. Sell, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 13. 
10. 8. 06. 

— ©. 18382]. Verfahren und Einrichtung zur Er- 
zielung andauernder funkenloser Kontaktgebung 
an Resonanzkörpern. Hartmanu & Braun A.-G. 
Frankfurt a. M. 19. 10. 06. 

Kl. 40c. 184023. Verfahren zur elektrolytischeu 
Gewinnung von Silber und Zinn aus Erzen, Er- 
zeugnissen der Metallurgie und Metallotechnik, 
Nebenprodukten und Abfällen der Industrie usw. 
Carl Luckow, Köln, Neumarkt 17. 24 11. 04. 

Kl. 46c. 184061. Magnetinduktor für Explosions- 
kraftmaschinen; Zus. z. Pat, 159183. Josef 
Gawron, Schöneberg - Berlin, Barbarossastr. 61. 
13. 10. 08. 

Kl. 81 e. 183790. Elektrische Schnellpost mit 
durch Elektrizität und strömende Luft in einer 
Kanalleitung bewegtem Fahrzeug. Dr.{jug. W. 
Reichel, Lankwitz b. Berlin, Beethovenstr. 14. 
18. 1. 06. 


(Reichsanzeiger vom 18. März 1907.) 


Kl. 4d. 184113. Elektrischer Gasfernzünder, bei 
dem ein Elektromagnet durch einen Stift ein- 
wirkt, welcher die Verbindungen zwischen der 
Gasleitung und dem Brenner und dem Zündrohr 
herstellt oder schließt. David Barsky, Lüttich; 
Vertr.: J. Plantz, Pat.-Anw., Köln. 13. 7. %. 

Kl. 18b. 184316. Verfahren zur Herstellung von 
Eisen und Stahl auf elektrometallurgischem Wege. 
Elektrostahl Gesellschaft m. b. H., Rew 
scheid-Hasten. 5. 2. 03. 

Kl. 20k. 184235. Halter für die Fahrleitung elek- 
trischer Bahnen. Arthur Heimann, Berlin, Pot- 
damerstr. 92. 3. 2. 06. 

— k. 184236. An Tragdrähten, welche an Auslegern 
befestigt sind, aufgehängte Fahrleitung elektrischer 
Bahnen. Siemens-SchuckertwerkeG.m.b.H. 
Berlin. 31. 3. 06. 

— k. 184332. Aufhängung der Arbeitsleitung elek- 
trisch betriebener Fahrzeuge, bei der die Leitung 
mittels zweier Ösen von einem mit dem Leitungs 
träger verbundenen Aufhängearm getragen wird. 
Ambroin-Werke G. m. b. H., Berlin - Pankow. 
9. 12. 04. 

—1. 184238. Elektrisch betriebenes Fahrzeug. das 

mit Mehrphasenstrom gespeist und durch Eivo- 

phasenmotoren angetrieben wird. Siemens: 

Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 7. 4 06 

— l. 184239. Elektromagnetschalter, insbesondere 

für elektrische Zugsteuerungen. Allgemeine 

Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 1. 1. 06. 

—1. 184279. Fahrschalter für elektrisch betriebene 

Fahrzeuge mit Sperreinrichtung gegen zu schnelles 

Einschalten. Electrical Devices Company. 

Keokuk, Jowa, V. St. A.; Vertr.: A. Elliot, Pat. 

Anw., Berlin SW.48. 30. 5. 06. P T 

Kl. 21a. 184120. Einstellvorrichtung für ın ft 

häusen eingeschlossene Relais. Gesellschar 

für drahtlose Telegraphie m. b. H., Berho. 
. 12. 05. 

5. i 184 148. Aufbau von Sammlerelementa 

Akkumulatorenfabrik A.-G., Berlin. 3. 6. i 

—c. 184087. Polwechsler für in ao 

Drehrichtung laufende Dynamomaschinen. u 

tric & Train Lighting Syndicate Lim! oa 

Montreal, Canada; Vertr.: E. W. Hopkins i 

K. Osius, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 1. oe 

[Priorität a. G. d. Anm. in den Vereinigten, 

von Amerika gem. Unionsvertrag: 14. 5. i tück 

— ¢. 1840883. Aus einem federnden Meta er 

bestehende Klemmvorrichtung für or: 

John Schade jr., New York; Vertr.: E. MO 

kins u. K. Osius, Pat.-Anwälte, De en Ver 

ae} en 

27. 7. 04. [Priorität a. G. d. Anm. one 

einigten Staaten von Amerika gem. 

trag: 29. 10. 03.] 


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Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 13. 


303 


28. März 1907. 
se ASS EEE EEE a ENGEREN REES ER EEETEENEEEE EIER ESOBENEEGEREEEN ES 


—¢. 184089. Schalter für Elektromotoren. John 
Smith Raworth, Westminster, Engl.; Vertr.: 


Pat.-Anwälte Dr. R. Wirth, C. Weihe u. Dr. 


H. Weil, Frankfurt a M. u. W. Dame, Berlin 
Sw.13. 4. 1. 06. 

—c¢. 184090. Verfahren zur Regelung von Elek- 
tromotoren. Carl Kraft, Bukarest; Vertr.: Paul 
Zirzow, Exin, Posen. 22. 3. 06. 

— ce. 184091. Elektrischer Schalter mit Funken- 

löschung durch Preßluft. Edward Henry Dewson, 
New York; Vertr.: Henry E. Schmidt, Pat.-Anw,., 
Berlin SW. 61. 9. 5. 06. 

—ce. 184092. Einrichtung zur vorübergehenden 

Kraft- und Lichterzeugung. Alfred Paege, Char- 
lottenburg, Rönnestr. 14. 3. 6. 06. 

—c. 184205. Verfahren zum feinstufigen Schalten 
von Widerständen. Siemens-Schuckertwerke 
G. m. b. H., Berlin. 10. 3. 06. 

—c¢. 184208. Anlasser mit einem sprungweise 

über kreisföormig in einer Ebene angeordnete 
Kontakte bewegten Kontakthebel; Zus. z. Pat. 
142058. Allgemeine Elektricitäts-Gesell- 
schaft, Berlin. 13. 9. 06. 

-e. 184209. Tarifumschaltevorrichtung. Isaria- 

Zähler-Werke, G. m. b. H., München. 29.9. 05 

.—e. 184210. Elektrizitätszähler. Schiersteiner 
Metallwerk G. m. b. H., Berlin. 8. 9. 06. 

—e. 184211. Elektrizitätszäbler. Allgemeine 
Elektricitäts- Gesellschaft, Berlin. 23. 10. 


1906. 
—e, 184212. Einrichtung zur Vermeidung des 


Anuschlagens eingespannter Resonanzkörper an 


den Magneten. Hartmann & Braun A.-G., 
Frankfurt a. M. 23. 10. 06. 

—g. 184093. Verfahren zur Vermeidung von 
Stromstößen bei Feldänderung. Felten& Guil- 
lesume-Lahmeyerwerke A.-G., Frankfurt a. M. 


19. 6. 06. 

Kl 5i b. 184101. Schaltvorrichtung an Apparaten 
zur Erzeugung und Übertragung von Musik auf 
elektrischem Wege. Thaddeus Cahill, Washing- 
ton; Vertr.: E. W. Hopkins u. K. Osius, Pat.- 
Anwälte, Berlin SW. 11. 23. 3. 03. 

K). 52a. 184133. Vorrichtung zum Ein- und Aus- 
schalten elektrisch betriebener Nähmaschinen. 
Eugen Seifert, Berlin, Rykestr. 19, und Albert 
Jenichen, Weißensee bei Berlin, Gustav Adolf- 
straße 155. 12. 7. 06. 

K]. 57c. 184251. Elektrische Antriebsvorrichtung 
für Maschinen zum schnellen Kopieren von Pho- 
tographien auf fortlaufendem Bildband, bei 
welcher abwechselnd ein Hauptmotor und ein 
Steuermotor in Tätigkeit tritt. Otto Lienekampf, 
Leipzig-Reudnitz, Johannisallee 9. 24. 10. 05. 

Kl. 74a. 184311. Ankerlagerung für polarisierte 
elektrische Klingeln.. Charles Howard North, 
Cleveland, V. St. A.; Vertr.: E. W. Hopkins 
und K. Osius, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 11. 


21. 4. 06. 
Löschungen., 


(Reichsanzeiger vom 14. März 1907.) 


KI. 21a. 140340. 152606. 159826. 167 964. 
172453. 174543. — b. 161802. 170558. — e. 
15339. —f. 174547. 


Gebrauchsmuster. 


aremm 


Eintragungen. 
(Reichsanzeiger vom 11. März 1907.) 


Kl. 21a. 300256. Bei Druckknopfplatten angeord 
nete Sprechstelle mit festem Telephon und Mikro 
phon. Johann Georg Ludwig, Landgrabenstr. 63, 
und Christian Leitermeier, Wodanstr. 77, Nürn 
berg. 2. 2. 07. L. 17204. 

—-8& 300358. Absteller an Telephonuhren, bei 
welchem die Festlegung der Unruhe durch Auf- 
pressen einer Blechfeder beim Drehen einer zum 
Teil abgesetzten Kurbelwelle erfolgt. Hamburg- 
Amerikanische Uhrenfabrik, Schramberg. 
27.8. 06. H. 30916. 

-b. 300049. Elektrische Batterie, deren die 
Elemente aufnehmender Raum durch ein Rohr 
son geringer lichter Weite mit einem zweiten 

um in Verbindung steht. Accumulatoren- 
und Electricitäts-Werke A.-G. vormals W. 
A. Boese & Co., Berlin. 16. 7. 06. A. 9312. 
—& 300020. Augenblicks-Drehschalter mit Rechts- 
endLinkewirkung, welche durch eine Spiraldruck- 
eder erfolgt, die einerseits an der mit dem Hand- 
a starr verbundenen Drehachse, anderseits an 
em drehbeweglich und verschiebbar auf letzterer 
g zenden Schaltkörper befestigt ist. Carl Scherf, 

= &arburg, Bez. Trier. 23. 1. 07. Sch. 24 860. 

K 500 068. Mit Schlitz versehene Kontaktfeder 

i rehschalter zum Durchtritt des Stiftes zur 
mi a des Schaltsternes an der Schalter- 
Be e. Bergmann-Elektricitäts-Werke A.-G., 

E Hin. 7. 12. 06. B. 32 893. 

A 380. Hebelzange zum Abschneiden und Ab- 
> eren metallumkleideter Isolierrohre. Friedrich 
anse, Goslar. 23, 1. 07. B. 33 286. 


— c. 800386. Für elektrische Leitungen dienendes 
Deckenanschlußgehäuse mit seitlich angeordnetem 
Verschlußdeckel und rohrschellenartiger Befesti- 
gungsvorrichtung. Ernst & F. Wiebel, M.-Glad- 
bach. 26. 1. 07. W. 21 772. 

—c. 300417. Elektrische Verbindungsklemme mit 
in separat abschließbaren Hohlräumen auswechsel- 
bar zwischen die zu verbindenden Leitungen ge- 
schalteten Lamellensicherungen. Lindner & Co, 
Jecha b. Sondershausen. 5. 2. 07. L. 17 225. 

— c. 300420. Befestigungsklemme für elektrische 
Apparate und dergleichen, welche gleichzeitig die 
Stromzuleitung bildet. Hanny Vielhaben, geb. 
Finkenstädt, Wandsbek. 6 2. 07. V. 5608. 

—f. 300151. Fassung für röhrenförmige Glüh- 
lampen, mit im Sockel der Fassung seitlich ange- 
brachten, rinnenförmigen Ausschnitten. Schwabe 
& Co., Berlin. 30. 1. 07. Sch. 24933. 

— f. 300249. Galvanische Batterie für Taschen- 
lampen, deren Kontaktstreifen federnd angeordnet 
sind. Friedrich C. Eschenbach, Berlin, Zossener- 
straße 36. 29. 1. 07. E. 9760. 

— f. 300259. Bogenlampe für Handregulierung, 
zum Gebrauch in Projektionsapparaten, mit hori- 
zontal liegender positiver und rechtwinklig nach 
unten angeordneter negativer Kohle. Fritz Elle- 
mann, Cöthen i. Anh. 7. 2. 07. E. 9793. 

— f. 300341. Schutzkappe für Glühlampenfassun- 
gen, welche durch Federn in ihrer Lage auf der 
Fassung gehalten wird. Schwabe & Co., Berlin. 
30. 1. 07. Sch. 24 932. 

— f. 300394. Schutzglas mit einer zweiten weiteren 
Öffnung für elektrische Beleuchtungsarmaturen. 
J. Carl, Jena. 23. 1. 07. C. 5670. 

— f. 300396. Edison-Fassung, bei welcher anstelle 
des Fassungsmantels ein Reflektor aufgeschraubt 
wird. Georg Thiel, Ruhla i. Th. 28. 1. 07. 
T. 8264. 

—f. 300421. Projektions-Bogenlampe mit geneigt 
zueinander stehenden Elektroden, bei der die 
nach Art einer Nürnberger Schere miteinander 
verbundenen Kohlenträger derart bemessen sind, 
daß sie stets eine horizontale Lichtausstrahlung 
gewährleisten. Allgemeine Elektricitäts- 
Gesellschaft, Berlin. 7. 2. 07. A. 9889. 

— g. 300246. Galvanisch fest niedergeschlagene 
Außenelektroden an elektrischen Röhren, mit Iso- 
lierschutzbülle. F. O. R. Goetze, Leipzig, Härtel- 
straße 4. 26. 1. 07. G. 16782. 

— g. 300257. Selbstunterbrecher mit durch eine 
Membran geregeltem Anker. Deutsche Tele- 
phonwerke G. m. b. H., Berlin. 4. 2. 07. 
D. 12330. 

— g. 300258. Kondensator mit Anschlüssen auf 
der Breitseite. A.-G. Mix & Genest, Tele- 
phon- und Telegraphen - Werke, Berlin. 
7. 2. 07. A. 9888. 

Kl. 43b. 300252. Elektromagnetisch betätigte 
Schaltvorrichtung für Selbstkassierer, Überver- 
brauchszähler und ähnliche Apparate, mit einer 
durch ein verstellbares Segment bewirkten ver- 
änderlichen Übersetzung. Allgemeine Elektri- 
citäts-Gesellschaft, Berlin. 1. 2. 07. A. 9867. 

Kl. 46c. 300 344. Zündflansch mit elektrischer Ab- 
reißvorrichtung. Weckerlein & Stöcker, Nürn- 
berg. 23. 1. 07. W. 21742. 

Kl. 74a. 299935. Uhr mit elektrischer Signalein- 
richtung, bei welcher die Kontaktverbindung durch 
zwei mit einem rotierenden Zabnrade in Verbin- 
dung stehende Hebel bewirkt wird. Alfred Hahn, 
Leipzig, Neumarkt 9/19. 4. 1. 07. H. 32026. 


(Reichsanzeiger vom 18. März 1907.) 


Kl. 20 k. 301 037. Klemmöse für den Fahrdraht 
elektrischer Fabrzeuge, dadurch gekennzeichnet, 
daß zwei Klemmbackenhälften in einem ent- 
sprechend geformten Fübhrungskanal durch 
Schraubendruck einen Draht festklemmen. Albert 
Thode & Co., Hamburg. 4. 2. 07. T. 8284. 

—]. 301016. Elektrische Lokomotive, gekenn- 
zeichnet durch eine von einem Gasmotor betrie- 
bene Luft- und Wasserdruckanlage, welche die 
Kraft des Motors auf die auf der Welle einer 
Woasserturbine sitzende, den Strom für die mit 
den Rädern gekuppelten Elektromotoren erzeu- 
gende Dynamomaschine überträgt. Ra. Richard 
Kempe, Dresden. 28. 1. 07. K. 30 044. 

Ki. 2la. 300576. Telephon-Umschaltebrett nach 
Gebrauchsmuster 289860, bei welchem die 
Batterie-Festhaltung oben angebracht und zur 
Aufnahme von Kleinbeleuchtungsbatterien einge- 
richtet ist. Albert Friedländer, Berlin, Linden- 
straße 16/17. 21. 1. 07. F. 150%. 

— a. 300853. Verbindung von zwei zu einer 
Figur sich ergänzenden Teilstücken, in welche 
ein Fernsprechapparat eingebaut ist, durch einen 
beweglichen Haken, welcher gleichzeitig die Um- 
schaltung bewirkt. Joseph Guggenheimer, 
Nürnberg, Findelwiesenstr. 9. 6.2.07. G. 16848. 

— A. 300870. Telephon mit Hör- und Sprechrohr. 
H. W. Hellmann, Berlin, Bernauerstr. 78. 15. 10. 
1906. H. 31 321. 

— c. 300547. Isolator für elektrische Leitungen 
aus blanken Drähten, mit im oberen Teile ange- 
ordneter Durchbohrung, deren untere Fläche dem 
zu isolierenden Draht als Auflager dient. Joseph 
Baumann, München, Viktoriastr. 1. 21. 10. 05. 


B. 29 159. 


—c. 300614. Fernzeitschalter für Elektromotoren, 
bei dem ein Druckknopf und ein elektromagne- 
tischer Schalter vor dem Motor eingeschaltet 
sind. Ed. Liesegang, Düsseldorf, Volmers- 
wertherstr. 21. 30. 5. 06. L. 16 132. 

—c. 300823. Steckstöpsel für Steckkontakte, bei 
welchem die Leitungsdrähte durch die zu 
Schrauben ausgebildeten Rückteile der Steck- 
stifte befestigt werden und eine Entlastung der 
Klemmvorrichtung durch Aufschrauben der 
Schutzkappe und Festklemmen der Litzen auf 
den Stöpselkörper bewirkt wird. Julius Taegen 
jun., Berlin, Hornstr. 8. 7. 1. 07. T. 8219. 


Verlängerung der Schutzfrist. 


(Reichsanzeiger vom 11. März 1907.) 


Kl. 2ic. 223 123. Isolator usw. Societä Cera- 
mica Richard Ginori, Mailand; Vertr.: Dr. 
D. Landenberger, Pat.-Anw., Berlin SW. 6l. 
25. 3. 04. S. 10853. 13. 2. 07. 

—c. 23220. Kontaktfinger usw. Felten & Guil- 
leaume-Lahmeyerwerke A.-G., Frankfurt a. M. 
31. 3. 04. E. 7029. 16. 2. 07. 


Auszüge aus Patentschriften. 


Nr. 165 235 vom 25. Dezember 1902 


Henri Pieper in Lüttich und Gustave l1’Hoest in 

Brüssel. — Einrichtung für von Hauptstrom- 

dynamomaschinen in Verbindung mit selbst- 

tätigen Ladeschaltern gespeiste Sammler- 
batterien. 


Einrichtung für von Hauptsromdynamomaschinen 
in Verbindung mit selbsttätigen Ladeschaltern ge- 


speiste Sammlerbatterien, dadurch gekennzeichnet, 
daß beim Aufbören des Ladestromes anstelle der 
Sammler b (Abb. 82) Widerstände r in den Haupt- 
stromkreis eingeschaltet werden, zum Zwecke, die 
Erregung der Hauptstromdynamomaschine beim An- 
lassen zu sichern. 


Nr. 165 445 vom 27. August 1904. 
Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H. in Berlin. 
—  Sicherheitsvorrich- 
tung an Kohlenhaltern 

von Bogenlampen. 


Sicherheitsvorrichtung 
an Koblenhaltern von 
Bogenlampen, bei denen 
der Kohlenbalter durch 
die einzuführende Kohle 
verschoben wird, gekenn- 
zeichnet durch eine 
Sperrung 7, $ (Abb. 33) 
am Kohlenhalter h, die 
diesen bis zum fast 
vollendeten Einführen der 
Kohle k am Ausweichen 
hindert und zuletzt durch 
die eindringende Kohle 
selbst unter Vermittlung 
eines in dem Halter h 
lose geführten Ausrückers 
l ausgelöst wird, zu dem 
Zwecke, die ordnungs- 
mäßige Stellung der Kohle 
im Halter zu sichern. 


VEREINSNACHRICHTEN. 


Samser 


Verband Deutscher Elektrotechniker., 
(Eingetragener Verein.) 


Jahresversammlung. 


Die XV. Jahresversammlung wird in der 
Zeit vom 6. bis 9. Juni in Hamburg stattfinden 
und zwar werden am Mittwoch und Donnerstag, 
den 5. und 6. Juni, Sitzungen des Vorstandes. 
des Ausschusses und einzelner Kommissionen 
anberaumt werden. Am Sonnabend des 6. Juni 


304 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. 


Heft 13. 


28. März 1907. 


mm m TTS er 


findet eine Begrüßung und gesellige Zusammen- 
kunft statt. 

Am Freitag, den 7, und Sonnabend, den 
8. Juni vormittags, sind die geschäftlichen 
Sitzungen, Berichte des Vorstandes und der 
Kommissionen sowie Vorträge. 

Am Nachmittag dieser Tage finden tech- 
nische Besichtigungen statt, und am Abend 
festliche Veranstaltungen, über die noch weitere 
Mitteilungen folgen. 

Für Sonntag, den 9. Juni, sind verschiedene 
Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung 
Hamburgs in Aussicht genommen. 

Bisher sind folgende Vorträge angemeldet: 


l. Prof. H. Görges, Dresden: „Das Verhalten 
der Wechselstrommotoren in einheitlicher 
Betrachtungsweise“. 


2. P. Wangemann: „Welche patentrechtlichen 
Sonderforderungen stellt das Wesen der Elek- 
trotechnik ?*. 


3. Dr. F. Eichberg: „Uber Einphasen-Kollek- 
tormotoren“. 

4. Marinebaumeister a.D. Direktor Schulthes: 
„Über den heutigen Stand der Schifts-Elek- 
trotechnik‘“. 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 
(Eingetragener Verein.) 


Kohlrausch, G. Dettmar, 
Vorsitzender. Generalsekretär. 


Kommission für Lichtmessung. 


Die Kommission für Lichtmessung hat in 
gemeinschaftlicher Sitzung mit der Unter- 
kommission für Bogenlicht-Normalien der V er- 
einigung der Elektrizitätswerke die im vorigen 
Jahre der Generalversammlung bereits vorge- 
legten, aber nicht angenommenen „Normalien 
für Bogenlampen“, sowie die „Vorschriften für 
Photometrier&ung von Bogenlampen“, einer 
nochmaligen Durchsicht unterzogen. Sie hat 
einen neuen Wortlaut festgestellt, der nunmehr 
einstimmig angenommen worden ist. Dieser 
neue Wortlaut, welcher nachstehend wieder- 
gegeben ist, soll der Jahresversammlung in 
Hamburg zur Beschlußfassung vorgelegt werden. 


Normalien für Bogenlampen. 


Die Leistung einer Bogenlampe wird 
praktisch bewertet nach ihrem wichtigsten 
Anwendungsgebiet, nämlich der direkten Be- 
leuchtung des Raumes unterhalb einer durch 
die Lichtquelle gelegten Horizontalebene. Als 
ihr praktisches Maß gilt daher die mitt- 
lere untere hemisphärische Lichtstärke 
(Jo, 8pr. kurz J hemisphärisch) gemessen in HK, 
wobei dieses Zeichen mit dem Index „ zu ver- 
sehen, also zu schreiben ist: HK, (spr. Hefner- 
kerzen hemisphärisch). Dahinter ist in Klammer 
derjenige Faktor anzufügen, mit welchem man 
die mittlere untere hemisphärische Lichtstärke 
multiplizieren muß, um die mittlere sphärische 
Lichtstärke zu erhalten in der Form (ky=....). 

Diese Angaben beziehen sich auf den be- 
triebsmäßigen Zustand der Bogenlampe, 
jedoch ohne Außenreflektor und nach Ersatz 
der sonst im Betriebe benutzten Glocken (bei 
Dauerbrandilampen nach Ersatz der Innen- und 
Außenglocken) durch möglichst schlierenfreie 
Klarglasglocken von gleicher Abmessung. 

Angaben über den Einfluß zerstreuender 
Glocken, von Außenreflektoren und dergleichen, 
sind auf die in Abs. 1 und 2 definierte Lichtstärke 
der Bogenlampe zu beziehen. 

Angaben über Lichtstärken von Wechsel- 
strom-Bogenlampen sind, wenn nichts anders 
bemerkt ist, für sinusförmige Kurve der Be- 
triebsspannung und eine Frequenz von 50 Pe- 
rioden zu verstehen. 

Als praktischer Effektverbranch einer 
Bogenlampe gilt der Gesamtverbrauch eines 
Bogenlampen-Stromkreises, ‚gemessen an der 
Abzweigstelle vom Netz, dividiert durch die 
Anzahl der Lampen. Bei Angabe dieses Eftekt- 
verbrauches ist die Netzspannung mit anzu- 
as praktischer spezifischer Effekt- 
verbrauch einer Bogenlampe gilt der 80 ge- 
kennzeichnete kftektverbrauch, dividiert durch 


die Lichtstärke J,. Zur Bezeichnung dieser 
Größe dient der Ausdruck „W/HR, bei 
nVolt Netzspannung* (spr. Watt pro Hefner- 
kerze hemisphärisch usw.). 

Für Wechselstrom - Lampen ist in jedem 
Falle anzugeben, ob induktionsfreier oder in- 
duktiver Vorschaltwiderstand angenommen ist. 

Der Wert „HK -/W bei n Volt Neizspan- 


nung“ wird als praktische Lichtausbeute 
bezeichnet. 


Vorschriften für die Photometrierung von 
Bogenlampen. 


Vor der photometrischen Messung sind die 
Bogenlampen mit Kohlen von vorgeschriebenen 
Durchmessern und Marken und von einer Länge, 
welche etwa der halben Brenndauer der Lampe 
entspricht, zu versehen und eine Stunde lang in 
normalen Betrieb zu nehmen. Hieran schließt 
sich unmittelbar die Photometrierung, ohne daß 
der erreichte Beharrungszustand durch Ab- 
nehmen der Glocke oder sonstwie gestört wer- 
den darf. 


Die Bestimmung von J, erfolgt entweder 
durch Auswertung der mittleren Polarkurve 
oder mit Hilfe eines Integrators (Ulbrichtsche 
Kugel). Die einzelnen Polarkurven sind in der 
Weise zu ermitteln, daß in der Meßebene auf bei- 
den Seiten der Lampe unter gleichen Winkeln die 
Lichtmessungen möglichst gleichzeitig ausge- 
führt werden. Die Messungen schreiten in dieser 
Ebene höchstens von 10° zu 10° weiter. Als Meß- 
ebene giltbei übereinander angeordnetenKohlen 
eine durch die Kohlenachsen gelegte Ebene. Bei 
Lampen mit nebeneinander stehenden Kohlen 
sind zwei Meßebenen anzunehmen, deren eine 
mit der Kohlenebene zusammenfällt, deren an- 
dere senkrecht zur ersteren steht und durch die 
vertikale Achse der Bogenlampe geht. — Bei 
heinisphärischer Messung ist die die untere 
hemisphärische Lichtstärke begrenzende hori- 
zontale Ebene durch den Lichtschwerpunkt der 
Bogenlampe zu legen. 


Die Ulbricbtsche Kugel muß einen Durch- 
messer von mindestens 1,5 m haben. 


BRIEFE AN DIE SCHRIFTLEITUNG. 


(Für die in dieser Spalte enthaltenen A Mugen über- 

oimmt die „ohreleitung. keinerlei Verbindlichkeit. Die 

Verantwortlichkeit für die Richtigkeit der Mitteilungen 
liegt lediglich bei den Verfassern selbst.) 


Die Stromdichte unter der Bürstenkante. 


In der „ETZ“ 1906, S. 1127, ist wieder die 
Frage angeschnitten worden, ob die Stromdichte 
unter der Bürstenkante einen unendlichen 


Wert erreichen kann, wo der Ausdruck Br p 
l à 
sich dem Wert 1 in der gewöhnlichen Kommu- 
tierungsformel nähert. Ich verstehe nicht ganz, 
woher der Unterschied zwischen Theorie und 
Praxis rührt. Doch glaube ich mich nicht zu 
irren, daß die Selbstinduktion, wie sie gewöhn- 
lich berechnet wird, sich auf Gleichstrom be- 
zieht. Ich möchte die Aufmerksamkeit auf 
eine Arbeit von A. B. FIELD richten, welcher 
eine Formel für die Stromdichte von in Eisen 
eingebetteten Leitern aufgestellt hat. Nach 
meinen eigenen zahlreichen Rechnungen unter 
Zugrundelegung der Fieldschen Formel und 
unter der weiteren Annahme, daß für Trommel- 
anker die kommutierte Spule tatsächlich von 
einem Kupfermantel eingeschlossen ist, weil 
die Leiter sehr nahe aneinander liegen, scheint 
es, daß die Selbstinduktion für die Größenord- 
nung der Kommutierungsfrequenz etwa !/, 80 
groß ist, wie die für Gleichstrom berechnete. 
Man möchte beinahe sagen, daß die einzigen 
Linien, welche sich tatsächlich mit dem Leiter 
verketten, nur diejenigen sind, welche sich von 
außen und zwar vollständig um ihn schließen. 
Daß die Stromdichte sehr wohl einem unend- 
lichen Wert sich nähern kann, ist ziemlich be- 
wiesen durch die in Wendepolmaschinen herr- 
schende Erscheinung. Wiekann man bei einer ge- 
gebenen Amperewindungszahl auf den Wende- 
polen das seltsame Ergebnis, daß Funken auftritt, 
wenn die Belastung unter einen bestimmten Wert 
sinkt, bei dieser Maschinengattung erklären? 
Deutet dies nicht auf die Tatsache hin, daß bei 


Wendepolen der Ausdruck 1 — R " p Wirklich 
l. 


negativ wird? Man verwendet tatsächlich 
tiefere Nuten und weit induktivere Wicklungen 
Auch kann der Grund nur darin liegen, daß 
das Kommutierungsfeld ist, was eg. ist 
nämlich daß ein negatives geteilt durch 
ein anderes negatives, ein positives ergibt 
und daher Uberkommutierung nicht ein. 
tritt. Sobald jedoch die Wen epol - Ampere- 
windungen verringert werden und die Wendepol- 
wicklung weniger wirksam wird, so wird “ein 
Punkt erreicht, wo der Zählerausdruck für 


ee BT positiv wird und dann beginnt die 


Überkommutierung, da der Ausdruck 1 — L 


a RT 
noch negativ ist. Hierzu vergleiche meinen 


Aufsatz über „Commutation theory“ in „Electrical 
World and Engineer“, Bd. 46, S. 1027. Es scheint 
also sicher zu sein, daß das Obige die Ursache 
für das scheinbare Versagen der erwähnten 
Formel ist. Dr. RIEBESELL hat unzweifelhaft 
recht mit seiner mathematischen Schlußfolge- 
rung. Es würde indessen seltsam sein, wenn 
hier die dämpfende Wirkung der Oberschwin- 
gungen im Ankerstrom vollständig abwesend 
sein sollte, welche hervorgerufen werden 
durch die Störungen, ausgehend von der kom- 
mutierten Spule. Aus diesem Grunde rechnet 
man sicherer nach der alten Methode. 

Washington, 16. XII. 1906. A. Press. 
The George Washington University 

Faculty of Graduate Studies. 


Beiträge zur Erzeugung schwach gedümpfter 
Schwingungen. 


Auf Seite 142 der „ETZ“ 1907 beschreibt 
Herr Dr. MOSLER ein Verfahren zur Erzeugung 
schwach gedämpfter elektrischer Schwingungen. 
Er wendet hierzu einen gegen einen Lichtbogen, 
zu welchem ein Schwingungskreis parallel ge- 
legt ist, blasenden Luftstrom an, wobei dieser 
senkrecht zu den Kohlen gerichtet ist. 

Ich möchte bemerken, daß meines Wissens 
diese Methode zur Erzeugung ungedämpfter 
Schwingungen überhaupt eine der ersten An- 
ordnupgen war, welche ausgeführt wurde. Sie 
ist in dem amerikanischen Patent Nr. 500630 
von ELIHU THOMSON vom“ 18. ‚VII, 1892 | be- 
schrieben. 

Die den Haupt-Erfindungsgedanken des ge- 
nannten Thomson-Patentes enthaltene Figur ist 
in der Abbildung wiedergegeben. 

Es bezeichnen in Abb.34 
m und n Linien-Stromlei- 
tungen, zwischen denen 
ungefähr 500 V vorhanden 
sind. Von diesen ist eine 
Selbstinduktion J und eine 
Entladevorrichtung,welche 
aus einem Bogen oder 
einer Funkenstrecke G be- 
steht, abgezweigt. Parallel 
zu letzterer liegt ein aus 
Kapazität K und Selbst- 
induktion H gebildeter 
Schwingungskreis. M be- 
deutet einen kräftigen 
Magneten, welcher jedoch 
nach der Beschreibung 
nicht unbedingt erforder- 
lich ist, sondern auch 
durch einen Luftstrahl er- 
setzt werden kann. 

Mit dieser Einrichtung erzielte THOMSON 
Schwingungen von 50000 Wechseln in der 
Sekunde und mehr. Vermutlich hat er schon 
über 100000 Wechsel erhalten, jedoch keine zu 
entziehende Energie; letzteres ist erst durch 
die Einrichtungen von POULSEN möglich ge 
worden. x 

Die beschriebene Anordnung dürfte mit der 
von Herrn Dr. MOSLER beschriebenen identisch 
sein. 

Ich möchte noch bemerken, daß die Elek: 
troden des Bogens oder der Funkenstrecke, 
nach dem Thomson-Patent aus Rotguß er 
einem anderen derartigen Metall bestehen sollen. 
Von einer letzthin behaupteten Kühlung nn. 
Elektroden ist jedoch weder in der Beschre! ve 
noch in den Patentansprüchen etwas enthalten. 


Berlin, 14. II. 197. Dr. Eugen Nesper. 


Abb. 34. 


Erwiderung. ua 
Der Hinweis, daß ELIHU THOMSON ei f 
fahren zur Erzeugung ungedämpfter u Ki 
gungen angegeben haben soll, sogar Vor “chen 
vor den ersten epochemachenden er o 
MARCONIs, ist entschieden interessant, AD 
nur mit gewissen Einschränkungen re of hrift 
Wie aus der oben angeführten Patent ken: 
hervorgeht, werden hierbei an der den ver- 
strecke Rotguß-, also Metallelektro 


verri 


28. März 1907. 


wendet, durch deren Benutzung aber Länge 
und Schwingungs-Eigenschaften des Lichtbogens 
etränkter Docht- 


egenüber Kohle, speziell g 
fabie wesentlich beeinträchtigt werden. 


Nach meinen hierzu angestellten Versuchen 
scheint ein derartiger zwischen Metall gebildeter 
Bogen bedeutend weniger elastisch zu sein, wie 
ein solcher zwischen Kohle, sodaß Schwingun- 

en beim Gegenblasen eines Luftstromes und 
ei Ablenkung durch den Magneten nur ganz 
unregelmäßig und von kurzer Dauer, bei 
Treffen der günstigsten Verhältnisse, zu er- 
zeugen sind, folglich also für praktische Zwecke 


der drahtlosen Telegraphie nicht in Frage 
kommen könnten. 

Auch bei Zuführung von Kohlenwasser- 
stoffen zu jenem Lichtbogen zwischen Metall 
erhält man nicht, oder nur sehr unvollkommen, 
den Poulsen-Effekt, ja es scheint sogar die 
` Zuführung von Gas direkt schädlich auf die 
Lichtbogenbildung zu wirken, da derselbe hier- 
Re mehr als sonst die Neigung zeigt, abzu- 
reiben. 

Der Grund für das schlechte Brennen des 
Bogens ist jedenfalls in der Bildung von wenig 
leitenden Metalloxyden zu suchen, die bei Be- 
nutzung der reduzierenden Eigenschaft der 
Koble ausgeschlossen ist. 

Demnach ist jene Anordnung nur praktisch 
brauchbar, wenn Kohle zur Anwendung kommt, 
und sie sinkt zu einem interessanten Lahora- 
toriums-Versuch herab, bei Lichtbogenbildung 
zwischen Metallelektroden, was Herr Dr. NESPER 
vollkommen zu übersehen scheint. 


Braunschweig, 11. III. 1907. 
Dipl.»ng. Dr. Mosler. 


Erzeugung ungedämpfter elektrischer 
Schwingungen. 


In „The Electrical Review“, London, vom 
21. XII” 1906 (Bd. 59, S. 986), nimmt ELIHU 
THOMSON gegenüber POUISEN die Priorität der 
Erzeugung ungedämpfter Schwingungen für 
sich in Anspruch; zum Beweise führt er ein 
von ihm 1892 angemeldetes amerikanisches Pa- 
tent an, nach welchem ein Kondensatorkreis 
durch einen Gleichstrom-Lichtbogen von etwa 
600 V erregt wird, der zwischen Metallelektroden 
in einem starken Magnetfelde, oder auch ohne 
ein solches brennt; die erreichte Periodenzahl 
soll 40000 betragen haben. 

THOMSONs Anspruch hätte sich gegen 
DUDDELL zu richten gehabt; POULSENs Verdienst 
liegt aber darin, daß er zu viel höheren Perio- 
denzablen gelangt ist. Zwar lassen sich, wie 
Berichterstatter im Elektrotechnischen Institut 
in Wien versucht hat, auch mit der THOMSON- 
schen Anordnung die für die drahtlose Tele- 
graphie geeigneten Wellenlängen erhalten, aber 
Konstanz, Nutzeftekt und erreichbare Energie 
sind weitaus geringer. 

Wien, 26. II. 1907. 
Dr. Walther Burstyn. 


Durchschlagsfestigkeit von Isolierstoffen. 


Auf Seite 95 der „ETZ“ gibt Herr Dr. 
BENISCHKE ein Mittel zur Erhöhung der Durch- 
schlagsftestigkeit von Isolatoren an und be- 
gründet dasselbe mit einer Berechnung, nach 
welcher zwei hintereinander geschaltete Isolier- 
stoffe von verschiedener .Dielektrizitäts-Kon- 
stante eine größere Gesamtfestigkeit besitzen, 
als wenn der Zwischenraum von einerlei Stoff 
ausgefüllt wäre. 

Nach Herrn Dr. BENISCHKE würde z. B. 
ein aus zwei Metallplatten in Luft bestehender 
Kondensator, in den man noch eine ganz dünne 
Glasplatte einfügt, im Verhältnis der Dielektri- 
zitäts-Konstante des Glases fester sein als ein 
Glaskondensator derselben Dicke, also etwa 
50-mal so fest. Natürlich ist das nicht der Fall. 
Denn bringt man in einen schon fast bis zum 
Überschlagen belasteten Luftkondensator eine 
Glasplatte ein, so wird die Luft noch stärker 
beansprucht als vorher, wird leitend und fast 
die ganze — bei Gleichstrom die ganze — 
Spannung liegt dann an der Glasplatte, die 
infolgedessen durchschlagen wird, wenn sie 
nicht allein stark genug ist. 

Beim Plattenkondensator, das heißt im ho- 
Dogenen elektrischen Felde, läßt sich also die 
gurchschlagsfestigkeit durch keinen derartigen 
unstgrift erhöhen. Wohl aber ist es möglıch, 
ein inhomogenes Feld durch geeignete Mittel 
Une gener zu gestalten, wodurch lokale 

berlastungen des isolierenden Stoffes ver- 
Tda werden, und da hat R. NAGEL („ETZ“ 
%7, S. 153) den richtigen Weg eingeschlagen. 


Wien, 20. II. 1907. 
Dr. Walther Burstyn. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 18. 


m un a m a 


I 


Erwiderung. 


1. Aus meiner Abhandlung geht nicht her- 
vor, daß die Durchschlagsfestigkeit durch Ein- 
schieben einer Glasplatte jemals auf das 50-fache 


steigen könnte. 


2. Verweise ich auf das in meiner Abhand- 


lung speziell über das Glas gesagte. 


83. Bezüglich der vorstehenden, grundsätz- 
lich unrichtigen Anschauung über das Zustande- 
kommen eines Durchschlages verweise ich auf 


meine Erwiderung gegen Herrn NAGEL („ETZ“ 
1907, S. 236). 

4. Auf einen Streit darüber, ob die von 
Herrn NAGEL oder von mir angegebene An- 
ordnung zweckmäßiger ist, werde ich mich 
nicht einlassen. Darüber wird die Praxis ent- 


scheiden. 
Pankow b. Berlin, 9. III. 1907. 
Dr. G. Benischke. 


.Wir schließen hiermit diese Erörterung. 
D. Schrftlg. 


Über Wechselstrom-Kommutatormotoren. 


(Erwiderung auf das Schreiben gleichen Betreffs 
auf S. 21 ff. der „ETZ“ 1907.) 


Zum Briefe des Herrn RICHTER in der 
ETZ“ 1907, S. 21 ft., will ich mich im folgenden 
kurz äußern. Kurz deshalb, weil alles wesent- 
liche in meiner Antwort in der „ETZ“ 1906, 
S. 769 fi, klar dargelegt ist. Eine gründliche 
Durchsicht und Gegenüberstellung meiner Ant- 
wort und der Aufsätze des Herrn RICHTER wird 
es Jedem ermöglichen, sich ein Urteil zu bilden. 


A. Anlauf. 


Der Aufsatz des Herrn RICHTER in der 
„ETZ“ 1906, S. 133 fft, konnte nur als eine tech- 
nische Begründung der Notwendigkeit von 
Widerstands-Verbindungen im Anker aufgefaßt 
werden. Wie der Briet RICHTERS in der „ETZ“ 
1907, S. 21 ff., klar zeigt, war die Versuchsmaschine 
uuriehtig gebaut, also die Voraussetzung falsch. 
Ebenso könnte man beweisen, daß man Dreh- 
stroın-Motoren nur mit Heylandscher Kom- 
pensation bauen soll. Man brauchte bloß von 
einem Versuchs-Drehstrommotor mit abnormal 
großem Luftspalt auszugehen. 

Aus der so bewiesenen Notwendigkeit, 
Widerstände anzuwenden, folgert Herr RICHTER 
dann in der „ETZ“ 1906, S. 537 und 558, die Be- 
rechtigung der Zusatzwicklung, einer besonde- 
ren Form der Widerstands-Verbindungen. Herr 
RICHTER behauptet, diese Zusatzwicklung nähme 
nicht mehr Piatz ein als Widerstands-Verbin- 
dungen. Kein praktischer Ingenieur wird ihm 
darin folgen. Er gibt aber zu, daß die Aus- 
nutzung des Ankers mit Zusatzwicklung 
schlechter ist, als die eines Ankers ohne 
Widerstände. 

Herr RICHTER sagt auch, daß die Zusatz- 
wicklung dann „besonders einfach“ wird, wenn 
man einen gewöhnlichen Widerstandsdraht ver- 
wendet. Dann gibt es kein Mehr-Drehmoment 
mehr. „Zusatzwicklung“* ist nur noch ein 
anderer Name für „Widerstandsdraht*. Die 
Maschine leistet dann, wie ich in der „ETZ“ 
1906, S. 796, klar bewiesen habe, weniger, als 
eine Maschine ohne Widerstands-Verbindungen. 
Und der Anker ohne Wiıderstands-Verbindun- 
gen ist wahrlich „noch einfacher“. 

Der große Unterschied im Anlauf der Mo- 
toren der S. S. W., wie sie RICHTER beschreibt 
und der A. E. @.-Motoren bestent darin, daß 
bei den ersteren die Rückwirkung der Spulen 
durch Widerstände eingegrenzt wird, während 
sie bei den letzteren durch entsprechende 
Wahl der Ampereleiter pro cm und darch den 
Erreger-Transformator in bestimmten Grenzen 
gehalten wird. Im Anlaufsmoment steigen dann 
allerdings die Kupferverluste. Aber es erscheint 
mir zweckmäßiger, die Verluste auf die ganze 
Maschine zu verteilen, als sie — wenn auch 
vermindert — in den Widerstands-Verbindun- 

en örtlich zusammendrängen. Kupferwick- 
ungen, die in Eisen eingebettet sind, ver- 
tragen — wie allgemein bekannt — ohne jede 
Schädigung vorübergehende Belastungen mit 
dem doppelten und dreifachen Strom (siehe 
Transformatoren, Walzwerks-Maschinen usw.). 
Mit einer solchen Mehrbelastung läßt sich aber 
das 2l/,-fache Anzugsmoment stets erreichen. 
Dauert die Anfahrperiode länger, dann kann 
man beim kompensierten Repulsionsmotor sehr 
rasch auf stärksten Krafttiuß übergehen und 
damit die Kupferverluste normal gestalten. 

Bei Bahnmotoren wird als Maximal-Dreh- 
moment selten mehr als das 1l/,-fache des der 
Stundenleistung entsprechenden Drehmomentes 
verlangt. Der vorübergehende Kupferverlust 
ist dann höhstens gleich dem 2,25-fachen des 
normalen. | 

Die Rechnung des Herrn RICHTER ist des- 
halb unrichtig, weil man bei geeigneter Wahl 


805 


der Bürsten bis 4!/, V mittlerer Begmentspan- 
nung für den Anlauf zulassen kann.!) 
Bei der Ableitung meiner allgemeinen For- 


mel für £ ist mir tatsächlich ein Fehler unter- 


laufen. In der der RICHTERschen Formel (7), 
Seite 540, entsprechenden kann ich jedoch 
keinen Febler finden. Die Annahme für £ ist 
die, daß £ ohne Einfluß ist auf die Stromwende- 
Spannung der Ankerwicklung. Der Unterschied 
zwischen der Formel des Herrn RICHTER und 
meiner Formel kommt von der Verschiedenheit 
der Konstanten c' beziehungsweise c. Nac 
meiner Überlegung wird c’=c. Im übrigen 
scheint mir diese Formel nicht sonderlich 
wichtig zu sein. Denn, wie ich gezeigt habe, 


würde für. eine gute Maschine — = 0,87 sein. 
Selbst nach RICHTERs eigener Formel wäre 
— = 0,435, was noch immer eine wesentliche Ver- 


schlechterung derStromwendung bedeuten würde. 
Herr RICHTER will neuerdings die Polzahl 
vergrößern. Das mag für die Zusatzwicklung 
günstig sein, in anderer Beziehung wieder un- 
ünstig. Auch die Bemerkung RICHTERS kann 
{ch nicht gelten lassen, daß die Zusatzwicklung 


in der Nut günstiger angeordnet werden kann . 


als die Hauptwicklung. Das hieße die 
Stromwende-Spannung der Hilfsspule (e) 
aut Kosten der Stromwende-Spannung 
der Hauptwicklung ie) verkleinern. Die 
Verschlechterung der Stromwendung durch die 
Zusatzwicklung wird sich namentlich bei sol- 
chen Maschinen zeigen, welche mit der Strom- 
wende-Spannung an der Grenze sind. 


B. Leistungsfaktor. 


Die Wicklung Abb. 65, „ETZ“ 1907, S 23, 
hat Herr RICHTER meines Wissens früher nicht 
erwähnt. Sie wirkt zur Hälfte zur Vermehrung 
des Drehmomentes und zur Hälfte zur Ver- 
besserung des Leistungsfaktors. Theoretisch 
ist sie iuteressant, praktisch wird sie wohl nie 
ausgeführt werden. Sie macht, wie jede andere 
Zusatzwicklung, den Anker zu kompliziert. 

Unrichtig und nicht begründet ist die 
Behauptung RICHTERS, daß der Synchronis- 
mus den normalen Betriebszustand des kom- 
peasierien Repulsionsmotors darstellt. Herr 

ICHTER behauptet, daß es leicht sei, die in- 
duktive Komponente im Serienmotor so klein 
zu halten, daß der cos g in der Nähe des Syn- 
chronismus derselbe sei, wie der des kompen- 
sierten Repulsionsmotors. Diese Behauptung 
ist aber UDEICDIG: denn die induktiven Kompo- 
nenten sind bei beiden Maschinen die gleichen, 
beim kompensierten Repulsionsmotor tritt aber 
im Synochronismus eine voreilende EMK, 
welche 20 bis 80°, der Motorspannung aus- 
macht, auf. Diese tehlt beim Serienmotor. 

Der günstige Verlauf der y- und cos g-Kur- 
ven neuerer A. E. Q.- Motoren scheint Herrn 
RICHTER entgangen zu sein. Sonst wäre nicht 
verständlich, warum er die Resultate zitiert, die 
an dem Motor, der im Borinage-Netz seit 1904 
im Betrieb ist und der schon Mitte 1903 gebaut 
wurde, aufgenommen sind. Der Motor ist 
für 40 Perioden. Ich bitte Herrn RICHTER, 
diesen Resultaten solche an einem S. S. W.-Bahn- 
motor aus dem Jahre 1903 entgegenzustellen, 
wenn möglich, an einem Motor für 40 Perioden. 
Daß in diesem frühen Stadium beim Entwurf 
gs Vorsicht notwendig war und daß die 

erluste nicht so günstig verteilt waren, wie 
es jetzt bei gleichem Materialautwand möglich 
wäre, ergibt sich für jeden Fachmann von selbst. 


C. Funkenbildung. 


Herr RICHTER hat nicht zu beweisen ver- 
sucht, daß es irgend ein Mittel zur Querfluß- 
bildung gibt, das beim Reihenschluß-Motor in 
günstigerer Weise anwendbar wäre, als beim 
kompensierten Repulsionsmotor. 

. Herr RICHTER irrt, wenn er sagt, daß die 
örtliche Beeinflussung des Querteldes durch 
Vergrößern des Lufispaltes oder durch Wende- 
sepulen an den Erregerbürsten Feuer hervor- 
ruft. Nur ein kleiner Teil des Querfeld- Kraft- 
flusses wird verändert und daher die EMK der 
Ruhe unter den Erregerbürsten nahezu unver- 
aaa een: 

ie Anordnungen Abb. 17 und 19, „ETZ“ 
1906, S. 542, weisen zweifellos nur eine sehr Se 
vollkommene Drehfeldbildung auf. Es mag 
sein, daß bei Parallelschaltung des Widerstan- 
des die Bürsten etwas weniger gefunkt haben. 


!) Zwei Bemerkungen, die we i i i 
iss unten eufügen; i i sentlich sind, will ich 
, . Der Maßstab des Polardiagrammes Abb. 12, Sei 
ist 1 mm = 2 Amp_bezichungsweige 1 mm = 4 va 
wenn man keine Vernachlässigung macht, ist die Pha- 
Sn nen Se jellsektom und Er- 
gertluß bedeuten einer, & i de i 
angeldbrten Motor, r, als bei dem von Richter 
. 2. Herr Richter zieht die in „El. B. & R.“ 
Seite 1%. beschriebene Maschine heran. Diese Masen ios 
e m e soroden gebaut und penon im Frübjahr 1908 
ie ist deshalb wesentli ichti 
ln ntlich vorsichtiger gebaut, 


3086 


Das kann man doch aber keineswegs eine 
proliga Erprobung“ nennen. Meiner Ansicht 
nach hätte Herr RICHTER alle Veranlassung ge- 
habt, Versuchsresultate mitzuteilen. 


D. Leistungsfähigkeit und Wirkungs- 
grad. i 


Für die Mehr-Leistungsfäbigkeit hatte Herr 
RICHTER im wesentlichen die günstigere Feld- 
form des Serienmotors angeführt. Ich habe 
gezeigt, wie man ohne gene Komplikation und 
ohne Mehrkosten die Feldform des kompen- 
sierten Repulsionsmotors beeinflussen kann. 
Bei der Berechnung des a este 
stromes kann man tatsächlich den örtlichen 
Mittelwert zugrunde legen und erhält stets 
richtige Werte. Es fällt also die ganze Berech- 
nung, die Herr RICHTER in der „ETZ“ 1906, 
S. 558 u. f, gemacht hat, in sich zusammen. 

Die Verluste in der Feldwicklung betragen 
beim kompensierten Repulsionsmotor weniger 
als 1/0), sind also von keiner Bedeutung. 
Selbst wenn diese beim Serienmotor ganz ge- 
spart werden könnte, dürften die größeren Ver- 
luste in den Wickelköpfen des Serienmotors 
mit aufgeschnittener Gleichstrom-Wicklung als 
Ständerwicklung auch diesen Unterschied zum 
Verschwinden bringen. | | 

Ich muß richtigstellen, daß der Leistungs- 
faktor auf die Kupferverluste keinen Einfluß 
hat. Der Leistungsfaktor spielt dagegen eine 
Rolle bei den Verlusten in den Leitungen, 
Transformatoren und Generatoren. 

Die Vereinigung der verschiedenen Wick- 
lungen auf dem Ständer des Reihenschluß- 
Motors der S. S. W., wie sie RICHTER in Abb. 4, 
„ETZ“ 1906, S. 561, beschrieben bat, ist. nach 
meinem Dafürhalten keine Vereinfachung. Der 
Ständer eines kompensierten Repulsionsmotors 
hat nur eine einzige konzentrische Spulen- 
wicklung. Ich glaube, daß die Anordnung, wie 
sie für S. S. W. -Motoren in der „ETZ“ 1906, 
S. 1153, Abb. 5I, angegeben iet, wesentlich 
besser ist, als die, die in der Abb. 4, „ETZ* 
1906, S. 561, von Herrn RICHTER angegeben ist. 

Zusammenfassend bemerke ich, daß ich mit 
Ausnahme der Formel für die EMK der Zusatz- 
wicklung und meiner Angabe über den Einfluß 
des Leistungsfaktores auf die Kupferverluste 
des Serienmotors nichts zurückzuziehen habe. 
Herr RICHTER hat meine anderen Ausführungen 
nicht zu widerlegen vermocht. 


Charlottenburg, 6. IlI. 1907. 
Dr. Fr. Eichberg. 


Wir schließen hiermit diese Erörterung. 
D. Schrftltg. 


FINANZIELLE UND 
GESCHÄFTLICHE NACHRICHTEN. 


Felten & Guilleaume, Fabrik elektrischer 
Kabel, Stahl- und Kupferwerke A.-G., Wien. 


Die Gesellschaft verteilt für das Jahr 1906 
auf ihr erhöhtes Aktienkapital von 8,5 Mill. Kr 
15%, Dividende. In dem Geschäftsbericht, wel- 
cher die vorzügliche BED EUNE der Fabriken 
hervorhebt, verdient eine Stelle Beachtung, in 
der die Direktion die Befürchtungen, daß die 
hohen Metall- und insbesondere Kupferpreise 
dem Verbrauch, soweit die elektrotechnische 
Industrie in Frage kommt, Abbruch zufügen 
würden, für ungerechtfertigt erklärt. Die in- 
dessen gemachten Fortschritte der Kabeltechnik 
wögen die erhöhten Kosten, soweit normale 
Querschnitte in Frage kommen, auf. Hgn. 


Voigt & Haeffner A.-G., Frankfurt a. M. 


Nach dem Bericht über das am 31. XII. 1906 
abgelaufene siebente Geschäftsjahr betrug der 
Reingewinn 554571,96 M, wovon 1€0 903,27. M 
den Reservefonds überwiesen und 10%, Divi- 
dende verteilt werden. Nach weiterer Ver- 
teilung von 85207,90 M Tantiemen und 74500 M 
Gratifikationen, werden auf neue Rechnung 
vorgetragen 33 960,79 M. 


Elektrotechnische Fabrik Rheydt, 
Max Schorch & Co., A.-G. 


Nach dem Bericht über das am 31. XII. 1906 
abgelaufene siebente Geschäftsjahr beträgt der 
Reingewinn abzüglich 60 329,92 M Abschrei- 
bungen 151519,86 M, wovon 80), Dividende 
vezahlt, dem Reservefonds 25 000 ‚M, dem 

nterstützungsfonds 5000 M überwiesen, an 
Tanticmen 19535 M verteilt und auf neue 
Rechnung 24341,14 M vorgetragen worden. Die 
letzte Generalversammlung beschloß eine Ka- 
pitalserhöhung um 500 000 M auf 1750000 M. 


—2. 


Vorstand: R. Wendehorst, H. Leisse. Auf- 
sichtsrat: M. Schorch, Vors., C. Heinz, ni 


Vors., Aug. Guldenmeister. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


gierter des Aufsichtsrates bestellt worden ist. 


BÖRSEN-WOCHENBERICHT, 


Berlin, den 23. März 1907. 


Die leichte Besserung, welche der Beginn 
der Berichtswoche gezeigt hatte, machte bald 
wieder einer matten Stimmung Platz, als die 
Diskont-Erhöhung der Bank von Frankreich auf 
3!/2°/o bekannt wurde. Auf die Nachricht vom 
vorläufigen Abbruch der Verhandlungen wegen 
Verlängerung des Stahlwerks-Verbandes und 
die scharfe Deroute auf dem Kalimarkte ver- 
flaute dann die Tendenz allgemein noch inten- 
siver und als Amerika am Freitag einen noch- 
maligen mehrprozentigen Kurssturz auf der 
u Linie meldete, schloß auch die hicsige 

örse die Woche mit einer neuen schweren 
Erschütterung. 

Eine Ausnahme machten nur russische 
Werte, die recht fest lagen, da man hofft, daß 
die Regierung weiter mit der Duma wird arbeiten 
können. 

Auch unsere erstklassigen Anleihen waren 
auf dem ermäßigten Niveau gut behauptet. 

Von den hier interessierenden Werten, die 
sämtlich mehrprozentige Kurs-Einbußen erlitten, 
waren Große Berliner Straßenbahn besonders 
flau auf Be Positions-Lösungen. 

Der Geldmarkt zeigt eine kleine Erleichte- 
rung; der Privatdiskont gab von 5°%/,%, auf 
5!/20/o nach, da sich ziemliche Nachfrage nach 
ran zeigte. Ultimogeld war 67/g0/ọ nach 

a/o 


1907. Heft 13. 


m 


28. März 1907. 


KURSBEWEGUNG. 
el Kapital in a3 |. Kurse = 
Millionen | 2. oe ——  — — 
Name | zA FEE RERE Januar d. J. | der Berichtswoche 
Aktien OÞliga Seh Niedrie] Höc- iedrig-| Höch- |... , 
Ronen T GA ster ster || ster | ster ‚Schluß 
m T A a E a T a 
Akkumulatorenfabrik A.-G., Berlin . . .| 8 | — |1 1/12/2ù 196,75 216, 196,75 | 199,— 108,50 
Akk.-u.El.-Werkevorm.Boese&Co„Berlin]f 45 | 25 | 1.1| 0f 61,— | 78,75 63,—- | 65,60 63,- 
Allgem. Elektr.-Gesellschaft, Berlin . 100 | 37,7 | 1.7.) 11 į 193,10 216,— || 197,50 201,— 197,50 
Comp. Barcelonesa de Electr. . . . Pst.| 14 | 6,63 | 1. 1.\ 71/2} 120,25 1124,50 | 120,90 | 121,80 120,% 
Bergmann-Elektr.-Werke A.-G., Berlin .| 14 — | 1.1. 18 | 261,75 ‚285,90 | 261,75 | 266,50 261,75 
Berliner Elektricitäts-Werke . . 41,5 | 89,8 | 1. 7.| 10 | 168,— 182,10 || 170,— | 172,25 170,— 
Berl. Masch.-A.-G. vorm. L. Schwartzkopffj 12 — ; 1.7. 13 | 219,50 1241,50 | 219,75 | 223,— 219,75 | 
A.-G. Brown, Boveri & Co. . . [6 Mill.Fs; 10 | 1. 4.| 11 | 185,— 1205,50|| 186,50 | 189,75 186,50 
Cont. Ges. f. elektr. Untern., Nürnberg .| 32 | 9,384| 1.4| 0 59,75 | 72,501 69,— | 70,—| 69% 
Deutsch-Atlant. Telegraphen-Gesellschaftf 24 | 19,79: 1. 1.| 6t/⁄ f 122,20 ;127,— || 122,20 | 125,— 1%,- 
Deutsch-Niederländ. Telegraphen-Ges. .| 7 7,25 1.1. 6] 109,— [113,75|| 109,— | 110,50; 109,50 
Deutsch-Übersee Elektr.-Ges. . . . . f 36 15 | 1.1| 9f 148,— 1159,— || 147,— | 148,50 147,— 
Elektra A.-G., Dresden. . . » ».. f 4 | 235 |1.4| 21a] 75,—| 8125| 75,—| 76,30 75,- 
El. Licht- u. Kraftanlagen A.-G. Berlin .| 30 | 17,33 |1.10.) 71 118,— ‚129,50 |] 119,— | 122,50 119,— 
Bank f. elektr. Untern., Zürich .B6 Mill.Fs, 85,793! 1. 7.| 9 | 178,50 189,50! 178,50 | 180,50 178,50 
Gesellschaft f. elektr. Untern., Berlin . 8375| 35 | 1.1. 71⁄2 125,50 [14085 125,80 | 128,— 125,30 
Hamburgische Elektr.-Werke . . . . .J 18 | 9,967| 1.7. 8 151,— |189,— 154,— 155,— 154,— 
El.-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co.Frankf.]| 20 119,343. 1.4| 7 f 127,— ‚143,50 | 131,— | 134,50) 131,— 
A.-G. Mix & Genest, Berlin. .....J45 — | 1.1) 8f 121,— 137,— || 125,25 | 127,75, 197,50 
Ges. f. elektr. Beleucht., Petersburg .I6Mill. RB. — |1.1. 4] 82—': 92,—| 83,—| 85,25 83- 
do. Vorzugsaktien .[smit.rt.| — | 1.1. 71 130,75 1140,— | 180,75 | 133,— 131,50 
El.-A.-G. vorm. Schuckert & Co., Nürnberg] 50 | 29,1 | 1. 7.| 5 | 109,40 |126,— || 109,40 | 112,50, 109,10 
Siemens & Halske A.-G., Berlin . 54,5 | 27,7 | 1. 8.| 10 f 167,— 1181,60] 167,90 | 170,25. 167,9 
Siemens elektr. Betriebe . u. 75 | 25 1.10. 5!/a[ 107,50 113,50|| 107,50 | 107,75 107,50 
Telephon-Fabrik A.-G. vorm. J. Berliner .| 3 l 1.7. 9] 181,75 200,— i| 181,75, 189,75| 186,— 
Allgem. Deutsche Kleinbahn-Ges. 9,06 | 21,68 | 1. 1. 3] 89,70: 98,50|| 89,70: 92%,— | 89,70 
Allgem. Lokal- u. Straßenbahn-Ges. . .| 17 [831,584] 1. 1.) 7%/,| 148,90 156,10 150,— | 150,50 — 
Berlin-Charlottenburger Straßenbahn . 6,048 | 5,91 | 1. ; 2I — — — S 
Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen| 10 | 3 |L 1, 6 | 151,50 1160,— || 162,50 155,50, 152,50 
Breslauer elektr. Straßenbahn . 142.18 1.1 61 121,— 1ı5—| — :— |- 
Ges. f. elektr. Hoch- u. Untergr.-Bahnen | 30 15 |1. L. 4l/al 128, — 1132,10 || 128,— | 128,30 128,10 
Große Berliner Straßenbahn . e f 100.0824: 8,038 | 1. 1.) 73/4] 163,— 185,50 || 168,— | 171,—| 168,— 
Große Casseler Straßenbahn. .. .. | 8 | 1,979|1.10.| 4 | 103,— 109,60 || 103,— | 103,50 103,50 
Straßen-Eisenbahn-Ges. Hamburg . . .| 21 | 13,06! 1. 1.| 9} 190,— |195,50!| 190,— | 190,25. 190,— 
Straßenbahn Hannover. . . . 2.2... 24 | 1602| 1.1. 0f 70,—| 79,90|| 70,— | 71,90 70- 
Magdeburger Straßenbahn . .. ...I4 6 45 | 1.1) 8] 158,— 163 15728 158 157,25 
| | 
Verschiedenes. General Electric Co. 1431/9 
Süddeutsche Elektrizitäts - Gesell- Chilikupfer (Kasse- 
schaft m. b. H., Stuttgart. Die Firma hat das Lieferung). . . . . . Lstr. 106.—-. 
Installations-Geschäft von Konrad Zeisigs Elektrolyt. Kupfer!) . Lstr. 121.10. —. 
Nachfolger käuflich übernommen, bis 123. 10. —. 
~ Elektrochemische Werke G. m. b. H, Zinn (Kasse-Lieferung) . Lstr. 186. —. —. 
Berlin-Bitterfeld. Die Firma teilt mit, daß Herr Zink. 2: 2 2 2 . . . . Lastr. %. 7 6 
Dr. Walter Rathenau auf seinen Wunsch aus Blei Lstr. 19.12 6. 
ihrem Vorstande ausgeschieden und als Dele- A E E er 


Kautschuk fein Para: 5 sh. 1d. J. 
1) Nach „Mining Journal“ vom 23. März. 


Briefkasten. 


, ‚Bei Anfragen, deren briefliche Beantwortung gewünscht 
wird. ist Porto beizulegen, sonst wird angenommen. t4 
die Beantwortung an dieser Stelle im Briefkasten erfolgen 
soll. Jede Anfrage ist mit einer deutlichen Adresse des 
Anfragenden zu versehen. Anonyme Anfragen werden 
nicht beachtet. 


Sonderabdrücke werden nur aut besondere 
Bestellung und gegen Erstattung der Selbst- 
kosten geliefert, die bei dem Umbrechen Fi 
Textes auf kleineres Format nicht unwesentlic 
sind. Den Verfassern von Ori nalbeiträge) 
stellen wir bis zu 10 Exemplaren des betr. Vot: 
ständigen Heftes kostenfrei zur Verfügung 
wenn uns ein dahingehender Wunsch bei E y 
sendung der Hands t mitgeteilt wird. Nac 
Druck des Aufsatzes erfo Bestellungen 
von Sonderabdrücken oder I eften können 
der Regel nicht berücksichtigt werden. 


Fragekasten. 


Frage 13. 1. Welche Öle, und von wen 
Firmen, haben sich zur Schmierung von 810 ei 
Sauggasmotoren gut bewährt? 2. Was eat 
die verschiedenen Ölsorten für 100 kg. 3 kön- 
für Firmen, namentlich Elektrizitätswerke, 
nen als Empfehlung angeführt werden? i 

Frage 14. Wer liefert elektrisch beleuchtet 
Aufschriften mit automatischer Zündung 1 
Löschung? an 

Frage 15. Wer fabriziert Steatit-Drehstein 
für Ausschalter und Fassungen? 


Abschluß des Heftes: 23. März 1 x 


— 


Für die Schriftleitung verantwortlich: E. C. Zohme in Berlin. — Verlag von Julius Springer in Berlin. 


wir 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 14. 307 


4. April 1807. 
a bh > pp > a > Gcpc m Le 


Elektrotechnische Zeitschrift 


(Oentralblatt für Elektrotechnik) 


Organ des Elektrotechnischen Vereins 
und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker, 


Veriag: Julius Springer In Berlin. — Scheiftleitung : E. C. Zehme. 
Expedition: Berlin. N. 34. Monbijouplats 8. 


Die 


Elektrotechnische Zeitschrift 

kann durch den Buchhandel, die Post oder auch von der 
unterzeichneten Verlagshandlung zum Preise von M. 20,— 
(noch dem Ausland mit Porto-Aufschlag) für den Jahrgang 
bezogen werden. 

ANZEIGEN werden von der unterzeichneten Verlagshandlung, 
sowie von allen soliden Anzeigegeschäften zum Preise von 
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Bel jährlich 6 13 26 52mallger Aufnahme 
kostet die Zeile 35 30 25 20 Pf. 

Stellegesuche werden bei direkter Aufgabe mit 20 Pf. für 
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Den Einsendern von Chiffre- Anzeigen wird für Annahme 
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BEILAGEN werden nach Vereinbarung beigefügt. 


Alle Mittellungen, welche den Versand der Zeitschrift, die 
Anzeigen oder sonstige geschäftliche Fragen betreffen, sind 
ausschliesslich zu richten an die 
Verlegsbuchbandlung von JULIUS SPRINGER in Berlin 

N. 24, Monbijoupiatz 3. 


Pornsprech-Nummern: 11I. 539, III. 9630. 
Telegramm Adresse: Bpringer-Beriin-Monbijou, 


Inhalt, 


(Nachdruck nur mit 
nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet.) 


Das internationale Prioritätsrecht für deutsche Erfindungs- 
patente. Von Karl H. Merk. S. 307. 

Zur Erklärung der ungedämpften Schwingungen. Von 
Dr. M. Reithoffer. 8. 308. 

Das Fernsprechamt in Breslau. VonK.Langbein. (Fort- 
setzung von 8. 293.) 8. 303. 

Wechselstrom-Turbodynamos stehender Bauart in ameri- 
kanischen Kraftwerken. 98. 313. 

Zur Theorie des selbsttönenden Lichtbogens. Von Herm. 
Th. simon. (Schluß von 8. 28) 8. 314. 

Literatur. 8. 317. Eingegangene Werke. — Besprechungen: 
Die Elektrizität und ihre Anwendungen. Von Dr. L. 
Graetz. — Die Theorie, Berechnung und Konstruktion 
der Dampfturbinen. Von Gabriel Zahikjanz. 

Kleinere Mitteilungen. 8. 318. 

Persönliches. 8. 318. Fr. Uppenborn t. 

Telegraphie und Bignalwesen mit Leitung. 
8.318 Erzeugung von Musik auf elektrischem Wege. — 
Unterwasser-Glockensignale in Amerika. 

Fernsprechen mit Leitung. S. 318. Fernsprech- 
wesen in England. — Neues Fernsprechamt in Paris. — 
Ferosprechwesen in Spanien. — Brand eines Fernsprech- 
amts in Transvaal. 

Elektrische Beleuchtungs- und Kraftüber- 
tragungs-Anlagen. 8. 313. Das Zusatzabkommen 
zu dem Vertrage zwischen der Stadt Berlin und den 
Berliner Elektricitäts-Werken. — Torfmoore und Kraft- 
übertragung. 

Elektrische Lampen, Heizvorrichtungen 
und Zubehör. 8.319. Neue wasserdichte Glühlampen- 

„Armatur für StraßBenbeleuchtung. 

Elektrische Bahnen und Fahrzeuge. S. 3%. 
Elektrischer Betrieb auf der Berliner Stadt- und Ring- 
baln. — Elektrischer Straßenbahnbetrieb ia der Türkei. 

Bergwerksbetrieb. 8.32%. Elektrische Ausrüstung 
der Aberdare-Gruben der Powell Duffryn Co. 

Elektrischer Maschinenantrieb. 8.321. Dreh- 
strom-Motoren für Einzelantrieb von Webstühlen. 

Verschiedenes. 8.322. Preisausschreihen der Stadt 
(ienf. — Uber eine neue Art von Röntgen-Röhren. — 
Eiektrotechnische Vorlesungen an deutschen technischen 
Hochschulen im Sommer-Seinester 1907. 

Patente, Gebrauchsmuster und Auszüge. 8. 324. 

Vereinsnachrichten. S 326. Verband Deutscher Elektro- 
techniker (e. V.) (Jahresversammlung. — Elektrotechnische 
at Hannover. — Dresdener Elektrotechuischer 

in). 

Briefe an die Schriftleitung. S. 327. Betriebserfahrungen 
et Kraftübertragungs-Anlage. Von Rurthalsperren- 
'eSclischaft G. m. b. H. Schüler. — Der Resonanz- 

p ransformator. Von Dr. G.Seibt u. Dr.G.Benischke. 
nanzielle und geschäftliche Nachrichten. 8.323. Dr. Paul 

“ser A-G., Berlin. — Österreichisch-Upgurische Sauer- 

‚Stoffwerke, Wien. — Verschiedenes. 

Bnbewegung. — Börsen-Wochenbericht. $S. 328. 
fiefkasten. 8. 3%, 

kasten. 8. 52x, 


e, und bei Originalartikeln 


Das internationale .Prioritätsrecht für 
deutsche Erfindungspatente. 


Von Karl H. Merk. 


Der Unionsvertrag läßt alle Staats- 
angehörigen des internationalen Verbandes 
überall in gleicher Weise das zugestandene 
Prioritätsrecht genießen, wenn nur das Ge- 
such in einem der vertragschließenden 
Staaten vorschriftsmäßig hinterlegt wird. 
Eine weitere Einschränkung ist nicht vor- 
handen. Es ist also keinerlei-Bestimmung 
getroffen worden, in welchem Lande die 
Erstanmeldung erfolgen muß. Kein Land 
hat ein Interesse an der Gebundenheit des 
Privritätsrechtes an den Tag gelegt. 

Die Übereinkunft ist völkerrechtlich 
wirksam geworden, das heißt der Aus- 
länder genießt sein Prioritätsrecht unver- 
kürzt. Wie aber liegen die Verhältnisse 
für den Inländer? Muß die Erfindung zu- 
erst im Heimatlande angemeldet. werden 
oder ist das Prioritätsrecht wirklich inter- 
national? 

In der Kulturgeschichte der Menschheit 
verdient die Schöpfungs - Ursprünglichkeit 
gerechterweise die internationale Anerken- 
nung. In strittigen Fällen beschäftigt uns 
höchstens die Entscheidung zwischen objek- 
tiver und subjektiver Priorität. 

Den rechtlichen Zustand bedingen je- 
doch die Rechtsnormen. So einfach die 
Prioritätsfrage nach Maßgabe des Unions- 
vertrages für das Ausland liegt, so ver- 
wickelt erscheint sie in Deutschland. Die 
Frage: muß die Erstanmeldung eines Pa- 
tentes im Ursprungslande des Anmelders 
erfolgen, wenn er sein internationales Priori- 
tätsrecht im In- und Auslande gewährleistet 
wissen will, wird überall im Auslande aus- 
nahmslos verneint. Kurz, das Ausland läßt 
es frei, wo die Erstanmeldung erfolgt, in- 
dem es sich in Ermangelung anderweitiger, 
innergesetzlicherSonderbestimmungenledig- 
lich auf den Unionsvertrag beruft. Dagegen 
in Deutschland bejahen einige rechtskundige 
Kommentatoren unsere Frage für den Fall, 
daß ein Deutscher sein ausländisches Priori- 
tätsrecht im lHeimatlande in Anspruch neh- 
men will. 

Meldete demnach ein Deutscher ein 
Patent zuerst in einem der Verbands-Aus- 
landsstaaten an, so genösse er in allen 
übrigen sein internationales Prioritätsrecht, 
nur nicht in Deutschland. . 

Das Reichsgericht hat infolge der kurzen 
Zugehörigkeit des deutschen Reiches zum 
internationalen Verband noch keine Ge- 
legenheit zur rechtlichen Entscheidung ge- 
habt. Die aufgeworfene Rechtsfrage ist 
daher strittig, nichtsdestoweniger für den 
deutschen Patentanmelder der Aufklärung 
wert. 

Der einfachste Weg, um den Zweifels- 
fall zu beseitigen — aber keine Lösung der 
aufgeworfenen Frage —, ist natürlich der, 
ein Patent zuerst im Heimatlande anzumel- 
den und darauf erst im Auslande. Denn 
das ist wohl selbstverständlich, daß der 
Patentanmelder seine Erfindung zuerst im 
Ursprungslande anmelden kann; strittig 
bleibt daher nur, ob er sie zuerst im In- 
lande anmelden muß, ohne sonst seines 
Prioritätsrechtes in der Heimat verlustig zu 
gehen. 

Ein Deutscher wird zwar in den meisten 
Fällen zunächst in Deutschland seine Patent- 
anmeldung vornehmen, weil ihm hier das 
Prüfungsverfahren ein ziemlich zuverlässiges 
Mittel zur Beurteilung an die Hand gibt, wie 
weit seine Erfindung neu und unanfechtbar 
scheint, bevor er weitere Schritte unter- 
nimmt. Allein Rücksichten auf die inhalt- 
lich und förmlich verschiedenartigen Pa- 


tentgesetze der einzelnen Verbandsstaaten 
lassen bisweilen den umgekehrten Weg vor- 
teilhaft erscheinen. 

Was sagen nun die Patentanwälte und 
Rechts-Sachverständigen zu der oben auf- 
geworfenen Frage? 

Der Verband deutscher Patentanwälte 
betont in seiner Schrift „Die Patentanmel- 
dung unter den internationalen Verträgen 
des deutschen Reiches“: „Ebenso erwirbt 
der Deutsche, wenn er zuerst in einem 
anderen Unionsstaat anmeldet, ein Priori- 
tätsrecht“. (S. 5.) 

A. du Bois-Reymond hat sich kürz- 
lich in seinem vorzüglich geschriebenen, 
durch und durch empfehlenswerten Buche 
„Erfindung und Erfinder“ im entgegenge- 
setzten Sinne geäußert: 

„Ein großer Schritt vorwärts ist der 
Abschluß des Unionsvertrages gewesen, 
dessen Hauptbestimmung ist, daß dem Er- 
finder ein Jahr lang die Priorität seiner 
Erfindung in allen Unionsländern gehört, 
nachdem er sie im Heimatlande zur Pa- 
tentierung angemeldet hat.“ (S. 265.) 


Österrieth und Axster begründen 
diesen Standpunkt in ihrem Kommentar 
über „Die internationale Übereinkunft“. Sie 
schreiben bezüglich des Prioritätsrechtes: 
„Die erste Anmeldung kann in jedem be- 
liebigen Lande der Union erfolgen. Es ist 
nicht erforderlich, daß dies das Ursprungs- 
land, das heißt dasjenige Land sei, welchem 
der Anmelder durch Staatsangehörigkeit, 
Wohnsitz oder Niederlassung angehört. 
Jedoch kann ein Deutscher sein Patent 
nicht zuerst im Auslande anmelden und 
hierauf in Deutschland einen Prioritäts- 
anspruch gründen, falls er nicht in dem be- 
treffenden Lande seinen Wohnsitz oder 
eine Niederlassung hat. Denn das Priori- 
tätsrecht gehört zu den Rechten, welche 
auf Grund völkerrechtlicher Abmachungen 
den Ausländern zustehen. Der Inländer 
kann diese Rechte aber nicht in Anspruch 
nehmen.“ (S. 69.) 

Österrieth und Axster behaupten 
nämlich: „Die Konvention regelt prinzipiell 
nur die Rechtsbeziehungen zwischen An- 
gehörigen verschiedener Staaten. Die 
Rechtsbeziehungen der eigenen Staats- 
angehörigen werden durch einen inter- 
nationalen Vertrag nicht berührt.“ (S. 15.) 

Man steht daher vor der Frage: Kennt 
der deutsche Rechtszustand eine derartige 
Gebundenheit des Erfinderrechtes, daß der 
wichtigste Punkt der internationalen Über- 
einkunft zum Nachteil der Inländer illu- 
sorisch wird? Bietet die innere Gesetz- 
gebung Deutschlands einen Anhaltspunkt, 
wonach das Prioritätsrecht des eigenen 
Staatsbürgers gegenüber demjenigen der 
übrigen Weltbürger des Verbandes ver- 
kümmert werden könnte? 

Vor allem möge die Unhaltbarkeit eines 
solchen Rechtszustandes an drei Beispielen 
erörtert werden. Diese Zweckmäßigkeits- 
überlegungen mögen gleichzeitig zum sach- 
lichen Verständnis beitragen, welches durch 
doktrinäre Diskussionen schwerlich geför- 
dert würde. 

Es ist heute wohl der Fall denkbar, daß 
ein Deutscher auf einer Reise in Amerika 
eine Erfindung macht und, um der Priorität 
nicht verlustig zu gehen, dort sofort zum 
Patent anmeldet. Nach Deuschland zurück- 
gekehrt — wohnhaft z. B. in Berlin und 
ohne geschäftliche Niederlassung in Ame- 
rika —, soll der deutsche Staatsangehörige 
in seinem Heimatlande die amerikanische 
Priorität seiner Erfindung nicht zuge- 
sprochen erhalten? 

llätte ein Ausländer inzwischen die 
gleiche Erfindung gemacht und irgendwo 
im Auslande hinterlegt, erhielte dieser also 
innerhalb des Vertragsjahres seine ursprüng- 


14 


- | e 


308' 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 14. 


4, April 1907. 


EBEN I WERNER E S RE EEE E E E SEHE EEE NEN OU NSENBERGE EUR E M a Sn 2 nn nn 


liche Auslandspriorität in Deutschland an- 
standslos, unbekümmert darum, ob der 
frühere, deutsche Erfinder überdies noch 
vor jenem seine deutsche Anmeldung hinter- 
legt oder nicht. 

Halten wir uns ein zweites Beispiel vor 
Augen, nämlich daß ein Deutscher und ein 
Ausländer zusammen zuerst im Auslande 
eine Erfindung anmelden, welche Lösung 
wäre dann nach Österrieth und Axster 
einwandsfrei? Bollte gar der Deutsche 
seines Erfinderrechtes verlustig erklärt wer- 
den, weil man nur gegenüber dem Aus- 
länder durch die internationale Überein- 
kunft völkerrechtlich gebunden ist! Der 
Ausländer müßte folgerichtig für sich allein 
das deutsche Patent mit der ursprünglichen 
Auslandspriorität erhalten! 

Es wäre als drittes Beispiel die Rechts- 
umgehung anzureihen in denjenigen Ver- 
bandsländern, deren Patentgesetze nur vom 
Anmelder, aber nicht vom eigentlichen Er- 
finder sprechen. Die Vereinigten Staaten 
von Nordamerika sind also ausgenommen. 
Durch das Recht der Übertragung kann die 
Erfindung beispielsweise von einem Deut- 
schen auf einen ausländischen Geschäfts- 
freund überschrieben werden, deren Rechts- 
verhältnis durch einen Vertrag unter sich 
geregelt sein möge, und alles geht dann 
formalrechtlich in Ordnung. Der Benutzung 
ausländischer Decknamen würde Vorschub 
geleistet, wodurch weder Treu und Glauben, 
noch nationales Gefühl und Ansehen ge- 
fördert erscheinen. 

Kurz der von Österrieth und Axster 
vertretene Standpunkt erweist sich, folge- 
richtig durchgedacht, als unbillig, ungerecht 
und widernatürlichh, weil der Ausländer 
rechtlich besser als der Inländer gestellt 
wäre. 

Die Folgerung, daß ein Deutscher das 
ausländische Prioritätsrecht im Inlande 
nicht geltend machen könne, fällt aber in 
sich zusammen, wenn sie der Schlüssigkeit 
entbehrt, das heißt, wenn es gelingt nach- 
zuweisen, daß die innere Gesetzgebung des 
"Deutschen Reiches. keinerlei Bestimmungen 
enthält, welche dem Unionsvertrag entgegen- 
stehen. Nachdem die internationale Über- 
einkunft zum Schutze des gewerblichen 
Eigentums vom 20. III. 1883 in der Fassung 
der Brüsseler Zusatzakte vom 14. XII. 1900 
im Deutschen Reiche ordnungsmäßig ge- 
nehmigt worden ist, wird sie in Ermang- 
lung entgegenstehender Sonderbestimmun- 
gen für Deutschland völkerrechtlich und 
staatsrechtlich, das heißt, nach außen und 
innen für jeden deutschen Staatsangehörigen 
wirksam. 

Wesentlich ist nun, daß die hier in 
Frage kommende, innere Gesetzgebung des 
Deutschen Reiches in die Zeit vor dem 
Unionsvertrag fällt. Die Rechtswirkungen 
desselben können deshalb noch nirgends 
berücksichtigt und eingeschränkt worden 
sein. 

Deshalb erscheint es grundsätzlich ver- 
werflich, sich buchstäblich an den $ 3 des 
Patentgesetzes vom 7. IV. 1891 zu klam- 
mern, dessen zwei erste Sätze lauten: 

„Auf die Erteilung des Patentes hat 
derjenige Anspruch, welcher die Erfin- 
dung zuerst nach Maßgabe dieses Ge- 
setzes angemeldet hat. Eine spätere An- 
meldung kann den Anspruch auf ein 
Patent nicht begründen, wenn die Ertin- 
dung Gegenstand des Patents des frühe- 
ren Anmelders ist.“ 


Der zweite Satz läßt sich ungezwungen 
in den Rahmen des Unionsvertrages em- 
reihen, weil er lediglich das Prioritätsrecht 
des früheren Anmelders anerkennt. ‚Nach 
dem Unionsvertrag wird dieses Recht jedem 
Staatsangehörigen der Verbandsstaaten eln- 
geräumt, welcher in einem derselben seine 


Patentanmeldung vorschriftsmäßig hinter- 
legt hat. 

Völkerrechtlich ist der $ 3 des Patent- 
gesetzes gegenüber dem Ausländer nicht 
wirksam. Die Frage ist nur die, ob er 
staatsrechtlich gegenüber dem Inländer 
wirksam sei? 

Wie wir gesehen haben, bejahen 
Osterrieth und Axster die Frage, wäh- 
rend die deutschen Patentanmelder das 
lebhafteste Inseresse haben, sie zu ver- 
neinen. 

Der zweite Satz des § 3 des Patent- 
gesetzes ließe sich allenfalls im Hinblick 
auf die Rechtswirkungen des Unionsver- 
trages derart vertreten, daß er den ersten 
Satz in jenem Fall aufhebt, wenn jemand 
ein Prioritätsrecht aus dem Unionsvertrag 
in Anspruch nimmt, das heißt, man be- 
trachtet es dann als freibleibend, in wel- 
chem Lande der frühere Anmelder sein 
Prioritätärecht zuerst erwirbt. Die Gerech- 
tigkeit verlangt dann, daß In- und Aus- 
länder gleichgestellt werden. 

Die vorgetragene Deutung ist vielleicht 
nicht unanfechtbar. Wir stützen uns daher 
besser darauf, daß die innere Gesetzgebung 
des Deutschen Reiches seit Inkrafttreten 
des Unionsvertrages seine Rechtswirkungen 
gegenüber deın Inländer nicht eingeschränkt 
hat und früher nicht einschränken konnte. 
Daß die deutsche Gesetzgebung es auch 
nicht wollte, darf man von vornherein an- 
nehmen. Gesetzgebung und Rechtsprechung 
werden kaum jemals gewollt, ohne zwingen- 
den Grund den eigenen Staatsangehörigen 
benachteiligen. In der Tat hat die deutsche 
Gesetzgebung ebenso wenig wie die aus- 
ländische ausdrücklich bestimmt, daß der 
Staatsangehörige sein Patent zuerst im Ur- 
sprungslande anmelden müsse. 

Der Präsident des Kaiserlichen Patent- 
amtes hat seine amtliche Mitteilung vom 
18. IV. 1903 unter dem Gesichtspunkte ab- 
gefaßt, daß der Unionsvertrag für den 
Deutschen die gleichen Rechte wie für den 
Ausländer eröffne. Unter V wird mitge- 
teilt: „Die Angehörigen der unter II ge- 
nannten Staaten ... genießen in bezug auf 
die von ihnen in einem Unionsstaate be- 
wirkten Anmeldungen einer Erfindung zum 
Patent... für die demnächst auf die gleiche 
Erfindung ... bei dem Kaiserlichen Patent- 
amt bewirkte Anmeldung ein Prioritäts- 
recht ...“ Unter Il ist selbstverständlich 
das Deutsche Reich genannt. Der Rechts- 
standpunkt des Kaiserlichen Patentamtes ist 
mithin demjenigen von Österrieth und 
Axster entgegengesetzt. 

Unsere Hauptrechtsquelle ist aber das 
Bürgerliche Gesetzbuch vom 18. VIII. 1896. 
Dasselbe gibt Anhaltspunkte zur Beurteilung 
der Rechtsnormen des Unionsvertrages. Es 
bestimmt im Artikel 2 des Einführungs- 
gesetzes: „Gesetz im Sinne des Bürgerlichen 
Gesetzbuches und dieses Gesetzes ist jede 
Rechtsnorm“. Dazu kommt Artikel 32: 
„Die Vorschriften der Reichsgesetze bleiben 
in Kraft. Sie treten jedoch insoweit außer 
Kraft, als sich aus dem Bürgerlichen Ge- 
setzbuch oder aus diesem Gesetze die Auf- 
hebung ergibt“. Mit anderen Worten: Die 
spätere Rechtsnorm hebt eine frühere, ab- 
weichende auf. Kurz das Prioritätsrecht 
des Unionsvertrages besteht neben dem 
$ 3 des Deutschen Patentgesetzes und kann 
niemandem verweigert werden, auch nicht 
dem Inländer, weil weder der Unionsvertrag 
noch die deutsche Gesetzgebung eine Kin- 
schränkung vorsieht.!) 


Der Leitsatz von Österrieth und 


ee Die Franzosen sind zugunsten ihrer Staatsange- 
hörigen gleich gesetzgeberisch vorgegangen. Das franzö- 
sische Gesetz vom 1 VIL 190o, betreffend die Anwendung 
der internationalen Übereinkommen. welche sich suf das 
gewerbliche Eigentum beziehen, lantet: „Die französischen 
Stantsangehörigen dürfen innorhalhı Frankreichs, Algerieng 
und der französischen Kolonien die Anwendung der Be- 
stimmungen des internationalen Übereinkommens zum 


Axster mag auf Fälle übertragbar sein, 
welche nicht allgemeine Rechtsnormen be- 
rühren, also auf rechtliche Ausnahme- 
zustände, Z. B. Stand- und Kriegsrecht, in 
welchem Machtbefugnisse. ausschlaggebend 
sind. 

Will man noch weiter gehen und die 
Erwerbung eines Prioritätsrechtes als 
Rechtsgeschäft ansehen, so könnte man 
den Unionsvertrag dem $ 3 des Patent- 
gesetzes unter dem Gesichtswinkel des 
Artikels 11, Absatz 1, des Einführangs- 
gesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuch ent- 
gegenhalten. „Die Form eines Rechts- 
geschäftes bestimint sich nach den Gesetzen, 
welche für das den Gegenstand des Rechts- 
geschäftes bildende Rechtsverhältnis maß- 
gebend ist. Es genügt jedoch die Beobach- 
tung der Gesetze des Ortes, an dem das 
Rechtsgeschäft vorgenommen wird.“ 

Nach vorstehenden Darlegungen an 
Hand des Bürgerlichen Gesetzbuches muß 
wohl Artikel 4 des Unionsvertrages solange 
auch als staatsrechtlich, nicht blos als völker- 
rechtlich wirksam erkannt werden, als die 
deutsche Gesetzgebung ihn nicht ausdrück- 
lich aufhebt. 

Seiner Wichtigkeit wegen folge deshalb 
hier der Wortlaut von Artikel 4: 


„Derjenige, welcher in einem der ver- 
tragschließenden Staaten ein Gesuch um 
ein Erfindungspatent, ein gewerbliches 
Muster oder Modell, eine Fabrik- oder 
Handelsmarke vorschriftsmäßig hinterlegt, 
soll zum Zwecke der Hinterlegung in 
den anderen Staaten während der unten 
bestimmten Fristen und vorbehaltlich der 
Rechte dritter ein Prioritätsrecht genießen. 

Demgemäß soll die hiernächst in 
einem der übrigen Verbandsstaaten vor 
Ablauf dieser Fristen bewirkte Hinter- 
legung «durch inzwischen eingetretene 
Tatsachen, wie namentlich durch eine 
andere Hinterleguug, durch die Veröffent- 
lichung der Erfindung oder deren Aus- 
übung, durch das Feilbieten von Exen- 
plaren des Musters oder Modells, durch 
die Anwendung der Marke nicht unwirk- 
sam gemacht werden können. 

Die oben erwähnten Prioritätsfristen 
sollen zwölf Monate für Erfindungspatente 
und vier Monate für gewerbliche Muster 
oder Modelle sowie für Fabriks- oder 
Handelsmarken betragen.“ 

Der Unionsvertrag verbürgt die Gegen- 
seitigkeit des gewerblichen Rechtsschutzes 
und gewährleistet die wünschenswerte Frel- 
zügigkeit der Erfinder und Anmelder inner- 
halb des internationalen Verbandes. EI 
fügt sich in das Rechtsgebäude ein als 
winkelrechter Baustein einer internationalen 
Solidarität auf dem Gebiete schöpferischer 
Kulturarbeit. 


Zusammenfassung. 


Auf Grund des ausgeführten und recht- 
lichen Zustandes kommt das internationale Pri- 
oritätsrecht dem deutschen Erfinder auch In 
seinem Heimatlande zugute. 


Zur Erklärung 
der ungedämpften Schwingungen.') 


Von Dr. M. Reithoffer. 
Auf Seite 1212 der „ETZ“ 1906 und 


Seite 69 der „ETZ“ 1907 bringen Dr. 2 
nischke und Ruhmer Erklärungsversüt 


i . 2 ris, den 
Schutze des gewerblichen Rigentums de ukproto- 
20. III 1833, sowie der Zusatzartikel N $ fikci nehmen, 
kolle zu ihren Gunsten in allen Fällen m Inge Französische 
in denen diese für sıe günstiger sind, h R die Priorität; 
Gesetz, namentlich also insoweit e8 Dei Patenten handelt. 
fristen und die Ausführungspflicht bei en“ 906, S. 24) 
(„Blatt für Patent-, Muster- und Zeichenwesen , 

1) Eingegangen am 1. H. 1907. 


DEE EEE DIT BRAD O u u Gun ae 


BER ne: 


4. April 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 14. 


309 


Zu nn nn MM MHMHEHRahRmRmRhRhRhRh LT [ m E_——————————T= 


für die Poulsensche Erregung ungedämpf- 
ter Schwingungen. Beide genannten Herren 
haben dabei das Hauptgewicht auf die Be- 
einflussung des erregenden Lichtbogens 
durch ein Magnetfeld gelegt. Mit Rücksicht 
auf eine Reihe von Versuchen, die ich auf 
diesem Gebiete im elektrotechnischen Insti- 


tute der Technischen Hochschule in Wien 
angestellt habe, kann ich mich dieser An- 
schauung nicht anschließen. Es hat sich 
vielmehr stets gezeigt, daß die Grundlage 
des Poulsenschen Verfahrens die Duddell- 
sche Schwingungserregung ist und daß dem 
Magnetfelde hierbei eine ganz andere Rolle 
zufällt, als die der Schwingungserregung. 
Für einen richtigen Einblick in die Ver- 
hältnisse erscheint es nicht unzweckmälig, 
für die Duddellsche Schwingungserregung 
selbst eine Erklärung zu geben. 
Bekanntermaßen wird ein Kondensator, 
der an eine Stromquelle angeschaltet wird, 
unter derVoratissetzung, daß die Widerstands- 
verbältnisse das Zustandekommen einer 


: REN E Seo 
Schwingung ermöglichen 777 
nicht einfach aperiodisch auf die Ladespan- 


des schwingenden Stromes durch die punk- 


vierten Kurven (e,' und i') angedeutet. 
Wird der Kondensator 


schwankungen hervorrufen, 


Selbsterregung. 


Mechanisch vergleichbar ist dieser Vor- 
gang mit dem Falle eines an einer Feder 


hängenden Gewichtes. Wir gehen 
davon aus, daß das Gewicht m 
unterstützt, die Feder f (Abb. 3) 
also entspannt ist. Wird die 
Unterlage U weggezogen, 80: .- 
bildet . sich eine gedämpfte 
Schwingung der Masse m um 
die schließliche Gleichgewichts- 
lage g (Abb. 3) aus. Wird aber 
diese taktmäßig geändert, indem 
etwa der Aufbhängepunkt O ge- 


„schleichend“ 
angeschaltet, etwa durch einen allmählich 
verkleinerten Widerstand, so fehlt der erste 
große Ladestoß. Aber kleine Gleichgewichts- 
störungen im Lichtbogen lösen Konden- 
satorschwingungen aus, die durch den Licht- 
bogen gehend in demselben Spannungs- 
welche die 
Amplitude der Kondensatorschwingungen 
allmählich vergrößern. Es ist dies eine Art 


unterstützten Schwingungssystem eine Rolle 
spielen. Dies ist aber ganz gewiß nicht der 
Fall beim Antrieb eines Pendels durch Ge- 
wicht und Echappement. Ohne Pendel hat 
das System keine Eigenschwingung, es gibt 
auch keine Resonanz für das Zusammen- 
arbeiten, vielmehr holt sich das Pendel die 
Energie nach seinem eigenen Takte. Dabei 
ist natürlich nicht ausgeschlossen, daß die 
Energiequelle einen kleinen Einfluß auf die 
Eigenschwingungsdauer des Systems aus- 
übt, sowie ja auch die Dämpfung einen 
solchen mit sich bringt. In diesem Sinne 
muß auch die Schwingung einer elektro- 
magnetisch betriebenen Stimmgabel als 
eine ungedämpfte bezeichnet werden. Doch 
ist dies ein bloßer Wortstreit. 

Wichtiger ist die Frage, ob der Licht- 
bogen im Magnetfelde eine Eigenschwingung 
besitzt oder nicht, und das muß verneint 
werden. Wenigstens hat bis jetzt niemand 
auf den Schwingungskreis verzichtet. Leider 
habe ich dem Vortrage Poulsens nicht 
beigewohnt. Ich vermute aber, daß die 
Resonanzstörung durch Näbern der Hand, 
von der Dr. Benischke („ETZ“ 1906, S. 1212) 
spricht, sich nicht auf eine Resonanz zwi- 


senkt und gehoben wird, so 
wird die Schwingung eine 
dauernde werden. Läßt man 
die Masse m langsam, aperiodisch 
in die Gleichgewichtslage gehen, so können 
leise Impulse in O, im richtigen Takte er- 
folgend, dennoch eine beträchtliche Schwin- 
gung von m hervorrufen. Der Charakter 
der Selbsterregung fehlt allerdings diesem 


nung geladen, sondern die Ladung voll- 
zieht sich nach dem Gesetz einer gedämpf- 
ten Schwingung. Ist O A= e, (Abb. 1) die 


mus n una. 


schen Lichtbogenkreis und Kondensator- 
kreis bezieht, sondern auf eine solche 
zwischen Kondensatiorkreis und irgend 
einem davon gespeisten schwingungsfähi- 
gen System (Seibtsche Spule), an dem die 
Versuche vorgeführt wurden. 

Nach den obigen Ausführungen dürfte 
es entgegen der Meinung Ruhmers aus- 


Abb. 1. 


Ladespannung, dann verläuft die Konden- 
satorspannung nach der Kurve e und der 
Ladestrom nach der Kurve i. Infolge des 
Widerstandes im Stromkreise wird die 
Schwingung gedämpft und »llmählich aus- 
klingen, und der Kondensator die Endspan- 
nung e erreichen. Das gilt jedoch nur, so 
lange die Ladespannung konstant bleibt. 
Bei der Duddellschen Anordnung des 
Schwingungskreises (Abb. 2) trifft dies nicht 


Abh. 2, 


mehr zu. Die Kondensatorströme gehen 
zum größten Teil durch den Lichtbogen, 
namentlich wenn der Weg durch die Strom- 
quelle über eine beträchtliche Selbstinduk- 
tion L abgesperrt ist, sie lagern sich über 
den Gleichstrom des Lichtbogens und die 
adespannung des Kondensators — hier die 
Lichtbogen-Spannung — hört auf, eine kon- 
stante zu sein. Sie ändert sich mit dem 
Strome. Bei positivem Kondensatorstrome 
(m Sinne der Zeichnung) wächst die Licht- 
bogen-Spannung und wirkt treibend, bei 
negativem Strome sinkt sie und wirkt 
saugend. Diese Schwankungen der Span- 
nug unterstützen somit die natürlichen 
chwingungen des Kondensators und ver- 
stärken sie bis zu einem durch die Dämpfung 
bedingten Maße. In der Abb. 1 sind die 
chwankungen der Lichtbogen - Spannung 
und die dadurch bewirkten Steigerungen 


mechanischen Beispiel. 

So lange es sich um nicht allzu rasche 
Schwingungen handelt, führt die einfache 
Duddelsche Anordnung zum Ziele. Bei 
sehr schnellen Schwingungen kann die 


Lichtbogen-Spannung den Schwankungen . 


des Stromes nur schlecht folgen, weil die 
Temperatur der leitenden Dampfbrücke, 
die von schlechten Wärmeleitern einge- 
schlossen ist, so schnelle Änderungen nicht 
mitmachen kann. Es treten daher keine 
merklichen Impulse auf. Dies wird erst 
durch die von Poulsen eingeführte 
Wasserstoff-Atmosphäre erreicht, 
durch welche für eine rasche Wärme- 
abfuhr gesorgt und gleichzeitig der Sauer- 
stoff der Luft abgehalten wird, sodaß die 
Dampfbildung auf den Strom selbst als 
einzige Heizquelle angewiesen ist. Es ge- 
lingt jederzeit, die Poulsenschen Schwin- 
dungen ohne Magnetfeld und ohne Kupfer- 
elektrode zu erzeugen. Durch die Anwen- 
dung des Magnetfeldes wird insofern 
eine Verbesserung erreicht, als die Span- 
nung am Lichtbogen erhöht und damit 
eine größere Schwingungsenergie erreicht 
wird. Anderseits bewirkt das Magnet- 
feld, daß der Lichtbogen flacher wird 
und auf den Elektroden spitzer aufsitzt, 
wodurch der Einfluß der Kühlung begünstigt 
wird. 

Nach der Erklärung von Dr. Benischke 
müßte man Hochfrequenz - Schwingungen 
durch alleinige Einwirkung des Magnetfeldes 
auf den Lichtbogen ohne angeschlossenen 
Schwingungskreis hervorrufen können. Mir 
ist dies jedoch uicht gelungen. Nur in 
diesem Falle könnte auch bei der Poulsen- 
schen Anordnung von aufgezwungenen 
Schwingungen gesprochen werden. Daß 
Schwingungen nur dann einen ungedämpften 
Verlauf nehmen können, wenn taktmäßig 
Energie nachgeschoben wird, ist durch die 
Verluste jedes kinetischen Vorganges be- 
dingt. Ich bin jedoch der Ansicht, daß 
man nur dann von einer aufgezwun- 
genen Schwingung sprechen soll, wenn die 
Quelle dieser Hilfsimpulse eine eigene 
Schwingungsdauer besitz. Dann freilich 
wird auch die Resonanz zwischen der 
Schwingungsdauer der Hilfsquelle und dem 


geschlossen sein, daß diese Art von Schwin- 
gungserregung auch an einer Einrichtung 
gelingt, bei der nicht d V und dJ entgegen- 
gesetztes Vorzeichen haben. 


Zusammenfassung. 


Es wird eine Erklärung der Duddell- 
Poulsenschen Schwingungserregung gegeben 
und der Ansicht begegnet, daß es sich bei der 
Poulsenschen Anordnung um eine aufge- 
zwungene Schwingung handelt. 


Das Fernsprechamt in Breslau. 
Von K. Langbein, Telegraphendirektor. 


(Fortsetzung von S. 293.) 


Bedienungsvorschrift und Stromläufe für das 
| Ortsamt. 


I. Teilnehmer 1 verlangt eine Orts- 
verbindung. Abb. 14 (S. 291). 


Der Teilnehmer nimmt den Hörer vom 
Haken und ruft dadurch das Amt an. In 
dem Teilnehmerapparat wird ein Satz von 
12 Polarisationszellen, die bei angehäugtem 
Hörer dem Strom der Zentralbatterie das 
Gleichgewicht halten, ausgeschaltet, und 
die Zentralbatterie über die Anrutwicklung, 
a-Leitung, Teilnehmerstelle, b- Leitung 
und Haltewicklung des Anrufrelais gc- 
schlossen. 

Das Anrufrelais spricht an und schließt 
den* Stromkreis für die Anruflampe über 
das zugehörige Kontrollrelais, das seiner- 
seits den Stromkreis für die Kontrollampe 
schließt. Um zu verhüten, daß bei gleich- 
zeitigem Glühen einer größeren Anzahl von 
Anruflampen die Wicklung des Kontroll- 
relais einen zu starken Strom erhält, ist ihr 
ein Widerstand von 5 Ohm parallel ge- 
schaltet!) Im Amt leuchten die Anruf- 
lampe des Teilnehmers 1 und die Kontroll- 
lampe auf; letztere leuchtet solange, wie 
eine Anruflampe an dem ganzen Arbeits- 


platz glüht. 


1) Neuerdings werden die Kontrollampen durch die 
Anker der Anrufrelais eingeschaltet und urch die Kon- 
trolirelais entbehrlich. 


310 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 14. 4. April 1907. 
EE Up u ir lu run Fr ee een er Pe ug u es 


Während der Nacht kann eine Weck- 
vorrichtung eingeschaltet werden. 

Der Beamte des Ortsamts fragt 
ab. Der Abfragestöpsel ruht auf einem 
federnden Zugschalter, der beim Aufheben 
des Stöpsels die Schlußzeichenvorrichtung 
einschaltet. Beide Schlußlampen glühen. 

Der Beamte führt den Abfragestöpsel 
in die Abfrageklinke ein. Dadurch erhält 
die Haltewicklung des Anrufrelais über die 
b-Ader der Stöpselschnur einen Zusatzstronı 
von 10 V; ferner wird das Schlußzeichen- 
Relais der Anrufwicklung parallel ge- 
schaltet, wodurch ihre anziehende Wirkung 
so geschwächt wird, daß die Haltewicklung 
von 150 Ohm auf den Kipphebelanker des 
Anrufrelais stärker anziehend wirkt, als die 
Anrufwicklung von 800 Ohm, und der 
Lampenkontakt wird geöffnet. Das Kon- 
trollrelais, über welches sämtliche Anruf- 
lampen des Arbeitsplatzes geführt sind, 
wird stromlos, wenn alle Anruflampen des 
Arbeitsplatzes erloschen sind. Anruf- und 
Kontrollampe erlöschen. 

Durch Einführen des Abfragestöpsels 
in die Abfrageklinke wird der Zentral- 
batterie ein neuer Weg über das Schluß- 
relnis 1 in die Teilnehmerleitung geboten; 
das Schlußrelais zieht seinen Anker an, und 
die rote Schlußlampe erlischt. 

Der Beamte legt den Sprechumschalter 
in die Abfragestellung, nach vorn, und 
meldet sich mit: „hier Amt“. Durch Um- 
legen des Sprechumschalters schaltet der 
Beamte seinen Abfrageapparat in die Lei- 
tung. 

Nachdem der Beamte die verlangte 
Nummer wiederholt hat, berührt er mit der 
Spitze des Verbindungsstöpsels die Klinken- 
hülse der verlangten Leitung in der Viel- 
fachschaltung. Ist die Leitung besetzt, so 
macht sich in dem Hörer des Beamten ein 
deutliches Knacken bemerkbar, weil 
zwischen der Stöpselspitze und Erde eine 
Prüfwicklung des Kopffernhörers einge- 
schaltet ist. 

Bei besetzter Leitung meldet der Be- 
amte: „Leitung besetzt, bitte später noch- 
mals rufen“ und hebt die Verbindung des 
Abfragestöpsels auf; bei freier Leitung 
meldet er dem Teilnehmer: „ich verbinde“, 
führt den Verbindungsstöpsel in die Viel- 
fachklinke der verlangten Leitung ein und 
drückt den Sprechumschalter in die Ruf- 
stellung, nach hinten, aus der er selbst- 
tätig in die Durchsprechstellung zurück- 
schnellt. Bei der Rufstellung entsendet die 
dauernd laufende Rufmaschine Wechsel- 
strom in die Leitung des angerufenen Teil- 
nehmers und bringt den Wecker zum An- 
schlagen. Im Amt leuchtet die Ruflampe auf. 

Der Anker des Rufrelais schließt den 
Stromkreis für die Ruflampe. 

Um zu verhüten, daß das Anrufrelais 
des angerufenen Teilnehmers durch den 
über die a-Ader in die Anrufwicklung 
fließenden Rufstrom betätigt wird, ist die 
Rufstrom-Zuführung zur b-Leitung im Ma- 
schinenraum mit dem —% Volt-Pol der 
Zentralbatterie verbunden, die einen Gleich- 
strom von 20 V in die Haltewicklung des 
Anrufrelais entsendet. 

Sobald der Sprechumschalter in die 
Ruhelage, Durchsprechstellung, zurückge- 
gangen ist, liegt an der Hülsenleitung, 
b-Ader, des angerufenen Teilnehmers die 
Prüfbatterie von 10 V, sodaß nunmehr auch 
diese Leitung an allen Schränken besetzt 
erscheint. | 

Der angerufene Teilnehmer 7 2 nimmt 
den Hörer vom Haken und meldet sich. 
Die Schlußlampe 2, weiß, erlischt, und die 
Teilnehmer spreehen miteinander. 

Beide erhalten den Zentral-Mikrophon- 
strom über die Stöpsel und die Anrufrelais 
deren Haltewicklungen infolge der über- 


wiegenden Wirkung des Zusatzstromes von 
10 V und der Schwächung der Anrufwick- 
lung durch Parallelschaltung der Schluß- 
zeichenrelais die Kipphebelanker in der 
Ruhelage festhalten. 


zellen wieder eingeschaltet werden. Die 
Schlußrelais werden stromlos, ihre Anker 
fallen ab und schließen den Stromkreis fir 
die Schlußlampen, die aufleuchten. Der 


Beamte zieht die Stöpsel heraus, der Zug- 


Das Fernamt Breslau. 
Abb. 4. 


Die Sprechströme der Teilnehmer-Mikro- 
phone finden ihren Weg über Hörer und 
Hakenumschalter in die a-Leitung und über 
die 12 PZ in die b-Leitung. Die Schluß- 
relais mit hoher Selbstinduktion im Amt 
sind durch einen Kondensator von 2 Mf. 
überbrückt, der den Sprechströmen den 
Weg aus dem Abfragestöpsel in den Ver- 
bindungsstöpsel Öffnet. 

Will der Beamte in einer Verbindung 
mithören, was nur in Ausnahmefällen zu 
geschehen hat, so legt er den Mithörschalter 
MH nach vorn und den Sprechumschalter 
in die Abfragestellung. Dadurch wird der 


schalter-Kontakt wird unterbrochen und 
schaltet die Batterie von beiden Schlub- 
lampen ab; diese erlöschen. 


Der Klinkenumschalter. 
Abh. 5. 


Abfrageapparat in 
Brücke eingeschaltet. 
Nachdem die Teilnehmer ihr Gespräch 
beendet haben, hängen sie ihre Hörer an, 
wodurch in beiden Stellen die Polarisations- 


beide Leitungen als 


verlangt eine Ver 
Teilnehmer des 
8.291) u. 15 (8.292). 
des Ortsamts 
eilnehmer des 


ll. Teilnehmer 1 
bindung mit einem 
Magistratsamts. Abb. 14( 

Verlangt ein Teilnehmer 
eine Verbindung mit einem 1 


Ir f 


Kr 


N X N 


4. April 1907. 


'Magistratsamts, so drückt der Beamte eine 


der beiden Dienstleitungs-Tasten und über- 
mittelt dem Beamten des Magistratsamts 
die verlangte Nummer. Dieser prüft, ob 
die Leitung besetzt ist und gibt bei freier 
Leitung die Nummer der Orts-Verbindungs- 
leitung an, auf die er die Teilnehmerleitung 
schaltet. Der Beamte des Ortsamts ver- 
bindet nunmehr seinen Teilnehmer mittels 
leg Verbindungsstöpsels mit derjenigen 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 14. 


schaltete Kondensatoren zu 2 Mf. einge- 
schaltet, wodurch besondere Rufübertra- 
gungs-Relais überflüssig geworden sind. 
Sobald der Magistrats-Teilnehmer den 
Hörer vom Haken nimmt, erhält sein Mikro- 
phon den Zentralbatteriestrom vom Ma- 
gistratsamt über das Anrufrelais und den 
Verbindungsstöpsel. Von der Zentralbatterie 
des Ortsamts fließt ein Strom von 20 V über 
SR2, H3,2, V Sa-Ader, a-Leitung. der Orts- 


Stromlauf des Klinkenumschalters. 
Abb. 6. 


Klinke für besondere Zwecke, deren 
Nummer der Orts-Verbindungsleitung ent- 
spricht und ruft den Teilnehmer des Ma- 
gistratsamtsmittelsdesSprechumschalters an. 

Nach erfolgter Verbindung tritt am Platz 
für ankommende Verbindungsleitungen das 
Schlußrelaiis SR 1 in Wirksamkeit, die 
Schlußlampe 1 und die Kontrollampe er- 
löschen. Das Erlöschen der Schlußlampe 
zeigt dem Beamten im Magistratsamt an, 


Stromlauf für den Meldetisch. 
Abb. 7. 


laß im Ortsamt die richtige Klinke ge- 
stöpselt worden ist. Damit der Rufstrom 
e Ortsamts den Wecker des Apparats 
cim Magistrats-Teilnehmer sicher zum An- 
schlagen bringt, sind in die a- und b-Ader 
der Verbindungsleitungen je 2 parallel ge- 


Verbindungsleitung und den Anker des 
Schlußzeichen-Relais S R2 am Platz für an- 
kommende Verbindungsleitungen. Infolge- 
dessen erlischt im Ortsamt die weiße Schluß- 
lampe, woran der Beamte erkennt, daß der 
Magistratsteilnehmer seinen Hörer vom 
Haken genommen hat. 

Hängen die Teilnehmer nach beendetem 
Gespräch die Hörer an, so werden bei 
beiden Sprechstellen die Polarisationszellen 


eingeschaltet. Im Ortsamt wird das Schluß- 
relais 1 stromlos, der Anker fällt ab und 
schließt den Lampenstromkreis; die rote 
Schlußlampe glüht. Im Magistratsamt wird 
am Platz für ankommende Verbindungs- 
leitungen das Schlußrelais 5 R2 stromlos, 


— Emm Do nn i - —— as E j 


. der Anker fällt ab und unterbricht den über 
die a-Leitung und das Schlußrelais S R2 
des Ortsamts fließenden Strom von 20 V; 
im Ortsamt erlischt die weiße Schlußlampe. 
Sobald der Beamte des Ortsamts die Stöpsel 
in die Ruhelage gebracht hat, bewirkt die 
Ausschaltung des Zugschalters unter dem 
Abfragestöpsel das Erlöschen der beiden 
Schlußlampen im Ortsamt und das Heraus- 
ziehen des Verbindungsstöpsels durch Ab- 
schalten der Prüfbatterie, — 10V, von der 
b-Leitung die Außerbetriebsetzung des 
Schlußrelais S R 1, am Platz für ankommende 
Verbindungsleitungen; die Schlußlampe 
leuchtet auf. Der Beamte des Magistrats- 
amts zieht den Verbindungsstöpsel aus der 
Vielfachklinke heraus, und die Schlußlampe 
erlischt infolge Öffnung des Zugschalters 
unter VS. Verlangt ein Teilnehmer des 
Magistratsamts einen solchen des Ortsamts, 
so ist die Bedienung die gleiche, weil die 
Plätze für ankommende Verbindungslei- 
tungen und die Vielfach-Arbeitsplätze in 
beiden Ämtern gleichmäßig geschaltet sind. 


I. Teilnehmer 1: verlangt eine Vor- 
ortsverbindung. Abb. 14 (S. 291) und 17 
(S. 293). 


Anruf und Abfragen des Teilnehmers 

wie unter 1. 
Der Beamte des Vielfachschranks nimmt 
die Meldung des Teilnehmers entgegen und 
schaltet sich mit dem Abfragestöpsel in die 
Vielfachklinke der Meldeleitung, Klinken für 
besondere Zwecke, ein; das Melderelais am 
Vorschalteschrank erhält Strom, die Melde- 
lampe leuchtet. Der Beamte des Vorschalte- 
schranks führt seinen Abfragestöpsel in die 
Meldeklinke ein, nimmt die Anmeldung ent- 
gegen und vermerkt das Gespräch. 

Die Meldelampe ML erhält Strom und 
leuchtet. 

Der Stromkreis für das Melderelais wird 
unterbrochen, die Meldelampe erlischt. 
Darauf führt der Beamte den Abfragestöpsel 
in die Anrufklinke einer freien Vororts- 
leitung ein und weckt den Vorort mit 
Wechselstrom, Sprechumschalter nach hinten 
oder mit Gleichstrom, Sprechumschalter 
nach vorn. 

Nachdem sich der Vorortsteilnehmer ge- 
meldet hat, wird die Verbindung in der Vor- 
schalteklinke ausgeführt, und zwar bei einem 
Grundgebühren-Teilnehmer am Vorschalte- 
schrank II mit VS 1 und bei einem Pausch- 
gebühren-Teihrehmer amVorschalteschrank I 
mit VS 2, wobei der Verbindungsstöpsel 
VS 1 mit der Stöpselspitze in das Schnur- 
loch zu stecken ist. Dadurch wird die Teil- 
nehmerleitung mit dem Übertrager verbun- 
den, in dessen zweite Wicklung nach Ent- 
fernung des Abfragestöpsels aus der Ab- 
frageklinke die Vorortsleitung eingeschaltet 
ist. Der Teilnehmer wird mittels des Sprech- 
umschalters wie im Ortsverkehr angerufen. 

Die Sprechstelle des Ortsteilnehmers er- 


| hält den Zentral-Mikrophonstroın über das 


Anrufrelais wie unter Im und den Verbin- 
dungsstöpsel des Vorschalteschranks. 
Nach dem Herausziehen des Abfrage- 


| stöpsels aus der Abfrageklinke steht das 
| Schlußrelais unter Strom, die Schlußlampe 


| erlischt. 


Soll das Gespräch überwacht werden, 


| so führt der Beamte den Abfragestöpsel in 


die Kontrollklinke ein und schaltet dadurch 
seinen Abfrageapparat zur Vorortsleitung in 


1 Brücke ein. 


Wenn der Teilnehmer des Ortsanıts nach 
beendetem Gespräch seinen Hörer an den 
Haken hängt, wird das Schlußrelais strom- 
los, der Anker fällt ab und die Schlußlampe 
leuchtet auf. Der Beamte bringt die Ver- 
bindungsstöpsel in die Ruhelage, der Zug- 
schalter unterbricht den Lampenstromkreis, 


— m m EEE o BEE HE Er EG Tone 


312 


— 


die Schlußlampe erlischt. Für die Vororts- 
leitung dient die Fernlampe als Schlußlampe. 

Verlangt ein Vororts-Teilnehmer eine 
Verbindung mit einem ÖOrtsteilnebmer, so 
weckt der Beamte des Vororts mit dem In- 
duktor in der Vorortsleitung. 

Der Anker des Fernrelais schließt den 
Stromkreis für das Halterelais. 

Die Fernlampe leuchtet so lange, bis 
durch Umlegen des Sprechumschalters in 
die Prüfstellung, nach vorn, der Stromkreis 
des Halterelais unterbrochen wird. Der Be- 
amte führt den Abfragestöpsel in die Ab- 
frageklinke ein und fragt ab. 

Nachdem der Vorort die gewünschte 
Nummer angesagt hat, prüft der Beamte mit 
der Spitze des Verbindungsstöpsels an der 
Hülse der Vorschalteklinke, ob die Leitung 
besetzt ist. 

Ist die Leitung besetzt, so legt der Be- 
amte den Dienstleitungs-Schalter, dessen 
weiterer Zweck bei der Beschreibung des 
Fernamts erörtert wird, nach vorn und teilt 
den im Ortsverkehr sprechenden Teilneh- 


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ZÄrnp3 


Drehspulen-Galvanoskopen 
Skala angebracht, so daß 2 Beamte gleich- 
zeitig Prüfungen der Leitungen und Ein- 
grenzungen vonStörungen ausführenkönnen. 
Die eine 
schalters ist mit einem Schreibpult für den 
Aufsichtsbeamten des Fernamts versehen. 


in dem geräumigen Kabelkanal 
gebracht ist und die Verbindung zwischen 
dem Klinkenumschalter und den Kasten- 


E a & 


AAR ARH- 


PTR J2 IL LANT). 3 


mern mit, welche Leitung von dem Vorort 
verlangt wird. 

‚ Bei freier Leitung verbindet der Beamte 
die Vorschalteklinke des verlangten Teil- 
nehmers mit der Vorortsleitung. 


C. Das Fernamt. 


l Der Oberlichtsaal des Fernamts, Abb. 4, 
ist mit dem Ortsamts-Saal durch 3 Türen 
verbunden; eine eiserne Treppe führt durch 
das Zwischengeschoß in die Kleiderablage 
für die Telegraphengehilfinnen. In dem 
Fernamt sind 1 Klinkenumschalter in Tisch- 
form, 2 Meldetische und 8 Ferntische aut- 
gestellt; die Gesamt-Aufnahmefähigkeit be- 
trägt etwa das Dreifache. Der Klinkenum- 
schalter in Tischform mit einem Fassungs- 
vermögen von 240 Fern- und Dienstleitun- 
gen ist für 130 Fernleitungen und die dazu- 


gehörigenDienstleitungen ausgebaut (Abb. 5). 
An seinen beiden Längsseiten sind Konsolen 
zur Aufnahme zweier vollständiger Meß- 


mit Universal- Meßgeräten und 


systeme 
mit schräger 


schmale Seite des Klinkenum- 


Zu dem Klinkenumschalter gehört ein 
Zwischenverteiler mit Lötösen-Leisten, der 
unter- 


Endverschlüssen der Fernleitungskabel so- 


wie den Ferntischen vermittelt. Das Innere 


des Klinkenumschalters ist von den Kabel- 


kanälen aus von allen Seiten zugänglich. 


Das Klinkenfeld enthält in der Mitte 


für jede Fernleitung und für die dazu ge- 
hörige Dienstleitung je 2 Unterbrechungs- 
klinken, die so angeordnet sind, daß sich 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 14. 


4. April 1907. 


skopen 3 doppelte und 5 einfache Stöpsel 
mit Schnüren und Gewichten, die zur Ein. 
schaltung der Schleif- oder Einzelleitungen 
dienen, wie in Abb. 6 dargestellt ist. 

Die Meldetische, in ihrer äußeren Form 
den Ferntischen entsprechend, haben 4 Ar- 
beitsplätze und sind mit dem Ortsamt durch 
Je 8 Meldeleitungen verbunden, die über 
den Hauptverteiler geführt sind und an den 
Klinken für besondere Zwecke in Vielfach- 
schaltung endigen. Den nebeneinander 
liegenden Arbeitsplätzen stehen 4 Melde- 
leitungen mit Meldeklinken, Relais und 
Lampen zur Verfügung. Die Schaltung der 
Meldeleitungen ist in Abb. 7 dargestellt. 

Damit die Meldelampen nach erfolgtem 
Anruf weiter leuchten, sind die Melderelais 
mit Haltewicklung versehen, deren Strom- 
kreis erst unterbrochen wird, wenn der 
Abfragestöpsel in die Meldeklinke einge- 
führt wird. Vor die Anrufwicklung des 
Melderelais ist ein Kondensator von 2 Mf 
geschaltet, um bei gestecktem Verbindungs- 
stöpsel den Zentralbatteriestrom des Orts- 


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Fernleitung 4 Il J | Il or 


Veo. Batterie eingeschaltet 
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274 g Bde. 


ZÄrmgt. 


29 RM 


Stromlauf für den Ferntisch. 
Abb. 8. 


neben den Fernleitungsklinken die Dienst- 
leitungsklinken befinden. Mittels Doppel- 
stöpsel Kann jede Fernleitung mit ihrer 
Dienstleitung auf jeden Arbeitsplatz der 
Ferntische geschaltet werden. Am Rande 
des Klinkenfeldes sind die Meß-Unter- 
suchungs- und die Klinken für die Doppel- 
sprechschaltung eingebaut. Die Benutzung 
dieser Klinken ist aus der Abb. 6 ohne 
weiteres ersichtlich. 

Zu jedem Sprechstromkreis gehört ein 
Abfragesystem mit Brustmikrophon und 
Kopf-Fernhörer, ein Sprechumschalter mit 
3 ‚Stellungen zum Abfragen und Anrufen 
mit Gleichstrom, Stellung nach vorn, oder 
Wechselstrom, Stellung nach hinten: ferner 
ein Stöpselwähler mit 2 Abfragestöpseln. 


Zu jedem Meßstromkreis gehören außer 


dem Meßgerät und 2 Drehspulen-Galvano- 


amts von dem Melderelais fernzuhalten 
Die Meldeleitungen eines Tisches haben ein 
gemeinsames Kontrollrelais mit Kontroll- 
lampe; letztere ist in der Mitte des Melde: 
tisches angebracht und von allen Arbeits- 
plätzen aus leicht wahrzunehmen. Eine 
Meldeleitung ist im Ortsamt auf a 
zeichen geschaltet, sodaß der Beamte des 
Meldeamts auch mit den Teilnehmern zur 
Erledigung von Rückfragen in Verbindung 
treten kann. 

In der Mitte des Meldetisches ist z 
horizontale Klinkengitter für 130 oo 
leitungsklinken angeordnet. An ee 
Klinken endigen die in Vielfachschä nn 
über sämtliche Ferntische geführten ee 
leitungen, sodaß vom Meldetisch aus len 
Arbeitsplatz des Fernamts angerufen we 


kann. 


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2. 
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Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 14. 


4. April 1907. l 
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betriebenen Dynamos in einem 138 km ent- 


Zu jedem Arbeitsplatz der Meldetische 
gehört ein vollständiges Abfragesystem mit 
Sprechumschalter, Abfragestöpsel und Weck- 
taste, die mit der Rufstrommaschine ver- 
bunden ist, ferner ein Rufrelais und eine 
Ruflampe. Zwischen die a- und b-Ader des 
Abfragestöpsels ist eine Drosselspule von 
800 Ohm Widerstand und in die b-Ader ein 
Satz von 12 Polarisationszellen geschaltet. 
Die Drosselspule vermittelt bei gesteckten 
Stöpseln den Stromweg. für das zweite 
Schlußrelais des Ortsamts, während die 
Polarisationszellen diesem Strom den Weg 
zum Abfrageapparat des Meldetisches ver- 
egen. 
a Die Ferntische sind für 16 auf 4 Arbeits- 
plätze verteilte Fernleitungen eingerichtet. 

Das in der Mitte befindliche Klin- 
kenfeld hat eine Aufnahmefähigkeit von 
240 Fern- und ebensoviel Dienstleitungs- 
Vielfachkinken und ist vorläufig mit 
je 13 Klinkenstreiffen zu 10 Vielfach- 
klinken besetzt. Zur Verbindung mit den 
Stöpseln der Vorschalteschränke dienen 
1% Orts-Verbindungsleitungen, die gleich- 
falls in Vielfachschaltung über sämtliche 
Ferntische geführt sind. An jedem Arbeits- 
platz befinden sich 4 Diensttasten, von 
denen 3 Dienstleitungen zum Vorschalte- 
schrank I für Pauschgebühren-Teilnehmer, 
1 zum Vorschalteschrank Il für Grundge- 
bühren-Teilnehmer abgehen. Bei der Wahl 
der Dienstleitungstasten ist seitens der Be- 
amten am Ferntisch auf die Nummer der. 
verlangten Teilnehmerleitung Rücksicht zu- 
nehmen, wodurch eine gleichmäßige Ver- 
teilung der Ferngespräche auf die Arbeits- 
plätze der Vorschalteschränke erzielt wird. 

Für jede Fernleitung ist 1 Fernrelais 
zu 1500 Obm, 1 Halterelais zu 120 Ohm miit 
Fernlampe und 1 Schlußrelais zu 20 Ohm 
mit Schlußlampe, ferner je eine Abfrage- 
klinke in der Fern- und Dienstleitung mit 
Fernschlußlampe und Dienstleitungslampe, 
eine Fernverbindungsklinke und ein Stöpsel 
mit zweiadriger Schnur und Rollgewicht 
vorhanden. 

Den Fernruf aus einer für sämtliche 
Fernleitungen gemeinsamen Batterie von 
48 V vermitteln 2 Tasten, deren eine den 
Gleichstrom unmittelbar in die Fernleitung 
entsendet, während die andere die Batterie 
an den Fernstöpsel zum Weiterruf an- 
schließt. In jede Fernleitung ist ein Über- 
trager nach dem Muster der Siemens & 
Halske A.-G. eingeschaltet, der durch einen 
-5 mit 3 Stellungen betätigt 
wird. 

Für jeden Arbeitsplatz, also für 4 Fern- 
leitungen gemeinschaftlich ist ein Kontroll- 
relais mit Kontrollampe vorhanden. Sämt- 
liche Kontrollrelais sind mit einem Um- 
schalter zur Betätigung einer Weckeinrich- 
tung für den Nachtdienst verbunden. 

Das Abfragesystem besteht aus An- 
schlußdose, Brustmikrophon und Kopf-Fern- 
hörer ohne Prüfwicklung; eine Klinke er- 
möglicht die Einschaltung eines zweiten 
Hörers. Ein Mithörschalter gestattet die Ein- 
schaltung einer Drosselspule von 2x250 Ohm 
Widerstand anstelle der sekundären Wick- 
lung der Induktionsrolle des Mikrophons. 
Bine Ruftaste mit Rufrelais und Ruflampe 
dient zur Einschaltung der KRufstrom- 
ne zum Wecken in der Orıs-Verbin- 
„upsleitung, Zum Abfragen dienen 2 Ab- 

apestüpsel, die mittels eines Stöpsel- 
wählers eingeschaltet werden.| 
Verbindung der Apparate, Klinken 

eltungen ist in Abb. 8 dargestellt. 


(Schluß folgt.) 


813 


Wechselstrom-Turbodynamos- stehender Bau- 
art in amerikanischen Kraftwerken. 


Die Wechselstrom-Turbodynamo wird jetzt 
in allen namhaften amerikanischen Licht- und 
Kraftwerken benutzt und allgemein als die 
wirtschaftlichste Form der Dampfmaschine ange- 
sehen, sofern sie unter den günstigsten Bedin- 
gungen aufgestellt wird. Gegenüber der Wechsel- 
strom - Turbodynamo liegender Anordnung, 
welche zwar geringeren Raum als die liegende 
und stehende Kolben - Dampfmaschine bean- 
sprucht, bedeutet die stehende Anordnung der 
Turbine mit darüber aufgebautem Stromerzeuger 
eine noch weitergehende Ersparnis an Raum. 

Die Dampfturbinen eignen sich besonders 
gut für veränderliche Belastungen und können 
daher in einem Wechselstrom-Kraftwerk mit 
Kolben-Dampfmaschinen die Rolle von Akku- 
mulatoren übernehmen, indem sie zur Bewälti- 


fornten Kraftwerk parallel. 

Das Kraftwerk III der Chicago Edison Co. 
in der Fisk Street, von welchem an dieser Stelle 
bereits früher („ETZ“ 1905, S. 807, Abb. 86) eine 
Ansicht gegeben wurde, enthält drei Curtissche 
Wechselstrom-Turbodynamos der General Elec- 
tric Co. für je 5000 KW normal. Das Werk kann 
obne Schaden für längere Zeit eine Höchst- 
leistung von 20000 KW übernehmen. Diese 
Maschinensätze arbeiten mit 500 Umdr/Min und 
liefern Drehstrom von 9000 V bei 25 Perioden. 
Die Turbinen sind zweistufig, die Dynamos 
sechspolig. Erregermaschinen und sonstige 
Hilfsapparate, wie z. B. Pumpen, werden elek- 
trisch betrieben. 

In der alten Waterside-Station der New York 
Edison Co. sind eine Anzahl stehender Kolben- 
Dampfmaschinen tür niedrige Geschwindigkeit 
und 3500 KW sowie eine Anzahl von Curtis- 
schen Turbodynamos für 5000 KW im Betrieb, 
welche, obwohl größer als die Kolbenmaschinen, 


Wechselstrom-Turbodynaınos Bauart Curtis für je 3000 KW. 
Abb. 9. 


gung der Belastungsspitzen herangezogen wer- 
den, während die Kolbenmaschinen mit nahezu 
konstanter Belastung arbeiten. Von den be- 
deutenden Kraftwerken der Edison Electric 
Co. in den Vereinigten Staaten, welche stehende 
Turbinen und Wechselstrom-Erzeuger verwen- 
den, seien folgende genannt: Los Angeles in 
Californien, Chicago IH, New York City und 
Boston (Mass.).. Das Werk in Los Angeles be- 
sitzt vierstufige Wechselstrom - Turbodynamos 
Bauart Curtis für je 2000 KW bei 750 Umdr/Min, 
welche von der General Electric Co. gebaut 
worden sind und Drehstrom von 2300 V be- 
60 Perioden liefern. Die Dynamos sind acht- 
polig und halten eine sehr große Überlastung 
mehrere Stunden lang ohne Gefahr aus. Diese 
Maschinensätze arbeiten mit durch Wasserkraft 


doch weniger Raum einnehmen. Die Turbinen 
arbeiten mit 500 Umdr/Min und liefern Dreh- 
strom von 6600 V und 25 Perioden. 

In Abb. 9 sind zwei große stehende Wech- 
selstrom-Turbodynamos Baua:t Curtis - General 
Electric Co. dargestellt, von denen in dem be- 
treffenden Werk sechs Stü:k vorhanden sind. 
Die alte Waterside-Station und die neue Tur- 
binenstation werden zusammen eine Gesamt- 
Leistung von 0,25 Mill. PS haben. Die alte 
Zentrale hat eine Leistung von 70000 KW, 
die neue ist für 80000 KW entworfen; es sollen 
10 stehende Wechselstrom - Turbodynamos der 
Bauarten Curtis und Westinghouse-Parsons für je 
8000 KW aufgestellt werden, deren letztere bei 
750 Umdr/Min Drehstrom von 6600 V und 25 Pe- 
rioden liefern. Die Kesselanlage besteht aus 


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314 

96 Kesseln von je 604 qm Heiz- 
Aäche. Für diese Anlage sind vor- 
gesehen vier Schornsteine von 
6 m oberem lichten Durchmesser. 
Sie sind 92 m hoch, aus Stahl ge- 
baut und mit einer 25 mm starken 
Betonschicht und einer 10) mm 
starken Schicht gewöhnlichem ` 
roten Ziegel -Mauerwerks ausge- 
legt. Die Anordnung ist so ge- 
troffen, daß eine absatzweise Er- 
neuerung der Auskleidung mög- 
lich ist. Der Kohlen - Förderturm, 
welcher dieseAnlage versorgt, hat 
eine Höhe von 52 m, bei 32 m 
Länge und 7,5 m Breite. Nach 
Zerkleinerung der Kohle wird sie 
auf den Turm befördert und von 
dort durch eine Seilbahn mit 
Wagen für je 3 t Fassungsver- 
mögen und eine Gesamt-Leistungs- 
fähigkeit von 860 t/Std an die 
Kessel verteilt, wobei die Wagen 
um die Kessel herumfahren. Der 
Dampfdruck beim Eintritt in die 
Turbinen beträgt 17,8 at mit 1000 C 
Überhitzung. Das Vakuum beträgt 
700 mm. Die stehend angeord- 
neten Turbinen besitzen am Sockel 
etwa 4,5 m Durchmesser und sind 
96 m hoch. Diese Einheiten für 
normal 8000 KW sollen Garantie 
gemäß 24 Stunden lang 9000 KW 
und 2 Stunden lang 12000 KW 
ohne unzulässige Erhitzung leisten 
können. Die Westinghouse-Parson- 
schen Maschineneinheiten besitzen 
eine Normalleistung von 7500 KW, 
sollen aber drei Stunden lang 
ohne Gefahr um 50°/, überlastbar 
sein. Diese Maschinen sind 4,5 m hoch, 15 m 
lang und 5,1 m breit. 

Unter den wichtigsten amerikanischen 
Wechselstrom-Anlagen mit Turbodynamos sei 
das neue Werk der Edison Electric Illuminating 
Co. in Boston erwähnt. Die hier verwendeten 
Curtisschen Turbinen nd vierstufig und für 
514 Umdr/Min bestimmt. Die Leistung der 
14-poligen Drehstromdynamos beträgt je 5000 KW 
bei 6600 V und 60 Perioden. Aus Abb. 10 ist 
erkennbar, daß die Turbinen in diesem Werk 
unmittelbar auf ihre Kondensatoren aufgebaut 
sind, sodaß letztere einen Teil der Turbinen- 
Konstruktion bilden. Der umlaufende Teil der 
Dynamos besitzt ein Lager, welches von Druck- 
wasser bei 65,7 kg/qcm Druck bespült wird. 
Eine Dampfpumpe liefert das nötige Druck- 
wasser, und der aus Abb. 10 erkennbare 
bydraulische Akkumulator sorgt dafür, daß 
Schwankungen in dem Druck des Wassers in- 
folge der aussetzenden Wirkung der Pumpe 
nicht eintreten können. F. C. P. (—z.) 


Zur Theorie des selbsttönenden Lichtbogens. 
Von Herm. Th. Simon. 
(Schluß von K. 298.) 


6. Eine weitere Versuchsreihe wurde ge- 
macht, um den Prozeß der Ausbildung 
der Schwingungen zu verfolgen. Nachdem 


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TITIN 


ae Ta E ne EAA 


Entstehen der Schwingungen. 
Abb. 11. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 14. 


TALET " 


4. April 1907. 


r 


Wechselstrom-Turbodynamos Bauart Curtis für je 5600 KW. 


Abb. 10. 


die Versuchsbedingungen so gewählt waren, 
daß beim Anlegen des Nebenschluß-Kreises der 
Ton regelmäßig einsetzte, wurde das Einsetzen 
oszillographisch registriert. Abb. 11 zeigt das 
Resultat. Man sieht, wie Strom und Spannung 
mit kleinen Amplituden beginnen und zu einem 
Grenzwerte anwachsen. aß in Abb. 11 bei 
Anlegen des Nebenschluß-Kreises der Strom im 
Lichtbogen zunächst wächst, ist ein Zufall. 
Da der Nebenschluß periodisch an- und abge- 
schaltet wurde, so traf es sich zufällig, daß 
beim Abschalten die Kapazität gerade geladen 
war. So entlädt sie sich beim Wiederanlegen 
zunächst durch den Lichtbogen, ehe das Phä- 
nomen einsetzt. Ohne diesen Rückstand in 
der Kapazität zeigt der Lichtbogen-Strom gleich 
nach dem Anlegen des Nebenschlusses} natür- 
lich fallende Stromstärke. 


—.. LE nn En a u nn 


schleife zu verlaufen beginnt. (Punkt 1 bis 3 
der Abb. 13.) 


Solange 
T | ' T 
fJ eyi dt|> fiLugdt y 
0 | 0 Ä 


nimmt die Stromamplitude dauernd zu, die 
Fläche der Hystereseschleife erweitert sich 
mehr und mehr (Punkt 3 bis 29 der Abb. 13). 
Ihre allmähliche Deformation zu der endgül- 
tigen Form bewirkt dabei, wie man sieht, dab 
der Leistungsfaktor des linken Integrals mehr 
und mehr von 1 abweicht und numerisch 
kleiner wird. Mit wachsender Stromamplitude 
treten mehr und mehr im Aste fallenden 
Stromes „steigende“, im Aste wachsenden 


mot ra } 


f ; A A A A “a 


Entstehen der Schwingungen. 
Abb. 12. 


Zu einer quantitativen Analyse geeignet ist 
die in Abb. 12 reproduzierte Platte 56, Eee der 
allerdings der erste Anfang der Schwingung 
nicht zu sehen ist. Abb. 13 gibt die Ent- 
stehungs-Charakteristik, die sich aus dieser 
Platte konstruieren läßt. Wenn der Kapazitäts- 
kreis an den Lichtbogen angelegt wird, beträgt 
dessen Spannung 68 Volt, seine Stromstärke 
2,3 a Sun verläuft folgender Prozeß: 

p@annung von 68 V sucht die Kapazität 
aufzuladen; der Ladungsstrom muß wegen der 
Selbstinduktion I, die Tendenz haben, nach 
einer gedämpften Sinus-Schwingung zu ver- 
a Da Jo = i+ i3 = konstant, so wird der- 
selbe dem Lichtbogen-Strome entzogen, sodaß 
dieser kleiner wird, und die Lichtbogen-Span- 
nung von dem Werte 68 V aus auf einer, wie 
man sieht, fischblasenförmigen Hysterese- 


Stromes „fallende“ Strecken auf, das heißt 
Strecken, die zu dem Integrale 


F x 
fe 19 dt 
0 


negative Anteile liefern. ; 

f Bei welcher Stromamplitude der pair 
Zustand erreicht wird, hängt von nie rieron 
deren Betriebs-Bedingungen ab. Das illus 
die Aufnahmen Abb. 26 und 27 (S. 297). ia 

7. Abb. 14 stellt Strom und Spannung ih 
wenn das Schwingungs-Pbänomen daduren eht- 
eleitet wird, daß man einem Gleichstrom in. 
bogen relativ großer Stromstärke den non 
ungsfähigen Nebenschluß parallel legt Tah alt- 
darch rasche Vergrößerung des Vor 


LER 5; 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 14. 316 


4. April 1907. 
pou 
Wärme) gemessenen Verlust W (T F), durch 


widerstandes die Stromstärke verringert. Bei Saw ogunpen zu erregen, das heißt desto 


großem Strome ist derLichtbogen nichtimstande, | größer wir die Beziehung 

die Schwingungen zu unterhalten. Bei einer be- T ei=W(TF)...... (G 
stimmten Stromstärke setzen .n Sen inkangen f e'idt. bestimmt. 

mit sehr kleiner Amplitude ein, um dann rase ` Kennt man die Widerstände des Licht- 


bogens, die zu den verschiedenen T F-Werten 
ehören, so läßt sich im ei- Diagramm vom 
ullpankte aus eine Schar von 7'F-Strablen 
zieben. die durch ihre Schnittpunkte mit den 
nach Gl. (4) zugehörigen e?- Werten die sta- 
tische Charakteristik ergeben. (Vergl. das aus 
Ä a ae Arbeit entnommene Diagramm 
. 16. 
Im veränderlichen Zustande gilt an Stelle 
der Gl. (4) die Gleichung 


zu wachsen. Dabei vollführt auch die Span- 
nung mehr und mehr wachsende Schwin- 
gungen. Die Stromamplitude wird bald so 
groß, daß bei der Ladeschwingung der Licht- 
bogen-Strom völlig verlöscht und die Entlade- 
Schwingung u Be ger inner Pieca nen 
zünden“ muß. s die Kapaziti e dazu : 
pe Spannung erreicht, vorgeht eine um 80 f) o sconingangisclt wächst mit zunehmen- 
größere it, je langsamer die Elektrizität aus ter Biromamplitude, 

der Betriebsquelle nachgeliefert wird, das | g) je größer das Gefälle der Gleichstrom- 


e) Die Schwingungszeit wächst mit zunehmen- 
der Bogenlänge. 


Aus 7 und 8 zusammen kann man zusam- 
“menfassend die Sätze entnehmen: 


heißt je kleiner Jọ ist. So werden, wie man harakteristik ist an der Stelle, wo der zur 
sieht, mit kleiner werdendem Jọ die Schwin- Schwingungserregung benutzte Gleichstrom- ei=W(TF)+L da(TF) 6 
gungszeiten immer größer, und wenn die Am- Lichtbogen brennt, desto besser ist dieser Di VE he 
bá 
Platte 62 oa S n Lichtbogeru 


so 


plitude des N bogen auf O herunterge- 

er Stromlosigkeit immer 
Arber In diesen Zeiten kühlt sich die Kathode 
mehr und mehr ab, sodaß immer höhere Zünd- 
Spannungen erforderlich sind (die Charakteristik 
läuft über stets höhere Spannungsmaxima), 


gangen, die Zeiten 


bis schließlich die Zündspannung überhaupt 
nicht mehr erreicht wird, und der Lichtbogen 


verlöscht. Akustisch verhält sich dabei der 


Lichtbogen 80, daß er zunächst mit weichem 

Flötentone einsetzt, dann in einen Flatterton 

übergeht, entsprechend der mehr und mehr 

von der Sinusform abweichenden Schwin- 

Bor, Abb. 14 zeigt also folgende Tat- 

a) Je kleiner die Gleichstrom-Stärke des Licht- 
bogens ist, desto höhere Schwingungs- 
Amplituden kommen unter sonst gleichen 
Bedingungen zustande. 

b) Die Schwingungs- Amplitude kann größer 
werden, als die Gleichstrom-Stärke J ‚dann 
muß die Schwingungsform mehr und mehr 
von der Sinusform abweichen. 


c) Im letzteren Falle wird die Schwingungszahl 

mehr und mehr von der Betriebsstrom-Stärke 

o Abhängig und zwar wächst T mit ab- 

ae mendem Jọ das heißt mit zunehmendem 
orschaltwiderstand. 


fla E ia entsprechender Versuch über den Ein- 
A < Lic tbogen-Länge ist mit Abb. 15 
acht. Die y chtbogen-Länge wurde sehr 
chwin tromstärke, welche die 
daat gungen eben noch nicht unterhalten 
aa Dann wurde schnell die Lichtbogen- 
g&o vergrößert. Man erkennt: zunächst er- 
urch plötzliche er des 
tbo erzeugte schnelle Änderung der 
schwin gen-Spannung eine edämpftie Ladungs- 
aber poung im Nebenschluß-Kreise, schließlich 
das gelaunt man zu der Bedingung, bei der 
größern sitönen einsetzt. Die Amplituden ver- 
Und da a sehr schnell bis zum Werte J, 
zeiten A sodaß auch hier die Schwingungs- 
ogen Süßer und größer werden und der Licht- 
£ Ausehließlich erlischt. 


d) Je län 
ger der Lichtbogen unter sonst gleichen 
Umstän en ist, desto besser ist er Instande, 


Lichtbogen | 


Kap 


Eatstehungs-Charakteristik des selbsttönenden Liohtbogens. 
Abb. 13. 


geeiguet, die Schwingungen zu erregen und 

desto größere Amplituden erregt er. 

9. Alle diese Tatsachen werden durch die 
von mir gegebene Theorie der Lichtbogen- 
Hysterese eindeutig erklärt!): 

Diese Theorie nimmt an, daß das Produkt 
TF aus Temperatur T und Fläche F des ne- 
gativen Kraters entscheidend ist für den 


> 


DS 
sa 


ll) 


Entstehung der Schwingungen bei Verkleinerung 
der Stromstärke. 


Abb. 14. 


Spannun sabfall, den ein bestimmter Strom auf 
einer Lichtbogen-Strecke erzeugt. Beim Gleich- 
strom-Lichtbogen stellt sich TF in erster An- 
näherung dar als ein Gleichgewicht zwischen 
der e? proportionalen Wärmezufuhr und den 
durch die charakteristische Konstante W (für 
eine Sekunde und Einheit von T F weggeleitete 


1) H. Th. Simon, „ETZ“ 1906, 8. 818, 839. 


Betriebsspannung 220 Ay 
Torschaltwiderstand 60 A} 
Stromstarke 2,3 A 


Spannung 68 W 


ie C - 15 ME 


Seldsäkduktion L - 0,007 FI 
n »ca.450 


t2 Ont v8 


— ÅA 


wo das zweite Glied die bei Veränderung von 
TF erforderliche Veränderung des Wärme- 
Mihalis der Wärmeableitungs - Strömung be- 
eutet. 
Variiert ei am Lichtbogen nach einem be- 
kannten Zeitgesetze, so ergibt sich durch Inte- 
ation das Zeitgesetz, nach dem T F variiert. 
ie Schnittpunkte zu gleichen Zeitpunkten ge- 
höriger Leistungs-Hyperbeln und TF -Strahlen 
definieren jetzt die dynamische Charakteristik. 
10. In erster Annäherung kann angenommen 
werden, daß beim selbsttönenden Lichtbogen 
ei nach dem Gesetze 


ei=4A+Bsinut.....6 


variiert, denn in erster Annäherung ist der 
Lichtbogen-Strom 


i = ht Ji sinwt, 
die Lichtbogen-Spannung 
e, = Eo + Eısin(wt+180) = Eo — E; sinw t, 
also ist e? in erster Annäherung 
= Eo Jo + (Eo Ji' — Er Jo) Bin wt — Ei Jy sinw t. 


Zeichnet man sich, wie z. B. in Abb. 24 (S. 296 
geschehen, die e, 3,- Kurve, so erkennt man, a 
offenbar das zweite Glied der obigen Gleichung 
stark vor dem dritten prävaliert und daß man 
in erster Annäherung setzen darf 


ei=A+Bsinwt, 


wo infolge des über das zweite Glied mit 
sin w £ übergelagerten dritten Gliedes mit 
sin?wt A etwas kleiner ist als Ey, Ja. 

Also hat man 


A+Bsinot=W(TF)+L " a 7 
zu integrieren. 
Man erbält 
B 
wo ai, 
tf= To Fo + e a a TA ¿e L : 
w 
1+ W3 


a O ni re 


i TO m De e e a "om 


st nt en en a —— _ 
- - ~ 
en . m “ — w r 


Minin a a a 
Ta 


et ~a 
W á va OOo a > 


un s a = 


316 


L. 
wo tgọ = T ist. Das heißt zwingt man cinem 


Lichtbogen eine um einen konstanten Wert 
sinusförmig pulsierende Leistung auf, so voll- 
fübrt nach einiger Zeit das Produkt tf um den 


; 4 
durch 7% Fo= definierten konstanten Wert 


sinusförmig hin- und hergehende Schwingungen, 
mit einer Amplitude, die durch 


einer Phasenverzögerung, die durch 


w L 


._—__ 


Ee = Ip 


bestimmt ist. 


Unter Zugrundelegung der durch die Ayr- 
tonsche Beziehung ei =40-+46:i definierten 
statischen Charakteristik eines I mm Licht- 
bogens aus Homogenkohlen (Abb. 16) ist im 
folgenden die Rechnung und Konstruktion für 
einige Fälle durchgeführt. 


€) 


: | Y f 
ii | 
H 70041 


| 


\} 


| ne ala 


Entstehung der Schwin- 
gungen bei Vergrößerung 
der Lichtbogen-Länge. 


Bi Fr 


Statische Charakteristik des Lichtbogens. 


Abb. 15. 


a) Abhängigkeit von der Stelle der stati- 
schen Charakteristik, an welcher der verwen- 
dete Gleichstrom-Lichtbogen betrieben wird: 


W=: -z 7300; w = 3000; tg =l; p= 450 
e i = A + 30 sin (3000 £) 


If = To Fo + 4,25 sin (3009 t— 45 0) . 


a) A = 200; To Fo = 40 . 
b) A= 150; To Fo = 30. 
c) 4 = 10; To Fo = 20 . 
d) A= 50; To Fo = 10. 


Man erkennt (Abb. 17), daß der „fallende Cha- 
rakter“ der dynamischen Charakteristiken unter 
sonst gleichen Umständen um so ausgeprägter 
ist, je kleiner die Betriehs-Stromstärke des ver- 
wendeten Lichtbogens ist. Daraus entnimmt 
man in Übereinstimmung mit der Erfahrung: 
der Lichtbogen zeigt das Phänomen des Selbst- 
tönens erst unterhalb einer gewissen Strom- 
stärke (im vorliegenden Falle etwa unterhalb 
3 Amp). Er erregt die Schwingungen um 80 
lebhafter, je kleiner die Stromstärke wird, das 
heißt mit je höheren Betriebsspannungen (und 
entsprechend großen Vorschaltwiderständen) 
man arbeitet. Eine Verringerung der Strom- 
stärke muß schließlich Schwingungs-Amplituden 
erregen, die größer sind wie die Beriete tron 
stärke des Gleichstrom-Lichtbogens; dann mu 

das unter $ 7 beschriebene und bei Een 
Stromstärken stets ZU beobachtende Auslöschen 
unter Auftreten von Flattertönen eintreten. 


AL 
20 


| TAN S-AN AAO S 
rea N 


SZ 
en u an en 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 14. 


mm nn RR RRRnMnmRMRMR[1+e+S Enno AM 


b) Abhängigkeit von der Frequenz (Abb. 18). 


W=5; -z ~ 8000; 
e i = 150+ 30sin w t; To Fo = 80 . 
a) w — 1000; tg y = 0,33; p = 20; 
t f = 30 + 6 sin (1000 £ — 20 0) . 
b) w = 3000; tgọy=l; p = 45; 
t f = 30 -++ 4,25 sin (3000 t — 45 9). 
c) w = 6000; tge =2; p = 60; 


t f = 30 + 2,23 sin (6000 £ — 609. 


Man sieht: mit wachsender Frequenz dreht 
sich die charakteristische Schleife mehr und 
mehr in dem Sinne, daß die fallende Tendenz 
in eine steigende übergeht. Darum kann 
der Lichtbogen Schwingungen ober- 
halb einer bestimmten Frequenz nicht 
erzeugen. Diese Grenzfrequenz liegt um 80 
höher, je kleiner die Betriebs-Stromstärke ge- 
wählt wird. Die Aussicht, hohe Frequenzen zu 
erreichen, ist (in Übereinstimmung mit der Er- 
fahrung) um so größer, mit je kleineren Licht- 


6% 


N 
N 
( 
| 


N 
| 
| 


| 

Ä | 

pi 
Il 


(S 
? 
ao 
Q 
N 
Q&Q 
© 


Abb. 16. 


bogen-Stromstärken, also mit um so höheren 
Betriebsspannungen man arbeitet. 


c) Abhängigkeit von der Amplitude: 


W=5; 7 = 8000; w = 3000. 
e i = 150 + sin 3000 t; tgp=l; p = 45; 

B 

tf=30-+ = — sin (3000 £ — 45 9. 
5V2 i ý 
a) B= 30. 
b) B= 50. 
c) B= 100. 
d) B = 130. 


Man sieht, wie die aus der Formel berech- 
neten Charakteristiken in ihrem Typus mit 
den oszillographisch aufgenommenen (Abb. 13) 


Entstehungs - Charakteristiken völlig überein- 
stimmen. 


d) Abhängigkeit von der Bogenlänge. 

Mit wachsender Lichtbogen-Länge verschie- 
ben sich nach den Ayrtonschen Untersuchungen 
die statischen Charakteristiken zu immer höhe- 
ren Spannungswerten ; zu denselben Strom- 
stärken gehört in dem Gebiete der kleineren 
Stromstärken stärkeres Gefälle. Mit wachsen- 
der Lichtbogen-Länge wächst darum nach dem 
enden an sonst gleichen Umständen 

ie igkeit, Schwingunge 
ee un aue im Einkl DE mie der T 
ei dem Versuche Abb. 15 kommt allerdings 
der Einfluß der Vergrößerung des Lichtbogens 


ang mit der Erfahrung. 


4. April 1907. 


nicht rein zur Geltung, da hier gleichzeitig die A 
Stromstärke abnimmt. Ob der hier zu folgernde 
vorteilbafte Einfluß einer "Vergrößerung des 
Licbtbogens nicht durch andere die Entstehung 
der Schwingungen schädigende Einflüsse kom. 
pensiert wird, habe ich nicht entschieden. Mit 
der Lichtbogen-Länge wächst die Neigung des 
Lichtbogens zum Erlöschen, das heißt der 
Lichtbogen verträgt, ganz im Sinne unserer || 
Theorie, eine Verringerung seines Stromes nur 
für kürzere Zeiten. Borge en gibt allerdings 
vorgeschaltete Selbstinduktion Lo Sicherheit. 


“00 


oO 


Theoretische Charakteristiken bei verschiedenen 
Betriebs-Stromstärken. 


Abb. 17. 


100 


Theoretische Charakteristiken bei verschiedenen 
Frequenzen. 


Abb. 18. a 


Theoretische Charakteristiken bei verschiedenen 
Schwingungsamplituden. 


Abb. 19. 


Besser als durch Vergrößerung der ber u 
bogen-Länge erreicht man eine Steigerung i 2 
Fähigkeit, Schwingungen zu erregen, Sore E 
Hintereinanderschaltung mehrerer Lichina a E 
(Abb. 20). Dann tritt das Prinzip der echt a 
position der Charakteristiken!) in sein ia gi 
und wir erhalten eine beliebige Steigerung = i 
Gefälles, ohne daß gleichzeitig eine Kompa an 
sation diesen Vorteils durch den wachsen nn 
Lichtbogen-Widerstand eintritt. Es liegt lien 
dasselbe Prinzip zugrunde, wie den unte ARE 
Funkenstrecken, die F. Braun?) in die 
lose Telegraphie eingeführt hat. 


1) Vergi. H. Th. Simon, am gleichen Ort, 8 2 
a E Beak n. Physikalische Zeitschr.” 5, OL 8.198 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Həft 14. 


317 


4. April 1907. 
ee Tr — << a aaan 


e) Abhängigkeit vom Elektrodenmaterial 


und von dem umgebenden Gase. 
Unter b) ist gezeigt, wie unter sonst gleichen 


Umständen mit wachsender Frequenz die 
charakteristischen Schleifen mehr und mehr 


in die Neigung der TF-Strahlen übergehen 


(Abb. 18), sodaß sie für Schwingungen ober- 


halb einer gewissen he die Bedingangen 
der Gl. (2) nicht erfüllen können. Solche 
können daher von selbst nicht entstehen. 


HH 


Erregung der Schwingungen durch mebrere bintereinander 
geschaltete Lichtbogen. 


Abb. 20. 


Verändert man jetzt 2 , die Konstanten 


des Lichtbogens, so übersieht man, daß Ver- 


größerung von -ş- die Schleifen wieder rück- 


wärts dreht. Für LÆ 18000 statt 3.00 erhält 


man z. B. bei œ = 6000, tg p = 0,33, p = 20° 
und die charakteristische Schleife wird jetzt für 


w = 6000 dieselbe, wie bei = = 3000 für w = 1000. 
Bei 7 = 18000 sind also Schwingungen 
der Frequenz w = 6000 noch möglich, die bei 


ı = 3000 nicht mehr entstehen konnten. 


Wird anderseits + klein, so rückt die 


Grenze der erregbaren Schwingungszahlen 
immer tiefer. Das ist z. B. der Fall bei Docht- 
kohlen, wie die Ayrtonschen Messungen und 
auch die von mir aufgenommenen Charakte- 
ristiken!) zeigen. Daher erhält man mit Docht- 
kohlen keine Schwingungen derjenigen Fre- 
uenzen, die man mit normal verfügbaren 
apazitäten und Selbstinduktionen erzeugen 
kann. Sehr langsame Schwingungen müssen 
sich aber auch mit Dochtkobhlen erzeugen lassen. 


11. Das Problem der Erzeugung hoch- 
frequenter Schwingungen, wie sie nament- 
lich für die Zwecke der drahtlosen Telegraphie 
und Telephonie erwünscht sind, darf nach dem 
Vorstebenden in folgender Richtung eine Lösung 
erwarten. 

‚ Der schwingungserregende Lichtbogen muß 
mit genügend kleiner Stromstärka, also mit 
hoher Betriebsspannung erzeugt werden. Er 
muß erzeugt werden mit einem Lichtbogen, 
der eine statische Charakteristik von starkem 
Gefälle besitzt und der einen möglichst hohen 


Wert der Größe 4 [Gl. (4)] aufweist. Geeig- 


nete Substanzen mit solchen Eigenschaften sind 
vor allem unter den Metallen zu erwarten, 
weil ihre Wärmeleitfähigkeit so hohe Beträge 
erreicht. Aber auch beim Kohle -Lichtbozen 
maß jede Wirkung, die W vergrößert, die Fre- 
pon der erregbaren Schwingungen steigern. 
0 2. B. starke Abkühlung der Elektroden, 
Brennen des Lichtbogens in einem Gase von 
großer Wärmeleitfähigkeit, wie Wasserstoft usw.?) 


Es sind im unterzeichneten Institute Unter- 
suchungen unternommen, die sich die syste- 
matische Ermittlung der statischen und dyna- 
mischen Charakteristiken von geeigneten, 
namentlich metallischen Lichtbogen, also die 
Ermittlung der Konstanten L und W zum Ziele 
gesetzt haben. Auch scheinen die Versuche, 
die im Sinne der obigen Folgerungen unter- 
nommen wurden, hochfrequente Schwingungen 
su erregen, diesen Folgerungen recht zu geben. 


12. Zusammenfassung: 


di a) Es wurden die elektrodynamischen Be- 
ngungen abgeleitet, die ein Leiter erfüllen 
muß, wenn er imstande ist, in einem parallel 
geschaltaten schwingungsfähigen Systeme un- 
gedämpfte Schwingungen zu erzeugen. 


č b) Es wurden oszillographisch dynamische 
arakteristiken am selbsttönenden Lichtbogen 
aufgenommen und diskutiert. 


in 


) H. Th 8imoa, am gleichen Ort. 


? s e 
Mitteilun 1°,ich während der Korrektur einer brieflichen 
Gules er Telefunken -Gesellschaft entnebme, hat 
erbesser anf dem letztgenannten Wege in der Tat eine 
serung der Wirkung und Steigerung der Frequenz 


ebree Shore hierüber habe ich noch nicht in Erfahrung 


c) Es wurde oszillographlsch die Entstehungs- 
geschichte des Selbsttönens am Lichtbogen in 
znnangigkeit von den Betriebsbedingungen ver- 

olgt. 

d) Es wurde dadurch aufgeklärt, durch welche 
besonderen physikalischen Eigenschaften und in 
welcher besonderen Weise der Lichtbogen die 
allgemeinen elektrodynamischen Bedingungen 
als Schwingungserreger erfüllt; dabei wurde 
namentlich gezeigt, daß sich viele bisher unver- 
standene Komplikationen durch die Lichtbogen- 
Hysterese eindeutig erklären lassen. 

e) Auf Grundlage der von mir entwickelten 
Theorie der Lichtbogen-Hysterese wurde eine 
Theorie des selbsttönenden Lichtbogens ge- 
geben, die alle beobachteten Erscheinungen in 
sehr befriedigender Weise beschreibt. 

f) Es wurden auf Grund dieser Theorie die 
Gesichtspunkte zusammengestellt, die zu be- 
achten sind, wenn man mit Hilfe des selbst- 
tönenden Lichtbogens hochfrequente Wechsel- 
ströme erzeugen will. 


Göttingen, Institut für Angewandte Elek- 
trizität, Mai 1906. 


—— 


Nachschrift. 


Gleich nach dem Erscheinen der hier ab- 
gedruckten Mitteilung im Mai 1906 schickte 
die Gesellschaft für drahtlose Telegraphie 
Herrn Dr. von Traubenberg zu mir nach 
Göttingen, der mich fragte, ob ich etwas 
an die Stelle des Poulsenschen Verfahrens zu 
setzen bätte. Ich habe ihm alsdann unter an- 
derem den Vorschlag gemacht, mehrere hinter- 
einander geschaltete Lichtbogen mit gekühlten 
Metallanoden zu verwenden, eine Methode. die 
dann der Gesellschaft für drahtlose Tele- 
graphie ermöglichte, unabhängig von dem 
Poulsenschen Patent zur Verwendang ung - 
dämpfter Schwingungen überzugehen. (Vgl. 
W. Nabnemans- „ETZ“ 1906, S. 1059). Aus 
den Mitteilungen des Herrn von Trauben- 
berg entnahm ich nämlich, daß die Methode 
des Herrn Poulsen im Prinzip identisch sein 
mußte mit einer von Dr. Reich und mir 1903 
publizierten (durch D. R.-P. Nr. 156364 ge- 
schützten) Methode, deren typisches Kenn- 
zeichen eine Unsymmetrie des verwendeten 
Lichtbogens ist. (Vgl. „Physikal. Zeitschr.“, 
Bd. 4, 1903, S. 737, § 13; E. Riecke, Lehrbuch 
der Pbysik, III. Aufl, Bd. 2, S. 457, 1906). Diese 
Unsymmetrie, wie sie z. B. durch einen Metall- 
Kohle-Lichtbogen repräsentiert ist, bewirkt, daß 
das in einem parallel geschalteten Kreis normal 
auftretende Phänomen der gedämpften Partial- 
entladungen bei der ersten Rückschwingung 
abbrechen muß. Bei genügend schneller Folge 
dieser abgebrochenen Partialentladungen re- 
sultiert eine ungedämpfte Schwingung. Man 
erkennt, daß das der Gesellschaft für drahtlose 
Telegraphie von mir vorgeschlagene Verfahren 
eine Kombination jenes Prinzips der unsym- 
metrischen Funkenstrecken mit dem in obiger 
Mitteilung begründeten Prinzip der hinterein- 
ander geschalteten Lichtbogen ist. Das letztere 
bewirkt darnach, daß man die einzelnen abge- 
broch*nen Partialentladungen viel dichter auf- 
einander rücken, das heißt, daß man die 
Frequenz der ungedämpften Schwingungen 
höher treiben kann. Vor allem aber bewirkt 
es auch eine Vergrößerung der dem Schwin- 
gungskreise zugeführten Energie, wie aus 
obigen Mitteilungen sofort zu ersehen ist. 

Inzwischen hat Herr Poulsen selbst über 
seine Methode Bericht erstattet („ETZ“ 1906, 
S. 1040). Versuche, die ich seitdem unter- 
nommen habe, bestätigen, daß das Poulsensche 
Verfahren in der Tat im Prinzip auf jenes von 
Dr. Reich und mir angegebene Verfahren der 
abgebrochenen Partialentladungen hinaus- 
kommt. Herr Poulsen adoptiert ja auch 
praktisch die von uns vorgeschlagene vnd uns 
patentierte Unsymmetrie (gekühlte Kupfer- 
anode) neben dem sein Verfahren kennzeich- 
nenden Einbetten des Lichtbogens in Wasser- 
stoff. 
Daß dieses Phänomen der abgebrochenen 
Partialentladungen auch ohne direkte Umsym- 
metrie der Elektroden bestehen kann, wenn 
bestimmte Bedingungen erfüllt sind, die ge- 
wissermaßen eine indirekte Unsyınmetrie des 
l.ichtbogens bedeuten, geht aus der eingehen- 
den Analyse desselben hervor, die in der oben 
genannten Arbeit des Herrn Dr. Barkhausen 
gegeben wird. Es ist dazu ein Zusammen- 
treffen von allerlei Eigenschaften der Licht- 
bogenstrecke und des ganzen Stromkreises 
notwendig. Anderseits zeigt die ionentheore- 
tische Überlegung, daß indirekte Unsvmmetrie 
auch durch die Verteilung des Anoden- und 
Kathoden - Potentialgefälles längs des Licht- 
bogens bewirkt werden kann. So mag der 
Einfluß des Wasserstoffes durch dia größere 
Ionenbeweglichkeit der Wasserstofi-Ionen be- 


Nummernliste der 


wirken, daß das Anodengefälle stark verkleinert 
erscheint, während beim normalen Lichtbogen 
gerade an der Anode das größte Gefälle liegt. 
Großes Anodengefälle aber bewirkt starke Er- 
hitzung der Anode, und je heißer die Anode 
ist, desto niedriger ist ihre Zündspannung. 
Wird also durch den Wasserstoft das Anoden- 
gefälle stark verkleinert, so findet die rück- 
schwingende Partialentladung eine relativ kalte 
Zündkathode, die Rückzündung unterbleibt 
schließlich. Außerdem verschwindet im Wasser- 
stoff die einmal vorhandene Leitfäkigkeit so- 
wohl wegen seiner großen Wärmeleitung, als 
auch infolge seiner ionentheoretischen Eigen- 
schaften (große lIonenbeweglichkeit), viel 
schneller als in anderen Gasen, sodaß in Wasser- 
stoft die Partialentladungen viel dichter auf- 
einander gerückt werden können; die Frequenz 
kann gesteigert werden. Und schließlich ver- 
läuft in Wasserstoff die Charakteristik für 
gleiche Stromstärken mit viel höheren Span- 
nungswerten und steiler, wie das ausführlich 
aus einer demnächst erscheinenden Unter- 
suchung meines Schülers, Dr. Malcolm, hervor- 
geht. Darum kann der Lichtbogen in Wasser- 
stoft viel mehr Energie in den Nebenschlußkreis 
senden, als der gewöhnliche Lichtbogen unter 
analogen Bedingungen. Diese kurzen Andeu- 
tungen mögen zeigen, inwiefern die Wasser- 
stoft-Einbettung eine Unsymmetrie bedingt und 
im übrigen ganz ähnliche Wirkungen ausüben 
muß, wie die Verwendung mehrerer Lichtbogen 
hintereinander. Daß es aber noch andere 
Mittel geben muß, die normalen Partialentla- 
dungen in abgebrochene zu verwandeln, liegt 
auf der Hand. Eine Anzahl davon ist in den 
genannten Mitteilungen angegeben. So führen 
eine Quecksilberlampe mit Eisenanode und 
dergleichen, ein gewöhnlicher Lichtbogen mit 
vorgeschaltetem Ventil (Gleichrichter), wobei 
hohe Frequenzen die Verwendung von Metall- 
Lichtbogen erfordern usw., prinzipiell ebenfalls 
zım Ziel. Ausführliche Mitteilungen über alle 
diese Dinge werden bald erscheinen. 


Göttingen, 6. III. 1907. 
Herm. Th. Simon. 


LITERATUR. 


m 


Bei der Schriftleitung eingegangene Werke. 


(Die Schriftleitung behält sich eine spätere ausführ- 
liche Besprechung einzelner Werke vor.) 


Les alternateurs à collecteur mono- 
phasés et polyphasés et les dynamos 
à courant continu à deux paires de 
balais. Von Charles Jacquin. Mit 40 Abb. 
VII und 140 S in 8%. Verlag von Gauthier- 
Villars. Paris 1907. Preis 3,50 Frcs. 


Les lampes A incandescence électrignes. 
Von Ingenieur J. Rodet. Mit 92 Abb XI u. 
200 S. in 8%. Verlag von Gauthier-Villars. 
Paris 1907. Preis 6 Frcs. 

Nummernliste der deutschen Patent- 
schriften nach 8000 Gruppen sachlich 
geordnet. Bearbeitet im Kaiserlichen Patent- 
amt zu Berlin. 128 S. in Lex.-80%. Verlag von 
Carl Heymann. Berlin 197. 

deutschen Patent- 

schriften nach 8000 Grupnen sachlich 

geordnet. II. Teil. Kl. 14b Gr.7 bis Ki. 23f 

Gr. 3. Bearbeitet im Kaiserlichen Patentamt 

zu Berlin. Für den Druck abgeschlossen am 

29. Januar 1907. 256 S. in Lex.-80%. Verlag 

von Carl Heyınann. Berlin 1907. 


Verzeichnis derdeutschen Patentklassen 
und ihre Einteilung in Unterklassen 
und Gruppen. Bearbeitet im Kaiserlichen 
Patentamt zu Berlin. 265 S. in Lex 80, Ver- 
er von Bernhard Paul. Berlin 1906. Preis 


Der Gasstromerzeuger. Eine neue Wärme- 
kraftmaschine für motorische und Heiz-Zwecke 
im Motorenbau, in der Kalk- und Zement-Fabri- 
kation, der keramischen nnd chemisch-tech- 
nischen Industrie, Metallurgie usw. und in der 
Luftschiftahrt. Von Dr. Richard Wegner. Mit 
7 Abb. 56 S. in 8°. Verlag vonC. J.E Volek- 
mann Nachf., Rostock i.M. Preis 1,50 M. 

Die wissenschaftlichen Grundlagen der 
Elektrotechnik. Von Dr. Gust.Benischke. 
Zweite erw. Aufl. von „Magnetismus und Elek- 
trizität mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der 
en u PS XIV und 580 S. in 8°. 

erlag von Julius ringer. Berli 7 
Preis geb. 1320 M. | "8 RE 

Annalen des Gewerbefürderungsdiens 
des k. k. Handeln nisterium.. an 
gegeben von der Direktion des Gewerbe- 
förderunpgsdienstes des k. k. Handelsministe- 
riums. Redigiert von Dr. W. Exner und Dr. 
A. Vetter. I. Jahrgang. 8. und 4. Heft. Mit 


GE Hide till au mu E tr = a e a wu — è e ag 


e eÁ ma u 
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318 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1807. 


Heft 14. 


4. April 1907, 


m—nmmnmnnnmnmnmbmnı > -»I»nTMTTTTIIITTIIIIITTGTITCTI[ITCICAGKAeSGAe<GTITITHR  nRhnHmHmMHmMIMBTITPBTmm E a U 


Abbildungen. 215 S. in Lex.-8°. Verlag von 
Otto Maass’ Söhne. Wien I 1907. Preis 
6,40 Kr. 

Druckschrift über die Tätigkeit der 


Physikalisch - Technischen Reichsan- 
stalt von Anfang 1904 bis Ende 1906. Von 
E. Warburg, Präsident der Physikalisch- 


Technischen Reichsanstalt, Charlottenburg. 
35 S. in Folio. 


Besprechungen. 


Die Elektrizität und ihre Anwendungen. 
Von Dr. L. Graetz, Prof. a. d. Universität 
München. XII. Aufl. 595 Abb. im Text. XVI 
und 659 S. in 8°. Min von J. Engelhorn. 
Stuttgart 1906. Preis 8 M. 


Die neue Auflage des bekannten und — wie 
man wohl sagen kann — beliebten Buches ist 
gegen die vorige bedeutend erweitert und ver- 
mehrt worden. Da ich wohl annehmen darf, daß 
das Graetzsche Buch in seinen Grundzügen und 
seinem allgemeinen Inhalt in dem Leserkreis 
dieser Zeitschrift bekannt ist, so möchte ich mich 
darauf beschränken, im folgenden auf die zahl- 
reichen neu aufgenommenen Abschnitte, Ergän- 
zungen und Verbesserungen, welche durch die 
vielen, zum Teil bahnbrechenden Forschungs- 
arbeiten der letzten Jahre auf elektrotechnischem 
und elektrophysikalischem Gebiete notwendig 
geworden waren, kurz hinzuweisen. Hier ist be- 
sonders der neu eingerichtete Abschnitt über 
die Beziehungen zwischen Elektrizität und Licht 
zu erwähnen. Wir finden in demselben in aus- 
führlicher und klarer Darstellung die grund- 
legenden Entdeckungen Faradays, die Ar- 
beiten von Hertz und die Versuche Zeemanns, 
sowie die sich daran knüpfenden Untersuchun- 
gen der neuesten Zeit. Auch auf anderen Ge- 
bieten sind die Arbeiten über die Strahlungs- 
erscheinungen und die elektrischen Wellen in 
entsprechender Weise durch Ergänzungen be- 
rücksichtigt worden, so sind z. B. die Abschnitte 
über Radioaktivität und drahtlose Telegraphie 
bedeutend erweitert. 

Erweiterungen haben ferner die Abschnitte 
über die Kapazität in Wechselstrom-Kreisen, 
über die Spannungsänderungen bei Wechsel- 
strom-Maschinen, über die Panzergalvanometer, 
über die Abstimmung oszillierender Spulen 
und andere mehr erhalten, während die Tantal- 
Lampe und endlich auch die Messung der mag- 
netischen Feldstärke mittels der Wismuthspirale 
neu aufgenommen sind. 

Die Darstellung ist auch in der neuen Auf- 
lage überaus klar und deutlich. Mathematische 
Ableitungen und Entwicklungen fehlen ganz, 
sodaß das Werk außer den Studierenden der 
Hochschulen auch denen der technischen Mittel- 
und Fachschulen warm empfohlen werden kann. 

Zahlreiche, gut ausgeführte Abbildungen, 
welche zum großen Teil als Vorbild für ein 
derartiges Werk dienen können, unterstützen 
die Auffassung des Textes, sodaß das Buch 
auch in seinem Äußeren in jeder Beziehung 
auf der Höhe steht. A. Brümmer. 


Die Theorie, Berechnung und Konstruk- 
tion der Dampfturbinen. Von Gabriel 
Zahikjanz. Mit 23 Abb. im Text. 1798. in 8°. 
Verlag von M. Krayn. Berlin 1906. Preis 7,50 M. 


Die im Vorwort vom Verfasser ausge- 
sprochene Hoftnung, daß sich sein Buch „als 
Lehrbuch für Studierende, sowie als Hilfsbuch 
für Konstrukteure und Ingenieure auf dem 

roßen, zukunftsreichen Spezialgebiete der 
Jampfturbinen nützlich erweisen“ möge, dürfte 
sich nur zur Hälfte erfüllen; denn die mit an- 
erkennenswerter Klarheit und großer Ausführ- 
lichkeit in den ersten vier Kapiteln gegebene 
Analyse der Arbeitsweise des Dampfes in 
Aktionsturbinen mit einfacher und mehrfacher 
Geschwindigkeits-Abstufung, sowie die weiter- 
hin in gleicher Behandlung folgenden Betrach- 
tungen über a a E sind gwar 
zweifellos zur Einführung für den Studierenden 
in dieses Gebiet wohl geeignet, umso bewußter 
wird aber der Konstrukteur beim Entwurf zum 
graphischen Verfahren greifen, das in dem hier 
besprochenen Buch in Form einiger Geschwin- 
digkeits-Diagramme nur nebenher zur „veri- 
fikation der Analyse“ Verwendung findet. Das 
Geschwindigkeits- Diagramm, die Tafel von 
Bänki, sowie das Entropie-Diagramm, sei es 
in Form des Temperatur-Entropie-Diagrammes 
oder des Mollierschen W anmo s iarrann, 
führen mit jeder praktisch weena N a 
Genauigkeit in beņuemerer en en 

i i a 
ren die hen Berücksichtigung 
der auftretenden Verluste. — Was a 
sonst bietet, ist reine Thermo? en 
en ehe und naturwissen- 
beachtenswerte m í ude für den 

aftliche Schulung erkennen ; s 
a fturbinenbauer aber unfruchtbar bleiben 


verstehen; vielmehr erwartet der Leser nach 


Wenn dies bei dem Vorzüglichen, was in dieser 
Hinsicht besteht, nicht erforderlich oder aus 


müssen; denn alles, was über die Konstruktion 


umschließt der eine, vom Verfasser als „Natur- 


zugleich als Stilprobe dienen. „Das Konstruieren 


muß; denn sie gibt an praktisch Verwendbarem 
nur Bekanntes in neuer, nicht immer klarer 
Herleitung. Für den Praktiker hat es z.B. kein 
Interesse, zu den zahlreichen vorhandenen 
empirischen Formeln für den Zusammenhang 
zwischen Spannung und Temperatur des ge- 
sättigten Wasserdampfes eine neue kennen zu 
lernen, deren Ergebnisse von den Werten er- 
probter Zahlentafeln — wenn auch nur wenig — 
abweichen; oder zu erfahren, daß der Zeuner- 
sche Koeffizient x = 1,135 für die adiabatische 
Expansion anfangs trocken gesättigten Wasser- 
daınpfes „keinen besonderen theoretischen 
Wert in bezug auf das wahre Wesen des 


Dampfausflusses ohne Rücksicht auf Neben- 
einflüsse“ hat, sondern „vielmehr eine rein 


experimentelle Zahl mit Berücksichtigung 


der Reibungs- und anderer Nebenverluste an 
kinetischer Energie“ ist. lhm genügt es zu 
wissen, daß dieser Wert, z. B. bei Berechnung 
der Ausflußmenge, Ergebnisse liefert, die mit 
der Wirklichkeit übereinstimmen und nur in- 
sofern einer Korrektur bedürfen, als der trocken 
gesättigte Anfangszustand meist nicht voraus- 
gesetzt werden kann. Unter dem Vermerk 
„Konstruktion* auf dem Titelblatt wird wohl 
niemand ein Versprechen des Verfassers, dem 
Leser das Konstruieren beibringen zu wollen, 


dieser Aufschrift mit Recht, daß das Buch gute 
Abbildungen bewährter Ausführungen zur Er- 
ziehung seines Konstruktionssinnes enthält. 


anderen Gründen untunlich schien, hätte der 
Vermerk auf dem Titelblatt eben unterbleiben 


der Dampfturbinen in dem Buche enthalten ist, 


prinzip für Konstruktionen“ bezeichnete Satz, 
der hier wiedergegeben werden soll. Er mag 


bedarf weder leitender Regeln noch rezept- 
artiger Vorschriften. Nur sich nach dem ge- 
wollten Effekte richtend und seinem Konstruk- 
tionssinn fest vertrauend, kann der Ingenieur 
zu wirklich idealen Konstruktionen gelangen, 
in denen Idee und Gestalt ein organisches 
ganzes System bilden und zwar in Harmonie 
mit dem von Anfang an gesteckten Ziel.“ — 
Gleich ungeeignet wie für den Dampfturbinen- 
Konstrukteur ist das Buch für den Dampf- 
turbinen-Käufer, der sich über Bau, Wirkungs- 
weise, Dampfverbrauch usw. der konkurrieren- 
den Systeme unterrichten will, da das Buch von 
alledem nichts enthält. `” A. Dahme. 


KLEINERE MITTEILUNGEN. 


Persönliches. 


Friedrich Uppenborn +. 


Wir bringen hierdurch die betrübende Nach- 
richt, daß am 25. d. Mts. Stadtbaurat Friedrich 
Uppenborn in Müochen einem schweren 
Leiden erlegen ist. Die Bedeutung des Ver- 
storbenen für die deutsche Elektrotechnik, 
sowie seine in dem einschlägigen Vereins- 
leben hervortretende einflußreiche Persönlich- 
keit erfordern eine spätere besondere Würdi- 
gung. Wir wollen an dieser Stelle nur noch 
darauf hinweisen, daß Uppenborn auch die 
Schriftleitung der „Elektrotechnischen Zeit- 
schrift“, und zwar in den Jahren 1890 bis 1894, 
in Händen hatte, nachdem er vorher die „Zeit- 
schrift für angewandte Klektrizitätslehre® und 


das „Zentralblatt für Elektrotechnik“ geleitet 
hatte. 


Telegraphie und Signalwesen 
mit Leitung. 


Erzeugung von Musik auf elektrischem Wege.) 
[„Western Electrician“, Bd. 40, 1907, S. 138.) 


Im Staate Albany ist ein Gesetz eingebracht 
worden, das der Electrie Music Company (New 
York) dieselben Vorrechte bezüglich der Her- 
stellung von Linien und Leitungen gewährt, 


wie sie den Telegraphen- und Fernsprech-Ge- 
sellschaften eingeräumt sind. W. M. 


Unterwasser-Glockensignale in Amerika. 


[„The Electrical Review“, London, Bd. 60, 1907, 
S. 432.] 


Die Regierung der Vereinigten Staaten hat, 
nachdem die bisherigen Versuche befriedigend 
ausgefallen sind, die Ausrüstung aller Leucht- 
schiffe mit Einrichtungen für Unterwasser- 
Glockensignale angeordnet. W. M. 


1) „ETZ 1906, S, 859, 1026. 


Fernsprechen mit Leitung. 


Ferneprechwesen in England. 
(„Electrical World“, Bd. 49, 1907, S. 418.) 
Nach einer Angabe des Leiters des ene- 


lischen Fernsprechwesens, Mr. Ardron, gibt es 


in London jetzt 130000 Sprechstellen, von 
denen 90.000 der National Telephone Co., 40.000 
dem Staate gehören. Jährlich kommen etwa 
10000 hinzu. In dem übrigen England beträgt 
die Zahl der Sprechstellen 280 000; 250 000 sind 
von der genannten Gesellschaft, 30000 vom 
Staate eingerichtet. Im Jahre 1911 gehen die 
Fernsprechnetze der National Co. an den Staat 
über. W. M. 


Neues Fernsprechamt in Paris, 
[ The Electrical N a Bd. 60, 1907, 
. 391. 


Die französische Regierung beabsichtigt in 
Paris ein neues Fernsprech-Vermittlungsamt zu 
bauen, das mit zwei Sätzen von Umschaltern 
für insgesamt 70000 Anschlußleitungen ausge- 
rüstet werden soll. Die Inbetriebnahme ist für 
das Jahr 1909 in Aussicht genommen. 11”. M. 


Fernsprechwesen in Spanien. 
\Electrical World“, Bd. 49, 1907, S. 336.) 


In Spanien gibt es nur drei Fernsprech- 
Gesellschaften von einiger Wichtigkeit. Sie 
haben zusammen rund 8300 Sprechstellen, die 
sich jährlich um etwa 525 vermehren. Die 
Apparate werden meist aus Paris und Stock- 
holm bezogen. Fernleitungen gibt es nur 
wenige. W. M. 


Brand eines Fernsprechamts in Transvaal. 


[„The Electrical Review“, London, Bd. 60, 1907, 
S. 432] 


Am 9. Februar wurde ein großer Teil der 
Fernsprechleitungen des Randdistrikts; außer 
Betrieb gesetzt. In Yeoville war ein herab- 
tallender Fernsprechdraht mit einem Draht der 
elektrischen Beleuchtungsanlage in Berührung 
gekommen, worauf im Vermittlungsamte Feuer 
ausbrach. Hilfe war zwar schnell zur Hand, 
doch konnte die Zerstörung von 2500 doppel- 
adrigen Kabeln (zwischen dem Einführungs- 
gestänge und dem Umschalteraum) nicht ver- 
hindert werden. Am 11. Februar, früb, waren 
die Verbindungen wieder hergestellt. W. M 


Elektrische Beleuchtungs- und Kraft- 
übertragungs-Anlagen. 


Das Zusatzabkommen zu dem Vertrage 
zwischen der Stadt Berlin und den Berliner 
Elektricitäts-Werken. 


Im Anschluß an unsere Mitteilungen auf 
Seite 949 der „ETZ“ 1906 geben wir einen 
Bericht über das inzwischen zustande gekom- 
mene Zusatzabkommen zu dem bisher giltigen 
Vertrage vom 14. III. (1. IV.) 1899 zwischen der 
Stadt Berlin und den Berliner Elektricitäts- 
Werken. 

Wie früher mitgeteilt, näherten sich im 
Frühjahr 1906 die Anlagen der Berliner Elek- 
tricitäts-Werke der im § 4 des une vor- 
geschriebenen Höchstleistung, und die Ge- 
sellschaft wandte sich daraufhin an die Stadt, 
um über eine etwaige Erweiterung ihrer Anlagen 
in Verhandlungen einzutreten. Da die ange 
legenheit sich nicht schnell genug regeln ließ, 
war die Gesellschaft gezwungen, im Herbst 1906 
ein Rundschreiben zu versenden, des Inhalts, 
daß weitere Anträge auf Anschluß von Anlagen 
an ihr Netz jetzt nicht mehr berücksichtigt 
werden könnten. 

Die Verhandlungen mit den Berliner Elek- 
tricitäts-Werken ergaben, daß eine Behebung 
der eingetretenen Schwierigkeiten mit ann 
einfachen Abänderung oder Auf bebnne, des § 
nicht zu erreichen war. Die Berliner I 
täts-Werke erklärten nämlich, das sie ohne tell- 
weise Neuordnung des Vertragsverhältnisses 
nicht in der Lage seien, die zur Erweiterung 
der Werke bis zum Ablaufe des Vertrages = 
forderlichen Mittel — welche unter Zugranee 
legung eines normalen Wachstums Jen 2 
brauchs und unter der Voranesetit ik, da 
in Berlin auftretende Bedürfnis nach a 
von Elektrizität jederzeit voll befriedigt werden 
soll, auf rund 40 Mill. M geschätzt purger 
sei es durch Ausgabe neuer AK gei es durec 
Ausgabe von Obligationen aufzu ringon 
besonders hinderlich für die Geldbescha u. 
wurde die Bestimmung des § 31 Absatz 2 A 
Vertrages dargestellt. Nach den Bestimmung de 
des § 31 des Vertrages hat die Stadtgemein is 
bei Ablauf des gegenwärtigen Vertrages er 
das Recht, nach ihrer Wahl entweder das 


- erok 


.die Berliner Elektricitäts-Werke die Abgabe von 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


Artikel 4. 


In § 31 des Vertrages vom 14. III./1. IV, 1899 
wird der Absatz 2 und im Absatz 3 der Satz: 
„entweder, daß der Vertrag als beendet be- 
trachtet oder“ gestrichen. 


tragsverhältnis fortzusetzen oder die Werke zum 
Buch- oder Taxwerte zu übernehmen oder aber 
das Vertragsverhältnis zu kündigen derart, daß 


Strom unter Benutzung der städtischen Straßen 
einstellen, die Leitungen auf ihre Kosten ent- 
fernen und entweder den früheren Zustand der 
Straßen wieder herzustellen oder die in den 
Straßen liegenden Kabel der Stadtgemeinde 
unentgeltlich überlassen müssen. 

Die Berliner Elektricitäts-Werke machten 
desbalb die Aufgabe des der Stadtgemeinde 
nach § 31 Absatz 2 zustehenden Rechts zur 
Voraussetzung der Erweiterung der bestehen- 
den Werke. Dagegen übernehmen die Ber- 
liner Elektricitäts - Werke nach Aufhebung 
der Grenzen des $ 4 die Verpflichtung, ihre 
Werke so zu erweitern, daß sie jedem im Ber- 
liner Weichbilde auftretendem Bedürfnisse nach 
Elektrizität genügen können; sie räumen ferner 
der Stadt das Recht ein, bei Gestaltung des 
Tarifs für Kraftstrom genehmigend mitzuwirken, 
während bisher der Tarit hierfür der freien Fest- 
setzung der Gesellschaft unterlag. Die Berliner 
Elektricitäts-Werke verpflichten sich ferner, cer 
Stadt Berlin, wenn diese im Jahre 1915 in Aus- 
übung ihres Rechts aus § 31 Absatz 1 zwar die 
sogenannten Innenwerke, nicht aber das Werk 
Oberspree übernehmen sollte, auf Verlangen 
zu einem gewissen niedrig bemessenen Preise 
Elektrizität aus dem Werke Oberspree auf eine 
bestimmte Zeit zu liefern, sie haben sich ferner 
bereit erklärt, die fortlaufende Ermäßigung des 
Übernahmepreises, die im $ 31 letzter Satz für 
den Fall einer Verlängerung des Vertrages 
ausbedungen ist, von 10 auf 15%% des Bach- 
oder Taxwertes für je drei Jahre zu erhöhen 
und endlich für die Erweiterung oder den Neu- 
bau von Zentralen und Unterstationen für die 
Versorgung Berlins die Genebmigung des Ma- 
gistrats einzuholen. 

Das Zusatzabkommen selbst hat nachstehen- 


den Wortlaut: 


Artikel 5. 


Die neu zu errichtenden Stationen sollen, 
wenn nicht der Magistrat ein Anderes verlangt 
oder ausdrücklich genehmigt, so eingerichtet 
und betrieben werden, daß sie entweder nur 
zur Versorgung Berlins oder nur zur Versor- 
gung anßerhalb Berlins gelegener Konsum- 
stellen dienen. 

Die von den Berliner Elektricitäts-Werken 
ern zur Versorgung Berlins bestimmte 
außerhalb des Weichbildes belegene Station 
Rummelsburg soll ebenso wie etwaige weitere 
für die Versorgung Berlins bestimmte außerhalb 
belegene Stationen rechtlich als „Innenstation“ 
im Sinne des Vertrages vom 14. {H.J IV. 1899 
behandelt werden. Macht die Stadt von ihrem 
Übernahmerecht aus § 31 Absatz 1 des Ver- 
trages nur hinsichtlich der Innenstationen Ge- 
brauch, so ist sie demnach zur Übernahme auch 
dieser außerhalb belegenen Stationen berechtigt 
und verpflichtet, wogegen die Berliner Elek- 
tricitäts -Werke verpflichtet sind, mit diesen 
Stationen alle damit in Verbindung stehenden 
Rechte und Konzessionen, insbesondere die 
Rechte, Leitungen zur Forttührung der Elek- 
trizität nach Berlin im Straßenkörper der Vor- 
ortsgemeinden und Kreise zu verlegen und zu 
unterhalten, der Stadtgemeinde Berlin ohne 
andere Gegenleistung als Übernahme der be- 
treffenden vertraglichen Verpflichtungen gegen- 
über den Kreisen und Gemeinden zu überlassen. 

Das Recht der Stadtgemeinde Berlin, das 
Werk Oberspree und die sonstigen nicht zur 
Versorgung von Berlin bestimmten Außenwerke 
von der im übrigen erfolgenden Übernahme der 
Werke auszuschließen ($ 81 des Vertrages) wird 
durch die Übernahme der ausschließlich zur 
Versorgung Berlins bestimmten Außenwerke 
nicht berührt. In diesem Sinne gilt die Be- 
stimmung in Absatz 1 des $ 31 des Vertrages 
jedoch nicht nur Teile derselben“ als aufge- 


oben. 


Artikel l. 


Die Bestimmungen des $ 4 des Vertrages 
vom 14. 1IL/ı. IV. 1899 über die Leistungsfähig- 
keit der Werke werden aufgehoben. 

Die Berliner Elektricitäts-Werke verpflichten 
sich, nach näherer Maßgabe der Bestimmungen 
der $$ 6 und 12 des Vertrages, Elektrizität für 
Licht und sonstige, insbesondere auch Kraft- 
zwecke zu liefern und die Werke dement- 
sprechend zu erweitern und zwar in dem Um- 
nase daß sie jeglichem im Weichbilde von 
Berlin hervortretenden Bedürfnisse genügen. 


‚ 


Artikel 6. 


§ 3 Absatz 1 des Vertrages erhält folgenden 
Zusatz: Soweit die außerhalb des Weichbildes 
nach dem 1. VII. 1906 angelegten Werke dazu 
bestimmt sind, Elektrizität ausschließlich für 
Berlin zu liefern, bedarf es dieser Genehmigung 
nicht, da diese Werke als Innenwerke gelten. 
Artikel 2. $ 8 Absatz 2 des Vertrages wird gestrichen. 

Der $ 12 Absatz 6 des Vertrages vom 
14. IIL/ı. IV. 1899 erhält folgende Fassung: 

Die Bedingungen und Tarife über Lieferung 
von Elektrizität für andere als Beleuchtungs- 
zwecke setzt die Gesellschaft fest; jede Ver- 
änderung der Grundpreise bedarf jedoch der 
Zustimmung des Magistrats. 


Artikel 7. 


Der letzte Satz des § 31 des Vertrages wird 
dahin abgeändert: Findet die Übergabe der 
Anlage nach dem 1. X. 1915 statt, so ermäßigt 
sich der von der Stadt zu zahlende Buch- oder 
Taxwert mit Ausnahme der Grundstücke und 
Gebäude um je 150% für jeden dreijährigen 
Artikel 3. Zeitraum nach dem 1. X. 1915. 

‚ ‚Die Berliner Elektricitäts-Werke verpflichten 
sich, der Stadt Berlin, falls diese im Jahre 1915 
bei Beendigung des Vertragsverhältnisses das 
Werk „Oberspree“ nicht übernehmen sollte, auf 
Verlangen auch über das Jahr 1915 hinaus und 
zwar längstens bis zum 1. X. 1925 Elektrizität 
aus diesem Werke und zwar in Ss da 
Umfange zu liefern, als solche zuletzt vor dem 
l. X. 1915 aus diesem Werke an die in Berlin 
belegenen Unterstationen geliefert worden ist. 
Die Stadtgemeinde hat ihr Verlangen auf 
Lieferung von Elektrizität bis zum 1. X. 1913 
su erklären. Macht sie von diesem Rechte 
Gebrauch, so ist sie zur Abnahme der oben 
bezeichneten Elektrizitätsmenge auf die Dauer 
von fünf Jahren, das heißt also bis zum 
l X. 1920 gebunden; kündigt die suaale meinde 

ieses Lieferungsabkommen nicht bis zum 
1.X. 1918, 80 verlängert es sich bis zum 1. X. 1925. 


Der Preis der gelieferten Elektrizität beträgt 
81 Pf pro KW-Stunde (gemessen als hoch- 
Pespannten Drehstrom beim Eintritt in die 
ıterstation der Stadtgemeinde). 
ö Der Preisberechnung ist ein Kohlenpreis 
An 16 M pro Tonne zugrunde gelegt. 
Engen es Kohlenpreises um mehr als 
Imyo Andern den Preis der Elektrizität in 
2 ale, als sich durch Anderung des Kohlen- 
he die Herstellungskosten für 1 KW er- 
0 > oder ermäßigen. 
‚ Erklärt die Stadtgemeinde in Gemäßheit 
“eses Artikels bis zum 1. X. 1913, das Verlangen 
dürfe u von Elektrizität zu stellen, 80 
digen” ie Berliner Elektricitäts - Werke von 
m Zeitpunkte ab das Quantum der von 
erke Oberspree nach Berlin gelieferten 


em 
E : 
Sg nur mit Genehmigung des Magistrats 


Artikel 8. 


Zur Ausführung sowohl neuer Zentral- und 
Unterstationen, als auch von Erweiterungen 
bestehender Stationen, welche für Berlin be- 
stimmt sind, ist in jedem einzelnen Falle die 
Genehmigung des Magistrats einzuholen. Als 
enehmigt gelten die Anlage der neuen Station 
ummelsburg und die für 1907 geplanten Um- 
änderungen und Erweiterungen, soweit diese 
in den Anlagen des Schreibens vom 5. XI. 1906 
dem Magistrat unterbreitet worden sind. 


Artikel 9. 


Kosten und Stempel dieses Abkommens 
tragen die Berliner Elektricitäts-Werke. 


Dieser Beschluß ist in 
namentlicher Abstimmung der 
Stadtverordneten - Versammlung 
vom 6. XI. 1906 mit 81 gegen 
36 Stimmen gefaßt und dem- 
nächst ist das Abkommen 
auch von der Generalversamm- 
lung der Berliner Elektricitäts- 
Werke genehmigt worden; zu- 
gleich ist die Ausgabe von 
20 Mill. M auf 41/,%, Dividende 
beschränkter mit 104°), einlös- 
barer Vorzugsaktien beschlossen 
worden, von welchen zunächst 
10 Mill. M zur Ausgabe gelangen. 

Die Berliner Elektricitäts- 
Werke haben, nachdem das Win- 
termaximum überschritten ist, 
bekannt gegeben, daß sie Neuan- 
meldungen entgegennehmen, 
und hoffen, bis zum nächsten 


1907. Heft 14. 319 


eee ee u U On 


Winter mindestens 18000 KW an Primärmaschi- 
nen zu installieren, indem hauptsächlich anstelle 
geplanter oder vorhandener Dampfmaschinen 

ie weit weniger Platz beanspruchenden Dampf- 
turbinen zur Aufstellung gelangen. 


Torfmoore und Kraftübertragung. 


Im Anschluß an unsere Mitteilungen auf 
Seite 211 der „ETZ“ über das Frank-Carosche 
Verfahren der Vergasung von Torf und minder- 
wertigen Kohlenabfällen lassen wir nachstehend 
noch einige auf die Anlage „Mont Cenis“ bezüg- 
liche Angaben folgen, welche uns von Dr. N. Caro 
freundlicherweise zur Verfügung gestellt wur- 
den. Die Anlage auf Mont-Cenis wurde zu dem 
Zwecke erbaut, um einerseits mit dem von Dr. 
N. Caro herrührenden Verfahren Kohlenabfälle 
(Wäscheberge, Leseberge, Klauberge usw.) zu 
vergasen, anderseits nach dem von Prof. Frank 
und Dr. Caro ausgearbeiteten Verfahren die 
Vergasung von Torf durchzuführen. Die Anlage 
ist erbaut für eine tägliche Verarbeitung von 
50 t Wäscheberge oder 70 t Torf. 

Bei der Verarbeitung von Wäschebergen, 
welche außer den Bergen noch 30 bis 35%, nicht 
ausgewaschene Kohle enthalten, wird aus jeder 
Tonne Material 25 bis 30 kg Ammonsulfat er- 
halten, daneben soviel Gas, daß der ganze 
Bedarf des Prozesses (Dampferzeugung, Ein- 
kochung der Ammonsulfat-Lauge usw.) gedeckt 
wird, und außerdem noch ein verfügbarer Über- 
schuß von 400 bis 600 cbm Krafıgas von 1000 
bis 1100 Kal. i 


Columbus-Armatur tür Straßenbeleuchtung. 
Abb. 21. 


Bei der Vergasung von Torf kann Torf 
mit bis zu 50%), Wasser verwendet werden. Im 
roßen Maßstabe ausgeführte Vergasungen in 
tockton und Winnington haben ergeben, daß 
hierbei etwa 70°/, des im Torf enthaltenen Stick- 
stoffes in Form von Ammonsulfat gewonnen 
werden, also bei einem Torf mit 1%, Stickstoft 
25 bis 80 kg, bei einem Torf mit 2°/, Stickstoft 
55 bis 60 kg. Außerdem werden 1250 bis 1500 cbm 
Kraftgas mit 1300 bis 1350 Kal. als Gasüberschuß 
erhalten, gerechnet auf die Tonne vergasten 
Trockenmaterials. 

Von größter Bedeutung ist, daß das aus 
den verschiedenen Materialien gewonnene Kraft- 
gas eine sonst fast niemals erreichte gleich- 
bleibende Zusammensetzung zeigt; ferner ist 
das Gas infolge des bei der Ammoniakgewin- 
nung angewendeten Poinigongiveranroni fast 
gänzlich frei von Teer und Flugstaub und eignet 
sich infolgedessen ausgezeichnet für den Be- 
trieb der Gasmaschinen. —z, 


Elektrische Lampen, 
Heizvorrichtungen und Zubehör. 
Neue wasserdichte Glühlampen-Armatur 

für Straßenbeleuchtung. 


Bei der in Abb. 21 dargestellten, von der 
Elektrotechnischen Fabrik J. Carl, Jena, in den 


| Anbringung der Columbus-Armatur. 
Abb. 22. 


320 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 14. 4. April 1907. 
711 nn nn nn na nn nn — un mnn mann nmr nmr ŘĖ—— 


Handel gebrachten wasserdichten Porzellan- 
Armatur „Columbus“, welche vorwiegend für 
Straßenbeleuchtung bestimmt ist, dienen die 
Leitungsdrähte gleichzeitig als Aufhänge- 
dränte, und sind in den kreuzweise ange- 
ordaeten Rillen des als Abspannkugel ge- 
formten Porzellankopfes durch Klemmschrau- 
ben gehalten, die zu den Fassungskon- 
takten führen. Zu diesen Aufhänge- und 
Juleitungsdrähten wird am besten verzinkter 
Eisen- oder Stahldraht von etwa 4 mm Durch- 
messer verwendet. Der Hauptvorteil liegt in 
der äußerst einfachen und billigen Anbringung. 
Bei elektrischer Straßenbeleuchtung mit Glüh- 
lampen über Straßenmitte waren bisher Haken 
und Traversen für die Armatur sowie für die 
isolierten Zuleitungen nötig, ferner die Spann- 
drähte sowie die isolierten Zuleitungen selbst. 
Die Anbringung der „Columbus“-Armatur ist 
dieser alten Anordnung gegenüber sehr einfach 
und weit billiger, da nichts weiter nötig ist, 
als zwischen den sowieso zur Leitung nötigen 


Isolatoren die oben bemerkte Zuleitung zur 
Armatur anzubringen. —2, 


statt, was insofern bemerkenswert ist, als es 
sich um die erste elektrische Straßenbahn in 
der Türkei handelt. 


Die Straßenbahn verbindet zunächst die 
beiden Varorte Salahiye und Meidan mit der 
Stadt und besitzt 5,4 km Streckenlänge. Spätere 
Erweiterungen zur Verbindung anderer Stadt- 
teile sind vorgesehen. Die Konzession zu den 
Anlagen wurde der Société Anonyme Imperiale 
Ottomane de Tramways et d’Eclairage Elec- 
triques in Damaskus, einer Gründung der So- 
ciété Générale de Chemins de Fer Économiques 
in Brüssel erteilt. Die Gesellschaft bat auch 
ein elektrisches Beleuchtungsnetz in der Stadt 
verlegt, an welches etwa 1000 Bogen- und Glüh- 
lampen angeschlossen sind. Unter anderem 
wird auch während des Abendgebetes die große 
Moschee malerisch beleuchtet. 


Das Kraftwerk befindet sich 40 km von 
Damaskus entfernt in El Tequieh und nutzt die 
Wasserfälle des Baranda aus. Es sind Wasser- 
kraft-Turbinen für 1000 PS vorhanden, welche 
Drehstrom-Dynamos betreiben. Die Spannung 
wird für die Fernleitung nach Damaskus durch 
Transforınatoren erhöht und in der Stadt 
wiederum auf 550 V herabgesetzt; in einer 
Unterstation findet dann durch Drehstrom- 
Gleichstrom - Umformer eine Umwandlung der 
Energie in Gleichstrom von 2><550 V u 

| 3 


großes gemeinsames Kraftwerk auf einem un- 
gefähr ın der Mitte des zu versorgenden Ge- 
bietes gelegenen Schachtg zu errichten und die 
kleinen Einzelanlagen zu beseitigen. Zu diesem 
Zwecke bestellte die Gesellschaft im Herbst 193 
das dazu nötige Kraftwerk nebst Leitungsnetz, 
Motoren mit Zubehör usw. Gewählt wurde 
Drehstrom von 50 Perioden mit einer Haupt- 
spannung von 3000 V, einer für den vor- 
liegenden Fall offenbar recht vorteilhaften Span- 
nung, da es einerseits möglich war, für die 
Fernleitung, trotz der Notwendigkeit, große 
Energiemengen zu übertragen, mit mäßigen 
Querschnitten auszukommen und anderseits 
noch ziemlich kleine Motoren unmittelbar mit 
dieser Spannung zu betreiben. Die größte 
Energiemenge, mit der in den ersten Jahren 
nach Fertigstellung der bestellten Anlage für 
das Kraftwerk zu rechnen war, betrug 1500 KW. 
Da die Belastung aber zeitweise nennenswert 
geringer sein würde, stellte man zwei Dynamos 
von je 750 und eine von 1500 KW, entsprechend 
1000 und 2000 KVA, auf. Angetrieben werden 
sie durch liegende Verbund-Dampfmaschinen 
mit nebeneinander liegenden Zylindern. Die 
Umdrehungszahl beträgt bei der großen Ma- 
schine 83, bei den beiden kleinen 94. Die 
Dynamos sind als Schwungrad-Maschinen aus 
gebildet und liegen in der üblichen Weise 
zwischen den Zylindern der Dampfmaschiner; 
ihre Erregermaschinen werden von den Dampf- 
maschinen mittels Seiltriebes angetrieben. Die 
Aufstellung von Motordynamos dürfte aller- 
dings mit Rücksicht auf Vermioderung der 
Schwankungen der Drehstrom-Spannung sowie 
Schaffung einer Gleichstrom-Quelle mit wenig 
veränderlicher Spannung, die auch für Beleuch- 
tungszwecke hätte verwandt werden können, 
auch mit Rücksicht auf das Aussehen des Kraft- 
werkes vorteilhafter gewesen sein. 

Bemerkenswert ist die Schaltanlage des 
Kraftwerkes, die in Abb. 23 in Ansicht und 
Schnitt dargestellt ist. Die einzelnen Felder, 
in die sie geteilt ist, sind der jetzt vielfach 
üblichen Ausführungsart entsprechend auf 
Rollen gesetzt, derart, daß sie einzeln aus ihrer 
gewöhnlichen Stellung nach vorn gefahren wer- 
den können und auch die Möglichkeit geben, 
vorkommendenfalls Reparaturen oder Anbrin- 
gung neuer Apparate und Meßgeräte gefahrlos 
auszuführen. 

Da die gesamte Fernleitungs-Anlage als 
Freileitung ausgeführt ist, mußte für Blitz- 
und Überspannungs - Schutzvorrichtungen be- 
sonders Sorge getragen werden. Die hierfür 
vorgesehenen Hörner-Blitzableiter sind auf be 
sonderer Schaltbühne oberhalb der eigentlichen 
Schalttafel untergebracht. l.eider geht die Be- 
schreibung nicht auf die Finzelheiten dieses 
Teiles der Anlage, dem bei der Höhe der Spat- 
nung und dem Umfang der Fernleitung besnn- 
dere Aufmerksamkeit zugewandt werden mußte, 
näher ein. ’ 

Sämtliche in der Abhandlung beschriebenen 
Einzelheiten der Fernleitung und der sonstigen 
Betriebe hier wiederzugeben, würde zn weil 
führen. Um die Größe der gesamten Anlage 
kenntlich zu machen, genügt der Hinweis 
darauf, daß Motoren von insgesamt 6000 P> 
aufgestellt oder in Auftrag gegeben worden 
sind und demnächst aufgestellt werden sollen. 
Alle Motoren über 50 PS werden unmittelhar 
mit 3000 V betrieben. Die Gesamtleistung der 
für Beleuchtung über und unter Tage aufge 
stellten Transformatoren beträgt 170 KW. ji 

In allen Teilen der Anlage ist auf möglich 
weitgehende Sicherheit Rücksicht genommen. n 
richtiger Berücksichtigung des Umstander, A 
für die nnter Tage aufzustellenden Motoren 
und Zubehör eine gute Erdung aller der N 
fälligen Berührung ausgesetzten Teile nötig Br 
hat man eine besondere blanke Erdleitung z 
dem Schachtkabel zusammen nach dem E 
irdischen Motorenraum geleitet und 80 auc A 
trockenen Maschinenräumen gute Erde ge 
schaften, eine Vorsicht, deren Nachahmung 
gegebenen Fall nur emptohlen werden o ni 

Die Motoren dienen zum Antrieb von d 
pen, Ventilatoren, kleinen Förderhaspeln FA 
insbesondere den auf den Hauptstreen 
unter Tage eingerichteten Förderungen. nk 
Art dieser Förderungen auf den Hr 
strecken, sowohl den einfallenden &!8 ie 
den wagrechten, ist bezeichnend für er 
englischen Gruben. In Deutschland we ar 
zur Förderung auf den einfallenden nn 
Förderhaspel mit Trommeln, auf die das g ai 
Seil aufgewickelt wird, und zur Förderung er 
aöhligen Strecken Lokomotiven oder ent 
Ketten und Seile benutzt. An diese Ketten S 
Seile werden auf dem einen Gleis a: ec 
auf dem dazu parallel liegenden Gleis die ve 
Wagen in bestimmten, mehr oder minder r Ans 
mäßigen Abständen angehängt, sodaß sieh 9 
ununterbrochene gleichmäßige Förderung an 
gibt. Auf den englischen Gruben pi a 
auf den langen Hauptstrecken, sowon i wi 
fallenden wie den söhligen, ein Mittelding E* 


Elektrische Bahnen und Fahrzeuge. 


Elektrischer Betrieb auf der Berliner Stadt- 
und Ringbahn. 


Über die Einführung der elektrischen Zugför- 
derung aut den Berliner Stadt-, Ring- und Vororts- 
bahnen hielt Prof. W. Reichel am 12. März d. J. 
einen Vortrag vor dem eisenbahntechnischen 
Verein Deutscher Maschinen-Ingenieure. Von 
der Tatsache ausgehend, daß die Stadtbahn 
den ihr zufließenden Verkehr nicht mehr zu 
bewältigen vermag, erwähnte der Vortragende 
die von der Preußischen Staatsbahn-Verwaltung 
und insbesondere Herrn Geheimrat Wittfeld 
unternommenen Schritte, nach Abschluß der 
Probefahrten mit Einphasen - Wechselstrom- 
Betrieb auf der Strecke Johannisthal-Spindlers- 
felde und nach Einrichtung eines gleichen 
Betriebes auf der Strecke Blankenese-Altona- 
Hamburg-Oblsdorf nun auf dieser Grundlage 
eingehende Entwürfe für die Berliner Stadt- 
und Vorortsbahnen aufzustellen. Die Elektro- 
technik sei heute soweit, daß keinerlei Schwie- 
rigkeiten in der Durchführung dieser Arbeiten 
mehr zu erwarten seien. Die Motoren!) und 
Schaltvorrichtungen der Allgemeinen Elektri- 
citäts-Gesellschaft und der Siemens-Schuckert- 
werke wurden eingehend geschildert und in 
Lichtbildern vorgeführt. Der Vortragende hatte 
außerdem im elektrotechnischen Versuchsraum 
der Technischen Hochschule. eine sehr über- 
sichtliche Ausstellung ausgeführter Einphasen- 
Kommutator-Motoren der genannten Firmen 
nebst allen zur vollständigen Einrichtung von 
Triebwagen erforderlichen Apparaten veran- 
staltet, die viel Interessantes bot und manchen 
unmittelbaren Vergleich zwischen den beiden 
verschiedenen Materialien ermöglichte. 


Über die Verhältnisse der Berliner Stadt- und 
Ringbahn selbst führte der Vortragende folgen- 
des aus: Die aus Trieb- und Anhängewagen 
zusammengesetzten elektrischen Züge würden 
je 602 Personen fassen können gegen 475 bei 
den jetzigen ap oneh: die Zugfolge würde 
auf 100 Sek und bei Verbesserung der Signal- 
anlagen sogar auf 90 Sek, das heißt 11/, Min, 
verringert werden können. Hieraus leite sich 
eine Erhöhung der Leistungsfähirkeit der An- 
lage gegenüber dem jetzigen Dampfbetriebe 
um 120%, und gegenüber einem verbesserten 
Dampfbetriebe um 80%, ab. Auf der Strecke 
Charlottenburg - Schlesischer Bahnhof könnten 
10 Min an Reisezeit gespart werden. 


Unter dieser Voraussetzung, sowie bei der 
in Aussicht genommenen Fahrdrahtspannung 
von 10000 V, einer Anlage zweier Kraftwerke 
(Westend und Schlesischer Bahnhof) von je 
30000 KW, einer Speisespanpnung von 40 000 V, 
würden die Kosten der elektrischen Einrich- 
tung für die Stadt- und Ringbahn sowie die 
Vorortsstrecken nach Erkner, Kaulsdorf, Grünau, 
Königs-Wusterhausen und Potsdam (zusammen 
152 km) sich auf rund 80 Mill. M belaufen; der 
Wert der bestehenden Anlage sei zu 140 Mill. M 
zu schätzen. Bei einer Beförderung von 300 Mill. 
Fahrgästen im Jahre würden mit einer Einnahme 
von 9 Pf tür die Person etwa 7 Mill. M zu einer 
wenn auch bescheidenen Verzinsung zur Ver- 
fügung stehen. 0. n. 


Bergwerksbetrieb. 


Elektrische Ausrüstung der Aberdare-Gruben 
der Powell Duffryn Co. 


[„The Electrician“, Bd. 56, 1906, S. 932, 962, 14 Sp., 
13 Abb.] 


NochvorwenirevuJahren istdieZahldergröße- 
ren elektrischen Kraftübertragungs-Anlagen auf 
englischen Bergwerken sehr gering gewesen. Die 
für Gewinnung und Förderung der Kohle auf- 
zuwendenden Kosten scheinen auf den meisten 
Gruben Englands infolge der günstigen Lage- 
rung in oft sehr geringer Tiefe, der Reinheit 
der Kohle, die ein Waschen gewöhnlich unnötig 
macht usw, in der Regel schon an und für sich 
verhältnismäßig niedrig zu sein, sodaß auch bei 
veralteten maschinellen Einrichtungen eine eng- 
lische Durchschnittsgrube noch mit gutem Ge- 
winn zu arbeiten vermag. Vor allen Dingen 
aber war es wohl eine in beteiligten Kreisen 
oft betonte und zweifellos bei vielen englischen 
Gruben vorhandene Schwerfälligkeit, sobald es 
gilt, die von früher übernommenen Einrichtun- 
gen modernen Anschauungen entsprechend zu 
verbessern. Beispiele hierfür, das heißt Anlagen 
mit Maschinen, die noch fast in das Zeitalter 
Watts zurückreichen, sollen in nicht geringer 
Zahl auf englischen Gruben zu finden sein. 
Erst in den letzten Jahren macht sich ein 
frischerer Zug bemerkbar, und es geht wohl 
nicht zu weit, wenn ınan behauptet, daß er in 
erster Linie von Deutschland ausgeht. Reisen 
englischer Minen - Ingenieure und beratender 
Ingenieure nach Deutschland zum Studieren 
der hiesigen Einrichtungen haben das Be- 
streben, ähnlich vollkoınmene Anlagen zu 
schaffen, zweifellos gefördert. Wenn dann die 
auf diese Weise entstandenen Anlagen den 
besten deutschen sowohl in der allgemeinen 
Anordnung als auch in der Ausführung der 
Einzelheiten gleichzustellen sind, kann dies 
nicht wundernehmen, zumal deutsche Firmen 
zum großen Teil an der Ausführung der An- 
lagen beteiligt sind. Daß in fast allen Fällen 
bei Umbau der alten oder Einrichtung der 
neuen Anlagen die Einführung elektromotori- 
schen Antriebes für die meisten Arbeitsmaschi- 
nen das Hauptmerkmal der ganzen Einrichtung 
bildet. ist bei der Bedeutung der elektrischen 
Kraftübertragung für Gruben selbstverständlich. 


Zu dem Interesse, das umfangreiche elek- 
trische Anlagen an und für sich erfordern, 
kommt der erwähnte Umstand, daß die eng- 
lischen Grubenbesitzer vielfach auf deutsche 
Firmen bei Ausführung der Anlage zurück- 
greifen, hinzu und läßt es als notwendig er- 
scheinen,- daß sich die Aufmerksamkeit betei- 
ligter Ingenieurkreise diesem Umwandlungs- 
vorgang anf englischen Gruben besonders zu- 
wendet. Einige bemerkenswerte Einzelheiten 
aus der Beschreibung einer noch neueren eng- 
lischen Grubenanlage, die in „The Electrician“ 
vom 23. und 30. III. 1906 beschrieben und auf 
den Gruben der Powell Duffryn Co., nord- 
westlich von Cardiff, ausgeführt ist, herauszu- 
greifen und hier wiederzugeben, erscheint daher 
durchaus angebracht. Die in Rede stehenden 
Gruben werden von der genannten Gesellschaft 
seit dem Jahre 1864 betrieben. Sie umfassen im 
ganzen neun Schächte, von denen sechs bereits 
kleine elektrische Einzelanlagen, Gleichstrom 
200 bis 400 V für Beleuchtung und vereinzelte 
motorische Betriebe, seit längerer Zeit besaßen. 
Die Notwendigkeit der Vergrößerung dieser 
Anlagen veranlaßte die Gesellschaft dazu, ein 


Elektrischer Straßenbahnbetrieb in der Türkei. 


ce at EN a 
ie die „Kölnische Zeitung“ mitteilt, fan 
N Februar in Damaskus die feierliche Er- 
öffnung der dortigen elektrischen Straßenbahn 
und der elektrischen Beleuchtungs - Anlagen 


—— 


i) Siehe Richter, Die Finphasen „Reihenschluß- 
en der Siemens-Schuckertwerke®, 2 Ty 2 wo 

Molor a Betriebsmittel der Wiens a: nen: 

EAA 1906. S. 1151; Dr. Eichberg, „El 1 ; 3 


schen diesen beiden Förderarten zu verwenden. 
Mau benutst auch endlose Seile, hängt an diese 
aber nicht in gleichmäßigen Abständen die fort- 
suschaffenden Wagen an, sondern fördert in 
Zügen, wie bei den Förderhaspeln mit oflenem 
Seil. Es wird also auf dem einen Gleis ein Zug 
voller Wagen heraufgezogen, während auf dem 
anderen ein Zug leerer Wagen herabgelassen 
wird. Gegenüber dem Förderhaspel mit offenem 
Seil liegt ein Vorteil darin, daß bei langen 
Strecken nicht so große Trommeln in Frage 
kommen, wie sie zum Aufwickeln des ganzen 


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Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 14. 


321 


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Abb. 28, 


beträgt 150 PS. Der Antrieb der Arbeitswelle 
erfolgt mit Hilfe doppelten Zahnrad-Vorgeleges. 
Zum Anlassen sind Steuerschalter mit derart 
reichlich bemessenen Widerständen verwandt, 
daß zeitweise langsamer gefahren werden kann. 
Das Umschalten der Bewegungsrichtung erfolgt 
durch getrennt angebrachte Hochspannungs- 
schalter. Das Gestänge für die mechanische 
Bremse ist gegen den Steuerhebel, der den An- 
lasser und den Umschalter bedient, nicht in 
der sonst bei Förderbaspeln üblichen Weise 
gesperrt, die bezweckt, falsche Benutzung der 


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Maschinenaulage für die „Main and Tail Rope”-Förderung. 
Abb. 24. 


Seiles nötig werden. Auf söhligen Strecken 
erscheint jedoch die gleichmäßige Förderung 
a einem ständig in derselben Richtung sich 
ewegenden Seil, an das die Wagen in be- 
stimmten Entfernungen eingehängt werden, 
sweckmäßiger, da sich dabei eine gleichmäßi- 
gere Belastung des Kraftwerkes ergibt. 
à Abb. 24 zeigt die auf den in Rede stehen- 
Poa Gruben verwandte Antriebsmaschine einer 
rderung der beschriebenen Art, der soge- 
Tr „Main and Tail Rope“ - Förderung. 
Q en e Maschinen sind auf den neuen 
ruben, die an das gemeinsame Kraftwerk an- 
eschlossen sind, gegenwärtig mit elektrischem 
trieb ausgerüstet, Die Le stung eines Motors 


Bremse oder der elektrischen Apparate auszu- 
schließen. Eine solche Sperrung ist wohl des- 
wegen unterblieben, weil die Maschinen früher 
durch Dampfmaschinen angetrieben worden 
sind und der Umbau mit möglichst geringen 
Kosten ausgeführt werden sollte. Pı. 


Elektrischer Maschinenantrieb. 


Drehstrom-Motoren für Einzelantrieb von 
Webstüblen. 
Schon seit Jahren sind seitens der meisten 


elektrotechnischen Firmen große Anstrengungen 
gemacht worden, in Webereien den gemein- 


Bil 


samen Antrieb der, Webstühle durch Einzel- 
antrieb_zu ersetzen. 

Man hat [auch insofern Erfolge zu ver- 
zeichnen, als einige Neuanlagen sich des Einzel- 
antriebes bedienten; von einer allgemeinen 
Einführung dieser Betriebsart, wie man bei 
den vielfachen Vorteilen annehmen müßte, 
kann jedoch noch nicht die Rede sein. 

Die Gründe hierfür dürften auch weniger 
in den höheren Anlagekosten liegen, die durch 
niedrigere Betriebskosten usw. mehr wie auf- 
gewogen werden, als in dem geringen Wir- 
kungsgrad der zur Verwendung gekommenen 
kleinen Drehstrom-Motoren. 

Die Elektrotechnische Fabrik Rheydt, Max 
Schorch & Cie., A.-G., Rheydt, hat nun einen 
Webstuhl-Motor mit einem sehr hohen Wir- 
kungsgrad ausgebildet. 


Drehstrom-Webstuhl-Motor von !/⁄ P8. 
Abb. 25. 


Abb. 25 stellt einen derartigen sechspoligen, 
asynchronen Drehstrom-Motorvon!/;PS Leistung 
mit Kurzschlußiäufer und von vollkommen ge- 
schlossener Bauart dar. Zur Verringerung der 
Lagerreibung sind Kugellager verwendet wor- 
den; die verhältnismäßig schwach belastet sind. 

Die ungünstigen Ergebnisse, die früher von 
dieser oder jener Seite mit Kugellagern gemacht 
worden sind, dürften zum größten Teil darauf 
zurückzuführen sein, daß einmal der Einbau 
der Lager wohl nicht sorgflälti enug erfolgt 
und zweitens eine zu hohe Belastung zuge- 
lassen wurde Damit die Lager genau 
schließend eingebaut werden, sind sowohl die 
Welle wie auch die Lagersitze auf besonderen 
Schleifmaschinen geschliffen. Diese Maschinen 
gestatten mit Leichtigkeit, die Durchmesser aut 
weniger wie !/,o mm genau herzustellen. Auch 
der Läufer wird auf gleiche Weise geschliffen. 

Einem Prüfungsbericht der Physikalisch- 
Technischen Reichsanstalt, Charlottenbur 
über diese Motoren entnehmen wir folgende 
Angaben: Zunächst wurden Bremsversuche 
an dem Motor vorgenommen. Die mecha- 
nisch geleistete Arbeit wurde mit dem 
Pronyschen Zaum bestimmt. Um den Motor 


W er u 7 - 


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322 


nicht mit einem Tourenzähler zu belasten 
wurde die Periodenzahl des dem Stator zuge- 
führten Drehstromes genau bestimmt und aus 
dieser und der auf stroboskopischem Wege ge- 
messenen Schlüpfung des Läufers die Um- 
drehungszahl berechnet. Die vom Motor auf- 
genommene elektrische Leistung, sowie Strom 
und Spannung wurden mit Präzisions - Meß- 
geräten bestimmt. Die Messungen be annen, 
nachdem der Motor etwa zwei Stunden mit 
100%, Überlastung go aufen war. Es wurde 
eine Versuchsreihe bei steigender, eine zweite 
bei fallender Belastung ausgeführt. In Zahlen- 
tafel I und II sind die Mittelwerte aus beiden 
Reihen gegeben. 

Alle Messungen wurden bei 110 V und 
60 Perioden in der Sekunde ausgeführt. 

Die Widerstände der Gehäuse - Wicklung 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 14. 


Aus dem Heylandschen Diagramm wurden 
für Wattverbrauch, Strom der Phase und 
Schlüpfung folgende Werte entnommen: 


Zahlentafel II. 


Leistung Dut | Strom- | Schlüpfung 

r- į des Motors E | starko der das Ankers 
P3 Watt Amp p 
2 0,2 176 1,5 3,0% 
3 0,3 260 ' 19 4,5%, 
4 0,4 350 2,3 6,40%, 
5 05 © 4&2 ' 28 8,5%, 
6 06 ; 565 | 3.5 11 0/o 


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| 
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Ayarırenır Drohsirom- Misler Wr snt van 
Mar Shsrth, Rhiryd? far Te APS N Truren 


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Schaulinien des Webstuhl-Motors. 
Abb. 26. 


wurden in kaltem und warmem Zustande ge- 
messen. Der mittlere Widerstand der Phase 
ergab sich kalt zu 1,007 Ohm, warm zu 1,163 Ohm. 
Dieser Widerstandsänderung entspricht eine 
Temperaturzunahme von 39° C. 


Zahlentafel I. 
3><110 V, 50 Perioden. 


g a | 3 3 E = h = £ © 4 

SE uE ae: Bo jigg T 
CS D-E- E~- 4 Rollag | stal 3% 
al eS T Shj Ah oghj g 

© od > | = = E = 

i 5 Watt | Amp 

1 | Leerlauf | 1000 22,5 — ; 1,13 | 0,105 
2| 0,0885 | 992 | 686 0,628 1,19 | 0,304 
3i 0,116 985 | 117,7 | 0,763 1,30 | 0,448 
4| 0,172 978 | 157,5 | 0,806 - 1,46 | 0,564 
5| 0228 970 | 2048 0820 1,65 | 0,560 
61 0.284 962 | 250,6 | 0,832 1,83 | 0,720 
71 0,338 953 | 299,2 | 0,830 2,06 | 0,762 
sl 0389 | 945 3450 | 0829! 231 0,782 
91 0,440 936 393,7 | 0,822 2,55 0,808 
101 0,491 | 928 443,6 | 0,815 2.88 0,810 
11] 0,536 914 495,2 , 0,799 | 3,21 0,811 
12| 0580 | 901 547.4 | 0,780 | 354 0816 
18] 0,624 886 600,6 | 0,764 | 3,88 0,822 
14 [Kurzschlußl — 1622 — | 13,45 0,629 


Sodann wurde unter Zugrundelegung fol- 
ender bei Leerlauf und Kurzschluß gefundenen 
erte das Heylandsche Diagramm konstruiert. 


Lecrlauf | Kurzschluß 
| 


63,5 V 63,5 V 


Sternspannun 
7 ` 1,13 Amp 13,45 Amp 


Stromstärke der Phase 
Wattverbrauch (ge- 


samt) . .. 22,5 Watt 1622 Watt 
Wattverbrauch der 

Phase . . .. TO ona Sl , 
Leistungsfaktor . ; 0,106 0,629 
Wattstrom der er 0,120 Amp | 8,47 Amp 
Widerstand der ase 

(warm). . . . . -f 1,163 Ohm | 1,163 Ohm 
Primäre Kupferver- 

luste der Phase 1,49 Watt | 210,8 Watt 


Die so gefundenen Werte sind in der 
Kurventafel (Abb. 26) als Kreise eingezeichnet. 

Wie ersichtlich, ist die Übereinstimmung 
mit den durch Bremsung gefundenen Werten 
eine hinreichende. Deshalb wurde auch aus 
den Angaben des Heylandschen Diagrammes 
für Leistung, Wattverbrauch und Stromstärke 
nicht noch besonders der Wirkungsgrad und 
Leistungsfaktor ausgerechnet und in die 
Kurventafel eingetragen. 

Bei einer Belastung von !/s PS hat der 
Motor also einen Wirkungsgrad von 83°, und 
einen Leistungsfaktor von 0,75. Schon bei 
einer Belastung von 0,16 PS ist der Wirkungs- 
grad 80°%/, und fällt erst bei einer Überbelastung 
mit 0,52 Ps wieder unter 80%. In den Be- 
lastungsgrenzen, die für den Betrieb des 
Motors in Frage kommen, ist also der Wir- 
kungsgrad höher als 80°), Ein derartiges Er- 
gebnis kann jedoch nur bei guter elektrischer 
und mechanischer Konstruktion und äußerst ge- 
nauer Ausführung erreicht werden. Sn. 


Verschiedenes. 


Preisausschreiben der Stadt Genf. 


Die Stadt Genf hat ein Preisausschreiben 
erlassen, um Entwürfe zur Ausnutzung der 
Wasserkräfte der Rhone in der Gegend von 


„La Plaine“ zu erhalten und einem Schieds-. 


richter - Kollegium 20000 Fres zur Ver- 
teilung an die Verfasser der besten Ar- 
beiten zur Verfügung gestellt. Da das Werk 


mit der Zentrale Chevres zusammenarbeiten 
muß, so kommen als Maschinen Zweiphasen- 
Dynamos für 5000 V und 48 Perioden in Frage. 
Neben jeder Maschineneinheit ist eine Schalt- 
tafel anzuordnen, welche es gestattet, die Dyna- 
mos entweder direkt auf ein 5000 V-Netz oder 
unter Zwischenschaltung von Transformatoren 
auf ein Netz für 20000 oder 25 000 V zu schalten. 
Bei der Arbeit wird es im wesentlichen darauf 
ankommen, die örtlichen- Wasserverhältnisse 
genau zu studieren und auf Grund deren Ent- 
würfe für den wasserbautechnischen Teil auf- 
An 
ie Entwürfe, welche in deutscher 

französischer Sprache abgefaßt sein 
sind bis zum 31. VIII. 1907 an das „Secretariat 
des Services industriels, Hötel Municipal“, Genf 
zu richten. Die näheren Bedingungen für das 
Preisausschreiben nebst sämtlichen Unterlagen 
sind gegen Einsendung von % Fres bei dem 
Conseil Administratif in Genf zu haben. —z. 


4. April 1807. 


Über eine neue Art von Röntgen-Röhren, 


[Verhandlungen des Berliner Röntgen-Kon- 
gresses 1906 ] 


Rosenthal, München, hat Versuche ange- 
stellt, um diejenigen Antikathodenstrahlen, 
welche die Röntgen-Röhre nicht verlassen 
können und einerseits eine schädliche Er- 
hitzung der Glaswand, anderseits eine schäd- 
liche Zersetzung derselben hervorbringen und 
schließlich auch die für Röntgenaufnahmen nach- 
teiligen Glasstrahlen erzeugen, unschädlich zu 
machen und in verwendbare Röntgen-Strahlen 
umzuwandeln. Das Ergebnis dieser Versuche 
ist eine Röntgen-Röhre, bei welcher die Ka- 
thodenstrablen, ehe sie die Glaswand treffen, 
durch ein Filter fallen, welches für die thera- 
peutisch zu verwendenden Röntgen-Strahlen 
sehr leicht, für Kathodenstrahlen und äußerst 
weiche Röntgen-Strahlen dagegen nicht durch- 
lässig ist. Dadurch werden zunächst alle von 
der Äntikathode ausgehenden Kathodenstrahlen 
absorbiert, sodaß die beiden erstgenannten Ubel- 
stände fast vollkommen beseitigt werden, und 
ferner wird ein großer Teil der Röntgen- 
Strahlen, welche die Glaswand der Röntgen- 
Röhre nicht durchdringen können, verhindert, 
die Glaswand zu treffen. Das Innenfilter wirkt 
außerdem noch als Strahlentransformator, indem 
die auf das Filter auffallendeu Kathodenstrahlen 
und sehr weichen Röntgen-Strahlen, welche die 
Glaswand nicht durchdringen können, nicht nur 
absorbiert, sondern auch in Röngen-Strahlen 
umgewandelt werden. 

Die neuen Innenfilter - Röntgen - Röhren!) 
schwächen die Röntgen - Strahlen keineswegs. 
Selbst Aluminium, also ein Metall, welches ver- 
hältnismäßig durchdringungsfähige sekundäre 
Strahlen liefert, läßt sich als Innenfilter gut 
verwenden. A. Br. 


Elektrotechnische Vorlesungen an deutschen 
technischen Hochschulen im Sommer-Semester 
1907. 


An den deutschen technischen Hochschulen 
werden im Sommer-Semester 1907 folgende Vor- 
lesungen über Elektrotechnik und Elektrizitäts- 
lehre gehalten. 


Aachen. 


Die Einschreibungen beginnen am 8. April, 
die Vorlesungen am 15. April. 


Prof. Dr. Borchers. Kleines metallurgisches 
Praktikum, umfassend Lötrohr- und hütteu- 
männische Probierkunst und elektrische 
Schmelzverfahren. 3 Std. w. Ü 

— Großes metallurgisches und elektrometallur- 

isches Praktikum. 3 Tage w. U. 

Prof. Dr. Classen. Elektrochemisches Prak- 

tikum. Täglich U. 

Priv.-Doz. Dr. Finzi. Ausgewählte Kapitel der 

Elektrotechnik. 1 Sta. w. V. l 

— Die magnetischen Eigenschaften des Eisens. 
l Std. w. V. , 

Prof. Dr. Grotrian. Allgemeine Elektrotechnik. 
5 Std. w. V. 

— Theoretische Elektrotechnik. 2 Std. w. V.. 

— Elektrotechnisches Praktikum. 8 Std. w. L. 

Prof. Dr. Rasch. Einleitung in die Elektrotech- 

nik. 2 Std. w. V. 

— a lonnlebe der Elektrotechnik. 3Std. 
w. V. 

— Elektrische Bahnen. 3 Std. w. V. 

— Elektrotechnische Konstruktionsübungen. 
2 Std. w. U. 

Prof. Dr. Wüllner. 
6 Std. w. V. 

— Physik in mathematischer und experimen- 
teller Behandlungsweise II. Elektrische 
Schwingungen, elektromagnetische Licht- 
theorie. 3 Std. w. V. 

— Physikalisches Praktikum. 4 Std. w. Ü. 


Experimental-Physik Il. 


Berlin. 


Die Meldung zur Aufnahme erfolgt in der 
Zeit vom 1. bis 25. April. 
Priv.-Doz. Arldt. Die Anwendungen des Elek- 
tromotors an Bord von Schiffen im Werft- 
und Hafenbetrieb. 2 Std. w. V. 
Priv.-Doz. Dr. G. Benischke. Wechselstrom- 
technik. 2 Std. w. V. d 
Priv.-Doz. Dr. M. Breslauer. Berechnung uy 
Prüfung elektrischer Maschinen. 2 Std. w. "- 
— Die in der Praxis gebräuchlichen Diagramme 
der Wechselstrom-Maschinen und Motoren 
einschließlich der kommutierenden Ein- 
„hasenmotoren. ı Std. w. V. 
Priv.-Doz. Dr. Groß. Theorie des Galvanismus 
2 Std. w. V. k- 
Prof. Dr. Grunmach. Magnetische und ele 
trische Maßeinheiten und Meßmethoden- 
2 Std. w. V. M ß- 
— Physikalische Maßbestimmungen und Me 
instrumente. 4 Std. w. Ü 


1) Sie werden van der „Polyphos-Gesellschaft. an 
chen, hergestellt. 


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4. April 1907. 


Prof. Dr. Kalischer. Physikalische Grund- 
lagen der Elektrotechnik. I. 2 Std. w. V. 

— Elektromagnetismus und Induktion mit be- 
sonderer Berücksichtigung der Elektro- 
technik. 4 Std. w. V. 

— Grundzüge der Elektrochemie. 2 St. w. V. 

Priv.-Doz. Dr. M. Kallmann. Betriebstechnik 
für elektrische Beleuchtungs-, Kraft- und 
Bahnanlagen. 2 Std. w. V. 

— Elektrische Einrichtung moderner Zentralen 
und Leitungsnetze. 2 Std. w. V. 

Prof. Dr. Klingenberg. Projektierung elek- 
trischer Anlagen. 2Std. w. V., 4 Std. w. U. 

Prof. Dr. von Knorre. Angewandte Elektro- 
chemie. 4 Std. w. V. 

— Praktische Arbeiten im elektrochemischen 
Laboratorium. Täglich. 

Priv.-Doz. von Koch. Kollektor-Mntoren für 
Einphasen -Wechselstrom. 2 Std. w. V 


Prof. Dr. Kurlbaum. Experimental - Physik. 


4 Std. w. V. 

— Physikalische Übungen. 4 Std. U. 

Prof. W.Reichel. Elektromaschinenbau. 2 Std. 
w.V,8 Std. w. ÙU. 

— Übungen im elektrotechnischen Versuchs- 
feld. 8 Std. w. 

— Elektrische Bahn- und Kraftanlagen. 2Std. 
w. V, 3 Std. w. U. 

Prof. Dr. UEDA: Experimental- Physik. 4 Std. 
w. V. 

— Übungen im physikalischen Laboratorium 
(Physikalische Messungen). 4 Std. w. U. 

Priv.-Doz. Dr. Servus. Theorie der Schwin- 
gungen mit besonderer Rücksicht auf die 
elektrischen Schwingungen. 2 St. w. V. 

— Einführung in das Studium der Elektrotech- 
nik. 2 Std. w. V. 

— Grundgesetze der Wechselstrom - Theorie. 
2 Std. w. V. 

Prof. Dr. Slaby. Elektromechanik. 4 Std. w. V. 

— a A 2 Std. w. V, 

-- und Prof. Dr. W. Wedding. Ubungen im 
elektrotechnischen Laboratorium. An vier 
Wochentagen. 6 Std. w. 

Geh. Postrat Prot. Dr. Strecker. 
graphie. 2 Std. w. V. 

Prof. Dr. Vogel. Blitzableiter und elektrische 
Sprengmethoden. 2 Std. w. V. 

Prof. Dr. W. Wedding. Elektrotechnische Meß- 

‚kunde. 2 Std. w. V. 

— Vinführung in die Elektrotechnik. 4 Std. w. V. 

— Übungen zur Einführung in die Elektrotech- 
nik. 4 St. w. U. 

— Beleuchtungstechnik. 2 Std. w. V. 

Priv.-Doz. Zehme. Wechselstrombahnen. 2 Std. 


Elektrotele- 


w. V. 
— Flektrische Lokomotivbahnen für Kanal- 
schiffahrt. 1 St. w. V. 


Braunschweig. 


Beginn der Einschreibungen am 23. März, 
der Vorlesungen am 16. April. 


Priv.-Doz. Dr. Mosler. Die Funkentelegraphie. 
2Std. w. V. 
— Flektrische Krafiıübertragung. 1 Std. w. V. 
Prof Dr. E. Müller. Elektrochemie. 2 Std. w. V. 
— Arbeiten im Laboratorium für physikalische 
Chemie und Elektrochemie. 
Prof. Peukert. Elektrotechnik. 4 Std. w. V. 
— Elektrotechnische Konstruktionsübungen. 
td. w. U. 
_ Grundzüge der Elektrochemie. 2 Std. w. V. 
— Blitzableiter und elektrische Sprengmethoden. 
2 Std. w. V. 
— Elektrotechnisches Praktikum (für Anfänger). 
6 Std. w. Ü.. 
= — Arbeiten im elektrotechnischen Labora- 
torium (für Fortgeschrittencre). 
Prof. S Voten Experimental-Physik. 4 Std. 


Prof. Dr. Zenneck. Theorie des elektromag- 
netischen Feldes. ı Std. w. V. 

— Experimental-Physik. 4 Std. w. V. 

— Physikalisches Praktikum. Zeit nach Verab- 
redung. 


Danzig. 


y Beginn der Einschreibungen am 1. März, der 
orlesungen am 21. April, 


Prof. Dr. Roessle r. Elektrotechnik I. 4 Std. 


_ Kiektrotechnisches Laboratoriam. 4Std. w. U. 
y gofechnisches Loboratorium II und III. 
. w. U. 


z Projektierung elektrischer Anlagen. 2 Std. 
Oo W V., 4 Std. w. U. 

und Dr. Simons. Berechnung und Entwurf 

eicktrischer Maschinen. 2Std. w. V., 4Std. 


Prof. Dr. Ruff ee 
I Std. w. V Technische Elektrochemie. 


== Praktikum im elektrochemischen Laborato- 
rium. Täglich Ubungen. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 14. 


Belag SEE = ze T 


— a N 


gieverteilung. 2 Std. w. 


Priv.-Doz. Dr. Simons. Elektrotechnische Meß- 


kunde. 2 Std. w. V 


Prof. Dr. Wien. Ex erimental-Physik II. Mag- 


netismus und Elektrizität. 4 Std. w. V. 
— Kleines physikalisches Praktikum. 8 Std. w. U. 
- Großes physikalisches Praktikum. Täglich 
Übungen. 


Darmstadt. 


Beginn der Einschreibungen am 16. April, 
der Vorlesungen am 23. April. 


Prof. „m Dieffenbach. Elektrochemie. 2 Std, 
w 


— in Gemeinschaft mit Prof. Dr. Neumann. 
Elektrochemisches Kolloquium. 1Std. w. V. 

— — Elektrochemisches Praktikum. An den 
fünf ersten Wochentagen. 


Prot. Dr. Kittler. Allgemeine Elektrotechnik II. 


3 Std. w. V., 2 Std. w. U. 

— Ausgewäblte Kapitel aus dem gesamten Ge- 
biete der Elektrotechnik. 1 Std. w. V 

— Selbständige Arbeiten für Fortgeschrittenere 
aus dem Gebiete der Elektrotechnik. 
(Praktikum III.) 

— mit Prof. Sengel und Prof. Dr. Wirtz. 
Übungen im elektrotechnischen Labora- 
torium. 6 halbe Tage w. 


Prof. Dr. Neumann. Elektroanalyse und die 
neueren Anschauungen über analytische 
Vorgänge. 1 Std. w. V. 


Prof. Dr. Schering. Experimental - Physik 
(Magnetismus, Elektrizität, Galvanismus). 
5 Std. w. V 

— Elektrische Schwingungen und elektrische 
Wellen. Maxwells Theorie der Elektrizität. 
2 Std. w. V. 

— Selbständige Arbeiten aus dem Gebiete der 
Physik. | 

— mit Prof. Zeissig. Physikalisches Prakti- 
kum I und ll. 4 Tage w. U. 

Prof. Sengel. Konstruktion elektrischer Ma- 

~  schinen und Apparate 2 Std. w. V. 

3 Std. w. U. 

— Projektieren elektrischer Licht- und Kraftan- 
lagen. 2 Std. w. V., 2 Std. w. U 


Prof. Dr. Wirtz. Allgemeine Elektrotechnik I 
(Elemente der Elektrotechnik). 3 Std. w. V. 

— Grundzüge der Elektrotechnik. 2 Std. w. V. 

— Elektrotechnische Meßkunde. 2 Std. w. V. 

— Grundzüge der Telegraphie und Telephonie. 
2 Std. w. V. 

Prof. Dr. Zeissig. Experimental-Physik (Mag- 
aus Elektrizität, Galvanismus). 4 Std. 
w. » 


Dresden. 


Die Einschreibungen beginnen am 18. April, 
der Vorlesungen am 23. April. 


Prof. Dr. F. Förster. Physikalische Chemie I 
(zugleich Einführung in die Elektrochemie). 
83Std. w. V. 
— Praktikum für Elektrochemie. 12 Std. w. U. 
— Praktikum für größere Arbeiten auf dem 
Gebiete der Elektrochemie und physikali- 
schen Chemie. 40 Std. w. U. 


Prof. J. Gö u Allgemeine Elektrotechnik I. 


3 Std. w. 
— Theorie des Wechselstromes. 4 Std. w. V. 


— Elektrotechnisches Praktikum für Anfänger. 


4 Std. w. U 

— Elektrotechnische Übungen für Geübtere (in 
Gruppen). 4 Std. w.Ü. 

— Größere elektrotechnische Spezialarbeiten. 
20 Std. w. U. 

— und Prof. Kübler. Elektrotechnisches Kollo- 
quium. 2 Std. w. V. 

Prof. Dr W. Hallwachs. Experimental- Physik II. 
5 Std. w. V. 

— Physikalisches Praktikum I und II. 3, 6 oder 
9 Std. w. U. 

— Praktikum für größere physikalische Arbeiten. 
20 Std. w. U 

Prof. W. Kübler. Dynamomaschinen I. 2 Std. 


w. V. 
— Elektrische Fahrzeuge und Bahnen. 2 Std. 


w. V. 
— Elektrotechnische Konstruktions - Übungen. 
12 oder 4 Std. w. U 


. Hannover. 


Beginn der Einschreibungen am 9. April, 
der Vorlesungen am 16. April. 


Dozent Beekmann. Praktische Elektrotechnik 
für Anfänger. 1. Teil. ı Std. w. V. 

— Elektrotechnische Meßkunde I. 2Std. w. V. 
Desgl. 1I. ı Std. w. V. 


Priv.-Doz. Dr. Franke. Ausgewäblte Kapitel 
der technischen Physik. 1 Std. w. V. 
— Technisch-physikalisches Seminar. 2Std. w.U. 


‚Prof. Schulze-Pillot. alanlagen und Ener- 


323 


Teuer EBENE TORET = en e a e 


Prof. Dr. C. Heim. Elektrische Anlagen II. 
3 Std. w. V, 2 Std. w. U. 

— Entwerten von Dynamomaschinen und Trans- 
formatoren. 2 Std. w. V., 2 Std. w. U 

— Elektrische Bahnen. 2 Std. w. V. 

— Elektrische Kraftübertragung. 2 Std. w. V. 

— Grundzüge der technischen Elektrolyse. 
2 Std. w. V. 

— Elektrolytische Ubungen. 4 Std. w. U. 

Prof. Dr.W. Kohlrausch. Grundzüge der Elek- 
trotechnik. 2 Std. w. V. 

— Theoretische Elektrotechnik. 4 Std. w. V. 

— Elektrotechuisches Laboratorium I bis III je 
8 Std. w. U 

Prof. Dr. Ost. Übungen in der Elektroanalyse. 
6 Std. w. U. 

Prof. Dr. Precht. Experimental-Physik (Elek- 
trizität und Magnetismus). 4 Std. w. V. 

— und Prof. Stark. Arbeitenim physikalischen 
Laboratorium. 4 Std. w. U 


Karlsruhe. 
Beginn des Semesters am 15. April. 


Prof. Dr. Arnold. Dynamobaı I. (Gleichstrom- 
maschinen und synchrone Wechselstrom- 
maschinen.) 8 Std. w. V. 

— Dynamobau II. (Transformatoren und asyn- 
ne Wechselstrommaschinen.) 2 Std. 
w. V. 

— Übungen im Konstruieren elektrischer Ma- 
schinen und Apparate. 4 Std. w. U. 

— Elektrotechnisches Laboratorium Il. 8 Std. 
an 2 Nachm. 

— mit Prof. Dr. Schleiermacher. Elektro- 
technisches Laboratorium I. 12 Std. w. 
an 4 Nachm. l 

Priv.-Doz. Bragstad. Theorie der Wechsel- 
ströme. 2 Std. w. V., 1 Std. w. U. 

— Elektrische Bahnen. 1 Std. w. V. 

— Anwendung der Elektromotoren oder Wech- 
selstrom-Kommutatoren. 2Std. w. V. 

Prof. Dr. Haber. Elektrochemische Prozesse 
der Technik. 1 Std. w. V 


Prof. Le Blanc. Übungen im elektrochemi- 
schen Laboratorium. 3 Std. w. U 


Prof. Dr. Lehmann. Experimental - Physik. 
4 Std. w. V. 

— Ergänzende Demonstrationen dazu. 2 St. w. V. 

Prof. Dr. A. Schleiermacher. Grundlagen der 
Elektrotechnik und Meßkunde. 2 Std. w. V. 

— Theoretische Elektrizitätslehre. 4 Std. w.V. 

Dr. Sieveking. Einführung in die mathema- 
tische Physik. 3 Std. w. V. 

:— Repetitorium der Physik. 1 Std. w. V. 

— Elektrische Schwingungen. 1 St. w. V. 

Prof. Dr. Teichmüller. Allgemeine Elektro- 
technik. 2 Std. w. V. 

— Elektrische Anlagen undLeitungen. 2Std.w.V. 
— Übungen im Eutwerfen von elektrischen An- 
lagen. 8 Std. w. U 
— Elektrotechnisches Seminar. 1 Std. w. U. 

— Elektrische Beleuchtung. 2 Std. w. V. 


München. 


Beginn der Einschreibungen am 22. April, 
der Vorlesungen am 25. April. 


Prof. Dr. Ebert. Experimental-Physik (Magne- 
tismus, Elektromagnetismus, Induktion 
usw.) 4 Std. w. V. 

— Physikalisches Praktikum. 4 oder 8 Std. w. U. 

— Anleitung zu wissenschaftlichen Untersuchun- 

en auf dem Gebiete der Physik. Nach 
ereinbarung. 

Prof. Dr. Fischer. 
1 Std. w. V. 

— Physikalisches Seminar, 4 St. w. 

Priv.-Doz. Dr. Gleichmann. Elektrische Schalt- 
und Regulierapparate. ı Std. w. V. 

— Elektrische Bahnen. 2 Std. w. V. 

Prof. Dr. Heinke. Einführung in die Elektro- 

ii P a en vi a w. Praktikum. 

— Elektrotechni ür Maschinenin i 
en genieure. 

— Elektrotechnische Meßkunde. 2 Std. w. V. 

— Elektrotechnisches Praktikum I. (Meßtechnik 
und Photometrie). 4 Std. w. ÙU. 

— Elektrotechnisches Praktikum für Vorge- 
schrittene. 20 bis 32 Std. w. U. 

Priv.-Doz. Dr. Hofer. Die elektrochemischen 
Prozesse. 2 Std. w. V. 

Prof. Dr. Knoblauch. Grundzüge der Phvsi 
(Optik und Elektrizität). 3 Sta. w. V. ; 

— Ben eh PRs dlisgheg Praktikum. 4 Std. 
Ww 


Experimentelle Akustik. 


— Anleitung zur Ausführung wissenschaftlicher 
Arbeiten auf dem Gebiete der technischen 
Physik. Nach Vereinbarung. 

Prof. Dr. Muthmann. Spezielle Arbeiten aus 
dem Gebiete der Chemie und Elektro- 
chemie. 30 Std. w. U. | 

— Praktikum im analytischen und elektro- 
chemischen Laboratorium. Übungen. 


— m — 
— nl m — 
T a a m 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907.. Heft 14. 


. 4. April 1907. 


Prof. Ossanna. Elektrotechnisches Praktikum 
Il (Messungen an Maschinen, Gleichrich- 
tern und Transformatoren). 4 Std w. U. 
— Theorie und Konstruktion der elektrischen 


Maschinen. II. Teil. (Synchro 
und Syachfonmotorer) Bey 


— Einphasen-Kollektormotoren. 2 Std. w. V. 

Prof. Dr. Voit. Elektrotechnik für Chemiker. 
3 Std. w. V., 2 Std. w. U. 

— Theorie und Konstruktion der Meßinstru- 


mente und Elektrizitätszähler. 2 Std. w. V. 
— Angewandte Physik. 2 Std. w. U. 


Stuttgart. 


Beginn der Einschreibungen am 15. April, 
der Vorlesungen am 16. April. 


Prof. Dr. Dietrich. Elektrotechnische Meß- 
kunde II. 2 Std. w. V. 

— Elektrische Beleuchtung. 2 Std. w. V. 

— mit Prof. Herrmann. Elektrotechnisches 
Praktikum I (für Anfänger). 4 halbe 
Tage w. U. i 

— — Elektrotechnisches Praktikum II und III 
(für Vorgerücktere). Zeit nach Verein- 
barung. 

Prof. Herrmann. Die Elektrizitätswerke ein- 
schließlich der Leitungen. 2 Std. w. V. 

— Die elektrotechnische Meßkundel. 2Std. w. V. 

Prof. Dr. Koch. Experimental-Physik (Magne- 
tismus, Elektrodynamik, Optik). 4 Std. w. V. 

— Theoretische Physik (Elektromagnetismus 
und Induktion). 2 Std. w. V. 

— Physikalisches Praktikum. An 5 Tagen U. 


Prof. Dr. Müller. Übungen im Laboratorium 
für Elektrochemie und technische Chemie. 


Prof. Veesenmeyer. Die elektrische Arbeits- 


übertragung. 2 Std. w. V. 
— Elektrotechnische Konstruktionselemente. 
2 Std. w V. 


— Elektrische Maschinen II. 3 Std. w.V. 

— Die elektrischen Bahnen. 2 St. w. V. 

— Llektrotechnische Konstruktionsübungen. 
8 Std. w. U 


PATENTE. 


Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 21. März 1907.) 


Kl. 12i. F. 20642. Verfahren zur Darstellung von 
Ozon durch Elektrolyse wässriger Flüssigkeiten. 
Dr. Franz Fischer, Berlin, Hessischestr. 1. 
13. 9. 05. 

— 1. L. 22786. Vorrichtung zur Erzeugung eines 
gasförmigen Bleich- und Sterilisiermittels durch 
Einwirkung eines elektrischen Lichtbogens auf 
Luft. Frederick Henry Loring, London; Vertr.: 
E. Lamberts, Pat.-Anw., Berlin SW.61. 16. 6. 08. 

Ki. 15g. L. 22677. Elektrische Typenschiffchen- 


Schreibmaschine. Joseph Lemblé, Sennheim, 
Ob.-Els. 25. 5. 06. 
Ki. 201. S. 23489. Verfahren zum Steuern der 


Stromabnehmer oder der Hauptschalter eines 
elektrisch angetriebenen Zuges vom führenden 
Wagen aus unter Verwendung einer durch den 
Zug geführten elektrischen Leitung, Siemens- 
Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 12. 10. 06. 

Ki. 21a. T. 11305. Schaltung für Hauptstellen 
bei Fernsprechämtern mit Schlußzeichengabe 
durch eine Amtsbatterie. Telephon Apparat 
Fabrik E. Zwietusch & Co., Charlottenburg. 
23. 6. 06. 

— b. C. 13956. Galvanisches Element mit Flüssig- 
keitszirkulation. Majus Christensen, Leipzig. 
26. 9. 05. 

—d. A. 1339. 
selbsterregenden, 
wechselstromerzeugern. 
trieitäts-Gesellschaft, Berlin. 19. 7. 06. 

—e. K. 31571. Amperestundenzähler. Lauritz 
Peter Knudsen, Kopenhagen; Vertr.: B. Bom- 
born, Pat.-Anw., Berlin SW.61. 12. 3. 06. 

Kl. 30 f. Sch. 25492. Elektrisierapparat, bei wel- 
chem in die eine Handelektrode an Steile von 
Elementen eine mechanisch anzutreibende strom- 


Verfahren zum Anlassen von 
kompoundierten Synchron- 
Allgemeine Elek- 


liefernde Maschine eingebaut ist. Albert 
Schneider, Nürnberg, Rittershof 7. 14. 4. 08. 
Kl. 85a. D. 16891. Steuerungsregler für elek- 


trisch angetriebene Fördermaschinen. Donners- 
marekhütte Oberschlesische Eisen- u. 
Kohlenwerke, A.-G., Zabrze O.-5. 27. 3. 06. 
—a. St. 10290. Elektrische Knopfsteuerung für 
Aufzüge. August Stigler, Mailand; Vertr.: 
Rudolf Gail, Pat.-Anw., Hannover. 29. 5. 06. 


(Reichsanzeiger vom 25. März 1907.) 


Kl. 1b. H. 34285. Verfahren und Vorrichtung 
zur Trennung verschiedenartiger Körper, z. B. 
verschiedenartiger Erze auf elektrostatischem 


Wege. The Huff Electrostatic Separator 
Company, Portland; Vertr.: Paul Müller, Pat.- 
Anw., Berlin SW.61. 6. 12. 04. 

Kl. 20i. S. 2535. Streckenstromschließer; Zus. 
z. Pat. 163 640. Siemens & Halske A.-G., Ber- 
lin. 29. 3. 06. 

—1. H. 37862. Bremsfahrschalter für elektrisch 
betriebene Fahrzeuge, bei welchem durch Ein- 
stellung der Hauptfahrschaltwalze auf die Brems- 
stellungen die Fahrtrichtungsschaltwalze selbst- 
tätig in die zur Bremsung erforderliche Stellung 
geführt wird. Harry Utter Hart, Le Havre, 
Frankr.; Vertr.: Henry E. Schmidt, Pat.-Anw,, 
Berlin SW.61. 15. 5. 06. 

Kl. žia. E. 11785. Signalvorrichtung für Fern- 
sprechämter mit getrennter Stöpselbedienung, bei 
welcher Warnungssignale bei jedem Verteilerplatz 
vorgesehen sind, die in Wirksamkeit treten, wenn 
eine Verbindungsbeamtin etwa gleichzeitig von 
‚zwei oder mehr \Verteilerplätzen in Anspruch ge- 
nommen wird. Dr. Alfred Ekström, Stock- 
holm; Vertr.: Dr. D. Landenberger und Dr. E. 
Graf vonReischach, Pat.-Anwälte, Berlin SW.61. 
14. 6. 06. 

—a. K. 31387. Schaltvorrichtung für selbsttätige 
Fernsprechämter, bei welcher zwecks Einstellung 
eines Schaltwerkes in der Zentrale auf eine ge- 
wünschte Leitung durch eine Reihe von Strom- 
stölen über das Schaltwerk und über die Leitung 
der anrufenden Teilnehmerstelle auf letzterer ein 
Schaltwerk um gleichviel Schritte bewegt wird 
wie das Schaltwerk auf der Zentrale. Bernhard 
Kugelmann, Bad Kissingen. 16. 2. U6. 


— b. B. 42854. Galvanisches Element mit Chlor- 
gas als Depolarisator. Edouard Buchot, Paris; 
Vertr.: F. Haßlacher und E. Dippel, Pat.-An- 
wälte, Frankfurt a. M. 18. 4. 06. [Priorität a. 
G. d. Anm. in Frankreich gem. Unionsvertrag: 
23. 5. 05.] 

—c. E. 11271. Vorrichtung zur gegenseitigen 
Verriegelung von Schaltern und stromführende 
Apparate einschließenden Schutzkasten. Zus. z. 
Pat. 108387. Elektrizitäts- A.-G. vormals 
Schuckert & Co., Nürnberg. 10. 11. 05. 


—c. S. 2412. Hitzdrahtrelais für Wechselstrom. 
Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 
6. 3. 06. 

A. 13413. Elektrische Zündmaschine mit 
Federantrieb. Aktiebolaget Nautiska Instru- 
ment, Stockholm; Vertr.: A. du Bois-Reymond, 
M. Wagner u. G. Lemke, Pat.-Anwälte, Berlin 
SW. 13. 23. 7. 06. 

— d. L. 18454. Elektrische Iuduktionsmaschine. 
Hans Lippelt, New York; Vertr.: R. Deißler, 
Dr. G. Döllner und M. Seiler, Pat.-Anwälte, 
Berlin SW.6l. 10. 9. 02. 

—d. S. 2389. Nebenschlußmotor. John Smith, 
Dayton, Kentucky, V. St. A.; Vertr.: A. Elliot, 
Pat.-Anw., Berlin SW.48. 28. 2. 06. _ 

— e. S. 23112. Stromwandler mit mehreren Meß- 


bereichen. Siemens & Halske, A.-G., Berlin. 
26. 7. 06. ° 
— f. A. 13749. Zündweise für hintereinander- 


geschaltete Quecksilberdampf- und ähnliche Laın- 
pen. Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft, 
Berlin. 8. 11. 06. 
— f. H. 36906. Tragvorrichtung für spiralförmig 
gewundene, aus schwer schmelzbarem Metall ge- 
fertigte Glühfäden; Zus. z. Anm. H. 36 422. Hein- 
rich Hempel, Berlin, Gneisenaustr. 6. 14. 11. 05. 
— f. K. 32792. Metallstiitze für Metallglühfäden 
elektrischer Glühlampen. Dr. Hans Kuzel, 
Baden b. Wien; Vertr.: Dr. J. Ephraim, Pat.- 
Anw., Berlin SW.11. 3. 9. 06. 
— f. T. 11501. Schaltung für Wechselstrom-Queck- 
silberdamptlampen mit einer Mehrzahl positiver 
Elektroden. Percy Holbrook Thomas, Montclair, 
V. St. A.; Vertr.: C. Pieper, H. Springmann, 
Th. Stort und E. Herse, Pat.-Anwälte, Berlin 
NW.40. 20. 9. 06. 
— h. V. 6330. Mittels kleinstückiger Widerstands- 
masse elektrisch beheizte Muffel mit Ventilations- 
einrichtung. Dr. August Voelker, Berlin, 
Ziegelstr. 2. 23. 12. 05. | 
Kl. 40c. R. 23096. Verfahren zum Betriebe elek- 
trischer Induktionsöfen für metallurgische Zwecke 
mittels einer Schlackenschicht und unter Be- 
nutzung Von Erhöhungen der Herdsohle. Röch- 
ling’sche Eisen- und Stahlwerke G. m.b. H. 


und W. Rodenhauser, Völklingen a. d. Saar. 
28. 7. 06. 


Zurücknahme von Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 25. März 1907.) 


KI. 21e. St. 10 396. Verfahren zum Laden von 
Sammlerbatterien aug einem Wechselstromnetz 
konstanter Spannung. 21. 1. 07. 


Versagungen. 


(Reichsanzeiger vom 25. März 1907.) 


K1. 21 f. B. 26 016. Vorrichtung zur Erhöhung 
der Leistungsfähigkeit von Bogenlampen mit 
Kohlen von hohem Metallsalzgehalt. 29. 4. 01. 


Kl. 21d. 


— —— 


Änderungen in der Person des 
Inhabers. 


(Reichsanzeiger vom 21. März 1907.) 


154287. Aktiebolaget Bronskol, 
Stockholm; Vertr.: C. Fehlert, G. Loubier, 
Fr. Harmsen u. A. Büttner, Berlin SW. 61. 

— f. 151383. Claßen & Co. Komm.-Ges., Berlin. 


Erteilungen. 
(Reichsanzeiger vom 25. März 1907.) 


Kl. 20k. 1841660. Einrichtung zur Verminderung 
der Erdströme bei elektrischen Bahnen mit 
Schienenrückleitung. Siemens - Schuckert- 
werke G. m. b. H., Berlin. 26. 5. 06. 

— Ì. 184636. Verfahren zur Schaltung von vier 
Motoren eines Fahrzeuges. Siemens-Schuckert- 
werke G. m. b. H., Berlin. 10. 2. 06. 

Kl. 21a. 184376. Vorrichtung zum Bewegen der 
Tasten von Tastenapparaten. Adolf Bachner, 
Berlin, Bülowstr. 58. 17. 5. 03. 

— a. 184377. Schaltung für Kontrollrelais der 
Arbeitsplätze von. Fernsprechämtern. Electr. 
Signal- und Kraftanlagen Walter Blut, 
Berlin. 4. 1. 06. 

— A. 181384. Apparat zur Erzeugung elektrischer 
Wechselströme von hoher Spannung und Wechsel- 
zahl. Synchronous Static Company, Los 
Angeles, V. St. A.; Vertr.: E. W. Hopkins und 
K. Osius, Pat.-Auwälte, Berlin SW.11. 15. 9. 05. 

— a. 184385. Wechselstrommaschinen für hoch- 
frequente Wechselströme. Erich Voßnack, Rem- 
scheid, Blumenstr. 17. 29. 11. 05. 

— a. 184386. Klopferanordnung zur Entfrittung 
von Kohärern. Gesellschaft für drahtlose 
Telegraphie m. b. H., Berlin. 24. 5. 06. 

— a. 1843837. Vorrichtung zur Veränderung der 
Eigenschwingung der Sende- und Empfangs- 
antennen für drahtlose Telegraphie. Gesell- 
schaft für drahtlose Telegraphie m. b. H, 
Berlin. 21. 6. 06. 

— a. 184441. Schaltung für Haupt- und Neben- 
stellen in Verbindung mit Fernsprechämtern, bei 
der während einer über die Hauptstelle herge- 
stellten Verbindung zwischen dem Amte und 
einer Nebenstelle den beiden Amtsleitungen ein 
Potential gegen Erde erteilt und dieses Potential 
bei Trennung der Verbindung von beiden oder 
einer dieser Leitungen abgeschaltet wird. Sie- 
mens & Halske A.-G., Berlin. 6. 4. 06. 

— a. 1814442. Empfänger für elektrische Wellen. 
Dr. Hugo Mosler, Braunschweig, Moltkestr. 12. 
17. 5. 06. 

— a. 184503. Telegraphische Doppelsprechanlage. 
Thomas Henry Berry und Voltaire Berry, Sau 
Francisco, V. St. A.; Vertr.: C. Pieper, H. Spring- 
mann, Th. Stort und E. Herse, Pat.-Anwälte, 
Berlin NW. 40. 17. 2. 06. 

— a. 184504. Vorrichtung zum elektrischen Fern- 
betrieb von Schreibmaschinen. Karl Weibel, 
Katzweiler, Rheinpf. 10. 10. 06. 

— b. 1843882. Verfahren zur Herstellung von 
Trockenfüllungen für elektrische Sammler durch 
Mischen von Natronwasserglaslösung und Schwefel- 
säure. Carl Bergmann, Oberschöneweide bei 
Berlin. 17. 2. 06. 

—c. 184505. Blitzableiter mit hornförmig gebo- 
genen Elektroden. Alexander Jay Wurts, Pitts- 
burg, V. St. A.; Vertr.: C. Pieper, H. Spring- 
mann, Th. Stort und E. Herse, Pat.-Anwälte, 
Berlin NW.40. 1. 5. 06. 

— d. 184443. Einrichtung zur Kühlung von elek- 
trischen Maschinen, insbesondere Unipolarma 
schinen. Allgemeine Elektricitäts-Gesell- 
schaft, Berlin. 22. 9. 06. 


trieitäts-Gesellschaft, Berlin. 27. 8. 05. 

— f. 184379. Verfahren zur Herstellung von aus 
Wolfram oder Molybdän oder Legierungen dieser 
Metalle bestehenden Glühfäden für elektrische 


Glühlampen. Wolframlampen A.-G., Augs- 
burg. 9. 6. 05. 

— f. 184380. Bogenlampe mit geschlossenem 
Lampenkörper; Zus. z. Pat. 154 859. Merkur 
Bogenlampen-Gesellschaft m. b. H., Steglitz 
b. Berlin. 15. 12. 05. Bu 

—f. 184444. Aufzugsvorrichtung mit Seilen* 


lastung, hauptsächlich für Bogenlampen. Oscar 


Heine, Leubnitz-Neuostra 29. 6.06. 1 

— g. 184506. Einrichtung, um eine fortwährend® 
Überbrückung eines oder mehrerer Elektroden" 
abstände mit zur Zündung nicht genügend hoc j 
gespanntem Wechselstrom herbeizuführen. Ignacy 
Moscicki, Freiburg i. d. Schweiz; Meie 
Gronert und W. Zimmermann, Pat.-Anwalte, 
Berlin SW.61. 18. 1. 06. ipe: 

— g. 184507. Schaltung für Solenoidspulen. A a 
meine Elektricitäts - Gesellschaft, Berlin. 
13. 9. 06. i 

— h. 184 389. Verfahren zur elektrischen Schweifung 
von Kesselschüssen, Rohren und ähnlichen Veh 
stücken mittels in ihnen erzeugter er 
ströme. Emil Bier, London; Vertr.: a 
mann, Köln, Mauritiussteinweg 56. 6. 7. W. 


—e. 184378. Stromwandler. Allgemeine Elek- . 


ETRE 


4. April 1907. 


— 


—h. 1843%. 
kern für elektrische Transformatoröfen. Eugen 


Assar Alexis Grönwall. Axel Rudolf Lindblad 
und Otto Stalhane, Ludvika, Schweden; Vertr.: 
Dr. J. Ephraim, Pat.-Anw., Berlin SW.1]. 10. 7. 06. 


Löschungen. 
(Reichsanzeiger vom 21. März 1907.) 

Kl. 21. 111722. —a. 154259. 172377. 180773. 
— b. 138794. — e. 132809. 171217. 18% 101. 
—d. 127707. 148578. 170910. —g. 161646. 
161647. 173 402. 

Gebrauchsmuster. 


a 


Eintragungen. 


(Reichsanzeiger vom 18. März 1907.) 

Kl. 21c. 300 835. Dosenschalter mit senkrecht zur 
Richtung der Drehachse angeordneten, teilweise 
abschaltbaren Sicherungen. Hartmann & Braun 
A. - G., Frankfurt a. M. 26. 1. 07. H. 32229. 

— e. 300942 Aus- und Umschalter, auf einem 
Brett aus Papiermaché montiert, in welchem die 
zur Befestigung sämtlicher Montageteile erforder- 
lichen Löcher ausgestanzt sind. Paul Behrens, 
Berlin, Großgörschenstr. 38. 8. 2. 07. B. 33 443. 

—¢. 301 012. Schmelzsicherung für elektrische 
Leitungen, mit mehreren durch Verdrehen einer 
Trommel bintereinander einschaltbaren Schmelz- 
drähten und mit einer Trommel, die in zwei Ab- 
teilungen geteilt ist, deren jede in je einen 
Zweig des Stromkreises geschaltet wird. Samu 
Taussig, Raab, Ung.; Vertr.: Otto Wolff und 
Hugo Dummer, Pat.-Anwälte, Dresden. 24. 1. 
1907. T. 8258. 

—c. 301 063. 
sicherungen, welcher 


Steckkontakt für Hochspannungs- 

im Isolationskörper ver- 
senkt angeordnet ist. Allgemeine Elektrici- 
täts-Gesellschaft, Berlin. 14. 2.07. A. 9912. 

--¢. 301069. Druckknopf zur Herstellung elek- 
trischen Kontaktes, mit Schutzkappe, welche 
durch die Befestigungsschrauben des Deckels 
festreklemmt wird. Dr. Franz Kuhlo, Berlin, 
Pragerstr. Il. 15. 2. 07. K. 30212. 

—d. 3006%2. Zugleich als Bürstenbolzen ausge- 
bildeter Koblenbürstenhalter mit Druckfeder- 
regulierung. Karl Patzschke, Weißensee bei 
Berlin, Langhansstr. 129/131. 17.1. 07. P. 11944. 

—d. 30821. Ankerscheibe für elektrische Ma- 
schinen mit Zunge am Rand der Wellenöffnung 
als Ersatz für den Keil. Elektromotoren- & 
Dynamo-Werke, Werner & Menchen, Berlin- 
Reinickendorf. 13. 9. 06. W. 21013. 

— d. 300855. Maximal-Ölschalter mit in gemein- 
samen Ülkasten eingebauten Schaltern und 
Stromwandlern. Allgemeine Elektricitäts- 
Gesellschaft, Berlin. 11. 2. 07. A. 9906. 


—e. 300608. Auf einem Metallrahmen befestigter 
Elektrizitäts - Wattstundenzähler und Zeitzähler. 
Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 
8. 2. 07. S. 14997. 

—@e. 300919. Gleichstrom - Meßinstrument in 
Taschenbuchform. Hermann Wetzer, Pfronten 
b. Kempten, Bayern. 28. 1. 07. W. 21764. 

—60. 300949. Auswechselbarer Unterbrecher für 
Meßinstrumente der Hochfrequenz -Technik. C. 
Lorenz A.-G., Berlin. 12. 2. 07. L. 17 263. 


=f 300558. Elektrische Bogenlampe mit auf 
einer Auflage aufruhender Elektrode und Strom- 
zuführung zur Auflage dieser Elektrode. 
Deutsche Beck-Bogenlampen-Gesellschaft 
m. b. H, Frankfurt a. M. 26. 11. 06. D. 12053. 


=f. 30562. Sich selbst regulierende Projektions- 
bogenlampe, bei welcher die Regulierung durch 
einen Eisenkern und ein Gewicht bewirkt wird. 
G. A. Strecker, Hamburg, Heimhuderstr. 8. 
31. 12. 06. St. 9077. 

—f. 300 600. Aus Ausleger und verläingerbarem 
Tragteil bestebende Aufhängevorrichtung für 
Lampen (Bogenlampen und dergleichen). Fa. 
Henryk Lion & Tugendhat, Berlin. 4. 2. 07. 
L. 17 219. 

~f. 300616. Mit geripptem Spiegelglas belegter 
Reflektor als Oberlichtbeleuchtung für vertikal 
anzeordnete Glühlampen. Elektricitäts - Ge- 
sellschaft Richter, Dr. Weil & Co., Frank- 
furt a. M. 4.1.07. E. 9772. 

=f. 300 689. Elektrische Glühlampe mit in ange- 
näherte Kreise gebogenem Faden mit Ver- 
dickungen an den stark beanspruchten Befesti- 
Rungsstellen, Wilhelm Rauchbaar, Wiesbaden, 
Herderstr. 21. 11. 2. 07. R. 18 732. 

= 300826. Glockenverschluß fiir Bogenlampen. 
arbone-Licht-Gesellschaftm.b. H., Berlin. 
1.12.06. C. 5596. 

=f. 300827. Glocke für Bogenlampen, welche 
am Rande mit einer als Auflager dienenden Ein- 
De nlrung für die Inneoglocke versehen ist. Car- 
One-Licht-Gesellschaft m. b. H., Berlin. 
15. 12. 00. C. 5611. 


Aus Lamellen bestehender Eisen- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 14. 


— f. 300894. Glühfaden - Stützvorrichtung. The 
Westinghouse Metal Filament Lamp Com- 
pany, Limited, London; Vertr.: Henry E. 
Schmidt, Pat.-Anw., Berlin SW. 61. 22. 1. 07. 
W. 21 737. 

— f. 301064. Als Reflektor ausgebildete Glüh- 
lampenfassung. Allgemeine Elektricitäts- 
Gesellschaft, Berlin. 14. 2. 07. A. 9913. 

— f. 301071. Elektrische Taschenlampe mit 
Spiralkontaktfeder, deren freies Ende gleich- 
zeitig als Kontaktfläche und Druckknopf dient. 
Falk & Merten, Großtabarz i. Th. 16. 2. 07. 
F. 15 202. 

— f. 301090. Elektrische Bogenlampe mit auf je 
einer Auflage aufruhenden Elektroden und 
Stromzuführung zu den Auflagen dieser Elek- 
troden. Deutsche Beck-Bogenlampen-Ge- 
sellschaft m. b. H., Frankfurt a. M. 3. 12. 06. 
D. 12 054. 

Kl. 35c. 300813. Flaschenzug mit elektrischem 
Antrieb. Alfred Gese, Bremen, Am Brill 7. 
11. 2. 07. G. 16863. 

—c. 300816. Flaschenzug mit elektrischem An- 
trieb. Alfred Gese, Bremen, Am Brill 7. 12. 2. 
1907. G. 16875. 

K1. 74a. 300624. Selbsttätiger elektrischer Feuer- 
melder, bei dem der Stromkreis durch Umkippen 
einer Glasröhre geschlossen wird. Georg Jahn, 
Dresden, Marsdorferstr. 8. 21. 1. 07. J. 6923. 

— a. 300683. Elektrische Türklingel mit in die 
Grundplatte derselben eingebautem Element. 
Friedrich Woldemar Schwarze, Wahren bei 
Leipzig. 8. 2. 07. Sch. 24 999. 

— a. 301025. Elektrisches Schauzeichen mit einer 
feststehenden und einer durch den Anker be- 
wegbaren, aus zwei voneinander getrennten 
Hälften bestehenden Signalscheibe. Electrische 
Signal- und Kraft-Anlagen Walter Blut, 
Berlin. 31. 1. 07. E. 9767. 

— b. 300735. Elektrischer Warmlaufmelder für 
Wellenlager usw. Josef Roth, Mannheim, Lang- 
straße 8. 27. 12. 06. R. 18 503. 

— b. 300860. Elektromagnetischo Briefanzeige- 
vorrichtung. Eugen Klimm, Kornbergstr. 9a, u. 
Eugen Lutz, Dorotheenpl. 4, Stuttgart. 15. 2. 
1907. K. 30 201. 

— b. 301100. Briefkasten mit elektrischem Brief- 
träger-Ankunft-Melde-Apparat. Ferdinand Her- 
zog, Endingen i. B. 15. 1. 07. H. 32135. 

Kl. 83b. 301087. Elektrische Uhr, bei der das 
die Pendelfeder spannende Arbeitsstück mit 
seinem freien Ende zwischen zwei Polen hin- 
und hergeht. Edmund Pfeifer, Dresden. Uhland- 
straße 5. 31. 10. 06. P. 11675. 


(Reichsanzeiger vom 25. März 1907.) 


El. 21a. 301277. Aus einem Deckel bestehendes 
Belegzeichen für Telephone. Justin Rothschild, 
München, Ländstr. 6 18. 2. 07. R. 18777. 

— a. 301426 Apparat zur phonographischen Auf- 
nahme telephonischer Mitteilungen, gekennzeichnet 
durch eine durch den elektrischen Strom in Tätig- 
keit gesetzte, vor einer mit einem Stift ver- 
sehenen, schwingenden Membrane sich drehende 
Phonograpbenwalze. Franz Xaver Pröpstl, Min- 
delheim. 18. 2. 07. P. 12057. 

— a. 301427. Gesprächszähl- und -registrierapparat 
für Fernsprecher, mit durch Elektromagnete be- 
wirkter Inbetriebsetzung eines Zählwerkes und 
eines Schreibhebels. Franz Xaver Pröpstl, Min- 
delheim. 18. 2. 07. P. 12058. 

— b. 301519. Reinigung von Elementkästen elek- 
trischer Sammlerbatterien mittels einer Kratze 
mit Konter-Gewicht und Rädern. J. Gönner, 
Mainz, Osteiustr. 11. 26. 1. 07. G. 16 780. 

—c. 301252. Auslösevorrichtung für Hochspan- 

nungs-Schalter, mit einem bei der Einschaltung 
gehobenen Fallgewicht, welches durch die Ein- 
wirkung von entsprechenden Relais freigegeben 
wird und seinerseits die Auslösung des Schalters 
bewirkt. Dr. Paul Meyer A.-G., Berlin. 13. 2. 
1907. M. 23617. 

— ce. 301259. Druckknopf zur Herstellung elek- 
trischen Kontaktes aus isolierendem Material mit 
einer metallischen Schutzkappe. Dr. Franz Kuhlo, 
Berlin, Pragerstr. Il. 15. 2. 07. K. 30 211. 

— €. 301436. Schaltkasten für mehrpolige Schalt- 
apparate, mit getrennten Isolierplatten für jeden 
Pol. Dr. Paul Meyer A.-G., Berlin. 20. 2. 07. 
M. 23 663. 

— e. 301437. Schaltkasten mit Meßinstrument und 
Stromzuleitungen von oben, gekennzeichnet durch 
Anordnung des Meßinstruments in gleicher Höhe 
vor den Einführungen und oberhalb des durch 
den Ausschlag des Schalthebels benötigten Raumes. 
Dr. Paul Meyer A.-G., Berlin. 20. 2.07. M. 23664. 

—cC. 301 518. Kontaktvorrichtung, bestehend aus 
einem zwischen zwei Kontakten gelagerten Gleit- 
schieber. American Electrical Novelty & 
Mfg. Co. G. m. b. H., Berlin. 26. 1. 07. A. 9846. 

— ¢. 301569. Vorrichtung zur selbsttätigen Regu- 
lierung einer oder mehrerer parallelgeschalteter 
Nebenschluß- und Hauptstrommaschinen, mit gleich- 
zeitiger Verbindung eines Zellenschalterantriebs. 
Eugen Jacob, Frankfurt a M., Schillstr. 10. 15.2. 
1907. J. 6977. 

— c. 301 571. Befestigungsstütze für geerdete Mittel- 
leiter mit Blitzableiterauffangestange. Bau- und 


325 


— 


Betriebsgesellschaft für Centralanlagen 
Stelzenmüller, Chemnitz. 16. 2. 07. B. 33 546. 

—c. 301616. Apparat-Anschlußdose für in Isolier- 
rohr verlegte elektrische Anlagen, mit für Appa- 
ratanschlußklemmen eingerichteter Platte. Johanne 
Vielhaben geb. Finkenstadt, Wandsbek. 18. 2. 
1907. V. 5627. 

—c. 8301650. Schaltungsanordnung mit einem 

Schalthebel zum beliebigen Betrieb von ein, zwei 
oder drei hintereinander geschalteten Wechsel- 
stromlampen. C. Rieder, Elberfeld, Kieselstr. 24. 
6. 1. 07. R. 18535. 

— e. 30] 435. Anschluß von Amperemetern an 

Schaltkästen, bei welchem das Amperemeter mit 
Steckern versehen ist, welche in entsprechende 
Kontakte des Schaltkastens eingreifen. Dr. Paul 
Meyer A.-G., Berlin. 20. 2. 07. M. 23 662. 

— ©. 301522. Gepreßter, mit abgerundeten Kanten 


für Widerstandssätze zu Meßbrücken und der- 
gleichen.. Hartmann & Braun A.-G., Frank- 
furt a. M.-Bockenheim. 28. 1. 07. H. 32258. 

— f. 301228. Anordnung von Glühlampen an der 
unteren Schale der Nernstlampenarmatur unter 
Verwendung isolierender Fassungsteile. Heinrich 
Kempter, Stuttgart, Hölderlinstr. 6. 9. 2. 07. 
K. 30 157. 

— f. 301229. Anordnung von Glühlampen an der 
unteren Schale der Nernstlampenarmatur unter 
Verwendung vollstäudiger Glühlampenfassungen. 
Heinrich Kempter, Stuttgart, Hölderlinstr. 26. 
9. 2. 07. K. 30 158. 

—f. 301%5. Aufklappbares, den Reflektor um- 
greifendes Gehäuse in Etuiform für elektrische 
Taschenlampen. Falk & Merten, Großtabarz 
i. Th. 16. 2. 07. F. 15 203. 

— f. 301526. Glasglocke von rübenförmigem, sich 
gegen den Sockel verbreiterndem Längsschnitt 
zur unmittelbaren Aufnahme von Wolframglüh- 
fäden. Deutsche Gasglühlicht A.-G. (Auer- 
gesellschaft), Berlin. 30. 1. 07. D. 12317. 

—f. 301693. Elektrische, von Akkumulatoren, 
Batterien oder dergleichen gespeiste Sicherheits- 
lampe mit einer als Uhr ausgebildeten Vorrich- 
tung zum Anzeigen der Entladezeit beziehungs- 
weise Betriebsdauer der Akkumalatoren und der- 
gleichen. Henryk Lyon & Tugendhat, Berlin. 
7. 2. 07. L. 17 232. 

— g. 301699. Elektromagnet mit auseinander- 
gehendem Pole. Karl Sutta, Riga; Vertr.: Emil 
Oeltze, Berlin, Oranienstr. 152. 11.2. 07. S. 14 938. 

Kl. 42n. 301537. Elektrischer Universalapparat 
für Schulzwecke, der die elektrischen Maschinen, 
die elektrische Klingel, den elektrischen Tele- 
graphen, den Induktionsapparat und den Funken- 
induktor in sich vereinigt. August Krüger, 
Berlin, Schwedenstr. 11. 4. 2. 07. K. 30 114. 

Kl. 45 k. 301 322. Elektrischer Wildscheuchapparat, 
dessen Stromkreis durch den Zeiger einer Uhr 
geschlossen wird. Hugo Schümann, Neumünster. 


1. 2. 07. Sch. 24660. 
Änderungen in der Person des 
Inhabers. 


(Reichsanzeiger vom 18. März 1907.) 


Kl. 21c. 278732, 278 927, 291 172. Hugo Berger, 
Remscheid, Hohenhngenerstr. 2. 


Verlängerung der Schutzfrist. 


(Reichsanzeiger vom 18. März 1907.) 


Kl. 21d. 220539. Stellhebel usw. Siemens- 
Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 24. 2. 04. 
S. 10711. 23. 2. 07. 

—e. 223 120. Vorschaltdose für Taschenspannung»- 
messer usw. Hartmann & Braun A.-G , Frank- 
furt a. M. - Bockenheim. 25. 3. 04. H. 3649. 
2. 3. 07. 

— f. 223601. Tischlampe usw. Jos. Riedel, Po- 
laun; Vertr.: Dr. B. Alexander-Katz, Pat.-Anw,, 
Berlin NW. 6. 11. 4. 04. R. 13688. 23. 2. 07. 

—f. 223805. Tischlampe usw. Jos. Riedel, Po- 
laun; Vertr.: Dr.B.Alexander-Katz, Pat.-Anw,, 
Berlin NW. 6. 11.4. 04. R. 13689. 923. 2. 07. 

— f. 223806. Tischlampe usw. Jos. Riedel, Po- 
laun; Vertr.: Dr. B. Alexander-Katz, Pat.-Anw,, 
Berlin NW. 6. 11.4.4. R. 13690. 23. 2. 07. 


— g. 220405. Magnetische Magazine usw. Chri- 
stian Friedrich Holder, Metzingen. 23. 2. 04. 
H. 23 347. 19. 2. 07. 

(Reichsanzeiger vom ?5. März 1907.) 

Kl. 21c. 223739. Prüfungsmuffe usw. Rudolf 

Siemsen, Hannover, Alexanderstr. 7. 2. 3. 04. 


S. 10747. 27. 2. 07. 

—c. 224106. Verbindungsstück für Metallspiral- 
schläuche usw. Metallschlauchfabrik Pforz- 
heim vorm. Hch. Witzenmann G. m. b. H., 
Pforzheim. 2. 3.04. M. 16344. 2.3. 07. 

—c. 225210 Speisevorrichtung zur Herstellung 
von Guttapercha- usw. Überziügen usw. Maschi- 
nenbau - Anstalt Humboldt, Kalk. 7. 4. 04. 
M. 17083. 4. 3. 07. 


—c. 226610. Achse für elektrische Schalter usw. 
Ernst Dreefs, Unterrodach. 27. 2. 04. D. 8599. 
23. 2. 07. 


und gerauhter Untertliche versehener Metallklotz ° 


-—. e — ir 


326 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 14. 4. April 1907. 


—¢. 226612. Metallbelag für Schaltwalzen usw. 
Ernst Dreefs, Unterrodach. 97. 2. 04. D. 8601. 
23. 2. 07. 

po a Da elektrische Schalter 

; rns reefs, nterrodach. . 2. ; 
D. 8603. 23. 2. 07. a 

—c. 241845. Isolierrolle usw, Otto Wandres, 
Neu-Ulm. 7. 3. 04. W. 16135. 5. 3. 07. 

— d. 220703. Mehrfach-Bürstenhalter usw. Sie- 
mens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 
27. 2. 04. S. 10737. 27. 2. 07. 

—d. 221166. Benzindynamo usw. Siemens- 
Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 5. 3. 04. 
S. 10778. 4. 3. 07. 

— 6. 226047. Zähler-Prüfklemme usw. Siemens- 
Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 12. 3. 04. 
S. 10805. 4. 3. 07. 

— f. 221 161. Hilfsgerät für Bogenlampen usw. 

' Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 
4. 3. 04. S. 10764. 4. 3. 07. 

— f. 221515. Endausschalter usw. Siemens- 
Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 5. 3. 04. 
S. 10777. 4. 3. 07. 

— f. 223 127. Elektrische Beleuchtungsvorrichtung 
en are & Co., Berlin. 28.3.04. Sch. 18327. 

. 3. 07. 

— f. 223128. Elektrische Beleuchtungsvorrichtung 

i Schwabe & Co., Berlin. 28.3.04. Sch. 18328. 
. 3. 07. 

—f. 231%. Elektrische Beleuchtungsvorrichtung 

En Schwabe & Co., Berlin. 28. 3. 04. Sch. 18329. 
. 3. 07. 

— g. 225063. Kondensatorplatte usw. Robert 
Grisson, Niedersedlitz b. Dresden. 26. 2. 04. 
G. 12169. 20. 2. 07. 


Auszüge aus Patentschriften. 


m 


Nr. 165 052 vom 21. April 1904. 
Sachsenwerk, Licht- und Kraft-A.-G. in 
'Niedersedlitz-Dresden. — Perioden-Umformer für 

Mehrphasenströme. 
Einrichtung zur Umformung der Periodenzahl 
von Mehrphasenströmen mittels Gleichstromankers 


Abb. 77. 


und relativ dazu bewegten Bürsten, dadurch ge- 
kennzeichnet, daß, zum Zwecke der Regulierung 
der Primärspannung des Perioden-Umformers um- 
gekehrt proportional seiner Umdrehungszahl, dem- 
selben als veränderlicher Widerstand ein Gleich- 
stromanker vorgeschaltet wird, dem der Wechsel- 
strom über relativ dazu bewegten Bürsten zugeführt 
wird, deren Umdrehungszahl zwangläufig so geregelt 
wird, daß die Summe der Umdrehungszahlen von 
Perioden - Umformer und vorgeschaltetem Gleich- 
stromanker annähernd konstant bleibt. (Abb. 27.) 


Nr. 165 323 vom 22. November 1904. 


Maschinenfabrik Oerlikon in Oerlikon, Schweiz. 

— Mehrfacher Druckluftsteuerbahn für ein 

elektrisches, streckenweise von zwel ver- 

schiedenen Fahrleitungen gespeistes Bisen- 
bahnfahrzeug. 


Mehrfacher Druckluftsteuerhahn für ein elek- 
trisches, streckenweise von zwei verschiedenen Fahr- 
leitungen gespeistes Eisenbahnfahrzeug, bei welchem 


Teile eines Hohlzylinders bildenden Polschuhen 
besteht, während der andere Pol aus einem in 
der Mittelachse der Polschuhe stehenden Zylinder 


durch ein Druckluftzylinderpaar abwechselnd def 
eine von zwei Stromabnehmern ausgelegt, der 
andere eingezogen wird, welcher Steuerhahn mittels 
eines von aufeinander folgenden ortsfesten Leit- 


en 
BO ; 


SSIIIISIIISSÄÄLIIIISIIIISS 
IIINURUUUUÜRUÜÜÜOUÜÜÜÜQÜT i 


ate 
Tosu 
ponin 


PTEE 


tbn e-d) 


schienen auf derselben Seite der Fahrbahn verstell- 
baren Gestänges stets im gleichen Drehungssinn 


i i d daß d Dämpf i 
geschaltet werden kann, dadurch gekennzeichnet, gebildet wird, und daß der zur Dämpfung dienende 


Hohlzylinder so mit Schlitzen versehen ist, daß er 


Abb. 36. 


den Teilen stehenbleibenden Streifen so verbunden 
werden, daß sich die beim Drehen im Felde des 
Mantelmagneten induzierten elektromotorischen 


daß der Steuerhahn entsprechend den vier Kolben- Kräfte addieren. (Abb. 33 bis 36.) 


seiten des Druckluftzylinderpaares L R (Abb. 28 
bis 31) aus vier Teilhähnen 1 bis 4 zusammen- 
gesetzt ist, von denen jeder bei einem Zyklus 


VEREINSNACHRICHTEN. 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 
(Eingetragener Verein.) 


Jahresversammluug. 


Die XV. Jahresversammlung wird in der 
Zeit vom 6. bis 9. Juni in Hamburg stattfinden, 
und zwar werden am Mittwoch und Donnerstag, 
den 5. und 6. Juni, Sitzungen des Vorstandes, 
des Ausschusses und einzelner Kommissionen 
anberaumt werden. Am Sonnabend des 6. Juni 
findet eine Begrüßung und gesellige Zusammen- 
kunft statt. 


Am Freitag, den 7, und Sonnabend, den 
8. Juni vormittags, sind die geschäftlichen 
Sitzungen, Berichte des Vorstandes und der 
Kommissionen sowie Vorträge. 


Am Nachmittag dieser Tage finden tech- 
nische Besichtigungen statt, und am Abend 
festliche Veranstaltungen, über die noch weitere 
Mitteilungen folgen. 


Für Sonntag, den 9. Juni, sind verschiedene 
Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung 
Hamburgs in Aussicht genommen. 


Bisher sind folgende Vorträge angemeldet: 


Abb. 81. 


hintereinander dreimal dieselbe und einmal eine 
entgegengesetzte Wirkung ausübt, wobei zwei unter 
sich stets entgegengesetzt wirkende Teilsteuerhähne 
l, 2 beziehungsweise 3, 4 des einen Zylinders L 
beziehungsweise £ um einen halben Zyklus gegen 
die zwei unter sich ebenfalls entgegengesetzt wir- 
kenden Teilsteuerhähne 3, 4 beziehungsweise 1, 2 
des anderen Zylinders R beziehungsweise L ver- 
setzt sind. 


Nr. 165 324 vom 19. Oktober 1904. 


Paul Braun & Co. in Berlin. — Thermoelement 
für pyrometrische Zwecke. 
Thermoelement für pyrometri- 
sche Zwecke aus Kohle in Ver- 
bindung mit Platin oder Nickel 
oder deren Legierungen, dadurch 


nn... 


DIR IIEEEGUETURICOIE 


gekennzeichnet, daß zur Verhin- 1. Prof. H. Görges, Dresden: „Das Verhalten 
derung schädlicher chemischer der Wechselstrommotoren in einheitlicher 


“....nn.... 


Einwirkung der Kohle oder der 
aus ihr entwickelten Gase auf das 
Metall an der Verbindungsstelle 
der beiden Elektroden ein leiten- 
der, auf das Metall chemisch nicht 
einwirkender Körper, z. B. Eisen, 
derart eingeschaltet wird, daß er 
zusammen mit einem für Gase un- 
durchlässigen, die eine Elektrode 
in bekannter Weise umschließen- 
den Schutzrohr eine vollständige 
Trennung der beiden Elektroden 
bewirkt. (Abb. 32.) 


Nr. 165573 vom 26. April 1905. 
Carl Schürer in Chemnitz i. S. — Magnetische 
Dämpfung mit Mantelmagnet. 


Magnetische Dämpfung mit Mantelmagnet, da- 
durch gekennzeichnet, daß dessen einer Pol aus 


Betrachtungsweise“. 


2. Patentanwalt P. Wangemann, Berlin: 
„Welche patentrechtlichen Sonderforderun 
gen stellt das Wesen der Elektrotechnik”. 


3. Dr. F. Eichberg, Berlin: „Über Einphasen- 
Kollektormotoren“. 


4. Marinebaumeister a. D. Direktor Schulthes, 
Berlin: „Uber den beutigen Stand der Schifts- 
Elektrotechnik“. 


5. Ingenieur A.Schortau, Braunschweig: nr 
neues Drehspul- Galvanometer für Gleich- 
strom.“ 


6. Dr. M. Kallmann, Berlin: „Ein nenes Sye en 
selbsttätiger Kurzschluß-Bremsung für Ele 
tromotoren.“ 


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in Teile zerlegt erscheint, welche durch die zwischen - 


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4. April 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Hefi 14. 


327 


7. E. Wagmüller, Berlin: „Vereinfachung der 
Stromabzabe-Verrechnung und Vorführung 


eines einfachen Zählers hierfür.“ 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 
(Eingetragener Verein.) 


Kohlrausch, G. Dettmar, 
Vorsitzender. Generalsekretär. 


Elektrotechnische Gesellschaft Hannover. 


Bericht über die Sitzung vom 10. V. 1906. | 


Herr Kohlrausch hält einen Vortrag über 
den Oszillographen der Firma Siemens & 


Halske A.-G. Nach einer einleitenden Übersicht 
über die bisherigen Oszillographen, von welchen 
namentlich die Braunsche Röhre, der Gehrkesche 
Glimmlicht-Oszillograph und der Frankesche 
Kurven-Indikator kurz besprochen werden, be- 
schreibt der Vortragende die neue Konstruktion 
der Firma Siemens & Halske A.-G, die eine 
Ausgestaltung des Blondelschen Oszillographen 
darstellt. In einem starken magnetischen Felde, 
das durch einen mittels Gleichstromes erregten 
Elektromagneten hergestellt wird, befindet sich 
eine Drahtschleife aus zwei äußerst dünnen 
Bronzebändern, zwischen welchen ein Spiegel 
von 1 qmm Größe befestigt ist. Durchfließt ein 
Strom diese Meßschleife, so werden unter der 
Wirkung des magnetischen Feldes die beiden 
Drähte in entgegengesetzter Richtung bewegt, 
sodaß eine Drehung des Spiegels erfolgt. Die 
Bronzebänder sind so stark gespannt, daß ihre 
Eigenschwingung sehr kurz im Vergleich zur 
Periode der gebräuchlichen Wechselströme ist. 
Es finden in jedem Apparat zwei Meßschleifen 
Verwendung, die bequem auswechselbar sind. 
Für Projektionszwecke findet eine Meßschleife 
Verwendung, deren Figenschwingungsdauer 
etwa lxo Sekunde beträgt, während für Präzi- 
sionsmessungen die Eigenschwingungszahl 5000 
bis 8000 in der Sekunde beträgt. Um eine noch 
größere Freiheit von Eigenschwingungen der 
Meßschleife zu erlangen, kann eine Öldämpfung 
angewendet werden. Die maximale Bean- 
spruchung einer Meßschleife beträgt !/ Amp. 
Die Meßschleifen werden entweder zur Strom- 
messung in Abzweigung von einem geringen 
Widerstande oder zur Spannungsmessung unter 
Vorschaltung eines beträchtlichen Widerstandes 
verwendet. Die Sichtbarmachung der Strom- 
kurvenform erfolgt entweder auf photographi- 
schem Wege auf einer mit lichtempfindlichem 
Papier bezogenen Trommel, oder subjektiv auf 
einer beweglichen Beobachtungsfläche, oder 
endlich zu Projektionszwecken auf einem 
Schirm, auf welchem das Licht mit Hilfe eines 
exzentrisch bewegten Spiegels geworfen wird. 

Durch eine besondere Vorrichtung ist e8 
auch möglich, eine Momentaufnahme zu machen 
und nur eine einzige oder wenige Stromkurven 
photographiert zu erhalten. 

Der Vortragende führte dann Projektions- 
versuche mit dem Apparat vor und behandelte 
einige einfache Probleme der Wechselstrom- 
Technik mit Hilfe dieses Oszillographen in rein 
experimenteller Weise. 

Der neue Oszillograph erweist sich als ein 
sehr schätzbares Hilfsmittel für die Forschung 
sowohl wie für den Unterricht in der Wechsel- 
strom-Lehre, da er ermöglicht, die Vorgänge, 
welche man sonst lediglich durch Zeichnungen 
darstellen kann, direkt zu demonstrieren. 

In der anschließenden Besprechung fragt 
zunächst Herr Precht, ob mit dem Osazillo- 
graphen Kondensator-Entladungen gezeigt wer- 
den könnten; der Vortragende bezweifelt dieses, 
da die Oszillationen zu schnell erfolgen; er er- 
wähnt hierbei, daß es nicht möglich ist, das 
von dem Spiegel der Meßschleifen reflektierte 
Licht zu färben, da hierbei die Intensität der- 
artig herabgesetzt wird, daß eine Sichtbar- 
nung der Kurven auf dem Schirm unmög- 
ich wird. 

Š Herr Rellstab fragt, welches die kleinste 
p mstärke sei, die zur Erzielung einer guten 
a erforderlich sei; Herr Kohlrausch findet 
er überschlägigen Berechnung, daß 
forde etwa eine Stromstärke von !/ Amp er- 
en sei, Ströme von der Größenordnung 
illiampere dürften daher nicht mehr 

er "eistrierbar sein; wenn es sich um die 
nahme der Kurvenform sehr schwacher 


Ströme handle, 
Frankesche Kurven-Indikator leistungsfähiger. 


Herr Beckmann macht darauf aufmerksam, 
daß die Empfindlichkeit und Genauigkeit der 


Braunschen Röhre neuerdings außerordentlich 
verbessert sei, wie aus den Berichten ameri- 
kanischer Fachzeitschriften hervorgehe, 


Dresdner Elektrotechnischer Verein. 


Bericht über die Sitzung am 2%. VL 1906. 


Herr Professor Kübler eröffnet die Sitzung 
und erteilt nach einigen Mitteilungen Herrn 
Dr. Salomon das Wort zu seinem ange- 
kündigten Vortrag: „Die Entwicklung der 
Nernstlampe“. 

Das rasche Anwachsen des Bedarfs an 
elektrischer Arbeit während der letzten Jahr- 
zehnte hatte vor etwa 10 Jahren aus rein wirt- 
schaftlichen Gründen vielfach zu der Not- 
wendigkeit geführt, die Betriebsspannungen 
der Elektrizitätswerke auf 200 bis 250 V zu 
erhöhen. Die Herstellung von Kohiefaden- 
Glühlampen für solche Spannungen bot erheb- 
liche Schwierigkeiten. Um gleiche Haltbarkeit 
wie bei niedrigen Spannungen zu erreichen, 
war man genötigt, den Wirkungsgrad der 
Lampen zu verschlechtern, damit ging man 
aber eines Teiles des durch die hohe Spannung 
erzielten Vorteils wieder verlustig. 

Untersuchungen über die physikalischen Vor- 
gänge im Auerschen Gasglühlicht führten 
Nernst dazu, die Verwendbarkeit der un- 
schmelzbaren Metalloxyde für elektrische Licht- 
erzeugung zu studieren. Theoretische Über- 
legungen ließen voraussehen, daß in Analogie 
mit den Flüssigkeiten die in reinem Zustand 
sehr schlecht leitenden Oxyde gemischt zu 
guten Leitern der Elektrizität werden müßten. 
Bereits 1871 hatte Jablochkofft nach dieser 
Richtung Versuche gemacht. Ihm fehlte aber 
die Erkenntnis der überaus wichtigen Wider- 
standsverminderung bei Anwendung von Ge- 
mischen. Seine Versuche, bei denen Kaolin- 
plätteben durch hochgespannten l’unkenstrom 
zum Leiten und Leuchten gebracht wurden, 
blieben daher ohne praktischen Erfolg und 
gerieten in Vergessenheit. 

Die Stromleitung in Nernstschen Glüh- 
körpern ist elektrolytischer Natur, das heißt, 
sie ist mit einem Transport von Materie ver- 
bunden. Die theoretisch zu erwartende Zer- 
setzung wird durch Diffusion, die der Strom- 
wirkung entgegenarbeitet, im wesentlichen un- 
schädlich gemacht. Daß tatsächlich ein Nernst- 
scher Leuchtkörper den Strom ganz ähnlich 
wie ein flüssiger Elektrolyt leitet, läßt sich 
experimentell nachweisen, wenn man den 
Prozeß sich im Vakuum abspielen läßt. Dann 
ist deutlich eine Abscheidung von Metall am 
negativen, von Sauerstoff am positiven Pol zu 
beobachten. 

Die Temperatur im Nernstschen Leucht- 

körper ist außerordentlich hoch. Wasserdampf 
zerfällt, über ihn geleitet, in seine Bestandteile, 
die sich in Form von Konallgas nachweisen 
lassen. 
Die elektrolytische Natur der Stromleitung 
bedingt die hauptsächlichsten Schwierigkeiten, 
die sich der praktischen Anwendbarkeit der 
Nernstschen Erfindung entgegenstellten. Der 
Widerstand der Glühkörper nimmt mit steigen- 
der Temperatur ab; eine merkbare Leitungs- 
fähigkeit tritt erst bei etwa 600° ein, deshalb 
ist eine Vorwärmung bis auf diese Temperatur 
erforderlich. Die Anheizung geschieht durch 
parallel zum Leuchtkörper geschaltete Heiz- 
apparate aus Platindraht, der auf Porzellan- 
stäbchen spiralförmig aufgewickelt wird. Die 
Ausschaltung des Heizkörpers nach erfolgter 
Anwärmung wird elektromagnetisch durch den 
Leuchtstrom bewirkt. 

Der negative Temperaturkoeffizient der 
Leitfähigkeit bat ein rasches Zunehmen der 
Stromstärke mit steigender Belastung zur Folge. 
Um dieser Eigentümlichkeit zu begegnen, muß 
ein Vorschaliwiderstand von möglichst hohem 
Temperaturkoeffizienten der Leitfähigkeit ver- 
wendet weıden. Als hervorragend geeignet 
erwies sich sehr dünner Eisendraht in Wasser- 
stoffatmosphäre. 

Solche Eisenwiderstände, die in ziemlich 
weiten Grenzen bei veränderlicher Spannung 
auf konstanten Strom regeln, haben, außer in 


sei also beispielsweise der 


der Nernstlampe, vielfach Anwendung gefunden, 


z. B. zum Ausgleich von Lichtschwaukungen 
von gewöhnlichen Glühlampen bei schwanken- 
den Spannungen in den preußischen Staats- 
bahnen für Zugbeleuchtung usw. Auch das 
Kallmannsche Normalkilowatt („ETZ* 1906, 
S. 45) beruht auf der Regelungswirkung der 
Eisenwiderstände. 

Außer den allgemein bekannten Normal- 
Nernstlampen werden einige Sonderkonstruk- 
tionen vorgeführt, so die Projektionslampe, die 
Mehrfachlampe, einige Modelle von Straßen- 
lampen, wie sie besonders in England weiteste 
Verbreitung gelunden haben, usw. 

Im Wettbewerb mit den schon auf den 
Markt gebrachten und den verschiedenen, für 
die kommende Zeit noch angekündigten Metall- 
fadenlampen wird die Nernstlampe immer mehr 
auf das ihrer Eigenart entsprechende Gebiet 
der Hochspannnng (200 V und mehr) sich 
beschränken müssen. Hier ist sie bisher ohne 
Wettbewerb und scheint es auch zunächst 
bleiben zu sollen. Alle Metallfadenlampen sind 
ihrer Natur nach Niederspannungslampen. Die 
Vorzüge der Nernstlampe nehmen dagegen zu 
mit der Höhe der Spannung. Für 500 V bietet 
die Herstellung von Nernstlamnpen keine grund- 
sätzlichen Schwierigkeiten. Verzichtet man auf 
selbsttätige Vorwärmung, so kann man noch 
bedeutend weiter gehen, wie die Vorführung 
einer 1000 V-Lampe beweist. 

Hierauf führt Herr Mauck Lötungen mit 
dem säurefreien Lötmittel „Tinol“!) vor. 

Herr Professor Görges berichtet über den 
Verbandstag und die dortigen Besprechungen 
über Photometrieren von Bogenlampen und 
über Sicherheitsvorschriften.e — Im Anschluß 
daran wird über die Verbandstage im allgemeinen 
gesprochen und dem Wunsch Ausdruck gegeben, 
daß sie sirh, wie in früheıen Jahren, wieder 
mehr mit ernsterer Behandlung der Fachfragen 
beschäftigen möchten. Es wird dem Vorsitzen- 
den der Auftrag erteilt, diesem Wunsch der 
Verbandsleitung gegenüber Ausdruck gu geben 
und zugleich vorzuschlagen, daß bei den 
einzelnen Tagungen immer eine bestimmte 
Frage von Verbauds wegen zur Besprechung 
gestellt und die geeignet erscheinenden 
Verbaudsmitglieder zur Betätigung in der 
Besprechung aufgetordert werden möchten. 

Herr Professor Kübler berichtet über die 
Normalien für den Anschluß normaler Motoren. 

Über die Vorberatungen, die Gründung 
einer Interessengemeinschaft mit dem Dresdner 
Bezirksverein Deutscher Ingenieure betreffend, 
spricht Herr Professor Görges. 


BRIEFE AN DIE SCHRIFTLEITUNG. 


(Für die in dieser Spalte enthaltenen Astellungen über- 

nimmt die Schriftleitung keinerlei Verbindlichkeit. Die 

Verantwortlichkeit für die Richtigkeit der Mitteilungen 
liegt lediglich bei den Verlassern selbst.) 


Betriebserfahrungen der Kraftübertragungs- 
Anlage. 


Laut Bericht der „ETZ“ 1907, S. 185, über 
die am 17. I. 1906 stattgehabte Versammlung 
der Elektrotechnischen Gesellschaft in Köln 
bemerkte Herr OVERMANN, daß im Betriebe der 
Heimbacher Kraftstation der Strom zuerst in 
Aachen mit 60 000 bis 80000 V angekommen sei, 
während nur die normalen 35 000 V in der Kraft- 
station erzeugt wurden. 

Wir wollen nur feststellen, daß diese Mit- 
teilung des Herrn OVERMANN auf einen Irrtum 


beruht. 
Es hat vielmehr seit der Inbetriebsetzung 


unserer ausgedebnten Anlage allenthalben die 
richtige Spannung von etwa 35 000 V geherrscht. 


Düren, 28. II. 1907. 
Rurthalsperren-Gesellschaft G. m. b. H. 
Schüler. 


Der Resonanz-Transformator. 


Auf Seite 137 der „ETZ“ 1907 erklärt Herr 
Dr. BENISCHKE, er könne nicht einsehen, daß 
er mich mißverstanden habe. 

Wenn Herr Dr. BENISCHKE meiner in dem- 
selben Hefte ausgesprochenen Bitte gefolgt 
wäre, meine Arbeit nochmals zu lesen, 80 


1) „ETZ* 1906. S. 653. 


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EA nenn een Zeitschrift. 1907. Heft 14. . 4. April 1907. 
. hätten ihm jene’ zwei Stell =M 
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können?) ia denen ich: ausdrücklich bemerke, KURSBEWEGUNG. 
an bei Berücksichtigung der Verluste EBEN m m nn 
S völliger Phasengleichheit zwischen primärer Kapital in á| s Kurse 
| naar An Stromstärke zu gelangen, eine Millionen | aielo eu eit 
“Gleichnn zn jebung gegen die durch die Name Er FE 3 E EE 1. Januar d- J. der Berichtswoche 
i = ' ga mSme Ahy: En | , = 
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erebenen P z Akkumulatorenfabrik A.-G., Berlin . . .| 8 =} 
j E Die Umterachleas dr Niere A Akk.-u.El-Werke vorm. Boese &Co. Berlin 45 | 25 |1 0f 61,— R 63,— | 65,60, 63,— 
sich mit und ohne Berücksichtigung der Verluste | Allgem. Elektr.-Gesellschaft, Berlin . 100 | 87,7 | 1. 7.| 11 | 193,10 216,—) 197,50 | 201,—| 197,50 
ergeben, sind im übrigen, wie ich an anderer | Comp. Barcelonesa de Electr. . . Pst.] 14 6,63 | 1. 1. 71/2 120,25 124,50 | 120,90 | 121,80, 120,90 
Stelle?) nachgewiesen habe, in allen praktischen | Bergmann-Elektr.-Werke A.-G., Berlin 14 — 1.1. 18 | 261,75 285,90 || 261,75 | 266,60, 261,75 
Fällen, in denen scharfe Resonanz-Erscheinungen | Berli m a 168 1 5; 0 70. 296 
überhaupt auftreten, so gering, daß es zwecklos - erliner Elektricitäts-Werke 415 | 898 | 1.7.) 10 18210 0 1 1 
. wäre, sie beim Entwurf von Resonanz-Induk- Berl. Masch.-A.-G. vorm. L. Schwartzkopff| 12 | — | 1. 7.| 13 | 219,50 241,50 219,75 | 223,— 219,75 
torien zu berücksichtigen. Aus diesem Grunde, A.-G. Brown, Boveri & Co. . . .. hemifs| 10 | 1. 4.| 11 | 185,— 1205,50 186,50 189,75 186,50 
Bei A nn en Cont. Ges. f. elektr. Untern,, Nürnberg .| 32 | 9,384| 1.4| 0f 59,76 1250|) 69,— | 70,—| 692 
irischen Hreteroserorlusts auf Strenge keineg | Deutsch-Atlant. Telegraphen-Gesellschaft| 24 | 19,79) 1. 1.| 6*/a] 122,20 1127,— 122,20 | 126,— 196,- 
Anspruch erheben kann‘), habe ich in das Hilfs- Deutsch-Niederländ. Telegraphen-Ges. .| 7 7,25 | 1. 1.| 6] 109,— 1113,75 j| 109,— 110,50 109,50 
ee nn Elektrotechnik nur die einfachen For- | Deutsch-Übersee Elektr.-Ges. . - - - - 86 15 | 1.1.) 91 148, — oo 147,— 148,50) 147,— 
ein aufgenommen. DIR: Elektra A.-G., Dresden. . ..... [45 | 35|1.4 Mal 75,— | 81,25|| 75,— | 76,30) 75,— 
Kate ana ae enedler > betrachte ich die | El Licht- u. Kraftanlagen A.-G., Berlin .| 30 | 17,83|1.10.) 7 | 118,— 1129,50 | 119, 122,50. 119,— 
Berlin, 1. IIT. 1907. > Dr. G. Seibt Bank f. elektr. Untern., Zürich „Iso mi.fs| 35,793| 1. 7.) 9 | 178,50 1189,50|| 178,50 | 180,50 178,50 
f Gesellschaft f. elektr. Untern., Berlin . 87,5 | 35 |1. 1.) 71/2} 125,80 140,25 || 125,20 | 128,— ı 125,80 
Be Hamburgische Elektr.-Werke . . . . - 18 | 9,967| 1.7.) 8 | 161,— 1169, — 154,— | 155,—| 154, — 
Erwiderung. El.-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co. Frankf. į 20 19,343] 1. 4.| 7 | 127,— 1143,50 || 131,— 134,50| 131,— 
Ich habe in meiner Arbeit nicht über den | A--G. Mix & Genest, Berlin. . . »..] 5 — |1.1| 8] 121,— |137,— || 126,25 | 127,76] 127,50 
Saek Son Konono DE EOE gesprochen, | Ges. f. elektr. Beleucht., Petersburg lemina — |1. 1| A] 83—| 92,—|| 83,—| 85,25) 83,- 
en Herr Dr. BT für En a Toil Wert von Ji | .do. Vorzugsaktien .fomilrb.| — | 1.1.) 7 | 130,75 1140,— || 130,75 133,—| 131,50 
— Ren | | EL-A.-G. vorm. Schuckert & Co., Nürnberg 50 | 29,1 | 1. 7. 5 | 109,40 |1126,— || 109,40 | 112,50: 109,40 
T=2nyCL; Siemens & Halske A.-G., Berlin . 54,5 | 27,7 | 1. 8.| 10 |.167,— |181,60|| 167,90 | 170,25; 167,0 
Wattkomponente besteht. Die Phasenverschie- Telephon-Fabrik A.-G. vorm. J. Berliner .| 3 1 1. 7. 9 | 181,75 200,— || 181,75 | 189,75, 186,— 
a ee an nn £ | Allgem. Deutsche Kleinbalın-Ges. . . .| 9,06 21,68| 1. 1.| 8 | 89,70| 98,60|| 89,70 92,—| 89,70 
. an m > £ 3 r = sa 
die Periodenzahl „verschieben“ wie man will. re er oc e 7 ae 1.1.7 k LER 156,10 || 150,— | 150,50 
Pankow bei Berlin, 17. III. 1907. a Straß sea G H i i 6 | 151 50 160, 168, 50 56,50 162,50 
| Dr. G. Benischke. Bresl \ektr. Straß T hn onoannen i-t | ni a un) DD ann, 
ae anni dieser Eonar reslauer elektr. Straßenbahn . . . . f 42 | 163 | 1.1! 6 121,— 1125, —| — ei Na 
2 N Sohrfdig. a .. or Ri a np 80 15 | 1.1. a 128,— |1832,10|| 128,— 128,80 128,10 
roße Berliner Straßenbahn . . +1100.0824| 8,088 | 1. 1.| 73/4] 168,— \185,50 168,— | 171,— | 168,— 
Große Casseler Straßenbahn. . . . . .| 5 | 1,979|1.10\ 4 103,— 109,60 || 103,— | 103,50: 103,50 
Straßen-Eisenbahn-Ges. Hamburg . . .| 21 | 18,06] 1.1) 9 190,— !195,50 || 190,— | 190,25: 190,— 
| FINANZIELLE UND Straßenbahn Hannover. » > . . . . | 24 1602| 1.1. O 70,— | 79,90 70,— | 71,90, 70,- 
GESCH ÄFTLICHE NACHRICHTEN. Magdeburger Straßenbahn . . . ...4 6 45 | 1.1. 8 | 168,— |163,— 157,25 108 157,2% 


Dr. Paul Meyer A.-@., Berlin. 


Nach dem Bericht über das am 31. XII. 1906 
abgelaufene siebente Geschäftsjahr betrug der. 
Reipgewinn 126953,61 M. Nach Verteilung einer 
Dividende von 4-+21/,%/) mit 78000 M, Rück- 
stellung von 25 M, Verteilung von 9818,51 M 
Gewinn-Anteil an Vorstand und Aufsichtsrat so- 
wie von 7000M Gratifikationen an die Beamten 
werden 7135,10 M auf neue Rechnung vorge- 
tragen. Die Abschreibungen betrugen 86 364,64 M, 
Werkzeug und Lehren, Modelle, allgemeine In- 
ventarien sowie Patente und Gebrauchsmuster 
stehen mit je 1 M zu Buch. 

Vorstand: Dr. P. Meyer, Dr.-3ng. G. J. Meyer. 

Aufsichtsrat: Dr. W. Waldschmidt, H. Franc, 
J. Meyer, R. Opitz, Cohn I, H. Malss, Berlin. 

—z. 
Österreichisch-Ungarische Sauerstoff werke, 
Wien. 


Unter dieser Firma wurde von der Inter- 
nationalen Sauerstoft-Gesellschaft in Berlin in 
Gemeinschaft mit der Wiener Firma J. Medinger 
& Söhne, Herrn Karl Faber und Karl Heimpel, 
eine Gesellschaft m. b. H. mit einem vorläufigen 
Kapital von 2090 000 Kr. gegründet, welche die 
Erzeugung von Sauerstoff nach dem Lindeschen 
Patent für medizinische und technische Zwecke, 
ferner zur Erzeugung hoher Temperaturen für 
die Eisen- und Stahlindustrie nach dem Fouché- 
schen Verfahren bezweckt. Eine Fabrik in 
Wien ist im Bau, die Errichtung einer zweiten 
in Ungarn in Vorbereitung. Sauerstoff konnte 
bisher nur aus dem Auslande bezogen werden 
und wurde durch die bedeutenden Fracht- und 
Zollspesen außerordentlich verteuert. Geschäfts- 
führer sind Herr Dr. Saubermann und Herr 
Medinger jun. Hgn. 


schlossen, ihr Kapital von 500000 M auf 1 Mill. M 
zu erhöhen. Von den früheren Geschäftsführern 
sind die Herren A. Brauner, W. Fürth und A. 
Hochstrate im beiderseitigen Einverständnis 
ausgetreten. Gleichzeitig wurde ein Wittener 
Beamter als Prokurist bestellt, der die Firma 
mit einem Geschäftsführer gemeinsam zu zeich- 
nen berechtigt ist. 

Wie wir erfahren, wird ein Unternebmen, 
das mit deutschem Kapital gegründet wird, 
und mit 1 Mill. M arbeitet, in diesen Tagen in 
prosom Umfange die Fabrikation von Akkumu- 
atoren auf der Steinhauser Hütte in den früher 
von den Akkumulatorenwerken E. Schulz be- 
nutzten Betriebsstätten aufnehmen. Die Lei- 
tung des Unternehmens wurde Herrn Direktor 
Albrecht Hochstrate übertragen. 


Verein zur Wahrung gemeinsamer 
Wirtschaftsinteressen der deutschen 
Elektrotechnik. Der Verein hält seine dies- 
jährige Generalversammlung am Mittwoch, den 
10. April, vorm. 10 Uhr, im Restaurant zum 
Heidelberger zu Berlin ab. 


BÜRSEN-WOCHENBERICHT. 


Berlin, den 30. März 1907. 


Vorbörslich. 


Die Erholung, die bereits am Schluß der 
Vorwoche eingesetzt hatte, machte in der Be- 
richtswoche, unterstützt durch bessere Meldun- 
gen vom New Yorker Platz, weitere Fortschritte 
zumal weder dort, noch in London, Paris oder 
hier Fallimente von größerer Bedeutung ein- 
traten. Das Geschäft war allgemein nicht sehr 
umfangreich, da sich die Spekulation große 
Zurückhaltung auferlegt, die in der keineswegs 
eine Erleichterung zeigenden Situation auf dem 
Geldmarkt ihre volle Begründung findet. 

Privatdiskont 55/,%/, nach 51/,%y. 


General Electric Co. 143%. 


Verschiedenes. 


Akkumulatoren-Werke Witten G. m. 
b. H., Witten a. d. Ruhr. Die Gesellschaft hat 
in ihrer letzten Generalversammlung be- 


y „ETZ“ 1904. S. 279, Sp. 2, Zeile 22 von oben und 
Zeile 5 von unten. , REN i a 
2) Zumal ich ihn auf die eine dieser Stellen in einer 


bereits hingewiesen habe („ETZ* 197, 8. 137). 
Fußngto E T a A Elektrolyt. Kupfer!) Lstr. 118. —. —. 
4j Vgl. „ETZ* 1904, 8. 278, Sp. 1. i bis 120. — — 


121/3 196,75 rn R 199, — 198,50 


Auf dem Kupfermarkt ist in dieser Woche 
nach den scharfen Steigerungen der letzten 
Monate infolge des Zusammenbruchs der Speku- 
lation in Kupferwerten eine scharfe Reaktion 
eingetreten, da auch im Metall selbst viele 
Spekulationen liefen. Der Preis gab bis 97 Letr. 
für Kasse-Lieferung nach. 

Auch die anderen Metalle wurden hiervon 
in Mitleidenschaft gezogen; es notierten: 


Zinn (Kasse-Lieferung) . Ltr. 184. 15. —. 
Zink. sss. Lestr. 26. — 
Blei...» 2.0... 0. Lsr 97. 6. 
Kautschuk fein Para: 56 sh. 1d. J. 


—— 


1) Nach „Mining Journal“ vom 28. März. 


Briefkasten. 


‚ Bei Anfragen, deren briefliche Beantwortung gewünscht 
wird. ist Porto beizulegen, sonst wird angenommen. 08 
die Beantwortung an dieser Stelle im Briefkasten erfolgen 


. . 


soll. Jede Anfrage ist mit einer deutlicheu Adresse des 
Anfragenden zu versehen. Anonyme Anfragen werden 
nicht beachtet. 


Fragekasten. 


Frage 16. Wer liefert Öfen bewährter Aus- 
führang zur Erzeugung von Calcium - Karbi 
mit allem Zubehör, jedoch ohne die elektrische 
Anlage selbst? 

Frage 17. Können größere Säle nambaft 
emacht werden, deren Beleuchtung mitte!s 
ampen erfolgt, welche oberhalb des zur Tages- 

beleuchtung dienenden Oberlichtes angebrat 


` 


sind, und wie ist die Beleuchtung ausgeführt! 

Frage 18. Wer liefert (nur Fabriken) 
Tableaus mit mechanischer und elektrischer 
Abstellung, Pendeltableaus, billige Telephon- 
stationen mit Batterieanruf, Gleichstromwec er, 
Sicherheitskontakte, Umschalter? 

Antwort auf Frage 14. Elektrisch be- 
leuchtete Aufschriften mit selbsttätiger Zündun 
und Löschung liefern Schiersteiner 
werk G. m. b. H, Berlin. 


Abschluß des Heftes: 30. März 1907. 


Für die Schriftleitung verantwortlich: E. C. Zehme in Berlin. — Verlag von Julius Springer in Berlin. 


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11. April 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift 


(Osntralblatt für Elektrotechnik 


Organ des Elektrotechnischen Vereins. 
und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker. 


Verlag: Julius Springer in Berlin. — Sohriftieltung : E. C. Zehma. 
Expedition: Berlin, N. 84, Monbijouplatz 8. 


De Eiektrotechnische Zeitschrift 


erscheint — seit dem Jahre 1880 vereinigt mit dem bisher In 
München erschienenen CENTRALBLATT FÜR ELEKTROTECHNIK 
— in wöchentlichen Heften und berichtet, unterstützt von den 
hervorragendsten Fachleuten, über alle das Gesamtgeblet der 
angewandten Elektricität betreffenden Vorkommnisse und Fragen 
in Originaiberichten, Rundschauen, Korrespondenzen sus den 
Mittelpunkten der Wissenschaft, der Technik und des Verkehrs, 
in Auszügen aus den in Betracht kommenden fremden Zeit- 
schriften, Patentberichten etc. etc. 

ORIGINAL-ARBEITEN werden gut honoriert und wie alle 
anderen die Schriftleitung betreffenden Mitteilungen erbeten unter 


der Adresse 
Sehriftleitung der Elektrotechnischen Zeitschrift in Berlin 
N. 24, Monbijouplatz 8. 


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Die 


Elektrotechnische Zeitschrift 

kann durch den Buchhandel, die Post oder auch von der 
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Pirlagsbucbhendlung von JULIUS SPRINGER in Berlin 

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Inhalt. 
Quellenangabe, und bei Originalartikeln 
nur mit Genshmigung der Schriftleitung gestattet.) 


Zweipolige Wechselstrom-Maschinen mit feststehendem 
Felde and verketteter Erregermaschine, ein Beitrag zum 
Ban der Turbodynamos. Yon A. Heyland. 8. 329. 

Uber Schwingungen mit hoher Spannung und Frequens in 
Gleichstrom-Netzen. Von Dr. R. Hiecke. 8. 384. 

Der Wechselstrom - Doppelschliuß - Motor der Felten & 
Guilleanme-Lahmeyerwerke. Von M. Osnos. 8. 336. 

Das Fernsprechamt in Breslau. Von K.Langbein. (Schluß 
von 8. 313.) 8, 340. 

Literatur. 8.344. Besprechungen: Projektierung von Elek- 
trizitätswerken. Von F. Hoppe. — Elektrotherapie. Von 
Gg.Heber und G. Zickel. 

Kleinere Mitteilungen. 8. 345. 

Telegraphie und Sigualwesen mit Leitung. 
8. 345. Elektromotorisches Hand-Stellwerk für Weichen 
und Signale. 

Elektrizitätslehre. 8.345. Die spezifische Induk- 
tionskapazität von trockenem Papier und fester Zellulose. 
yaamomaschinen, Transformatoren und 
Zubehör. 8. 846. Reihenschaltung von Wechselstrom- 
Maschinen. 

Meßgeräte und Meßverfahren. 8 846. Bestim- 
mung des Hysterese-Verlustes bei langsamen Wechseln. 
= Die toten Punkte einer Galranometernadel für flüch- 
tige Ströme. — Eine Erhöhung der Konstanz strom- 
gebender Batterien. 

Elektrische Beleuchtungs- und Kraftüber- 
porun es-Anlagen. 8.347. Kraftwerk Brusio. — 

RI raftübertragung mit 50000 V in Norwegen. 
ektrische Bahnen und Fahrzeuge. 8. 347. 
Fi uerung von Kraftwagen. — Revisionswagen für 

B en Simplon-Tunnel. 
ergwerksbetrieb. 8. 348. Einige neuere Aus- 

Ye gen elektrischer Fördermaschinen. 

a fschiedenes. 8. 850. Lenkung von Schiffen aus 

er Ferne mit Hilfe von Hertzschen Wellen. 

Ve te und Gebrauchsmuster. 8. 350. 

(Site chten. 8. 352. Elektrotechnischer Verein 

le. Y zieht), — Verband Deutscher Elektrotechniker 

rs Mar dan avorsammlung. — Elektrotechnischer Verein 

Bri ; 
ne Sehriftleitung. 8. 853. Zur „Erklärung der 

eitrige ungedämpften Schwiugungen“ und zu den 

A rn zur Erzeugung schwach gedämpfter Schwin- 

Kurabene, 0aW. Hahnemann u. Dr. G. Benischke. 

Briefkasten o ee rsen-Wochenbericht. 8. 554. 


1907. 


Zweipolige Wechselstrom-Maschinen 
mit feststehendem Felde und verketteter 
Erregermaschine, ein Beitrag zum Bau der 
| Turbodynamos. 


Von A. Heyland. 


Alle Arten selbsttätiger Spannungs- 
regelung von Wechselstrom-Maschinen, sei 
es die direkte Kompoundierung der Ma- 
schine oder ähnliche Verfahren, kommen in 
erster Linie in Frage bei sehr schnell lau- 
fenden Maschinen größerer Leistung, wie 
Turbodynamos und dergleichen. Die letz- 
teren sind bei den üblichen Periodenzahlen 
in der Regel wenigpolige, zwei-, vier- oder 
sechspolige Maschinen, und es bietet Schwie- 
rigkeiten, sie ökonomisch auszuführen, wenn 
der Spannungsabfall nicht sehr große Be- 
träge erreichen soll. Man hat sich im all- 
gemeinen damit beholfen, bei diesen Ma- 
schinen einen größeren Spannungsabfall 
zuzulassen und die Anker-Rückwirkung nur 
soweit wie möglich dadurch herunterzu- 
drücken, daß man die Pol-Amperewindun- 
gen sehr hoch wählt, die Maschine mit 
starkem Felde ausführt und den Luftraum 
zwischen Stator und Rotor bedeutend größer 
macht, als die konstruktiven Verhältnisse 
dies erfordern. Dieses hat zur Folge, daß 
die Summe der Eisen- und Kupferverluste 
und die Gewichte an Eisen und Kupfer bei 
diesen Maschinen bedeutend größer aus- 
fallen, als nach idealen Gesichtspunkten 
entworfenen Maschinen derartiger Leistun- 
gen und Umlaufzahlen entsprechen sollte. 

Trotz dieses an sich größeren Material- 
aufwandes bleibt, wie gesagt, der Spannungs- 
abfall derartiger Maschinen nun doch im 
allgemeinen ein verhältnismäßig hoher, be- 
deutend höher, als der bei normalen lang- 
sam laufenden Maschinen übliche. In An- 
lagen, in denen größere Belastungsschwan- 
kungen auftreten, behilft man sich unter 
Umständen mit selbsttätigen Spannungs- 
reglern, Apparaten, welchevon derKlemmen- 
spannung oder dem Strome der Maschine be- 
tätigt werden und beim Auftreten von Span- 
nungsschwankungen den Erreger-Stromkreis 
der Erregermaschine beeinflussen. Derartige 
Apparate gestatten, insbesondere in ziemlich 
gleichmäßigen Betrieben, die Spannungs- 
schwankungen zu verringern. Sie gestatten 
hingegen im allgemeinen nicht, die Größe 
dieser Maschinen zu reduzieren, das heißt 
eine günstigere Materialausnutzung zuzu- 
lassen, denn ihre Wirkung ist immer 
nur eine indirekte und damit den Be- 
lastungsschwankungen nacheilende. Denkt 
man sich z. B. an einen derartigen Strom- 
erzeuger einen größeren Motor ange- 
schlossen, der mit Vollast oder Überlastung 
anlaufen soll, so ruft dieser Motor, trotz des 
Spannungsreglers, unter allen Umständen 
im ersten Augenblick einen größeren Span- 
nungsabfall hervor und hat zur Folge, daß 
zunächst sowohl sein eigener Strom als 
auch der Strom aller übrigen angeschlosse- 
nen Motoren proportional dem Spannungs- 
abfall zunimmt, was einen weiteren Span- 
nungsabfall hervorruft und unter Umständen 
die ganze Anlage aus dem Tritt bringen 
kann. Das heißt, in einer derartigen An- 
lage dürfte, trotz Benutzung eines Span- 
nungsreglers, der Spannungsabfall des 
Stromerzeugers selbst die üblichen nor- 
malen Grenzen. nicht überschreiten, und 
es würde nicht zulässig sein, etwa, auf die 
Benutzung eines derartigen Spannungs- 
reglers gestützt, mit der Anker-Rückwirkung 
über eine gewisse Grenze hinauszugehen und 
diese Maschinen nach den Gesichtspunkten 
bester Materialausnutzung auszuführen. 

Dieses ist auf jeden Fall im Interesse 
der Sicherheit der Betriebe praktisch nur 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Hoeft 15. 329 


—— 


ausführbar durch Anordnungen im Bau der 
Maschine selbst, die zur direkten Kompen- 
sierung der Anker-Rückwirkung dienen, das 
heißt durch Ausführung der Maschine als 
kompoundierte, oder direkt kompoundartig 
wirkende Maschine. 

Daß die Kompoundierung trotzdem sich 
bisher im Turbodynamo-Bau noch nicht 
eingeführt hat, erklärt sich aus verschie- 
denen Gründen, einerseits daraus, daß die 
Entwicklung der Dampfturbinen erst jünge- 
ren Datums ist, und das hauptsächliche 
praktische Interesse sich natürlich in erster 
Linie der technisch zunächst wichtigeren 
und schwierigeren Entwicklung im Bau der 
Dampfturbinen selbst zuwandte, während 
die Ausführung derartig schnell laufender 


‘Wechselstrom - Maschinen weniger Schwie- 


rigkeiten. bot und zunächst grundsätzlich 
überhaupt keine neuen Aufgaben zu lösen 
gab. Anderseits wurde auch die Frage der 


Kompoundirung von Wechselstrom-Maschi- 


nen an sich erst erneut aufgeworfen, nach- 
dem man sich bereits mit den ersten For 
men der Turbodynamos und ihrem un- 
günstigeren elektrischen Verhalten, was 
Regelung betrifft, abgefunden hatte, sodaß 
ein wirkliches Bedürfnis, eine Anderung 
einzuführen und neue Typen zu versuchen, 
hier zunächst nicht vorzuliegen schien. 

Mit der allmählich allgemeiner werden- 
den Einführung dieser Maschinen als nor- 
male Typen und dem hierdurch entstehen- 
den Wettbewerb tritt aber auch für den 
Fabrikanten das Interesse in den Vorder- 
grund, diese Maschinen elektrisch günstiger 
auszunutzen, das heißt, auf der einen Seite 
bessere elekırische Regelung zu erzielen, 
auf der anderen Seite durch Zulassung 
größerer Anker-Rückwirkung und direkte 
Kompensierung des Spannungsabfalles in 
der Maschine selbst den Materialaufwand 
an Polkupfer und die Abmessungen der Pole 
und der gesamten Maschine zu verringern. 

Ein weiterer Grund schließlich, der auch 
wohl der Einführung der Kompoundierung 
gerade bei den Turbodynamos im Wege 
gestanden hat, liegt jedenfalls in der Not- 
wendigkeit, bei direkter Kompoundierung 
diesen Maschinen einen größeren Kommu- 
tator zu geben, durch den in bekannter 
Weise der Kompoundierungsstrom dem Ro- 
tor zugeführt werden muß, und dessen kon- 
struktive Ausführung vor allem bei diesen 
schnell laufenden Maschinen größerer Lei- 
stung Schwierigkeiten begegnet. | 

In letzter Zeit hatte ich hier!) eine 
andere, gleichfalls kompoundartig wir- 
kende Anordnung für Wechselstrom - Ma- 
schinen beschrieben, welche den genannten 
Kommutator vermeidet, und es würde viel- 
leicht von Interesse sein, zu untersuchen, 
wie diese Anordnung sich bei Turbodynamos 
anwenden ließe und welche Vorteile von 
ihr bei diesen Maschinen zu erwarten wären. 

Die Anordnung bestand darin, normale 
Wechselstrom - Maschinen mit gekuppelter 
Erregermaschine zu benutzen und die Er- 


‚regung direkt dadurch kompoundartig zu 


beeinflussen, daß man das Feld der Erreger- 
maschine als magnetischen Nebenschluß 
zum Felde der Hauptmaschine anordnet, 


das heißt als Streufeld zum Hauptfelde, so- 


daß bei zunehmender Belastung das Feld 
der Erregermaschine proportional der Streu- 
ung und damit der Anker-Rückwirkung der 


‘Hauptmaschine zunimmt. Da bekanntlich 


in einer Wechselstrom-Maschine jedes Pol- 
Streufeld proportional der Anker-Rückwir- 
kung des Belastungsstromes steigt und fällt, 
so muß dieses Feld bei richtiger Anordnung 
die Spannung der Erregermaschine so be- 
einflussen, daß letztere, und hiermit auch 
die Erregung der Hauptmaschine, propor- 
tional der Anker - Rückwirkung des Be- 


u nn 


1) „ETZ“ 1906, 8. 1011: 1907, S. 121 und 142, 
15 


Fer SEHE EST = ae "Teck, Vene VS a i En eg Teer ES Ser GET GE a TEE n sn Mikes aaa aa a a Km nk . 


mp nye Sr gepa On gr ug ug ill rer, vH 


Pi u ar er er -F Er ir er rM 


330 


lastungsstromes steigt und fällt und hiermit 
eine direkt kompoundartige Wirkung aus- 
übt und eine vollständig direkte Spannungs- 
regelung der Hauptmaschine bewirkt. 
= Wenn Haupt- und Erregermaschine 
gleichartige Maschinen sind, z. B. beides 
zweipolige Maschinen mit feststehendem 
Felde und umlaufendem Anker, so ist der 
Vorgang einfach und braucht kaum erläutert 
zu werden. | 
In der Regel sind Haupt- und Brreger- 
maschine verschiedenartige Maschinen, die 
Erregermaschine mit feststehenden Polen 
und umlaufendem Anker, die Haupt- 
maschine hingegen mit feststehendem 
Anker und umlaufenden Polen. Für diesen 
Fall werden die Verhältnisse auf den ersten 
Blick schwieriger, und es war eine ähnliche 
Wirkung dadurch hervorgerufen, daß im 
Polsystem der Hauptmaschine eine Unsym- 
metrie vorgesehen war, wodurch die Achse 
eine gewisse Polarität in dem einen oder 
dem anderen Sinne erhielt, deren Größe 
mit der Belastung schwankt und in ähn- 
licher, an der genannten Stelle näher er- 
läuterten, Weise das Feld der auf derselben 
Achse sitzenden Erregermaschine beeinflußt. 
Auch die normalen Turbodynamos führt 
man mit umlaufendem Polrade aus, und es 
käme deshalb auch hier zunächst die letzt- 
genannte Ausführung mit achsialem Hilfs- 
felde in Frage. Im allgemeinen, bei ınehr- 
poligen Maschinen, bietet diese Anordnung 
keine Schwierigkeiten, da die ungleichnami- 
gen Pole gleichmäßig über dem Umfange 
der Maschine verteilt sind und somit die 
genannten Unsymmetrien zwischen den be- 
nachbarten Polen sich in jedem Falle sowohl 
mechanisch, wie magnetisch gegeneinander 
ausbalanzieren müssen. Im Turbodynamo- 
Bau findet nun außerdem aber besonders 
vielfach auch die zweipolige Type Anwen- 
dung. Handelt es sich um Dynamos für 
50 Perioden, so werden derartige Maschinen 
bei mittleren Leistungen. in der Regel mit 
3000 Umdr/Min ausgeführt und werden in- 
folgedessen zweipolig. Handelt es sich hin- 
gegen um Maschinen für 25 Perioden, so 
werden selbst schr große Maschinen bei 
1500 Umdr/Min noch zweipolig auszuführen 
sein. In derartigen Maschinen eine Un- 
symmetrie zwischen den beiden einander 
gegenüberliegenden Polen vorzusehen, 
dürfte Bedenken bieten; einerseits aus kon- 
struktiven Gründen, obgleich es unter Um- 
ständen möglich sein würde, eine derartige 
Maschine mechanisch auszubalanzieren; 
anderseits der magnetischen Unsymmetrie 
wegen, welche bei Veränderung des Streu- 
feldes immer einen ungleichen magnetischen 
Zug in der einen oder der anderen Richtung 
ausüben würde. | 


Wechselstrom-Maschine mit 


feststehendem Felde und verketteter | 


Erregermaschine gleicher Polzahl. 


Diese Bedenken würden aber fortfallen, 
wenn man auf die Benutzung einer Un- 
symmetrie im Polrade zur Erzeugung des 
Streufeldes verzichtete und die erstgenannte 
Ausführung wählte, welche darin. bestand, 
als Haupt- und Erregermaschine zwei ähn- 
liche Typen gleicher Polzahl zu wählen und 
so anzuordnen, daß ein normales Streufeld 
der Hauptmaschine sich direkt dem Felde 
der Erregermaschine überlagert. 

Die Erregermaschine müßte also zwei- 
polig sein. Man wäre dann zunächst vor 
die Wahl gestellt, entweder die Haupt- 
maschine in der üblichen Weise mit um- 
laufenden Polen und feststehendem Anker 
auszuführen, und dementsprechend gleich- 
falls die Erregermaschine mit umlaufenden 
Polen und feststehendem Anker; dieses letz- 
tere würde auch grundsätzlich konstruktiv 
ausführbar sein, man müßte entweder die Er- 


1 


mehrteiligen 


regermaschine mit umlaufenden Bürsten und 
feststehendem Kommutator ausführen, oder 
man könnte auch in diesem Falle fest- 
stehende Bürsten erhalten, indem man die 
Rolle der Bürsten und des Kommutators 
vertauscht, die umlaufenden Bürsten durch 


einen zweiteiligen Kommutator ersetzt und 
den feststehenden Kommutator durch einen 
Bürstensatz. Die gesamte 


Bürstenzahl brauchte hierbei nicht über- 


mäßig groß zu sein, da die Erregermaschine 
zweipolig ist und man sie außerdem für 
niedrige 
es genügt, den Strom nur an einer be- 
schränkten Zahl von Punkten der Anker- 
wicklung zu entnehmen. 
würde gleichzeitig den Vorteil bieten, daß 
weitere Schleifkontakte, wie Schleifringe, 
zur Zuführung des Erregerstromes zum Pol- 
rade fortfallen Könnten. 
widerstand könnte direkt an den feststehen- 
den Teil der Erregermaschine angeschlossen 
‘werden, könnte auch unter Umständen durch 


Spannung ausführen kann, sodaß 


Die Anordnung 


Der Regelungs- 


eine regelbare Drosselspule ersetzt wer- 
den, welche das Feld der Erregermaschine 


durch Belastung mit wattlosen Strömen 


einregulieren würde, und dergleichen 


mehr. — Die andere Lösung würde die 


sein, die Erregermaschine in der bei 
Gleichstrom-Maschinen üblichen Weise mit 
umlaufendem Anker auszuführen, und dieses 
würde dazu führen, gleichfalls die Haupt- 
maschine mit feststehenden Polen und um- 
laufendem Anker auszuführen. Wir wollen 
in dem vorliegenden Beispiele diese zweite 
Form wählen und zunächst hier einige 


Punkte erläutern, welche aus sonstigen 


Gründen dieser zweiten Ausführungsform 
den Vorzug geben würden. | 

Die Frage, zweipolige Turbodynamos 
mit feststehenden Polen und umlaufendem 
Anker auszuführen, ist ja schon früher von 
anderer Seite angeregt worden. Grundsätz- 
lich hat die Anordnung an sich den Vorteil 
der bedeutend einfacheren und günstigeren 
magnetischen Disponierung, die sie gegen- 
über der üblichen Anordnung mit umlaufen- 
den Polen gestattet. Gegen sie ist nur das 
eine Bedenken ins Feld zu führen, daß der- 
artige Maschinen in der Regel für Hoch- 
spannung bestimmt sind, und ob es deshalb 
ratsam ist, die Hochspannungs - Wicklung 


auf dem umlaufenden Anker unterzubringen. 


Für die Anordnung an sich sprechen ver- 


' schiedene Gründe, in erster Linie die Ver- 
-ringerung der Eisenverluste im Anker. 


Bei der normalen zweipoligen Maschine mit 


 feststehendem Anker wird, um im Anker 
' eine genügende Kernhöhe für das zwei- 


polige Feld zu erhalten, der äußere Anker- 


' durchmesser rund gleich dem doppelten 
; Betrage der Ankerbohrung, und damit das 


Ankervolumen rund gleich dem dreifachen 
Volumen des Polrades. Bei der Anordnung 
mit umlaufendem Anker hingegen kehren 
diese Verhältnisse sich gerade um; das 


| Ankergewicht wird rund auf !/, verringert 
und hiermit, bei ungefähr gleichbleibender 


Feldstärke, infolge der Verringerung der 
Länge der Kraftlinienwege, auch die Eisen- 
verluste auf rund !/,.!) Zweitens kann bei 
gleichbleibendem Rotordurchmesser der 
äußere Durchmesser des Stators bedeutend 
verkleinert werden, da das Joch des Pol- 
gehäuses stark gesättigt, und gleichzeitig 
auch das Gehäuse der Maschine als Joch, 
das heißt als aktives Material, mit benutzt 


..» „Ein Vorschlag, um außer einige s 
toren eine teilweise Entlastung E A le ne Tt 
stehenden Teile zu erzielen, und hierdurch die Eisenver- 
luste zu verringern, wurde vor einiger Zeit von Ziehl 
BINBEBE ai den rogenannten Doppelfeld-Maschinen. Bei 
en Maschinen werden gleichzeitig der Stator und 
totor als Anker benutzt. Die indnzierte Wicklung wird 
zur Hülfte auf den Stator, zur Hälfte auf den Rotor ge- 


legt, und beide Hälften werden durch Sehleifrinze so zu- 


einander geschaltet, daß ein de i i 

T, ‚ daf n Wickluugen zugeführter 

Maguetisierungistrom, im Stator und Rotor Drelfelder 

EIN BERNER zer „Richtung erzeugt. Die Maschinen 
ssen. um einen Strom erzeugen zu können. Ähulıch wie 


unerregte Asynchron-Dynamos, an eine Äußere Spannungs- 


Elektrötechnische Zeitschrift. 1907. Heft 15. 


=. om "Ee 


werden kann. 
bleibendem äußeren Durchmesser, das heißt 
bei gleichbleibendem Gesamtgewicht, der 
Rotordurchmesser weiter hinaus gesetzt 
werden, und hierdurch die Leistung der 
Maschine weiter erhöht, beziehungsweise die 
Länge der Maschine verringert werden. 


'und ein Streufeld, dessen 
'für die Erregermaschine l 
: raum gegeben ist, durch die Erregermaschine. 
' Wird die Maschine belastet, 80 erzeugt die 
` Anker-Rückwirkung der Hauptmaschine en“ 
.MMK, welche dureh die”punktierten Linien 
angedeutet ist und zum Beispiel bel watt 
loser Belastung dem au 
maschine entgegengesetzt gerichtet ist, ın 


Il. April 1807. 


Oder, es kann bei gleich- 


Dieses sind an sich Gesichtspunkte, denen 


gegenüber vielleicht das Bedenken, die 
Hochspannung auf dem umlaufenden Anker 
unterzubringen, 
Hindernis entgegenstellt, zumal die heutige 
Technik über genügende Mittel verfügt, 


kein unüberwindliches 


auch in schwierigeren Fällen eine in jeder 


Hinsicht auch mechanisch sichere Isolation 


zu erzielen. 
Die Maschine erhält dann die Form, 
wie schematisch in der Abb. 1 und in der 


Schema für zweipolige Anordnung mit umlaufendem 
Anker und normalem. Hilfsfelde. 


Abt. 1. 


Ausführung in Abb. 2’und 2a angegeben 
ist. Der äußere Teil stellt das fest- 
stehende Polgehäuse dar mit den Zwei 
Polen N und S, der umlaufende Teil den 
Anker der Hauptmaschine und den direkt 
daneben angebauten Anker der Erreger- 
maschine. Um die gewünschte Wirkung zu 
erzielen, daß ein kräftiges Streufeld der 
Hauptmaschine sich direkt dem Felde der 
Erregermaschine überlagert, kann man, an- 
statt die Pole der Haupt- und Erreger- 
maschine getrennt auszuführen und nur 
magnetisch miteinander zu verbinden, beide 
Maschinen gemeinsam in das Polgehäuse 
der Hauptmaschine einsetzen, in der Weise, 
daß man das Polgehäuse der Hauptmaschine 
soweit verlängert,“ daß ein dem Felde der 


: Erregermaschine entsprechendes Streufeld 


über die Erregerma- 


der Hauptmaschine | 
der Abb. 1 durch die 


schine fließt, wie in 


: ausgezogenen Pfeile » und 8 dargestellt ist. 


Der Einfluß der Anker-Rückwirkung 
der Hauptmaschine auf die Erregermaschine 
ist durch die in der Abbildung eingezeich- 
nete punktierte Linie angedeutet. Das vom 
Magnetgestell erzeugte Hauptfeld schließt 
sich über "den Anker der Hauptmaschine, 
Größe durch den 
gewählten Luft- 


Felde .der Haupt- 


der Erregermaschine hingegen umgek® 
in Richtung des Feldes liegt, sodaß. ra 
Feld der Erregermaschine proportional ra 
Anker-Rückwirkung zunehmen muß. a A 
Maschine wattlos belastet, sodaß die = 
kung der Anker-Rückwirkung In die Acl 

der Pole fällt, so wird die Beeinflussung 


; ichen. anges 
quelle, an eine andere Maschine oder dergleichen, önıen 


schlossen sein. können nur zur Erzeugung von ie, wie 
benutzt werden und haben den Nachteil; da os bè- 
Asynchron-Dynamos, die Außere Stromque!!e ringer. dab 
lasten. Die Eisenverluste werden dadurch ET Perioden 
diesen Maschinen für die gleiche Umdrehunas Wk ine haben 
zahl das doppelpolige Feld einer normalen Beh ine 
müssen, das z. B. einer normalen aweipo Eia und hier 
eine vierpolige Dop ‚elfeld-Maschine entspr’. Kornhöhe 
durch bei gleichem Felde im Luftraums. ni orgus sich er 
nur die Hälfte zu betragen braucht. De eigi 
gebonde Verringerung der.Eisenverluste be 
Maschinen annähernd 50°% . 


mar e e 


3 


i 


11. April 1807. 


a Maximum., Wird die Phasenverschie- 
ne des Stromes und damit) die Anker- 
Rückwirkung gegen die, Polachse kleiner, 
40 nimmt proportional dem Sinus dieser 
Verschiebung auch der Einfluß der Streuung 
auf das Erregerfeld ab, und das Erregerfeld 
der Erregermaschine wird für jede beliebige 
Belastung immer proportional der Anker- 
Rückwirkung , des Hauptstromes verstärkt. 
Oder kürzer gesagt, die Wirkung der 


Anker-Rückwirkung auf dieErregermaschine 
ist für jede Belastung eine genau propor- 
tionale und genau entgegengesetzte wie In 


der Hauptmaschine, sodaß sie eine voll- 
| er 


a 


Zweipolige Wechselstrom-Maschine mit feststehendem Felde 


a EEE BE A ER 


Wirkung der Regelung deshalb eine ganz 
momentane sein muß. Bei einer normalen 
Erregermaschine wird das Feld der Er- 
regermaschine selbst von einer besonderen 
Erregerwicklung erzeugt, was zur Folge 
hat, daß jede Veränderung des Erreger- 
feldes in bekannter Weise im ersten Augen- 
bliok durch die Selbstinduktion der Erreger- 
wicklung selbst verzögert wird, sodaß auch 
bei sofortiger Nachregelung immer eine 
gewisse Verzögerung eintreten muß. Dieses 
ist jedoch hier nicht der Fall, und die Re- 
gelung ist eine sofortige, direkt wirkende. 

Der grundsätzliche Vorteil der [direkt- 


DS u 


ZEHN 


. | T ui . i 
Å i F-E D Ba OES | AEA i a 


m 


a 


> 
Abb. 2. 


Querschnitt. 
Abb. 2a. 


rommen kompoundartige Beeinflussung der | 
-Tegung und damit des Maschinenfeldes 
und der Spannung erzielt. 


ran ‚eressant ist zunächst an dieser An- 
f nung, zu zeigen, daß eine besondere 
egerwicklung für die Erregermaschine 


eg In Fortfall kommen kann; außerdem, 
= k veränderliche Feld der Erreger- 
a caine direkt von der Hauptmaschine 

kedämpft über den Erregeranker fließen 


an s . . j 
N, anstatt wie bei einer normalen Er- 


r : 
tere rütaschine von einer besonderen Er- 
Be wicklung erzeugt zu werden, -und die 


wirkenden Kegelung, der schon früher bei 
den kompoundierten Kommutatormaschinen 
beschrieben wurde, tritt hier besonders in 
Erscheinung. Eine normale Wechselstrom- 


Maschine zunächst hat bekanntlich die Eigen- 


schaft, daß bei Belastungsschwankungen ihr 
Spannungsabfall nicht sofort mit der Be- 
lastungsschwankung seinen vollen Wert er- 
reicht, sondern infolge der Selbstinduktion 
der Pole und der Polwicklung erst "nach 
einem gewissen Zeitraume eintritt. Es be- 
ruht dies auf der bekannten Erscheinung, 
daß die Feldschwankungen selbst im ersten 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Hefi 185. 331 


Augenblick in der Polwicklung einen Selbst- 
induktionsstrom hervorrufen, welcher eine 
der Feldschwankung entgegengesetzte Wir- 
kung ausübt und damit das Maschinenfeld 
und die Spannung zunächst konstant zu 
halten sucht, sodaß der vollkommene, einem 
Belastungsstoße entsprechende, Spannungs- 
abfall erst nach einem gewissen kurzen 
Zeitraume seine volle Größe erreicht. Da 
die direkt wirkende Kompoundierung nun 
bereits im Beginne dieses Zeitraumes ein- 
setzt, so ist ihre Wirkung eine dem Span- 
nungsabfalle gewissermaßen direkt vor- 
beugende, vureilende. In unserem Falle 


und verketteter Erregermaschine gleicher Polzahl in Längsschnitt. 
æ- — e DPR e 


(Abb. 1) würde, wenn wir uns die Erreger- 
maschine zunächst fort denken, also im 
ersten Augenblick einer Belastungsschwan- 
kung das Gesamtfeld, welches durch die 
ausgezogenen Pfeile dargestellt ist, auch 
zunächst durch die Selbstinduktion der Er- 
regerwicklung konstant gehalten werden, 
und .der Erregerstrom infolge der Selbst- 
induktion direkt auf fast genau den Betrag 
ansteigen, welcher bei konstant bleibender 
Spannung der betreffenden Belastung ent- 
sprechen würde. Die Folge hiervon ist, 
daß im gleichen Augenblicke ein Teil des 
Hauptfeldes durch die, durch den gestrichel- 
ten Pfeil angedeutete, Wirkung der Anker- 
Rückwirkung nach. links abgelenkt wird 
und das Feld der Erregermaschine ver- 
stärkt, sodaß die letztere im gleichen Augen- 
blicke nachgeregelt wird. 

Die Maschine würde in dieser Anord- 
nung etwas unterkompoundiert sein, und 
zwar, wenn wir von Streuverlusten usw. 
zunächst absehen, gerade um den Betrag, 
welcher der Zunahme des Feldes der Er- 
regermaschine im Verhältnis zum Gesamt- 
felde der Hauptmaschine entspricht. Hierzu 
kämen nur noch die Streuverluste der Ma- 
schine selbst, welche natürlich sehr niedrig 
liegen. Die Maschine verhält sich deshalb, 
da die Regelung eine augenblicklich direkt 
wirkende und den Spannungsschwankungen 
absolut voreilende ist, bei noch so plötz- 
lichen Belastungsschwankungen, wie groß 
auch ihre tatsächliche Anker-Rückwirkung 
sein mag, in dieser Ausführung genau wie 
eine Maschine mit sehr niedriger Anker- 
Rückwirkung. 

Die Erregermaschine ist, da sie von der 
Felderregung der Hauptmaschine aus er- 
regt wird, und da diese Erregung bei nor- 
malem Luftraume zur Erzeugung des nor- 
malen Erregerfeldes”natärlich zu reichlich 
sein würde, mit: größerem -Luftraume zwi- 


schen Polen und Anker auszuführen. Das 
heißt, der Luftraum der Erregermaschine ist 
zweckmäßig gerade so groß zu wählen, daß 
bei stärkster Felderregung der Haupt- 
maschine das Feld der Erregermaschine 
gerade seinen größtzulässigen Wert erreicht. 
Das Kompoundierungsverhältnis ergibt sich 
dann von selbst aus dem Verhältnisse 
der Differenz zwischen stärkstem und 
schwächstem . Erregerfeld bei Vollast und 
Leerlauf zur Gesamtgröße des Hauptfeldes, 
und die Maschine erhält immer den Cha- 
rakter einer schwach unterkompoundierten 
Maschine, das heißt, wie eine normale Ma- 
schine mit sehr geringer Anker-Rückwir- 
kung, was jaim allgemeinen den praktischen 
Forderungen entspricht. 

Wünscht man hingegen genaue Kom- 
poundierung oder Überkompoundierung, 80 
läßt sich dieses am einfachsten dadurch er- 
reichen, daß man die Erregung der Erreger- 
maschine schwächer macht als die Erregung 
der Hauptmaschine, also z. B. auf die 
Hauptmaschine eine zweite Erregerwicklung 
legt, die man mit der Haupt-Erregerwick- 
lung parallel oder in Reihe schaltet und 
welche nur der Länge des Ankers der 
Hauptmaschine entspricht. In diesem Falle 
kann man, wenn man vollkommene Ein- 
regelung wünscht, diese zweite Erreger- 
wicklung dann getrennt von der ersteren 
regeln, z. B. in einer ähnlichen Weise, wie 
in „ETZ“ 1907, 8. 145, angegeben wurde, 
und dadurch die Maschine auf jede ge- 
wünschte Kompoundierung einzustellen. 

Auch im übrigen lassen sich hier alle 
dieselben Wirkungen erzielen wie sie früher 
bei der allgemeinen Anordnung beschrieben 
wurden. Man kann z. B. die Maschine leicht 
so bemessen, daß Voreilungsströme im 
Netze niemals die bei sonstigen Kompound- 
maschinen schädliche Wirkung, von der in 
der „ETZ“ 1906, S. 1014, die Rede war, auf 
die Maschine ausüben Können. Denken wir 
ung z. B. die Maschine Abb. 1 mit Vor- 
eilungsstrom belastet, 80 kehrt die Anker- 
Rückwirkung, die durch den gestrichelten 
Pfeil angedeutet ist, ihre Richtung um, und 
dieses würde zwar unächst zur Folge 
haben, daß das Feld der Erregermaschine 
abnimmt. Hierbei muß dann aber im Ge- 
häuse, in dem Stege zwischen Haupt- und 
Erregermaschine, die Eisensättigung ZU- 
nehmen, und es ist leicht, diesen Steg 80 
zu bemessen, daß das Erregerfeld nie auf 
null fallen Kann. 

Schließlich ist noch von Interesse, her- 
vorzuheben, daß auch diese Anordnung 
mit normalem Regelungsfelde dieselbe 
Wirkung einer „Versteifung“ ‚des Er- 
regermaschinen - Feldes ausübt, die schon 
ETZ“ 1907, S. 144, beschrieben wurde. 
Da das äußere Joch für Haupt- und Er- 
regermaschine hier gemeinsam Ist, SO kann 
man die Sättigung desselben immer 80 
hoch wählen, daß nicht nur die Haupt-, son- 
dern auch die Erregermaschine bei allen 
Belastungen und in weiten Grenzen Ver- 
änderlichem Erregerfelde den Charakter 
einer konstant und gut gesättigten Ma- 
schine mit steifem Felde hat. 

Die Bauart der Maschine ist einfach und 
gewährt verschiedene Vorteile, sodaß sie 
sich gegebenenfalls nicht nur für zwel- 
polige, sondern überhaupt für wenigpolige, 
vier- und sechspolige Maschinen empfehlen 
dürfte. Die Maschinen erhalten dann ganz 
ähnliche Formen wie die üblichen Gleich- 
strom-Turbndynamos. 


Beispiel. 


/um Vergleiche mit einer normalen 
Maschine wollen wir eine viel benutzte 
Maschinenleistung wählen, eine zweipolige 
Maschine von 500 KW Leistung bei 3000 
Umdr/Min und 50 Perioden in der Sekunde. 


Amperewindun- 
gen des Feldes 
darstellen. 


das Feld und die 
Feld - Ampere- 
windungen größer wählen, so nähmen die 
Eisenmaße und dieEisenverluste schneller zu, 
wählt man das Feld hingegen kleiner, also 
bei gleicher Leistung die Anker-Ampere- 
windungen entsprechend größer, so nimmt 
das Ankerkupfer zu und ist, insbesondere 
auf Hochspannungs-Maschinen, schwieriger 
auf dem Anker unterzubringen, man erhält 
dann verhältnismäßig 
köpfe und ungünstigere Gesamtabmessun- 
gen, die durch die Ersparnis an Feldeisen 
nicht aufgehoben werden. 
ferner annehmen, 
liegenden Leistung und Größe mit dem 
Luftraum zwischen Stator und Rotor auf 
5 mm (einseitig) heruntergehen können. 


maschine sei die übliche Trommelwicklung, 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 15. 


Bei einer Maschine nach dem Schema 


der Abb. 1 mit umlaufendem Anker läßt 
sich dann leicht zeigen, daß die möglichst 
günstigste Materialausnutzung erreicht wird, 
wenn man die Verhältnisse so wählt, daß 
die Amperewindungen der Anker-Rückwir- 
kung ungefähr von derselben Größe wie 
die Feld-Amperewindungen bei Leerlauf 
sind. 
spricht dann die Verteilung der Ampere- 
windungen des Feldes nnd des Ankers un- 
gefähr einem rechtwinkligen Dreiecke mit 
zwei gleichen Katheten (Abb. 3), in welchem 
die eine Kathete 
die Amperewin- 
dungen des An- 
kers und die Hy- 


Für induktionsfreie Belastung ent- 


potenuse die 


Feld-AW bei induktonsfreier Vollast 
Abb. 3. 


Würde man 


lange Wicklungs- 


Wir wollen 
daß wir bei der vor- 


Eine Maschine für 500 KW, welche dem 
Schema Abb. 1 entspricht, würde dann 
zweekmäßig die folgenden Hauptmaße er- 
halten: 


Durchmesser des umlaufenden Ankers 60 cm 
Ganze Eisenlänge des Ankers . .50 „ 

Luftraum zwischen Stator und Rotor 5 mm 
Äußerer Durchmesser des Polgehäuses 90 cm 


Die Gesamtlänge der zwei Wicklungs- 
köpfe einschließlich Bronzekappe würde 
geführ 2><25 cm betragen und die Länge der 
Erregermaschine etwa 5 cm bei 15 mm 
Luftraum. Die Ankerwicklung der Haupt- 


die Ankerwicklung der Erregermaschine sei 
hingegen als Ringwicklung angenommen. 
Letzteres würde den Vorteil haben, daß die 
Wicklung leicht auf den Anker zu befestigen 
ist und wenig Platz erfordert und würde 
auch betreffs Funkenbildung keine Bedenken 
bieten, da die Erregermaschine, deren 
Leistung etwa 4 KW entsprechen würde, 
bei den gewählten Eisenmaßen und der 
Erregung vom Felde der Hauptmaschine 
aus, eine Maschine mit starkem Felde ist. 
Außerdem würde man den Anker der Er- 
regermaschine in diesem Falle auf eine 
solide Bronzebüchse setzen, wodurch die 
größere Selbstinduktion der Ringwicklung 
aufgehoben würde. Man könnte aber auch, 
wenn man will, die Erregermaschine mit 
Trommelwicklung ausführen und hierbei 
den Wicklungskopf der letzteren innerhalb 
des Wicklungskopfes der Hauptmaschine ver- 
legen, sodaß die totale Länge der Maschine 
hierdurch kaum vergrößert würde. 

Das Nutzfeld der Hauptmaschine sei 
rund gleich 18x 10% für einen Pol und die 


Rechnung ergibt dann für die angegebene 
Leistung: 


Feld-Amperewindungen für einen 
Pol bei Leerlauf 


rund 50V AW 
Anker - Amperewindungen für 
einen Pol bei Vollast rund 5000 


„ 


Anker - Amperewi 


11. April 1907. 


Mithin: 
Feld-Amperewindungen für einen 
induktionsfreier Be- 


Pol bei 
lastung . 


ndungen für 


rund 7W00 AW 


einen Pol bei induktiver Be- 


lastung . 


Ferner erhalten wir 


Polgehäuse (Stahl). 
Anker (Bleche) . 
Feldwicklung . 
Ankerwicklung . 


rund 10000 


N 


als Gewicht an 


wirksamem Material der Hauptmaschine, 
einschließlich der eingebauten Erreger- 
maschine: | 


rund 1400 kg 


„ n 


” 10 y 


Das heißt, Gesamtgewicht rund 2350 kg 


Die Verluste in der Maschine, einschließ- 


lich der Erregermaschine, 


folgenden: 


Eisenverluste der Anker 


werden die 


Watt 9°, 
rund 5000 = 1 


Kupferverluste der Feld- 
wicklung bei induktions- 


freier Vollast . 


Kupferverluste der Anker 


bei Vollast . 


Das heißt, Gesamtverluste 
tionsfreier Vollast . 


Ferner: 


» 72000 = 0,4 


; „ %00=06 
bei induk- 


Kupferverluste der Feld- 


wicklung bei induktiver 


Vollast 
Das heißt, Gesamtverlust 


Watt % 
rund 4000 = 08 
bei induk- 


tiver Vollast im Verhältnis zur 


scheinbaren Leistung 


. 24 


Es dürfte von Interesse sein, diese Er- 
gebnisse mit den Daten einer bestehenden 
normalen Turbodynamo der üblichen Aus- 
führung, mit umlaufenden Polen und fest 
stehendem Anker, zu vergleichen. 

Wir wählen eine bestehende Maschine, 
die für eine normale Leistung von 500 KVA 
bei cos o =0,9, 3000 Umdr/Min und 50 Fe 


coso =0. 


Durchmesser 
Polrades 


Rotor .. .. 


stehenden Ankerbleche 


tragen: 


Polrad (Stahl) 
Anker (Bleche) 
Feldwicklung 
Ankerwicklung 
Das heißt, 
samtgewicht . 


folgenden: 


Eisenverluste im Anker . 

Kupferverluste der Feld- 
wicklung bei induktions- 
freier Vollast 

Kupferverluste der Anker- 
wicklung bei Vollast 


Das heißt, Gesamtverluste 
tionsfreier Vollast . 


des umlaufenden 


rioden in der Sekunde bemessen ist. Der 
Spannungsabfall dieser Maschine beträgt 
rund 10°/, bei induktionsfreier Vollast, rund 
30 °%/, bei rein induktiver Belastung mit 


Die Hauptmaße sind die folgenden: 


50 cm 


Ganze Eisenlänge des Polrades . 0 ẹ 
Luftraum zwischen Stator und 


>20 mm 


Außerer Durchmesser der fest- 


‚100 cm 


Die Gewichte an wirksamem Material 
der Hauptmaschine, also außer de 
häuse und außer der Erregermaschine, be- 


dem Ge 


wirksames Ge- 


rund 3450 kg 


Die Verluste in der Maschine sind die 


Watt to 
rund 1500 =3 


6000 =1, 


3.000 = 06 
_ N 1 
bei induk- i8 


11. April 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 15. 


m IT aum ae 


333 
m amm n 
m 

Ferner: m= ... 5 a ——_ 
Kupferverluste der Feld- (600 +- 2100) x 30%, 7 #3 Stabl- be- Eisen- Kupferverluste 

icklanp für induktive Watt % ne verlust er bei induk- ' bei induk- 

Vollast -. . .. rund 12000 =2,4 | 2 für die Materialausnutzung in Kupfer isen- | a e- tionsfreier! tiver 
Das heißt, Gesamtverluste bei induk- (Pole und Anker): ka i ki u une 

tiver Vollast im Verhältnis zur 500 er ek fo 

i i ch Me ke IT ner, us 
scheinbaren Leistung . . 6 (600 + 150) > 1,8 o = 37. EN a ji 
Wir sehen, wenn wir die kompensierte 

Maschine mit umlaufendem Anker mit der b) Bei der kompensierten Maschine mit 150 0,6 0,6 


normalen Ausführung vergleichen, daß umlaufendem Anker: 


das Gewicht = 2 rund = 0,7 und (Stahl und Bleche): 

2 500 
die Verluste = 18 rund = 0,45 betragen, M= (1400.07 F 600).09=1 1.08” 39; 
beziehungsweise 


3450 . 4,8 


die Materialausnutzung = 5350 9 (Pole und Anker): 


rund = der 3,5 -fachen ist. Men 500 er, 
(200 + 150) . 0,9 x 1%,.0,9 7 

Die bessere Materialausnutzung des 
Eisens ist in erster Linie erzielt durch Ver- 
legung der Eisenverluste aus dem Stator 
in den Rotor. Bei der Anordnung mit um- 
laufendem Anker beträgt das Gewicht der 
Ankerbleche rund '/, desjenigen bei der 
üblichen Anordnung und die Eisenverluste 
falen deshalb annähernd auf !/. Die 
bessere Materialausnutzung des Polkupfers 
ist durch die Kompensierung erzielt. Das 
Gewicht des Polkupfers fällt auf 1/3 und 
desgleichen die Verluste im Polkupfer 
auf !/,. 

Die Verringerung des Polkupfers hat 
des ferneren eine Verringerung der Wick- 
lungshöhe auf den Polen und damit eine 
Verringerung der äußeren Eisenmaße und 
eine weitere Verringerung des Gesamt- 
gewichtes der Maschine zur Folge. 

Um’ die Materialausnutzung in beiden 
Maschinen gleichzeitig unter Berücksichti- 
gung der Gewichte und der zugelassenen 
Verluste ziffernmäßig zu vergleichen, könnte 
man sich einer verhältnismäßig einfachen 


würde rund die 6-fache, 
Kupfer rund die 4-fache betragen. 


fallen im Verhältnisse: 


2 
0,9. 48 = 0,375 


bei induktionsfreier Belastung, 


bei induktiver Belastung, 


auf weniger als die Hälfte, das heißt bei 
ungefähr gleichen Abkühlungsverhältnissen, 
und selbst bei etwas ungünstigeren Ab- 
kühlungsverhältnissen im zweiten Falle 
würde die Erwärmung der Maschinenteile 
Tund auf weniger als die Hälfte fallen. 


Die aktiven Gewichte der Haupt- 
maschine fallen im Verhältnisse: 


Gleichung zwischen diesen Größen bedienen. (1400 . 0,7 + 600) ; ; 

Die Abmessungen und die Materialausnutzung = (60042100) = SO EIBengewicht 
in einer Maschine sind offenbar umso gün- 

stiger, je größer, bei gegebenen Gewichten (200 + 150) 


Fr aa © a = ; f . 
und gegebenen Verlusten, die Leistung der a (600 + 150) 7 042 Kupfergewicht 


Maschine ausfällt; oder umgekehrt, wenn 
die Leistung der Maschine gegeben ist, je 
pefinger bei gegebenem Gewichte die Ver- 
luste, beziehungsweise je geringer bei ge- 
gebenen Verlusten das Gewicht der Ma- 
schine ist, Dieses würde zu einer Größe 
führen, die wir als Konstante der Material- 
„usnutzung bezeichnen können und mit M 
bezeichnen wollen, das heißt: 


und wenn man annimmt, daß die Material- 
kosten ungefähr zu gleichen Teilen auf die 
Eisen- und Kupfergewichte verteilt sind, so 
tragen beide Faktoren, die Umkehrung 
der Maschinentype und die Kompensierung, 
ungefähr gleichmäßig zur Verringerung der 
Materialunkosten auf annähernd 50 °/, bei, 
bei gleichzeitiger Verringerung der Gesamt- 
verluste auf weniger als 50°/,. Das heißt, 
würde man nur von der Kompensierung 
allein Gebrauch machen, z. B. bei einer 
mehrpoligen Turbodynamo mit umlaufen- 
dem Felde und ungefähr gleichen elektri- 
schen Verhältnissen wie die der vorliegen- 
den Maschine alle übrigen Verhältnisse 
beibehalten, also eine Anordnung wählen, 
die im Schema der früher angegebenen 
(z. B. „ETZ“ 1906, S. 1011, Abb. 2) entspricht, 
so würde die Kompensierung allein, außer 
der Aufhebung des Spannungsabfalles, zur 
Verringerung der einen Hälfte der Material- 
kosten, der Kupferkosten, auf rund 50 l/o 
bei gleichzeitiger Verringerung der Kupfer- 
verluste auf rund 50°/, beitragen. 

Stellen wir die Gewichte und Verluste 
beider Maschinen nochmals zusammen, so 
erhalten wir für beide Typen, bei gleicher 
Leistung 500 KW bei 3000 Umdr/Min, 
50 Perioden i. d. Sek. 


a) Übliche Bauart mit umlaufenden Polen. 
Spannungsabfall rund 10°/, bei induktions- 
freier Vollast, rund 30°/, bei rein induktiver 
Belastung mit cos $=0. (Wirksame Ge- 
wichte und Verluste ausschließlich Erreger- 
maschine.) 


— __Leistung in KW 
Gewicht > Verlust in %,° 


r Wenn Wir in diese Gleichung die 
rößen für beide Maschinen einsetzen 
wollen, so ist weiter zu berücksichtigen, 
ab in unserer Maschine mit umlaufendem 
nker das Gewicht und die Verluste der 
1 Bermaschine mit einbegriffen sind und 
lesem konnte annähernd dadurch Rechnung 
wo werden, daß man die Gewichte 
Fakt erluste in der Gleichung mit einem 
or gleich 0,9 multipliziert. Ferner 
Polgeh aschine mit feststehendem 
gehäuse das äußere Gehäuse in Fortfall, 
i Maschine mit feststehendem 
“Rer zur Aufnahme der Ankerbleche dient. 


a) el der urs rü . . & 
ünglichen 
leststehendem Anker g Maschine mit 


' für die Material j i 
(Stahl und Bleche eug im Eisen 


1. für die Materialausnutzung im Eisen 


2. für die Materialausnutzung im Kupfer 


das heißt, die Materialausnutzung im Eisen 
im gesamten 


Die Gesamtverluste in der Maschine 


2700 | | 


b) Kompensierte Maschine mit umlaufen- 
dem Anker. Spannungsabfall praktisch = 0. 
(Wirksame Gewichte einschließlich Ge- 
häuse und Verluste einschließlich Erreger- 
maschine.) 


r r S nme 


Stabl- be-| Fisen- a Kupferverluste 


ziehungs- bei induk- | bei induk- 
Pe verlust} ge- tionsfreier! tiver 


visen- i 
gewicht n wicht Belastung Belastung 
0% 


kg % kg % 


Wenn man diese Resultate nebenein- 
ander hält, so sind die Unterschiede so 
große, daß man annehmen Könnte, daß die 
Rechnung etwas zu Gunsten der zweiten 
Maschine durchgeführt wäre, und ich will 
nicht unerwähnt lassen, daß mir kürzlich 
Resultate von neueren normalen Turbo- 
dynamos mitgeteilt wurden, welche gün- 
stiger liegen als bei der zum Vergleiche 
benutzten Maschine Durch Verwendung 
guter Blechsorten für die Ankcrbleche, 
durch hohe Sättigung in den Polen und 
genaue Durchrechnung, lassen sich Erspar- 
nisse bis zu gewissen Grenzen erzielen, 
die dann aber natürlich auch in ungefähr 
gleicher Weise der zweiten Type zugute 
kommen, sodaß die Vergleichsrechnung 
sich in der Hauptsache hierdurch nur pro- 
portional verschieben würde. Es ist be- 
kannt, daß die Firmen genauere Angaben 
über die Dimensionierung dieser Maschinen 
nicht gerne an die 
und ich bin deshalb nicht in der Lage 
nähere Angaben hierüber machen zu 
können. Zum Gegenstande selbst würde 
dieses aber auch nur von sekundärer Be- 
deutung sein, und ich glaube, daß es ge- 
nügt, in dem obigen Beispiele gezeigt zu 
haben, wie die Verhältnisse sich relativ bei 
den beiden Maschinentypen zueinander 
verhalten, bei denen bei beiden gleiche 
Materialien und ungefähr gleiche Sättigun- 
gen und gleiche Materialbelastungen zu 
Grunde gelegt sind. 


Zusammenfassung. 


Die vorliegende Aıbeit behandelt in erster 
Linie die Frage der praktisch zweckmäßigsten 
Abmessungen von Turbodynamos, insbeson- 
dere zweipoliger Maschinen, deren übliche 
Bauart bekanntlich in nur höchst unvollkom- 
mener Weise zuläßt, den Gesichtspunkten bester 
Materialausnutzung Rechnung zu tragen. Der 
Verfasser ınacht den Vorschlag, derartige Ma- 
schinen mit umlaufendem Anker und fest- 
stehendem Felde auszuführen und entwirft 
hierfür eine eigenartig angeordnete Maschine, 
in welcher das früher von ihm hier beschriebene 
System zur Selbstregelung elektrischer Ma- 
Schinen, durch Verkettung des Feldes der Er- 
regermaschine mit dem Felde der Haupt- 
maschine, eine. höchst einfache Verwendung 
findet. Die Erregermaschine wird hierbei mit 
der Hauptmaschine direkt in ein und dasselbe 
Polgehäuse eingebaut, ist somit von der 
letzteren in unmittelbarer Weise beeinflußt und 
muß allen Belastungsschwankungen mit der 
praktisch denkbarsten Genauigkeit folgen. 


Öffentlichkeit bringen,. 


r F t a e ë „E 


334 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 186. 


11. April 1907. 


Durch eine übersichtliche Vergleichsrechnung 
mit einer normalen Maschine wird die bei 
dieser Maschine erreichbare höhere Material- 
ausnutzung praktisch dargelegt. - 


Über Schwingungen mit hoher Spannung 
und Frequenz in Gleichstrom -Netzen. 


Von Dr. R. Hiecke. 


Unter diesem Titel veröffenlichte die 
„ETZ“ eine theoretische Untersuchung der 
Herren C. Feldmann und J. Herzog, 
deren Ergebnisse mir nicht einwandfrei er- 
scheinen. 

Wie im nachstehenden gezeigt werden 
wird, können Schwingungen, welche von 
gefährlichen Überspannungen begleitet sind, 
in gepanzerten Einzelkabeln, wie sie in 
Gleichstrom-Netzen gebräuchlich sind, nur 
in ganz besonderen Ausnahmefällen vor- 
kommen, deren Verwirklichung in der 
Praxis ganz unwahrscheinlich ist. 

Zunächst sei mir gestattet, die Schwin- 
gungsvorgänge in einer, mit Selbstinduktion 
und Kapazität in gleichförmiger Verteilung 
ausgestatteten Strombahn in etwas an- 
schaulicherer Weise darzulegen, als dies 


seitens der Herren Herzog und Feld- 


mann geschehen ist. 

Zu diesem Zwecke soll vorläufig von 
der Dämpfung ebenso abgesehen werden, 
wie dies in der Theorie der Longitudinal- 
Schwingungen in elastischen Stäben ge- 
schieht, die den elektrischen Schwingungen 
in Kabeln ganz analog verlaufen. Die 
Longitudinal-Schwingungen in Stäben sind 
seit langem ausführlich behandelt. Sie er- 
füllen die bekannte Differentialgleichung: 


d u du 
d t2 = a? dx? . . . . (1 


worin u die longitudinale Verschiebung 


E 
eines Stabquerschnittes und a’ = D den 


Quotienten aus dem Elastizitäts - Koeffi- 
zienten durch die Dichte bedeutet. Diese 
Ditferentialgleichung wurde auf zweierlei 
Wegen gelöst; einmal von Bernouilli 
durch trigonometrische Reihen und dann 
von d’Alembert durch willkürliche Funk- 
tionen. Für den Zweck dieser Zeilen ist 
der letztere Weg passender. D’Alembert 
hat gefunden, daß die Gleichung 


u=f(ctay+Ffa&-at) e u A2 


in welcher f und F ganz beliebige Funk- 
tionen, die eine von dem Argument (x +at), 
die andere von (x — a t), darstellen, die all- 
gemeinste Lösung der Differentialgleichung 
(1) bildet. Durch Ditferentiation der Gl. (2) 
nach t und x erhält man dann Gleichungen 


: du 
für die Geschwindigkeit v= zy des Stab- 


querschnittes und für die Änderung y=— 77% 
der Dichte: 


ed afeta aF eat 8 


du _pæ+at)— F (eat) (4 


Y=T dz 
Hieraus wird in bekannter Weise abge- 
leitet, daß 


E 
= E 
=) i 
die Geschwindigkeit ist, mit der en Bu 


nach beiden Seiten fortschreitet. 
vorliegenden Zweck Ist ferner bemerkens- 
[2 . ` > , 
wert, daß nicht allein die Größe u, sondern 
’ 


auch alle ihre Derivierten, also auch v und y, 
die Differentialgleichung (1) erfüllen. Schließ- 
lich sei noch die aus der Definition von v 
und y hervorgehende Beziehung 


dv _ dy 
dx dt 6 
erwähut, die für die Analogie mit den elek- 
trischen Schwingungen von Bedeutung ist. 

Die Funktionen f'(x+at) und F'(x—at) 
sind bei der Anwendung auf einen be- 
stimmten Fall derart zu wählen, daß sie zur 
Zeit t=0 den gegebenen Anfangszustand 
des Stabes darstellen und außerdem der 
Bedingung entsprechen, daß an eingespann- 
ten Stellen des Stabes die Geschwindigkeit v 
dauernd gleich null bleibe. Ein Beispiel, 
das auch auf das elektrische Problem an- 
wendbar ist, bietet der Fall, daß ein Stab 
längs seiner Achse mit der Geschwindig- 
keit v, fortbewegt und zur Zeit £=0 plötz- 
lich an seinen Enden festgehalten wird. 
Dabei bildet sich eine stehende Welle aus, 
die infolge des symmetrischen Anfangs- 
zustandes vo = konst. und y9=0 symme- 
trisch verlaufen muß. Die Annahme zweier 
entgegengesetzt identischer Wellenzüge von 
der Form I und II (Abb. 4) für die beiden 
Funktionen f' und F' im Zeitpunkte £=0 
genügt allen Forderungen. Verschiebt man 
den ersten Wellenzug in der negativen, 
den zweiten in der positiven Achsenrichtung 
um at, so stellen die neuen Lagen die 
Funktionen f(e+at) und F(x— at) dar. 


Abb. 4. 


Durch Einführung derselben in die Formeln 
(3) und (4) oder auf entsprechendem gra- 
phischen Wege (Abb. 4, III bis VII) erhält 
man alle Phasen von v und y. 

Die Abbildungen geben auch Auskunft 
über die Schwingungszahl (Periodenzahl) 
der Welle. Der Vorgang wiederholt sich 
nämlich, sobald die beiden Wellenzüge je 
zwei Stablängen zurückgelegt haben. Das 


21 
ist in der Zeit > T der Fall. Die An- 


zahl der vollen Schwingungen in einer Se- 
kunde ist also: 


ra 
N=77 ee ee 


Aus den Gleichungen und Abbildungen 
erhellt ferner, daß der Scheitelwert von v 
dureh Multiplikation des Scheitelwertes von 
y mit dem Faktor a erhalten wird.!) 

Nun zum elektrischen Problem. In einer 
offenen Strombahn mit gleichförmig ver- 
teilter Kapazität und Induktanz, jedoch 
ohne irgendwelche dämpfenden Einflüsse, 
sei eine Störung des elektrischen Gleich- 
gewichtes eingetreten. Die Längeneinheit 
der Strombahn besitze die Induktanz L und 
die Kapazität C. Die statische Ladung auf 
der Längeneinheit (lineare Dichte) sei q; 
der an einer Stelle des Kabels herrschende 
Momentanwert des Stromes i; der Momen- 
tanwert der Spannung e. Dann gelten die 
Gleichungen: 


1) Vgl. auch Violle, Physik Il, 1; Akustik. 


den, 

ee: 
und dq _ di 

re ee ri 


Da nun e= 5 ist, so ist ferner: 


l dy_ di 
ee us 


C'dz 
Differenziert man die erste Gleichung 
nach t, die zweite nach x, so erhält man: 


@q_1 dq 
de CL dat "au 


u 
Setzt man ferner Vor = a, so erhält 
man, wie bei mechanischen Wellen: 


d? d? 
ao~ a? TA ge y oy (12 
Es könnte nun scheinen, als ob zwischen 
q und u Analogie bestände. Das ist aber 
nicht der Fall. Wie aus der Gegenüber- 
stellung der Gl. (6) und (9) hervorgeht, ent- 
spricht q vielmehr der mechanischen Größe y 
und i der mechanischen Größe v. Die 
Gleichungen für i und g lauten also: 


i=af'(x+at)—aF'(x—at). (13 
und g=—-f'(cetat)-F(e-at). (4 


Hieraus ergibt sich wieder die Be- 
ziehung, daß der Scheitelwert von i das 
a-fache des Scheitelwertes von q beträgt; 
also: 


Q 
J Bra rn: a a a 15 
=T \ 
woraus mit Hilfe der Gleichung E = o 
2 2 
die Beziehung B = er abgeleitet 


werden kann, welche das Gesetz der Er- 
haltung der Energie repräsentiert. 

Die elektrische Welle sei nun dadurch 
eingeleitet worden, daß ein die Strombahn 
durchfließender Gleichstrom durch plötzliche 
Trennung der ersteren unterbrochen wurde. 
Im Anfangszustande ist also i längs der 
ganzen Strombahn kongtant und g = 0; das 
ist aber der oben behandelte Fall des 
schwingenden Stabes. Die Abb. 1 stellt 
also auch die Schwingungsphasen einer 
elektrischen Störung dar, wenn man statt 
v und y die Zeichen ¿ und g setzt. 

Über Schwingungzahl und Fortpflan- 
zungs-Geschwindigkeit geben die für mecha- 
nische Schwingungen abgeleiteten Gl. (5) 
und (7) Aufschluß; nur daß die Gleichung 
für die Fortpflanzungs-Geschwindigkeit a 
jetzt lautet: 


1 „ 
= ——_—— S ı .. 1" 
= VOL 

Die so abgeleiteten Beziehungen gelten 
jedoch insofern nur für ideelle Verhältnisse, 
als die Dämpfung der Schwingungen durch 
den Widerstand des Stromkreises, sowie 
durch magnetische Hysterese und Wirbel- 
ströome in benachbarten magnetischen 
Kreisen usw., außer acht gelassen worden 
sind. Die Einführung solcher Bewegungs- 
hindernisse in die Gleichungen würde 1n- 
dessen zu sehr bedeutenden Weitläufigkeiten 
führen und erscheint außerdem für deu 
Zweck dieser Zeilen nicht einmal er- 
forderlich. 

Ihre Wirkungsweise kann vielmehr 
durch eine allgemeine Überlegung!genügend 
veranschaulicht werden. Es ist bekannt, 
daß man jede Wellenform in die Grund- 
schwingung und in Oberschwingungen zer- 


LU nn 


EEE En EA en Ze A 


= UP —— 


1[-r 


Pr Er a 


nn nn on 


11. April 1907. 


legen kann, sowie, daß elektrische Schwin- 
gungen umso rascher gedämpft werden, je 
schneller sie vor sich gehen. 


Das trifft nicht nur für die Dämpfung 
durch Wirbelströme, sondern auch für die 
durch Ohmschen Widerstand zu, da raschere 
Schwingungen den gleichen Energieumsatz 
in kürzerer Zeit also mittels höherer Strom- 
stärken bewirken müssen, die ihrerseits 
wieder größere Energieverluste durch 
Joulesche Wärme zur Folge haben. 


Die Oberschwingungen werden also sehr 
bald aus dem Schwingungsbilde verschwin- 
den und die Grundschwingung (Abb. ba) 


Abb. 6b. 


Abl. 5a. 


allein zurücklassen. Sollte jedoch der Vor- 
gang so rasch ablaufen, daß diese Verein- 
fachung nicht zulässig erscheint, so steht 
doch fest, daß die Energieverluste bei keiner 
Wellenform geringer sein können als bei 
der Grundschwingung und daß man sie 
gewiß nicht zu hoch annimmt, wenn man 
sie nach den bei der Grundschwingung von 
gleichem Energieinhalte eintretenden Ver- 
lusten beurteilt. Die letzteren kann man aber, 
falls man die dielektrische Hysterese außer 
acht läßt, nach den Verlusten abschätzen, die 
ein gewöhnlicher Wechselstrom mit dem 
Scheitelwerte J bei gleicher Periodenzahl 
in der gleichen Strombahn erleidet. Die 
so berechnete Ziffer entspricht dann der 
Energiemenge, die man aufwenden müßte, 
um die eingeleitete Grundschwingung un- 
verändert in gleicher Intensität aufrecht zu 
erhalten. Ist diese Energiemenge — auf 
eine Viertelperiode berechnet — mehrmals 
höher, als der anfängliche Energieinhalt der 
Gleichgewichtsstörung, so ist ganz ausge- 
schlossen, daß dieselbe in Form einer 
Schwingung mit nennenswerter Überspan- 
nung abläuft. 


Schwingungen in Gleichstrom - Kabeln 
können nun in einem bestimmten Falle 
allerdings mit verhältnismäßig geringer 
Dämpfung ablaufen. Es ist das der Fall, 
welchen die Herren Herzog und Feld- 
mann behandelt haben. 


. Ein 1km langes Kabel stellt einschließ- 
lich seines kontinuierlich leitend verbun- 
denen Bleimantels, der mit der Seele an 
einem Ende kurzgeschlossen ist, ein solches 
System dar, weil die, wie später gezeigt 
werden soll, außerordentlich mächtige Däm- 
pfung durch die Wirbelströme des Eisen- 
panzers hierbei ausgeschlossen ist, sofern 
die im Kupfer und im Blei verlaufenden 
Ströme in jedem Querschnitte und zu jeder 
Zeit gleich stark und entgegengesetzt ge- 
richtet sind. Dieser Annahme entspricht 
eine symmetrische Schwingung; eine solche 
entstände z. B, wenn man das Blei und 
das Kupfer an dem nicht kurzgeschlossenen 
Ende mit den beiden Polen einer Strom- 
quelle verbindet und diese Verbindung, 
nachdem Gleichgewicht eingetreten ist, 
plötzlich wieder unterbricht. 


> Energieinhalt dieser Schwingung, ihre 

eriodenzahl und der zur Kompensation 
' si Dämpfung erforderliche Energieaufwand 
nn sich nach der oben erörterten Be- 
k Nungsweise unter Zugrundelegung der 
x n Herzog und Feldmann angegebenen 

Fi für ein 50 qmm-Kabel von 1 km 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 186. 835 


L = 0,056 Millihenry = 0,56. 105 cegs!), 
C = 0,625 Mikrofarad = 0,625.10-1° egs, 
R = 3,014 Ohm = 3,014. 10? cgs 


folgendermaßen, wenn man einen Kurz- 
schluß-Strom 


J = 30 A = 3,00 cgs 
annimmt: 
1. Energieinhalt der ganzen Strombahn: 


L J? = 0,0504 Joule = 5,04. 10° egs. 


2. Die Fortpflanzungs-Geschwindigkeit 
wird von Herzog und Feldmann zu 
w = 119700 km angegeben; richtig ist der 
V2-fache Betrag, das ist 169280 km; die 
Länge der Strombahn ist 2 km; somit die 
Periodenzahl: 


_.a _ 169280 _ 
N T = 42 320. 

3. Dämpfungs-Kompensation in einer 
Viertelperiode: 


a) durch Ohmschen Widerstand: 


2 
gy = 0,0080 Joule = 8,0 . 101 cgs; 
b) durch Wirbelströme in Blei nach der 
Formel: 


0,145.10: 8. N?. I. P 


4N 
= 0,00525 Joule = 5,25 . 101 egs, 


in welcher H die Feldstärke im Bleimantel 
und P das Gewicht des 1 mm starken und 
1,5 cm weiten Bleimantels im Betrage von 
535 kg bedeutet. Die Feldstärke im Ab- 
stande ọ von der Kabelachse wurde nach 
der Formel 
2J _ 2.3 
H = oe "0% = 8 cgs 

berechnet. Die Wirbelströme in der Kupfer- 
seele sowie die Widerstandsvermehrung 
durch den Skineffekt entziehen sich bei so 
hohen Frequenzen wohl einer genauen Be- 
rechnung; es wird aber jedenfalls nicht zu 
hoch gegriffen sein, wenn man für beide 
Posten zusammen den doppelten Betrag 
einsetzt, wie für das Blei unter dem Ein- 
flusse des zentralen Stromes allein; also: 


c) sonstige Wirbelstrom-Verluste: 
0,0105 Joule = 10,5. 10% cgs. 


Die gesamte Dämpfungs-Kompensation 
beträgt also 0,0238 Joule = 2,38. 10° cgs, so- 
mit schon in einer Viertelperiode mehr als 
die Hälfte des ursprünglichen Energieinhaltes 
der Schwingung. An dieser Stelle sei auch 
auf eine Bemerkung der Herren Herzug 
und Feldmann auf Seite 899 unten hinge- 
wiesen, wonach die Wirbelströme im Sinne 
einer Verkleinerung desWiderstandeswirken, 
also die Dämpfung der Schwingungen herab- 
setzen würden. Das ist wohl ein Irrtum; 
Wirbelströme sind Energieverluste und wir- 
ken als solche s:icts auf Vergrößerung der 
Dämpfung, wenn auch vielleicht in einer 
anderen Schwingungsphase als der Ohmsche 
Widerstand. 

Bevor ich untersuche, ob der eben be- 
schriebene Fall, für den im nachstehenden 
die Bezeichnung der „eisenfreien Strom- 
bahn“ gebraucht werden soll, praktisch vor- 
kommen kann, soll nun noch der Schwin- 
gungsvorgang behandelt werden, welcher 
eintritt, wenn man den Strom im Kupfer- 


1) Dieser Wert ist nur halb so groß wie bei Herzog 
und Feldmann, weil er auf 1 km Strombahn und nicht 
aut I km Kabel bezogen wurde Bei der Kapazität ist 
dieser Unterschied nicht vorhanden. da sowohl die positive. 
als auch die negative Ladung zwischen Kupfer und Blei 
an deu Schwingungen in derselben Strombahn teilnehmen, 


leiter eines gepanzerten Einzelkabels unter- 
bricht, ohne daß der Bleimantel irgendwo 
mit der Kupferseele verbunden ist. Die 
Bleimäntel der einzelnen Fabrikationslängen 
seien dabei gar nicht, oder doch so schlecht 
leitend miteinander verbunden, daß eine Be- 
teiligung derselben am Schwingungsvor- 
gange außer Betracht bleiben kann. Das 
Kabel sei 2 km lang. Der Energieinhalt 
eines solchen Kabels sitzt im Eisenpanzer 
und der Löwenanteil der Verluste ebenfalls. 
Der Eisenpanzer eines mir vorliegenden 
50 qmm - Kabels besteht aus zwei Lagen 
von 1 mm dickem Eisenblech, das zu einem 
Rohre von dem mittleren Durchmesser 
20'=2,4 cm aufgewunden ist. Das gesamte 
Eisengewicht P' des 2 km langen Kabels 
beträgt 2310 kg. 

Der Eisenpanzer bildet einen geschlosse- 
nen Kraftlinienweg, der in einem magneti- 
schen Felde 7 = = cgs liegt. Unter der 
Annahme einer maximalen Induktion 
B= 1000 im Eisen, der eine Permea- 
bilität w = 2000 entspricht, ergibt sich die 
Gesamt - Kraftlinienzahl im Querschnitte 
q'= 4.10! gem: 


_AnIug _ E 
= TE == 1333.10 J22 LdJ 
und daraus: 


L = 66,7 Millihenry = 6,67 . 10’ cgs. 
Da ferner 
@ = 13,33. 107.J= B.q' = 4.108 


ist, entspricht der angenommenen Induktion 
ein anfängliches Strommaximum 


J = 30,0 A = 3,00 cgs, 


wie im ersten Beispiel’). Hieraus folgt: 

1. Der Energieinhalt des magnetisierten 
Eisenpanzers längs des ganzen Kabels be- 
trägt: 

L J? = 60 Joule = 60.107 cgs. 


2. Die Fortpfanzungs-Geschwindigkeit 
der Welle ist: 


1 
a=-: : . = 4900 km/S 
YLE m/Sek 
und somit die Schwingungszahl: 
4900 


3. Die Eisenverluste wurden auf Grund 
der bekannten Formeln: 


Ar = 260 . 10710 N. B16 Watt/kg 
und Aw =0,2.10-1 8? N? B? Watt/kg 
berechnet. Es entfallen auf die Viertel- 
periode längs des ganzen Kabels 

Anr. P' 

-Iy = 65.10-10 316, P' Joule 


an Hysterese-Verlust und 


Au.P' 
4N 
an Wirbelstrom-Verlust. In diesen Formeln 
bezeichnet ð die Eisenblech-Dicke in Milli- 
meter; die anderen Zeichen sind bekannt. 
Die Kompensation der gesamten Eisen- 
verluste erfordert sonach: 


= 0,05.10 -10.6?2. N. B? P' Joule 


(Ar + Aw) P' z 
are 1450 Joule = 1,45. 10". gs, 
1) Von der gegenseitigen Iuduktion zwi. - henach- 
barter Kabel kann wohl abgesehen werden, «.. sio Regeu- 


über der im kisenpanzer Bemi Induktauz nur ver- 
schwindeod klein sein kann. iv Eisenpanser üben außer- 
dem auf das nbere Feld der Kabel eine schwächende 
Wirkung aus. Die Berechnung der Herren Herzog und 
Feldmann auf Seite 911 trifft daher nicht zu. 


[ee te pe A  ö e EEE 


336 


denen. gegenüber sowohl die Verluste durch 
Ohmschen Widerstand und Wirbelströme 
im Kupfer und Blei, als auch der anfäng- 
liche Energieinhalt der Schwingung voll- 
kommen verschwinden. 

Wenn der Bleimantel nicht, wie bisher 
angenommen, in den Muffen getrennt, son- 
dern durchaus metallisch verbunden ist, 
können die Verluste nicht wesentlich anders 
werden, da sie der Hauptsache nach im 
Eisenpanzer entstehen. 

Berechnet man nun noch den Ohmschen 
Widerstand, der Verluste von gleicher Größe 
wie Hysterese und Wirbelströme zur Fulge 
hätte, nach der Formel: 

2 
(An + Au) P' = E 2 


so erhält man R = 16000 Ohm. 


Es ist keine Frage, daß es in einem 
Kabel von sulchem Leitungswiderstande zu 
keiner nennenswerten Überspannung kom- 
men könnte. 

Eine Strombahn solcher Art wie die 
eben beschriebene soll im nachstehenden 
als „eisengedämpfte Strombahn“ bezeichnet 
werden. Man gelangt also zunächst zu dem 
Resultat, daß der von den Herren Herzog und 
Feldmann als der für das Kabel günstigste 
bezeichnete Fall der eisenfreien Strombahn 
eigentlich der ungünstigste und der als 
ungünstigste bezeichnete tatsächlich der 
günstigste ist. Die metallische Verbindung 
der Bleimäntel begünstigt das Auftreten 
von Schwingungen; entfällt diese Verbin- 
dung, so ist der Widerstand der Strombahn 
und damit auch die Dämpfung viel größer. 

Es erübrigt nun noch der Nachweis, 
daß die reine eisenfreie Strombahn prak- 
tisch fast niemals verwirklicht wird. Die 
Gleichgewichts - Störung beschränkt sich 
eben fast niemals auf einen Leiterkomplex, 
wie ihn Herzog und Feldmann annehmen, 
sondern erstreckt sich stets auch auf Kabel- 
strecken mit eisengedämpfter Strombahn. 
Wird z. B. ein Kabel eines Gleichstrom- 
Netzes entsprechend der Annahme der 
Herren Herzog und Feldmann durch 
einen Pickenhieb verletzt, sodaß der Blei- 
mantel mit der Kupferseele in leitende Ver- 
bindung tritt, so fließt der Strom zwar eine 
gewisse Strecke weit durch den Bleimantel, 
jedoch so gut wie niemals längs des ganzen 
Kabels. Die Strombahn im Bleimantel ist 
um so kürzer, je besser irgend ein anderer 
Pol des Kabelnetzes zufällig oder absicht- 
lich geerdet ist. Der Strom würde nur dann 
den ganzen Bleimantel durchfließen, wenn 
derselbe nur an seinem gegen die Strom- 
quelle zu gelegenen Ende gut geerdet, sonst 
aber isoliert wäre, was bei Erdkabeln ganz 
ausgeschlossen ist. In jedem anderen Falle 
verläßt der Strom den Bleimantel an irgend 
einer zwischen den beiden Enden gelegenen 
Stelle, und die Kabelstrecke von da an bis 
zur Stromquelle bildet eine eisengedämpfte 
Strombahn. l l 

Mit jeder eisenfreien Strombahn ist also 
auch eine eisengedämpfte verbunden. Die 
Schwingungen in der letzteren besitzen bei 
gleicher Länge der Kabelstrecke die 17-fache 
Periodendauer und 600-fachen Energieinhalt 
als Schwingungen im eisenfreien Abschnitt 
der Strombahn. Dadurch wird der Ablauf der 
Störung so verlangsamt, daß die Erregung 
schneller Schwingungen von nennenswerten 
Energieinhalt im eisenfreien Abschnitt ganz 
ausgeschlossen erscheint. Es scheint mir 
sogar wahrscheinlich, daß die Verbin- 
dung der eisenfreien Strombahn, an einer 
Seite mit Erde, an der anderen mit einem 
Leiter von großem Energieinhalt, unter- 
worfen der Forderung, daß die Welle sym- 
metrisch sein muß nur eine Schwingungs- 
form nach Abb.5b zuläßt, die einerseits mit 
einer weiteren Erhöhung der Schwingungs- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


zahl auf das Doppelte, das ist M = 84680, 
verbunden wäre; anderseits aber dem An- 
fangszustande in keiner Weise entspräche, 
also auch nicht den ganzen Energieinhalt 
desselben aufnehmen könnte. Solche Schwin- 
gungen könnten nur durch entsprechende 
Oberschwingungen ausgelöst werden, die ja 
in der Tat in der anfänglichen Schwingungs- 
form (Abb. 4 und 5a) enthalten sind. 

Da jedoch einerseits die Trennung der 
Leitung durch Abschmelzen der Sicherung 
am eisengedämpften Ende erfolgt und die 
Störungswelle, von beiden Seiten der Tren- 
nungsstelle ausgehend, gegen die Mitte der 
Strombahn fortschreitet, so dürften die 
Oberschwingungen — abgesehen davon, 
daß ihr Energieinhalt von Anfang an ge- 
ringer ist — die eisenfreie Strecke nur mit 
stark verminderter Intensität erreichen. 

Die vorstehenden Schlußfolgerungen 
finden ihre Bestätigung auch auf mechani- 
schem Gebiete, z. B. durch die Vorgänge 
im OÖszillographen, dessen schnell schwin- 
gendes bewegliches System von Wechsel- 
strömen gewöhnlicher Periodenzahl zu 
keinerlei merklichen Eigenschwingungen 
angeregt wird. Außerdem bietet jedes Uhr- 
pendel, das an einer dünnen Blattfeder auf- 
gehängt ist, eine passende Illustration zu 
dem Gesagten. Die Blattfeder hat für sich 
allein eine viel höhere Schwingungszahl als 
das schwere Uhrpendel und wird aus die- 
sem Grunde durch dessen Schwingungen 
ebenfalls nicht in Eigenschwingungen ver- 
setzt. 

Bedeutende Überspannungen sind also 
in Gleichstrom-Kabeln ausgeschlossen; es 
kann sonach auch von einer allmählichen 
Schwächung der Isolation oder einem künst- 
lichen Altern nicht die Rede sein. Für die 
von den Herren Herzog und Feldmann 
beschriebenen Kabeldefekte muß also eine 
andere Erklärung gefunden werden. 

Das ist in der Tat nicht schwierig. Steht 
der Bleimantel durch irgend einen Kabel- 
defekt längere Zeit unter Strom, so wird er 
an den Übergangsstellen zum Muffengehäuse 
elektrolytisch zerstört, falls er nicht fort- 
laufend metallisch verbunden ist. 

Da die Juteumwicklung mit welcher das 
Kabelende im Muffenhalse abgedichtet ist, 
mit Isoliermasse getränkt ist, so kann es 
vorkommen, daß die eindringende Feuchtig- 
keit die leitende Verbindung zwischen Blei- 
mantel und Muffe nur an eng umschriebenen 
Stellen herstellt, auf die dann die Zerstö- 
rung des Bleimantels beschränkt bleibt. 
Wegen dieser elektrolytischen Wirkung 
würde es sich also empfehlen, die Blei- 
mäntel untereinander zu verbinden. Diese 
Vorkehrung bringt aber den Nachteil mit 
sich, daß sich die elektrolytische Zerstörung 
durch einen längere Zeit bestehenden Kabel- 
defekt leicht über die ganze Länge des Ka- 
bels erstreckt. Man wird also die metallische 
Verbindung der Bleimäntel zweckmäßiger- 
weise nur dort herstellen, wo der längere 
Bestand eines Kabeldefektes ausgeschlossen 
ist; z. B. in allen Kabelnetzen, in denen ein 
Pol betriebsmäßig gut geerdet ist, wie in 
Bahnnetzen und Netzen mit geerdetem 
Mittelleiter. 

Sind dagegen alle Pole isoliert verlegt, 
so sieht man besser von der Verbindung 
der Bleimäntel ab und sucht im Gegenteil 
durch entsprechende Zwischenlagen mög- 
lichst hohe Übergangswiderstände zwischen 
Bleimantel und Muffe einzuschalten. Da- 
durch erzielt man, wie ich aus Erfahrung 
bestätigen kann, in vielen Fällen den Vor- 
teil, daß die Folgen eines Kabelfehlers 
auf die Strecke zwischen zwei Muffen be- 
schränkt bleiben. 


Zusanımenfassung. 


Die Formeln für ungedämpfte Schwingun- 
gen in Kabeln werden in analoger Weise, wie 


1907. Hoeft 16. 


— I m 


il. April 1907. 


elastische Schwingungen in Stäben durch will- 
kürliche Funktionen dargestellt. 

Die Dämpfung der Schwingungen wird nach 
dem Energieverluste beurteilt, von welchem 
die Unterhaltung eines gewöhnlichen Wechsel- 
stromes von entsprechender Intensität und 
Periodenzahl in der Schwingungsbahn be- 
gleitet ist. 

Hieraus wird gefolgert, daß in Gleichstrom- 
Kabeln schwachgedämpfte Schwingungen nur 
ohne magnetische Beeinflussung des Eisen- 
panzers, also nur in Strombahnen, bestehend 
aus der Kupferseele und dem an einer Stelle 
mit ihr verbundenen Bleimante), auftreten 
können. Dagegen unterliegen Schwingungen, 
welche von Induktionsänderungen im Eisen- 
panzer begleitet sind, einer außerordentlich 
starken Dämpfung. 

In Gleichstrom - Kabeln kommen Strom- 
bahnen der ersten Art fast nur in Verbindung 
mit solchen der zweiten Art vor, sodaß Über- 
spannungen ausgeschlossen sind. 

Die Zerstörung des Bleimantels in der Nähe 
von Muffen ist nicht auf Überspannungen, son- 
dern auf elektrolytische Vorgänge zurückzu- 
führen; die Verbindung der Bleimäntel in den 
Muffen empfiehlt sich nur in Kabelnetzen mit 
einem betriebsmäßig geerdeten Pole. 


Der Wechselstrom -Doppelschluß-Motor der 
Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke. 


Von M. Osnos. 


Einleitung. 


In neuerer Zeit ist auf dem Gebiete 
der einphasigen Wechselstrom-Kommutator- 
motoren sehr eifrig gearbeitet worden. Be- 
sonders war es auf dem Gebiete der so- 
genannten kompensierten Motoren der Fall. 
Von verschiedenen Seiten werden fort- 
während neue Motoren und neue Schaltungen 
bekanntgegeben, jedoch scheinen sich noch 
nicht viele derselben in der Praxis einge- 
bürgert zu haben. 

Auch die Felten & Guilleaume -Lah- 
meyerwerke waren seit längerer Zeit mit 
der Durcharbeitung und der praktischen Ein- 
führung dieser Motoren beschäftigt. Von 
den verschiedenen bis jetzt untersuchten 
Schaltungen und Motoren, die teilweise 
bereits patentiert, teilweise noch im Patent- 
verfahren schweben, soll nun an dieser Stelle 
über einen Motor berichtet werden, der 
gegen die bekannten seiner Art gewisse 
Vorteile besitzt, nach allen Richtungen hin 
ausprobiert ist und sich in der Praxis be- 
reits in ausgedehntem Maße bewährt hat. 

Der Motor ist sowohl für Dauerbetrieb, 
beispielsweise zum Antrieb aller Arten von 
Arbeitsmaschinen, von Pressen, Pumpen 
usw., sowie auch für aussetzendem Betrieb, 
als Kran-, Bahn- und Aufzugsmotor und 


dergleichen, geeignet. 


Als Bahnmotor eignet sich der neue 
Motor insofern gut, als man ihm, wie wir 
später sehen werden, den Charakter sowohl 
eines Reihenschluß- wie auch eines Neben- 
schluß-Motors geben kann, wobei der Über- 
gang von einer Schaltung in die andere 
durch einen einfachen einpoligen Schalter 
(Hand- oder selbsttätigen Schalter) und 
ohne Stromunterbrechung erfolgt. Seinem 
Charakter als Reihenschluß - Motor ent- 
sprechend, kann er also mit großem Dreh- 
moment anlaufen und mit entsprechend 
der Belastung veränderlicher Drehzahl 
laufen, genau so wie ein Gleichstrom- 
Reihenschluß-Motor. Durch Änderung der 
dem Motor zugeführten Spannung kann 
auch seine Geschwindigkeit in weiten 
Grenzen geregelt werden. 

Will man aber eine bestimmte Strecke 
mit konstanter Geschwindigkeit fahren, SO 
schließt man den genannten Schalter, und 
der Motor nimmt sofort die Eigenschaften 


11. April 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 15. 337 
ee a ee ee a ee E E E sie, Ser et De pr Er ee 
eines Nebenschluß-Motors an und läuft mit Anzug-Drehmoment. 4. Funkenloser Lauf. Bei gleich großem magnetischen Wider- 
nahezu synchroner Drehzahl unabhängig von | 5. Guter Leistungsfaktor. 6. Möglichst ge- | stand in den Achsen a und b ist 
der Belastung weiter. räuschloser Lauf, besonders wenn der 

Dieser Umstand ist besonders wertvoll | Motor für Hotelbetrieb bestimmt ist. 7. Un- 
bei Bahnen mit starken Gefällen, wie auch | abhängigkeit der Geschwindigkeit von der 
bei Bergbahnen, da der Motor in dieser Belastung, wenn der Motor seine normale 
Schaltung, die wie später ausgeführt werden Geschwindigkeit einmal erreicht hat. Im 
wirp, als Doppelschluß-Schaltung zu | normalen Lauf muß also der Motor die 
bezeichnen ist, nicht nur nicht durch- | Charakteristik eines Nebenschluß - Motors 
gehen kann, sondern bei Übersteigung | haben. 
der synchronen Drehzahl um einige Pro- Von diesen Gesichtspunkten ausgehend, 
zente die volle Energie, die er zu leisten | wollen wir nun untersuchen, welcher Motor 
vermag, an das Netz zurückliefert. Man | sich am besten als Aufzugsmotor eignet 


woraus: N; iz Za = N,i,2 


und D, == D}. 
Man kann sich leicht überzeugen, daß 


D, und D, nicht nur einander gleich, 
sondern auch entgegengesetzt sind, somit ist 


hat somit eine einfache elektrische Bremsung 


ohne Energieverlust in Widerständen. 


Versuche, die mit einem mit zwei 25-pfer- 
digen Motoren der genannten Art ausgerüste- 
ten Versuchswagen auf derStrecke Homburg- 
Saalburg ausgeführt worden sind, und über 
die später berichtet werden soll, haben er- 
geben, daß bei Talfahrt 50°/, derjenigen 
l welche 
die Motoren bei Bergfahrt verbraucht haben. 

Aber auch bei Bahnen, bei denen keine 
vorkommen, 
kann die neue Schaltung nur nützlich sein. 


Energie zurückgewonnen wurde, 


großen Höhenunterschiede 


Denn bei der synchronen Drehzahl laufen 
bekanntlich die 


tierung in der Nähe des Synchronismus am 


besten sind. Ist also die Steigung auf einer 


bestimmten Strecke nichtsehr groß, sodaß der 


Motor, ohne seine normale Leistung wesent- 


lich zu überschreiten, auf dieser Strecke 
mit der synchronen Drehzahl laufen kann, 
so kann die Doppelschluß-Schaltung nur rat- 
sam sein. Sind dagegen die Steigung und 
die zu überwindenden Widerstände auf 
einer Strecke gering, sodaß bei Fahrt mit 
synchroner Drehzahl die notwendige 
Leistung unter der normalen Leistung des 
Motors liegt, so würde ein Reihenschluß- 
Motorübersynchron laufen, unter Umständen 
sogar durchgehen, wenn der Führer gerade 
versäumt, die Spannung zu regeln, be- 
ziehungsweise wenn er sie nicht richtig 
regelt. Die Doppelschluß-Schaltung bildet 
daher eine Sicherheit sowohl gegen das 
Durchgehen wie gegen das starke Feuern 
der Motoren bei übersynchronem Lauf. 

Anderseits verhindert sie nicht zu be- 
liebiger Zeit auf die Reihenschluß-Schal- 
tung überzugehen und den Motor als ge- 
wöhnlichen Keihenschluß-Motor zu regeln, 
was, wie bereits erwähnt, durch einen ein- 
fachen Schalter und ohne Stromunter- 
brechung erfolgen kann. Würde also auf 
einer gegebenen Strecke der synchronen 
Geschwindigkeit eine zu große Leistung 
entsprechen, so kann man ohne weiteres 
auf die Reihenschluß - Schaltung zurück- 
greifen. 

Die Mittel, die dazu verwendet werden, 
um die eine und die andere Schaltung zu 
ermöglichen, bestehen außer dem genannten 
Schalter nur aus einigen Statorwindungen, 
die etwa 3 bis 5%, der Hauptwicklung aus- 
machen und somit ohne jede Schwierigkeit 
auf dem Stator angebracht werden können. 

Die Verwendbarkeit des Motors für 
Bahnbetrieb und die mit ihm erzielten Er- 
gebnisse sollen, wie bemerkt, in einem 
späteren Bericht beleuchtet werden. In 
folgendem soll nur der Doppelschluß-Motor 
In seiner Eigenschaft als Aufzugsmotor 
näher untersucht werden. Als solcher ist 
er bereits in zahlreichen Anlagen auf- 
gestellt und bewährt sich auf das beste. 


Der Doppelschluß-Motor als Aufzugsmotor. 


Die Anforderungen, die an einen guten 
ulzugsmotorgestellt werden, sind folgende: 
a Anlaufs-Drehmoment. 2. Kleiner 
Er strom bei gegebener Netzspannung. 
. Kleiner Volt-Ampere-Verbrauch für 1 m kg 


kompensierten Motoren 
immer noch am besten, da sowohl Wir- 
kungsgrad wie Leistungsfaktor und Kommu- 


und welcher Art ein Motor sein muß, 
damit er den genannten Anforderungen 
möglichst vollkommen entspricht. 

Zu diesem Zwecke wollen wir aus den 
bekannten Wechselstrom-Kommutator-Mo- 
toren die typischen und brauchbaren her- 
ausgreifen, nämlich den kompensierten 
Nebenschluß-Motor, den Atkinsonschen Re- 
pulsionsmotor, den Reihenschluß-Motor mit 
aufgehobenem Ankerfeld und den kompen- 
sierten Reihenschluß-Motor, und diese Motor- 
arten auf ihre wichtigsten Eigenschaften 
hin untersuchen. 


Anlaufs-Drehmoment. 


a) kompensierter Nebenschluß-Motor 
(Abb. 6). 


Auf die Entstehung des Drehmoments!) 
wollen wir etwas näher eingehen. 

Man kann bei diesem Motor 3 Felder 
unterscheiden, nämlich das Feld 


N,, das durch Stator-Amperewindungen ;, 25 
Na, y » Rotor-Amperewindungen i, z, 
und 

Nz, » » 


erzeugt wird. (z, und z, sind die ent- 
sprechenden Windungszahlen des Stators 
und des Rotors, i,,i,,i, die entsprechenden 
Ströme in derStator- bzw. Rotor-Arbeitsachse 
und Rotor-Erregerachse). Die Richtung der 
beiden ersteren fällt mit der Richtung der 
Kurzschluß-Bürsten a, die Richtung des 
letzteren mit der Richtung der Erreger- 
bürsten b zusammen. Zwischen jedem dieser 
Felder und den Amperewindungen, deren 
Achse senkrecht auf dem Felde steht, ent- 


Rotor-Amperewindungen i,z, 


Abb. 7. 


Abb. 6. 


steht ein Drehmoment. Selbstverständlich 
kann ein Drehmoment nur zwischen einem 
von Strom durchfiossenen Leiter und 
demjenigen Teil des Feldes entstehen, 
welcher den Leiter wirklich umgibt. Da 
N, im Stator erzeugt wird, so geht im all- 
gemeinen nur ein Teil desselben auf den 
Rotor über. Dieser Teil sei v; Ni, wo ù 
ein Faktor kleiner als 1 ist. 

N, und N, dagegen werden im Rotor 
selbst erzeugt und kommen daher im vollen 
Betrage zur Wirkung. Das Drehmoment D 
dieses Motors kann man sich daher aus 
3 Einzel-Drehmomenten zusammengesetzt 
denken, nämlich aus 


D, zwischen v, N, und îi; Zs, 

D, n Ns ” iz Za 
und D, ” Ng ” ig Za, 
wo D = D, + D; + D; ist. 


1) Vgl. „ETZ“ 191, 6 585, Brief von J. Bethenod. 
dem die folgende Darstellung des Drehmomentes ent- 
nommen ist. 


D,+D,=0 


und das Drehmoment des Motors D = D.. 
Die zeitliche Phasenverschiebung zwi- 
schen N, und i, sei mit d bezeichnet. 
Dann ist 


D= Kv, N iz cosð... (1 


wobei K eine Konstante, die unter anderem 
die Spulenfaktoren enthält, bedeutet. 
Sowohl Stator wie Rotor liegen hier 
mittels der Bürsten b an Spannungen 
gleicher oder nahezu gleicher Phase. Die 
Phasenverschiebung ð zwischen i, und i, 
und demnach auch zwischen N, und i wird 
also von der Größe der Zeitkonstante 
(never Widerstand \ . u 
Öhmscher Widerstand jJ Jedes Teiles ab- 
hängig sein. Nun ist der induktive Wider- 
stand des Stators (bei mäßiger Sättigung) 
nahezu konstant, während der induktive 
Widerstand des Rotors bekanntlich mit der 
Drehzahl veränderlich ist. Wird also der 
Motor so bemessen, daß er bei normalem 
Lauf ein gutes Drehmoment erzeugt, so 
müssen die Zeitkonstanten von Rotor und 
Stator bei normalem Lauf gleich sein. Weil 
sie aber in normalem Lauf gleich sind, 
müssen sie beim Anlauf sehr verschieden 
sein. Das Anlaufs-Drehmoment dieses Mo- 
tors, wenn derselbe für den normalen Lauf 
berechnet wird, ist also, wie auch die 
Praxis gezeigt hat, sehr gering, und es 
kommt daher dieser Motor für Anlauf unter 
Last nicht in Betracht. 


b) Atkinsonscher Repulsionsmotor 
(Abb. 7). 


Bei diesem Motor wird das magnetische 
Feld N; nicht im Rotor selbst, sondern in der 
Statorwicklung 2, erzeugt. Ein wirksames 
Drehmoment, das selbstverständlich nur 
zwischen zwei gegeneinander beweglichen 
Systemen entstehen kann, kann bei diesem 
Motor nur zwischen dem den Rotor durch- 
fließenden Felde N und den Amperewin- 
dungen i,z, sich bilden. Es ist daher 


D=KNi,z,cosd. 


Nun ist aber, wie aus dem Transforma- 
tor-Diagramm Abb. 7a ersichtlich, 


l, Zo = 1,2, v; cosd, 
anderseits ist 
N = v; N; (v3 wiederum kleiner als 1), 
woraus das Drehmoment 
D= K viri zi NM cosd... @ 


Die Größe des Winkels d ist hier von 
der Zeitkonstanten des Rotors abhängig. 
Sieht man von der Wirkung der Kurzschluß- 
ströme und der Sättigung ab, so ist bei 
diesem Motor der Winkel d konstant. Sind 
nun d klein, v; v, dagegen groß, so ist das 
Anlaufs-Drehmoment dieses Motors gut. Bei 
Aufzugsmotoren, deren Leistung meistens 
nur bis 7 PS reicht, ist jedoch der Winkel d 
nicht sehr klein. Denn zum ÖOhmschen 
Widerstande der Rotorstäbe kommt noch 


Te e sm a a a EEE er e. 


338 


—— 


Elektrotechnische Zeitschrift 


1807. Heft 18. 


11. April 1907. 


der der Bürsten und des Bürstenüberganges 
hinzu; die Bürsten aber müssen wegen Ver- 
meidung von Kurzschlußströmen von ver- 
hältnismäßig großem Widerstand sein. 
Außerdem werden die Aufzugsmotoren bei 
den üblichen Frequenzen von 40 bis 50 in 
der Sekunde meistens 6-polig gebaut, sodaß 
bei dem der Leistung entsprechenden 
kleinen Ankerdurchmesser die Streuungs- 
faktoren v, vs von dem Werte 1 stark ab- 


B 
E 
D C 1 
23 
AB =£ lıZı 
BD «VılıZı 
BC = 1222 
Abb. 7a. Abb. 8. 


weichen. Der Wert yon vv cos ?d redu- 
ziert also das Drehmoment sehr wesentlich. 
Somit ist auch dieser Motor für das An- 
laufen ungünstig. 


c) Kompensierter Reihenschluß-Motor 
(Abb. 8). 


Schließt man die Wicklung z, in Abb. 7 
kurz und führt den Bürsten, die in Reihe 
mit der Feldwicklung z, geschaltet sind, 
Strom vom Netz zu, so erhält man den 
Reihenschluß-Motor mit aufgehobenem Felde 
nach Abb. 8. (Die Bezeichnungen der 
Wicklungen sind wegen besserer berein- 
stimmung mit der Benennung der dieselben 
durchfließenden Ströme geändert). 

Da der wirksame Fluß N und iz, stets 
in Phase sind, N aber durch eine Stator- 
wicklung erzeugt wird, so ist das Dreh- 
moment dieses Motors 


D=KvlizıNs- e e œ . (3 


Im Vergleich mit Gl. (2) für das Dreh- 
moment des Atkinsonschen Motors fehlen 
in dieser Gleichung der Streufaktor v; und 
c0s?d. Für sonst gleiche Verhältnisse ist 
das Drehmoment des Reihenschluß-Motors 
bedeutend besser als das des Atkinsonschen 
Motors, und zwar verhält sich das erste zum 


letzteren wie i 


vg cos? d 
Dies hat auch die Praxis bestätigt. 


d) Kompensierter Reihenschluß- 
Motor!) (Abb. 9). 


Nach derselben Überlegung wie beim 
Motor Abb. 6 kann man auch bei dem 
kompensierten Reihenschluß-Motor das Dreh- 
moment sich entstanden denken aus dem 
von den Amperewindungen 2; 2; erzeugten 
Felde N, und aus den ‚Rotor-Amperewin- 
dungen is z Hier sind aber, da die 
Bürsten b in Reihe mit der Statorwicklung 


— 


D Nachdem der Aufsatz in Druck gegeben war, er- 
hielt har Verfauser Kenntnis von einer Ken UUS E 
legten deutschen Patentanmeldung U. 2270 der ai emeinen 
Flektrieitäts-Gesellschaft, Berlin. die ein enotören 
Erregung und Regelung von Einphasen-Kollektormotoren 


betrifft, uud die den folgenden Patentanspruch enthält: 


Patentanspruch. 


zur Frregung und Regelung von Fin- 
ee Ok tormaschinen mit Je einer Arbanem ich 
ung am Ständer und Läufer von, ungefähr Bi er 
Achse und einer mit der Läuferwicklung kom ETI 
oder von ihr getrennt am Läuter angeordneten Er- 


regerwicklung mit um Rn (p = Polpaare) gegen die 


itswi Achse, wobei 

er Arbeitswicklung verretzter Achse, 
ns Arbeitswicklungen kurzgeschlossen werden 
kann. während der anderen Arbeitswicklung und der 
Erregerwicklung von außen Arbeits- bezw. Erreger- 


geschaltet sind, i, und i identisch und so- 
mit cosd=1. Das Drehmoment dieses Mo- 
tors ist demnach: 


Er verhält sich also in bezug auf das An- 
laufs-Drehmoment genau so wie der ge- 
wöhnliche Reihenschluß-Motor. 


Abb. 6 arbeiten. 
gang von einer Arbeitsweise zu der anderen 
möglichst stoßfrei und ohne Stromunter- 


ERFENSESERTSBEENEFT 


D=KvN 2 - m =. (4 


Wäre nun für einen Aufzugsmotor das 


Anlaufen allein maßgebend, so würde man 
entweder den Reihenschluß-Motor oder den 
kompensierten Reihenschluß-Motor wählen. 
Nach unserer Bedingung (7) wird aber von 
einem Aufzugsmotor konstante Drehzahl 
bei normalem Lauf verlangt, was jedoch 
bei 
schlossen ist. 
nach Abb. 6 wohl für das Anlaufen un- 
brauchbar, 
beitet bekanntlich der Motor wie ein Neben- 
schluß-Motor mit konstanter Drehzahl. Diese 
Drehzahl liegt in der Nähe der synchronen, 
bei der, wie bekannt, in kompensierten Mo- 
toren ein nahezu vollkommenes Drehfeld 
sich bildet. 
einen guten Leistungsfaktor und gute 
Kommutierung und somit werden gleich- 
zeitig unsere Bedingungen (4) und (5) erfüllt. 


beiden Reihenschluß-Motoren ausge- 
Anderseits ist der Motor 


bei normalem Lauf aber ar- 


Das Drehfeld verursacht 


Ein guter Aufzugsmotor muß daher 


beim Anlaufen wie ein Motor nach Abb. 8 
oder 9 und beim Lauf wie ein Motor nach 


Zi 


Abh. 9. 


Außerdem muß der Über- 


brechung 
füllt nun 


der Doppelschluß-Motor. 


In Abb. 10 ist die Schaltung des Motors 
in zweipoliger Ausführung dargestellt. Wie 
der Motor nach Abb. 9, so besitzt auch 
dieser Motor eine Statorwicklung z, und 
Arbeitsbürsten a, diein sich kurzgeschlossen. 
sind und deren Achse mit der Achse der 
Statorwicklung zusammenfällt.e Senkrecht 
zu diesen Bürsten stehen die Erreger- 
bürsten b. In derselben Achse wie z, und 
in einem Punkte p an dieselbe angeschlossen, 
befindet sich aber auf dem Stator noch eine 
zweite Wicklung z,, die durch den Schalter C 
parallel zu den Bürsten b angeschlossen 
werden kann. Bei geschlossenem Schalter C 
liegt daher der Rotor mittels der Bürsten b 
gleichzeitig in Reihe mit einer Statorwick- 
lung und parallel zu der anderen Stator- 
wicklung, aus welchem Grunde man ihn als 
Doppelschluß-Motor bezeichnen kann. 
Bei offenem Schalter dagegen liegt der 
Rotor nur in Reihe mit 2,. Damit der Mo- 
tor wie ein Keihenschluß-Motor anläuft, 
läßt man daher beim Anlaufen den Schalter C 


erfolgen. Diese Aufgabe er- 


strom zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der 
Erregerbürsten-Kreis mit der von außen _gespeisten 
Arbeitswicklung unmittelbar oder unter Vermittlung 
eines Reihentransformators in Reihe geschaltet ist 
oder von einer Spannung gespeist wird, die die Resul- 
tierende der Sekundärspannung eines Reihen- und eines 
Paralleltransformators ist, wobei in allen Fällen dirser 
ee durch Widerstände oder durch Anderung 
des Übersetzungs-Verbältuissee der Transformatoren 


geregelt und durch einen gewöhnlichen Umschalter 
reserviert werden kann. 


‚Ob diese Anmeldung zur Erteilung eines Patentes 
führen wird, erscheint zum miudesten fraglich, da hinsicht- 
lich des in der Anmeldung angegebenen Erfindungs»- 
gedankens, nämlich hinsichtlich der Phasengleichheit von 
Feld_und Arbeitsstrom durch Reihenschaltung diese Art 
der Erregung mit der bekauuten, in Abb. 8 dargestellten 
identisch ist. i 


offen und schließt ihn dann erst kurz, wenn 
der Motor eine bestimmte Geschwindigkeit 
erreicht hat. Beim Anlaufen muß also der 
Motor dasselbe gute Drehmoment entwickeln, 
wie der Reihenschluß-Motor nach Abb. 9. 
Die Spannung an den Enden der Wick- 
lung z, ist bei Konstanter Netzspannung 
konstant und von nahezu derselben Phase 
wie die Netzspannung. 

Bei konstanter Netzspannung e ist daher 
auch bei Vernachlässigung des primären 
Widerstandes der Statorfluß konstant. Der- 
selbe Fluß aber oder ein ihm proportionaler 
Fluß durchfließt auch die Windungen z, und 
erzeugt somit in denselben eine Konstante 
Spannung von derselben Phase wie e. 

Bei geschlossenem Schalter liegt nun 
diese konstante mit der Netzspannung 
gleichphasige Spannung parallel zu den 
Erregerbürsten, der Motor bekommt daher 
konstante Erregung und läuft deshalb 
wie der kompensierte Nebenschluß-Motor 
nach Abb. 6, mit nahezu konstanter 
Geschwindigkeit bei allen Belastungen. 

Gegen den Motor nach Abb. 6 besitzt 
aber der Doppelschluß-Motor folgende Vor- 
teile. Bei konstanter Spannung an den 
Bürsten b ist der Strom durch diese Bürsten 
nur durch die Impedanz des Rotors be- 
stimmt. Bei der Maschine nach Abb. 6 muß 
diesen Strom der Transformator £ allein 
liefern. Bei dem Doppelschluß-Motor da- 
gegen wird der Erregerstrom nicht allein 
von der Wicklung 2, geliefert, sondern auch 
teilweise von dem primären Strom i. Es 
ist also der Erregerstrom gleich der Summe 
dieser beiden Ströme und die Wicklung z, 
(in folgendem kurz Transformatorwicklung 
genannt) liefert nur die Differenz von Er- 
regerstrom und Statorstrom. 

Man kann die Abmessungen des Motors 
so treffen, daß bei normaler Belastung der 
Statorstrom gleich dem Erregerstrom ist, 
dann ist bei normaler Belastung die Trans- 
formatorwicklung ganz stromlos. Letztere 
dient in diesem Falle nur als Reserve, um 
bei Abweichungen der Motorleistung von 
der normalen die jeweilige Differenz zwi- 
schen dem derzeitigen Statorstrom und dem 
normalen Statorstrom zu decken. Infolge- 
dessen kann die Transformatorwicklung 
sehr gering bemessen und der von ihr ein- 
genommene Raum sehr klein sein. 


Zentrifugalschalter 
Abb. 11. 


Eine vollständige Schaltung mit Ab- 
wicklung der Schaltwalze für den Motor 
nach Abb. 10 stellt Abb. 11 dar. 


Größtes Anlaufs-Drehmoment. 


Die Größe des Anlaufs-Drehmomentes 
eines Wechselstrom-Kollektormotors bei gè- 


31 


wie, 


11. April 1807. 


| — rn > Eu —_ -em 


|, 


gebener Klemmenspannung ist von dem 
Verhältnis Í 


Erreger-Amperewindungen 
Arbeits-Amperewindungen 


abhängig, beziehungsweise von dem Winkel, 
den die Achse der Arbeitsbürsten mit der 
Achse der resultierenden Amperewindungen 
des Stators bildet. Es fragt sich nun, wie 
soll man dieses Verhältnis bei einer Ma- 
schine wählen, damit bei gegebener Span- 
nung das Drehmoment beim Anlaufen mög- 
lichst groß wird? 

Man hat bis jetzt angenommen, daß es 
für jede Gattung von Maschinen (Repulsions- 
motor, Reihenschluß-Motor usw.) ein ganz 
bestimmtes günstiges Verhältnis gibt, war 
aber jedoch darüber nicht einig, wie groß 
dieses Verhältnis sein muß. Man versuchte 
deshalb an fertigen Maschinen diesen Winkel 
und damit das Amperewindungs-Verhältnis 
praktisch zu bestimmen. Die Ergebnisse 
sind aber sehr verschieden ausgefallen. 

Während die einen beispielsweise den 
günstigen Bürsten-Verschiebungswinkel bei 
Repulsionsmotoren zu 28° fanden, fanden 
ihn andere zu 22°, wieder andere zu 18° 
und 15°, selbst zu 10°. 

Auch der Verfasser hat viele Maschinen 
in dieser Richtung untersucht, gelangte 
aber jedesmal zu anderen Ergebnissen, 
selbst bei Maschinen gleicher Schaltung, 
gleicher Windungszahl auf ein Kommutator- 
segment und Verwendung der gleichen 
Kohlensorte. Es ist dem Verfasser nun ge- 
lungen, auf rein theoretischem Wege ein 
ganz allgemeines Gesetz für das genannte 
Verhältnis zu finden, das sich in der Praxis 
bestätigt hat. 

Der theoretische Beweis, auf welchen 
der Verfasser später zurückkommen wird, 
würde bier zu weit führen, und es sollen 
an dieser Stelle nur das Endergebnis und 
die praktische Schlußfolgerung wiederge- 
geben werden. 

Das Drehmoment des kompensierten 
Reihenschluß- Motors (wie auch sämtlicher 
anderer Wechselstrom - Kollektormotoren) 
bei gegebener Spannung ist in erster Linie 
von der Streuung zwischen der Stator- 
und der Rotorwicklung abhängig. Würde 
die kurzgeschlossene Rotor- und die Stator- 
wicklung sich vollkommen überdecken und 
deren Achsen zusammenfallen, so wäre außer 
dem Ohmschen Spannungsabfall in dem gan- 
zen Stromkreise kein anderer Spannungsver- 
lust vorhanden. Bei Vernachlässigung des 


OhmschenWiderstandes würdederStromsehr. 


großwerden. Tatsächlichistaberzwischen der 
Rotor- und der Statorwicklung, selbst wenn 
beide ein und dieselbe Achse haben, Streu- 
ung vorhanden. Diese Streuung verursacht 
einen induktiven Spannungsverlust und so- 
mit eine Verminderung des Anlaufstromes. 
Abgesehen davon fließen im Rotor noch 
Ströme (in der Erregerachse), deren Achse 
senkrecht auf der Achse der Arbeitswick- 
lung steht. Dieselben wirken daher bei 
Anlauf überhaupt nicht auf die Arbeits- 
Wicklung zurück und verursachen ebenfalls 
einen Spannungsabfall. 

Wir wollen den Begriff der Streuung 
erweitern und wollen als Streufeld in bezug 
auf ein Wicklungssystem ganz allgemein 
dasjenige Feld oder diejenige Summe von 
Feldern betrachten, die das Wicklungs- 
system nicht schneiden oder, besser gesagt, 
nicht durchdringen. Dieses Streufeld kann 
dieselbe Achse oder auch eine andere Achse 
im Raume als das betreffende Wicklungs- 
‘ystem haben. Primär oder sekundär heißt 
das Streufeld, je nachdem dasselbe von dem 
pPfimären oder sekundären Strom erzeugt 
wird. In diesem Sinne ist z. B. das Feld 
einer Drosselspule, die in den primären 
oder sekundären Stromkreis eines Trans- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


formators eingeschaltet ist, als primäres be- 
ziehungsweise sekundäres Streufeld zu be- 
trachten. Da nun die Erregerströme auf 
die Arbeitswicklung nicht zurückwirken, so 
kann nach dieser Definition das von den- 
selben erzeugte Feld als primäres Streufeld 
angesehen werden. 

Als Streuung bezeichnen wir kurz die 
Spannung oder den Spannungsverlust, der 
durch das Streufeld verursacht wird. 

Die Streuung in der Arbeitsachse ist 
nicht unbedingt notwendig und ist mög- 
lichst zu vermeiden. Unter ein gewisses 
Maß kann man aber. auch diese Streuung 
nicht vermindern, da dieselbe durch den 
Luftraum zwischen Rotor und Stator und 
durch die Polteilung gegeben ist. Die 
Streuung in der Erregerachse ist dagegen 
unbedingt notwendig, da ja die Ströme, die 
in dieser Achse fließen, das wirksame Feld 
des Motors erzeugen. Man kann also sagen, 
daß in jedem Wechselstrom-Motor zwei 
Streuungen vorhanden sind: schädliche 
Streuung und nützliche Der Ver- 
fasser hat nun gefunden, daß bei 
Kollektormotoren, bei denen Arbeits- 
und Erregerstromin Phase oder nahe- 
zu in Phase sind, das größte Dreh- 
moment bei Anlauf dann auftritt, 
wenn, bezogen auf ein und demselben 
Strom, die nützliche Streuung gleich 
/; der schädlichen Streuung ist, oder 
mit anderen Worten: wenn der Volt- 
Ampere-Verbrauch für die Erregung 
(nützliche Streufelder) gleich !/;, des Volt- 
Ampere-Verlustes durch die Streuung 
(schädliche Streufelder) ist. 

Wird also bei unveränderlicher Klem- 
menspannung von einem Motor verlangt, 
daß er beim Anlaufen (ohne Rücksicht auf 
den Volt-Ampere-Verbrauch) ein möglichst 
großes Drehmoment entwickelt, so wird 
man beim Entwurf des Motors zunächst 
danach streben, die schädliche Streuung 
möglichst gering zu halten und dann die 
Abmessungen der Erregerwicklung (in unse- 
rem Falle die Rotorwicklung) so wählen, 
daß das oben erwähnte Verhältnis möglichst 
erfüllt ist. 


Geringer Volt-Ampere-Verbrauch 
für 1 m kg. 


Bei Aufzugsmotoren ist jedoch in den 
meisten Fällen nicht notwendig, daß der 
Motor sein größtmögliches Drehmoment 
beim Anlaufen entwickelt, da bereits ein 
kleineres Drehmoment das Vielfache des 
Normalen beträgt. Das 25-fache des nor- 
malen Drelimomentes wird im allgemeinen 
vollkommen ausreichend sein, und ein 
größeres wird sogar nicht wünschenswert, 
da sonst der Stoß beim Anlaufen empfind- 
lich wird. Das 2,5-fache Drehmoment ist 
aber bei den meisten Doppelschluß-Motoren 
viel geringer als das größtmögliche 
Drehmoment. 

Von weit größerer Bedeutung ist da- 
gegen die Bedingung, daß der Volt-Ampere- 
Verbrauch (bei gegebenem Anlauf-Drehmo- 
ment) auf 1 m kg beim Anlaufen möglichst 
gering ist. Denn von dem Volt-Ampere- 
Verbrauch beim Anlaufen bezw. vom An- 
laufstrom sind die Schwankungen im Netz 
abhängig. 

Der Volt-Ampere - Verbrauch bezogen 
auf 1 m kg ist von dem Verhältnis 
Erreger-Amperewindungen 
Arbeits- Amperewindungen 
günstigste Verhältnis in bezug auf den Volt- 
Ampere-Verbrauch ist ebenfalls mit der 
Streuung des Motors verbunden. Der Ver- 
fasser hat gefunden, daß bei einem ge- 
Volt-Ampere-Verbrauch 

mkg 
am geringsten ist, wenn in oben er- 
wähntem Sinne die nützliche Streuung 


abhängig. Das 


gebenen Motor der 


1907. Heft 18. 


339 


2 


gleich der schädlichen Streuung ist, 
bezw. wenn der Volt-Ampere-Ver- 
brauch gleich dem Volt-Ampere-Ver- 
lust durch die Streuung (schädliche 
Streufelder)ist. Beide Gesetze haben sich auch 
durch viele praktische Versuche bestätigt. 

Für den kleinsten Volt-Ampere-Ver- 
brauch beim Anlaufen wird man daher den 
Motor so entwerfen, daß die nützliche Streu- 
ung gleich der schädlichen ist. Natürlich 
wird man auch hier diese schädliche 
Streuung an sich möglichst gering zu halten 
suchen. 

Ist jedoch die dem Motor zugeführte 
Spannung regelbar, so wird man auf jeden 
Fall die Erreger- Amperewindungen sọ 
wählen, daß das zweite Gesetz erfüllt ist. 

Wenn dann das Drehmoment noch nicht 
ausreicht, so kann man ohne weiteres die 
Spannung entsprechend vergrößern. 

Dieser Fall liegt vor bei Bahn- und 
Kranmotoren, bei denen wegen der Ge- 
schwindigkeitsänderung sowieso eine Span- 
nungsregelung erforderlich ist. Bei anderen 
Betriebsarten kann man, falls man von 
einer Transformation der Netzspannung 
absieht, dasselbe erreichen dadurch, daß man 
nach Abb. 12 eine besondere Hilfswicklung!) 
z auf dem Stator anbringt, die in Reihe 
ınit den Erregerbürsten geschaltet ist, um 
auf diese Weise die nützliche Streuung 
möglichst gleich der schädlichen Streuung 
zu machen. Eine vollständige Schaltung 
mit der Abwicklung der Schaltwalze für den 
Motor nach Abb. 12 stellt Abb. 12a (S.340) dar. 


S 
Zı Rl 
Z4 
PEZA 
Z3 
Abb. 12, Abb. 17, 


Statt einer Hilfswicklung nach Abb. 12 
kann man auch in bekannter Weise nach 
Abb. 13 einen Reihentransformator s zwi- 
schen der Statorwicklung und den Erreger- 
bürsten benutzen, durch den die Rotor- 
Amperewindungen und damit die nützliche 
Streuung auf den gewünschten Wert ge- 
bracht wird. Die entsprechende Schal- 
tung mit abgewickelter Schaltwalze stellt 
Abb. 14 dar. 

Falls ein Reihentransformator verwendet 
wird, kann die Transformatorwicklung z, ent- 
weder unmittelbar an die Erregerbürsten 
oder auch an bestimmte Punkte des 
Reihentransformators angeschlossen werden. 
(Abb. 15 und 16.) 

Zur Erläuterung, wann der Fall ein- 
treten kann, wo ein Reihentransformator 
oder eine Hilfswicklung notwendig sein 
kann, sei folgendes Beispiel angeführt: 

Es sei ein Motor für 70 Amp und 110 V 
Netzspannung und 7 PS gebaut. Der Rotor 
ist in diesem Falle so abgemessen, das heißt, 
er hat so viele Windungen, daß seine nütz- 
liche Streuung gleich der schädlichen 
Streuung ist, und er somit einen sehr gc- 
ringen Volt-Ampere-Verbrauch auf 1 m kg 
hat. Dieses sci die normale Bauart. Es 
soll nun ausnahmsweise derselbe Motor für 
dieselbe Leistung von 7 PS jedoch für 
220 V Netzspannung verwendet werden. 
Man muß zu diesem Zwecke, wie auch bei 
allen anderen Wechselstron-Motoren, zu- 
nächst die aktive Leiterzahl der Haupt- 


1) Das Anbringen einer besonderen Frregerwicklung 
auf dem Stator kompensierter Reıhenschluß-Motoren ist 
durch das D. R.-P. 16553 von Prof. Arnold und La Cour 
geschützt. Dieses ist jedoch noch vor dem Tage der An- 
meldung auch vom Verfasser angegeben und von Felten 
& Guilleaume-Lahmeyerwerke benutzt worden. 


340 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 


11. April 1907. 


m e —— nm —— m 


wicklung des Stators verdoppeln. Da die 
Leistung dieselbe geblieben ist, so muß bei 
sonst gleichen Verhältnissen der Stator- 
strom auf die Hälfte sinken. Im ersten 
Falle floß nun durch die Erregerbürsten ein 
Strom von 70 Amp und hat im Rotor eine 
zweckmäßig gewählte nützliche Streuspan- 
nung von etwa 20 V erzeugt. Würde man 
nun, ohne an dem Rotor etwas zu ändern, 
auch bei dem Motor für 2%0 V die Erreger- 


im Verhältnis zu dem Statorstrom ver- 
doppelt. 

Es kann auch der umgekehrte Fall ein- 
treten, nämlich, daß beispielsweise ein Motor, 
bei dem bei 220 V Netzspannung Rotor und 
Stator unmittelbar in Reihe geschaltet sind, 
eine Netzspannung von 110 V verwendet 
werden soll. Die Statorwicklung muß natür- 
lich auch hier für 110 V umgewickelt wer- 
den, der Rotor dagegen kann derselbe 


E OHIO DO DH0 vorwärts 8000 DO M]vVorwärts s HAA 040 H vorwärts 
£ s x 

$ ô Dappon Rückwärts E Ten mas E ó 109p Rückwärts 
= = 00059 lee 


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P 9 Anker 
l Reihen= 
transf. 
a e Eg L 
Zentri Schal Zentrifugalschalter 
rifuga e 
Zentrifugalschalter u er 
- Abb. 12a. Abb. 14. Abb. 16 


bürsten mit der Statorwicklung in Reihe | bleiben, indem man entweder einen Reihen- 


schalten, so würde durch die Erregerwick- 
lung nur ein Strom von etwa 35 Amp 
fließen und nur 10 V nützliche Streuspan- 
nung erzeugen. Dieselbe würde dann nur 
der Hälfte der schädlichen Streuung gleich 
sein und der Motor würde nicht die Be- 
dingung für den geringsten Volt-Ampere- 
Verbrauch auf 1 mkg erfüllen; letzterer 
würde infolgedessen etwa auf das Doppelte 
des Normalen steigen. Um diesen Nachteil zu 
beseitigen, ist es zunächst das einfachste, 
auch die Windungszahl des Rotors zu ver- 
doppeln. In vielen Fällen wird dieses auch 
durchführbar sein, jedoch nicht in allen. 
Denn um große Kurzschlußströme zu ver- 
meiden, kann man erfahrungsgemäß nicht 
mehr als eine Windung auf eine Kommu- 
tatorlamelle nehmen. Bei Verdoppelung 


s 
Z4 
Z3 
Z4 
Abb. 15. Abb. 17. 


der Windungen des Rotors müßte also auch 
die Zahl der Kommutatorlamellen verdoppelt 
werden. Bei größeren Motoren, von 7 PS 
und aufwärts, ist dies noch möglich, bei 
Motoren unter diesen Größen aber nicht 
mehr, da man selbst bei 110 V-Motoren, da- 
mit man nicht zu große Ströme am Kommu- 
tator bekommt, die Zahl der Kommutator- 
lamellen schon so groß wie irgend möglich 
nimmt. 

In diesem Falle muß man entweder 
zu Schaltung Abb. 12 oder Abb.13 übergehen, 
indem man nämlich entweder auf dem 
Stator eine Hilfswicklung vun etwa der 
gleichen Impedanz wie die Rotornicklung 
anbringt, oder mittels eines Reihentransfor- 
ınators den Strom durch die Erregerbürsten 


transformator, der den Rotorstrom auf die 
Hälfte verringert, oder eine Hilfswicklung 
nach Abb. 12 verwendet, die jedoch ent- 
gegengesetzt der Rotorwicklung geschaltet 
ist, sodaß durch dieselbe das Rotorfeld auf 
die Hälfte geschwächt wird. 

Will man einen Reihentransformator 
vermeiden, so kann man auch die Schaltung 
Abb. 17 verwenden. Der Motor läuft bei 
offenem Schalter mit der Hilfswicklung z, 


3 HHO DO H vorwärts 
i OTID f iain 
Sr a 


Zentrifugalschalter 
Abb. 18. 


allein an, die entsprechend dem Anlaufs- 
strome bemessen wird. Die Erregerbürsten 
sind offen. Nach Anlauf wird der Schalter 
geschlossen, und die Transformatorwicklung 
z, ist dann parallel zu den Erregerbürsten 
geschaltet. 

Bei dieser Schaltung können die Ab- 
messungen des Motors so getroffen werden, 
daß bei normaler Last der Strom durch die 
Erregerbürsten nahezu verschwindet, wo- 
bei trotzdem eine Phasenkompensierung 
stattfindet. Es kann dieses dazu dienen, 


den Rotor oder den Kollcktor bei normaler 
Last, wenn dieselben sonst stark belastet 
wären, zu entlasten. Selbstverständlich muß 
in diesem Falle die Transformatorwicklung z. 
stärker bemessen werden. i 

Eine Abwicklung der Schaltwalze nebst 
Motorverbindungen nach Schaltung Abb. 17 
stellt Abb. 18 dar. 


Die Transformatorwicklung. 


Bemerkenswert ist, daß die Transfor- 
matorwicklung z, (Abb. 10, 12, 13 und 17) 
bei einer gegebenen Rotorwicklung ganz 
unabhängig davon ist, für welche Span- 
nung der Stator gewickelt ist, denn die 
Größe des Erregerfeldes in der Richtung 
der Erregerbürsten b steht nach dem oben 
gefundenen Gesetz bei jedem Modell in 
einem gewissen konstanten Verhältnis zu 
dem Hauptfeld in der Richtung der Kurz- 
schluß - Bürsten a. Soll nun dasselbe 
Modell für jede Spannung gleich gut aus- 
genutzt werden, so muß das Hauptfeld 
nahezu unverändert bleiben. Somit müssen 
auch das Eıregerfeld und die dasselbe er- 
zeugende Erregerspannung unverändert 
bleiben, das heißt aber, daß die Windungs- 
zahl der Transformatorwickluug unver- 


ändert bleibt. 
(Schluß folgt.) 


Das Fernsprechamt in Breslau. 
Von K. Langbein, Telegraphendirektor. 
(Schluß von S. 318.) 


Bedienungsvorschrift und Stromläufe für das 
Fernamt. 


IV. Teilnehmer 1 verlangt eine Fern- 
verbindung. Abb. 14 (S. 291), 16 (S. 292), 
7 (S. 311), 8 (S. 312). 


Nachdem der Teilnehmer des Ortsamts 
durch Abheben des Hörers, wie unter I be- 
schrieben, angerufen, und der Beamte die 
Meldung: „bitte das Fernamt“ entgegenge- 
nommen hat, prüft der Beamte mit der Spitze 
des Verbindungsstöpsels, welche Meldelei- 
tung frei ist, schaltet den Verbindungs- 
stöpsel in eine freie Klinke ein und ruft 
das Meldeamt mit dem Sprechumschalter 
an. Das Melderelais, das für den Gleich- 
strom aus dem Verbindungsstöpsel durch 


‚den Kondensator K von 2 M€ gesperrt ist, 


erhält den Strom der Rufstrommaschine und 
schließt den Stromkreis für seine Haltewick- 
lung, die Meldelampe und das Kontrollrelais. 
Meldelampe und Kontrollampe am Melde- 
tisch, weiße Schlußlampe im Ortsamt glühen. 

Die Haltewicklung des Melderelais bleibt 


-unter Strom, sein Anker schließt den Strom- 
‚kreis für das Kontrollrelais, Melde- und 


Kontrollampe leuchten. 

Der Beamte des Meldetisches führt seinen 
Abfragestöpselin die Meldeklinke ein, meldet 
sich mit: „hier Fernamt“, nimmt von dem 
Teilnehmer des Ortsamts Mitteilung über 
die gewünschte Verbindung entgegen und 
vermerkt dieselbe auf einem Gesprächsblatt, 
das zu dem betreffenden Ferntisch ge 
bracht wird. 

Durch Einführen des Abfragestöpsels In 
die Meldeklinke wird der Kontakt zwischen 
den Federn 1 und 2 unterbrochen, die Halte- 
wicklung des Melderelais und des Kontroll- 
relais werden stromlos; letzteres nur, wenn 
alle an demselben Arbeitsplatz befindlichen 
Melderelais stromlos sind, also keine andere 
Meldelampe leuchtet. Meldelampe und Kon- 
trollampe erlöschen; der Abfrageapparat des 
Beamten ist mit der Meldeleitung verbunden. 
Durch die Unterbrechung des Kontakts 
zwischen den Federn 3 und 4 der Melde- 
klinke wird das Melderelais mit dem Kon- 


11. April 1907. 


densator abgeschaltet, ein Gleichstrom aus 
dem Ortsamt von 10 V wird über den Ab- 
fragestöpsel des Meldetisches und die hinter 
der Jn d-Taste zwischen beide Stöpseladern 
geschaltete Drosselspule von 800 Ohm ge- 
schlossen, das Schlußrelais 9 R 2 des Orts- 
amts spricht an, und die weiße Schlußlampe 
erlischt. 

Das Mikrophon der Teilnehmerstelle er- 
hält den Zentralstrom wie unter I. 

Der Beamte des Meldetisches fordert 
den Teilnehmer auf, wieder anzuhängen und 
entfernt den Abfragestöpsel aus der Melde- 
klinke. Beide Schlußlampen im Ortsamt 
leuchten auf; der Beamte des Ortsamts 
nimmt die Verbindung auseinander. 

Nachdem das Gesprächsblatt zum Fern- 
tisch gelangt ist, schaltet der Beamte des 
Fernamts den Stöpselwähler A H nach links 
und den Abfragestöpsel 1 in die Abfrage- 
klinke der verlangten Fernleitung. Darauf 
ruft er mit der Batterietaste Ba das ferne 
Amt an und fordert die verlangte Verbin- 
dung. 

Der Beamte des Fernamts verbindet 
darch Drücken der Dienstleitungstaste Dt 
seinen Abfrageapparat mit dem des Vor- 
schalteschranks. Ist an letzterem der Hörer 
nicht eingeschaltet, so leuchtet die Dienst- 
lampe auf. 

Der Beamte schaltet seinen Abfrage- 
apparat durch Umlegen des Dienstleitungs- 
Hebels ein. Dadurch wird das Dienstrelais 
ab- und der Hörer mit der Induktionsspule 
über die Federn 2—1, 6—7 und 12 PZ ein- 
geschaltet. Der Beamte des Vorschalte- 
schranks wählt einen freien Verbindungs- 
stöpsel und meldet dem Beamten des Fern- 
amts die Nummer der zugehörigen Orts- 
Verbindungsleitung. Alsdann legt er den 
Sprechumschalter H in die Prüfstellung, 
nach vorn, prüft die verlangte Leitung und 
benachrichtigt, falls dieselbe besetzt sein 
sollte, nach Umlegen des Dienstleitungs- 
Hebels nach vorn, die sprechenden Teil- 
nehmer, welche Leitung mit dem Fernamt 
verbunden wird. 


Durch Umlegen des Sprechumschalters 
wird diePrüfspule, durch Umlegen des Dienst- 
leitungs-Hebels die Mithör-Wicklung des 
Kopffernhörerseingeschaltet. Nach Einführen 
des Verbindungsstöpsels in die Vorschalte- 
klinke ist die Teilnehmer- mit der Orts-Ver- 
- bindungsleitung verbunden. Nunmehr führt 
der Beamte des Fernamts den Abfrage- 
stöpsel A S 2, rechts, in die angesagte Orts- 
verbindungs-Klinke OK, ein, über die nun- 
mehr die Teilnehmerleitung den Zentral- 
strom erhält. Am Vorschalteschrank erlischt 
die Schlußlampe, ein Zeichen dafür, daß im 
Fernamt die richtige Orts - Verbindungs- 
leitung gewählt worden ist. 

Das Schlußrelais des Vorschalteschranks 
erhält Strom, zieht seinen Anker an, die 
Schlußlampe erlischt und das Kontrollrelais 
tritt außer Tätigkeit, wenn sämtliche Schluß- 
lampen des Arbeitsplatzes erloschen sind; 
die Kontrollampe erlischt gleichfalls. 

Der Beamte des Fernamts ruft den 
Teilnehmer mit der Wechselstromtaste 
an, macht ihm die Mitteilung, daß der 
verlangte Fernort da sei und legt den 
Sprechumschalter in die Teilnehmerstel- 
lung III um. Die Schlußlampe SL 2 für den 
Ortsstromkreis leuchtet auf, weil sie über 
den Anker des Schlußrelais SR1(0) Strom 
erbält, und die Zentralbatterie wird an den 
Fernstöpsel angeschaltet. Der Beamte legt 
den Stöpselwähler um und benachrichtigt 
den Fernort. Nach Einführen des Fern- 
stöpsels in die Ortsverbindungs-Klinke O K 1 
und Entfernen der Abfragestöpsel aus den 
à me wird der Zentralstrom dem Teil- 
Sn über den Fernstöpsel zugeführt, das 
ni relais © R1(0) erhält Strom und zieht 

inen Anker an. Die Schlußlampe erlischt. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


Teilnehmer- und Fernleitung sind mittels 
Übertrager miteinander verbunden. 

Die c-Ader der Orts-Verbindungsleitung 
erhält über O K, 4 und 5 Erdverbindung. 
Dadurch wird der Stromkreis für das Schluß- 
relais am Vorschalteschrank geschlossen, 
der Anker wird angezogen, und der Strom- 
kreis für die Schlußlampe und das Kontroll- 
relais mit Lampe wird unterbrochen. 

Will der Beamte des Fernamts das Ge- 
spräch vorübergehend kontrollieren, so legt 
er den Mithörschalter MH um und steckt 
den Abfragestöpsel 1 in die Abfrageklinke 
AK. Dadurch wird die sekundäre Wicklung 
seiner Induktionsspulle aus- und eine 
Drosselspule D eingeschaltet. 

Nach Beendigung des Gesprächs hängt 
der Teilnehmer seinen Hörer an; die da- 
durch wieder eingeschalteten 12 PZ heben 
den Zentralstrom auf, das Schlußrelais SR 
wird stromlos, läßt seinen Anker los, und 
die Schlußlampe S Z2 (0) leuchtet. 

Der Beamte entfernt den Fernstöpsel 
aus der Orts-Verbindungsklinke und bringt 


n 
UT 
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1907. Heft 16. . 341 
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zum Leuchten und betätigt das Kontroll- 
relais. Die Kontrollampe leuchtet. 

Der Umschalter U gestattet, eine Nacht- 
weckvorrichtung einzuschalten. 

Der Beamte führt den Abfragestöpsel 
in die Abfrageklinke ein und nimmt die 
Gesprächsmeldung vom Fernort entgegen. 

Durch das Einführen des Abfrage- 
stöpsels in die Abfrageklinke wird der 
Stromkreis für das Halterelais und die Fern- 
lampe, ferner für das Kontrollrelais, wenn 
sämtliche Fernlampen des Arbeitsplatzes 
ausgeschaltet sind, unterbrochen. Die Ver- 
bindung mit dem Vorschalteschrank und 
dem Ortsteilnehmer erfolgt dann, wie oben 
beschrieben. 

Soll eine Verbindung zwischen zwei z.B. 
an den Arbeitsplätzen I und VII des Fern- 
amts liegenden Fernleitungen ausgeführt 
werden, so nimmt der Beamte des Arbeits- 
platzes I die Verbindung mit dem Abfrage- 
stöpsel 1 entgegen und führt den Abfrage- 
stöpsel 2 in die Vielfachklinke der zur ver- 
langten Fernleitung gehörigen Dienstleitung 


Die Maschinenstelle des Feronsprechamts Breslau. 
Abb. 19. 


den Sprechumschalter in die Ruhestellung. | ein. 


Dadureh wird der Zentralstron unterbrochen, 
und die Schlußlampe im Fernamt erlischt; 
ferner wird die c-Ader der Orts-Verbindungs- 
leitung von der Erdverbindung gelöst, das 
Schlußrelais am Vorschalteschrank wird 
stromlos, sein Anker fällt ab und schließt 
den Stromkreis über die Schlußlampe SL 
und das Kontrollrelais K R. Schluß- und 
Kontrollampe leuchten. Der Beamte des 
Vorschalteschranks entfernt nunmehr den 
Verbindungsstöpsel aus der Vorschalte- 
klinke und bringt ihn in die Ruhestellung. 
Der Zugschalter öffnet den Lampenstrom- 
kreis, die Schlußlampe erlischt und das 
Kontrollrelais wird stromlos, wenn sämt- 
liche Verbindungsstöpsel des Arbeitsplatzes 
sich in der Ruhelage befinden. 

Verlangt ein Teilnehmer eines Fernorts 
eine Verbindung mit einem Ortsteilnehmer, 
so weckt der Fernort in der Fernleitung. 
Das Fernrelais erhält Sırom und das Halte- 
relais, das zunächst über den Anker des 
Fernrelais, dann aber über seinen eigenen 
Anker Strom erhält, bringt die Fernlampe 


Am Arbeitsplatz VII leuchtet die 
Dienstleitungslampe. 

Beamter VII schaltet seinen Abfrage- 
stöpsel 1 in die Dienstleitungsklinke und 
nimmt die Anmeldung vom Platz I entgegen. 

Ist die verlangte Fernleitung am Platz VII 
frei, so führt der Beamte dieses Platzes den 
Fernstöpsel in die Fernklinke FK ein, wo- 
bei die Schlußlampe S L 1 (F.) aufleuchtet 
fordert den Beamten am Platz I in der 
Dienstleitung auf, die Fernleitung in die 
zugehörige Vielfach -Fernklinke fk VII 
mittels seines Fernstöpsels einzuschalten. 

Das Fernrelais wird durch die Stöpselung 
von FSin FK abgeschaltet. 

Sobald am Platz I die Fernleitung durch 
FS auf fk VII geschaltet ist, wird der 
Stromkreis für die Schlußlampe zwischen 
den Federn 4 und 5 von fk unterbrochen, 
die Schlußlampe erlischt, ein Zeichen dafür, 
daß am Platz I die richtige Klinke ge- 
stöpselt ist. 

Der Beamte des Platzes I ruft nunmehr 
den Fernort II durch Niederdrücken der 
Taste Bv an; die Ruflampe leuchtet. 


en un a ne nn nn an nn. mn rd U aaa ana r n 


mr m; Mt un ne Me m me e —— — — 


Nachdem sich der Beamte des Fern- 
orts II gemeldet, und der Beamte des 
Platzes I die Verbindung angesagt hat, ent- 
fernt letzterer den Abfragestöpsel aus der 
Abfrageklinke und schaltet dadurch seinen 
Abfrageapparat von den Fernleitungen ab. 
Nunmehr ist am Platz I das Fernrelais der 
Fernleitung I als Schlußzeichen zu beiden 
mit einander verbundenen Fernleitungen 
parallel geschaltet. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


Stromkreis für die Schlußlampe unterbrochen 
wird; die Schlußlampe erlischt. 

Ist die Fernleitung I eine Doppelleitung, 
Fernleitung II eine Einzelleitung, so ist 
nach erfolgter Verbindung der beiden Fern- 
leitungen der Umschalter Y in die Stellung lI 
umzulegen, wodurch der Fernsprech-Über- 
trager ein-, die Zentralbatterie aber aus- 
geschaltet bleibt. 

Die Fernleitung VII liegt dann an der 


HHHH HHHH 
T% Zadaschalter PET f zoga pap 
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4-tor Zadeschalter pru 
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"i + Bath. en, EEES. 
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M 
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Stromlauf für die Sammler-Ladestelle. 
Abb. 20. 


Nach Beendigung des Gesprächs gibt 
der Beamte des Fernorts I durch Tasten- 
druck das Schlußzeichen, die Fernlampe am 
Platz I leuchtet. Der Beamte am Platz I 
sehaltet zur Entgegennahme vonMitteilungen 


sekundären Wicklung des Übertragers, von 


wo der Stromweg zur Erde führt. 


Diese Schaltung kommt in Störungs- 
nur ein Zweig der Fern- 
leitung VII betriebsfähig ist, zur Anwendung. 


fällen, wenn 


1907. Heft 15. 


— m — — nn ne 


11. April 1907. 


m — 


die Telegrapheninspektoren und; dient. als 
Betriebskontrolle. Beide Tische enthalten 
senkrechte Klinkengitter mit 6 Klinken- 
streifen zu je 10 Kontroll-Parallelklinken 
und 6 Lampenstreifen mit je 10 Lampen 
zu 20 V, 3 Abfrageklinken mit Anrufrelais 
und Abfragelampen und 1 Kontrollrelais 
mit Kontrollampe. Die Kontrollklinken 
sind mit den primären Wicklungen der 
Mikrophon -Induktionsspulen, die Lampen 
mit den Kontrollampen der einzelnen Ar- 
beitsplätze parallel geschaltet. Von den 
Anrufklinken ist eine über den Hauptver- 
teiler geführt und im ÖOrtsamt auf Anruf- 
zeichen geschaltet, während die, beiden 
anderen mit besonderen Leitungen’nach der 
Störungsstelle und dem Maschinenraum ver- 
bunden sind. 

Eine vollständige Tischstation mit Hand- 
apparat, Sprechumschalter und Abfrage- 
stöpsel ermöglichen dem Aufsichtsbeamten, 
durch Einschaltung des Abfragestöpsels in 
die Kontrollklinke den Hörer seines 
Apparats zu der primären Induktionsspule 
jedes Arbeitsplatzes im Ortsamt parallel zu 
schalten und mittels des Sprechumschalters 
das Örtsamt, die Störungs- , und die Ma- 
schinenstelle anzurufen. Andererseits kann 
der Aufsichtsbeamte von diesen Stellen an- 
gerufen werden; dabei leuchten Anruf- un 
Kontrollampe so lange, bis der Abfrage- 
stöpsel in die Anrufklinke eingeführt ist. 

Zwei an dem Aufsichtstisch angebrachte 
Umschalter vermitteln die Einschaltung 
einer Nacht-Weckvorrichtung und eines aus 
der Sammlerbatterie gespeisten Rufstrom- 
Umformers für den Nachtdienst. 


Maschinen und Sammlerraum 
kr z -wr Magtstrats Amt 
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‘ al ro az 
ke Irmsch.für g -uT 
n orage Batterie e 
Zur“ Se + Hoo Adı-sob gopnm_ tarse zu 
ne 7 -20 ee e © 20 u ZZ A ~\Untersuchungsstelle im Umschalteraum. 
Pudl or TE N 
T ANONRA (AS ee Abb. 22. 
Drmsc.yo 05 
es = | E. Maschinen und Sammler. 
z wE -sulai o Die Ladung der Sammler, 2 Batterien 
7 Prüfeinrichtung für die Ausschaltung SA von 10 Zellen der Type 8 90 der Akkumt- 
= im Magis-ats Amt nach Dienstschlaußs latoren- und Elektrizitätswerke-A.-G. vorm. 
a Ausschalter.t W. A. Boese & Co. in Berlin mit einer Ka 
| pazität von 1069 Amperestunden bei ee 
Rufstr: 1e diger Entladu nd 107 Ampere Entlade- 
| Gy ZB iger Entladung u p 
7 i ui stromstärke, erfolgt aus dem Netz der 


E60 Al 199,2000 


TU AE 199, 2000 


Stromlauf für die Sammlerstelle im Magistratsamt. 


den Abfragestöpsel 1 in die Abfrageklinke 
AK ein, was zur Folge hat, daß die als 
Schlußzeichen dienende Fernlampe erlischt, 
weil der Stromkreis des Halterelais unter- 
brochen wird. Der Abfragestöpsel wird aus 
der Abfrageklinke und der Fernstöpsel aus 
der Vielfachklinke f k VII entfernt. Am Platz 
VII leuchtet die Schlußlampe SZ 1 (F) auf. 

Der Beamte am Platz VII entfernt den 
Fernstöpsel aus der Fernklinke, worauf der 


Abb. 21. 


D. Aufsichts- und Kontrolltische. 


Auf dem halbkreisförmigen Vorbau des 
Podiums im ÖOrtsamt ist ein Aufsichtstisch 
mit Aufsatz zur Überwachung der Erledi- 
gung der Anrufe und der Gespräche der 
Telegraphengehilfinnen sowie zur Beobach- 
tung der Anruflampen während des Nacht- 
Ein zweiter Aufsichts- 
tisch befindet sich in dem Dienstzimmer für 


dienstes aufgestellt. 


städtischen Elektrizitätswerke, die Drei- 
leiter-Gleichstrom von 2220 V Spannung 
zwischen den Außenleitern liefern. - 
Der Maschinenraum, Abb. 19, enthält die 
Kabelzuführungen aus dem Starkstromnetz, 
einen Netzschalter, Zähler, die Schalttafel, 
einen Gleichstrom- und 2 Rufstrom -Um- 
former. An den dreipoligen Netzschalter 
sind zwei von einander unabhängige Haupt- 
kabel aus dem städtischen Netz herang® 
führt, damit beim Versagen einer Zuleitung 
ein anderes Kabel ohne weiteres in Betrieb 
genommen werden kann. 
Der Gleichstrom-Umformer, Bauart G.M. 
121 der Siemens - Schuckertwerke, besteht 
aus einem Gleichstrommotor mit Neben: 
schluß-Wicklung für 440 V mit 1400 Umdt./ 
Min. und . einer Gleichstromdynamo 
Fremderregung zu 200 bis 210 Ampere 
30 bis 28 V. Motor und Dynamo sind mittels 


un aa. nenn En 


En PER. PEPPE, | 


Lederkupplung verbunden. Für beide sind 
Ersatzanker vorhanden. Der Gleichstrom- 
Umformer verbraucht etwa 20 Ampere und 
leistet 10 PS. Er ist auf schalldämpfender 
Unterlage_aufgestellt. Zu diesem Zweck ist 


Z 


Stronlauf für die Untersuchungsstelle. 
Abb. 23. 


by AR E.. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


D 


Maschine ladet die Zentralbatterie und eine 
zur 
Stromlieferung für das Fernamt und das 


doppelte 


tragbare Sammlerbatterie 


Magistratsamt. 
Zur Erzeugung des Zentral-Rufstroms 


rung für die Sthrire sur 
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Schaltung der gestörten Leitungen. 
Abb. 24. 


5. oa trogförmigen Betonrahmen eine 
ie schicht von 4 cm Höhe eingebracht, 
a einer Träger-Wellblechplatte über- 
er ist; auf letztere ist das Mauerfunda- 

Dt von 20 cm Höhe aufgemauert. Die 


dienen 2 Rufstrom - Umformer, die auf 
Wandkonsolen mit federnder Unterlage 
befestigt sind. Der Rufstrom-Umformer I, 
Bauart G. M. 4 der Siemens-Schuckertwerke 
besteht aus einem Gleichstrommotor mit 


1907. Heft 16. 


Nebenschlußg-Wicklung, der mit 220 V aus 
dem städtischen Netz gespeist wird und einer 
durch Lederkupplung verbundenen Wech- 
selstrom-Dynamo für Fremderregung von 
35 V bei 2 Ampere. Für den Betrieb wäh- 
rend des Nachtdienstes and zur Aushilfe 
ist ein Einanker-Umformer, Bauart G. M. 4, 5 
der Siemens-Schuckertwerke aufgestellt, der 
aus der Sammlerbatterie mit 20 V Primär- 
spannung gespeist wird und bei 900 Umdr./ 
Min. eine Sekundärspannung von 11,5 V bei 
8 bis 9 Ampere entwickelt, die mittels eines 
Transformators auf 35 V bei 1,7 Ampere 
umgeformt wird. 

Die Stromlauf -Verbindungen der Ma- 
schinen- und Sammlerstelle sind in Abb. 20 
dargestellt. | 

Beim Magistratsamt ist eine Zentral- 
batterie von 16 V Spannung aufgestellt; die 
Ladung erfolgt vom Amt aus der Zentral- 
batterie. Als Zuleitung dienen 20 Adern- 
paare eines Fernsprechkabels, deren d-Adern 
die Rückleitung bilden. Die Stromaufnahme 
und Stromabgabe der als Quersammler ge- 
schalteten Batterie, Abb. 21, gleicht sich im 
Laufe des Tages bei 0,6 Ampere Ladestrom 
vollständig aus. Während der verkehrs- 
schwachen Stunden werden die Sammler 
geladen, während sie sich in der Haupt- 
betriebszeit an der Stromabgabe beteiligen. 
Als Rufstromquelle für das Magistrats- 
amt wird der im Maschinenraum befind- 
liche Wechselstromumformer mitbenutzt. 
Zu diesem Zweck ist hinter den Siche- 
rungen eine Abzweigung hergestellt und 
mittels zweier Aderpaare eines Fernsprech- 
kabels nach dem Magistratsamt weiter- 
geführt. Zur Aufhebung des auf den einen 
Rufstromzweig wirkenden Gleichstroms von 
— 2% V, ist ein Satz von 12 Polarisations- 
zellen eingeschaltet, weil im Magistratsamt 
— 16 V der Quersammler-Batterie als Halte- 
strom wirken. In Störungsfällen kann ein 
Induktor als Aushilfs-Rufstromquelle einge- 
schaltet werden. 


F. Störungsstelle. 


Die Beseitigung der Störungen in den 
Außenleitungen liegt der Störungsstelle 
ob, während die im Innern des Amts auf- 
tretenden Störungen durch Telegraphen- 
mechaniker erledigt werden. 

Zur Feststellung, ob ein Fehler inner- 
halb oder außerhalb der technischen Ein- 
richtung des Vermittlungsamts liegt, sind im 
Umschalteraum, wo eine Trennung der 
Leitungen durch Herausnehmen der Fein- 
sicherungen aus den Sicherungsleisten er- 
folgen kann, Untersuchungsapparate ange- 
bracht, Abb. 22, welche aus einem Fern- 
sprechgehäuse mit Induktor, einem Wechsel- 
strom-Wecker, Galvanoskop, dreipoligen 
Umschalter, einer Untersuchungsbatterie aus 
Trockenelementen und einer Abzweigung 
aus der Zentralbatterie bestehen. Für jeden 
Untersuchungsapparat sind über dem Haupt- 
verteiler in seiner ganzen Länge 2 isolierte 
Drähte gespannt, die in kurzen Abständen 
Messingplättchen tragen, an welche mit 
Zwickern versehene isolierte Doppelschnüre, 
deren andere Enden an die Federn der 
Sicherungsleisten angeklemmt werden, ver- 
bunden werden können. Die Umschalter I 
bis III, Abb. 23, dienen zum Ein- und Aus- 
schalten der Zentralbatterie, zum Einschalten 
der Leitungen auf Abfrageapparat oder Gal- 
vanoskop und zur Prüfung der einzelnen 
Leitungszweige. 

Hat diese Prüfung ergeben, daß die 
Störung der untersuchten Leitung außerhalb 
der technischen Einrichtung des Vermitt- 
lungsamts liegt, so wird die in Abb. 24 dar- 
gestellte Schaltung an der Sicherungsleiste 
des Hauptverteilers ausgeführt. Mittels einer 
dreilitzigen Schnur, deren Enden einerseits 
so geformt sind, daß sie nach Entfernung 


344 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 


11. April 1907. 


der Feinsicherungen in die geschlitzten 
Enden der Sicherungsfedern genau passen, 
andererseits Messingplättchen tragen, die an 
Klemmen gelegt werden können, wird die 
Außenleitung auf einen Klappenschrank in 
der Störungsstele geschaltet, während die 
Innenleitung mit einem Polwechsler, der 
unterbrochenen Gleichstrom liefert, verbun- 
den wird. Die Polwechsler, deren einer zur 
Aushilfe dient, sind als Unterbrecher ge- 
schaltet, sodaß nur der Ausschlag des Pen- 
dels nach einer Seite Kontakt macht. Beide 
Schließungskontakte sind an eine an dem 
Hauptverteiler entlang geführte Leitung ge- 
legt, die in einer Entfernung von Im Klemmen 
trägt. Wird eine dieser Klemmen mit der 
einen Ader der dreilitzigen Schnur, deren 
anderes Ende an die b-Feder der mit dem 
Systemkabel verbundenen Sicherungsleiste 
gelegt ist, verbunden, so gibt der Polwechsler 
einen Gleichstrom von 10 V intermittierend 
an dieb-Leitung ab. Diese Stromstöße machen 
sich beim Prüfen der gestörten Leitung 
als dumpfes Rollen bemerkbar, das von 
dem Knacken beim Besetztsein der Leitung 
mit Sicherheit zu unterscheiden ist, sodaß 
der Beamte dem rufenden Teilnehmer mit 
Bestimmtheit mitteilen kann, daß die Leitung 
gestört ist. 

Zur Verbindung der Außenleitungen der 
gestörten Anschlüsse mit der Störungsstelle 
sind über dem Hauptverteiler für je 
1000 Leitungen Klemmenbretter mit 100 
Klemmenpaaren angebracht, von denen, 
wie bei der Vielfachschaltung, die mit 
gleichen Nummern versehenen Klemmen 
untereinander und mit den Klappen-Elektro- 
magneten zweier in der Störungsstelle vor- 
handenen Klappenschränke verbunden sind. 
Ein dritter Klappenschrank dient zur Auf- 
nahme von 50 Leitungen zu den Kabel- 
Aufführungspunkten, in die sich die Stö- 
rungssucher zur Entgegennahme von Auf- 
trägen einschalten Können. 


In der Störungsstelle sind ferner 
2 Klappenschränke zu 5 Leitungen für die 
Anmeldung der Störungen aus dem Orts- 
amt und für Rückfragen aufgestellt. Zwei 
vollständige  Untersuchungseinrichtungen, 
bestehend aus je einem Universalineßgerät, 
Drehspulengalvanoskop, Anrufrelais, Gleich- 
stromwecker, Tischgehäuse, Untersuchungs- 
batterie und sechs Kurbelumschaltern, deren 
Verbindungen Abb. 23 darstellt, ermöglichen, 
jede Prüfung der gestörten Leitungen mit 
wenigen Handgriffen schnell auszuführen. 
Eine dritte Untersuchungseinrichtung mit 
Differential-Galvanometer dient zu Aushilfs- 
zwecken. | 

Um die in der technischen Einrichtung 
des Amts auftretenden Systemstörungen 
rechtzeitig zu entdecken und ihre Beseiti- 
gung während des Tagesdienstes möglichst 
einzuschränken, werden während der ver- 
kehrssehwachen Stunden und während des 
Nachtdienstes umfangreiche Prüfungen der 
einzelnen Stromwege in regelmäßiger Folge 
vorgenommen. 

Zur Prüfung der Lampen dienen be- 
sondere Untersuchungsstöpsel, deren a- und 
b-Kontakte durch einen auf den Stöpsel- 
griff aufgewickelten Widerstand von 100 
bezw. 2000 Ohm miteinander verbunden 
sind. Durch Einführen eines solchen Prüf- 
stöpsels in eine Abtrageklinke wird die 
Zentralbatterie über den Widerstand und 
das Anrufrelais geschlossen. Das Prüfen 
der Sehlußzeichen- Vorrichtung und der 
Schnüre des Abfrage- und Verbindungs- 
stöpsels geschieht mittels der Vielfachklinke 
Null. Die Nullklinken sind nicht parallel 
geschaltet, sondern eine jede ist durch einen 
Widerstand von 100 Ohm kurz geschlossen. 
Beim Einführen der Stöpsel in die Null- 
klinke müssen die Schlußlampen erlöschen. 
Zur Feststellung und Eingrenzung von Be- 


rührungen einzelner Leitungen im System 
dient das Klinken-Prüfinstrument von der 
Siemens & Halske A.-G. und ein Präzisions- 
Volt- und Amperemesser mit einem Meß- 
bereich von O bis 3, O bis 15 und O bis 
150 Volt, O bis 1,5, O bis 15 und O bis 
150 Milliampere von der Siemens & Halske 
A.-G., das in der Hand eines geübten Be- 
amten eine wertvolle und unentbehrliche 
Ergänzung der auf der Schalttafel im 
Maschinenraum angebrachten Meßgeräte 
bildet und genaue Schlüsse auf den Zustand 
der zu prüfenden Stromwege zuläßt. 
Außerdem sind mehrere aus Element 
und Wecker bestehende sog. Klingelapparate 
zur schnellen Prüfung der Stromfähigkeit 
einzelner Verbindungen vorhanden. 


Schlußbemerkungen. 


Die Umschaltung des Fernsprechamts 
auf die neuen Betriebsräume ist ohne Stö- 
rungen in einer Nacht erfolgt, nachdem 
sämtliche Teilnehmerleitungen auf Grund 
eingehender und wiederholter Messungen 
geprüft und namentlich hinsichtlich ihres 
Isolationszustandes instand gesetzt worden 
waren. 

Seit 10 Monaten arbeiten nunmehr Orts- 
und Fernamt vollkommen betriebssicher, 
ein erneutes Zeugnis dafür, daß es gelungen, 
ein wirklich gutes, einwandfrei arbeitendes 
System mit nur zweidrähtigen Klinken- 
leitungen und zweiaderigen Stöpseln her- 
zustellen. 

Der wichtigste Vorteil des neuen 
Systems ist die jeden Zweifel ausschließende 
Schlußzeichenvorrichtung, die den Beamten 
mit Sicherheit erkennen läßt, wann der an- 
rufende und der angerufene Teilnehmer 
nach beendetem Gespräch die Hörer ange- 
hängt haben, und daß die Verbindung ge- 
trennt werden muß. Dadurch ist die früher 
so schwer empfundene, nervenaufregende 
Unsicherheit, ob die Teilnehmer sich er- 
reicht haben oder nicht, ob sie noch 
sprechen, ob sie andere Wünsche haben 
u dergl., vollständig beseitigt, und die 
Telegraphengehilfinnen empfinden diesen 
Vorteil als eine Wohltat. Im besonderen 
aber sind die Teilnehmer mit der neuen 
Betriebsweise zufrieden; Beschwerden über 
mangelhafte Bedienung kommen fast gar- 
nicht mehr vor, obwohl jede Beamtin ge- 
genwärtig mehr als die doppelte Anzahl 
Teilnehmer gegen früher zu bedienen hat, 
und in den Kreisen des Publikums wird 
besonders lobend hervorgehoben, daß die 
Trennung der Verbindungen nach beendetem 
Gespräch jetzt sofort erfolgt und andere 
Verbindungen ohne Verzug ausgeführt 
werden. 

Der günstigen Gestaltung der Betriebs- 
verhältnisse ist zweifellos zuzuschreiben, 
daß die Zahl der Neuanschlüsse seit Inbe- 
triebnahme des neuen Amts in unvorher- 
gesehenem Maße wächst. 


LITERATUR. 


Besprechungen. 


Projektierung von Elektrizitätswerken. 
(X. Band von Repetitorien der Elektrotechnik, 
herausgegeben von A.Königswerther). Von 
F. Hoppe Zivilingenieur. Mit 43 Abb. im 
Text. VIII und 204 S. in 8%. Verlag von Dr. 
M. Jänecke. ‘Hannover 1906. Preis geb. 
4,40 M. 


Nach Angabe des Prospektes über das Ge- 
samtwerk sollen die „Repetitorien“ in möglichst 
kurzen Zügen abgefaßt, dem Studierenden 
technischer Hochschulen und höheren Fach- 
schulen als Leitfaden zur Repetition und Vor- 
bereitung für die Examina dienen. 

Es muß leider bezweifelt werden, daß das 
vorliegende Werk diesem Zwecke gerecht wird. 


An und für sich soll nicht bemängelt wer- 
den, daß der Verfasser „den Hauptwert auf die 
wirtschaftlichen Gesichtspunkte und auf die 
Berechnung des sogenannten wirtschaftlichen 
Anlagekapitals“ gelegt hat, obwohl bei Prü- 
fungsarbeiten — weder an Hochschulen, noch 
für den höheren Staatsdienst — gerade die 
wirtschaftliche Seite der Arbeit besonders be- 
tont zu werden pflegt, weil der Studierende 
oder Bauführer bei dieser Gelegenheit in erster 
Linie die Beherrschung der technischen Grund- 
lagen zu erweisen hat. Wenn aber der Leser 
auf die hohe Wichtigkeit wirtschaftlicher Ge- 
sichtspunkte für die Praxis aufmerksam ge- 
macht werden sollte, so mußte dieses sicherlich 
in wirksamerer und besserer Weise geschehen, 
als durch Mitteilung zum Teil willkürlicher Zu- 
sammenstellungen von Mittelwerten aus der 
Statistik der Elektrizitätswerke. Unter solche 
muß z. B. die Seite 72 bis 73 gegebene Zu- 
sammenstellung der „Gesamt-Betriebseinnahmen 
in Prozenten des Anlagekapitals“ gerechnet 
werden. Es befinden sich unter den hier be- 
trachteten Werken natürlich auch jene 83 Werke, 
von denen der Verfasser Seite 196 sagt, daß 
das „wenig tröstliche Resultat“ ein „Durch- 
schnitts - Bruttoüberschuß“ von nur 8,3%, ge- 
wesen sei. (Im Übrigen hatten hiervon 31 
Werke, also nahezu der dritte Teil „ein gün- 
stiges Ergebnis von über 10°%,, während 22 
Werke mit einem solchen von unter 5°/, den 
„Mittelwert“ auf 8,30%, herunterdrückten — 
welche Bedeutung hat nun solch ein „Mittel- 
wert“?! Nun verlangt der Verfasser, der 
Studierende solle zunächst eine angenäherte 
Betriebskosten- und Rentabilitäts-Berechnung 
aufstellen und hierauf das wirtschaftliche An- 
lagekapital berechnen, während der „leider in 
der Praxis in der Mehrzahl der Fälle be- 
schrittene Weg“ (nämlich erst einen Kosten- 
anschlag aufzustellen und daran eine „soge- 
nannte“ Rentabilitäts-Berechnung zu Auapien) 
„nach Ansicht des Verfassers grundfalsch 
ist“. Man wird dieser Ansicht mit Recht ent- 
gegenhalten können, daß die „sogenannte 
Rentabilitäts-Berechnung“, solange sie nicht auf 
solidere Grundlagen aufgebaut ist, als auf 
Mittelwerten aus der Statistik der Elektrizitäts- 
werke, ebensolche Unsicherheit oder Willkür 
besitzt, sei sie nun vor oder nach Erstellung 
des Kostenanschlages aufgebaut, und daß die 
Abstimmung eines Kostenanschlages auf einen 
vorher berechneten Betrag mit der gleichen 
Leichtfertigkeit geschehen kann, als die Auf- 
stellung einer Rentabilitäts-Berechnung, deren 
Daten solange hin- und hergeändert werden, 

is das Endresultat eine gute Rentabilität an- 
gibt“. (Seite 3.) 

In dem Kapitel „Projektieren von Strom- 
erzeugungs-Anlagen“ bekommt der Studierende, 
welcher Elektrizitätswerke projektieren soll, 
unter anderem eine ganze Vorlesung über die 
Einteilung der Dampfmaschinen aufgetischt, 
deren Wert für einen in den letzten Semestern 
stehenden Jünger der Wissenschaft zum min- 
desten zweifelhaft ist. „Man unterscheidet 
Volldruck- (sic!) und Expansions-Maschinen, 
Auspuff- und Kondensations-Maschinen, ein- 
fach- und doppeltwirkende, liegende un 
stehende, langsam- und raschlaufende (sic!) Ma- 
schinen, ferner Schieber- und Ventil-Dampf- 
maschinen und schließlich Naßdampf- und Heib- 
dampf - Maschinen“. Derartige Auseinander- 
setzungen konnten in einem für die Vorberel- 
tung zu den Examina bestimmten und einen 
besonderen Abschnitt der Elektrotechnik be- 
handelnden Werke füglich fortbleiben. 

Auch inhaltlich reizen des Verfassers Be- 
hanipiungen in der vorliegenden Form häufig 
zu Widersprüchen, es seien nur einige Pep ae 
herausgenommen: „Die Bedienung einer Dreh: 
strom -Zentrale ist die denkbar einfachste , 
Seite 16. „Die Material-Ausnutzung bei HR 
schinen und Leitungen (für Drehstrom) Fee 
denkbar günstigste“, Seite 16. „Da ferner der 
Akkumulator die Eigenschaft besitzt, die FP ; 
nung selbsttätig zu regeln .. .“, Seite 22. a 
Gasmaschinen. . . „Betriebskosten nur währen 
und entsprechend der wirklichen Arbeits- 
leistung“, Seite 25. „Ein 50-pferdiger Qasmi 
ist also praktisch weniger wert als eine a 
pferdige Dampfmaschine“, Seite 25. „Zu ib- 
Ventil-Dampfmaschinen gehören . . . die Korli i 
Maschinen“, Seite 90. Diese Auswahl TE 
hier genügen, nur soll noch erwähnt wer a 
daß auch die auf Seite 124, 126, 127, 128 87 
gegebenen Gleichstrom-Schaltungen Fehler au 
weisen, z. B. in Abb. 11 falsche Sehalinni 
des Voltmeter-Umschalters, in Abb. 14 un z 
haben die Zusatzmaschinen Selbsterregung, hp 
mit Rücksicht auf die große Spannungsändert ê 
unanl elg lah in e n F 17 sind die 
satzdynamos falsch geschaltet. 

Auf die Ausdrucksweise scheint a 
fasser wenig Wert zu legen, 80 steht wa aa 
„die Benutzung und Unterhaltung von a aft 
kräften ist . . . die billigste ‚Betriebs Lei. 
Seite 172 „In Bezug auf die Isolierung der 


Se jede einzelne Arbeitsleistung der zum 
tellen von Signalen und gegebenenfalls auch 
von Weichen dienenden Elektromotoren durch 


11. April 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 15. 345 


betragen haben, die Motorleistung entspricht 
etwa l/a PS. 

Die Harwigsche Schrift behandelt außer 
Eigner und Weichenantrieb, sowie dem zu- 
gehörigen Stellwerk noch ein sogenanntes 
„Nebenstrom-Blocksystem“, dessen wenige Be- 
sonderheiten nicht von praktischer Bedeutung 
erscheinen. Kl. 


eine von Hand angetriebene Dynamomaschine 
erzeugt wird. Die grundsätzliche Anordnung 
einer derartigen Einrichtang wird durch das 
Deutsche Reichspatent Nr. 159111 gekenn- 
zeichnet. Zum Umstellen der Betriebsvorrich- 
tungen findet in bekannter Weise ein Haupt- 
strom-Motor mit zwei Feldwicklungen Verwen- 
dung, die im Stellwerk abwechselnd an die 
Stromquelle geschaltet werden. Zwecks Er- 
zeugung des Betriebsstromes wird eine Dynamo- 
maschine mit Außenerregung vom Stellwerks- 
Wärter mittels Handkurbel in Umdrehung ver- 
setzt. Dabei hat der Wärter den Stromkreis 
der Erregerbatterie zu schließen, nachdem 
mittels eines Schaltknebele die jeweilige Stell- 
leitung angeschlossen worden ist. Der Motor 
stellt, wenn es sich um ein Signal handelt, den 
Signalarm oder die Signalscheibe um, es wird 
kurz vor Erreichung der Endstellung die be- 
treffende Motorwicklung unterbrochen und da- 
für die das Rückstellen besorgende zweite 
Wicklung selbsttätig angeschaltet. Der Signal- 
arm schließt außerdem in seinen beiden End- | schaften von trockenem Papier sind durch die 
lagen Kontakte, die mittels einer besonderen | Aufnahmefähigkeit von Feuchtigkeit sehr er- 
Batterie und eigener Leitungen Rückmelde- | Schwert. Es wurden Platten von 10x10 cm 
Magnete üblicher Anordnung im Stellwerk be- | in einem elektrisch geheizten Ofen bei 110° C 
tätigen. Auch eine elektromagnetische Fest- | getrocknet. Mit diesen getrockneten Platten 
halte-Vorrichtung(Signalarm-Kupplung,Haltfall- | wurden dann auf zweierlei Weise Kondensa- 
Vorrichtung) ist vorgesehen, die in bekannter | toren gebildet und deren Kapazität gemessen. 
Weise den durch den Motor in die Freilage Einmal wurden die noch heißen Papierplatten 
gebrachten Signalarm so lange in dieser Stellung | zwischen ebenfalls warme, mit Zinnfolie be- 
esthält, als der Magnet der Vorrichtung von | Klebte Gummiplatten gelegt und diese dann 
Strom durchflossen wird; dieser Strom soll von | mit einem Gewicht von 15 kg beschwert. Der 
der Erregerbatterie mitgeliefert werden. Die abkühlende Kondensator wurde mit abnehmen- 
Unterbrechung des Signal-Kuppelstroms ge- | der Temperatur gemessen. Das andere Mal 
schieht nicht nur durch Gleiskontakte oder | wurde ein Plattenkondensator aus Messing- 
dergleichen, zum Zweck der Zugsicherung, es | scheiben durch zwischengelegte Hartgummi- 
soll vielmehr die Haltstellung des Signals | Stückchen von 6 mm Höhe gebildet. Dieser 
stets durch das nach Auslösung der Festhalt- | Kleine Luftkondensator wurde in einem Trocken- 
Vorrichtung wirksam werdende Armübergewicht | apparat untergebracht und seine Kapazität ge- 
herbeigeführt werden; der Motor bringt erst | messen. Dann wurden die Papierplatten in 
danach die mit ihm verbundenen Teile der | den Luftraum eingeschoben und die veränderte 


Antriebvorrichtung in die Haltelage zurück. Kapazität gemessen. Aus den beiden Messun- 
Bezüglich der elektrischen Fernbedienung | gen kann die Dielektrizitäts-Konstante berechnet 
von Weichen durch das Hand-Stellwerk müßte | werden. 
wohl versucht werden die Anordnung nach Die Kapazität der kleinen Kondensatoren 
der Richtung abzuändern, daß die eiche | wurde nach dem Verfahren von Maxwell be- 
während der Bewegung in jeder Stellung um- stimmt. Bei diesen Messungen muß auf den 
steuerbar bleibt, eine Shalkingawölse, die für | Isolationswiderstand des Kondensators Rück- 
die Betriebssicherheit zweifellos wichtig und | Sicht genommen werden. 
wenigstens in Deutschland jetzt allgemein | | Zur Bestimmung der Papierdicke wurde 
üblich ist. Im übrigen könnte natürlich das | eine einfache Schraubenlehre mit Flächen von 
hier in Rede stehende Stellwerk hinsichtlich | 0,2 gem verwandt. Die Gefühlsschraube an 
seiner mechanischen und elektrischen Abhängig- | dieser Lehre war so eingestellt, daß ein Druck 
keiten, der Fahrstraßen-Festhaltung, Stations- | von 1l xg aut 1 qem erfolgte. 
blockung usw. in entsprechender Weise aus- Die Ergebnisse der Messungen sind in der 
gebildet werden, wie die bekannten elektrischen | folgenden Zahlentafel zusammengestellt. 
raft-Stellwerke. 
Soweit bekannt, hat das beschriebene Hand- 
Stellwerk bisher noch keine praktische Anwen- 
dung gefunden, und es möge bezüglich der im 


tungen selbst unterscheidet man zunächst 
blanke Leitungen (sic!) einerseits, isolierte Lei- 
tungen und Kabel anderseits“. Der Deutsche 
neigt schon an und für sich zu einer etwas 
nachlässigen Behandlung seiner schönen 
Sprache, gerade in wissenschaftlichen Büchern 
sollte man sich einer derartigen Ausdrucks- 
weise nicht schuldig machen. Eine Reihe sinn- 
entstellender Druckfehler, z. B. „pro laufender 
Motor“, anstatt pro Jaufendes Meter (zweimal 
Seite 156), „Maschinenapparate“ anstatt -aggre- 
gate (Seite 3) usw. vervollständigen den un- 
günstigen Eindruck nach dieser Seite. 

Das ganze Werk macht hiernach zu sehr 
den Eindruck einer „Schnellfabrikation“, um als 
wertvolles Hilfsmittel für Examenskandidaten 
dienen zu können, dem praktisch tätigen Pro- 
jekteur wird es weder etwas Neues noch auch 
nur wertvolle Anregungen bieten. 

Es ist zu wünschen, daß der Verfasser vor 
Ausgabe einer zweiten Auflage das Werk einer 
gründlichen Durchsicht und Umarbeitung unter- 
sieht. Behrend. 


Elektrizitätslehre. 


Die spezifische Induktionskapazität 
von trockenem Papier und fester Zellulose. 


[„The Electrician“, Bd. 57, 1906, S. 784 und 814, 
10 Sp., 14 Abb.] 


A. Campbell hat Papierproben von vier 
Kabelfabriken untersucht und zwar ausschließ- 
lich Zellulosepapier (chemisches Holzpapier), 
welches möglichst frei von Holzstoff ist. 

Die Untersuchung der elektrischen Eigen- 


Elektrotherapie. Die Technik und Anwen- 
dung elektrischer Apparate in der ärztlichen 
Praxis. Von Gg. Heber, Elektro-Ingenieur 
und G. Zickel, Dr. med. u. prakt. Arzt. Mit 
147 Abb. VI u. 278 S. in 80. Verlag von Dr. 
W. nosunenlie: Berlin-Leipzig 1906. Preis 
4,80 M. 

Das Buch, welches die Verfasser, ein Elek- 
trotechniker und ein Arzt, in gemeinsamer, er- 
gänzender Arbeit verfaßt haben, soll den prak- 
tischen Bedürfnissen des Arztes dienen. Der 
erstrebte Zweck wird auch ohne Zweifel erreicht, 
aber der Titel ist nicht glücklich gewählt; denn 
außer den elektrischen Behandlungsmethoden, 
der Galvanisation, „Faradisation“, den elektri- 
schen Bädern, der „Franklinisation“, „d’Arson- 
valisation“, elektromagnetischer Behandlung, 
der Elektrolyse und Galvanokaustik werden 
auch Röntgen - Diagnostik, Röntgen - Therapie 
und Lichtbehandlung besprochen. Ich glaube 
nicht, daß viele Leser in einer S AEH OII erapie 
die zuletzt genannten Kapitel, ja kaum die 
elektromagnetische Behandlung suchen werden. 
In jedem Abschnitt ist der technische Teil von 
dem medizinischen getrennt, und sind beide 
Teile kurz — bisweilen zu kurz — und dennoch 
leicht verständlich gehalten. Der praktische 
Blick der Verfasser zeigt sich auch in einigen 
kleinen Zügen. Erwähnt sei die Aufzählun 
der „Stromarten für die Elektrotherapie“, wobe 
in der Medizin gelegentlich gebrauchte, in den 
Lehrbüchern gewöhnlich übergangene Worte, 
wie Konvektionsströme, monodische Volta- 
ströme usw. erklärt werden. Bei der Licht- 
behandlung hätte die Quecksilberdampf-Lampe 
erwähnt werden sollen. 


Spezifische Induktionskapazität 
Nummer | Papier- 


Als ein durchgehender Fehler des Buches r a, . 5 à , 
z f ; zweiten Absatz der Kohlfürstschen Abhand- des dicke zwischen Zinnfolie 
Pabna ee Er Fi ma a lung gemachten Bemerkung, daß von den be- | Musters | inmm |—- (| Im Platten- 
gebildet und rerchildert and © T En kannten Einrichtungen keine für den gedachten ı Blatt | 8 Blätter | kondensator 
8 Den LL D Zweck verwendbar sei, darauf hingewiesen | ———- E SE KERS ES 
Aoi SEN: werden, daß der zuerst in Amerika ausgeführte, | 

von der Siemens & Halske A.-G. verbesserte Preß- 14 0,08 2,5 . 26 zer 

gas-Antrieb mit elektrischer Steuerung ganz be- 15 0,12 1,8 — 1,8 

sonders für einzelne, weit vom Stellort befind- 54 0,13 1,9 1,9 == 

iche Signale A Deutschland „siehe a. 3 Es zi ‚2 = 

wendet wird, und sich gut bewährt hat. Diese , — 2,1 

KLEINERE MITTEILUNGEN. in der Literatur mehrfach beschriebene?) An- 17 0,25 1,9 — 2,0 

JE DNOTFIeh ung benut bekanntlich a De = N no = 1,8 

triebsmittel die überall leicht erhältliche flüssige , y = 1,7 

Telegraphie und Signalwesen Kohlensäure, deren Zufluß zu dem doppelt 68 0,28 2,0 = 1,9 

mit Leitung. wirkenden Arbeitszylinder sich durch elektrisch 2 0,5 2,2 23 = 


(mittels Schwachstrom) gesteuerte Ventile regelt. 
Bei der Bedienung dieser Antriebvorrichtung 
ist wie bei den üblichen Kraft-Stellwerken vom 
Wärter keine eigentliche Stellarbeit zu leisten, 
was dagegen bei dem vorbeschriebenen Hand- 
Stellwerk zum Betrieb der Dynamomaschine 
in mindestens gleichem Maße geschehen muß, 
wie bei mechanischen Stellereien. 

Der Aufsatz von Kohlfürst gründet sich 
auf eine Dissertationsschrift „Untersuchung 
über die Anwendungsmöglichkeit eines von 
Hand erzeugten elektrischen Stromes für die 
Sicherung der Zugfahrt und Zugfolge“ von G. 
Harwig (Berlin, Mai 1905), die sich in erster 
Linie mit der Berechnung und versuchsweisen 
Feststellung einer für den vorliegenden Zweck 
geeigneten Hand-Dynamomaschine befaßt. Es 
wird dort eine Maschine mit reiner Außen- 
erregung und einer Zahnrad-Übersetzung von 
1:30 bei einer Länge der Handkurbel von 
250 mm empfohlen. Diese Maschine soll durch 
sechs hintereinander geschaltete Leclanch6- 
Elemente von je 1,4 V Spannung erregt werden, 
und bei 1800 Umdrehungen und einer Klemmen- 


Elektromotorisches Hand-Stellwerk für 
Weichen und Signale. 


(Schweiz. Bauzeitg.“ Bd. 48, 1 S. 41, 6 Sp. 
1 Abb] ` ai 


Durch Wägung von sechs Proben konnte 
festgelegt werden daß die Dielektrizitäts-Kon- 
stante proportional dem spezifischen Gewicht 
ist, welches zwischen 0,55 und 0,78 schwankt. 
Papier ist ein Gemisch von Zellulose und 
Luft; wenn also die spezifische Induktions- 
kapazität von fester Zellulose bekannt ist, 80 
kann aus dem Verhältnis von Zellulose und 
Luft und aus der Anordnung der beiden die 
Dielektrizitäts-Konstante für jede Papiersorte 
bestimmt werden. Dabei sind zwei extreme 
Fälle möglich, nämlich einmal liegen die 
Schichten von Luft und fester Zellulose pa- 
rallel zu den Kondensatorplatten und das andere 
Mal senkrecht dazu. In Wirklichkeit wird eine 
Vermischung beider Fälle vorhanden sein. 
Bezeichnet man das spezifische Gewicht 
von Zellulose mit d, dasjenige des zu unter- 
suchenden Papiers mit und vernachlässigt 
man gegen diese das spezifische Gewicht der 
Luft, so erhält man das Verhältnis der Volumina 
von fester Zellulose zur Luft aus der Beziehung 


L. Kohlfürst berichtet über ein Hand-Stell- 
werk zum elektrischen Betriebe von Weichen 
und Signalen. 

Im Eisenbahn - Sicherungswesen kommen 
des öfteren Fälle vor, wo einerseits die Entfer- 
nung einzelner Signale und auch wohl einer 
oder der anderen Weiche vom Stellort so groß 
ist, daß mechanische Übertragungsmittel zur 
Fernbedienung nicht mehr mit genügender 
Sicherheit anwendbar erscheinen, wo aber 
anderseits auch eigentliche Kraft-Stellwerke 
nicht an ihrem Platze sind, da für ihren Betrieb 
erst besondere Kraftstationen zur Erzeugung 
von Elektrizität, Druckluft oder dergleichen 
geschaffen werden müßten, was sich aber im 
allgemeinen schon aus wirtschaftlichen Gründen 
verbietet. Diese Fälle werden sich mit der an- 
dauernden Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit 


mehren, weil hierdurch eine immer größere | spannung von 105V eine Stromstärke von 1,9 Amp 
utfernung der Signale von den Gefahrpunkten | liefern; der Kurbeldruck wird dabei zu 10,2 kg, g=-, D- 
bedingt ist. der sekundliche Kurbelhub zu 1,6 m angegeben. T dD: 


Die Motorspannung soll bei der Versuchs- 


Es wird nun ein „Elektromotorisches Hand- | 
ausführung 70V, die Umstelldauer 3,5 Sekunden 


Stellwerk“ vorgeschlagen, dessen Betriebsstrom Wird die Dielektrigitäts-Konstante von fester 


Zellulose mit k bezeichnet, so ergeben sich fü 
die beiden extremen Fälle die Delke itin 
Konstanten für Papier aus den Beziehungen: 


1) Unter anderem in Glasers Annalen für Gewerbe 
und Bauwesen, 1%6, 3.67 und 68. 


p -QED 
'— q+k 


Der wirkliche Wert wird zwischen diesen 
liegen und etwa dem Wert 5 (kı + k) nahe 
kommen. 


Aus besonderen Versuchen wurde das spe- 
zifische Gewicht der Zellulose d=1,5 und die 
Dielektrizitäts-Konstante derselben k= 6,8 ge- 
fanden. Mit diesen Werten wurden einige 
Papierproben nachgerechnet. Es ergab sich: 


und k= 


l] Gemessen 
k k E 

q 1 | > (ki + ko) kp 
0,577 | 145 | 312 | 2,28 1,98 
0629 | 149 | 323 | 286 1.89 
0843 | 1,64 | 866 | 270 221 
0930 | 170 | 379 2,75 295 
1078 | 179 | 402 | 290 280 


Aus dieser Vergleichung geht hervor, daß 
die Zellulose mehr parallel der Papieroberfläche 
geschichtet ist, als senkrecht dazu. 


Weiterhin werden noch eine Reihe von 
Messungen an Luftraum-Telephonkabeln mitge- 
teilt, In Kurventafeln ist die Abnahme des 
Isolationgewiderstandes und die Zunahme der 
Kapazität mit der Temperatur gezeigt. 


Im zweiten Teile des Aufsatzes sind die 
Ergebnisse der Messungen an fester Zellulose 
wiedergegeben, die in der folgenden Zahlen- 
tafel zusammengestellt sind. 


Temperatur | Spezifische Spezifischer Wider- 
in °C | Induktionskapazität | stand in Megohm/cm 
| | 
20 6,7 — 
2 — 1600 . 106 
30 6,8 900 . 106 
40 7,0 330 . 106 
50 72 125 . 106 
60 R 40 . 106 
65 - 20 . 106 
70 7,5 = 


Bei der Vergleichung der Ergebnisse der 
Messung der Kapazität in Abhängigkeit von 
der Temperatur für Luftraum-Kabel und feste 
Zellulose fällt es auf, daß die Veränderung der 
Kapazität beim Kabel um 50°), größer ist. Dies 
hat wohl seinen Grund darin, daß das Kabel 
nicht in so hohem Maße getrocknet war, als die 
Zelluloseblätter. 


Die Durchschlagskraft von getrockneter 
Zellulose wird zu 5C0000 V für 1 cm angegeben, 
dagegen diejenige von lufttrockener Zellulose 
mit 250000 V. Zum Schlusse wird noch auf die 
guten Eigenschaften von .Zellulose-Azetat auf- 
merksam gemacht. Seine Dielektrizitäts-Kon- 
stante ist kleiner als die von fester Zeilulose 
und seine Wasser-Aufnahmefähigkeit geringer, 

n. 


Dynamomaschinen, Transformatoren 
und Zubehör. 


Reihenschaltung von Wechselstrom-Maschinen. 


Herr W. Wiskott teilt uns eine Anordnung 
mit, bei der Wechselstrom-Maschinen in ein- 
facher Weise in Reihe geschaltet werden können, 
indem man eine zwangsweise Abhängigkeit 
durch einen Transformator herbeiführt, der sie 
elektrisch parallel schaltet. Die Schaltung ist 
in Abb. 25 dargestellt. 


Reihenschaltung von Wechselstrom-Maschinen. 
Abb. 25. 


Praktische Bedeutung. kann eine derartige 
Schaltung bei erforderlichen Erweiterungen von 
Wechselstrom-Zentralen haben, bei denen man 
die alten Anlagen bei der alten Spannung weiter 
benutzen, aber auch gerne höhere Spannungen 
am Netz für Kraftzwecke haben möchte. Man 
kann die Anlage mit Hilfe der angegebenen 
Schaltung als Dreileiteranlage ausbauen, Der 
Transformator dient dann eventuell auch noch 
als Belastungsausgleich. 


Meßgeräte und Meßverfahren. 


Bestimmung des Hystereseverlustes bei lang- 


samen Wechseln. 


[The Electrical Enno. Bd. 36, 1907, S. 224, 


2 Sp. 2 Abb.) 
G. Kapp beschreibt eine Methode, welche 


sich auf die Tatsache gründet, daß in einer mit 
Eisenkern versehenen Spule vom Widerstand R 


der durch eine angelegte Spannung e hervor- 
gerufene Strom ti nicht momentan den höchsten 


Wert J= Å erreicht, sondern infolge der durch 


das Anwachsen der Induktion im Eisen ent- 
wickelten gegenelektromotorischen Kraft erst 
nach einer gewissen Zeit, was sich mathematisch 


durch die Gleichung 
._e n dẹ 
E Sr ci —8 
'—R R dt" 2,2 


ausdrücken läßt; hierin bedeutet & den Induk- 
tionsfluß im Eisenkern und n die Anzahl der 
Spulenwindungen. 

Aus der zur Magnetisierung des Eisenkerns 
während einer halben Magnetisierungeperiode 
und zur Erzeugung der Jouleschen Wärme in 
der Spule verbrauchten Energie Zei läßt sich 
nun der Hystereseverlust im Eisen auf einfache 
Weise bestimmen. Die Versuchsanordnung ist 
in Abb. 26 schematisch angedeutet: Eine 


Abb. 26. 


Batterie B sendet einen starken Strom durch 
den Regulierwiderstand r und den Normal- 
widerstand M, an dessen Enden der Spannungs- 
zeiger V liegt. Hier zweigt sich ein Stromkreis ab, 
'welcheraußerderzu untersuchenden Spule(Trans- 
außer der zu untersuchenden Spule (Trans- 
formator) T noch einen Stromwender U und 
ein Amperemeter A enthält. Letzteres muß den 
Nullpunkt in der Mitte tragen, da zwei Ströme 
von entgegengesetzter Richtung zu messen 
sind. Die beiden Transformator-Wicklungen 
müssen elektrisch und magnetisch hinterein- 
ander geschaltet sein. 

= Vor Beginn des eigentlichen Versuchs wird 
durch Regulierung von r ein geeigneter Strom 
durch den Transformator gesandt, dessen End- 


wert J= Í durch die an M gemessene Spannung 


e und den Widerstand des Zweigkreises R ge- 
geben ist. Nun wird der Stromwender um- 
gelegt, gleichzeitig eine Stoppuhr in Gang ge- 
setzt und das Amperemeter beobachtet. Hat 
der Strom eine bestimmte Stärke 2 erreicht, 
so wird die Uhr angehalten, die Zeit notiert 
und der Vorgang bei einer anderen Strom- 
stärke 2 wiederholt usw., sodaß man eine Anzahl 
zusammengehöriger Werte von ¿ und £ erhält, 
welche in Kurvenform aufgetragen werden 
(vgl. die ausgezogene Kurve in Abb. 27). Bei 
den höheren Stromstärken, bei welchen die 
Stromänderung nur noch langsam verläuft, 
braucht man natürlich den Versuch nicht stets 
von vorn zu beginnen, sondern kann während 
eines einzigen Versuchs durch wiederholtes 
gleichzeitiges Ablesen von Uhr und Ampere- 
meter eine ganze Anzahl zgusammengehöriger 
Werte von ? und £ erhalten; beispielsweise er- 
reichte bei einem 7 KW-Transtormator der 
Strom erst nach 100 Sek seinen Höchstwert. 

In Abb. 27 stellt nun, wie leicht ersichtlich, 
der zwischen der ausgezogenen Kurve und der 
Abszissenachse liegende Flächenraum die durch 
die Transformatorwicklung geflossene Elektri- 
zitätsmenge in Coulomb dar; durch Multipli- 
kation mit der Spannung e erhält man also 
den Energieverbrauch, und zwar ist dieser an- 
fangs negativ, das heißt der Transformator gibt 
Energie an den Stromkreis ab, später positiv, 
das heißt die Energie wird vom Stromkreis 
geliefert. 

In dem Energieverbrauch ist nun noch die- 
jenige für die Joulesche Wärme im Draht 2? R 
mit enthalten, der entweder nach der leicht 
verständlichen Andeutung des Verfassers in 


Abb. 27 graphisch, oder wohl noch 
mittels des 
bestimmt und in Form der gestrichelten Kurve 
in die Abb. 27 eingetragen werden kann. Die 
zwischen beiden Kurven befindliche Fläche 


16. 


11. April 1907. 


I SI II om _ 


—_— I 7 


bequemer 


echenschiebers direkt numerisch 


stellt somit unter Berücksichtigung des Vor- 
zeichens den reinen Hystereseverlust im Trans- 
formatoreisen dar. 


Abb, 27. 


Der zu dem gemessenen Hystereseverlust 
gehörende Induktionsfluß » ergibt sich durch 
Integration der Gl. (1) zu r 


e108.4 
nj RN 


t 
p = — agt- lia)=g 


wobei zu berücksichtigen ist, daß bei dem be- 
schriebenem Versuch infolge des Kommnutierens 
des Stromes der doppelte Induktionsfluß in 
Betracht kommt. Die Klammergröße 


A=(Jt — fiat) 


stellt den mittels des Planimeters leicht zu er- 

mittelnden Flächenraum zwischen der aus- 

Ben ¿è — t -Kurve und ihrer oberen 
symptote in Ampere-Sekunden dar. 

Durch Veränderung des Widerstandes r und 
somit der Spannung e kann man natürlich eine 
beliebige Anzahl verschieden hoher Induktions- 
flüsse im Eisen untersuchen und schließlich, 
falle der Querschnitt des Kernes konstant und 
das Gewicht desselben bekannt ist, auch den 
Hystereseverlust für 1 kg Eisen als Funktion 
der Induktion darstellen. Gleh. 


Die toten Punkte einer Galvanometernadel 
für flüchtige Ströme. 


[Alexander Russell. „Proc. of the Physic. Soc. 
of London“, Bd. XX; auch „Phil. Mag.“, Sep- 
tember 1906.) 


Der Verfasser knüpft an eine Arbeit (1897) 
Lord Rayleighs „Über die Messung von 
Wechselströmen mittels einer schief stehenden 
Galvanometernadel usw.“ an und findet für die 
Winkel @, um welche die Nadel von ihrem 
Nullpunkt abgelenkt sein muß, damit sie durch 
die Entladung eines Kondensators keinen Aus- 
schlag gibt, die Beziehung: 


sin & = ey 

worin u das magnetische Moment der Nadel, 
G die Galvanometer-Unveränderliche, y die Ray- 
leighsche Unveränderliche, V den anfänglichen 
Spannungsunterschied zwischen den Konden- 
satorklemmen und R den wirksamen Wider- 
stand des Entladungsstromkreises bedeutet. 

Die Kenntnis dieser Winkel — der „toten 
Punkte“ eines Galvanometers, wie sie der Ver- 
fasser nennt — gestattet die Bestimmung des 
wirksamen Widerstandes R, eines Kondensators. 

Liegt der tote Punkt bei D,, wenn nur die 
Galvanometerspule in den Entladungsstrom- 
kreis eingeschaltet ist, bei D,, wenn noch ein 
Widerstand R dazukommt, so gilt 


G+R+R_D. 


G -+R — Di 
daraus st R= DE; — G. 


Bei Galvanometern mit kleinem Widerstand 
lassen sich die toten Punkte rasch und gera 
bestimmen. G. M. 


Eine Erhöhung der Konstanz stromgebender 
Batterien. 

[The Physical Review“, Bd. 23, 1906, S. 441, 
2S., 1 Abb.) 


W. P. White beschreibt hier eine 2 
bekannten Wirkung von Pufferbatterien ae 
gebildete Anordnung, nach der man die Spa 


2 , ie 
nung einer größeren galvanischen Batter i 
durch eine kleinere Hilfsbatterie mö He hen 
veränderlich halten kann. Von den drei Stro 


14 


alit! 


zJ SE Zr 


11. April 1807. Elektrotechnische Zeitschrift. 1807. Hefi 15. 847 
zweigen der Abb. 28 enthalte Zweig 1 eine | stehen aus Kupferseil von 64 qmm; sie sind im | Fahrzeuges auf diesem fährt, das Fabrzong 
bestimmt ist, we 


Batterie von der EMK V und einen Widerstand 
B, Zweig 2 eine kleinere Batterie von der EMK 
v und einen Widerstand b, 
endlich Zweig 3 das Ge- 
rät mit dem Widerstand 
R, durch das man einen 
unveränderlichen Strom 
oder einen Strom bei un- 
veränderlicher Spannun 
zu senden wünscht. Sin 
I, Is und /; die Stärken 
der Ströme in den drei 
Zweigen, so ist 


7 VR-v(B+R) 
27 BR+b(B+R) ' 


Pufferbatterien in einem 
Batteriestromkreise. 


Dieser Bruch verschwin- Abb. 28. 
det, wenn 
V_DB+R 
vo R 


ist. Unter dieser Bedingung wird dann 


Ig = F N) 

das heißt, /; wird unabhängig von dem Wider- 
stand b im Zweig 2 und der Spannung V im 
Zweig I, wenn man B so wählt, daß ein im 
Zweige 2 eingeschaltetes Amperemeter keinen 
Strom anzeigt. 

White benutzte diese Schaltung bei Akku- 
mulatoren, die in dem Hauptstromkreise eines 
Kompensations-Apparates von sehr geringem 
Widerstand lagen, also unter Verbältnissen, in 
denen Akkumulatoren der üblichen Kapazität im 
allgemeinen störende Schwankungen zeigen, 

. M. 


Elektrische Beleuchtungs- und Kraft- 
übertragungs-Anlagen. 


Kraftwerk Brusio. 


DasderA.-G.KraftwerkeBrusio gehörige Werk 
in Brusio in Graubünden versorgt das Poschia- 
viner Tal und die elektrisch betriebene Bernina- 
Bahn. Ferner hat die Societä Lombarda in Mai- 
land für sich 16000 KW gepachtet und leitet 
dieselben in ihr bestehendes Verteilungsnetz, 
mitten in der industriereichen Gegend südlich 
des Comer- und des Langen Sees. Die Betriebs- 
kraft des Werkes liefert der Poschiavino, wel- 
cher beim Ausfluß aus dem Poschiaver See, 
durch letzteren als Sammelbecken angestaut, 
gefaßt und in einem 5 km langen Druckstollen 
einem 420 m über der Zentrale gelegenen 
Wasserschloß zugeleitet wird. Vom Wasser- 
schloß führen fünf Rohrleitungen über mäch- 
tige steile Felswände hinunter ins Turbinen- 
haas. Das Maschinenbaus enthält gegenwärtig 
sechs Maschinengruppen mit einer Leistung 
von Je 8000 PS; im Laufe dieses Jahres werden 
vier weitere und im Jahre 1908 die zwei letzten 
Gruppen gleicher Größe aufgestellt werden, 
sodaß die Zentrale nach vollem Ausbau eine 
neistungsfähigkeit von 86000 PS haben und 

© grö te des Kontinents sein wird. Die elek- 
trische Energie wird in Form von Drehstrom 
bei 47000 V durch eine Hochspannungsleitung 
von etwa 160 km Gesamtlänge verteilt. Die 
Leitung beginnt bei der Transformatorenstation 
in Piattamala bei Tirano, durchläuft das Veltlin 
und das westliche Ufer des Comer-Sees und 
führt nach Castellanza und Lomazzo, wo die 
Spannung auf 11000 V herabgesetzt wird. 

Den elektrischen Teil der Anlage erstellte 
die Elektrizitäts-Gesellschaft Alioth. Die Tur- 
binen wurden von Escher Wyss & Co. und 
Piccard & Pictet in Genf geliefert; die erstge- 
nannte Firma lieferte auch die Rohrleitung. Die 
Anlage wurde Anfang März dieses Jahres in 
Betrieb gesetzt. —z. 


Kraftübertragung mit 50000 V in Norwegen. 


Die Elektrizitäts- A.-G. vormals Schuckert 
Co. hat vor Kurzem ihre Anlage in Kykkels- 
rud (Norwegen) durch zwei Dynamos von je 
3750 PS erweitert und die Arbeiten für drei 
weitere Maschinensätze von je 8000 PS in An- 
fi genommen. Die erzeugte Energie wird in 
orm von Drehstrom mit 50000 Phasen- 
spannung und 50 Perioden einer etwa 42 km 
entfernten Fabrik für chemische Industrie zu- 
geführt, Vorerst sind in der Zentrale Kykkels- 
rud vier Transformatoren von je 2250 KVA auf- 
gestellt, welche die Dynamospannung von 5000 
an 50000 V erhöhen. In der Sekundärstation 
efnden sich vier Transformatoren von je 
KVA, welche die Ubertragungsspannung 
wiederum auf 5000 V herabsetzen. Die Fern- 
leitung ist in der Hauptsache auf Holzmasten 
verlegt, nur an Winkelpunkten oder bei Bahn- 
und Fiußübergängen sind eiserne Gittermasten 
verwendet worden. Die Leitungsdrähte be- 


gleichseitigen Dreieck mit einem Abstand von 
1,4 m angeordnet und teils auf zweiteilige 
farbig glasierte Deltaglocken, teils auf aus 
einem Stück bestehende Isolatoren aufgesetzt. 
Sämtliche Isolatoren sind durch Hanf und 
Schellack auf Eisenstützen 'befestigt, die von 
eisernen Querarmen getragen werden. 

Die Inbetriebsetzung der Anlage vollzog 
sich ohne störende Zwischenfälle, und der stän- 
dige Betrieb hat bisher zu keinerlei Beanstan- 
dung Anlaß gegeben. Die Parallelschaltung der 
5000 V-Schienen in der Sekundärstation mit den 
5000 V-Schienen einer in der Nähe liegenden 
großen Zentrale zwecks gemeinsamer Strom- 
abgabe konnte ohne weiteres vorgenommen 
werden. er. 


Elektrische Bahnen und Fahrzeuge. 


Besteuerung von Kraftwagen. 


Auf eine Eingabe des Mitteleuropäischen 
Motorwagen-Vereins an den Reichskanzler, be- 
treffend die Besteuerung von Probe - Kraft- 
wagen ist unterm 12. I. 1907 ein Erlaß ergangen, 
nach welchem als Fahrten, die eine Steuer- 
flicht begründende Ingebrauchnahme der 

raftfahrzeuge nicht darstellen, die folgenden 
Fälle angesehen werden: 

1. Das Einfahren der Fahrzeuge nach er- 
folgter Zusammenstellung (der maschinellen 
Teile durch den Inhaber der Fabrik oder seine 
Angestellten, soweit durch das Einfabren erst 
die Gebrauchsfähigkeit des Fahrzeugs festge- 
stellt werden soll. Das Gleiche gilt von Kraft- 
fahrzeugen, die einer Fabrik oder Reparatur- 
werkstätte zur a EINE übergeben und 
von dieser nach erfolgter Ausbesserung auf 
ihre Gebrauchsefähigkeit erprobt werden; 

2. Fahrten, welche zur technischen Erpro- 
bung eigener oder fremder Konstruktionen an 


IN eh . 


l) 


m 
| BEE N) 


\r 


= ——  — ; 
I aU 


— —— a = > 
Ar | A J EA 
paoa A a 
IOA O s © EEE l á 


aber zu seiner Beförderun 
er etwa einen Auftrag des Besitzers am dritten 
Orte auszuführen hat und die Ausbesserung 
nur gelogeni en dieser Reise mit besorgt 
ader überhaupt nur zum Vorwande der Fahrt 
benutzt wird. l 

Dagegen kann eine Steuerfreiheit nicht an- 
erkannt werden für Fahrten, die sur Anlernung 
eines Fahrers bestimmt sind, da in diesen 
Fällen kein Zweifel über die Gebrauchsfähig- 
keit des Fahrzeuges besteht. - 

Was die Probefahrten im Sinne des $ 106, 
Abs. ı der Ausführungsbestimmungen anlangt, 
80 haben als steuerfreie Probefahrten diejenigen 
Fahrten zu gelten, die ein Kaufliebhaber mit 
einem Fahrzeuge vor endgültigem Abschlusse 


. des Kaufes vornimmt. Dabei sind den Probe- 


fahrten aber auch solche zuzuzäblen, welche 
nicht mit den zum Verkaufe gestellten Fahr- 
zeugen selbst, sondern mit sogenannten Typen- 
Fahrzeugen das heißt mit solchen veranstaltet 
werden, welche als Proben für die zu liefernden 
Fahrzeuge lediglich dazu dienen, den Kauf- 
liebhabern den Gang, die Leistungsfähigkeit usw. 
des Typs vorzuführen. Die Eigenschaft als 
Probefahrt in dem hier in Rede stehenden 
Sinne ist dagegen zu verneinen bei solchen von 
Fabrikanten oder Händlern allein oder mit 
anderen unternommenen Fahrten, die darauf 
abzielen, dem Publikum allgemein die zum 
Verkaufe gestellten Fahrzeuge vorsuführen, 
um erst die Kauflust anzuregen (sogenannte 
Reklamewagen), und ebenso bei solchen 
Fahrten, die vorgenommen werden, um das 
Fahrzeug einer bestimmten Person anzubieten, 
bei welcher Kauflust vermutet wird, die sich 
aber noch garnicht an den betreffenden Fabri- 
kanten oder Händler gewandt hat. Wegen der 
Herbeiführung eines einheitlichen Verfahrens 
ist kem Erforderliche in die Wege geleitet 
worden. 


m N a a a R Å E a S 


T o -A Ln 


X 


Revisionwagen für den Bimplou-T[unne), 
Abt. 29. 


den Fahrzeugen{oder deren Zubehörteilen von 
der Fabrik veranstaltet werden, vorausgesetzt, 
daß die Fahrzeuge nicht gleichzeitig dem Fa- 
brikanten oder seinen Angestellten zu poreon: 
lichem Gebrauche zu dienen bestimmt sind; 

8. Fahrten, welche Händler mit den von 
ihnen zum Wiederverkaufe bezogenen Fahr- 
zeugen vornehmen, um deren Gebrauchsfähig- 
keit festzustellen, bevor das Kraftfahrzeug zum 
Verkaufe gestellt wird. 


Eine Steuerpflicht liegt ferner nicht vor 

4. wenn ein im Auslande schadhaft gewor- 
denes aber noch bewegungsfähiges Kraftfahr- 
zeug unter Bonning seiner Triebkraft vom 
Führer nach der im Inlande gelegenen Aus- 
besserungsstelle gefahren, dort wieder herge- 
stellt, auf öffentlichen Wegen oder Plätzen des 
Inlandes erprobt und wieder über die Grenze 
zurückgefahren wird, ohne daß im übrigen 
eine Beförderung von Personen im Inlande statt- 
findet. Eine solche Bo orcorung von Personen 
würde aber allerdings dann als vorliegend zu 
erachten sein, wenn swar nur der r des 


Inzwischen hat neu i der Mitteleuro- 
pecs Motorwagen-Verein dem Reichskanzler 
ie Bitte unterbreitet, die Steuerfreiheit auch 
auf 2 ejenigen Motorwagen auszudehnen, die 
von Kleingewerbetreibenden und selbständigen 
Konstrukteuren zur Erprobung neuer Kon- 
struktionen benutzt, sowie von Privaten behufs 
Verkaufs einem Kaufliebhaber auf öffentlichen 
Wegen vorgeführt werden. Diese Bitte ist in- 
dessen mit der Begründung abgeschlageu 
worden, daß eine das steuerliche Interesse 
wahrende begriffsmäßige Abgrenzung des in 
Frage kommenden Personenkreises ausge- 
schlossen erscheine. st 


Revisionswagen für den Simplon-Tunnel. 
[„Le Genie Civil“, Bd. 49, ı S. 287, 2 Sp. 
aiw S 2: 


Für die Besichtigung und Unterhaltun 
des Tunnels wird das in Abb. 29 dargestellte 
Fahrzeug benutzt. Der Wagen ist zweiachsig 
und mit Westinghouseschen Druckluft- so- 
wie mit Handbremsen ausgestattet und wird 


348 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 15. 


11. April 1907. 


— 


zwecks Beförderung in den Tunnel an einen 


Zug oder eine Lokomotive angehängt. Auf: 


den Gefällstrecken kann er sich auch unter 
der Kontrolle der Bremsen selbstständig be- 
wegen. Das Fahrzeug besitzt vorn und hinten 
je eine Plattform und dazwischen zwei ge- 
schlossene Räume, von denen der größere 
einen Petrol- oder Benzinmotor nebst ange- 
triebener Dynamo für 4 KW, 50 Amp und 65 V, 
sowie die Vorratsgefäße für Wasser und Brenn- 
stoff enthält. Der zweite Raum dient zur Auf- 
bewahrung von: Utensilien und Werkzeugen. 
Die Schalttafel im Maschinenraum ist für sieben 
Stromkreise eingerichtet, nämlich für die 
Wagenbeleuchtung selbst und für den Betrieb 
eines Scheinwerfers von 20 Amp, der wie Abb, 29 
zeigt, auf einem kleinen Wagen ruht und aus 
dem Wageninnern auf die Plattform hinaus- 


Prüfung der Tunnelwände dient -der Schein- 
werfer und die oben auf dem Wagendach an- 
zubringenden zwei Bogenlampen für Decken- 
beleuchtung. Pte. 
 Bergwerksbetrieb. 
Einige neuere Ausführungen elektrischer 
Fördermaschinen. 


Im Februar vorigen Jahres hat Herr Ober- 
Ingenieur Carl Ilgner im. Elektrotechnischen 
Verein zu Wien einen Vortrag über neuere 
Ausführungen von elektrischen Fördermaschi- 
nen gehalten. Die Bedeutung, die das Gebiet 
der elektrisch betriebenen Fördermaschinen 
für Bergbau und Elektrotechnik in gleicher 
Weise besitzt, läßt es angezeigt erscheinen, 


FÜRDEPRMASCHINENHALLE. 
CRLNIRIG 5. ; 


EE N A O gran y a e O E e aes a a ne se 


Hubes der wechselnden Belastung der Maschine 
mit dem Auslegen des Hebels anpassen, und 
würde kaum u können, da die erforder- 
liche effektive Leistung gegen Schluß des 
Hubes sehr gering wird, durch Geben von 
Gegendampf oder mit Hilfe der mechanischen 
Bremse stillzusetzen, also mit Verlust zu ar 


beiten, während bei der elektrischen Maschine 


nach dem Ilgnerschen System bekanntlich die 
Geschwindigkeit fast unabhängig von der Be- 
lastung und allein abhängig von der Stellung des 
Manövrierhebels ist, und man die Bewegungs- 


‚energie der Massen durch Energierückgabe 


bei geringen Verlusten abbremsen kann. Die 
elektrische Fördermaschine ist also hinsichtlich 
Einfachheit der Bedienung, Betriebssicherheit 
und Wirtschaftlichkeit praktisch unabhän g 
vom System des mechanischen Teiles, i 


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A SeT. ~ P Sn. 7 > 
103003 ANG AS 
M600 AP 
Förderdiagramm. 
Abb. 31. 


efahren werden kann. Weitere fünf Strom- 
reise sind für Bogenlampen für je 10 Amp 
bestimmt. Bei Streckenbesichtigungen werden 
die Lampen an mitgeführten Masten aufge- 
hängt und durch biegsame Kabel mit der 
Schalttafel im Wagen verbunden. Für die 


I 
—i j 


{ An 
_ p i a a pa n a 
rtz ws 


lyers 


Förderanlage auf dem Tiefbauschacht in Karwin. 
Abb. 8%. 


einige bemerkenswerte Einzelheiten der Ilgner- 
schen en hier wiederzugeben, nicht 
allein wegen der Neuerungen an sich, sondern 
auch, weil sich bei Behandlung dieses Gegen- 
standes immer wieder Gesichtspunkte für den 
Vergleich zwischen Dampfmaschinen und elek- 
trischen Fördermaschinen und Gründe für die 
Überlegenheit der letzteren ergeben. Wenn 
der Vortrag auch zeitlich etwas weit zurück- 
lie so können die beschriebenen Förder- 
anlagen doch auch jetzt noch als typisch für 
neuere Ausführungen en werden, und 
kommt daher eine Beschreibung noch nicht 
zu spät. 

ie erste Anlage, die Ilgner beschreibt, 
ist die auf dem Tiefbauschacht in Karwin er- 
richtete Förderanlage. Genannter Schacht ge- 
hört zur Lahrisch - Mönnichschen Grubenver- 
waltung. Den Grundriß der Anlage, bestehend 
aus Schwungrad-Umformer, Trommel-Förder- 
maschine und den zu beiden gehörigen Appa- 
raten, wie ee usw. zeigt Abb. 30. 
Die Fördermaschine ist für eine Leistung von 
1600 t in 13-stündiger Schicht aus 1500 m Teufe 
bestimmt. Eine Trommelmaschine mit zylindri- 
schen Trommeln, denen ein Durchmesser von 
4,7 m bei einer Breite von 1,5 m Besen ist, 
mußte gewählt werden, weil die gabe ge- 
stellt war, mit der Maschine aus verschiedenen 
Sohlen zu fördern. Die Zahl der Wagen anf 
einen Zug ergab sich aus der verlangten stünd- 
lichen neue zweckmäßig zu 4, was 
bei einer Nutzlast des Wagens von 750 kg 
einer Gesamt-Nntzlast von 3000 kg entspricht; 
die größte Förder-Geschwindigkeit wurde zu 
12 m/Sek gewählt. | | 

bb. 31 gibt das Fahr- und Leistungs- 
diagramm der Maschine, den Verlauf des vom 
Motor zu entwickelnden Drehmomentes, der 
Motorleistung und der Geschwindigkeit. Die 
ee ist in diesem Falle sehr unregel- 
mäßig. 
schleunigungsperiode 1320 PS beträgt, geht sie 
im Zeitraum der gleichmäßigen Geschwindigkeit 
bis auf 320 PS herab, um dann zum Zwecke 
der Abbremsung der bewegten Massen negativ 
zu werden und bis auf — 640 PS zu sinken. 
Für eine Dampf-Fördermaschine würde ein 
solches Fahrdiagramm ohne weiteres zweierlei 
Nachteile zur Folge haben, eine schwierige 
Steuerung und einen hahen Dampfverbrauch. 
Der Maschinist müßte sich während des ganzen 


Während sie am Schlusse der Be- 


Tun A aa 
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TON amam BD 
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heißt davon, ob eine Koepe- oder eine Trommel- 
maschine genommen wird, ob diese Trommeln 
konisch oder zylindrisch sind usw., die Dampf- 
maschine dagegen ist in hohem Maße davon 


abhängig. 


Den mit dem Teufenzeiger verbundenen 
Sicherheitsapparat, Patent Siemens-Schuckert 
werke, der auch in der Karwiner Anlage a- 
Boah ist, und der auf der Abhängigkeit der 

eschwindigkeit allein von der Stellung des 
Manövrierhebels beruht, hier näher zu be 
schreiben, dürfte nicht nötig sein. Infolge 
seiner Wichtigkeit für Förderanlagen des in 
Rede stehenden Systems kann es wohl als be- 
kannt vorausgesetzt werden. Aber auch hier 


FIILE OR KAWAN. 


nee SIT FORERTEIEL, OANE SEILE 


Motor konstant eragi mit 53 Amp 


Qose Errggersponnung: 100 lote. 

eso 

qa 

Geo renden P 
Berka) er 
den: 

S as Rebu ngsrerluste + 


C senseriuste 


Umdrekungen in der Maute. 
“ te 30 “ 
Reibungsverluste der Schwungrad-Umformer. 
Abb. 2. 


drängt sich wieder ein Vergleich mit Dampf- 
TEE A auf. Die S cherheits- AP! arate 
für diese können im besten Falle darauf a 
gehen, bei Überschreitung der zulässigen a 
Beh Sunıgung oder zu spätem Beginn der es 
zögerung die Sicherheitsbremsen einzuw® 


An — a aoe 


EB EEE 


de," 


e Maschine still zu setzen, während bei 

a ek lachen Förderanlage der Sicherheits- 
Apparat in der Beschleunigungsperiode den 
Steuerhebel nur in dem Maße freigibt, wie es 
zur Einhaltung der berechneten Beschleuni- 
ng nötig ist und in der Auslaufperiode den 
Hebel langsam zurückschiebt, die Sicherheits- 
bremse aber nur bei Überschreitung der Hänge- 
bank, das heißt Zuweittreiben-der Förderschale, 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16.. | 849 


20 m/Sek (also 72 km/Std) werden in Zukunft 
in gesteigertem Umfange Anwendung 'finden 


müssen. Trommelmaschinen können bei so 


großen Teufen praktisch kaum noch ausgeführt 
werden oder machen doch große Schwierig- 
keiten; Koepe- Maschinen sind vielmehr fast 


allein angebracht. Diese aber verlangen An- 
bringung eines Unterseiles, und ein ruhiges 
Laufen des Unterseiles ist ‚bei großen Ge- 


— m i 


D 


Fördermaschins des Giesela-Schachtes. 
Abb. 89. 


einfallen läßt. Die Einhaltung der berech- 
neten höchstzulässigen Beschleunigung ist be- 
sonders wichtig bei Treibscheiben-Maschinen, 
wie Koepe-Maschinen, da sie ein Gleiten des 
Seiles wirksam verhindert, und zwar gilt das 
hauptsächlich für Maschinen, die aus geringen 
Teufen fördern, da bei ihnen die zulässige Be- 
schleunigung gering ist. 


achwindigkeiten und großen Teufen mit Dampf- 
Fördermaschinen viel schwerer zu erreichen, 
als mit elektrischen Fördermaschinen, da deren 
Antriebsmotor ein gleichmäßiges, - die Dampt- 
maschine aber ein während einer Umdrehung 
stark wechseindes Drehmoment ergibt. Also 
auch in dieser Richtung zeigt sich wieder eine 
große Überlegenheit des elektrischen Antriebes. 


Schwungrad-Umformer für die Förderanlage des_Giesela-Schachtes. 
Abb. 84. 


y In Verbindung;hiermit sei noch ein weiterer 
orteil der elektrischen Fördermaschine er- 
Mapa auf den Ilgner am Schluß seiner Aus- 
bi rungen gleichfalls mit Recht nachdrücklich 
aa weist, ie Entwicklung der Kohlenzechen 
Tugt immer mehr auf das Fördern aus großen 
6ufen, 1000 m und mehr, hin. Um dabei ge- 
augen e Förderleistungen zu erzielen, muß die 
Chwindigkeit erhöht werden, Werte bis. zu 


Noch einen weiteren wesentlichen Vorteil 
des letzteren läßt das Förderdiagramm Abb. 31 
erkennen, das ist die gleichmäßige Belastung 
der Zentrale’"und damit auch der Bene een 
die einer mittleren Motorleistung von 420 PS 
entspricht,% während bei Antrieb ' durch eine 
Dampf - Fördermaschine die Dampfentnahme, 
dem stark schwankenden Energiebedarf ent- 
sprechend, eine sehr, unregelmäßige gewesen 


wäre, was natürlich den Wirkungsgrad der 
Kesselanlage unpönst beeinflußt haben würde. 
Bei geringerer Zügesahl oder geringerer Nuts- 
last kann überdies die Belastung der Zen- 
trale, der kleineren Durchschnittsleistung ent- 
sprechend, noch niedriger eingestellt werden. 

o ist gegenwärtig, wie Ilgner ausführt, die 
Regelungsvorrichtung des Schwungrad-Umfor- 
mers so eingestellt, daß der Umformermotor 
nur annähernd 100 bis 120 KW der Zentrale 
entnimmt. Der Vorteil der gleichmäßigeren 
Belastung der Kesselanlage tritt also gegen- 
wärtig besonders stark hervor. 

Am Schwungrad-Umformer der Karwiner 
Anlage sind bemerkenswerte Untersuchungen 
über die Reibungsverluste angestellt worden, 
deren Ergebnisse in den Kurven Abb. 32 nieder- 

elegt sind. Bemerkenswert sind besonders die 
Karren, die die Luftreibung des Schwungrades 
bei verschiedener Umdrehungszahl, einmal mit, 
das andere Mal ohne Einkapselung, darstellen. 
Der Gewinn, der durch die Einkapselung er- 
reicht wird, beträgt bei voller Umdrebungszahl 
5 KW. Die gesamten Leerlaufs -Verluste be- 
laufen sich auf etwa 86 KW, die durch Luft- 
und ‚Lagerreibung des gekapselten Schwung- 
rades herbeigeführten Verluste auf etwa 21 KW. 
Dabei ist aber zu beachten, daß die Umdrehungs- 
zahl des Umformers mit Beginn des Zuges rasch 
sinkt underst nach Beendigung allmählich wieder 
auf ihren vollen Betrag steigt, sodaß also der 
mittlere Verlust kleiner ist, als den Zahlen für 
die volle Umdrehungszahl entspricht. 

In den ‚geosen Pausen wird neuerdings das 
Schwungrad ganz gekuppelt, sodaß die in Abb. 32 
rechts gezeichneten Verlustkurven gelten. Die 
Leerlaufs-Verluste fallen dann kaum noch ins 
Gewicht. Überdies kann man den schwungrad- 
losen Umformer unbedenklich zeitweise ganz 
abstellen, da man ihn ja im Bedarfsfalle rasch 
wieder auf volle Umdrehungssahl bringen kann. 

Einige für kleinere Förderanlagen wichtige 
Einzelheiten zeigt die in Abb. 83 and 84 dar- 
ostellte Anlage, die auf dem Giesela-Schacht 
bei Dux i. Böhmen errichtet ist und bei einer 
Teufe von 165 m mit einer Geschwindigkeit von 
4 m/Sek eine Nutzlast von 1600 kg, entsprechend 
zwei Wagen in einem Zuge, zieht. Bei solch 
kleinen Maschinen sind natürlich Vereinfachun- 
gen gegenüber den großen Maschinen dringend 
erwünscht, um die Kosten niedrig zu halten. 
Zunächst hat man bei dieser Anlage einen be- 
sonderen Steuerbock vermieden und statt dessen 
den Steuerapparat, der die Spannung der Steuer- 
dynamo und damit die Fördergeschwindigkeit 
regelt, mit einem Manövrierhebel verbunden, 
wie Abb. 35 erkennen läßt. Der Antrieb des 
Gestänges erfolgt auf der der Kontaktbahn 
gegenüberliegenden Seite. 

Anstelle der Druckluft ist für Betätigung 
der Manövrierbremse elektrischer Antrieb ge- 
wählt und hierdurch eine besondere Luftpumpe 
erspart. Eln Bremsmotor arbeitet mittels Zahn- 
rad-Übersetzung auf eine Vorgelegewelle, von 
der aus mittels Kurbel und Kurbeistange ent- 
gegen dem Zug eines Bremsgewichtes die 

remse angezogen wird. Das große Fallgewicht 
der Sicherheitshremse kann statt durch Druck- 
luft darch ein Klinkwerk hochgezogen werden. 

Ein besonderer Erregerumformer ist für 
diese kleine Anlage nicht aufgestellt, vielmehr 
ist die Erregermaschine unmittelbar mit dem 
Schwungrad-Umformer gekuppelt. Um trotz- 
dem bei sinkender Umdrehungszahl des Um- 
formers gleichmäßige Spannung der Erreger- 
maschine zu haben, ist ein besonderer Rege- 
lungswiderstand, der im Magnet-Stromkreis der 
Erregermaschine liegt, mit dem Schlupfwider- 
stand des Drehstrom-Motors derart verbunden, 
daß, sobald der Schlupfwiderstand eingeschaltet 
wird, soviel von dem ersteren Widerstand aus- 
geschaltet wird, daß der Abfall der Umdrehungs- 
zahl ausgeglichen wird und die Gleichstrom- 
Spannung annähernd unveränderlich bleibt. 

Noch einfacher und billiger werden übrigens 
derartige kleine Förderanlagen, wenn man sie 
anz ohne Schwungrad baut. Bei genügender 

eistungsfähigkeit der Zentrale ist dies sehr 
möglich und wird neuerdings oft ausge- 
ü 

Am Schlusse seines Vortrages erwähnt 
Ilgner eine für Doppelschächte sehr be- 
merkenswerte Förderanlage, die sich gegen- 
wärtig in entote NUR befindet. Sie liegt auf 
dem Carmerschacht, einem Doppelschacht, 
der zu den Gruben der G. von Giesches 
Erben gehört. Die Fördermaschine des einen 
Schachtes soll nur halb 80 viel leisten, wie die- 
jenige des anderen. Die erstere arbeitet bei 
einer Teufe von 400 m und einer größten Seil- 

eschwindigkeit von 15 m/Sek mit 4000 kg Nuts- 
ast, die letztere ungefähr mit der halben Nuts- 
last. Nach einem Patent der Siemens-Schuckert- 
werke sind die beiden zugehörigen Schwungrad- 
Umformer für gewöhnlich mit Hilfe der Steuer- 
I miteinander ‚gekuppelt, dadurch, daß je 
eine Steuerdynamo des einen Umformers mit 
einer Dynamo des anderen hintereinander ge- 


a U in gr ne dÈ o a s 


Elektrotechnische Zeitschrift, 


Steuerapparat_für die Fördermaschine des Giesela-Schashtes. 


!Abb. 36 


schaltet ist; je zwei hintereinander geschaltete 


Steuerdynamos arbeiten aufeine Fördermaschine. 
Auf diese Weise findet eine gute Mischung der 
Belastungs-Schwankungen beider Fördermaschi- 
nen statt, und man kano mit geringem Schlupf, 
also geringen Widerstandsverlusten amellen, 

` l. 


Verschiedenes. 


Lenkung von Schiffen aus der Ferne mit Hilfe 
von Hertzschen Wellen. 


[ „Bull. Soc. Int. des El.“, Bd. 6, 1906, S. 309, 6 S., 
4 Abb., und „L'Electricien“, Bd. 32, 1906, S. 49, 
6 Sp., 4 Abb.] 


In den Monaten Januar-März 1906 haben im 
Hafen von Antibes (franz. Seealpen) Versuche 
stattgefunden, ein unterseeisches Torpedoboot 
aus der Ferne mit Hilfe von Hertzschen Wellen 
zu lenken. Uber die Einzelheiten der von La- 
lande und Devaux angegebenen Anordnung 
ist folgendes bekannt geworden. 

Die y orne atung; die als la 
rat“ bezeichnet sei, ermöglicht, daß bei Ver- 
wendung eines Fritters und eines Relais im 
Empfangs-Stromkreis Hertzscher Wellen ein 
beliebiger von 12 besonderen Leitungskreisen. 
geschlossen werden kann. Sie besteht 1. aus 
einem Verteiler, der über 12 mit den ver- 
schiedenen Sonder -Stromkreisen verbundene 
Kontakte schleift, und 2. einer Kontaktvorrich- 
tung, die erst dann die Schließung des ge- 
wünschten Leitungskreises zuläßt, wenn der 
Verteiler: das entsprechende Kontaktstück er- 
reicht hat. 


Prde 


Abb. 87. 


Für diesen doppelten Zweck ist ein Elektro- 
magnet E (Abb. 37) vorgesehen dessen Erre- 
gung von dem Eintritt der Wellen in den 
Fritter abhängt. Der um O drehbare ‚Anker A 
des Elektromagneten wird für gewöhnlich durch 
die Feder s von dem Elektromagneten abge- 
halten. Der Arm B' des Ankers A greift mit 


einem Sperrhaken in das Rad C ein, das den 


Verteilerarm D trägt. Sobald der Anker A an- 


| vierstündigen’ Betrieb sicherte. 


gezogen wird, rückt der Verteilerarm auf den 
nächsten Kontakt vor, gleichzeitig hebt der 
Ankerarm B den um O' sich drehenden Hebel L 
an und bewirkt die Enserbe Schlag, der Kon- 
taktvorrichtung aa’. Der Hebel greift an 


seinem anderen Ende mit dem Zahnstück G in 


das Zahnrad F ein, sobald er aus seiner Ruhe- 
lage gebracht worden ist. Die Kraft der Feder r 
des Hebels drückt zwar das Zahnstück und das 
Zahnrad nach unten, aber diesem Zahnrad ist 
eine gewisse Trägheit gegeben derart, daß der 
Abfall des Hebels L beliebig verzögert werden 
kann. Diese Einrichtung verhindert die Be- 
rührung der Kontakte aa', solange die schnell 
aufeinander folgenden Erregungen des Elektro- 
magneten den Verteilerarm von Kontakt zu 
Kontakt führen, und ermöglicht die Schließung 
des gewünschten Leitungskreises erst dann, 
wenn der Verteilerarm das entsprechende Kon- 
taktstück erreicht hat und zur Ruhe gekommen 
ist. Zur Betätigung des Kommandoapparates 
ist es daher nur nötig, die erforderliche Zahl 


Wellenimpulse in rascher Folge zu entsenden 


und dann eine Pause eintreten zu lassen. 
Bei den Versuchen sind mit dem Torpedo- 


boot beziehungsweise dem Kommandoapparat 


folgende Manöver ausgeführt worden: 1. Ein- 
schalten des Motors zur Vorwärtsbewegung; 
2. Einschalten des Motors zur Rückwärtsbewe- 
gung; 3. Ausschalten des Motors; 4. Einschalten 
des Motors zur Linkswendung; 5. Einschalten 
zur Rechtswendung; 6. Ausschalten des Motors; 
7. Entzündung der vorderen Signallampen; 
8. Entzündung der hinteren Signallampen; 
9. Ausstoßen des Torpedos. 

Der Verteiler besitzt 12 Kontakte. Da nur 
neun Manöver auszuführen waren, blieben drei 
Ruhekontakte, die auf die übrigen gleichmäßig 
verteilt wurden, damit nicht jedesmal der ganze 
Kreis zu durchlaufen war. ei dieser Anord- 
nung konnte der Verteilerarm in zwei Sekunden 
eine vollständige Umdrehun g machen. 

‚Pie für die Apparate des Torpedobootes 
nötige Energie wurde von einer Fulmen- 
Batterie zuv 450 Amp.Std geliefert, die im 
Maximum 100 Amp abgeben konnte, was einen 
Das Torpedo- 
boot, welches 6,7 t verdrängte, bestand aus 
zwei an den Enden konisch geformten Eisen- 
blechzylindern, die miteinander durch starke 
Querhölzer, verbunden waren. Der obere Zy- 
linder (Länge 9 m, Durchmesser 45 cm) diente 
der ganzen.Vorrichtung ale Schwimmer, er trug 
außerdem zwei kleine Masten, an denen eine 
aus fünf Rahen von 3 m Länge bestehende 
Eımnpfangs-Antenne und Signallampen befesti 
waren. Die Masten und Lampen dienten gleich- 
zeitig zur Abschätzung der Richtung und der 
Entfernung des Bootes bei Tag oder Nacht. Der 
Haupt-Bestandteil des Bootes, der untere Zy- 
linder (Länge 11 m, Durchmesser 1 m) enthielt 
das Torpedo - Ausstoßrohr, die Sammler, die 
Motoren und ihr Zubehör. 

‚, Der Kommandoapparat sollte sich, um vor 
feindlichem Feuer durch 2m Wasser geschütgt 
zu sein, in dem unteren Zylinder befinden, zur 


1907. Heft 15. 


Ablı. 36 


leichteren Uberwachung der Versuche war er 
jedoch in einem auf dem oberen Zylinder be- 
festigten’ Kasten untergebracht. 

ie funkentelegraphischeKüstenstation hatte 
eine 15 m hohe, aus fünf Drähten bestehende 
Antenne. Befriedigende * Ergebnisse wurden 
auf Entfernungen von 400 bis 1800 m ersielt. 
Die" Ausdehnung der Versuche auf weitere 
Entfernungen — jedoch mit einer anderen An- 
ordnung — ist zwar bis jetzt erfolgreich ge- 
wesen, Einzelheiten sind jedoch hierüber noch 
nicht veröffentlicht. rs 


PATENTE. 


nn 


Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 28. März 1907.) 


Kl. 20k. M. 29238. 9 Elektrische Bahn, die 
streckenweise durch eine Fahrleitung mit Ein- 
phasenwechselstrom ‚und streckenweise durch 
zwei Fahrleitungen mit Drehstrom gespeist wird, 
und deren Fahrzeugmotoren mit beiden Strom- 
arten allen Anforderungen des Bahnbetriebes ent- 
sprechen. Maschinenfabrik Oerlikon, Oer- 
likon b. Zürich; Vertr.: C. Fehlert, G. Loubier, 
Fr. Harmsen und A. Büttner, Pat.-Anwälte, 
Berlin SW.61. 22. 2. 06. , 

Kl. 21a. D. 16962. Schaltungssnordnung für 
Fernsprechämter mit zweiteiligen Parallelklinken 
und Zentralbatterie für selbsttätigen Antssan! 
und Mikrophonspeisung, bei welcher die Teil- 
nehmerleitung durch ein Trennrelsis von den 
Anruforganen abgeschaltet wird. Deutsche 
Telephonwerke G. m. b. H. Berlin. 9.4. 06. 

—a. G. 23310. Sende- und Empfangstationen der 
drahtlosen Telegraphie für Eisenbahnzüge. ni 
sellschaft für drahtlose Telegraphie m. d. 

„ Berlin. 10. 7. 06. ER? 

2 u 0468 Wähler für selbsttätige ER 
sprechvermittelungsämter, bei dem der beweg $ i 
Schalthebel zuerst auf eine der Reihen der l - 
tungskontakte und dann auf die Kontakte Ei 

_ Leitung in dieser Reihe eingestellt wird. 
mens & Halske A.-G., Berlin. 13. 3. 06. 

—a. S. 23051. Schaltung für elektrische Summer. 
Siemens & Halske A.-G., Berlin. 16. 7. 06. 

—b. A. 11940. Verfahren, die Kapazität von 
Bleisammlern stetiger zu erhalten und die er 
ihrer Kapazität zurückgegangenen Sammler wie er 
auf eine höhere zu bringen; Zus. z. Anm. A. 12 pa 
Akkumulatorenfabrik, A.-G., Berlin. 6. 4. 0. 

—c. A. 13863. Elektromagnetische Antriebsvor 
richtung für Schalter zum abwechselnden Ein- 
und Ausschalten eines_ Stromkreises. a 
meine Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 
11. 12. 06. , i 

—c. B. 44224. Bühnenregulator, bel dem = 
einzelnen Regulierhebel mit einer gemeinsaman 
Welle gekuppelt ‚und durch Anschläge . von 3 : 
selbsttätig entkuppelt werden können. ao Ar 

Barth, Berlin, Königliches ‚Opernhaus. . 3-9. 


j = 


11. April 1807. 

m me 

—e J. 9026. Elektrischer Drehäichalter für 
Rechts- und Linksschaltung.e Fritz Joerg, 
Frankfurt a. M., Falkstr. 74. 28. 3. Ob. 

—c. S. 23340. Verfahren zum Betriebe von elek- 
trischen Treibmaschinen mittels Steuerdynamo- 

Siemens-Schuckertwerke G..m. 


maschinen. 
b. H., Berlin. 12. 5. 06. ` Br | 
—d. F. 21888. Einrichtung zur Vermeidung von 


Funkenbildung an Wechselstrom - Kommutator- 
maschinen. Felten & Guilleaume-Lahmeyer- 
werke A.-G., Frankfurt a. M. 16. 6. 06. 

—d. F. 2735. Kompensierter Wechselstrom- 
Kommutatormotor mit in Reihe geschalteten Er- 
regerwicklungen auf dem Ständer und Läufer. 
Felten& Guilleaume-Lahmeyerwerke A.-G., 

kfurt a. M. 3. 9. 04. 

Es S. 21548. Einrichtung zur Unterdrückung 

der Funkenbildung en einphasigen Wechselstrom- 
serienmaschinen. Siemens-Schuckertwerke 
G. m. b. H., Beılin.. 80. 8. 06. 

—e. A. 13702. Elektrizitätszähler, welcher den 

über eine bestimmte Energie hinaus stattfindenden 

Verbrauch anzeigt; Zus. z: Pat. 176126. Allge- 

meine Elektricitäts- Gesellschaft, Berlin. 


2. 10. 06. 
—o, A. 13949. Astatischer Elektrizitätszähler. 
Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft, 


Berlin. 7. 1. 07. 
—e. A. 13960. Staffeltarifzähler für Wechsel- 


und Drehstromanlagen. Allgemeine Elektrici- 
 täts-Gesellschaft, Berlin. 11. 1. 07. 
—e. B. 44600. Mehrfachtarifzäbler. Adrian 
' Baumann, Zürich; Vertr.: Max Werner, Pforz- 
heim, Gymnasiumstr. 38. 12. 11. 06. 
Umschaltvorrichtung für Mehr- 


— e. B. 44917. 
fachtarifzähler. Bergmann - Elektricitäts- 
Werke A.-G., Berlin. 19. 12. 06. _ 

—-e. K. 33241. Anordnung zur Abgabe elek- 


trischen Stromes nach verschiedenem Tarife. 
Dr. Franz Kuhlo, Berlin, Pragerstr. 11. 15. 11. 06. 

—f. A. 13689. Elektrodenanordnung für Bogen- 
lampea mit zentraler Abzugsvorrichtung für 
Brennprodukte.e Allgemeine Elektricitäts- 

. Gesellschaft, Berlin. 18. 10. 06. 

—f. E. 12271. Stütze für Metallglühfüden. 
Elektrische Glühlampen - Fabrik „Watt“ 
Scharf, Löti & Latzko, Wien; Vertr.: C. 
Fehlert, G. Loubier, Fr. Harmsen und A. 
Büttner, Pat-Anwälte, Berlin SW. 61. 24. 1. 07. 
[Priorität a. G. d. Anm. in Österreich-Ungarn 
gem. Unionsvertrag: 9. 12. 08.) 

—f. F. %09. Bogenlampe mit Regelung des 
Kohlenabstandes durch einen Elektromotor. 

Mariano Fortuny, Paris; Vertr.: E. Lamberts, 
Pat -Anw., Berlin SW.61. 20. 4. 05. 

— f. G. 23007. Elektrische Bogenlampe mit einem 
den Lichtbogen umgebenden Glühstrumpf. Paul 
Graetz, München, Friedrichstr. 26. 4. 5. 06. 

—f. 0.5%0. Bogenlampe, bei welcher sich min- 


destens eine Elektrode mit ihrem Brennende auf | 


einen im Lichtbogen allmählich abschmelzenden 
oder verdampfenden Stift aufstützt. Ludvik 
Otenäfek, Prag; Vertr.: R. Deißler, Dr. G. 
Döllner und M. Seiler, Pat.-Anwälte, Berlin 
SW.61. 13. 6. 06. 

—f. T. 11003. Bogenlampe mit scheibenförmigen 
Elektroden. Gustav E. B. Trinks, Hamburg, 
Dovenhofstr. 114. 12. 2. 06. 

—f. W. 23909. Bogenlampe mit Elektroden mit 
Abschmelzstreifen; Zus. z. Anın. W. 23894. Karl 
Weinert, Berlin, Muskauerstr. 24. 18. 5. 05. 

—8g K. 30760. Einrichtung zur Speisung von 
Röntgenröhren und anderen mit Stromstößen 
einer Richtung zu betreibenden Apparaten aus 
einer Hochspannungswechselstromquelle; Zus. z. 
Anm. K. 29899. Koch & Sterzel, Dresden. 
3.1.0.  — ze 

—&. P. 19049. Röntgenröhre mit besonderer 
Antikathode.e Polyphos Elektrizitäts - Ge- 


sellschaft m. b. H., München. 18. 10. 06. ` 
KI. 81e. A. 13611. Verpackung für elektrische 
Glühlampen. A.-G. für Cartonnagen- 


industrie, Filiale Berlin, Berlin. 22. 9. 06. 


(Reichsanzeiger vom 2. April 1907.) 


KI. 20). s. 22672. Einrichtung. zum Steuern der 
Stromabnehmer und Hauptschalter elektrisch be- 
triebener Fahrzeuge durch Luftmotoren. Sie- 
mens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 
20. 4. 06. E | 

=l. S. 23 069. Einrichtung zur Verriegelung des 
Stromabnehmers eines elektrisch betriebenen 
Fahrzeuges, der je nach der Lage seines Dreh- 
punktes eine Hoch- oder eine Niederspannungs- 
fehrleitung beschleift, und des Umschalters im 
Fahrzeuge, der den Stromabnehmer an die Hoch- 
oder Niederspannungsapparate anschließt. Sie- 
mens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 
17. 7. 06. 

Kl. 21a, Ss. 21 901. Schaltung für Haupt- und 
Nebenstellen mit Zentralbatteriebetrieb. Sie- 
mens & Halske A.-G., Berlin. 18. 11. 03. 

Ta. L. 22570. Schaltvorrichtung zum Anrufen 
einer beliebigen von mehreren an einer gemein- 
samen Leitung liegenden Teilnehmerstellen. Fa. 
C. Lorenz, Berlin. 4. 5. 06. ER 

~a. S. 22656. Schaltung für Fernsprechämter 
mit zentraler Mikrophon- und Anrufbatterie, bei 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 


denen die Anrufzeichen der Teilnehmer zwei 
Wicklungen besitzen. Siemens & Halske A.-G., 
Berlin. 19. 4. 06. 

—&. S. 23298. Schaltung für eine an ein Amt 
mit Zentralmikrophonbatterie angeschlossene Fern- 
sprechhauptstelle, bei welcher die Nebenstellen 
vom Amt keinen Strom beziehen. Siemens & 


Halske A.-G., Berlin. 30. 8. 06. 
—b. M. 3430. Galvanisches Trockenelement. 
Gesellschaft für Herkules-Elemente m. 


b. H., Düsseldorf. 24. 10. 05. 
—c. N. 8447. Notbeleuchtungsanlage für Theater 
u. dergl. Neufeldt & Kuhnke, Kiel. 11. 5. 06. 
O. 5280. Augenblicksschalter für Rechts- und 


m C. 
Linksdrehung. Franz Orzel, Kattowitz, O.-S. 
26. 6. 06. 

— c. P. 18771. Zeitschalter für elektrische Stark- 
stromleitungen. Paul Richard Pfau, Chemnitz, 


Sachsestr. 4. 28. 7. 06. 

—e. S. 23639. Einrichtung an Elektrizitätszählern 
zur Bestimmung des Maximalverbrauchs. Sie- 
mens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 
8. 11. 06. 

— g. P. 18248. Röntgenröhre mit im Inneren an- 
gebrachter Blende. Polyphos Elektrizitäts- 
Gesellschaft m. b. H., München. 5. 3. 06. 

— g. R. 22830. Röntgenröhre für Wechselstrom. 
Reiniger, Gebbert & Schall, Erlangen. 
29. 5. 06. 

— b. D. 16516. Schutzvorrichtung für die Elek- 
troden von elektrischen Öfen. Louis Alexandre 
David, Paris; Vertr.: Hermann Neuendorf, 
Pat.-Anw., Berlin W.57. 4. 12. 03. 

K]. 74d. J. 8830. Selbsttätige elektromagnetisch 
angetriebene Schaltvorrichtung für Anzeigeappa- 
rate mit elektrischem Licht. Leonard Kingwill 
Job, Notting Hill, County of London; Vertr.: 
H. Nähler, Pat.-Anw., Berlin SW.61. 15. 12. 03. 


Änderungen in der Person des 
Inhabers. 


(Reichsanzeiger vom 28. März 1907.) 


Kl. 21a. 147906. Aktiebolaget Monofon. 
Stockholm; Vertr.: A. du Bois-Reymond, M. 
Wagner und G. Lemke, Pat.-Anwälte, Berlin 


SW. 13. 


— A. 172261. Siemens & Halske A.-G., Berlin. 
Erteilungen. 
(Reichsanzeiger vom 2. April 1907.) 
Kl. 20i. 184814. Farbscheibenanordnung für elck- 


trische Druckknopfsperren. Felten & Guil- 

leaume-Lahmeyerwerke A.-G., Mülheim a. Rh. 

10. 5. 06. 

— k. 184687. Isolatoranordnung für den Trag- 
draht elektrischer Oberleitungen, bei welchen die 
Fahrleitung mittels biegsamer Verbindungen in 
Zwischenräumen zwischen den Tragmasten an 
einem Tragdraht aufgehängt ist. Budd John 
Jones, Chicago; Vertr.: Henry E. Schmidt, 

'  Pat.-Anw., Berlin SW 61. 21. 12. 04. 

—]. 184803. Stromabnehmer mit rollendem Kon- 
takt für elektrisch betriebene Fahrzeuge. Georg 
Holefleisch, Berlin, Prinzenstr. 37. 21. 4. 06. 
‚Kl. 21a. 184695. Einrichtung zur phonographi- 
' schen Aufzeichnung telephonisch übermittelter 

Gespräche. Ferdinand Klostermann, Berlin, 
Alt-Moabit 82a. 16. 1. 06. 

' — b. 184696. Verfahren zur Erhöhung der Lebens- 
dauer von Bleischwammplatten für elektrische 

. Sammler. Dr. Julius Diamant, Raab, Ung.; 
Vertr.: C. Pieper, H. Springmann, Th. Stort 
und E. Herse, Pat.-Anwälte, Berlin‘ NW. 40. 
24. 1. 06. 

— b. 184697. Galvanische Batterie mit um eine 

gemeinsame Achse drehbaren Einzelelementen. 
Ferdinand Jeřábek, Deutsch Brod, Österr.; 
Vertr.: A. Loll und A. Vogt, Pat.-Anwälte, 
Berlin W.8. 28. 1. 06. 

`— b. 184698 Vorrichtung zum Entfernen des in 

den Zellen elektrischer Sammler angesammelten 

Schlammes mittels einer zu dessen Zusammen- 
“schieben dienenden Schaufel. Akkumulatoren- 

fabrik A.-G., Berlin. 5. 4. 06. 

— b. 184730. Einrichtung an galvanischen. Ele- 

menten, bei denen das Elementgefäß von einer 
der Elektroden gebildet wird. Oswald Ritter, 

. Berlin, Steinmetzstr. 27. 12. 6. 06. 

— c. 184699 Einrichtung zur absatzweisen Fort- 
. bewegung eines Stufenschalters. Felten & 
'Guilleaume-Lahmeyerwerke A.-G., Frank- 


furt a. M. 2. 6. Ob. 
184 700. Schaltungsweise zweier Motoren für 


-c 

= Vorwärtsfahrt, Rückwärtsfahrt und Bremsung. 
Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft, 
5 Berlin. 3l. T. 06. , 

—c. 184804 DBiegsamer Leiter mit Tragschnüren. 


Siemens & Halske A.-G., Berlin. 16. 12. 05. 
[Priorität a. G. d. Anm. in Österreich-Ungarn 
gem. Unionsvertrag: 7. 3. 04.] 

— d. 184688 Einrichtung zur Kühlung elek- 

trischer Maschinen mittels Druckluft. Maschinen- 

fabrik Oerlikon, Oerlikon, Schweiz; Vertr.: 

W. Wagner, Berlin SW.6. 23. 6. 05. 


351 


— d. 184701. Verfahren zum Anlassen von Syn- 
chronmaschinen als asynchrone Kollektorma- 
schinen. Felten & Guilleaume - Lahmey er- 
werke A.-G., Frankfurt a. M. 9. 12. 94. 

— d. 184 702. Elektrischer Stromerzeuger mit einem 
um eine senkruchte Welle laufenden Anker, 
Morris Schwartz, New York; Vertr.: E. W. 
Hopkins u. K. Osius, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 1]. 
6. 3. 06. [Priorität a G. d. Anm. in’fden Ver- 
einigten Staaten von Amerika gem. Unionsver- 
trag: 7. 3. 05.) ; u 

—d. 184758. Wechselstrommotor mit Schwung- 
massen. Felten & Guilleaume - Lahmeyer- 
werke A.-G., Frankfurt a M. 3. 2. 08. 

—d. 184815. Einrichtung zur Vermeidung der 
Funkenbildung an Kommutatoren von selbst- 
erregenden Mehrphasenwechselstrommaschinen. 
Ernst Windrath, Engelskirchen, 'Rhld. 10. 2. 06. 

— ©. 184816. Vorrichtung ünd ‘Verfahren zur 
Messung von Widerstand, elektromotorischer' Kraft 
und Stromstärke. Dr. Maria Schmitt gen. 


Ferrol, geb. Huthmacher, Dresden - Strehlen. 
15. I. 03. i 
—e. 184817. Stablhärtemesser. Eugen Lutz, 


Stuttgart, Dorotheenpl. 4c, u. Richard Mützky, 
Priebus, Schles. 21. 7. 06. 

—e. 184818. Wechselstrommotorzähler; Zus. z. 
Pat. 147981. Deutsch-Russische Elektrici- 
tätszähler-Gesellschaft m. b. H. in Liqui- 
dation, Berlin. 2. 12. 05. | 

—f. 184703. Aus zwei oder mehr Bügeln zusam- 
mengesetzter Träger für spiralförmig gewundene, 
aus schwer schmelzbarem Metall gefertigte Glüh- 
fäden. Heinrich Hempel, Berlin, Gneisenaustr. 6. 
2. 11. 03. | 

— f. 181704. Herstellung von Glühkörpern aus 
einer Mischung von Wolframverbindungen und 
Leitern zweiter Klasse, insbesondere seltenen 
Erden; Zus. z. Pat. 178475. Consortium für 
elektrochemische Industrie G. m. b. H., 
Nürnberg, u. Dr. W. Nernst, Berlin. 15. 2. 06. 

— f. 184705. Verfahren zur Herstellung von me- 
tallischen Leuchtkörpern für elektrische Glüh- 
lampen. Deutsche Gasglühlicht A.-G. (Auer- 
gesellschaft), Berlin. 28. 3. 06. 

— f. 184706. Bogenlichtelektrode. Allgemeine 
Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 27. 4. 06. 
[Priorität a. G. d. Anm. in den Vereinigten Staaten 
von Amerika gem. Unionsvertrag: 27. 4. 08.) 

 —f. 184731. Verfahren zum Biegen elektrischer 

in der Kälte spröder Leuchtkörper in erhitztem 

Zustande in einem indifferenten Gas. Deutsche 

Gasglühlicht A.-G. (Auergesellschaft), 

Berlin. 23. 11. 04. 

, — f. 184819. Reihenanordnung von Glühlampen- 


fassungen. Siemens-Schuckertwerke G. m. 
b. H., Berlin. 6. 2. 06. 
‚8. 184707. Vorrichtung zum Verteilen hoch- 


gespannter Wechselströme in gleichzeitig arbei- 
. tenden Röntgenröhren. Friedrich Dessauer, 
. Aschaffenburg. 15. 10. 05. 
'— g. 184708. Verfahren zur Beseitigung der 
;  Funkenbildung bei Stromunterbrechungen. Ferd. 
- Schneider, Langenfeld, Rhld. 31. 10. 05. 
— 8. 184709. Verfahren zur Herstellung von elek- 
trischen Kondensatoren aus auf einen Dorn oder 
Rahmen gewickelten Blattmetall- und Isolier- 


streifen. Deutsche Telephonwerke G. m. 
b. H., Berlin. 16. 6. 06. 
'—&. 184710. Stetig quantitativ wirkendes Relais 


unter Benutzung der elektrischen Ablenkbarkeit 
von Kathodenstrahlen. Max Dieckmann, Stern- 
wartenstr. 4, u. Gustav Glage, Ingweilerstr. 4, 
"Straßburg i. E. 10. 10. 06. 

—h. 184711. Elektrischer Ofen mit herausnehm- 
barer Muffel und thermoelektrischem Pyrometer 
für zahnärztliche und ähnliche Zwecke. Benvenuto 
Platschick, Paris; Vertr.: A, B. Drautz u. W. 
Schwaebsch, Pat.-Anwälte, Stuttgart. 18. 11. 05. 


Löschungen. 


(Reichsanzeiger vom 28. März 1907.) 


KI. 21a. 151348. 169332. 169 950. 174101. —d. 
105 089. 135 950. 156620. 164618. — f. 133 494. 
156 714. 158 146. 161081. 161460. — 8. 160 394. 


Gebrauchsmuster. 


m 


Eintragungen. 
(Reichsanzeiger vom 2. April 1907.) 


Kl. 1b. 301893. Elektrostatische Scheidefläche 
mit isolierter Aufgabefläche. Metallurgische 
Gesellschaft A.-G., Frankfurt a. M., u. Ma- 
schinenbau-Anstalt Humboldt, Kalk b. Köln 
a. Rh. 21. 12. 05. M. 20 874. 

Kl. 15i. 301782. Elektrische Trockenvorrichtung 
für Kopiermaschinen. Shannon-Registrator- 
Compagnie Aug. Zeil & Co., Berlin. %. 1. 
1907. Z. 4365. 


352 


— 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1807. Heft 15. 


11. April 1907. 


Kl. 21a. 301941. Schutzvorrichtung für den 
Hörer von Fernsprechern, bestehend aus einem 
am Hörer angebrachten Schutzkörper aus Magne- 
siumoxyd. Heinrich Wülbern, Hannover, Pod- 
bielskistr. 74. 25. 5. 06.]IW. 20408. 

—b. 301958. Elektrische Batterie, deren die Ele- 
mente aufnehmender Raum durch eine düsen- 
förmige Öffnung von geringer lichter Weite mit 
einer,Kammer, die wiederum durch eine Röhre 
von geringer lichter Weite mit der Atmosphäre in 
Verbindung steht. Accumulatoren- und Elec- 
tricitäts-Werke A.-G. vormals W. A. Boese 
& Co., Berlin. 31. 1. 07. A. 9864.! 

—c. 801707. Wasser- und gasdicht abgeschlosse- 
nes metallenes Gehäuse zur Aufnahme elektrischer 
Apparate, in welchem ein Behälter angeordnet ist 
zum Zweck, eine die Feuchtigkeit aufsaugende 
Flüssigkeit oder Körper aufzunebmen. Tele- 
phonfabrik A.-G. vorm. J. Berliner, Han- 
nover. 18. 2. 07. T. 8217. 

—c. 301955. Schutzvorrichtung für Telegraphen- 
stangen, bei welcher der in der Erde und der 
kleine über der Erde befindliche Teil von einer 
Zementschicht umgeben sind. Andreas Hörner 
u. Wilhelm Heerdt, Kassel, Rothenditmolder- 
straße 9. 22. 1. 07. H. 32192. l 

— @. 301967. Metallschelle, über ihre ganze Breite 

= und auch im Winkel gewölbt. Gustav Schwiegk, 
Rixdorf, Berthelsdorferstr. 10. 15. 2. 07. Sch. 25054. 

— c. 301980. Schutzvorrichtung gegen schädliche 
Überspannungen in Leitungsanlagen, bei welcher 
Widerstandsstäbe unmittelbar über den hinter- 
einander geschaltete Funkenstrecken bildenden 
Metallzylindern angeordnet und von ihnen mittels 
Metallklammern gehalten werden. Allgemeine 
Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 19. 2. 07. 
A. 9936. 

—¢. 301 981. Apparat zum Entfernen 'gerissener 
elektrischer Drähte, "mit durch Zug” betätigtem 
Greif- und Abschneidemaul. Dresdner Kunst- 

' gewerbe Böhme & Hennen, ;Dresden. 19. 2. 

' 1907. D. 12384. 

— ¢. 301 985. Aus Röhren oder Hülsen von birnen- 
förmigem Querschnitt hergestellte Draht- oder 
Kabelklemme. Hartmann & Braun A.-G., 
Frankfurt a. M. 21. 2. 07. H. 325083. 

— ¢. 801 991. Kabelschaltkasten, dessen Kabeleinfüh- 
rungskammern aus besonderen Stücken bestehen 
und an der gemeinsamen Ölkammer befestigt sind. 
Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 
22. 2. 07. S. 14989. 

—c. 302000. Schalter-Sicherung im Gehäuse mit 
beim Öffnen des Deckels spannungslos werdenden 
beweglichen Schalterteilen. Siemens-Schuckert- 
werke G. m. b. H., Berlin. 23. 2. 07. S 14990. 

—c. 302153. Aus Draht gebogener Thraglitzen- 

. bügel für Fassungsnippel. Johann Carl, Jena. 
23. 2. 07. C. 5699. 

— d. 301989. Gileichstrommaschine mit zwischen 
Feldwicklungen eingeschalteten Hilfskollektor- 
bürsten. Felten & Guilleaume - Lahmeyer- 
werke A.-G., Frankfurt a. M. 22.2.07. F. 15 232. 

— f, 301 957. Stützkoble für elektrische Bogen- 
lampen mit exzentrischer Dochtung. Deutsche 
Beck - Bogenlampen - Ges. m. b. H., Frank- 
furt a. M. 29. 1. 07. D. 12314. 

— f. 301 964. In einem Ständer angeordnete Inten- 
sivflammenbogenlampe für indirekte Beleuchtung. 

‚Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft, 
Berlin. 11. 2. 07. A. 9907. 

— f. 301 969. Elektrischer Handregulator, bei dem 
die drehende Bewegung der die Kohlenhalter tra- 
genden Arme durch eine mit den Kohlenhaltern 
fest verbundene Führung in eine Parallelbewegung 

der Kohlen übergeführt wird. Fa. A. Krüß, Ham- 
burg. 16. 2. 07. K. 30 224. 


Änderungen in der Person des 
Inhabers, 


(Reichsanzeiger vom 2. April 1907.) 
Kl. 21c. 218385. 265 963. 265 964. 267 837. 
— @. 268320. 268321. Rheinische Elektrizi- 
täts-Gesellschaft m. b. H., Wiesbaden. 


Verlängerung der Schutzfrist. 


(Reichsanzeiger vom 2. April 1907.) 


Kl. 21a. 221535. Linienwähler usw. Siemens 
& Halske A.-G., Berlin. 10. 3. 04. S. 10799. 
4. 3. 07. 

—a. 222158. Mikrotelephon usw. 
Fabrik A.-G. vorm. J. Berliner, Berlin. 
1904. T. 6010. 7. 3. 07. 

— a. 223212. Fernsprech-Tischapparat usw. Deut- 
sche Telephonwerke G. m. b. H., Berlin. 29. 3. 
1904. D. 8702. 5. 3. 07. 

— €. 222136. Spindelsicherung usw. Hartmann 
& Braun A.-G., Frankfurt a. M.-Bockenheim. 12.3. 
1904. H. 23510. 4. 3. 07. 

— f. 223 130. Elektrische Beleuchtungsvorrichtung 
usw. Hermann Brell, Berlin, Rungestr. 27. 28. 3. 
1904. B. 24594. 7. 3. 07. 

— f. 923595 Armatur für elektrische Beleuch- 
tungskörper usw. G. Schanzenbach & Co., 
Komm. - Ges., Frankfurt a. M. - Bockenheim. 
7.4. 04. Sch. 18372 12. 3. 07. 


Telephon- 
16. 3. 


VEREINSNACHRICHTEN. 


Elektrotechnischer Verein. 


(Zuschriften an den Elektrotechnischen Verein sind an die 
Geschäftsstelle, Berlin N. 24, Monbijouplatz 8, zu richten.) 


Vereinsversamlung am 26. März 1907. 
Vorsitzender: 
Präsident Warburg: 
I. 
Sitzungsbericht: 


Tagesordnung. 
1. Geschäftliche Mitteilungen. 


2. Vortrag des Herrn Dr.-Äng. Gg. J. Meyer: 


„Theoretisches und Praktisches über Ab- 
schmelzsicherungen“. 

3. Vortrag des Herrn Dr. E. Haupt: „Über ein 
störungsfreies Magnetometer für Eisenunter- 
suchungen“. 


Vorsitzender: M. H.! Ich eröftne die Sitzung. 

Ehe wir in die Tagesordnung eintreten, habe 
ich Ihnen die traurige Mitteilung zu machen, daß 
unser früheres Vereinsmitglied Herr Stadt-Bau- 
rat Uppenborn in München gestern an einer 
Blinddarmentzündung plötzlich‘ verstorben ist. 
Uppenborn war Leiter des Münchener Elek- 
trizitätswerks und des damit verbundenen Prüf- 
amts, dessen vortreffliche von ihm hergestellte 
Einrichtung kennen zu lernen ich vor einiger 
Zeit Gelegenheit hatte. Er hat, wie den Herren 
bekannt sein wird, zeitweise die „Elektrotech- 
nische Zeitschrift“ redigiert, ein Amt, von wel- 
chem er 1894 zurückgetreten ist. In Uppen- 
born verliert die Elektrotechnik einen ihrer 
einflußreichsten Vertreter, als welcher er schon 
durch seine Stellung an der Spitze der Ver- 
einigung der Elektrizitätswerke erscheint. Vor 
einigen Jahren nahm er hervorragenden An- 
teil an Konferenzen über eine wichtige, die 
Elektrotechnik betreffende Angelegenheit in der 
Physikalisch-Technischen Reichsanstalt. Es war 
damals leicht zu sehen, daß er zu den leitenden 
Männern gehörte, und daß man es mit einer 
tatkräftigen Persönlichkeit von durchdringen- 
dem Verstand und von großer Initiative zu tun 
hatte. . 

Herr Geheimrat Dr. Weber hat den Ver- 
storbenen persönlich näher gekannt, und wir 
wären ihm gewiß dankbar, wenn er dem Ge- 
sagten noch einige Worte über den Verstorbenen 
hinzufügen wollte. | 

Geheimer Regierungsrat Dr. C. L. Weber: 
M. H.! Wer Herrn Stadt-Baurat Uppenborn 
gekannt hat, dem wird es zum Bewußtsein ge- 


kommen sein, daß mit ihm eine der markan- 


testen Persönlichkeiten aus der Geschichte der 
Elektrotechnik dahingegangen ist. Er war von 
früher Jugend an praktisch tätig, noch bevor 
seine Ausbildung, die er in Hannover genossen 
hat, ganz vollendet war. Schon in jungen 
Jahren, noch vor der Münchener Ausstellung 
von 1882, war er erster Ingenieur der Firma 
Schuckert; nachdem er diese Stellung verlassen 
hatte, kehrte er wieder nach Hannover zurück, 
um dort selbständig eine kleine Fabrik zu 
leiten. Allein seine Neigung ging melır nach 
Betätigung in der Öffentlichkeit, und so war es 
ihm sehr erwünscht, als er im Jahre 1885 von 
der Firma Oldenbourg den Ruf bekam, die von 
Professor Carl begründete „Zeitschrift für an- 
gewandte Elektrizitätslehre“, deren Schriftlei- 
tung Uppenborn schon 1882 übernommen 
hatte, unter dem Namen „Zentralblatt für 
Elektrotechnik“ weiter auszubauen. Dieses 
Zentralblatt wurde, wie Sie wissen, im Jahre 
1359 mit der „Elektrotechnischen Zeitschrift“ 
vereinigt, sodaß er damals auch mit dem 
Elektrotechnischen Verein in enge Beziehung 
trat. Diese literarische Tätigkeit hat ihn 
ganz besonders bekannt gemacht, und sie 
entsprach seinen Neigungen und seiner Ver- 
anlagung. In seiner Stellung als Schriftleiter 
hat er ganz besonders die Interessen der Elek- 
trotechnik gegenüber konkurrierenden industri- 
ellen Bestrebungen verteidigt und oft sehr 
scharf verfochten. Ich erinnere z. B. an den 
Kampf, den die Elektrotechnik gegen das auf- 
kommende Gasglühlicht, die elektrische Kraft- 
übertragung eine zeitlang gegen die Kraft- 
übertragung durch Preßluft zu führen hatte, 


Während seiner Tätigkeit im Ausschuß des Elek- 
trotechnischen Vereins war er derjenige, der den 
Anstoß dazu gegeben hat, daß Sicherheits- 
vorschriften von allgemeiner Giltigkeit auf- 
gestellt wurden. Unsere jetzigen Sicherheits- 
vorschriften gehen in ihren ersten Anfängen 
auf die Anregung von Üppenborn zurück, die 
er im Jahre 1894 gegeben hat. Nach seiner 
Übersiedelung nach München nahm er alsbald 
eine hervorragende Stellung in der Vereinigung 
der Elektrizitätswerke ein und fand hier ein 
dankbares Feld zur Betätigung seiner hervor- 
ragenden Begabung für organisatorische Ar- 
beiten. 

Sein „Kalender für Elektrotechniker“, der 
mehr als 25 Jahrgänge aufweist, hat sich zu 
einem unentbehrlichen Begleiter und Ratgeber 
des praktischen Ingenieurs herausgebildet. 

Vorsitzender: Zu Ehren des Entschlafenen 
bitte ich Sie, Sich von ihren Plätzen zu er- 
heben. (Geschieht.) | 

Einwendungen gegen die Berichte über die 
Sitzung vom 26. Februar und die außerordent- 
liche Sitzung vom 12. März cr. wurden nicht 
gemacht, die Protokolle gelten somit für fest 
gestellt. | 

Anträge auf Abstimmung über die in der 
Februarsitzung ausgelegten Anmeldungen sind 
nicht eingegangen; die damals Angemeldeten 
sind somit als Mitglieder in den Verein auf- 
genommen. Ä 

10 neue Anmeldungen sind eingegangen, 
das Verzeichnis lag aus und ist hierunter ab- 
gedruckt. i 

Hierauf hielt Herr Dr.-Qng. J. Meyer seinen 
angekündigten Vortrag über: „Theoretisches 
und Praktisches über Abschmelzsicherungen‘ 
Die sich hieran knüpfende Diskussion wurde 
auf Antrag des Herrn Geheimen Postrats Pro- 
fessor Dr. Strecker abgebrochen und auf eine 
spätere Sitzung vertagt. ne 

Sodann folgte Herr Dr. Haupt mit seinem 
Vortrag: „Über ein störungsfreies Magnetometer 
für Eisenuntersuchungen.“ Auch hieran schloß 
sich eine Erörterung, an welcher die Herren: 
Professor Dr. Gumlich, Geheimer Regierungs- 
rat Dr. C. L. Weber und Geheimer Postrat 
Professor Dr. Strecker teilnahmen. 

Die Vorträge werden in späteren Heften 
der „ETZ“ zum Abdruck gelangen. 

Unter den zahlreich Erschienenen befanden 
sich 10 Gäste. 

Die nächste Sitzung des Vereins findet am 


Dienstag, den 28. April 1907 


statt und zwar im Hörsaal Nr. 50 der Tech- 
nischen Hochschule zu Charlottenburg. 


| Weber, 


Warburg 
i Schriftführer. 


Vorsitzender. _ 


— mm 


1 
Mitgliederverzeichnis. 


- A. Anmeldungen aus Berlin. 


. Schellenberger, Albert, Ingenieur. 
. Steiner, Arnold, Elektrotechniker. 
. Stüber, Curt, Ingenieur. 

Jakob, Max, Dr.-Ing, Dipl.-Ing. 

. Pinell, Walter, Elektrotechniker. 


B. Anmeldungen von außerhalb. 


. Osche, Jacob, Ingenieur, Moskau. 

. Suränyi, Oszkar, Dipl. Elektro-Ing. Kassa- 

‚ Hoffmann, Fritz, Maschineningenieur, 
Leobersdorf b. Wien. 

. Press, A., Ingenieur a. d. George Washing- 
ton University, Washington, D. C. 
Fusth, Simon, Elektrotechniker, Ujpest 

b. Budapest, zurzeit in Berlin. 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 


(Eingetragener Verein.) 


Jahresversammlung. - 


Die XV. Jahresversammlung wird in der 
Zeit vom 6. bis 9. Juni in Hamburg stattfinden, 
und zwar werden am Mittwoch und Donnerstag, 


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lektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 16. 


353 


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11. April 1907. — Ladung 
an April 19e O m Ind eine ? 
des Flammenbogons abwentios Hochfrequenz 


den 5. und 6. Juni, Sitzungen des Vorstandes, 
des Ausschusses und einzelner Kommissionen 
anberaumt werden. Am Donnerstag), den 6. Juni 
findet eine Begrüßung und gesellige Zusammen- 


kunft statt. 


Am Freitag, den 7, und Sonnabend, den 
8. Juni vormittags, sind die geschäftlichen 
Sitzungen, Berichte des Vorstandes und der 


Kommissionen sowie Vorträge. 


Am Nachmittag dieser Tage finden tech- 
nische Besichtigungen statt, und am Abend 
festliche Veranstaltungen, über die noch weitere 


Mitteilungen folgen. 


Für Sonntag, den 9. Juni, sind verschiedene 
Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung 


Hamburgs in Aussicht genommen. 


Bisher sind folgende Vorträge angemeldet: 


I. Prof. H. Görges, Dresden: 
der Wechselstrommotoren 
Betrachtungsweise“. 


3, Patentanwalt P. Wangemann, 


Kollektormotoren“. 


4. Marinebaumeister & D. Direktor Schulthes, 
Berlin: „Uber den beutigen Stand der Schiffs- 


Elektrotechnik“. 


5. Ingenieur A.Schortau, Braunschweig: „Ein 
neues Drehspul- Galvanometer für Gleich- 


strom.“ 


6. Dr. M. Kallmann, Berlin: „Ein neues System 
selbsttätiger Kurzschluß-Bremsung für Elek- 


tromotoren.“ 


7. E. Wagmüller, Berlin: „Vereinfachung der 
Stromabgabe-Verrechnung und Vorführung 


eines einfachen Zählers hierfür.“ 
Verband Deutscher Elektrotechniker. 
(Eingetragener Verein.) 


G. Dettmar, 
Generalsekretär. 


Kohlrausch, 
Vorsitzender. 


Elektrotechnischer Verein zu Magdeburg. 


Bericht über die Vereins-Sitzung vom 
10. V. 1906. 


Herr Ingenieur Hönnecke hält einen Vor- 
trag über die elektrische Kraftübertra- 


gung, im besonderen die elektrische 


Förderanlage auf dem Schacht Graf 


Bülow der Braunkohlengrube „Vereinigte 
Marie Louise“ bei Neindorf, eine Anlage, die 
von der Allgemeinen Elektricitäts - Gesellschaft 
ausgeführt und im vorigen Jahre in Betrieb ge- 
setzt wurde Als Stromerzeuger dient eine 
Drebstrom-Dampfdynamo für eine Leistung von 
normal 800 PS und 125 Umdr/Min. 

Außer der Beleuchtung und einem Dreh- 
strom - Gleichstrom - Umformer für 100 PS zum 
Betriebe einer von der Elektrizitäts-A.-G. vorm. 
Schuckert & Co., Nürnberg, gebauten Gruben- 
bahn sind eine Reihe von Motoren angeschlossen, 
unter denen namentlich ein Motor von 350 PS 
für 1440 Umdr/Min zum Betriebe einer Hoch- 
druck -Kreiselpumpe für eine Leistung von 
6 cbm/Min bei einer Gesamt-Förderhöhe von 
160 m zu erwähnen ist. 

Für den Betrieb der elektrischen Förder- 
anlage ist ferner ein Ilgner-Umformer aufge- 
stellt, dessen Drehstrom-Motor Schleifringe be- 
sitzt und 75 PS bei 570 Umdr/Min leistet. ‘Der 
Motor ist für eine Spannung von 3000 V ausge- 
führt und entnimmt seinen Strom unmittelbar 
dem Kraftwerk. Mittels elastischer Kupplung 
ist der Motor mit einer Stahlwelle verbunden, 
welche das als Vollscheibe aus Stahlguß aus- 
gebildete Schwungrad trägt. Dieses besitzt 
einen Durchmesser von 2470 mm und eine Kranz- 
breite von 280 mm, sein Gewicht beläuft sich 
auf 6300 kg. Die größte Umfangsgeschwindig- 
keit beträgt 74 m/Sek. Die Lager für das 
Schwungrad besitzen Ringschmierung und 
Wasserkühlung. Auf der Schwungradwelle 
sitzt außerdem die nach der Anordnung von 
Déri kompensierte Anlaßdynamo für eine 
Leistung von 100 KW, welche die für den Be- 
trieb des Fördermotors benötigte Gleichstrom- 


') Auf Seite 326 des vorigen Heftes stand an dieser 
Stelle irrtümlich Sonnabend statt Donnerstag. 


„Das Verhalten 
in einheitlicher 


Berlin: 


„Welche patentrechtlichen Sonderforderun- 
gen stellt das Wesen der Elektrotechnik ?“. 


3. Dr. F. Eichberg, Berlin: „Über Einphasen- 


Energie bei einer Spannung von 230 V liefert. 

t noch 
die Erregerdynamo für 6,5 KW bei 110 V an- 
geordnet, welche zur Erregung der Anlaß- 
maschine und des eigentlichen Fördermotors 


Auf dem äußersten Ende der Welle is 


dient. 


Reihentransformators abgezweigt. 


mengen herangezogen. 
periode tritt die Wirkung im entgegengesetzten 


Sinne auf, sodaß das Schwungrad wieder Energie 
aufnehmen muß und der Motor wieder auf seine 


normale Umdrehungszahl kommt. 

Um den Umformer möglichst schnell zum 
Stillstand zu bringen, ist an dem Schwungrad 
eine Backenbremse mit Handrad und Spindel 
sowie Wasserkühlung für diese vorgesehen. 
Eine Schutzkappe aus Eisenblech sorgt sowohl 
für Unschädlichmachung des durch die hohe 
Geschwindigkeit erzeugten Luftstromes als 
auch des etwa umherspritzenden Wassers. 

Der Fördermotor selbst ist mit der Trommel- 
welle der Fördermaschinemittels einerFlanschen- 
kupplung unmittelbar verbunden. Der Motor ist 
für eine Spannung von 22) V und 32 Umdr/Min 
gebaut und leistet während der vollen Fahrt 
108 PS, am Ende der Beschleunigungsperiode 
dagegen 240 PS. Sowohl in mechanischer als 
auch in elektrischer Beziehung ist der Motor 
sehr stark gebaut. Das Anlassen und Regeln 
geschieht nur durch Änderung der Erregung 
der Anlaßdynamo, und zwar vom Führerstande 
aus mittels Handhebels. Die Fahrgeschwindig- 
keit beträgt im Höchstfalle 5 m/Sek. Tritt wäh- 
rend des Betriebes eine Störung in der Magnet- 
wicklung ein, so löst ein Bremsmagnet für 
150 kg/cm Hubarbeit eine Fallgewichtsbremse 
aus, während das Überschreiten einer bestimm- 
ten Stromstärke durch einen Höchststrom-Aus- 
schalter verhindert wird. 


BRIEFE AN DIE SCHRIFTLEITUNG. 


(Für die in dieser Spalte enthaltenen Mitteilungen über- 

nimmt die eari se tag keinerlei Verbindlichkeit. Die 

Verani wortlichkeit für die Richtigkeit der Mitteilungen 
liegt lediglich bei den Verfassern selbst.) 


Zur „Erklärung der sogenannten ungedämpften 
Schwingungen“ und zu den „Beiträgen zur Er- 
zeugung schwach gedämpfter Schwingungen.“ 


In der „ETZ“ 1906, S. 1212, hat Herr Dr. 
BENISCNKE eine Mitteilung über die „Erklärung 
der sogenannten ungedämpften Schwingungen“ 
veröffentlicht und in der „ETZ“ 1907, S. 6), hat 
hierauf Herr Ernst RUHMER und in derselben Zeit- 
schrift Herr Dr. BENISCHKE erwidert. Seite 142 
in der „ETZ* 1907 hat Herr Dipl.sjirg. Dr. MOSLER 
einen Artikel über „Beiträge zur Erzeugung 
schwach gedämpfter Schwingungen“ veröffent- 
licht. 
Ich beabsichtige, einiges Zusammenhängende 
über das in den angeführten Artikeln Behandelte 
zu bringen. Durch ausführliche Untersuchungen 
am Lichtbogen bin ich zu der Überzeugung ge- 
kommen, daß dieSchwingungen, welche im Hoch- 
frequenzkreis, der parallel zum Flammenbogen 

eschaltet ist, durch den Umstand zustande 
ommen, daß bei Schwankung der Stromstärke 


Durch die Anwendung des Schwungrades 
wird ein vollständiger Ausgleich der Belastungs- 
schwankungen erzielt und eine Rückwirkung 
derselben auf das Kraftwerk vermieden, indem 
während der Sturzperioden und während des 
geringen Energiebedarfes im Schwungrad Ener- 
gie aufgespeichert, dieselbe aber während der 
Beschleunigungsperiode wieder abgegeben wird. 
Um diese Wirkung zu erzielen, ist eine selbst- 
tätige Schlupfregelung vorgesehen. Die Schleif- 
ringe des Antriebsmotors sind mittels Leitungen 
mit drei an dem Boden eines Flüssigkeitswider- 
standes angeordneten Elektroden verbunden. 
An zwei ausbalanzierten Wagebalken hängen 
die Gegenelektroden, welche mit dem Anker 
eines Hilfsmotors, der nur eine kippende Be- 
wegung ausführt, starr verbunden sind. Der 
Stator des Hilfsmotors ist unmittelbar von der 
Hauptleitung unter Zwischenschaltung eines 
Wird nun 
beim Anfahren und während der Beschleuni- 
gungsperiode die Stromaufnahme größer als 
normal, 8o führt der Hilfsmotor eine kippende 
Bewegung aus, sodaß die gegenseitige Ent- 
fernung der Elektroden vergrößert und damit 
Widerstand eingeschaltet wird. Infolge der hier- 
durch veranlaßten Schlüpfung des Motors wird 
das Schwungrad zur Abgabe größerer Energic- 
Während der Sturz- 


und Entladung r kigen- 
kreises erfolgt und Tes In Men gensunten 
schwingung dieses Kreises. ans andere 
Veröffentlichungen werden verschie SB die von 
Ansichten vertreten. So erarho ni Th aaz darch 
Herrn Dr. a ng ir as nach 
die Abb. 25 in der „ A f 
welcher die Frequenz der Schwingung un 
außerhalb des Hochfrequenzkreises liegende 

ei P i icht jederzeit anwendbar 

Größen bestimmt ist, nicht J ~d tellte 
zu sein. Der durch die Abb. 25 dargeste ii 
Fall erscheint mir höchstens für den Spezia k 
anwendbar zu sein, bei welchem die Stromstär i 
des Flammenbogens eine Zeit lang null wird. 

Ich will jedoch auf die Erklärungsversuche 
des Vorganges und die daraus folgenden Theo- 
rien nicht weiter eingehen, da ich vor allen 
Dingen beabsichtige, einige Punkte, die für die 
Technik am wesentlichsten sind, hier kurz zu 
erörtern. , 

Die Erfahrung, welche man sich bei dem 
Experimentieren mit dem Lichtbogen als Er- 
zeuger dauernder elektrischer Schwingungen 
in letzter Zeit erworben hat, geben deutlich zu 
erkennen, daß der Standpunkt des Herrn Dr. 
BENISCHKE, den er in der Erwiderung in der 
„BETZ“ 1907, S. 70, vertritt und nach welchem 
zwischen dem THOMSON- u. DUDDELLschen und 
dem POUISENschen Versuch nur quantitative 
Unterschiede bestehen, der richtige ist. Die 
Schwingungen kommen in dem an das Gleich- 
strom-Netz parallel zum Lichtbogen geschalte- 
ten Hochfrequenzkreise zustande, indem die 
Stromstärke des Lichtbogens selbst schwankt. 
Ein immer größer werdendes Schwanken dieser 
Lichtbogen-Stromstärke ruft eine immer größer 
werdende Intensität der elektrischen Schwin- 
gung im Hochfrequenzkreis hervor. Werden 

ie Schwankungen der Stromstärke durch 
irgend welche Mittel immer mehr gesteigert, 
sodaß die Stromstärke des Lichtbogens sogar 
zeitweise null wird, so schwingt im Hoch- 
frequenzkreis naturgemäß eine um so größere 
Energie. 

Durch Steigerung der Mittel, welche die 
Stromstärke des Lichtbogens verändern, sei es 
nun magnetisches Gebläse, ein Luftstrom oder 
dergleichen, wird also die Schwingungsinten- 
sität entsprechend vergrößert. Jedoch kann 
man nicht ohne weiteres behaupten, daß die 
Grunderscheinungen der Erregung der Schwin- 
gung im Hochfrequenzkreis durch den Bogen 
infolge der künstlichen Einwirkung auf den- 
selben eine andere werde. 

Für die Technik scheidet nun aber voraus- 
richtlich diese Frage, ob bei Nullwerden der 
Flammenbogen-Stärke eine andere Erscheinung 
auftritt oder nicht, überhaupt aus. Die Gründe 
hierfür sind folgende: l 

Solange die Schwingung im Hochfrequenz- 
kreis dadurch erhalten wird, daß die Flammen- 
bogen-Stromstärke um einen gewissen Wert 
mäßig schwankt, aber nicht null wird, ist es 
leicht möglich, die Frequenz der Schwingung 
mit für die Praxis vollkommen genügender Ge- 
nauigkeit konstant zu halten. 

So ist es mit geeigneten Anordnungen 
unter diesen Umständen leicht möglich, eine 
Schwingung stundenlang aufrecht zu erhalten 
ohne daß die Wellenlänge um mehr als z. B' 
1/2 °% schwankt; höchstens tritt hier und da 
momentanes Aussetzen der Schwingung auf 
welches durch irgend eine Zufälligkeit, sei es 
ein Kohlenstäubchen, welches in dem Bogen 
sich befindet, sei es ein Luftzug oder dergleichen 
hervorgerufen wird und welches durch eine ge- 
eignete konstruktive Anordnung fast gänzlich 
vermieden werden kann.. 

‚ „Dem Schwingungskreis, welcher an und für 
sich mit möglichst geringer Eigendämpfung be- 
haftet sein soll, kann man nun durch irgend 
welche Energieverzehrer, z. B. Glühlampen 
welche man beispielsweise induktiv mit den 
Schwingungskreis verbindet, bei anhaltender 
Konstanz der Wellenlänge schon eine bedeu- 
tende Energie entziehen. So kann man z.B. bei 
einem durch Wasserstoff beeinflußten Flammen- 
bogen und bei günstiger Anordnung auf diese 
Weise ca. 100 Watt und mehr entziehen. Einer 
Anordnung, wie ich sie in der „ETZ* 1906, S. 1039 
Abb. 26, beschrieben habe, kann man auf diese 
Weise ca. 20 Watt entziehen.!) Beeinflußt man 
durch künstliche Mittel die Schwankung der 
Stromstärke im Flammenbogen, sodaß die 
Schwingungsintensität sich vergrößert, so kann 
man dem Hochfreyuenzkreis zugleich auch 
mehr Watt z.B. durch eine Glühlampen-Anord- 
nung entziehen und kommt so ganz allmählich 
dazu, durch künstliche Mittel die Stromstärke 


!) Die angegebenen Zahlen der Energieentziehung 
sollen nicht absolute festgelegte Werte bedeuten. denn die 
(irößen der zuiässigen Energieentziehung bei konstanter 
Wellenlänge sind nußerordentlich abhängig von der Kon- 
struktion. Beschaffenheit und Handhabung des Flammen- 
bogens Sie sollen nur dem experimentell nicht unter- 
richteten Leser ermöglichen, sich eiven ungefähren Regrifl 
über die bei der besprochenen Erscheinung auftretenden 
(irößenverhältnisse zu machen. 


354 


ren - Eee un nn 
— m 1 I. 


im Flammenbogen zeitweise zu null werden zu 
lassen und die Intensität im Hochfrequenzkreis 
auf ein Maximum zu treiben. (Bei Wasserstoff- 
Lampen 1 KW und mehr Energie.) 

s ist jedoch ohne weiteres verständlich, 
daß mit dieser größer werdenden künstlichen 
Beeinflussung der Stromschwankungen im Licht- 
bogen der Schwingungsvorgang ein unregel- 
mäßigerer werden muß, denn während bei einer 
mäßigen Schwankung der Flammenbogen-Strom- 
stärke für die Frequenz der Schwingung einzig 
und allein die Eigenfrequenz des Hochfrequenz- 
kreises, der zum Fiammenbogen parallel ans 
Netz geschaltet ist, in Betracht kommt, so wird 
die Frequenz der Schwingung bei künstlich 
hervorgerufener Schwankung der Flammen- 
bogen-Stromstärke immer mehr durch die von 
außen kommende künstliche Stromschwankung 
beeinflußt. Wird der Flammenbogen so stark 
beeinflußt, daß seine Stromstärke zeitweise null 
wird, so ist die Wellenlänge im wesentlichen 
überhaupt nicht mehr von der Eigenschwingung 
des Hochfrequenzkreises abhängig, sondern 
hauptsächlich von der Zeit, während welcher 
die Stromstärke des Flammenbogens null ist, 
und von der Art der Auslöschung und Wieder- 


anzündung desselben. Es hat sich also durch . 


das Experiment gezeigt, daß man bei Anwen- 
dung dieser künstlichen Mittel wohl die dem 
Schwingungskreis entziehbare Energie beträcht- 


lich erhöhen kann, zugleich aber tritt immer 


meh” eine Inkonstanz der Wellenlänge ein, 
welche eine Verwertung des Problems auf 
diese Weise für die drahtlose Nachrichten- 
Übermittlung unmöglich zu machen scheint. 

Es war nun Aufgabe der Technik, Kon- 
struktionen, Anordnungen und Beschaffenheit 
der gesamten Anlage so zu wählen, daß eine 


große Schwankung der Flammenbogen-Strom- 
stärke mit möglichst großer Energie-Entziehung 


eintritt, wobei aber die Freyuenz der Schwin- 
gung konstant gehalten werden muß. 

Ich will auf die Mittel, die zur Erzielung 
des Gesagten in dieser Richtung hin gefunden 
wurden, nicht näher eingehen; jedoch will ich 
nochmals kurz erwähnen, daß als wirksamstes 
Mittel neben dem Wasserstoff sich noch die 
künstliche Kühlung der Elektroden und die 
magnetische Anblasung!) erwiesen hat.?) 


Berlin, 17. II. 1907. W. Hahnemann. 


Erwiderung. 


Zu dem im mingang des vorstehenden Ge- 
sagten möchte ich bemerken, daß naturgemäß 
in jedem Schwivgungskreis abwechselnde 
Ladung und Entladung der Kapazität statt- 
finden muß, gleichgiltig wie die Schwingungen 
erzeugt werden, und ob es dauernde oder er- 
löschende Schwingungen sind. Ich halte 
meine Erklärung auch in jenen Fällen für 
giltig, wo die Stromstärke nicht auf null sinkt, 
denn der Anstieg eines Stromes wird immer 
durch dieselben Verhältnisse bestimmt, ob er 
nun von null oder einem anderen Werte an 
zunimmt. Daß der Strom bis auf null sinkt, 
dürfte praktisch 
kaum vorkom- 
men, sondern es 
dürften wohl im- 
mer nur Schwan- 
kungen über dem 
Nullwert sein. 

Im übrigen 
dürften Versuche 
mit der in Abb. 38 
dargestellten An- 
ordnung manche 
Aufklärung brin- 
geu. Nach mei- 
ner Auffassung ist 
der aus Kondensator und Selbstinduktion be- 
stehende, dem Lichtbogen parallel geschaltete 
Schwingungskreis der Thomsonschen Anord- 
nung, nichts anderes als ein elektrisch ge- 
kuppeltes Schwingungssystem, in dem die 
durch das magnetische Gebläse (oder sonstige 
Mittel) in dem anderen Kreis erregten Schwin- 
gungen zur Resonanz gebracht werden. Dem- 


1) Während der Korrektur ist es Herrn Dr. von 
Traubenberg und dem Unterzeichneten gelungen, eine 
einfache _ theoretische, auf experimentellen Ergebnissen 
fubende Erklärung für die hinsichtlich der Energie-Ent- 
ziehung auftretende, günstige Wirkung der Magnet-An- 
blasung des Flammenbogens zu ‚finden. Hierüber und 
über weitere Aufklärung der physikalischen Vorgänge im 
Flammenbogen werden. soweit ich unterrichtet bin, aus- 
führlichere Artikel des Herrn Dr. von Traubenberg, 
die die letztgenannten Mittel sowohl experimentell als auch 
theoretisch begründen werden, in nächster Zeit erscheinen. 


3) In meinem Artikel in der „EIZ” 1906, S. 1089, habe 
ich irrtüämlicherweise angegeben, daß die küustliche Küh- 


Abb. 38. 


lung zum ersten Mal von Klihu Thomson angewendet 
worden ist. Es ist dies unrichtig. Elihu Thomson hat, 
soweit bekannt, nur Metall-Klektroden angewendet. Das 


Moment der künstlichen Kühlung (hohle Elektroden mit 
kühlender Flüssigkeit gefüllt) hat zuerst Poulsen in die 
Otfentlichkeit gebracht. 


En pm ha mn ira m nn 
_ Ba 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 186. 


EEE 
— a a a aae e na, 


11. April 1907. 


ll I 


- KURSBEWEGUNG. 


Millionen | È E Kurse i 
Mark [252338] _ sei 7 | 
Name — I B2S SON] 1. Januar d. J. er Berichtswoche 
Aktion, Oblige- SEASSE Niedri Het — — en 
«onen 3 A Pe ster i Hoch- Schluß 
Akkumulatorenfabrik A.-G., Berlin. . f 8 — |1.1.121/,1 196,75 sie 199,40 200,60 200,30 
Akk.-u.El.-Werke vorm. Boese&Co. Berlin] 45 | 2,5 |1.1/ Of 61,—| 7875| 63,— 66,50 63,60 
Allgem. Elektr.-Gesellschaft, Berlin . 100 | 37,7 | 1. 7. 11 | 193,10 216,— || 202, — 203,25 202,90 
Comp. Barcelonesa de Electr. . . Pst.| 14 | 6,63 | 1. 1./ 71/2} 119,— 1124,50 | 119,— | 120,-—' 119,% 
Bergmann-Elektr.-Werke A.-G., Berlin .| 14 — |1. 1.) 18 f 260,10 ‚285,90 || 265,10 | 266,75 265,75 
Berliner Elektrieitäts-Werke . . . . .1 415 | 39,8 | 1. 7.| 10 | 168,— 1182,10 || 170,25 | 171,76 171,— 
Berl. Masch.-A.-G. vorm. L. Schwartzkopff| 12 — 11.7. 13 | 219,50 241,50 | 221,50 | 226,—. 224,— 
A.-G. Brown, Boveri & Co. ? . [6 Mill.Fsi 10 | 1. 4. 11 | 185,— 205,50 | 189,75 191,50, 190,40 
Cont. Ges. f. elektr. Untern., Nürnberg .| 32 | 9,384| 1.4: Of 59,76| 72,50 68,10 68,75 68,50 
Deutsch-Atlant. Telegraphen-Gesellschaft} 24 | 19,79; 1. 1.| 61/2] 122,20 127,50|| 126,75 | 127,50 127,50 
Deutsch-Niederländ. Telegraphen-Ges. .| 7 7,25 |1. 1, 6 | 109,— 113,75 || 110,25 13, — 110,75 
Deutsch-Übersee Elektr.-Ges.:. . . . f 36 15 | 1.1, 9f 147,— 159,— || 150,— | 151,25, 151,25 
Elektra A.-G., Dresden. . .°. ....1 45 | 235 |1.4. 2/2} 70,—' 81,25|| 76,80| 77,75, 76,9 
El. Licht- u. Kraftanlagen A.-G., Berlin .| 30 | 17,33|1.10.! 7 1 118,— a 122,40 |; 123,10 122,40 
Bank f. elektr. Untern., Zürich . 136 Mill.Fs, 35,793) 1. 7.|_ 9 | 178,50 189,50 181,80 181,60) — 
Gesellschaft f. elektr. Untern., Berlin . 37,5 | 35 | 1. 1! 71/g| 125,30 140,25 || 128,75 130,75, 130,- 
Hamburgische Elektr.-Werke . . . . .E 18 | 9967| 1. 7. 8 | 151, — 159,75 || 165,— | 159,75] 169,75 
El.-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co. Frankf.| 20 |19,343) 1.4.| 7] 127,— ‚143,50 || 130, — | 130,75| 130,— 
A.-G. Mix & Genest, Berlin . .....] — |1.1/ 8] 121,— |137,50|| 136,— | 137,60| 137,— 
Ges. f. elektr. Beleucht., Petersburg I6MILRbLL — | 1. i 4 | 82,— | 92,— i| 86,— | 87,75! 86,40 
i do. > Vorzugsaktien .[9Mil.Rbl) — |1. 11 7 f 130,75 140,—|| 133, — 134,60! 133,50 
El.-A.-G. vorm. Schuckert & Co., Nürnberg] 50 29,1 | 1. 7.) 65 | 108,60 1126,— || 113,10 | 115,— | 114,— 
Siemens & Halske A.-G., Berlin . 54,5 | 27,7 | 1. 8.) 10 | 167,— 181,60|| 174, — 174,75 174,25 
Siemens elektr. Betriebe. . . .. . $ 75 2,5 |1.10. 5!% 107,— |118,50 107,— | 107,40, 107,— 
Telephon-Fabrik A.-G. vorm. J. Berliner .| 3 r /1.7.! 9f 181,756 200,— || 191,— | 194,75 193,50 
Allgem. Deutsche Kleinbalın-Ges. . . .| 9,06 | 21,88| 1. ı.! 3 | 88,—| 98,50]| 92,— | 95,50] 95,50 
Allgem. Lokal- u. Straßenbahn-Ges. . .| 17 |81,584 1. 1.1 73/4] 148,— |156,10|| 149,75 | 150, —' 150,— 
Berlin-Charlottenburger Straßenbahn . 6048| 5,91 1.11 2} — | — — — | — 
Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen] 10 3 1. 1. 6 | 151,50 160,— 151,75 . 152,— 152,— 
Breslauer elektr. Straßenbahn . . . . .| 42 18 1.1. 6f 121, 18—| — :-—]|- 
Ges. f. elektr. Hoch- u. Untergr.-Bahnen | 30 | 15 1.1. 4!/a f 127,— |132,10|) 129,— 129,30; 129,70 
Große Berliner Straßenbahn . ; 100,082: 8,038 | 1. L 73/41 168, — 1185,50|| 171,10 173,60 173, — 
Große Casseler Straßenbahn. . . . . f 5 . 1,979,1.10.| 4 | 102,50 109,60 103,25 a 103,50 
Straßen-Eisenbahn-Ges. Hamburg . . .| 21 ! 13,06) 1. 1.9 182,30 ‚195,50 || 185,50 | 186,25: 185,50 
Straßenbahn Hannover. ar. 24 16,02! 1-1., Of 69,25! 79,90) 78,— 14, 73,0 
Magdeburger Straßenbahn 6 Ä 45 IL ; 8 | 157,— /163,— || 158,75 | 160,80; 160,25 


gegenüber stellt die Anordnung in Abb. 38 eine 
magnetische Kupplung es sekundären 
Schwingungskreises mit dem Lichtbogenkreis 
dar. Ist der Lichtbogen der Schwingungs- 
erreger, so müssen jetzt auch Schwingungen 
auftreten. . Ist aber der Kondensator der 
Schwingungserreger, so dürfen bei dieser An- 
ordnung keine Schwingungen auftreten. 


Pankow bei Berlin, 15. III. 1907. 
Dr. G. Benischke. 


Wir schließen hiermit diese Erörterung. 
D. Schrfiltg. 


BÜRSEN-WOCHENBERICHT. 


Berlin, den 6. April 1907. 


Noch der Quartalswechsel hatte, wie voraus- 
zusehen gewesen, eine bedeutende Inanspruch- 
nahme der Reichsbank gezeigt, doch machte 
sich unmittelbar darauf, von Amerika aus- 
gehend, eine wesentliche Erleichterung der 
Geldverhältnisse fühlbar. Daraufhin zeigte 
sich auch eine allgemeine Beruhigung an den 
Eftektenmärkten, die von einer mäßigen Er- 
holung des gesamten Kursniveaus gefolgt war. 

Die Umsätze bewegten sich in recht engen 
Grenzen, da einerseits das Publikum sich von 
neuen Engagements fernhält, anderseits die 
berufsmäbige Spekulation stark geschwächt er- 
scheint. 

‚ Fest war der Anlagemarkt, nur Russen auf 
die Duma-Verhandlungen etwas niedriger. 

Privatdiskont 51/,0/,, 

General Electric Co. 149 0%. 


Chilikupter ruhig und 
wieder besser (Kasse- 


Lieferung). wo Lstr. 97. —. —. 
Elektrolyt. Kupfer!) Lstr. 117. —. —. 
bis 118. —. —. 


— 


Zinn (Kasse-Lieferung) . Letr. 183. 


——— 


ı) Nach „Mining Journal“ vom 6. April. 


‚ Lstr. 3.10 —. 


Fink og k para 
Blei. .. . . . Lastr. 19. 7. 6. 


Kautschuk fein Para: 5 sh. 1d. J. 
CE 


Briefkasten. 


Bei Anfragen, deren briefliche Beantwortung Rawünsch! 
wird, ist Porto beizulegen. sonst wird angenommen. du 
die Beantwortung an. dieser Stelle im Briefkasten erfolgen 
soll. Jede Anfrage ist mit einer deutlichen Adresse Tr 
Anfragenden zu verschen. Anonyme Anfragen werden 
nicht beachtet. 


Sonderabdrücke werden nur aut besondere 
Bestellung und gegen Erstattung der Selbst 
kosten geliefert, die bei dem Umbrechen des 
Textes auf kleineres Format nicht unwesentlich 
sind. Den Verfassern von Originalbeiträgen 
stellen wir bis zu 10 Fa empiaren es betr. voll- 
ständigen Heftes kostenfrei zur Verfügnnk, 
wenn uns ein dahingehender Wunsch bei Ein- 
sendung der Handsc mitgeteilt wird. Nach 
Druck des Aufsatzes erfo Bestellungen 
von Sonderabdrücken oder Heften können is 
der Regel nicht berücksichtigt werden. 


Fragekasten. 


Frage 19. Wer fabriziert Selenzellen? 

Frage 20. Wer liefert drei- oder mehr- 
stellige Zählwerke, deren Zahlen durch einen 
oder mehrere Tastendrücke selbsttätig auf null 
zurückspringen? 

Frage 21. Wer liefert Lötgebläse, geeignet 
für Arbeiten an Freileitungen bei heftigem 
Sturme? 


Frage 22. Welche deutsche Spezialfirmen 
stellen Maschinen zum Pressen von gebogenen 
und geraden Isolatorstützen, insbesondere für 
Hochspannungs-Isolatoren, her? 


Antwort auf Frage 13. Zur Schmierung 
von großen Sauggas-Motoren empfiehlt die Firma 
Fr. Voigtländer in Kronbach in Bayern und 
Düsseldorf ihre Argon - Kraftgas - Motorenöle. 
Weiter empfehlen die Ölwerke Stern- 
Sonneborn A.-G., Berlin S. 42, ihre Fabrikate. 
FE EE ESSENER, 


Abschluß des Heftes: 6. April 190°. 


ge a TEEN - D a a E T A 


Für die Schriftleitung verantwortlich: E. C. Zehme in Berlin. — Verlag 


von Julius Springer in Berlin. 


ser 


P E- LRR EET ES T- S _ =__ _o 


TO ano SE nann 


N 


Elektrotechnisehe Zeitschrift 


(Oentralblatt für Elektro 


Organ des Elektrotechnischen Vereins 
und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker, 


Verlag: Jullus Springer in Borin. — Scheiftieltung : E. C. Zehme, 
Expedition: Berlin. N. 94, Monbijouplatz 8. 


Die 


Elektrotechnische Zeitschrift 

erscheint — seit dem Jahre 1890 vereinigt mit dem bisher in 
München erschienenen CENTRALBLATT FÜR ELEKTROTECHNIK 
— in wöchentlichen Heften und berichtet, unterstützt von den 
hervorragendsten Fachleuten, über alle das Gesamtgebiet der 
angewandten Elektricität betreffenden Vorkommnisse und Fragen 
in Orlginalberichten, Rundschauen, Korrespondenzen aus den 
Mittelpunkten der Wissenschaft, der Technik und des Verkehrs, 
in Auszügen aus den in Betracht kommenden fremden Zeit- 
schriften, Patentberichten etc. etc. 

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anderen die Schriftleitung betreffenden Mitteilungen erbeten unter 
der Adresse 
Schriftleitung derElektrotechnischen Zeitschrift in Berlin 

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Fernsprechnummer: III. 629 (Julius Springer,) 


Die . . 
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Rundschan. S. 355. Statistik der Elektrizitätswerke in 
Deutschland. 

Kabelmessungen und Versuche mit Telephon - Frequenz- 
strömen. Von Bela Gáti. 8. 357. 

Der Wechselstrom - Doppelschluß - Motor der Felten & 


Gailleaume-Lahmeyerwerke. Von M. Osnos. (Schluß 
von S. 340.) 8. 358. 
Erfabrungsformel für die Hysterese-Kurve. Von Dr. F. 


Müllendorff. S. 361. 

Literatur. 8. 362. Besprechungen: Proells Rechentafel für 

Schraubenfedern, Von Dr.:3ng. R. Proell. 

Statistik der Elektrizitätswerke in Deutschland. S. 33. 
Kleinere Mitteilungen. 8. 422. 

Persönliches. S. 422. H. Hausrath. 

Telegraphie und Signalwesen mit Leitung. 
S. 422. Erhöhung von Telegrammgebiihren in Amerika. — 
Bestimmungen über das Telegraphengebeimnis in China. 

Fernspre chen mit Leitung. 9.422. Untersapte 
y ercinigung von Fernsprech-Gesellschaften in Amerika. 
— Fernsprechwesen in Bulgarien. — Errichtung eines 
Denkmals für Graham Bell. 

Drahtlose Telegraphie und Telephonie. 
3.422 Messung hochfrequenter Wechselströme von ge- 
ringer Stromstärke. — Verwendung von Automobilen 
für funkentelegraphische Anlagen in Italien. — Trag- 
bare Ausrüstungen für drahtlose Telegraphie in Amerika. 
— Drahtlose Telegraphie nach Poulsen. 

Moßgeräte und Meßverfahren. 8. 423. Neue 

‚Zähler-Prüfklemmen. — Neuer Elementprüfer. 

Elektrische Beleuchtungs- und Kraftüber- 
tragungs-Anlagen. 8.423. Brand in einer Berliner 

„Zentrale. 

Elektrische Lampen, Heizvorrichtungen 

und Zubehör. S. 424. Film-Glühlampe. 

Elektrische Bahnen und Fahrzeuge. 8. 424. 
Die elektrischen Lokomotiven der New York, New Haven 
and Hartford Railroad. — Elektrisch angetricbene Dreh- 
scheiben. 

Elektrochemie und Akkumulatoren. 

ber das Verhalten von Aluminium-Anoden. 

Verschiedenes. 8. 425. Brandstatistik für Chicago. 

Briefe an die Schriftleitung. 8.425. Elektrische Kraft und 

Durchschlagsfestigkeit. Von G. W. 0. Howe und Dr. G. 

Be nischke. -- Elektrische Kraft und Durchschlags- 

festigkeit. Von Dipl:Ing, Rudolf Nagel und Dr. G. 

Beu ischke. — Beiträge zur Erzeugung ungedämpfter 

‚Schwingungen Vou Ernst Ruhmer. 
Finanzielle und geschäftliche Nachrichten. S. 426. Deutsch- 

Atlantische Telegraphengesellschaft. — Verschiedenes. 


Kursbewegung. — Börsen- 
Briefkasten. B. 42%. n-Wochenbericht. S. 426. 


Fragekasten. 8. 426. 
1907. 


8. 425. 


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RUNDSCHAU. 


Statistik der Elektrizitätswerke in 
Dentschland. 


Die von uns alljährlich herausgegebene 
Statistik der Elektrizitätswerke in Deutsch- 
land, welche auf Seite 363 bis 422 abgedruckt 
ist, erscheint zum zwölften Male und gibt 
ein klares Bild von der Stellung, welche die 
Elektrotechnik im deutschen Wirtschafts- 
leben einnimmt. Unter Elektrizitätswerken im 
Sinne der vorliegenden Zusammenstellung 
sind nur solche Stromerzeugungs- Anlagen 
verstanden, welche unter Benutzung öffent- 
licher Straßen und Wege zur Verlegung der 
Leitungen entweder ganze Ortschaften oder 
größere Teile solcher mit elektrischem Strom 
für Licht- und Kraftzwecke versorgen oder 
anderen Öffentlichen Zwecken dienen. Block- 
stationen und Einzelanlagen sind in die Zu- 
sammenstellung nur dann aufgenommen wor- 
den, wenn sie die Öffentliche Beleuchtung 
in demselben oder in einem benachbarten 
Orte mit versehen oder unter Benutzung 
von Straßenland Strom an Private oder an 
die Öffentlichkeit abgeben. Die Abteilung A 
umfaßt die im Betriebe befindlichen 
Werke und enthält 163 neue Werke gegen 
147 im Vorjahr. Insgesamt enthält diese 
Abteilung 1338 Werke gegen 1175 im Vor- 
jahr. Über die Art der Zählung der Werke 
sei bemerkt, daß alle einer Gesellschaft 
gehörige Werke, wenn sie ein und densel- 
ben Ort (oder Bezirk) versorgen oder in dem- 
selben Ort liegen, als ein Werk gezählt 
wurden, so wurden z. B. die sämtlichen den 
Berliner Elektricitätswerken gehörigen Zen- 
tralen innerhalb der Stadt Berlin nebst den 
außerhalb des Weichbildes liegenden Primär- 
Werken als ein Werk gezählt. Dies erschien 
uns deshalb berechtigt, weil alle derartige 
Werke mehr oder minder voneinander ab- 
hängig sind, direkt oder indirekt auf das- 
selbe Netz arbeiten und in ihrer Gesamtheit 
für die Betriebsergebnisse maßgeblich sind. 
Bei Städten wie z. B. Hamburg oder Karls- 
ruhe, wo mehrere Werke bestehen, welche 
weder elektrisch noch finanziell vonein- 
ander abhängig sind, wurden die Werke 
einzeln gezählt. Die Abteilung B umfaßt 
die im Bau begriffenen oder vor dem Bau 
stehenden Werke und zwar 368 gegen 540 
im Vorjahr. Von diesen 368 Werken sind in- 
zwischen 59 dem Betriebe übergeben wor- 
den. Diese letzteren sind durch ein F vor dem 
Ortsnamen gekennzeichnet. Ein * vor den 
Ortsnamen der Werke in Abteilung A und B 
bedeutet, daß uns keine Angaben gemacht 
wurden, und daß daher die Angaben der 
vorjährigen Statistik unverändert zum Ab- 
druck gelangen mußten. Nach den uns 
zugegangenen Mitteilungen bestehen außer- 
dem noch gegen 200 Werke, von denen 
wir keine Angaben erhalten konnten und 
welche wir der Vollständigkeit halber ohne 
nähere Angaben in der Abteilung C aufgeführt 
haben. In diese Abteilung werden in der 
nächstjährigen Statistik auch alle diejenigen 
Werke der Abteilung A dieser Statistik ver- 
wiesen werden, welche uns keine Angaben 
machen, sofern die uns bekannten Angaben 
unzureichend sein sollten. Rechnet man die 
unter C aufgeführten Werke mit ein, so be- 
stehen zur Zeit im ganzen etwa 1609 Werke. 

Im einzelnen ist zu der Statistik folgen- 
des zu bemerken: 

In der ersten Spalte finden sich die 
Zentralen, nach den Städten bezeichnet und 
buchstabenmäßig geordnet, mit Angabe der 
Besitzer. Bei kleineren Orten oder Orten, 
deren es mehrere gleichen Namens gibt, ist 
die Angabe der Postadresse unum- 
gänglichnotwendig, da erfahrungsgemäß 
zahlreiche Sendungen mit Fragebogen als un- 


3565 


ee 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16.  __ ____ 


bestellbar zurückkommen, weil die Adresse 

ben ist. In solchen 
unzureichend angege im Besitz 
Fällen, wo sich mehrere Zentralen Im 2 d 
einer Gesellschaft befinden, und mehr oder 
weniger gemeinsam auf ein Netz arbel N 
wie z. B. bei den Lausitzer Elektrizitäts- 
werken und den Oberschlesischen Elektri- 
zitätswerken ist die Firma unter Hinzu- 
fügung der betreffenden Zentralen dem 
Buchstaben nach eingereiht worden. Letz- 
tere. sind dann aber ihrerseits noch einmal 
mit einem entsprechenden Hinweis aufge- 
führt worden. 

Der Wunsch, auch die Erbauer der Zen- 
tralen aufzuführen, konnte nicht berück- 
sichtigt werden, da an dem Bau einer 
Zentrale grüßtenteils mehrere Firmen be- 
teiligt sind und eine Einzelaufführung ihrer 
Tätigkeit die Statistik in unzulässiger Weise 
belasten würde. 

In der zweiten Spalte „Einwohnerzahl“ 
sind die Ergebnisse der Volkszählung vom 
Jahre 1905 abgedruckt. Wenn ein Werk 
einen größeren Bezirk mit mehreren kleinen 
Orten zu versorgen hat, ist die gesamte 
Einwohnerzahl dieser Orte oder des Bezirks 
mit dem Vermerk „zus.“ angegeben worden. 

Spalte 3 gibt die Strom- und Verteilungs- 
art an. Hier ist eine fast völlige Genauig- 
keit in den Angaben erzielt worden. Bei 
Wechsel- und Drehstrom-Anlagen ist die 
verwendete Frequenz (Periodenzahl) in 
Klammern beigefügt. Fast ganz vollständig 
sind auch die Angaben der nächsten Spalte 
„Betriebskraft“, wenn auch allerdings bei 
manchen Werken nicht genau zu erkennen 
ist, ob die zweite Betriebskraft dauernd 
oder nur als Reserve verwendet wird. Die 
eingeklammerte Bezeichnung gibt die Re- 
serve-Betriebskraft an. 

In den Spalten 5 und 6 ist als „normale 
Leistung“ der Maschinen die gesamte Lei- 
stung aller Maschinen zu verstehen ohne 
etwaige Zusatzmaschinen und zwar ohne 
Rücksicht darauf, ob die Dynamo- 
maschinen die zur Verfügung stehende 
größte DBetriebskraft aufzunehmen im- 
stande sind oder nicht. Bei Werken, 
welche auch Strom für Bahnbetrieb liefern, 
sind auch die gemeinschaftlichen Ersatz- 
maschinen eingerechnet worden, während 
die übrige Maschinenleistung für Bahn- 
betrieb, soweit sie bekannt war, dann in 
der letzten Spalte „Bemerkungen“ aufgeführt 
worden ist. Besondere Schwierigkeiten 
bot die Bearbeitung der Angaben in Spalte 6 
für die normale Leistung der Akkumulatı ren, 
da viele Werke auf dem Fragebogen hier, 
ohne dies zu vermerken, die Zahl der Am- 
perestunden ohne Angabe der Entladung, 
oder auch die Entladestrom-Stärke oder die 
Anzahl der Zellen eingetragen haben, und 
erst durch wiederholte Rückfragen die rich- 
tige Ziffer festgestellt werden konnte. 

Für die Spalten 7 und 8 ist zu beachten 
daß nicht die wirkliche Zahl der Lampen 
angegeben ist, sondern für die Glühlampen 
der Gleichwert in 50 Watt-Lampen, und für 
die Bogenlampen die gleichwertige Zahl 
von 10 Amp-Lampen, berechnet durch Di. 
vision der Kilowatt für Bogenlieht mit 
dem durchschnittlichen Wattverbrauch einer 
Bogenlampe von 10 Amp, nämlich mit 
550 Watt, und zwar ohne Rücksicht darauf, 
ob die Bogenlampen von Gleich- oder 
Wechselstrom gespeist werden. In Spalte 7 
sind außer Kohlenfaden-Glühlampen auch 
Nernst-Lampen und Metallfaden -Lampen, 
wie Osmium-, Tantal-, Osram-, Woltram-, 
Zirkon- und ähnliche Lampen, umgerechnet 
auf 50 Watt-Lampen, aufgeführt worden. Da 
seitens der Elektrizitätswerke bisweilen die 
Straßenbeleuchtung getrennt in der Spalte 
„Bemerkungen“ aufgeführt wird, so sei an 
dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen, 
daß die diesem Zweck dienenden Glüh- 


16 


366 


—— 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 


18. April 1907. 


und Bogenlampen gleichfalls ohne besondere 
a. in den Spalten 7 und 8 aufzuführen 
sind. 

Spalte 9 gibt die Gesamtzahl der Pferde- 
stärken der angeschlossenen Motoren, jedoch 
mit Ausnahme von Straßenbahn-Motoren an. 
Für die für sonstige Zwecke abgegebene 
Energie, nämlich Elektrolyse, Heizung usw. 
ist keine besondere Rubrik vorgesehen; jc- 
doch sind Angaben hierüber bei einer Anzahl 
von Werken in der letzten Spalte „Bemer- 
kungen“ zu finden. In der nächstjährigen 
Statistik beabsichtigen wir auch den Gesamt- 
Anschlußwert jedes Werkes anzugeben. 

Einer uns von außen zugegangenen 
Anregung folgend, haben wir für alle Werke 
soweitunsdarüber Angaben gemacht wurden, 
in einer weiteren Spalte die Art der Ver- 
legung des Leitungsnetzes angegeben. Diese 
Angabe dürfte bei Vergleichung von Werken 
hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit in man- 
chen Fällen gute Dienste leisten. 

In der Spalte „Bemerkungen“ sind die 
Angaben aus den vorhergehenden Spalten, 
soweit dies nötig war, erläutert und ergänzt 
worden. Hier sind auch die Gebrauchsspan- 
nung der Werke, sowie bei Werken mit 
Hoch- und Niederspannungs-Netz die Primär- 
und Sekundärspannung angegeben. 

Die Angabe der Strompreise ist in der 
diesjährigen Statistik eine übersichtlichere, 
indem die betreffende Rubrik für Licht und 
Kraftunterteiltwurde. Ergänzungenzudiesen 
Angaben finden sich bei einzelnen Werken 
wieder in der Spalte „Bemerkungen“. Es 
zeigt sich, daß bei den meisten Werken der 
Grundtaxentarif mit staffelförmig steigendem 
Rabatt eingeführt ist. Außerdem wird der 
Doppeltarif und der Maximaltarif bei einer 
größeren Anzahl von Werken verwendet, 
während andererseits viele Werke, und 
zwar nicht nur kleinere, nach einem all- 
gemeinen Pauschaltarif Strom liefern. Da 
die Raumbeschränkung es nicht gestattete, 
die zum Teil ziemlich verwickelten Ta- 
rife vollständig abzudrucken, so konnte 
nur das Wesentliche angeführt werden. 
Eine ganz interessante Übersicht über die 
verschiedenen Arten der Tarife findet sich in 
der vorjährigen Statistik („ETZ“ 1906, S. 131). 

Die letzte Spalte enthält außerdem, so- 
weit Angaben gemacht wurden, die von den 
einzelnen Werken versorgten Ortschaften. 
Diese Angaben sind, um den Wert der 
Statistik als Adressenmaterial zu erhöhen, 
in der Abteilung D vereinigt. Diese Zu- 
sammenstellung ist in vorliegender Statistik 
zum ersten Mal enthalten und gestattet, die 
für Installateure und Lieferanten wichtigen 
Angaben über Stromart, Spannung usw. der 
elektrischen Anlagen eines beliebigen Ortes 
schnell zu ermitteln. Um das Verzeichnis 
der versorgten Orte das nächste Mal mög- 
lichst lückenlos geben zu können, bitten 
wir alle Werke, die versorgten Orte auf- 
führen zu wollen. 

Die hauptsächlichsten Ergebnisse der Sta- 
tistik finden sich in den auf S. 422 gegebenen 
Zahlentafeln. Aus diesen sei noch hervorge- 
hoben, daß es am 1. April 1906 in Deutschland 
anElektrizitätswerken über 2000 KW Gesamt- 
leistung (Maschinen + Akkumulatoren) 53 
gab. Die Werke sind hierunter aufgeführt. 

i Kilowatt 
1. Berlin, Berliner Elektrizitäts-Werke 
(Gl. u. Dr.), Gesamtleistung . .108956 
2. Hamburg, Hamburger Elektrizitäts- 
werke A.-G. (Gl.), Gesamtleistung 26 812 
3. Rheinfelden (Dr. u. Gl.) . 14494 
4. Oberschlesische Elektrizitäts- 
Werke (Dr) . .» ... . 14.260 
5. Frankfurt a. M. (W. u. Gl. u. Dr.), i 
Gesamtleistung . . . . . 13316 
6. Essen a. d. Ruhr (Dr.) . . 12960 
7. Dresden (W.u.Gl.), Gesamtleistung 12 485 
R. München ())r.u.Gl.), Gesamtleistung 11 180 


Zahlentafell. 
Entwicklung der Elektrizitätswerke in den Jahren 1894 bis 1906. 


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ıl. Angeschl. 
en j Ara a i0 A- Rokan 

Statistik Werke ampon ampon 

Stück | Stück 

1894. 148 493 801 12 357 
1895. 180 602 986 15 396 
1897 . 265 1 025 785 25 024 
1898. 375 1 429 601 32 586 
1899. 489 1 940 744 41 172 
1900 . 652 2623 893 50 070 
1901. 768 3 403 205 64 278 
1902 . 870 4 200 203 84 891 
1903 . 939 5 050 584 93 415 
1904 . 1028 5 687 382 | 110 856 
1905 . 1175 6 301 718 121 912 
1906 . 1338 8240596 | 154913 


9.Isarwerke (Dr.). 


10. Breslau (Gl. u. Dr.), Gesamtleistung 10015 
11. Augsburg (Dr.) . 


12. Urft-Talsperre b. Heimb 


13. Stuttgart (Dr.) 


14. Straßburg i. Els. (Gl. u. Dr.), Ge- 


22 
23 


25 
26 
21 
28 
29 
30 
31 
32 
33 
34 
35 
36 
3T 
38 


18. 


samtleistung . 


15. Köln a. Rh. (W.) 
16. 
17. Hannover, Straßenbahn Hannover 


Schöneberg b. Berlin 


A.-G. (Gl. u. Dr.) 


Charlottenburg (Dr.). 


. Elberfeld (W. u. Gl.) 


. Magdeburg (Dr.) 


24. Chemnitz (Dr.) . 


.Leipzig, städt. (Gl. u. 
. Mülhausen i. Els. (Gl. 
. Bremen (Gl). . . . 
.Halle a. S. (Gl. u. Dr 
.Aachen (Gl. u. Dr.) 


). 


. 


(G1) 


Düsseldorf (Gl. u. Dr). . . 
19. Hannover, städt. (Dr. u. Gl.) 
20. Dortmund (Gl. u. Dr.) 

21. 


Dr.) ; 
u. Dr.) 


. Waldenburg i. Schl. (Dr.). 


. Mannheim, städt. (Dr. 


. Zaborze, Donnermarkshütte (Dr.) 


‚Stettin (Gl) . . . . 
. Solingen (Dr. u. GL). 
. Nürnberg (W.) . 

. Mainz (Dr.) : 

. Cassel (Gl. u. W.). 

. Wiesbaden (Dr.) 


). 


39. Königsberg i. Pr. (G1) 
40. Neckarwerke (Dr.) 


41 
42 


.Rheinau (Dr.) 


. Königshütte i. Schles, (Dr. u. G1) 


ach (Dr) 


Kilowatt 


. 10422 


2 700 
2 695 


Angeschl. Anschlußwert KW 
Motoren In | en 
Beleuchtung ' Kraft Gesamt 
PS | | 
Ä _ 
5 635 30 869 | 5072 35 941 
10 254 37847 9229 47076 
21 809 63 800 19 628 83 428 
35 867 87 773 | 31 280 119 (53 
68 629 117623 | 61766 ' 179389 
106 368 156230 ı 95731 ; BY 
141 414 202 299 | 127 273 | 329 572 
192 059 252 456 172 853 425 309 
218 953 299 237 | ` 197 048 | 496 284 
263 036 339797 | 236732 676 530 
3 0428 376042 | 279395 | 655 427 
377 838 489 485 | 840066 ; 829541 
Kilowatt 
43. Plauen i. V. . 2 650 


44. Karlsruhe, Großherz. Bad. Staats- 


eisenb. (Gl. u. Dr.) 25% 
45. Brühl b. Köln (Dr) . 2 350 
46. Remscheid (Gl.) 2241 
47. Darmstadt (Gl). ; l 2 220 
48. Duisburg (Gl. u. Dr) . . - 212 


49. Oberkassel b. Düsseldorf (Gl.u.Dr.) 21 


50.Crefeld (Gl). . . 2. 2... 2117 
51. Barmen (Gl. u. Dr). . . . . . 208 
52. Hamburg, Hamburg. Freihafen, | 
Lagerhaus-Ges. (Gl.) . 2 039 

53. Mannheim, Großherz. Bad. Staats- 
- eisenbahn (Gl. u. Dr.) 2018 


Die Gesamtleistung dieser 53 Elektrizi- 
tätswerke, die sich auf 50 Städte verteilen, 
beträgt etwa 414500 KW. Unter diesen 
53 Werken, welche, wie oben angegeben, 
gezählt wurden, befinden sich natürlich auch 
Anlagen, welche aus zwei und mehr Einzel- 
werken bestehen, deren Teilleistungen bis- 
weilen gleichfalls über 2000 KW liegen. 50 
besitzt z. B. Berlin allein sechs Zentralen 
mit 47446, 32 726, 8074, 7652, 7262, 5028 KW, 
die aber mehr oder minder voneinander 
abhängig und daher nur als ein Werk ge- 
zählt worden sind. 

Das Anwachsen des Gesamt-Anschluß- 
wertes sämtlicher Werke nach dem Ergeb- 
nis der Statistiken der Jahre 1894 bis 1%% 
geordnet, zeigt die obige Zahlentafel I und 
in graphischer Darstellung die Abb. 1. 

Die von Jahr zu Jahr wachsende 
Schwierigkeit der Herstellung eines so unl- 
fangreichen Zahlennachweises wie der vor- 
liegende nötigt uns wiederum, an alle die- 
jenigen, welche Lücken oder Irrtümer er 
bemerken, die Bitte zu richten, Uns freund- 


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18. April 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. - 1907. Heft 16. 


Kabel vornehmen und wenig geschultes 
Personal ist auch fähig, Kapazitäten zu 
messen. Besonders bei ausgelegten Fern- 
sprechkabeln ist es sehr wünschenswert, mit 
einem Zeigergalvanometer zu arbeiten. Diese 
Kabel sind im allgemeinen länger als die 
in der Fabrik zu messenden. Zur Messung 
größerer Kapazitäten ist die niedrige Tele- 
phonfrequenz vorteilhafter; man kannStimn:- 


J. Berliner eine elektrisch angetriebene 
Stimmgabel (mit 253 Schwingungen) tönte 
und der. transformierte Sprechstrom ge- 
messen wurde. Die Schaltung war die beim 
Mikrophonbetrieb übliche, nur wurde in den 
sekundären Stromkreis ein Kondensator 
und ein Meßapparat eingeschaltet. 

Abb. 3 zeigt die Resonanzkurve der 
Siemensschen sogenannten Hochfrequenz- 
Maschine. Die Periodenzahl war 2210. 

Die Resonanz ist gut ausgeprägt, und 
eben diese Ausprägung ist sehr gut ver- 
wendbar zu Kapazitätsmessungen. Das Ver- 
fahren ist das folgende: Zunächst wird eine 
Kurve unter Verwendung einer bekannten 
Kapazität C aufgenommen (Abb. 4). Schaltet 
man darauf mit C eine unbekannte Kapa- 
zität parallel, so zeigt das Barretter - Gal- 
vanometer einen anderen Ausschlag, wie 
bei C allein, und von der Stromstärke, 
welche diesem Ausschlage entspricht, kann 
man auf der Kurve die zugehörige Kapa- 
zität ablesen. Zum Beispiel, wenn C einen 
Wert von 0,002 Mikrofarad hat, ist die 
Stromstärke 93 Mikroampere. Nach Parallel- 


lichst Mitteilung davon zu machen. Gleich- 
zeitig bitten wir aber auch alle Besitzer, 
Betriebsleiter und Erbauer von Elektrizitäts- 
werken, uns durch möglichst schnelle und 
genaue Auskünfte für die nächstjährige 
Statistik entgegenzukommen, damit die 
Lücken nach Möglichkeit ausgefüllt werden 
können, und die Veröffentlichung rechtzeitig, 
das heißt noch im Laufe des Berichtsjahres, 
erfolgen kann. 

Allen denjenigen aber, die uns bisher 
ihre Unterstützung haben zuteil werden 
lassen, sagen wir, da dies nicht in jedem 
einzelnen Falle besonders geschehen konnte, 
an dieser Stelle unseren besten Dank. 


Schaltung für Kapazitätsmrssungen. 


Kabelmessungen und Versuche mit Abb. 4. 


Telephon-Frequenzströmen. 
Von Béla Gáti. 


gabel-Unterbrecher anwenden, bei welchen 
die Frequenz für Meßzwecke genügend kon- 
stant bleibt. 


Bald nachdem im Jahre 1877 in Deutsch- Die mit Gleichstrom gemessenen Kabel- 


land die ersten Versuche mit dem Fern- 
sprecher zwischen dem General-Telegraphen- 
amt und dem Zentralbureau des General- 
Postmeisters auf 2 km Entfernung statt- 
gefunden hatten, bemühten sich Fachmänner, 
über die elektrischen Vorgänge in der Lei- 
tung durch Messung Klarheit zu gewinnen. 
Die Untersuchungen fielen jedoch ergeb- 
nislos aus, da die feinsten Galvanometer 


keinen Strom anzeigten. 


Seitdem ist der Sprechbereich tausend- 
mal größer geworden, aber erst in den letz- 
ten Jabren haben Kennelly und Duddell 


oe as lo 45 29 2s 39 I +o 


Die Resor anzkurve eines tönenden Mikrophones 
(253 Schwingungen). . 


Abb. 2. 


ein Verfahren gefunden, die Sprechströme 
zu messen. Sie arbeiten allerdings mit 
Spiegel-Instrumenten. Dem Verfasser ist 
es gelungen, durch Vervollkommnung ein- 
zelner Teile, z. B. durch besseres Einstellen 
der Widerstandsmessungen, stärkeren Meß- 
strom, kleineren Galvanometer-Widerstand, 
Gold-Wollastondraht statt Platin-Wollaston 
usw, die Barretter-Methode Kennellys so 
zu verbessern, daßSprechströme mit Zeiger- 
Galvanometern meßbar sind. 

Abb. 2 zeigt eine Resonanzkurve, wel- 
che so aufgenommen wurde, daß vor einem 
Mikrophon der Telephon-Fabrik A.-G. vorm. 


aufzunehmen. 


f 00s:s Qoos 0075 Qo OATES A0150 B0775 Qu-ı 


Dio Resonanzkurve der Telephonfrequenz -Maschine von 
Siemens & Halske, A.-G. 


Abb. 8. 


konstant. Bei den Kapazitätsmessungen 
mit Gleichstrom braucht man auch zwei 
Messungen, nämlich die mit dem Normal- 
kondensator und die mit der Meßleitung 
auszuführen, und so ist die Barretter - Me- 
thode eigentlich nicht langwieriger, dabei 
aber viel bequemer, weil der Ausschlag 
konstant bleibt und man nicht gezwungen 
ist, eine momentane Ablenkung abzulesen. 
Das Anrühren der einzelnen Kabeladern 
mit der Hand beeinträchtigt nicht die 
Messungen; das Auswechseln der zu messen- 
den Adern kann fortwährend geschehen; 


. die Messung kann man dicht neben dem 


schaltung des Kabels soll die Stromstärke 
auf 338 Mikroampere anwachsen, dann kann 
man die Kapazität auf 0,005 Mikrofarad aus 
der Kurve ablesen. Es empfiehlt sich, mit 
dem aufsteigenden Zweige der Kurve zu 
arbeiten. Wie Abb. 2 zeigt, ist dieser Zweig 
ziemlich geradlinig, und so braucht man in 
der Praxis nicht alle Punkte der Kurve 
Es genügen zwei bis drei 
Punkte, z.B. A, B (Abb. 2). Wenn man den 
maygnetisierenden Strom bei der Maschine 
konstant hält -- die Siemenssche Tele- 
phon - Frequenzmaschine läuft hinreichend 
konstant —, bleibt der Wechselstrom auclı 


kapazitäten stimmen mit den durch Wechsel- 
strom festgestellten nicht genau überein. 
Die mit Telephonfrequenz gemessenen Werte 
sind kleiner. Eine endgültige Folgerung 
kann nur aus längeren Beobachtungen (die 
im Gange sind) gezogen werden. Bei Messun- 
gen der Linienkonstanten!) habe ich auch 
einen niedrigeren Wert für Kabelkapazitäten 
bekommen. Die Erscheinung ist wahrschein- 
lich allgemein und die elektrostatische In- 
fluenz spielt eine Rolle dabei, oder die In- 
duktivität des Kabels macht sich geltend. 

Der Kapazitätswirkung der Kabeladern 
sucht man heute durch das Pupinsche 
System entgegenzuwirken. Dieses Ver- 
fabren hat aber noch nicht die erhofften 
Erwartungen gebracht. Darum wäre es 
wünschenswert, die Ferntelephonie auch 
auf anderen Wegen zu verbessern. Ich 
habe dazu einige Mikrophone auf Übertra- 
gung hoher Töne untersucht. Die Tonquelle 
war eine Galtonpfeife, der Windkessel ein 
Gasometer; der Winddruck wurde ziemlich 
konstant gehalten; die kleinen Druckver- 


änderungen waren dieselben bei allen 
Messungen. 
Zahlentafel. 
Ta a u Sekundäre 
Mikropbone Tonhöhe Stromstä:ke 
Ben in 10° ® Amp 
| 4138 | 720 
Telephon-Fabrik 4645 475 
A.-G. vorm. J. Berliner l 5213 | 556 
5524 | 32% 
3489 315 
3906 325 
: 4138 345 
A.-G. Mix & Genest 4646 370 
5213 -435 
5524 450 


Wie die Zablentafel zeigt, ist bei nie- 
deren Tonhöhen das Mikrophon von der 
Telephon-Fabrik A.-G. vorm. J. Berliner viel 
besser; bei 5500 Tonhöhe arbeitet es schon 
nicht mehr so gut. Das Mikrophon von der 
A.-G. Mix & Genest gibt für alle Tonhöhen 
fast dieselbe Stromstärke aus. Es wäre 
nicht unmöglich, Mikrophone zu bauen, die 
auf höhere Töne stärkere Ströme abgeben 
als auf niedere. Auf der Linie werden die 
Ströme höherer Frequenz besser abgedämptt 
und so erhielte man am Ende der Leitung 
eine Sprache, die der ursprünglichen viel 
ähnlicher wäre als es heutzutage der Fall 
ist. Auf kurze Entfernungen wäre aber die 
Verständlichkeit etwas schlechter. 


.— [m 


ı) „The Electrician“, Bd. 58, 1906, S. 81. 


358 


— 


Bei den Messungen wurden die Ströme 
im Sekundärkreise auf das Resonanzmaxi- 
mum hinaufgetrieben. Schon bei Telephon- 
frequenzen ist es nämlich nicht zulässig, 
bei verschiedenen Frequenzen auf derselben 
Stelle zu messen. Bekommt man auf einer 
Stelle ein Maximum der Stromstärke, so ist 
es unzweifelhaft, daß mit einer anderen 
Frequenz auf derselben Stelle kein Maxi- 
mum liegt. Um diese Fehler auszuscheiden, 
stelle ich den Meßapparat auf die maximale 
(Resonanz) Stromstärke ein. 

Das Barretter - Verfahren leistet gute 
Dienste auch bei anderen Untersuchungen. 
Zum Beispiel hat sich damit feststellen 
lassen, daß bei den sogenannten hygieni- 
schen Mikrophonen (mit Schutzpapier oder 
dergleichen) die Stromstärke 20 bis 50%, 
geringer ist, als ohne Papier. 

Die llörstärke kann man auch unter- 
suchen; es ist wirklich zu bewundern, was 
für ein unempfindliches Instrument das 
menschliche Ohr gegen Tonstärke oder 
Schallstärke ist. Die Stromstärke kann auf 
das Zehnfache anwachsen und das Ohr hört 
den Schall doch nur um ein geringes stärker; 
einige Prozent Unterschied in der Strom- 
stärke sind garnicht wahrzunehmen. 


Zusammenfassung. 

Mit Hilfe der Wechselstrom-Zeigergalvano- 
meter ergibt sich ein neues Verfahren für Ka- 
pazitätsmessungen auf Grund der Resonanz- 
kurven. Die Zeiger-Galvanometer leisten auch 
gute Dienste bei Mikrophonversuchen; für 
Ferntelephonie dienende Mikrophone können 
bequem untersucht und verbessert werden. 


Der Wechselstrom-Doppelschluß-Motor der 
Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke. 


Von M. Osnos. | 
(Schluß von S. 340.) 


Funkenloser Lauf. 


Wie bereits erwähnt, kann man bei 
Wechselstrom - Kommutatormotoren nicht 
mehr als eine Windung auf die Kommu- 
tatorlamelle nehmen. Nach des Verfassers 
Wissen ist es bis jetzt noch nicht gelungen, 
einen brauchbaren Motor mit mehr als einer 
Windung auf eine Lamelle zu bauen, obwohl 
dies wegen der Verminderung der Kommu- 
tatorströme sehr erstrebenswert wäre. Haupt- 
sächlieh sind es die Kurzschlußströme, die 
bei mehr als einer Windung auf die Lamelle 
sehr stark steigen und die nicht nur störende 
Funkenbildung am Kommutator verursachen, 
sondern auch das nützliche Erregerfeld 
sehr stark schwächen. Die Erfahrung hat 
gezeigt, daß bei zwei Windungen auf die 
Lamelle das Drehmoment sehr stark sinkt, 
während gleichzeitig der Anlaufsstrom auf 
das Zwei- bis Dreifache steigt. Aus diesem 
Grunde ist ganz allgemein die Spannung 
auf die Lamelle eines Kommutatormotors 
von nicht großer Leistung und somit auch 
die Funkenbildung selbst beim Anlaufen 
ganz gering. 

Mit der Drehzahl nimmt aber noch die 
Lamellenspannung immer mehr und mehr 
ab, um bei synchroner Drehzahl auf einen 
ganz kleinen Wert zu sinken. Da nun der 
Doppelschluß-Motor normal mit nahezu der 
synchronen Drehzahl läuft, so ist auch im 
allgemeinen zur Funkenbildung am Kommu- 
tator keine Veranlassung vorhanden. 

Dieses ist jedoch nur dann der Fall, 
wenn das Drehfeld sich vollkommen aus- 
bildet. 

In manchen Fällen jedoch, wo infolge 
besonderer Anordnungen der Wicklung 
oder der Anordnung und Form der Nuten 
höhere harmonische Felder entstehen, ist 


nungen 


jede Phasenverschiebung 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 


die Spannungsverteilung auf dem Kommu- 
tator selbst bei der synchronen Drehzahl 
nicht mehr gleichmäßig, und zwar sind 
manchmal die Spannungen zwischen den 
in der Arbeitsachse und manchmal die 
Spannungen zwischen den in der Erreger- 
achseliegenden Kommutatorlamellen größer. 
In diesem Falle werden nach Anordnung der 
Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke für die 
Erreger- und Arbeitsbürsten Kohlen ver- 
schiedener Sorte verwendet und zwar Kohlen 
härterer Sorte für diejenigen Bürsten, an 
denen Feuern zu bemerken ist. 

Es sei besonders darauf hingewiesen, 
daß öfter entgegen den bis jetzt allgemein 
verbreiteten Ansichten, gerade an den Er- 
regerbürsten verhältnismäßig große Span- 
entstehen, sodaß, während die 
Kommutierung an den Arbeitsbürsten voll- 
kommen gut vor sich geht, die Erreger- 
bürsten ziemlich stark feuern. Dieser Fall 
ist bei manchem ausgeführten Motor ein- 
getreten. Nach Verwendung von härteren 
Kohlen an den Erregerbürsten lief der 
Motor vollkommen funkenlos. 


Guter Leistungsfaktor. 


Die Phasenkompensierung erfolgt bei 
dem Doppelschluß-Motor in derselben Weise 
wie bei allen kompensierten Motoren, und 
es sei daher hier das Zustandekommen der 
Phasenkompensierung nur ganz kurz er- 
läutert: 

Da die Statorwicklung an eine konstante 
Netzspannung gelegt ist, ist das Statorfeld 
in der Richtung der Arbeitsachse nahezu 
konstant und in Phase um 90° gegen die 
Spannung verschoben. Durch Drehung des 
Ankers in diesem Felde entsteht zwischen 
den Erregerbürsten eine Spannung, die in 
Phase mit dem Statorfelde, also um 90°, 
gegen die Netzspannung verschoben ist. 
Diese Spannung ist nun im Stromkreise der 
Erregerbürsten in dem Sinne geschaltet, 
daß sie der um 90° der Netzspannung nach- 
eilenden Spannung der Selbstinduktion ent- 
gegenwirkt. 

Man kann die Verhältnisse der Maschine 
so wählen, daß die voreilende aus der 
Ankerdrehung entstehende Spannung gleich 
oder nahezu gleich der nacheilenden EMK 
der Selbstinduktion des Motors ist, sodaß 


im Motor auf- 
gehoben wird. 


Möglichst geräuschloser Lauf. 


Wie bereits erwähnt, bildet sich bei 
dem Doppelschluß-Motor in der Nähe des 
Synehronismus ein nahezu konstantes Dreh- 
feld und da derselbe mit konstanter Dreh- 
zahl läuft, so wird auch das Drehfeld stets 
konstant bleiben. Somit muß der Motor 


genau so ruhig laufen, wie ein gewöhnlicher 
Drehstrom-Motor. 


Wirkungsgrad. 


Für den Aufzugsmotor ist ein guter 
Wirkungsgrad wohl erwünscht, aber nicht 
von Bedeutung. Denn der Aufzug an 
sich wird gewöhnlich ausbalanziert. Im 
vollen Laufe hat also der Motor nur die 
Reibung der Bewegung und das Gewicht 
von einigen Personen zu überwinden, was 
aber verhältnismäßig sehr gering ist gegen 
diejenige Leistung, die zur Überwindung 
der Reibung, der Ruhe und zur Beschleuni- 
gung notwendig ist. Da nun der Motor 
in bezug auf die größte von ihm zu ent- 
wickelnde Leistung berechnet wird, so ist 
seine Nennleistung viel größer als die, die 
er wirklich im Laufe zu leisten hat. Die 
Nennleistung erreicht also der Motor nurin 
den seltensten Fällen, und somit ist auch 
gleichgültig, ob der Wirkungsgrad bei der 
Nennleistung gut oder schlecht ist. Hält 
aber der Motor auf jedem Stockwerk, so 


tr ERBEREEREHEEERBENEEN 
BEBREZS 


18. April 18 


u ———— —-—. 


besteht meistens der größte Teil des vom 
Motor zurückgelegten Weges aus An- und 
Auslauf, sodaß auch der beste Wirkungs- 
grad während des kurzen Weges, den 
der Motor bei normaler Geschwindig- ' 
keit zurücklegt, ohne Einfluß auf den ge- 
samten Wirkungsgrad bleiben würde. 

Der Wirkungsgrad von Wechselstrom- 
Kommutatormotoren muß indessen not- 
wendigerweise schlechter sein, als bei ent- | 
sprechenden Gleichstrom - Motoren. Haupt | 
sächlich kommt es daher, daß man, wie \ 
bereits erwähnt, bei Wechselstrom - Kom- 
mutatoren, wegen eines guten Anlaufs, | 
nicht mehr als eine Windung auf eine 
Kommutatorlamelle verwenden kann. und 
somit mit Kleinen Lamellenspannungen ar- 
beiten muß. Infolge der kleinen Lamellen- 
spannung ist bei der größtmöglichen Zahl 
Kommutatorlamellen auch die gesamte | 
Rotorspannungklein. Bei gegebener Leistung 
sind somit die Kommutatorströme und mit | 
ihnen die Strom- und die Bürsten-Reibungs- 
verluste verhältnismäßig groß. 

Bei großen Motoren sind diese Verluste | 
nicht sehr fühlbar, umsomehr aber bei | 
kleinen. 


Praktische Ergebnisse. 


Abb. 5 bis 9 geben über die Arbeits- 
weise einiger ausgeführter Motoren Aus- 
kunft. Sämtliche Werte stellen Bremsungen 
mittels Zaumes dar, wobei n überall die 
Umdrehungszahl bedeutet. | 


np. n 
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10 PR. 


Doppelschluß-Motor D G V1, 6.5 PS, 120 V, 91 Wechsel, i 
Erregerspannung 6 V. 


Abb. 5. | 


Doppelschluß-Motor D G VI, 65 PS, 120 V, 91 Wechsel.’ 
Erregerspaunung 5 V. 


Abb. 6. 


Abb. 5 und 6 zeigen die Schaulinien 
des sechspoligen 6,5 PS- Motors, Type 
DG VI, die bei verschiedenen Erreger- 
spannungen aufgenommen sind. Abb. 5 
entspricht einer Erregerspannung von 6 V 
und Abb. 6 einer von 5 V. Aus den Ab 
bildungen ist zu ersehen, daß die Drehzahl 
bei allen Belastungen nahezu konstant i 
ebenfalls ist der Leistungsfaktor in Abb. 
fast bei allen Belastungen nahezu 1. er 
Wirkungsgrad ist bei normaler Drehza 
etwa 0,62, was für einen kleinen Aue 
motor verhältnismäßig gut ist. se 
die vollständige Kompensierung un 
Gewicht gelegt, so kann man, UM 2 
Wirkungsgrad zu verbessern, die Erreg | 


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spannung kleiner nehmen. 


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18. April 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 


Diesen Fall stellt Abb. 6 dar. Wie aus 
derselben ersichtlich, ist durch die geringere 
Erregerspannung der höchste Wert des 
Leistungsfaktors von 1 auf 0,9 gesunken, 
der höchste Wirkungsgrad dagegen von 
0,63 auf etwa 0,67 gestiegen. 


Abb. 7. 
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O 0 20 30 40 50 00 70 80 90 100 110 120v-“ 

Doppelschluß-Motor D G VII, 65 PS, 100 V. 80 Wechsel. 
Abb. 8. 


Abb. 7 bis 8 veranschaulichen die 
Arbeitsweise eines ebenfalls sechspoligen 
65 PS leistenden Motors, aber von etwas 
größeren Abmessungen, und zwar bei 100 V 
Spannung und 80 Wechseln. 

Bei diesem Motor sind besonders die 
Anlaufsverhältnisse bemerkenswert. Sein 
Normalstrom beträgt 79 Amp, der Anlaufs- 
strom 164 Amp, er braucht also beim An- 
laufen etwa den doppelten Strom, zieht aber 
mit 255 mkg an, was das 4,4-fache des 
normalen Drehmomentes von 5,82 mkg aus- 
macht. 

Der Volt-Ampere-Verbrauch bezogen auf 
l mkg ist: 


164 >< 100 
25,5 
was bei 80 Wechseln als sehr günstig zu 
betrachten ist. 

Den Schaulinien Abb. 7 ist zu ent- 
nchmen, daß für das 2,2-fache Drehmoment 
(13 mkg) ein Anlaufstrom von etwa 102 Amp 
bei 72 V notwendig ist. Es ist also bei 
dieser Spannung das Verhältnis: 


= 643 VA, 


Volt-Ampere für Anlauf _ 102< 72 _ 99g 
Volt-Ampere normal 100x797 > 


Auf eine und dieselbe Spannung bezogen, 
würde das heißen, daß der Motor beim 
Anlauf bei 0,93 Normalstrom das 2,2-fache 
Drehmoment entwickelt. 

Um den Einfluß der Spannung und der 
Periodenzahl auf die Arbeitsweise des Mo- 
tors zu bestimmen, sind Bremsversuche mit 
demselben Motor bei 120 V und 91 Wechseln 
ausgeführt worden. Die Bremsversuche 
veranschaulichen Abb. 9 und 10. 

Entsprechend der höheren Spannung 


und der höheren Periodenzahl, ist die 


Leistung des Motors stark gestiegen, wäh- 
rend Wirkungsgrad und Leistungsfaktor 
wesentlich unverändert geblieben sind. Der 
Motor ist bis 14 PS abbremsbar. Nimmt 
man 1,4-fache Überlastung als normal für 
einen Aufzugsmotor an, so ist seine Normal- 
leistung dementsprechend 10 PS zu be- 
trachten. Ein Vergleich mit Abb. 7 ergibt 
nun, daß die Leistung des Motors auf das 


10 


der zugeführten Spannung proportional. 


wichtig sein kann. 


Abb. 10 veranschaulicht die Anlaufs- 
verhältnisse des Motors bei 100 Wechseln. 
Den Schaulinien ist zu entnehmen, daß bei 
95 V Klemmenspannung der Anlaufstrom 
140 Amp und das Drehmoment 17,8 mkg 
beträgt. Der Volt-Ampere-Verbrauch auf 


1 mkg ist daher: 


140 x 95 = 


bei 80 Wechseln war der Volt-Ampere- 
Verbrauch auf 1 mkg 64,3, das Verhältnis 


a entspricht nun fast genau den Verhält- 


nissen der Wechselzahlen a Es bestätigt 


100 20 U BE EEE DEE RL. Sr BEER EEE 
sr 

so 16 Pa Dms a3 800 
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Doppelschluß-Motor D G VII, 66 PS bei 120 V und 
91 Wechseln. 


Abb. 9. 


5 
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Zum 


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o 20 4o o eo 100 120 Volt 


Doppelschluß-Motor D G VII. 65 PS, 100 V, 80 Wechsel. 
Anlauf bei 100 Wechseln. 


Abb. 10. 


sich somit die bekannte Theorie, dab das 
Drehmoment von Wechselstrom- Kommu- 
tatormotoren, bei sonst gleichen Verhält- 
nissen, nahezu im umgekehrten Verhältnis 


zur Weehselzahl steht. 


65 = 1,54 fache gestiegen ist, das heißt 
ungefähr der Wechselzahl und dem Quadrate 


Bei 100 V und 80 Wechseln ist demnach 
dieser Motor weniger ausgenutzt. Dennoch 
kann man ihn mit 10 PS normal nicht be- 
lasten, da die Erwärmung die durch die 
normalen zugelassenen Grenzen übersteigen 
würde. Um den Motor voll auszunutzen, 
muß daher künstliche Kühlung angewendet 
werden, ein Beispiel dafür, daß selbst bei 
kleineren Motoren die künstliche Kühlung 


A ehe 


1907. Heft 16. nn 369 


ae re, rn 
K = 


Das normale Drehmoment dieses Motors 
bei 10 PS und 910 Umdr/Min ist = 7,9 mkg 
und der entsprechende Strom etwa 98 Amp. 

Daraus ergibt sich: 


Anlaufs-Volt-Ampere _ 140x% _ 11 
Volt-Ampere normal ~ 90x120 ”? 
das heißt beim 1,13-fachen des normalen 
Stromes (auf ein und dieselbe Spannung 
bezogen) zieht der Motor mit 2,25-fachem 

Drehmomente an. 


O 20 40 & 80 100 120 140 160 180 300 220 MO Voh 


Doppelschluß-Motor D G IX, 10 P3, 220 V, 50 Wechsel. 
Anlauf. 


Abb. 11. 


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Ad 
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A 


o 2 + (3 e 10 12 14 PS. 
Doppelschluß-Motor DG IX, 10 PS, 20 V, 50 Wechsel. 
Alb. 12. 


Abb. 11 und 12 zeigen die Arbeitsweise 
eines vierpoligen ÄAufzugsmotors DG IX 10PS 
für 25 Perioden und 220 V Netzspannung. 
Aus den Schaulinien ist zu ersehen, daß bei 
einem Anlaufstrom gleich dem normalen 
Strom (50 Amp) der Motor mit 1,26-fachem 
Drehmoment anzieht. Bei 2,6-fachem Strom 
ist das Drehmoment nahezu gleich dem 
ö-fachen des normalen. Würde man größere 
Anlaufsströme zulassen, so wäre es mög- 
lich, bei diesem Motor tatsächlich noch 
größere Drehmomente zu erzielen. 

Vergleicht man den sechspoligen Motor 
DG VII und den vierpoligen Motor DG IX 
hinsichtlich ihres Anlaufverbrauchs in Volt- 


Doppelschluß-Motor D G VII, 10 PS, 149 V, 100 Wechsel. 
Abb. 13. 


Ampere auf 1 mkg unter Berücksichtigung 

der verschiedenen Polzahl und Wechselzahl, 

so ergibt sich für den Motor DG IX aus 
KVA 

= =) 

mkg 

ein auf sechs Pole und 80 Wechsel redu- 


zierter Verbrauch. 


dem gemessenen Verbrauch 


En r 
KVA = 620. x-a = 660 
| ke) reduziert 6,50 


380 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1807. Heft 16. 


18. April 1907. 


gegen 643 beim Motor DG VI. Es sind so- 
mit beide Motorenarten gleich gut magne- 
tisch und elektrisch ausgenutzt. 


Aus Abb. 13 ergeben sich die Verhält- 
nisse für einen sechspoligen Doppelschluß- 
Motor DG VIU, 10 PS Normalleistung bei 
960 Umdr/Min, 140 V und 50 Perioden. Hier- 
bei ist der Wirkungsgrad schon ziemlich 
gut, nämlich 0,73. 

Abb. 14 stellt schließlich die Ansicht 
und Abb. 15 einen Längsschnitt durch den 
Doppelschluß-Motor DG VI dar, dessen Ar- 


Doppelschluß-Motor DG VI. 
Abb. 14. 


beitsweise durch Abb. 5 und 6 veranschau- 
licht ist. Ä ; 

Abb. 16 und 17 zeigen Antrieb von Fahr- 
stühlen und Abb. 14 den Antrieb einer Pumpe 
durch den Doppelschluß-Motor D G VI. 

Wie aus den Abb. 11 (S. 338), 12a (S. 340), 
14, 16, 18 (S. 340) zu ersehen, wird! für 
sämtliche angeführten Schaltungen ein und 


Ausrüstung eines Aufzuges mit Druckknopf- 


steuerung zeigt Abb. 19. Der Umschalter 
des Motors wird hierbei elektromagnetisch 
betätigt, wobei durch Umlegen des kleinen 
Schalters in der Kabine entweder die Mag- 
netspulen b oder c vom Netz aus erregt 


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Doppelschluß-Motor D G VI. 


5 
p N NZ 
Pig Tr NN: 
Ce erg Eggs ea 


Bewegung des Bremsmagnet-Ankers wird 


der Motor-Stromkreis geschlossen. 


Es ist 


also ganz unmöglich, daß der Motor unter 
Spannung steht, so lange noch die Bremse 


angezogen ist. 
Anordnung leuchtet ein, wenn 


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Maßstab 1: 12: 


Abb. 15. 


werden und die Vorschaltwalze nach der 
einen oder der anderen Richtung gedreht 
wird. 


Die Bremsung des Aufzuges erfolgt 


Antrieb einer Aufzugsanlage durch Doppelschluß-Motor DG VI. 
Abb, 16. 


dieselbe Schaltwalze verwendet. Noch eine 
ganze Reihe hier nicht angeführter Schal- 
tungen lassen sich mit derselben Schalt- 
walze ausführen. 

Die gesamte Schaltung der elektrischen 


daß gerade bei Wechselstrom-Motoren ein 
längeres Einschalten des festgebremsten 
äußerst schäd- 


Motors für den Kommutator 
lich ist. 


Antrieb einer Aufzugsanlage durch Doppelschluß-Motor DG VI 


Abh. 17. 


Der große Vorteil dieser 


man bedenkt, 


Antrieb einer Pumpe durch Doppelschluß-Motor D G VI. 
Abb 18. 


mittels einer Backenbremse, die durch 
Federkraft angepreßt wird. Bei Betätigung 
des Motorumschalters werden die Spulen 
eines Bremsmagneten erregt, wodurch die 
Bremse gelüftet wird. Erst durch diese 


Die Umschaltwalze für diese Anord- 


nung zeigt wegen der Erregung des Brems- 


magneten etwas 
dungen wie diejenige der fr 
walzen. 


andere Kontaktverbin- 


üheren Sehalt- 


Mr 
braten, 


1 ta 
PANE 


y 


18. April 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 


361 


Konstruktive Merkmale. 


Für die in Betracht kommenden kon- 
struktiven Einzelheiten ist noch folgendes 
zu bemerken: 

Die Einschaltung der Transformator- 
wicklungen geschieht selbsttätig durch 
einen außerhalb des Lagers auf der Kommu- 
tatorseite befindlichen Zentrifugalschalter, 
der auf das freie Wellenende aufgesetzt ist. 
Sein Hauptvorteil gegenüber anderen Zentri- 
fugalschaltern besteht darin, daß lediglich 
der Regler selbst umläuft, alle übrigen Teile 
jedoch, vor allem die Belastungsfedern und 
die Kontaktstücke, an der Drehung nicht 
teilnehmen. Hierdurch werden die sonst 
erforderlichen Schleifringe erspart, und die 
Einstellung der Feder kann auch während 
des Betriebes ausgeführt werden. 


r------ Schleifleitungen 


EEE 
DEE 
Kabine 
À A | > . 
o A Kabinenschalter 
: SZ 
N 


Umschalter 


vQ ETÀ O0 f 


eaS 


Zentrifugalschalter 


Schaltung einer Aufzugsanlage. 
Abb. 19. 


Die Feder ist: so eingestellt, daß der 
Regler sich in labilem Gleichgewicht be- 
findet. Der Schalter wird also, wenn der 
Motor eine bestimmte Drehzahl erreicht hat, 
schnell und mit erheblichem Druck ge- 
schlossen, sodaß ein wiederholtes Öffnen 
und Schließen bei geringeren Schwankungen 
der Drehzahl ausgeschlossen ist. 

Die Feder des Zentrifugalschalters wird 
so eingestellt, daß die Transformatorwick- 
lung in einem Augenblick eingeschaltet 
wird, bei dem der Normalstrom gleich oder 

Erregerspannung , 
Impedanz des Rotors 5. 80 
daß im Augenblick des Zuschaltens der 
Transformatorwicklung dieselbe keinen 
merklichen Strom zu liefern hat. Dadurch 
wird erreicht, daß der Übergang von der 
Reihenschaltung zu der Nebenschluß- 
Schaltung stoßfrei und ohne Funkenbildung 
erfolgt. 

Sämtliche Motoren werden so bemessen, 
daß sie ohne Anlaßwiderstand unmittelbar 
an die volle Netzspannung angeschlossen 
werden können, mindestens das 2,5-fache 
des normalen Drehmomentes bei Anlaufen 
entwickeln und der Anlaufstrom den dop- 
pelten des normalen Stromes nicht wesent- 
lich übersteigt. 

Faßt man die Eigenschaften des Doppel- 


schluß-Motors zusa : A 
folgendes: AU S0 EERIDE BIGH 


nahezu gleich 


1. Der Motor verhält sich beim Anlauf wie 
ein Gleichstrom-Reihenmotor, d. h. er er- 
gibt Anlauf mit höchstem Drehmoment 
und ändert von selbst seine Geschwin- 
digkeit mit der Last. 

2. Nachdem der Motor eine bestimmte Ge- 
schwindigkeit erreicht hat, verwandelt 
er sich selbsttätig in einen Motor mit 
den Eigenschaften eines Nebenschluß- 
Motors und läuft mit nahezu konstanter 
Umdrehungszahl bei jeder Belastung 
weiter. Der Motor kann also nicht 
durchgehen. | 

3. Wird der Motor durch äußere Kraft an- 
getrieben, so arbeitet er auf das Netz 
zurück und bremst kräftig. 

4. Der Motor arbeitet für alle Belastungen 
mit einem Leistungsfaktor von nahezu 1. 

5. Er kann unmittelbar ohne Anlaßwider- 
stände und ohne unzulässigen Stromstoß 
an das Netz angeschlossen werden. 


Zum Schluß möchte der Verfasser Herrn 
Ingenieur Monath, der ihn bei den vielen 
Untersuchungen der Wechselstrom-Kollek- 
tormotoren im Prüffeldä der Felten & 
Guilleaume - Lahmeyerwerke stets eifrig 
unterstützt hat, seinen besten Dank aus- 
sprechen. 


Zusammenjassung. 


Es wird auf einen neuen Wechselstrom- 
Kollektormotor der Felten & Guilleaume-Lah- 
ıneyerwerke hingewiesen, der die Eigenschaft 
eines Reihen- und eines Nebenschluß-Motors 
besitzt und zunächst seine Vorzüge für den 
Bahnbetrieb kurz erwähnt. Alsdann wird der 
Motor als Aufzugsmotor eingehend behandelt. 

Um die besonderen Vorzüge des Motors für 
Aufzugsbetrieb zu beweisen, werden die An- 
forderungen, die an einen guten Aufzugsmotor 
gewöhnlich gestellt werden, zusammengestellt 
und die bereits bekannten Motoren auf diese 
Anforderungen untersucht. 

Es wird gezeigt, daß die bekannten Motoren 
diese Anforderungen nicht oder nicht ganz er- 
füllen und auf welche Weise der Doppelschluß- 
Motor der Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke 
diesen genügt. 

Bei dieser Betrachtung werden vom Ver- 
fasser gefundene allgemeine Gesetze für das 
größte Drehmoment und den geringsten 
a bei Wechselstroin-Kol- 
lektormotoren mitgeteilt, ferner einige Schal- 
tungen des Motors der Felten & Guilleaume- 
Lahmeyerwerke mit Verwendung von Reihen- 
transformatoren und Hilfswicklungen auf dem 
Ständer. 

An Hand von Beispielen wird gezeigt, wann 
die eine oder die andere Schaltung notwendig 
bezw. zweckmäßig ist. Zu den verschiedenen 
Schaltungen werden dabei die entsprechenden 
Abwicklungen der Umschalterwalze angegeben. 

Es folgen praktische Ergebnisse einer An- 
zahl ausgeführter Motoren und deren Abbil- 
dungen. 

Zum Schluß wird auf konstruktive Einzel- 
heiten des Motors hingewiesen. 


Erfahrungs-Formel für die Hysterese-Kurve. 
Von Dr. E. Müllendorff. 


So mannigfach auch die erfahrungs- 
mäßig gefundenen Ausdrücke für die mag- 
netische Induktion sind, wobei nur an die 
Formeln von Müller, v. Waltenhofen, 
Dub, Cazin, Breguet, ferner an die von 
Lamont, Ruths, Frölich, Sohncke und 
Kapp erinnert sei, so fehlt es doch bisher 
gänzlich an einem mathematischen Aus- 
druck für die Hystereseschleife. Freilich 
hat dieser Mangel die Entwicklung der 
Maschinen und Apparate für Wechselstrom 
in keiner Weis: p.hindert, und man kann 
über den praktischen Wert einer solchen 
Formel daher geteilter Ansicht sein. Immer- 


hin ist das Verlangen des Theoretikers nach 
einer mathematischen Form der Kurve als 
Ersatz ihrer graphischen Darstellung nicht 
unbegründet, und schließlich wird man der 
Hystereschleife ein der jungfräulichen Mag- 
netisierungskurve zugestandenes Recht nicht 
wohl versagen dürfen. 

Da es sich bei der Erscheinung der 
Hysterese vorwiegend um eine sich perio- 
disch ändernde magnetisierende Kraft han- 
delt, so sei diese in der Form 


M=M,sng ..... (A 


vorausgesetzt, wobei M die Zahl der Am- 
perewindungen für 1 cm Kraftlinienweg, 
M, den Höchstwert von M oder die Ampli- 
tude der als sinusförmig angenommenen 
Schwingung bedeutet. Ist dann B die Zahl 
der induzierten Kraftlinien für 1 qem Quer- 
schnitt und B, ihr dem Werte M, ent- 
sprechender Höchstwert, so stellt die Be- 
ziehung 


B= B,sin (p —a cosg). .. Q@ 


eine Kurve dar, welche einen ähnlichen 
Verlauf wie die in Abb. 20 dargestellte 


t8 


-3 
Abb. 20. 


Hystereseschleife besitzt. Die Konstante a 
kann entweder so bestimmt werden, daß für 


M=0, 
also für 
p =0, 


B gleich der Strecke OVI wird, oder so, 
daß für 


B=0 


M gleich der Strecke OI wird. 

Die berechnete Kurve hat dann mit der 
gezeichneten die Punkte V, II und entweder 
VI, III, oder I, IV gemein. Außerdem be- 
sitzt sie in V und II Spitzen zweiter Art 
mit parallel zur Abszissenachse verlaufen- 
den Tangenten. Man könnte auch der Diffe- 
rentialgleichung dieser Kurve 


B'=VB?-— B?sin lı +) ..@ 
L9) 


zur Not eine nicht allzu gezwungene Deu- 
tung geben, und dann wäre auch den 
Wünschen derjenigen Rechnung getragen, 
welche Erfahrungs - Formeln ohne physi- 
kalische Bedeutung ihrer Konstanten nicht 
wollen gelten lassen, wenn nur nicht die 
Konstante a zu verschiedene Werte an- 
nähme, je nachdem man sie dem Punkte VI 
oder I anpaßt, wenn also, was dasselbe ist, 
die berechnete Kurve nicht allzu sehr von 
der gemessenen abwiche. Eine Ausnahme 
machen nur das Magneteisenerz und manche 
Sorten von Gußeisen, bei denen die For- 
mel (2) zu genügen scheint. Will man eine 
befriedigende Übereinstimmung mit den 
meist in Betracht kommenden Eisensorten 


u Fe m m ZZ EEE 


E Elektrotechnische Zeitschrift. 


——— ee 


erzielen, s0 bedarf die Formel (2) noch einer 


kleinen Korrektur, nach deren Vornahme 
sie die Gestalt annimmt: 


B=R sin(P—a,cosg) i 
I eos (acoso) >to) N 


Nunmehr bestimmt sieh zunächst die 
Konstante a, aus der Bedingung, daß für 


B=0 


M den Wert O I besitzen muß, und hierauf 
die Konstante a, aus der Forderung, daß für 


M=0 


B gleich OVI sein soll. 

Die Kurve nach Formel (4) hat also mit 
der Kurve in Abb. 20 die Punkte I bis VI 
gemeinsam, besitzt in den Spitzen V und II 
parallel zu OM liegende Tangenten und 
überdies in 7 und IV Wendepunkte. 

Aus diesen Eigenschaften ist bereits 
eine. befriedigende Übereinstimmung mit 
den beobachteten Zwischenwerten zu fol- 
gern, eine Folgerung, welche durch die Be- 
rechnung durch Messung ermittelter Kurven 
bestätigt wird. 

Eine ähnliche Übereinstimmung könnte 
man übrigens auch durch den Ausdruck 


B= Bsin” (p —a cose). .. 6 
erreichen, bei dem wieder a aus 


B=0 
und sodann n aus | 

p=0 
zu bestimmen ist. 

Die Exponentialformel, die vielleicht in 
mancher llinsicht, insbesondere mit Rück- 
sicht auf physikalische Deutung vorgezogen 
werden könnte, will mir indessch wegen 
der während einer halben Periode nega- 
tiven Grundzahl nicht recht zweckmäßig 
erscheinen, es müßte denn die Vereinbarung 


getroffen werden, daß bei der Ausrechnung 
die Beziehung 


sin (— æ) = — sin! æ 


unabhängig von dem jeweiligen Werte von 
n bestehen soll. 


Bei der praktischen Bestimmung ecr- 
geben sich sowohl für n und a, als auch 
für a, und a, positive echte, zwischen 0,2 
und 0,8 liegende Brüche. 

Dem Bereiche: 


¢=0 bis p 


entspricht der aufsteigende Ast VI — I — IT; 


f= 5 bsyg=n 
entspricht der absteigende Ast II — III; 


gan bis g = 2" 


9 
entspricht der absteigende Ast JII — IV — V; 


y= n bsyg=2n 


entspricht der aufsteigende Ast V — VI. 


Die Hysteresearbeit A berechnet sich aus 
37 
2 . 
Cos P sin (F — a, cos 
A =2 Bf Ba ee 


dy 6 
COS (da COS Y ) f n 
7 


2 
Einen Ersatz für dieses, der Auswertung 


in geschlossener Form nicht zugänglichen 


Integrales bildet nach wie vor die Stein- 
metzsche Formel. 


Bi iee aS P 


Will man die Konstanten nach der Me- 


thode der kleinsten Quadrate berechnen, so 
erhält man durch das vorstehend 
gebene Verfahren ihre zu diesem Zweck 
erforderlichen Näherungswerte. 


ange- 


Die Größe B, ist zwar unabhängig von 


der Phase %, ändert sich aber zugleich und 
in gleichem Sinne mit der Amplitude des 
das Feld 
Um diese Abhängigkeit zu berücksichtigen, 
kann man eine der eingangs erwähnten 
Erfahrungs-Formeln benutzen oder sich einer 
der beiden Ausdrücke bedienen, die ich in 
meiner früher („ETZ“ 1901, S. 925) veröffent- 
lichten Abhandlung aus theoretischen Er- 
wägungen abzuleiten versucht habe. 
Bezugnahme auf diese Abhandlung sei. er- 
wähnt, daß die Differentialgleichung (3) zu 
einer Modifikation jener theoretischen Ab- 
leitung insofern Anlaß bietet, als sie für 
den Zusammenhang 
stärkungsfelde z, der Verstärkungsgrenze a 
und der Verstärkungsfähigkeit auf die Form 
Va? — z2? statt a — z hinweist, wodurch nicht 
nur der Größe, sondern auch der Richtung 
des Magnetisierungsstromes Rechnung ge- 
tragen ist. 
ziehung der magnetischen Induktion B zur 
Felddichte M der neue Wert: 


induzierenden Wechselstromes. 


Unter 


zwischen dem Ver- 


Dadurch ergibt sich für die Be- 


I oy 
B=Fayı-(],yin) Eu; 


worin m eine ganze positive Zahl ist und 
das Vorzeichen von a mit dem von H über- 
einstimmt. 


Es genügt indessen noch nicht, in der 


Gl. (4) den Wert B, als Funktion der Am- 
plitude M, darzustellen, weil auch die Kon- 
stanten «a, und a, zwar unabhängig von der 
Phase, nicht aber unabhängig von der Am- 
plitude und von der Periodenzahl sind. 


Wächst nämlich 


die Amplitude, so 


wachsen auch die Strecken OI und OIII 
der Abb. 20, und zwar nähern sich beide 
endlichen Grenzwerten, 
Amplitude null die Punkte Z und III mit O 
zusammenfallen. Der letztere Fall tritt auch 
dann ein, wenn die Periodenzahl über alle 
Grenzen wächst. Setzt man für die magne- 
tisierende Kraft die Form 


während für die 


M=M,sinwt. .... (8 


voraus, worin w die mit der Periodenzahl p 
durch die Beziehung 


DSN Pa w ae O 


verbundene Winkelgeschwindigkeit des Ra- 
diusvektors M, bedeutet, so kann man jenen 
Anderungen in der Form der Ilysterese- 
schleife dadurch Rechnung tragen, daß man 


für die Konstanten a, und a, der Gl. (4) die 
Werte 


-OP 
>... (10 
_ ap 
Ay = bae Ah | 
einsetzt. 


Auf diese Weise erhält man 


i | l Fan 
 „,sin\p—b,e >% cos ) 
B= B ( IT DORE 
cos\boe o COS 4) 
als analytischen Ausdruck für die Hvsterese- 
schleife in ihrer Abhängigkeit von der Am- 
plitude Mo, der Phase p und der Perioden- 

zahl p der magmetisierenden Kraft. 

Nacb Bestimmung der Konstanten b, 
und b, als Grenzwerte für große Amplituden 
ergeben sich c, und c,, beziehungsweise 
ihre Näherungswerte leicht aus einer für 
einen Wert von M, beobachteten Kurve. 


1907. Heft 16. 


18. April 1907. 


Zusammenfassung. 
Die Hystereseschleife läßt sich auf dem Er- 


fahrungswege als Beziehung zwischen der In- 


duktion B und der Amplitule Mo, beziehungs- 


weise der Phase y der magnetisierenden Kraft 


darstellen durch den Ausdruck: 


B=B, sin (g — 41 COS q) 
COS (da COS y) ? 

worin a, und a, Konstanten sind und Bo den 
zur Amplitude Mo gehörigen Wert der Induk- 
tion bedeutet. Für veränderliche Werte von M, 
und für veränderliche Periodenzahl p der mag- 
netisierenden Kraft nimmt dieser Ausdruck die 
Form 


| aP ) 
B= p ie be "% cosg, 


| BR: 
cos\bge M cosy 


an, worin d,, Bo, Cis Co leicht zu bestimnende 
Konstanten sind. 


LITERATUR. 


Besprechungen. 


ProellsRechentafelfürSchraubenfedern. 
Von Dr.-Ing. R. Proell, Dresden. Verlag von 
Julius Springer. Berlin 1906. Preis IM. 


Bei dem üblichen Verfahren zur Berechnung 
von Schraubenfedern wird in der Regel der 
Windungsdurchmesser angenommen, dann nach 
der Be nenen Belastung und der zulässigen 
Schubspannung die Drahtstärke und schließlich 
nach der gegebenen Federung (Verlängerung 
oder Verkürzung in achsialer Richtung) die 
Windungszahl berechnet. Hierbei kann es leicht 
vorkommen, daß man für die aus der Draht- 
stärke und der Windungszahl sich ergebende 
achsiale Länge der Feder einen unpassenden 
Wert erhält und die so berechnete Feder in 
dem zur Verfügung stehenden Raume sich nicht 
unterbringen läßt. Es ist dann die Rechnung 
mit geänderten Annahmen solange zu wieder- 
holen, bis sich eine passende Länge ergibt. 

Die vorliegende Rechentafel von Proell 
macht nicht nur das Rechnen selbst überflüssig, 
sondern sie ermöglicht auch, bei gegebener 
Länge der Feder nach der Belastung und 
Federung unmittelbar den Windungsdurch- 
messer und die Drahtstärke abzulesen. Sie 
enthält drei Doppelskalen, welche den beiden 
zulässigen Beanspruchungen von 4000 und von 
3000 kg/qem entsprechen, und welche den Zu- 
sammenhang zwischen der verhältnismäßigen 


achsialen Verlängerung oder Verkürzung P der 
größten Belastung P und dem Windungsdurch- 


messer D, sowie zwischen yp P und der Draht- 


stärke d darstellen. f ist die Gesamtfederung 
und l die achsiale Länge der Zug- oder Druck- 
feder im ganz zusammengedrückten Zustande, 
also L= nd, unter n die Anzahl der Windungen 
verstanden, 

Die Benutzung der Tafel erfolgt in der 
Weise, daß man ein Lineal, zweckmäßig eln 
durchsichtiges Zelluloidlineal, quer über die 
Skalen legt, indem je drei entsprechende Punkte 
zusammengehöriger Skalen auf einer Geraden 
liegen. Zwei der Punkte geben P und L, der 
dritte entweder D oder d an, sodaß nach zweien 
dieser Größen die zugehörige dritte immer ab- 
gelesen werden kann. Die Zusammengehörig- 
keit der Skalen ist durch ein kleines Schema 
veranschaulicht. Eine Gebrauchsanweisung 
nebst vier Zahlenbeispielen ist ebenfalls bei- 
gedruckt. Die Tafel ist brauchbar für Be- 
lastungen bis zu 2000 kg, für einen Windungs- 
durchinesser (der in natürlicher Größe erscheint) 
bis zu 20 cm und eine Drahtstärke (in NET 
Größe aufgetragen) bis zu 2 cm. Auch für 
andere als die oben genannten Spannungen 
von 4000 und 3000 kg/qem läßt sich die Tafe 
unter Anwendung einer kleinen Hilfsrechnung 
benutzen. Die zu erzielende Genauigkeit u 
für alle in der Praxis vorkommenden F 
ausreichen. jë 

Allen, die häufig Schraubenfedern zu el 
rechnen haben, kann hiernach dieses Hilfsmi 
angelegentlich empfohlen werden. Wehage. 


en 2 3 nn 


Fortsetzung des Textes auf Seite 422. 


u e M aM — 


I 


b 


u 


piy 


guhari. 
len. tey 
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nge ing” 
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hip übte 
j gogik 
paal 
naar 
LE 
e d! 
win 
piche 2 
haing 


qui 
piez 


ai k i 


18. April 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 363 


— 


LUD 


Statistik der Elektrizitätswerke in Deutschland 
nach dem Stande vom 1. April 1906. 


Zeichenerklärung: Betriebskraft: Df = Dampf. Wr = Wasser, Gs = Gas, Kgs = Kraftgas, Lgs = Leuchtgas, Sgs = Bauggas, Ggs = Generatorga Bz = Benzinmotor, 
Sp = Spirituamotor.. Pt = Petroleummotor. m = Dieselmotor, EI = elektr. betriebene Masch N t tz: K= Kabel, O = Oberirdische 
Leitung. KO = Kabel und Obeileitung. Stromart: P = reriodenzahl in der Sekunde. er ne A Er AT E Sıaffeitarif. PT = Pauschaltarif. 

In der buchstabenmäßigen Reihenfolge ist ae und ä, oe und ö, ue und ü hinter a, o, n, also z. B. Fürth hinter Furth und Aerzen hinter Arzberg eingeordnet. 


Ein * vor dem Namen der Stadt bedeutet, daß die Angaben der Statistik von 1905 abgedruckt wurden, da neuere Angaben nicht zu erhalten waren. 


À. Im Betriebe befindliche Werke. 


| 
| 


wer BR 3 |si g = 
Ze Pe ee: o AlS eaan] 28% G y ; w 
= : » 5 1% 2 [355 |2,; Sales SS] Sal |o x| 8 
z TEER = : Sg M HA: EREE 8 er a g : z Spannung, 
Name und Postadresse e A,ese| 25 3285| 388 2.33 asea aS] aF :_8 £ © 
E 23337 aa gea 2a jaos] olal saga] 22 TE- neg © a versorgte Orte 
des Ortes, a 588385| > 3; | So. 22283 ugs Poia &e| oB E 155 n t 
o ngon] EE |eet]|ess| ee s| 5 jiga] 2 2 und 
Eigentümer Eo, NS, N se jaag a5È Ehe HPEP: ee “4 2 z 
Se Sl. 3 © BaE| Bas SF? 588 on u S E a Bemerkungen 
E , Bad m S Sso8|co52 20 w |a. dus a md 
a o Z3 za Sr a gas FEF = < ae: a 
© = = 4 IA Ss les iu |K 
Aachen (städt.) . . . . . .[ 144110 GIA 3-L | Df Wr 3 150 885 44320 1303 | 3336 | 1171 | „ Siehe 4000: 1/1.93 K Gebranchsep. für Licht 0), 2% 110 ao 
Dr 60 P | | m 19/1. 04 | RN 1-Talıperre, er 
i i Benutzungsstd. 55 Pf. 
Ä | | | Wild mehr 25 Pf-für! KWätd. 
| | | Kraft. Tagesverbrauch: Die ersten 
| 5:00 KWStd. 15 Pf. für 1 KW8td., die 
| | folgenden 5000 = 12 Pf., die folgenden 
10:00 = 10 Pf., die folgenden 20000 = 
| 8 Pf, mehr = 6 Pr. für 1 KW3td. — 
Ä | | Abendrerbrauch: Bei 0—10000 K Wtd. 
| | Tagesverbrauch 80 Pf. fur 1 K W8td., 
| bei mebr als 1001 0—20000 = 25 Pf., bei 
mehr als 20000—40000 = 20 Pf., tei mehr 
als 40000 - £0000 = In Pf., bei mehr als 
8000U-150000 = 14 Pf., bei mehr als 
| 150000 - 2000 0 = 18 Pf. mehr = 12 Pf. 
für ı KWntd. 
Abensberg i. Bayern (städt.). 2278| GLA 3-L|Wr(DN 54| 22| 1050 3 81! 80| 50 | *) 198 91.97 | O Gebranchrap. 2%, AR isht Oy 
: *) Krafı vom 1/4. bis 19. 15 Pf. vom 
| 19. bis 1/4. 2 Pf. 
Acherni.Bad.(Rhein.Schuckert-]| 4500 GLA 3-L| Df 170, 35 3240 8| 109| 260| 50 | 20 234 | 9/12.99 | O | Gebrauchssp. ?><110 V. Außerdem an- 
Ges. f. el. Ind, Mannheim) Heiz. 12 geschlossen 45 Koch- u. Heizupparate. 
Adenau I. Elfel (Gemeinde). .| 22386 GIA2-L| Sgs 62 9| 1000| 20| 14| 70| 40 | 2% 81 |15/11. 03| O | Gebrauchssp. 220 V. 
ee i. u. (Adelsheim.| 2600|G1A3-L| Wr 26 # 1330| — 65| 56| 50 | 30 117 | 10/2. 97 Ä — gebrauchen: ER u. 220 V. Versorgt 
Adorf i. Vogti. (städt.). . . .| 7083 'GIA8-L| Df 300|) 27: 3000| 16| 86| 350| 60 |30R; 300/15/10. 96; O | Gebrauchasp. 2> 116 V. Erweiterung 
*Agnetendorf I. Riesengeb. (Ge-| 1200 GIA 3-L| Df a ll el maa aa a ea ze Be — | — | Nāhere Angaben nicht erhältlich. 
meinde) a | 
Ahlbeck, Seebad (Gemeinde) .| 2000| G1A3-L| Sgs 150 38| 2500| 61 3 9% 60 | 25 245 | 11/9. 03 | KO Sebraucheen: 2x 220 V für Licht, 440 V 
Ahlen i. Westf. (städt.). . . .| 8089 |GIA3-L| Df 120 72! 4000| 40 80| 300| 35 | 15 194 | 1/5. 98 | O | Gebrauchssp. 2X 110 V. 
che ; Holst. (H. Jung-| 1700| GIA | Sgs 5 7 0 -| 5 nl — u. k O | Gebrauchssp. 220 V. 
claußen 
Ahrensburg i. Holst. (Gemeinde)! 2552!G1A3-L| Ggs 72| 36! 3064| 6! 445| 184! 50 | 30 170 116/12. 00, O | Gebrauchsep. 2x 220 V. 


er ri (EL-W.Aibling,| 3300|G1A3-L|Wr Df| 110| 2) 2700| 36| 115) 87| 50 | 15 | — [19/12 94 O Ce ee Geht m 106 

. m. b. H) an Gemeinde über. 

Alchach ia Oberbayern (städt.).| 2800 GIA3-L; Dm 130) 94' 2000) 16| 6| 98| 50 | 20 | 170/202 02 OK | he hiumes der neuen Bial 
' ‚anstalt bevorstehend, 

8365|GlIA3-L| Df 72. 30| 2660) 40| 104| 198) 42,5| 425| 220| 1/11.97| — | Gebrauchssp. 2><110 V f. Licht, 220 V 


*Aken a. Elbe (Ed, Rühling) 

ee ee (Säge-| ı60| GA Wro) u —;, — |-|-|-|-|-| — | — | — [ebrauchssp. 220 V. 
Te Aldekerk,| 1500| GIA | Df 80| 36| 1200| 4 %| 90) 50 | 2 61| 1/9.01 | — | Gebrauchssp. 20 V. 

* Afater b, Hersbruck (K. Haber-| 300| GI 2-L | Wr 45) — 120, — 4| — | 50—45 | — |1402 | — | Gebrauchsep, 110 V. 

Mach In Bayern (Jos. Posten-| 1300| @i2L |Wr Dr] | — nej 2| a| 8/4 2 | 70/24/12. 97| O OPatarm nrt M Einm 


; Gebrauchssp. 220 V. Der Grundprei 
1600\G1A2-L| Wr 25 41 (24/12. 02| O Licht ist bei iner Eolmahkıs "von 
(Sgs) mindestens 1000 KWStd. im Jahr 50 Pf, 
über 1000 KWStd. 45 Pf. 


| 25 242 24/5. 00 O | Gebrauchsap. 220 V. Das Werk wird um 


Alpirsbach I. Württ. a 
Draaier (Gebr. Arm 


160 KW Maschinenleistung vergrößert. 
‘WR 120! 1/1.99 | O Į Gebrauchssp. 2X 110 V. 


4622|G1A2-L| Df 96 28 
40181GlA3-L| Df 82 37, 1687| 18 76| 153 


ej 


Alsfeld į. Oberhessen (städt.) 


Alsleben a, Saale EL-W - 
leben a.d. S, 3 m. b. H) 
-Deizisau siehe Neckar- 


eS — — 


werke 
er (Altdammer El.-We.| 6900/G1A3-L| Wr Df| 235| 86| 2337| 105| 116| 184| 60 ' 32 | 4001 1/10.96| — Į Gebrauchsep. 2><110 V für Licht, 220 V 
"Aitdorfb. Feucht I, Mittelfranken] 2864|GIA3-L| Df 33| 125) 660| 4| 3| 50| — | — | — |15/298| — j Gebrauchssp. 2x110 V. | 
Reiniger, Gebbert & Schall, 


1900| GIA 2-L|.Df Wr 22 4 800 4 0,5 8| 60 |; 40 40 | 10/6. 94 | —- | Gebrauchsep. 110 V. 


| Gebrauchssp. 2X110 V f. Licht, 220 
Kraft. Verbunden mit el. Straßen, 
wofur noch 40 KW in Masch. u. 48 KW 
in Akk. vorhanden. Wirkl. Zahl der 
| angeschl. ulühl. 17777, der Bogenl. 
| | 896 u. 84 versch. App. (= 1820 Normall. 
38784|GIA 3-L| Df 780, 160' 16838; 256" 643| 678| 70 | 20 | 1673| 1/7.95 | OK) zu 50 W, die ia dem Anschluß der 
i 16838 Normall. zu 50 W mit enthalten 
| | sind), — Füreigenen Bedarfsind 


rlangen 
*Altenber p 
Witt) g i. Erzgeb. (Georg 


Altenburg (Sachs,-A 
i -A.) (Straßenb. 
u. EL-W. Altenburg) 
noch l 
9 Bogenl, und 7 Mot = 67 PA, diana 
ne prstonondan Anschluß nicht mit 
n sınd. 


Alt 
enessenl.Rheinpr, (Gemeinde) | 38638 GIA 3-L| Df 590 | 280 8 360 2] 310 108 18:50 |: 2820 1010 aereuchn Pan 
i ' i | eiz. 10 


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Name und Postadresse > 2,238 e E 
® = DAE D a 
des Ortes, = |ää38}| 2a 
o Tode ı| To 
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Eigentümer F IE: E E 
= < Š 
© 
* Aiten-Gottern i. Thür. (Frhr.| 2427| Gl3-L Wr 
von Marschall) 
Altenkundstadt 1.Oberfrank. (Alex. 1 600' GIA 3-L| Wr Df 
Schmidt) 
* Altenmarkt a. Alz (Gutsbes. Jos.]} 2688 W Wr 
Kleinhuber) zus. |(1 phas.) 
+ Altenstadt, 0.-A. Geislingen 4000| GIA 3-L | Wr Df 
(Math. Preßmar) 
* Altensteig i. Württh. (Fr. Faisı)| 2169| Gl A |Wr (Df) 
Aiterding siehe Erding — — — 
Altheikendorf siehe Kitzeberg | — — — 
* Altherzberg a. Eister (Kr| 4288|GlIA3L Df 
Schwein] (Chem. Fabrik 
v. Alwin Nieske) 
Alt - Kemnitz I. Riesengeb. (Graf| 1300| G1A 3-L Wr (Df) 
Breßler) 
Alt-Landsberg (städt.) 2406 GIA2-L | Sgs 
Altona a. Elbe (städt.) . 177452|GlAS-L| Df 
— (s. auch Nienstetten) 
Altötting i. Bayern (Maschinen- 4326 GIA 3-L | Df Wr 
fabr. Esterer A.-G.) 
* Altrahlstedt i. Holst. (A.-G.Kör- 1335!G1A8-L| Kgs 
ting’s El.-We., Hannover) 
Altweler ìi. Ob.-Elsaß (Gemeinde) 2830’ G1A2-L Sgs 
Amelunxen, Kreis Höxter (Frh. 980! Gl2-L | Wr 
Wolff Metternich zu Wehr- 
den i. Westf.) Dr (60P) Df 
Dr (50 P) Bz 
Ammendorf (Elektr. Straßenb.| 2800|GlA3-L| Df. 


Halle — Merseburg, Allg. 
El.-Ges., Berlin) 


*Amorbach (Gebr. Keßler) . 
Annweller i. Pfalz (städt.) 
* Anrath b. Crefeid (Gemeinde) 


2%00 GIA3-L | Wr Df 
4080|G1A2-L| Df 
3566 GIA3-L, Df 

| 


| | 


*Apenrade (Apenrader El-We.i 7050 GlA3-L Wr Sgs 
A.Q. Apcnrade) 


Apolda 


(Thüring. El.- u. Gas-| 22000 GIA3-L |LgsGgs 
Werke, A.-G. i. Apolda) 
Argenau i. Posen (Alb. Lentz) . 3135 Gl. A. Df 


Arnsdorf I, Riesengebirge (verw. 
Gräfin B. Matuschka und 
deren Söhne Graten Th. u. 
B. Matuschka) 

Arnstadt i. Thür. (städt.) . 


1 999' GLA 2-L Wr Sgs 


16200 GIA 8-L! Df 


Artern (Prov. Sachs.) (Arterner 


5827 GIAB8-L| Df W 
El.-W. A.-G. Artern) i 


Arzberg i. Oberfranken (Anton| 3588|G1IA2-L) Df 
Qutenäcker, Ing.) ; 
Aerzen (A. Theopold) . 1600) GIA Wr Sgs 
* Aschau I. Prienthal (Joh. Huber) 691) GIA Df 
* Aschersleben (Prov. Sachsen) I 27245 GIA3-L! Df 
(Aschersleb. Maschinen- 
bau: A.-G. vorm. W.Schmidt 
& Co.) 
Atens I. Oldenburg (A. Claußen)]| 32001 GIA Sgs 
Au siehe Wangen . . .. J — = Z— 
Auerbach I. Hessen (Otto Ed. Df 


2400 GIA 
Beck) 


a als (ed cles 
ä an | 9. ade 
FARAHAN 
FEER ERARFEHIERBI ee 
CEER” -255|257|8 cr 
2 ie STH 2528” 
CH-WE- + | WM "| Mm =} 
An. n22|ZEH8 | 09p 128532 
22" | 245 053 @TS 43-8 
45 | dsE | -588 | 38 |,228 
ERETI 
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A e | a 
48; — | 1850| — ; 78 
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| 5 80 i 30 
47| 27 — | _ — 
i — 150 i 6 
38| 22| 475] — | 24 
8 20| 190 — 44 
3120| 1500| 35691 | 866! 1887 
(einschl. 
Straßen- 
bahn) | 
' | 
203! 84| 3294 | 23| 179 
2 45| 310: 17) 70 
15 J 3300| — | = 
| 
16,5) — | | -| — 
35 | — 82 34| 16 
18_| — 245; 3| 80 
69,5 584) 87) 8 
802| 77 1o88 17| 128 
| 
64 27,51 260 4 3 
90|) 2 25630, 2| 68 
150) 22| 1766. 19| 81 
| f 
120 85 — FE E 
280! 58| 5080| 161| 805 
| 10) 600|) 4 m 
% % 6733! 4|) 2 
328| 65| 7060| 101) 403 
87|) 45| 2417| 14) 80 
120| 40| 2000| 45) 60 
30 9 650|! — 84 
11| 35) 400| 4| — 
675| 567| 2900| 27! 360 
24| 10) 1000| 20 6 
235! 64 5000! 6 53 


Zahl der angeschlossenen 


Elektrizitätszähler 


156 


14 


2023 


78 


100 


146 


648 
10 


187 


175 


— 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1807. Heft 
m, — —,—, — — — — ———_—_ nn TIL, 


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— | _ PA = 
100! 1/10.04| O 
= 1895 | — 
80 '18/11. 98; — 
— |—-12.0, — 
— 113/12. 99, — 
— 15/9.08 | O 
— |14/12.04 O 
— |5/⁄3.92 i K 
— |ı129%| O 
203 | 18/3.9 O 

32 1/10. 03 | o 
| 
— | 
| 
= 16/3.02 | O 
| 
1 
= ana = 
120 | 1/8.02 | O 
14 23/12.01| — 
— |28/2.03| — 
490 |20/10.02| KO 
æ| 1904 | O 
(ohne 
Dampf- 
mascn. 
63 1/10.02| O 


Ta 
Sau 
oe" 8 
im e$ K 
TF 
3% 
an 5 PR 
L | K 
na 
45 25 
60 30 
45 20 
45 20 
6,9 | 25 
für 

1Amp 
Std. 
Straßenb 

15 
für 1 KWStd. 
50 | 50 
m. steig. Rab. 
60 | 30 
60 60 

Ohne 

Tarif 

Siehe 
Bemerkung 
50 | 25 
45 25-18 
45 25 | 
60 | 2R | 
40 40 
60 | 20 
m 
656R | 20 
60 | 25 
50 | 25 
ohne Tarif 
Zr ie 

| 

60 30 
70 2%. 


16 


280 | 1/10. 96 | OK 


180 112/12. 92; O 


160 |13/11. 04| KO 


45 | 1/10. 02 


— 


1/4. 98 
880 | 1/12. 00 


38 | 1/10. 04 


m 1/11. 96 


O 


© 


Spannung, 


versorgte Orte 
und 


Bemerkungen 


Gebrauc .2x110 V. 
nicht heap, 2> V. Nähere Angih, 


Gebrauchssp. 2X220 V. Mitd 
Werk ist ein Sägewerk eirik 
Versorgt_ auch Burgkundetad. 
i. Oberfr. 


Spannung 2000/110 V. Ve 
Trostherz a. Alz. m 


Gebrauchssp. 2x 200 V. 


Gebrauchsep. 220 V. Näh i 
er mi eres nicht zm 


Gebrauchssp. 2X 110 V. Vemo 
Herzberg a. Elster. = 


Gebrauchssp: f. Licht 2X 20 V, f. Kraft 
440 V. 
Gebrauchssp. 220 V. 


Gebrauchssp. für Licht 2X110 u. 297, 
für gorerbliche Zwecke 2% V, für 
Straßenbahn 550 V, (hierfür auch 

J’ufferbatterie von 550 KW). Beit Aug. 

1906 ist noch eine Ünterstation in 

Betrieb mit Motor-Generatoren von 

550 V auf 220 V und einer Batterie 

von 1% . 


Gebrauchssp. f. Licht 2X 110 V, f. Kraft 
220 V. 


Gebrauchaap: 2X 150 V. Versorgt auch in 
25 km Umkreis Tonndorf, Lobe, 
Öldenfelde und Meiendorf. 


Gebrauchssp. 220 V. 
Gebrauchssp. 110 V. Für Beleuchtung 


selbst. 


Gebrauchssp. Licht u. Kraft Be 
Neben Lichtbatterie von 2 KW o 
Pufforbatterie yon ee Wa 
er Moto A I a 

85 


Bahn-Sammelschienen. 

für Licht W m Ioasane 
c 08 angesc 

ftir Kratt 20 PE, nach 5000 

Jahr 16 Pf. 


Gebrauchsep. 2 X 110 v, 


g0 Pi.: 
KW5t im 


. 220 V. Zur Straßenbeleuch- 
en Nernstlampen zu je 110 Watt 


Gebrauchssp. 2X 110 V. Angesch'. met 
kleine Motoren von 0,8 — Bat 
Seidenwebstühle. Kraftstrom x 
pauschal zu 6 M. für I Mon 
0,25 PS. Ferner angeschl. 4i 
lampen mit 5,8 EW. 


Gebrauchssp.2%X110 V. Nähere Angaben 


verweigert. ; ra 
Gebrauchssp. 2>< 220 V. Blanker 5i 
obrate i nterirdisches Speisekabel 


Gebrauchssp. 22 V. 


Gebrauchssp. 220 V. 


Gebrauchssp. 2X 120 V. 


2x110 Y. Ia den al 


Gebrauchesp. Gemeinde 


schlossenen 
L. 


Gebrauchssp. 220 V. 


go V. , Nachbarer 
er er 00 Einwohnern wird in 


Sommer angeschlossen. 
Gebrauchsap. 128 V. 


Gebrauchssp. 2° Abe Y o Licht Kift 
Akk.- ion, 
bei N der Fabriksentrale ge 
liefert. z 
k sol 
hssp. 220 V. Das Wer 2 
a andzentraie ausgebaut werde 


Gebrauchssp: 110 V- 


T 
pa 


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mea ERE 
je ut! her 


a. 


zu 


18. April 1907. 


Eisktrotechnische Zei 
m $JWmMRMmRmbmamanmn nn nnnnMHMHRHHTTTTTE$ÖTIB 


tschrift. 1907. Heft 16. 


Name und Postadresse 
des Ortes, 


Eigentümer 


Auerbach I. Oberpfalz (Vitus 


Maier) 
Aufhausen Post Taimering in 


Bayern (A. Maier) 


Augsburg (Lech-El.-W. A.-G., 
Augsburg) 


Augustusburg 1. Erzgeb. (städt.) . 
Aulendorf siehe Waldsee 
* Babenhausen l. Hess., Stadt- 


mühle (M. C. Tempel Ww.) 
Baden-Baden (städt) . . . . 


Sarrerea I. Württ. siehe Mittel- 

tha 

*Ballenstedt a. Harz (A.-G. für 
Elektr.-Anlagen, Köln) 

*Ballingen I. Württ. (H. Walter) 


Bamberg (städt.), altes Werk 


neues Werk . 


Bammental in Baden (El. - W. 
Bammental G. m. b. H.) 


Biärenstein nealoß) Bz. Dresden 


(Königl. K 
a an) ammerherr von 
. Magdeb - 
meinde) u 
Barmen (städt.) A 
Baumbach-Ransbach Hol 
Baumbach i. World 
N Joh. Seilert) 
unach b, Bamberg (Georg 
Jäger) 
Bautzen (städt,.) 


*Bayreuth (städt.) 
Beckum i. Westf. (städt.) . 


woy & d Erft (El.-Werke 
Beebe burg A-G.) | 


i. Mark Heilstätt 
(Landes - Versich. - Anstalt 


Berlin) 
bei Närn H.P. 
Me pomers Wwe. & ae 
ammer b. Nürnberg) 


| z S 2 |g id |50 gi re ko 
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F rE 25 si: zii H HE f ja o er K 2 a “ 
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a |< az FREI: 2 21524022 2° sa g 
© h 2 18 4 ogsa | Sa| L | K an 
2 159. GIA Sgs 35|) 16 so — 18| 20| 50 | 30 45 |17/12. 04| O 
a GIA | Wr 30| 10| 1000; — 165! 10| 50 | 50 30 21/2. 06| O 
1389400; Gl Dr | Wr 9 250 2| 8750| 275| 3000| 740| 55R!' 14 | 9000! April ‚OK 
zu8. | (50 P) (Df) gar Gl Vororte: 1902 | 
be- 4 486 6R| 20 
| leuch- Dr | 
tung 
| | 
2407 GIAS-L| Sgs 38| 2| 1560| — | 85| 107| 56 | 25 | 106|Septbr., O 
2600| GIA |Wr Df 75) 30) 1150| — 10) 63| — | — | — |15/1.99| — 
16300 GIA3-L| Df 120 | 285 | 22800 | 170| 255*) 440 60%), 25 | 987| 1/7. 98 | K 
| 
| oo. 
4779|GlA3-L| Df 176) 33| 4820] 38| 2 232| — — 600 | 4/12.98 O 
3800 GIA3-LÍ Wr Df) 76 | 2000! 2! 12| 10| — ; — | — (2æ/11.9%| — 
46 300| GLA 8-L| Wr (Gs)! 30 5 60| 2A Inne 36| 1890 | O 
Ä 
GIAS-L| Df | 510) 200| 10046| 323| 499| 384| 70 | 25 850 |2/12.01 | K 
6440 Dr (50P) | Wr Df 70) 40' 1589|) 2|) 9%) — |50 |2%Æ/ — | ymor| O 
zus. GIA2-L Heiz. 12 
120/GIA2-L| Df 16,5; 128| 650) 4| 85| 10| 50 | 2% 100| 1900 | O 
4000| GlA 8-L| Dm 74 20| 1500 4 55|) 1465| 50 | 50 120! 1/⁄2.05| — 
156 147! GIA Dr| Df 1 273 808| 32018 |1 834| 1912/1213 | 64 U 2781 19/12, 88! K 
2535| GlA 8-L| Df 50 90| 1310 4| 131); 128| 60 | 20 — |15/4.98| O 
1200) GLA | WrDf 14|) 77|) 392| — sl a! — | —;, — |%/4 01| — 
29 500| GIA 3-L| Sgs 200 60| 6200| 154; 341| 279| p Siehe 560 28/11. 04 KO 
emerkung 
3000| GIA | Wr 11| 1332| — 2| — I|-| -| — 20| 1/8. 92 | — 
6600 GIA 8-L| Df 160) 70| 3250| 36| 190| 310| 50 | 20 280| 1/4.0 |KO 
600/GlA2-L| Df 108| 40| 3800| 10| 55| 167| 45 '25R| 135|Nov.00| OK 
E GIA Df 150| 144| 7800| 49| 179| 1j 10,5! 10,6! 550| 5/5.02| K 
760) W Wr 128| — sol 3| 12| 640 50| 30 36| 1/8.01 | O 
(paaa) 60 
| 


Spannung, 


versorgte Orte 


und 


Bemerkungen 


Gebrauchssp. 220 Volt. 


Gebrauchssp. 220 V. Werk Schnapp- 
mühle versorgt auch Gansbach 
und Petzkofen. 


Gleichstrom 220 V. Drehstrom 6000/120 V. 
In Augsburg wird z. Z. nur Kraft ab- 
gegeben bei einem Strompreis von 
14 Pf. Außerd. Apparate mit 23 KV 
angeschlossen. er  Zählertarif 
wird auch für Licht nach Pauschaltarif 
berechnet. und zwar für ein Jahr un 
Lampe in Privarwohnungen bei 6 HK 
6 M., bei 10 HK 12 M, be: 16 HK 18 M, 
bei 5HK 28 M.. bei 82 HK 86 M.; in 
Gasthäusern und sonstigen Anlagen 
mit sebr langer Brennzeit bei den- 
seiben HK 8, 16, 24, 38 u. 48 M. Ver- 
sorgt Augsburg, Oberhausen, 
Lechhausen, Friedberg, Gerst- 
hofen, Göggingen, Pfersee. 

Gebrauchser. 2><220 V. Für Straßen- 
beleuchtung 78 Nernstlampen ange- 
schlossen. 


Gebrauchsep. 220 V. 


A 2x 160 V m. blank. Mittel- 


iter. 

f) Außerd em noch 76 KW für Lichtbäder, 
medizinische und photographische 
Zwecke angeschlossen. 

+*+) In den Sommermonaten Licht-Strom- 


eis 60 Pf. 
Eine gweite Akkumulatoren-Station von 


180 KW ist im Mai 1904 in Betrieb ge- 
nommen worden. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. Betreibt auch 
Wasserwerk. 


Nähere Angaben nicht erbältlich. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. 


Gebrsuchssp. 2 X 220V. Derange 

Strompreis gilt bis za 100 

i. J.; darüber vos 

1,4 Pf. bis 14 Pf. für Licht und 05 Pf. 

bis 5 Pf. für Kraft. Außerd 

eder Abnehmer nach Schluß des 

hnungrjahres eine ie, welche 

in % beträgt für Licht: 
KWStd.-Verbrauch_ ,, 
Angeschl. KW x 150 * 
für Kraft: 

_ KWStd.-Verbrauch_,, 

Angeschi. KW x 600 °? 

Es müssen für Licht mindestens 
60 KWStd. und für Kraft mindestens 
80 KWStd. für jedes angeschl. KW 
gezahlt werden. 

Spannung Dr 4000/115, GI 110 V., Ver- 
sorgt auch Reilsheim, Neiden- 
stein, Mauer, Meckesheim, 
Eschelbronn, Wauangelloch. 


Gebrauchssp. 220 V. 


bene 
WStd. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. 


Gebranchap: Gł 2><110 V, Dr 5000 
bis 220 Die Drehstrom-Gleich- 
strom-Umformeranlage bezieht den 
Drehstrom 6000 V aus der Zentrale der 
Barmer Bergbahn. Die Umformer- 
anlage e am 7/12. 04 in Betrieb 
genommen. 

Der Strom für Beleuchtung wird 
bei einer Benutzungsdauer bis zu 
400 KWStd. innerhalb des Rechnungs- 
jahres mit 64 Pf für die KW»td. be- 
rechnet. Der ferner entnommene 

trom kostet 25 Pf. die KW er 
Etrompreis für Kraft heträgt 25—14 Pf. 
die KW8td. je nach der Benutzungs- 
dauer und Höhe der Belastung. Außer- 
dem wird für Licht und Kraft ein 
5—40% betragender Rabatt gewährt. 


Gebreuehssp: 2x 110 V. Seit 26/12. 05 
ist Ransbach i. W. an die Zentrale 
angeschlossen. 


Gebrauchssp. 220 V. 


Gebrauchssep. 2>x< 220 V. Stromprei 
abends 50 Pf. mit 2 his 15% Rabatt 
Tags u. nachts 18 Pf. mit 10 bis 40%, Rab, 


Anlage dient nur f. Straßenbeleuchtung 


Speiseleitung. unterirdisch. Geb z 
spannung 2x110 V. PRF@UChE 


Gebrauchssp. 240 V. Die Batteri i 
re R ìe Batterie wird 


Gebrauchsap. 240 V. 


Spannung 2280 V, sieh ja 
Hammer bei nee EIEWerk 


EEE EREN N _ _  __ ____ 0 uses 


Name und Postadresse 
des Ortes, 


Eigentümer 


Benneckenstein I. Harz (städt.) 


* Bentheim-Glidehaus (A.-G. Kör- 
ting’s El.-We., Berlin) 


Berchtesgaden I. Ob. - Bayern 
(Cont. Ges. f. elekt. Untern., 
Nürnberg) 


Berent I. Westpr. (städt.) . 


Bergedorf b. Hamburg (städt.) 


Bergen a. Rügen (A.-G. f. Electr.- 
Anl., Berlin) 
Bergen I. Vgtl. (Gemeinde 


*Bergheim i. Els. (städt.) . - - 


Bergneustadt (Kuelap ronken) 
(Chr. Müller u. Sohn 
Bergzabern I. Pfalz (Rhein. 
chuckert-Ges. f. el. Iud.- 
Mannheim) 
Berieburg i. Westf. 
Schneider Söhne) 


Berlin (Berl. Elektr.-Werke) 
Zeutrale Markgrafenstr.. 


(Georg 


Zentrale Mauerstr. . 


Zentrale Spandauerstr.-Rat- 
hausstr. . TE 


Zentrale Luisenstr.. . . . 


Zentrale Schiffbauerdamm 
a. Gleichstromanlage 
b. Drehstromanlage . . . . .. 
letztere versorgt: 
Umformeranl. Markgrafenstr.. . 
Umformeranl. Spandauerstr. . 


Zentrale Oberspree . . . 


direkt versch. Vororte') 
Unterstat. Mariannenstr. 


ver- ) Unterstat. Pallisadenstr. 
sorgt: | Unterstat. Zossenerstr. . 
Unterstat. Alte Jakobstr. 


Zentrale Moabit . 
direkt versch. Vororte?) 
Unterstat. Voltastr. . . 

Er Unterstat. Königin 


sorgt: | Unterstat. Wilhelms- 
havenerstr. A 
Umformeraal. Mark- 


grafenstr. . . . Pa 


Zentrale Rummelsburg ge- 
plant 

Werk in Steglitz, Berliner 

Vororts-Elektrizitäts-Werke, 

Gesellschaft mit beschränkt. 

Haftung, Berlin 


Bernburg a. Saale (A.-G. Straßen- 
bahn u. El.-W. Bernburg) 


Berneck i. Oberfranken, Gottlieb 
Limmer (Kulmbach i. Bay.) 
Bernstadt i. Sa. siehe Kunner»- 


dorf 
Bernstadt i. Schi. (M.Hollaender) 
* Bertrich 1. Rheinid. (Gemeinde) 


Besigheim (Nägelfabrik Wil- 
helm Röcker, Löchgau) 


1) Adlershof, f | 
Schöneweide, Hi ershof, Bohnsdorf, Boxhagen- Rummelsbur 


saori, sudow, Stralau, Treptow und Baumschulen weg. — *) Pankow, Reinickendo 


bis auf 37450 KW gep 


Akk., 


Wechselstr., 


f 


Gleichstr. m. 
Dreileiter 


Gl = Gleichstr., 
&-L = 


W 
Dr = Drehstrom, 


Einwohnerzahl 


GIA 


3 500 | G1A 3-L 
Dr 50 P 


4 800 | a h 
phas. 
50 P) 
G1A 2-L 


2765| G1A 3-L |Wr (Df) 


6220| GIA 8-L 


12000 G1 A 3-L 
4045 GIA 3-L 
1700| GIA 3-L 
2424| GIA 2-L 
4000| GIA 2-L 


2600 GIA 2-L | Sgs Df! 


2250 G1A 83-L| Df Wr 


2 495 915 


zu8. | GI3-L 


GIA3-L 


GIA3-L 
GIA3-L 


G1A 3-L 
Dr (50 P) 


GI 3-L 
GI 3-L 


Dr (50 P) 
| Dr 
GIA 3-L 


GIA3-L 
GlIAB-L 


GIA 3-L 
Dr (50 P) 
D 


r 
G1lA 3-L 
GIA 3-L 
G1 A 3-L 

G13-L 


Dr (50 P) 


99 499| GIA 3-L 
Dr (50 P) 


84 922 | GIA 3-L 


1 600 | GIA 2-L | Wr Sgs 


4 300 | GLA 2-L 
GlA 3-L 


Dr 
(50 P) 


3 065 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 


Brits, Alt-Glienicke, Falkenberg 


Köpenick, Friedrichsfelde, Karlshorst, Grünau, Johannisthal, 


bAOONREGS 


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sg Bas 5 er a] T i a Ea 
Ra |ız® zu g s AA mn 2 
= 4 g 4 Sas Ne L K | 
Df 1566! 30! 2000| 14) 66 140 |50R 2R ai 
Sgs 71! 22| 3050| 34| 58 220 55-45 a 369. 1/7.99| O 
133| 110) 6300| 80| 43| 100' 80 | 25 | — 
Df 172| 396| 2889) 35| 43! 74' 50 | 20 | 285| 1/2.00 | O 
Df 935| 130| 1245 46! 229! 757, 50 0R 517 | 15/12.96 O K 
Df 1321 38| 2680! 8| 39| 160| 60 pi — |19/2.99) O 
Df soo! 22| 1500) 7| 120| 220; 0, 20 | — |1/1203|KO 
Df 15! 32| 1400! — 13| 111) 54 | 54 90 | 14/12.99! — 
Df 115! 32| 2050| — 64 152 50-45 330R)! — |1⁄9.04 0 
50) 35! 2390| 8| 44| — 50| | — |1/⁄11.89/ O 
Heiz. 12 
| 2| 2600; 6| 20| 75| 40 | 20 80| 1/10.98 O 
(Bz) | 
25395 | in. | in | 96192 IKO 
Berlin! Berlin: ' 
Df 768) — 1111719 3562; 2626 une 16/8. 85 
orten min Be 
40*) | CM. = 
i.Jahr, 
in den | 
vor 
l orten | 
Df | 4956| 2696 71861 |2160| 2893 = 5.86 
Df 5914| 1348| 71618 | 4 448 8283 | 11. 89 
Df 5028| — | 2.99 
I110019 2235| 2422 | 
Df 1938| 1 348 | 
Df | 1988) — ee t 9.90 
EL 300 =] ee I 9.97 | 
El 19001. 2 ehe o | | 11.99 
Df 4803) — Zr (es: e | 9.97 
— — — | 9979 | 1717|17 067 | 9.97 
El 7040| 1464| 34691 1644| 9957 8. 00 
El 5104| 732| 23 087 | 1 431| 4472 9.00. 
El 2904| 732| 36635| 973| 3 503 10.04 ` 
EI | 3320| 1348| 27866 | 870| 4522 11.08 | 
Df 138609) — | — I —- | — 10.00 ` 
Df | — — | 15339! 647, 2919 | 7.99 
El 5104| 732| 20574 |1 624| 3 641 | 10. 00 
El | 5878| 1184 |138 353 | 1 430| 1867 9. 93 
El | 1936! 732| 28175) 921| 122 | 5.01 
E | so - | - I- | — | 11.01 
96 640 12316 |719 735 23662165 397 | 
— |(12000) — - |-| - |- | - |<! > = ie 
Df 905|) 70| 44532! 878| 2024/1855! 40 | 15 | — |15.01 KO 
Treppen- i 
beleuchtung 
35 
Straßen- 
beleuchtung | f 
8o | | 
Df | 301| 146| 8250| 210] 401| 501 |Staffeltarif:. 1055 | 28/5.97 | O K 
60-25 20-15 | 
356| 20| 9954| 3| 5 34|50R SR 100| 1/00 O 
Df 54] 26,4) 1600| 4 2) 88| 55| 20 86 |15/11.00 O 
Df 2| 2 — a) ee, er 
| | 
Wr (Df) 170) — | 1000| 4| 185° 86) 60 | 20 | : 350| 1/9.02 |OK 
N 


1/2.03 | O K | Für ‚aufornalb der Stadt gelegene Ab- 


Spannung, 
versorgte Orte 
und 


Bemerkungen 


nehmer. Drehstro 
Gleichstrom 25220 V. 


Spannung prim. 2000, sek. 2>x<110V. 
Reserve tt ein Umformer 2 ie 
Batterie vorhanden. 


V, für 


15/6. 89 | O | Gebrauchssp. 2X 110 V u. 2% V. 


Gebrauchssp. f. Licht 2X 220 V, f. Kraf 
440 V. Geerdeter Mittelleiter. Es sind 
noch 4 Bügeleisen u. 1 Kochplatte ar- 
geschlossen. Außer Zählerahnehmen 
noci 106 en abneine, vor 

anden. ei größerer Entnahme 
Rabatt auf Licht und Kraft. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. 


Gebrauchssp. 2x 110 V. Verbunden mı 
Wasserwerk. 


Gebrauchssp. 2><220 V u. 440 V 
Gebrauchssp. 220 V. 


Gebrauchsep. 220 V. Im eigenen Fabrik- 
betriebe Motoren f. 32 P8 u. 539 Lamp. 


Gebrauchssp. 110 V. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. 

*) Abnehmer, deren Verbr. 100 KW5u. 
im Jahre nicht erreicht, baben mia 
desten» 40 M. zu zahlen; über 1000 N. 
Rabatt von 5—2%0% Reklame- 
beleuchtung ab 9 Uhr abends bei 
mindestens 1200 Brennstd. im Jahr u 
Treppenheleucht, Hausnummern u 
Kollerheleuchtung 30 Pf. 


b hssp. 2><110 V. Für Bahnbetrieb 
Sebar von 610 KW b.1 Std. Entlde. 


brauc . 2X110 V. Für Bahnbetrieb 

Gobrgucharn 27 von 733 (1 Std). \ 

Gebrauchssp. 2X 110 V. Für Rabnberrie 
Pufferbatterie von 78 (1 Sed). 


Gebrauchssp. 2X 110 V. 
Spannung 3000 V. 


? Gebrauchssp. 2x110 V. 


Spannung 6000 u. 10000 v. 

Spannung 6000/220 y. oiis 
i 6000 V. Ge! . 

we BI. Für Bahnbeiril Puffer 

tterie von 733 : : 
Spannung primär 10000 $ Gebrauchs- 
220 
Spannung primär 10000 V. Gebrauchs- 
8 2X110 ER 
pannung i 
Spannung 6000/220 V. Erweit. beabsicht. 


imär 6000 V. Gebrauch 
laannan ET 


Spannung prim. 6000 V, sek. 2x220V Cl 


i brauchssf- 
Spannung pıimär 6000 V. Ge 
5 x 110 PaL 


Spannung 6000 Y. 


v. G1, 2x0: 
Geerdeter Mittelleiter, Werk ia f 
litz versorgt diesen Ort Fr Tompe! 
strom,forner Gr-Lichterto O kwit 

endor e : 
hof bwaldund Dahlem mitDrebstron 


Spannung Dr. 6000/220 


für 

icht 2x12 V, Mu 

Gebrauchesp, enden mit elektr 
Straßenbehn. 


Gebrauchssp. 1% v. 


Gebrauchssp. 2 V. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. 


Dynamo 
Nieder 
Lichtenberg. one nd iterunf 


rf, Pıötzensee und Spandau. — ®) Erweiterung bis auf 81802 KW geplant. — 


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Ri 18. April 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 367 


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3 erde = g wa nan SE 2 Sa | “35 E at e g En Br 
N Name und Postadresse > 32438 | “a + JER: PET ES das SS) 33 E = E- Š | s` Spannun 
so p 2522372 S 1205| Zod 5929| 857 kago 52 P I en a e: 
i des Ortes, 2 Bisi ze aangalie Segel EEE Sie = jE]  versorets orte 
w o VÐ ee o®. s s| C£ gk eeose a- tu li 2 A $ a ; 
tarin, Eigentümer 2 cur ZE [Ezg] azt |zE8S PRE PER: E| Pam gua 3 Z 2 | 
a i pag |2 2828| 655 = BBS=2 N iz aa = d Bemerkungen 
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LEZEN Bestwig a. Ruhr (Kr. Meschede) 4500 GIA3-L Wr(Sgs); 162 144 2700 32! 130* i | 
Takes. | ) 189 4 % 250 | 1/5. 01 | ©. | Gebrauchssp. 2><220 V. Das Werk 
xt (Gemeinde Velmede) ZUB. | | sorstdieOrtschaftenV elmede.Bost- 
f wig, Ostwig und Nettiar mitzu- 
Fi | | | [e Auberdem 6 Bügeleisen: i 
ur b. i. Württb. EEE - >= _ B u | _ a a 5 E u em 6 Bügeleisen u.8 Ventilat. 
siehe Nagold. I © | | re F 
#2 è i : B ) | f i i l l p i 5 
ee Betzdorf I. Rhpr. (Gemeinde) 3 859 | GIA 8-L Df | 60 15 1200 4; 3 30 -—- — — 25/12. 92| — | Gehrauchssp. 2x 110 V. 
N l l 
is Beurig siehe Saarburg. = = DE = 15 = eka TER G ur = rn = 
len, i 
o . Gebrauchsep. f. Licht 2><220 V, f. 
i | 40V. Geerdeter Mitteileicar. voran 
a auch die Straßenbahn im Biebricher 
Ba ; | | und Schiersteiner Gebiet, wafür noch 
a Een i aia Rn Ä Di | Ä ns ufferbalterie v. NN 
A ; rn 020 T.. € : : vorbanden. Strompreis t bei 
epi Biebrioh a. (8 I Ka kn 650 142 3160 23 120 140 ns 610, 21/2.05| K Jahresverbrauch bis 600 M. 60 'Pf. für 
! 2 = R -- 7 Ze E 500—1000 M. 55. Pf. usw. bis 35 Pf für 
B i l über 4000 M. Für Kraft -bei Jahres- 
IRT T | ; verbrauch bis 500 M. 20 Pf., für 500 
l | | bis 1000 M. 19 Pf., tür 1000- a 
ot, | | un bis 4$ Kr aber re hei ganz 
: | großem Verbrauch weitere atte. 
% — — 10. — 
= Bielefeld i. Westf. (städt)” . .| 69343 GIA 38-L | Df | 950 160 14 455. 555, 719 602: 40 2R ı 1470 | 17/74.00| K fG brauchssp. 2> 220V. Blanker Mittel- 
AT bir | ur 7 Dig i a a De eier. Die drei Gleichstromdynamos 
rad. = DUN d ooo lotou jO Lf vop 440 bis 700 V- Spannung sind 
uf . A | sänıtl. auf Bahnbetrieh umzuschalten, 
| Ä | | ferner Bahnbatterie 160 KW (t 8td.). 


* z -JA ` i p ii ʻ aa a an S 
Biesenthal I. M. (Otto Sellin) . 2800 GIA 3-L|) Df | 36 24 800 4 16 62 — — 110 [15/11.01| = | Gebrauchssp. 2><229 vV. 
ogl. Bietigheim a. d. Enz (Fr. Konz) 5 000 GIA3-L| Df Wr | 75 35 , 2.000 2, 118| 101 8 20 | 25 20/10. 96| —- | Gebrauchssp. 2><110 u. 220 V. 
* Bilstein I. Westf. (H.Rinscheid)| 1800) Gl Wi -|- 20) — 69 - —| — uia l —. 
iol Bingen a. Rh. (Brown, Boveri] 10000: W Df 1000 | — 9500. 175! 990 700 _ Siehe Eh N , 
og & Cie. A-Q, Bingen) (1 u.8 phas.) | | Bemerkung m Vet. Koate 32000 und S AV 
u, 41,6 P | l | arif. Bis 300 M. Verbrauch 50 Pf. 
ie | | | | | | . d KWStd., darüber bin 500 M. 45 Pf. 
n | | el | S0 PE Ueber 100 M- a nad 0 PE ™ 
a Binz a. Rügen (Ei.-W. Binz 700 | G1A 8-L |Sgs Wr' 120 35 | 2500. — 12: 110| 60 - 40 -200| Früh: -0€ ‘Spannung prim.3500Y W. Gebrauchssp. 
une? G. m. b. H.) WwW | | 'im Winter . jahr Qleichstr. 2><22V V. Angeschl. ferner 
ET (1 phas.) | i l 50 35 | 1901 elektr. Piäıteisen, Kochapparate, elek- 
ART (50 P) | R wo ar f tromediz, App. und Lichtbäder für 
| 5 | | Kr : gus, 8.5 KW. Anlage ist mit der in 
KINT i i | | | | nes a Duncan a 
all g = gr a . ` ` Ä M e 
, BE ne i. Ostpr. (Gebr. 4500 GIA 3-L; Df | ‚110 16; 1650 16 1 65 | 45 : 45 85 1/9.00 | — - Gebrauchssp.2>< 110 V. n 
en s aleh l. Bayern (Gebr.| 1749| GI Wr | Be ae ee — | — [Nähere Angaben nicht erhältlich. 
xi r r ner i l | i i | & ; | 5 , x p E j | à 
N sen er i.Hessen| 3670|GlA8-L| Df | 80 22| 1100; 2, 62| 102 60 20 — ,14/8.99| O f Gebrauchssp, 25110 und 20V. 
x Lim. (Hermann| 3500/G1A3-L| Dr ` 187. 12| 500: 5) 12| 20: 40 ' 2 > ` 80! 1/3.01- | = | Gebrauchesp 2x110 V. 
xii ; cnm | $ R 
Ditech L Lothe, (stadt) . . .| 4758'GIA2}L| Df | 92, 30 1770| 20- 52| 121 ae 30 120:10/9.99 | O -| Gebrauchesp. 07. "= 
ur. Bitterfeid-Jeßaltz 1. Anh.-Raghun| 32 539| ” Dr El | 6598| — ' 88061 118) 820| 475 „Siehe 519; 1/2.99 | K O | Primärsp. 3000 Y. Gebrauchmp. 8x220 V. 
EN -Lief.. : | | ‚ Bemerk ee Umformer-We ist durch die 
im (#l-Lief-Gee, Berlin) 50 P Ba TRE Elektrochomischen Werke, Biterfold 
iT | = = . .x  : 4 Strompreise für Licht: Doppeltarif, ın 
ir. | l An den Abendatund 50 Pf., in den Nacht- 
u Tagesstunden 25 Pf. Ea kann auch 


gonf l | z Mt . gerechnet werden 50 Pf, bis 500 Std. 
l i | s . - i i- -f durchschnittlicher Benutzung, dann 
t0 Pf. Für Kraft 16 i'f. für Sommer- 


r. | 
ayit = | EN | und Tagesbetrieb 12 Pf. mit Rabatt. 
Blankenburg a. H. (täde.) . .| 101761 GIAB-L| Dr |” 327. 330 ee 65 1375| 396. — — 385 11/10.91. °- | Gebrauchew. 2x10 V. 7 
ie Blankenburg I. Thür. (B. und| 3000) GIA3-L Wr (DA) oo 30| 250 10) 2% 18 60R 19 ; ` — Í 1/200 | O | Gebrauchssp. 2>< 20 V. 


E. Strickrodt) 
-255 108] 13000] Mol: | 637! 50 25 j 600 | 15/9. 01! O | Gehrauchssp. fı Licht 2<220 V, f. Kraft 


„. Blankenese b. Hamburg ; i 
atl meinde) (Ge 8650| GIA 3-L| Ggs 440 V. VersorgtauchDockenhuden. 
©  Bleckede I. Hann, (L, Stamer) .| 25001G1A3-L| Dr 8 | - 975) al 10) 64, 507 30 |-  30;25/12.05.- O ‚| Gebrauchssp 2><220 V. - 
| | | 
Bleicherode i. Sache, (stadt). .| 4500 G1A3-L| Sgs | BO 33| 1900: 20) 35| 143! 50 20 | 160.24/5.05 KO | Gebrauchs. 2x 20V. 
hf i | | | 
Se ne Bromberg (Gust.| 1300 GIA2-L Sgs | 2 — 500; 4 10} — | 4& | 45° 1/8.04, O | 
ea | 
le x . 
o Plokerdingen (K lost. St. Anna- me 3-L| Wr. | 11 8 156| 5 12| — ' — — | —  1/⁄2.04.> -- | @ebrauchssp. 2><220 V. 
2 | 
az Bliesschweyen siehe Ensheim = — — — ; — — | — ' — = = e = 
*B | . > 
p Iumenthai I. Hann. (Gemeinde) 3 800) GIA2L| Df 170 64) 3840 7. 46| 218|50R 22 236 a = — Gebrauchssp. g>s10 V. Versorgt auch 
mt | | i | Ronnebeck und Fähr-Lobben- 
i , t l l i a "os Be g Me ae S ne $ 
f Bobermühle i. Schles. siehe Lähn "NE re a Zu Er a. erde ' — — ,— l i 
rum] aa N e m ei 2 12 221012] 2 Summe: 2 E 
. - = - — — — — — — > 1/1.04  — | Gebrauchssp 220 V. -. -.... 
Bi Gläser) (Hein ıGIA3 E Df Sgs 12 10 | | / | obrauchssp. Ya 
lin | | | P ER 
Een] ora iasi pr | s mim e lien 2 a 1er [Oele nern 
ii i 3 gen) | ' Gebrauchssp. 2X 110V. Geerdeter Mittel- 
ze Ä i leiter. Van der Elektr- A.-G. West- 
Enke \ T E E E EE 
i "vonum |. Westf. (städt.) | | | ! ird d f 20 V trans 
; STM J) 2.111848 6P EI . 30 70 \ f | 9.0 m: 1568| vird bezogen, der auf Er r 
en a ar. e La AAS Se E E a 


ch die Batterie aufgestellt, Strom- 
preiië ab 14 1907: Licht 40 Pfs Kraft 
J6 Pf. m. Rabatt. 


| 


368 


Name und Postadresse 
des Ortes, 


Eigentümer 


* Bockenem i. Hann. (A. Mull, 
Compagniemühle) 


Bockenheim s. Frankfurt a. M. 


*Bockwa b. Zwiokau(K.G.Falk’s 
Steinkohlenwerk Bockwa) 


Bodman a. $ee (Graf Fr. von Bod- 
man) 


* Boizenburg a. Elbe (L. Hinsel- 
mann) , 


Boliendorf Kr. Bitburg (Nic. 
Plein Theys) 


Bommern a. d. Ruhr (Gemeinde) 


Bonn a. Rh. (städt.) . 


* Bonndorf i. Schwarzwald (städt.) 


Bopfingen 1. Württ. (Heinrich 
Zimmermann, Ingenieur, 
Cannstatt a. N.) 


Borby b. Eckernförde (Borbyer 
Elektr.-Ges. m. b. H.) 3 


Borken I. Westf. 
* Borkum (Gebr. Köhler). 


*Bösingfeldi. Lippe (Bösingfelder 
El.-Werk, G. m. b. gS 


Bottrop I. W. (B. Jansen, i. Fa. 
Westfalia-Brauerei) 


Brake I. Oldenb. (städt.) . . 
Brakel (Kreis Höxter) (städt.) 


Brambach Í. Sa. (Licht- u.Kraft- 
werk G. m. b. H. Dresden) 


* Brand b. Freiberg I. Sa. (Erzgeb. 
Holz-Industrie, A.-G.) 
Brandenburg a. Havel (städt.) 


Brandenburg-@rube siehe Ruda 
Bräunlingen i. Baden (Gemeinde) 


Braunschweig (Straßen- Eisen- 
res Ges. Braunschweig, 


Bredstedt i. Schieswig (städt.) . 


* Breitenhrunn i. Oberpf.(Gleißl& 
Rammelmayer) 


Breitenthal bei Krumbach In 


Schwaben N f. elektrot. 
Untern., München) 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 16. 


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8 & N oe © Bat g OO w Yo SE na, V A fa e 
c IEA fe.) 8 o 9 g FR 2z [=] 225 203 = p EEE > R- Pr) 
ale ie. L a: 
© = 4 |< 4 Ps; |5“ | Ä 
| | 
2 288 GIA B-L) Wr 120) 2| 1800| — 48| 72| 50 30, 48|81/9.02 — 
| BR WE SE 
63700|612:LW Df ol — | 7131| 33| 508| 526! 50 20 TA = 
(2phas.) __495 185 Ä 
50 P 780 693 
| 
| [i 
892| GIA W|Wr a ol ol 80o) — | 37| 16 45 4% 7 28.9 O 
i; 
| | 
| | | | 
4000| GIA |Wr Dt) 60) 24| 150] 5| 60) so] 50 25 | — (2/10.08 — 
‘ Bgs | 
1 250 GIA 2L | Kgs 15| 52| 300| — 19 HOR R 25| 1/2. 06 | O 
| 
3968 GIAB-L) EI | a75; 130) | 26| 77| 4o 120-17) 120|1/10.00 O 
| — | 
| | | | 
63000|G1A3-L| Df 780 | Ram 797| 515| 986| 60 200R! 1333| 1/499 K 
| | | | 
1540|G1AS8-L| Sgs M 33| 800| — 55| 992| 50 | 20 190| 1/12.08 — 
1 600| GIA 2-L | Df Sgs 40, 15| 1060| 050| 505| 72|70Ri6oR| 112! 10.98 o 
| bis 50% 
jar 
190|GIA3-L|) Df | s| 140| æ| m] j| — —| æ|1/77.98| O 
4770| Dr60P)Wr(D)] — ı - | - | - | - | - | - | | — — |— 
2114|@GIA8-L| Df , 48| 30| 500| 31) 01 —|—|—] — |229| - 
1500| GIA | Df 30) 8| 600| — 11| 40| 60 | 4 20 | 7/12. 02| — 
80000IG1A8-L| Df 180! 88| 42500) 70| 49| 138| 60 | 20 | — |14/9.9%| O 
5162|GIA 8-L| Df 288| 123| 4350| 60| 2065| 315| 5 | 2 | — | 14.9 |OK 
3646 GIA3-L| Df 70: 59| 2400| ı7! 16| 133| 50 | 40| so w o 
4000 GIA 3-LÍDf Wr) 40 20| 1810| 2| 63| 105|60R|2R] — (22/11.98: O 
Zus. | bis 20% R | 
3857 |G1ASL| Df 48 115| 742| 6| 8| — [ObneTarifi 35|19/%2.00| — 
| 
5612511GlA3-L| Df 400 | 171 | 4861| 428| 494) 293 |, Siehe 652 26/10. o! K 
| Bemerkung 
! | | | 
| | | 
| | | ' | 
| | 
| ' | | 
u 
= | = Er a SE Ta | 2r ES | Der ge WERE Take Eur | eeey 
1572| GIA 3-L) Df = = = j= — =| = — 15/120 — 
136 400| GIA 3-L| Df 1146! 214| 83778| 766| 1391 |1 796 | 60*) 20**) 2361! 174.0 : K 
2536 |GIA 3-L Df | 200 180 2550) 30 60! 170! 40 25 165 115/11. 9%; K O 
550: GIA 2-L |Wr (DA 5 3 150 5 Bpa =, 168 130.06 se 
| f | 
w won asi — 8400) 2 184| 186| 0 | — | — i16/99] — 
| | 
(2 phas.) | außerdem | 
1 a &l- 


i | ) 


tarif 


| 


| 


| 6000/2 
mt 


Spannung, 


versorgte Orte 
und 


Bemerkungen 
Gebrauchssp. 2x 220 V 


Spannung W 8000500 V, G1110 V. Gleich- 
lient vorwiegend zum Beiriebe 
des Steinkohlenbergwerks u. des Sige- 
werks des Hesitzers. Durch Wechsel- 
strom werden 10 Ortschaften mit 
Strom versorgt. 


Primärsp. 2000 V. Gebrauchssp. 110 
Der Betriebastr.wirdin Espasin Al 
durch einen Wechseistromgenerstar 
mıt einer Leistung von 90KW (200V) 
mittels Turhinenantrieb erzeugt 
Von da wird der Strom auf Frei- 
leitung nach der Anlage in Bodman 
geleite'. Hier sind 2 Motoren von 
% und 12 P8 angeschlorsen, welche 
zum Antrieb von Ziegelmaschinen 
und einer Gleichstrom-Dynamo mit 
9 KW Leistung, für Lichtanlage in 

Bodman, dienen. Lichtanlage in 

Bodman(Batterie78KW 

In Espasingen 

mit 6,8 KW von der Turbine für die 

Lichtanlage getrieben (Batterie 

8,8 KW, 270 Lampen). 


Gebrauchssp. 220 V 


Gebrauchssp. 200 V. 


Gebrauchsen. 2x250 V. Blanker ge- 
erdeter Mittelleiter. Ferner ange- 
schlossen, 72 Nernstlampen, 6 Minis- 
fur-Bogenlampon und 2 Bügeleisen. 
Das We:k erhält seine Betriebakraft 
von dem Kraftwerk der Märkischen 
Straßenbahnen in Witten als 
strom und verwendet Umformer. 
Gebrauchsspann. 2 x 220 V, liefert auch 
Bahnstrom 550 V. Die Einwohnerzahl! 
bezieht sich auf dan Ver-orgungme 
biet. Die Vororte mit etwa 30000 Bin: 
wohnen sind nicht, an das sE N 
angeschlossen. sondern an eine 

lar izentralo (Berggeist b. Brühl, s.d). 


Gebrauchssp. 2X 110 V. 
Gebrauchssp. 110 V. 


Gebrauchssp. 2x 110 V für Licht, WV 
für Kraft. 


Spannung 8000/220 V. 
Gebrauchssp. 2X 110 V. 


chsep. 110 V. Das Werk besitst 
Ses eigene Betriebskraft, die von 
der Sägemühle geliefert wird. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. 


Gebrauchssp. 2x 120 V. 


Licht, 40 V 


ü h 
u Be 2x220 V für Di e teijeitar 


r Geerdeter 
Versorgt auch Fleißen. 


Gebrauchssp. 2X 120 V. 


, und zwar bis Wu 
Ber enden Benutzun 


en, eD, 
inden usw. Grundgebühr vor 
2 Mk. für jedes angeschlossene KW 


Gebrauchssp. 2x220 V. 


shasp. 2><220 V. |. go 
ee Sig Prämie bis 15% 
++) Rabatt bis 30°/> 


iselei : Kabel. Verteilung? 
Speo aan: Öberirdisch. Geerdeig 
Mittelleiter- Gebrauohssp. 2 


Gebrauchssp. 100 V. 


Y für Licht und 
f. N qruorst die . 
rumbach, Hürben, PA 
hausen, Kettershausel- 


3 18. April 1807. 


Su Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 18. 388 
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Pr Ber Aa’ + = ' > 
a = Seasg ~g TEE wo; gë & PPIE: ei en Oe al z a 
u u JBE] ERGIELFHIERSIE CE e54 j3 g] E z $ 
tG g Name und Postadresse = Su332| us 3532 og za83|=8° ama s| a3 2-2 < a pannung, 
= 88522 | 2M KELIKT SESE Segs PIE N BES Joia R io versorgte Orte 
j des Ortes, Fe IE ES fa ass cigs ose TEE Saj pid dar -s a 
ul) - =a Lias m sv n | y © 5 
ie Eigentümer al ER EEE aaf ats ar Biel Z |E m 
| = IA 2 sog Sa FMEIFFE 353 >. De a re = ® Bemerkungen 
2 < Za” |zum |en 8858 FEF rE os sg = 
> s AISE “80 des ge ij © 
= 4 4 d Ogg |5@]| L|K m 
tr | | | ' | | "1 Gebrauchssp. 2 x 110 V.: In Woh 
| æf Ge ! . In Wohnungen 
| | am Rande derStadt liefert Gleicher aie 
| mit etwa olt an 38 Akkumu- 
| | atoren-Unterstationen in der Stadt. 
FR l on diesen auswird das Kabelnetz mit 
is | 2x 110 Volt gespeist. 
Obere | Strom 


bergen | | | i l Te preise: Licht. Grundpreis 
a Bremen (städt) . . . . . .| 214000 GIAS-L); Df | 2060 2 100 j109600 1800 | 2100|3 100 pe Siehe | 5033| 1/10.98 K P Sucre id. KWB8td. Der 3000 KWBStd 
| 


oder 400 B tunden überstei y 
smoking Verbrauch 50 | Pf. T T K Waas De 


d 400 Brennstunden 

F. fèn | üh 4 un 

pralik, | | | | ' i wuteigende Verbrauch 24 Pr. f. d. 
Cig 


LASER 


Kraft. im allgemeinen 24 Pf. für di 
| KWötd. Bei Doppeltarif-Zählern im 
esverbrauc nur die 
‚ze | KWStd- dos Rochnungsfahren 2 Pr. 


der Iran: | | die weiteren 16 Pf. f. d. KWBtd. 

Fe — Freibezirk (staatlich, Be- — GIA3-L Df : 288| 122| 2800| 170 150. 200| 75 40-60) — 21/10. 88 K Gebrauchssp. 2x 110 V. 

a be trieb darch Si Bremer | 

sk. Lagerhaus-Ges. | | 

ee von (städt) . . . .| 24159 GlA3-L| Df 270] 108| 5786| 1291 122| 340| 50 20 557 1/10. 05 , K | Gebrauchssp. 2><22 V. 

PETA | | In Maschinenleistung von El.-W. I sind 

mn | | mformer von zus. 1500 KW, von 

on de Tina | El.-W. II 1 Umformer von 1% KW, 

era, Breslau (Städt. El.-W) . . .1 470968 | von der Unterstation 3 Umformer 

une! a 'GIA3-L| Df EI | 2965| 618 80/6. 91. Akkum-Koiung darten, In der 

DIE | l irete mes oe 

2 i a . 

Zentrale II ...... GIA S-L] Df 489| Tr 2872| 33032461 50%) 20 97024| VER Figerreuchere Bahnbetrieb enthalten 

5 ‚Dr | Werk II: 660 V für Straßenbahn und 

2x 20 V für allgemeine Zweck 


| £ 600 l | Unterstation: 560 V f. b. 
Tk Unterstation Gabitzstr.. . GIA3 a Ei | | 332 | 14/10. 02 i 2x0 Y für all emehe nen A 
) Treppen- und urbeleuchtung 80 Pf. 


Ieitee In 


amiee | | | | Geldrabatt von 10 bis 40% auf den 
a; | | | Gesamtrerbrauch. 
nn S wu 3 ps E een | Geb .500 V. Anlage dient in d 
er ss es re GIA2-L| Df 1860 414 1099 | D 41! 30 2R 14/6. 98 K O $i DEE ENT anlage as! 
as | ° Versorgt auch ÖOpperau und 
a | | | Ä | EL-Mochbern 
‚in Bretten (Großh. Bad. Staats--| — G@IA2L' Df 120! — 392 56 1 42| 0 2% 200 | 1/10. 97 K O | @ebrauchsep. 120 Volt, Versorgt Babn- 
ma eisenbahnen) i ! ofagebie 
iu Breuschtai I. Els, | ' | | | | 
o Mittleres siehe Schirmeck} — — = 7 = nE o We Eu uni == 
he Unteres siehe Molsheim} — = Fi yal eve eyes = 
m bei Straßburg ! 
r Briesen! Wor. (Elektr.-Liefergs.- 7529 GIA8-L| Df | 12) 88| 341° 2%) 104| 225| 50 2% | 280] 1/4.98. 0 enchep. 2>< 17 V. Liefert auch 
e8., Berlin) | von 9 KW. 
| | | 
l Brilon i. W. (Carl Schneider) .| 4949|GIA2L] Sgs 98| 896| 1900; 6| 48. 100| 40 2% 180 | 1/10.04 O | Gobrauçhespannung 220 en 
BEL ! die Apparate des physik. Kabinetts 
| | | ossen. 
r. Broacker-Mölmark i. Schleswig] 1300 GIA3-L| Df 3751 58| 18500 5 34 45| 55 | 2 50 | 5/11.00 O | Gebrauchssp. 2>< 120 V. 
(Broager Traelasthandel o i | | 
af, in varofebrik G. m. b. | | | | 
n Droacker) : 

„uk Perg Allg. Lokal- und| 62204 GIA3-L| Df 674) 48| 18160 328| 540! 843 50R | boR — | 17.96 , — | @gbrauchum, "Auch tir Bahnbeiri, 
tr a - ; 8 B i = 
s a) i Tatung "and D RW Palotai 
yT. | vorhanden. 

LT (El-Lief.-Ges,| 2983|G1A 3-L Df 657 17 2 10| 63! 173| 60 | 16 154 | 15/2. 98; O | Gebrauchssp. 2x 120 V. 
g, erlin ! i 

Bruchsal (Großh. Bad. Staats-| — ‚A 2-L! Df 400 | 31| 1018| 110| 225: 84| 60 20 450 | 1/5. 00 KO Geprauchsspannung 160 V Versorgt 


Mi Ba eisenbahnen) 


| | Gebrauchssp. 110 V. 

enau I. Bayern (Kel.| ı GIA2-L'ı Df W 90° 35 850| 16 5) 4| 70 7 120 | 1/77. 00 OK ; 

Te bayer, Finanzäran ] Pächte na i | | | reger 

ai Ra, n Man perzienrat G. | |. | Ä 

= ı Stunchen | Gebrauchssep. 2x110 und 220 V. Das 

T Bruckmühl in Oberbayern | E | 43,5! 106° 1200! 12! 3. 2%50°'% 2| 172.02 0 r h Alt- und Neu- 
Reichel, Holzindustrie en ne 2m (20) 5 í | | re 


Elektrizitätswerk) | und Maschofen. 


Es | i den Krei 
oz GUN b. Köla a. Rh, (Eleker.-W.| 100000. Dr | pe | 2310, 40 34420! 320 4206 2600| 50 16R 6000| 176.00 OKf) pit 113 Ortschaften in den Kreisen 


| K 
i er . Groß- } Iheim Rh. und umfaßt einen 
is Egelst A.-G., Brühl) (60 P) E r Fischeniahalt von "rd: 800 akm. Die 
, z. Z. durch un 
| be- = e E zu je 1200 K 
| 


r | | ‚Tarife ee f. Licht mit Benutzungs- 


Außerdem Zeitzähler u. Maximal- u. 


dauer - Rabatt; ebenso für Kr 
Umschalt-Automaten. 


j Brumath siehe Straßburg i,E.| — 


lern ein 


123 1650-40/25-16 155 |17/11.98 O | Gebrauchsep. 220 V. 


a. ü g. Luckfiel 5168 GIA L| Df Wr: 75 2: 1655 
A Mühlenbes,) 2 Al. 8 — 1896 — I Nach der Zusammenstellung 1901. 


"> (Paul Rost). .| 800; GA wr 165 45, 220) 3 u 
Buchholz siehe Hannover . . | | PEN b n Ee en ne 


E R = J p u p chssp. 2 x 220 V, f. Bahn 550 V. 

O rn ch den Kurort Weißer 
LAT Ua Straßenbahnlinie Bühlau 
| — Weißer Hirsch. 


25 Bla b, Dresd | a 
«t? . 68 (A.-G. f. Elek. 5 | 7519| 108 65. 8 50 30 — 1/21/8.99 
j tricitätsanlagen, Berlin) s A | a De | 2 | = | j 


370 tektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 18. April 1907 


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a. — -e - e . LM 


| | È = ; ; 2 i 
d ig |a Jg gija g ; 
= a B Is. ss3|ln,; £ een Sg) e Mo Je s 
F RAR Fu: 33: wa ag Elagajgsgi fa] 383 85 goi 
Name und Postadresse a ERE R 586 355 2253252 gms 3: a g Š 4-3 = = Spannung, 
| em ‘© o td = 2 5. Aion 0.5583" 2 Ep 5 giper- = > versorgt 
des Ortes, z | DER = = S Sa : ERE- ZERG ee EEF ae o I 7 | 12 o | = S gete Orte 
© I£ ll moo D a 285 o2 ws mEo EE SN w © & S Sa = und 
Denen > Neun) Eg 458 | 835 2888 la5elet sr] TEn For we: 
a aaa 3g een 5O O ga E er 
Taak ME E 
Be | A .« |< BT ER = Ä 
| ! | | | | 
| 
* Bullay (Licht- u. Wasserwerk 500 Gl : Df '! 12; — i 385| — — 11] 60 : 60 27 1/8.01 | — | Gebrauchssp. 2x = 
Gust. Treis, G. m. b. H.) . | | | u hesp. 2><220 V. d 
Bündheim siehe Harzburg . . _- —_ — SA p = — — — | — — ; —- = Se e o 
' | 
Burg a. Fehmarn (Licht-, Kraft-| 2915 GIA3-L Df 150° 57 | 2 600 12 105! 151) 60 25 205 | 23/2.01 O | Gebrauchssp. 2X 220 V. 
pa sie G. m. ) | | | 
Bury b. un i. Allgäu (Franz 1402 GIA3-L, Wr \ 32 E 12; 600 4 45] 50| 40 25 | 60 15/11. 04| O f Gebrauchssp. 2><220 V. Dient auch zr 
os. Prestel) | | | | Straßenbeleuchturg. Ferner sind an- 
| | geschlossen 10 Piätteisen, 1 Rönıgen- 
Ä | | | apparat Versorgt auch Dietmanne 
*Burg Ba nn Bw Burg] 1300 GIA3-L Wr Df, 4 16 500 I 45l 3| — — 125 1/2.01 | — f Gebrauchesp. 2 >< 220 V. 
. A. s. .m. . i 
Burgbrohl i. Rhpr. (Gemeinde)| 1 120 GIA3-L Df a 6! 1300| 10) 19) 3| 60 20 60 23/10. 98. O | Gebrauchssp. 2X 115 V. 
*Burgdorf i. Hann. (städt.) . - 3 900 GIA3-L; Df | e 100) 3841| 10 75'206 ze ver \ 191| 1/12. 95 ' O | Gebrauchssp. 2 x1% V. 
- | N u. x vn l 
Bürgel I. Th. (Ottokar Czerny) į 200|GIA 2-L Wr 14. 38 600| 3' 65| 130155 50° 25 67 1/10.05| O | Gebrauchsspann. 220V. Zentrale 13 km 
Df | 22 | 1/10. 06 entfernt in Naußnitz. Erweiterun 
| | bevorstehend. Versorgt auch Nau 
| | | | nz Rodik AAS Snalbüngelun 
m 2 | rf. 
Bargee pe a Ing. | 4000%;GIA2-L Dr ı 100 | 60 | 1 100 6 96| 110! 55 55 55 1/12. 05, Gebrauchsepann. 220 V. 
Maı ) i | i +) Es sind noch 4 Ortschaften angeschl. 
Burgfarrnbach b. Dürnbergi. Bay. | 2020 GL Df | 5 32| 1295 0! 8| 140| 45 20 ` 129]19/1.00 O | Leitungenetz mit 8 8peisepunkten. Mo- 
(Brauer»i Burgfarrubach, | torleitung besonders verlegt. Frei- 
vorm. Gräfl. von Pückler- | | Ä | | | leitung für Licht und Kraft in der 
Limpurg’sche Brauerei G. Ä | | Gemeinde sind Eigentum d. (temeınde. 
m. b. H.) = | i 
TERP | E l | ; 
Burghausen a. d. Salzach (städt.)| 3384 Re ‘Wr DE) s5! — | 2100) 7| 21] 151) 50 20 | es 92; O | Spannung 200/115 V. 
BBO | Ea ma 
Bur : - aN | | | O 3C 
u ar as Wolmirstadt)[ 1000/G1A2L DI 15 10 530] — 9| 380 2% 30| 1/8. 04 | O | Gebrauchsep. 220 V. 
Burgsteinfurt i. W. (städt.) . . 5350!GlA3-L| Dr | m 316) 6000! 24 40! 190| 60 60  207|15/1.97; O Gobrauchaap.. 2>< 1107. In dem Anlıge 
| ’ ital sind nicht enthalt i 
S | ee antun 
i | agen, welche aus den lauien IN“ 
| | bestritten sind. 
* Burgwaldnlei (Niederstein) 1800; GIA Df | 65 30 TO 2: : s nahmen 
(Waldnieler mech. Leinen- | 80| 1400 | 10| 150| 45 45 = 15/9. 02, — | Gebrauchssp. 2X 110 V. 
weberei, Hoster ohn) | | | 
u i. Erzgeb. (Max| 5000, G1A ja De 10 %4 1750, 1o | 92! 120!) 50 2 | .160 20/12. 04: K O | Gebrauchssp. 22% V. 
*Busendorf 1 Dtsch.-Lothr. (Gg. I@IA3-L Wre ' lee. j a 
Jäger) (Gg l ia 3 Wi | 25 16 500 | — ; 35| 10 50 50 70 28/11. 94 O | Gebrauchssp. 110 V. 
BEBINI OIE OTEL O 1500: GIA Wind- 220 100. 300, — | bi 20 80 1/11. 00 — | Gebrauchssp. 220 V. Nach der Zu 
Düss eldorf) . in Rath b. motoren | | | sammmenstellung 1908. 
*Buttstädt I. Sa.-Weim. (E. Meh- 7 GIA3-L Ä I a | | | 
nen) ( | 2 687 3 Df 33 24] 630) 4; IM, |= = > 1/12.92| O Gebrauchsep. 110 V für Licht, 20V für 
*Butzbach i. Oberhessen (städt. ‘GIA 3-L | 280° ag Da | | r 
, ( )| 3948 | 3L| Df 280 741 6000; 28; 24| 390| 40 20 300 15/12. 97, — | Gebrauchssp. 2><110 V und 20 Y. ' 
uxtenbach u. Münsterhausen I.| 4600 Dr 50 P Wr Fa: BER i DENT S | 
Bayern (Anton Seif) me ne ii A e DONO een 
| | *) Licht auch Pauschal: 
| | | T HK Lampen im Jahr $ M. 
| | ae ae ae 
| | | | Bonn Be 
* Caiau N.-L. R . . ' s è | p. i 3 | i Yu ” " ” 36 v 
i (Rob. Schlesier) aa GIA Di | 2, 12 718; Be 42, 60 | 60 — 1072.98 | — | Gebrauchssp. 120 V. 
* Galmbach I. Schwarzw. (Fri | - N 7 = Pa | | | | 
" en zw. (Friedr.| 2300 Gl A 3-L Wr (Df) 77 | 58 "| əl — l4 = 198 — | Gebrauchs. 20 V. 
amb r . . `; > | 6 3 | Í x r 
org i Fae CETAN) 2 az. ID wa — 2 21| 50 | 50 ' 103115/1.05: O | Gebrauchsap. 220 V. 
*Cammin i. Pomm. (Camm. El.- 5911 GIA3-L Df g4 er z | | 
= We., G. m. b. H.) | $ B4 2262, 22 22| 153| 50 | 25 200 —. —. | — | Gebrauchssp. 2x120 V. 
ee a G = | NUN. 2 = 20 8 — — e 6. 88 Nach der Z menstellung 1%1 
Mr EZ oe. U. Zone ac er 4Lusam i 
Cassel (städt.) . . . . . +] 120448 GIA 3-L.Df (Wr) 2500| s7 >: k 
wi (Wr) 2500| 68327657 | 978 738 1492 Be ı 2800 1/9.98' K | Spannung 612x110 V u. 220 vV, wa 
70 P | Leistung der Maschinen 70g Seine 
Bahabetrieb, für den außerde nden. 
| Pufferbatterie von 420 K W vorban Sh 
| | Wechselstromstatjop r S peisu ng der 
ient vorwiegend Fu 
| ördl. Unterstation. i 
| nö. icht 70.35 u, 20 Pf. je nach 
Cassel - Wilhelmshöhe (Henkel's| 14500 GIA3L Dr Sur Ser a Su 555. Sur. | Se arlrauch. Geworbl. Zwecke BEK 
Elektrizitäiswerke, Inh. Ä PSO a el re — 15.93 O | Gebrauchsspapnung f Licht g N 
Gustav Henkel) S E a Villenkolonie Atoe anerus 
| | 1o nd 108 N en un Paigerden 

i N schio » 

i och 151 Koch- und Heisappanıe 
| ) Das Werk versorgt den Se 
| | Console WR snöhe 
| | und, "Wahlerchausen und die ı 

ax D. 
Pip Broktone Pe aralama 
, 17—30 Pr.. je nach Verbrauch und aiy 
Castellengo-Grube siehe Ruda . — = Zu u schlußwatt. Für Koch- U 
PN Buzz z — | u 2a a en S PE zwecke 15 Pf. 
arlottenburg bei Berlin (städt.)] 2830000, Dr De | 
A h ° | f 5310, «© 3a 77a y7ı7 mes = v. 
(Pächterin: El.-A.-G. vorm. ı 50 P jl 280 129778 2717; 4275 4273| 45 16 6000 18.00 K j Spanni Dr. 8200/120 und S0 or 
W. Lahmeyer & Co., Frank- | l l Für Ba n, GL $0 Mäsch,nenist£- und 
furt a. M.) | | | a  arterie von 20 KW. 
Chemnitz (städt.) . . . . .1 244405 Dr5oP Df 4670: — 56113 aR | 


“ 15843117 2 06! 55 22W 4029 245. 94 K | Spannung 2000/120 V. 


"e m 


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N gazos æ 8 
Name und Postadresse = 2,338 | s 
SIERD PS 
des Ortes, e 342E 2% 
o nr I 7 | 2 ._ 
s. > ; + i © 
Eigentümer Ola iÈ 
A z ‚lead | oo» 

m 

m < Š 


* Chorzow, Zentr. Gräfin Laura- 
ube (Verein. Königs- u. 
urahütte A-G., Berlin) 


— (s.auch Oberschl. El.-We.) 
Christianstadt a. Bober siche 


Eichdorf 
*Ciausthal-Zeilerfeid a. H. (A.-G. 

Körting’s El.-W e., Hannov.) 
Coblenz (Cobl. Straßenb.-Ges.) 


i = 


45 146 Monozykl.- Dr 


(Dr W 
1 phas. 
Ä 50P) Gl 


Coburg 1. Sa. (städt.) (Pächter: 
B. u. E Körting, Linden) 
Cön siehe Köln . . . .» - - 


Colditz 1. Sa. (städt.) 


Colenfeld (Herforder El. - W. 
Bokelmann & Kuhlo, Her- 
ford und Heinrich Selle, 
Schmiedemstr., Colenfeld) 

Colmar i. Elisa (städt.) 


23000 GIA3-L Kgs 


z= | u — ; 


| 
5280|GIA3-L Df ` 
1245! GIA Syn 


41650 GIA3-L' DE 


Copitz a. Elbe (Gemeinde) 4856 W Wr (DH 


Cerbach i. Waldeck (Bes. Wefels) 


j 


Coschätz I. Sa. (Gemeindever-| 20411 W (1u. Df 


band) zus. 2 phas. 
50 P) 
Cossebaude (Gemeindeverband | < va D 
für das Elektrizitätswerk| 3000 50 P = 
„Elbtal®) SUR: | 
*Coswig LA. (El.-W. Coswi | 
en g, 72% GIA3-L Df 
Cottbus (städt.) 46200 GIA3-L DfWr 


Crampas a. Rügen siehe Saßnitz 
*Cranz I. Osipr. (Gemeinde) 


Crefeld (städt.) E opa 
8. auch Homberg (Abt. B.) 


1800 GIA 3-L Df 
109000 G1A3-L Df 


: | 

Crouzberg i.Ostpr. (W.Reicher-| 10230 GI Df | 
* Crone a. d. Brahe (E1.-W i 
a. d. Brahe, Ges. m. TS Be - 


Cronenberg (Kohlfürter Brü 
; siehe a eT BTUEKE) 
rettorf, Prov, : 

kart Koh Sa. (El.-W.Crot- 


*Caxhaven, Frei 
burger we a 


— — on 


| i 
50000. Dr 50 P| DEWr 
698 GIA | Df ` 


l 


Czerwionka 0 Schi 
„Schl. Kr. Rybnik. 
(Elektr. Zentrale Dr 


Daber, Kr. Naugard I. Pomm. (EL- 


W. Daber G. m. b. H.) 2400 GIA2-L  Sgs 


Dabringha 
i schaft, usen (Genossen- 2080 GIA 2-L Df 
achau 
|. Bayern (Gemeinde) | 5656 W Wr Dt 
(1 phas 
50 P) 
2-T, 


12960/G1A3-L Kgs | 


Normale Leistung d. 
Maschinen, einschl. Re- 


1 400 


1200 


serve, in Kilowatt 


ar Von ei 
3 8 jg, 
sg 2, glaf 
wo: ga AlBcez 
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See  #",85 8 
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25 S'o Dof 
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285 752 ze 
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FF 82 5 Fre 
zum | Ja 51832 
x 5 = © 
< < 


49° 2162 66 


45 4602 37 


— 24043, 490. 


38 2140' 30 
16800. — 


130 13313 237! 


$45 2300 14 


— | 5M8 73, 
| | 
| | 


— ; 7140 2 


60: 220, 60, 
| i 


150, 10400, 238 


t 


} 
te A 
1 [i | 


2, 220! %: 
f | 
382 22353 11304 


| 
15, 24542] 


143%). 400) 34 


49 1650 47 


18. April 1 180° Zu Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. H 


ke der 


chlossenen Elektro- 


Gesamte I’ferdestärke der 


anges 


(ausschl. Straßen- 
bahnwagen-Motoren) 2 


motoren 


H80 


110 


454 


248 


2070 


g“ . 
so A 

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k=] +o -i r 
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Verein- 

barung 
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330, 60 | 30 
ai edk QWR 


b. 4500 b. 20% 
t 


I 
i 


473 60R'25R 


| 


! 
| 
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aa 60 '30R 


|] 
1 


102: 40 30 


| 


| 696 | 607) 30 


| 
1862| 50 16%) 


| 
108 (60-48, 25 
Pauschal- u. 
| Staffeltarif 


130| 60 | 18 
außerdem 
Pauschal 
verträge 


696 50R 18R 


bis 200/0 R 


150 55 55 
i 


Siehe 
ag ! Bemerkung 


771 50 , 30 


` 842) Siehe 


Bemerkung 


265 2342 1651| 50 50 


BIS E er 


| 


30 — — 
43 | 50 20 
— | une — 
Siehe 
2 l Bemerkung 


| 


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) 


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i 


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| 


l 


Gesamtes Anlage- 
kapital 
in Einh. von 1000 M. 


347; 1/3. 98 | 


u 10.98 'KO 


520 | 16/4.03; KO 


— — 


182 115/12. 95. 
40 177.08 | 


950 31/12. 01 


300 15/12. 04 KO 


| 
120 | 1892 


626 | 1/10.00 OK 


1000 24/12. 00 O 
200 | 28/8. 97 — 
1 280 | 27/4.03 K 
— 17.% 

2298: 1/11. 99 K 
200 2/3.03 — 
200, 1/11.00 O 
— 111.00 O 
350 1/6.02 : — 
—  1/10.0 KO 
75 8.03 O 
— '24/12.02 — 

| 
380 412.97 O 


Leitungsnetz 


— 


Ö 


O 
(0) 


K 


O 


Spannung. 


versorgte Orte 
und 


Bemerkungen 


Spannung 3003/150 V. 


Gebrauchssp. 2X 110 V u. 220 V. 


Hochspannun leii unterirdisch. 

Niedersp. - Ltg. größtenteils ober- 

irdisch. Spannung prim. 2080 u. 5100, 

sek. 2><120 und 2X240 V. f. Licht 

>x<230 V. Fir Babnbetrieb 800 KW 

Maschinenleiatg. u. 170 KW Puffer- 
l atterioe bei 500 V. 


Gebrauchssp. 2 x< 220 V. 


Gebrauchssp. 3X110 V. 


Gebrauchssp. 220 V. Ferner angeschl. 
7 Heizapparate und 1 Kochapparat. 


Gebrauchs«p. 2><220 V. Blanker Mittel- 
leiter. Liefert auch Rahnstrom. 
+) Ueber 800 Std. 50%. Rabatt. 


Spannung: W 2200/110 vV., GI 2x110 V. 
Zentrale speint eine Umformerstation 
durch 6 km Fernleitung. 

#) Kleinere Abnehmer auschalpreise 
ohne Zähler. 


Gebrauchssp. 2x220 V. Hatte früher 
&-Leiternetz 


Spannnng primär 5000 V. Licht 1 Bass. 

Wechselstrom 3 Leiter 3x<120 V, Kraft 

2 phas. 2X 170 V. Ueberlandzentrale 

red 11 Ortschaften und 2 Ritter- 
r. 


Spannung 5000/230 V. 


Gebrauchssp. 2< 112 V f. Licht, 224 Vf. 
Kraft. 


Gehrauchsap. 2x 220 V. Blanker Mittel- 
leiter. Außerdem Pufferhatterie f 
Bahnhetrieb von 50 KW 500 V. Strom- 
preis für Licht: die ersten 400 Betriebs- 
stunden 50 Pf., die zweiten 30 Pf., alle 
weiteren 20 If. für die KW8Sud.; für 
Kraft Doppeltarif. _In der Sperrzeit 
die ersten 1000 Betriebsstunden 20 Pf.. 
alle weiteren 15 Pf. für die KW8td.; 
für die Aagessiunden 15 Pf. u. 12 Pf. 
für 1 KWStd. Großabnehmer von 
Kraft und Licht erhalten besondere 
Rabatte. 


Gebrauchssp. 2xX110 V. 


Gebrauchsep. 2x 220 V. Geerdeter blan- 
ker Mittelleiter. Ntrompreis für Licht: 
Bei den ersten 200 B-tr.-Std. im Jahre 
60 Pf., bei weiteren 20 Pf. für 1 KWSıd.; 
für Kraft auß-rhalb_der Sperrzeit: 
für die ersten 2000 KWStd. im Jahre 
18 Pf. bis 85 Pf. über 200000 KW»ətd. 
Wahrend der Sperrzeit Krafısırom 


Gebrauchsep 220 V. Nähere Angaben 
nicht erhältlich. 


Gebrauch uo V u. 220 V f. Licht, 
S20 V 1. Kraft. 


Spannung 7000.210 V. Überlandzentrale 
versorgt in 15 km Umkreis 30 Ort- 
schaften. 


Gebrauchrsp. 220 V. l 

°) Eine Lichtbatterie = 120 Elemente mit 
einer Kapazität von 244 A.-St. bei 
einstündiger Entladung. Eine Puffer- 
batterie = 120 Elemente mit einer 
Kapazität von 408 A.-Std. 


Spannung prim. 525 V, sek. 130 u. 8100 V. 
Batterie dient nur gur Erregung und 
Beleuchtung der Zentrale. Erweite- 
rung um 1200 KVA bei 8100 V für 


März 1907 vorgesehen. 


Gebrauch«sp. 220 V. Motoren laufen 
nur bei Tage. 


Nähere Angaben nicht erhältlich. 


æ0/120 V. Strompreis: Licht 

N u. nach Zähler 55 1’f., Kraft 

m. Doppelıarifzübler bei Tuag 10 Pf.. 
bei Nacht 20 rf. 


Name und Postadresse 
des Ortes, 


Eigentümer 


Dahlerau a. d. Wupper siehe 


Lennep 

Dahme i.Mark (Elektr.-Lieferg.- 
Ges., Berlin) 

*Dahn |. d. Pfalz (Alb. Keller) 


Danzig (städt.). 


Darkehmen I. Ostpr. 
(Richard Wiechert) . - . 


(Stadtgemeinde) 


Darmstadt i. Grh. Hessen (städt.) 


Dauborn (Ing. W. K. Schäfer). 


ie (Halberstädter El.- 
ER.) 
.*Deggendorf i. Bayern (städt.). 


Deidesheim (Pfalz) (E1.- Lief. - 
68., Berin) 
Deizisau siehe Neckarwerke . 


* Delligsen - Alfeld (Gemeinde) . 
Derenburg a. Harz (Fr. Peters) 


*Derendingen i. Württ. (Heinr. 
Stengel) 

Derschlag I. Rheinpr. (Rudolf 
Bleichert) 

Dessau (Deutsche Continental- 
Gargesellschaft) 

*Detmold (Lippische Elektrizi- 
täts-A.-G., Detmold) 

Dettingen u. Teok (Gebr. Schäfer) 


*Dettweller (El.-W. Dettweiler- 
Hochfelden, Person & 
Ackermann) 


Werk Dettweiler 
Werk Hochfelden . 


Deuben, Bez. Dresden (Elek- 
trizitätswerk f. d. Plauen- 
schen Grund, Gemeinde- 
Verband) 


* Deutsch-Krone i. Wpr. (Gas- u. 
El.-Werke Deutsch-Krone 


a] 
Deutsch-Lissa (Eduard Freytag) 


* Dieburg i. Hessen (städt.) . 


* Diedolshausen i. Ob.-Els. (Ge- 
meinde) 


Dieringhausen (Kr. Gummers- 
bach) (El.-W. Diering- 
hausen G. m. b. H.) 


*DieBen a. Ammersee (Georg 
Gröb!) 

+ Dietenheima.d.Jiler (Gebr. Otto) 

+ Dietfurt a.d. Altmühl (Regnath) 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 


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1550| GIA |Wr Df 
169088) GIA 3-L| Df 
(Dr 50 P) 
3 5566 
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Bun Df 
83 360) GIA3-L | Df 
S 
3200: GIA 3-L | Wr Df 
zus. | Dr 50P 
2500) GIA Df 
6853 |GIA3-L| Df 
3573 GIA3-L| Df 
zus | 
1500.G1A2-L| Wr 
3.00 GLAS Wr Df 
10860: GIA ‚Wr Df 
2600.GlA 2-L| Df Wr 
56 000 | GIAS-L| Gs 
13000, GIA Df 
2200|GIA 2-L) Wr 
220 GIA 
3000 Dr t DfWr 
4080 W. Df 
zus. (i-u2-phas.) 
50 P 
7 282 GI Gs | 
4000:GlA3-L| Df 
| 
‚ 4782| GIA 3-L |Wr (Df) 


1 081 |GI A 3-L Wr 
2000 GIA 2-L| Df Wr 


2400 : Gl3-L | Wr Df 
1100 GIA2-L| Wr 

| 
1100 | Gl 2-L Wr 


Normale Leistung d. 


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70 10: 400 
1043| 357| 33 586 
19 9 300| 
æ| 12) 40 
1870| 350: 37534 
90 18. 2400 
45 18| 2000 
131 76, 4200. 
98 ol 3 963 
— —— | — 
ll 9. = 
44 20 | N 
15} 101 340, 
32| 16 1200 
360| 340 18100 
40 m 3 200 
30| 10 1000 
| | 
80° 198, 1000 
È — 1 500 
| 
1180" — 2242% 
12: — 1899 
85. 39 
1% 115 3759 
12 4 %0 
27 17 
80 — 1 200 
12 66 500 
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299! 774 
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10 62 
3 = 

18 

6 16 

= 10 


Zahl der angeschlossenen 
Elektrizitätszähler 


| 
1693 | 


| 


7 


4 


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472 


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50 | 50 | 70 27/710.01 — 
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| 
65, 2 — 18/9.00 | O 
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50 50 165 1/3. 97 
Pauschal- 
ausch 15 6/11. 92 
50 2 33 1/10. 99 
i | 
— — 100 1/3. 96 | — 
50 50 15 11.98 | — 


8. 97 


Spannung, 
versorgte Orte 
und 


Bemerkungen 


Gebrauchssp. 220 v. 


Gebrauchssp. 110 V. 


In Danzig Gl 2X110 V mit 
Mıttelleiter. Für us n gfu hr u 
ug 


r -DrUn- 
*) Außerdem Rab.v 4000K Wötd.aufmirk 
Gebrauchssp. 110 V. 1886 erbaut, 19084 


bis 120 V 
former im EL-W. Dan 


vollständig umgebaut, 


Gebrauchssp. : 


Wasserwer 


Gebrauchsap. 2X 110 V. Von deran- 
| egebenen Leistung entf len MKV 


aschinen- und 135 
auf 
1000 de 
wechselseitig, 


betrieb zur Verfügung: 


Spannung G12X 125 u. %0 V, Dr. 2000220 V 
Veriore! auch Kirberg und Nees: 


ach. 


Gebrauchssp. 2X 110 V für Licht, 29 V 
für Kraft. 


Gebrauchssp. 2 >< 160 V für Licht, 30 T 
für Kraft. 


Gebrauchssp. 2X 110 und 2% V. 
Angeschl. 
20 V Zweileiter. 


Gebrauchssp. 220 V. Näb. Angaben nicht 
erhältlich. 


Gebrauchssp. 2x 220 V. Blankor Mittel- 
leiter. 


Gebrauchsep. 2% V. 
Gebrauchsep. 220 V. 


Gobranchsim, 2x110 V. W 


erk besitzt 
um ulato:en-Batterien von jeo. 


115 und 160 KW. 


Gebrauchssp. 110 V. 


V. In Verbindung mit 


panai 
Bahnbetrieb. Außerdem ebe 
KW der angegebenen Leistung 
für Licht- oder Bahn- 


auch Ruppertsberg mit 


Spannung prim. 5000 V, sek. 20 V. 


Hochfelden wird beleuchtet Bu 


Dettweiler aus; 
dorthin 


das auc 


jand-Centrale für 
u "Stadt- und 12 
und 89,4 gkm Gesam 
kungskreis 6,5 km. 


geschlossen ist. 


14 0 


sok jelt prim. 2 
ecnse 0 
2x170 V. Für 


bis Nach 

Kerze und an 
alsysto O 

Rab. bis 15% 


1 Mk. e 
Kraft: 


Gebrauchssp. 2 >< 228 V. Isolierter Hittel- 


leiter. 


ittel- 
Gebrauchsep. 2220 V. Geerdeter u 


Außerdem 


Ber Dt.-Lis« 

eo Goldschmieden 

Gebrauchssp- 2x110 v 
f. Kraft. 

Gebrauchssp. 2><110 v. 


Gebrauchssp. 150 V. 


Gebrauchssp. 110 V f. Licht, 20V 
Gebrauchssp. 110 v. 


Gebrauchssp. 110 V. 


rtachaften 
Landgemeinden) 
6 ir 


f. Licht, 


der Strom Y 
perar über Wilwisbeim, 
an 


Wi 


j4 Pf. mit 


m) Y 


f, Kraft. 


bns 


rg 
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10 T. D g 
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DT, h Tæ 
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ne deje: 
aaga: 
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oT. Sai 
FR 3 
y T, 


JAN 


18. April 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 
Th vr > eng Ee aa — Hera 
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_ e) g d” | O © ilS] 90 t» o 
d R -> Gz) Po GE . A| aot - ga [ 3 ' 
oe SE IE pim His 25 |: m E 
Name und Postadresse 5 ERFER eE 232 Ehe anf 233933 5383| Ay :_8 = = 
Ortes ae 2m goa g9 ae sSainga fs] E82 23. Si 
des Ortes, = DSS EA nu EEG SIETE: -i °E i a; © a 
. nŠ - az SSS |e EE 3- A aa . » 
Eigentümer A SOl la TEFEHEHR ARHAR | r: EEE 2 |: 
._ © pa te i oee - 5 um s v 
sen EE 
© u E A T |S wo am © 
*Dilingen a. Donau (städt.) . 6078 GIA3-L| Df | 70) 8800) 5 64| = | — | — | — 11011295 — 
ie l. Baden (Ge-| 4500/G1A3-L|) D | 80 | 82| 2800) 2| 45j 400| 45 |25-16) 14515/1206] 0 
merinde 
*Diaklagel.Oldenburg(Gemeinde)]| 4016 /GlA3-L Df | x 2x2 — i=] - I - | |- 200| 1/1.06 | — 
*Dippoldiswalde I. Sa. (städt.) 8 500| GLA 3-L) Df | 102 | 43 saa, í 80| 118|60R |60R 119| 1/9. % | — 
| 
Dirschau I. Wpr. (städt.) . . 14100/@G1A3-L| Df > 380! 90 6 252| i 173| 210 R| 20 290 20/11. 99! O 
| | | | ‚18 für | 
u | | | Fe | 
Dobrlugk (Max ‘Schmersow 2500; GLA 2-L| Df 52: 33 
Kirchhain, Nied.-Laus.) ` | | 1 200 a 70| 76| 55 | 2 120 | 1/12.02 | O 
Döbeln i. Sa. (städt.) . .. 19 000 a 3-L| Sgs = 33| 1548| 35; 70| 168| 6 | æ | 210| 11.05 |K O 
Döbern (Niederlansitz), v. Dob-} 3000 GI3-L Df ı 2%0' — | 
senata ahe Robi 2 EL Wa | | | 1 0 18 245| 60 0.58 80 | 15/8. 02| O 
„(Hugo v. ‚Dobschütz’sche | 
rben) i | 
Dömilz (städt.j. . BE Df | 130, 22| 1709| 34, 80| 112| 50 , æ | — |5/10.08| ọ 
| | 
Donaueschingen (Fürstlich 3852: Dr 52 P| Wr Df 265 = 
Fürstenb. El.-W.) GI ALI T | 192) 7908| 37. 245| 182| 45 45 9.95 |KO 
Donnersmarkhütte, siehe Zabrze - ! = _ — en er SE o e haa | u 2 ar = 
t 
Dortmund (städt.). . 175292|GlA3-L| Df 47 ieh 
GIA S-L ” 1015| 95 287 | 3287 | 5 479 | 4028 pedih | 651 (12/12. 97| K 
| | | 
| | | 
| | | | | | 
Dossenheim a. Bergstraße I. Baden ‚GIA2-L | | | | | 
(Gemeinde) | 3.000: Df 125 a 1400 4, 98| 136! 35 | 20 465| 1/6.04 | O 
Drebkau N-L. (Zwi | en a | 
Bor -L (Zwirner & Zöll- 2000| GIA 2-L Sgs (Df) 46. 12| 720, 12| 15| 54| 50 | 30 95 1/11.04! O 
Dresden (städt. Lichtwerk) . .| 515 000] | De | 5080) — 182632 13 014. 1704|379| 60 | 2 | 7011/28/11. 95) K 
phas. ai 
BD P) | 
= (Mad „Dei u. Westkraft- GIA2L| Df | 6610| 4756| 2361, a 2018| 415| 60 | 2% | 8541 ie KO 
| Westwerk 
f | | 22/6. 00 
— (städt. Werk Tolkewitz) . Dr El 1465: 175| 2200 12! 83| 7| |226) — [110.93] — 
| | oOo 1/4. 04 
— ElektrizitätswerkderTech-| _  GIA8-L -|=| — — 
nischen Hochschule (Kgl. i = a 70 1005 = a =. 
er nn 7 Staaioflekus | Ä 
. N-W. (A.-G. Dri | S | 
Elektrik on esener] 6500, GIA2-L| Dr 60° 35| 1200! 12 8| 6| e| 6o 80| 12.91 | o 
l. Westf. (Otto Alter- 1010| G1A 2L| Df 11 12| 22; 6 9| 10| 50 | 25 | — /13/1.0| O 
) | | Gemischt 
| 35 
Dubensko-Grube s, Czerwionkal — == er ser Tr — ı— — | — | — | — — = Bi 
Duderstadt I. Eichsfekt (städt.).| 5400| GIA3-L| Kgs 66 33| 8000| ı8| 104| 27| 60 ` 2% 210 |26/11. 00| O 
Düren 1. Rhid. (stadt) 2720 @IA3-L' Dr 120 135 9 107 165; 824| 225 | „Siehe 760| 9/9.01 | K 
Dr 560P, El 220 — | 1468| 11| 591| 8| Bemerkung 24/9. 04 
i i 
| 
| | 
Bu 
*Düsseibach bei He | lhal- z 
nossenechaft rsbruck (Ge- 200 Gl2L Wr 45 — 100| — ` 4j — | Pauschal 9 | 15/8. 02 
orf (städt.) . 23633 GIA8-L Dr | 4000| 1841| 94195 |3221 | 2060 2948| 60 |2R]| 7649| 1/9.91 | K 
Dr 50 P | | | 
“_ l 
schapinläche Bahngesell-| _ Dr (GIA) Df | u — į 1920 136: 263; 37| 60 RT — /15/12.98 — 
Duisburg (stadt) | Ä | Bu N, 
m 1 Ä A | 498| _ Sie ; — |1/11.8| K 
91591 an T Df LEN 403 | 15764. 776! 1203 ee 15/9.08 
| | | 
i | 
Ebersbach | 
bach l Sa gE ip 9244 GIA3-L) Df 127 36 4025 20° 97| 230|565R; 2% 150 |16/12. 96 OK 
. A | ! | 
Ebergber | | | 
EL-We Aeaayıra (Bayer.| 2440 GIA 3-L | Sgs Df a 8 759 — 145| 40| 60 2 a! 1/11.98) O 
Landshut) “ünchen- | 
Ebhaygen à , | = 
DA Nagold (C. Kempf) | 1200 GIA2L Wr 6 12| 00 — 30 38| 50 50, — 12.0 O 


| 


| 
! 
f 
i 


Spannung. 
versorgte Orte 


und 


Bemerkungen 


Betreibt zugleich das Wasserwerk. 


Gebrauchssp. 2X 110 V und 2% V. E 
weiterung um 50 KW geplant. rr 


Gebrauc .2<110V.N 
nicht erbaicheil 10 V- Nähere Angaben 


Gebrau . 110 u. 220 V. 8t i 
m abair bi 184,7 V- Siromprois 


Gobrauchasp, 2< 20 V. N Bahnh 
-t durch Erdkahel a 
m PAREA 2 gen 
[| L.) ° {1} f} = 

wäre! e, en, 1 ele X) 


Gebrauchsep. 220 V. 


Verteilungsnetz oberird. Speisepunkte 
unteri Gebrauchsep. 252220 vV. 


Gebrauchssp. 2><220 V. Geerdeter Mittel- 
leiter.  Straßenboleuchiung durch 
Far göhlampen, Bibi Kraft u Licht 

ie zum Werk ge © - 
kohlengrube „Providontia“ ch, a 


Gebrauchssp. 220 V. 
8 Dr. .) 10000 V, GI. 
pana Dr (prim.) 10000 Gl. (sek.) 


Spannung Dr. 2650/120, Gl. 2x 110 V. 
Strompreis f. Licht: 40 Pf. m. Rahatt, 
steigend bis 21 Pf.. be 
Vv chtung 85 P 


Pf. mit Rabatt bis ii Pf. hei makri 
Verpflichtun "15 Pf. mit Rab nt bi 
8 . bach 
15 bis 8 Pr. 


Gebrauchasp. 220 V. Anlage K h 
Grundstück, Gebäude Dahpfme 
schinen und namo. 


Gebraucbssp. 220 V. 
Spannung 2000/110 u. 200072 V. 


Gebrauchssp. 500 V. 


8 ng 8000/120 V ; dient h f. Bahn- 
hetriee Das Werk Tolkewitz ist 
durch Kauf am 1/1. 06 in städtischen 
Besitz übergegungen. 

Gebrauchssp. 2x220 V. Erweiterung 
der Akk.-Batt. um 70 KW geplant. 


Gebrauchssp. 110 V. 


Gebrauchsep. 110 V. Geplant 


1 ist Pr 
weiterung mit Dreileiternetz 220 V. 


Gebrauchssp. 2x 150 V. 


Die Drehstromaniage wird von dem 
Ruhrtalsperren - Eiektrizitätewerk bei 
Heimbach in der Eifel versorgt, an 
weiche in dem städıischen Elek- 
trizitätswerk a Umformer von 

angeschlossen ist. 

Strompreis f. Gleichstrom Tarif I 60 Pf. 
m Benutsungs«tund.-Rabartüb EOUBtd. 
20-6 Pf. Doppeltarif 50 Pf. für 

ußerhalb der 


Hauptbrennzeit und a 
m 6—45 Pf. 


selben 20—6 Pf. Dre 
Gebrauchssp. 110 V. 


Gebrauchsep. Gl. 2X 110 V._Geerdeter 
Mittelleiter. Dr.6000/220 V. Zwei Unter- 
stationen wandeln den Drehstrom in 
Gleich-trom nm. Außerdem Bahn- 
betrieb mit 575 V. 


Für Licht u. Kraft Drebstrom 5000/200 V, 
für Bahnberrieh bei 60 V Gleichstrom 
wofür auch Pufferbatterie von 400 KW 
vorhanden. 


Dr. 120 V u. GQl.2x220V. 
er en 89 eröffnete Werk 
bestebt nicht mehr. S8.rompreise: 
Licht für diẹ ersten 500 KWStd. 45 Pf., 
dann fallend b. 2% Pf. b. 70u00 KWBtd. 
Brad: Ir die ersten 1000 KWStd. 
fallend bis 14,5 Pf. bei 40000 
Doppeltarif. 
hsep. für dan innere Netz 
er ee E 
Vergrößerung der Anlage um 350 P8 


gopiant. 


ch für das innere Netz 
her 


KWStd. dann gleichmäßi 
i 40000 KW8td 


Gebrauchesp. 220 V. 


LO Pleknrotechniaohe Zeil. 1007. Mei lamim ;7 
F lala |é asig |as) E e 
= > LE Isa. ss 2. seialszte Sa] Sag je = = 
| a Ars GE |e38| wog |aeg 259% sts: sa Ss z| 2 2 
Name und Postadresse > EREE EE 386 355 “ae 23? dass 35 a g E: 2-8 - x Spannung, a 
: l 295235 a < m |... 957 + Pe Š 2 
des Ortes g SSPE, >“ ee EEP PEFFE HERR Ša oE 428 2 | z versorgte Orte 
o SAn] of Wof etg OSE mrshg.g SE Ae = 
Eigentümer 5 Non IR | =“ E aaa “st 28, RE Shad e | ER gua e | z und 
= Sips gj aE 558 EA FEEICE TE a g aj gi g Bemerkungen 
& <d S 2 5 = zum SR 5 Ss 38-5 rE i --— —| © £ 3 | = 
=. | © |o» P 4 $ 285 |a| L |K ao 
: ' | F i | | N — 
Eckernförde siehe Borby . - _ er > un = I ge a en | EURE ES Pr au = | u en 
Eokesey siehe Hagen i. Westf. | — ne a2 EEE: a = BE WG Ä FR aa Ä pi _ | Fr 
| Br 
Edenkoben i. Pfalz (Rhein.| 17167 Dr Df 20 — 6412 7: ER a | 
Schuckert-Ges. für elektr.| zus 50 P | = | Heiz 12 u a > aeae Maikammer om 
Ind., Mannheim) fi i | | feld. . Hambach, Edeshein. < 
Eggstätt 1. Oberbayern („Ticht 806 GIA 2-L Wr ; 200 k | | | 
een elektr. PN 01620 4 10| 10) 50 50 — | 172.08, O | Gebrauchum 70 Y: i 
nlagen, München) | | | | ! pi 
Ehingen a. Don : | 2 | | c : Ä 
g au (W. Maunz) .| 4800, GIA3-L | De | 90 60 2500: 7, 110, 210) 50 | 20 150 | 15/1. 98| O | Gebrauchssp. 2x110V. Blank. Mitielleit Pen 
*Ehnweier - Müllersholz il. Eis 2130| Gl3-L "Wr 36 | | | ' ee: 
. . | — eol =i = |=] ==; Ne — (9% . DRM YV. pt 
(Gust. Hartweg) | | | | | | | | | / 4 i ieliang 10i. iak a 
e me (Wii: Soer 3 800| Dr 50 P Wr (Df), 250| — 5000 60 180| 140 | =. = 1/2. 02 | K O | Spannung 525026) V. Erweiterung durch 
| Ä he e Yeno > 
a ' n ersorgt au sh 
Eichdorf b.Christlanstadt a. Ras | . K ' Schw eich, Pfalzel und Insel. iur. 
Ta ee re o| — 1502| 75, si| 518 nein | 908 EO] Fi Hochep Nott Byam 00 
berg, H. Saalmann, Eich- | | | | | Ä | | Ku O 18 Y. Moase eh ©. 
dorf) | | l bis 2 Pf, Kraft 25—10 Pf, ferner 
| Ä | , | | Christianstadt a. Bober u. Naum- srat | 
| | | burg a.Bober mit 220 V Dr-Freileite. 
| | i | Strompreise: Licht Pauschal, Kraft 
late ran an gi 1000 GIASL Wr Nal 68 670| — | 3; “| Pauschal 3480/12. 05| O | Gebrauchsep. 2><20 V. 
Eichendorf G. m. b. H.) | Staffeltarif | *) 4 Dynamo-Maschinen zu % A. | 
° Save ke => i 
Eidelstedt (Gemeinde) . 2 2652 GIA 3-L Gs 36 32 1226! 19 52‘ 106 | siehe 135 110/ 12. 02! O | Gebrauchssp. D2% V. Strompreis: Licht 
P A E PE mi Gerb a hi 
*Eintraohthätte 1. Oberschl. (Ver.| 2050 GIA3-L Df | g | Ä . mit Geldrab. v. 10% u. darüber 
Me Be GAB 70 98 300) 44) 49%) 2l 109/109) — |110. aj- Gebrauchssp. 110 u. 20 V. 
Eisenach (El.-W .Eisenach A.- : | 2 m | | | 
| ( nach A.-G.)| 35000:G1A3-L Df | 234| 171 19400| 300| 367| 787| 60 [2R] *) 850! 1/4.92 ı K O | Gehrauchsep. 2x<118 Y. Er 
*) Anlagekapital einschl. Babn - Ms 
| schinen. 8 mabgabe f. Straßenbahn aM 
Eisenfurt siehe Waldsee 5 i - - ENNE SE G Wei 630. Y. : 
| E E | = == 
Eisenschmitt (Eifel l 6 Wr | | | | or 
EI nen) ) (Wil. en 2L . Wi | 18 6 484 | — ' 17,6 9| 30 | 15 16 ! 1/3.9% OK Motoren dürfen nur bei Tage laufen bei 
serfeld (Kr. Siegen) (EL-W.| 6500'G1A3L Dr | 20 5 | | en i 
Eiserfeld G. 25 vH) on 3L: Di | 140) 20 2720) 13 54| 245) 58, 2, 175 1/299 O Gebrauchssp. DIN Vai ben 
*Eisfeid I. Sa.-Mein. (Th. Müll 4 100 ES 0 zi EY | | | Gosenbach. 
Z erbat) (Th. Müller, GlAS-L. Dt 75 20 2600; 20 73| 21| — | — 250 10/4.00 O Gebrauchgep. 2>< 110 V. Außerdem 5 KW 
orf a, d. Sieg (Kammgarn- 6837: - “o | | OR ED 
Spinnerei RN: Webere: 37 G1A3L Df | 340) 4% 1000. 32 46! 90) 60 | 60 ` — < 1/11.9 |O K | Gebrauchsep. f- Licht 1100, 1227 LEN) 
Eito a | p S V 2000 Glühlampen f. eig. Betrieb, 
= Es A. G.) Á | | | 2000 of. d. Ort Eitorf. Leitungmets is 
erto Ja ; - , . | ' esamtiäng®. \ 
nn a. SD ee 600|56280 1522| 3000 1437 |55R WR! 9728| 16/11.87) K | Seapapne Taht aus GL 2X107. Du iy 
| CEPTAS: | | | Doppeltarif | nk besteht ans einer Zentrale und 2 
CA : l | | einer Unterstation. h 
Eibing (Elbinger Straß 7 . Ä | Es ! | Y 
G. m. b. ) enbahn 65 673| GIA 3-L Df. 675 299 | 8 250 287| 674 a B5R 15 - 1 200 Serakenb: O Gebrauchssp. 3X 10V. Bahnstrom $007. n 
| | | | | ee ar i 
| | ‚ Pau- Straßen- Licht- u. 
chal: bahn 10 er | 
*Elbingen i. Eifel (Gebr. Lung)| 120 GIA Df æ)  12' | a EG NR | 
in Ä ' ie Kahn 30 ` 30 50: 7/8. 05 | — | Gebrauchssp. 220 V. & 
. H. (städt.) 3 000 GIA 3-L ` R : i | Ä 
| Be | 20; 680| — 19 44| 50 30 „2><220 V. Die Stadt erhält I» 
| | | | ` 80/18/12.01 O aeg ie Bere hal ia | 
| umulatoren i 
*Eliefeld i. Vogti. (Gemeinde) . 3000 GIA8-L Df 250 40 ; | Ä eine Leitung v. 5 km Länge geladen. T 
*Ellrich | | 2100| 14 236 217| 60 ` 20 0011/11. 99: — | Gebrauchsep. 2><2% V. 
ch (städt.) 4494 GIA3-L Df 128| 20, 2500| 7° el | 
Eisfleth I. Ol Ä | 7,86] 142| 50 ; 50 1 280 115/12. 00! — | Gebrauchssp. 2><22 V. 
. Oldenb. (städt.) 2300:GlA3-L Df 80 76 2997 | | 
*Eist | 3 2 a 126| 55 . 45 ° 1101 1/3.06 | O | Gebrauchen, für Licht 2x110 V. für 
ster, Bad-, i. Sa. (städt.). 2100 GIA3-L' Di | Ä Kraft 20 V. 
3L' DI 160) 37| 3650! 21 8 116 | | n EY 
i j| 45 4 — 17.9 — Gebrauchsep. 2><110 V. ferner 
Elsterwerda (Elektr.-Lief.-Ges.,} 2626 GIA2-L. Kgs 128 | | : | | für Koch- u. Heizswecke. 
E r aa 57 2665 57 118 219/60-30, 25 157. 1/10. 00: O f Gebrauchssp. 220 V. 
ten a. Niederrhein (städt.) .| 2368 GIA >° Df 301 17 | | | 
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Name und Postadresse 
des Ortes, 


Eigentümer 


* Farmsen b. Hamburg (J. R. Bull) 
Fechenheim a. M. (Gemeinde) . 


*Filehne i. Posen (städt.) . 


Finsterwalde (Metallwaren- und 
Elektrizitäts-Fabrik, G. m. 


b. H.) 
* Finstingen i. Lothr. (Gebr. Köhl 
u. A. Antoni) 
Flatowi.Wpr.(FritzKrappe, In g.) 


Flensburg (Flensburger El.-W., 
A 


-G.) 
Flinsberg. i. Isergeb. (Licht- u. 
Kraftwerk Flinsberg G. m. 


b. H.) 
Flöha i. Sachsen (Gemeinde) 


*fjoß i. Oberpfalz (Hans Octtl) 
*Forchheim I. Bayern (städt.) 
Forst siehe Wachenheim-Forst 
Frankenberg i. Hess.-Nass. (städt.) 
Frankenberg i. Sa. (städt.) - 


Frankfurt a. M. (städt.) 
I. Speicher-Straße . 


II. Bockenheim 


Frankfurt a. 0. (Allg. Lokal- u. 
Straßenb.-Ges., Berlin) 


Frauenstein i. Sa. (Ratsmühle 
Osk. Geuerlich) 

Frechen b. Cöln a. Rh. (Elektr.- v. 
Wasserwerk Frechen, G. m. 


b. H.) 
Freiberg i. Sa. (städt.) 


* Freiburg a. Elbe (El.-W. Frei- 
burg-Elbe G. m. b. H.) 
Freiburg i. Breisgau (rtädt.) . 


— (Großh. Badische Staats- 
eisenbahnen) 

* Freiendiez, Bezirk Wie-baden 
(Mühlenbes. Karl Wagner) 

Freising bei München (Bayr. 
El.-We, A.-G., München) 


Fre’-Weinheim a. Rh. (Dr. Bopp u. 
Odernheimer, Chemische 


Fabrik) 
Freudenstadt i. Wttbg. (städt.) . 


Freyburg a. Unstrut (Aug. Hopfer 
u. Ed. Mänche) 


*Freystadt 1. Schi. (C. A. 
Schroeter) 

Freyung v. W. i. Nieder-Bayern, 
Elektrizitätswerk Hammer 
(Joh. > Lang, Bier- 
brauerei, Inhaberin: Cres- 
zentia Lang) 

Friedberg siehe Augsburg . 


Friedeberg i. Neumark (städt.) . 
Friedeberg a. Queis (Dr. Sylten) 


Friedenau bei Berlin (Gemeinde) 


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54000 GIA3-L Df 1000 | 153| 24242 | 462 uno 545 18 
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4800 GIA3L'! Df 121 >20: 1600| 8| 70! 166| 55 | 22 
1912 GIA : Sg8 35 | 30 500! — 25 7 Pauschal | 
7000 |G1A3L We (Df) 146 | 70. 4500) 44| 130| 260| 55 720 | 
3314, A2-L Wr Sgs 48! 36| 2500| 5| 43] 194|40*) 25°) 

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14015 GIA 3-L Wr (Dt) o00| 7| 5400| 32| 175| 475 |50R 22-126 
zus. nach 
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30869 GIA3-L Df 264) 36| 11936! 210° 429| 658! „ Siehe 
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14000 GIA3-L. Dt | 1480 360| 27442| 404, 896| 723 60R| 20° 
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1444 GIA3-L Wr Df: 243 2 4190, 60 ~ a7 60 30. 
| | 
| | | | 
| | | 
900 GIA2-L, Df 36 16 60) 4 42| 32 69 2% 
| i | 
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u ls Df 234, 9 | 42 358, 636; 60 | 20 
| | | 
3300 GIA3-L' Df 118, 24, 2720| 18, 160 109 55 16 
u.2L | 16,5 | | | 
ii | | | | 
4936 GIA | Df 140 = 1800| 10: 45° 107| 55 | 56 
1100 GIA2-L Df Wr 8020| 1400, 4 u 56. 50 ` 50 | 
| | | | | | | 
| | | | | 
a a Tr Gaa lee Arie 
5400,G1A3-L| Df 436) 30) 3200| 36) 81| 145 50 90 
8000 GIA3-L!Wr Df) 60: 50| — Bee 
| | | ' 
19000 GIA 3-L: Din 330 110| 6000 260, 100 340 35*) | 16 


1907. Heft 16. 


23:51 1/9.02 


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115 | 1/10. 04) O 


110 117/10. 95| OK 


56 | 14/8. 03| — 
350 | 4/12. 9| — 
Ao 03 O 
423 | 4/12 93 | OK 


10385 '15/10. 94| K 
OK 


| 


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— 283/12.97| K 


20. 1/4.00 | O 


1250. 5/12.94 | OK 


709 3/9. 00 


| 
! 
| 
109 1/5.00 | — 


2 275 | 17/9.01| K 


570 15/9.05| OK 


38 12/11. 0 — 


495: 1/11.93! O 
| 
| 

— 96.00) O 
| 


360 23/9.95 | O 
| 
— 1/1.) O 


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120, 1.97 
125 1/6.03 | O 


160 | 19/1. 06 | O 
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670| 1/10.05 K 


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18. April 1907. 


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Spannung, 
versorgte Orte 
und 


Bemerkungen 


Nähere Angaben nicht erhältlich. 
Gebrauchssp. 245 V. 


Nähere Angaben nicht erhältlich. 


Gebrauchssp. 120 V. 


Gebrauchssp. 220 V. Eıweiterung de 
PoiEngenee> u. der Bahnbofsanlage 
im Bau. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. Blank 
erdeter Mittelleiter. ai 


Gebrauchssp. 220 V. 

*) Dabei 14 Liliput-Bogenlampen zu 
2 Amp. 3 Doppeltarif-Zähler. 

Gebrauchssp. Licht 2x 120 V, Kraft (von 


Licht getrennt) 240 V. Versorgt auch 
Plaue. 


Gebrauchsap. 220 V. 


Gebrauchssp. 2>x<110 V. 


(tebrauchssp. 220 V. 
+) Zählermiete wird nicht erhoben. 


Gebrauchssp. 2% 110 V. Verteilgs-Neir 
oberirdisch, Speisekabel unterirdisch 
Versorgt auch Teile von Gunnerr 
dorf und Niederlichtenen. 


Spannung 8000/120 V. 


Spannung GL 2X 110. V, Dr. 70 V. 
+) Kraft: Doppelta: if % bzw. 15 Pf. 


Gebrauch:sp. Licht 2x 120 V, Kraft 1% 

und 240 V. Maschinen und Akkumu- 

latoren dienen hauptsächlich dem 
Babnbetrieb. 


Gebrauchsep. 2><200 Y und 400 V. 


Spannung 200/110 u. 2000/220 V. 


Speiseleitungen unterirdisch, Ver 
oberirdisch. Gie 
tung, V, für Hahn $ Y. 


der 
für Kraftstrom Ahron hr 


Verwaltung 


der r 
Sperrzeit den Preis auf 
Seit 1/4. 05 in eigener 


tadt. 

Licht 50 Pf, nach 400 Benutsungatd 
2% rf; ft 16 Pf. nach 1000 | Hi 
nutzungsstd. (mindest. 10000 KWSt 
12 Pf., nach 1000, Bid (mindesten 
30000 KWStd.) 10 Pf. 

Gebrauchssp. 2 X 110 v. 


„2x 220 V. Außerdem Babn 
Gçbrauchusp. 2252: Auf Lichräuor 
preise Verbrauchsrabalt DI” A i 
Spannung prim. 4000 V, se u.i 
Poret Babnhofsgebiet- 


Gebrauchssp- 2.0 V. 


h 
hesp. 2110. V. Erbält auc 
ron E i ding, der in Gleis 
eformt wird. 
Neustift, Weibenstephan und 


Vötting. 
Gebrauchasp- 220 V 


Gebrauchs:p. 2% 110 v. 


y. 
‚für Licht 110 u. 2x20 
een v. Kraftübertragund 
nach Rittergut O Toiy Jen apparsie 
er 
on für 440 und 110 Y 


Gebrauchssp. 220 V. 


Gebrauchssp. 220 v. 


aV. 
Gebrauchssp. Licht 2x110 y, Krat” 


Gebrauchssp. 2% 110 V. 


hesp. 2x 20 V. 
gonr penbeleuchtung 80 Pf. 


h 


SPanın, 


ersorg;, 
ad 


Bemirig, 


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ère Angaben tiek ni: 
rauchssp, 25 7 


ere Angaben nih aiy 


rauchesp, MY 


rauchsen, AT. In; 
tUD@SnEtzer g. der ar, 
Bau. 


rauchen, 2x16 T 5 
lerer Mitteleise 


rauchsep. 23 T. 


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Amp 3 Doppia: 


rauchs«p. Liebt x? 
cht getrennt) T in 
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rauchssp. ZU T. 


rauchssp 2x 15T 


raucbap. 2 F. 
ibiermiete wird rik” 


rauchsp x1 
erirdisch, Speni? 
rsorgt areh Tès T 
rf and Niederl 


muog a0. 


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raft: Doppels 15H 


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tnbetriéb. 


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rung 


ph! 


18. April 1907. 


m — 


Name und Postadresse 
des Ortes, 


Eigentümer 


Friediand-Floste, Kreis Falken- 
berg (Max Sterz) 


Friedrioh-Christianshütte i. Nied.- 
Schlesien siehe Primkenau 
Friedrichsdorf i. T. (Dorothea 

Foucar) 

Friedrichroda i. Th. (Friedrich- 
rodaer Elektrizitätswerk 
Komm.-Grs. Seit 1/8. 06 
Thüringer Gasgesellschaft 
in Leipzig). 

rritzlar I. Hess.-Nass. (städt.) 


Fröndenberg a. Ruhr (Gemeinde) 


*Frontenhausen i. Nieder-Bayern 
(Michael Eisgruber) 

Fürstenau i. Hann. (Ing. Georg 
Grotewold) 

Fürstenberg I. Meckl. (L. Behrns) 


* Fürstenfeldbruck (städt.) 

Furth i. Wald i. Bayern (städt.) 
Fürth i. Bayern (städt.) 
Furtwangen siehe Triberg . 
*Füßen I. Bayern (Gemeinde) . 


tie (Balt. El-A.-G., 


ie 

*Gablenz b. Chemnitz (Stadt 
Chemnitz) 

* Gaildorf i. Wttbg. (Mühlenbes. 

‚_ G Fritz) 

*Garding (städt) . . . 2... 


Garmisch 1, Oberbayern (Otto 
Hittenkofer, Ing.) 
Gauting i, Oberbayern (J oseph 


Eggenhofer) 


Gebweiler |. Eis. (El.-Ges. von 
a u. Umgebung 


Geestemünde (Kgl. Pr. Hafen- 
verwaltung) 


Gehlert i. Nassau (Gemeinde) . 


* Geilenkirchen 1. Rheinl. (E x 
„a Pam & Lang, es 


.m. D, H. 
Gelnhausen (städt.) 
* Gelsenkirchen (städt.) . 


* Gemünd, Eifel (Stadt Gemünd u. 


eor.l'erenmeyer, Gemünd 
Ge a Wohra(A.Ungemach, 


* Gengenbach i. 
sG Köhler) 
 Beorgensgmünd |. 

Schaller, Pirih en u. 


6 
a ve (Geraer Straßenb., 


Baden (Alb. 


Geringswalde i. Sa, (städk.) . 
* Gernsbach I. Bad 

bach & Müller) o 
Gernsheim į 


- Hess, (städt.) 


Gerolstein į 
Pinten | I (Mühlenbes. 


| 


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e ilsna) Eg 
= Slps] og 
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a = es 
ro a 
2100|G1A2-L| Wr Bz ` 


— — — 


1 400, GIA 2-L | Df Sgs 


4400 GIA3-L| DE | 
| 
3448| GlA 2-L| Wr Df 
3400/GlA3-L| Df 
1700| GIA |Wr DF 
1800 GIA 3-L! Sgs 
3000 GlA8-L | Df Wr 
3554 W 1 phas.) Wr 
50 P 
5732 HlA3-L| DE | 
60 150'GIA3-L| Gs 
3 850 Dr. El | 
11436 GIA3-L| Df 
= GIAS-L zZ 
1800 GIA 3-L |Wr s 
2000|GIA3-L| Ggs | 
290! W Wr Df 
(1 phas. 
50 P) 
1350 GIA3-L| Wr 
13254 Dr50P Df 


| 
1 


| 


20432 GIA3-L| Df 
| 


300 GIA2-L| Sgs 

— I@IA8-L| Df 
1200 GI A Df 
5694!GlA3-L| Df 
4800 GIA 3-L| Df 
129181 GIA | Df 


1200 GIA3-L| Wr Df 


1500 GlIA2-L| Df 
3 000 Dr Df Wr 
GIA 3- 
800 GLA2-L! Df Wr 
47 947 GIA2 L) Dt. 
und3-L 
4197 GIA 3-L Df 
2800 GIA 3-L'Wr (Df) 
4200 GIA 2-L Df 


1600 GI A3-L Wr Sgs 


eae 
A lga 
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„35 yas 35 £ 
S23 S eo So 
2205| 3e3 | 6 x 
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W|) A 600 
booo o | 
46 m 1 000 | 
130. 20 5870 
| | 
123| 24 3300 
290: 40 2400: 
k 
12, 12, 510| 
40 12: 530 
180) 2 2000| 
a 33 2700: 
450 119 11150 
10.60 ae 
12: — 212 
| 
60 35 2400| 
72 72. 2003 
6l — 400 
80| 2% 1150| 
1400| — 13780. 
| 
| 
320|) 850 2020 
9 9 200) 
| 
117) 40 1400 
32| 15 — 
90 29 1020: 
110| 22 4200 
130 45 2540 
25| 60 1200! 
} 
15` 9 300 ` 
| 
14| 65 2210 
550° 300 11920" 
| 
70| 345 2670 
75| 40 1600 
100 40 2500, 
sl 15 800 


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Saula ga -n o y m k 
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=32 ga33 ss aga CE- ne . Spannung, 
„© - Fr Zu 
EIER ge BE 428 er a versorgte Orte 
stress! am u be A > oe | a 
BESLEE dn | eml $a: S = und 
BEE 5 Rum gusl 2 |Z 
3722353 Ta er u. 9 Bemerkungen 
wen 382230 ———. 5, > a 
= wo = ® 
< PS: [Na L|KR a 
| | 
ax 4 45i 50 50 | 80 1/4. 05 OK] Oberleitung bin auf 3 km Flußkabel. 
| Gebrauchssp. 2.0 V, Primärstation 
| 3 km entfernt in Floste. UnterMat. 
it land mit 2 mererien wird 
versorgt. ied! 
N — BR | E | ZB u m den selbst. Wasserkraft und Beramaland 
12 571 70| 60 :30R 85 1/9.00 O | Gebrauchssp. 20 V. 
72. 68| 215| 80R | 30 i — '1/.9%| O Geb:auchssp. 2x 110 V. 
| | 
i i | | 
| 
18 40 | 235 , 36,5 | 36,5 175 94.9 — Gebrauchssp. 220 V. 
1 , , | 
20) 358 | 19,40%) 20%) 20 155.05 OK Gebrauchs-p. 2X 220 V. Das Werk ist 
in Verbindung mit dem Wasser- 
| werk angelegt. 
l *) Strompreis f. Kleinabnehmer. 
= 12 l1 | 4) 29 I5 1895 . — Gebrauchssp. f. Licht 110V, f. Kraft 220 V. 
| i | 
= 30 65; 50 25 H a | 18/9. 06 © | Gebrauchssp. 2x 20 V. 
25 200| 1385| 50 ` 20 — 1/2.04 O Į Gebrauch-sp. 2x220 V. 
| "un | 
18 56| 185 | — | — - 170.92 — Gebrauchssp. 110 V. 
46 74) 143: 50 2% 216 6/2.00 O | Qebrauchssp. 2x 115 V. 
110. 522: 536 | 65 65, i 475 1/12.02 KO | Gebrauchzsp. 2x 20 V 
u. 30 l 
Se a a a 
| | 
= == ku S | — 15/804 — | Das Werk, wird von der Zentrale 
i Reutte in Tirol gespeist. Nähere 
| | , Angaben nicht erhältlich. 
147 152) 1 3 20 12/12. 97. — | Gebrauchssp. f. Licht 110 V, f. Kraft 220V. 
= = — — — | — 1898 ger Gebrauchssp. 220 V. Dient nur für Be- 
! leuchtung der Straßen von Gablenz. 
= 25| 30 Rauschal: | 100 1/10. 96 — || Gebrauchssp. 2x 110 V. 
3 20| 140| 60 80 137 15/10. 01 — Į Gebrauchssp. 2><110 V. Angeschlossen 
sind 51 Lampen f.Straßenheleuchtung. 
= 1l 69] 60 60 -— | 189% O 1 Spannung 2000/110 V. 
| , 
8 25) 28] 35 : 85 85 21/7. 97 | O Į Gebrauchssp. 2x120 V. 
| i D A 
82 960! 266 Siehe = 31 Spannung 5000:2:0 V. Strompreis für 
Bemerkung 1125 1008-0 Licht & Pf. für die ersten 20 Brenn- 
stunden, dann 40 Pf.; od. von Anfang 
an 40 Pf. bei, garantıerıem Mindest- 
| verbrauch. verlandzentrale. Ange- 
schlossen sind Gebweiler. Rühl, 
Lautenbach, Isenheim, Berg- 
holz, Berghoiz-Zell, Orsch- 
weier., Rufach, weibo m, 
Ensisheim, Bollweiler, Sulz, 
Wünheim,Jungholzmit zus. etwa 
000 Einwohnern. 
6| 2201 98 30 | 30 340  1/11.96 K Of Gebrauchssp. 2% 110 V. Dient nur zur 
l Versorgung «es Fischereihafens und 
| | der dort befindlichen Anlagen. 
=i E ze Paus nai 25 20/1 05 O f Gebrauchssp. 20 V. 
ri 
10 ao 60) 50' 20 180. 1/9 00 — f Gebrauchssp. 2x 220 V. 
= = -— ! Ohne Tarif 28 12/5.04 — Į Gebrauchssp. 22% V. 
6 50 102| 50 20 150 15/10. 04 — Į Gebrauchssp. 2x 220 V. 
| 
36 80) 400) 50 25 | 220 1/4.02 O | Gebrauchssp. 2x 10 V. 
81| 209| 164 45-32 4-12] 277 23/12. 98 — | Gebrauchssp. 2220 V. 
= 17] 118| 45 20 80  1/2.00  — Į Gebrauchssp. 2x110 V. 
== = Pauschal- ; B, Gebrauch-sp. 230 V. Verbindung mit 
16 rt, a iR O dem Work in Halsdorf und Er- 
weiterung aplant zwecks Ver- 
sorgung von Wohra undSchöffel- 
bach mit Drehetrom von 2000 V. 
r zh 0 n n . ' — f Gebrauchssp. 2x120 V. 
15 157 | 19 5050 1/1. 00 Aucn Pauschaltarif. 
= a | = = — — 2J12.97 — | Nähere Angaben nicht erhältlich. 
| 
; l Gebrauchssp. für Licht 2X 110 V, für 
en a aan ZE Kraft 600 V: r Das letztere Nez 
| dient vorwiegend dem Bahnbetrieb. 
34 82| 185 25 155 31/12.95 O Gebrauchsap. 2X 120 V- für- Licht, 240 V 
10 72! 80| 50 2 — 1/1.98 — Į Gebrauchssp. 110 V f. Licht, 220 V f. Kraft. 
=| x = i +i Gebrauchssp. 220 V. 
2 65| 325| 50 25 240 15/3. 05 | 0°) *) Mit Austahne der Bahnübergänge. 
10 12 40) 50 20 70 15/9. 02 O I Gebrauchssp. 2 >x< 250 V. 


| 


| 


378 Elektrotechnische Zeitschrift. 


(Bayer. Brauerei- A. - 
vorm. Schmidt & Gutten- 
berger, Walsheim bei Blies- 


kastel 
ei Eis. (P. J. Rapp, 1800. GI A Wr 
Mühlenbesitzer) 


| — — 


Gersthofen siehe Augsburg. 

Gescher I. W. (H. & J. Huesker 
& Co.) 

Geseke I. W. (städt) - - - » 


*Gettorf i. Schleswig (El.-W. 
Gettorf G. m. b. H.) 
* Gevelsberg I. W. (städt.). 


*Geyer i. Sa. (Herm. Kämpf in 
iebenhöfen) 
Giengen a. Brenz (Bayer. El- 
We. A.-G., München) 
Gießen (städt.). . .. + 


2300/G1A2-L Df 
4 809 

lc 3L Sgs 
13 508 1 GIA 3-L Df 
5766: GlA3-L Df Wr 
3932'G1A3-L Df 
29 000 GIA 3-L Ggs Wr 


Gildehaus siehe Bentheim . - = = = 


Gispersieben (El..W. Gispers- 
leben Max Lange G.ın.b.H.) 


! 


| 


Gladbach siche München 


Glatten I. Württbg. (E. Weckmar, 
Stuttgart) 


7000 Dr 50 P| Wr Df 
zus. 


Glauchau I. Sa. (städt.) 


* Gleidorf i. Westfalen (J. Hub. 
Vogt) 


Glemsmühle siche Münchingen 
*Gleußen b. Staffelstein 


Glocksee s'ehe Hannover 


300 Gl Wr 


Glücksburg a. Ostsee (B. u. E. 2500 GIA3-L, Kgs 
Körting, Linden b. Hann.) 

Gmünd (Schwäb.) (städt., Päclı- 
terio: Württ. Ges. f. Fi- 
We. A.-G., Eßlingen) 

Gnesen (städt.). . . . . 


20476 GIA3-L Ggs 


22000 GIA 3-L | Df Sgs 


Göggingen siehe Augsburg 


Goidberg i. Meckl. (E. Titz, Ing., 
Schwerin 

Goldberg i. Schles. (Stadtmühle 
Paul Hoffmann) 

* Gollnow a. d. Iihha (El.-W. 
Gollnow, G. m. b. H. 

Gollub (Stadtgemeinde) 


3000 GIA3-L Sgs 
7600 Gl 2-L Wr 


8500 GIA3-L Df 
2945, GIA 3-L Df 
5200 GIA3-L Df 
2 100 GIA2L Wr Sgs 


Gommern (Bez. Magdeburg) 
(C. Michaelis) 
Gondorf a. Mosel ı Nic. Molitor) 


*Göppingen (Neckarwerke Alt- 
bach-Deizisau, H. Mayer) 
(siehe auch Neckarworke) 


*Gorisried Im Allgäu (Job. Hör- 
ınann) 


a 
a = = 


20000 Dr 50 P DF Wr. 


GIA2L.Df Wr 16 


416 


120 Dr | Wr Df 80 


140 
| 


| 


19376 GIA3 L: EI Df 390 


e 


1907. 


Heft 16. 


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18. April 1907. 


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reeg -g wc | wog 2,8 sodn.encs| S 
< ASS) Sa 335 Sal e esne daz ae 
Name und Postadresse Co ë Apegal as 333 |224 3357 ns 328% 2a 
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des Ortes „a Sr Io o S PEE- 045 TE-A: az esy En 
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Eigentümer > Eier sk BAR FE rE FEE pep 2 
. a8 Se5lssilgz 3388 98:3 za 
2) < ra g za Ze gs a wes gge ao 
ae as E 
| | 
Gersfeld an (Reg.-Rat Dr. 1500 GIA 2L Df Wr 85 82| 145- 
B. v. Waldthausen) | | | | 
| | 
Gersheim - Walsheim (Pfalz) 5o00 W50P Wr 6 — 330 6! 120| — | 


1420 12 21| 67 
2405| 22| 186| 155 


2600 4 30| 150. 


| 
| _ | 
l 


2000| 8 215| 125 


Strompreis 
für ı KWBStd. in Pf. 


mit Rabatt 


R= 


Pauscha l- 


40 


tarif 


20 


30 ; 2 


20*) 


40 2% 
ar 
-| - 
en 
65 | 29 
45 45 


Puuschal- 
tarif 


Gesamtes Anlage- 
kapital 


*) 75 


200 


C 
l a 
| 3 N 
=] . 
| - z Spannung, 
pa =A versorgte Orte 
© s 
[+] 
| = | 2 und 
zn Dis Baier 
z T rkungen 
© 
ce! | 
| | 
6/12.04 KO Gelirauchssp. 220 V. 
/ *) Anlagek nitel umfaßt nur die Krafi- 
| ungs - Anla i 
| teens. ge, ausschließlich 
| l /6. 98 | K 1 Primärsp. 8000 V. Gebrauchssp. 2% Y 


Ganzer Brauereibetrieb elektrisch. 
Arbeitsübertragung von d. Blies b, 
Gersheim nach dem 2.5 km entfernten 
Walsbeim. Im Sommer nur % P§ 
Wasserkraft zur Verfügung. 


Gebrauchsep. 210 V. 


*) Wasserbau u. Turbinenanlage waren 
schon vorhanden. 


50 1/11. 00) O | Gebrauchssp. 1% V. 
_ | 10/5. 00 | O | Gebrauchssp. 220 V. 

66 | 1/10. 03| — Gebrauchssp. 2X 220 V. 
450 10/11. 90! — | Gebrauchssp. 2> 220 V. 
140 7/2 98 | O | Gebrauchssp. 2X 110 V. 
210 1/5 00 | O | Gebrauchssp. 2x< 150 V. 
980 7/9.01 | K Gebrauchssp. 2x2% V. 


500 


180 


451 


116 


503 


T5, 


26 


260 
50 


180 | 


62 


o 
! 


| 
| 


177.02 O 


20/12 04 O 
| | 


Spannung primär, 10000 u. 3300 V, sek. 
220 u. 110 V. ‚ Überlandzentrale. An- 
eschlossen sind 20 Orte: Gispers 
eben-Kiliani, Viti, Kühn 
hausen, Eixleben,  Wolsch 
leben, Andisuleben, Ringleber. 
Gelbesee, Mittelhausen, Stot 
toernheim, Schwerborn, Ude 
atedt, _ Ollendorf, _Kekstedi. 
Markvippach, ‚ Dielvdorl. 
Schlossvippach, Vippachedel- 
hausen, Neumark, Berlstedt 


Spannung 5000/120 V. Versorgt auch 
fingen, Bchopfloch. Die: 
tersweıler, Stach und Ziegelei 
Freudenstadt. 


Spannung primär verkettet 2000 V, sek. 
verkettet 240 V = 2x 1% Vy (System 


50 Pf., weitere ¿00 Std. 40 Pf weitere 
13/6.96 | O 300 Sid. 30 Pf., darüber 20 Pi, Fr 


| weitere 800 Std. 14 Fi. darüber 12 Fí. 


Kraft nur am Tage erste 1000 Ste. 
12 Pf. weitere 1000 5td 11 Pf., weiter 


3/6 = 10V. Überlandzentralt 
GIPO en AE auch Frodeburg © 
| Schmullenburg. 

1/1.03 | — | Gebrauchssp. 110 V. 


— — 


i it 

Gebrauchssp. 2X 110 V. Luftleitung 2 

‚neisep. Versorgt auch dio = i 

en liegende Strandkolonie 
Sandwie. 


1/12.97 | O 


‚1/12.01 O | Gebrauchssp. 2% 110 v. 
| itung. oberirdisch, Breit 
1/4. 01 | K O Yizitingen Kabel, Gebraurhenn 


29x22% V. Blanker Mittelleiter. 


a ee 


25/1.06 | O Gabrauchssp. 2X 110 V. 


1/3.98 | O*) 


| 
Gebrauchwp. 250 V. 
*) Bahnübergänge Kabel. 


. ? fi) 
18/12. 98, — Gebrauchssp. 120 V für Licht, 210 V für 
l Kraft. 

| 1/9.05 | O Gebrauchssp. 2X 110 u- 20 V. 
1/11.9 | O Gebrauchssp. 2X 110 u. 2% VY. 

h 

| y. Versorg! gue 

20/12. 01/0% Ger A dorfol! u Kloster 


. l. 
auf ein Kabel durch die o 
Gebrauchssp. 2x150 V. Primirak n 
in Altbach versorgt Om x oY, 
A bi 
Rh Umformer in gleichst 
verwandelt wird. 


' 1/8. 00 | — 
| 


Gebrauchser. 220 V. 


ES 


Name und Postadresse 
des Ortes, 


Eigentümer 


Görlitz (städt). 


Gosbach a. Fils, O.-A. enge 
(Mühlenbes. Andr. Stehl) 
Goßlershausen (Gemeinde) 


Gößnitz I. Sa-A. (Elektr.-We.- 
Betriebs-A.-G., Riesa a. E.) 

Gotha (EI.-W. und Straßeub. 
Gotha A.-G. 


Göttingen (städt.) 


*Grabenmühle b. Vitzenburg a. d. 
Unstrut (Mühlenbes. W. 
Laute) 


Gräbschen siehe Breslau 
Grätz i. Posen (städt.) . 


Gräveneck i. Oberlahnkreis (W. 
Becker) 
Grafenstaden siehe Eschau . 


Grafenfraubach, Post Laber- 
weintinz (A. Maier) 

*Grafing I. Oberbayern (Mühlen- 
besitzer Oswaid) 

Gramzow (Johs. Koosch) 


Grande a. d. Bille (H. Harders.) 
Gransee(A.-(:.Körti ng'sElektr.- 


e., Berlin) 
*Grasieben, Bez. Magdeburg 
Kiel Allerthal A.-G. zu 
rasleben) 


Graudenz (städt.) . 


Gravenstein I. Schleswig (Elektr.- 


Ges. m. b. H. in Graven- 
stein) 


Greene (Kr. Gandersheim), 
Herzogtum Braunschweig 
(EL-W. Greene G. m. b. H.) 


Greifenhagen 1. Pomm. (El.-W. 
Greifenhagen i Pomm., 


G. m. b. H. 
Greifswald i. Pomm. (städt.) . 
Greiz i. V, (städt.) 
Grenzhausen siehe Höhr . 
Greußen į, Thür, (städt.) . 
s i W. Grevener EI. 
Grevenbroich L Rhid 

t.el. Unternehm 


"Grevenbrück I. 
Hüttenhein) 


Gronau |, Hannover (städt.) 


(Kont. Ges. 
» Nürnberg) 


W. (Wilheim 


Gronau |, Westr. (städt) . 
Eroschowitz i. 0.-Schl. (B. Bar- 


(Gemeinde) 


bi} 


Pr | 
= < 
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"n 583252 
ə CIEST 
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F- ms A 
o RFG] 
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is METE 
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.| 83940 |GIA 3-L 


l 


700 GLA 2-L 

WTO CIAST 
| 

5900 GIA 3-L 


36893 | GI A3-L 


35 000 | GIA 3-L 


— [GIA 3-L 


l 


— | — 
5504 GI A3-L 
350 


GI. A 
900. GIA 
1 900| GIA 2-L 
144 GIA 2L 
4000 GIA 2-L 
1 000 GILA 


36 000| GLA 3-L 


1 500| GIA 2-L 


| 


50 P 


| 
7800 GIA3-L 
23 700. GLA 3-L 

‚DrsoP 
22986 GLA 3-L 
3373| GIA 3-L 
3649 GIA3 L 


3465, GIA3-L 


3000 GIA 3-L 


2 700 


10.000, GIA 3-L 
2300 GIA 2-1, 


494 Dr 50 P 
IGIA3 L 


Sa GIA 3-L 


GIA.2L 


-< 


Betriebskraft 
(Reserve in Klammern) 


S 


Wr 
Dr 
l DE 
Dr 


Lgs 
DF Wr 


Sgs | 


Wr 
(Df) 


Lgs 


lektrotechnisc 


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so E22. 0 Rogi 
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388 542 a oR SES ganS 
2° | 388 =83) 23. 3235 
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Ze e| 238g es mars ngri 
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s=5| Bag 35°2 395 2205 
za" \z:e sm 3 352 5905 
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RE [>] Ia © Uno 
a < <4 E a 
975 266 1650 580 | 278 | 
| | 
| | oo 
Ä | 
Zu | | 
| \ 
1223| 1000| 70 28 
132° 23) 2455! 30 108 
1080 537| 2782| 311 988 
560° 127| 11117! 285. 880 
| , 
117 7% 4300| 24 209; 
i 
! 
146 32, 4400| 17 7 
6 25 250 = 2, 
= žo = en 
40, 11| we — ai 
l 
2 15 a e 12. 
25,5) 12] 60 — 8. 
6 3| 30 — 9 
66 A| 202 4 H 
46. 16 80, 3. 6 
i 
490 48 3950! 16 8 
| 
2 17 1000. 4° 46 
| 
a 
330 — | 6 300 10, *) 630 
| 
| | 
50 131, 2700 17, 90, 
400 56; 3554 92 9 
195 | 
130 70) 8140 110) 1%, 
— | Js = | PEN | — i 
160° 45! 4000 16 180) 
20) 13) 1180 6 17 
146 47; 3450 70) 10 
92 53 1455 — a 
157! 79) 1750 | 166 | 
40 70! 2400 40 6 
60 25| 2000 16, 9 
| i 
9 14| 3000 10 70° 
| 
1086 50| 7489 = 


ao 
G () 
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ER BEER, 


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. für 1 KWStd. in Pf. 


t 
t 
[ 


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mit Rabatt 


R= 


54l | Be Siohe 


nerkung 


| 


i 
15 50 2% 


45; 40 
256' 60 


895 | 


658 60-30; 25. l4 


167 — 
| 
202| 50 
50 50 
15° 50 | 
a i 
50 50 60 
| 
8, 50 | 
158! 50 
u, — 
231, 600R! 
70. 55 
| 
510: 50 
205 55 
238: 55 
373 60 
141 50 
139; — 
159 65 
87 — 
153 55 
160. 40; 
32 30 | 
120. 50 
BEER | 60 | 


| 
! 


sor 


u. Prämie 


20 


40 


30 


60 


he Zeitschrift. 1907. Heft 16. 


Gesamtes Anlage- 


' 1800! 1/7. 96 


| 
| 


| | 
= 
DR, 


| 1 


kapital 


in Einh. von 1000 M. 


t3 


20 


Betriebseröffnung 


| 


| 


H 


27/1. 06 


— _—_ 


ae 
1/11. 98 


= | 1/2. 06 


50 


20 


18 
12 


90 


t 


| 15/12. 05 
1902 
23/9. 04 
1/1. 98 


220 21/11. 00 


1/10. 00° 
| | 


| 1100 1/74. | 


50 | 15/9. 05 


j 


! 


| 
| 


25/7. 04 


15/4. 9 
31/1. 94 | OK 


“ 
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g 
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z 
3 
+ 
om 
o 
m 


O 
O 
O 


800 (20/10. 99| K O 
— | 245| 1/101 


‚OK 


380 : 1/10. 02 O 


l 


0 1/492 — 


a 1/10.03 KO 
510| 16/8.97 K O 


188 15/10. 99 


~] 


1/3. 9% 


kena. 97! 


'6/10.01 


O 


O 


140 4/3.03 KO 


176 | 1/2. 99 ` 


| 4O 


230 25/8. 94 


250 1/10. 95 


Spannung, 
versorgte Orte 


und 


Bemerkungen 


Gebrauchssp. 2>< 220 V. Strompreis f. 
Licht 50 Pf. m. Rab. bis 20 Pf.: außer- 
dem Rab. von 1 bis 3 °% auf Brenn- 
stunden. Ferner Doppeltarif 60. u. 15 Pf, 
f. Kraft 20 Pf. m. Rab. bis 17 Pf., außer- 
dem Rab. von 1 bis {0 % auf Be- 
nutzungsstd. Besonderer Tarif für 


Lampen imAnschl.amKraf, ttarifzäbler. 
Gebrauchsep. :50 V. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. 
Uebrauchssp. 2X 115 und 22) V. 


Gebrauchssp. f. Licht 2x 118 V, f. Kraft 
ce ne Dient zugl. f. Straßenbahn- 
etrieb. 


Gebrauchssp. 2x0 V. 


Gebrauchs:p. 2 x 20 V. Überland- 
zentrale f. die Orte Nebra, Pretitz, 


Weißen-Sohirmbach Gölbitz, 
einsdorf u. die 


Liederstedt, R 
Rittergüter Nebra, Zingst und 
Vitzenhurg. Besonders f. land- 


wirtsch. Zwecke. 
Gebrauchsen. für Licht 2xX110 V, für 
Kraft 220 V. 
Gebrauchssp. 220 V. 


Uebrauchæp. 220 V. Versorgt auch 
Laberweinting u. Aumühle. 


Gebrauchssp. 22) V, 
Gebrauchssp. 110 V. 
Gebrauchssp. 220 V. 


Gebrauchssp. für die Brauerei 110 V, 
für den Ort Z2% V. 


Gebrauchep. 7x 110 V. Dient aug eich 
f. Straßenbahn-Betrieb mit 260 V Be- 
triebsspannung. L’ufferbatterie 100K W. 
Im Anlagekapital ist die Straßenbahn 
mit einbegriffen. 


Gebrauchssp. 220 V. 


Spannung 5000/120 V. Durch das 28 km 
lange Leitung» netz sind angeschlossen 
die Stadt Gandersheim, die Ort- 
schaften Kreiensen, Greene. 
Naensen, Erzhausen, Bruch- 
hof, Ippensen. Garlebsen, Olx- 
heim, Rittierode, Billerbeck, 
Haieshausen,Bentierode,Orx- 

ausenu. Wrescherode, sämtlich 
im Kreise Gandersheim, sowie die 
preußische Ortschafı Volksen im 
Kreise Einbeck; weitere Orte folgen. 

*) Angeschlossen sind außer 80 Kraft- 
Motoren 50 Rügeleisen, 2 Badestühle, 
3 Heizöfen, Koch-Apparate, Ventila- 
toren, Zigarren-Anzünder. 


Gebrauchssp. Licht 2x 110 V, Kraft 
22 V. 


Srannung Gl 2 x220 V, Dr 3000:22 V. 
Gebrauchssp. 2x110 V. 


Gebrauchssp. 2x22% V. 
Gebrauchssp. 110 V f. Licht, 110 u. 220 V 
f. Kraft. 


Gebrauc f. Licht 2X 160 V, f. Kraft 
150 u. 300V. Betreibt auch das Pump- 
werk f. Wasserversorgung. 

Gebrauchssp. 2>< 220 V. Geerdeter 
Mittelleiter. Dient auch f. Betrieb 
gleisloser Bahnen. 

Spannung Gl 220 V, Dr 3000/120 V. 
Mit Drehstrom wird die Uemeinde 
Banteln versorgt. Angeschlossen 
sind ferner 11 Ventilatoren, 4 Liliput- 
Bogenlampen, 2 Bügeleisen und 
2 Kochapparate, 


Gebrauchssp. 2X 110 V. 


Gebrauchssp. 110 V. 
rim. Dr 1040 V, sek. GI 


Spannung s sind vorh.2Turbinen für30 
u.40 PS und 1 Sauggarmotor für 70 P8. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. 


ge 


| 


eschl. Glühlampen, 


Name und Postadresse 


des Ortes, 


Eigentümer 


*Großgerau in Hessen (Mich. 
Läinmermann) 

Groß-Lichterfelde (siehe Berliner 
Vororts-El -We.) 

Großröhrsdorf i. Sa. (Großröhrs- 
dorfer El.-W., G. m. b. H.) 


@roß-Winternheim (Friedr. Wilh. 
Freund, Ober-Ingelheim) 


Groß-Zimmern I. Hessen (El.-W. 
Gıoß-Zimmern G. m. b. H.) 


Grunbach b. Stuttgart (A. 
Wohnhas, Holzwarenfabr.) 


Grünberg I. Schl. siehe Eichdorf 


Grünhainichen i. Sa. (Eigent : Ge- 
meinde, Pächter: Siemens- 
Schuckert- Werke, Chem- 


nitz) 
Grunewald siehe Berliner Vor- 
orts-El.-We. 


Guben (städt.) . 


Gudensberg (1.. Riede) ; 


Günzburg a. Donau (Kont. Ges. f. 
el. Untern., Nürnberg) 


* Gütenbach-Obersimonswald (F.A. 
Stratz) | 
*Gummersbach in Rheinprov. 
(Guido Heuser) 
Gutenbiegen-Walschenfeld i.Oberfr. 
(MichaelWehrl,Kunstmühle 
u. Schneidewerk) 
*Guttenburg (Bruno von Maut- 
ner-Markhoft) 
*Haan (Bez. Düsseldorf) (Friedr. 
Hammerstein) 
Haardti.Pfa’z(Rhein.Schuckert- 
Ges. f. el. Ind., Mannheim) 


Habeischwerdt (städt.). 


Hachenburg - Erbach (Wester- 
wald - El. - We, Pickel & 
Schneider, Hachenburg) 

* Mademarschen-Hanerau (El.-W. 
Hademarschen - Hanerau, 

= G. m. b. H.) 

*Hadersleben i. Schleswig (städt.) 


Hagen i. W. (-tädt.) . 


Hagen-Eckesey I.Westf.(Deutsche 
Cont. Gas-Ges., Dessau) 


*Hahnstätten (J. G. Heckel- 
mann) 
Halberstadt (städt.) . 


Halle a. S. (städt.) 


Halle I. W. (städt.) 


Akk., 


Wechselstr, 
Drehstrom, 
Dreileiter 


Gleichstr. m. 


= 


Gl — Gleichstr, 
W= 

Dr 

3-L 


Einwohnerzahl 


GIA 


| | 
4500 GIAS-L. 


— 


23 000, Dr 50 P 


36 500 GIA 3-1, 


. 2000 GIA 3-L 


zus. | 
10000 GIA3 L 
80090 GlA 3-L 


1200 GIE-L 


45000 GIA 3-1, 


169 800 Gl A 3-1 


1853 GIA 3-L 


Elektrotec 


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11 500 | GIA 3-L Df 
ZUS. 


4000 GIA2-L: Sgs 


1200 GIA2-L| Wr 


2260 GIA 3-L| Df 


Sga 


(Lgs) - 


Df 


5149 W2phas. Wr (Df) 
50 P 


Dr 50 P Wr Df 
3000 GIAS-L Df 


Wr 


| 
Dr GIA Wr Sgs 
3200 GIA3-L 
22000 GlA3-L 


ZUS. 


6000 GIA2 L 


Df 
Dt 


Df 


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GIA3L, S;8 


Kgs 


Df 


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che Zeitschrift. 1907. Heft 16. 


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einschl. Re- 
serve, in Kilowatt 
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Motoren) 
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bahnwagen- 


auf 50 
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Nernstl 
c 


Normale Leistung d. 
Reserve, in Kilowatt 


Normale Leistung d. 
Akkumulatoren, einsc 


aus 


Glei 
Gesamte Pferde 


angeschlossenen 
Zahl der angeschlossenen 


Maschinen, 
motoren 
Elektrizitätsz 


Ang 


i Angesc 


660 45-30 20-18 


m 2 500 71 90| 158 
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50 | 20 389 25/1. 00 : 


t 


50 25 100 12/7. 04 


50 an 5,08 12.92 


512 50-25, 25-10) —  6/2.9% oK 


55 


| 
| | 
| 


50 50 *)33 28/1.05. O 


60 | 23 , 408 26/11. 95 


E | — 18.02 | 

= Ä — | 180 1889 | 

5 5 | 30, 1/6. 04 
| 

- -= 

54 2R 180 21/9. 96 


60 | 225 —  27/⁄8.94OK 


210j 5R 20 | 200 9/11. 02 Ö 


| 


50O 50| — 15/10 98 


-~ 


3.50 | 30 -  1/10.08 


= 200 1/2.01 
45 | 20 630 | 4/10. 03 


| 


— R WR — 8.0 


BB 55 | 20 1902 


| 


l 


Sieh au 
Bemerkung | 4365 27/801 K 
50 | 30 


Leitungsnetz 


3;R|  150/17/12.95; O 


40 » 600 20/12.03 
| 


972. 155.08 KO 


130 1/10.98 O 
' | 


18. April 1907. 


Spannung, 
versorgte Orte 
und 


Bemerkungen 


Gebrauchssp. 2X J10 V und X V. 


Gebrauchssp. 2xX220 V. Verso 
Bretnig, Zur Bereng dient da 

iner benachbarten N 
stellte 50 KW Dynamo. ANTIK auge 


Gebrauchssp. 110 V. 

+) Rauggasniotor von 6 PS dient zor 
Reserve im Winter, oder wenn Wind- 
stille, herrscht; im Sommer und an 
windigen Tagen, auch im Herbst und 
Winter, bewirkt die Windturbine nit 
nona sappara en Setem Freund voll- 
ständ. selbsttätig die Stromerreugung. 

+*+) Ferner 1 Bügeleisen und 1 Milch 
separator. 


(lebrauchssp. 220 V. 
+) und 10 Bügeleisen. 


Gebrauchssp- 220 V. 


Spannung 10 000/125 V. 


Gebrauchssp. 2 X110 V. 


Gebrauchssp. 2><220 V. Geerdet. Mittel- 

leiter. 1 Lichtmaschine zu 108 K 

450— 500 V, 2 Lichtmaschinen zu &0KW 
4 0-500 V. 2 Motordynamos zu Je 
ls KW als Spannungeteilsr, 2 Bahn 
dynamos zu 25 KW V. Puffer- 
batterie 45 KW (1 drd.). Anlage 
dient zurzeit nur als Reserve, seit 
15/4. 06 liefern die Seydel schen 
Mühlen den erforderlichen Strom. 
Betriebekraft von 300 P8 Turbinen. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. 
+) Ausschließlich Gebäude u. Dampi: 
Maschine. 


Spannung w 2300 
Wasserkraftanlage 
Hochwang. 


V, 61 2x1 y. 
8 km entfernt ın 


Spannung 3000/120 V. 
Gebrauchssp. 2X 110 V. 


Gebrauchssp. Licht 220 V, Krafı 3® V 


Nähere Angaben nicht erhältlich. 


Gebrauchssp. 2%X 110V und 40V. Dient 
zum Anıreb einer Ziegelpresse. 


brauchssp. 2X 110 Y. Versorgt auch 
re t a. H. u Mußbach. 


. 220 V. Leitungsnets im 
reden Stadt über die Häuser ter 
legt. Straßen-. Glüh- und bogor 
lampen f. Straßenbeleuchtung s h a ; 


von der Zentrale aus ei un 
geschaltet. 


t 
W. 3600/110 V. Verso:gt fün 
aa haiten im Umkreis YON 10 ku. 


Gebrauchssp. 2X 220 V. 


Gebrauchssp. 2>< 110 V. 


: -Fabrik 

3 ,2>x<200 V. Die Akk. Fabr 

Š ebrenc haan, n-Berlin liefert BR nr 

die städtische Schaltanlage, CT ur 

dogg maoh nn 

im  nschluß an das Elektrisitätsweri 
„Mark' geplant. 


Gebrauchssp. 2X 110 v. 


‚110V. Das Werk wurde 

I vehen ivatzwecke erbaut, On 
Dorf wurde erst 1902 angt aa 
tz unterirdisch. einzelne Aty 
an oberird. Webrauch.gP j en 
Blanker Mittelleiter. bahn K itot 


Strom für Stras o 
Al Chere Motoren sind an das Ba 
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18. April 1907. 


Name und Postadresse 
des Ortes, 


Eigentümer 


Hallenberg siehe Steinbach . 
Ha'sdorfa.d.Wohra(A.Schween) 


Hamburg 
(Hamburg. El.-We., A.-G.) 

1. Zentrale Poststraße . 

9. Zentrale Zollvereins- 
Niederlage m. Akkum.- 
Unterstat.Harvestehude 
u. St. Pauli 

3. Zentrale Barmbeck m. 
Akkum. - Unterstat. Eil- 
beck, Uhlenhorst u. 
Eppendorf 

4. Zentrale Bille m. Akkum.- 
Unterstat. St. Georg, 
Pferdemarkt u. Gro 
neumarkt 

— Nördliches Freihafengebiet 
(Hamb. Freihafen - Lager- 
haus-Ges.) Zentrale Sand- 
thorquai 
Unterstat. Holländischer- 
brook 


— Zentrale Kuhwärder (Ham- 
burger Staat, in Pacht der 
Hamburg-Amerika-Linie) 

— *Asiaquai . i Quaiverw. 


d. Hambg. 
— *0’Swaldquai.) Staates 


— *Petersenquai (Quaiverw. 


d. Hamb. Staats; z. Zt. in 
Pacht d. D.- Ostafrika- 
Linie) 


Hameln (tädt.). . . 


Hamm a. Sieg (Vendel & Kempf) 


Hamm i. Westf. (Elektr.-A.- G. 


vorm. Schuckert & s 
Nürnberg) o 


Hammelburg i.Bayern(Karl Ha pp) 


*Hammer b, Nürnber ing- 
fabr, u. RW Ee ve - 
kamers Wwe. & Forster) 


Hanau a. M. (städt.). 


Hannover (städt.) 


A. Zentrale Herrenhausen 
. Zentrale Österstraße i 
C. mformerstat. Osterstraße 
(siehe auch Linden) 


— (El.-Werke d. St 
Bannore Ae È raßenbahn 


Zentrale Glocksee 
Zentrale Vahrenwald 
Zentrale Kirchrode . . 


Zentrale Rethen a. Leine 


Zentrale Buchholz 


H 
p AAE, (städt.; Pächterin: 


t vorm. Schuckert 
& Co Nürnbe 
Harpstedt (A, Er 


Harsum į, Hannover 
Harsun e, G. m. 


Hartha i, Sa, (ande, 
*Harthau |, Sa, 


(El.-Werk 
u. H.) 


(0. Schubert) .|- 


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464) G12-L: Wr 
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830.000) | 
GIA3-L, Dr 
IGIA3-L Df 
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G1A 3-L Gs 
GIA3-L; Df | 
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GIA3-L| Df | 
20 654| GILA 3-L Gs 
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88431|GlA3-L| Df | 
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1850, W 3-L Wr 
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31 700 GIA 3-L | Dr | 
250 000 
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Dr 50 P | 
GIA2-L| Df 
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55676IGlA3-L Df | 
1 300, GI A2-L Wr Sgs 
2000!G1A3-L Df 
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3283IGlA8-L Df 


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Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 381 
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588 342 | 2785 FE + Ed e 8 a $ Spannung, 
a = 3z ow a a] u 7 = T - m m 
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BERNER SE k 
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== == | | 
20 | — 150) — 10| — Pauschal- 40! 25/6.03 '° O | Spannung Gi230 V, Dr 2000/2390 V. Dreh- 
riť . stromleitung versorgt Ernsthausen, 
| Verbindung des Werkesmit dem Werk 
| in Gemünden und Erweiterung ge- 
| | plant zur Versorgung von Wohra u. 
| chöffelbach mit Drehstrom 2000 V. 
| | 
‚ 2400| 500| 54596 |1 156| 1159 11647 17/12. 88 
5600| 1948 110040, 834| 11103191. 28/1. 96 | 
hr | 
; Gebrauchssp. 2x108 V. Die Unter- 
| | | stationen der Zentralen 2 bis 4 werden 
2400, 1292| 74912 446, 14942936 | 60 20 | 41088: 7/12. 9 K mit 600 V Gleichstrom versorgt. Die 
Werke versorgen außerdem die 
f | | Straßenbahnen. 
| | ! 
8550; 4182| 97591 2 102| 8013 |5 984! ‚27.01 
18 950 | 7 922 |337 i89 538 |11 776 113758 | 
1571 78 | 1/10. 88 
12 128| 97 1 173 ! 638 Ohne Tarif u, | | K Gebrauchssp. 2x110 u. 20 V. 
__132|__258 | | | | 1/10.01 | 
~i raa) aaa | 
ee i Gebrauchssp. 2><220 V f. Licht, 440 V 
> IOR: 926 = =; = 92, ebrauchssp. 2>< . Licht, 440 
1 400 227| 6 > 863 | 7 962 | 87 1/12.03 | K O f. Kraft Getrennte Batterien f. Licht 
u. Kra 
| | 
Bu 2 0 0 - — - —|— 19 | — 
900 197 1 837 | 85 | 2048 | — — — — | 156/10.98 — 
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166) Æ| wis 6æ' 3 — -| -= | 52.91 | — 
a 
€ IN 20 | ET < | Gebrauchssp. 2 x 220 V, geerdeter Mittel- 
20 12 620 32 17 27 60 30 | 30 1/11. 04 | K citer. Erweiterung auf 225 Ps Doroi 
stehend. 
KERN = | = = Te | = SE O 1] Gebrauchssp. 2X 110 V. 
; s z | _ `]g! + Geb bssp. 2X 110 V, dient h fü 
eo, A200. 20 2, m RO aabenbstnberrich rain: To KW 
l | ST Pufferbatterie. Anlagekosten aus- 
| schließl. der Maschinen und Batterie 
| für Bahnzwecke. 
*) Im Verbälın. 35:65. 
: ‘ re ie Geb hssp. 125 V. Außerde tädt. 
20 900 , 12 | 45 | 85 50 25-17 ' 172.97 O Btraßenbercuchtung 8 Eogenläinpen ; 
| , | | zu 10 Amp, 85 Tantallampen. 
a z . : — [St eis f. Licht m. Rab. bis 50% 
— 620- 5 3 — 60R 3V | 35 | 1/3. 01 Krai roni auch Pauschal. = å 
670 25| 8500 413 685 | 349 60 25 | 1 037 24/11. u K ] Gebrauchssp. 2X 110 und 220 V. 
| | | | Spannung Dr 4750/110 V, G) 2x 110 V. 
i Die im Nordwesten 6km vom Mittel- 
' . | punkt der Stadt eelegene Maschinen- 
| | i zentrale A liefert Drehstrom von 
! 4750-5500 V verkett. Spannung, der 
für das äußere Stadıgebier durch 
| i Transformatoren auf 110 V herabge- 
2 000 30 | l BR | as setzt wird; für das innere Stadıgabiet 
1070| 1150,87 970 1188 2636 2786 40R 20 7467! 26:5.02! K wird er in dem Umformerwerk C 
1580| — j | | | nn der ein Im Drsleiterertom RR ZEEN 
er ein im Dreileiters m 
| angelegies Verteilungsnetz versorgt. 
| | Die neben dem Umformerworke 
liegende Maschinenstation B liefert 
| in Parallelschalt. mit Akkumulatoren 
Gleichstrom in dasselbe Netz. 
| = 8 f. Bahn 500 V, f. Licht 110 V 
1070. 350 | 15.98 | K our igener Bedarf 
| ' | 8 . f. Bahn Gl 500 V. f. Licht u. 
nn 378 [halten o || aani ya, Spare 
| ; , . Versorgt a ahn- 
964 In pine. ý | unserstation Behnde für Dr 3000. 
130100 203 7952 4300 45 , 20 mieke OPANY: i 
i u. 3 . f. Bahn 5% V, Dr 6000 V, fü 
2400 | 185 | | ‚päude- 15/11. 9 OK se und f. Licht u. krafı 
| an Rn sueinden in 5 Landkreisen 
i 6000/11 x 
' | S . f. Bahn 500 V, f. Licht u. Kraft 
418 70 | | | 15/12. a KO 110 Vans Gemeinden. 
| i | hssp. 2X 220 V. Liefert auch 
255 143 5500 185 | 520 360 45-00 20 — 119/12 01 K arom Für Straßenbahn wofür Puffer- 
| | | | battorie von 116KW vorhanden. 
95 9 400 6 3 36 50 | 30 | 14| 15/9.04 O Gebrauchssp. 220 V. 
| | | | brauchsep. für Licht 2X 110 V, für 
124 30 1850 4 175 134| 4 ‚30 R 125 | 1897 O en \ "Wechselstromanlage dient 
Ä ! | | zum Antrieb von 5 Zuckerzentrifugen. 
| | | | | Gebrauchssp. 250 V. 
| i aa i , terirdisch, Verteilgsltg. 
190 58 4000 2: 65! 20., 40 | 25 : 250: 1/10.04 | KO Speele a r T A 
5 c — I Gebrauchssp. 2x110 V. 
30 18 427 B | Pauschal | 22 1/1.98 | d 


we _ —— Au En a, 


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u E EL ae, Blesäesee Sal ang > El = | 
er rin ee TE- wo; J2 pa g=24 Moe 2 © 5 w =: a -a 
eng PEELE s 98: eo 798 x: 3-42 3s | rog 2-8 = 2 Spannung, 
Nena un © FFF cH- | aeg | 22% 2334 5°. Eart 3 : = 5 27 = | at versorgte Orte 
=» D ® . é SE > ı 9 .n , je + ta i 
de Onie a ddal ss aa aa gel Ei azt 3 oo 5 ai 
!igentümer ol ge geg) de$ San aeledsh sr OEA jagal 2 3 
Figentümeı z nen 3 E aar) Sa: |=$°? auezue So | = : Be p © Bemerkungen 
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! ' | | | 
*Harzburg-Bündheim (G.m.b.H.) 242 Gl A | Wr Dt 12 | 5 510] — 12| — Panschat o 1/77.98 | — l | 
l % | r 
* Hassee bei Kiel (El.-W.Hassc«- 3486!GlA3-L Df 94 26 1775 | 22. 142 88; 55 ' 25 220 | 1/10. 2 -- Į Gebrauchsep. 2X 1.0 V. 
Kiel, G. m. b. H | | 'J/1ll. | 
a ur: & 500 GIA 3L| Sgs | 129 16 670; — 8 27 60 | 20 385| 1/5. 02 — Gebrauchgep. 2x 20 V. Versorgt auch 
Kuhnke, Kiel me a zu. | 
Hattenheim a. Rhein siche Eltv. Ile] — — | rn e | — — | u E e E Br = 
Hauen: tein i. Pfalz (Alois Seibel)| 1503, G1A2L, Df | | 8 m = 12, 75| 50 Ä 50 25: 1/1.08 | O | Gebrauchzep. 2.0 V. 
Haunstetten bei Augsburg (Gen:.) 26231 G1A2-L| Dm | 295| 115 519 1; 19 51) 60 2 | 80 1/3.05 O | Gebrauchsep. 2.0 V. 
; | ' ' 
Hausberge in Westfalen (Ernst | 74 37 8230-60 30 222 1/1.99 O | Gebrauchsep. 2><250 und 500 V. Die 


2 500 GlIA3-L Df 180 58| 2550 | Zentrale versorgt auch Barkhausen. 


| | Neesen, Lerbeck, Porta und 
| | | den Personen- wie großen Bangier- 
bahnhof Porta. 


| | | | | Ä l 
l A 7 i i n 2. 8 , Geb hssp. 2220 V. Dient auch fü 
50 000 | GIA3 z Df 1 000 | 410| 17561. 303 554 e 50 22 1270 177.00 K en u on Ci r 


in Sgs 250° 80| 2870; 60: 192 245: 50 , 20 345| 177.08 KO*)| Gebrauchesp. 2x2 T- 
| 


Krüger) 


Heidelberg (städt.) 


nn *) Speiseleitungen unterird., Verteilungs 
leitungen teils unterird., teils oberird. 


Heilbronn siehe Lauffen a. N. 


— | — | Bere 
Heiligenhaus (Rhein:!sch-\Westf. 


12: 250. 140 50 25-15. 162| 8/3. 00 OK | Gebrauchsep. 220 V. Das Werk win 
El.-W, Essen) | 


a Ca Di | vom l. Okt. 1906 ab vom Bbein.-Wesil. 
| | EL-W. Essen aus mit Drehstrom 
| 10 000/220 V gespeist: die Strompı eise 


sind dann f. Licht 82 Pf, f. Kraft 15 PI. 


8 123 274| 50 2% 240 | 20/2. 01| O Gobrauchesp.2><220 V. Geerdeter Huet 
| | eiter. 


Heiligenstadt i. Prov. Sa. (.tädt.; 
Pächterin: Allg. El.-Ges,., 
Berlin) 


| 


7937, GIA3-L, i$ 186|) 78| 5347| 


Barmke, Grube Emma. f 
| +) strompr. f. Licht u. erste £00 Brenostd. 
| | | | für 1 angeschl. KW u. Jahr & Pf. 
| i l darüher 20 Pf. außerdem (jeidrabatt 
| | von 10-80 e Für Kraft: a) Grand 
| 


* Heilsberg 1. Ostpr. (R. Kiehl). 6000 GIA3-L Wr 152 14| 3000 T 32. 90| 55 55 26 114/12 00| O | Gebrauchsep. 2x 110 V. 

Heimbach siehe Urft-Talspeıre]| — — ie — — | — | zO a | Zu to = i= 

nn b. Lindau (Salom. — GIA 2- L Df 15 9 725 — = RE Pauschal- = Ä 5.97 | — | Gebrauchssp. 107 Y. 
*Heitersheimi.Bad. (Joh. Müller)| 1275:GIA3-L; Dt | oo 16| 532 2 5 26| 50!50 — ‚1/10 o — | Gebrauch:sp. 2X 110 V. 
ee b. Chemnitz (Ge- 1600, GIA 3-L | pf 60 W| — ı-  —  — | 5| 102 1902 | — | Gebrauchssp. 2X 110 V. 

u (gejasi Zente] pao Dean Dr | aoj — | amo m om. mpemjann am wt os rigen Mr 


i Pf. mit Benutzungsdauer 
| Petr —50 °% u. (leldrahatt Y. 1-0 
b) Doppeltarif 12 u. 45 Pf. f. 1 KWötd. 


| | 
| ‚2><110 V. Veısorgt das Gut 
BT Bord. Müllereibetrib 


Geb . für Licht 2x110 V. für 
60 30 107 2/10. 08 O Sbraucbe. r 


*Heimstorf b. Lütjenburg (Inh. 
C. Greve) 
Hengersberg i. Bayern (El.-\V. 
Hengersberg, G. m. b. H.) 


14981 GLASE WEDD 80 36 600- 42,6: 38: 


r > Geerdeter Mittelleiter, 


| | 

soo aAa S u ER 
| s ' 

| Werk wurde 1905 völlig umgebaut u. 


| | erweitert. 

Heppenheim a. d. Bergstr. (städt.)| 6400 GIA2L Df ' 170| «60, 5000 16 104 281] 50 ' 25 | 860:15/1.00)K O Gebrauchssp. 220 V. 
*Herboizheim l. Breisgau (C.| 2700 GI A 2L Di | | | | a. | = = brauchssp. 220 V. 

benre Sohn Gun H | | 30 20 1 300 3 u 4l | | | 1/12. 9. Gebrauchssp 
Herbsleben i. Herzogtum Gotha 2500!G1A2-L: Wr Df 12: Eu 7 - = ' | tebrauchssp. 220 V 

Arnold Reiksch Inc) r 26 1100 235 | 39| 45 | 2% | 39 ‚1/12. 03, O | tebrauchsep 
*Herford i. W. (städt.). . . 26 290 GIA 3-L Wr Sgs 166, mi 4800, 140 208! 363 | 50 ` 20 | 280 18/10. 02| — | Gebrauchssp. 2x 220 V. “ 

| | | | | 

Heringsdorf (A.-G. Seebad 950 GIA3-L Df | a 30l L : ‚2x 110 V. 
Heringsdorf) zZ | 243 i já aP = Bemerkung Mae Strom preise; Sr Im Graf im kom 
Herischdorf 1. Schi H ; | | | | mer u. Winter 73 Pf mit Babatitt tl 
'Heris . Schles. (Hirsch-| 3364 GIA3-L Df. ` | _ i ae a = V; für Babn 

berger Thalbahn A.-G.) Ä wa u, mE | a a 19/1. 03' O | Gebrauchaun 2ER Yorwiagend zum 


a8 . 
Straßenbahnbetriebe. 


2500 GIA 2-L | Df Sgs 3 ' 20 V. Dampfanlage is 
| DS s4 27 90 4 3 W W B| 621/803, O | ingekupi, nich eirfa 
| da dieselbe zur Brauerei gehör 


| | als Reseı ve dient. 
2831 GlA3 L. Wr 28 10 1100 5 17 


Kermeskeil (Bez. Trier) (Hugo 
Weber, Brauereibes.) 


* Hermsdorf i. Sa.- Altenbg. (W. 
Völkel) 
He' renhausen siehe Hannover. 


=> 1903 = 


EP ON a | 
| | 


He: scheid (Bez. Aınsberg) (Ge- 


meinde) DL SIDZLIDENE, AB 1 $2 r 10 | st | 50 30 200 1/3.05 | O | Gebrauchssp. 22 V. 


| 
*Hessen in B 3 . Be | | 
j Acnilles raunschw. (W. D ee Df 36. 20| 1450 +: 62- 48| 45 20 | 50 1/9.98 -- Gebrauchsap. 2% 120 V. , 
eubach I. Württbg. ider : 3 | > | 
$ Sohn) i (Schneider 1 642 Pa L Df 32 23 800 2 95 | 50| 60 25 — 1/12. 96 O | Gebrauchsep. 110 v. 
euchelheim b. Gießen il. | = | 
Kreiling VI) a a Sa mA š 5 8 550 — 2 42, 60 80° — 15.0 | O | Gebrauchssp. 110 V- 
Hildesheim (städt.; Pächterin:| 47060 GIA3-L Df | ; | y. 
Allgem. El.-Ges., Berlin) | 504 108 13191 378) 418 540; 60 | *) | 1048 15/1204 K | Sehkraneren Pahi Bt 1EY i 
| | £. 1 KW8td. 12 Pf. 
Hillesheim (Molkerei u.El.-W.zul 1278 GIA2L Sg: 5 PETRE V. Werk wurde 1% 
Hillesheim e. G. m. unb. H.) " ven x 25 148 Leo R 30 52 12/11.99 O Gehrauchsep. Din dübei © 8 Saur 
| 


iein DJ 
it, wobei 
en  eihebalten wurde 


Hinterstein i. Allgäu siehe Sont- 
hofen 


18. April 1807. 


— 


Name und Postadresse 
des Ortes, 


Eigentümer 


*Hirschfelde-Ostritz I. Sa. (Ge- 
meindeverband) 


Hochfeldea siehe Dettweiler 


* Höchfelden b. Sulzbach a. Inn (E1.- 
W. Höchfelden G. m. b. H.) 
Hochheim am Main (städt.) 


*Hochkamp b. Blankenese (C. 
Anker) 

Hochstadt am. Main i. Ober- 
franken (Rittergutsbesitzer 
Walter Benecke) 


Höchstadt a. Aisch (Mühlenbes. 
Lechner 
Hochwang a. Donau siehe Günz- 


burg 
Hock siehe Josefsthal . 


Hof i. Bayern ( „Siemens“ Elektr. 
Betriebe A.-G., Berlin) 


* Hoffnungstal, Kr. Mülheim 
a. Rh. (Elektr.-Werk Hoff- 
nungstal G. nı. b. H.) 

Hofriede, Postbez. Hamburg, 
siehe Sachsenwald 

Hohenaspe (Stricpe & Nielsen) 


Hohenlimburg i. Westf. (Dynamo- 
bürstenfabrik u. EL-W. 
J. C. Koch) 

— (WestfälischeKleinbahnen- 
A.-G., Letmathe) 

Hohenwart siehe Piaffenliofen 


a. Ilm 
Höhr-Grenzhausen I. Hess.-Nassau 
(El.-W. f. Höhr u. Grenz- 
„hausen, G. m. b. H.) 
Höhscheid siehe Solingen 


*Hellenstedt (Hr. Lockemann) 
*Holifeld i. Oberfranken (städt.) 
Höllriegelsgereuth 


werke 


“Holzkirchen i. Oberbayern (Ge- 
meinde) 


siehe Isar- 


Homburg (Pfalz) (städt.) . 


Homburg v. d. H. (EL-W. Homb. 
„ A.-G.) 


v.d. H 


"Horb a. N. (Jos, Schneider) . 
Hörde i, Westf... 


Hornberg siehe Triberg . 


Horneburg i. Prov. 
meinde) Hannover (Ge- 


*Hotzenwald (Kraftabsatz - Ge- 
nossenschaft Wald-Elektra) 
Hoyerswerda Z 
Linden) (Zschiedrich & zur 
Hoya |. Anhalt (städt.) . 


Sächs. 


Hultechin (städt,) . 


* ichtersha | 
Lücke) i. Th. (Walter 


Idar siehe Oberstein ; 


Idstein i T, (Ose. Jaekel) . . 


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3700 GIA2-L| Dm 
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2000 Dr 50P|Wr Dr: 
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600° GIA | Wr | 
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13500 GIA2L| Df 
8111 GIA2-L| Df ı 
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5730 CHA3-L| Df | 
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2178| GIA 2-L WrDf | 
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1850 GlA2-L| Df 
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3800 GlA2-L) Df 
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2008 GIA2-L| Df | 
632 GIA | Wr 
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3013 Dr 30 P| Wr 
2600 GIA Wr 
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340 GIA 3-L | Df Ggs 


Maschinen, einschl. Re- 
serve, in Kilowatt. 


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36 


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 Elektrotechnische Zeit 


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30| 1700| 8j 72 
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22| 1900| — 36 
4: 2100) 9, 57 
8} 8327) 4 2% 
3001 6l — 
8; 560| — | 185 
4) 1800| Æ| 60 


1907. Heft 16. 


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Bemerkung | | | 
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tarif | 
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M EN 
156| 48 , 23 99| 1/12. 0 O 
110| 60 | 2 | — Eo _ 
70 21 — 11/9. 97 | O 
94) 50 | 20 T2'1/10.03; O 
89| 50 | 50 | 275| 44.0 ;OK 
tari | 
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4! 50 | 50 60| 1/11.04. O 
15| 60 353R; — yo — 
| | 
zug =s | Ken, u ra 
! < 
80 BB 08 219| 1/5.98 , O 


| 


Spannung, 


versorgte Orte 


und 


Bemerkungen 


Spannung für Hirschfelde, Scharre 
u.urunauerKrankenhaus.f.Licht 
GI 2X 110 V, f. Kraft 3>x<250 V. Zen- 
tralo in Hirschfelde versorgt 
Ostritz mit Dr 5000/120 V, Seiten- 
dorfu.Türchau mit Dr 5000/250 V. 


Gebrauchssp. 220,V. Der größte Teil 
es Stromes wird pauschal abgegeben. 


Gebrauchssp. 220 V, 
$) Dabei 60 N ernstlampen. 


Gebrauchssp. 2x 110 V. 


Überlandzentrale. 8 annung 2000/120 V. 
wer an Kn eu ge 2 on. 
Y rgt ferner Markt; A 
Wolfslochu.Triebi. Oberfranken‘ 


Gebrauchssp. 220 V. 


8 DRUDE a v unacden, f. Bahn- 
mpfi ; 
10 KW Akkumulatoren hei 5%) V. " 


Gebrauchssp. 2% V. 


Gebrauchssp. 2x 110 V. 


QGebrauchssp. 110 V. 


Gebrauchssp. 550 V, dient fast ausschl. 
em Bahnbetrieb. Batterie ist eine 
ahnbatterie mit l1stünd. Entladg. 


Gebrauchssp. Licht 2X 110 u. 22 V, 
f. Kraft 20 V. S s 


f. 
vV. 


Gebrauchssp. 2> 220 V. 
gaben nicht erhältlich. 


Gebrauchssp. 2x 110 V. 


Nähere An- 


Spannung 2700/108V. Zentrale 7 km ent- 
fernt an dem Muugfall i. Mühlthal. 


Gebrauchsep. 2X 110 V für Licht, 220 V 
für Kraft. Die Kreis-Irrenanstalt, 
welche für Wechselstrom 3-Leiter 
(blanker Mittelleiter) eingerichtet 
wird (3000 Lamp.), wird angeschlossen. 

aher Erweiterung im Bau 150 KW 

Wechselstrom 8000/2xX110 V. Strom- 


preis 2 Pf. 
*) Für Stadt - Abnehmer soll Doppel- 
tarif eingeführt werden. 


Gebrauehesp. 2>< 110 V. Außerd. noch 

460 KW f. Bahnbetr. wovon 60 KW auf 

Pufferbatt. Angeschl. sind auch die 
Vororte Kirdorf und Dornholz- 
hausen. , j 

Im Sommer 80 Pf. im Winter 50 Pf., 
m. 15% Rabatt. Mir Qroßabnehmern 
Pauschalverträge üb. Stromlieferung. 


Gebrauchssp. 110 V. 


Spannung 5000/220 V. Netz erhält Strom 
un Rheinisch- Westfälischen El.-Werk 
i. Essen a. Ruhr. 


Gebrauchssp. 2% V. 


Spannung 6400/220 V. Überlandzentrale, 
welche von den Krafılbertraguugs- 
werken Rheinfelden versorgt wird, 
speist 26 Ortschaften. 

Gebrauchsep. 2x 220 V. 

Gebrauchssp. 220 V. 

Gebrauchssp. 220 V. 


Gebrauchssp. 1% V. 


Spannung 1200 V. 


b .220 V. Die Anlage ixt an 
on ndene Mühlenwerk an- 
geschlossen. 


Gebrauchssp. 310 V für Licht, 220 V 
für Kraft ' 


EBlektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 19. April 1007. | 


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3 o gayi EEE dgs atsi Sboldoas ga) agt d3% E jg Spannung, 
a v50. m 8. = |-sE5 09717 | > s : 
Name und Postadresse 7 Sery L: “82 2055 a p PEERI 0908,37 2% 2 = ee = “ versorgte Orte 
c |4354 sm 8.8 goa EFFECT: | og a +49 = % 
= SAS DE| > ses|S | Bl = a: = 
des Ortes, a ISASRAI ae Ha EHER ICH Mu afi = P A 
a Opan Lf e2 225 Cgus menge SSj are 323 2 |: 
i u. > O&A uo ES 336-0223 = »Oo?% 5. = = z = 
Eigentümer = Tania SE gag Eee | 5 gË zig een 
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fa] o % zZ 2 Zu | io u je Sse 52 S kam = 
ir | = s e S S O5%° Na L K- m 


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*Igersheim (Mühlenbes. Rob. 1000 Dr GIA Wr ia re en | a 35 1/7.04 _— | Spannung 2000/10 V. | 
Schwab) _ 

*[llachmühle b. Schongau (A.-G. | od. Pauschal? ODE Dt Kuh Zee, 


16kın von Schongau entfern: Ver 

| tarif sorgt zurzeit Schongau, Peitnig, 

| Steingaden. Burggen, Bern- 
| beuren, Lechbruck. 


+ 


für elektrot. Untern., Mün- 


j 
8300: W Wr (Df) 915 — 3000: Il; 73 213 50 20 A 16/1. 01 — Į Spannung prim. 5000 V, sek, 27115 f. 
| 2 phas. | 
chen) 50 P | 


in el ehe 


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| | 
GoR 20R. >76 9/12. 99 KO*)| Gebrauchssp. 2x 110 V. Außerdem an- 
ce bis 300 l ) gerchiorsen: 49 Ventilatoren, 3 Plät- 
0 eisen, 19 Kochapparate, 1 Heızplatie, 
4 Zigarrenanzünder, 2 Ofen, 3 Bier- 
| wärmer, 1 Brennscherenwärner, em 
| | | Röntgenkabinett, 2 medizinischeApps- 


Illkirch-Grafenstaden s. Eschau ! 
11200 GIA3-L Df Wr 336 62 8064 96 


Iimenau i. Th. (Thür. El.- u. Gas- 
We., A.-G. in Apolda) 


rate, 1 Schwitzbad. 


*) Speiseleitung, unterirdisch. Vertei- 
Jungsleitung oberirdisch. 


5 13.9 — Spannung 3000/150 V. Zentrale in Neu- 


| =- er 
Iishofen-Neubronn i. Württbg. (Joh. 2 400 | Dr Ma = = | =, u HARE bronn versorgt auch Iishofen und 
Schatfitzel, Ilshofen) Zus. | | | | Kirchberg a. Jagst. 
| - = 50.5 = 9.99 — [Dient haupts. f. landwirtsch. Zwecke, 
“ilvesheim a. N. (Dampfziegelei-| 1600 GIA2L Df 177 7 480 p 2e e aa UN fahrbure Motoren. © S 
besitzer Ludw. Schaefer) | | Ä at | 
| ' © 55 250 117/10. 01! O*) | Gebrauchssp. 2X 110 V. Außerdem an- 
Immenstadt i. Bayern (städt.) 4578 GIA3-L Df | 140 43 4900 50; 2 210| 60 25 50 117/10. 01) O*) genchloreen N vatandin a 
; ! | ‚6 g 
| | | | | | | | “Nur zwei kurze Strecken Kabel. 
| . | - | in a 02 | S x 5 
ingweiler i. Els. (Rheinische|] 2373 GIA3-L Wr DEJ 55 27 96| 6; 30 50 25-20 6/8. 97 | O | Gebrauch«p. 2 «110 V 
Schuckeırt-Ges. f. el. Ind., | | | | | 
Mannheim) | | | r ET 
- i ' ar i . 2x°5% V. Speiseleit 
Insterburg (städt ; Pächterin ist| 27787 GIA3-L Sgs | 150 60 3076! 100| 236,5 291 ee Verteilungsleitung oberirdisch 


Strompreise: 1. Maximaltarif: Licht 


Allg. El.-Ges., Berlin 

i | | | 55 u. 10 Pf.. Durchschnitt mub min- 
| destens 18 Pf. betragen, Kraft: für 
| | Ä | die Maximal-Beanspruchung für ıKW 
8 M., dazu 10 Pf. für I KWStd. Der 
| Durchschnitt soll :0 Pf. f. 1 KWstd. 
| nicht überschreiten. 2 Doppeltarif 
| (Licht od. Kraft) 5u.25 !'f. f. 1 K W3td. 
| Das Werk ist im Herbst 1906 um einen 
| Gasmotor von 200 PS nelıst Generator- 

anlage erweitert worden. 


| Spannung prim. 10000 u. 5000 V, sek. 
| #10 u. oV. Strompr.: Licht 6 Pf. 
| | m. Rab. bis 5%. Außerdem pauschal 
für bestimmte Brennzeiten. Kraft 
| | 0 Pf. mt Rab. bis 50 °. Außerdem 
| Stunden- und ‚ahrespauschel. Er 
| weiterung im Bau. Stromlieferung 
Ä | nach: Höllriegelsgereuth, Fer 
Ä | | | lach, kFasangarten, nter- 
| biberg. Grünwald. Eben- 
| | t hausen, Schäftları, re 
| | | l i, Deining, Groß- u blein: 
Dre50P WrDi \ i | E houam Dani e 
104% — 41885 507| 3385 605 " Biene — 1/1. 95 | K garten, Neuried, Krailline 

un, INY | | Dr Stockdorf.Planegg.VrA, 


Isarwerke (IsarwerkeG. m.b. H. 
München-Thalkirchen) 


1. Zentrale Höllriegelsgereuth 


2, Zentrale bei Pallach. . . Moosach, Aubıng, Kal. Zentral: 


| | werkstätte Frein ain, Onir. 
ing, Pasing. Laim, x8r i 

orkstätten, kgl. Schlo Fürsten 

| | | ried, Pullach, SoD ehhe 
‘ ` 
nl on Indusırieterräl! 
dling bei Mittorsend’ 
en ewid, LochhaureN 


Kieseonfeld: 
Milbertshofen, S atenrie 


Grob- u. Kleinhadern. en 
65 11/12. 97 O I Gebrauchssp. 2% 110 Y. Ferner sin 
10 Heiz- und B 
schlossen. 


Gebrauchssp. 220 V. 


isen l. Bayern (F. H. Mitter- 


951 GIA 3-L Wr Df 34 6 1100 — 34,5 45 40 
maier) | | 


| 
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SQ 
| 


2 
! | | 

1200| GI A Df 160 70 3000, 16 80 — Pauschal- 

2047 GIAS-L DfWr 10 25 wo 4 95 14 60 20 | 


* Isenburg i. Taunus . . . » 


Ismaning i. Ob.-Bayern (E1.- Werk 150 42.99 O | ebrauchser. 27:10 V. 


Ismaning, G. m. b. H.) 


*Isny im schwäb. Allgäu siehe 
Wangen 

* Issum ([ssumer Elektr.-Werk 
G. m. b. H 


Itzehoe | städt.) 


2 600 | GI A 3-L DF 30 10 880 2 8 67 — | — | 60 20/2. Di — Spannung 32.110 v. (eerdeter Ņitte! 
leiter. 
| 


16000|GIA 3-L Gs 100 290 3600 100 *)220 176 „ Siehe 235 1/12.01 K [|+ Außerdem :0 KW für Appare aler 
Bemerkung Strompreis: hear rüber 


- dm! 


Tarif von BonnenunD er 


abends.) nd 
Jagsthausen i. Württ. (El.- W. 2300| Dr 50P Wr 45 — 1000 — 62,5 95 50R:!25R 160 110.03 O fs 5000/150 V. Anschl es. 
Jagsthausen G. m. b. H.) i bis 250 | Spanni tschaften, Jagtthon t 
i Oinhausen, Bor. "op Kur 
Se hoen sind 2 Stromerzen! pE y 
| je 66 KW und 1 Turbine en 
Jahnsdorf i. Erzgeb. (O. Hafer-| 5500|1Gl1A3-L Df Wr 186 977 2200 4 1510 5 W — 1900 O | Gebrauchesp. 2<20 V- Versorg? 
korn & Co.) Gs | Adorf i. Erzgeb. i 
Janowitz i. Posen (städt.) . . 1891, GIA 2-L. Df 4) 2 1500 6 55 103 50 2% 85 1/1205 0 Gebraucbssp. 2%0 V- Kerner 6 Pavsed 
| | Anschlüsse. 
Jarmen i. Pomm. (Elektrizitäts-| 3 100 
werk, Dampfpflugkulturen | | 
u. Maschinenfabr. von Max | | | 
u Jarmen) hssp. 220 V 
1. Stadtzentrale -E ıı GLA Sgs(DP) 74 2 150) 8 6 90 OB 1/10.01 O | Qebrauchssp. i v. 
IT. Uberlandzentrale . . 'Dr 50 P Df 225 —-. mM — 210 — eo laa | 450 nn 02 O [Spannung 500, 6000/50 | 


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era Name und Postadresse 5 SLED uz! 532 EFF 2533 232 j5mas ee cg ias S = D Spannung, 
zasao “Lo Aja CECR u -SH ou Da ar — = 
ai des Ortes, 3 SBi ga Ssk Ssa Sig ale js Sg 23, 5 j£ versorgte Orte 
O Eigentümer k L0 ua 5:2 |3-8| 35: Geis Ente none Be 2 3 und 
zo Bas 2g ET 58g Bhrälahasse: sE: "am lass © | = 
= _ zg E 258 82 3|228 8553 >. Š T E Bemerkungen 
= eher. — f sj 
ei « - < OSa Sa | L K oe) 
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y i ) ' 
E F i. . (städt). . . 5414 GIA 2-L; | 20° 255 | | | 3 | 
Jastrow i. Wpr. (städt.) GIA2-L | Df | l 20 108 ‚32355 34 Ä 38 305: 40 ÆR = %80 | 28/8.00 , O | Gebrauchssp. 2% V. 
in‘ | | | | 
en | | | | | i | | | | ' Gebrauchssp. 2x220 V. Maschin. :500 V) 
ni R | | | | | | | | me a er a.t; Bahnbetrieb. 
U 7 i BT ' | er Aa rnoc i 
em dema (Jenaer El-We. A-G.) „| 32000 GIASLi Dr | 910: 370: 1150 5 448 667 60 WR, — !2/3.01 KO|) Umformer von mkA sziterner ein 
hires | | | | l j in 2><220 V umformend. Angeschl. 
i | | | ann Tonigeniena, Lichten- 
. R ' n, t . räta 
Jersitz siehe Posen. .. . | — = -— > le I _ ME EON AREA GUUR 5 Zerannröhstedt wätzen, 
| | | | | T 
Jerxheim (Kr. Helmstedt) (EL-| 3390’ GIAR-L Df | x 0 2000! — - SR NE Z 
W. Söllingen - Jerxheim, | zus. | | | 85 70 60 30 75 7/11.00: O Gebrauchaup. 2x 220 V. Versorgt auch 
e. Gen. m. b. H. | | | 
Jeßnitz siehe Bitterfeld. . | — |; — p= | — F o a A er een 2 on 
aa “Jettingen (Mindel-El.-Werke, —- Dr Wr 20 —: _ | | | 7 
und, m = Me = = = = — 1,3. — | Überlandzentrale. V t B , 
n i G. m. b. H., München) ' | | ! oa Jettingen, j Öberwaldbach 
En | ' | ' i | i Münsterhausen, Scheppach und 
À k , i | | | | | | a ass n. Nähere Angaben nicht 
ee ` i ' j | SR j ; 
he Jever (städt) . > 2 2 2 oc. 5500| GIA 3-L' Dt 160 20. 4200 3g 48 260. — — "© — €wI29 O Gebrauchssp. 2>< 110 V und 220 V. 
pr nn i.d. ka (Aug.| 2303 |G1A 2-L Wr Sgs 45 I5] 900 4 40 60 o % 70| 1/3.04 O Į Gebrauchssp. 220 V 
u alkenber | | | | | ge /3. 
ee St. Johann a. d. Saar (städt.) 24126 GlA 3-L; Dt | 325 90 11665 249  3pə 45 60 ÆR 530 15/10. 9% K O Gebrauchsen, für Licht 2x 110 V, für 
i ' r . 
lei louy-aux-Arches i. Lothr. (Metzer 4000 Dr 50P Df 150 — | 2500 lọ 40 12% Siehe 1:0; » Is e Li K 
p A os > = i ` . 5000/220 V., f., i 
ni Dampfziegelei u. Elektrizi- ! | | | Bemerkung er ® "Doppeltarif. lakeat, 18 Pe Ahani 
tätswerke, G. m. b. H.) , | stunden 22 Pf. Großahnehmern be- 
| | Ä | sonderer Rabattsatz. Versorgt auch 
u. Ars a. Mosel. 
a Jungholz i Osterreich siebe] — | _ — | ee — =- = ao = | = en 
a i Wertach | | | i | | | 
War "Jüchen I.Kr.Grevenbrück(Jüchen 2477 | GlA3-L! Df | 60: 40 12350 — 2: I71 50 | æ v-  2/12.03 O | Gebraucbssp.2><220V für Licht. 440V für 
st El.-W. u. Druckerei G. m. | | Kraft, geerd. Mittelleiter. Angeschl. 
en | b. H.) | | sind Jüchen, Pristerath, Garz. 
a | | | weiler u. Otzenrath. Das Werk 
Me ; | | ' | steht unter Zwangsverwaltung. 
= "Nänkerath (J. Gewerkschaft) . 2000, GIA | Df ' 180 | 25 40, 52 I8! — Bauschaf: | AS a | — į Gebrauchssp. 220 V. 
S a , | N t | " i ri | 
at Kaiserslautern (städt.) . 52 000° Pa Sr Dr 8) | 118460 225 538 834 i Siehe ai 1456 16;12. 94 KO Hochspannung aenach. f r a 
a: a 2 5) 26 emerkun 1:0 20W/ ‚ tür Bahnhof G . 
Lad ne | ei 0 132 a l | | Das Werk ladet eine den Pfälz. Eisen), 
en | gehörige Akk.-Batt. von 57.6 KW. Für 
I ' i i , i i | 3. Benutzungsstunden - Tarif 0 u. 
= | | | | | | | | 10 Pf., für W ı8 Pf. 
ke ‘Kaiserswerth a. Rh. (Düssel- 2370 GIA3-L, Df HO’ 190 3675 67 112° 123° 50 | 20 _- 1,6.99 — | Gebrauchssp, 2><110 V. für Bahn io V 
jar dorf - Duisburger Klein- | | " a ' Außerdem 260 KW un Masch. u. 130 K W 
ran bahn Ges. mb H.) , | | | | an Akk. f. Bahnbetriel,. 
es Kalkberge i. Mark (Gemeinde) |. "3500: GIA 3-L: Ss | 90: 70 83340 26) 32 151 40 2030 160 1,1.08 0%) Gebrnuchssp. 2x220 V f. Licht, 40 V 
en . Kraft. 
im. | | | | | ! | *) 100 m Kabel. 
alh Kamenz i. Sa., (El.-We. Kamenz] 12000 GIA2-L Df Sgs 130; 30 1950. x° Js | 105; , Siehe , 202 10/7.00 K O f Gebrauchssp. 2% V. Erweiterung für 
T i. Sa., G. m. b. H.) | = | l Pemerkung rehstrom geplant. 
uo | Strompreise im Sommer 65 Pf. im 
aA i ' , ; Winter Nov.-Jan. & Pf. Kraft 28 Pf. 
Er | | | | | u. Pauschaltarif. 
a Kammeri i, Ob.. Bayern siehe] — —  _ — a u E | — 0-1 — — '— 
er j Murnan | | | 1 ; 
m sall \ (EL-W. Kandel, | 3900 GIA3-L Df 70' 100, 1 869 10 a) 120 55:20 | 230 1.12.00 Gebrauchwp. 220 V für Licht, 440 V 
en Kandern i Bade k iz | . ' i . -4 r > 
1. . n (Ing. Gust 5) 3- 7 ` 2. J 7 , 25- — 14.10.96 Gebraucbasp. Licht Gl 2x 110 V, Kraft 
1 lisia (Ing avį 2000 oa L Wr Dt 180! 20 1200 N 0 76 60 25-9 4,10 0. N esbeau: ne (ili 
ao appeln (Schlei : i ! r ZNN | i 99 E} D a7 3x = 19,9: Gebrauchssp. 110 V. 
2 Kleneke) ) (Martin) 2405| GlA2L Df | 691 16,5 1500; 30° 30H) 447R 9 2212.93 O ra a a E E 
a | | | | | | mit 1—2 Lampen. 
n aa T Zr duhn i. R 3400 GIA 3-L Wr Df 40 20 1001 4 5 6 40 2p ` 70! 88.96 O | @ebrauchssp. 2x 115 V. 
ae .D. er, Achern i 
| Karlsruhe i. Baden (städe.) . 111 561 Dr 50o P DE | 120! -- | 25323 | 676 1789 1056 0R; 22 2788 94.01 K f| Spannung 4000/1% V. 
} ] 


— Dr 50 P- Df | 1700! 105 3821 | cos 844 1265402) 1989 1/8 03 KO [Spannung prim. Dr 800 V, sek. lo 
i 


N balınen) u. 12) V. Versorgt Bahnhofsgebiet. 


Gl 3-L 720, Ä 
” (Groß, Hof-Fernheiz-Elek- — GI. A Df 360) 160 13000 5, 53, 127 40 |40-12 — 1.05 K Į Gebrauchssp. 2x115 V. 
X oe u. Wasserwerk) i | Ä | | 
aristadt a, Main (Portland- 2.660 Gl =~ Df | 198 — 7789] 32, 1 — | Pauschal- — :1/11.97 — Į Gebrauchssp. 110 V. 
ei Kate e aT abrik) ' | | | | rt Gel } 110 V 
e! b. Mainz (städt.) 9000 GIA 2-L Df . 312! 125: 3100 62| 175 214 siehe 150 108.95 KO So Pi. mit Rabatt bis 
or | | | Bemerkung 30 Pr., Kraft 20 Pf, mit Rabatt his 16 Pr. 
a | ; | Straßenbeleuchtung ausschließl.elektr. 
je t Kays , ; en (Bogen- u. Glühlampen). 
e Stoffen? t Els. (Alois| 2800 GIAY-L Dr Wr 54i 10 20 m m Pauschal- 70 910.98 — | Gebrauchssp. 2% V. 
- Kehl Gro f S | . e T, ; | ` ` c i | Primärsp. 3000 V. Gel hssp. 3 =~ 120 V 
pi A manh, Bad. Staats — | Dr0P Wr (DH 1100 40° 2177| 190 1%2 58 40 I2R' 1200 199.00 — für Licht, 3220 V für Kaft Vor 
pa” "Kom ih j : i | sorgt Bahnhof- und Hafengebiet. 
ae nalh i, ; Sam i g -a - SER 30%) 508 3 je — I Uebrauchssp. 2x 110 V. 
je Reicholue) ver pfalz (J. A] 1300 GIA3-L Sgs 25] 20 450) —- 250°) 50%) 30 13/12. 03 a aie 130 O e e 
e ; 'SKOrZO. 
= Kempten i a | | I ae Denen at an 2x220 V. Außerd 5- 
562 pen I. Bayern (städt.) 18864, GIA 3-L Wr (DË) 0, 70 GGZ 8B BIG 503 60 2% © B70 1511.01 K f Gebrauchssp, re om ange 
i #5 *Keyel | | | | Apparate mit 104 KW. e Í 
| aer . ! : ' ups - Re | ; ya Ce en . 1 d 220 . Bl 7 
(Gemeinde). . 5%0 GIA3-L Dr 290, 89 6630 47 89 Æ? —-  — 220 103. 97 Sop u eissp. 10: -un ènkej 
| | | | Gebrauchssp. GI. 2x2% V. (ieerdeter 
| | i Mittelleiter. Außerdem liefert die 
| | UebarlandzentraleRaisdorf an das 
Kiel (stäut,) siehe auch Raisdorf Werk Drehstrom von 5500 V. Diese 
r 


Dr 48 P , | formt u. den Haupt-Summelschienen 


zugeführt. Ferner sind sonstige Ap- 
parate mit 196 KW angeschlossen. 


O |] Gebrauchssp 2x 110 V. 


ml 
151 en 3-L DfWr 14 515 26119, 728 853 1363 60 : 20 2150 15/10.01:- K | Energie wird in Gleichstrom umge- 


| 


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Kirchen a. Sie 
| -Meg (Kirchener Fl- 
Ges, Heinr, Kraemer & ER 


om WABL Df 30 iñ | a 6 ' 15. 55 70 


| 70 DO 1/11.99 
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Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 


— Se 


18. April 1907. 


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Fe - „E |s@ 182, slaealsseel sa | Sag |: 2 S 
In w AS no E A Ep wisP| z oe 85 o | be 
| GE |293 ee Ss eenama en | agd jz ss £ | 3 TR 
Name und Postadresse k 2058| 5 E 355 EE 258 |=3” SmS Se an á |25” = = ung, 
v es235 | “ad |g -i 0% ei} oS5ö5rt ee ie 5 Be pu “a versorgte Orto 
des Ortes, 2 SASEA] £a Sar ags |ZBEslod.iseäe ez Sg A Jigs © = 
z SRAT eo. Por os; o4 aS EOE PE pe | Em: n 3 nd 
Eigentümer  Jsnlal EÈ “as aer „E83 |g gob) 5% N | g*s | r = 
= © pAd o © Bar | ERS 35 e |)588 gas 5 = g a | = © Bemerkungen 
ao = ag mer: seläestae 7.10 8 2 A 
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Arne i. Nied. - Lausitz (Max| 4400 GI A | Df Dm 90 12 550 6. 122 16' 55 | 25 | 90 | 1/7. O1 | O I Gebrauchssp. 220 V. 
chmersow) | | | | 
Kirchlengern i. Westf. (Heinr. 1000 GIA 2L Wr ` 20 16. 600 6 67| 63, 40 WO | 40| 8. 03 | O | Gebrauchssp. 220 V. 
xi Schürmann) " i | | | 
rchrode siehe Hannover . — | — — — — — P = BE = 
: | | 1 
Kissingen, Bad (städt.) *)5 200: GIA Een Df 400! 170; 9180 60 224 175 | Siehe 660| 1/6.05 | K | %ebrauchssp. 2x 150 vV. 
| Ä Bemerkung. | *) Zahl d. Kurgäste i. d. Baison 770%. 
ee an (G. m. 1000! GIA Sg3 12 12 500| — 3; 30 70 30 30| 9. 04. ` O | Gebrauchssp. 220 V. 
A l | | ' | | 
Kieinkötz b. Günzburg (Schwa- 23355) W ,WrDf 325; — 8168| 85 404 | 683 60 | 2% | 1 385 |15/10. 98 OK | Spannung 5000/150 V. Überlandzentrale 
bon) (Bayer. El.-Werke, 1 phas. | u. ar 17 Orte, u. a. Neu-Ulm, 
A.G. München) 50 P 1 | a S ol. und Kleinköt, 
| | Riedheim, Pfaffenhofen. 
' | Oxenbroun,Weißenhorn,Auten 
| | i | ried, Bubesheim, Beuren, 
| KR a. G. und Bahnhof 
| | . 
*Kleinschmalkalden i. Th. (El.-| 3000:GIA 3-L. Wr Df 90; — 1 471 2 | 377 50 | 20 180 24/12. 98° O | Gebrauchssp. 120 V für Licht, 20 V fü 
wo LEER | | | Ä / Kraft. Pa ' 
. m. b. H. | | 
: | | 
Klingenberg 1. Bayern (städt.) 1503 ' GIA 3-L Df 75 72) 2850| 10° 37; 254 40 | 20 | 240 24/12. 98| K | Gebrauchser. 2x110 V. 
| | | 
Klosterlausnitz (Klosterlausnitz. | *)5 000: G1 A 3-L Df 160 80| 1800) 40 180) 176 55 | — 90 | 1/1. 05 Gebrauchssp. 2><22 V 
El.-W., G. m. b. H) | | | 90.1 1/1. 054 0 *) Es sind noch 5 Ortschaften ungeschl. 
Kohigrub siehe Murnau . . | — |, | S h as z —_ u ee | Bee == da 
aa | | | | 
Köln a. Rh. (städt.) . x on a = Df 8000| — |117 144 |2 456 +250*) 773 50 | % Ä 9925 1/10.91 | K [Spannung prim. 2100 V; sek. 55, 72, 11 
€ i ; í i un . 
en pP) | | Ä +) Ohne, Promnik für Straßenbahn 
Kohlscheid (Rhein. Elektr.- u.| 39000 Dr50P: Df | 1275| 195| 12397| 57 230 It D $ er y 
Kleinbahnen - A.- @. Kohl- GIA ne 1198| 730, 40 "16 2250 19/10. o erden für Bahnberri 
scheid b. Aachen) | = V. Überlandzentrale versorgt: 
i ardenberg, Broich, Hasren, 
| | Herzogenrath, Kerkrade, Hol- 
| | | land, Laurenzberg, Pannes- 
| heide, Richterich, Weiden und 
| | Würzelen. 
Könlasberg i od | | *) Bei Großbetrieben 
este er er Negen- 6200 ' GIA 2-L | Df 112 30| 2300 4 28| 110) 55 | 27 ! 100 | 1/10. 95 | O | Gebrauchssp. 110 V. 
Königsberg i. Pr. (städt.) . 201693 GIA5-L! Df 2333| 240| 42026 |1 229 i 394! __ Siehe 3 769 12/12. 90 K *) | Spannung im Lichtnetz 4x110 V, im 
ee RR Oo Punten pe OT Anan hur Babnbetrieb umacha 
i i sämtil L. etrieb u ; 
| | | Außerdem angeschlossen 111 KW für 
| | sonstige Zwecke; ferner die städt 
| ! tlouiriche Biralenbmir hi En n 
| tes es ble 
| | werk ist im Bau. 
$ i ‘kabel u. blanke Kupfer- 
| | | | | | schienen“ Be aoran iR: Monier- 
Königsberg-Mittethufen (Königs-| 4000 GIA3-L, Df 5 | BEE, m. 
! - 200! 95! 5427| 180 89 3 =, 4 * sp. 2X 220 u. 4X 110 V. 
berger Straßenbahn, A.-G.) ubL | = D lp Pe 1/10. 01 | )O ee erführungen unterird. 
| | Ampatd. bei 
Königsbri . Sa. waht- | | 110 V i 
we A on = 3200 GIA3L| Df 104| 24} 1447| 20 30) 106, 50 | 20° 986 1/7.94| O | Gebrauchssp. 2x110 V. 
Dresden) ? | Ä | | | 
e > | L 
Königsee i. Thür. (städtisch).. 3105 GIA3-L|i Df 121 47, 4500| 20 *)130| 176. 50 ' 20 | 169 | 12/2.99 O | Gebrauchssp. 2x110 V. 
| | | | | i | *) ae ee Naon 
| : ochapparate u ' 
i 2 3000/130 V, 
| | | Spannung Dr 300/2090 u- das 
1 150 u. 450 V. Hauptabnehmer 4a 
| | attenwerk (Licht 150 Y 
vn ME Bi DEE o ee S 
önigshütte 0.- Schi. (Verein.| 6 ; | ER . ne | private Beleuchtung b. 
Königs- u. Laurahütte, A- 5089 Drsor| Dr | 2605| m 3100| 90 2301160 30 | 12 | — 1/10.98,KO faul der Stadt (3000/ oron din! zur 
s i , Gl | Außer vorg | ohstrom 
G., Berlin) | Umformung von Dreh in Oe otoren 
| im Hüienwerk1 Umí ormer von sP 
und Zusatzumformer von. 
5 \eichstrom- 
Königstein a. E. (städt.) 4300| Dr50 P | DE Wr ; Puoroanernin = en u y 
GIAL N 200 18! 3342| 52 18| 164, 60 | 60 300 1/11.95 | O | Spannung Dr 2000/110 V, Olaa ia 
a ' Ak. pen Gige, opwas" 
Konitz i. Westpr. (Elektr.-, Gas- os beim Wasserbetrieb dien 
f EN 3 11013 GIA 3-L| Gs : 1%8 34 3134|) 4 4 X - | Gebrauchssp. 2x 220 V. Dient auch zu 
Kaita a CAER a? Sn a 500 15/400 OK Betrieb de Wasserwerks- 
Konstanz (Großherz. Bad|I| — | | (- 
Staatseisenbahnen) (Bahn- GIA2L| Df 163 39; 1222| 120, mw; 2 60 20 | 306 1/55.98 KO Gebrauchmp. 120 V: Versorgt Bahnd® 
hof- und Hafengebiet) | | und Hafengebi 
Kösen (Bad) I. Thür. | | 
(Bad) (städt.) ; 3000 GlA2-L | Wr Bz 40 14. 1350, 26 j B = l B6 13/7.89 O debrauchssp- für Licht 150 vE Kri 
| wor 180 V. Straßenbeleuchtunf aut 
| | | ' lampen, 5 Bogenlampen: 10 
*Kötzing i. Nied.-Bayern (Anton | | ame 
Staudinger, Wiesmühle) 2 Be Gs a 20 BD: 3i — a auschal- 15 17.96 — Qebrauchssp. 2X 110 V- 
Kranichfeld a. ilm (El.-Ges r | | v 
Bogenhard & Co., Erfurt) 1 900 GIA 3-L Sgs WD 0 20 1600. 8; 114) 86 55 | 2 |; 115 1/12. 98 O | Gebrauchssp. 2x110 V und 20 © 
Krappitz (Bez. Oppeln) (städt.)| 3228 D i 
| r5oP) Wr | 7, — 680 W v 
=% — 12% 9/12.03 O | Spannung 3000/22 V. 
Í | j E 


7) 1L. Lichtnetz und Kraftnetz: 


| 


85 
| 


gi. für die P 


= Tarif B. Lichtstrom % Pf. j 2 g0 Pf. für die KWS 
gewissen Abendstunden verbrauchte er aa iis 
IL Bahnnetz: 
Lichtstrom 50 Pf., Strom zu anderen Zwecken 20 Pf. 


Tarif A. Lichtstrom: Di 4000 
die folgenden 2000 je 45 Pf : lan Eu 
Je 30 Pf. Strom zu anderen ep R en 


je 55 Pf., die folgenden 4000 je 50 Pf. 
f., die folgenden 1000 je 35 Pf? ae | 


18. April 1907. 


Name und Postadresse 


des Ortes, 


Eigentümer 


Kräwinklerbrücke (El.-W. Krä- 
winklerbrücke A.-G.) 


*Kreglingen a. d. Tauber i. Württ. 
(H. Wellhöfer) 

Kriegsheim - Monsheim i. Hessen 
(El.-W. Rüstermühle, Herm. 
Finger) 

Kriescht i. Neum. (Krieschter 
Darlehnskassen-Verein i. d. 
Raiffeisen-Organisation) 

Krummhübel i. Riesengeb. (B. & E. 
Körting, Körtingsdorť bei 
Hannover) 

Krüssow (El.-W. Krüssow, G. 


m. b. H.) 
Krüt i. 0b.-Els. (Gemeinde) . 


Kuchen, 0.-A. Geislingen I. Württ. 
(J. Hagmeier) . . ... 
Kunnersdorf b. Bernstadt I. Sa. 
(Herm. Heinrich, Mittel- 


mühle) . 
Künzelsau (Schloßmühle, A. 
Winter jr.) 


Kyliburgi. Eifel (Mühlenbesitzer 
Nikolaus Zahnen) 
Kyritz (Prignitz) (städt.) 


*Laasphe i. W. (Friedr. Strack) 


Labes i. Pomm. (Reinh. Kaiser, 
Ing., Gossentin b. Neustadt 
i. Westpr.) 


Labitsch b. Glatz 
Schoeller, Zürich) 
I. Primärstation 


(Caesar 


Il. Unterstat. Bahnhof Glatz 
ar -W. Laboe 


m. D. F) 

Ladenburg a. N. i. Baden (Rhein.- 
Schuckert-Ges. f. el. Iud., 
‚Mannheim 

*Lähn i. Schl. (Ed. Amler) . 


Lahr I. Baden (El.-Lieferungs- 
Ges., Berlin) Š 


*Lambrecht i. Rheinpfalz (J. J. 
Marx, Tuchfabrik) 

Landau a. d. isar (Bayer. El- 
We. A.-G, München) 


Landau i. Pfalz (städt.) 


*Landeck i. Schl. (städt.) . 


Landsberg a. Lech (Industrie- 
A h x Landsberg a. L., A.-G.) 
nüsberg a. Warthe (El.-W. 

Straßenbahn A) nn 


Landstuhl 1. 


Pfalz Rhein. 

Schuckert-Ges. f. d Ind. 

: nl l 

geisneim a. Ha 

MR gesnetraudt) ey 

au i. Sa, i z 

l Brkuniz) a. (Reinhardt & 

Langenberg i Rhid. (Gustav 
neah mann 
urg i. Wü 

eife) Württbg. (Konr. 


ngenfelde siehe Stellingen . 


Normale Leistung d. 
Maschinen, einschl. Re- 


Dreileiter 


Wechselstr. 


Dr = Drehsirom, 


sL 


Gleichstr., | 
Gleichstr. m. Akk., 


GI 
W 


Betriebskraft 
(Reserve in Klammern} 


Einwohnerzahl 


GIA 


Dr Wr Df 
50 P | 


GIA Wr Df 
GLIA |DfWr 


| 


GIA 2-L Sgs 


GIA3 L; Wr Df | 


Gs 
Wr (Df) 

Wr | 
Wr Df 


GIA 2-L 
GIA3-L 
GIA2-L| 
Sagi 


) 


| 
GIA Wr Sg- 
Dr 50 P | 


5 000° 


1200 A Sgs: 
5187| GIA 3-L Df | 
alas. Wr Df 
5100 DrGIA Wr Dr)! 

50 P | 


| 
| 
| | 
DraoP Wr | 


! 
GIA2L El Df | 
1189 Gl Df | 
9700 DroP Df | 
zus. GIA 3-L l | 


1116° GIA Wr(Df) 
| 


17309 GlA3-L! Df 
zus. | 
3627) GIA ‚Df Wr 


3 308 | Dr50oP Wr Df! 
17 u GIA3-L Ggs 
EN Df | 


5985| W. 2-L. Wr (Df) 
60 P 


36000 GIA 3-L) DF 


4204: GIA 3-L Df 


| | 
3 300 | GIA 2-L Wr (Df) 
5 000 | GIA Df 


f 

| 

| | 

9800 GIA 3-L Df 
900 GIA 3-L Wr Pr 
i 


| 


i 


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serve, in Kilowatt 


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66, 9083 *)143 361 637 55R 18, 140, 1/39 |KO 
Treppen- 
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4: 3050, 4 IM — 50 2% — ,193%| 0 
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66! 95) 2 42 2% = — 175 1/129 — 
17, 1379: — 82: 31 60 30 50 1077.97 | O 
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Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 


Spannung, 


versorgte Orte 
und 


Bemerkungen 


Spannung prim. 5200 V, sek für Licht 
110 V, für Kraft 220 V. Überland- 
zentrale zur Versorgung der Ge- 
meinden Neuhückeswagen, 
Radevormwald(Kraft), Lennep. 
Wermelskirchen, Dhünn. 


(Gebrauchssp. 110 V. 


Gebrauchssp. 2X 110 V f. Licht, 220 V 
f. Kraft. 

Gebrauchssp. 220 V. 

Gebrauchssp. 2x110 V f. Licht, 220 V 
f. Kraft. 


Nähere Angaben nicht erhälılich. 
(lebrauchssp. 120 V. 
Gehrauchssp. 220 V. 


Gebrauchasp. 2X 110 V f. Licht, 20 V f. 
Kratt. Versorgt auch Bernstadti. Sa. 


Überlandzentrale. Spannung 3000/120 V. 
Gleichstromanl. versorgt Kiinzels- 
au, Drebstromanlage versorgt Kup- 
ferzell u. Schafhof. 


Gebrauchssp. 2x 110 V. 
Gebrauchssp. 2X 110 V. 
Gebrauchssp. 220 V. 


Wasserkraft der Rega bei Prütznow 
von €&0 PS mit 3200 V Dr 6 km nach 
Labes übertragen. Umformung durch 
Dr-Gl-Umformer. Gebrauchssp. 220 V. 
GI 2-L 70 PS Lokomobile zur Aus- 
hilfe. Erweiterung geplant. 


Spannung prim. 150 V, f. Licht 120 V, 
f. Kraft 1500 u. 120 V. Außerdem an- 
geschlossen 25 KW Ilcizapparate. 

Gebrauchssp. 200 V. 


Gebrauchssp. 220 V. 


Spann. Dr 5000/115 V, Gl. 2x115 V. Ver- 
sorgt auch Neckarhausen, Edin- 
gen u. Heddesheim. 


Gebrauchssep. 110 V. Zentrale in Rober- 
mühle. ersorgt auch Schloß u. 
Rittergnt KIcpnelädort j 

Licht 50 Pf. Kraft Pauschaltarif. 


Gebrauchssp. 2 x< 220 V. Angeschl. ist 
auch Dinglingen. f 
Strompreis. Licht: filr erste 300 Sid. 

mittlerer Benutzungsdauer 50 P’f., alle 
weiteren 30 Pf. für die KWStd Kraft: 
nach Doppeltarifzüähler 35 u. 15 Pf. 
*) Stand am 1. September 1905. , 
**) Speiseleitung unterirdisch, Vertei- 
lungsleitung oberirdisch. 


Der Strom wird größtenteils f. d. Tuch- 
fubrik verwendet. 


Spannung 3000/150 V. Zentr. in Rei- 
chersdorf a.d. Vils. Angeschlossen 
auch Möding u. Wildthurn. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. Im Jahre 1903 
wurde die Versorgung von Privaten 
übernommen. j 

Strompreis: Licht 60 u. 45 Pf. Für 

rößere Anlagen besondero Verein- 
arung. Kratt 50 und :0 Pf. mit 
Betrielsatunden-Rabatt von 3--10 Pf. 
f. ı KWStd. für BStromentnahme zu 
gewissen Tageszeiten. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. 
Spannung 2200/115 V. 


Gebrauchssp. 2x220 V. Angeschlossen 
ferner 23 Apparate mit 10 KW. Werk 
speist auch traßenbahnbetrieb. 


*) Anlagekapit. einschließl. Straßenbahn. 
Gebrauchssp. 2X t20 V. 


Gebruuchssp. 220 V. Zentrale 1km vom 
Ort entfernt. 


Gebrauchssp. 2X 115 und 230 V. Zentrale 
in Oberbonsfeld. 


Gebrauchsep. 2X 110 V. 


ne mr u m 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 


Name und Postadresse 


des Ortes, 


Eigentümer 


Langensalza (Inh. Ernst Weiß) 


Langschede a. Ruhr (Lang- 
scheder Walzwerk u. Ver- 
zinkereien A.-G.) 

Langenschwalbach Bad i. Nassau 
(Verein. Gaswerke Augs- 


burg) 
*Lank a. Rh. (Gebr. Wallach) 


Laubegastb. Dresd. (Osw.Spalte- 
holz, Dampfsägewerk) 
Laucherthal siehe Sigmaringen 


“Lauf a. Pegnitz (städt.).. . 


*Laufamholz b. Nürnberg (H. P. 
Volkemers Ww. u. Förster 
in Hammer b. Laufamholz) 
Laufen a. Salzach (G. F. Raab) 


Lauffen a. N.-Heilbronn (Würt- 
temb. Portland - Zement- 
werk zu Lauffen a. N.) 

Siehe auch unter B. 

Lauingen a. Donau (städt.) 


Laupheim i. Württb. (Karl Mohn) 


Laurahütte-Grube,Laurahütte, Ob.- 
Schles. (Verein. Königs- u. 
Laura-Hütte,A.-G.für Berg- 
bau u. Hüttenbetricb) 


*Lauringeni.Unterfrank. (Dampft- 
sägewerk Stadtlauringen, 
Illig, Reuß u. Baur) 


Lausitzer EI.-Werke (Laus. El.- 
W. Zelz, G. m. b. H.) 


*Lautenthal i. Harz (C. Sievers 
u. Sohn) 


Lauter i. Erzgeb. (C'onst.Georgji, 
Chemuitz i. Sa.) 


Lauterbach i. Hessen (städt.) 


* Lauterberg a. Harz (Gemeinde) 


"Lauterburg l. Els. (Schlägel & 

_ Darsenoy, Metz) 

* Lauterecken i. Pfaiz (Gebrüder 

= Sehmelzer) 

"Leberau i. Els. (B. Rohmer & 
E. Chamley) 

Lechhausen siehe Augsburg 


*Lehrte i. Hann. (städt.) 


Leichlingen siehe Solingen. 


*Leinemöble b. Nordheim (Adolf 
Paul) 
Leipzig (städt.) . 


Lengefeld i. Erzgeb. (städt.) . 


Lengfurt (Mich. Ph. Schedel, 
Braucreibesitzer) 

Lennep -Schlenke (Joh. Wülfing 
& Sohn, Lenuep) 


Lenzkirch i. Schwarzw. (Louis 
Gohe) 


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12500 GlIA3-L Df Wr 
Dr 50O P - 
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480 Gl 2-L | Df Wr 
Dr 50 P | 
2830 GIA3L Dgs 
2475 GIA 3-L! Df | 
3800 GIA3-L DE | 
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1100) Dr | Wr 
| 
2600 GIA 3-L Df Sgs 
4500 GIA |Df Wr 
| Dr 40 P | 


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5163:GIA2-L| Wr 
Dr 50 P' Sgs 


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>) 000, Dr 50Pı Df 


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3000!G1A2-L| Wr 

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50W!GIAS3-L Dr 

4055: Gl A2-L Df | 


5307; G1 A3-L|Df Wr 
a: 

2300. GI A2-L Wr Dr 

2132 | GI A3-L Wr 


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1 600 Sgs | 


G551İGIA3-L' Ggs | 
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502 600 GIA3-L Df 
| Dr50P 
1080':GlA2-l, Df 


Dr5oP Wr Df 
GIA 3-L | 


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l 750 GI A-L Sgs Wr 


18. April 1907. 


Spannung, 


versorgte Orte 
und 


Bemerkungen 


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| u. Pauschal- i 
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BB 36 2275 16 9 8L 83OR 30R 138 21/6.05 O 
T0 40 1260 2 165, 182 — — 150 15/12. 00 — 
150 30.3500 55 250 109 60 20 155 11.0 O 
| | 
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200 16: 3150 20 180 305743 15, B380 1/12.99 — 
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100 290 1900 4 Æ| 5L40-6020-30 HO 8.08 — 
| | u. Pauschal- ` | Ä 
| | | tarif ' 
L170; 45 15 674 | 133 B396 570: 60 ` 20 | 1200.15/1.9%2 KO 
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120. M6 209i 26° 20. W0, 60 27 — N Ä O 
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S e D a E E 
189! 49° 9406| 157: 1667. aa >» RBR. — 17.9 KO 
| ! mit entspr. i 
| ! | | Rabatt bei 
| größeren | 
| Ä ‚ Bezügen 
> B 9 ee 15 29/12.98 — 
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| | | | | | | | 
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10014079467, 140! 134 5485| — — | 1500 2/1.01 , O 
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148 254, 2750 69' 308; 262 60R, wW 320 93.9 O 
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3030. 1235| 84853 2200. 2234 2090! 70 | 20 6032 19.95 K 
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66 27| 22X0 4 37) 190 30 15 145 15/12. 03 O 
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SER, a | | | 
1500. 66; 8500 2955850. 510 40 20R --  15/11.99 KO 
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| | 
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ni or : 
Be p WI 28 36505 O 


Spannung Dr 3000100 V, Gl 2x1 Y 
Spewelsit . unterirdisch, Verteilung 
) 


berirdisch. Drehstrom -(ileichstrom- 
Umformer. 


Gebrauchssp. für Licht 110 V Gleic 
für Kraft &00 V Drebstrom leichstr. 


Gebrauchssp. 2x220 V. Die Angaben 
orir sich auf den Stand vom 


Gebrauchssp. f. Licht 2X 10V, f. K 
une Kraft 


. 


Gebrauchssp. 220 V. 


Nähere Angaben nicht erhältlich. 


Gebrauchssp. 2X110 u. 220 V. Versorgt 
uuch Oberndorf i. Oesterreich. 


Spannung Dr 5000:1500/100, GI 1o) V. 
Diese Zahlen beziehen sich nur auf 
das Netz Heilbronn nebst einem 
Vorort. 


IEhrAuoNesnann: Licht 2x110 V., Kraft 
9D) r 


as ami 


Spannung prim, 3000 V, sek. 220 V Ir f. 
Kraft und 220 V GI f. Licht. Turbinen 
station in Obersulmetingen, Sk 
entfernt, liefert Dr. 


Spannung primär 520 V. sekundär 3m 
u. 130 V f. Licht, f. Kraft 130 Y. 9% \ 
u. 3000 V. Erweiterung der Zentrale 
um 2000 KW (Dampfturbine 300 V) 

im Bau. 


Gibt seit 1. 4. 1904 vorläufig keinen Strom 
mehr ab. 


Spannung prim. 3000 u. GO V, seki 
A 500 V. Zentrale in Zelz, Kr. Sorau. 
Versorgt Zelz, Muskau. Triebel 
Groß-Bärchen, Kemnitz Lusk 
nitz Braunsdorf, Krauschwilt 
und Weißwasser. In Muskau ud 
Weißwasser Umformerstation u, Akk” 
Batt. (Dr auf Gl 220 V) sowie Damp! 


reserve. 


brauchssp. 2x110 V. l 
#) Das Wer ist mit der Maschinen, 
Anlage der Wäschefabrik Ad it 
Göthel verbunden. welche über 90} l 
Muschinenleistung verfügt. Anget ' 
ferner gm elektrische l’lätteisen mi 
b. ches . 20 V. Angeschl. 50 No 
on 5 Ventilatoren, 8 elektr. Koch 
arate. 
reis für Licht 50 Pf, für.Kralı 
und Heizung 25 Pf. Geldrabatte v | 
2 bis 35%, für jeden Zähler. er 
7er mub janri rd nicht er 
i . JZiblermi 
koen. Mit der Bahn besondere 
Vereinbarung. 


Gebrauchssp. 2>< 120 vV. 
Gebrauchssp. 220 V. 
Gebrauchssp. 220 V. 


Nähere Angaben nicht erhältlich. 


iorbalınl- 

chssp. 2x 150 V. Rangier™t: py 

a ogenL zu 12 Aangeschl Es: 
strom mit bis 15°% Bab. r 
bahn besondere Strompreise. 


Nähere Angaben nicht erhältlich. 


yv. 
Spannung Gl 2x22% V. Dr VU 2 


Gebrauchssp. 2 x220 V u 40 V. 


Gebrauchssp. 220 V. 
y. Gl 
£ 000/110 und 20 
SPATT g Dre iem Werk ‚ara 
arbeitet eine Wasserkraft- ort 
Dahlerau md Yard, Lattriak‘ 
a 
haisen u. 15 Gutshöfə. 


für 
icht 2X110 V. 
Be V. Angerdon aaien 
3 Kochapparate und 10 


18. April 1907. 


e [— 


Name und Postadresse 


des Ortes, 


Eigentümer 


“Leonberg i. Oberpfalz (Josef 
Rothauscher) 

Letmathe (Westf. Kleinbahnen 
A.-G., Letmathe) 

Leutenberg, Bad, i. Thür. (Fr. 
Wilh. Roescheisen & Fritz 
Roescheisen) 


Lichtenberg b. Berlin (Gemeinde) 


Lichtentanne I. Sachsen (Carl 
Schmelzer sen.) 


Liebenwerda (Elektr.-Lief.-Ges., 
Berlin) 
"Liebenzell i. Württemb. (städt.) 


Liegnitz (El.-Werke Liegnitz, 
A.-G.) 


Lieser a. d. Mosei (Frh. v. Schor- 


lemer) 

Lilienthal (Kr. Osterholz) (F. 
Peters) 

Limburg a. d. Lahn (El.- A.-G. 
vorm. W. Lahmeyer & Co., 

. Frankfurt a. M.) 

Lindau a. Bodensee (städt.) . 


Linden v. Hannover (städt.) . 
“Linden i. Westf, (Lindener EI.- 
We., G. u. b. H.) 


“ Lindenbach (Gesellachaft des 
Emser Blei- u. Silberwerks, 
Ens) 


Lindenberg į, 


Aligäu 
Raedler) À 


(Lorenz 


Linderode (EL-W. Linderode, 
e. Gen. m. unbeschr. Nach- 


| en 

“Linnich i. Rhid. (G. m. b. H.) . 

Linse b. Bodenwerder i. Braun- 
schweig (A. Lüders) 


Lippehne (Kr. Soldin) 
für Industrielle 
hehmungen, Berlin) 


(Ges. 
Unter- 


Üopspringe ‚Kalk - Stahl- 
uuen- Verwaltunge G, m. 
b. H., Lippspringe) == 
Lissa, Deutsch-, siche Deutsch- 
a 


Liss 


Löbau i. Sa. (Max Förster) , 


“Lobenstein į. Feuß j. L., (Gust. 
u. Oscar Swoboda) 

aar. (EL-W, Loburg, G. m. 

Lohne i. Oldenbg, (F. J. Holthaus) 

Lolsachwerke s. Wolfrathausen 


Lokstedt b Hambur i 
; 9 (Gemeind 
Pächter: Hellbarge. Müller) 


Lorch a. Rh. (städt.) 
Lörrach siehe Rheinfelden . 
Lösohgau siehe_Besigheim . 
Loschwitz p. Dresden (A.-G. 


Drahtseilhahn Loschu: 
Veißer Hirsch) osch witz - 


Elektrotechnische 


Br | 
ER ME- 
P | Sige. = g 
N Egzos s 
c Bg sE 
v 1358277 r e 
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= -Sl Ea E 
= Clipp og 
eg ; e) & k 
ldo er 
900] GIA Sgs 
10836 GIA 3-L- Df 


1400 |GIA3-L| Wr Df 


| 


GIA3-L| Sgs 

6 100 W 2phas. Df 
zus. 2 u.3 Li 
50P 

3 250 GIA S-L Df 

ı101/GIA3-L| Wr 

5970|GIA3L Df 


GIA 3-L Sgs 
GIA 2-L Bz 
9500 GIA3L Df 


2 T 
900 
| 


6530/GIA 3-L Df Dm 
59000 GIA 3-L Ggs 
190®wI|GIA3-L Dr 

er Dr Df 


4000| W 65 P. Ä 
GIA3-L Wr Dr! 


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1500| GI A 3-1, Df | 
Dr 50 P 
2100! GlA 3-L Df 
237 I|G1lA2-L Wr 
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4000| GLA 2-L Df 


3100| GIA 2-L :Df (Wr) 


10 100| GIA 3-L DfKgs 


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3000| GIA 2L; Wr Dr 
2 300! GLA 3-L! Df 
3200 GIA 2-L! Df 
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39 16 650 4 15] 42| 40 9 50 1/⁄4.99 O 
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| 600 | 65 | 2000 | 300 500] 170| 40 | *) 675 17/12.04 K 
| T0 — | 1010| 2, 32| 49| 45 | 20 50 174.9 O 
© I | 43| 434 | 34 116| 21360-30) 16 153 15/2. 98 KO 
36° 36| 1060| — 12 112| 50 | 18 | 36 9/1. 04 | — 
i 
ro 
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1150| 145 11030! 268 467 607! 60 2 | 1689 | 14/8. 99. OK 
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| | 
60 30 1620 4 3 8l Bacher 20 25/12. 02 O*) 
5i 4t 9) 2 Eur O 
345| 129 6006| 243. 346 301 70 DR — ,78. 93 K 
| l | | 
880. 180, 11730 114: 231! 465 60 25 12| 821 25,8. 00!KO*) 
138° 123: 7701 171. 431| 52 60R ÆR 562 15/10. 97| KO 
| | nach Staffel- 
tarif 
205 501 5550: 38, 55; 138 50 20 233 10/8. 9] — 
| | 
420) 12; — a SRS > 516 102 | — 
| | 
150} 5°50 4 515 0 3 2930 1/7.93] O 
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— — | 130! — o n5 — -| — = O 
| | 
62 2 1560 — 7| 75 50 18 180. 1/9. 00 | — 
6 9 10% — 5° 4'40 30 5 912. 97| — 
wo 60 12| 69; |50 20| 108 24,12 os| 0*) 
rn 
30; 10! 200) 6 34 75) 50 30 40' 1/4 01 | 0 
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110) 90 a 50| 114| 177 [30-50 12-25 ° 198 1/1. 99 ‚Ko 
| 10] 657 2 Go Ip a man = 
45 6 120; — | 50 | 100| 55 22,5 | — (8/11 05 O 
' ! u 
3 2; 50 — 9| 30 50 3 15 1893,99; O 
200| — | 4000 3 97| 225, 60 +60 40j3/10.91; O 
54) 16| 2000 — 22| 127 50 2  130j812 0 O 
80o! 15| 4965 22 14| 157 50 30 |*) 1000! 1/10. 95 O 
| | 


| 
| 


Zeitschriti. 1907. He 


ft 16. 


Spannung, 


versorgte Orte 
und 


Bemerkungen 


Gebrauchssp. 150 V. Eu 
*) Auch Pauschaltarif: 1 Kerze - 1,10 M. 


Gebrauchssp. 2x22 V. Dient 'h 
für Bahnbetrieb bei 559 V. ne 


Gebrau » f. Licht 2X 110 V, f. Kraft 

220 V. Angeschlossen sind ferner 
Bügeleisen u. Kochapparate, 1 elektr. 
Lichtbad u. Ventilatoren. Die Wasser- 
kraftanlage ist im Anlagekapital nicht 
mit inbegriffen, da diese f. d. Fabrik- 
betrieb mitbenutzt wird. 


Gebrauchssp. 2%x9% V. 
*) Kraft bis 5000 KW Std.11 Pf..darüb.1oPf. 


Spannung 2000/110 V. Versorgt auch 
Stenn. 


Gebrauchssp. 2 x< 12% V. 


Gebrauchssp. 2x220 V. Anlageknpital 
ohne das Wawserwerk. 


Gebrauchssp. 2><120V. Maschinensätze 
für Straßenbahn u. Licht gemeinsam. 
bertragung durch die 2 km lange 
Ferpleitung von Zentrale bis Unter- 
station durch Reibenschaltung einer 
für Licht arbeitenden Maschine mit 
der Straßenbahnmaschine aut 2x<500V 
und Rücktransformierung auf dio Ge- 
brauchssp. nach dem Systen der teil- 
weisen Transformauion mittels eines 
aus 4 gekupp. Maschinen bestehenden 
Umformer - Satzes. Auf Strompreise 
5 bis 25°. Benutzungsdauer-Rabatte. 


Gelirauchsep. Licht 2x 20V, Kraft 440 V. 
*) Moselüberführung durch Kabel. 


Gebrauchssp. 110 V. Versorgt auch 
Motoren in Trupe (Kr. Osterholz). 


Gebrauchssp. 2x 110 V. 


Gebrauchssp. 2>x<220 V. 
*) Kabel innerhalb der Stadt. 


Gebrauchssp. 2X 110 V u. 2% V. 


Gebrauchssp. 2X 1:0 V. Versorgt auch 
Dahlihuusen, Hohewege, Mun- 
scheid. 


Nähere Angaben nicht erhältlich. 


Spannung Gl 2x 10V, W zw to V. 
Purallel damit arbeitet das Werk 
in Rickenbach. Ver». auch 
Scheidegg. 


Spannung für Licht (Gleichstrom) 
2x220 V, für Kraft (Drehstrom) 550 V. 


Gebrauchssp. 2 x 22% V. 


(jebrauchssp. 110 V. 


QGebraucbssp. 220 V. 
*) Nur kleine Strecke Kabel. 


Gebrauchssp. 220 V. , 

Die 30000 Mk. Anlagekapital umfursen 
nur den elektrischen Teil, d. h. Dy- 
namos, Schalttafel und Akkumula- 
toren sowie Straßennetz und Zähler. 
Dampfmaschine, Kewsel und Wasser- 
kraftanlage sind bereits für den 
Fabrikbetrieb vorhanden gewesen. 


Gebhrauchsspanng. 2 X 110 V. Geerdeter 
Mittelleiter. 


Gebrauchssp. 110 V. 


Gebrauchssp, 2x220 V. Akkumulatoren 
können auf 8 KW ausgebaut worden. 


Gebrauchssp. 110 V. 


Spannung für Licht Wechselstrom prim, 
105) V, sek. 105 u. 125 V. Für Kraft 
Gleichstrom 440 V. l 

*) Außerdem 30 Pf. für Gewerbebetriebe. 
Ferner 25 Pauschalunschlüsso f. Licht 
zu 1,10 M. für ı Jahreskeıze. 


Gebrauchespannung 220 V. 


Gebrauchssp. 2x 110 V. 
+) einschl. Drahtseilbahn. 


Name und Postadresse 
des Ortes, 


Eigentümer 


Leslau 1. Ob.-Schl. (Kr. Rybnik) 
(städt. 

Lottin (Elektrische Überland- 
zentrale Lottin e.G.m.b.H.) 


Lübbenau (städt.).. 


Lübeck (städt.) 


*Lublinitz (städt.) 
Lübz I. Mecklenb. (städt.) . 
*Lüchow I. Hann. (C. H. Schultz) 
*Ludwigsdorf im Riesengebirge 
(A.Simon,Dampfsägewerk) 
Ludwigshafen a. Rh. (städt.) 


(Pächterin Städt. El.-W. 
Ludwigshafen, G. m. b. H.) 


Lügumkloster I. Sohlesw. - Holst 
(C. Jakueit) 


Lunden 1. Hoist. (Cl. Maaß) . . 


Lungwitz (El-We. d. Lung- 
witz, El. ‘Lief. "Ges. Berlin) 


Lunzenau a. Mukle (städt.) 


Lütgendortmund (Gemeinde) 

*Lutter a. Barenberg (H. Span- 
dau) 

Magdeburg (städt.) . . . 


Mainz (städt.) . . . . 


*Maisach b. München (J. B. 
Schonath, Kunstmühle) 


Maiziöres b. Metz (Moselhütt« 
A.-G. in Maiziöres) 
Malchow I.Mckl.(W.F.Lenschow) 


Mallersdorf' in Niederbayern 
(Kloster Mallersdorf) 


Mannheim (Stadtgemeinde) . 


— (Großherzogl. Bad. Staats- 
E isenbahnen) 


Mansfeld (l.lektr. Kleinbahn im 
Mausfeld. Bergrevier A.-G., 
Pächterin: Allg. Dtsch. 
Kleinbahn-Ges. A.-G.) 


Marbach siehe Stuttgart. . 
Marburg (Bez. Cassel) (städt.) 


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200 |G1A3 L 
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GIAS-L, 


99858 Dr 50 P` 


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4128| G1 A3-L 


13 300 | GIA 3-L 
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1828! GIA 
210000 Dr 50 P 


9 210 Dr 51,5 P 
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1 200 Gl 
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4300 GIAS-L Sgs 
1130 GIA? 1, Sgs Wr 


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Wr Dil 0 — | 4000 17 a 144 30 20-10 
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Df 8B) 34| 1700) 6l %21 12% 50 | 2 
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Df 168. 412, 20006| 227 1154 302 65 | 20 
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Df 4a — j 158 9, 1 88 60 m» 
| | | | | 
Df | 50, 30, 2400, 9] 100 200 45 20 
| | | | | 
Df | 32, 9, 1200 10, > 70. 60 | 2 
Df ` 44 a eee e 
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Df | 100° 80 9600; 20 1350, 712, Siehe 
| | , Bemerkung 
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Sgs a 2 007 ; 8 62i 175, 50 2% 
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Sgs 60 1480) 6 14! 114: 50 | 25 
5 Ku | 
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| | | 
Df ! 1530 — 38504, 195| 2616 342 50 | 20 
| ; l 
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| | ! 
Df i 24) 16561 16| 35,6| 132 54 | 2% 
un. 

Df | 380 | 72. pi 40, 201| 230; 40 2R 

Df | 9 9 400 — 9) 2Q' Pauschal- 
i tarif 
DE 4 800 = | 9298 1008 4 416 4 150 60-40 20-10 
| | | 
| | | | Ä 
i ; 
| | | 
S | 
Df ‚3185 36 50550 762 2106,54 '1 890 55-25 20-15 
| | | t 
| j 
WrDm | 10 110 — 8, 3 30 | 2%) 
| | EEs ; Max.- 
u L Tarif 
| l | 
| w 30 2 300 2 107 175| 50 [ÆR 
| 
82 | 34 2 000 Ä — 60 90 H0 25 
| | | 
| | 
| | | 

| | 

D! 3500 — | 67040 1400 6000 12.900 60- T 
CNO SE u 

Df 1 700 an 9160 760 4403 26 GOR. 5R 
| | | 
! 
| | 

| ll 

DI 1381 — 11805 96 | T50) 744 Siehe 
| Bemerkung 
| | 
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| | | 
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| | 
92 do 75 no 590 0 
| 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


- oe -ue mre dend 


De e Heft 16. 


Gesamtes Anlage- 


5 030 


18. April 1907. 


M 


und Breitenfelde, PRE 
*) Außer 3 Babn- u. 1 "Beraßenkreuzung 


Gebrauchssp. 2x 2% V. 


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; Eo pe 
_8 = a Spannung, 
H > i versorgte Orte 
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a 12/1. ar Gebrauchssp. 2X 110 V. 
PA 1/1. 04 | O*) | Spannung 7650,20 V. b 
) / ) Me Von a y E meist 
' 


150 27/11. 05, O 


| | 
15/11.87 KOI anne om: Erweiterung um 80 RW 
r 1907 7 geplant: ebenso in der Vor 
itaat orenz eine Akkumu- 
| arena. 


Gebrauchsep. 2x 110 V f. Innenstadt 
2x22 YV ür Vorstädte. Liefert auch 


130 , 20/8.02 — | Gebrauchssp. 220 V. 
1 VIl. Gebrauch nn. 2x110 V. Erwei 
= A /11 os 9 um 92 K im Bau. IE 


53 1/10. 95 Gebrauchssp. 110 V. 
1908 


1 | 
1 800 14/12.01 KO 


Nähere Angaben nicht erhältlich. 


Spannung Dr 3000/125 V. Für Siraßen- 
| bahn 2 (sleichstrommiasclinen mit 
i zus. 520 KW 550 V 
| von 190 KW. Strompreis: Licht 9 Pf. 
| mit Rabatt bis 30 Pf. Kraft 2 Pf. 

mit Rabatt bin 12 Pf. Doppeltarif; 1? 
| bis 7 Pf. und 50 bis 30 Pf. 


Gebrauchssp. 220 V. Außerdem ange 
schlossen Kochapparate mit 6 K 
Das Leitungsnetz wurde 1906 durch 
. eine 3 km lange Fernleitung mit Um- 
formerstation erweitert. 


Beptauchie: Licht 110 V, Kraft 2% V. 
ür Straßenbeleuchtung 96 stück 
aa e 


| Spannung prim. 5000 und 6000 V, sekond. 
| 220 V, Überlandzentrale versorgt 
die Orte: 

sprung, 


und Pufferbatterie 


70 12/4. 03 


Oberlungwits, Ur 
Mitıielbach, woor 
brand, Grüna, Pleifa, Raben- 
stein, Leukersdorf, Herms- 
dorf, Bernsdorf, Neukirchen, 
Reichenbrand. Hohenstein- 
] Ernstthal, WitcgonidorhRoke 
| dorf, Kändle 
| Gebrauchssp. für ss für 
| o Kraft V. Außerdem % el 
| 250 V für elektr. Sand- Transportbahn 


1748 | 15/7.99| O 


210 1/11. 98 


nach Bhf. Cossen u. Antrieb eines 
Sandbaggers von 25 PS. 


Gebrauchssp. 2x 220 für Motoren 


D ç ) +.) 2%0 V, 
320 22,9.02 KO auch 440 V. Geerdeter Mittelleiter. 


20 28/11. 99 — 

5 ng 7750/10 V. Werk liefert anc 
Strom td Straßenbahn, wofür 1200 
Maschinenleistun Pufferbatterie 
von 2% KW (1 Std.) vorhanden sind. 


| Errpgus 3200/120 V Akk.-Batt. nur zur 


15/8.96 ° K 


| 
| 


| Erregung und Notbeleuchtung. Es 
3542 25,9. 99 | 


ist ferner eine Umformerstation 
Betrieb der elektr. städt. Straßenbahn 
vorhanden. 2Umformer von je?10 
Gleichstromleistung. hufferbatterie 
mit 210 KW (1 Std, 550 


Gebrauchssp. 220 V. 


K 


= J> Hüttenzentrale. 
174.0 | Gebrauchssp. 2X 2% V. 


| BB 

= 1/9. 0: Gebrauchssp. 20 V. Das Werk versor 
a [meh de ameina itesetmas 

| t 

| Zah von Glühlampen schließt diese 


r 240 v. 


' Anlagen ein. 
annung 4200/120 
| udn augesch!, Heiz- un 
a parate t mit Jo 0 KW 
rer Werk 
ion f. Stra enbahn Be 
nebst Pufferbatterie von 185 K 
550 V. 


4970 15,12. 99 K | 
9 im. BON 
15/2. 94 K O | Spannung ©, 22150 Vs Br Bahnhof 


| 
| 
K 

und Hafengebiet. . 

i za V. 

| Spannung 3000/110 V und ie in 


der Kleinbalın Ortschaften 
| ' Hettstedt, 


0 
Mansfeld, 
Vatterode, 
doris Helbra i 

T n 
4 Güter DEU AINE 

mkreis von 
ich elektr. Kısinbalın 
| 32 km Länge 
Pufferbatterie von or j 
Licht: Die ersten, „10 KWS: ipi Be; 
die übrige Kraft: % i 
einiren nern Raba 


Gebrauchsap. 2X 22 V. 


BR 
mn | $) zus. 90 Bogenlampen-. 


1/1. 06 | KO 


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— 18. April 1907. Elektrotechnische Z 
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C  : ~... ~ Oktrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. | =; 
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ru Name und Postadresse S 58352| 25 | EFE B-S SEPE a fa cE. en, e 
ia des Ort A FES sc ‚332 zog TER FESK FE zgd s- £ ə Spannung 
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AR Fergen) (Louis 1200/GIA3-L| Wr 35 13 | 1600| — | | FA 60 | 50 | 
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a Markelsheim a. Tauber (J. Kuhn) l 310 GI A 3 L Wr 10 | 14 | eo n | ii i i /10. 03 bevorstelend. S aut Erweiterung 
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a | Ä Ä m a ri erden: angesch.8 KW 
w y *Marktbreit a. M. (F. Gebh ardt) 2385| GIA Ggs m ' a | . | ö | | | * Nur ‚einige Hausanschlüsse durch 
s l 35; 72, 50 50 | 100110/1.97: — | Gebrauchssp. 12% V. 
Marktheideafeld a. M. (G. Mart > | | | 
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T En zus. | | | WıSR — 1908 OK Spannung 1500/120, V- „Überlandzen- 
ı | po Hafenlohr u. Rothenfels a. M 
Li Eo e i Bayern (Ge-| 2037| DrsoP| Wr en o N Wetere Ono pa S A 
p | au 120, m 55 Ä 20 | 170 | 1/4.08 OK Epannung 8500/150 AA Zurzeit wird als 
Marne l Holst. (städte)... . | 3332 GAS. Dr | 1651 a a Bo: 140. 295. 50 -18-30 | Fe nn 
wet R p i | | i I 2o. 1830 180 20/11. 98. O | Gebrauchssp. 220 V. Außerd inge- 
bers Ean E Mas-| 3600 GIA 3-L Sys | 30j 2 ı 40) — | | | 2 : | | schlossen 15 KW an Heizapparaton. 
De Massow i. Pomm. (El.-W TAR 2673 GlA: | | | Een en BE De a 
3: @. m. b. H) 2 2L| Ggs G0! 15, 1000; 5! 40i 55 50| 2. 711.05 | 
a “Maulbronn I. Württb à | Ä 65 | 1/11.05! O | Gebrauchssp. 220 V. 
. 9. (städt).| 1175 GIA [Wr Df 17 7! lo. | 
i'm Meerane I Sa. (städt.) ae | a a | ai 2 
sar: e. . | 25255! W | Df 760) — 7 408 | 38 | 244 | 644 | 40 | 2 A , 
e Au. Se l i . prim. ‚ sek. 
Zu a | | ta] 400 18yo. s6] O=) Spannen prip. pumo av, wet 
SF, * 2: : mbini - - 2 
e ehlis i. Thür. (städt.) . . . 4799 GIA 3-L| Wr Dr w a aa = En E | | wor: Bieter u. 2-Phasen-Strom-2 
I TREE OR ou Dr 50. | | a a | re 1/2. 99 | — Gebrauchsen.; Licht G12X 110 V. Kraft 
u gen (Gemeinde) . . 1500: GIA Sgs 2313 20 140 — Pr | r : 
e ee | | | | 20; 118 45 | 20 45|12.1903 | O | Gebrauchssp. 20 V. 
ae benheimer) ebr. Lau-| 1900 GIA3-L |Wr Sgs 50: 40] 3400| 1022, 140 | A 
plii Meißen i. Sa. (Baumeister Otto & i | ! | u | # a a aa 
n Schlosser) Oxi 20000 GIA 3-L| Gs Wr o! 71: 5500 170! 100! 342 G0 2% ` = * 
a | adé, | 400 1/1.95 |O *) Gehrauchsep. 2x 110 V u. 22% V. Isol. 
E Meidorf i. Hoist. | | | | | | | „Sättelleiter. 
nn (städt) . 3928 GIA2L| Df 140' 52| 4250, 35 68: 318. 50 235 align f = ee. 
i Memel (M i i | | | | | | | 2 /10. 00 O ehrauchssp. 220 V. 2 Lokomobilen von 
T AG eN er Kleinbahn 20000 GIA 3-L Df 400 | PIE EN E 150 u. 75 PS. Angeschl. sind 34 Motoren. 
Ta Stabi . Elektr.- und | Bm 58 9° 155, 50 2% 1149 18/8. 04 | K O | Gebrauchssp. 2X 220 V. Dient auch f. 
cot werke A.-G., Danzi g) | | | Bahnbetrieh, Mord: 1 foi batterie r 
er f ' i vorbanden. i 
2 Memetdeita siehe Tramischen en = _ a TE | _ | | | | sind 17 km Straßenbahn entbalten. 
Mengen i. Wttbg, (E. C | | | lee u 
nuog. (E. Carl Sauer) | 3600 GIA 3-L |W | | Ä ne 
Meppen (EL.W. Meppen G | r (D 6o: 30) 180. i 81! 112| 60 20 | 250/16/11. 9| O | Gebrauchssp. 2><220 V. 
“W. Meppen G.m.| 5000 GIA3- | : 2 PE EEE 
an Merfentiei a eh DI 90 u 3500| 8] o 85) 50 18-20) 230i 3/3.00 | O | Gebrauchesp. 220 V. 
. ubert 440G J: Ss a 
Es EROA i GLA 3-L Wr Df 104 45. 3900; 20 104 210; 6 2% | — 11/10. 96| O Gebrauchs . für Licht 2X 110V, für Mo- 
er < .- Ges. Pl ä i R | ren ; 
| 2 Berlin) ò ) 000 GIA 3 Kgs 96 65! 4165] 29 | *)184 319 i Siebe | — 15/8. 03 | O į Gebrauchssp. Licht u. Kraft 2><220 V. 
ve emerkung | Aukon Puferbatterie von 45 KW 
an ' r n. 
. | | Arompreis Richt 50 Pf. über? 300 on a 
, t 2 8 r . s4 
E | | Ä Ar Kraft 20 Pf. nach 5000 KWBıd im 
“Meschede (städt,) | e) Darunter 25 PS verschied 
f ; (Betrieb | l ) Darunter 25 PS verschied. Apparate. 
durch, E-W. Messe 3050 GIA 3 L Wr 200 2 2900] 5| 97 130| 40 | 20 | 1756| 1/12.04, — | Gebrauchssp. 2x 20 V. 
“Neseritz | Posen ( | 
städt.) . . 20% 5 | 
Meßkirch L Baden i $ 5 306, GIA2-L, Df 115, 108 | 2500| 16 23 117|; 50 | 2% 120 : 1/10. 99|] — | Gebrauchssp. 225 V. 
rnst Naben- | l - 
er hauer) “[ 2067 GIA3-L Wr Dr) 63 82 1450| — | 42 6| 6 | æ | — |1/1.99! O | Gebrauchssp. 2><22 V. 
» J ; | | 
primär 5000 V, sekundär 


Ppaonung. . 
zwisch. Neutral- u. Außenleit. 110/190V. 


ua “Metz (städt.) | | 
anol B A ee a a ao g 60 791 Dr 4-L DFL < 1 300 = | 95 | x — | 
re mm e a a a — 6 
| 
| 
| 


den Hüttenwesken erzeugt u.zu einen 


-o “Metzeral i, Wü | | / 
CES . nsterthal ER | Pauschalpreis der Zentrale geliefert. 
we Meting gó) ii 1 700 GIA 3-LI Wr 30 12 625] — | — ; — Pauschal | 20 | 1/12. 95 | — f Gebrauchssp. 2X 110 V. 
a 'Wür Württb. D ý 

3 a EL A-C ilingen 5 45 GILA 3-L Wr 70 37; 1391 1. 131 149| 60 | 2 271: 1/5. 9% O | Gebrauchssp. 2x110 V. 

er elsi. Oberfran | | 

a (El.-W. Michelau Mir 2800 GIA ‚Wr Ggr 45 20 850! — 8 3) 50 i 50 ` ' 1/12. | Gebrauchssp. 2% V. 

s ch, a e =W. Mies-| 4070. Dr 50 P Wr Dm 27] — | Ä | | im. V, sekundär fü 
E mn | B20] 14 165 160, 4010 5400| 1196] O | SRoRPnT WR ente too. Zentrale 
wo Pauschal- 5 km entfernt i. Mühlau a. d. 
nir ! tarıf Leitzach. Versorgt auch Schlier- 

see, Hausham, Wallenburg. 


Ă Schwab. (städt) .| 4401 GIA3-L Df 
inden i, Westf. (Städt) . | 


i 


Miltenberg a y 

np -| Bayern ; 

1 Mindelheim ; yern (städt.) 4000 GIA 2-L;! Sgs 125; 57 3416 a 89] 276| 40 | 2 | 230 12/3. 04 | K O | Gebrauchssp. 220 V. 
82 al, 3 785 18 90 Ati 60 2% 253 | 20/2. 02! O | Gebrauchssp. 2X 150 V. f. Kraft 300 V. 
278 


| 
| 
A GIASL | Df | | brauchssp. 2X 220 V. Außerdem an- 
| u r | 625 |10/11. 02| K "geschlomen 30 KW für versch. gewerb- 
e 
| ° FEN Staatsbahn besonderer Tarif- 


>a 
| 


| 

a Misdroy (Elek . | | | i | 
a trizitätswerk Mis. | | vertrag. 
ir droy a n rk Mis 2100 GIA2-L! Df 95 58: 2000) 80 58, 98. 60 , 60 | 180| 1/7. 01 | K O į Gebrauchsep. 290 V. 

i, Pr. nigsberg — => | | | 

Mittolthal-Baj = - |\- !- |- | - |-|- | - | - Fe 
-Swersbronn j, Wü | | 
J. . Württbg. | 
(J. Gg. Gaiser) g Er A A Wr | 9 9 500) — 55. 13| 50 | 2 | 1600! 1/8.02| O 6G brauchssp- BL, V. Versorgt aueh 


Name und Postadresse 


des Ortes, 


Eigentümer 


t Mittenwald (Oberbayern) (Ge- 


meinde) - 7 
Möckmühl i. Würitbg. (Karl 
Pfadler) 


“Möhringen a. Filder (Württem- 
bergische Nebenbahnen 
A.-G., Stuttgart) 

Möllmark siehe Broacker 


Moisheim i. Unteren Breuschthal 
siehe Straßburg i. F. 
"Mömlingeni. Bayern (F.Lehmann) 


Monsheim i. Hessen siehe Kriegs- 
heim 
Montabaur, Hess.-Nass. (städt.) . 


Moosburg siehe München 
”Moritzberg b. Hildesheim (Geın.) 
Morsbach (Kr. Waldbröl) (Mors- 


bacher Elektrizitätswerk, 
e. G m. u. H.) 


Mosbach i. Baden (Ges. f. 
„Ind., Karlsruhe) 
Mössingen i. Württbg. (S. Streib) 


el. 


Mücheln (Prov. Sachsen) (E1.-W. 
Mücheln u. Umg.) 


Mudersbach a. d. Sieg (H. & A. 
nen) 

”Muggendorf i. Oberfranken (Jean 

.„„Chönner, Nürnberg) 

“Mühlberg a. Elbe (E1.-W. Mühl- 

„berg, G. m. b. H., Berlin) 

” Mulda i. Sa. (Karl Hegewald) 


Mühldorf a. inn i. Oberbayern 


(städt.) 

Mühlhausen a. Fils i. Württbg. 
(Emanuel Hagenmeyer, 
Hammerschmied) 


*Mühlhausen |. Ostpr. (städt.) 


Mühlhausen i. Thür. (Kont. Ges. f. 


elektr. Unternehm., Nürn- 
berg) 


Mülhausen i. E. (Mülhauser El.- 
en, A.-G.) 


Mülheim a. Rhein (städt.) . . 
(siehe auch Essen- Ruhr 
und Brühl-Köln) 


Müllersholz i. Eis. siehe Ehn- 
weier 


Münchberg i. Oberfranken (städt.) 


München (städt.) . a 
(siehe auch Isarwerke) 
Zentralen im Betrieb. 

1. Muffatwerk . BIN 

2. Maximilianswerk 

3. Werk Isartalstr. 


Zentralen im Bau. 
4. Werk Moosburg 


5. Werk im Süden . 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 16. 


| 
| 
| 


% 


1791! GI A3-L 
2000 GI A8-L 


1600 GIA 3-L 


| 
3 600 GIA 3-L 


4175 GIA 3-L 
90 GIA? L 


-4 
= P 
= ge 
N gago 
n A 
« 8283273 
= BEZPE 
© zen" | 
z icii RE 
£  OlpAS 
a0 = 

(do) 


Betriebskraft 
(Reserre in Klammern‘ 


Wr 
Wr (Di) 


DF 


3687 GIA ?2-L DiSgs. 
3%2 GIA 2-L Wr Sgs 


2600 GIA 3-L 
Zus. 


1600 GLA 2-[, 
Gl 2-L 
3700 GIA 
1700 GIA 3-L 
4517 GIA3 L 
385 GIA 2-L 


600 


2240 GIA 3-L 
34 359' GIA 3-L 


! 


94514 GLIA 3-L 
Dr 50 P 


50 900 Dr 50 P 


1 


6211 GIASL- 


538000! Dr 50 P 
| GIA 3-L 


| 


-Df 


Dr 


Df 


WDD) 

Wr 
Df Í 
Wr 


a886 PS 
Wr 


3900 PS 


C a e 
i P-| 
lie, 5 
oe! ih > © 
FHER: 
32,307 i mant 
a Dm ROM japa 
© -id | o" gage 
AE Ins LEES 
= os 28, DOSE 
a; 28 
TI Bas 35>° 
EI 
a e z 
ei o d < 
| l 
33| 83| 1083 
25 í 825 
| 
| 
30. 10. 458 
| i 
60) 10,6; 3000 
1 | in 
__ | ' 
5840 1467 
5o 5 1100 
| 
110 DD 2400 
18. 36 Hal) 
| 
| 
80 15 1 200 
i S 750 
16,5, — 352 
6) — 1 032 
226 18 377 
100 32 3400 
3 1 100 
; 48 26 620 
DUO 110 8 200) 
3 700 488 37 356 
700 — 3 200 
115 96 3 600 


6080 5099 229 521 


Hi 


nilam 


e pen, 
au edrückt durch d. 
Gleichwert an 10 A-Lp. 


Angeschl: Bo 


I 4 
| 


2 


0455 Se: Eg 
Tong 3= Ca 
Zo 32 aga 
saog en | g D a 
AD: Bw z4 E 
gazo Sz 2er 
delt: gia 
9908 Dh = 
Er Tlo ~“ 
38-3 2. FE 
ogg Na L K 
a er | Pauschal- 
tari 
66,5 66! 50 20 
| u.Pau- 
| schal 
| 
a e e 
| 
| 
3 12: Pauschal- 
tari 
| 
37 220 60 ‚20 
= a Z 2S 
30 142 50 50 
5 42 60 60 
85 25 50 15 
D2 6l 50 30 
aB 127 siehe 
. Bemerkung 
| 
4 45 45 
| 
0, — ! Pauschal- 
tarif 
3l 132. 60 20 
75 39| 60 | 25 
95 2 50 30 | 
= 7 50 50 Ä 
: | 
369 — ; — Ä 
690 682, 60 ; 18 
| 
| 
| 
3820 1413 _ Siehe | 
emerkung 
360 180 _ Siebe | 
Bemerkung 
73 293 60 *#) | 


3742, 5762 10634 60 R 30 \ 


| | 


— | 


Gesamtes Anlage- 


18. April 1907. 


& 

f = 

a = N 

g | 5 ? Spannung, 
— 2 Ga z 
25 m > versorgte Orte 
a» D = 
G á: 2 3 und 
“2: 7 2 

a © 2 Remerkungen 

ai 8 a 

om. 9) 

| fee 
| 
125 1/10. 98 — | Gebrauchssp. 2x1% V. 
50 20/12. Getrennte Leitg. f Licht u. Krafı. 
OL © AVTALAN: f. Licht 2x110 V, f. kraf, 
| i 
Spannung Gl &60 V, Dr 6000 V. Da 
| Werk dient hauptsächlich zum be 
trieb elektrischer Bahnen. Direkta 
Lieterung mie GI N pei zo kW 
aschinenleistung, ufer- 
Bu 5.1902 OK batterie (1 8Std). Durch Kraftüher- 
tragung 1. Drebstrom 000 V u. Um- 
former 200 KW 000 V. Pufferbatterie 
210 KW (1 Std.). An Private werden 
== z — nur etwa 12 KW im ganzen abgegeb, 
30, 136.01 — 
125 27;11.97 O | Gebrauchssp. 2> 110 V. Erweiterung 
i geplant. 
Y — | Gebrauchssp. 2x110 V für Lich, 20 V 
nn für Kraft. 

24127 brauchasp. 110 V, Das Elektriaität-- 
ee LE R ao befindet rich in der Dampf- 
Kraft- schreinerei Franz Kaldeuer, welche 
masch durch Vertrag den Betrieb imt 

Kraftabgabeı und Bedienung de. 
Klektrizußtswerkes für 28 Pf. für de 
WStd. übernommen hat. 

225 15,6. 0U Gebrauchssp. 220 V. 

8 12/12.01 O | Gebrauchssp. 2:0 V. 
| . 2x:220 V. Versorgt St. 
Ä ee SE Ulrich, Wenden. 
| Gehüfte, Zerbau, Eptingen. 
| Jöbigker, Mückerling, $töl 

nitz. l 

'4. 05 is. Rabatt für Licht: die ersten 
Ros se weiteresnkasH 
45 Pf.: fallend um 10%, für 300 KWStd. 
bis auf 30 Pf. Für Kraft: Die eaei 
| 500 K WStd. 20 Pf.; weitere 50 KWS: 
18 Pf.: fallend um 10% für 50 KW. 

| bis auf 12 Pf. l 

13 2/10. 04, -- | Gebrauchssp. 220 V. 

15 1/4.00 | = Gebrauchssp. 110 V. 

i t F Y 
220 | IS 5.01: O | Gebraucbssp. 220 V für Licht, 1% 
: für Kraft. 
65 | 1,8. 00 | -- f Gebrauchssp. 2x 20 V. 
| 
230 ` 12/3.98 K O | Gebrauchssp. 2 110 V. 
3115/8. 02' O | Gebrauchssp. 110 V. 
Ä aen 
90i 15/5. 01 — | Gebrauchssp. 2x 220 V. 


3 623 | 15/3. 88 
10. 03 


1/4. 05 


300 15/2. 02. 


IN eat uch En 


KO 


für Licht. 50 \ 


r Kraft. Dient nauc Ua: 
ieh, wotür außerd 106 a 
Ye Pufferbatt. v.154 KW vorhand. sin 


Mal: uch® 
Spannung Dr 0000/220 V. Diece = 


km) u 
Strompreis: $ 
N on Aib 200 Jah resbenutza nt 
stunden u. weiteren, Babai i Eii 
Verbrauch über 100 kwe i N abr 
25%, B. Für erste 20 KR s) PÍ. 
55 Pf., für weitere SW K me pl 
u. weitere 45 Pf Für Kratt v. 
5000/120 V, Für Strabon 
bahn Gl 600 V. 700 KW ae T 
leistung und 270 KW Puf Ende 
Strompreis Ìt. Doppeltarı 
tags u. nachts 10 f. 


Licht A. 


K | Spannung Dr 


. 2x110 V. cbl. 
reis für Kraft für | anget 
KW u. Monat: für 10-2) as 

-30 Std, £0 Pf. usw. 


Std. 
O 

| dem noc 

Spannung Dr 5000 | 

din 7 Unterstationell in: rom 

Jeichstrom i 

f. Straßenbahnen G sroto un 

Nach Fertigstellung darant "len mir 


5 werden diè ] 
noch als Reserve dienen 


16356 1/12. 93 KO 


18. April 1907. 


Name und Postadresse 


des Ortes, 


Eigentümer 


München - Ost (Riem) (El.- W. 
des Ostens von München, 
Siemens & Halske A.-G., 
Berlin) 


C i Minchen-Gladbach (städt.) 


“Münchingen-Giemsmühle i.Württbg. 
(E.-W.Glemsmühle,G.ın.b.H.) 


“Mundelsheim i. Würlt. (Josen- 
hans'sche Schloßbrauerei) 


Münder ee (Fr. Schmidt 
Co. 
`+’ *Munderkingen i. Württ. (Carl 
Mohn) 
Münnerstadt i.' Bayern (Frän- 
kischeElektr.-We.,G.m.b.H. 
in Münnerstadt) 


Münster i. W. (städt.) 


* Münstereifel i. Rhpr. (städt.) . 


Vor male Kaas siehe Buxten- 
u ac 

"2 Murnaui.0b.-Bayern(T,okalbahn 
er A.-G.München) Primärwerk 
je im „Kammerl“ 


Unterstationen: 
i a. Murnau. . 
b. Koblgrub . 
x c Altenau. . . . 
; Unterammergau 
.0 erammergau . 


Muskau s. Lausitzer El.-We. 


t- 
D a 


y "Metzschen (Lug. Hopfer und 
i 


Eisenstuck, Leipzi 
Mylau i. Vogti, de . 


? 


Nagold (Wttbø aam 
i Erben) 8) (C. Klingers 


a Naumbur a. B . ~ 
dorf ober siehe Eich- 


N Naumburg a. Queis (B. & Ö 
Ir 14 ben; . ; E.K a 
; ting, Körtingsdorf b. Hanni) 


Naussnitz siehe Bürgel i. Th. 


Neckargemünd (F].- 
gemünd, N a ee 


en IS 
5 


"Neckarwerke Al i 
(Heint Masen - Deizisau 


(siehe auch Göppingen) 


Neetze | 
Es to a" 


(Baron von 


ky 
-£ 
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A l =_e 
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N gazos 
a- aaa . Pe 
© Suera 
e 323° 
EE-E EEA 
m Q O Mu 
P-| O -m aa 
° Cidni 
$ 8. 
[=] Ta, ne 
E T 
A « 
D 


t 


17 500: Dr 50 P 


| 


| 


en 


500 GIAL LE 
zus. ‚Dr 50 P 


| 
1670'GIA? L 
3500 GIA2-L 
| 
1880 GIA 2-L 
2 173 : GIA 2-], 


81 000. GIA 3-L, 
Dr 50 P 


2721IG1AQ-L 


200. GIA3-L 
1300. GLA 3-L 
700! 
750 
1 500 


Dr 40 P 
GLA 2-1, 


Gl 
GIA3-L 


1 8500 


7 898 


3710 GIA 3-L 
i Dr 


| 


= Dr 50 P 


GIA 3-L 
Dr 50 P 


1 954 


—— 


| 


= GIA 3-L 


TO 000 
zus, 


Dr 


1500 GIA 2-L 


GIA 3-L. 


Dr4oP 


| Wr 


Elektrotechnische Zeitschrift, 


Betriebskraft 
(Reserve in Klammern) 


| 
i 
j 


| | 


! 


Df 


‚EI (DP) 
El 
o 


‚El (Sgs) 


Df 
Df Wr 


Wr Dr 


| 
| 


— 


Wr (DP 
Wr (Dt) 


s 


Wr Df 
| 


| 


Normale Leistung d. 
Maschinen, einschl, Re- | 


= a El a 


| 


-—— 


e d. 


serve, in Kilowatt 


N 


» einschl. | 
Owatt 


ormale Leistun 
coren 
in Kil 


Akkumulator 
Reserve, 


252 


l45 


+ 


1807. Heft 16. | 
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í 667 64 1145| 447 60-45 20-13 — 129% O 
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10.252 | 246 639 | 552 50-35 20 1242 5/5.00. K 
| | 
2156| — TWB) 146 50 W 320; 1/2.01 | — 
EO ee 2 er = 
2000 6 54 83 50 30 5018.05 0 
266 4 52| 18 Pauschal- . so 4/8. 99 — 
| tarıf 
1 800 12 47 | 753 0o 25 76 109.9% O 
2310. 615 386; 790 Siehe 1768 13/%6.01 O 
i Bemerkung 
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1 257 9 ls 67 6 25 70; 13/5.98 — 
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150 g2) 30 50 290 — (157.9 — 
590 — I0 165 Pau — 1/0 - 
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nn =: e — 60 2 — im Bau — 
z = = — 6 XW S im Bau -— 
730 = == 9 6 2X2 — 15/6.05 — 
— — PN FREE — pret, PEREN j — — 
900 — 17 9% 50 50 — 31/0 %4 — 
4500 38 48 5236 60 60 260 11.159 KO 
| | 
3378! — |; 36 12:0 2 — 2146.93 — 
| 
| 1 
| | 
132 1 7 1- - - e o 
1791 | 16 100 1585 40 20 282 1/7.00 KO 
121 | rt 28 11 40 20 — 1/4. 05 
2500: 4 Tr 164 50 2% 156 (25/12. 02 O K 


| 


87 19500 195 | 2850 1450 60 W 


In Eßlingen 
45 15 


7 500 


12. 1901 


Spannung, 


versorgte Orle 
und 


Bemerkungen 


Spannung prim. 7000 V. sek. 120 V, für 
keo terp Motoren 210 V. Zentrale he- 
indet sich in Riem. Batterie für 
Erreg., Not- u. teilw. Hausbeleucht. 
Ausdehnung des Netzes 740km ein- 
fache Länge; versorgt werd. 43 Ort- 
schaft, sow. die Teile von München, die 
zwischen dem Ostbalınh. der Stadt u. 
Berg a. Laim liegen, fern. d. Fabriken 
u. Urivatanlagen innerhalb |d. Burg- 
friedens gegen Oberföhring. 


(tebrauchsep. 2x 220V. Geerdeter Mittel- 
leiter. inen dienen gleichzeitig 
mit 550 V dem Straßenbahnbetrieh. 


Überlandzentr..versorgtSchöckingen 
1,6 km, G) 20V, Hemmingen 2.8km, 
Dr 2000/112 V. Münchingen 3.2km, 
Dr 2000/112 V, Ditzingen 88 km, 
Dr 2000/112 V. . 

Versorgt außer dem eigenen Bedarf die 
Straßenbeleucht. des Ortes. Das Werk 
ruht infolge Konkurses. 


(ehrauchssp. 110 V. 
Gebrauchssp. 220 V. 


Gebrauchssp. 120 V. Außerdem Straßen- 
babnbetrieb mit V. 2 Gleich- 
strom - Drehstrom - Umformer zu 
50 KW bei 5000 dienen zum 
Betrieb von 5 städt. Pumpwerken. 

Spannung Dr 500/220 V, GI 2x 2% V. 
2 Gleichstrom- Drehstrom - Umformer 
für 0 KW und 5000 V speisen den 
Betrieb von 5 »tädt. Pumpwerken. Für 
Straßenbahn int eine Pufferbatterie 
von 73 KW u. 550 V vorhanden. 

Wrigtscher 'Uarif mit Höchstverbrauch- 
messer. (Grundpreis 70 Pf. u. 10 Pf., 
Max. 55 Pf. für Lacht. Grundpreis 
30 Pf. u. 10 Pf. für Kraft. Besondere 
Vereinbarung bei Einhaltung der 
Sperrzeit. 


Gebrauchssp. 220 V. 


Die Unterstationen a bis c werden für 
gewöhnlich von dem 17 km entfernten 
Kraftwerk im „Kanımerl“ m. 1000 PS 
versorgt. Dieses versorgt auch die Ein- 
phasenhalın Murnau - Oberammergau 
(560 5500 V). Für Licht u. Kraft 
sind 2 durch Wasserkraft betr. Dreh- 
stromdynamos für je 150 KW 5600 V 
u. 40 Per. vorhanden. 


Gebrauchssp. 2X 150 V. Umformerktat. 
Gebrauchssp. 2x 150 V. Umformerstat. 


Transformatorenstation 5000 110 V. 
Transformatorenstation 5000.20 V. 
Gebrauchssp. 220 V. Umformerstut. 


(jebrauchssp. 220 V. 


Gebrauchssp. 2x120 V. , 

Kraftübertrag. auf 5km von der Zen- 
trale an der Göltzsch bei Schneiden- 
bach mit GI-Reihenmasch. 23 A 2000 V. 

*) Außerdem 200 Pauschal- Abnehmer. 


Gebrauchssp. Gl 2x105 V, Dr 240 V- 
Primär £000 V> Zentrale in Betten- 
berg. Unterst. Wildberg eröffnet 
am 16/11. 02. Angeschl. sind: Wild- 
berg, Emmingen, Effringen u. 
Sulz bei Wildberg mit Drebstrom 
5000/250 V. 


Gebrauchssp. 2% V. 


Spannung Gl 2x 150 Y, Dr 300/150 und 
3000 255 V. Außerdem angeschlossen 
47 Heız-Apparate mit 22 KW. Gleich- 
stromnetz oberirdisch, Dr gemischt. 


Gebrauchssp. ? x220 V. 


Gebrauchssp.: Einphasen - Wechsel- 
strom. Dreileiter f. Licht 2x115 V. 
Für Motoren Drehstrom 220 V ver- 
kettet. Primärsp. bis zu 10500 V. 
Dampfzentrale in Eßlingen. Ange- 
schlossen sind: A ltbach-Deizisau, 
Berkheim, Nellingen, Scharn- 
hausen, Buith, edelfingen, 
Obertürkheim, | lbach, 
Plochingen, Steinbach, ei 
chenbach, Hochdorf, Roß- 
wälden, Ebersbach, Schlier- 
bach, Hattenhofen. Bezgen- 
rieth, Zell und Weilheim, 
Holzheim, Hohenheim. Rech- 
berghausen, Obereßlingen- 
ZellO.-A. Eßl, Unterboihingen, 

berboiningen. Kongon, Duk- 
kendorf, Aldingen, Fellbach, 
Ichenhausen, Weilbeim-Teck, 
BOlhenbere, Plienrogen, Lud- 
wigsburg, Möhringen, Ehliu- 
gen, Göppingen u. Vayhingen 
120 km Fernleitung. 


2U Ä 1/9.05 O | Gebrauchssp. 220 V. 


Name und Postadresse 


des Ortes, 


Eigentümer 


*Nehelm a. d. Ruhr (A.-G. f. 
Gas u. Elektr., Köln a. Rh.) 


Neiße i. Sohl. (städt.) . 
*Nenndorf (Kgl. Badeverwal- 
tung) 


Nesseiwang i. Bayern 
Riefler 


(Adolf 


Neubreisach i. Els. (städt.) . 
Neubronn siehe Ilshofen ; 
Neuburg a. Donau (El.-Liefe- 


rungs-Gesellschaft, Berlin) 


Neuenahr i. Rhid. (Gas- u. El.-W. 
Neuenahr A.-G.) 


Neuenbürg a. Enz i, Württemberg 
(städt.) 


Neuenhagen a. Ostbahn (Ge- 
meinde 
* Neuenkirchen - Rietberg, Bez. 


Minden (Kemper & Lons- 
berg) 

Neufahrwasser (Danziger elektr. 
Straßenbahn, A.-G., Danzig- 
Langfuhr) 

Neuhaldensieben (städt.) 


*Neuhaus b. Paderborn i. Westf. 
RS Samen, 


Neuhausen i. Bez. Dresden (Ernst 
u.AntonMatthes,Mittweida) 
Neu-Isenburg (städt.) : 


Neumark i. Westpr. (städt.) . 
Neumarkt i. Schl. (städt.). 


Neumünster i. Holst. (Wasser- u. 


El.-Werke in Neumünster, 
G. ın. b. H.) 


*Neunburg v. W. (städt.) . 


Neuötting i. Ob.-Bayern (Josef 
Pielsel u. Jos. Hilleprandt) 

Neurode (A.-G. Körting’s El.- 

..,We., Berlin) 

*Neusalz a. 0. (El.-Lief.-Ges,., 
Berlin) 

Neusalzai.Sa.(Elektr.-Liefergs.- 
Ges., Berlin) 


Neuß (städt.) . . . . 


*Neustadt a. Aisch (Reiniger, 
Gebbert & Schall, Erlangen) 
Neustadt i. Mecklibg. (städt.). 


Neustadt a. S. (Fränk. El.-We., 
G. m. b. H., in Münnerstadt) 
Neustadt i. Schwarzwald (städt.) 


Neuwied (städt.) . 


*Niederaschau i. Bayern (Joh. 
Bapt. Huber) 


"Niederbronn-Reiohshofen i. Eis. 
(Ges. f. el. Ind., Karlsruhe) 


Niederlößnitz i. Sa. (Gemeinde) 


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9240 GIA3-L! Df 
25313 GIA3-L| Sgs |! 
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700 Gl Df | 
1850 Dr 550P El | 
| | 

3 200 GIA2L| Df 
s536 GIA 3-L | Kgs Df) 
3388 GIA 3-L'Ggs Lgs 


2380 GIA3-L| Wr ' 
9000 GIA3-L! Df 
3000; GIA 3-L | Dr 

| Ä 
10000,G1A3-L| Df 
11200 GIA 8-L| Df 


9924 GIA W | Df Wr 


zus. , 1 phas. 

50 P 
2506 GIA3-L Wr Df, 
9ÆTİGIA2L: Df | 


3800 GIA2L; Df | 


l 
5400 GIA3-L Kgs | 


Df 


| 


31 400 W2 phas. 
50 P 


2400/|G1A3-L Wr | 
2920 GIA3-L Wr Df 


| 
7520| GIA3-L| Kgs | 
| 


13000 GIA2-L Gs 
55 691 Monnik: Df 
stem | 
zus. | Dr50P 
W50 P 
| GIA 3-L | 


30.494 | GIA3-L Sgs 


| 


3870 GIA3L Df 
2509 GIA 3-L' Df Dm 
aal 
2140 GIA2-L' Sgs 
3800 GIA3 L Df Wr 
16680 GIA 3-L| Gs DË 
| 
A, Df | 
| j 


5800 GIA 3-L Df Sgs 

Zus. | i 
| 
| | 


| 


26000 GIA W` Df 
zus. 1l phas. 
50 P 


Normale Leistung d. 
Maschinen, einschl. Re- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


serve, in Kilowatt 


98 


a: za 
B A D asig 
san, gonone 
w’ | aa, seitens 
Pr s738 |Z250 82-38 
355 |-585 |=57,8933 
Sek lags, 023259 
3os 503 | w4 4 Doss 
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oss 0597 jaon a 
int 083 |,38 on 
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z g&o s 585 805° 
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23 3125| 68| 120| 
| | 
194 4500| 5 92 
| | 
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36 3010| — | 50 
96 son 50; 141 
| | 
92 3 098 | 14 20 
i 
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30° 2100 31.67 
a 
%4) 112: 4 118 
75) 1100 8: % 
50 2515| 75 282 
70 600° 35. s6! 
i | 
35° 1020! 12 2% 
æ 60 2 6l 
| | 
430 608 55 205 
| | 
52 4500 16 21 
50; 2900 20, 140 
| — 
— | 5669 382 668 
| O 
65) 296, 4, 52 
35. 1832, 10 62 
| | 
68; 3977 34 6l 
1077| 1828 5; 87 
152 20429 33 ii 
120 3472 81l. a 
| 
781350, 12 9 
| | 
25 1040 35 17 
| 
| , 
40 4200 17, 1283 
48,4] 449) 6 106 
| 
114 3200 100 210 
| 
5. no | — 
84 1987) 19 7% 
| 
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| 
| 
160 16410' 99 170. 


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1807. Heft 18. 


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18. April 1907. 


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312 50 | 25 412 1/4. a O 
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81 55 Re 227 12/4.99 | O 
140 50 |3*)| 189 18/1.04! O 
102 60 2 | 103 1/1201] O 
uo 5o |25 | so 1/⁄9.00| — 
| | 
136 45 20 97.W| O 
180 40 2 350 1/10. 92 |KO*) 
| | | 
60; 45 120-11) 175; 1/10. 98; — 
' für Licht, 
1/9. 00 
| für Bahn 
50 55R 10-15 — 3. 1900| O 
454| 50 8 375 16/12. 98K O 
| 
158 40 | 5.150 1/1204] O 
190 | 50 3216 200 10/2. 99| O 
u. 20 | 
Zeit- . | 
zähler, | | 
361 GOR XWR! = 1/5. 00 |KO 
"A Pauschal- 60 1/5. 96 — 
tarif 1/11. 04 
92 50 2| — 150 O 
305 50R| 18 385 15/10. 01| O 
140 60 | 25 ' 123 1/⁄3.01 | — 
999; 50 ! 20 — 110.98, O 
| | 
| | 
288 _ Siebe ' 500117/3.05| K 
| Bemerkung 
147 0:8 — 1.98. — 
57:60 30 | 100) 12.06 O 
Kochzwecke 
30 | | 
167 50-3025-12 144. 15/9.03 O 
292 50 | 23 254 . 10/1.00 KO” 
2.60%, 450 1/10.96 — 
Pauschal- 3,98 — 
7 Pauscha 12| 1/3. 98 
i | 
a 50 | 15—210 15/6.00. — 
i | | | 
| | 
709 40 


644 17/12. 9 O K | 


i 


— 


Spannung, 


versorgte Orte 
und 


Bemerkungen 


Gebrauchssp. 2X 110 V. 


Gebrauchsap. 2x220 V. 


| £ Oeerdete 
Mittelleiter. = 


Nühere Angaben nicht erhältlich. 


Spannung 8000/150 V. Nesselwang hu 
nur 3 Transformatoren: Stationen; die 
Zentrale, von wo aus Nesselwang 


gespeist wird, ist in Reutte (Tirol. 


Gebrauchssp. 2% V. 


Gebrauchssp. 220 V. 
Gebrauchs-p. 2 x 220 V. 


Gebrauchssp. 2x220 V. Blanker Mittel- 
leiter geerdet. 3 Speisepunkte. Voll- 
ständ. Reserve-Anlage (100 PS-Uar 
motor) gegenwärtig im Bau. 

*) Außerdem 150 Pauschal-Abnehmer. 


Gebrauchssp. 2x220 V. 


Gebrauchssp. 2200 V für Licht, 40V 
für Kraft. Geerdeter Mittelleiter. 


Gebrauchssp. 2% 250V .Maschinen dienen 
auch für Straßenbahnbetrieb. wofür 
noch Pufferbatt. v. 85 KW vorbanden. 


Gebrauchssp. 2X 10V. .  . 
*) Speiseleitung unterird., Verteilungr 
leitung oberirdisch. 


Gebrauchssp. f. Licht Gl 110 V. Versorgt 
auch Paderborn; ferner denne 
(4 km) W 110/2000 — 2000/10 V, dient 
auch für Bahnbetrieb mit 550 V. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. 


brauchsap. 220 V. Elektr. Kraftüber- 
T Skunk nach dem Wasserwerk zu 
Antrieb von 2 Motoren von Jè y PS 


Gebrauchssp. 220 V. 


sind 

ebrauchsap. 2X 150 V. Außerdem snd 

9 19 ich. andere Apparate mit 9 N 
Verbrauch angeschlossen. 


300012 x.120, f. Kraft 


Spannung f. Licht Noch dem Stand 


2100/170 u. 3000/240 v. 
vom 1. 1.1 


Gebrauchssp. 2X 110 y. 


Gebrauchssp. 2X 110 y. 


Gebrauchssp. 2 x 220 V.  Goerdeter 


Mittelleiter. 
Gebrauchssp. 220 V. 


3300.12 V, W 2x107, 
Gl 2X av. Überlandzentrale. ir | 
sorgt 16 in Sachsen, U, Böhmen ne 
Orte. In 3 Orten sind Wechzelttt” 
Gleichstrom - Umformer mit 
Batt. aufgestellt. 


Spannung 


Gebrauchssp. 2X 20 V. jie erste 
ssp. 7 he 55 PI. für dieersta 
Strompreis F iber 25 Pi. Kraft 2l 


m. Rabatt bis zu 10 Pf. 
Jiertem 


Gebrauchssp. 2X 110 V. Versorgt anch 
Kiez. 


ilweise 

Gebrauchssp. 220 V. Für Bahn teilwe! 

unterirdisch. 

2x110 V. Be 

Gebrauchem Sieitung als Kabel, 3.7 
Verteilgsltg. oberirdisch. Be 
hasp. 2110 V. Wer KW 

Gebrauch hnbetrieb mis 0 B 
Maschinenleistß. 550 


: ) M.) ist 

Die Antriebs-Lokomobile (1100 Ke 

im Anla eKapital nicht mii Ch En 
riffen, da sie für das Säge 

yenutzt wird. 


oyf. 
ssp. 2X t. ne 
ee ne on und Lichtnen i 0 A 
Sammelschienen get ant | nk 
von den Betriebsmaschin 


gespeist. 
Spannung W 200. 

sor Ar 
t die 


I) 


DR 


v 
N 


18. April 1907. 


i BB m m mn 


einschl 


in Kilowatt 


\V\ame und Postadresse 
des Ortes, 


Kigentümer 


Niedermarsberg i. Westf. (städt.) 


“Niederplanitz b. Zwickau i. Sa. 
(Gemeinde) i; 
Niedersedlitz b. Dresden (Thürin- 
gor Gasges. in Leipzig) 
*Niederstetten i, Württbg. (Gg. 
Streitberger) 
*Nieder-Wöllstadt (El.-W. Nie- 
der-Wöllstadt G. m. b. H.) 


Niederzwönitz (Gemeinde) 


Niendorf b. Hamburg (H. A. 
Struß) 

Nienstedten a. Elbe b. Altona (El. 
Bahn Altona - Blankenese 


A.-G. 
Nierstein a. Rh. (Gemeinde) 
* Nimptsch i. Schi. (Gebr. Gerber. 


Vogelgesang) 
Nordenburg 0.-Pr. (H. Jensen) . 


Norderney (Königl. Domänen- 
Fiskus, Betriebsführer Bör- 
ner & Herzberg, Berlin SW.) 


Nordhausen (El.- A.-G. vorm. 
Schuckert & Co., Nürnberg) 


*Nordrach 1. Baden (Benj. Spitz- 
müller) 


ar 


“Nordstemmen (C. Müller, Fabrik 
landwirtschaftl. Maschinen) 


Nöschenrode b. Wernigerode i. 
Harz (Gemeinde) 


Nossen (städt). . . oo... 
Noßwitz (Noßwitzer EL- und 
Mühlen-Werke, G. m. b. H.) 


Nümbrecht (Bez. Köln) (Ge- 
_ meinde) 
Nürnberg (städt.). 


Nürtingen i, Wrttbg. (städt.) 
Oberammergau siehe Murnau . 
ar siehe Langenberg 
Oberdorf, Markt., siehe Markt- 
Oberdorf 
Oberehaheim i, Els, (städt.) . 
ne b. Dresden (Wilh. 
Oberhausen j, Bayern siehe 


Augsbur 
Oberhausen URhid. (städt.) . 


Ober-Heroid i. Erzgeb. (Joh. 


Giehler, Chemnitz) 
* Ober-Ingeihei ae 8 
Werk) m (Mittelrh. EI.- 


Oberkassel b Düsseld | i 
$ orf (Rhein. 
Balın-Ges., Düsseldan ) 


s "ekaufungen (Jakob Heit- 
Oberkirch i. Baden (städt.) . 


*Obernbreit 
besitzer) 


rzahl 


Einwohne 


Gleichstr., 


Gl 


Elektrotechnische Zeitschr 


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4800 GIA 2-L Df 


11400 GIA 3-L' Dr 


2835 GIA3-L Gs 


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2014 GIAQ-L Wr Df 
1300 GIA3-L Dr | 


2800 GIA 3-L: Wr Dr. 


29 882 


1 700 


Zus. 


550 


294 426 


7 000 


55 000 


1820 :G1A3-L | Wr Df) 


3298 GIA 3-L 


Zus. 


GIA 3-L Df 
Dr ` 


GIA 3-L Wr (Df) 


GIA 2-L iWr (Df) 


10065 Dr 50 P f 


D 
GIA 
GlIA3-L| Wr 


ala2 Df Wr 
(J. Vogel, Mühlen- 1300 | GA; Wr | 
i i 


| 


GIA 3-L | Df 
GIAS-L' Df | 
GIA3-L Df | 
W3L DO 
0P 
GIA3-L Sgs 
OGIL Df 
| | 
'GlIA3-L Df 
G1A 3-L Wr (Df) 


Df 
GIA 3-L Ggs 
GIA 3-L Wr (DA 


t 


GIA Sgs 
W50P! Df | 
l phas _ | 


GIA3-L|Wr Dt 


GIA | Df 


zz Ze 


GLIA 3-L| Df 


t 
H 


i 


| 


Df 


lampen 


einschl. Re 


in Kilowatt 


atoren, 


Normale Leistung d. 
Reserve, 


Akkumul 


pub 
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+ 
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— 
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serve, 
Angeschl. Glüh 


| 


6752 4238| 45l 


1500 — 


1300 4 


1361 132° 


—_— 


| 


3200, l4 
320 — | 


| 


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S | BET RO» SD CT 
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< a8 u å 
3 


mit Rabatt 


R 


5 100 10 178 40 )20 
2974 20 290 | 30 ; 15. 
| | 

2450 18 69 6OR| 2% 
1237 6 38 Pauschal- 
tarif 

562 ı 82. 501% 

| 
900 4 130 45 | 2% 
| | 
2300| — — 60 I6oR 
| b. 50% 
6000, 8 146 60 | 25 
Ä | 
4 900 | 10 | 223 45-50| 20-25 
2350. 10 120 — = 
700 — 60 50| 25 
| 
1064 50 ı 37 |37 
an 220 327 65 | 20 
1200| — 8 40 | 40 
| 
1450| 48 56 0 | 25 
1350| — 125 40 | 25 
| 

2400| 14 110: 50 | 30 
ion 32 282 *)55 | 25 
5630| 22 335 60 R|20R. 
T 64 40 | 20 
, 86856 2035 1906 3249 60 | 2 
1800! 14: 190 137 50 | % 
miala tale 
1450 3 110, 45 | 30 
185 5 5 Pauschal- 


245 Siehe 
u ı Bemerkung 
| | 


--. | Pauschal- 


50 200 40 
3, Pauschal- | 
| tarif | 


ift. 1807. Heft 16. 


198 35 60 20-101. 


nung 


kapital 


Gesamtes Anlage- 
in Einh. von 1000 M. 
etriebseröff 


B 


= SH 


4183. 1/5.96 . 


— 24/12. 97 


W — 112.01 
| ! 


Leitungsnetz 


O 


— 1/10.98,0K 
135. 1/8. 03 OK 


260 2/11. 00 OK 
— 7.8 — 


O 


K 


25/8. 00 . OK 


1274 1/5.01 `'OK 


o 


— 24/12. 9% — 


750 15/12. 98 KO 


Gebrauchssp. für Licht 2x 110 V, für 
| K V. Dr 5000/220 V 


| 


Spannung, 


versorgte Orta 
und 


Bemerkungen 


Gebrauchssp, 220 V. Ferner 30 Koch- 

und Heizapparate angeschlossen. 

“) Kraltstrom über 1000 KWStd. i. Jahi 
18 Pf. 


Gebrauchssp. 2x 110 V. 


Gebrauchssp. 2x 120 V. v 
Straßenbahn. er ur 


Gebrauchsep. 220 V. 
Gebrauchssp. 2x 110 V f. Licl t, 2% V 
o kage p icht, 220 V 


Gebrauchsspannung für Licht 2x0 V, 
ür Motore von 0,5 PS aufwärts 440 V. 
Mittelleiter geerdet.inAnla en isoliert 
verlegt. Etwa 100 Kohlenfaden- und 
Tantal - Glühlampen sowie Nernst- 
lampen für Straßenbeleuchtung. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. 


Gebrauchssp. 2x 20V. Versorgt Nien- 
stedten und Kl.-Flotthek. Für 
Straßenbahn Betriebsspannung 550 V. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. 


Gebrauchssp. f. Licht 2x 110 V, f. Krafı 
220 V. Angeschl. sind noch 2 Bügel- 
eisen u. 2 Kochapparate. 


Gehbrauchssp. 110 u. 120 V. Das Werk 
gibt keinen Strom an Konsumenten 
ab und dient nur für die Beleuchtung 
der Kurhäuser und Promenaden des 
SBeebades». 


Gebrauchssep. 2x 220 V. Dient auch für 
Straßenbahnbetrieb, wofür außerdem 
Pufferbatterie von 140 KW vorhanden. 


Gebrauchssp. 2x 1% V. 


raft 220 . Außer 
Nordstemmen und dem Bahnhof da- 
selbst sind noch angeschl.: Poppen- 
burg, Wülfingen, Alferde, 
Hal erkurg. Adensen, Heyer- 
sum, Mahlerten, Kl. und Gr. 
Escherde und Emmerke. 


Gebrauchssp. 2x 110 V. 


Gehbrauchssp. 2x110 V. : 
*) Tagesbelastung: Strompreis 15 Pf. 


Gebrauchssp. f. Licht 2x 110 V, f. Kraft 
220 Versorgt auch Elsterberg 
u. Bachswitz. 


Gebrauchssp. 220 V. 


Spannung 2000/118 V. 


Gebrauchssp. 220 V. 


Gebrauchssp. 230 V. 


Gebrauchssp. f. Licht 2><220 V m. ge- 
ardetem Mittelleiter f. Bahn 550 V. 
Zentrale liefert außerdem den Strom 
f. elektr. Straßenbahnbetrieb, wofür 
noch 181 KW an Akkumulatoren 
vorbanden sind. , 

Strompreis: Licht Grundpreis nach d. 
Wrightschen Tarif 60 u. 10 Pf. Kraft: 
Doppeltarif 60 und 25—10 Pf. 


Gebrauchssp. 2x 110 V. 


Gebrauchssp. 2x 120 V. 


Spannung Dr 5000/220 V., Gl 600/110 V. 
Für Licht u. Kraft Drehstronm. Außer- 
dem wird die Kleinbahn Düsseldorf- 
Crefeld mit Gleichstrom 600 V ver- 
sorgt. Erregung und _ Stationsbe- 
leuchtung mit (il v. 110 V. Außerdem 
Unterstation für -600/110 V QI mit 
Akk. z. Versorg. v.60 Straßen-Bogon- 


lampen. 
Nähere Angaben nicht erhältlich. 
Gebrauchssp. 20 V. 


Gebrauchuep. 220 V. 


396 


Name und Postadresse 


des Ortes, 


Kigentümer 


Oberndorf i. Hann. (Gemeinde) 


Oberndorf a. Neckar (Kom- 


merzienrat Paul Mauser) 


*()heroderwitz-Eibau i. Sa. (Gre- 


meinde- Verband) 
Ober-Oderwitz 
kibau. 


Oberschlesische 
witz) 


Chorzow, Ob.-Schl. 
Zaborze, Ob.-Schl. 


Oberschönau (Kr.Schmalkalden) 


(Carl Ullrich & Co.) 


Obersimonswald s. Gütenbach 


Oberstaufen i. Bayern (Allgem. 


Elektr.-(res., Berlin) 


Oberstdorf i. Bayern (Michael 
Besler Nehtigr, Joh. u. 


Lud. Besler) 


Oberstein - Idar (Oberst.-Idarer 


FEL-A.-G.) 


Obersulmetingen siehe Laupheim 


:Oberweimar (Fr. Thalacker's 


elektr. Betriebe) 


Oberwinter a. Rh. (Gemeinde) . 


Ochsenfurt i. Bayern (Bayer. 
El.-We. A.-G., München- 


Landshut) 


Ochsenhausen i. Württbg. (J. A. 


Leingruber Ww.) 


*Oedt i. Rhid. (Gemeinde u. 


Joh. Girmes & Co.) 
Offenbach a. M. (städt.) 


Offenburg  (Großherz. Bad. 


Staatseisenbahnen) 


* Ohrdrufi. Sa.-Cob.-Gotha (städt.) 


Dehringen i. Württbg. (Gust. 
Weipert. Pächterin: Württ. 
G. f. EL-W., A.-0r., Eßlingen) 
Olbernhau i. Sa. (A.-G. für Gas-, 
Wasser- u. El.-Anl., Berlin) 
Oldenburg i. Holst. (H. Jung- 


claußen, Ahrensbök) 


Oldendorf siehe Preubisch- 


Oldendorf 


Dlewig b. Trier (P. W. löwen- 


berg, Trier) 


Oelper b. Braunschweig (Straßen- 
Hisenbahn-Ges. in Braun- 


 schweig) 


Ölsnitz i. Erzyeb. (Zwickauer 
El.-W. und Straßenbahn 


A.-G., Zwiekau) 


*00s i. Baden (Gemeinde) 


— (Großherzogl. Bad. Staats- 


eisenbahnen) 


Oppenau i. Baden (Anton André 


Sohn) 


Oppenheim a. Rh. (El.-Lief.-Ges., 


Berlin) 


Oerlinghausen (EI.-We. Oerling- 


hausen G. m. b. H.) 


Elektrizitäts- 
werke (Schlesische Elektri- 
zitäts- und Gas-A.-G. Glei- 


59806 GIA3-L DF 


„d = 
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1500 GIA 2L. Df 


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Dr wP 


11202 GlAuDr Df Wr 
ZUS. El 


400 000 Dr 50 P Df 


zus. Dr 50P Df 


| 
| 


1600 GIA 2-1 | SgeWr 


2100 GIA 2-L! Df 


2500 GIA si Wr Df 
| 


| 
16 000 Drop! Df 
Zus. 


min 
u | 


1900| GIA 3-L 


| 
4000 GIA3-L| Sgs 


|} 


3433 GIA 3-L Df 


2400 GIA 2L hwe (D) 


l 


s71 GIA Df 


| 
—  DrsoP Df | 


6192 GIA3-L: Df 
Dr 30 P | 


9588 GIA 3-L DF 


7825 GIA 3-L Df Wr 
2550 G1A 3- S 


gs 


— sn ei | 


| 


740 GIA WrPt, 
1408 GIA >-L Ri 


) 
72000 W 2phas . DF 
zus. LDP 


— Dr. Di 
— Dr 57P Dr 
2072 GIA3-L Df Wr 
3679 GLA 9ļ-L Dt 


2) GI3L Gs Df 


serve, in Kilowatt 
Normale Leistung d. 


Normale Leistung d. 
Maschinen, einschl. Re- 


-1 


TV. 


Z g 
F u — 
2o S n 
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2 S2.85 
co 859 
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ss =335 
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-4 & 
4 < 

94 1200 


27 3% 
35 ) 4350 
311 
311) 
l4 5pn0 
T 
22 | 7159 


30°2000 


| 
16° 660 
361 1800 


40, 2950 


175| 2850 


— 1.2324 
65 3100 
30! 1653 


20: 1200 
D 330 


= 17 108 


== 300 
= 1 030 


al 930 


R2 4317 


26 1800 


en, 
drückt durch hr 


Angeschl. Bogenlam 


Zeitschrift. 


BIKE 
Gleic 


113 607 3 170 a 


1:0 


140; 


162 


‘ 


15 


4 


Gesanıte Pferdoxtärke der 


angeschlossenen Elektro-, 
hler 


sschl. Straßen- 


Motoren). 
eschlossenen 


mit Rabatt 


(au 


balınwagen- 


wert an 10 A-Lp. 


Strompreis 
für 1 KWStd. in Pf. 
R 


Gesamtes Anlage- 


Elektrizitätszä 


Zahl der ang 


2 


motoren 


S g 


Lv 


t 


: 15540 


157 60-30 20-10 


50 60 WR 


— 


kapital 
in Einb. von 1C00 M. 


Betriebseröffnung 


U 1/6. 94 
f 15/11. 94 


fl 5. 981 
1/1. 98) 


Leitungsnetz 


o 


OK*) 


18. April 1907. 


Spannung, 
versorgte Orte 
und 


Bemerkungen 


(sebrauchssp. 220 V. 


Beh a enap: G1 2x 110V u 20V, Dr 


Spannung Dr 300 V, Gl 2x 110V. Ver- 
sorgt auch Mittel-Odarwitz, Alt 
und Neu-Eibau und Walddorf. 

Spann. 6000/120 V. Die Werke versorgen 
as ganze oberschles. Industriegebiet 
mıt Dr u. liefern außerdem f. d. grükten 
Teil d. Straßenbahn Gl 600 V. Hierfür 
sind in Chorzow 8360 KW u. in Zaborze 
2437 KW Maschinenleistg. vorhand. 
Strompreise: Der 50 fache Betrag des 
Höchstverbrauchesi.d. Std. kostet 0ft. 
f.1 KWStd., die übrige Strommenge in 
jedem Jahre kostet alsdann nur a f. 
1 KWStd. Auf die derart berechneten 
Jahresbeträge werden noch Umsatz- 
rabatte bis 40%, gewährt. 
*) Hochspannung unterirdisch, Nieder 
spann. oberird., 


40 1/6.05 — | Gebrauchssp. 220 V 


80 15/8. 05 


150 247. 9 


500 19/10.00 KO 


— 


111 1/1.04 


110, 277.04 KO 


j 
| 


265 23/9. 99 


Du 2/ l. 99 


— 179.99 
l 


525 1/12. 05 


717 1896 


265 15.98 | 


234 1/10. 97 
1,4. 04 


— 1510.92 KO 


| 
— 12/12. 05 


9 15/11. 02 


| 


S2; 1/2. 01 


l 


t 
| 


— 15/11.00 OK] 


1115 10/1. 95 


— 11.9 


— HR. 


110 1/1. 02 


l 


— 


Ö 
O 


K 


O 


O 


O 


O 


i = 
KO 


O 
O 


Gebrauchssp. 220 V. 


Gebrauchsap. ?x 1% V. 


Spann. 2100/220 V. . EN 
*) Primär unterirdisch, sekundär teils 
unterirdisch, teils oberirdisch. 


Gebrauchssp. 2x 110V f. Licht, für Kraft 
200 V. 


Gebrauchssp. 2x 230 V. geerdeter Mittel- 
leiter. Außerdem angeschlossen: 
3 Heizöfen zu 6 Amp., 1 Plätteisen. 
Versorgt auch Rolandseck mi 
Bahnhof u. Rolandswerth (5 ku. 
Um die Spannung hierfür ent 
sprechend zu erhöhen, ist ein Lu 
antzmaschine von 20 PS aufgestellt. 
Vergrößerung um & KW stebt bevor. 

Gebrauchsep. 2% 150 V. Angeschlowen 
außerdem Friekenhausen. 


Gebrauchssp. 110 V., Die Wasserkraft 
betreibt gleichzeitig ein Sägeweik 
Außerdem angeschl. 35 Lampen fir 
Straßenbeleuchtung. 3 Bügeleisen. 
2 Zigarrenanzūnder- 


Gebrauchssp. im Ort 220 V. bei der 
Firma Girmes & Co. 110 y, 


Gebrauchssp. 220 V. Dient auch f. a 
betrieb. wofür Sparumform. v. 19 y 
u. 550 V u. Pufferbatterie v. IÙ K 
vorhanden. 


Spannung 4000/120 V. Versorgt (as 
Bahuhofsgebiet. 


Deal) Y 

Spannung Gl 2x110 Y, Dr 3002A t. 

P schi ferner 40 Heizapparate 
und 1 Liehtheilanstalt. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. Da Werk 
wurde 1903 umgebaut. 


Gebrauchsep. 2X 110 V. Vorsorge auhi 
Neuschönberß. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. 


Gebrauchssp. 2% vV. 


v (f. Babn 5% K 
Erhält Strom von der Bahnae in . 
Richmond. Verbunden en 
Unterxstation der Straßenta ; À 

; y sek. 
n. 3000 u. 1000 1 >i 

Spann io a, 2220 V. Ühorlandzentrai 
mit Versorgungsgehiet i Pas 
Halbmesser. Versorgt au, 
dorf, Luganu. Nieten, ursy. 
nitz, Hobndorf, PICAS V ond 
u. Callnberg mit, =” 
Hartenstein. Löknıtz 
mit 2X 10 000 y. 


Spannung 1000/120 V. 

Í y ank. 
ip: i go) u pan Ye j 
SRO Ft E Ner orgt Bahnhofi gebt! 


Gebrauchssp. 251 10 V. 
Gebrauchssp. 220 Y. 


Gebrauchssp- 2X20 y. 


18. April 1907. 


Name und Postadresse 


des Ortes, 


kigentümer 


Oranienburg (El.- u. Wr.-Werk 
Oranienburg G. m. b. H.) 


Orb, Bad (städt.) . 


Osberghausen, Bez. Cöln (C. A. 
Baldus & Söhne, (r. m. b. H.) 


Osnabrück (stiidt.) . 


“Osterath (Rheinl) (Hugo 
Zander, Düsseldorf) 

Osterhofen i. Niederbayern (Hr. 
Mösl in Mühldorf a. Inn) 

Osterholz b. Bremen (Gemeinde) 


"Osterode a. H. (Osteroder Gas- 
u. El.-Werke) 

Osterwieck a. Harz siehe Stum- 
mühle 

Osthofen i. Rheinhessen (Rhein. 
Schuckert-(Gesellschatt für 
el. Ind., A.-G., Mannheim) 

Ostritz s. Hirschfelde /. , en 

“Ottenhöfen i. Baden (J. H. 
Ziegler) 

Ottensoos b. Nürnberg (Friedrich 
Pirner, Kunstmühle) 


Ottobeuren b. Memmingen (Akt.- 
BrauereiSim merberg u. Be- 
nediktinerbräu Ottobeuren 

Ottweiler (Bez. Trier) (A.-G. f. 
Blektrizitätsanlag., Berlin) 

Pappenheim I. Bayern (Stadt 
mühle u. EL-W. Pappen- 
heim G. m. b. H.) 

i. 0.-Bayern (F. A. Ernst 
Schmidt) 

Partenkirchen (EL-W. Partnach, 

Joh. Döllgasts Wwe.) 


Partnach siehe Partenkirchen 


* Paulusgrube bei Morgenroth 
(Landkreis Beuthen) (Graf 
pas schaf otsch) 
. 3a. (A.-G. Körtine' 
EL-We, Berlin, 
Pelm 1. Eifel siehe (terolstein 


“Pelplin (Zuckerfabrik Pelplin) 
siehe auch Stocksmühle (B) 


“Penig i, Sa. (städt.) . 


Penzig į, Ob.-Lausitz (EL-A.-G. 
vorm. Schuckert & Co., 


ul. - Werke 
Schulze, Q, mth ) u 


“Pfaffenhofen a N ü 
; m (Süd- 
deutsche Wadern ai A 


es., München) 
Pfarrkirchen |, Bayern (städt.). 
Pfersee siehe Augsburg.. 
Pforzheim (städt.) 


11700 GIA 3-L 


— --——__ 


E” | u 
— m- f= 
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s gu Ee YE 
N 2222 | 2 8 
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de) Bene ai 


Df 


| 
o Df 
600 GIA ?2-L! DF Wr 
| 
| 


35924 GLIA 


59600 GIA3-L Df 


| 
4500 GIA3-Lı Df 


2895 GIA2-L | Sgs 


Zus. 


1838 GIA2-L| Df 
6928 GIA2L! Dr 


SP pe 


3922 GIA3-L,|Di Sgs 


— — na 


..1500 GIA2-L| Wr 


800 GI 2-L | Wr 


2069 GIA  DFf 


6662 GIA3-L| Df 
1700 GIA2-L ‚Wr (Df) 


120 GI 2-L Wr Sgs 


2400 W1-phas. Wr (Df) 
2-L 60 P | 


4826 Dr 50 P Df 
l Gl 3-], Df 


4102 GlIA3-L Df 


340 GIA Df 


7109) Dr Wre DP 
GIA 3-L 


| 
6357 GIA3-L Dr 
3000 GlA2-L DF 


838 GIA 3-L Wr 
38322 Gl Wr Sgs 


15000 Dr 50 P Wr (Df) 
zus. GLA»;-L 


d GIA 3-L' Wr Df 


— —— —— 


60000 GIA 3-L| DE Wr 119 


Elektrotechnische | Zeitschrift. 


| 
| 


ampen, 
usw. # 


| 


trizitätezähler ` 


pen, 


durch d. 


) 


geschlossenen 


| 


© 
w 
B 
= 
d 
Š 
g 
S 
© 
© 


einschl. 

"ke de 
Elektro- 
(ausschl. Sıraßen- 


enl am 


t 


Leistung d. 
rechnet 

att-Lampen 
mit Rabatt 


Normale 
kkumul 


e 


auf 50 W 


atoren, 
Reserve, in Kilowatt 
gen-Motoren 


eschl. Glühl 


N 


wert an 10:A-Lp. 


e. Pferdestär 


Strompreis 
für ı KWStd. in Pt. 


edrüc 
ossenen 
er an 
R 


s 


Gleic 


Gesam 


Í 


ernstlampen 
angesch 


Normale Leistung d. 


serve, in Kilowatt 


aus 
bahnwa 


Maschinen, einschl. Re- 
ahi d 


A 

Ang 
Angeschl. Bo 
motoren 


l 
{1 


158 12140 381 


54 1875 14 


© 


= 
a” 
+ s 
æ O 
nr 
s a 
w R 
=) 
= 


170 
*) 35 


1 000 11/12. 00) KO 
i | 


140 


140. 


600 


‚124 


240 


1.100 


72 23/10.04 O 
O 


Spannung, 


verßorgte Orte 
und 


Bemerkungen 


Gebrauchssp. 2x1%0 V. 
Strompreise: Licht für Haustlure, 
Treppen und Straßenfronten 85 Pr.: 


Doppeltarif 50 u 30 Pf. Auch Rabatt 
auf! Benurzungedane, für Glühla 

5 bis 8%,,, für Kraft Rabatt bis 1? peor 
Gebrauchssp. 220 V. 


| 
10/11.05: O 


1/1.05 KO Gebrauchssp. 110 V. 

*) Im Anlagekap. sind d. Turbinen u. 
Dampfmasch. nicht enthalten. da diene 
hauptsächlich ‚zum Betriebe der Woll- 
garn-Spinnerei dienen. 


E .2x Fern verzor t auch 

n D. j 

„yon 2 KW (o Sid), r San ratterie 
rompreis: Licht his 2000 Std.40 Pf., 
2000 bıs 4000 KW Std. 38 Pf., 4000 bis 
6000 K W Std. 26 Pf., 6000 his 8000K WStd. 
84 Pf. über 8000 KW Sid. 33 Pf. 
Kraft: Bis 400 Std. durchschn. Be- 
nutzungedauer 2 Pf. darüber hinaus 


l -. 


2/10.02' — | Gebrauchssp. 2x 200 V. 


Gebrauchssp. 220 V. Versorgt uch 
Altenmarkt i. N--Bayern. ae 


1/1.01 | Gebrauchssp. 2% V. - 
15/3. 92 | — | Gebrauchssp. 110 V. 
20/4. 97 | O | Gebrauchssp. Licht 2X115 V, Kraft 230 V. 
| 
o] /4. 95 | = Gebrauchssp. 2x 10 V. Betriebsleitung 


in Kappelrödeck. 


Gebrauchssp. 220 V. Anstatt Akkumulat. 
selbsttätiger Strom - Regler System 
Thury" in Verwendung. Strallenbe- 
euchtung 16 Glühlampen zu 25 N K. 

*) Bahnkreuzung durch Kabel. 


15/9. 00 | O*) 


1/10.02 | — | Gebrauchssp. 220 V. Straßenbeleuchtg. 
| 53 Glühlampen u. 4 Bogenlampen. 
6/4. 98 |. O | Gebrauchssp. 2x 110 V. 
1/10. 98 | O ] Gebrauchssp. 110 V. 
/7. 'K Gebrauchssp. 220 V. 
20/7. 02 ' KO +.) Außerdem 80 Pauschal-Anschlfisse. 
10. 93 K O | Spannung 2000/110 V. Kabel 600 m. 
„ec — | Spannung: Drehstrom 500 V. Gleichstr. 
35 A A 110V. Angeschl. it Orzegow, wo d. 
208 Strom m. 5 Pf. alıgegeb. wird. 
1/9. 99 O I Gebrauchssp. 2x110 V und 2% V. 
t 
Ee l u 
18/8.02 | — Į Gebrauchssp. 20 V. Ablınehmer über 
j 500 KWStd. zahlen höhere Strom- 
preise ala Gemeindesteuer. 


Spannung prim. Dr2200V ‚sek. (412>.110V. 
sentr. 25km entfernt in Thierbach. 
11/3.99! — Anlagekapital einschl. einer Mühle u. 
er Holzschleiferei, die der Wasserkraft 
| wegen angekauft sind, u.deren Betriel» 


durch einen Pächter fortgesetzt wırd. 
13/2.93 | O f Gebrauchssp. 2x 110 V. 


| 
LTL 03 | O | tiebrauchssp. 20 V. 
; | 
1902 


| Eu Geb :hssp. 240 V für die Ortschaften 
1ER Pfaffonhofeni.E.Walk. Nieder 

| modern und Überach, zum Betrieb 

für den Bhf. Obermodern 750 V. 


Betrielbssp. 3600/110 V. Werk I u. Werk II 
| mit Wasserkraft in Hohenwart bzw. 
| Englimanszell, Werk III (Dampfres.) 

in Pfaffenhofen, 3 Akkumulatoren- 
| unterstationen m. Gl.-Dreil. 2X 110 V in 
1/9.99 — Schrobenhausen, Geisenfeld, Woln- 
A zach. Ferner angeschl. die Stadt 
Pfaffenhofen a. Ilm. die Orte 
| Hohenwart,Starzhausen, Gos- 
seltshausen,Steingriff. Qesami- 

länge d. Fernleitg. 705 km. 


12/5. 93 | -O | Gebrauchssp. 2x12% V. 


»); | brauchssp. 2X 110 V. Insgesamt an- 
za KO TO eshi 2855 KW und 2114 Motoren 


*)16851 km oberird. 45.11 km unterird. 


— 


Name und Postadresse 


des Ortes, 


Eigentümer 


Pfronten i. Aligäu (Konsortium) 


Pfullendorf Den (S 
waltung f. d. Stadt 
dorf) 


italver- 
fullen- 


* Pfullingen, O.-A. Reutlingen (Joh. 
Rieger) 


* Pfungstadt1.Hessen (Gemeinde) 


Pirmasens (Pfalz) (städt.) 


*Pfathe I. Pomm. (städt.) . 
Plattling I. Bayern (städt.) 


Plau i. Meoki. (Plauer EI.-We. 
H. Daries u. F. Stüdemann) 
Plaue i. Sa. s. Flöha i. Sa.. . 


Plauen i. Vogti. (städt.) ; 


Plauenscher Grund s. Deuben . 


Pieschen i. Posen (Ei.-Lief.-Ges., 
Berlin 


* Plettenberg (Lenne-El.-u.Ind.- 
We., A.-G., Werdohl) 


Plön i. Holst. (städt.) 
*Polzin i. Pomm. (städt.) . . - 


*Pommeisbrunn - Hohenstadt (Fr. 
Koch) 

Porta-Hausberge siehe Haus- 
berge 

Posen (städt.) 
Zentrale St. Lazarus . 
Zentrale Jersitz . . . 
Zentrale Wilda . . . 
Zentrale Grabenstraße 


— (Kraftwerk der Posener 
Straßenbahn) 


Potsdam (städt) . . . 


*Pressath |. Oberpfalz (FEichen- 
müller Joseph) 


* PreuB. - Holland (El.-W. Pr.- 
Holland, G.m.b.H , Betrieb 
durch die A.-G. Körtings 
El.-We., Linden) 

Preuß.-Oidendorf (H. Haake). 


Pries b. Friedrichsort 1. Schiesw.- 
Holst. (Gemeinde) 


Primkenau, Reg.-Bez. Liegnitz 
Se Ernst Günther v. 
chleswig-Holstein) 


Akk., 
Wechselstr., 
Dr = Drebstrom, 


Dreileiter 


Gleichatr. m 


GI = Gleichstr 


W 


Einwohnerzahl 


GIA 


Wr 
1 phas. 
GIA 3-L 


GIA 2-L | 
Dr 


13 000 
zus. 


6 473| GIA 2-L 


34 000| GILA 3-L 


GIAS-L 
GIA 3-L 


GIA 3-L 


nn mn nn nn 


105 000! Dr 50 P 


GA 
f 
| Ä 
7551 GIA 2L 


| 


aar — 


19000. Dr 
zus. | | 
| 
3726, GIA 3-L 
| 
4956 ' GIA 3-L 
1 400 | Dr 


- as 


61 500 Dr 
50 P 


180) G 
4 900 ma 


1 100| G1A 2-L 


2300 GIA 3-L; Sgs | 


2850 GIA 2-L 


a 


oo 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. 


Betriebskraft 


(Reserve in Klammern) 


Wr 
Df 


Wr Df 


Df 


Sgs 


Df 


Df 


Df 


Wr Df 


Df 

Df 

Df 
Sgs El 


Df 


Df 


Wr 


Df 


'Sgs (El) 


Normale Leistung d. 
Maschinen, einschl. Re- 


| 


Dr 


s S 


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275. 


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HEHE- 
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Ban | * 
43 | 
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er 1 850 
| 
| 
60, 464 
o 3 560 
181 10348 
| 
| 
30 720 
47. 1875 
28,8 1300 
E 
55| 
_ Z 
bb 3776 
— 6100 
| 
55: 4600 
14| 2220 
— 530 
16,5) 3 200 
118,8] 6 300 
s= 1 250 
__87,1|_23 000 
232,4 33 750 
163 40 
| 
10,5: 16950 
— 105 
20| 1116 
5,7 700 
16! 1320 
36! 2900 


we | Bogenla 
ic 


f 
l 
1 
| 
\ 


75 


edrückt durc 
wert an 10 A-Lp. 


au 
Glei 


9! 127 322 GOR 30R 
| 


| 


Gesamte Pferdestärke der | 


-langeschlo 


ssenen Elektro- 
(ausschl. Straßen- 


bahnwagen-Motoren) 


motoren 


12. 158 
138 | 1151 
2 15 
82 36 
Ji 71 


560! 1619 3 316 


IL 


153 


70 
24 


j 


a" DS 
25 a A Ss 
du 282 
SS EI 
a2) Gae 
Sa | g 2 8 l 
ag © 17 - 
aM 
ve 95 
Zaa 
A? ı-—- 
Sa | L K 
i | 
— | Paurchal- | 
i tarif 
102: 50 ' 30 | 


| 


| i 


l 
i 


+ 
| 


1300 


27 


| 
320 ' 50 30 | 
7 Siel | 
‚83 Bemerkung | 
| | 
| | 
| 
60' 50 | 50 | 
112 50 | 20 
110 50: 50 
| 
Siehe 
. Bemerkung 
P 
331! 50 | 16 | 
| 
498| — | =] 
i 
254| 50 | 25 
96 | 60 | 60 
2| Pauschal- 
tarıf 
B Piene 
172 omor ung | 
375 | 
85 
487 
1119 
460R 15-20 
| 
| 
i Sieh 
is Bemerkung 
| 
= Pauschal: 
tarif 
116 | 50 Ä 25 
| 
37: 50 | 50 
93 90,3 
| 
54 40 | 40 
für Beamte, 
Behörden 
usw. 


-- 


| 


Hoeft 16. 


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E-E- 2 
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. -- 

60 . 1/6. 97 

! 
— 177.97. 


420 2/2. 94 


| 


330 15/4. O1 
| 
1092. 5/3. 98 


50 1/2. 03 


270 15/12. 02 


150 1/8. 99 


| 


3306 1/4. 97 


203 


2600 1/7. 98 
| 


208° 1/11.98 KO 


30 


350 : 15/3.94 K O 
295 1/4% KO 
355 ' 1/4.95 'KO 
937 ' 1/11.04 KO 
1987 | 
| | 
| | 
*)634. 6/3.98 | K 
| 
| | 
| | 
1105 1/10.02' K 
| 
— 25/12. 98, — 
95 1/01 OK 
I 
— '2%/7.02 0 


20/12. 98 


Ä 


t 


| 


Leitungsnetz 


© 


OK 


83 5/11.05 O 


| 
i 


10/2. 98 KO 


Spannung 


versorgte Orte 
und 


Bemerkungen 


Spannung 3000/110 V. Turbi i 
ee an Inenstation 


Gebreuchsap. für Licht 110 V. für K 
2% V. Wird am 1/1. 1907 stadt Wen 


Spannung 2000:150/115V.Hocbspannungs- 
leitun om Veror Pfullingen 
mit Gleichstrom und Eningen und 
Gönningen m.Drebstrom bei 2000 Y 
Spannung. Sekundärspannung in 

Dingen und Gönningen 150 V. in 
Pfullingen 115 V. Zweileiter. Vor 
stehend ist auch eine Unterstation 
mit inbegriffen, welche 22 KW leisteı. 
Kraftstrom mit Rabatt bis 50%, 

Gebrauchssp 220 V. Außerdem angeschl. 
8 Ventilatoren, 15 Bügeleisen, 5 Koch- 
apparate. 

Gebrauchssp. 2X 110 V., blanker Mittel- 
leiter. 

+) Außerdem Umformer f. 1% KW. 

Strompreis. Licht. 1-500 KW zu & Pf. 
500—1500 KW zu 50 Pf.. 1600 KW und 
darüber zu 40 Pf. Kraft: 1—8000 KW 


zu 25 Pf., 300—6000 KW zu 2 Pf. 
6000 KW und darüber zu 2 Pf. 


Gebrauchssp. 2x 2% V. 


x110 V. 


Gebrauchssap. 2 0V. 
Ein Teil unterirdisch. 


*) Nur kleiner 


Gebrauchssp. 220 u. 2X 220 V. 


Spannung Dr 3760/120 V, G1 550 V. 
tromprein: Licht 70 Pf. mit Babatı 
bis pa lp Kraft 20 Pf. mit Rabatt bis 
80 ° oblenzuschlag 2 Pf. Bahn 
65 Br. die 


erste Million, darüber of. 
f. d. KWStd., gemessen in d. 


ntrale. 
Werk liefert seit Dez. 1904 Strom f. 
Sächsische Straßenbahn. 


| 


Spann. 10000/500/110 V.  Angeschl. für 
Ponsi. Zwecke 110 KW. Zentrale am 
Siesel bei Plettenberg i. W. versorgt 
Plettenberg, Eıringhausen, 
Holthausen: Werdohl, Neuen- 
rade. 


Gebrauchsep. f. Licht 2X 110 V, f. Kraft 
220 V. 


Gebrauchssp. 220 V. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. 


Spannung 2000/120 V. 


Gebrauchssp. 2X110 V. en 
is: Licht 50 Pf. mit Geldraba 
| n E S250, Kraft, 20 pl. obne Rabatt, 
* . - . . r 9 
| Hierin iat A Tean, dar von der Bahn- 
zentrale gespeist wi 


„576 V u. 110 V dient haunt- 

Geh ehlich Tür Straßenbahnbetrieb. In 

derMotorenleistung sind enthalten > 

eigenen Gebrauch: ein 35 P8-Um on 

575/110 V für Beleuchtun des = 

waltungsgeb., der wagen opara i 

werkstatt u. d. Wagenballen zone 
Motoren m. zus. 42 PS in d. Repara 

tatt. 
*) Anlagekapital der ganzen Zentrale. 
10 und 3000/1% v. 


Bekundår-Vierleiternetz. 

okun Vierlei -50 
. reis 

rol Licht: Grundp M a Jahr. 


wobei x den Höchstverhrauch R c 
darstellt. 


220 V. Oberird. Leitung 
ET iiniu, ein geringer 
Teil Kabel 


Gebrauchssp. 220 V. 


Be drichsort mit elektr 
Energie. Vergrößerung 


Gebrauchssp. 110 Y. 
pnd è erer welcher Dr Y 
von der Fried oh-Christianshütte er- 


bält und denselben in in 


wandelt B o0 V transformiert- 


der Drv.1%0 a 


— 


18. April 1907. 


Name und Postadresse 
des Ortes, 


Eigentümer 


Prüm i. Eifel (städt.) 
Prunn siehe Riedenburg 
Pullach siehe Icarwerke . 
Pulsaltz I. Sa. (städt.) . 


Putzig 1. Westpr. (Wilhelm 
Magdsick, Masch.-Fabrik, 
Dampfsäge- u. E!.-We.) 


Quedlinburg i. Harz (städt.) . 


Querfurt (städt.) . 


Quierschied (Kr. Saarbı ücken) 
(Peter Bost) 


Radolfzell I. Baden (Stadıge- 
meinde) 


Raguhn siehe Bitterfeld-Jeßnitz 
Raisdorf i. Holst. (Schwentine- 


werk, B. Howaldt, Rais- 
dorfer Mühle) 


Ransbach siehe Baumbach . 


Rastede 1. Oidenbg. (El. - W. 
Rastede, G. m. b. H.) 


Rathenow (städt.; Pächterin: 
Elektr.-Lief.-Ges., Berlin) 


Ratibor (städt.) 
Ratzeburg 1. Lauenbu Emil 
Palmer) 


Ravensburg in Würtibg. (Württ. 


Ges. für El.-We., Akt.-Ges. 
Eßlingen) “en 


*Rednitz a. Rodaoh I. Oberfranken | 
(Gemeinde) 


* Reetz i. Keum. (Max Her- 
mann) 
Regen I. N.-Bayern (Geschwister 


Schiller, Frauenmühle bei 
Regen) 


Regensburg (El.-A.-G. 
Schuckert & Co., Nürnberg) 


Reichenau I. Sa, (Elektr.-Liet.- 
Berlin) 


°} 


Reichenbach 1, 0.-Lausitz (B. u. 


Körting, i 
Hannover)” ee 


Reichenbach |. Schi. (A.-G. f. El- 
Anlagen, Berlin = 


Bad Reichenhall i. Bayern (städt.) 


*Relchensach 

Kelch) sen |. Hessen (C. 
Reicheredorf a, 

. $ d. Vils s. Landau 


Reichshofe 
bana n l. Els. siehe Nieder- 


TE l. Holst. (Ernst Sper- 


Reinerz |. Schles. (städt.).. 


I) (Gg. Nie. Stühlinger 


Reiastein siehe Waiblingen 
Rel.ingen i Holst, (Gemeinde) . 


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2900 GIA2L Ss 6 3? 
3939 GIA 2L] Dr 10 8 
3200 GIA2-L; Df 100 60 
24800 GIAS3-L., Les ! 160 70 
Dr 600P! Sgs ° 890 — 
4385 GIA3-L. Df 732 14 
5900 GIA3-L| Sgs 0 40 
5000 GIA2-L DiGgs 104 36 
— Drs8P. Wr 500 — 
E 
1000 GIA2-L, Df 19 12 
| 
2347GIA3-L, Sgs 205 54 
32619; GIA3-L Sgs 14 80 
| 
5000, GIA3-L, Gs 46 10 
14526| GIA 3-L! Ggs 20 66 
| 1 
EEE Wr 4 0 
3033) Gl : Wr 2 — 
| 
2600| G1A3-L|Wr Df 75 43 
48412|GIA3-L Df 825! 104 
7474 GlA3-L' Df 200, 57 
2800 GIA3-L Kgs a 20 
| 
15983 GIAS-L Df 130 30 
6090, W DfWr 4% — 
‚1 phas. 
625 P 
1800| GI 3-L Wr 2 — 
| : 
2000| GIA 3-L Wr Df. = 50 
| | 
3139|GlA3-L| Sgs 60. 24 
2000 /GIA2L Df | p 10 
GIA3-L Dr 35 


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1130| 10 20,5 
2939| 15 229 
1000| 75 90, 
358| — 28 | 
4100| 2 78. 
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45 50 : 25 
108| 65 ` 30 
452) 50 *) 
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167) 50 20 
15} 65—20 
| 
1933| 6 20 
— |50 % 
= Pauschal- 
tarif 
48| 60 : 30 
| 
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870! c0 2 
210 40 
91 60 
260 t0 IGR 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. He 


370 46-60 25: 40 
) 


Pauschal- 
tarif 


ft 16. 


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70 


382 


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28| 5 
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Bug = 
g% sg © 
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S s . 
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| 230 : 1/1. 01 
Sn 
= 
i 100. 20/12. 98 


30 1/4 06 


en 


— 


Leitungsnetz 


396 20/11. 02| K*) 


(0) 


180 ` 12/9. 04| O 


1621 22/10.95| O 


13/12.04| K O 


12/12.04| O 


7/11.04| KO 
1E) 


360 15/2.05| OK 
0 1903 (0) 
385 10/12. 04 O 

12 1/10.083 — 

— 1/12. 93 sy 

70 1/10.9% ©O 
2331 14/200 K 

— 13.0% KO 

*) 

124 2/3.%9 O 

— 24/3.01 OK 

800 155.90 KO 

— 177.16 — 

270 | 1/11.99 KO 

120 8/4.06 K 

2%  18/1.02 O 
ausschl. ' 
Dampf- 
anlage 

220; 1/11.05 O 


Spannung, 


versorgte Orte 
und 


Bemerkungen 


Gebrauchssp. 220 V, 


Gebrauchssp. 220 V. Versorgt auch die 
Gemeinden Meißnisch-Pulsnitz 
u. Böhmisch-Vollung. 


Gebrauchtsp. 220 V. Von den Wlüh- 
lampen dienen 80. von den Bogen- 
lampen 4 für eigeuen Gebrauch. 


Spannung Dr 1000 V, GI 2x220 V. 
*) Nur in einigen Außenstreßen Frei- 
leitung. 


Gebraucbssp. 2x22% V. 
*) Auf den Grundpreis von 50 Pf. wird 
ie nach Verbiauch bei Licht Rabatt 
is 12%. bei Kraft in den Tageestunden 
ein Rabatt bis 50% gewährt. 


Gebrauchsep. 2 >x< 220 V, 


Gebrauchssp. 110 V. 


Spannung 5500/220 V. Versorgt haupt- 
Mächlich die Sıadt Kiel ferner 
Raisdorf und Eimschenhagen. 


Gebrauchssp. 220 V. 


Betriebssp. 2x 2% V. h f 

*) Strompreis: Maximaliarif für Licht 
60 und 10 Pf.. Kraft das Maximal-KW 
8 M. und 10 Pf. für jede abgelesene 
KWStd. Doppeliarif für Licht und 
Kraft 0 und 16 Pf. , 

*+) Hauptleitung unterirdisch, Speise- 


leitung oberirdisch. 
Gebrauchssp. 2 x 220 V. 


Gebrauchssp. 2x 110 V. 


Gebrauchssp. 2x 220 V. 


Nähere Angaben nicht erhältlich. 


Gebrauchssp. 400 V. 


Gebrauchssp. 2X 110 V für Licht, 220 V 
für Kraft. 


Gebrauchssp. f. Stidtnetz 2X 110 VZfür 
Beleuchtung des Schlosses Prü- 
ening und der Kreis-Irrenanstalt 
Karthaus-Prüll 2x20 V, für 
Straßenbahnbetrieb 660 V. Hierfür 
auch Pufferbatterie 107 KW. 


Gebrauchssp. 2%xX220 V. ar 
*) KPenellg: unterird, Verteilungsitg. 


oberird. 
Gebrauchssp. 2x 150 V. 


Gebrauchssp. 2X25 V. l 
*) Speiseleitung unterirdisch, Verte.- 
lungsleitung oberirdisch. 
11 Ern Ermarellon Fe ee 
ingleitung von entralen int, 
Spannung 20C0/110 V und. 2000/220 V. 
Bekundärnetz 2- oder 3- Leiter. 


*) Kraft: Pauschal oder nach Zähler. 


Gebrauchssp. 2xX220 V. 
Dient vorwiegend ' für landwirtsch. 
Zwecke. 


Gebrauebasp. 2x22% V. Versorgt auch 
Wentorf. 


Gebr. uchesp. 2 x< 220V. 


Gebrauchssp. 220 V. 


2x20 V. Versorgt auch 


Gebrau chp: K 


Halsten 


nn o 


Name und Postadresse 
des Ortes, 


Eigentümer 


Remscheid (Remsch. Straßenb.- 
Gesellschaft) 


Rendsburg (städt.) 


Rethen a. Leine siehe Hannover 


Reutlingen (El.-W. Reutlingen, 
G. m. b. H.) 


Reutte (Tirol) siehe Nessel- 


wang 
Rhaunen (Hunsrück) (Jacob 
Paul, Idar bei Oberstein 


a. Nahe) 


Rheinau i. Baden (Neue Rheinau- 
Akt.-Ges.) 


Rheinbach i. Rhld. (städt.) . 


* Rheinberg (Ingenieur Alfons 
Fell, Düsseldorf) 


Rheinfelden i. Baden (Kraftüber- 
e rkeRheinfelden 


Rheingau El.-Werke siehe Eltville 
Rheydt (Rhld) (städt.) 


Richmond siehe Oelper 
Rickenbach siehe Lindenberg . 


*Riebingen I. Württembg. (Ver- 
einigte Uhrenfabrik. Gebr. 
Junghaus & Thomas Haller 
A.-G., Schramberg, Filiale: 
Rottenburg a. N.) 

Riedenburg I. Oberpfalz (Michael 
Krieger) 


Riedlingen a. Donau (Bes. Gust. 
Kehle Ww. in Waagmühle, 
verwaltet durch EI.-W. 
Waldsee-Aulendorf, A.-G., 
Waldsee) 

Riem siehe München-Ost 


Riesa a. Elbe (El.-Werke-Be- 
triebs-A.-G., Riesa) 
Riesenfeld b. München siehe Isar- 


werke 
Ringelheim a. Harz (Baron v. 
d. Decken) 


Rinnthal i. Pfalz (Sägewerk von 
Jakob Schneider) 


Elektrotechnische Ze tschrift. 


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64334 GIA2-L: Df 1 920 
und 3-L| 
| 
15581 W&wP| Dt 132 


23 850 n Sgs | 284 


| 
| | 


1100 GIA2L|DfSgs | — 
10000 Dr 50 P, DE 2 700 
Zus. 
E S Df 85 
3800 GIA3-L Sga , 60 
| 
3000:Dr 50 P Wr Df 14100 
Ga. | 
— | ee — 
4136'GIA3-L Df : %0 
| 
RE u an: 
1200 Dro P Wr (DH 900 
zus. | 
| 
1817 W5uP Wr 10 | 
‚GIA2-L 
25001G1A2-L Wr Sgs 6: 


12000 GIA3-L Dr 450° 
| 
6540 Dr5oP Wr DE 735 
zus. 
500 GIA2L Di ı 785 


Normale Leistung. d. 


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30: 1650 9 " 9% 50 2) | 
94 36940 | 216 736, 350 _ Siehe 
30436200 212 14736. 350 pondohan 
| i 
309 13600, 154 1375 E 
| | | 
| 
— 2000) 14 120 ” 50 W, 
| ' 
6 400 | — 12! 34|60R'60R 
i bis 10% | 
125 TE 64, 120| 50 | 30 
| m. Umsatz- 
batt | 
| | 
| | 
a u = j 
| 
300 3478| 190 368 239 60 2X 
| 
— 4050) — 100 165 50 25 
6 2 —  10]4& 2% 


| 


Gesamtes Anlage- 


1907. Heft 16. 


ee ae G 


kapital 
in Einh. von 1000 M. 


Betriebseröffnung 


Leitungsnetz 


2000| 97.93 OK 


'ıyıl.e4 


18. April 1907. 


Spannung, 


versorgte Orte 
und 


Bemerkungen 


Gebrauch 2x220 V f. Beleuchtung. 
Di sellschaft besitzt die Kon 


lampen- 
beleuchtung in elektr. betriebenen 


Licht: 
1000 = 50 Pf., 1001—2000 = 45 Pf. über 
2000 = 40 Pf. WStd. und 
mehr wird der Jahresverbrauch ge- 
samt m. 40 d 


165 1/3. 96 | O K | Spannung 2000/72 und 2000150 vV. 


— 


440 1/7. 04 OK*) 


| 


| 
| 


— 


| 


| er 
7] 12. 02 | — | tebrauchssp. 220 V. 


| 


| 


2115 1/3. 99 IK 


1 


Gebrauchssp. 2X 220 V. 

i. Maximaltarif: Licht 55 bezw. 10 Pf. 
Kraft M. 8— f.ı KW Maximalbean- 
spruchung. monatlich außerdem 10 11. 
f.d. KWStd., höchstens % Pf. 2. Ein- 
facher Tarif: Licht 45 Pf., Kraft 25 Pf. 

*) Speiseleitungen unterirdisch mit ge- 
erdetem Mittelleiter. Verteilungsnetz 
oberirdisch. 


Spannung 2750/220 u. 2750/120 V. Das 
Werk versorgt in erster Linie die in- 
dustriellen Anlagen des Rheinau- 
hafengebietes bei Mannheim, an- 
geschl. ferner Gem. Seckenheim. 

*) Preisabstufung nach Anschlußwert 
u.Verbrauch. Für Lichtanschlüsse bis 
800 Watt Pauschalpreise. „7. 

*+) Hochspannungsnetz Kabel, Nieder- 
spannung teils Kabel-teils Freileitung 


165 15/6. 97! O | Gebrauchsep. 2X 105 V. 


125 | 2/10.03' — 


10000 4.6.98 


1 200 20,11. 99 


| 


201 2/2 03 


60 


250 


6 


11. 1896 | 


| 


11/11. 94 


! 


1/9.97 


1/1. 99 


1/8. 05 


| 


K O 


— 


O 


O 


— 


K O 


O 


chisp, 2x220 V. Versorgt auch 
er Straßen eleuchtg. m. 80 Nernstlamp- 


' un rim. 6800 V, „sek. 550 V 

ed 220 V f. Licht mit Akk-Batt 
Außerdem angeschlossen N 
für Elektrolyse; ferner 610 Koc 5 
apparate, Bügeleisen, Öfen usw. mi 
zus. 325 une, bopi- 

Unterstat. in Rheinfelden. op 
heim, rrach und V . i 

An das Leitungsnetz sind 83 Ort 
schaften angezchlossen. 


brauchssp. 22% V. Erweiterun 
de rae rehstromanlage ftir 40000 K i 

und 500 V zur Versorgung der m 

gebung für 1/4. 07 bevorstebend. 


300/200 V. Versorgt Rie- 


Spann aos Rottenburg (links vom 


bingen, 
Neckar). 


vV. 
ung W 200/110 V, Gl 110 
es bisher unter Prunn-Riedenburf 
(Sebastian Bauer) aufgeführte Hr 
wechselte am 1/12. 04 den Bes 
und wurde 1905/6 ausgebaut. 


Gebrauchssp. 120 V 


y für 


hssp. 9><115 V und 500. j 
er etr. Kräne ror Sehife 


it zus. 180 
une a von d. Zentrale entfernt 


elite Pufferbatt- 
en in nebenstehenden Angaben 


enthalten ist. 
Wird von den Isarwerken versorgt- 


h, 8teinlah, G. 
Harn Bolbad). Ber. Hildesheim. 


‚mov, Für Straßen" 
ee 15 Glühlampen zU % HE 


ye 
ahy 


18. April 


a 18. April 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 401 
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m m  —— — — — U 
u Ax & P=] (z g Mo B ge 7 
Spannung, 5 = 2 5 "Tor sfa lže A ek Si ri E oÙ g | „| a | F 
S. EBSES E W385 ws FEITES css. g A s 2 
SORTE Or, Name und Postadresse E Ee x g FEEBERGIEHT Fo s2®$ KT "33 “_8 = : Spannung 
und des Ortes a 24233 -i o. E S d | E „re 35, IE Pr - FE 8 2 = a8” © | a i 
a ESSES 2u Ssa SSs SEs SsiESgu gs Seg j|džs| 2 à versorgte Orte 
o SZA | on oE dopl oor 05535 4 u òd A o ss 
Merkunger Eigentümer è ACH m 2. iz: gofo He an 0D =. ge, u = und 
u SE Sg faf er Sga jitg 2o i 
ao Cae ag |gs s58 g3 s gesagt Si S ga Bemerkungen 
5 g jaa Fume ana geiz ——jò s|) g 
a Sa ee z 
ex [. Balkan. f j i 
selschaft bei ce: *Risstieseni. Württbg. (G. E | 
allen iy eni. Württbg. (G. Erhart 890 GIA Wr | _ ; 
ir en aaah abos) en tan Be 22 850 29, i 40 | 20 150: 1/8.03 — | Gebrauchssp. 2%0 V. 
scheid wit . i = -L W | a | ' 
oren n fir Ñe Gili u. El.-W. Rockenhausen, i Ban DE 37, 2 1400 6 2l 102 60 | 30, 120. 18.18 — Gebrauchasp. 2>< 110 V. 102 und 220 V 
in Okres nê m. b. F a as K | | ür Kraft. Isolierter Mittelleiter. 
en: 3 (like „A. efer- | 8-L Df Wr 1% 118 2 > 32 9: | 
1d BO KT. l | 500 12 82 224, 50 ÆR 168 1/11.9 Gebrauchssp. 2X 110 u. 
en Snkab ve: Rodaan T Pfalz (Rheinische| 3150 GIA2-L|! Sgs "e je i i 7 u a 
ber rad Schuckert-Ges. f. el. Ind, | cu Aa 10 = nn = > 1/8.00 O į Gebrauchssp. 220 V. 
. a Tia l ; i eiz. | 
Paba Barner dinde a sode a. d. Saar (Schoenen-| 5283 GIA2-L Df 40. 20 800 ı : | | | | 
ach- Remscheid an ak i Roban, N i We 26 | 30 | 60 | 60 — ;%/12.97 — Į Gebrauchssp. 13% V. 
nen. ogifing I. N.-Bayern (Genossen- 300 GIA 2-L ; | | | Ä 
f N schafts-Molkerei) | u; el u i 19 2 60 *)12'1/10.03 O Į Gebrauchssp. 110 V. 
PE Bei MERE Rolandseck siehe Oberwinter | — Be SE ee | Ä *) Mit Molkerei. 
ird der Jahren: = = = u ne == Cape: = 
ae Rombacher Hültenwerke s. Metz} — g er = = O T nn ed de 
TE. ob WON ne | | = z E 
TI und Ati T, Geb hssp. 2x220 V. : 
| | | Kraftzwocke wi a für Bandstühlo uch 
| | aurchal abgegeben. Der Pauschalsatz 
Ronsdorf I. Rhid. (städt.) . 14003 GIA3L! Df 400. 54 2000; 12 550! 300: 40 20-15 52 1/4.9 © bd el ale einschl 
PR “= a Def nenn 0. 
darit: Licht 5 ber. © | nehmern wird bei eintretender 
g— f1 EW Wine | | | beitslosigkeit auf Ant itweili 
ao na Rosbach a. Sleg (Inh. Christian 5 Aa in | : | Nachl ab g = abet. rag zeitweiliger 
hie Stöver i. Hamm a. Sieg) = ; m II l5] 25 50 | 40 25 28/8.04 O | Gebrauchsep. 2><220 V f. Licht, 440 V 
nie Sgi für Motoren. Geerdeter Mittelleiter. 
Wintelleiee, Trie | Ferner angeschl. 8 Ventilatoren und 
| o Date? D Nernstlampen 
Rosenheim i. Bayern (städt.). . 15 400 ioni Wi: (DN 750 — 10970; 333 554 634 55-35 10-5. 1300. 2/12 % K Spannung 2 2000/110 y j ai 
S, | | = $ ) Für tstrom Do tarifzähler i 
PAN. e 50 P | Ä ) | der Sperrzeit 20 Pfa. für 1 KW8td. ` 
ostock i. Mecki. (städt. | D 3 
(städt.) . 60900 GIA3-L Sgs 1243, 225 21600, 233 795 841 50R 16 - 1452' 1/12.00 K Of Gebrauchsep. 2x 229 V f. Licht, 440 V f. 
zn u TAIT I | | Lgs | | u 1 Berge set blankor Mittelleiter. 
m nn nn | | | | betrieb von 10 KW bei l stündigor Ent 
Anla de Bbi | | adung aufgestellt. Spannung für 
lem: Rotenburg a Fulda (EL-W.| 3007. G1A3-L pe | m E TN re 
Hape. „Rotenburg, G. m. b H) 3007 GIA 3-L sa 76) 7. 6| — | Pawchal- © —  3/10.96 — 
ib. ‚FIEBER “Roth b. Laupheim (G. M | | | | 
Pauschal”. . Menz) . 400:GIA2-L Wr 12 4 18 — 7 —  Pauschal- 7 15/10. 97 — 
annungnen Be” ” ; | | ı tarif | ' 
teils Kabehed i = Rothenburg o. Ta | 
rt ur Tauber (sende) | 8000 GIA3-L' Ggs 138. 66 4365 28) 300° 520 GR,MR. 400| 25.07 |O K| Osbreuchnp 21107, Ferner angosci. 
| | | Se u. 8 Liliputbogenl : üi 
p 2X 01. Tat Bad Rothenfelde i. Teutob. Waid] 1500 GIA3-L Sgs 108,30 13 E TE mer. 
peleuehtg. B BI (Mühlenbesitzer G. Baum- | wie Oro WA 0 A a 2 100 7.1503 | O | @ebrauchrep. 2x 220 V. 
pim. Së ae nen ei Palsterkam | | | 
a E Fe h nn (städt)| 2500 GIA Wr 186 60 9 50 | 4 50 20 : 150 13.08 | — Į Gebrauchssp. 220 V. Das Werk versorgt 
alter: km, Rotthalmünster een | | | l den Stadıteil rechts vom Neckar. 
| Hügien a f (Heinr Hoane Wa 1368 GIA 2-L; Wr Bz 6,8 4 250: — 12 23, 50 30 15 17.98 | O a 110 V, als Reserve 8pferd. 
'pheinfelda ttt - Röttin l | | | | | | enzinmotor. 
r meh Bi gen a. Tauber (P. Blatz) 1339 GIA3-L, Wr 10, 18 ` 2 4 sl Pauschal- . — 3/12. 98 — | Gebrauchssp. 2x 110 V. 
etung : i ' 
ogechloset Gebrauchssp. 2X 110 V. Außerd. an- 
Ä PRoto ISA Ztirsk-T Warnhait 
ochtop , 2für5A, 1 Warmha 
= Rottwei 2A, 2Lötkolben2A, 1 Galvanokauter, 
Be m ar (Kunstmühle u. El.-W. 8000 GIA 3-L | Wr Df 160 71, 240 % 27 28 6RIOR — 1/9. 94 | O 1 Elektiomotor 0.1 PS für Massage, 
L 2g r. Lang) D | | N. 1 Wärmplatte zu 2,5 A, 1 Umformer 
Topa e Dr 50 P | Sgs | ! b.48%) für Galvanoplastik 190 Watt. Dreh- 
lese poo MEE no 
Rückers į Schle | | | | | | einrichtung für 12 Personen. 
s.(Th.Murmann)| 2 100 GIA 2-L | Df Wr | 07008 60 —-' 15 4 55 2%. 35 1/7.05 | O Į Gebrauchssp. 220 V. 
Ruda i, Oberschi | =] EN 
l : es 
NTE S ’ i ! 
me T, w : 1. Brandenbure- 
enbar Ballestren) © Grube (Graf | y en Ä Dt | AL — | 2800 116) 710 = u 340 15/3.02 K O | Spannung GI 110 V, Dr 1000 V. 
2 Ca _ | ! | | | 
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: Berlin] (El. Lief. - Ges., 6 987 GLIA 8-L Df ı 177 32! 61% | 12 178 333160R 16 | 316, 16/11.97; O Gebranahasp; f. Licht 2><120 V, f. Kraft 
ummelsburg | l | 
= i. Pom. (städt.). 5707, GIA 2-L Df | 105 21 — 43 0 - 5 W 170 | 8/5. 03 | O | Gebrauchssp. £0 V. 
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Reppe de) ez. Cöln (Gust. 1000 GIA2 L | Wr | 2] 52 800 2 28 10! 50 25 20| 1/1.05 OÖ Gebranchsep. ee Weit ist noch 
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Ne 'preußen (stadt) | 2686/GIA3-L Df w 9o so Sl W 78 50; 20| 81/1202 O | Gporauchep 2>c29y. Ggerdetor Mittet 
o in uni, gewesene Pauschalanschlüsse 
en pts” Saarhrüc gehoben. 
ie gr Rh kon (städt,; Pächterin: | | K Er uchssp. 2X110 V u. 20 V 
A Ind à Schuckert-Geg f. el 23 242| GIA 3-L. Df 26 69: 9181 110| 189 — i 60 2% — 1/12.9%6 O ebrauchssp. . 
pü "strie, A.-G., Mannheim) | | | 
eiin) | | | | | | 


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Name und Postadresse 


des Ortes, 


Eigentümer 


Saarburg-Beurig (El.-W. FT- | 


burg-Beurig, G. m. b. H. 


* Saarburg I. Lothr. (Gas- u. El- 
We., G. m. b. H.) 

* Saarhöizbach (Bez. Trier) (Ge- 
meinde) 

+ Şaarunion i. Els. (El.-W. Saar- 
union A.-G. 

Sachsenwald-Hofriede (Postbez. 
Hamburg) (Emil Specht) 

Salzungen, Solbad, i. Sa.-Mein. 


(Jung & Dittmar, Metall- 
waren-Fabriken) 


*Samter (städt.) . 


Saßnitz-Crampas a. Rügen (M 
Galitz) 


Satrup i. Schlesw.-Holst.(Mühlen- 
bes. Clausen) 

Saulgau I. Württbg. (Carl Platz, 
Dampfsägewerk) 

Sayda i. Erzgeb. (städt.) . 


* Schaafheim I. Hessen(Molkerei- 
BER esNeghack E. G. m. 


Schäftersheim im Jagstkreis 
(Bayer. El.-Werke A.-G., 
München- Landshut) 


* Schalksmühle I. 
Jaeger) 


W. (Gebr. 


Schandau („Elektra“, A.-G, 
Dresden) 


* Schiefbahn i. Rhid. (Deuß & 


Oetker) 
Schlerke i. Harz (C. Fuhrmann 
& Co.) 


* Sohiffbeck (A. Zieseniß jun.). 


Schifferstadt i. Pfalz (Rhein. 
Schuckert-Ges. f. el. In- 
dustrie, Mannheim) 


Schildesche i. W. (Gemeinde) . 


Schiltach I. Baden (Tuchfabrik 
Karlin & Cie.) 


Schirmeck I. Mitti. Breuschtal 
i.Eis. (Verwalter: El.-Lief.- 
Ges., Berlin) 


Schkeuditz b. Leipzig (Stadt- 
mühle J. G. Stichel) 


Schladern a. d. Sieg (Elmores 
Metall-Akt.-Ges.) 

Schlangenbad b. Eitville siehe 
Eltville 

*Schlatt i. Breisgau (Joseph 
Rüger) 

*Schlenke (El.- W. Schlenke 
Joh. Wülfing & Sohn) 

Schienke siehe Lennep 


Sohlettstadt i. Els. (städt.) . 

Schleusingen i. Thür. (städt.) E 

Sch’ücht: rn, Bez. Kassel (Georg 
Krug) 

Schmalkalden i. Thür. (El.-Lief.- 
Ges., Berlin) 


Schmiedeberg,_ Bez. Dresden 
(C. G. Nitzsche Söhne) 


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2600 GIA2L Wr Df 
9178IG1A3-L Wr Gs 
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291) GIA Df 
— GIA3-L Sgs 
5000:GIA3-L Wr DF 
5261) GIA Sgs 
1843 GIA3-L Df 
750. GIA Df ` 
5000 GIA3-L' Df 
1370 'GIA3L Df 
| | 
1700. GIA3-L; Df 


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5100:G1A3-L Df Wr 


27u08. |Dr 50 P- | 

1150IG1A3-, Df | 
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3373| GIA8-L Df | 

3 500| G1A 2-L Df 


400 GIA 3-L| Df Wr 


5816| GIA 3-L Sgs (DI) 


6075| GIA 3-L. Df 

| 
g8go00iGIA3 L]! Df 
2000! Dr 50 P Wr 
7 900i GIA 3-L Df 
Zue. | 


7000| GIA 3-L Wr Df 


450| GI 3-L Wr Df 


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Wr Df 


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10000! GIA 

4311| GIA 3-L 
2998 | GLA 2-L 
9515! GIA 3-L 


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2 500 | 2 
1 500, 8 
1260| — 
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188 


96 
30 


144 


stärke der 


Gesamte Pferde 
angeschlossenen 


Elektro- 


hl. Stranen: | 


bahnwagen-Motoren 


motoren (aussc 


130 


109 


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147. 50 
297 50 
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mit Rabatt 


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95 70 | 35 
| 
431 55 | 30 
217: 60 60 
70 55 50 20 
und 
Pau- 
schal 
16 50 | 50° 
367 50 | 20 
' | 
31 50 , 50 
| 
139 60 30 
| 
21| 45 2 ı 
40 Bemerkung: 
m 55 | 20 
| 
— | 50 | 20 
Hez. 12 
258 45 2% 
40. 40 | 16 
267 40 19R 
170, 1% 
| 
47 50 , 50 
Kelle a 
350' 50. 30 
430,45 R| 20R 
%0! 50 2 
198. ÞO 2 14 
700; 60 : 16 
78| 50 15 


Gesamtes Anlage- 


18. April 1907. 


an m er — 


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= = ass S | 
Ss; © | : versorgte Orte 
a >” | © =) 
d d = = und 
ae © = 
E] u © Bemerkungen 
S, = A 
=; = 
| oz) 
! ; ` — 1 Gebrauchssp. 220 V. Außerd. schl. 
160 ` 1/8. 00 95 KW. in 15 popelon. kochen. 
| | raten. btrompr. f. Straßenbel. 8 PE. 
450; 1/10. C0! — Gebrauch sp. 2><220 V. 
i 
PEs : | — || Gebrauchssp. 110 V. Nähere A 
| 1/1. 00 nicht erhältlich. ne 
— :ı9.9| — 
— 199% 0 Gehrauchssp. 2X 110 V. Vereinigt mit 


Wasserwerk. 


Gehrauchsap. 2>x<1:0 V. Versorgt auch 
das Doıf Kloster Allendorf, 

*) Speiseleitung unterirdisch, Vertei- 
lungsleitung oberirdisch. 


Gebrauchsep. 2X 120V. Nähere Angab 
nicht erhältlich. ih 


Gebrauchssp. Licht 110, Kraft 220 V. 
Saßnitz und Crampas sind seit 1/4.06 
vereinigt und heißen jetzt Saßnitz. 

*) In der Lampenzuhl sind enthalten 
8 Nernstlampen, 12 Osmiumlampen, 
ferner augeschl. 1 Koohapparat. 


Gebrauchsep. 220 V. 


1/10. 94 *)KO 


10/5. 04 


200 15/7. 96 
| 


25 15/9. 06 | 
1/4. 99 ` 
55 15/12. 98 


— 


Gebrauchssp. 110 V. 


Gebrauchsusp. 2X 110 V. 


— 15/11. 96 Gebrauchssp. 110 V. 


Gebrauchssp. Gi 2xX110 Volt für 
Weikersheim, Schäftersheim. 
Das Drehstromwerk dient sls Uber- 
landzentrale.e Spannung 5000/110 V. 

Nassau, Bern- 


118 20/1. 97 
und versorgt 
| felden, _ 8immringen, Bütt- 


1/12. 99 

1 

| 

40 15/2. 99 | 
| 


| 
15/6. 01 OK 


hard, Gützingon, Lauten- 
bac 


Gebrauchssp. 1:0 V. 


Gebrauchssp. 2x 290 V. Geerd. Mittel- 
leiter. Das Werk gibt auch Strom ffir 
die nurim Sommer betrieb. Stra benh. 
ab. Dafür Maschinen v. £0 KW, 600 V. 
Große Abnehmer erhalten bei 1C00 M. 
Stromverbrauch 27°% bei 750 h. 
dürfen jedoch kein Gas brennen. Für 
Abnehner, welche Gas u. Elektrizität 
brauchen, sind folgende Rabatte fest- 

esetzt: bei 1000 M. 10%, 750 M. 75% 
500 M. 5%, 250 M. 25%. 


| | 


53 | 1/10. 98 | Gebrauchssp. 2% V. 

Gebrauchssp. 2<150 V. Das Werk wurde 
1904/5 erweitert. 

Sommer 100 Pf., Winter 50 Pf. 


Gebrauchssp. 2x< 220 V. Verzorgt auch 
Aea oan Eino a DS Tn opteron 
nateht in einer etwa 0,5 km 
Fabrik, wird jedoch vom Werke aus 
geregelt. l N 

Gebrauchs-p. 2% 116 V. Gleichzeitig 
Ladestation für die Motorwagen der 
pfälzischen Eisenbahnen. 


150| 6.9 


120 1/6.08 ` 


— 


1/9. 00 | 


| 
280 1/9.00 O Gebrauchssp. 2><220 V. 


'1/3.04 OK 


Spannung 3000/110 V. 


b hssp. 27:20 V. Motoren 4&0 V. 
E in “Bchirmeck versorgt 


290- 1/8. 99 O 
| Schirmeck, Vorbruck, Rotbav. 


125 15/9.01 OK 


ird an 
on o naelbon an dıe Abnehmer 
weitervei kauft. 


= 174.03 O | Gebrauchep. 2x110 V. 
| 
n __ | Gebrauchssp. 110 V. Nähere Angaben 
19:08 Sicht erhältlich. 
—  15/1.9 — 
| ‚220 V. Außerdem angesch!. 
420 1710.02 O eisen u. Kochapparate. 
165 1/12 98 O | Gebrauchesp. 2X110 V. 
:h 
` ) Gob hssp. 220 V. Krafwtrom nät 
160 201.06 K O| Stafeitari. 
459 22/3. 97 O | Gebrauchssp. 2x12% V. 
c A 10 u. 220 bis 290 v. 
= E Gebrauchesp, A miedebers. Naun 


dorf und Niederpöbel. 


aap 


a 


 Pannung, 


NOTEN, 
und 


Morkunge, 


P OV, Aa i 
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ompr. f. Strabental 25 
IN. 2X WY, 


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P. 2X110 V, Fere 
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Kloster Allenda;! 
itung onterirdieh, Tar, 
ang oberirdisch, 


sp. 2x107, 
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p. 20 V. 
p 10 F. 
p. 2x110 7, 
p 110 T, 


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Gütsingen, Laut 


p 10 F. 


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p. 20 V. 


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lich. 


18. April 1907. 


Name und Postadresse 
des Ortes, 


Eigentümer 


Schmölln i S.-A. (Elektr.-We.- 
Betriebs-A.-G. i. Riesa a. E.) 


*Schalerlach i. Els. (Charies 
Wagner) 

Schönau a. d. Eigen (Os3w. Seidel) 

Schönau i. Wiesenthal (städt.) . 


Schönberg i. Holst. (Meierei 
Schönberg, c. G. ım. b. H.) 


Schönberg i. Mecklbg. (A.-G. 
Körting’s El.-We., Berlin) 


*Schönberg l. Schi. (Mühlen- 
besitzer Schmidt) 


Schöneberg bei Berlin (Elek- 
tricitätswerk Südwest 
Aktiengesellschaft, Berlin- 
Wilmersdorf) 


Schöneck I. Vegtl. (städt.) 


Schön-Ellguth 
Breslau) 


Schöaheide i.Erzgeb. (Gemeinde ; 
Pächterin: Elektrizitäts- 
A.-G. vorm. W. Lahmeyer 
& Co., Frankfurt a. M.) 

Schönlanke i, Pos. (städt.) 


(Leop. Weber, 


Schönew siehe Zehlendorf ; 
Schopfheim siehe Rheinfelden 


Schöppenstedt (Braunschweigi- 
sche Maschinenbau - An- 
stalt, Braunschweig) 

Schöppingen, Bez. Münster (B. 
Pottho 

Schorndorf 1. Württbg. (Wilh. 
Reißer, Stuttgart) 


Schramberg |. Württbg. (Verein. 
Uhrenfabr. Gebr. Junghans 
Thomas Haller A.- .) 


_ (Grat. v. Bissengen’sches 

: „U. Dampfsägewerk 

"Schreiberhaui. Riesengcb (Ernst 
Liebig) 


*Sehuzsenried i Würtibg (Jos 
Walser u Bitterle, 


Zimmergeschuft ; 
sigewe Li u. Dampf. 


Schüttorfj.Hann 
ae (Edel&Koppel- 
ruck i, Oberbayern (Post 
Her absolen) Ei = Te 
Her.rann Ru olf u. Kons., 


Schon au a. Lech 
Schwäbise Smündsich Gmünd 


"Schwand b 
Hör) . Schwabach (Chr. 


Schwandorf b, München (El.-W. 


chwandorf 
7 ünchen wenn 
Chwarzenbek (Gust. Stock, 


l n p hiziegelei, Dampfsäg. 
Chwarzhaidaa siehe St. Blasien 


Unterfr. X 
len, iuan 


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“Schwendi | 

go schilling) Wirttbg. (Joh, 
? Neckar (Ge- 


Meinde) 
Schwentinewerk siehe Raisdorf 
Schwerin |, Mecki. (städt.) 


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1557 GLA 2-L 


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4512|GlA3-L| Df 
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7669|GIA3-L| Dr 
7304|GIA2L' Df 
3570| GIA 3-L; Df 
3251| GIA 2-L! Sgs 


6306| GIA 2 L|Ggs Dm 


9837| GIA 83-L! DE Wr 


GIA3-L| Wr Dr 


4 752| GLA 3-L Df 
2200| @I A Ggs 
3839I|GlA3-L| Df 


1 450| GLA 3-L Wr (Ba) 


1200|G1A2L| Wr 
7000| W 50 Pi Wr Df 


1 800 GIA 2L) DF 


— Dr 550P) Wr 

1881| Dr ı Wr 

1 100 ikat Wr 

12978 GIA2 L| Df Wr 
Dr 550P- 


43 000 GIA 3-L | Sgs 


Elektrotechniso 


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he Zeitschrift. 1907. Heft 16. 


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150 50 48389 28 151, m| 4&5 |18 — 17.%:0 


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15/5.00 O 


25/1.05 O 
300 | 12. 1899 O 


— [110.97 0 
— |5/12.97 — 
105 | 11/6. 02 — 

— |15/10. 02 — 

| — j18/10.9 O 


35 115/11. 99 O 
| 


12 | 1/10. 03 
566 22/12. 95 O 


40 | 1/10. 00 


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15/11.04 O 


30 


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500 1/10.02|K O 


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160 40 2200 31 190 132 60| 15- 
l Pau- 
| ' | schal 
3 8 102 — | 55 3850|» 
| | 
10) 35 8600, 19, 133 260 60 | 20 
| o 
592° 85, 6090 48! 660 150 50 2 
| 
5 2 3620| — ! 47 138 50 | 20 
8) 2% 1210 3 37524 65 | 30 
840 40 90 — | 29 = 60 ' 2% 
70 4 1663 | 4 ai 6042 
18 8 70: — 40 2 Bauschal: 
N Er Dans | 
16 10 30. = | =i — | Pausar 
300. — | 2350' 102) 92 26 90-375 20-15 
10 16 50 2! 12 45:50 50 | 
50 — 400 — 10 — yate tal 
18; 19 20 2 15 19 45 a 
1060 150° 5619 28| 604 433 .50 16 


| 
400 160! 11000 140; 200 620 40 


750 24/12. o K 


Spannung, 


versorgte Orte 
und 


Bemerkungen 


Gebrauchssp. 2X 115 V u. 22 V. 


Gebrauchesp.: Licht 2X110 V, Kraft 
Gebrauchssp. 220 V. 


Gebrauchssp. 110 V. Anlage- Kapital 
icht genau angegeben, weil elekır. 
uch mit dem Meiereibetrieb ver- 

nden. 


Gebrauchssp. 2x150 V. 


) f Geerdeter 
Mittelleiter. 


Gebrauchssp. 110 V. 


Gebrauchssp. für Licht 2><22 V, für 
Bahnbetrieb 550 V. Zentrale ver- 
sorgt die Btadı Schöneberg sowie 
die Gemeinden Wilmersdorf und 
Halensee mit Licht u. Kraft u. 
liefert den Strom für den Betrieb 
der Südlichen u Westlichen Berliner 
Vorortbabn und der Vollbahn Berlin 
Potsdamer Bahnbof— Groß- Lichter- 
felde Ost. Auf das Licht- u. Kraft- 

netz arbeiten parallel m. d. Zentrale 

zwei Akkumulatoren-Unterstationen 
von 16560 bezw. 4320 Amp.-St. Kapa- 
zität bei 5 std. Entladung. 


Gebrauchssp. 2x 12 V 


Gebrauchssp. 2>x<22 V. Hauptab- 
nehmer ist der Besitzer selbst durch 
trieb einer Ziegelei mit 70 PS. 
ür_ den lerzu entnommenen 
Kraftstrom werden 85 Pf. harahlt, 
für den übrigen Kraftstrom 20 Pf. 
Gebrauchssp. 2x 220 V. Versorgt noch 
die Orte Schönheiderhammer 
und Carola 


rün. Angeschlossen 
außerdem 27 


eizkörper. 
Gebrauchssp. 220 V. 


Gebrauchssp. 2x220 V. 


Gebrauchssp. 220 V. 


Gebrauchssp. 220 V. 


das Werk ist die Uhrenfabrik von 
Gebr. Junghans & Thom. Haller A.-G. 
mit 610 P8 Motoren, 3300 Glühlampen 
und 34 Bogenlampen angeschlossen. 
Das Anlagekapital des städt. Leitungs- 
netzes beträgt 40000 M. 


Gebrauchssp. für Licht 2x 10 V, für 
Krafı 2X 220 V. ; 


Gebrauchsep. 2><220 V. Ferner ist eine 
Heilanstalt mit, t Lichibıd und ver- 
schiedenen Apparaten angeschlossen. 


Gebrauchsep. 110 V. 


Er 2X<110 V und 20V. An 
r 


Qebrauchsep. 2x 110 V. 


Gebrauchssp. 2X 150 V. Das Werk wird 
umgebaut. Dr. Versorgt Schwab- 
broek; Schwabsoien u. Alten- 
stadt. 


Spannung 2000/120 V. 
Gebrauchesp. 220 V. 


Spannung 4000 V. 


3001/220 V. Überlandzenirale 
Saona nE T Sennfeld b. Schwein- 
furt. 


Gebrauchssp. 110 V. 
è) Ohne Wassorwork: 


Spannung Gl 220 V, Dr 4000 V. 


Gebrauchssp. 2x 2% V. 


Name und Postadresse 
des Ortes, 


Eigentümer 


*Schwerin a. Warthe (R. Genge 
& N 

* Sohwetz-Weichsel (A.-G. Kör- 
tings- Elektricitätswerke) 

Seeburg i. Ostpr. (städt.) . - - 


Seehausen I. d. Altm. (städt.) 


Seelbach (Amt Lahr) (Konrad 
Goldmann) 


Sehude siehe Hannover-Kirch- 


rode 
Seligenthal (Kr. Schmalkalden) 
(Conrad Schmeißer) 


Sellin a. Rügen (El.-W. Binz, 
G. m. b. H.) 


Siegen i. W. (Stadtgemeinde) . 


Siegmar i. Sa. (Gemeinde) . . 


Sigmaringen (Kont. Ges. für 
elektr. Untern., Nürnberg) 


*Simbach a. inn (Jos. Hell- 
mannsberger) 


* Simmersberg i. Bayern (Aktien- 
brauerei Simmersberg) 
*Singen i. Baden (Trötschler 

& Ehinger) 
Sinsheim a. d. Eisenz i. Baden 
(Rhein. Schuckert-Ger. f. 


el. Industrie A.-G., Manr- 
heim) 


$ Sinzig (städt.) 
Skurz i. Westpr. (Adlermühle, 
Inb. Rud. Werth, Belin) 


* Sobernheim a. Nahe (A.-G. 
Körtings El.-W., Hannover) 


* Soden (Taunus-Elektrizitäts- 
werk, O. Vormbaum) 


Sohrau Ob.-Schles. (städt.) 
*Soldin i. Brandenburg (städt.) 


* Solingen (Bergisches El.-W. 
G. m. b. H., im Besitz der 
Ges. f. el. Untern., Berlin) 


Solingen (städt.) 


(EE E SE i 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 


16. 


EBD ED PEENEECHEERHE FERNEN ERBE —_ —_ ____— CE Some m TE ment - = 


Elektro- 


13400  68' 3150 2300 Ko 18-8 


A |é a is 
PEE E aa sis la, S aon? 
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o 133323 | g #09 Sed 2257 |°23|& 
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i © = < < < © 
| 
7206 GIA2-L) Df 100 co ER 12 
7%0| GIA | Kgs 106| 52; 2791 54 
296|GIA3-L| Df e| a 460 11 
3 560 GIA 3-L Sgs 66| 3 1740 21 
3600| GIA 3-L | Df Wr | 2| 1300) 4 
| | 
| | 
er - | + 1-77] 
1 400|GIA2-L| Df Wr | 17 725 2 
| Ä | 
300 GIA3-L Dr Gl 12, 1000 — | 
W5P | Ä 
| | Ä | | | 
03932|G1A3L Df ; 400! a7 10578 49! 
| | 
| 
| 
' | 
2750 GIA3-L| Df 2 110 370 37 
| | | 
4620 GIA3-L.Wr (D) 30 110° 8760 42 
3870 GIAZL WrDf 19 60 2360 15 
1100 GlIA2-L| Df % 2 m — 
400° Dr |wır(Dn 20 2% 310 46 
GIA3-L 
3011 GIA 3-L | Sgs Df 90 4 1672 12 
| | | 
3086, GIA | Sgs 46 3 502 — 
1 800| Gl A Df 22 15 400 — 
3313 GIA3-L| Kgs 66 33 5365 12 
zus. 
15000) Dr Df 40 — 1200 8 
50 P 
1314| G1A3L Df 126 27, 2200 10 
6115|GIA3-L Df 0 2 240 18 
| | 
48100 Dr50 P| DE ` 2360! 162. 
GIA3-L El 600| 180 
| a 
(Unterstationen) 
| 
| | | 
48100 Dr 0 P Wr Dt 882° 12 7400 800° 


angeschl 


motoren 


Straßen- 


ausschl. 
Motoren) 


omano 
bahnwagen- 


25 
84 


| 
12 


241 


2ıl 


340 | 


FE a z be 
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Sn| "Jg 
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Nga L | K 
P3 
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187 soon 25 
54| 40 | 2% | 
158: 55 | 25 | 
88 [50-40 25 | 
EEE 
a Er 
a 40,15 | 
| | 
30 60 40 ` 
| im Winter: | 


u 


p Siehe 
493 | Bemerkung | 
| 


| 


j 


177 55 R| 5R 25 2/1. 97 KO 


r 


321 50 | A) 
47 85.18 
Pauschal- 
tarif 
— | Pauschal- 
| tari 
609 40 18 
— |50! W 
Heiz. 12 
58 50 20 
| 
16 50 20 
278 50 30 
— 80-53 R 
| 
188 40 18 
| | 


R 


| 


Siehe 
680 Bemerkung 


| 


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| 


95 10/12. 94 
294 2/2. 02 


80. 27/1. 06 
135 25/11. 02 
150 | 6/10. 05 


1 


— 3/18. 97 


— Frühjahr 
1905 


Leitungsnetz 


18. April 1907. 


Spannung. 


versorgte Orte 
und 


Bemerkungen 


Gebrauchssp. 110 V. 


Gebrauchssp. 2><220 V. Geerdeter Mittel- 
eiter. 


Gebrauchsep. 2X 110 V für Licht, 20 V 
für Kraft. 


Gebrauchsep. für Licht 2X 110 V, 
Kraft 20V. il 


Gebrauchssp. 2><220 V. Versorgt die 
Gemeinden Seelbach-Steinbach 
u. Reichenbach (Amt Lahr). 


Gebrauchssap. 110 V. 


x220 V. Angeschl. ferner elektr. 
Plätteisen. Kochapp., elektroimedizin. 
Apparate u. Lichtbäder für zus.5 KW. 
Anlage dient zurzeit als Reserve für 


| Spannung prim. 340 KW, Gebrauchssp. 


40 KW verbunden. Aufstellung einer 
Turbodynamo f. 120 PB bevorstehend. 


| Binz u. ist durch Hochsp.-Leitung f. 


886 1/2.02 IKO Gebrauchssp. 2x 220 V. Blanker Mittel- 


| 


| 


leiter. Dient zugleich dem Betriebe d 
Straßenb. Hierf. Pufferbatt. 161 KW. 

Dorpeltarif: Licht 60 Pf. mit Rab. und 
% Pf.: Kraft 40 Pf. mit Rab. u. 20 Pf. 
mit Rabatt. 


Gebrauchssp. für Kraft 230 V, für Licht 
2%x115 V und 230 V. Außerdem sind 
noch 26 verschiedene Apparate an- 

eschlossen. Versorgt auch die Gem. 
| eustadt m 1700 Einw. u. zum Teil 


Reichenbrand mit 600 Einw. 


*) Leirungsnetz oberirdisch, 4 Bpeise- 
punkte unterirdisch. 


— 20/10. 93| O *) | Gebrauchsspannung 2><110 V. Wasser- 


— 3.1898 
—  26/10.95 


— 156.9% 


85  1/5.04 
20 1/3. 04 
265 | 1/10. 01 


= 10/8. 92 


| 


105 31/12. 99 


155. 1/1. 98 
6500 1/7.98 
| 
970 1/1.03 


O 


kraft- Zentrale 5 km entfernt in 
Laucherthał, arbeitet primär mit 
2%x.1100 V Gl. 

*) Mit geringen Ausnahmen. 


Das Werk besteht seit 1/11. 9, wurde 

1899/00 neu erbaut. Gebrauchssp. 120V. 
Versorgt Btraßenbeleuchtung, den 
Ort Simbach m. Licht und Kraft 
für Brauereien, Schreinereien, Buch- 
druckereien u. landwirtschaftl. be 
triebe. Mit gleich. Werke ist such 
eine öffentl Badeanst. f. Wannen- u. 
Dampfbäder im Betrieb. 10 elektr. 
Bügeleisen angeschl. 


Gebrauchs»p. 2X 110 V. 


Gebrauchssp. 2X 115 V 


Gebrauchsap. 2X 220 V. 
Gebrauchsep. 220 V. 


Gebrauchssp. 2>< 220 V, Betreibt auch 
das Wasserwerk. _Ferner angos l. 
22 Heizapparate mit 8 KW. 


Spannung 8000/15 V. Überlandzentrale 
versorgt die Städte Cronberg un 
Königstein sowie die Ortst afıen 
Bad Soden, Neuenhain 1. z 
Mommelshain i, T., Schönberg, 
Niediofbeim, Münster, Qber- 
liederbach, Kelkheim, Sulz- 
bach und Schwalbach sowie 
Schloß Friederichshof. 


Gebrauchssp. 2% 150 V für Licht, 300 V 
für Kraft. 


Spannung Dr prim. 3000 u. 6000 i 
2 >X< 220 §. Versorgt Stadt- u. Land 
kreis Solingen (12 Ortsch.). Hoc 
spannungsfernleitung 8000 u. 6000 i 
auf 95 km mit 86 Transformatoren 
Stationen u. 4 Unterstationen. in a. 
Unterstationen Höhsc eid, m 
lingen, Kohlfürter Brücke-Cronenyer 
mit je 20KW an Masch. u. 60 K A 
Akk. wird f. Licht der Dr ìn o a 
2x220 V umgewandelt. Das \ S 
liefert auch d. Strom f. BahnbetrieD- 


5300/220 V. Fernleitun 6km. 

Spanne E Sa mit dem Wasserwerx. De 

Turbinen werden durch die Wuppes 

angetrieben; ais en dien ine z 

im Sen - 

mitt eren Druckhöhe von 50 m und 
e i , 

eis "Der Grundpreis beträgt 

45 Pr. für die KWStd. bis zu einer 

Benutzungsdauer von 350 Stunden 1 . 

Jahr. Der darüber hinausgehen e 

Verbrauch 20 Pf. für d. K W8Std. Krais 

Pt a P, Tig dis Konagarh 
u e 

zu einer Pon Sbor 8 Pf. für die KWBtd. 


x Aa F, Geerdeir Ya 


X Y für Lich 


für Licht 2x pr r 


xA V, Veen «, 
Seelbach-Steing. 
bach {Amt Lahr! 


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Angesehl fernet ip, 
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| Zurzeit alb Bepro > 


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inden. Ahtela: 
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zugleich des Berea; 
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für Kraft AV, firi 
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Versgpgt au 222 
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A N 3.7 
ragat "A 


Ev perales; N 


18. April 1807. 


Name und Postadresse 
des Ortes, 


Eigentümer 


Söllingen siche Jerxbeim. 


ömmerda l. Thür. (Rhein. Metall- 
er u. Maschinenfabrik) 


Sonnenburg I. Neum. (El.- W. 
Sonnenburg, G. m. b. H.) 


Sonthofen i. Allgäu, Bayern (El.- 
W. Sonthofen, G. m. b. H.) 


* Sontra i. Bez. Cassel (C. Neuen- 
dorf) 


Sorau i. Niederlausitz (städt.) . 


Soest i. Westf. (Elektr.-Lief.- 
Ges., Berlin) 


Spalt I. Bayern (Jos. Lehner, 
Trautenfurt bei Spalt) 


Spandau (städt.) . . . 


*Speicher 1. Eifel (Math. Neuer- 
burg jun.) 

*Sprockhövel i. Westf. (El.-W. 
Sprockhövel, G. m. b. H.) 


Stadtsteinach i. Bayern (Conrad 
Partheimüller) 

“Staffelstein I. Oberfranken (Ge- 
meinde) 


Stallupönen (G. Lepenies) 


Stargard I. Pomm. (städt.) . 


Starnberg I. Ob.-Bayern (EI.-A.-G. 
vorm. Schuckert & Co., 
ürnberg) 

Staßfurt (Kont. Eisenbahn-Bau- 
u. Betriebsges., Berlin) 


Staufen i. Breisgau (Oberrhein. 
Gummiwaren-Fabr.H.Hipp) 


“Stavenhagen I, Weckibg - Schw. 
(Gebr. Albrecht) 
Steglitz siehe Berliner Vororts- 


We. 

Stelnau a. 0. (Fr. Engelhardt. 
Pächterin: A.-G. Körtings 
Elektr.-Werke Berlin) 

Steinbach - Hallenberg (Max 
Grigoleit, Berlin) 


en a. pran Brauerei- 
Sitzer R. trau 
teinheim j, Westf, (staat) i 


* Stellingen - Langenfelde (Bez. 
Hamburg) (altes Werk: Ge- 
einde, neues Werk: 


Sachsen x i ` 
sedlitz) werk A.-G., Nieder 


Stettin (StettinerEl.-We.,A.-G.) 
— *Freibezi k- 
(ach rk - Zentrale 


*Steyerberg | Harz (Mi 
A üblen- 
besitzer F, Mayeralek = 


"Stierstadt-Welßkirche 
(Friedrich Krämer) ne 


"Stolberg I, Harz (Gemeinde) . 
Stolp 1. Pomm. (städt.) . 


Zo 3, 
3 277° 
n 58503 
ka E LZS 
eo 28827 
= „220° 
= 83340 
© © 
B 158 1 N 
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2 <> 

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E | ann) 
4921 GIA 2-1, 

| 
4848 GIA 2-L 
3775| Dr 
1 925 


| 


16410, GIA 3-L| Sgs 
| 


17 369| GLA 3-L 


ui 


Dr 
60 P 


2300| GIA &L 
3266 GIAS-L. 
1500 G1A2-L Wr (B2) 

900| GIA 2-L 
5 462| GLA 3-L | 


26 858 GIA 3-L 
3 257 W l-phas.! Wr Df 


50 P 


36601 GIA 8-L 
zus. |- 


| 


2286 GIA 


3300 GIA 2L 


4200 GIASL 


4 600| GIA 8-L 


1 820| GI A 2-L 
3 200 | GLA 2-L 


50) W 
GIA3-L 


235.000, GIA 3-L 


‚GlA3-L 
1004 GIA 
2000 GlA 3-L 


2200 GIA 3-L 


30567 GIA2-L 


Elektrote 


einschl. 


in Kilowatt 


. einschl. Re- 


Betriebskraft 
(Reserve in Klammern) 
Normale Leistung d. 
serve, in Kilowatt 
Normale Leistung d. 


Maschinen 
Akkumulatoren 
Reserve, 


e m a a ee ta ee a eu 


GIA2-L| Wr Df 


g a 
© . 
. elata 
a: 8 day 
«758 | «5. 
2531-52 
Rs, 0.8 
86% er 
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3853 Jes 
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| 
u 26 
1903: 
4370| 27 
a Be 


i 
6 407° 19% 


500 — 
6290. W4 
8501 — 
1% 10 
250| — 
900 == 
1830 32 
4125 186 
4088. 18 
5180 467 
| 
1922, 5 
1700 10 
1600| 8 


420| — 
5000| 30 

1 850 
3193| 293| 
328) 2 
1010 — 


estärke der 
ro- 


wsgen-Motoren) 


bahn 


Zahl der angeschlossenen 
Elektrizitätszähler 


Gesamte Pferd 
angeschlossenen Elekt 


motoren (ausschl. 8 


— 


u 
= 
= 


ER 56 


378 55 R 
b. 15. 


S å 8 8 


mit Rabatt 


Strompreis 


R 


——| für 1 KWStd. in Pf. 


Et 


13,9 | *) 88 [40-60 25-35 


TE) l RER | 


139| 845 |55 R; 2R 
' 


Pauschal- | 


tarif oder ' 


0 


Siehe 


Bemerkung | 


ela 


45 15 


I 


| 
Paúschal- 
tarif 


50 25 


Pauschal- 
tarif 


Pauschal- 


tarif 
60 30 


b. 2h 
192 70-80 2R 


| 
| 


| 20 


107 40 25 


60 25 


— l — 


3 40-50 25-15 


| 


Siehe 


Beme: kung 


50 | 2 
40 | 20 
55 | 30 
65 | 30 
| x 
20 
20 
| | 
60 | 2 


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8 -E 0e 
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428 u 
a > © 
&«,| 2 
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[e>] en 
ol 
on o 

[ee] 


hnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 


| 


Leitungsnetz 


*90'1/10.00| O 


| 


4160| O 


| 


400 | 15/7.97] O 


9 |15/12. 97 


280 | 5/12. 04| KO 


| 


360 | 1/2. 99 


— 1/11. 99 


80 


*)77 | 16/2. 01 


400| 1/11.99; O0 K 


— 16/7. 97 © 


10236 ! 10/4.00 KO 


— 1/7. 04 


| 
110 17/10. 99 


| 


25 | 10/9. 05 
110 ; 20/9. 04 


60 | 29/8. 96 


a 1/12 03 


5 000 1/10 89 


| 
706 25/10. 98 


9. 1/11.99 
— 1/10.01 


70 | 1/10.00 


12/11. 98 


145 |10/12. 94 


— 


0) 


© O 


|] 


Spannung, 


versorgte Orte 
und 


Bemerkungen 


Gebrauchssp. 220 V. 
*) Ohne Gebäude. 


Gebrauchssp. 220 V. Das alte 1898 er- 
öffnete Werk wurde abgebrochen. 

*) Dazu 8 kleine Pauschalteilnehmer. 
**) 2 Großabnehmer sowie das kaiserl. 
Postamt zahlen 50 Pf. 

**) Außerdem 8 Großabnehmer mit 
Pauschaltarif. 


Spannung prim. 5200 V. sek. f. Licht 110 
u. 220 V, f. Kraft 1% u. 220 V. Zen- 
trale in Hinterstein 10 km entfernt. 
Angeschlo-sen ferner Hinterstein, 

ad Oberdorf,Hindelang,Berg- 
ofen, Burgberg, Blaichach. 


Die Kraft wird am Tage für ein Mahl- u. 
Sägewerk ausgenutzt. 


Gebrauchsp. 2x 220 V. 
*) Bei Entnahme über 1000 KWStd. 15 Pf. 


Gebrauchssp. f. Licht 2X 220 V, f. Kraft 
40 V. Maschinen arbeiten auf die 
Außenleiter. Der Mitteileiter ist von 
der Batterie abgezweigt und geerdet. 


492! 1 Ji. 9KO | Strompreis. Licht: 60 Pf. m. Rabait bis 


0°, und Prämie für den Geldbetrag 
über 75 M. von 5-10%, Kraft: Bei 
100 KWStd. 85 Pf., bei 150 K WStd. 30 Pf., 
bei 250 K W8td. 25 Pf., bei 850 K W8td. 
20 Pf., über 850 KWstd. 17 Pf. 


Straßenbeleuchtung 40 Glühlampen. 


Spannung 5800 V. Den Strom liefeın 
die Berl. EL-We., Zentrale Moabit, 


an die Stadt, die ihn an Private weiter 
verkauft. 


Gebrauchssp. 220 V. 


Gebrauchssp. 2X 120 V für Licht. 240 V 
für Kraft. Angesch!. sind noch 55 KW 
für Heiz- und Kochapparate. 


Gebrauchssp. 125 V. Straßenbel. 35 Glüh- 
lampen. 
Gebrauchssp. 110 V. 


p abrauchasp. 2x<220 V. 
*) Ohne Kıaftmaschine, welche schon 
vorh.eine Mahl-u.Schneidemühle trieb. 


Gebrauchssp. 2x 220 V. 


Spannung 2000/110 V. 


Gebrauchssp 2x 220 V. Maschinen dienen 
auch für Bahnbetrieb. Versorgt ferner 
Leopoldshall, Hecklingen und 
Löderburg. Unterstat. Hecklingen 
ist aufgehoben. 


Gebrauchssp. 220 V. Außerdem ange 
schlossen 15 Bügeleisen. Versorgt auch 
Grunern, dessen Einw.-Zahl berück- 
sichtigt ist. 


Gebrauchssp. 220 V. 


Gebrauchssp. 2x 110V. 


sebrae hasp: 2< 110 V. 1902 völlig um- 

gebau 

Strompreis: Licht 50 Pf., bis 50% Rabatt 
nach 300 Stunden; Kraft 20 P a bis 
40% Rabatt nach 450 Stunden. 


Gebrauchssp. 110 V. 
Gebrauchssp. 220 V. 


Gebrauchssp. 2x220 V. Das alte Werk 
dient nur zur Straßenbeleuchtung. 


Gebrauchssp. 2X 220 V. Geerd. Mittel- 
leiter. 2 Zentralen mit 2Akkumula- 
toren-Unterstationen. 


Gebrauchssp. 2x 220 V für Licht, 440 V 
für größere Motoren. Geerdeter 
Mittelleiter. 


Gebrauchssp. 220 V. 
Gebrauchssp. 2x 110 Y. 


Nähere Angaben nicht erhältlich. 


— 114/11. 00. K O | Gebrauchssp. 230 V. Auf Lichtverbrauch 


j 


i 


Geld-Rabatt gewährt: über 25 M 
Monatsverbrauch 5%, über 50 A S: 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 16. 


Re Yes ein; 


Name und Postadresse 


des Ortes, 


Eigentümer 


Storkow i. d. Mark (H. Kampf!- 
meyer) 


»Stoßweier i. Els. (J. Gaebele) 


Siralsund (El.-W. und Straßen- 
bahn A.-G, Stralsund) 
* Strasburg i. Uckerm. (Geschw. 


Klauß) 
Strasburg I. Westpr. (Elektr.- 


lLiefergs.-Ges., Berlin) 


Straßburg i. Ele. (El.-W e. Straß- 
burg A.-G.) 


1. Unterstation Brumath 


2. Unterstat. Wasselnheim 
3. Unterstation Molsheim 


4. Unterstation Rosheim 


Straubing I. Bayern (städt.) . . 


Strausberg i. Mark (städt.) 


*Strehla a. Elbe (El.-W. Strehla, 
G. m. b. H.) 


Stromberg (Bez. Coblenz) 
(Stromb. El.-W., G. m. b. H.) 


Stühlingen i. Baden (Gipswerk 
E. Könngott) 

Stummmühle b. Osterwieck a. Harz 
(G. Jaeger) 


Stuttgart (städt.) 


1. Werk in der Stadt. 
2. Werk Marbach 


3. Werk Untertürkheim . 


“ Stützerbach i. Thür. (H. Prüß- 


ner) 
St. Blasien i. Baden (El.-We. 
G. m. b. H. in St. Blasien) 


*St. Georgen i. Baden, siehe 
Triberg 

St. Goarshausen (städt.) 

St. Graba b. Saalfeld a. Saale 


(Vorwerksmälzerei u. EI. 
W. E. Müller) 


"St. Hubert bei Crefeld 
era El.-W., G. 


m. b. H. 
St. Johann a. Saar siehe Johann 
St. Lazarus siehe Posen 
Süderbrarup (P. Henningsen, 
= Hoalzhandlung) 
"Suhl (Klett u. Schlegelmilch) 


“— (Franz Luck) 


(Zus. ohne 


g 
-< 
— At 
F- da. 
_ Li = 5 b 
= Mie OSD 
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b - m 5 & 
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> | m || 
— bi 
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Ea «dm 
- 
~ 


GILA 3-L 


2 751 


1109 GIA3-L 


31 000! Gl A3- 
Gi A 
GLIA 2-L 


Ö 856 | 
7 220 


u Dr 50 P 
Unter- (GIA3-L) 


stationen) 
201 907 ` 


5700 GIA 3-L 
3800 GIA3-L 
8500 GIA 3- 


l 


381 907 


zus. | 


20 800 GIA3-L 


8000, GIA $-L. 
5000| GIA 3-L | 
1 100 GIA 3-L 
GIA 


GIA 
2- u.3-L 


1 200 
1 500 


240 230| GIA 3-L | 


2339| Dr&oP 


Betriebskraft 
(Reserve in Klammern) 


Wr Df 


El 
(Dampf- 
Lokom.) 


El 


El 
Dampf- 
okom.) 


Df 


Sgs 
Df 
Wr Df 


Wr 
Wr 


Df 


Wr 


Dr50P Df Wr. 


1295 GIA 3-L | Wr Dr | 
1759 Dr 50 P Wr Dim 


GLA 3-L 
1 631| GLA 3-L 
555 GIA3-L 


1875 GIA 


1650 GIA 3-L 
12617 GIA3-L 
(Hl A 3-L 


) Angeschlossene Ortschaften mit 12000/122 V: 


+ 
Vberschäffolnh 
Kolbsheim, 
heim, Hand 


beim, Achenheim, 
Niederhausbergen, 
schuhheim, Fürden 


‚Hangenbieten, 
Mittelhuusbergen, 
heim, Wanzenau, 


Dr 


Gs 


Df 
Kgs 


Df Wr 


| 
| 
| 


150 


84 


1500 


70 


Eckbolsheim, 


Breuschwi 
Oberhausbe 
Rosh 


>15 


88 214428 2328 7200 11429 


88 
66 


131 


48 


25 


10 


30) 


Wolfirheim., 
ckersheim, 
rgen, 
eim,Marlenheim, 


850 b 
10940 330 
1 650 6; 
2083 14 


‘ pan. . ' 
4 _ = E 
iaa oim = vu . DOD 
po ‚2 E © ATEA 
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wu er — o aè $à > D a è De ua 
2 m 8 > q D 
eSa Mi: go İċ A Fad kon: 
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2 O| 577 _.as4 „nr ara 
2 0 2 Ghi -Qah | o F a O SO 
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© eM | QF u |w Aon] arad Vonk 
i g MOE | 2595| 4 E55 
0m - --] p D= ~ 
+ — A O own. oe 
opon od, h= u nes aM 
2 - | n0 OSA AEs - = 
g F < Sr -g -a sock 
ma { g m us b s O r wo g 
pæ] - Sue g E 53% an 7 S =- u 
Sad ~ FY # — Dam 
Cd En | vo w| OMU 35.05 
F T A R 
> 9 | 22% | 5z 2355 280% 
4 D .. 
vr A Z, vA a = = | g D m 
~ a u, ào nam ur 
x Er = Z Aa D Wo 
— -a mn m 


360 
22 


45 
| 


Zahl der angeschlosenen 
Elektrizitätszähler 


a 
-— 
— 


400| 55 20 
= Pauschal- 
tarif 
187 | 55 20 
| 
ne 19-10 


Strompreis 
für 1 KV Std. in Pf. 


Pa 


mit Zuschlag 
f. AnBSscnL. 
w 


mit R batt 


R 


uschal- 
tarif 


Siehe 
Bemerkung 
40 |ı8R 
60 20 
59 20 
60 Æ 
50 50 


59 


BOR 40R 
bis |10 bis ` 
20% -32 "o 


30 


Pu 


6825. 10 314 255 
700 6 = 435 
| 
1541| 7 76 | 148 
| j 
90) 12!) 82: m 
1000| — 50 32| 
” me e 12: 
| | 
112 420 11692 5379 14374 
59! — 4 5 
4866 | 40 1925 430) 
1500 14 2 co 
4000. 6 353 6 
DS Pop 
2000! 22 35 40 
1 250 5 48 19 
l 
1 800 20 50 120. 
2610 15 30 — 
1. G 


m 6 


ltten- 


50 


Neu 


| 
60 -45 20 -16,4 
|! außerdem 
Doppeltarif 


60 4040 18 


26 


I 


18 


u-chal- 
tarit 


5O 


| 


| 


Mundolsheim, Lampertheim. 
Sundheim, 
Hohbübn, Rheinbischo 


mühl, 


kapital 
in Einh. von 1000 M. 


Gesamtes Anlage- 
Betriebseröffnun g 


11/11. 99 ~ 

1000 | 15/4.00 O 
= 1/10. 93 | — 
182] 18/53.98 O 
23/5.9 KO 

| 13 367 | 119.97 — 
31/3. 97 — 

17.9 — 

635 | 1/6.01 OR 


300 | 20/5 04 OK 


1/77.03 
2.0| 1/779 0 
60 115/10. 98 OR *) 
30, 1900 KO 
— 15/1. 98 0 
11/10.95! K | 
1109| 2/1.00 ° — 
Br | 
seit 
$ 1/4.05/ KO 
(ë; Sad | | 
it gehör. 
90| 1/2. 99 hi 
| 
102 2/3 9 OK 


| 


160 , 15/1. 01 |KO*) 


54 24/12. 00 


18 2/10.0¢ | 
| 


>. 1898 
12, 2/5.01 
75 24/12. 92 


Auenheim, 


Leitungsnetz 


O 


Gebrauchssp. 2 


Gebrauchssp 


Gebrauchssp. 2x 110 und 220 Y. 


Gebrauchssp. 2x 150 V. 


Spannung, 


versorgte Orte 


und 


Bemerkungen 


> 110 V. Im Anlage- 
kapital Kosten f. Dampfmaschine und 
Turbine, die bereits zum Betriebe der 
Getreidemühlevorhanden waren.nicht 
enthalten. 


*) Nur Flußüberführungen Kabel. 
Versorgt die Gemeinden Stoßweier. 


Ampfersbach, Schmelzwassen 


und Sulzern. 


p. 2><220 V. Außerdem für 
Bahnbetrieb 150 KW Maschinenleistg 


Gebrauchssp. 110 V. 


Gebrauchssp. 2% V. 


Spannung Dr 250/122 V u. 1200/12 V. 


Liefert auch Bahnstrom Gl 5% V. 
Versorgt 34 Ortschaften (siehe Be- 
merkung unten t). Stand v. 1. Juni 1906. 


*) Stadtnetz: Kabel. 
20 km Freileitung. Umformer f. 10V 


Dr auf 2x110 V Gl. Motoren 2% V. 


30 km Freileitung, sonst wie oben. 


25 km Freileitung. Umformer f. 12000 V 
V Ol. Motoren 410 V. 


Dr auf 2x22 
ersorgt auch Mutzig und Dor- 
lisbeım. 


Gebrauchssp. für Licht 2x 220 V, für 
Kraft 440 V. , 
Strompreis Licht: Vom 1. April bis 


87. Sept 40 Pf., vom 1. Okt. bis 31. Mai 
55 Pf. Au Berd. Doppeltarif (auf Antrag) 
65 u. 25 Pf. Kraft: Vom 1. April bis 
W. Sept. 20 Pf.. vom 1. Okt. bis 31. März 
25 Pf. Außerd. Doppeltarif (auf Antrag 
und unter der Bedingung, daß für das 
angeschl. Objekt mindestens eine Be 
nutzungsdauer von 3% Vollbelastungs 
stunden erreicht wird) ®0 Pf. innerhalb, 
15 Pf. außerhalb der Dunkelstundern. 


Gebrauchsap. 2x 2% V. 1903 als Block- 


station erbaut. Erweiterung beschi. 


Se imich 120 V für Licht, 220 V für 


rait. 


Gebrauchssp. für Licht 110 V, für Krafı 


*) Leitungsnetz größtenteil: oberirdisch 
Gebrauchsep. 2% V. 


Über 
landzentrale. 


Gebrauchssp. 2X 110 V, blanker Mittel- 


leiter. Dient auch für Straßenbahn- 
betrieb, wofür 1100 KW Maschinen- 
leistung. 22 km lange Fernleitung von 
Marbach 1000)/3000 V Dr, sodann Um- 
formung in Unterstationen auf 2X 110 
V und 1x550 V Gleichstr. 


Spannung 10000 V. 
Batterie wird nachts durch über- 


schüssign Wasserkraft aufgeladen und 
heitosdurchüleichatrom-Drehstrom- 
Umformer auf das Netz. 4,5 km lange 
Fernleitung nach Stuttgart 500 V. 


*, Außerdem Unformer mit 90 K W. bei 


Großalinehmern für Licht 2% V. 


Besitzer am 
1, 4. 06 war R. Bluhm. 


Spannung Dr 4000, G1 2X 110 V. Primär- 


station in Schwarzhalden (Holzstoff- 
fabrik) mit 8km Fernleitung. 


Gebrauchssp. 2X 110 u. 220 V. 
*) Nur wenig Kabel. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. 


Gebrauchssp. 220 V. Nähere Angaben 


nicht erhältlich. 


Gebrauchesp. Licht 110 V, Kraft 220 vV. 


Gebrauchssp. 2x 110 V. 


Ferner mit 2750/12? V: Kehl (Stadt), Kehl (Dor. 
Bodersweier, 


Suffelweyersheim. 


ffsheim, Neufreistott, Freistett, Reichstett 


iní, 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Hoeft 16. 407 


N Um TE a Ze a nn a na a a a 
' | . le. i T 
! nd Sa a d |noR | a : e ee 
= [0 © 0° 0 w te 
— 5 = . E E p- © l © a ra. rt m Au Pr b3 a 
= | Ayg,| zE |ie ERT g Eu ei WEB Bu Eu Pa 3o a 
v sR202 s 8 aa E ° -Em e? ons am O: 2 to =] . 
Name und Postadresse = ‚3,332 us |232 ER 2.58 res jez: =. re: ._8| wa = Spannung. 
2435| dg 43g imj 2 les = 
des Ortes, = EHER am ee Sos EFE FHF te TA EFA . = versorgte Orte 
; o Ivani] ea 1237 | 226 CZE ja s ee £ s 
Eigentümer ø ze "3 = > c È F PFEF m Ar, E 00 5 @@ 814 | = ir und 
£ Sipa] g |535 a 35n aaa S E E Namen 
2 = 2 Fu elle z2 u P : s emerkungen 
£ | = A 4 Šī Maj L, K a 
k Sulingen, Bez. Bremen (Sulioger | 2050 GIA3-L Df 44: 20 1300 4 A 37 6 ” I 
Elektr-W. P. H. Clev) va G LOL) O fren tay, © Gilin, zu 82 NR und 
| ogenl. zu 10 Amp. f. Straßenbeltg. 
*Selza 1. Württbg. (Chr. Dol- 1978 GIA2-L Wr Df 30 20 900| — ! ! 
| matach) iR ee | er | 35 | 90' 50 20 80 7/10.99| — Į Gebrauchssp. 220 V. 
Sulzbach 1. pfalz (A.-G.I 5600 8-L. Df 80 4: 1 50° | | : ; 
f. elektr. Untern., München) | | 500 19 50 | 91 | 60 | 20 2 15/40| — Gebraucbesp: 2x150 V für Licht, 300 V 
"Sundern I. Westf. (Gebr. Blome) 1200 GIA 3-L Df 32 | 20 | — — — | — — — 18. 2/2.03 | — Gebrauchsen. 210 y Nähere An- 
| gaben nicht erhältlic 
Su i. U.-Els. (Surhurger 1460 GIA2-L Wr 12 20 2 = i , ; i 
a I Wirtbg, Oberamt| — Drop D ee re von 16 HK 
j g. eram — r 50 f Wr 238: 40,5! 2800| 188 *)200 _ 
Geislingen) (Gust. Kuntze GIA. | | 1.0 | = a O ee ale E 
Dampfziegelei) | bI: Aussen, Or Süssen, Salach, 
z 5 . . + " 
| Baron J Motoren für den eigenen 
= r es Besitzers. 
3 Syke better (Mühlenbes. 1993 GIA2-L Wr Sgs 36 15! 3000 8 14| 74 50 30 — 2/9.03 | O | Gebrauchssp. 220 V. 
| i i 
Swinemünde (städt.). - . . +] 13275 GIA8-L Df 532 80| 10000| 151 183, 603 [60-4540-20 550 4/6. 97 |O K | Gebrauchasp. 2X 110 V, geerd. Mittel- 
| | | leiter. Die Akkumulatorenbatt. wird 
P | | au m E A ANOIS, Versorgt auch 
N Tangermünde (städt) . . . .| 12829 Dr 50 p Df 90 ! 240| 3571 50 243; 271| 50 — 25 250 1/12. 97 | *) O | Spannung Gl 2xX1:0 V. Das Werk be- 
. GIA 3-L | ziebt außerdem v. d. Zuckerraffinerie 
| Fr. Meyer's Sohn, A.-G. in Tanger- 
münde Pr v. 2000 V, der in G! v. 240 V 
| S o Bie auf 172 m Hochsp. Erdkabel 
| is au m Hochsp. Erdkabe 
Tanberbischofsheim i. Baden| 3430 GIA3-L Df 100 30: 16% 7 46 | 140! 60 2% 214 31/12. 00| O | Gebrauchssp. 2X 150 V 
7 (Bayer. EI.-W. A.-G, | | | | 
München) | Ä 
i Taucha b. Leipzig (städt.). . . 4405 GIA3-L Df 92 46, 26001 22 130| 235' 50 m 180 1/10.98 | O Gebrauchsep. 2%x.110 V. Geerd. Mittel- 
n Tegernsee s. Weißach i. Bayern} — | ne - — -, =- SER | = ur un z 
: irra i. Ob.-Bayern (Paul 1 362 Gl .WrDft' 25 | -— 39! — —- 10: 60 60 | —  1/1.03 | O | Gebrauchep. ? 
“ai mon | 
c Teltow (Kreis) siehe Zehlendorf | -- - — -- = = = — ae men Naa = = _ 
7 T b. Berlin, Güterbhf TE GIA 2-L | Df 327 64| 1651| 376 42 
ia s , . t == — — ‚zZ b . . V. 
u (Elektr.-Lief.-Ges,, Berlin) | | | | | | 1900 O | Gebrauchssp. 110 u. 120 
$ Templin I. Uckerm. (städt.) . . 4 924 | GlIA3-L DE 185 | 52) 2500 6 | 50| 170 50 2% 142 1/9.96 | O | Gebrauchssp. 2x120 V. 
l | Spannung 2000/110 V. Weitere 86 KW 
Kr Maschinen. En vnerauene 
f rbahnnetrie eckendeuren. 
oo ers ne (Lokalbahn- 2600 |W 1 phas. Wr 186 — 1 760 x 5l | 12 70 Pau- 18/11. 95| O K Ẹ „Tettnang. 
-G., München) . 50 P. (Df Dm) scha raftwerk in Brochenzell ist ober- 


irdisch.Hochsp.-VerteilunginTettnang 
unterirdisch. Niedersp. oberirdisch. 

ran 8000/110 V. DerStrom wird von 

er Grube Naumburg der Naumb'rger 


| nalen vondem 6km entfernt. 
| | 
| 


1 Teuchern (Prov. Sachs.) (EL-| 5713 Drop EI  — ` — | 200) ww 45/179, 60 2 16/11. WOK a 


A.-G.vorm.Schuckert&Co., 7 km. Versorgt auch Gaumnitz 
We Nürnber u. Trebnitz sowie Bahnhöfe von 
g 
gi Deuben, Luckenau, Teuchern. 


£ ‘Thale a Harz (Gemeinde) .| 7390 GIA 3-L| Df 132! 69| 2580 62| 60| 26 — — 250 12.99 Gebrauchssp. 2x110 V. 
Thalerschachen siehe Wangen = ae e E — = = - = _ —i— — = = — 
- ee ns Lüneburg) (J. 650| GIA 3-L Wr Sgs 15 4 450 — | x PE 50 2 | — 1/9.05 O Į Gebrauchssp. 220 V. 
r ‘Thahem L Sa. (G. m. b. H.)| 5790 GIA2L Df 290 71| 2000 12| 90, 10 50 2 = 200: 1/10.98  — | Gebrauchssp. 220 V. 
2 ren m. 1300| GLA u, (Df) 40 — 850; — 26 | 10 50 50 192 25/11. 03 — Gebrauchup. 2><270 V für Licht, u y 
zur Sıraßenbeleuchtung. 


we Themer |, Sa.-Mein. (städt.) . . 2750. GIA 3-LIWr (DP) 90 48| 2400 26 | 101 | 105: 50 | 25 180 1/1.00 O | Gebrauchssp. 2X 220 V. 


| 


I Thierbach siehe Penig i. Sa. . — 10. en — — |!| — — ; — — — | — =s me = 


l 
Tholy (Kr. Ottweiler) (Haupen- 1 600 GIA 2-L | Sgs. 14 12| 10 — | 15 | 130 | 50 25 46 20/9.05 © | Gebrauchsep. 220 V. Erweiterung be- 
al & Klein | | ! | vorstehend. 
ra (EI.-We. horn, A.-G.).| 29635 GIA 3-L Df 384 110! 5500 110: 175 19% 50-45 18 1 400 28/10. 99 K O | Gebrauchssp. 2><220 V, für Bahn 500 V. 
f. i Q Versorgt auch Mocker und Brom- 
5gs Treppen- berger Vorstadt. Die Zentrale ist 
Beleuchtung mit einer Un'erstation durch eine 
‘Thon | | 45 22 km lange Fernleitung verbunden. 
Er À | | Ä _ | Gebrauchssp. 2110 V f. Licht, 220 Y 
E. Bögen die an 6400 GIA3-L' Df 3931| 2654 15) 108 211! 60 20 IB 24/12. %8 Gebrauchesp. 2><110, V f. Licht, 220 T 
y e T ZU8. | i | | 
- 5 Ohr. (El-A.-G. vorm.| 37110 GIA8-L Df 500 160| GRIS! Ma 356. 378 „Siehe, 1126 12.1900 KO j| Gebrauche A 
; fart a. N. & Co., Frank- | unten t) Behnan: 19 Nur nach den Vororten oberirdisch. 
(tade h i. Oberpfalz 3900, GIA 3-L Df 2x 24| 1620 8, %2 77 50 m 19129% -> Gebrauchssp. 2>< 110 V. 
Winklen Oberbayern (Hans| 1600 GIA2-L WrGgs 30 17| 80, 4 175 8 7 — ~- 65 IR — | Gebrauchssp. 220 V. 
In To ' 
aeg I.Nord-Schlesw. (Credit- 986IGIAeL Df 244 6|) 719 4 55 6l 50 30 35 1/3. 00 O | Gebrauchsp. 110 V. 
mk Tondern i. Tondern) | 
) Strom i Licht 
1. April bis 30. enibe o prdkob. Licht: B! Jan. bis 31. März u. 1. Oktbr. bis 31. Dezbr. 60 Pf. Winter Sommer Kraft RR 
Staffeltari i ' Licht Die folgenden 5000 (5000—10 C00) KWStd. . . 8. 0. 1o Pf. die Std. 
k D y Die erben hi en De ondoner, banner. Kim Schluߔdes Rechnunglahres wird 
G à Q > ac . : A f k 
TE 37: SE Gmer Sommer Kraft a, gwsa. eine Prieto tototo goog des Hechnunmabstrngen Rewähgi die nich lleenematrd N eo des 
Die folgenden 1500 (H td a % A " A = 2 P x R Th en er et: Gesamter jährlicher Stromverbrauch /ttiröße der Anlage 
| genden 2500 (2500—5000) KW8td. | so” 40 7 7 2 300) = s des jährlichen Rechnungsbetrages (Beida bis höchstens 80° ə) 


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408 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 18. April 1907. 
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= 8; z$ 33 aa, Aledalsues = 2: la x| 5 ? 
“5,585 2  wS8 weg g2 g Addroas 8s 274% a > 
N Halos 2 522 A -O 4738 alol gmr en rd ._8 Ne © Spannung. 
Name und Postadresse > 2 SSS| u. 888 | Be Saced 537138328 SE Aa Piss 5 2 
© EEFE n id EE Bord ceip © MEREU pe ip 5 ael pi s versorgte Orte 
o fpj a © 25 038 MESU 3 Sa ay zes > 2 
Eigentümer e ilula] sg as ane |42E3|-B]opap] pu Tp“ "5 2 = 8 
a  Blead| 2 a k'as SS Pu a Saage o- 2 | = © emerkungen 
nn pn ee) g S o 2j O3g a s 235 208 =. ? g - a 
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Tolkewitz siehe Dresden . . .| — = = | 


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| | u Gebrauchssp. 2X 10V, isolierter Mittel- 


leiter. | 
7 Licht und Kraft: 55 Pf. Rei jährl. | 
| N Baudon Aurebschniiicer de 
m m > S | 5 i N | t en urchsehnittliche . 
Traben-Trarbach (Traben-Trar 5500IG1A3-L' Df 225 90) 5500 35 142| 385 ‘pe piene o 481 1/12.89 O E URL AnE m onene KW 
bacher Beleuchtungs-Ge- | | 66 If. für die KWstd.„ alle weiteren | 
sellschaft A.-G.) | »0 Pf. für die KW&td.: im Jahresdurch- 
| | | schnitt nicht über 50 Pfg. — Nonder- 
| | | | Abkommen mit Großabnehmern. 


*Tramischen b. Karkeln i. Ostpr.| 15000 Dr : Df 20° — 664 6 — | — Pauschal- — 110%% — 
(Haffdeich - Verband im | un 
Memeldelta) | | | | 
*Traunstein i. Bayern (städt.) .| 68441G1A3-L Wr Df 36 — 3.580 12 2 5 Pauschal- —  4/12.983: — 
n | | | ri , ; 
Travemünde (Stadt Lübeck) . 2017 | GlA3-L, Gs 15 7,8 665, 3 16| 10 70 3, 56 | 26/6. 05 | K | Gebrauchssp. 2x220 V. 
Trebble Kreis, Teltow) (EL-| 3956.GIA3-L| Df m 62) 316, 6, 193 *)369i 56 16 , 209! 1/12. 97 O Gobrauchssp. 2>< 120 Nr 
- | 81 r. 
ief.-Ges., Berlin) | | | | | | 1/12. 99 æ} Nur Bahnübergänge unterirdisch. 
Trebnitz i. Schi. (städt.) . . .| 6720 GIA3-L, Df 178. 70 3600: 10| 50| 2756, 50 2%, 22 |16/10. 97| O K pobrano nan 2a 0 Ta alanai 
| | | ) |°) Speiseltg. unterird. i ; 
| | | oberirdisch. 
Trebsen a. Meide (Akkumulat.-[| 1800 GIA 2-L Sgs Wr 40| 19; 700 2. 125| 32 45 28 70 1/10. 04) O | Gebrauchssp. 220 V. 
Fabrik Ernst Neuberg) | | | | | 
+ Trela 1.Schiesw.-Holst.(Mühlen-| 1100° GI A Sgs 24 0 = ,- -|- | —- 25 |23/1.05| — | Nähere Angaben nicht erhältlich. 
besitzer J. Arp) | | | Ä | | Ä 
er Ernst Heinrich 1700 GA Wr 18: 20- 69 il — — | Pauschal- 18 | 2/10. 91 | — | Gebrauchssp. 120 V. 
l öln | tarif | 
Treseburg i. Harz(Werner Deike) 187 GIA 2-L' Wr 10! 4 300 - — | 20 | +)66' 55 | **) 46 | 4/7. 04 | O | Gebrauchsep. 22 V. | 
| i | | *) Strompreis: üb. 100 M. Verbrauch 50 Pf. 
| | | | »+) Mit Wassergraben und Wehranlage | 
Treuchtlingen i. Bayern (Adolf| 3800 Gi Lgs 86 — 0,38 — | — 40-3040-30 50: 1899 ' — | Gebrauchssp. 220 V. Die Anlage dient \ ` 
Wurzer) | | | | Staffeltarif | | nur für d. Beleuchtung d. Bahnhofs. | . 
| i : V für Licht, 0V | 
| | | ee Manaaki von 9 Im Ge- u 
| | | | samtlango mit ma 
| 7 eno 0 T i 
Treuen I. V. (städt). ... 7360'G1A3-L Sgs 28 112| 2500 11 130; 225| 50 20 166; 24/8.08 ` O Ceg 0S PA dienenzum Ántriehvon | 
ee | 
l ' | is r Tischlereien, a 
| reien, Fleischereien und Buch- | 
l i -| | d kereien. 
Treuenbritzen (Gebr. Körting.| 5013!:G1A8-L Df 1602| 1598 6 39| 190| 40. 29; — | 18.06 O S 2> 220 V 
ne Ä | | | wi 
erlin | | | 
Triberg i. Schwarzwald (El.-Ges. 3717 | | ! i „II sind örtlich getrennt u. 
Triberg, G. m. b. H.) 600 | Die Werke Iu ii an situng verbunden: 
| E a t 
zur serve rrim , 
I. Gleichstromwerk Triberg GIA 3-L Wr 60 60, 4500: 2 140| 130|50R: 2R 1/10. 92! O | Gebrauchssp. 2><110 v. 
II. Drehstromwerk Triberg DrõoP El u — — —  — o — | — |b0R 2R "0 
i Wr 220 | | | | 
Unterstation Schönwald. 1 621; Dr 50P N — — 1000 — 90 2|50R 20R | 1/2. % | O 8 5000/110 u. 190 V 
j u. . 
„ Furtwangen] 5280|Dr50P El(Dm) 118 — | 3500 1 o 87 |50R | 20R | 1 o (h ms 
n Hornberg .| 2881| Dr 50 P EI (Dm) 88 — | 2500 19 60| 84|50R|20R 13.9 | O 
au n St. Georgen] 3980| Dr 50 P El(D)ì, 147 — | 1500 8 50|) 89|50R 2R" 6/2.9 |; © 
riebesi.Thür.(Aktiengesellsch.|] 4855 GlIA3-L' | | | | | f. Licht 2><110 V, f. Kraft 
f. Lithoponefabrikation) = a 2 > i Zee ze. ! 3 V. m 
Trier (städt) . . . . . . .| 50000 GIA3-L Df | | 2x 220 V. 
| | 170. 308| 14619 380, 543 | 541 |45-34/20-12| 1314 14/2. 03 | EN Innerhalb, dor Stadt unterirdisch, 
i ; auberna ‘ 
Trossingen i. Württbg. (A.-G.| 4600: GIA3-L Gg 120 | rd. % KW 
. (A-G. - g 32) 3600 16! 180 200| 55 |20Ri 750.14/12.98 O | Gebranchssp. 2><110 V. AN 
El.-W. und Lokalb | ý A h d 475 KW an Akk. 
Trossingen) S oaan e S Ai Bahaberrieb” 
Tübingen i. Württbg. (städt.). .| 16809 GIA3-L Df Wri 3% 71) 7800 97) 342 625] 60 | 25 340 15/10. 02 O K | Gebrauchssp. 2><220 V, geerd. Mittel- 
i | (ohne | ` * leiter. 
Zähler) ) *) Bpeiseleitungen Erdkabel. 


| Ä 90 V. Für Bahnbetrieb 
Ä | | | ne Ten 650 KW Maschinen = 
| | | 83 KW Puffervatterie nr o 
ersor 
| Qherlandzon óra Mg auch die Orte: 
Türkheim I, Els. (El.-A | Amerschweion Palin. Oe 
ur em e 8. . -G. vorm. 27 000 Dr 50 P Df : 310 — ` - ennweier, 2 H ttstadt. 
Schuckert & Co., Nürnberg)| zus. | 7600 2| 192 564| 50 | 25 — 5/6.9 . O he rachwo i Taameien Ingerr 
i nthal, 5 

| Beim: Mittelmweier. Nieder: 
morschweier, € Tai 
i henweier, Sigo'® 
weior Bi olshoim, Winsen 

heim, Zellenberß. 
| 


Tuttlingen i. Württbg. (Wü | We 
Ges. Ayi EL Weke AG. 14610 GIA 3-L Df 363 37, 6004 26| 394 559| 60 20 690 24/12. 95 O | Gebrauchssp. 2x 110 V- 
Eßlingen) | | 
* Tutzing I. Oberbayern (Dr. C. 870 GIW Df = | | i mit GI 105 KW. 
Graf Landberg-Hallberger) 230 — 19 8 us igj Pacha — 186.08 — |Vai gres mi W 18 KW. 
a v. 
Twistringeni.Hann.(Ernst Müller) 2839 GIA3-L Sgs | 62 33 1305 -— *)385 121! 52 2 85 20/12.01 O den P Helzapparate. Er 
7 | Eau: weiterung um 40 P3 im Bau. 
eberkingen (Bad- u. Brunnen- G - - ee 
Verwaltung) (C. Haegelo 696 GIA2-L Wr 78 1651 620; — i ı7 15| 50 2% 12:5. 1898. O | Gebrauchsep. 110 V. 
in Geislingen-Stg.) | | 
Veberlingen a. Bodensee (städt. 4500 GIA 3- i | | | : Li 10 u. 20 V. 
( ) GIA 8-L Ggs m 17 133 | 4 000 6 110 254 | 50 20 150 15/1. 96 10*) Gobrauchssp,: Licht 2% t ochapparste 


| | i W. 
| | | 0 el zur Bahnunterführun. 


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April Ip 18. April 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 409 


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a da si tegi aa BRE gua o. 
. i © C) | ° + 
nung, Postadresse N | a853. g EHET E ri Wr nd ._8 = © Spannung, 
Name uud Postadre o ul ag 3°2 geg 2853|=3° mgo FE re S a , 
H s gi 25 Aau iaga icegeh fal SEE 285 8 E| o  seneretsorte 
des Ortes, s EB 2s oe en oase odel sags ee] o u iget; 2 c 
i Eigentümer > o Manu zg |453 gig EACH r EE E E = 
= ee em ; = © = S has 
TTT gen = Sipes 3 g Ear pag pE FEE EERE 85 3 E =E = © Bemerkungen 
g < a ga” ar Š = FE BE Ze © s pR 
Be = < |< s sell ı | KE m: 
m, ' f l 
*Uffenheim 1. rag bi W.į 30001GlA3-L, Kgs 52|) — | 1323| — ` 40 136 | 60 | 25 | 280 | 1/12.0 — Gebrauchsap. 150 V für Licht, 800 V 
Uffenheim G. m. b. H. | 
OT, inlirz] *Uhingen a. d. Fils h Württbg. 2000 GIA2-L Wr Df 60 66 820; — 30 2 45 | 20 — |30/12. 00. — Į Gebrauchssp. 22 V. 
, Heinrich Vetter 
Dh (Hi | Gebrauchsep. 2x 110 V. Wasserkraft 
| i | erzeugt Drehstrom 5000 V der 17 km 
vedasi Ulm a. Donau (städt) . . . .| 51820 SIAS Df Wri 447| 198, 17060) 377. 727| 880| 6 H = 181.98: K0 N ZY umera aida Gleichstrom 
Nut | für Straßenbahnbetri | 
Em | | 154 RW Akkumulatoren vorhandaoch 
rekangehn te i Reuß j. L. (Ge-| 6700 GIAS-L Df 172 77) 8900| 57. 58| 420: 55 | 56 310 |10/11. 00 K O | Gebrauchssp. 2x 110 V. 
meinde 
Ustertürkheim siehe Marbach — } = = — — — =, let HM = — —= 
Unterwiesenthall.Sa.(Gemeinde)| — GIA 3-L Sgs Wr 2| 3 - ;— — |=- læ — | 1/12. 05 O | Gebrauchssp. 2><22 V. 
b Urach 1. Württbg. Mint. Es 5113; MA s-L Df 78! 833| 2272| 17 157 5 60 | 2 | 210 2412. 94 O | Gebrauchssp. 2x 110 V. 
f. EL-We. A.-G., ingen | Ä 
T. O (OR ES eiler, Ob.- 4630) GIA 2-L Wr (Bz) 30 | 12 50° 2 10 7 *7)45 20 — | 27/1. % O0 er a an 
hie. R. . Ance | | i 
wawe Urft-Talsperreb.Helmbach I.d.Eifel 60000| Dr 50P Wr | 8650| — pes ~| = |> 87. 87. '10500| 8.195 KO So V Dpr 2400 u. 5000 V. sek 
ee ee en ZUS: ., | | un | | a | = vot nehmer: Stadtkreis Aachen, 
ii | | — >? | bauten Düren. Kreis Wehlalzen 
| l | | | näberes siehe dort. 
Uslar (stadt) ... .. . f 2460, GIA Sgs Wr! 84) 16 


| — | 12| 2| 136 40 |% | 140 | 1/11. 03 — | Gebrauchsep. 220 v. 
babis | | | | 
> ur 5 6 * 5 Geb . 220 V. Oberird. Leit - 
> ee (Mühlenbes.| 230, GIA a Wr 42| 21 | 650 u 90 50 2 )55 |16/11. 03 O A et EL aanp 
i maschinen dienen noch zum Betriebe 
einer Mebl- nnd Sägemühle. 


i *) Ohne Antriebsmaschine. 
Bee FEI 


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| | i 
m: 5 ; l Z = ; V. h 
iien a au im 593, GIA Wı X 40 400) — 45 | 2% I/10. 06 O era (kinwohnersahl be 
Pena: Locherer) i i | rücksichtigt), außerdem 7 Bügeleisen 
pag ge 
ae Wehr Werra (EL-W.| 1800 GlA3-L Df Wr 110 63 810 5 6! 26 50 50° —  1/12.99: — | Gebrauchssp. 2x2 V. 
ar acha G. m. b. H.) | 
Ri Vahreawald siehe Hannover a = — ; — En u der en, ee. a 
rs Vaihingen a. d, Enz (Weil & Co.) so oná 3-L; Wr Df 80| 14,4 2500| 57 123 169 50 2% | 200 18/12. 97 O | Gebrauchsep. 2X 110 V. 
Pe ® i | 
P> Maprow-Breitenfelde siehe | — | — a a a ae E 
| ttin | | | | | 
Vechta i Oldenburg (Station| 3500: GA3L Df 600 30 1400 2: 6 55 3l — 15/9.99 O | Gebrauchssp. 2><110 V. 
Falkenrott) (EL-W. Her- | | | | | | 
een ea ld i | Ä | | | brauchssp. für Licht 2><12 V, für 
gm Velten I. d, Mark (EL-A.-G. vorm. 7468 GIA 3-L Df 430 31 3671| 34! 329,1! 285. 50 ' 16 | 480 1/8.9 OK Beprau Dan; far en RL 
re . hmeyer & Co., Frank- i Kochapparate = 12,4 KW und 2 Licht- 
A furt a. M.) | bäder = 10,6 KW angeschlossen 
_. s Westf. (Friedr.| 1800 GIA 2 Sgs 2 18 1060| — | 15 70 50 2% 42 1/11.04 O | Gebrauchsp. 220°V. 
chuize | | | 
i bergen) i. Bayern (A. Am-| 1600: Dr | Wr ss: 10 — E en m — 12.08 — Spannung 2000/110 V. Nähere Angaben 
Al Viersen i. Rhid. (stadt) . . .| 27589 GIAS-L Sgs | 560 40, 6500 30) 210, 536 50 25 575 1/11.05 OK f Gebrauchem. 2><22 V. Vom 1.Oktbr. 
| | mit Strom versorgt. 
"Vietz!.d.Mark (Otto Dittner)| 4500| GI A Df oo 2 w 2 7 62, 50 18 — 15/10. — 
| | | 3 | , 1l- 
ume Mlogen i, Baden (städat) . . .| 9500 GIA3-L) Sge 160 44| 3000 45| 300| 320 40 15 350 1/206 KO | Gebrauchssp 2220 Vp blanker, Null- 
(Wr) i | | ) 160 PS Wasserkraft. 
| | | *) Hauptsächlich Kabel. 
| | V für Licht, 20 V 
rt an) L Bayern (Nik.| 2794|GIA3-L; Dr 40 60| 1482 15| 20, 52 60 25 — 18/11.97 — | Gebrauchmp. 2><110 V für Licht, 
gii * Vilshofen |. Niederbayern (städt.) 3468 GIA3-L Dm 80 . 26: — = man a Oa s 80 31/12.04 — | Nähere Angaben nicht erhältlich. 
ah 
l Vohenstraug L Bayern (Allgem.| 2002 GIA2-L Df 665 27| 1076, 12] 17 180, 50 25 — 1/904. O | Gebrauchs. 120 V. 
x -ues., Berlin | 
i Vëhronbach 1. Baden (städt.).. . 1800 GLA 3-L Sgs s0 30| 2800 — 17 230 40 20R 130. 1/405 O | Gebrauchssp. 2><110 V. 
oe A 
ae ber ie Ar. Wolfhagen) 2208| GIA 2-L Wr(Df) 20 u“ 890 3 15 36 45 2 60 1/12.95 O | Gebrauchssp. 220 V. 
FE . Neutze) | V. Wird neuerding 
ei, Wan n i West. (Rhein. 1685 GIA Ges | 50 20! 460 6 35 80 40 1l | 100'1/12.03, — | Gebrauchsp, 20 V. Wird neuerdings 
a a d. Rubn nu, Essen | 
| 2 v. 
wa "Veorde b, Kiel (Mühlenbesitzer 224 GIA3-L Wr | 14 ” 188 Ad 205 8 20 1/12. 98| — | Gebrauchasp. 2x 110 
: p *Vreden LWo ü | | 5 Pauschal- = 1 5/12.96 —- | Gebrauchssp. 110 V. 
I sches poy Fürst. Salm-| ı 92 GIA Wr(D) 10% 8 140 2 10 2% Ben . 
ni Wachenheim - Forst i. d. Pfaizl 2970 GIA 3-L- Df 36 26 2380 24 35 — 50 2 — 1/12. 96 O | @ebrauchssp. 2x110 V. 
A hein. Schuckert-Ges. f | | Heiz. 12 
Tia industrie, A.-G., | | Aue 
Tr Ä | | | hasp. 220 V. 
"erleben Zuckerfabrik inf 1300 GIA2-L Df 49 48 1400 4 3 3 502% 65 1/⁄8.01 O | Gebrauchssp 
. sleben | . 220 V. 
= y thal ur ‚Trier (Haupen-| 1300 GIA2-L Wr Ss 3.2 — -— - 00% % a T 
ni * Wadersioh i W | on 5 150 1/12.01 ` — | Gebrauchssep. 2X 220 V. 
a - Westf. (Kreitz,| 2500 GIA3-L Df | 55 64 1100 — 29 77 60 2% € ; 
i Blebrich) l | | | | | Spannung Dr 2100/440 V, GI 2x 220 V 
| 10 Primärstation befindet sich in der 
W | Geheimen zmühle m Beinatein, : = 
aibli A 5 : r R 250 1/4.05 BER entfernt._Der Dre om wir Ein- 
"gen (städt.) . 6000 Dr 50P WrDm| 170 41! 3000 15 120 19 50 20 | | N Ulalehateonı 
E GIA3-L | | | umgewandelt. 
i | Betreibt 
=” Waldbroe (Heil. : 2 55 80 — 1/1.00 KO | Gebrauchsep, 200, 220 u. 550 Y. Betreibt 
d anstalt) und Pflege- — GIA2-L Df 110 66 1 550 9 4 72 5b | | | auch sine 20, p en 


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Name und Postadresse e Aga) == 332 30% 2283 
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des Ortes, s Scal] s ~ aa nas 235 
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Eigentümer s Clea] SE ,9-2 HE zeig 
2 SipAs| 28 5383588 pe 
a | « a Za” zu a 
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32 


Waldenburg i. Sa. (städt.) 2727 GIA3-L Df 80 2 600 

Waldenburg i. Schl. (Nieder-| 131 c00 Dr 50 P Df 3340' 160 41340 
schlesischeElektr.-u.Klein- | | | 
bahn-A.-G.) | | 

Waldheim i. Sa. (Gemeinde). 10700|G1 A3-L| Sgs 200 32 1220 

| | 

Waldkappel (Bezirk Cassel) 1 200| GIA 3-L Wr Gs ! 32, 400 400 
(J. Bolle) 

*Waldkirchi.Baden(Aug.Jörrens)| 5003| GI A 3-L Se) 113 2 2361 

gs 

Waldkirchen i. Niederbayern (Ge-| 5004| GIA 2-1, Wr (DA) 14 o 450 
meinde) 

Waldsee I. Württbg. (El.-W.Wald-| 6500| Dr 50 P, Wr Df 32,5. 22 6235 
see-Aulendorf A.-G., Wald- GQ 2L ` | 
sce) 

Waldshut 1. Baden (städt.) 4000| GIA2-L;Df Dm 210. 36| 4600 

Waldulm siehe Kappelrodeck | — — ai = == 

Walsheim siehe Gersheim — — a Se = $ 

Walsrode i. Hann. (A.-G. Kör-| 4200:GIA3-L Ggs | 43: 22| 2700 
tings El.-We., Berlin) zus. Ä 

Walsum siehe Rheinisch-Westf. — — = = s5 = 
Fl.-W., Essen | 

Wanfried(Bz.Cass.)(v.Scharfen-| 4650 GI2-L © B0 — | 1650 
bergsche Mühlenwerke) won 
einschließlich Treffurt . Dr 50 P 48, — 800 

Wangerooge i. Oldenburg (El.-W. 368 GIA2-L DË ı 30 16 500 | 
Wangerooge G. m. b. H.) ' | | | | 

Wangen i. Allgäu (El.-W. der| 10000 Dr 50 P|WrDf| »4' 120] 1520 
Argen, A.-G., Wangen) zus GIA3-L | 
1. Zentrale Thalerschachen | 
2. Zentrale Au | 

* Wannsee b.Berlin (E1.- W.W ann- 2378 GIA3-L. Df 170; 33) 242 
see, A.-G.) | | | 

Warburg i. Westf. (städt.). 5 300, GIA 3-L 'Wr (Df) 75 75: 3500 

Warnemünde i. Meckl. (H.Oloffs)I 4203 GIA3-L Df 265 72i 3917 

* Wasselnheim |. Els. (El. - Werk 3727 GIA3-L Df |) nọ 10 1800 
Wasselnheim, G. m. b. H.) | 

Wasserburg a. Inn (Bayer. El.- 3919 GIA3-L Df 70 27 1876 
We., A-G., München) 

Wassertrüdingen I. Bayern (Sol- 1800 GIA3L Ggs 48 80 1560 
dau & Co., Nürnberg) 

Weddersleben a. Harz (Hecht & 1400 GIA 2-L Wr Df 9 6,6 300 
Schreiber) | 

Weener (städt.) (Pächter: Berth. 3890 GIA 3-L Kgs 52 3l 2955 
u. Eınst Körting, Linden) | | 

Weferlingen i. Prov. Sa. (El.-W. 3400 GIA 2-L Df 60 2) 1400 
Weferlingen e. G. m. b. H.) 

Wehr siehe Rheinfelden . _ = —- — Ba sa 

Weida i. Thür. (städt.) . 8440 GIA 3-L Df 208 *)44 5200 

Weidach siehe Wolfrathausen — — = — s 

* Weikersheim i. Württbg. (El.-W. 179 GIA Wr 20 18 RIO 
u. Sägewerk Weikersheim, 
G. m. b. H.) 

Weimar („Siemens“ Elektrische | 31127 GIA 3-L_ Kgs 264 120 11584 


Betriebe, A.-G.) 


‚r) Die Zentrale versorgte am 1/4. 06 in 3 Kreisen 4 Städte u. 40 Ortschaften mit Strom 
und mit einem Kabelnetz von 3000-3100 V die Stadt Waldenburg i. Schl. u. die Ortschaften 
Soora aldenburg. Dittersbach, Altwasser, Weißstein, Neuweißstein, 
Neusalzbrunn, Bad Salzbrunn, Obersalzbrunn, Hartau und Nieder- 
hermsdorf; mit 4 Fernleitungen u. den damit in Verbindung stehenden 11000 Volt-Kabel- 
netzen u. 3000 Volt-Sekundär-habelnetzen die Städte: Freiburg i. Schl., Gottesberg, 
u. Friedland, Bez. Br., sowie die Ortschaften: Fürstenstein, Fellhammer, Neu- 
LAssig, Alt-Lässig, Polsnitz, Zirlau, Königszelt, Altjauernick, 
Wickendorf, Reußendorf, Charlottenbrunn, Sophienau, Nieder- u. 
Ober-Wüstegiersdorf.Blumenau, Tannhausen, Dörnhau. Langwalters- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1 168 


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30° 


10 
31 


82 


242 


Heft 16. 


18. April 1907. 


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© 7 | » [<] De) 2 ` 

283% Pa H- go 2 e versorgte Orte 
235 wz | > A». D = 

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00 Se = s 5 = © emerkungen 
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O | Gebrauchssp. 2X 110 und 220 V. 


I 32 152i 60 30: 154 24/12. 95 
Spannung prim. 11000 u. 3000 V sek. 
2.0, 210, 120 Niederspannung {a 
ausschließi. Freileiig. Außer den in 
| | den Spalten 9 bis 11 angegebenen 
| Ä | | K omre brao ori and eine u 
| och- und Heiz-Apparate mit 315 
3 702 g 002 50 15R| 4304 | 15/2. 98 | KO angeschlossen. Die Hiromerzengung 
5-85 9, im letzten Geschäftejuhre 1/0. 05 bis 
a 30/6. 06 betrug 8,5 Millinnen KWB8td. 
| Fortsetzung siebe unten t). 
*) Außerdem }’auschaltarif. Für Groß- 
abnehmer besondere Preise. 
155: 152 50 , 18 198 1/10. 05 'O K Gebrauchsep. 2XxX20V. _ 
| |) ) T oredungrlenank oberird., Speise- 
| leitung unterirdisch. 
— 16| 40 | 40 80 1/1.05 | O | Gebrauchsep. 2x 110 V. 
und | l 
i Pau- | 
‚ schal | 
7980| 50 | 20 260 24/11. 94 — | Gebrauchssp. 2X 110 V. 
| | | 
6 50i — = 40 1/4. 06 ' O || Gebrauchssp. 110 V. 
Spannung Dr prim. 3100 V. sek. 200 u. 
i 115 V, f. Waldsee Gl 2207 f. Licht. 
| Überlandzentrale. weiche die Wasser 
un: c | t der ea in Eisenfu e- 
324 400 | *)50 | 25 —  15/10.00° 0 nutzt. Versorgt Waldsee. Auler 
| | 1/10. 01 dorf, Reute, Steinach. Qais- 
. 1/10. 05 beuren und Schindelhach. 
| | i *) Außerdem Staffeliarif, für Licht 
s -~ 60—40 Pf., für Krafı 5—12 Pf. 
` 110 280 *)60|*)16| 420| 1/7.00 O | Gebrauchssp. 220 V. 
| *) Außerdem Sondertarif. 
81.190 55 | 55 — |20/11.97 O | Gebrauchsep. 2X 110 V. Außerdem 
| 17 KW Heizapparate. Versorgt auch 
| Vorwelsrode und Vorbruck. 
= == = = == = — 1 Werk ist stillgelegt worden. 
96: 50 17 \ 1/10.00 O | 
1 75 | 170 Spannung Dr 3000/110 V, G1 220 V. 
10 65 | 20 J 110.02 O || 
= 35 : 55 | 55 51| 9/7.05 O | Gebrauchssp. 220 V. 
442 471 50 50 1 100 | 10. 1893 O Į Versorgt vingen mit Dr a. Ol für 
2, 1895 Licht und Kraft, ferner Isny, 
Leutkirch, Christarhofen, 
| Gebrazhofen, Merazhofen, 
| Dürren. Neumühle, Herlats- 
hofen, Razenhofen mit Dr, der 
teilweise in GI A (Spannung 5000/120 V) 
umgeformt wird. Versorgt auch eine 
Zellulosefabrik mit 120 P8. 
35 82 50 30 201 | 5/9. 91 — | Gebrauchssp. 2X 110 V. 
55. 200 50 25 l 12. 99 Gebrauchssp.2>x<220 V. Geerd. Mittelleit. 
| 2020) | 9 Kraftwerk 15 km außerhalb der Stadt ; 
i | in der Stadt Akkumulatorenstaton. 
141 | 140: 60 20-40 225116/8. 95) O | Gebrauchssp. 2% 106 V. 
| | 
92! 136 50 20 163 | 81/8. 97 — | Vergrößerung d. Akk. i. Vorbereitung. 
| 
44; 117, 60 2 205 | 1/7.00 © | Gebrauchssp. 2X 150 V. 
52| 99; 70 4R -— 124/12. 98 O | Gebrauchssp. 2X 115 V. 
9] 40 50 50 15 120/12. 02 O | Gebrauchssp. 110 V. 
25' 163 | GR 20 152 123/12. 00 O | Gebrauchsap. 2x 150 V. Netz mit geerd. 
Mittelleiter. : 
50, 108 55 35 85 16/11.01 O |] Gebrauchssp. 220 V. 
s n ae es = pesa = Br 
120| 458, 40 < 330| 777.1 Aeb . 2x 120 V. ra 
j e a. a DR ch a Bat. von 180 KW wird 
ENG BEE LEERE a BR E _ aufgestellt. 
Ti 22: Pauschal- 16| 10/1.98 — 
tarif 


Gebrauchssp. 2x110 V. Außerdem noch 


l 
80 KW an Maschinen un W an 
90 , EPEA ER r kk. f. Benbahn mit %0 V. Er 
229, 424 70 20R 1366/15/12. 98 KO weiterung der Maschinonsiation mit 
| 20° | 2 Dampfturbinen System Zoelly vo 
| | je 500 P8 im Bau. 


dorf.,Schmidtsdorf, Görbersdorf, Bären rund Niedersalzbrunn,Ditt- 
mannsdorf, Rothenbach, Oberhermsdorf., Kolonie-Sandberg, 
wasser, Lehmwasser u. Neukrensendorf. In Königszelt ist für den en 
eine Drebstrom 10050 Volt-, Gleichstrom 2x 220 Voit-Umformerstation mit Akkumulator H 
errichtet. Die Bahnhöfe ltwassor und Altwasser-Vorbahnbhof. Oberer 
Bahnhof Waldenburg i. Schl, Unterer Bahnhof Waldenburg i. Schl. un 
Dittersbachsind an das 3000 Volt-Kabelnetz u.die Bahnhöfe Niedersalzbrun n, 
Fellhammer Güterbahnhnf und Fellhbammer Personenbahnhof Es ind 
das 11000 Voltnetz unter Zwischenschaltung von Transformatoren angeschlossen. i 

demnach 9 Bahnhöfe angeschlossen. 


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18. April 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 


16. 


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Ela Ta sT we aus a3 Sal = joe 
Name und Postadresse © Agba sgo BES 3d s788 8085.23 08 5548 eng) = © Spannun 
o Bus: “d 395 Bed 2523 25, 2082| 8 agm 7s 5 a p g. 
des Ortes, DENE a 34% ,388 583 HERE $a TA 228 = 5 versorgte Orte 
© S AnS "E-E | m% Sose) ar i a > > u g 
Eigentümer e gynl | Teo Seg Fer: see mes 4 CH gaj Be 83L) 2 a Re 
S Si ER © s Saz, Bas 58583 388 esh Che en -ig © ee 
w D 55w S] 552| lS o fo Lg °% = fal Z% j Bemerk 
“=x “a CEEE- EIE ER È s| Ł E merkungen 
| = < |4 3 loss a|lL|K a! 
‚Württbg. (städt.) .| 7195 /GIA3- | I | | 
Weingarten i. Württbg. ( ) 95 | GIA 3-L ‚Sgs Wı 90 ` e 2247 8 89 149" 50 | 20 400 10/12. 99 O | Gebrauchssp. 2><22% V. - 
*Weiskirchen, Bez. Trier (A.f 1500 |G1A2-L! Wr | 20 win | | 
Schütz) | | 86 10, 45 | 45 | 8 | 15/4.03 | — I Gebrauchssp. 110 V. 
Ä ws a h 
*Welßach - Tegernsee i Bayern) 2800: W ;Wr(DN] 190) 56, | = weiche tagsüber gespeist wird und 
(EL-W.Weißach-Tegernsee,| zus. 1-phas. | a | z Be Se AU a abonda die Ener 16 für Beleucht. in 
| rn808 - 
G. m. b. H.) | 50 P i ! | betrieb nn die Umformerstation 
*Weißenberg i. Sa. . Ru- | T ; ausgeschalte 
en g i. Sa. (Heinr. Ru E LiWr (DN 39| 5 858] 3 10 42 —-|-— 75 27/11. & — I Gebrauchssp. 150 V. 
eißenhrung (5 ! : i ; h | : 
j reka lt en | GIA 2-L ı Wr Df 15 25 | 350; — 20 6 50 ' 30 | -- 25/12. 98° O | Gebrauchssp. 190 V. 
| j ' | l - 
Weißenfeis a. Saale (städt.) . 30700/G1A3-L| Df 471| 72| 12865| 219] 716, 800 55-3025-12 682/25/56. 95| O K Gebrauchssp. f. Licht 2><110 V u. 220 V 
Weißenstadt I. Fichtelgeb. (C. F.| 2829'GIA3 L| Sgs 56 -g | | no 
a. & va Doben = | | 500 4 8! 75 50 '50 — |15/10. 05. O Į Gebrauchssp. 2x220 und 440 V. i 
wasser (Lausitzer Elektri-} 9800 GIA 3-L| Df 660° 90° 5000, 134| 566. a i ; 
stäte-Werk, G. m. b. H.) Dr 50 P | Be NT |E O p ORAE ERE 22o. 110 Y. Rirömpreie far 
| rehstrom nach bes. Vereinbarung. 
Welleg, Post Polch (Wellinger 600’G1A2-L| Wr | 50| 16,5, 300] — © 88 30 
Spar- und Darlehnskassen- | an | É 30) in | 9 ee "Me Kosten für oral. 
Verein, e. G. m. u. H. zu erwerh, Banten u. Hausinstallationen 
Welling) | Ä mit einbegriffen. 
ee l. Pr.-Schleswig (Georg 90!GlA3-L)| Wr ; 95 22) 1160| — 31! 30 50 = 40 | 15/7.04 | O | Gebrauchssp. 2x220 V. Versorgt auch 
*Wendeitein b Nürnberg (Kurtz| 1600 GI A |Wr Sgs 30 | r nn 
. uriz r 8 7! 258 sum © © ç Ben 5/12. 2 
„é Zanders, Pappenfabrik) en | | De 5/12. 99 
os (El.- ief.-Ges., 10 069 | Dr 50 P | Df t 231 — 3 764 8 | 433 360 60 15 297 | 1/8. 98 i K O Spannung prim. 2100 V, sek. für Licht 
rlin) zus. ı | | 110 V, für Kraft 220 V. Uberland- 
zentrale versorgt auch Westönnen, 
| Ber mi Kohann rich, 
* Wermelskirchen i. Rhid. (EI.-W.| 15471 | GIA3-L! Df 290 25 2100 : 0. 954: 237; T 
Wermelskirchen, G.m.b.H.) | | | 12 146 | 346 40 2R 254 | 23/2. 99 = -— | 9ebrauchssp. 2 x 220 u. 440 V. 
| | | Gehrauchsep. 4000/110 V. Betreibt am 
| Tage dan Säge- und Hobelwerk des 
| | | Geschl. Das Jetzt bestal. Werk lieg: 
* Wertach b. Kempten (Jos. Jörg) 1 630| GIA 3-L) Wr _ 30 | 12 720) — 48 | 2 5:8 60|15/2.97 | — nn der Gemeinde Jungholz auf österr. 
| 1/1. 02 Gebiete. Wasserkr. ist d. Wertachfluß. 
| t Das alte Elektr.-Werk i. d. Gemeinde 
| | Wertach wurde aut gelassen. Vorläufl 
o Eh) ee 
Wertheri. w .Aug.Hokamp) 2180: GIA 3-L a Df l 4. 21 1500; — | 88 84 50-40 30- > 90| 1/12.97 | — | Gebrauchssp. f. Licht 110, f. Kraft 220 V. 
gs ı | Ä 
$ . | i 
Wesselburen i. Holst. (städt.) . AO GIA 2L Ggs ` m 22 2110) 5 14| 125 — | — ; 132, 1/10.98! — f Gebrauchssp. 110 V. 
! i ' | 
pie z u (Paul 1600 GIA2-L|WrSgs. 3 10 400° — — > 35 50 | 25 30 a O | Gebrauchssp. 220 V. 
d | | : 
Wester hamm Í. Oberbayern (Bier- 950 Dr Wr 36 | 2 — E” .— — = = 36: 2/2.05 | — Į Spannung 1000/120 V. 
brauerei von Marcis) | | | | 
$ | 
Westerland auf Syit (städt.) . 1960 GIAS-L| Df 20° 240 4900, 19 40 190 _ Siehe 480 | 15/6.93 | —- | Gebrauchssp. 2><220 V. Das Werk wurde 
i Bemerkung . 1/6. 03 1908 für GI umgebaut. _ 
| | ` Strompreis für 1. Januar bis 1. Oktober 
Wett i , | | ' | | % Pf., für 1. Oktober bis 1. Juni t0 Pf. 
etter a.d. Ruhr (Gemeinde) .| . 8200: W 50P — ` — — 8750! 72. 80: 210 45 :*)16 | 260: 1/10.98' K | Spannung 2:0 V. Das Werk erzeugt 
| | den Strom nicht mehr selbst, sondern 
i | ‚bezieht ihn vom Rheinisch - West- 
| fälischen El.-Werk in Essen. 
*Widd . | *) Zählermiete wird nicht erhoben. 
& Pak ent, (Scheuber| 1260 GIA 2-L | Wr l1, 3 3B -- 4 15 40 25 % 1/8.99 | — | Gebrauchssp. 130 V. 
2 i | l | l 
Wiesbaden Stadi) (Pächterin:| 90000 Dr50P! Df 2900| -- 68110 10% 1700'2160° 60 !16R. 3870 16/4.98; — | Spannung 2400/115 V. Lief. auch Gleich- 
l.-A.-G. vorm. W. Lah- ' | | | | *) strom von 600 V. für Straßenbahn im 
meyer & Co. in F | | | | Anschlußwert von etwa 1200 KW. 
a M . m Frankfurt | ' *) Für Aufzugsmotoren werden beson- 
) | dere Gebühren erhoben. Mit Groß- 
| | abnehmern besondere Verträge. 
| | | Spannung 10000/150 V. Werk versorgt 
| | 25 Ortschaften und betreibt auch die 
elektrische Kleinbahn H e i d`e lb erg- 
| Wiesloch mit 13 km sowie die Mo- 
| Ä | torwagenlinie auf d. Dampf-Vollbahn- 
strecke Wiesloch Oberstadt- 
Wiesloch Staatsbahnhof mit 
83km. Außerdem vom 1/11. 06 ab etwa 
3km Wiesloch Staatsbahn- 
hof - Wiesloch - Walldorf- 
Stadt. Die Versorgung d. Heidel- 
berg - Wieslocher Linie geschicht 
Wiesiooh i. Baden (Oberrhei w | ! sieh 2 000 20/10 oo OK een Mensen. ET Drao 
„Wa errnein] 47 000 Df : 1305 60 15183] 73 4971200. ieho r . chron- Pufferhatteri 
We, A-G, Wiesloch) 1-phas. B ee |) A Y, Puferpaterie. 
50P | dorfer Linie wird mittels _ Ein- 
ankerumformers mit 600 V betrieben. 
Umform eltung zus. 345 PS außer 
;palt s 
BiS 200 KWStd. 60 Pf. Mehrentnahme 
40 Pf, beim Überschreiten v. 400 Re- 
nutzungsstunden 30 Pf. Die ersten 
10 0KWStd.20 Pf.. die nächstfolgenden 
| 4000 KWStd. 15 Pf., alles weitere 10 Pf. 
| | es verlegt nur 2 km Hochsp.- 
Wiesseo a. T | i abel in der Stadt Wiesloch. 
ernsee i. Oberbayer * Z 60 : 60 52 1/11.03 O Gebrauchssp. 220 V. 
(Aloi i yern WO, Gl A Dm l1 10: 400 ) l 10 | 2) . » D. i 4 Liliput-B l durch 
i Wiedenbauer) une einer Wassskraft Er- 
Wilda | | | weiterung geplant. 
siehe Posen . o _ E Bi m el a a a a ke um = _ 
Wildem i ' ; l 
ann 1. Oberharz (Alb.| 1400 GIA2L FW æ 10 7%- ā rR Rg l 20 110.97 O | Gobrauchesp. 22 V. 


Haupt) 


412 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. a 18. April 1907. ' 
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s be =S & E-0- - ı@ 9p co O be o Z, Q © Spannun 
N sE80>2 . g Ba: 3 © arsd toi ui u N Sg ke € & K., 
Name uud Postadresse = 2.053 „= 332 god 2889 85, Bar a. 20,5 an. © 2 versorgte O 
© 35325 2 e 2 -bd | = SELF ETF 2x8 > 22 = Pie E = | e ete rte 
des Oıtes, j LSLE] 2. Am. 28 Bes oder SE50 wzo LMd ga” a = i 
a Sgan oS Wof ots CSEE apogas an Sol Bago a 2 un 
Eigentümer š Na! r Sar 288 30088 si N a A gE o > 
Ige S E a e EE EERIE 88:5 ©; = %4 ® i a ni 
Age: fan] D l Son, 39 | z B3 ER og n a aa 5 =) pe 
m g S ag” Huag" alea ggs de De 
5 De > E 4 95a, Ne L | = 
| | ER N 
Wildeshausen i. Oldenburg (W. a GIA3-L | Wr Df 40 16 1500 8 66 92 50 | 2 50; 1/11.99| O | Gebrauchsep. 2x 110 V. 7 
Dierßen | j i = 
Willenberg ) en ii 2400| G1A2L Wr 35 20 220 — ¿0 12 50 | 50 10| 1/4.03 | O | Gebrauchssp. 220 V. iy 
(J. Rischewski) | 
Wilimenrod (Adolf Jung). . - 500'GIA2-L Wr | 10 4 350 — 75 30 40 20 — 20/12. 04 O | Gebrauchssp. 220 V. 
Wiisdruff i. Sa. (Stadtgemeinde) 3901 | GlIA3-L Df 165 110° 3300 40 140 229 55R 25 300 116/10. 00, O Į Gebrauchsep. 2X 110 V. nn 
Holst. (EL-W. Wilster| 5000I|G1A2L Df : 8 37| 4000; 39 652 258 50 20 150 |12/11. 95| O | Gebrauchssp. 110 V. n 
A.-G. | x 
x Wimpfen a. Berg i. Hessen] 2300| GIA Df =» 4 883| 550 — 33, 60 60 | 30 70| 1/1.00 | — | Gebrauchssp. 2><150 V. | $ 
(Oskar Link) i | l R 
Windsheim i. Bayern (städt.). .|  3650|GIA3-L; Sgs 75, 2364| 1520. 3 58| 200 60 i 25 ` 170 19/1.08 | O er 241107. Ferner an Ticht gr 
. St > : i } De 
| Dr En ie 
Winnenden i. Württbg. (A.-G.| 39241GlA3-L| Kgs 106 52| 2400 4140| 256 55 30R 274 1/4.02 , O Gchrauchn: 2><220 V. Torsorgt auch | 
Körtings El.-We., Berlin) | | | | 
*Winningen a. Mosel (städt.). . 1900/G1A2-L; Df | 21 13| 1350: — ai 98; 60 | 25 75 | 24/1. 02| — | @ebrauchssp. 220 V. 
Winsen a. y Luhe (Naylorf 4100|GIA 3-L Df — 1% 73| 3530 4 101, 167| — — — 13/11. 00| — Gobranonap: für Licht 110V, für Kraft 
emm | | | 
Wipperfürth (Bez. Cöln) (städt.) 3000, GIA 3-L | DfWr 148 5 — 4 70, 220 40 |20R 130 1902 O | Gebrauchssp. 2x 220 V. | 
re je Hess.-Nass. (Adamį 40001G1A2L| Df 86 12| 1520 6 2| 30. 50 | 50 85 / 18/1. 99| — 
arx | 
Wismar i. Mecki. (städt.) . . .| 220001G1A3-L Dgs 108 70| 3434| 31 123° 257, 50 | 20 242 115/10. 04| K | Gebrauchssp. 2><220 V. 
88 i ! | 
x Menoe Mr Ostpreußen (J. 1900| GI A Wr 22 21 — | — —  — : 5j) 20 18 | 13/2.04 | — | Gebrauchesp. 110 V. | 
ischewski | ' | 
Wittlich 1. Rhld. (städt) . . .| 5565IGlA3-L; Df 150 75| 4275 10 62 212 50 |2R 180 | 1/10.99 | O f Gebrauchssp. 2X 22 V. | 
| i 
*Witzenhausen a. Werra (El.-W. 3500|/GIA2-L| Df gQ — 2216 4. 66 199, 50 | 20 220 1/12.00 | O | Gebrauchssp. 220 V. "ER 
Witzenhausen, G. m. b. H.) | | | | | T 
Wohitorf b. Reinbek (Villen- 350| GIA 2-L) Sgs 12 57 320 — B 4 80 8D = 1/9.03 | O K | Gebrauchssp. 220 V. e 
kolonie „Sachsenwald“ | | | | | J 
Wohitorf, G. m. b. H., Ham- | nar 


ii | | Geb hsep. 2110 V. Früher (reit i 
| 8/8. 98) wurde der Strom aus der Mühle 


a | ! | | von Gebrüder Sartorius in Neumfihle 

enberg I. Neum. (städt.). .| 5500|G1A3-L) Df 4% 30 1300! 10| 16 105 „ Siehe 93 10.06! O vr Picht f. die ersten 00 KW8td  ', 

| | Bemerkung 8/8. 98 Kür richt on Aushrverbrauch 40PF: A 

| | für Kraft am Tage 2 Pf.; bei Nacht 

| | | | ` par 

Wolfach (Eigent.: Roman Arm-} 1802| G1A2-L | Wr Df 54 25 1450 8 45 70 40 20 — (10/11. 97| O | @ebrauchsep. 220 V. g 

bruster; Pächter: Schwarz- | | | 
wälder Barytwerke, G. m. 

b. H, Wolfach) | 


| | | 
Wölferlingen i.Nassau(Gemeinde) 395 GIA 2-L| Sgs 10 10 375) — m — Pauschal- 30: 1/2.05 | O | Gebrauchssp. 220 V. 
1 i 
| 


Wolfgang-Grube siehe Ruda | — ee > 5s = : 2 | Ss 


-==> =] -— -— 


| 
l 


REEE 
T E =3 


Wolfrathausen i. Oberbayern (Loi- 1 800 | 
sachwerke Weidach-Woltf- ! 


ratshausen H. Wimmer) | | ‚Spannung primär 3000 V. Gebrauchssp, 
Ortszentrale u. 115 
l. Ortszentrale . .» . . GIA 3-L| Wr Df 54 60 1 100 16 40) 53 60 | 20 — 1/7. 98 orl FEA a merk 
2. Überlandzentrale . . ‚Dr 50 Pi Wr Df 120 — 1 800 8; 110| 120 'u.Pauschal*) — |15/9. 99; *) Für Abnehmer, die nur im Sommer 
| | Strom bezieben, 70 Pf. 
! l *e) Mit teilweise unterird. Anschlüssen. 
Wolmirstedt (Bez. Magdeburg)| 4660 GIA3 L Kgs ` 66 30 2740) 5! 1058| 190 50 225 155 14/12. 98! *) O | Gebrauchssp. 2><110 u. 220 V. Versorgt ' 
(städt.) | | ' 8 Gutsbezirke. sed | i 
| | l *) Nur 2 Bahnüberführungen unterird. 
Wongrowitz (städt) . . . . .| 6040 GIA2-L Df A) 5. 2962) 22: 65; 182 50 40 225 | 1/10. 01! — | Gebrauchssp. 22 V. f 
| 
Wörishofen i. Schwaben (Lokal-I| 2500 GIA 3-L Ses (Df 83 P4. - RS Gebrauchssp. 2x 110 V. Weitere 60 KW 
bahn-A.-G., München) = Di en u mm 1492 id 9 Sar Bahnbetrieb 500 V Türkheim -- 
| | | Wörishofen. e 
| | . 2x20 V, j 
| ee se Vie omon m ' 
Worms (städ | | Brennstunden 60 Pf. die fene 
(städt.) . . . . . .[ 37557 GIA3-L Df 470 136 14215: 208 381! 557 _ Siehe 1210: 3/8.01 ı K N kosten, bei jährl. Btromverbrause 
| Bemerkung (einschl. eo Eee 5% 
PER RE | | | Kraft: 25 Pf. ohne Rabatt. 
oerth a. d. Sauer i. U. - Els. 1100 GIA2-L Wr Df 30 z ER 2 rn r Ze ae | a bssp. 120 V. 
(Fr. Holcroft) 4,5 1 N 12 | 40 50 50 | 1/12.97 | O ebrauchssp . 
*“Wreschen i. Posen (städt.). . 5: A . 0: : ie i POR _ Straßenbeleuchtung i 
( ) 5535 GIA2L Di 125 1603000) 1270: 170 50 50 139 21/12. 00| O | Gebrauchesp. 220 V, and 30 G@iüb- 
| | lampen (nach 10 Uhr). I: 
Wrist i. Holst. (W. Jūrs) . . . 376 GIA3-L Gs — 0.0. l= — i — — | — — |1/11.0| — | Gebrauchesp. 20 V. 
Wronke I. Posen (städt.) . . . 5000 GIA2-L Sga 52 31 l | = 2 290 V. Bogenlampen sind 
Wülfrath | ö BR u = Š Ee = | > 108 211201 0 ee genbeieuchtung ne 
rath Rhnld. (städt).. . .| 8849 GIA3-L| Di. 138 40 3175| 33 1665| 199; 54 255R: 183 122/12.97° O | @ebrauchsep. 110 V, ‚bezw. 2 os | 


k durch 2 Elekt: omotoren 
| | an cn 20 PS betrieben wird. 
: Wunstorf b. Hannover (städt.) 4495 GIA3-L| Kgs 45 21 2270 16 76 | 118, 6 25 150° 9/1. 99 nr 


| il durch Akk. Angesc 
| 18 Koch- und Heizapparate. 


Wurmansquleit i. Nieder - Bayern 800 GIA 2-L! Df 15 i A 
Würzburg & en z | j i a l en E i 
Nurzurg (städt.; Pächter: El-| 80325 GIA3-L Df | 400 174, | Ä „2x 110 V,_blanker Mitte 
ee A.-G.vorm.Schuckert &Co,, | re] 692. 08 02 B0 25i RK fear. Aulerdem für Bahnbetrieh Une 
Nürnberg) | | | | 560 ET Tess . und 2 KW 
| | | | | | Pufferbatterie. 


| | | bunden mit 


nnungs- 
1. forner 


— ' 18) 20| 60 40 *)40 1/10.05 


t 


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i E 4 


Bar 


menle 
u Kr 


NEL 
ape 


iV, eir 


Name und Postadresse 
des Ortes, 


Eigentümer 


Wusterhausen a. Dosse (Julius 
Ascher, Berlin) 


*Wyk auf Föhr (Baltische El.- 
Akt.-Ges., Kiel) 
Xanten I. Rhid. (städt.) 


Zabrze (Donnersmarckhütte, 
Oberschlesische Eisen- u. 
Koblenwerke, A.-G.) 


— siehe auch Oberschles. El.- 
Werke 

Zehlendorf-Wanaseebahn b. Beriin 
(Gemeinde) 


Zehlendorf - Scheenow 
Teltow) 


(Kreis 


Zeii, Schloß (Herrschaft Zeil) . 
Zeitz (städt.) 


Zella.Harmersbach(CarlSchaaff) 
lell a. Mosel (EI.-W., Zell G. m. 
b. H. Bonn a. Rh.) 


Zell i. Wiesenthal (El.-W. Zeil 
i. W., Akt.-Ges.) 


Zella St. Blasii (Hr. Ehrhardt, 
Masch.-Fabr.) 


Zellerfeld s. Clausthal. 
lel: (Kr. So i 
Kar So ran) siehe Lausitzer 


Zielenzig I, Nm. (Gemeinde) . 


— *(Deutsche El.-Ges., Char- 
lottenburg) 


*Zigankenberg bei Danzig (Ge- 
meinde) 


‘laten I. Ostpr. (G. Pauly) . 


liradorf belFürthi. Bayern (A-.G 
ortings Elektr. - Werke, 
anver-Linden) 


Uttan (stadt) . . 


Zölnitz b. Neue Schenke, Sa.-Alt. 


? 


(Alb. Leydolph,Obermühle) 


lappat 1. Westpr. (A.-G. f 
. Westpr. (A-G. f. EL- 
Anlagen, Berlin) 


Zossen i, Mark (A.- 
en Berli 
“Menhausen |, Wirt 
ü Se Stuttgart) T i 
W b. Stettin (Gas- ; 
We, Bredow EO Ba 
Zülpich 1. Rhnid, (städt.) . 


Zwickau | Sa. i 
„3a. (Zwickauer El.- 
M Straßenbahn A.-G) 
i li Bayern (J. A. Röck, 


08. Pauli ; 
berger und Nik. Wein- 


‚für Elek tr.- 
n) 


aai $ A 
2. eds =. 
3 ggfs S 3 
5 Lgs) u 
= JESSE >= 
© Sa es 
= ellig Eg 
2 Olá 2g 
lan. >a | s & 
i © u 
3000 GIA 2L Sgs 
! 1 
1238|GlA8-L Dr 
4001. GIA2-L Df 
— Drop Df 
' Hochof.- | 
Gas | 
11389 Dr 50P. El 
12000. Dr50P Df 
| 12L 
125 GIABL Df 


2000 GIA 8-L | WrDf | 


| 


2600| GIA 2-L Df 
10300) W  Wr(DP 
zus. 2-phas. 
50 P 
5120! GlA3-L Df 
5975 GlAB8-L Df 
GlA3-L Df 
3 242 GIA2-L Df 
3 600| GIA 2-LĻ Wr 


4900: GIA 3-L *) Df 


| 


35000 GIA 3-L 


20| GIA 


11 800| GIA 3-L 


5000| GIA 3-L 


Gl 
Dr 50 P 
8 546 | GIA 3-L | 


10 000 | 


2665 | GI A 3-L 
zus. 


68 000 | GIA 3-L 


3512| G1A 3-L WrDf 


Df 


Wr 


Df 


Df 
Df 
Gas 
Df 


Df 


$ |a 
Sug] 33 
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252 | Bei 
3.18: 
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64 28 
110 12 
60 32| 
3500 — | 
| 
| 
| 
| | 
| 
1500 — | 
a 
T 14 
250' 132 
60! 50 
60 | 15 
| 
985 T 
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T | gE 
91 A!l 
33| 18 
50! 40 
85|) 20 
468! 9 
8,8 | 6,6 
es 70| 
| 
| i 
1832 35 
20| 52, 
56) 28! 
| 
110| "e 
f 
752! 283 
90 


Angeschl. Glühlampen, 


| 


pen usw. 
rechnet 


Nerostlam 
umge 
auf 50 Watt-Lampen 
Angeschl. Bogenlampen, 


stärke der 


Gesamte Pferde 


edrückt durch d. 
angeschlossenen 


eichwert an 10 A-Lp. 


a 
GI 


8 


Elektro- 


(ausschl. Straß 
_bahnwagen-Motoren) 


motoren 


fast garnicht 5.500 


8500 


| 
11 024 | 


3 431 


| 
2 700 


1200 


2 200 
6 933 


2 500 


108 | 


161 | 


46 
80 
24 
12 
513 


35 


120 


116 ; 


273 ' 
320 | 
52 


46 


Zabi der angeschlossenen 


Elektrizitätszähler 


S 


215 


93 


61 
140 


509 


14 


422 


181 


mit l!abatt 


Strompreis 


R 


i 
m ia a 


& 


20 


Biehe 


Bemerkung | 


6R,SR 
'b.235%.b.40%, 
*) 


| 


zu 


60 20 


Siehe 
Bemerkung 


50 


Biehe 


Bemerkung 


| 
50 '30R 


205: 45 20 


3 50 2% 


146 55 2% 


40| 465: 60R| 2R 


61 


70 


| 
| 
| 


| 


60 | 25 


30 


! 


670 Pm 041 KO 


| 


6 : 15/8. 05 5 
| | 
— 1/6.9 © 
| 
— | 15/4. m; KO 


265; 1/4. 8 OK 


182| 1/7. 98 
j 

183 114/10. 00 
1226 23/12. 93 


200 | 1/9. 97 


“| 

oe) 
[| 
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a37] © ! g 
d = o tu ao 
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12205 
© sj $ H 

| 

| | 
— 11/104, 0 
180. 18.6 — 
146 1/1007 O 
— 185 KO 
i K 
T E K 

mit 
Kabel- 
netz 

60 Aue O 
400 |15/12.04 K 
82! 1894 © 
80| 1/3.06 O 
1 500 |15/11. 99, O 
— |5203] 0 
Z - |- 
172| 19.4, O 
— 1/9. 94 , — 
— 12. 1897 | — 
— |20/10. 02 — 
110! 18/9. 99, — 


O 
O 
K 


0) 


Spannung, 
versorgte Orte 


und 


Bemerkungen 


Gebrauchssp. 220 V. 
Gebrauc .110 V i 
Kur hssp für Licht, 22 V für 


Gebrauchssp. 22 V. 


Spannung 1000/110 V. 


Spannung 6000/225 V. Bezieht vorläufi 


Strom vom Elektr.-W. Zehlendorf- 
choenow. Das alte der Imperial 
Continental ciation ge- 


} an Asso 
örige Werk in Zehlendorf ist ein- 
gegangen. 


Spannung Dr 6000 Y, 
Überlandzentrale mit 

icht- und Kraftzwecke sowie Gleich- 
strom für Kanaltreidelei. elektrische 
Pataria u, ‚Bohleusenmooren. Sn 

von 

Notbeleuchtung. eh 
Strom wird nur an G ind 
und an Großabnebm or mit Vertägen 
auf verschiedener Grundlage ab- 
gegaben. 


*) Außer den Bahnmotoren. 
Gebrauchssp. 2x 110 V u. 220 V. 


Gebrauchssp. 2x220 V. 


Gl 60 V. 
Drehstrom für 


Gebrauchssp. 2x 110 V und 220 V. 


Gebrauc . 220. V. Anschluß de 
Ortschaft Mal mit 600 Lampen im Bau. 
Spannung 5000/1560 u. 5000 150 u. 
500 V 2-phasig f. Kraft, 10V I-phasie 


f. Licht Versorgt auch Mambach, 
Hausen, Fahrnau. 


*) MitGroßabnehmern besondere Verein- 
barungen. 


Gebrauchsep, 2x220 V. Angeschlossen 
ferner 7 Ventilatoren, 1 Örchestrion, 
18 Bügeleisen, 8 Kochapparate. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. Das neue Werk 
wurde am 15/10.08 eröffnet. 


Gebrauchssp. 2x 110 V. 
Nähere Angaben nicht erhältlich. 


Gebrauchsep. 220 V. 


Gebrauchssp. 2X 110 V. 
®) Lokomobilen. 


Gebrauchssp. 2x 220 V. Geerd. Mittel- 
leiter. 


Strompreise: Licht 40 Pf. m. Verbrauchs- 
oder Geldrabatt v. 2 bis 15%, Kraft u. 
sonstige Zwecke 20 Pf. m. Rabatt wie 
oben v. 5 bis 35%, 


Gebrauchssp. 118 V. 


Gebrauchssp. 2x 220 V. 

Strompreise. Lieht: Juni bis Sept. 45 Pf., 
Okt.bıs Mai 40 Pf. ohne Rabat: Kraft. 

80 Pf. mit Rabatt. 


Gebrauchssp. 2x22 V. Dient auch zum 
Betrieb des Wasserwerks. 


Gebrauchssp. Gl 2x 110 V, Dr 10000 V. 

Gebrauchssp. 2x<230 V. Geerd. Mittel- 
leiter. 

Gebrauchsep, 2x<220 V. Versorgt auch 


oven. 


Gebrauchssp. 2>x<110 V. Dient auch 
für Btraßenbahnbetrieb mit 650 V. 


Gebrauchssp. 2 x< 120 V für Licht, 240 V 


für Kraft. 


Zeichenerklärung. Betriebskra ft: 


AP Etraseohnleohe Zeitschrift. 


1901. Heft 16. 


B. Im Bau begriffen oder Bau beschlossen. 
Wr = Wasser, Gs = Gas, 


Df = Dampf, 
Sp = 8piritusmotor, Pt = Petroleummotor, Dm = Dieselmotor, P = Periodenzahl bei "Wechselstrom, 


Kgs = Kraftgas, Lgs = 
= Volt. 


In der buchstabenmäßigen Reihenfolge ist ae und ä hinter a, oe und ö hinter o und ue und ü hinter u eingeordnet, z. B. Fürth hinter Furth. 
Ein * vor dem Ortsnamen bedeutet. daß die Angaben der vorjährigen Statistik entnommen sind. 
Ein t vor dem Ort:namen bedeutet, daß das Werk inzwischen in Betrieb gekommen ist. 


Name und Postadresse 
des Ortes, 


Eigentümer 


*Aalen I. Württbg. (Könizlich) . 
*Aistalg I. Württbg. (R. Vollmer) 


* Albisheim a. d. Pfrimm welcher „Werk 
Albisheim G. m. b. H.) 


*Alf a. d. Mosel (Ph. Jackel) 
* Allenstein I. Ostpr. (städt.) 


*Allstedt (Gas- u. El.-W. Allstedt, 
A.-G., Bremen) 


* Alsenz-Oberndorf (G. m. b. H.) 
* Altenau I. Harz (G. Dörmann) . 
Altenau siehe Murnau . 
Aschaffenburg (städt.) 
Aßmannshausen . 


Auerbach I. Vogtl. (städt.) . 


*Augustenburg i. Schieswig - Holstein 
(C. Ohlsen i. Sjellerup) 


+Auma i. Thür. (städt.) . 
t Bardenhagen (A. Meyer) . 


*Bärensteln, Bez. 
Luttichau) 
Barsbüttel u. Tenfeld i. Schlesw.-Holst. 

(Geuosseuschaft m. b. H.) 
+ Beedenbostel b. Celle (Bes. Harms). 


* Beeskow I. Mark (Gas- und EI.-W. 
Beeskow, A.-G., Bremen) 


* Benfold i. Elsaß (Heinr. Berninger) 


* Benrath (Gas- u. El.-W. Benrath, 
A.-G., Bremen) 


* Berga a. d. Elster (Gemeinde) 

* Beriinchen (Rich. Jaenicke) ; 

v Bernstein (El.-W. Bernstein G. m. 
. H., Berlin) 

*Bersenbrück I. Hannover (Bersen- 
ee u. El.-W,, 


Dresden (von 


*Berthelsdorf i. Erzgebg. (C. Stecher, 
Walzennmiühle) 


* Beuthen i. Ob. -Schles. (Schles. El.- 
und Gas-A.-G.) 


* Birnbaum (Gas- u. El.-We. Birnbaum, 
A.-G., Bremen) 


+ Bisperode i. Br. Ta -W. Bisperode 
i. Br., G. m. b. H.) 


* Bitsohweiler i. ed RO 
Blankenhaln i. Thür. . . 

*Boisheim, Bez. Düsseldorf“ (Gem) 
i Bodenburgi i. Braunschweig (Gemeinde) 


*Bohmte i. Hann. (Mühlenbes. Kolk- 
mann) 


*Bollweiler i. Elsaß (Göineinde): 


*Borbeck (Rhein -Westf.El.-We.A. -G, 
Essen) 


* Borkum (Gas- u. El.-We., 
A.-G., Bremen) 


Branbach, Bez. Wiesbaden 5% 
*Bredenbeck i. Hann. (G. m. b. H.) . 


* Breisach (Gas- u. El-W. Breisach 
A-G., Bremen) 


” Bremen (s städt.) (Hafenzentrale) . 


Bretleben (E1.-W. Bretleben und Um- 
gegend, e. G. m. b. H.) 


Brieg, Bez. Breslau (städt.) . 

*Brockau (Gas- u. El.-We. Brockau, 
A.-G., Bremen) 

Brück i. Mark (H. Fischer, Ing., Berlin) 


Borkum, 


* Brüggen I. Rhpr. (Gemeinde) 
Brühl b. Cöln (städt.) . 


t Brunndöbra (S.P.Wildin Plauen i.V. ) 


Buckow, Kr. Lebus (Buckower EI.- 
Werk A.-G.) 


Einwohnerzahl 


= 


1 100 
2355 
900; 
1600 
1 200° 


1200. 
47 217 


2114 


2760 | 


2760 


3537 
| 


4 000: 


24 100 
4916 


1 500 


1 200 
6 000 


0} 
% 
r 


Gleichstr,, 
Gleichstr. m. Akk 


G 
wW 
Dr 


Wechselstr., 
Drehstrom 
Dreileite 


+L = 


GIA 


GIA3-L | 


(2x220 V) 


GIA 2-L 
en” V) 


GIA 3-L 


— 


GIA 3-L 


GIA 3-L 


GIA 2-L | 


(220 V) 


GIA 2-L 


(220 V) 
GIA3-L 


GIA 3-L 
G1A 3-L 


Dr 


GlA 3-L 
Gl À 3-L 


Dr 
Dr 50 P 


(5000 220 V) 
GIA 3-L 


(2 x220 V) 


— 


GIA3-L 
Dr 


GIA3-L 


(2x220 V) 


8 000 


GIA 3-L 


' (2x220 V) 


2 500 


GI 3-L 


(2 x110 Y) 


Betriebskraft 


(Reserve in Klammern) 


FR AFR 


Df Wr 


Df 


z —E en a a a m 


600 ` 


Wr (Dt) 


Dr 


serve, in Kilowatt 


Normale Leistung d. 
Maschinen, einschl, Re- 


30 


40 


Normale Leistung d. 


hl. 


. Oinsce 


Reserve, in Kilowatt 


Akkumulatoren 


Leuchtgas, Sgs = Sauggas, Ggs = (teneratorgas, Bz = 


18. April 1907. 
m ——————————— a a a a m RE er 


Benzinmotor. 


Tr 
| Zid u: 
| = a > 5 FFIR: 
| Name und Postadresse E FR PE EEE FPE 
a | 38543 | 2m |30 rs 
en 2 Seh) 2a (nie 
= pi l u © rip: q- 
Eigentümer F EI =È F H 
2 + mE gerl F 
© aak = zer 
| < 
i | 
| * Büdingen i. Oberhessen (Gemeinde) .| 3101: GIA3-L Df 2% 
| *Burg, Bez. Magdeburg (städt.) . 22432 GIA3-L Df- 320 80 
*Bütow i. Pommern (Gas- u. El-We.| 6487| GIA3-L Dt — _ 
Bütow, A.-G., Bremen). | 
ili *Bütthart I. Bayern 950 ; Gl Wr 10 10 
+Celle (städt). Ja GIA 3-L | Df (Gs) 20 7 
(2x220 V) 
* Chateau-Salins (Gas- und El.-Werke| 2217 — = = a 
Chatrau-Salins, Bremen) 
| *Cölleda (Gas- u. El-We. Cölleda| 3375, - = = P 
A.-G., Bremen) 
| *Cöpenick. (städt.). . . 2095 GIA3-L Df 780 310 
il! +Cöthen i. Anh. (Elektr.- -Liefergs. -Ges., 23778 GIA2-L Df 125 6 
T Berlin) ' (2> 220V) | 
| *Crimmitschau (städt.) . 2816 Dr Df 460 — 
i|! *Crossen a. d. Oder (städt.) 7369' GlIA3-L Df — = 
‚|| *Dahlhausen a. Ruhr (Gemeinde) 9165 Dr Df 760 — 
| *Degerndorf i. Bayern (Gemeinde) . 900; GIA Wr -> 
| ı *Deggingen a. Fils ee Brell’ AR l a GIA Wr = = 
| | Deimenhorst j GIA3-L = — - 
d. (2 x220 V) 
|, *Deutsch-Eylau (Aug. Klönne) . 8074| GIA3-L Df 220 3 
| * Devant les Ponts b. Metz (Gas- u. El.- 2654| — = —_ = 
Ih We. Devant les Ponts, A.-G., 
| Bremen) 
| Daa da Merseburg (Becker 1250 G1A 3-L Df s = 
0. i i 
|| *Diedenhofen (städt.) . | 10062! GIA3-L. Df 360 | 20 
*Diliingen a. d. Saar (Dillinger Hätten- 5326| GIA3-L Wr 210 8 
| werke A.-G) | : 
| *Dingolfing I. Niederbayern (A.-G. El.-| 3400, GIA2-L Df 0% 
We. Dingoltiug) | | 
+Dinkelsbühl i. Bayern (städt.) 4655| GIA 8- L Dm 1600 H 
Dr 17 P 
(156/2150 V) 
t Dittersdorf-Gornau-WeiBbach i. Erzgeb.| 5300| GIA3-L Sys 100 21 
| (Gemeinde Dittersdorf) (2% 220 V) 
ı| Dorfen i. Bayern (G. m. b. H.). 2246 — = = u 
|| +Dornhan O. A. Sulz (städt.) . 1 600 GA BL. Dm 7 0 1 
| *Dorstfeid, Bez. Arnsberg (Gemeinde) | 3161| GIA3-L Df 280 210 
| en i. Württbg. (W. Küferle, 800: GI Wr 2 - 
if aun ` 
| *Dramburg (Gas- u. El.-We. Dramburg, 5883 = = = - 
1 A.-G., Bremen) | 
| *Drossen (Casi El.-Werke Drossen, | 5146 = u 
| A.-G., Bremen) | 
| *Dürrrenberg I. Sa (Ch. Saline). . 1100, GIA 3-L ' Df- = =, 
į Dürrheim i. Schwarzw. (Großherzog. 1300| GlA3-L, Df 170 3 
Salinenamt) 2x220 V). | 
*Dürrmenz i. Württbg. (Gemeinde). 3 381 Dr Wr 120 — 
* Ebermannstadt i. Bayern (Friedr. Palm, 747 _ Dr | Wr 130 - 
Nürnberg) | ' 
*Eberstadt (Gas- u. El.-We. Eberstadt,| 5149 = AR An 
A.-G., Bremen) l 
+ Eberswalde (städt.) . Saar GIA 3L Df 400 160 
*Edesheim i. d. Pfalz (Gemeinde) . 2264, GI Wr 2 = 
* Eimsbüttel b. Hamburg (Gemeinde) .| 3000 GIA 3-L Df = = 
*Emanuelssegen Grube, Kr. Pleß (Fürstl. 1 500 Dr Df = u 
Pleßsche Bergwerkverw.) | Ä 
“Emsdetten (Gas-u.El.-We. Emsdetten | 7795. = zn 
‚ Bremen) | | e 
* Enger i. Westf. (Mühlenbes. A.Riepe)| 2834, GIA 3-L; Wr 88 # 
*Eppstein I. Hessen (Wilh. Dehnert in| 1200 GIA3-L, Df 10 
Wiesbaden) | | X) 
* Erbach, Bez. Wiesbaden Bea) 1095 GIA3-L Wr 22 
Eschwege (städt.). .| 11830, Gl — Te 
Eschweller i. Rhid. (im Anschluß an| 23624 Dr 50 P Fl 160 — 
das Werk der Urfitalsperren) (5000/22 V) 
*Fessenheim i. Els. (Ch. Goepp . 1200 GIA3-L Wr = u 
* Finsterwalde. . . 10726 Dr Df 320 
* Fiehingen i. Baden (Gist, Ebert) . 1122, GIA 3-L Wr sp i 
*Forbach 1. Lothr. (Gas- u. El-We. 8 208 — -= u 


Forbach, A.-G., Bremen) 


hi 


sa ri 


ı8. April 1907. 


FT 
rn 


ai 
= d 
2 | gigil 
Name und Postadresse a EREET 
des Ortes, Fat: 
© Y 
Eigentümer E U-IER 
me = | Späs 
a = 
© 
+ Forohtenberg 1. Württbg. (Fr. Leitlein) 882 Gl 
+Forst I. Lausitz (städt.) - . - » .| 83757 a En 
Frederscorf a. d. Ostbahn b. Berlin| 1 100 GIA 3-L 
(C. G. Bohm, Masch.-Fabr.) (440 V) 
+Froleawaldo I. Pommern (Mühlenbes. | 2531 GI A 3-L 
J. Streits) 
+Frellassing i. Bayern (Gemeinde) . 1200 | Gl 
«Friedberg I. Bayern (Lech-El.-We,| 3009| Dr 
Augsburg) 
Friedrichshafen a. Bodensee (städt.) 5 000 aa an 
x< 
*Felda, Bez. Cassel (G. ın. b. H.) 16 900' GIA 3-L 
Gadebusch I. Meckibg. (städt.).. 2500| GIA3-L 
* Gardelegen (städt.) . - - - - 7799, GIA3-L 
*Gatersieben, Bez. Magdeburg) 2309: GIA3-L 
(A. Zieman) 
+ Gehlert I. Westerwald (Gemeinde) 300 | GIA 3-L 
Georgenthal siehe Brunndöbra . . .| — = 
zGerasmühie bel Nürnberg (A. W.| 2657| Gi3-L 
Weidner, Inb. Fr. Weidner) zus. E 
2x 230) 
*Gerresheim (Gas- u. El.-We. A.-G.,| 11541 = 
Gerresheim) 
*Gerzen i. Bayern (Gemeinde) . . . 1000| GIA 3-L 
+Gielaw bei Malchin i. Mecki. (Gebr.| — GIA 
Nath, Gielow) (220 V) 
reinen a. d. Flis (Gebr. Bader, Holz- 1700) GIA 
warenfabrik) (220 V) 
Glogau (städt.) . . .. 22 147| GIA sv 
:(2xX220 V) 
*Gmind i. Bayern (Z. Pauly). 800 Gl 
Godesberg a. Rh. (Gemeinde). 12 000 | a A 
, . 2x 2% 
un auf Rügen (Gemeinde) . f 1.000 | GIA3-L 
Greding I. Mittelfr. (Raiffeisenverein, 1100| GIA 3-L 
Dahrlehnskasse;) | 
"Griesbach i. Niederbayern (Gemeinde) 900 GLA 
‘Griesheim b. Darmstadt (Gas- u. 5 498 = 
El-We. Griesheim A.-G., Bremen) 
*6röbzig i. Anh, (Groll & Mohr, Dessau) 1 600 Dr 
Greßamerode (Hessische EL-Werke| — , Dr 
zu Großalmerode G. nı. b. H.) 
Groß-Apenburg (G.m.b.H). . . .| 1100| GIA3-L 
dr Derat (EL.-W. Groß-Berkel}] 1500| GIA 3-L 
.m.b. H.) 2 Ds 
* 
ten i. Sa. (städt.) . . .| 2998| GIA3-L 
G var (Gas- u. EL-W. für] 872° — 
a -Moyeuvre, Bremen) 
Grüne I. Westf. (G. m. b. H.) 500 Dr 
“Gigi l zus. 
ngen i. Württbg. (Chr. Mamme!) 1 200 | GlA 3-L 
$ 
re l. Bayern (Gemeinde) . .| 1200! GIA2-L 
Hager Bremen (Joh. Puckhaber) 1500! GIA 3-L 
et (Kommunales El.-W. | 300 000! Dr 50 P 
’ "Us zus. 
"altwangen i. Württbg. (Dieterle & A GLA 
= (220 V) 
Hammerstein |. Westpr. (Elektr.-Ges. 5 
angerow-Breisenfolde) ae ig 
i. i pe (Gemeinde) en Gl 
. el (H. L - 
l „aan, Hannover) ( aute 1 800. Dr 
: en Anhalt (G. m. b. H.) 6783| Dr 
Taunschweig. Kohlen- Be 
u, Helmstedt) er RN 
verwaltun a ar (Kgl. Kurver-| 900, GIA 3-L 
To Bez. Merseburg (Carl 8924 Gl A 
*Hettstein I, Fü 
. Fürstent. Birkenfeld | 
(Ludwig Krauth) aa | or 
gen à 
M ee r ze (Mühlen- er Dr 
b. Möre (Zeche Rhein-| 5874 Dr 


Preußen) 


9a.Rh. (Steinkohl 
Rhein o en-Bergwerk 
Frans Hanie) Bes.: Familie 
Ho Kine Bez. Magdeburg (EL-W. 
nsleben Riemann & Ka- 

Mann, G. m. b. H.) 


= Dr 50 P | DE G8 ` 
(20090. 10000, 
| 230, 550 V) 


5 075 | GIA3-L 
| 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. 


| 


| 


| 


| 


Heft 16. 


b ; 

p ai loi 
Z oo na: He 
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“5 EEE Name und Postadresse 
Ss |Ak Ssa | des Ortes, 

E | 42g] 85 Eigentüm 
< E Bat ER g er 
z, a Q = 
een 
< 1 
i ] 
Wr — — || *Huckarde, Bez. Arnsberg (Zeche 
Df 360 | 144 | „Minister von Stein“) 
| | *Hürden a. d. Jagst (Louis Gscheidel, 
Wr (Dô) a ı Crailsheim) 
+Husum (Fiskalische Dockwerkstatt 
Df : — — Wasserbau-Fiskus) 
"feld (G. m. b. H)... 
Wr | 20 | 12 | *Immendingen (Badeverwaltung) . 
Wr = — [| *immenhausen, Bez. Cassel (Glas- 
| hüttengesellschaft v. Buutlar 
Di | 80 40 m.b. H.) 

i *Ingelfingen }. Württbg. (L. Herrmann) 
pi | 380 , 120 I *iserlohn (städt.) - - . 2 2... 
a p ar = es i. Erzgeb. (O. Haferkorn 

= — 0. 
Df 80 | 30 || *Jork, Bez. Stade (G. m. b. H.) . . 
| 
| + Josefsthal - Schliersee i. Bayern (Bes. 
Wr 26 10 | Licht und Kraft, Bureau für 
_ = er elektrische Anlagen München) 
Wr | 31 | 2 *Kamberg, Bez.Wiesbaden (G.m.b.H.) 
| | *Kapellenmühle b.Schlettstadt (J. Kuhn) 
' | 
— : — | — *Kehl a. Rh. (städt.) . . . 
| +Kenzingen i. Baden (städt.) 
Wr p=- _— | 
Df 28 10 |) Kirchberg, Kr. Simmern 
Wr (Df) 11 8 | * Kirchehrenbach i. Bayern (Mühlenbes. 
| I Brütting) 
Df | 300 24 ||| *Klemmen i. Pommern (Gemeinde) . 
ý g | +Kilngenthal I. Sa. (Gemeinde) . 
r 10 I 
Df 380. 143 | *Kloppenhelm, Bez. Wiesbad. (H. Stern- 
| | berger IlI) 
Dr = — | *Königsborn, Prov. Sachsen (Gem.) . 
Wr I — | *Könlgsiutter (E. Pistoria) . .. 
| *Köstritz, Reuß j. L. (G. m. b. H.) 
Wr 25 18 | +Kremmen (Stadtgemeinde) . 
-e — = f 
[ +Kreuznach (städt.) 
T60; — | 
= | eh | — Į Kudowa, Bad, I. Schles. (Badedirektion) 
| 
| a | *Kulmbach (Kulmbacher Elektr.-Ges. 
Df 32 22 | vorm. Limmer & Co.) 
Wr | 35 13 | *Kupfermühle b. Flensburg (Gemeinde) 
| *Krugzell b. Kempten (J. Pristel) 
Df | 82 80 || *Laberwelting I. Niederbayern (Gem.) . 
=> = — || +Landshut |. Bayern (städt.) . 
Df i80 — | *Langenhesson i. Sa. (Langenhessener 
| | | 1.-Ges. m. b. H. 
Wr | 12 | 10 | *Langhoop b. Berne (Gemeinde) 
| *Lauban(Provinzialverbandi.Schles., 
Df | 12 8 | Breslau) 

Df | — — || *Laucherthal i. Sigmaringen (G. m.b. H.) 
Df 6000 | — | +Lauda (Bahnhotgebiet) (Großh. Bad. 
| Staatseisenbahn) 

WrDf —  — — | +Lauffen a. N. (Württ. Portland-Ce- 

| | T mentwerk Lauften) 
mu 2 = | , — siehe auch unter Abteilung A. 
Wr — 1 — | *Lauterberg a. Harz (städt.) . 
Wr OOR ee | *Lautenburger Talsperre (Felten & 
! | Guilleaume - Lahmeyer - Werke, 
pe T oi | Mühlheim a. Rh.) 
Di | va ' 77 | *Leck i. Schlesw.-Holst. (G. m. b. H.) 
| | — | +Lehe I. Hann. EEE 
! l 
Df Wr | 160, 120 | *Leinstetten I. Württbg. (Säge-u. El.-W. 
| Leinstetten, Gebr. Bronner) 
Df == | Lensahn I. Schlesw.-Holst. 
Df 60i — | *Liebstadt I. Ostpr. (G. m. b. H). 
P F | Lissa I. Posen (Stadtgemeinde). . 
r EE 
| T töben i. Ostpr. . . > ne 
Df 410 | — | +Lomersheim b. Mühlacker I. Württbg. 
| | (Georges Wild, nech. Baumwoll- 
8200 : — weberei) 
| | | Lörchingen i. Lothr. (Valette). 
82 32 | | *Ludwigsbury (G. m. b. H.) 


Gs | 
Lüneburg (städt.) 


| 
r | A 
s | gaggi uE 
n | 3,888 | 54 
2 292827 a hd 
g SASL | 25. 
F Oagar z s 
k "Suul j s È 
2 | SIRAS | 8 
ra < mn 
= =l 
5 005 Dr Df 
657) GIA Wr 
— GIA 2-L Wind 
10V _ (Df) 
800| GIA3-L Wr 
1300| G1A 3-L Gs 
1823; GIA 3-L Df 
1306| GIA 3-L Wr Gs 
27 265! GIAS-L Df 
2834| GIA3-L DE 
1200. GIAS-L| Df 
_ Dr50P ı Wr 
(3000/110 V) 
' | 
Su GIA3-L DI 
3 000 Dr ' Df 
zuß. 

3 008 Dr Df 
2700! GLA 3-L | Wr (Df) 
(2x110 V) | 
1800 GIA 3-L | Sgs 

zus. (2>x<110 V) 
660 Dr | Wr Gs 
780| GIA3-L | Df 
7800: GIA3-L Df 
x220V); 
2000| GIA2-L; Df 
1100| GlA3-L Df 
3252| GIA3-L, Gs 
2 164 | GIA 3-L Gs 
2858| GIA 3-L Df 
| 2x10 V) 
2000| GIA 3-L | Df 
(220 V) 
46 GQGIA2L Df 
(20V) | 
9248| GLA 3-L Df 
| 
860) GIA Df 
602 Gl Wr 
800 GIA3-L Wr 
25000 | GIA3-L ı Dm 
(2x220 V) 

RRE GIA 3-L | Gs 
800 | GIA 3-L | Gs 
13793 Dr Wr Df | 

680 | GIA | Wr Gs 
be GIA2-L Sgs 
| 120 V 
40005; Dr 40 P | Wr Df 
(85/1500 V 
1500/110 V) 
53065, GIA3-L | Wr Gs 
6000; Dr Wr 
Zus. 

1 174 Gl Df 
32000, GIA 3-L Df 
(2x220 V) 

510, GLA 3-L Wr 
1330, GIA 3-L Df 
(2x110 V) 
2127|, GIA3-L Df 
16050 | GIA 3-L Df 
(2x<x220 V) 
= GIA3-L Df 
1000: Dr50P Wr 

| (3000 V) 
1000 GIA Sgs 
(110 V) 
19436 GIA3-L| Df 
—  GlA3-L Di 
2x2 V) 


serve, in Kilowatt 


Normale Leistung d. 
Maschinen, einschl. Re- 


g 


12 


160 


Normale Leistung d. 
Akkumulatoren. einschl 
Reserve, in Kilowatt 


ai 
© 


pt 
pa 


gg | 


16 
866 


100 


Name und Postadresse 
des Ortes, 


Eigentümer 


*Lützen, Prov. Sachsen en 
+Mainburg (städt.) . ö 


* Marbach (Mühlenbesitzer C. Valet, 
Mendelsheim) 

* Markgröningen i. Württbg. i 

Marklissaer Talsperre a. d. Queis 
(Provinzialverb. von Schlesien) 


Wird später mit der Dampfzentrale in 
Mauer a. Bober verbunden. 


Mauer am Bober, Dampfzentrale a. d. 
Talsperre (Provinzialverband v. 
Schlesien) 

— siehe auch Marklissa . . 

*Melderich, Bez. Düsseldorf (Rhein.- 
Westf. El.- .) 

*Meisungen (städt.) s 
+Merkenfritz i. Oberhess. (Carl van 
Venrooy, Dampfsägewerk) 
*Mitterfeis i. Niederbayern (B. Wils- 

beck) 

*Mooshain |. Meyera (Molkerei- 
Genossenschaft) 

* Mörchingen i. Lothr. (Gas- u. El.-We- 
Mörchingen G. m. b. H., Bremen) 

*Mückenberg, Kr. Liebenwerda (Em. 
Grube) 

* Mühlacker i. Württbg. 
in Vaihingen) 

* Mühlbach I. Oberbayern (C. Eggen- 
bacher) 

Mühlham b. Pfarrkirchen (Rotthaler 
El.-We. Mühlham G. m. b. H.) 

* Münster a. Stein, Bad-, Bez. Coblenz 

*Mußbach i. d. Pfaiz (Gemeinde) . 
(städt.) 

* Nassau a. L. (Gas- u. El.-We., Nassau 
A.-G., Bremen) 

* Nauheim (Badeverwaltung) 

+ Naumburg a. d. Saale (Eigentümerin 
ist die Stadtgemeinde) 

*Nebra a. d. Unstrut . 2 

er Württbg. (Melchior 


(Weil & Co. 


Neu-Buckow i. Pomm. (Max Mierendorf) 


* Neukirchen b. Heiligblut (Jos. Riederer) 
Neumark i. S. (Friedr. Heyer) . 2 
Neumorschen (C. George, Gipsfabrik) 


Neumühle i. Nied.-Bayern siehe Pilstiug 
+Neunkirchen, Bez. Trier (Gemeinde) 


+Neu-Trebbin (Vereinigte Elektrizi- 
tätswerke G. m. b. H., Berlin) 


+Neuwedell i. Brandenb. (Georg Mundt, 
Dampfziegelei) 


+Niederaula, Bez. Cassel (Mühlenbes. 
C. F. Meyer) ' u 


Niederberghelm i. W. (J. Wrede). 
Niederhone i. Hess.-Nassau . 
+Niedernhausen i. Taunus 
Nöller) 
+Niederreifenberg i. Hessen 
warenfabrik, Ww. Herr) 
AISETSCH mEBR, Station Glauchau 
. DA, 
*Oberammergau (Nik. Schweighofer) 
F a Kr. Lüneburg (A. Keller 


(Ludwig 


(Eisen- 


*Oberlahnstein (Bergbau-A.-G. Frie- 
drichssegen) 


*Offenbach a. Glan, Pfalz . 
*Obersdorf b. Zittau 


"Oldenburg, Bez. Minden (G.ı m. b. H) 


"Oldenburg i. Meckibg. (Sachsenwerk, 
Niedersedlitz) «~. «i 


Oldenburg I. Großherz. Oldenburg (Elektr.- 
Lieferungs-Ges., Berlin) 


Ottendorf b. Mittweida i. Sa. (Ernst 
Kreßner) 


__ Elektrotechnisch® Zeitschrift. 1907. Heft 16. 


serve, in Kilowatt 


Normale Leistung d. 
Maschinen, eiuschl. Re- 


3 000 


18 


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3838 GIA3-L| Gs 

2818| GIA 3-L Dm 

(2x220 V) 

2496| GIA 3-L Wr 

| 

3108 GIA Wr 

216000 | Dr50P | Wr (DP) 
(10000, 
560/220 Y) 
— Dr 50 P Df 
(10 000. 
220 u. 500 V ` 
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33 690 Dr = Df 
| 

36388 GIAS-L Dt 
400 Ä GILA Df 

av) 

1 083 | GIA3-L Wr 

1000 | GIA 3-L Wr 

7 084 — aS 

2000. | Dr | Dt 

1000, GIA3-L Wr Gs — 
950 GlA3-L Ä Wr 

— | Dr 0P |Wr(Df) 

(3000/150 V 
756: GIA 3-L Df 

2632) Dr | WrGs 

2 231 — — 

4501, GIA 3-L Df 

2500| GIA 3-L Din 

(2x20 V) 
2573| GIA3-L Wr 
1450| GIA 3-L Dr 
(2>x<110 V) 
405| GIA 3-L Df 
| (2x110 Y) | 

176! GIA Wr 

190 GI | Df 

1200 GIAS-L ' Df 

32358 GIA 3-L El 
2x220 V 
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. 220 
zus. i OTRS- 
(2>x<220 V) 

2 820 GIA3-L Df 
996, GIA3-L Wr 
300 Gl — 

1115 Dr — 
900; GIA Wr Df 

` (220 V) 
900 GIA 3-L Gs 

— :Dr5oP Df 

| (6500/220 V) 
1560| GIA 3-L | Wr Df 
1400| GIA2-L | Df Wr 
(220 V) 
800 | GlIA3-L | Wr Gs 

— GIA 3-L Df 

1 100; GIA3-L DF 

1 200! GLA 3-L Gs 

2% 000! GIA 3-L Df 
(2x220 V) 
2> 220 V) | 
r 50 P 
(3000/220 V) 
— GIA 2-L |Sgs (Wr) 
(220 V) 


hl. 


Normale Leistung d. 
Akkumulatoren, einst 
Besen: in Kilowatt 


Name und Postadresse 
des Ortes, 


Eigentümer 
| 


*QOwen i. Württbg. : 

+Parchwitz |. Schles, (Franz Wolff, 
Mühlenbes.) 

Passau a. d. Donau (städt.) 


| Pelplin siehe Stocksmühle . . . - 
pnn b. u Eh W (Kunstmühle, 


anne 
Piang. G. m. b. H. 
' Pirkmühle siehe ae i. Vogtl.. 
, Pleiße, El.-W. an der, siehe Werdau 
| *Pockingl. Niederbayern (Fr. Bachmeier) 
*Poigham i. Niederbayern (Fr.Bachmeier) 
*Polie, Kr. Hameln (C. Mittendorf) . 
* Polling I. Oberbayern (Ott & Schilcher) 
*Poppenweller I. Württbg. (Stadt Stutt- 
gart) 
*Prien a. Chiemsee (Gemeinde) . 


| +Pritzerbe a. Havel (Bau- u. Betriebs- 
| esellschb. für Zentralanlagen, 
stelzenmüller, Chemnitz) 


Pyrmont (städt.) 


i *Rahnsdorf b. Berlin (Gemeinde) : 
‚*Rath (Gas-, Wasser- u. El.-We. Rath 
A.-G., Bremen) 


* Rattelsdorf b. Bamberg (Mühlenbes. 
Dorothea Brunner) 


* Relcheisheim i. Odenwald (Ww. Helene 
Gottmann) 


*Reinfeid I. Holst. (J. C. Möller) . . 
*Remda (Masch.-Fabr.Eßlingen A.-G.) 


*Rogowo 1. Posen (L. Jacob, Säge- 
mühle, Jaumnitz) 


Rachtig, Bez. Trier, siehe Zeltingen 


+Rohrbach (Hubert von Mayer-Starz- 
hausen, Gutsbesitz., Rohrbach, 
Wolnzach IL) 


*Römhlid i. Sa.-Meiningen (Gemeinde) 


*Rothenditmold, Bez. Cassel (Weg- 
mann Co.) 


*Rothenfede am Teutoburger Wald 
(Mühlenbes. G. Baumhöfener, 
Palsterkamp) 


* Rothenkirchen I. Volgtl. (Gemeinde) 
| +Rottenburg a. L. i. Bayern (Gemeinde) 


| *Rüdesheim a. Rh. (städt.) . 


|| +Ruprechtsrode bei Ruppichteroth (Dr. 
phil. Hans Zilles, Chem. Fabrik) 


| +Ruße b. Kiel (Hartsteinwerk Ruße 
b. Kiel) l 


I mn. a. aa une Bad Sachsa, 


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' * Säckingen i. Baden (städt.) 


' *Sagan i. Schies. (Mühlenbesitzer 
G. Christopb) 


*Sagau i. Oldenb. (Max Löw & Beer) 
! Pe Bez. Hildesheim (G. m. 


b. H 
| Salzschlirf, Bad (Badeverwaltung) 


_*Samotschin i. Posen (Hopfer & Eisen- 
stuck) 


| *Scharrachbergheim i. Elsaß - Lothringen 
(Braun & Sohn) 


 +Scharzfeld a. Harz (Fr. Wißmann) . 


 #Scheidegg i. Bayern (Lor. Rädler, 
| Lindenberg i. Allgäu) 


* Schenefeld i. Schlesw.-Holst. (Mühlenb. 
| C. Behrens in Bornsgraben). 


_*Scherweiler I. Els.-Lothr. (Mühlenbes. 
E. Mendell) 


*Schiffweller (Gas- u. El.-We. Schiff- 
weiler, A.-G., Bremen) 


 Schilksee, Bad, bei Kiel (Inh. Oster- 
| manı) 


| * Schleswig (städt.) 
+Schneverdingen i. Hann. (Gemeinde) 


Schönau i.d. Pfalz . 
*Schöneck i. Westpr. (städt.) . 


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18. April 1907. 


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1 447 | GIA 3-L Wr 
9184| GIA 2-L Wr 
(220 V) 
19000| GIA 3-L Dm 
(2x 110V) 
1600| GAS-L| Wr 
1498| GIA3-L | Wr Gs 
811| GIA3-L Wr 
1151| GIA3-L Df 
868| GIA 3-L Wr 
860 Dr Df 
2108| GIA 3-L Wr 
2000| GIA Sgs 
(220 V) 
1527 | GIA 3-L Df 
(2x 220 V) 
1100| GIA 3-L (is 
7 703 => — 
635) GIA Wr 
9034| GIA3-L Wr 
1200) GIA Df 
800 | GIA3-L | Df Wr 
1600| Dr Df Gs 
7001) GIA Wr 
ı (220 V) 

1200: GIA3-L Wr 
5111 Dr Wr Df 
940| GIA 3-L | Ggs 

1 200 Dr Df 
1249| GIA 2-L Dm 
(220 V) 
4812! GIA 3-L Gs 
850 GIA Wr Df 
GIA3-L| Df 
(2x220 V) 
2123| GIA 3-L | Df Wr 
4043| GIA3-L| Df 
13370! GIA3-L Wr 
900! GIA 3-L | Df Gs 
1 100 GIA 3-L | Wr Gs 
1123| GIA 3-L Df 
(2x110 V) 
1 967 Gl Df 
1100| GIA3-L Wr 
1400| Dr 50 P Wr 
3000/220 V 
1 770 Dr Df Wr 
1100| GlAgL | Wr 
2368| GIA3-L Wr 
7 383 = = 
ze GIA 2-L Sg8 
(110 V) | 
17900; GlA3-L ' Df 
1500| GIZL | Df 
(220 V 
487! GIA 2L Df 
(220 V) 
4053 GIA 3-L Wr 


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Elektrotechnische Zeitschrift. 


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1807. Heft 16. 


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+Sohönmähle i. Ober-Bayern (G. m. b. H.) 5890 Dr Wr 08 | ir | + Walon 5 na | 
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t Soeieto T Bon (Gemeinde) . 600| GIA3-L| Df BR WR | = Bee a ao (p Bau-| 3900| GIA 3-L | Df 100 80 
Schreiersgrün I. Sa. . . . . . . .| 1062 > ae Df = — iena Bez. Breslau (O. Jüttner).| 2344| GlA3-L Df 86. 2 
Sehbin . ©... „| 3000| GIA2L)| Sge o — enburg I. Ostpr. (Mühlenbesitzer| 4420| GIA3-L! pe | _ | 2 
Schweidnitz «(städt.; Pächterin:| 81000! GlIA3-L Di | Cicierski) (2x110 V) | | 
Elektr.-Lief.-Ges., Berlin) (2X.220 V) u | eh Oberbayern (Anton| 1200| GIA | Wr 30! 18 
Sohwelm I. Westf. 16800) D pne ; 
Eike und Wasserwerk:des ln con P Df 312 | | * Waxweller, Bez. Trier (Gemeinde) . 950| GIA3-L | Wr — I= 
Kreises Schwelm 5000/220 V) die i. Oberpfalz (Elektr. Kraft-| 12009| GIA 3L| WrDf| — ı _ 
+2, Schwelmer El.-Gesellschaft| — GIA 3-L Df 220 | 120 jfi D H) | 
Schlichting & Co., G. m. b. H. rn a. d. Sieg (A.-G. für Gas-| 7078 Dr — = = 
*Seidenburg I. Schlesw. (städt.) . 2659| GIA3-L|! Df "E EE Weidenan) | 
*Seifersdorf, Oberlausitz (G. m. b. H.)| 2719| GlAs-L | Wr — iL} i . ‚ Oberbayern (Aug. Stengel)| 597| GIAS-L | Wr 0» 
*Seltendorf b. Schalkau (Gemeinde) .| 900, GIAS-L fWelsohlitz i. Vogti. (EL-W. Pirkmühle, | — | Dr Wr E 
Df 26; 52 Ritt b 60 | 
* Senftenberg (Gas- u. EL-We.Senften-| 6151 E Ks "T | Aan Pe esitzer W. Hüttner (3000 V) | 
berg, A.-G., Bremen) = 
Sigis b. Borken . . . 2.» 50| Gas) we | — | _ regen b. Ar (Weißenseer | 38000 GlAsL| Dr | 2m | 110 
irren I. Ostpr. (Gemeinde) 7 GIA 3- ine =. * BE 
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* Söke, Bez. Arnsberg (Gemeinde) . 4248| GLA 3-L er 
‘Smderrg (Baltische EI-Gen., Kiel)| 6522| GIASL| pr | as) m ||- weltnau i. Sch Eee a 
*Sprendlingen b. Alzey (städt.) , 2276| GIAS-L Wr _ = (Elektr.-Lieferungs-Ges., Berlín) N en v A doa i 
tStaffeisteln i. Bayern (G. F. Raab &Co.,| 2000| GlIAS-L| S$ 45 *Werneuchen (städt.) 
Ges. f. elektr. Industrie, G. m. (2X 110 V) er u *W o eroa | 1806| GIA 3-L Df 68 26 
b. H., München) | en, Bez. Düsseldorf (G.m.| 3130| GIA 83-L! Df ER 2 
*Steben i. Oberfranken (Groß & Bohner,| — £ u i i 
Barmen) ( T, GIA3-L Wr — + Weyer l. Oberlahnkreis (A. Hey!) : 600 Ga ai Wr 7,5 | 7,5 
* e. 
een r angon Herzog], 6074| GlIA 3-L Df — — iehi i. Rheinprov. (Gemeinde) 4278 GIA 2-L Wr 8 | 5 
Stendal (städt) . er © el ik „Wildbad i. Württbg. (städt) . . . .| 3512| GIA3-L| De Wr | — | _ 
(2x220 V) | ke nungen 900 Dr Df 810| — 
Sterkrade (Gas- u. EL-W. Sterk = en z en 
Für tee erkrade, | 15000 a * Wilistadt ua Mühlenwerke | — Dr Wr 126 | — 
Stooksmühle-Pelplin. . . En . m. b. H. 
j D a P | Wr Df 650| — * Wittenberg, Bez. Halle 18 345 | 
'Stötterlingen, Bez. M (500/220 V ) 1. Ad. Schäfer G. m. b. H. ; GIA 3-L Df £ Da 
ez. Magdeburg (G. 1200| GIA 3-L Df 136 20 2. Braunkohlenwerk u. Dampf- Dr Di 260 | Es 
u D) | $ ziegelei Gniest G. m. b. H. 
Eeh ) Bayern (Sägemüller 1 050 Dr Wr 910| — * Wittgensdorf i. Sa. (Gemeinde) 10 000 2 Dr Df 620 | 200 
Zus. IA3-L 
ON Sa St. Avold,| 5648 — = en = hören i. Holst. (Gust. Conz).. — | GIA3-L Df EEE 
$t. ~ a. Rh, (El-Werk St. Goar,| 1800| GIA 2L Df 65 5 t Woldenberg i. Sa. (Gemeinde) . — Gl. Ast Df | 40, 28 
i . m. b. H.) Wolfenbüttel (Elektr.-Lieferangs-Ges., 19000; GLA 3-L Df 180 | 55 
ut n Pfaiz (W. Leiner,| 1960| GIA Df 2 | 30 IR on a | 
ns (22 V) olnzach i. Oberbayern (Südd.Wasser-| 2180| GIA3-L | Wr Df | 
*Salza I. Sa. (Gemeinde) , u GIA 3-L Df = er werke A.-G., Frankfurt a. M.) i i . 2 
3 * 
„Tun i on Gm b. H) i wr | — | — | "oltersdorfer Schleuse b. Berlln (Gust.| 2066| GIA3-L| Wr 48) 80 
asdorf b, emeinde) . 3 3 355 Gl Df ee ER x ER 
"Tauberrettershelm I, $ Wormditt, Bez. Königsbg. (G.m.b.H.)| 5249' GIA 3-L Df 240 | 120 
Tiefenbach bel Weidenan 2. Sieg (Bohne Sau 26 | 30 | *Wüttalimn 1 Soblesw.Holst, (Kurve | — |GlAsL| De | — | - 
& Baier, mech Drechslerei) u u u u E aie 
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ea . _ ; 4789| GIA 3-L Gs — — Zabern, G. m. b Ao | AAS Š u | i | 2 
: .m.b. B) 850| GLA 3-L Df — — *Zeltingen-Rachtig, Bez. Trier (EI-W.| 2616 GIA3-L; Df ` 
Eee — — = = = Zeltingen, G. m b. HJ ` “i i 
er. tten i. Oberhessen (Sä tZiesar, Bez. Magdeburg (städt.) 2674 GIA3-L Df ı 
ge- 500) GIA | Wr Df B| 2, i | 6 36 
TH uhle, Carl Rappel) nn *Zieverich I. Rheinprov. (Kretschmar a Df | | 
u rl. Hohenzollern (C. Stauß)| 400| GIAS-L | Wr 12| 20 Hildebrand. Leipzig) u 9z ae 
art ri (Molkerei-| 1000| GIA 3-L Wr 78 36 I * Zörblg En u. El.-We. Zörbig, A.-G.,| 4166 = u a | 2a 
L Oberpfalz (J Rib) remen | 
sW : i 1182| GIA8-L |} Wr 18 | 10 | *Zuzenhausen (Kaufmann &Boderich| — |GIA3sL Dr | 9 
“bein i. Sa. (städt.) 10633) GIA3-L | Df æ8 | 120 | G. m.b. E | | | 2 
C. Bestehende Elektrizitätswerke, über welche nähere Angaben bisher nicht zu erlangen waren. 
Abwehr In der buchstabenmäßigen Reihenfolge ist ä und ae hinter a, ö und oe hinter o, tù und ue hinter u eingeordnet. 
Tan Kita (Donnersmarckhütte A.-G. | Asbeck, Kr. Ahaus (Paul Eisermann). Bodenwerder a. Weser (C. Sell). 
ki e oo aan Ascholding i. Bayern. — (v. Bock & Thorhauer). 
Albangen, Überlands . (Sägewerk von Messang). Aumühle (E. Specht). Boli, 0.-A. Göggingen. 
Alferde |, Hann, entrale (H. Gröbe). Badersleben (Stadt Hoyne). Bornhöved I. Schlesw. (Meierei). 
Abearod, Beg, Wiesbaden Barneberg, Kr. Neuhaldensleben. Bövinghausen i. Westf. 
Altekagen |, Hann, ' Battenberg (Fabrikant Jüngst). | Braubach I. Hess.-Nass. 
Altstadt, Bez, Wiesbaden (städt) Bayreuth (Heilanstalt Herzoghöhe, Dr. Wurzburger). pen I. Baden. 
Aversdert p, H ' Beuei a. Rh. retten. 
mgto. “estedt (Braunschw. Braunkohlen- Betzingen b. Reutlingen i. Württbg. Bruderedort 1 Meoki (El.-W. Brudersdorf G. m. b. H, 
cnwerin). í 


Blalla |. Ostpr. 

Biberessen b. Röttingen. 

Biankenhain i. Thür. (Großherzogl. Carl Friedrich 
Hospital). 


Brüssow (E1.-W. Brüssow, G. m. b. H., Brandenburg). 
Buchau a. F. (Süddeutsche El.-G. m. b. H., Stuttgart) 
Burgeliern, Schloß, bei Bamberg, Post Schetßlitz. 


itte, Bez. F rankfurt a. O. 


©, Gottess - 
Grafen HEL a nA 


- Carlshof b Tarnowitz). 


Gen.-Dir. der 
onnersmarck 


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Burkhardtsdorf I. Sa. 

Calbe. 

Casendorf I, Bayern. | 

Colurade i. Oidenbg. (Pauley i. Dinghausen). 

Dänischenhagen b. Kiei. 

Derschlag siehe Oberderschlag. 

Dierighausen, Kr. Gummersbach. 

Dissen i. Hann. 

Dorfstadt i. Vogtl. 

Dornburg a. Saale (Mühlenbes. Heinr. Will). 

Drabenderhöhe, Kr. Gummersbach (W. Luther). 

Dülken. 

Dümmlinghausen b. Derschlag a. Agger (Aug. Nohl). 

Dürrenberg (Kgl. Salzamt). 

Dürrheim i. Baden. 

Eggstädt. 

Ehrang b. Trier (W. Serffer & Co.). 

Eilenberg. 

Eisleben, Bez. Magdeburg. 

Elberfeld (Bergische Kleinbahnen). 

Elbingen i. Württbg. 

Eschau (Müllermstr. List). 

Eschershausen (H. Dempewolf in Scharfoldendorf). 

Escheshausen I. Br. 

Esing-Tornesch. 

Essen-Ruhr (Gußstahlfabrik Krupp). . 

Frankenthal, Post Neumarkt, Bez. Breslau (G. von 
Kramstasche Gutsverw.). 

Freckenhorst i. Westf. (Dampfsägewerk Joh. Oding). 

Friedeberg a. Q. (Dr. Sylten). 

Friedrichsruh b. Reinbeck. 

Fürstenzell i. Niederbayern. 

Garz, Kr. Ruppin. 


Giesche Grube (General-Direktion der Gewerkschaft 
Georg Giesches Erben, Zalenze). 


Gniest (Bergwitzer Braunkohlenwerke). 
tere Schweinfurt (Gochsheimer Walz- und 
El.-W.) 


Goldberg i. Schles. 

Goldenstedt i. Oldenb. (Eßmüller). 

Gomaringen, 0.-A. Reutlingen, in Württbg. (220 V). 
Gombeth b. Borken (Fr. Hausmanns Mühle). 
Gößweinstein i. Fränk. Schweiz, Bayern. 

Greene a. d. Leine i. Braunschw. (Strote). 
Grefrath. 

Gribbohm i. Hoist. 

Großauheim i. Hess.-Nass. (Gemeinde). 


Groß-Berkel b. Hameln 
1. El.-G. ın. b. H. 


2. Erw. Hunnald (2x220 V, Wasserkraft 
45 PS) 


Groß-Breitenbach i. Tbür. 

GroßB-Hillisfeld I. Hann. 

Großpostwitz b. Bautzen. 

Guben (Seydel'sche Mühlen). 

Gundelfingen. 

Hachmühlen i. Hann. 

Hayen i. Westf. (Akk.-Fabrik A.-G.). 

Halsdorf H.-N. (H. Schween). 

Hameln a. W. l 
Hamm a. Sieg (Sägewerk Vendel & Kempf). 
Herold b. Thun i. Sa. (Joh. Giehler). 

Herzfelde, Kr. Niederbarnim. 

Hirschberg i. Schles. (Hirschberger Talbahn A.-G.). 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


Honemark i. Hess. 

Homberg a. Rh. (Steinkohlenbergwerk Rheinpreußen). 
Horst i. Holst. ; 

idar i. Oldenb. 

iseriohn. 

Juist (Juister Bau-Ges. m. b. H., Norden). 
Kayserberg i. Els. sS 

Kempen. 

Kirschberg I. Hunsrück. 

Kissingen, Bad. 

Klein-Glienicke, Neu- und Alt-. 


Kiostermühle (El.-W. Glemsmühle G. m. b. H., 
Münchingen, O.-A. Leonberg). | 


Köln a. Rh. (Zoologischer Garten). 

Köln-Riehl a. Rh. (Akt.-Ges. Flora). 

Kriescht N.-M. (Raiffeisenverein). 

Landau i. Pfalz. i 

Langenau b. Heida i. Sa. (Reinhardt & Bräunig‘. 
Laufenburg a. Rh. 

Lensahn I. Schlesw.-Holst. 

Liebenthal b. Brustawe i. Schles. 

Lissingen b. Gerolstein l. Eifel (Gutsbes. Maaß). 
Lörchingen 1. Lothr. (Valette). 

Luchow b. Hannover (C H. Schulte). 


Maiziöres b. Metz (Moselhütte A.-G.). 
Malierdorf i. Niederbayern. 
Marburg a. Lahn (Landesheilanstalt). 


Marienberg i. Westerw. (Louis Ferger, seit 1903; 
GI 3-L 2><110 V. Weasserkr.). 


Marieney i. Vogtl. (Rittergutsbes. Nögler). 
Meissenheim, Bez. Lahr i. B. 

Miechowitz, Ob.-Schi. (Gemeinde.) 

Morgenau b. Breslau (Wilh. Sindermann, Breslau I). 


Morsbach I. Rhid., Kr. Waldbröl (Dampftischlerei 
v. Kaldeuer). 


Münihadsen a. Fils, 0.-A. Geislingen, i. Württbg. 

Mühiham (Rotthaler El.-W. Mühlham G. m. b. H., 
Ptarrkirchen). 

Neetze. 

Neuhaus a. Inn (G. m. b. H.). 

Neustadt i. Meckl. 

Neustadt a. D., Main-Weser-Bahn. 

Neuulm, Bez. Schwaben. 

Neu-Zelle, Kr. Guben. 

Nieder-Scheiden a. Sieg (Inh. Steinseifert). 

Nonnenweier (Mühlenbes. Rubin). 

Norburg a. Alsen (A. u. H. Petersen). 

Nümbrecht, Kr. Waldbröl (Inhaber Koch). 

Nußdorf a. Inn. 

Oberderschlag i. Rhid. (R. Bleichert). 

Oberfrohna b. Limbach l. Sa. (Gemeinde). 

Ober-Ingeiheim i. Hess. 

Obernburg i. Bayern (Mühlenbes. H. Knecht). 

Ochtendung b. Mayen. 

Oerlinghausen in Thüringen, Kr. 
(Ulrich & Co.). 

Osberghausen, Bez. Köln (C. A. Baldus Söhne 
G. m. b. H.). 


Schmalkalden 


Ottendorf b. Mittweida i. Sa. (E. Krepner). 
Ottenhelm (Mühlenbes. Eckardt). 

Pallien b. Trier (städt.). 

Polle a. Weser (C. Mittendorf). 

Pupsdorf (Stadt Hoyne). 


1907. Heft 16. 


18. April 1907 adr 


Ravensburg i. Württbg. (städt.). 
Reichelsheim I. Wetterau (Uberlandzentrale). a 
‚Rodenkirchen I. Oidenb. . 


Rosenfeld i. Württbg. — 
Rudolstadt (städt.). a 
Scharfoldendorf i. Braunschw., Post Eschershausen. en 
Schilksee b. Kiel (Ostermann). oe 
Schippenbell i. Ostpr. a 
Schladern a. Sieg (Elmores Metall-A.-G.). 2: 
Schmiedeberg i. Riesengeb. (J. K. Karg). 4 
Schubin i. Posen. 
Schülp i. Dittm. 
Schaumburg-Tannwald a. Desse (Aug. Pannitschka). 
Schwanenwerder b. Wannsee. zZ 
Schwarzhalden b. St. Blasien. 1: 
Schweinsburg b. Crimmitschau I. Sa. EEE 
Sierenz i. Els. (städt.). 1 
Solgau i. Württbg. A 
Sonneberg i. Meiningen (Gemeinde). i 
Spait I. Bayern (Jos. Lehner, Trautfurt b. Spalt). A. 
Speickingen i. Württbg. | z 
Speyersdorf b. Heinsheim l. Bayern. l 
St. Amarin i. Els.-Lothr. a 
St. Andreasberg, Bez. Hildesheim. an 
Sulbeck b. Salzderhelden I. Hann. (C. Pflughölt & 

C. Locke). | 


Sullenschin, Kr. Carthaus (Mühlenbes. Gildenmeister). 
Taucha b. Leipzig (städt.). 


Telgte i. Westf. (St. Rochus-Hospital). Aa 

Tiefenbach b. Weidenau a. Sieg (Rohne & Baier). 

Tremessen. : 

Tüchersfeld i. Oberfrank. (Gemeinde). 

Überau b. Reinheim i. Hess 

Unterwiesenthai i. Sa. 

Uerdingen. 

Vegesack. 

Viechel, Kr. Ruppin. nu 

Vienenburg. A 

Vieselbach i. Sa.-Weim. (A. Bauchspieß). i 

Villingen i. Baden. 

Vohrenbach i. Baden. 

Völksen i. Hann. (Gemeinde). 

Völpke, Prov. Sa. (Bismarckhütte, Nordd. Chambotte- 
werke G. m. b. H.). 

Wacken i. Holst. E An 

Waldhut i. Baden (Lochmühle b. Berau). 

Wassermungenau b. Windsbach (Weißmannsche Mühle). 

Weidenthal a. d. Haardt (Gemeinde). 

Weißenfeis-Zeitz. 

Weißensee b. Berlin. 

Wemding i. Bayern. 

Wentorf b. Hamburg (K. Drummer). i 

Westfalen (Gemeindl. El.-Werk). i 

Wiehl, Kr. Gummersbach. 

Wiesensteig a. Fils, 0.-A. Geislingen. 


Winsen-Roydorf (W. Plätzmann, Winsen a. d. Luhe). 
Witzenhausen. 

Zabern (Gust. Orth). 

Zalenze siehe Giesche Grube. 

Zeppenfeld b. Neunkirchen i. Westf. (Rob. Kreuz). 

Zielenzig (Deutsche El.-Ges,, Charlottenburg). i 
Zwota. | I 


D. Verzeichnis der mit Elektrizität versorgten Ortschaften. 


In diesem Verzeichnis sind die Orte, welche selbst ein Elektrizitätswerk besitzen, d. h. die unter Abteilung A, Bund C aufgeführten Orte, nicht enthalten. Der Hinweis bezieht 


sich, wenn nichts anderes angegeben ist, auf die Werke der Abteilung A. 


In der buchstabenmäßigen Reihenfolge ist ae und ä hinter a, oe und ö hinter o und ue und ü hinter u eingeordn 


Ortschaft  Elektrizitätswerk 


Aachen, Stadt- u. Land- 


Urfttalsperre 
kreis 


Achenheim . Straßburg i. Els. 
Adensen. . Nordstemmen 
Adlershof . Berlin (Oberspree) 
Adorf . | Jahnsdorf i. Erzgeb. 
Ahlsdorf . | Mansfeld 

Alchingen . i Neckarwerke 
Alferde . . . .. . | Nordstemmen 
Allendorf, Kloster- . : Salzungen i. Sa. 
Alsdorf . bo ER | Landkreis Aachen 
Alstaden . . 2 2... | Essen (Ruhr) 


Ortschaft 


Alt-Bruckmühl 


Altenmarkti. Niederbayern | Osterhofen 

| Altenstadt Schwabbruck i. O.-Bayern 
Alterding Erding i. Oberbayern 
Alt-Glienicke . Berlin (Oberspree) 
Alt-Trebbin Neu-Trebbin 
Alt-Wallmoden . ı Ringelheim a. Harz 
Altwasser . Waldenburg i. Sehl, 
Amerschweier. Türkheim i. Els. 
Ampfersbach . Stoßweier i. Els. 
Ancy. . | Ars a. Mosel (Jouy-aux- 

| 


Arches) 


Bruckmühl i. Oberbayern 


et, z. B. Fürth hinter Furth. 


Ortschaft Elektrizitätswerk 


Andisleben . Gispersleben 


Ars a. Mosel . Jouy-aux-Arches 
Aubing . . | Isarwerke 

Aue . | Ölsnitz i. Erzgeb. 
Auenheim . . Straßburg i. Els. 
Aulendorf . | Waldsee i. Württbg- 
Aumühle ; . | Grafentraubach 
Autenried . . - .  Kleinkötz b. Günzburg 
Babenhausen . ' Breitenthal i. Schwaben 
Baierbrunn Mittenthal i. Württbg. 
Baiersbronn Isarwerke 

Banteln . Gronau i. Hann. 


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Elektrotechnische 
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b. 1907. 
Heft 

16. 


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Ittenheim Straßburg i. Els. 
Jahnsbach . Thum i. Erzg:b. 
Jenfeld . . . Barsbüttel 
Johannisberg . Eltville 
Johannisihal . | Berlin (Oberspree) | 
Jüchen . i | Jüchen i. Kr.Grevenbrück 
Junghoiz . . ı Gebweiler i. Els. 
Jungholz . ; Wertach b. Kempten 
Kachdorf a. H. . ' Bruckmähl i. Oberbayern . 
Kändler . Lungwitz 
Karishriese. . . . | Neu-Trebbin 
Karthaus - Prüli (Irren- | Regensburg 
anstalt) 

Katzenthal . . . . | Türkheim i. Els. 
Kehi, Stadt und Dorf . | Straßburg i. Els. 
Kelkheim Soden 
Kemnitz . ‚, Lausitzer El.-We. 
Kerkrade À « , Kohlscheid 
Kettershausen _Breitenthal i. Schwaben 
Kettwig v. d. Br. | Essen (Ruhr) 
Killani Gispersleben 
Kirberg . Dauborn 


Kirchberg a. lagst. 
Kirdorf . 

Kiedrich . 

Kiel . 

Kieselbronn 

Kiez. . . . 
Klein- Dingharting . 
Klein-Eislingen 
Kiein-Flottbeck . 
Kleinhadern 
Klein-Mochbern . , 
Klein-Süssen . . . 
Klein-Zöbern i. Vogt. . 
Kleppeisdorf . 
Klostermansfeld . . 
Kolbsheim . 
Köln . 

Köngen . . 
Königstein . 
Köpenick 
Kötzschenhroda . 
Krailling . 
Krauschwitz 
Kray-Leithe 
Kreiensen . 
Kreisfeld 
Kronshagen 
Krumbach . 
Kühnhausen 
Kühr, Kloster . 
Kupferzeli . 
Laberweinting.. 
Laim. . 
Lampertheim ö 
Langenau 
Langfuhr 
Langwied 
Lankwilz 
Lauban, Kreis 
Lauerbach . 
Laurenzberg 
Lautenbach 
Lautenbach 
Lechbruck . 
Lechhausen 
Lehmen . . 
Leichheim . 
Leimbach 
Leipheim 

Leithe 

Lennep . 
Leopoldshall 
Lerbeck . 
Leukersdorf . 
Leutenbach ae 
Leutkirch i. Allgäu . 
Lichtenberg 
Lichtenhain 


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- : Isarwerke 
- , Berliner Vororts-El.-We. 


Illshofen-Neubronn 
Homburg v. d. H. 
Eitville 

Raisdorf i. Holst. 
Eutingen i. Baden 
Neustadt i. Meckl. 
Isarwerke | 
Süssen i. Württbg. 
Nienstedten b. Altona 
Isarwerke 
Breslau-Gräbschen 
Süssen i. Württbg. 
Weischlitz 


. , LAähm i. Schl. 
. Mansfeld 


Straßburg i. Els. 
Brühl b. Cöln a. Rh. 
Neckarwerke 

Soden 

Berlin (Oberspree) 
Niederlößnitz 
Isarwerke 

Lausitzer E!.-We. 
Essen (Ruhr) 

Greene 

Mansfeld 
Hasseldieksdamm | 
Breitenthal i. Schwaben | 
Gispersleben 

Gondorf a. Mosel 
Künzelsau 
Grafentraubach 
Isarwerke | 
Straßburg i. Els. 
Kleinkötz b. Günzburg 
Danzig 


Marklissa 

Erbach i. Odenwald 
Kohlscheid 

Gebweiler i. Els. | 
Schäftersheim 
Illachmühle b. Schongau 


Augsburg Ji 


Gondorf a. Mosel 
Kleinkötz b. Günzburg 
Mansfeld 
- Kleinkötz 
Essen (Ruhr) 
Krähwinklerbrücke 
Staßfurt 
Hausberge i. Westf. 
Lungwitz 
. Winnenden i. Württbg. 
Wangen 
Berlin (Oberspree) 


. | Jena 


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| Naumburg a. Bober . 


1 Nebra 


Ortschaft 


Lichtenstein i. Sa. 
Liederstedt. 
Linx. . . 
Lobbendorf 
Löbs'edt 
Lochhausen 
Löderburg . 
Lohe. . . . 
Lößnitz 1. Erzgeb. 


Luckenau 
Ludwigsburg . 
Lugau i. Erzgeb.. 
Lugknitz . . . 
- Luiz b. Wildberg . 
Lüssum. . . 
Lüttringhausen 

; Mahlerten . 
Maikammer 
Mambach 
Mariendorf . 


Marktzeuin 
Markvippach . 
Marlenheim 
Maschofen . 
Mauer 
Mawicke 
Meckesheim 
Meiderich . 
Meiendorf . 
Meißmisch . 
Merazhofen . 
Mikultschütz . 


Milbertshofen . 
Mintard . . 
Mittelbach . . . 
Mitte!hausbergen . 
Mitteihausen . 
Mittelheim . 
Mittelweier 
Möching . 

Mocker . 
Möhringen . 
Molmek . 


Moosach 
Mückerling . 
Mühlgrün 
Mülheim. . . . 
Mülheim a Rh. . 
Mundolsheim . 
Munscheid . 
Nünster . 
Münsterhausen 
Muskau . 
Mußbach 

Mutzig 

- Naensen . 

' Nassau . 


` Naundorf . 
` Naundorf 
| Naußnitz 


Neckarhausen . 
Neesbach 
Neesen . 
Neidenstein 
Nellingen 
Nettlar . 
Neu-Barnim 
Neu-Bruckmühl 


T Neudorf. 


Neuenhain i. T. 
Neuenrade . 
Neufreistett 


Neuhückeswagen . 
Neukirchen . 
Neu-Levier . 

| | Neumark 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 16. 


Löwenberg, Kreis . 


Markhausen i. Sa. : 


Mommeishain i. T. 


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Neuhaus i. Bayern . 


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Elektrizitätswerk 


. | Ölsnitz 
ı Grabenmühle a. Unstrut 
E 


Straßburg i. Els. 
Blumenthal i. Hann. 
|: Jena 

Isarwerke 

Staßfurt 
Altrahlstedt i. Holst. 
Oelsnitz 

Marklissa 

Teuchern 
Neckarwerke 
Ölsnitz 

Lausitzer El.-We. 
Nagold 

Blumenthal i. Hann. 


ı Lennep-Schleuke 


Nordstemmen 
Edenkoben i. Pfalz 
Zell i. Wiesenthal 


Berliner Vororts-E'!.-We. 


Klingenthal 
Hochstadt a. Main 
Gispersleben 
Straßburg i. Els. 


Bruckmühl i. Oberbayern 


Bammenthal i. Baden 
Werl i. Westf. 
Bammenthal i. Baden 
Essen (Ruhr) 
Altrahlstedt i. Holst. 
Pulsnitz i. Sa. 
Wangen i. Allgäu 


Zaborze, Neue Abwehr- 


Grube (C) 
Isarwerke 
Essen (Ruhr) 
Langwitz 


. , Straßburg i. Es. 
' Gispersleben 


Eltville 

Türkheim i. Els. 
Landau a. d. Isar 
Thorn 
Neckarwerke 
Mansfeld 

Soden 

Isarwerke 
Mücheln 
Auerbach i. Vogtl. 
Essen (Ruhr) 
Brühl b. Köln a. Rh. 
Straßburg i. E's. 
Linden i. Westf, 
Soden 

Jettingen 
Lausitzer El.-We. 
Haardt i. Pfalz 
Straßburg i. Els. 
Greene 
Schäftersheim 
Eichdorf a. Bober 
Niederlößnitz i. Sa. 
Schmiedeberg 
Bürgel i. Th. 


Grabenmühle a. Unstrut 
Ladenburg a. N. i. Baden 


Dauborn 

Hausberge i. Westf. 
Bımmeuthal i. Baden 
Neckarwerke 
Bıstwig a. Ruhr 
Neu-Trebbin 


Bruckmühl i. Oberbayern ` 


Eltville 

Soden 

Plettenberg 
Straßburg i. Els. 
Josefsthal 
Krähwinklerbrücke 
Lungwitz 
Neu-Trebbin 
Gispersleben 


ne a E a a a a a a a a ee 


Ortschaft 


Neumühl 
Neumühle . 
Neuried . 


: Neuschönberg . 


Neustadt . . 
Neustadt a. H. 
Neustift. 
Neu-Ulm . 
Niederfell . 


' Niederhäslich . 
i Niederhermsdorf . 


Niederlichtenau . 
Niedermodern . 
Niedermorschweier . 
Niederhausbergen 
Niederpesterwitz . 
Niederpöbel Te 
Niederschöneweide . 
Niederwalluf . . . 
Nieder-Würschnitz . 
Niediofheim 
Nieforn . 
Nierenhof , 
tingen 
Noveant . 


Oberboihingen . 
Oberdorf, Bad 
ObereßBlingen . 
Oberhausbergen . 
Oberhausen . 
Oberilederbach 
Oberlößnitz 
Oberlungwitz . 
Obermenzing . 
Obermodern 


| Obermorschweier 


Oberndorf i. Österreich 
Oberschäffolsheim 
Oberschöneweide 
Obersendling . 
Obertürkheim . 
Oberwaldbach . 


Ober-Welschiitz i. Vogti. . 


Oberweißig . 
Oderwitz 
Olnhausen . 
Oldenfelde . 
Ollendorf . 
Olxheim . 
Opperau. 
Oerner, Burg . 
Orschweier 


|. Ortwig . 
| Orxhausen . 


Orzegow 
Ostönnen 
Oestrich. 
Ostritz . 
Ostwig . . 
Otibergen . 
Otzenrath . 


: Oxenbronn . 


Paderborn . 
Pankow . 


ı Pannesheide 


Pasing . 
Peitnig . 
Periach . . 
Pettenhofen 
Petzkofen . 
Pfaffenhofen . 
Pfalzel . 
Pfersee . 
Flanegg . 
Plaue 

Pieißa 
Plieningen . 
Plochingen . 
Plötzensee . 
Pöhlde . . . 
Polleben, Gut . 
Poppenburg 


Amt Hat- 


18. April 1907. 


Elektrizitätswerk 


Straßburg i. Ele. 
Wangen i. Allgäu 
Isarwerko 
Olbernhau i. Sa. 
Siegmar i. Sa. 

H :ardt i. Pfalz 
Freising b. München 
K!einkötz b. Günzburg 
Gondorf a. Mosel 
Deuben, Bez. Dresdeu 
Deuben, Bez. Dresden 
Frankenberg i. S. 
Pfaffenhofen i. Ely. 
Türkheim i. Els. 
Straßburg i. Ely. 
Deuben 
Schmiedeberg 

Berlin (Oberspree) 
Eltville 

Ölsnitz i. Erzgeb. 
Sodeu 

Eutingen i. Baden 
Langenberg i. Rhld. 


Ars a. Mosel (Jouy aux 
Arches) 


Neckarwerke 
Sonthofen i. Allgäu 
Neckarwerke 
Straßburg i. Els. 
Augsburg 

Soden 


l : Niederlößnitz i. Sa. 


Lungwitz 

Isarwerke 
Pfaffenhofen i. Els. 
Türkheim i. Els. 
Laufen a. Salzach 
Straßburg i. Els. 
Berlin (Oberspree) 
Isarwerke 
Neckarwerke 
Jettingen 

Weischlitz 

Deuben, Bez. Dresden 
Oberoderwitz 
Jagsthausen i. Württbg. 
Altrahlstedt i. Holst. 
Gispersleben 


' Greene 
. | Breslau-Gräbschen 


Mansfeld 
Gebweiler j. Els. 


. | Nou-Trebbin 


Greene | 
Paulusgrube 

Werl i. Westf. 

Eltville 
Hirschfelde-Ostritz i. Sa. 
Bestwig a. Ruhr 
Amelnuzen 

Jüchen i. Kr. Grevenbrück 
Kleinkötz b. Günzburg 


Neuhaus i. Westf. 
Berlin (Moabit) 
Kohlscheid 

Isarwerke 
Illachmühle b. Schongau 
Isarwerke 

Aufhausen . Bayern 
Aufhausen 

Kleinkötz b. Günzburg 
Ehrang, Bez. Trier 
Augsburg 

Isarwerke 

Flöha i. Sa. 

Lungwitz 
Neckarwerke 
Neckarwerke 

Berlin (Moabit) 
Scharzfeld a. Harz 
Mansfeld 
Nordstemmen 


a 
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Elekt 
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ektrotechnische Zei 
ift 


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190° 
1907. Heft 16 


nr 


Ortschaft 
Elektr 
Porta . - trizitätswerk 
itz... Deub i. Wes chaft 
Prie u Grab en, Bez. Dr a S ı El 
sterath . . cum. b esden chliersee ektrizit 
Prinz Ludwigshi pu DUB A. d e V Schi . — ätsw 
Bienen 56 öhe . . T z an en J erk 
Prüll - Kartha hloß . . sarwerke . Grevenbrü Schi en, Kreis N oe i. Ba Orisch 
anstalt) (Irren- Regensbur ück Sch oBvippach U tville .Dayern aft 
Pullach Regensb 8 mallenbu | rfttals Unt Elektri 
e. urg Schme! rg . Gi perre ersachs ktrizi P 
Rabenau TE E I Schö e'zwasser | spersleb Unter-W enberg | zitätsw 
tein sarwerke S öckingen . À | Gleidorf j en Unte ~ eisch'itz i © e à B erk 
Deub chöffeibach . . Stoßwei . Westf rweißi . Vogti rundö 
Radebeul en, B Schö h eier . Ursp g . - W bra 
. Lun 3 ez. Dr höffelba A Müne `: i. Els. rung Š 2 . eischl 
Radevormwal Ni gwitz esden Schö ch H hingen Vangero - De ita 
Rad eier iederlößnj an. . alsdart á i Würtibe Veh E üben Ber 
Ransbach : Lennep-S an S antola Gemünden d.Wohra | Vayhi i . nn  Dresilen 
EEE o Baumbuch Schönheklerham nn. | Vippached T p S 
Rechberghausen . . A a mer. m... b vu elhausen . . . Be erke 
Regisheim n Wangen | s opfloch i. Württbg. chönheid - Schong Vitzenburg . . Gi wie a 
Reichenbz ya Nec All chrobe . Württ i Jags ae i. E gau || nburg 2 ispers uhr 
j ne weiler i ı Sch olen . . P en . Württbg | Volkmarst Ze; sleben 
Reichenbe , Amt Lo . | Neck . Els waikh j faffe o ein I. W abenmü 
hr were Sch eim . S nhofe y estf. burz ühle b 
Rchnhrand ee Schwetz- i walbach . chwahb n a. Ilm olksen Essen. a. Unstru Vitze 
re a... Sonereh . , Winnen ee i. O.-Ba Volkstedt. € | sen, Rhei ar en- 
Reichenwei a N Siegmar altz i. Sa | en ® Soden n i. ware: n Vorbruck Gut 3 Green . e tf. EL- 
un o. Lungwi l. Sa. $ ' eckenheim Ehrang ö'’ Man e 
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Reichstett ürkhei Se ch-Steinbach . be rlen v r Schirm 
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Rheinbach ' | Straßburg i El SSR Schwetz-Weichee re | . Walsrode 1. di 
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Rothau . : Weise bal i. Han | Stockdorf | Lichte im a. Ha | ator ausitzer a resden 
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Röthenbac! S Kar werke | Stott nberg . i Is eln 2 | Werden Jeni 
asarak chirmeck i. Mi Wer en Werdohl. . Reinbek 
Rothenfels Ge uschtal kiei | Straßlacı re re | Wermelsk an 
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Rottenbu aM. | Neck ühle || st. Miche'n ‚| Berli rsleben Westönnen u -  Plettenb r) 
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Be ana 


— 


422 Elektrotechnische Zeitschrift. 190%. Heft 16. 18. April 1907. 


Zahlentafel I 
Stromarten der Werke. 


Leistung KW 


32 TFT] Gesamt- 
Stromart eT- Ma- Akkumu- Leistung 
Š schinen latoren KW 
j 
Gleichstrom . .. |1080| 183810! 69334| 253 144 
Wechselstrom 
(ein- und zwei- | | 
phasig). . . . 23977. 115] 24092 
Drehstrom . . . 12953 2331| 131 916 
Monozyklisches 
System. , 1 505 152 1 657 
Gleichstrom-und 
Wechselstrom a 
(ein- und zwei- | 
phasig). . . - 23636| 2540] 26 176 
Gleich-und Dreh- 
strom .:.. .. 233 724 39064] 272 788 
Gleichstrom, | 
Wechselstrom 


und Drehstrom 13 316 


Diese 1338 Werke verteilen sich auf 
1316 Ortschaften (Art der Berechnung siehe 
in der voraufgegangenen Rundschau). Bei 
einigen kleinen Werken fehlen die Angaben 
über die Maschinen- und Batterieleistung; 
doch werden die vorstehenden Gesamt- 
summen dadurch nur unerheblich beein- 
trächtigt. 


Zahlentafel Il. 
Art des Leitungsnetzes. 


Netz Zahl der Werke 
Kabel . . . a.a... BB 
Freileitung . . . . . . . . 60t 
Kabel und Freileitung. . . . 248 
unbekannt nz . 388 

1338 


KLEINERE MITTEILUNGEN. 


Persönliches. 


H. Hausrath hat sich an der Technischen 
Hochschule in Karlsruhe: für Elektrotechnik 
habilitiert. 


Telegraphie und Signalwesen 
mit Leitung. 


Erhöhung von Telegrammgebühren in Amerika. 
[„Western Electrician“, Bd. 40, 1907, S. 202.) 


Aus Anlaß des Steigens aller Materialpreise 
haben die Western Union und die Postal Tele- 
graph Co. die Telegrammgebühren von 25 Cents 
(1 M) auf 30 Cents (1,20 M) für je 10 Wörter 
erhöht. W. M. 


Bestimmungen über das Telegraphengeheimnis 
in China. 


[ Electrical World“, Bd. 49, 1907, S. 543.] 


Die Minister des Äußeren und des Verkehrs 
in Peking haben Bestimmungen erlassen, wo- 
nach Telegraphenbeamte, die den Inhalt ge- 
heimer amtlicher Telegramme verraten, mit dem 
Tode durch Enthauptung bestraft werden sollen. 
Der Verrat gewöhnlicher amtlicher Telegramme 
wird mit zehnjährigem Gefängnis bedroht. Wer 
Kenntnis davon hat, daß der Inhalt eines amt- 
lichen Telegramms an einen Unbefugten preis- 
gegeben worden ist und keine Anzeige erstattet, 
hat fünf Jahre Gefängnis zu BERATDEEN:. í 


Fernsprechen mit Leitung. 
Untersagte Vereinigung von Fernsprech- 
Gesellschaften in Amerika. 
(„Electrical World“, Bd. 49, 1907, S. 531.] 


Der Generalstaatsanwalt von New York hat 
auf Antrag der International Independant Tele- 


Zahlentafel IIl. 
Betriebskraft der Werke. 


Gesamt- 

Zahl | leistung 

Betriebskraft der | der Ma- 

Werke schinen 

in KW 

Dampf . 616 | 317 430 

Wasser. 135 14 683 

Windkraft l | 220 

Gas . In 170 20226 

Dieselmotoren . . 9 j 1 059 

Benzinmotoren . . . ... 1 5 
Elektrizität (von einem anderen 

Werk). Er 9 1015 

Wasser und Dampf. 250 | 96 260 
Wasser und Gas oder sonstige 

Explosionsmotoren . 67 | 4 702 
Dampf und Gas oder sonstige 

Explosionsmotoren . ; 40 | 12 704 
Verschiedene Antriebsarten!), 
z. B. Wasser, Dampf und 

Gas, oder dergleichen 40 | 141211 


| 1338 | 609516 


Zahlentafel IV. 
Größe der Werke. 


Größenordnung Zahl der 
KW (Maschinen + Akkumulatoren) Werke 

0 bis 100 539 
101 „ 500 565 
501 „ 1000 .92 
1001 „ 2000 55 
2001 „ 5000 32 
über 5000 21 
nicht angegeben 34 
1338 


. !)) Hierin sind auch die Werke enthalten, deren Be- 
triebskraft nicht angegeben ist. 


phone Association of America und anderer Intrr- 
essenten einen richterlichen Befehl erwirkt, der 
die beabsichtigte Vereinigung der American 
Telegraph and Telephone Co. (sogenannte Bell- 
Gesellschaft) mit der United States Independaut 
Telephone Co. untersagt. Letztere ist der Ver- 
Band: einer großen Zahl von örtlichen unab- 
hängigen Fernsprech-Gesellschaften, die sich 
gebildet haben, um mit der Bell-Gesellschaft in 
Wettbewerb zu treten. Das richterliche 
Vorgehen gründet sich auf das Anti- 
Trust-Gesetz. W. M. 


Fernsprechwesen in Bulgarien. 
[„Journal Tel&graphique“, Bd. 31, 1907, S. 87.) 


Die bulgarische Regierung hat einen Betrag 
von 552000 M zur Herstellung zweier Fern- 
sprechlinien ausgesetzt, deren eine die Städte 
Sofia, Plewen, Trnowo, Schumen, Varna und 
deren andere die Städte Plowdiw, Stara, Zagora, 
Sliwen, Jamboli und Bargas untereinander ver- 
binden soll. W. M. 


Errichtung eines Denkmals für Graham Bell. 
[„The Electrician“, Bd. 58, 1907, S. 876.) 


Fin Denkmal Graham Bells, des Erfinders 
des Fernsprechers, soll in Brantford (Ontario) 
errichtet werden, wo Bell zurzeit seiner Er- 
findung wohnte und auch die ersten Versuche 
mit dem Fernsprecher ausführte. W. M. 


Drahtlose 
Telegraphie und Telephonie. 


Messung hochfrequenter Wechselströme von 
geringer Stromstärke. 


[„Elektrotechnik u. Maschinenbau“, Bd. 25, 1907, 
S. 242.] 

Die Messung kann mit gewöhnlichen Hitz- 
draht-Meßgeräten erfolgen, falls der Ausschlag 
vergrößert wird. Dies geschieht, indem man 
einen leichten Spiegel am Zeiger befestigt und 
die Ablesung mit Fernrohr und Skala vornimmt 
oder indem ein dünner Quarzfaden am Zeiger 


m 


nn 


Ergebnisse der Statistik der Elektrizitätswerke in Deutschland. 


Zahlentafel V. 
Anschlußwert. 


Stück Ps KW 
Glühlampen zu je 
50 Watt . . . 8238896 a 411 945 
Bogenlampen!) . 
zu 10 Amp . . 154901 — 77 451 
Elektromotoren?) _ 877 755 339376 
EEE EEE 


Gesamt-Anschlußwert für 
Licht. . . KW 489396 
Gesamt-Anschlußwert für 828 772 
Kraft. . . KW 339376 | 


Zahlentafel VI. 
Alter der Werke. 


Jahr der Inhetriebsetzung Zahl der Werke 


bis Ende 1888 13 
im Jahre 1889 8 
1890 4 
1891 13 
1892 25 
1893 3l 
1894 36 
1895 61 
1896 71 
1897 107 
1898 144 
1899 134 
1900 145 
1901 94 
1902 ’ 10 
1903 105 
1904 107 
1905 101 
1906 23 
nicht angegeben 15 
1338 


1) 1 Bogenlampe ist zu 10 Glühlampen = 500 Watt ge- 
rechnet. 


2) 1 PS an Motoren ist zu 18 Glühlampen = %0 Watt 
gerechnet. 


befestigt und der Ausschlag durch das Mikro- 
skop unmittelbar beobachtet wird. Letzteres 
muß eine Skala im Okular haben und soll 
etwa 30-mal vergrößern. Die Eichung kann 
mit Gleichstrom erfolgen. Bei Anwendung 
eines Voltmeters von O bis 0,35 V mit 15 Ohm 
Widerstand verursacht angeblich 1 Milliampere 
einen deutlichen Ausschlag; Ströme von 5 Milli- 
ampere sollen sich mit einer Genauigkeit von 
3 bis 4°/, messen lassen. W. M. 


Verwendung von Automobilen für funken- 
telegraphische Anlagen in Italien. 
[Western Electrician“, Bd. 40, 1907, S. 189.] 


In Mailand ist für Zwecke der Heeresver- 
waltung ein Automobil mit einer funken- 
telegraphischen Anlage (Anordnung Marconi) 
ausgerüstet worden, die jetzt der Prüfung 
unterliegt. Das Automobil enthält .alle für 
die Fortbewegung des Wagens, für die Strom- 
erzeugung und für die Hochführung des Luft- 
drahtes notwendigen Vorrichtungen, und 
zwar soll sich die Inbetriebsetzung innerhalb 
10 Minuten ermöglichen lassen. Bei der Anlage 
ist auch von dem Marconischen Verfahren, die 
Wellen vorzugsweise in einer bestimmten Rich- 
tung auszusenden, Gebrauch gemacht worden. 
Die Reichweite der Station beträgt etwa 150 km. 
Außerdem ist für militärische und Marinezwecke 
ein kleinerer, sehr leichter Wagen gebaut wor- 
den, der mit der Hand oder durch Pferde 
fortbewegt wird und sich besonders zur Ver- 
wendung in gebirgigem Gelände eignet. Jeder 
Teil der funkentelegraphischen Ausrüstung kann 
von dem Wagen abgenommen und durch Mann- 
schaften getragen werden, wodurch eine große 
Beweglichkeit der Anlage erzielt wird. Die bei- 
gegebene Vorrichtung zur Hochführung des 
Luftdrahtes ist zusammengesetzt etwa 22 m 
lang. W. M. 


Tragbare Ausrüstungen für drahtlose Tele- 
graphie in Amerika. ö 
(„Elektrotechnik u. Maschinenbau“, Bd. 25, 1, 
S. 245.) 
In der Armee der Vereinigten Staaten von 
Amerika sind funkentelegraphische Ausrüstun- 


m 


a 


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% 


I 


y 


18. April 1907. 


en eingeführt worden, die durch Wagen und 
Fragtiere befördert werden. Jeder Division 
wird eine 2 PS-Benzinmotor-Dynamo von 135 kg 
Gewicht nebst drei bis sechs funkentelegraphi- 
schen Apparaten beigegeben. Die Dynamo- 
maschine ist auf einem Wagen untergebracht 
und begleitet den Divisionstrain, während die 
Apparate auf die einzelnen Brigaden verteilt 
sind und durch Tragtiere fortgeschafft werden. 
Jeder Satz Apparate wiegt etwa 140 kg; er be- 
steht aus zwei Sammlerzellen von 10 Amp Std 
Kapazität, einer aus 10 Teilen bestehen- 
den Vorrichtung zum Hochführen .des Luft- 
drahtes bis auf 18 m und den Sende- und 
Empfangsapparaten für eine Reichweite von 
ə bis 40 km Zur Aufnahme der Zeichen wird 
der elektrolytische Empfänger von Fessenden 
verwandt. Die Inbetriebsetzung einer Vorrich- 
tung nimmt 5 bis 20 Minuten in a h 


Drahtlose Telegraphie nach Poulsen. 


(‚The Electrical Review“, London, Bd. 60, 1907, 
S. 432.] 


Die Amalgamated Radio - Telegraphic Co. 
hat in Hartland Point am Bristol-Kanal eine 
zum Verkehr mit Lyngby bei Kopenhagen be- 
stimmte Station für drahtlose Telegraphie nach 
der Poulsenschen Anordnung errichtet. Eine 
weitere Station soll an der we, A 


Irland angelegt werden. : 


Meßgeräte und Meßverfahren. 


Neue Zähler-Prüfklemmen. 


Bei der von Dr. Oscar May, Frankfurt a. M., 
auf den Markt gebrachten neuen Zähler-Prüf- 
klemme (Abb. 21) sind alle von der Vereini- 
gung der Elektrizitätswerke vorgeschriebenen 
Schaltungsweisen in äußerst bequemer Weise 
ausführbar, ohne daß irgend welche Verbindungs- 
teile, wie Stege, Stöpsel usw., bei den verschie- 


Zähler-Prüfklemme. 
Abb. 21. 


denen Schaltungenfabgenommen werden müssen 
Abgesehen von der Bequemlichkeit, ist die Ge- 
fahr ausgeschlossen, daß diese Teile verlegt 
oder verloren werden können. Erreicht wird 
dies durch die um Schrauben sich drehenden, 
pendelartig befestigten Brücken. Zum Lösen 
der Brücken und zum Umlegen derselben dient 
on besonderer Schraubenzieher mit isolieren- 
em Grift, welcher gleichzeitig als Steckschlüssel 
ausgebildet ist. 


Abb. 22 


Abb. 21 sej i 

mi gt die Dreileiter - Prüfklem 

liche KR Jommenem Schutzkappe. Eine ähn- 

and zwar > wird auch für Zweileiter-Zähler 
Abb. r alle Stromstärken geliefert. 

de Pri egt die normale Betriebs-Schaltung 
ehbaren Brücke, nn us el temmon 

um samtilc > 
gelegt. Soll eine Prüfung dee Ziko 


durch Umlegen der oberen beiden Brücken 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 


— 


vorgenommen werden, so werden zunächst 


nach links die Hauptstrom-Spulen abgeschaltet 
(Abb. 23). Steht ein besonderer Belastungs- 
Widerstand zur Verfügung, so wird dieser nebst 
dem Volt- und Amperemeter nach Abb 24 ge- 
schaltet, wobei dann die unteren beiden Brücken 
von den rechten Klemmen abgetrennt werden. 


Abb. 23. 


Findet die Belastung des Zählere bei der Messung 
durch die eigene Anlage statt, so werden zu- 
nächst die unteren Brücken außer Berührung 
mit den rechten Klemmen gebracht, dann die 


Meßgeräte eingeschaltet und schließlich die 
oberen Brücken in die in Abb. 25 dargestellte 
Lage gebracht. Soll aus einer Anlage der 
Zähler zwecks Reparatur entfernt werden, die 


Abb. 25. 


Anlage selbst dagegen im Betriebe bleiben, 80 

werden die oberen Brücken nach links um- 

gelegt und die unteren in die Mittelstellung 
Ptz. 


gebracht. tz 


Neuer Elementprüfer. 


Um galvanische Elemente aufihre Leistungs- 
fähigkeit, das heißt auf ihre Stromabgabefähig- 
keit, zu prüfen und ferner um Leitungen zu 
untersuchen, hat die A.-G. Mix & Genest, Berlin, 
eine neue Form eines Elementprüfers (Abb. 26) 
konstruiert, welche anderen Anzeigevorrich- 
tungen gegenüber den Vorteil geringer Raum- 
beanspruchung hat. Vorteilhaft ist auch der 
Fortfall loser Schnüre und Leitungsdrähte. Wie 
Abb. 27 zeigt, wird die Verbindung durch eine 
an der Außenseite des Gehäuses angebrachte 


423 


m 
a i i i e 


metallische Platte 
einerseitsundeine 
leicht auswechsel- 
bare, ausziebbare 
Bandfeder berge- 
stellt. Die Bandfe- 
der kann an einem 
Ring herausge- 
zogen werden und 
schnellt dann wie- 
der selbsttätig in 
das Gehäuse 
hinein. Im Innern 
des Gehäuses ist 
ein Elektromag- 
net mit Anker ent- 
halten, welcher bei 
Stromdurchgang 
ein schnarrendes 
Geräusch von sich 
gibt. Bei der 
Elementprüfung 
ist die Stärke des 
Schnarrens ein 
Maß für die Güte 
des Elementes. 
Die Tonstärke 
lernt man bei 
einiger Übung 
schnell beurteilen. 
—z 


Elementprüfer. Maßstab 1:1. 
Abb. 26. 


Elektrische Beleuchtungs- und Kraft- 
übertragungs-Anlagen. 


Brand in einer Berliner Zentrale. 


In den ersten Tagen des Monat April brach 
gegen Mittag in der Unterstation Voltastraße, 
weiche einen großen Teil des Nordens von 
Berlin mit Licht und Kraft und außerdem einen 
Teil des Straßenbahnnetzes versorgt, Feuer aus, 
welches die Unterstation mehrere Tage außer 
Betrieb setzte. Dieser Unfall hatte tür zahl- 
reiche Geschäftshäuser, Restaurants und vor 
allem für viele gewerbliche Betriebe, welche 


Webrauchsweise des Elementprüfere. 
Abb. 27. 


auf elektrische Kraft eingerichtet sind, zum 
Teil weittragende Folgen, da eine aushilfsweise 
Stromlieferung aus einem anderen Werk nicht 
vorgesehen war. Unter anderem konnten aus 
diesem Grunde die letzten Nummern der „Zeit- 
schrift des Vereins Deutscher Ingenieure“, die 
im Norden von Berlin gedruckt wird, nicht 
rechtzeitig erscheinen. 

Die Unterstation Voltastraße wird von der 
Zentrale Moabit mit Drehstrom von 6000 V ver- 
sorgt und formt diese Stromart durch rotierende 
Umtormer in Gleichstrom von 2><220 Volt um. 
Zur Herabsetzung der Primärspannung dienen 
Öl- Transformatoren. Der Brand soll durch 
Schadhaftwerden eines Transformators ent- 
standen sein, indem aus noch nicht fest- 
gestellter Ursache ein Loch in den Ölbebälter 
gebrannt, und hierdurch das Öl zum Aus- 
fluß und zur Entflammung gebracht wurde. 
Durch die starke Wärmentwicklung ent- 
zündete sich auch das Öl der übrigen 
Transformatoren und überschwemmte en 
zur ebenen Erde gelegenen Maschinen- 
raum. Das Feuer breitete sich gleichzeitig 
infolge des durch das Vorhandensein eines 
Schachtes aufgetretenen Luftzuges über die 
oberen Stockwerke, welche die Schaltvorrich- 
tungen enthalten, aus, sodaß der Dachstuh: 
des Gebäudes nach kurzer Zeit in Flammen 
stand. Der schnell eingetroffenen Feuerwehr, 
welche dem Brande mit großer Energie zu 
Leibe ging, gelang es nach angestrengter 
Arbeit das Feuer zu löschen; doch hatten die 
Maschinen und Apparate neben dem Feuer- 
schaden auch gleichzeitig sehr unter dem Ein- 
fluß des Wassers gelitten. Obwohl das Personal 
der Berliner Elektrizitäts- Werke sofort die 
Wiederherstellung der Anlagen in Angriff 
nahm, vergingen doch mehrere Tage, ehe der 
Betrieb wieder aufgenommen werden konnte. 

Sl. 


ZELL MIT gr Tr en 


424 


te a a eh a, 


Elektrische Lampen, 
Heizvorrichtungen und Zubehör. 


Film-Glühlampe. 


[„El. World“, Bd. 49, 1907, S. 294 ] 


Im Anschluß an die Versuche mit ihrer 
Helion-Glühlampe arbeiten Prof. H. C. Parker 
und W.G. Clark an einer interessanten Lampen- 
form für Gleichstrom, deren Licht iu einer 
leitenden Haut, welche die Bohrung einr 
kleinen Quarzröhre ausfüllt, entwickelt wird. 
In letzter Woche besichtigte eine Kommission 
von Offizieren der Armee und Marine die 
neue Lampe in der Columbia-Universität, um 
über die etwaige Anwendung dieser neuen 
Lampe im Marinewesen zu beraten. Einer der 
Hauptvorteile dieser Lampe, welcher besondere 
Aufmerksamkeit fand, ist deren Eignung an 
Stellen, wo heftige Erschütterungen auftreten, 
die auf gewöhnliche Pannen zerstörend wirken. 

Die schwere Quarzröhre der neuen Lampe 
kann solchen Erschütterungen widerstehen, und 
ein Vakuum ist nicht notwendig. Die Lampe 
wurde als glatte Röhre oder mit einem Überzug 
von Thorium-Oxyd ausgeführt. Eine sehr inter- 
essante Eigenart besteht in der Fähigkeit der 
Quarzröhre, kurzwelligen Strahlen des ultra- 
violetten Lichtes ungehinderten Durchgang zu 
gestatten. Die leitende Haut gibt ein Quantum 
solcher Strahlen ab, und es wurde gefunden, 
daß der Wirkungsgrad der Lampe gesteigert 
werden kann durch Überziehen der Röhren- 
Oberfläche mit Thorium-Oxyd, welches dann 
unter dem gemeinsamen Einfluß der Hitze und 
der ultravioletten Strahlen wie ein Welsbach- 
scher Glühstrumpf glüht. Der Energieverbrauch 
der glatten Röhre beträgt etwa 2,5 Watt für die 
Kerze. Gle. 


Elektrische Bahnen und Fahrzeuge. 


Die elektrisıhen Lokomotiven der New York, 
New Haven and Hartford Railroad. 


[„El. Review“, New York, Bd. 48, 1906, S. 460, 
11 Sp., 6 Abb. u. „El. World“, Bd. 47, 1906, S. 786, 
6 Sp., 7 Abb.) 


B. G. Lamme beschreibt die elektrische 
Ausrüstung der Einphasen-Lokomotiven tür die 
New York, New Haven und Hartford Bahn. 
Dieselben werden mit hochgespanntem Ein- 
phasenstrom von 11000 V betrieben, sie können 
aber auch mit Gleichstrom von 600 V gespeist 


mn m 


die einzelnen Autbans punkte ee Fahrdrahtes 
an den stählernen Brückendrähten folgen sich 
in Abständen von 3 m. Die Oberleitung hängt 
6,7 m über Schienenoberkante, die Äuderungen 
dieses Maßes infolge des Temperaturgefälles 
betragen nur einige Zentimeter. Die Strecken- 
teilungen sind in Abständen von 3,2 km ein- 
gebaut und bilden gleichzeitig die Anschluß- 
stellen der Speisekabel. y 

Die Lokomotiven besitzen, wie Abb. 28 
zeigt, zwei zweiachsige Drehgestelle von 2,44 m 
Achsstand; der Drehzapfen-Abstand der Dreh- 
gestelle beträgt 4,4 m, der Laufrad - Durch- 


Rotor der Motoren mit Zapfensätzen auf der Welle. 
Abb. 29. 


messer 1,57 m. Jede Lokomotive besitzt 
vier Achsmotoren von je 250 PS Stunden- 
Leistung bei 225 Umdr/Min; sie sind dau- 
ernd paarweise parallel geschaltet und 
werden bei Einphasenbetrieb mit 450 V, bei 
Gleichstrombetrieb mit 550 bis 609 V gespeist. 
Das Motorgehäuse besitzt eine wagrechte Teil- 
fuge; die Ankerachse ist hohl und besteht aus 
zwei Teilen, welche an beiden Ankerenden in 
den hohlen Ankerkörper hydraulisch eingepreßt 
sind; jede dieser beiden hohlen Achshälften ist 
auf einem Teil ihrer Länge als Lagerzapfen 
ausgebildet, auf welchem die Lagerschilder 
des Motorgehäuses laufen und trägt an ihrem 
Ende eine Scheibe mit sieben vorspringenden 
Zapfen (Abb. 29), welche in entsprechende in der 
Radnabe befindliche Löcher greifen. In diesen be- 
finden sich Spiralfedern, welche eine elastische 
Verbindung der Zapfen mit der Radnabe bilden; 
mittels dieser Federn wird das von dem Anker 
entwickelte Drehmoment auf die Radnabe 
übertragen; das Spiel zwischen der hohlen 
Welle und der Radachse beträgt 16 mm. Das 


Lokomotive der New York, New 
Abb. 


werden. Die Motoren sind von vornherein 80 
gewickelt, daß sie für beide Stromarten ver- 
wendbar sind. Zur Abnahme des Gleichstromes 
von der dritten Schiene besitzen die Lokomo- 
tiven an den Achsbuchsen aufgehängte Schleif- 
schuhe, zur Abnahme des Wechselstromes von 
der Oberleitung Bügel - Stromabnehmer von 
Storchschnabelform. Der hochgespannte Ein- 
hasenstrom wird im Kraftwerk von 3750 KW- 
Maschinensätzen erzeugt, welche ohne Zwischen- 
schaltung von Transformatoren die Fahr- 
leitung mit Einphasenstrom von 11000 V Span- 
nung bei 25 Perioden in der Sekunde speisen; 
die Stromrückleitung erfolgt durch die Schienen. 
Die Fahrleitung ist an zwei Stahldrähten 
aufgehängt, welche mittels kräftiger Isolatoren 
auf den Auslegern der Leitungsmasten befestigt 
sind; letztere stehen in einem Abstand von 90 m, 


Haven and Hartfort Railroad. 
28. 


oTe aaee ist durch Spiralfedern an einem 
besonderen, den Motor umgebenden Rahmen, 
der sich auf die Achsbuchsen stützt, aufgehängt 
(Abb. 30). Die der Lokomotive zugeführte Span- 
nung von 11000 V wird durch zwei Transforma- 
toren auf 450 V herabgesetzt; die Niederspan- 
nungs-Wicklung derselben ist unterteilt; die 
einzelnen Stufen werden beim Anfahren neben- 
oder hintereinander geschaltet; das Anfahren 
mit Gleichstrom geschieht in der bekannten 
Weise mit Vorschalt-Widerständen. Die Küh- 
lun der Motoren, Transformatoren und 
Widerstände geschieht mit Hilfe von niedrig- 
gespannter Preßluft, welche durch ein Kapsel- 
gebläse erzeugt wird; diese Kühlung ist so 
wirksam, daß bei Anwendung derselben die 
Motoren imstande sind, die Stunden-Leistung 
dauernd herzugeben. Die Lokomotiven sind 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 


18. April’ 1907, 


mit Vielfachschaltern ausgerüstet, welche mit 
Druckluft betrieben und vom Führerstande aus 
durch einen Steuerschalter mittels elektrisch 


Einbau des Motors in die Radsätze 


Abb. 30. 


gesteuerter Ventile betätigt werden. Durch 
Anwendung der Vielfachschaltung ist die Mög- 
lichkeit gegeben, zwei oder mehr Lokomotiven 
zusammenzukuppeln und von einem beliebigen 
Führerstande aus zu steuern. Vo. 


Elektrisch angetriebene Drehscheiben. 


Im Anschluß an unsere diesbetreffende Ver- 
öffentlichung auf S. 150 der „ETZ“ 1907 erhalten 
wir über den elektrischen Antrieb von Dreh- 
scheiben von den Felten & Guilleaume-Lah- 
meyerwerken, Frankfurt a. M., einige Mit- 
teilungen, denen wir folgendes entnehmen: 


Während sich bei dem alten Handbetrieb 
mit 1 bis 2, bei älteren schlecht ausgerichteten 
Drehscheiben sogar mit 3 bis 4 Arbeitern nur eine 
Umfangsgeschwindigkeit von 0,1 bis 0,2 m/Sek 
erreichen läßt, gestattet der elektrische Betrieb 
bei Verwendung nur einer Bedienungsperson mit 
Geschwindigkeiten von 0,76 m/Sek und mehr 
zu arbeiten. 

In Fällen, in denen die Drehscheibe ursprüng- 
lich für Handbetrieb eingerichtet war, wird öfters 
verlangt, daß der elektrische Antrieb ohne jeg- 
liche Umbauten an der Drehscheibe selbst und 
möglichst ohne Betriebsstörung eingebaut wer- 
den soll, und daß die Vorne nung für Hand- 
betrieb als solche erhalten bleibt. Ein Beispiel 
für einen in dieser Weise abgeänderten Antrieb 
ist die von obiger Firma umgebaute Loko- 
motiv-Drehscheibe des Güterbahnhofs Limburg, 
welche in Abb. 31 in der Gesamtansicht dar- 
gestellt ist. 


Elektrisch betriebene Lokomotiv-Drehscheibe. 
Abb. 31. 


Wie aus den Einzelheiten des Antriebes 
(Abb. 32) ersichtlich, ist der Elektromotor dicht 
neben den Handantrieb gesetzt und treibt die gc- 
meinsame Welle mittels Stirnradvorgeleges an. 
Um den Betrieb möglichst geräuschlos zu ge- 
stalten, ist das Ritzel auf der Motorwelle aus 
schalldämpfendem, von der Witterung nicht be- 
einflußtem Material, gelsrtigt Das gro e Stirnrad 
sitzt auf der Welle des normalen Handantriebes 
anstelle der einen Handkurbel. Darch seitliches 
Verschieben der Hand - Antriebswelle mittels 
eines Hebels wird das Stirnrad aus- und der 
Handantrieb eingerückt, sodaß im Notfalle der 
Betrieb der Drehscheibe von Hand aufrecht 
erhalten werden kann. 

Der verwendete Motor ist ein vollkommen 
abgeschlossener Hauptstrom-Motor (Type G VID, 
welcher bei 750 Umdr/Min 9 PS 


bas 


N 


18. April 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 


Die Stromzuführung mit 
%0 V Betriebsspannung er- 
folgt von dem Königs- 
stock aus. Dieser trägt 
zwei isolierte Schleifringe, 
auf denen an der Quer- 
versteifung der Drehscheibe 
angebrachte Kontaktfedern 
schleifen. Die Bedienung 
des Motors erfolgt durch den 
in Abb. 32 im Vordergrund 
sichtbaren Wende - Anlaß- 
schalter; die Widerstände 
sind in zwei Kästen unter 
der Plattform der Dreh- 
scheibe untergebracht. Die 
Drebscheibe kann durch eine 
Fußbremse, die unmittelbar 
anf die Motorwelle wirkt, ge- 
bremst werden. Der neben 
dem Steuerschalter sichtbare 
Handhebel dient zum Be- 
tätigen der normalen Dreh- 
scheiben-Verriegelung. = 

2. 


Elektrochemie und Akkumulatoren. 
Über das Verhalten von Aluminium-Anoden. 


[Von Günther Schulze. Annalen d. Phys, 
Vierte Folge, Bd. 21, 1906.) 


Wird durch eine elektrolytische Zelle, in 
welcher Aluminium Anode und irgend ein indiffe- 
rentes Metall (z. B. Platin) Kathode ist, ein 
Strom geschickt, so bildet sich bei vielen Elek- 
trolyten je nach Art derselben ein erheblicher 
Spannungsverlust (über 1500 V) aus. Gleich- 
zeitig entsteht auf dem Aluminium eine Haut, 
deren chemische NESIDINEDBSIUER je nach dem 
verwandten Elektrolyten wechselt. Nach den 
bisher veröffentlichten Arbeiten besteht zwischen 
dieser festen Haut und dem hohen Spannungs- 
abfall an der Aluminium-Anode ein ursächlicher 
Zusammenhang. Die Untersuchungen, die 
Schulze hierüber mit einer Pt- Al-Glaszelle 
für zahlreiche Elektrolyten (schwefel-, kohlen-, 

hosphor-, chromsaure Salzlösungen, ferner 
xalsäure, Schwefelsäure, Chromsäure, Phos- 
phorsäure usw.) durch Kapazitätsmessungen 
angestellt hat, ergaben, daß diese Erscheinungen 
an Aluminium-Anoden nicht durch die bei der 
Formierung sich bildende feste Haut, sondern 
durch eine Gashaut hervorgerufen werden, 
welche in den untersuchten Fällen aus Sauer- 
stoft besteht. Die auf dem Aluminium durch 
den Strom gebildete feste Haut ist insofern von 
Wichtigkeit, als sie erst der Gashaut die zu 
ihrer Ausbildung erforderlichen günstigen Bc- 
dingungen bietet. Daher besitzt auch jedor 
Elektrolyt eine charakteristische Endspannung 
und damit eine charakteristische Grenze, über 
po hinan die Dicke der Gashaut nicht [—n 


Verschiedenes. 


Brandstatistik für Chicago. 
[The Electrician“, Bd. 58, 1907, S. 916.] 


j Nach amtlichen Berichten fanden im Jahre 
%6 in Chicago im gangen 6387 Brände statt, 
von welchen nur 43 auf elektrische Anlagen 
parüekzuführen waren. Der Brandschaden be- 
Aa ganzen 16716940 M, wovon 1200 M auf 
randschäden durch elektrische Anlagen ent- 


re r die letzten drei Jahre sind die 
en für Brandschäden nachstehend zusammen- 
gestellt: 
1904 1905 1606 
Gesamtzahl der 
n @ . . ° . á 
rände verursacht iii j ei 
darch elektr. An- 
gen ..,... 
Gesàmter Brand- = si 
chaden . „M 
randschäden yep. | 000 13 215 700 16 716 940 
ursacht durch 
elektrische An- 
lagen . . 233600) 8440 1200 


Die obigen Zahl 
der elektrischen 2 en zeigen, daß der Anteil 
nlage 
ußerst gerin ger ist. gen an den Aranden ; en 
MT ZA 


) Iodi 
ursacht durch Biitzsunmno sind rg M Brandschäden, ver- 


Elektrische Antriebsvorrichtung für Drehscheiben. 
Abb. 32. 


BRIEFE AN DIE SCHRIFTLEITUNG, 


(Für die in dieser Spalte enthaltenen Mitteilungen über- 

nimmt die Schriftle tung keinerlei Verbindlichkeit. Die 

Veran’wortlichkeit für die Richtigkeit der Mitteilungen 
liegt lediglich bei den Verfassern selbst.) 


Elektrische Kraft und Durchschlagsfestigkeit. 


Zu dieser Frage möchte ich folgendes be- 
merken: 

In seinem Briefe („ETZ“ 1907, S. 236) bc- 
hauptet Dr. BENISCHKE: „Die Annahme des 
Herrn NAGEL ist nur möglich, wenn die Tren- 
nungsfläche der beiden Dielektrika .eine leitende 
Fläche ist“. Nun dienen die leitenden Belegun- 
gen eines Kondensators nur dazu, die Elektri- 
zität über die Fläche des Dielektrikums zu ver- 
teilen. Anderen Zweck haben sie nicht. Eine 
Leydener Flasche kann nach der Ladung aus- 
einander genommen und mit neuen metallischen 
Belegungen wieder zusammengesetzt werden, 
ohne ihre Ladong zu verlieren. Diese ist auf 
dem Dielektrikum und nicht auf den Belegun- 
gen. Daß eine solche Ladung möglich ist, be- 
weist der alte Versuch mit dem Hartgummistab 
und Katzenfell. 

In dem Versuch mit einer Porzellanplatte 
zwischen zwei Elektroden sind metallische Be- 
legungen nicht nötig. Die Platte wird geladen, 

cnau wie das Dielektrikum einer Leydener 
Flasche, nur durch Funken von den Elektroden. 
Der Ladestrom geht nicht durch die Platte, ist 
aber auf der Oberfläche gesammelt. Dieses 
Überspringen der Funken wird so lange dauern, 
bis die Beanspruchung der Luft auf einen 
solchen Wert gesunken ist, daß der Funke nicht 
durchschlagen kann. 

Nach und nech würde die Porzellanscheibe, 
wie irgend ein Kondensator, ihre Ladung ver- 
lieren, wenn diese nicht von den Elektroden 
durch Funken immer erneuert würde. 

Auf „Verschiebung und Wirkung der Poren“ 
brauchen wir gar nicht einzugehen. 


London S.W., 12. III. 1907. 
G. W. O. Howe. 


Erwiderung. 


Zum dritten Male weise ich nun darauf 
hin, daß ich für meine Perachhing wie bei 
allen Lehrsätzen über elektrische Kr 
für „beide Stoffe wirkliche Isolatoren von 
homogener Beschaffenheit“ vorausgesetzt 
habe. Die im vorstehenden erwähnten be- 
kannten Versuche beruhen nur auf Rückstands- 
bildung und Leitung des betreffenden Isolators. 

Auf die Wirkung der Poren, wozu natürlich 
auch Verunreinigungen gehören, muB man ein- 
gehen, weil der Durchschlag immer in so:chen 
stattfindet. Würde der Durchschlag auf Grund 
des überall im Dielektrikum herrschenden 
Zwanges statifinden, so würde er nicht ein 
Loch, sondern einen gänzlichen Zerfall dcs 
Isolierstoffes verursachen. 

Gr.-Lichterfelde bei Berlin, 2. IV. 1907. 
Dr. G. Benischke. 


Wir schließen hiermit diese rue 
D. Schrfiltg. 


Elektrische Kraft und Durchschlagsfestigkeit. 


Zu der Entgegnung des Herrn Dr. BENISCHKE 
auf meinen Brief vom 2 II. 1907 (S. 236) ge- 
statte ich mir folgende Bemerkungen: 

1. Herr Dr. BENISCHKE zieht in seiner Er- 
widerung auf meinen Brief die denselben Gegen- 
stand betreffende Zuschrift des Herrn EMDE mit 
herein. Er entnimmt daraus, daß seine in dem 


attlinien - 


425 
BREI ESS E ET 


Artikel enthaltenen Auseinandersetzungen bei 
den Siemens-Schuckertwerken schon lange be- 
rücksichtigt werden, den Zusatz des Herrn EMDE 
„allerdings etwas mehr maxwellsch“, — das 
soll doch hier heißen: weniger „benischkisch” — 
unterdrückt er. Es wird dadurch der Eindruck 
erweckt, als wenn Herr EMDE die Folgerungen 
der „theoretischen Betrachtungen“ des Herrn 
Dr. BENISCHKE als richtig bezeichnete; dem 
Leser müssen anf diese Weise von vornherein 
Zweifel an der Berechtigung meines gegen die 
Arbeit des Herrn Dr. BENISCHKE erhobenen Eir- 
wandes auftreten. 

9. Herr Dr. BENISCHKE vermeidet es selt- 
samerweise, auf meine Erörterungen näher ein- 
zugehen, dafür beschäftigt er sich ausführlich 
mit dem in meinem Brief enthaltenen Satze: 
„Die Elektrizität geht — um mich ebenso!) 
populäraaszudrücken — wohl durch die Porzellan- 

latte hindarch, nämlich als Lade- oder besser 
Verschiebungsstrom“. Daß ich in dem Satze 
ausdrücklich bemerke, eine populäre, also nicht 
streng wissenschaftliiche, Ausdrucksweise zu 
wählen, verschweigt Herr Dr. BENISCHKE, be- 
nutzt aber diesen Satz, um mir „grundsätzlich 
irrtümliche Vorstellungen“ über den elektrischen 
Strom und den Maxwellschen Begrift der Ver- 
schiebung anzudichten. 

3. Ich schreibe in dem zitierten Satz „Lade- 
oder besser Verschiebungsstrom“, um anzu- 
deuten, daß ich das Wort Verschiebungsstrom 
für das korrekte halte. Herr Dr’ BENISCHKE 
unterdrückt das Wort „besser“ und zitiert nur 
„oder“ und erlaubt sich daraufhin, mir „eigen- 
artige Vorstellungen“ über Lade- und Ver- 
schiebungsstrom vorzuwerfen. 

4. Auch aus dem Umstande, daß ich das 
Wort „Verschiebungsstrom“* gewählt habe wäh- 
rend doch MAXWELL das Wort „Verschiebung“ 
eingeführt hätte, sucht Herr Dr. BENISCHKE mir 
Unklarheiten nachzuweisen, denn er schreibt: 
Ein Strom ist damit nicht gemeint“. Es scheint 
Herrn Dr. BENISCHKE also ganz unbekannt zu 
sein, daß das Wort „Verschiebungsstrom“ in 
den neueren Werken?) über die Maxwellsche 
Theorie ausnahmslos in dem von mir gewählten 
Sinne angewendet wird, um damit gerade zum 
Unterschied von der „Verschiebung“ die zeit- 
liche Änderung der Zahl der Verschiebungs- 
linien anzugeben. Es wäre demnach doch wohl 
augenzach die Unklarheiten nicht bloß immer 
auf der anderen Seite zu suchen. 

Die durch diese Beispiele schon genügend 
gekennzeichnete sonderbare Art und Weise 
des Herrn Dr. BENISCHKE auf eine sachlich 
gehaltene Äußerung zu seinem Artikel zu ant- 
worten, verbietet es mir, mich mit ihm in 
weitere Diskussionen in dieser Angelegenheit 
einzulassen. 

Der Zweck meines Briefes war ja auch nur, 
die Leser der „ETZ“ darauf aufmerksam zu 
machen, daß die in dem betreftenden Artikel 
des Herrn Dr. BENISCHKE enthaltenen Erörte- 
rungen weder neu, noch daß die darars ge- 
zogenen Eolgerungen allgemein richtig sind. 
Ich habe mir nach den früher von Herrn Dr. 
BENISCHKE geführten Diskussionen nicht damit 
geschmeichelt, als erster Herrn Dr. BENISCHKE 
zu einer Änderung seiner Ansichten bewegen 
zu können. 

Den Lesern der „ETZ“, die Interesse an der 
Klärung des strittigen Punktes haben, empfehle 
ich, die Porzellanplatte in dem in meinem Briet 
erwähnten Beispiel durch eine aus einem nicht- 
leitendem Öl bestehende Schicht zu ersetzen, 
etwa indem sie die eine Elektrode unter Öl 
anbringen und die andere in einem gewissen 
Abstand vom Ölspiegel in Luft aufhängen. Sie 
werden auch hier, wo sich in dem Luftraum 
zwischen den Elektroden ein unporöses Dielek- 
trikum (die Ölschicht) befindet, dieselbe Er- 
scheinung wie bei der Porzellanplatte beob- 
achten, daß nämlich bei Wechselstrom von ge- 
wissen Spannungen ab, Fünkchen in dem Luft- 
raume zwischen Elektrode und Ölspiegel auf- 
treten, die aber die Ölschicht, wenn sie ge- 
nügend stark gewählt ist, nicht durchschlagen. 

Dieser Versuch zeigt klar, daß die Ansicht 
des Herrn Dr. BENISCHKE, auf der sein in dem 
Artikel enthaltener Trugschluß beruht, in dem 
Luftraum könnten nur Funken auftreten, wenn 
die dazwischen geschobene Platte leitend ist, 
oder leitende Poren oder eine leitende Ober- 
fläche besitzt, irrig ist. 

Charlottenburg, 13. III. 1907. 


Dipl.-Ing. Rudolf Nagel. 


Erwiderung. 

Von einem Verschiebungs-Strom kann 
man sprechen, wenn das Dielektrikum einer 
periodisch veränderlichen Spannung unter- 


!) Wie Herr Dr. Benischke in seinem Artikel. 

3 Z B. Föppl-Abraham „Einführung in die Max well- 
sche Theorie Bd. I § 48; H. A. Lorentz, „Maxwells elek- 
tromagn. Theorie“, Encyklopädie d. math. W. V, 13, 8. 80. 


worfen wird, weil sich dann die dielektrische 
Polarisation beständig ändert. Bei einer kon- 
stanten Spannung aber gibt es keinen Ver- 
schiebungsstrom, dennoch aber eine elektrische 
Kraft, und daher auch eine Beanspruchung auf 
Durchschlagsfestigkeit ohne irgend welchen 
Strömungszustand. 

Ich habe für meine theoretische Betrachtung 
ausdrücklich ein homogenes Feld vorausgesetzt 
und dann auf die geänderten Verhältnisse, die 
bei Spitzenentladung auftreten, nachdrücklich 
hingewiesen. Spitzenentladung tritt auch dann 
ein, wenn der ganze Raum gegenüber der 
Spitze selbst bis in unendliche Entfernung nur 
aus reinster Luft besteht. Die als „Gleitfunken“ 
bezeichnete Erscheinung, die auch an der Ober- 
fläche von Öl auftritt, scheint Herrn NAGEL un- 
bekannt zu sein. Sie ist der Grund, warum 
man bei Öltransformatoren die Hochspannungs- 
drähte nicht blank, sondern nur isoliert durch 
die Öloberfläche hindurchführen muß. 

Auf persönliche Bemerkungen und Wort- 
streitereien gehe ich nicht ein. An meiner 
trüheren Erwiderung ändert sich. nichts. 


Gr.-Lichterfelde bei Berlin, 2. IV. 1907. 
Dr. G. Benischke. 


Wir schließen hiermit diese Erörterung. 
D. Schrfiltg. 


Beiträge zur Erzeugung ungedämpfter 
Schwingungen. 


Zu den auf Seite 304/305 der „ETZ“ abge- 
druckten Briefen bezüglich des POULSENschen 
Verfahrens zur Erzeugung ungedämpfter elek- 
trischer Schwingungen erlaube ich mir er- 
gänzend zu bemerken, daß auch die Anwen- 
dung einer Wasserstoff-Atmosphäre bei der 
THOMSON-DUDDELLschen Anordnung nicht mehr 
neu war. 

Denn RIGHI benutzte bereits bei seinen im 
Jahre 1901 bis 1902 angestellten Versuchen, bei 
denen der Lichtbogen der DUDDELLschen An- 
ordnung durch eine Geißler-Röhre ersetzt war, 
mit bestem Erfolge eine solche mit Wasserstoff- 
Füllung. Eine diesbezügliche druckschriftliche 
Veröffentlichung datiert vom 2%. V. 1902 (vgl. 
RIGHI, „Sui fenomeni acustici dei condensatori.“ 
Memoria lette alla R. Academia delle Scienze 
dell’ Istituto di Bologna nella sessione del 
25. Maggio 1902. Bologna 1902, Seite 8, Zeile 14). 

In der deutschen Patentschrift POULSENSs 
(Nr. 162945 vom 12. VII. 1903) wird übrigens 
ausdrücklich auf die Gleichwertigkeit eines in 
Wasserstofl angeordneten Lichtbogens und einer 
mit Wasserstoff gefüllten Geißler Röhre bei der 
Erzeugung von Hochfrequenz-Strömen hinge- 
wiesen (Seite 1, Zeile 30 bis 34). 

Es scheinen auch noch andere Vorveröffent- 
lichungen vorzuliegen, da verlautet, daß bei 
dem deutschen Patentamt eine Aktion zur 
Nichtigkeitserklärung des betreffenden POULSEN- 
Patentes eingeleitet worden sei (vgl. 2. B. „Elek- 
trotechniker“, 26, S. 55, 1907). 

Zum Schluß möchte ich noch darauf hin- 
weisen, daß ein konstantes Luft- (MOSLER) oder 
Magnet-Gebläse (TIIOMSON) bedeutend ungün- 
stiger wirkt, als ein mit dem Lichtbogen-Vor- 
gang selbst in geeigneter Weise verbundene 
Blasvorrichtung; eine solche habe ich zuerst 
bei meinem Lichtbogen - Unterbrecher ange- 
wendet, auf dessen diesbezügliche Bedeutung 
ich bereits in meinem in der „ETZ“ 1907, S. 69, 
abgedruckten Briefe hinwies. 


Berlin, 28. III. 1907. Ernst Ruhmer. 


FINANZIELLE UND 
_ GESCHÄFTLICHE NACHRICHTEN. 


3 


Deutsch - Atlantische Telegraphengesellschaft. 


Dem Bericht über das am 1. IV. 1907 ab- 
elaufene Geschäftsjahr zufolge wird eine Divi- 
dende von 70, verteilt. Der Reingewinn betrug 
2781 102,11 M (2231 557,08 M i. V.). Dieser nebst 
dem Vortrag vom Vorjahre mit 478 763,77 M zu- 
sammen wird wie folgt verteilt: Reserve- und 
Spezialreserve-Fonds 839 055,11 M, Beamten- 
Pensions- und Unterstützungsfonds 100 000 M, 
7%, Dividende 1 680 000 M, Tantiemen 142 974 M, 
Vortrag 497 336,77 M. Die Abschreibungen be- 
trugen im ganzen 103 086,78 M (127 525,60 M i. V.). 
—z. 


Verschiedenes. 


Allgemeine Elektricitäts - Gesell- 
schaft, Berlin. Die Firma teilt uns mit, daß 
der von ihr fabrizierten Glüh- und Härteofen 
mit elektrisch geheiztem Schmelzbad nicht 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 16. 


18. April 1907, 


KURSBEWEGUNG. 


| Kapital in 


Millionen & = Be Kurse 
Mark 38258 

Nas Be % E 5 E EF der Berichtswoche 
Aktion | tionen | g | £ Pisanie| Böch- INiedrig-] Hoch Toys 
Akkumulatorenfabrik A.-G., Berlin . . .| 8 — | 1. 112/2] 196,75 216,—|| 201,— | 209,50 206,50 
Akk.-u.El-Werkevorm.Boese&Co.„Berlinf 4,5 | 2,5 | 1.1! 0f 61,—| 7875| 63,— 13,— 72,50 
Allgem. Elektr.-Gesellschaft, Berlin. . .| 100 | 87,7 | 1. 7.| 11 | 193,10 |216,— || 201,25 202,80 202,50 
Comp. Barcelonesa de Electr. . . Pst.I 14 | 6,63 | 1.1. T12] 119,— 124,50 || 119,50 | 119,75; 119,50 
Bergmann-Elektr.-Werke A.-G., Berlin .| 14 — | 1.1. 18 į 260,10 ‚285,90 || 265,40 276 — 27490 
Berliner Elektrieitäts-Werke . . . . .[ 415 | 89,8 | 1. 7.| 10 | 168,— |182,10)| 170,75 | 171,25: 170,90 
Berl. Masch.-A.-G. vorm. L. Schwartzkopffj 12 — 1.7. 13 | 219,50 241,50) 220,90 | 224,—! 223,50 
A.-G. Brown, Boveri & Co. . . „[6Mi.Fs| 10 | 1. 4.| 11 | 185,— |205,50|| 189,90 | 190,60; 190,50 
Cont. Ges. f. elektr. Untern., Nürnberg .| 32 | 9,384| 1.4] Of 5975| 7250| 69,— | 71,—! 69% 
Deutsch-Atlant. Telegraphen-Gesellschaft] 24 | 19,79! 1. 1.) 7 1 122,20 1127,76 || 127,10 | 127,75 127,75 
Deutsch-Niederländ. Telegraphen-Ges. .| 7 7,25 | 1.1. 6 | 109,— |115,75 || 110,76 | 115,75! 111,60 
Deutsch-Übersee Elektr.-Ges. . . « » f 36 15 | 1.1! 9% 147,— |1659,— || 148,25 149,75. 149, — 
Elektra A.-G., Dresden. . . » 2.2. f 45 25 | 1.4. 21/2} 70,— | 81,25|| 76,— 171% 77,25 
El. Licht- u. Kraftanlagen A.-G., Berlin .| 30 | 17,83j|1.10.) 71 118,— |129,50|| 123,25 125,50 125,— 
Bank f. elektr. Untern., Zürich . . . RBOMILFs| 35,793) 1. 7.) 9 | 178,50 1189,50! 181,20 182,50) 182,50 
Gesellschaft f. elektr. Untern., Berlin . .| 87,5 | 835 ' 1. 1.) 71/3} 125,30 1140,25 || 123,90 130,— 129,90 
Hamburgische Elektr-Werkae . . . . .f 18 | 9967| 1.7.| 8 [| 151,— 159,75) 168,20 | 159,—| 168,— 
El.-A.-G. vorm. W. Lahmeyer &Co.„Frankf.| 20 19,343) 1. 4.| 7 | 127,— 143,50 || 129,— | 130,—| 129,90 
A.-G. Mix & Genest, Berlin . . . ...]5 — [1.11 8] 121,— |139,— || 136,25 | 139,—| 137,90 
Ges. f. elektr. Beleucht., Petersburg .J6MiULRbL — |1.1| 41 823,—| 92,—|| 85,— | 86,75! 86,20 
do. Vorzugsaktien .f9Mil.R.l — | 1.1. 7 | 130,75 1140,— || 132,90 | 136,40! 135,60 
El.-A.-G. vorm. Schuckert & Co., Nürnberg] 50 | 29,1.) 1.7.| 5 f 108,60 |126,— || 113,60 | 114,— 114,— 
Siemens & Halske A.-G., Berlin . . . .I[ 54,5 | 27,7 | 1. 8.| 10 | 167,— :181,60 || 172,— | 173,30 172,50 
Siemens elektr. Betriebe . . . . x. T 75 25 |1.10.| 51/2} 107,— ‚118,50 107,25 | 107,60; 107,25 
Telephon-Fabrik A.-G. vorm. J. Berliner .| 3 1 1. 7... 9 | 181,75 200,— || 193,76 | 194,75| 194,75 
Allgem. Deutsche Kleinbalın-Ges. 9,06 | 21,68 1. 1.) 31 88,— | 98,50|| 94,30 | 95,751 95,75 
Allgem. Lokal- u. Straßenbahn-Ges. . .| 17 /31,584| 1. 1.| 73/,| 148,— |156,10|| 150,10 | 151,75: 151,75 

Berlin-Charlottenburger Straßenbahn . .{ 6,048| 5,91 | 1.1. 2 — | — p — — 
Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen | 10 3 1. 1. 6 | 151,50 160, 152,10 | 152,10) 152,10 

Breslauer elektr. Straßenbahn. . . . .] 42 163 | 1.1. 6 | 121,— 125, — _ — — 
Ges. f. elektr. Hoch- u. Untergr.-Bahnen | 40 15 |1. 1./ 5f 127,— |132,10|| 129,80 , 129,90 129,75 
Große Berliner Straßenbahn . » f 100,0824! 8,038 | 1. 1.) 73/41 168,— 185,50|| 172,30 | 174,—| 173,90 
Große Casseler Straßenbahn. . . . . | 5 | 1,979 1.10.) 4 | 102,50 109,60 | 103,— | 103,60. 103,60 
Straßen-Eisenbahn-Ges. Hamburg . . .| 21 | 13,06] 1. ı1.| 9 | 182,30 |195,50 || 185,50 | 185,30: 185,75 
Straßenbahn Hannover. . . . 2» . . f 24 |1602| 1.1! Of 6925| 79,901 73,50! 74,—| 73,25 

Magdeburger Straßenbahn . .....J16 45 1.1. 81 157,— 1163, — 


mehr von der Gebr. Körting, Elektrizität, 
G. m. b. H., sondern von den 
gemeinen Elektricitäts-Gesellschaft selbst ver- 


' trieben werden. 


„Süddeutsche Isolierwerke Mahla. Die 
süddeutsche Isolierwerke Mahla in Lauf bei 


Nürnberg sind durch Brand zum größten Teil 
zerstört worden. 


‚ Emil Weckmar, Stuttgart, teilt mit, daß er 
sein Installationsgeschäft elektrischer Anlagen 
mit Ausschluß von Aktiven und Passiven an 
die Firma M. Wild & Co., Elektrotechnisches 
Bureau für Beleuchtungs- und Kraftanlagen, 
Stuttgart, abgetreten hat und fernerhin aus- 
schließlich für diese Firma tätig sein wird. Das 
Herrn E. Weckmar gehörige Elektrizitätswerk 
Glatten-Böffingen-Schopfloch O. A. Freudenstadt 
führt er für eigene Rechnung unverändert weiter. 


BÖRSEN-WOCHENBERICHT. 


Berlin, den 13. April 1907. 


‚, Trotz der an allen Börsen eingetretenen Er- 
leichterung der Geldsätze, die in einer Ermäßi- 
gung der Londoner Bankrate um !/⁄0/% zum 


Ausdruck kam, blieben die Umsätze hier recht 


gering, da das Publikum sich zurückhält und 
die Spekulation durch die scharfen Rückgänge 
der letzten Wochen zu sehr geschwächt ist. 
Dazu kam bei Wochenheginn auch noch eine 
gewisse politische Nervosität und gegen Wochen- 
beschluß das Gerücht von der nahe bevorstehen- 
den Emission eines großen Betrages Reichs- 
anleihe und Uonsols. 

Privatdiskont weichend bis 45/8 %/o. 

General Electric Co. 148), 

Chilikupfer schwach 

(Kasse-Lieferung) . 


Lstr. 96. —. —. 
Elektrolyt. Kupfer!) 


Lstr. 116. —. —. 
bis 119. —. —. 


ne 


1) Nach „Mining Journal“ vom 18. April. 


ureaus der All-. 


160,— | 161,25) 161,25 
| 


Zinn (Kasse-Lieferung) . Lstr. 184. 10. —. 
YA u oa Lstr. %. 4—. 
Blei. .... Lstr. 20. —.—. 
Kautschuk tein Para: 48h. 10d. J. 


Briefkasten. 


‚ Bei Anfragen, deren briefliche Beantwortung gewünscht 
wird. ist Porto beizulegen. sonst wird angenommen. daß 
die Beantwortung an dieser Stelle im Briefkasten erfolgen 
soll. Jede Anfrage ist mit einer deutlichen Adresse des 
Anfragenden zu versehen. 
nicht beachtet. 

Sonderabdrücke werden nur aut besondere 
Bestellung und gegen Erstattung der Selbst- 
kosten geliefert, die bei dem Umbrechen des 
Textes auf kleineres Format nicht unwesentlich 
sind. Den Verfassern von Originalbeiträgen 
stellen wir bis zu 10 Exemplaren des betr. voll- 
ständigen Heftes kostenfrei zur Verfügung, 
wenn uns ein dahingehender Wunsch bei Ein- 
sendung der Handschrift migo wird. Nach 
Druck des Aufsatzes erfo Bestellungen 
von Sonderabdrücken oder Heften können 18 
der Regel nicht berücksichtigt werden. 


Anonyme Anfragen werden 


Fragekasten. 


Frage 23. Wer fabriziert in Deutschland 
die Angold-Bogenlampe? 

Frage 24. Wer fabriziert Isolierrohr Sim- 
plex? 

Antwort auf Frage 17. Zu der ge 

wünschten Auskunft über Saalbeleuchtung er- 
klärt sich die Firma Körting & Mathiesen 
A.-G., Leutzsch-Leipzig, bereit. 

Antwort auf Frage 19. Selenzellen fabri- 
zieren E. P. Presser, Berlin, Eylauerstr .10 un 


Clausen & von Bronk, Berlin, Reichenberger- 
straße 36. 


Antwort auf Frage %. Drei- und mehr- 
stellige Zählwerke liefert Schiersteiner Me- 
tallwerk G. m. b. H. 


a oo nd 


Abschluß des Heftes: 13. April 1907. 


Für die Schriftleitung verantwortlich: E. C. Zehme in Berlin. — Verlag von Julius Springer in Berlin. 


` Von Dr.-Ing. Georg J. Meyer. 


. 25. April 1907. 


Eaktrotachutsche Zortschnt 


Organ des Elektrotechnischen Vereins | 
und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker, 


Verlag: Julus Springer in Berlin. — Schriftieitung : E. C. Zehme, 
Rıpedition: Berlin, N. 84, Monbiiouplats 8. 


Elektrotechnische Zeitschrift 


erscheint — selt dem Jahre 1890 vereinigt mit dem bisher In 
München erschienenen CENTRALBLATT FÜR ELEKTROTECHNIK 
— In wöchentlichen Heften und berichtet, unterstützt von den 
hervorragendsten Fachleuten, über alle das Gesamtgebiet der 
angewandten Elektricität betreffenden Vorkommnisse und Fragen 
in Originalberichten, Rundschauen, Korrespondenzen aus den 
Minelpunkten der Wissenschaft, der Technik und des Verkehrs, 
in Auszügen aus den in Betracht kommenden fremden Zeit- 
schriften, Patentberichten etc. etc. 

ORIGINAL-ARBEITEN werden gut honoriert und wie alle 
anderen die Schriftleitung betreffenden Mitteilungen erbeten unter 
der Adresse 
Schriftleitung derElektrotechnischen Zeitschrift in Berlin 

| N. 24, Monbijonplatz 8. 


Fernsprechnummer: III. 689 (Julius Springer) 


Die 


Elektrotechnische Zeitschrift 


kann durch den Buchbandel, die Post oder auch von der 


unterzeichneten Verisgshandlung zum, Preise von M. 20,— - 


(nach dem Ausland mit Porto-Aufschlag) für den Jahrgang 
bezogen werden. 

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Bei hrich 6 13 26 S2maliger Aufnahme 
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die Zeile berechnet. 

Den Einsendern von Chiffre- Anzeigen wird für Annahme 
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Alle Mitteilungen, welche den Versand der Zeitschrift, die 
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Bernsprech-Nummarn: III 589, 111. 9430. 
Telegramm- Adresse: Bpringer-Berlin- Monbijou. 


Inhelt, 
(Nachdruck nur mit Quellenangabe, und bei Originalartikein 
nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet.) 


Rundschau. 8. 427. Vorschriften für die Errichtung elek- 
trischer Starkstrom-Anlagen nebst Ausführungsregeln. 

Ferasprech-Kabel durch den Königssee. Von Ö.Hinter- 
mayr. 8. 428. 

Theoretisches und Praktisches über Abschmelzsicherungen. 

8.430. 

Der Fliehfaktor und eine einfache Formel zur Berechnung 
der Fliehkraft. Von Egon Siedek, 8. 435. 

Elektrische Zugbeleuchtung. S. 435. l 

Literatur. 8. 438 Besprechungen: Aufgaben aus der Elek- 
trotechnik nebst deren Lösungen. Von Dr. phil. E. 


Müllendorff. — Turbodynamos und verwandte Ma- 


schiaeo. Von Dr. F. Niethammer. 
Kleinere Mitteilungen. 8. 438. j 

Telegraphie und Signalwesen mit Leitung. 
8. 438. Neuordnung der Verwaltung des bayerischen 
Verkehrswesens. — Telegrammgebühren in Österreich. 
— Fernsprech- und Telegraphenwesen in Siam. — Neues 
Verfahren der Streckensignalisierung. 

Drahtlose Telegraphie 
7 439. Messung der Empfangsintensität in Stationen 
ùr drahtlose Telegraphie. 


lektrizitätslehre, 8. 439. Über den Einfluß trans- 
ersaler Magnetisierung auf die elektrische Leitungs- : 


fähigkeit der Metalle. 

. gorkte und Meßverfahren. 8. 439. Vergleich 

Pent ichtstärken der Hefner-Lampe, der 10- kerzigen 
P] or und der Carcel-Lampe. 
3 P Leitungsanlagen und Zubehör. 
Elere Isolatoren aus Ambroin. 

Die aled ok Bahnen und Fahrzeuge. $S. 440. 

a ie Motorwagen-Industrie. 

Ver . on es. N. 440. Jahresversammlungen. — 

der deu ahrung gemeinsamer Wirtschaftsiateressen 

en schen Elektrotechnik. — Ständige Ausstellungs- 
Da für die Deutsche Industrie, Berlin. — 
a e Bunsen-Gesellschaft. — Industrie-Ausstellung 
0. 


Pa 
ver, „prauchsmuster und Auszüge. 8. 441. 
technike. eyn S. 445. Verband Deutscher Elektro- 
aiaa M -3 (Jahresversammlung. — Sicherheits-Kom- 
nangielh, ang ninennormalien-Kommission), 
mann-Eleke geschäftliche Nachrichten. 8. 452. Berg- 
Per: — yrizitäts- Werke A.-G. — Hartmann & Braun 
Kurabew erschiedenes. 
Briefkasten 5 15: "orsen-Wochenberioht. 8. 452. 
kaaten, 8. 452. 


Berichtigung. g, 452. 


1907. —_ 


und Telephonie. 


.Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 17. 


- RUNDSCHAU. 
Vorschriften 


für die Errichtung elektrischer Starkstrom- 
Anlagen nebst Ausführungsregeln. 


An einer anderen Stelle dieses Heftes 
findet sich die neue Fassung der „Vor- 
schriften für die Errichtung elektri- 
scher Starkstrom-Anlagen nebst Aus- 
führungsregeln“, welche von der Sicher- 
heitskommission des Verbandes Deutscher 
Elektrotechniker auf Grand zweijähriger 
Arbeit nach mehrfachen Vorberatungen in 
ihrer Sitzung vom 22./23. März d. Js. in Er- 
furt festgestellt worden ist und der Jahres- 
versammlung des Verbandes Deutscher Elek- 
trotechniker 1907 in Hamburg zur Bestäti- 
gung und Annahme vorgelegt werden soll, 
um mit dem 1. Januar 1908 in Wirksam- 
keit zu treten. 

Gegenüber den derzeit gültigen „Sicher- 
heitsvorschriften“, deren Gestaltung im we- 
sentlichen aus den Jahren 1901 bis 1903 
herrührt, stellt die neue Fassung eine voll- 
ständige Umarbeitung dar. Schon rein 
äußerlich fallen folgende grundlegende An- 
derungen auf: 

1. Die bisherige Einteilung in Vor- 
schriften über die Beschaffenheit des zu 
verwendenden Materials und solche über 
dessen Verlegung ist weggefallen. 

2. Anstelle von zwei getrennten Vor- 
schriften, einer für Niederspannung und 
einer für Hochspannung, von denen jede 
in sich vollständig war, ist eine einzige 
Vorschrift getreten. Alle Bestimmungen, 
die sowohl für Niederspannung als auch für 
Hochspannung gelten, sind nur einmal auf- 
geführt und bilden den Hauptinhalt des 
Ganzen. Wo für Hochspannung besondere 
Forderungen gestellt werden, sind diese an 
der geeigneten Stelle eingereiht und durch 
‚besonderen Druck hervorgehoben. 

3. Dagegen ist eine bisher nicht vor- 
handene Teilung in „Vorschriften“ und 
„Ausführungsregeln” neu eingeführt. 

4. Die Vorschriften für „elektrische 
Straßenbahnen usw." sowie die für „elck- 
trische Anlagen in Bergwerken unter 
Tage“ sind völlig ausgeschieden. 


Von den Erwägungen und Umständen, 


die zu dieser durchgreifenden Neugestaltung 


geführt haben, sollen die wichtigsten nach- 
stehend erörtert werden. | 
Als im Jahre 1901 die Einteilung der 
Vorschriften in solche über die Beschaffen- 
heit des Materials und solche über die 


Verlegung eingeführt wurde, glaubte man 


damit den Inhalt übersichtlicher zu gestalten 
und die Handhabung der Vorschritten zu 
erleichtern. Diese Erwartung hat sich auch 
in einigen Richtungen erfüllt, doch sind in 
anderer Hinsicht Nachteile zutage getreten, 


Ihrer Natur nach müssen. nämlich die Vor- 


schriften wiederholt Bestimmungen folgen- 
der Art enthalten: Wenn ein Material diese 
Beschaffenheit hat, so darf es in einer be- 
stimmten Weise verlegt werden, hat es eine 
andere Beschaffenheit, so muß eine andere 
Verlegungsart Platz greifen. Ein solcher 
Satz läßt sich aber meistens auch in 
umgekehrter Weise aussprechen. Indem 
man nämlich vorschreibt: Wenn die eine 
Verlegungsart beabsichtigt ist, so muß 
das Material diese, wenn für die andere 
Verlegungsart bestimmt, muß es jene Be- 
schaffenheit haben. Es entsteht nun der 
Zweifel, ob eine derartige Vorschrift in der 
einen oder in der anderen Abteilung ihren 
Platz finden soll. Setzt man sie zweimal in 
ihren zwei möglichen Fassungen, so entsteht 
neben der überflüssigen Vermehrung des 
Umfanges leicht Verwirrung. Daher war 


es sicher das Richtige, wieder zu der ur- 
sprünglichen -Darstellungsart zurückzu- 
kehren, die jedes - der- einzelnen Installa- 
tionsmittel, z. B. Schalter oder: Leitungen, 
nur an’ einer Stelle der Vorschriften, dort 
aber in bezug auf Beschaffenheit und Ver- 
wendungsweise tunlichst erschöpfend ab- 
handelt, sodaß die Beziehungen zwischen 
Güte des Materials und zulässiger Anwen- 
dungsweise deutlich hervortreten. Aller- 
dings gestattet auch diese Anordnung nicht, 
den Stoff ganz erschöpfend wiederzugeben. 
Schon bisher war es nämlich nötig, neben 
den beiden erwähnten Abteilungen der Vor- 
schriften auch die sogenannten Normalien 
für Beschaffenheit und Prüfung von Installa- 
tionsmaterial aufzustellen. Diese enthalten 
eingehendere Einzelheiten,. die sich nicht 
sowohl an den Installateur.als an den 
Fabrikanten wenden. Sie enthalten z. B. 
Angaben über die als wünschenswert be- 
zeichneten Größenstufen, ferner Zahlen und 
Festsetzungen über Art und Abmessung der 


‚Isolierhüllen von Drähten u. dergl. Da sich 


immer mehr derartige Normen herausbilden, 
anderseits die vereinbarten Normen mit 
dem Fortschritt der Fabrikation öfters Ver- 
änderungen unterliegen, ohne daß ein 
Abweichen von ihnen als strafbare Ver- 
fehlung aufzufassen wäre, so erschien.. es 
angezeigt, die Normalien noch weiter "als 
bisher auszubilden und in sie alle diejenigen 
Bestimmungen zu verweisen, die ihrer Natur 
nach wandelbar sind und nur auf Überein- 
kommen beruhen. Diese Normalien sind 
auch jetzt nicht in die Vorschriften und 
Regeln autgenommen, sondern bleiben wie 
bisher als selbständiges Werk bestehen. 


Einer besonders eingehenden Erklärung 
bedarf die neu eingeführte Teilung in Vor- 
schriften und Ausführungsregeln. Sie 
hängt aufs innigste zusammen mit dem Ge- 
setz betr. die Kosten der Prüfung über- 
wachungsbedürftiger Anlagen (vergl. „ETZ“ 
1905, S. 364 u. 687) und mit der Absicht 
der deutschen Regierungen, eine amtliche 
Überwachung einzuführen und durch Polizei- 
verordnung zu regeln. 


Bekanntlich haben die Regierungen zu- 
gestanden und in Aussicht genommen, daß 
die Überwachung auf Grund der vom Ver- 
band Deutscher Elektrotechniker aufge- 
stellten Vorschriften erfolgen soll. Um die- 
sen eine hierzu geeignete Gestalt zu geben, 
war es notwendig, auch aus den Vorschriften 
über die Art der Verlegung alles das aus- 
zuscheiden, was zwar als empfehlenswerte 
Maßnahme angesehen werden kann, ohne 
daß jeduch ein Abweichen von solchen 
Maßnahmen als eine schuldhafte und mit 
Polizeistrafe bedrohte Verfehlung anzusehen 
ist. Ebenso mußten diejenigen Festsetzun- 
gen ausgeschieden werden, die einem ver- 
hältnismäßig raschen Wechsel durch das 
Fortschreiten der Technik unterworfen sind, 
und es mußte vielfach auch inhaltlich eine 
Anderung eintreten, indem anstelle kurzer, 
aber eng begrenzter Bestimmungen allge- 
meiner gefaßte Ausdrücke verwendet wer- 
den mußten, die zwar den beabsichtigten 
Zweck der einzelnenVorschrift deutlichkenn- 
zeichnen, seine Erfüllung jedoch nicht vom 
peinlich genauen Einhalten ganz bestimmter 
Ausführungsformen oder Abmessungen 
abhängig machen. Beispielsweise war es 
nötig, anstelle zahlenmäßiger Werte des 
Isolationswiderstandes von Installationen, 
die aber je nach den örtlichen Verhältnissen 
Ausnahmen erleiden, allgemeiner gefaßt 
einen „angemessenen“ Isolationswider- 
stand vorzuschreiben (vergl. 85). Anstelle 
bestimmter Sorten von Leitungen, deren 
Beschaffenheit und Abmessungen durch 
Übereinkommen festgesetzt sind, war es 
nötig zu verlangen, daß Haltbarkeit und Iso- 
lierfähigkeit den vorliegenden Betriebsver- 


17 


428 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 17. 


25. April 1907. 


hältnissen entsprechen müssen (§ 19). Denn 
es wäre ungerecht, wenn das Publikum 
durch Polizeivorschrift gehindert würde, 
sich einer etwa neu auf den Markt ge- 
brachten Drahtsorte zu bedienen, die wohl 
sachgemäß, aber in den Vorschriften nicht 
angeführt ist. So läßt sich auch die Strom- 
belastung von Leitungen ($ 20) nicht in 
bestimmter Weise zahlenmäßig derart fest- 
legen, daß allen denkbaren Verhältnissen 
Rechnung getragen ist und jede Abweichung 
unter allen Umständen strafbar gemacht 
werden kann. Eine Polizeiverordnung muß 
vielmehr das zu erreichende Ziel deutlich 
angeben, die dazu dienlichen Hilfsmittel 
dagegen möglichst wenig einschränken. 


Als man daran ging, den Wortlaut der 
Vorschriften in dem erläuterten Sinne um- 
zugestalten, stellte sich indessen bald her- 
aus, daß dabei manche Regel verloren gehen 
muß, die bisher gute Dienste geleistet hat. 
obwohl sie nicht bis ins äußerste wissen- 
schaftlich begründbar ist oder nicht in sämt- 
lichen, auch den seltener vorkommenden 
Ausnahmeverhältnissen am Platze ist. Es 
erschien mißlich, eine Vorschrift aufzustellen, 
die an vielen Stellen nur die Anforderungen 
an eine gute Anlage aufzählt, ohne daß 
wenigstens an einer anderen Stelle gesagt 
wird, mit welchen Mitteln diese Anforde- 
rungen erfüllt werden können und wie man 
sich im einzelnen die Ausführung der An- 
lage im Normalfalle denkt. Es erschien be- 
klagenswert, eine Reihe von Zahlenbestim- 
mungen vollständig wegzuwerfen, die im 
Laufe langer Jahre durch mühsameErfahrun- 
genundVereinbarungen gewonnen waren und 
sich als zweckmäßig erwiesen haben, wenn- 
schon man sich bewußt war, daß sie nicht 
auf extreme Ausnahmefälle passen und daß 
geringfügige Abweichungen von ihnen noch 
nicht die Unbrauchbarkeit oder Gefährlich- 
keit der Anlage zur Folge haben. Eine 
Vorschrift, die auf das unbedingt und von 
Polizei wegen zu Fordernde beschränkt ist, 
kann nicht zugleich als einheitliche Grund- 
lage für die von den Elektrizitätswerken 
festgesetzten Anschlußbedingungen dienen. 


Um dieser Schwierigkeit zu begegnen, 
hat man den Weg beschritten, daß man 
neben den Vorschriften eine Reihe von 
Ausführungsregeln aufstellte. Das Ver- 
hältnis zwischen beiden ist so gedacht, daß 
nur die Vorschriften zwingend sein sollen, 
während die Regeln den Weg angeben, auf 
welchen in allen Durchschnittsfällen die in 
den Vorschriften aufgestellten Forderungen 
erfüllt werden können und auch erfüllt 
werden sollen, wenn nicht Gründe für ein 
Abweichen vorliegen. Um dies auch sprach- 
lich zum Ausdruck zu bringen, ist in den 
Vorschriften durchweg die Wendung „muß“, 
in den Regeln dagegen das Wort „soll“ 
gebraucht. Nach wie vor ist man sich 
bewußt, daß die Unterscheidung zwischen 
Vorschriften und Regeln sachlich zu be- 
dauern ist. Sie ist aber die notwendige 
Folge des amtlichen Charakters, den die 
Vorschriften nunmehr annehmen müssen 
und erscheint immerhin als das kleinere 
Übel. Nebenbei mag bemerkt werden, daß 
auch bei nicht amtlichen Überwachungen 
von Anlagen gelegentlich dem Inhalt der 
Vorschriften eine übermäßig buchstäbliche 
und schroffe Auslegung auch da gegeben 
worden ist, wo dies durch die Sachlage 
nicht geboten war. Vielleicht bringt die 
neue Gestaltung bierin die erwünschte 


Besserung, indem sie schon äußerlich darauf 


hinweist, daß die Umstände gelegentlich 
auch etwas „Anderes“ zulassen, manchmal 
sugar fordern. 

Es ist wiederholt zu erwähnen, dab in 
einem Gebiet wie das hier behandelte, das 
wie kein anderer Zweig der Technik in 
rapider Entwicklung begriffen ist, keine 


Vorschrift, mag sie noch so überlegt gefaßt 
sein, alle Fälle umfassen und das selb- 
ständige Urteil des Sachverständigen ganz 
überflüssig machen kann. Daher ist es 
dringend erwünscht, daß zur behördlichen 
Überwachung elektrischer Anlagen nur 
wirklich befähigte Fachleute herangezogen 
werden und daß diese in der Lage, aber 
auch des Willens sind, nicht dem Buch- 
staben nach, sondern im Geiste der Vor- 
schriften ihr Amt zu üben. Was nun die 
vollständige Ausscheidung der Vorschriften 
für elektrische Bahnen und derjenigen für 
Anlagen in Bergwerken unter Tage betrifft, 
so stützt sie sich sowohl auf äußere wie 
auf innere Gründe. 


Allerdings bietet auch die neue Fassung 
der allgemeinen Vorschriften ebenso wie 
die bisherige die Möglichkeit, Sonder- 
bestimmungen für gewisse Anwendungs- 
gebiete anzugliedern. Dies ist auch in 
den Abschnitten: Feuchte Räume usw., 
Betriebsräume, Warenhäuser, Theater ge- 
schehen. 

Allein die elektrischen Bahnen und 
die Bergwerke stellen doch zu ausgedehnte 
Betriebe dar, um in derartigen Abschnitten 
mit genügender Ausführlichkeit behandelt 
werden zu können. Auch fordern manche 
Dinge in diesen Gebieten eine grundsätzlich 
andere Regelung als in den allgemeinen 
Vorschriften. Man hätte daher bei letzteren 
allzuoft auf die bei Bahnen oder bei Berg- 
werken nötigen Ausnahmen hinweisen, in 
den Vorschriften für jene wiederum auf 
die allgemeinen Vorschriften Bezug nehmen 
müssen. Dies hätte alle Vorschriften schwer- 
fällig gestaltet und bei ihrer Handhabung 
leicht Verwirrung gestiftet. Bedenkt man 
noch, daß es im wesentlichen getrennte 
Personenkreise sind, die mit den Anlagen 
der einen und der anderen Art berufsmäßig 
zu tun haben, so erklärt es sich, daß die 
Vertreter der erwähnten Sondergebiete den 
Wunsch zur Geltung brachten, Sonder- 
vorschriften zu besitzen, die in sich ab- 
geschlossen und nur auf ihre Bedürfnisse 
zugeschnitten sind. 


So sind denn bereits im Juli 1906 
unter Mitwirkung der beteiligten Aufsichts- 
behörden die „Sicherheitsvorschriften 
für elektrische Straßenbahnen und 
straßenhahnähnliche Kleinbahnen" ge- 
sondert aufgestellt und auf Grund des 
Beschlusses der Jahresversammlung des 
Verbandes Deutscher Elektrotechniker zu 
Stuttgart am 1. Oktober 1906 in Kraft gc- 
setzt worden. 

Für die Bergwerksvorschriften ist die 
gesonderte in sich geschlossene Fassung 
zunächst nur im Prinzip beschlossen. Ihre 
Ausführung wurde bis nach Fenigstellung 
der allgemeinen Vorschriften vertagt, um 
möglichst weitgehende Übereinstimmung 
mit ihnen in all den Punkten zu erreichen, 
wo nicht sachliche Gründe zu Abweichungen 
zwingen. Diese Arbeiten werden nunmehr 
wieder aufgenommen und wohl bis zum 
nächsten Jahre beendet sein. 

Bei der Aufstellung der jetzt bekannt 
gemachten Vorschriften ist unter ausge- 
dehnter dankenswerter Mitwirkung der 
Behörden von seiten des Verbandes Deut- 
scher Elektrotechniker durch weitläufige 
Vorbereitung, durch umfassende Bekannt- 
machung der Entwürfe und Einholung aller 
erreichbaren Außerungen dazu, durch Bei- 
ziehung der sämtlichen beteiligten Kreise 
und durch Mitwirkung der erfahrensten 
Fachmänner aus zahlreichen Sondergebieten 
alles geschehen, was nach Lage der Dinge 
möglich war, um die neue Gestaltung zu 
einer sachgemäßen und zweckmäßigen zu 
machen. 


| Möge das Ergebnis der aufgewendeten 
Mühe entsprechen. 


Wir behalten uns vor, auf einzelne 
Abschnitte der neuen Vorschriften und 
Regeln in späteren Ausführungen noch 
genauer einzugehen. L. W. 


Fernsprech-Kabel durch den Königssee. 


Von O. Hintermayr. 


Am westlichen Ufer des Königssees liegt 
das Königliche Schloß Bartholomä. Da das 
Schloß mehrmals im Jahre vom Prinz- 
regenten Luitpold und anderen Personen 
des Königlichen Hauses sowie einer großen 
Anzahl Fremder besucht wird, so hat sich 
das Bedürfnis herausgestellt, Bartholomä 
mit dem Fernsprech- und Telegraphen-Netz 
Bayerns zu verbinden. Eine solche Verbin- 
dung war auch mit Rücksicht auf die 
wochenlang in diesen Gegenden abgehal- 
tenen Hofjagden sowie den Wirtschafts- 
betrieb von Bartholomä erwünscht. Bisher 
kam für den Ort nur die Nachrichten- 
vermittlung zu Schiff von Königssee (Ort) 
her in Betracht. 

Nachdem die finanziellen Angelegen- 
heiten bezüglich der Errichtung und Unter- 
haltung einer den beiden genannten Zwecken 
und dem öffentlichen Verkehr dienenden 
Anstalt durch die bayerische Telegraphen- 
Verwaltung in Form einer öffentlichen 
Fernsprech-Stelle geregelt worden waren, 
wurde zur Errichtung einer Fernsprech- 
Linie zwischen Berchtesgaden und Bartho- 
lomä geschritten. 

Die am nördlichen Ende des Königs- 
sees gelegene mit diesem gleichnamige 
Ortschaft war zwar bereits mit Berchtes- 
gaden durch Fernsprecher verbunden, und 
könnte man glauben, es wäre nur nötig 
gewesen, die bestehende Leitung bis nach 
Bartholomä zu verlängern. Die unmittelbar 
in den See steil abfallenden, größtenteils 
kahlen Felswände (Abb. 1), beziehungs- 
weise, wo diese an wenigen Stellen nicht 
an den See unmittelbar heranreichen, wie 
z. B. am Ostufer die starke und dichte Be- 
wachsung, ließen es als vollständig unmög- 
lich erscheinen, dem einen oder anderen 
Seeufer entlang mit einer Luftleitung vom 
Orte Königssee nach Bartholomä zu ge- 
langen. Da es außerdem auch noch wün- 
schenswert war, das Königliche Jagdhaus 
auf dem Priesberg in die Verbindung ein- 
zubeziehen, wurde eine eigene Leitung von 
Berchtesgaden über den Priesberg nach 
Bartholomä vorgezogen, zumal eine Privat- 
verbindung bis Vorderbrand, das auf dem 
genannten Wege liegt, ohnedies schon be- 
stand und dadurch die neue Linie teilweise 
verkürzt wurde, soweit das Neusetzen von 
Stangen in Frage kam. Abb. 2 gibt über 
die geplante und ausgeführte Linie Auf- 
schluß. Von Berchtesgaden aus ist die 
Linie als Doppelleitung aus 2 mm starkem 
Doppel-Bronzedraht gemeinsam mit einem 
Privat-Fernsprech-Anschluß längs der Straße 
nach Vorderbrand geführt. Von da ab 
steigt die Doppelleitung bis zum Jagdhaus 
Priesberg etwa 1400 m hoch, dann fällt sie 
über Gotzentalalm zum Reitl am östlichen 
Ufer des Königssees ab. Da von deg 
Gotzentalalpe bis zum Reitl mit ziemlich 
steilen Abfällen die Leitung durch atmo- 
sphärische Einflüsse mehr gefährdet ist, 
wurde für diese Strecke 3 mm starker 
verzinkter Patent-Gußstahldraht verwendet. 
Von Reitl nach Bartholomä auf dem anderen 
Seeufer, zugleich schmalste Stelle des Sees, 
war ein Kabel geplant. 

Am 17. Juni 1905 wurde der Auftrag 
zur Herstellung der Leitung Berchtesgaden- 
Bartholomä gegeben. Die Luftleitung Yon 
Berchtesgaden über den Priesberg nach 


o] 


R ee ee Ve re ven nn oe man es 2 ee 


25. April 1907. 


dem Reiti wurde in der letzten Juniwoche 
und in den beiden ersten Wochen des Juli 
mit Beschleunigung hergestellt. Die er- 
forderlichen Stangen zum Befestigen der 
Leitung wurden zwar aus den umliegenden 
Waldungen beschafft; ihre Verladung und 
Fortschaffung war aber mit besonderen 
Schwierigkeiten verbunden. Es wurden 
deshalb ab Vorderbrand überhaupt nur 
153 Stangen verwendet; wo es anging, 
wurden die Leitungen an vorhandenen 
kräftigen Bäumen, welche entsprechend 
ausgeästet wurden, festgemacht, 

Trotz der zu bewältigenden Schwierig- 
keiten war die 13,1 km (einfache Länge) 
lange Luftleitung in verhältnismäßig kurzer 
Zeit hergestellt und zwar innerhalb einer 
Zeit, in der das bestellte Kabel nicht fertig 
geworden war. Um nun doch den Anschluß 
von Bartholomä gerade während der regsten 
Verkehrszeit im Juli und August nicht ent- 
behren zu müssen, wurden etwas nördlicher, 
als die Kabellinie durch den See beabsich- 
tigt war, zwei Okonitadern in den See ver- 
senkt und so die Verbindung vom östlichen 
mit dem westlichen Ufer hergestellt. So 
konnte, nachdem auch die innere Einrich- 
tung im Schloß und in der Umschaltestelle 
Berchtesgaden vollendet war, am 26. Juli 


Der Königsee (von Norden gesehen). 
Abb. 1. 


die öffentliche Telephonstelle Bartholomä 
dem allgemeinen Verkehr übergeben wer- 
den, wenn auch die Verbindung von dem 
einen zum anderen Seeufer nur eine vor- 
läufige war. 

Bereits am 17. Juni wurde die Linie, 
welche das Kabel durch den See einzu- 
schlagen hatte, bestimmt; zunächst den bei- 
den Landungsstellen gedachte man das 
Kabel einerseits bei Bartholomä bis in das 
Schloß selbst, anderseits auf dem östlichen 
Ufer beim Reitl bis zu einem besonders 
kräftigen Baum unterirdisch weiter- und an 
den genannten Punkten hochzuführen. 

Nachdem die gerade Linie, welcher das 
Kabel im See zu folgen hatte, auf beiden 

fern abgesteckt war, wurde ein 3 mm 
starker Stahldraht unmittelbar über der 
asserfläche von Ufer zu Ufer gespannt, 
um erstens die genaue Breite des Sees am 
‚Asserspiegel zu erhalten, da die geome- 
tische Messung mit den einfachen nur zu 
Gebote stehenden Hilfsmitteln keine ge- 
nügende Genauigkeit ergeben hatte, haupt- 
Sächlich aber um zweitens die genaue Son- 
derung der Tiefen und dadurch das See- 
profl in der Kabellinie und die wirklich 
erforderliche Kabellänge zu bekommen. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 17. 


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einem Bleimantel von 1,3 mm Stärke, der 
3°/, Zinnsatz enthält, dann mit einem zweiten 
gewöhnlichen Bleimantel von 0,7 mm Stärke 
umpreßt, sodann doppelt mit asphaltiertem 
Papier und Kompound bewickelt und mit 


Bei dem eben herrschenden Wasserstand 
betrug die Seebreite am Wasserspiegel 
351 m. Zu bemerken ist, daß durch eine 
Stauvorrichtung und Schleuse, die soge- 
nannte Klause beim Ort Königssee, der 
Wasserstand so gut geregelt werden kann, 
daß derselbe stets auf gleicher oder nahezu 
gleicher Höhe gehalten werden kann. 

Die Kabellänge war zuerst mit einer 
Niveaukarte graphisch bestimmt worden; 
da aber auf der Niveaukarte nur Niveau- 
linien von 10, 50, 100 und 150 m Tiefen ent- 
halten waren, erachtete man eine genaue 
Tiefenfeststellung mit Lotsondierung für 
nötig. DieLotungen in derKabellinie ergaben 
als größte Tiefe 683m. Am westlichen Ufer 
bei Bartholomä erreicht die Seetiefe unge- 
fäbr 100 m vom Ufer entfernt 50 m, nimmt 
aber schon 25 m vom Ufer entfernt rasch 
zu, am östlichen Ufer ist die Tiefe bis auf 
etwa 50 m vom Ufer aus ganz gering, dann 
nimmt sie plötzlich zu. 

Die genaue Kabellänge wurde nun in 
einfacher Weise dadurch gewonnen, daß 
man einen geschmeidigen Flußeisen-Litzen- 
draht von etwa 3 mm Querschnitt in der 
Kabellinie quer durch den See versenkte. 
Der Draht wurde während des Auslegens 
von 2 zu 2m mit 1 bis 1!/, kg schweren 


Lageplan des Königsees. 
Abb. 2. 


geschlossenen Profil-Eisendrähten bewehrt, 
endlich noch zweimal mit Kompound be- 
wickelt. Das Kaliber des ganzen Kabels 
beträgt 34 mm. 

Das Gewicht des Kabels allein betrug 
1900 kg, samt dem Haspel, auf welchen es 
aufgewickelt war, 2345 kg. Die Anschaffungs- 
kosten beliefen sich auf rund 1260 M, ohne 
Fracht und Anfuhr. 

Nachdem das Kabel am 1. September 
1905 in Berchtesgaden eingetroffen und 
hinsichtlich seiner elektrischen Eigenschaften 
geprüft worden war, wurde es am 4. Sep- 


Bleiplättchen beschwert, und konnte man 
deutlich fühlen, wenn eines dieser Plättchen 
den Seegrund berührte.. Der Draht war 
außerdem mit aufgelöteten Marken von 50 
zu 50 m versehen, sodaß sich die Länge 
des Kabels nach Auslegen des Drahtes so- 
fort ablesen ließ. Als wirkliche Länge des 
auf den Seegrund zu verlegenden Kabels 
ergab sich der Betrag von 392 m. Hierzu 
waren 46 m unterirdisch bis zum Schloß 
auf der Seite von Bartholomä und 33 m 
auf dem östlichen Ufer hinzu zu rechnen. 
Als Gesamtlänge wurden daher rund 475 m 
angenommen. E 

Da später die Leitung wahrscheinlich 
über Bartholomä hinaus verlängert werden 
wird und wohl noch der eine oder andere 
Anschluß hinzutreten kann, wurde die Aus- 
rüstung des Kabels mit vier Doppeladern- 
Leitung versehen. 

Die Konstruktion des vierdoppeladrigen 
Kabels, geliefert von der Firma Felten & 
Guilleaume in Mülheim a. Rhein, ist fol- 


“gende (Abb. 3): Acht Kupferdrähte, 0,8 mm 


stark, welche einzeln mit Baumwolle, drei- 
fach auf 2,8 mm bewickelt sind, sind paar- 
weise verseilt und getrenst, hierauf mit 
Baumwollband bewickelt, imprägniert, mit 


tember von Berchtesgaden nach Ort Königs- 
see auf einem Brückenwagen und von da 
auf einer sogenannten Schiffsplätte (von 
12 m Länge mit 0,8 m hohen Bordwänden, 


‚einer Breite von 2,5 m, also flach gebaut) 


mit einer Tragfähigkeit von gut 5000 kg 
nach Bartholomä geschafft. In der Plätte 
waren außerdem noch die nötigen Werk- 


Querschnitt des Fernsprech-Kabela. 
Abb, 8. 


zeuge und die zum Kabellegen erforder- 
lichen Geräte verladen. 

Die eigentlichen Kabellegungs-Arbeiten 
wurden am 6. September vorgenommen. 
Hierbei waren 1 Telegraphenwärtergehilfe 
und 11 Arbeiter beschäftigt. Die Oberleitung 


der Arbeiten besorgte der Verfasser mit 


430 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 17. 


25. April 1907. 


Unterstützung eines Assessors (Ingenieur- 
beamten). 

Zunächst wurde um 6 Uhr morgens mit 
den Vorarbeiten bei Bartholomä begonnen, 
und zwar wurde der Kabelgraben in einer 
Länge von 46 m vom Jagdschloß bis zum 
Uferrand des Sees ausgehoben, dann wurde 
die Plätte, auf welcher die Kabeltrommel 
mit dem Kabel verladen war, an das jen- 
seitige Reitlufer gefahren, gleichzeitig hier- 
mit ein 45 mm starker Eisendraht von 
Ufer zu Ufer gespannt, um die Kabellinie 
genau einhalten zu können. Die Plätte, 
welche das Kabel enthielt, wurde am Reitl- 
ufer mehrmals fest verankert. Dann wurde 
das eine Kabelende von der Trommel ge- 
nommen und mittels eines weiteren größeren 
Bootes mit einer Tragfähigkeit von rund 
2500 kg an das Ufer beim Schloß gezogen. 
Zu diesem Zweck war dieses Boot an einen 
Stahldraht gehängt, mit welchem dasselbe 
der Eisendraht-Linie entlang unter Verwen- 
dung eines von vier Arbeitern bedienten 
Flaschenzuges und unter Beihilfe von vier 
Rudern im Schiff an das Ufer nach Bartho- 
lom&ä gezogen wurde. 

Da zu befürchten gewesen wäre, daß 
sich das Kabel, sobald es einmal den rauhen 
Seegrund berührt hätte, nicht mehr ziehen 
lassen würde, anderseits bei zu großem 
Durchhang infolgeseinerSchwere undbei der 
großen Seetiefe selbsttätig von der Trom- 
mel abrollen und im See verschwinden 
würde, wurde nach je etwa 50 m Abrollung 
und Vorwärtsziehen des Kabels je ein 
weiter Kahn als Boje unter das Kabel ein- 
gefahren. Die eingefahrene Boje schwamm 
infolge des Weiterziehens des Kabels von 
selbst mit vorwärts. Schließlich ruhte das 
ganze Kabel mit entsprechenden Durch- 
hängen im Wasser schwimmend auf sechs 
Kähnen quer über den See, während das 
vorderste Ende bis zum Schloß in den 
Kabelgraben verlegt wurde. Selbstverständ- 
lich war die Kabelrolle mit einer wirksamen 
Bremse versehen, um jedes unbeabsichtigte 
Abrollen verhindern zu können. 

Damit das Kabel bei den weiteren Ar- 
beiten auf dem Ufer zu Bartholomä nicht 
gegen den See zu nachgehen, das heißt 
zurückweichen konnte, wurde auf diesem 
Ufer der Kabelgraben sofort wieder ein- 
gefüllt. Hiermit war das Kabel an diesem 
Ufer unverrückbar festgelegt, nachdem es 
im Schlosse selbst im Erdgeschoss-Raum 
ein- und hochgeführt worden war. 

Nachdem am Reitlufer der Rest des 
Kabels abgewickelt und mehrfach gut be- 
festigt worden war, wurde mit der eigent- 
lichen Auslegung des Kabels auf den See- 
grund begonnen. Dies geschah in der 
Weise, daß mit jenem Boote, welches das 
Anfangsende des Kabels auf das Ufer nach 
Bartholomä gezogen hatte, nunmehr jeweils 
an die sechs Kahnbojen herangefahren, das 
Kabel jeweils von der Boje übernommen 
und über die eigene Vorderkaffe abge- 
worfen wurde. Diese Maßnahme war ge- 
boten, da beim Abwerfen von den weniger 
tragfähigen Kähnen, die als Bojen dienten, 
ein Umkippen der letzteren kaum wäre zu 
vermeiden gewesen, zumal die Arbeit des 
Abwerfens nicht gerade leicht auszuführen 
war. 

Bevor das Kabel von der vorletzten 
Boje übernommen und abgeworfen wurde, 
befreite man es auf der letzten Boje von 
seiner Befestigung, sodaß die beiden Durch- 
hänge des Kabels zu beiden Seiten der 
vorletzten Boje sich das Gleichgewicht 
hielten. Sobald nämlich ohne diese Maß- 
nahme das Kabel von der vorletzten Boje 
abgeworfen worden wäre, wäre das Gewicht, 
welches auf die eine Seite des als Boje 
dienenden Nachen gewirkt hätte, zu groß 
geworden und hätte dieser kippen müssen; 


so schob nach dem Abwerfen von der vor- 
letzten Boje das größere Kabelgewicht auf 
der Seeseite, wie vorhergesagt, die Nachen- 
boje einfach gegen das Land zu und verlegte 
sich sozusagen von selbst solange als die 
einseitige Kraft wirkte. 
gleichzeitig in sinkende Bewegung gelangt 
war, so wirkte diese Kraft solange nach, 
bis 
reicht hatte, und konnte hier das Abwerfen 
unter gleichzeitigen Anholen des noch freien 
Kabelendes von etwa acht Arbeitern aus 
freier Hand bewerkstelligt werden. 


Da das Kabel 


der Nachen nabezu das Reitlufer er- 


Bevor nun das Kabelende am Reitlufer, 


woselbst es bis zum Aufführungspunkt noch 
auf ungefähr 30 m einzubetten war, end- 
gültig verlegt wurde, untersuchte man, ob 
das Kabel auch tatsächlich auf dem See- 
grunde auflag. Nachdem dies durch viel- 
faches Quersondieren über die Kabellinie 
hin festgestellt worden war, 
Kabel auch auf dem Keitlufer in den unter- 


dessen hergestellten Graben eingelegt und 
zugeschüttet. 


wurde das 


Zu bemerken ist, daß an den beiden 


Ufern des Sees, wo eine Beschädigung des 
Kabels durch den äußerst regen Schiffs- 
verkehr nicht ganz ausgeschlossen ist, das 
Kabel mit den in Bayern gebräuchlichen 


sogenannten Kabelschutzeisen (Abb. 4) vor 


Kabel-Schutzeisen. 
Abb. 4. 


dem Versenken ins Wasser umgeben wurde 
und zwar bei Bartholomä auf eine Länge 
von 24 m vom Ufer weg in den See zu, 
beim Reitl auf eine Länge von 30 m, eben 
bis zu den Punkten, wo ein Erreichen des 
Seegrundes mit den gewöhnlichen Fahr- 
mitteln nicht mehr möglich ist. Im übrigen 
wurde das Kabel auf dem Lande, da es 
ohnehin mit einer Bewehrung versehen ist, 
durchweg ohne weiteren Schutz eingebettet. 
Bis zum Abend des 6. September etwas 
nach 7 Uhr war das Kabel vollständig ver- 
legt. Der folgende Tag diente dazu, die 
Ufer wieder instandzusetzen und die bei 
den Kabelhochführungen nötigen Einschal- 
tungen, Ausgießen mit Isoliermasse, Auf- 
stellen der Apparate usw. vorzunehmen. 
Bis zum Nachmittag waren auch diese Ar- 
beiten vollendet. Eine vorher vorge- 
nommene Isolationsmessung ergab 1400 
Megohm für das Kilometer; der Leitungs- 
widerstand wurde zu 319 Ohm für das 
Kilometer ermittelt. Ein unmittelbar an- 
gereihtes Versuchsgespräch mit München 
fiel zur vollen Zufriedenheit aus. 
Bei der Kabelhochführung im Reitl am 
Östufer, wo die oberirdische Leitung an- 
schließt, waren auch die Blitzschutzvorrich- 
tungen zum Schutze des Kabels gegen 
atmosphärische Entladungen anzubringen. 
Auf diese Sicherungen war hier besondere 
Sorgfalt zu verwenden, da die Leitung im 
Gebirge eine bedeutende Höhe erreicht und 
die ‚Gewitter in dieser Gegend ziemlich 
heftig sind. Es wurden hier wie auch auf 
dem Priesberg bei den Duftleitungen die 
in Bayern im Gebirge in gewitterreichen 
Gegenden allgemein verwendeten gut wirk- 
samen und bewährten sogenannten Stangen- 
ARE olita bleiten angebracht. 
, Am 7. September wurden endlie 
die Okonitadern, welche bis a 


tung durch den See benutzt waren, aus dem 
See gezogen und aufgehaspelt. Sie hatten 
nicht im geringsten Schaden gelitten, trotz- 
dem sie sechs Wochen im Wasser lagen. 
Damit wurde der Beweis geliefert, daß es 
wohl angängig ist, für eine vorübergehende 
Telegraphen- oder Fernsprech-Verbindung 
unter Wasser Okonitadern unbedenklich zu 
verwenden. 

Die sämtlichen Arbeiten verliefen ohne 
Unfall. Bei der Kabellegung durch den 
See war für alle Fälle ein Rettungskahn 
stets bereit. 

Die Fernsprech-Leitung über den Pries- 
berg war seitdem zweimal gestört, das eine 
Mal im Oktober nach starkem Schneefall 
das zweite Mal im Frühjahr nach heftigem 
Sturm; die Leitung war von Bäumen, welche 
der Sturm auf dieselbe geworfen hatte, ab- 
geschlagen worden. 

Zu bemerken ist, daß sich beim Unter- 
halt der Leitung die Schneeschuhe (Ski) 
gut bewährt haben. Die Leute, welche die 
Leitungen nachzusehen oder bei Unter- 
brechungen wiederherzustellen haben, sind 
mit Schneeschuhen ausgerüstet und kommen 
mit denselben besser als mit den Schnee- 
reifen vorwärts. Der Schnee liegt auf dem 
Priesberg sehr lange. So wurde am 
7. V. 1906, an welchem Tage ein Neben- 
schluß in der Leitung auftrat, noch 2 m 
hoher Schnee auf dem Priesberg ange- 
troffen, während im Tal bereits alles in 
Blüte stand. 

Ist es auch nicht möglich, die über den 
Berg führenden Leitungen infolge gewaltiger 
atmosphärischer Einflüsse ganz von Störun- 
gen frei zu halten, so ist durch die Her- 
stellung der Verbindung von Berchtesgaden 
nach Bartholomä doch ein sonst von der 
Welt ganz abgeschlossener Platz dem Ver- 
kehr erschlossen worden, was namentlich 


von den Fremden mit Freuden begrüßt 
wurde. 


Theoretisches und Praktisches über 
Abschmelzsicherungen.!) 


Von Dr.-Ing. Georg J. Meyer. 


Die Sicherungen sind wohl die am 
häufigsten verwendeten Apparate der Elek- 
trotechnik. Trotzdem ist die Literatur der- 
selben recht spärlich und eingehende Unter- 
suchungen über das Wesen der Schmelz- 
sicherungen sehr selten. Über Konstruktion 
und Ausführung findet man zwar zahlreiche 
Einzelheiten in Handbüchern, Zeitschriften 
und Patenten, aber es handelt sich hier 
meist nur um die konstruktive Ausgestal- 
tung, und der Kernpunkt, der Schmelz- 
einsatz selbst, bleibt außerhalb der Dis- 
kussion. 

An Hand zahlreicher Versuche möchte 
ich mir nun erlauben, ein Bild zu ent 
werfen, wie das Durchschmelzen erfolgt, 
welche Faktoren maßgebend sind, und wie 
auf rechnerischem Wege eine Voraus- 
bestimmung möglich ist. Hieraus werden 
sich dann praktische Gesichtspunkte für die 
Wahl des Schmelzmaterials und für die 
Normierung der Sicherungen ergeben. 

‚ Man kann die Funktion der Sicherungen 
In zwei zeitlich getrennte Abschnitte zer- 
legen, nämlich: die Erwärmung von der 
Raumtemperatur oder einer anderen Tempe- 
ratur, bei welcher die Sicherung sich gerade 
befindet, bis zum Schmelzpunkt, und die 
Unterbrechung des Stromkreises, welche 
mit der Erreichung des Schmelzpunktes 
beginnt, Wir werden uns daher zunächst 
mit der Erwärmung und in zweiter Linie 
Bizne aa im_Elektrotechnischen Verein in der 


3 gehaltenen Vortrag („ETZ* 197. 
en 21 Diskussion wird ın einer späteren Sitzung vor 


ee 3° 
Myo er 


‚ten Zeit eine be- 


25. April 1907. 


mit der Unterbrechung des Stromkreises zu 
beschäftigen haben. 

Diejenige Zeit, welche zur Erfüllung 
der ersten Aufgabe seitens der Sicherung 
benötigt wird, ist ein Vielfaches der Zeit, 
innerhalb welcher die Trennung der Elek- 
troden erfolgt. Man kann daher annehmen, 
daß die Zeit vom Einschalten der Belastung 
bis zum Durchschmelzen fast ausschließlich 
für die Erwärmung verwendet wird. 

Wie bekannt, erfolgt das Durchschmelzen 
bei konstantem Strom umso schneller, je 
größer dieser Strom ist. Man kann also 
Kurven aufnehmen, welche für einen 
Schmelzeinsatz die Belastungsdauer als 
Funktion der Stromstärke ergeben. (Vgl. 


Abb. 5.) | 


Wir wollen hierbei, wie überall im fol 
genden, die Voraussetzung machen, daß zu 
einer bestimm- 


stimmte Strom- 
stärke einge- 
schaltetwird und 
bis zam Durch- 
schmelzen der 
Sicherang auf- 
recht erhalten 
bleibt. Wir rech- 
nen dann dic 
Zeit von diesem 
Moment der Ein- 
schaltung an. 

Die Kurven, 
welche wir der 
Einfachheit hal- 
ber als Schmelz- 
kurven bezeich- 
nen wollen, ge- i 
ben uns den Schlüssel zur Lösung des 
ganzen Sicherungsproblemes, und da es 
schwierig ist, aus einer graphischen Dar- 
stellung weitergehende Schlüsse zu ziehen, 
so werden wir zunächst die Gleichung 
dieser Kurven aufstellen. 

Als Ausgangspunkt dient, wie bei so 
vielen wärmetheoretischen Betrachtungen, 
die Wärmebilanz. Sie lautet in unserem 
Falle: 

Erzeugte Wärme — nach außen abge- 
gebene Wärme + Differenz der im 
Inneren durch Leitung zu- und ab- 
geführten Wärmemengen = aufge- 
nommene Wärme. 

Diese Bilanz führt zur Aufstellung einer 
Differentialgleichung, welche sich im allge- 
meinen nicht integrieren läßt; unter ge- 
wissen, vereinfachenden Annahmen jedoch 
ist die Entwicklung leicht durchführbar. 
leh möchte diese mathematischen Ab- 
leitungen hier nicht weiter ausführen und 
verweise diejenigen, welche besonderes 
Interesse daran haben, auf meine Arbeit: 
„zur Theorie der Abschmelzsicherungen“ 
(Berlin und München 1906). Ich will Ihnen 
nur die Schlußformel anschreiben: 


Schmelzkurve. 
Abb. 5. 


s= C04 g 4160g TE?) p 0g FT 
416009 E? 46004 “°? 41600 q s 


Hierin bedentet: 

s die Zeit in Sekunden, welche von dem 
Moment der Einschaltung bis zur Er- 
reichung der Temperatur £ verstreicht. | 
Setzt man für die Temperatur ¢ die 
Schmelztemperatur t, ein, so bedeutet 
s die Zeit in Sekunden vom Moment 
der Einschaltung bis zur Erreichung 
des Schmelzpunktes. 

Es bedeutet ferner: 

J den Strom in Ampere; 

@& den spezifischen Widerstand des 
Schmelzmaterials in Ohm für 1 qmm 
Querschnitt und für 1 m Länge, bei 0°; 


| lange Formel sieht. Dabei gilt diese For- 


Elektratechnische Zeitschrift. 1907. Heft 17. 
 — — — — — — — — — —————————————m—m—m——————— ma ———————————— Se 77 


Elt — ttl tatto m 


œ den Temperatur - Koeffizienten des 
Widerstandes; | 

C, die spezifische Wärme des Materials 
für 1 cem bei 0°; 

ß den Temperatur-Koeffizienten der spe- 
zifischen Wärme; 

q den Drahtquerschnitt in qem; 

o den Drahtumfang in cm; 

k den Ventilations - Koeffizienten, das 
‚heißt die für 1 qcm Oberfläche, für 
1 Grad Temperaturdifferenz und Se- 
kunde abgegebene Wärme; 

ta die Temperatur, welche in der Mitte 
des Schmelzeinsatzes im Moment der 
Einschaltung herrscht. Diese Anfangs- 
temperatur ta wird im allgemeinen 
nicht mit der Raumtemperatur t) über- 
einstimmen. 


Man sieht, daß die Beziehung etwas 
kompliziert ist, und den Praktiker wird ein 
gelindes Gruseln überlaufen, wenn er die 


mel nur für einen vereinfachten Fall, näm- 
lich für sehr lange Schmelzeinsätze, für 
welche die innere Ableitung der Wärme 
nach den Polschuhen oder Klemmen hin 
vernachlässigt werden kann. Berücksichtigt 
man diesen Faktor, so wird die Formel 
noch etwas komplizierter. 

Wir brauchen uns aber glücklicherweise 
mit der allgemeinen Formel nicht abzu- 
quälen, nachdem durch Vergleich von Rech- 
nung und Versuchen erwiesen ist, daß sie 
richtig ist. Wir wollen uns vielmehr auf 
einige Spezialfälle beschränken, welche von 
praktischem Interesse sind und uns Auf- 
schlüsse für die Auswahl des Materials und 
die Bemessung geben. 


Betrachten wir zunächst den Fall, daß 
der Strom nicht ausreicht, um den Schmelz- 
einsatz zum Schmelzen zu bringen. Der 
Einsatz wird sich also erwärmen, und die 
Erwärmung schreitet nach einer ziemlich 
komplizierten logarithmischen Kurve fort. 
Es stellt sich schließlich ein Beharrungs- 
zustand ein, in welchem ebenso viel Wärme 
abgegeben wie erzeugt wird; die Tempe- 
ratur bleibt konstant. Wir können nun für 
einen Einsatz unter gewissen Belastungs- 
und Abkühlungs-Verhältnissen die Dauer- 
temperatur in der Mitte, das heißt am 
wärmsten Punkt, berechnen. Die Formeln 
werden aber unübersichtlich, wenn wir nicht 
als Basis eine bestimmte Stromstärke 
wählen. Wir nehmen hierfür den Spezial- 
fall, daß die Beharrungstemperatur mit der 
Schmelztemperatur übereinstimmt, das heißt, 
daß der Strom gerade ausreicht, um den 
Einsatz nach unendlich langer Zeit zum 
Durchschmelzen zu bringen. Diesen Strom 
wollen wir als Grenzstrom bezeichnen. Er 
bildet eine der beiden charakteristischen 
Größen jeder Sicherung. Ist der Strom 
kleiner als dieser Grenzstrom, so schmilzt 


Po(l+et) Skott) 


die Sicherung nicht durch, sondern erwärmt 
sich, bis sie ihren Beharrungszustand er- 
reicht hat; ist die Belastung größer als der 
Grenzstrom, so schmilzt die Sicherung in 
endlicher Zeit dureh, ein Beharrungszustand 
ist nicht möglich. 

Man kann die Ströme einteilen in Dauer- 
ströme und Schmelzströme, je nachdem 
sie geringer oder grüßer als der Grenz- 
strom sind. 

Wenn man den Grenzstrom mit J, be- 
zeichnet, so möge die Belastung &J, sein, 
wobei s kleiner als 1 ist. Dann ergibt sich 
aus unserer Formel die Dauertemperatur: 


431 


m 


ta — i1 ats — gea (ts == to) 


Ich habe in Abb. 6 diese Dauertemperatur 
als Funktion der Belastung, in Prozenten 
des Grenzstromes gemessen, aufgetragen, 


Safer 
HERRE 
E 
mE 
sa 
AREREmNE 
SIT 
= 
> 


Es 


N 
N 


# 28 30 wm 350 u m BE HM 
Belastung in Prozenten 
des Grenzsrames — — 


Abb. 6. 


Man sieht aus diesen Kurven, daß die 
Dauertemperatur der Materialien mit hohem 
Schmelzpunkt zunächst niedrig ist und erst 
stark ansteigt, wenn die Stromstärke sich 
dem Grenzstrom nähert. 

Nehmen wir einmal an, daß ein Kupfer- 
einsatz mit 90°/, seines Grenzstromes be- 
lastet wird, so kann er selbst bei dauernder 
Belastung eine höhere Temperatur als 510° 
nicht erreichen. Bei dieser Temperatur 
glüht aber das Material noch nicht, und die 
Gefahr einer chemischen oder Struktur- 
Veränderung des Kupfers ist eine sehr 
geringe. Nehmen wir nun ferner an, daß 
die normale Betriebs-Stromstärke dieses 
Einsatzes ?/; des Grenzstromes oder, umge- 
kehrt, der Grenzstrom das 1!/,-fache des 
normalen Betriebsstromes betrage, so sehen 
wir, daß bei einer dauernden Überlastung 
des Einsatzes beziehungsweise des zu 
schützenden Stromkreises um 35%, die 
Kupfersicherung erst die Temperatur von 
510° erreichen kann, und dies auch nur 
nach langer Belastung. 

Man kann wohl hieraus schließen, daß 
eine Veränderung chemischer oder struk- 
tureller Art in Kupfereinsätzen bei der an- 
gegebenen Belastung nicht auftritt, und 
hierdurch dürfte bewiesen sein, daß Kupter 
als Material für Schmeizeinsätze sehr wohl 
in Frage kommen kann. Es bietet gegen- 
über dem heute allgemein verwendeten 
Silber keinen nennenswerten Nachteil, denn 
der Schmelzpunkt ist nicht erheblich höher 
und die erforderlichen Massen sogar etwas 
geringer; der Preisunterschied spricht aber 
zugunsten des Kupfers. 

Will man Kupfereinsätze selbst bei 
Temperaturen von 500 bis 550° unverändert 
erhalten, so empfiehlt sich eine Versilberung 
oder Vernickelung der Drähte, welche die 
Oxydation bintanhält und bis zur Rotglut 
eine zusammenhängende, schützende Schicht 
bildet. Bei höheren Temperaturen schmilzt 
das Silber, und auch das Nickel zeigt in- 
folge verschiedener Ausdehnung eine Ten- 
denz zum Absplittern. Doch ist zur Er- 
reichung dieser höheren Temperatur schon 
eine wesentliche Überlastung notwendig, 
und es dürfte nicht viel schaden, wenn 
hierbei die Sicherung etwas geschwächt 
wird. Die einzige Folge ist, daß der 
Maschinist durch das Durchgehen der Siche- 
rung darauf aufmerksam gemacht wird, daß 
eine unzulässige Überlastung stattgefunden 
hat. In ähnlicher Weise, wie wir es für 
Kupfer ausgeführt haben, lassen sich die 
Kurven für die anderen Materialien ver- 


432 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 17. 


' 25. April 1907. 


werten. Diese Betrachtungen sind jedoch 
von untergeordnetem Interesse, und wir 
legen zunächst nur Wert darauf, zu sehen, 
daß das eingewurzelte Vorurteil gegen 
Kupfer und für Silber recht anfechtbar er- 
scheint. Die Temperaturen sind, solange 
die Belastung nicht dauernd 85 bis 90%, 
des (Grenzstromes erreicht, soweit vom 
Schmelzpunkt entfernt, daß eine Struktur- 
veränderung nicht zu befürchten ist. 


Während wir uns bisher mit Belastun- 
gen beschäftigt haben, welche zum Schmelzen 
von Sicherungen nicht ausreichen, wenden 
wir uns nunmehr höheren Stromstärken zu 
und betrachten zunächst den Grenzstrom. 
Derselbe ist derjenige Strom, dessen Be- 
harrungstemperatur mit der Schmelzteinpe- 
ratur übereinstimmt. Er ist mathematisch 
definiert durch die senkrechte Asymptote 
der Schmelzkurve, oder, in Worten ausge- 
drückt, er ist der geringste mögliche 
Schmelzstrom, nämlich derjenige Strom, 
welcher den Einsatz erst nach unendlich 
langer Zeit zum Schmelzen bringt. Ich 
gebe Ihnen hier zwei Formeln für den 
Grenzstrom, welche für lange Einsätze von 
beliebigem und von rundem Querschnitt 
gelten: 


Jy = b Ykeq o \ 


E AH 
EA b' Yke a3 | 


Hierin bedeutet: 
J, den Grenzstrom; 
b, b' Materialkonstanten; 
ke die Ventilationskonstante für einen 
Kupfereinsatz unter den gegebenen 
Ventilationsverhältnissen; 

q, o, d den Querschnitt, Umfang und Durch- 
messer der Einsätze in qem be- 
ziehungsweise cm. 

Es ist hierbei vorausgesetzt worden, daß 

die Ventilationskonstanten auf ein be- 

stimmtes Material reduziert sind, um sie 
vergleichen zu können, und zwar ist als 

Grundlage das Kupfer gewählt worden, weil 

es unter den von mir untersuchten Ma- 

terialien sich besonders dadurch auszeichnet, 
daß es die größte Wärmeemission besitzt. 
Diese Formeln sind schon lange be- 
kannt, und durch die Ableitung aus unserer 
allgemeinen Gleichung ist nur die Natur 
der Konstanten b und b' näher beleuchtet 
worden. Die mir zur Verfügung stehende 
Zeit gestattet es mir leider nicht, auf diese 
Erscheinungen näher einzugehen, ebenso 
wie auf eine Näherungsformel zur Berech- 
nung des Grenzstroınes kurzer Sicherungen, 
in welcher die innere Wärmeableitung be- 
rücksichtigt ist. Ich muß diesbezüglich 
wiederholt auf meine „Theorie der Ab- 
schmelzsicherungen“ hinweisen. 


Wir wenden uns nunmehr dem anderen 
Grenzfall zu. Während wir bei Betrachtung 
des Grenzstromes die aufgenommene Wärme 
vernachlässigt haben, betrachten wir jetzt 
den Fall, wo die abgeführte Wärme zu ver- 
nachlässigen ist. _ Hierfür gibt es zwei ver- 
schiedene Möglichkeiten, nämlich: bei jeder 
Belastungskurve den Augenblick, wo ein 
Einsatz, welcher die Raumtemperatur be- 
sitzt, eingeschaltet wird, und ferner die Be- 
lastung mit größeren Stromstärken, welche 
den Grenzstrom weit übersteigen. Der 
erste Fall führt zur Aufstellung einer Be- 
ziehung für die Anfangstangente der Er- 
wärmungskurve, das heißt der Funktion 


t = f (8). 


Wir wollen diesen Fall übergehen. Der 
andere Fall führt uns auf die Verhältnisse 
des Kurzschlusses. ! 
Beträgt z. B. die Belastung das Zehn- 
fache des Grenzstromes, so wird bei der 
Schmelztemperatur hundertmal so viel Wärme 


erzeugt als abgegeben. Man kann sich die 
Sache so vorstellen, als ob die Erwärmung 
so schnell vor sich geht, daß keine Zeit 
für die Abkühlung übrig bleibt. 

Setzt man in der Wärmebilanz 


Wärmezufuhr = Wärmeaufnahme 


j 
und integriert die Gleichung, so erhält man 
die Beziehung: 
ts 


Ps=zagf s dt, 
; 4 


worin a eine Konstante ist. Da sowohl die 
spezifische Wärme c als auch der spezi- 
fische Widerstand ọ von der Temperatur 
abhängige Eigenschaften des Materiales 
sind, so ist das in der Gleichung enthaltene 
Integral ebenfalls eine Materialkonstante. 
Man kann also setzen: 


s=A®?=9....(W 


Diese Gleichung gilt streng genommen 
nur, wenn der Strom vom Beginn der Be- 
lastung an konstant ist, und bei wirklichen 
Kurzschlüssen läßt sich die Verzögerung 
im Ansteigen des Stromes nach der Ein- 
schaltung nicht mehr vernachlässigen. Dann 
wird die Zeit etwas länger, als sich aus der 
Formel ergibt. Rechnerisch dürften diese 
Vorgänge nicht mehr verfolgbar sein, da 
sie zu kompliziert sind. Praktisch ist eine 
Korrektion nur erforderlich, wenn die 
Schmelzzeit auf die Größenordnung von 
etwa 0,01 Sekunde oder darunter sinkt. 

Die Konstante A läßt sich bestimmen, 
wenn für ein Material der Verlauf des 
spezifischen Widerstandes und der spezi- 
fischen Wärmekapazität mit der Tempe- 
ratur bekannt ist. Man zeichnet sich die 


Funktion . = f(t) in dem Intervall von 


der Raumtemperatur tọ bis zur Schmelz- 
temperatur tł auf und erhält durch Plani- 
metrierung der Fläche den Wert des Inte- 
grales. In einfacheren Fällen kann man 
das Integral rechnerisch finden. 

Auf diese Weise gelang es, die Kon- 
stante A für folgende Materialien zu be- 
stimmen: Aluminium, Blei, Kupfer, Silber, 
Zinn, Zink. Ein experimenteller Nachweis 
für die Richtigkeit der so ermittelten Kon- 
stanten ist leider nicht möglich, da die 
Zeiten, innerhalb welcher das Durchschmel- 
zen unter Kurzschluß erfolgt, zu gering 
sind, um eine exakte Messung zuzulassen. 
Daß aber das Verhältnis dieser Konstanten 
untereinander richtig ist, gelang mir durch 
Versuche mit Serienschaltung von Siche- 
rungen zu beweisen. Es würde zu weit 
führen, hierauf näher einzugehen, und ich 
muß Diejenigen, welche sich dafür inter- 
essieren, abermals auf mein erwähntes 
Büchlein verweisen, in welchem die Siche- 
rungs-Kombinationen eingehend behandelt 
sind. 

Auf Grund dieser festgelegten Kon- 
stanten lassen sich nun die Konstanten 
anderer Materialien ermitteln, indem man 
Sicherungseinsätze aus dem zu untersuchen- 
den Material mit Einsätzen aus einem der 
vorerwähnten Materialien in Serie schaltet 
und die Querschnitte so variiert, daß beide 
gleichzeitig abschmelzen. In diesem Falle 
verhalten sich die Konstanten A umgekehrt 
proportional den Quadraten der(Juerschnitte. 

Ein gleichzeitiges Durchschmelzen wird 
nur schwer erreichbar sein, aber man kann 
durch Variieren der Querschnitte erreichen, 
daß das eine Mal das Material I, das andere 
Mal das Material I] durchschmilzt. Das 
gesuchte Querschnittsverhältnis liegt dann 
zwischen den beiden ausprobierten Quer- 
schnittsverhältnissen, “und man kann die 
Grenze durch Ausprobieren beliebig nähern. 


Auf diese Weise sind die Konstanten 4 
für eine Reihe von Materialien bestimmt 
worden, für welche der Verlauf von Wider- 
stand und Wärmekapazität mit der Tempe- 
ratur unbekannt oder unregelmäßig ist. Es 
sind dies: eine Weichlot-Legierung, bestehend 
aus 60 °/, Zinn und 40 °% Blei (von der 
Firma Händler & Nathermann, Hannover- 
Minden), ferner Messing, Nickel und das 
Widerstandsmaterial Ia Ia (von den Ver- 
einigten Deutschen Nickelwerken, Schwerte 
in Westf.). | 


Diese Konstante hat nun eine außer- 
ordentlich praktische Bedeutung. Sie cha- 
rakterisiert nämlich eine Eigenschaft der 
Sicherungen, welche meines Wissens bisher 
in der Literatur noch nicht 
worden ist, obwohl mancher mit der- 
selben vertraut ist, nämlich die Trägheit. 
Für die Definition der Trägheit empfiehlt 
es sich, eine Zeit zugrunde zu legen, welche 
vom Einschalten bis zur Erreichung des 
Schmelzpunktes verstreicht, und man sieht 
aus der Formel IV, daß man aus dem 
Koeffizienten © durch Division mit dem 
Quadrat eines Stromes eine derartige Zeit 
erhält. Je nachdem man für diesen Strom 
den Wert 1 Amp oder den Wert des Grenz- 
stromes einsetzt, erhält man zwei ver- 
schiedene Definitionen der Trägheit, welche 
ich als absolute und relative Trägheit unter- 
scheiden möchte. Dividiert man den 
Koeffizienten © mit 1 Amp im Quadrat, so 
erhält man einen numerischen Wert, wel- 
cher mit dem numerischen Wert von © 
übereinstimmt. Es ist dies die Zeit, welche 
unter Verhinderung einer Wärmeableitung 
erforderlich ist, um den betreffenden Einsatz 
bei einer Belastung von 1 Amp zum Durch- 
schmelzen zu bringen. Ich möchte diesen 
Wert der Trägheit als absolute Trägheit 
bezeichnen, weil er nur vom Querschnitt 
und vom Material abhängig ist, dagegen 
von der Konstruktion der Sicherung usw. 
unabhängig ist. 
= Nimmt man zwei Einsätze aus gleichem 
Material und von gleichem Querschnitt, so 
haben sie die gleiche Trägheit. Wenn aber 
die Querschnitte bei gleichem Inhalt ver- 
schiedene Form haben, so werden die Ein- 
sätze nicht gleichen Grenzstrom haben. 
Man kann auch die absolute Trägheit als 
Trägheit, bezogen auf bestimmte Quer- 
schnitte, bezeichnen. 

Verwendet man andererseits zur De- 
finition der Trägheit aus der Konstante © 
den Grenzstrom, so erhält man eine Zeit 


A welche erforderlich ist, um den Einsatz 
0 


mit einer Belastung gleich dem Grenzstrom 
zum Durchschmelzen zu bringen, wenn eine 
Wärmeableitung verhindert wird. Diese 
zweite Trägheitskonstante ist abhängig von 
der Größe der Sicherung, das heißt dem 
Grenzstrom. Sie ist abhängig von den 
Ventilations-Verhältnissen, der Konstruktion 
und ähnlichen Größen, da der Grenzstrom 
von diesen Größen abhängig ist. Ich möchte 
daher für diese Trägheit den Ausdruck 
relative Trägheit vorschlagen, oder die Be 
zeichnung Trägheit, bezogen auf gleichen 
Grenzstrom. Den Unterschied zwischen 
beiden Koeffizienten ersieht man am besten 
aus einem Beispiel. Bei gleichem Quer- 
schnitt ist Kupfer annähernd zehnmal 80 
träge wie Zink, das heißt bei gleichem 
Querschnitt schmilzt der Zinkdraht bei 
starker Überlastung in !/,, der Zeit, welche 
der Kupferdraht zum Schmelzen benötigt. 

Wenn man dagegen beide Einsätze 
nicht mit gleichem Querschnitt ausführt, 
sondern für denselben Grenzstrom dimen- 
sioniert, so ändert sich das Bild wesentlich. 
Wählt man z. B. für Kupfer und Zink runde 
Drähte, so wird der Querschnitt des Zinks 
größer als der des Kupfers, und dann 


behandelt 


[| 


vr 
Ir je 


25. April 1807. 


— 
— 


praucht der Zinkdraht bei einem Kurz- 
schluß etwa fünfmal solange Zeit zum 
Durchschmelzen als der Kupferdraht. 

Die auf den Querschnitt bezogene Träg- 
heit spielt bei den Abbrennstücken von 
Schaltern beispielsweise eine Rolle, und 
man kann sich aus diesen Koeffizienten, 
welche ich nachher vorführen werde, ein 
Bild machen, warum die Abbrennstücke aus 
Kupfer ihren Zweck soviel besser erfüllen, 
als solche aus Messing oder Zink. 

Für die Sicherungen spielt nur die auf 
den Grenzstrom bezogene, das heißt relative, 
Trägheit eine Rolle, und daher werden wir 
im folgenden unter Trägheit kurzweg die 
auf gleichen Grenzstrom bezogenen Träg- 
heits-Koeffizienten verstehen. 


Tabelle I 
Material-Konstanten. 


m _—_o ——— = m 


Es 


m | IV 


Material | l 


Aluminium . . | 9750; 5,4 | 1,755 | 214 . 108 | 400 


Blei....... 2360191,0 | 4,50 10,05. 106: 801 
Kupfer..... 22650 1,0 | 1,0 676.106 | 131,5 
Messing . . . . 16 850) 205| 1,27 | 122.10 | 62 
Nickel.. ... 15100 2,25 1,31 | 83.100 , 47,7 
Prima-Prima . 111060 4,2 | 1,612 106.106 | 140 
Silber. ..... 17 000 1,78 | 1,212 498.106 | 218 
Weichlot Da 

(3Sn+2 Pb)| 307054,5 | 3,79 |10,05. 10%, 408 
Zion ...... 3 14052,0 ; 3,73 |24,4 .108 | 920 
Zink ...... 4 76023,4 2,86 | 76.106 |1000 


Ich gebe hier (Tabelle I) eine Zusammen- 
stellung von Materialkonstanten, welche für 
die Bemessung von Sicherungen von Bedeu- 
tung sind. Die Konstante I ist die Konstante, 
welche für die Berechnung des Grenz- 
stromes in Frage kommt, und welche in 
unserer Formel III mit b bezeichnet ist. 
Die Konstante b der Gleichung III wird 
aus der Konstante b erhalten, indem man 
letztere mit dem Koeffizienten F multi- 
pliziert. Die Konstante II gibt das Produkt 
aus Querschnitt und Umfang für das be- 
treffende Material, wenn das Produkt aus 
Querschnitt und Umfang für Kupfer bei 
gleichen Ventilations - Verhältnissen und 
gleichem Grenzstrom gleich 1 gesetzt ist. 
Voraussetzung hierfür ist, daß die Sicherung 
80 lang ist, daß eine innere Wärmeableitung 
nach den Polschuhen oder Klemmen nicht 
stattfindet. Die Konstante III ist unter den 
gleichen Voraussetzungen der Durchmesser 
eines langen, runden Drahtes aus dem be- 
reffenden Material, wenn der Durchmesser 
ee entsprechenden Kupferdrahtes gleich 
a Die Konstante IV ist die absolute 
rägheit, das heißt die Trägheit bezogen 
auf den Querschnitt von 1 qem und 1 Amp. 
i Die Konstañte V ist die relative Träg- 
2 t eines runden Drahtes aus dem betreffen- 
ea N, wobei die Trägheit des randen 
r drahtes für gleichen Grenzstrom gleich 
= gesetzt ist. Das Zink ist von den von 
i: untersuchten Materialien bei weitem 
> „see und Sie sehen, daß man mit 
Varian en Materialien eine ziemlich große 
2 ation der Trägheit bei gleichem Grenz- 
RR erzielen kann, nämlich von 1000 
erab bis 48, 

a weitere Variation läßt sich erzielen 
a nunlelschalten mehrerer gleicher, 
cr rähte aus gleichem Material. Er- 
I beispielsweise einen dicken langen 
a a Durchmesser 1 durch zwei dünne, 
a Ssen diese, um den gleichen Grenz- 
ie zu haben, den Durchmesser 0,631 be- 
n, und ihre Trägheit beträgt nur noch 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 17. 


15,8 °% der Trägheit des einen dicken 
Drahtes. Bei Parallelschaltung von drei 
Drähten sinkt der Durchmesser auf 0,481 
und die Trägheit auf 5,35°/ Durch Parallel- 
schaltung von noch mehr Drähten läßt sich 
eine entsprechende weitere Reduzierung er- 
reichen. 


Wir haben im vorhergehenden stets nur 
runde Schmelzeinsätze ins Auge gefaßt, da 
deren genaue Herstellung die geringsten 
Schwierigkeiten bietet und der Praktiker 
versuchen wird, Einsätze zu verwenden, die 
sich aus käuflichem gezogenen Material ab- 
schneiden lassen. Verwendet man jedoch 
andere Querschnittsformen, so läßt sich die 
Trägheit innerhalb weiter Grenzen ver- 
ringern, ohne daß sich der Grenzstrom ver- 
ändert. Je weiter man sich vom runden 
Querschnitt entfernt, umso stärker sinkt die 
Trägheit, umso empfindlicher wird der 
Streifen. 


Wir haben bisher die Vorgänge bis zur 
Erreichung des Schmelzpunktes betrachtet 
und wollen uns nun den beim Durch- 
schmelzen, das heißt von der Erreichung 
des Schmelzpunktes an bis zur definitiven 
Trennung der Elektroden, auftretenden Vor- 
gängen zuwenden. Wir stehen da vor einer 
außerordentlich großen Mannigfaltigkeit von 
Erscheinungen, und es dürfte am zweck- 
mäßigsten sein, wenn ich einzelne Pro- 
zesse genauer beschreibe. Ich wähle hier- 
für natürlich diejenigen, welche sich am 
besten wirklich beobachten lassen. Wie 
ich Ihnen schon im Anfang meines Vor- 
trages auseinandersetzte, sind die Zeiten 
für diese Prozesse außerordentlich geringe, 
und es ist nur unter gewissen günstigen 
Umständen möglich, den Vorgang direkt zu 
beobachten. Aus diesen Beobachtungen 
lassen sich dann weitergehende Schlüsse 
leicht ziehen. 


Gemeinsam ist allen diesen Prozessen 
der Umstand, daß an derjenigen Stelle, wo 
das Schmelzen eintritt, eine starke Wider- 
standserhöhung sich bemerklich macht, wo- 
durch sich an dieser. Stelle die Wärme- 
erzeugung sehr schnell vergrößert. Die 
Gründe hierfür liegen teilweise in dem 
Umstand, daß der spezifische Widerstand 
der meisten Metalle beim Schmelzpunkt 
eine Unstetigkeit erleidet. So vergrößert 
Blei im Moment des Schmelzens seinen 
Widerstand um 90 °/, Zink um 100 °/,, Zinn 
um 112°/,. Diese Daten sind den bekannten 
Tabellen von Landolt & Börnstein ent- 
nommen. Für Kupfer lassen meine Ver- 
suche ebenfalls auf eine starke Widerstands- 
Erhöhung schließen, doch bin ich nicht in 
der Lage, Zahlen anzugeben. 


In zweiter Reihe findet bei Erreichung 
des Schmelzpunktes eine Querschnitts-Ver- 
minderung statt, welche ebenfalls eine Ver- 
größerung der Wärmeerzeugung herbeiführt. 

Wir können zweierlei Materialien unter- 
scheiden, je nachdem das Material bei der 
Schmelztemperatur eine feste Oxydhaut er- 
zeugt oder keine, beziehungsweise eine 
flüssige Oxydschicht. Wenn das Oxyd 
flüssig ist, so läuft es herab, und es tritt 
eine weitere Oxydation auf. Das Metall 
steht jedoch jederzeit in Verbindung mit 
der Luft, sodaß man diesen Fall mit dem- 
jenigen der nicht oxydierenden Metalle zu- 
sammen behandeln kann. Zur ersten Klasse, 
nämlich derjenigen mit fester Oxydhaut, 
gehören Aluminum und Zink, zur zweiten 
Klasse Kupfer, dessen Oxyd bei der 
Schmelztemperatur des Metalles flüssig ist, 
und Silber, das bei der Schmelztemperatur 
keine merkliche Oxydation zeigt. 

Ein |fernerer Gesichtspunkt zur Unter- 
scheidung der Schmelzprozesse bietet sich 
in der Verwendung verschiedener Spannung. 
Ist die Spannung sehr niedrig, sodaß der 


433 


Schmelzeinsatz im Moment der Erreichung 
der Schmelztemperatur den hauptsächlichen 
Widerstand des Stromkreises bildet, so 
sinkt mit der Widerstands-Erhöhung des 
Einsaizes die Stromstärke. Demnach tritt 
die Erhöhung der erzeugten Wärme lang- 
samer auf, und das Durchschmelzen erfordert 
längere Zeit. Dieser Umstand gewährt uns 
die Möglichkeit, die Erscheinung ein- 
gehend experimentell zu studieren. Je 
höher die Spannung ist und je weniger der 
Widerstand des Schmelzeinsatzes im Ver- 
gleich zum Gesamtwiderstand des Strom- 
kreises ausmacht, umso schneller geht die 
Steigerung der Wärmeerzeugung vor sich. 
Bei höheren Spannungen tritt an der Stelle 
der höchsten Temperatur eine Verdampfung 
und Bildung eines Lichtbogens auf, dessen 
Wärme wiederum benachbarte Teile zum 
Schmelzen und zur Verdampfung bringt. 
Durch die große Geschwindigkeit, mit der 
diese Prozesse sich bei hohen Spannungen 
abspielen, entstehen dann die bekannten 
explosionsartigen Erscheinungen. 

Es wird genügen, die extremen Fälle, 
nämlich ganz hohe und ganz niedrige 
Spannungen, zu betrachten. 

Ein dritter Gesichtspunkt wird gegeben 
durch die Stromstärke, mit welcher das 
Durchschmelzen erfolgt. Wenn ein Einsatz 
mit Grenzstrom belastet ist, oder mit einem 
Strom, welcher diesen Wert nur wenig über- 
schreitet, so übt die innere Wärmeableitung 
im Einsatz nach den Polschuhen und Klem- 
men hin einen wesentlichen Einfluß aus. 
Vor Erreichung des Schmelzpunktes bildet 
sich daher in der Mitte des Einsatzes ein 
Temperaturmaximum aus, von welchem die 
Temperatur nach beiden Seiten mehr oder 
weniger stetig herabsinkt. 


Abb. 7 


3 

In der Abb. 7 ist unter 7 schematisch die 
Temperaturverteilung über einen derartigen 
Einsatz aufgetragen. Man kann sich die 
Temperaturverteilung dann etwa als eine 
Parabel vorstellen, deren Scheitel in der 
Mitte des Einsatzes liegt. Eingehende Unter- 
suchungen des Herrn Emde, für deren Mit- 
teilung ich sehr dankbar bin, haben ergeben, 
daß diese Temperaturverteilung nicht genau 
eine Parabel, sondern eine Kettenlinie bildet, 
vorausgesetzt, daß sich wirklich ein Be- 
harrungszustand gebildet hat. 

Infolge dieser Temperatur - Erhöhung 
schmilzt zunächst die Mitte, während die 
angrenzenden Teile sehr warm, aber noch 
nicht geschmolzen sind. Der ganze Schmelz- 
prozeß konzentriert sich um das Mittelstück 
des Einsatzes und breitet sich, je nach der 
Höhe der Spannung, mehr oder weniger 
nach außen hin aus. 

Schmilzt dagegen der Einsatz unter 
Kurzschluß durch, so kann eine innere 
Wärmeleitung nicht stattfinden, weil die 
erzeugte Wärme, soweit der Querschnitt 
konstant ist, gleich bleibt und zu einer Ab- 
kühlung keine Zeit vorhanden ist. Es er- 
reicht daher der ganze Teil, welcher kon- 
stanten Querschnitt besitzt, gleichzeitig die 
Schmelztemperatur, und die Unterbrechungs- 
länge wird gleich der Länge konstanten 
Querschnittes. Trägt man sich (Abb. 7, 
Kurve JI) die Temperaturverteilung über 
einem Einsatz bei Kurzschluß auf, so erhält 


434 


Se i erae aA = > ree _ - no 


man über dem Stück konstanten Quer- 
schnittes eine horizontale Grade und über 
jeder Stelle, wo sich der Querschnitt ändert, 
einen scharfen Knick in der Temperatur- 
kurve. 

Für Ströme, welche zwischen dem 
Grenzstrom und dem Kurzschluß liegen, 
bilden sich entsprechende Zwischenstadien 
(vgl. Kurve III in Abb. 7). 

Über die Fälle hoher Spannung und 
hoher Stromstärke, also wirklicher Kurz- 
schlüsse, ist wenig zu sagen. Die Prozesse 
gehen so schnell vor sich, daß das Studium 
schwierig ist, und die Sicherungen brennen 
bis zu den Polschuhen ab, sodaß man aus 
den Überbleibseln wenig entnehmen kann. 
Der Lichtbogen erlischt, wenn dieEntfernung 
der Polschuhe genügend groß ist, wobei 
jedoch zu bemerken ist, daß unter gleichen 
Umständen eine Sicherung eine größere 
Öffnung erfordert als ein Schalter, weil die 
Polschuhe zu Beginn der Ausschaltung 
schon warm sind und der Lichtbogen bei 
gleicher Spannung und Stromstärke umso 
länger werden kann, je wärmer die Flek- 
troden sind. Ich brauche wohl nur auf die 
bekannten Hilfsmittel zur Verringerung des 
Elektrodenabstandes hinzuweisen, wie Ab- 
kühlung durch Druckluft, Pulver oder Öl, 
ferner magnetisches Gebläse oder Hörner- 
wirkung. Diese Gegenstände sind gc- 
läufig und bedürfen keiner weiteren Be- 
sprechung. 

Dagegen bin ich in der glücklichen 
Lage, Beobachtungsresultate über Sicherun- 
gen mitzuteilen, welche mit niedriger Span- 
nung und wenig über Grenzstrom durch- 
geschmolzen wurden. 


f 
i 
De ut nn, 


a b 


EE, 


Schmelzvorgang eines Zinkdrahtes bei niedriger Spannung und Grenzstrom. 
Abb. 8. 


Die Abb. 8 zeigt den Schmelzpro- 
zeß eines Zinkdrahtes bei einem Strome, 
welcher den Grenzstrom nur wenig über- 
steigt. Ich habe vier charakteristische 
Augenblicke dargestellt und den zugehöri- 
gen Verlauf der Temperatur daneben ge- 
zeichnet. Die Darstellungen sind natürlich 
rein schematische und sollen nur den 
Verlauf der Erscheinung darstellen. Sie 
erheben keinen Anspruch auf Genauigkeit. 

Mit a ist der Zustand vor Erreichung 
des Schmelzpunktes gekennzeichnet. Die 
Temperaturverteilung ist cine parabel- oder 
kettenähnliche Kurve, welche ihren Scheitel 
über der Mitte des Einsatzes besitzt. 

Unter b ist der Moment nach dem 
Schmelzen angedeutet, wo sich in der Mitte 
eine flüssige Säule gebildet hat, welche zu- 
nächst von der Oxydhaut in ihrer bisherigen 
Form festgehalten wird. Oben und unten 
sehen Sie die festgebliebenen Teile des 
Einsatzes; in der Mitte ist der Widerstand 
und damit die Wärmeerzeugung sowie die 
Temperatur erhöht. Da bei konstanter 
Spannung die Leistung im Strumkreise 
nicht steigen kann, so sinkt der Strom und 
die Temperatur der äußeren Teile. Die 
Kurve hat also in der Mitte eine Erhöhung 
erhalten und fällt nun an den Seiten ein 
Der Schmelzprozeß greift zunächst nicht 
nennenswert um sich. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 17. 


25. April 1907. 


Nun übt die flüssige Säule einen Druck 
auf die Wandungen des Oxydrohres aus, 
und dieser Druck wächst mit der Höhe der 


a b c d 
Abb. 9. 
Flüssigkeitssäule, wird also unten am 


stärksten sein. Das Oxydrohr wird diesen 
Druck aushalten oder demselben nachgeben. 


Je größer der lichte} Durchmesser des 
Rohres ist, umso geringer ist seine Festig- 
keit. Bei starken Drähten gibt also das 
Rohr bald nach, bei schwachen Drähten 
dagegen ist eine weitere Temperatur- 
erhöhung und eine damit verbundene 
Festigkeitsverminderung des Rohres nötig, 
damit eine Deformation eintritt. Durch die 
letztere bildet sich ein Sack, eine Aus- 
bauchung am unteren, eine Einschnürung 
am oberen Ende der Flüssigkeitssäule (vgl. 
Abb. 8c). An der Einschnürung erhöht sich 
der Widerstand und die Temperatur, an der 
Ausbauchung sinken beide. Die Tempera- 
tur der Einschnürung steigt soweit, daß das 
Zink verdampft, und hier bildet sich nun- 
mehr die Trennung der Elektroden (Abb. 8d). 
Zwischen denselben ist aber kein Luftraum, 
sondern eine Masse von Zinkoxyd, welche 
man mit einer Nadel herauskratzen kann. 

Ich gebe hier einige Bilder von 
Zinkdrähten, welche vor der Trennung der 
Elektroden oder nach derselben aufge- 
nommen sind. 

Abb. 9a ist das Bild der oberen Elek- 
trode eines Zinkdrahtes. Sie sehen den 
oberen Teil der Kinschnürung. In der 
Abb. 9b und 9c ist der Stromkreis unter- 
brochen worden, nachdem sich der be- 
schriebene Sack mit der Einschnürung oben 
gebildet hat, und vor der Unterbrechung 


der Elektroden. Man erkennt in den Abbjl- 
dungen, insbesondere bei 9b, deutlich die 
Erweiterung des Querschnittes am unteren 
Ende der geschmolzenen Säule und oben 
die Einschnürung, an welcher die Oxydhaut 
durch die Zusammenziehung eine faltige 
Oberfläche gebildet hat. Die Abb. 9d zeigt 
einen derartigen Einsatz nach der Unter- 


Abb. 10. 


brechung. Hier ist ein ziemlich großes 
Stück flüssig geworden, und am unteren 
Ende hat sich das flüssige Zink zu einer 
kugelartigen Form zusammengeballt. 

Einige unregelmäßigere Formen zeigen 
Abb. 10a bis 10d. Diese Abbildungen 
stellen die unteren Elektroden nach 
Vollendung der Trennung dar. Durch Un- 
regelmäßigkeiten in dem Material sind die 
Formen nicht so gleichmäßig ausgefallen 
wie im vorherigen Bilde. Die Oxydhaut 
ist auf einer Seite gerissen, und das ge- 
schmolzene Zink tritt nun birnenförmig 
seitlich heraus. Am oberen Ende sieht man 
Nadeln aus Zinkoxyd. Bei dem Schmelz- 
einsatz Abb. 10b erfolgte die Überlastung 
sehr schnell. Infolgedessen hatte das ge- 
schmolzene Zink nicht Zeit genug, um durch 
den Schlauch nach unten zu fließen. Es 


Abb. 11. 


bildete sich oben eine Unterbrechung, und 
der ganze mit Flüssigkeit gefüllte Schlauch 
kippte seitlich herunter. An dem Ende, 
welches vorher oben mit der oberen Elek- 
trode kommunizierte, und welches jetzt 
nach unten weist, hat sich eine geschlossene 
Blase aus Zinkoxyd gebildet, welche von 


CE 


fr 
a 25. April 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 17. 435 i 
ze einer massiven Kugel gefüllt ist, während | eine Mal sehr groß, das andere Mal ver- Es wäre deshalb erwünscht, wenn bei 
Lt. der ganze Schlauch schlaff geworden ist. | hältnismäßig klein ausfallen kann. So ent- | Beschreibungen von Turbodynamos neben 
t Ähnliche Bilder zeigt die Abb. 11a bis 11c. | wickelt z. B. 1 kg, welches auf einem | der Umfangsgeschwindigkeit immer auch 
Lo Auch hier einige Unregelmäßigkeiten in der | Kreise mit 80 m/Sek rotiert, bei einem | der Fliehfaktor, bezogen auf den Umfang 
Nee Bildung der Oxydhaut und darauf zurück- | Halbmesser von 0,25 m eine Fliehkraft von | des Rotors, angegeben würde. 
Bas zuführende eigenartige Formen der ge- | rund 2610 kg, dagegen bei einem Halb- Zusammenfassung. 
de schmolzenen Drähte. messer von 6 m bloß eine solche von rund ee Be see ei 

Es ist von seiten der Forscher Schwartz | 108 kg. . en en, a A E RS 
a und James!) behauptet worden, daß die Diejenige Fliehkraft nun, die 1 kg eosi den ie Flleikrate für die Ge- 


Bildung einer Oxydschicht die Verwendung 
Dieser 


von Aluminiumstreifen verhindere. 


wichtseinheit darstellt, und eine einfache Formel 
hierfür aufgestellt. 


am Umfange einesmit gleichförmiger 
Geschwindigkeit umlaufenden Kör- 
pers entwickelt, sei Fliehfaktor ge- 


Ansicht kann man sich durchaus nicht an- 
schließen, denn bei dicken Drähten genügt 
die durch den Grenzstrom hervorgerufene 
Erwärmung der flüssigen Säule zur Defor- 
mation und Zerreißung der Oxydhaut; bei 
dünnen Drähten, etwa unter 1 mm Durch- 
messer, genügt allerdings der Grenzstrom 
nicht, um die Trennung der Elektroden 
durchzuführen. In diesem Falle ist zur 


nanntund durch das Zeichen F ausge- 
drückt. Derselbe kann auch folgender- 
maßen gekennzeichnet werden: Der Flieh- 
faktor ist jene Zahl, mit der man das 
Gewicht eines mit gleichföürmiger Ge- 
schwindigkeit im Kreise umlaufenden 
Körpers multiplizieren muß, um die 
von ihm erzeugte Fliehkraft zu er- 


Elektrische Zugbeleuchtung. 


Die elektrische Beleuchtung von Eisenbahn- 
zügen nimmt in allen Ländern einen stetigen 
Fortschritt, wenngleich derselbe mit Rücksicht 
auf die :hohen in den Mischgas-Anlagen fest- 
gelegten Kapitalien, besonders in Deutschland, 
nur allmählich und schrittweise vor sich geht. 


Ausschaltung ein. etwas höherer Strom als 
der Grenzstrom erforderlich, damit die 
Wärme die Festigkeit der Oxydhaut ge- 
nügend herabsetzt. Die erforderliche Über- 
schreitung des‘ Grenzstromes ist jedoch 
verbältnismäßig gering und durchaus regel- 
mäßig, sodaß gegen die Verwendung von 
Aluminiumdrähten innerhalb der auf dem 
Markte befindlichen Dimensionsgrenzen 
nichts einzuwenden ist. Dasselbe gilt für 
Zink, wie folgender Versuch lehrt. 
Zinkdraht von 0,92 mm Durchmesser 
wurde in drei Fällen bis zur Ausschaltung 
belastet. Die Ausschalteströme, welche 
etwas höher als der Grenzstrom sind, waren 
%, 26 und 25 Amp. 
Draht derselben Dimension belastet, bis die 
Mitte geschmolzen war, darauf entlastet und 
abgekühlt. Derselbe Prozeß wurde wieder- 
holt und erst beim dritten Male wurde die 


Belastung bis zur Ausschaltung, das heißt 


bis zur natürlichen Trennung der Blek- 


Alsdann wurde ein. 


halten. | 

Im nachfolgenden sei eine einfache Be- 
ziehung zwischen Fliehfaktor, Umfangsge- 
schwindigkeit und Drehzahl aufgestellt. Es 
bedeuten: 
F = Fliehfaktor. 
Pr = Fliehkraft = @. Fin kg. 
G = Gewicht in kg. | 
g = 981 = Beschleunigung der Schwere. 


m = Masse = F in kg. 
v = Umfangsgeschwindigkeit in m/Sek. 
r = Halbmesser in m. 
u = Umdr/Min. 
Es ist nun die Fliehkraft gegeben durch: 
mv? 
Pr = ap e e. b s (1 


da jedoch v =2r n = und m = = ist, wird: 
g 


is 
JE troden, getrieben, und hierbei ergab sich pal nua K g u 2n 
E, ein Ausschaltestrom von 28 Amp. Trotz I g 60? g 60 60 
Ta mehrfacher Belastung über den Sehmelz- DR 

E punkt hinaus hatte sich also infolge der | oder =G. m C, 

y Festigkeit der Oxydhaut die Ausschalte- ET 

sh Stromstärke nicht verändert. nm. 2n. _ 2 

. Man kann bei Zinkdraht von 1 mm wobei C= ag g 7 1,068 ist 


Durchmesser annehmen, daß Ausschalte- 


strom und Grenzstrom zusammenfällt. Bei 


dünneren Drähten ist der Ausschaltestrom 
etwas höher, bei diekeren Drähten etwas 
niedriger als der Grenzstrom. Bei dickem 
Draht würde also nach Erreichung des 
Schmeizpunktes die Stromstärke sogar noch 
etwas fallen dürfen, und die Wärmeerzeu- 
gung dieses geringeren Stromes würde in- 
folge der Erhöhung des Widerstandes und 
der geringen Festigkeit der Oxydschicht 
zur Ausschaltung genügen. 
(Schluß folgt.) 


Der Fliehfaktor und eine einfache Formel 
zur Berechnung der Fliehkraft. 


= Von Egon Siedek. 


Es ist üblich, bei Beschreibungen von 
Turbodynamos und rasch laufenden Motoren 
dieUmfangsgeschwindigkeit des Rotors 
anzuführen. Diese gestattet jedoch allein 
noch keinen Schluß auf die Beanspruchung, 
die jene Teile hervorrufen, die mehr oder 
minder nahe am Umfange des Rotors für 
Sich der Fliehkraft ausgesetzt sind, wie z.B. 
die Polschuhe bei einigen Konstruktionen 
von Stromerzeugern mit ausgeprägten Polen 
oder die Rotorwicklungen bei den Maschi- 
nen mit verteilter Erregerwicklung und den 
Gleichstrom-Turbodynamos. 

Die Umfangsgeschwindigkeit allein ist 
eben kein Maß für die Fliehkraft, da diese 
auch noch von der Drehzahl abhängt und 
bei derselben Umfangsgeschwindigkeit das 


) „ETZ“ 1,06, S, 416. 


Der Fliehfaktor, das heißt die Fliehkraft 
der Gewichtseinbeit, ist somit gegeben durch: 


>, U.W ai | 
F= i00 .1068 .... (2 

Diese Formel ist einfach und für die 
Praxis geeignet, da man nach ihr bei der 
meist durch die Antriebsmaschine oder die 
elektrischen Verhältnisse bedingten Dreh- 
zahl die Umfangsgeschwindigkeit berechnen 
und ohne zu quadrieren den Fliehfaktor 


| und mithin nach (3) die Fliehkraft finden 
| kann. 


PraG aE a p u 4 aa 


Natürlich ist immer für v die Geschwin- 
digkeit des Schwerpunktes des umlaufenden 
Teiles einzusetzen. Für Überschlagsrech- 
nungen, bei denen es ja auf allzu große 
Genauigkeit nicht ankommt, kann man für 
die Konstante C mit großer Annäherung 1 
einsetzen und kommt somit zu einer noch 
einfacheren Formel: 

ERS + 
F = T00 E 
(ungefähr um 7°/, zu klein). 

Da der Fliehfaktor und mithin die Flieh- 
kraft bei konstanter Umfangsgeschwindig- 
keit mit der Drehzahl zunimmt und umge- 
kehrt bei gegebener Drehzahl die Fliehkraft 
mit der Umfangsgeschwindigkeit und infolge- 
dessen mit dem Halbmesser wächst, so erhält 
man, wenn der Fliehfaktor für irgend einen 
Punkt des Rotors bestimmt ist, seinen Wert 
für einen anderen beliebigen Punkt durch 
einfaches Umrechnen im Verhältnis der 


Halbmesser. 


In England wird durch den Board of Trade die 


elektrische Beleuchtung mit Rücksicht auf ihre 
Gefahrlosigkeit bei jeder Gelegenheit wärmstens 
empfohlen, und es ist dort die Verbreitung der 
elektrischen Zugbeleuchtung eine viel größere 
als auf dem Kontinent. 

Das System der Gesellschaft für elektrische 
Zugbeleuchtung hat sich seit dem letzten in der 
„ETZ“ erschienenen Bericht („ETZ“ 1905, S. 998) 
weiter verbreitet und ist auch durch die Société 
Francaise des Accumulateurs Tudor in Frank- 
reich und durch die Russische Tudor Akkumu- 
latoren-Fabrik in Rußland erfolgreich eingeführt 
worden. 

Bei der Preußischen Staatsbahn haben im 
vergangenen Jahre die D-Züge nach dem Osten 
zur bestehenden Gasbeleuchtung cine zusätz- 


sen insdate zn 


HHHHHe {HH 


Schaltung der elektrischen Zugbeleuchtung. 
Abb. 12. 


liche elektrische Lesebeleuchtung erhalten, zu 
welcher die Stromerzeugungs-Anlagen von der 
Gesellschaft für elektrische Zugbeleuchtung ge- 
liefert wurden. Unterhalb des Gepäckwagens 
befindet sich eine mit federnder Riemen-Spann- 
vorrichtung versehene Dynamomaschine für 
6 KW, die auf die ebenfalls unter dem Wagen- 
kasten angebrachte Akkumulatorenbatterie und 
auf die den ganzen Zug entlang geführte 
Lichtleitung arbeitet. In jedem Abteil I. und 
II. Klasse sind vier einzeln ausschaltbare sechs- 
kerzige Leselampen unterhalb der Gepäcknetze 
angebracht, in den Schlafwagen befinden sich 
Traglampen, die als Tisch- und Wandlampen 
verwendet werden können. Gegenwärtig wird 
die gleiche Ausrüstung für die Schnellzüge 
nach dem Westen vorbereitet. 

Außer bei der Preußischen Staatsbahn wird 
das System der geschlossenen Zugbeleuchtung 
mit einer Maschine und einer Batterie für den 
ganzen Zug auch im Vorortverkehr der Anato- 
lischen Bahn und bei der Orl&ansbahn, Paris 


436 Elektrotechnische Zeitschrift. 1807. Heft 17. 25. April 1907. 
angewendet. Bei diesen drei Bahnen sind | wird („ETZ“ 1906, S. 393; 1906, S. 1063) und die | gleiche Mann hat auch die Aufsicht über den 


68 Anlagen für geschlossene Züge in Betrieb 
und 83 weitere in Auftrag. 

Die meisten anderen Bahnen versehen jeden 
einzelnen Wagen mit einer kleinen Dynamo- 
maschine und Batterie, wobei eine elektrische 
Kupplung zwischen den einzelnen Wagen eines 
Zuges entfällt und jeder Wagen in einen be- 
liebigen, sonst mit Gasbeleuchtung versehenen 
Zug eingestellt werden kann. Solche Anlagen 
sind in Deutschland für die Preußische, Baye- 
rische, Sächsische und Württembergische Staats- 
bahn geliefert worden, ferner für die Deutsche 
Reichspost, für die Lokalbahn A.-G. (Bayern) 


Akkumulatorenbatterie sowie die Lampen speist. 
Die Stromstärke der Lampen wird durch vor- 
geschaltete Eisendraht-Widerstände konstant 
gehalten, wenn sich auch die Spannung der 
Akkumulatoren in den Grenzen von Lade- bis 
Entladespannung ändert. 

Die meisten Wagen haben keinerlei Meß- 
geräte, und es ist die Schalttafel derart ver- 
schlossen, daß man die Lichtschalter nur 
mit einem Vierkantschlüssel (internationaler 
Schaffnerschlüssel) bedienen kann. Die Tätig- 
keit des Zugpersonals beschränkt sich auf die 
Betätigung des Lichtschalters, der auch gleich- 


I 


Personenabteil mit elektrischen Deckon- und Lesclampen. 
Abb. 13. 


und für die Lübeck-Büchener Bahn. Von aus- 
ländischen Bahnen sind zu erwähnen die 
Dänische Staatsbahn, die Russische Staatsbahn, 
die Luxemburgische Prinz Heinrich-Bahn, die 
Serbische Staatsbahn und die Bagdadbahn. 
108 elektrisch beleuchtete Einzelwagen nach 
diesem System sind in Betrieb und weitere W 
in Auftrag. Darunter befinden sich 87 Bahn- 
postwagen, für die naturgemäß eine gefahrlose, 
reichliche und handliche Beleuchtung von 
größter Wichtigkeit ist. 

Die Grundzüge des Systems der Gesell- 
schaft für elektrische Zugbeleuchtung sind be- 
kannt. Zur Stromergeugung dient eine Rosen- 
berg-Dynamo, die von einer Wagenachse aus 
— in der Regel durch Riemen — angetrieben 


zeitig die Maschine ein- oder ausschaltet, Es 
bedarf also keinerlei besonders ausgebildeten 
Personals, das auch bei international verkehren- 
den Wagen schwer zu beschaffen wäre. 

Die Dynamomaschinen sind mit Kugellagern 
versehen, die jede Wartung entbehrlich machen. 
Es wird nur bei der etwa vierteljährlich statt- 
findenden normalen Wagenrevision das Lager 
mit neuem Fett versehen. 

Die ‚Säuredichte der Batterie wird von 
einem hierzu ausgebildeten Beamten auf der 
Heimatsstation in regelmäßigen Abständen ge- 
messen und je nachdem, ob sie zu- oder ab- 
nimmt, in den verschiedenen Jahreszeiten die 
Maschinenleistung durch Verstellung des Neben- 
schluß-Reglers vermindert oder vermehrt. Der 


Riemen. 

Eine dauernde, übermäßige Ladung kommt 
nicht vor, und die Batterien, die niemals über- 
ansprucht und immer gnt aufgeladen werden 
bei denen auch Stromstöße unmöglich sind. 
halten sich, wie die Erfahrung gezeigt hat 
ausgezeichnet. Die Lebensdauer der Kohlen. 
faden-Lampen und Eisendraht-Widerstände ist 
eine ‘große. Die Maschinen zeigen überhaupt 
keine Abnutzung. | 

Im letzten Jahre sind auch Versuche mit 
Metallfaden-Lampen gemacht worden, und zwar 
sind auf Schlafwagen der Dänischen Staatsbahn 
die im Betrieb der Internationalen Schlafwagen- 
Gesellschaft ‚stehen, Tantal-Lampen für 48 V 
zur Einführung gelangt, während in sächsischen 
Wagen Zirkon-Lampen für 32 V probiert werden. 
Die Versuche müssen noch in größerem Mab- 
stabe fortgesetzt werden; es scheinen sich aber 
die Lampen gut zu bewähren. Die allgemeine 
Einführung dieser Lampen wird die Anlage- 
kosten der elektrischen Zugbeleuchtung be- 
deutend vermindern, weil bei gleicher Licht- 
menge Batterien und Maschine für etwa die 
halbe Leistung bemessen werden können. 

ı. Die Abbildungen zeigen verschiedene Ein- 
zelheiten von Installationen der Gesellschaft 
für elektrische Zugbeleuchtung. 

Abb. 16 veranschaulicht ein Abteil aus einem 
D-Zug-Wagen der Preußischen Staatsbahn mit 
vollständiger elektrischer Beleuchtung. Es sind 
zwei Deckenlampen von  Kerzenstärken und 
zwei mit Ausschaltern und Biendschirm ver- 
sehene Leselampen oberhalb der Sitzbänke zu 
beiden Seiten des Spiegels sichtbar. Bei den 
neueren Wagen ist ein von der Firma Julius 
Pintsch angefertigter Beleuchtungskörper zur 


Schalttafel für elektrisch_beleuchtete Einzelwagen- 
Abb. 14 


Verwendung gekommen, bei welchem die Lampe 
als Röhrenlampe”ausgebildet und nach vorn un 
den Seiten zu verdeckt ist, sodaß der Licht 
schein nur nach unten fällt. Abb. 13 zeigt 
einen Blick in einen mit solchen Lampen 
ausgestatteten Abteilwagen der Bayerischen 
Staatsbahn. Die Deckenlampen sind in beiden 
Fällen in der gleichen Weise angebracht und mit 
derselben Verdunklungseinrichtung vo 
die bei der Gasbeleuchtung Anwendung findet. 

Die Schalttafel für die geschlossene =. 
beleuchtung der Preußischen Staatsbahn in 3 
Abb. 16‘ sichtbar. Links unten befinden 8° 
die Silber-Schmelssicheruugen der Maschine 
von einem Schutzkasten bedeckt, rechts ne 
die Schmelssicherungen der Batterie des 9° 


? Elektrische Leselampen in einem D-Zug-Abteil. 


Abb. 15. 


päckwagens. Ein dreipoliger Schalter wird 
während des Betriebes nach aufwärts ge- 
schlagen, wie in der Abbildung ersichtlich, bei 


| Außerbetriebsetzung nach abwärts. Die Schalt- 


tafel zeigt noch einen Spannungs- und Strom- 
messer. Links oberhalb der Schalttafel befindet 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Hefi 17. 437 


Schalttafel fürlelektrische Zugbeleuchtung. 


. [Ahb. 16. 


Das Schaltungsschema hierzu zeigt Abb. 12. | der Abwärtsstellung des Schalters ist die Er- 


Der zweipolige Batterieschalter ist stets einge- 
schaltet. Bei der Aufwärtsstellung des drei- 
poligen Schalters ist die Erregung der Rosen- 
berg - Maschine eingeschaltet und der Anker, 
unter Zwischenschaltung der Aluminiumzelle, 


Dynamomaschine mit Riemen-Schuizkasten. 
Abb. 17. 


sich der mit Eisendrabt-Widerständen versehene 
Nebenschluß-Regler, durch dessen Einstellung 
die Erregung und damit die Leistung der Ma- 
schine bestimmt wird. Die Schalttafel ist in 
einem schmalen, mit Glastüren ausgestatteten 
Holzschrank des Gepäckwagens untergebracht. 


mit den Sammelschienen verbunden, an wel- 
chen sowohl die Batterie des eigenen Wagens 
als die durchlaufenden Leitungen mit den 
Batterien und Lampen des ganzen Zuges liegen. 
Wenn der Zug steht, so wird der Rückstrom 
durch_die Aluminiumzelle abgeschnitten. Bei 


regung unterbrochen und die Nutzbürsten des 
Dynamoankers sind kurzgeschlossen. Der links 
oben gezeichnete Widerstand mit dem zwei- 
poligen Ausschalter dient zur Vorbereitung des 
Betriebes nach längerem Stillstand. Hierdurch 
wird die Aluminiumzelle zuerst unter Zwischen- 
schaltung eines Widerstandes an die Batterie- 
spannung angeschlossen, dann erst wird der 
dreipolige Hebel nach aufwärts in die Betriebs- 
stellung gebracht. Eine zur Erregerwicklung 
parallel geschaltete Kontrollampe leuchtet, wenn 
die Maschine in Tätigkeit ist. Diese Lampe ist 
im Schema, Abb. 12, durch einen Kreis, mit ein- 
gezeichnetem Kreuz angedeutet, in der Photo- 
graphie, Abb. 16, oberhalb der Schalttafel-Nische 
ersichtlich. | PESEE 

Die einfachere Schalttafel eines mit Ma- 
schine und Batterie versehenen Einzelwagens 
zeigt Abb. 14. Meßinstrumente sind hier nicht 
angebracht, aber es findet sich ein Steckkontakt 
zur Anbringung eines Voltmeters und zwei ab- 
schraubbare Schienen im Batterie- und Dynamo- 
kreise, an deren Stelle Amperemeter einge- 
schraubt werden können. Die Schalttafel ist 
in einem Blechkasten untergebracht. Der in 
der Abbildung geöffnete, sonst versperrte und 
plombierte Deckel zeigt eine kleine Öffnung, 
durch welche mittels des internationalen Schaft- 
nerschlüssels der einzige Schalter bedient wer- 
den kann, dessen Bedienung dem Betriebs- 
personal obliegt. 

Abb. 17 zeigt in einer Aufnahme unter dem 
Wagenkasten die Dynamomaschine mit Spann- 
vorrichtung und den Blech - Schutzkasten, der 
den Riemen umgibt. Dieser Schutzkasten ist 
nur in einzelnen Fällen zur Anwendung ge- 
bracht worden, da sich auch der offen laufende 
Riemen sehr gut hält. . 

Abb. 18 zeigt einen dreiachsigen Abteil- 
wagen der Bayerischen Staatsbahn von der 
Seite. Der Batteriebehälter befindet sich zwi- 
schen der linken und der mittleren Achse, die 
Dynamomaschine rechts von der mittleren Achse 
hinter dem Trittbrett. Teile des Trittbrettes 
sind aufklappbar, sodaß der Batteriebehälter 
bei der Revision zugänglich ist. Die Allgemein- 
Beleuchtung dieser Wagen wird durch einen 
außen an der Stirnwand des Wagens ange- 


a + mn m 


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Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 17. 


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25. April 1907, 


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Abteilwagen mit elektrischer Beleuchtung durch eigene Batterie und Dynamo. 


brachten Schalter ein- und ausgeschaltet. Die 
Leselampen können, wie aus Abb. 14 ersicht- 
lich ist, von dem Schaltkasten aus besonders 
ausgeschaltet werden. Der Schaltkasten ist bei 
diesem Wagen im Waschraum untergebracht, 
bei D-Zug-Wagen an einem Ende des Seiten- 
ganges. 


LITERATUR. 


Besprechungen. 


Aufgaben aus der Elektrotechnik nebst 
deren Lösungen. Von Dr. phil. E. Müllen- 
dorff. 2. Auflage. Mit 29 Abb. 190 S. in 8°. 
Verlag von Georg Siemens. Berlin 1906. 
Preis 3 M. | 


Was von der ersten Auflage dieses bekannten 
Werkchens Anerkennendes gesagt worden ist, 
kann von dar zweiten nur wiederholt werden. 
Den bei Besprechung der ersten Auflage („ETZ“ 
1903, S. 204) geltend gemachten Wünschen ent- 

egenkommend, hat der Verfasser die Zahl der 
Aufgaben erheblich vermehrt; unter anderem 
sind Aufgaben über die Stromverteilung in 
Dynamomaschinen, deren Leistung bei ver- 
änderlichem äußeren Widerstand usw. neu auf- 
genommen. Die Aufgaben aus der Potential- 
theorie sind beibehalten worden, und das mit 
vollem Recht. Erst das zahlenmäßige Durch- 
rechnen von Aufgaben macht den Lernenden 
aut Lücken in seinem Wissen aufmerksam 
und führt ihn so zu dem wirklichen tiefen Ver- 
ständnis eines Gebietes; und gerade eine ein- 
ehende Kenntnis dieser wissenschaftlichen 
rundlagen ist für den, der sein Fach wirklich 
beherrschen will, unerläßlich. Eine Beschrän- 
kung auf solche Aufgaben, die unmittelbare 
Verwendung für die Praxis finden können, 
kann nur eine mehr oder minder handwerks- 
mäßige Ausbildung vermitteln; die Fähigkeit 
zu wirklich wissenschaftlicher Arbeit erwirbt 
man sich auf diese Weise nicht. Die mathe- 
matischen Schwierigkeiten, vor denen viele 
zurückscheuen, sind wirklich nicht so bedeutend, 
zumal für die umständlicheren Rechnungen, die 
in der Elektrotechnik häufiger vorkommen, 
besonders einfache Lösungsmethoden aus- 
gearbeitet sind, wie z. B. die in art 10 dar- 
estellte Lösung transzendenter Gleichungen 
urch Näherungsverfahren. 

Alles in allem genommen, kann man dem 
Buch nur die weiteste Verbreitung wünschen 
und jedem Studierenden sowie auch dem In- 
genieur, der seine Kenntnisse auffrischen und 
vertiefen will, die fleißige Benutzung desselben 
anraten. Paul Müller. 


Turbodynamos und verwandte Maschi- 
nen. Von Dr. F. Niethammer, ordentlicher 
österreichischer Professor für Elektrotechnik 
an der technischen Hochschule Brünn. Mit 
209 Abb. : 144 S. in 8%. Verla von Fritz Am- 
berger vorm. David Bürk i. Zürich 1906. 
Preis 8 M. 


Prof. Niethammer legt hier wieder eine 
große Menge Materials, das ihm zugän lich ge- 


worden ist, der Öffentlichkeit vor, und espricht 


Abb. 18. 


es mit seiner auf praktischer Erfahrung be- 
ruhenden Sachkenntnis. Das Verdienst, das er 
sich dadurch erwirbt, wird man willig anerken- 
nen, auch wenn man bedauert, daß bei der 
Mannigfaltigkeit des Gebotenen die Behandlung 
des Stoffes im einzelnen leidet. 

An der Hand von zahlreichen Zeichnungen 
ausgeführter Maschinen wird zunächst der me- 
chanische Aufbau der Drehstrom-Turbodynamos 
behandelt. Wie ein roter Faden zieht sich da- 
bei durch alle Seiten die Rücksicht auf die hohe 
Drehzahl und die dadurch bedingte Fliehkraft. 
Im Zusammenhang steht damit der Abschnitt 
über die mechanische Beanspruchung, der je- 
doch nur eine Zusammenstellung der Formeln 
ohne jede Ableitung bringt. 

Von besonderem Interesse ist der Abschnitt 
über die elektrische und magnetische Größen- 
ae, Die Größenkonstante der schnell 
laufenden Maschinen ist nach Niethammer 
nur 0,5 bis 1,5, gegenüber den Werten 2 bis 3 
bei langsam laufenden. Die Zahl der Ampere- 
drähte für 1 cm Umfang ist nicht größer als 110 bis 
180, und der Luftspalt wird. doppelt so groß wie 
bei gewöhnlichen Maschinen. Der Abschnitt 
hätte übrigens durch die Ausführung eines 
selbständigen Entwurfes an Wert gewonnen. 

Bei der Behandlung der Gleichstrom- 
Maschinen tritt die ganze Schwierigkeit der 
funkenfreien Stromwendung zu Tage. Niet- 
hammer erwähnt Wendespannungen von 5 bis 
20 V! Er bespricht dann eingehend die Auf- 
hebung der Wendespannung durch Wendepole 
und Kompensationswicklungen, und gibt darauf 
eine Übersicht über den mechanischen Aufbau 
und die elektrische Bemessung der Gleichstrom- 
Dynamos, sowie über auszeführte Maschinen. 

Bei den Abschnitten am Schlusse des Werkes, 
von denen der über Erwärmung und Lüftung 
der wichtigste ist, vermißt man den organischen 
Zusammenhang. Die Besprechung von Welle 
und Lager, sowie die Beispiele ausgeführter 
Maschinen, gehören in frühere Abschnitte. 

Druck und Ausstattung des Werkes sind 
vornehm. Neben den vielen wertvollen Figuren 
im Text finden sich einzelne, wie z. B. die Ab- 
bildung von Fabrikationsräumen, die man gerne 
entbehren würde. Ad. Thomälen. 


KLEINERE MITTEILUNGEN. 


Telegraphie und Signalwesen 
mit Leitung. 


Neuordnung der Verwaltung des bayerischen 
Verkehrswesens. 


[„Archiv für Post und Telegraphie“, 1907, S. 212.) 


` Seit Anfang 1904 besteht in Bayern ein 
Staatsministerium für Verkehrsangelegenheiten, 
dem die Generaldirektion der Posten und Tele- 
graphen unterstellt waren. Die beiden letzteren 
Behörden besaßen eine ziemlich weitgehende 
Selbständigkeit; nur in wichtigen grundsätz- 
lichen Fragen war die Entscheidung dem 
Ministerium vorbehalten. Der eigentliche Betrieb 
wurde von Eisenbahndirektionen bzw. von Ober- 
Postämtern geleitet. In diesem Verhältnis ist 


seit dem 1. April insofern eine Änderung ein- 
getreten, als die Generaldirektionen in Wegfall 
gekommen sind; das Staatsministerium bildet 
nunmehr die alleinige Zentralstelle für die Ver- 
waltung des Eisenbahn-, Post- und Telegraphen- 
wesens. Ihm sind einerseits die Eisenbahn- 
direktionen in Augsburg, München, Nürnberg, 
Regensburg und Würzburg, anderseits die Ober- 
Postdirektionen in Augsburg, Bamberg, Lands- 
hut, München, Nürnberg, Regensburg, Speyer 
und Würzburg unterstellt, die an die Selle der 
bisher in denselben Orten vorhandenen Ober- 
Postämter getreten sind. Bereiche des 
Eisenbahnwesens bestehen weiter zur Ausfüh- 
rung und Überwachung des örtlichen Dienstes 
sowie zur Ariedigung bestimmter Verwaltungs- 
geschäfte Inspektionen, und zwar Betriebs-, 
Bau-, Maschinen- und Werkstätten-Inspektionen. 
Beim Ministerium bestehen fortan drei Abtei- 
langen: eine Eisenbahnabteilung, eine Post- 
abteilung, welche auch die Telegraphen- und 
Fernsprechangelegenheiten bearbeitet, und eine 
für beide Verwaltungszweige gemeinschaftliche 
Bauabteilung. Im übrigen werden bestimmte 
Angelegenheiten, bei denen es zweckmäßig ist, 
daß sie für das ganze Verwaltungsgebiet von 
einer Stelle aus behandelt werden, besonderen 
dem Ministerium unmittelbar unterstellten Ämtern 
zugewiesen. So ist ein Revisionsamt für die 
Rechnungsprüfung, ein Personalamt, ein Ver- 
lagsamt für Post- und Gebührenmarken, ein 
Telegraphen - Konstruktionsamt, ein Versiche- 
rungsamt für die Arbeiterversicherung errichtet 
worden. Alle diese Ämter, mit Ausnahme des 
letztgenannten, haben ihren Sitz in ron 


Telegrammgebühren in Österreich. 


Die ermäßigte Gebühr für Ortstelegramme 
(3 h [=3 Pf] für das Wort, Mindestbetrag 30 h), die 
zum Teil auch für den Nachbarortsverkehrgalt,ist 
in Wegfall gekommen. Es werden jetzt durch- 
weg, im Orts- wie im inneren Fernverkehr, 6 h 
für das Wort (mindestens 60 h) erhoben. Eine 
eringe Verteuerung des Telegrammverkehrs 
st dadurch eingetreten, daß für alle gebühren- 
pflichtigen Telegramme, mit Ausnahme der 
vorausbezahlten Antwortstelegramme, amtliche 
Formulare verwandt werden müssen, von denen 
das Stück 2 h kostet. W. M. 


Fernsprech- und Telegraphenwesen in Siam. 
[ Electrical World“, Bd. 49, 1907, S. 681.) 


In Bangkok soll ein nach dem neuesten 
Stande der Technik eingerichtetes Fernsprech- 
netz mit Zentralbatterie-Betrieb gebaut werden. 
Zu dem Zwecke ist ein allgemeiner Wettbewerb 
ausgeschrieben. — Die Legung eine8 Kabels 
von Koh-Si-Chang nach Sirachi mit einer Ver- 
bindung nach Bangkok wird vorberolien 


Neues Verfahren der Streckensignalisierung. 


[Electrical Review“, New York, Bd. 50, 1907, 
S. 535.) 


Die Great Western Railway Co. in Eugland 
erprobt folgendes Verfahren der piroro 
signalisierung. Die Lokomotive ist mit a 
besonderen Kleinen Dampfpteife, einer e:® 
trischen Glocke, zwei Elektromagneten nr 
einem Kontaktschuh ausgerüstet. Der ene tA 
beiden Elektromagnete hält für gewöhnlich. 


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25. April 1907. 


Pfeife verschlossen. An bestimmten Stellen der 
Strecke befinden sich zwischen den Laufschienen 
der Bahn Kontaktschienen von 18 bis 20 m 
Länge, die den darüber gleitenden Kontakt- 
schub heben. Dadurch wird der Stromkreis 
auf der Lokomotive unterbrochen, der Elektro- 
magnet gibt den Anker frei und die Pfeife 
ertönt — ein Zeichen für den Führer, daß Gefahr 
vorliegt. Ist dagegen die Strecke frei, so wird 
die Kontaktschiene unter Strom gesetzt, der 
Kontaktschuh nimmt den Strom ab und führt 
ibn dem zweiten Elektromagneten zu, dessen 
Aufgabe eine doppelte ist. Er hat anstelle des 
durch Heben des Kontaktschuhs außer Wirk- 
samkeit getretenen Ankers des ersten .Elektro- 
magneten die Pfeife geschlossen zu halten und 
außerdem ein Relais zu betätigen, mittels dessen 
die elektrische Glocke zum Ertönen Bebenent 


wird. ® 


Drahtlose 
Telegraphie und Telephonie. 


Messung der Empfangsintensität in Stationen 
für drahtlose Telegraphie. 


(The Electrician“, Bd. 51, 1907, S. 494, 2 Sp., 
' 2 Abb.] 


G.W. Pickard benutzt zur Messung der auf 
den Empfangsstationen der drahtlosen Tele- 
graphie von den Senderstationen eintreffenden 
elektrischen Energie das Telephon. Er hat 
durch seine Versuche festgestellt, daß diese 
Energie selbst bei einer Telegraphie über die 
weitesten Entfernungen noch hunderte mal 
größer ist als der Betrag, der zur Betätigung 
eines Telephons erforderlich ist; eine Energie 
von 0,0006 Erg genügt. Die Meßanordnung ist 
folgende: Nachdem mit einem Telephon die 
Zeichen der Senderstation aufgenommen worden 
sind, wird der Luftleiter abgeschaltet und durch 
einen Kondensator ersetzt, der durch Schließen 
oder Öffnen einer Taste geladen und entladen 
wird. Die Kapazität des Kondensators ist der- 
jenigen der Luftleitung gleich gemacht. Die 
pannung des Kondensators wird durch ein 
Potentiometer so geregelt, daß die durch die 
Entladung des Kondensators im Telephon her- 
vorgerufene Zeichen dieselbe Stärke haben wie 
die von der Senderstation eintreftenden. Da 
Kapazität und Spannung des Kondensators 
bekannt sind, so ergibt sich die Empfangs- 
intensität aus der Formel: 


l , 
Were‘ = 3 C(Mikrofarad) - VX{Volt). 10. 


Als Wellenanzeiger benutzt Pickard einen 
thermoelektrischen, bestehend aus einer Metall- 
spitze Auf einer Siliziumnnterlage. 

Einer Messung, die auf dem Vergleich von 
zwei Geräuschen beruht, die man zudem nur 
abwechselnd und durch verhältnismäßig große 
Zwischenräume getrennt, abhören kann, wird 
man einen Anspruch auf Genauigkeit nicht 
zubilligen können. Zweckmäßiger erscheint es 
auch, statt eines besonderen Kondensators den 
Luftleiter der Empfangsstation direkt zu laden; 
es hätte dies den Vorteil, daß die Lokalschwin- 
gungen dieselbe Dämpfung hätten, wie die von 
der Senderstation eintreffenden. O.J. 


Elektrizitätslehre. 


Über den Einfluß transversaler Magnetisierung 
auf die elektrische Leitungsfähigkeit der 
Metalle. 


[Nach gemeinsam mit Herrn Dr. Fr. Weidert 
ausgeführten Versuchen von Leo Grunmach. 
Verh. d. D. Phys. Ges.; 8; 359 bis 384; 1906.] 


Der Einfluß transversaler Magnetisierung 
auf die elektrische Leitfähigkeit der Metalle, 
welcher namentlich für die neueren Theorien 
der Elektrizität Bedeutung gewonnen hat, ist 
is jetzt nur für Wismut hinreichend genau 
studiert worden. Der Verfasser untersuchte 
arum die Abhängigkeit des Leitvermögens von 
er magnetisierenden Feldstärke bei einer 
Panna Anzahl von Metallen, die als dünne 
us von 0,06 bis 0,3 mm Dicke entweder zu 
einer flachen, bifilaren Spirale zusammengerollt 
aus durch Kollodium isoliert oder, um ein 
an Glimmerblättchen gewickelt, zwischen 
vupummiplatten ekittet wurden. Das ganze 
Rin e zwischen die Pole eines du Boisschen 
aba aeae nete eingeführt, der bei 5 mm Pol- 
die a bis zu 16000 Kraftlinien lieferte. Um 
a eldstärke nicht bei jedem Versuch von 
anne timmen zu müssen, wurde ihre Ab- 
2 gig eit von der Magnetisierungs-Stromstärke 
a en allemal ermittelt und in Kurvenform 
deks irie Auf die Beseitigung des stören- 
si usses des Temperaturanstiegs während 
R Ne Prada nahm der Verfasser durch die An- 
Da ai der Versuche besondere Rücksicht. 
e Empfindlichkeit der Wheatstoneschen 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. 


Brückenmethode nicht genügte und ein Diffe- 
rentialgalvanometer nicht zur Verfügung stand, 
wurde (nach Kohlrausch, Lehrb. d. prakt. 
Phys., 10. Aufl., S. 419) eine Differentialschaltung 
der Stromquelle angewendet, die sich gut be- 


währte. 


Die untersuchten para- und diamagnetischen 
Metalle zeigten durchweg eine Widerstands- 
vermehrung im Magnetfeld, die beim Kad- 
= 16000 auf 
0,0007 anstieg, bei den übrigen Metalleu aber 
viel geringer blieb. Im allgemeinen nimmt 


mium bei einer Feldstärke von 9 


die Widerstandsänderung mit der Feldstärke 
anfangs beschleunigt zu, um dann meist ziemlich 
linear zu verlaufen. 

‚ Bemerkenswert war das Verhalten des Palla- 
dium, bei welchem der Widerstand nach Auf- 
hören der magnetisierenden Kraft nicht mo- 
mentan zurückging, wie bei den anderen 
Metallen, sondern erst nach etwa einer halben 
Minute. 

Nach der Größe der Widerstandsänderung 
in starkcn Feldern geordnet, ergab sich folgende 
Reihe: (Bi), Cd, Zn, Ag, Au, Cu, Sn, Pd, PL, 
Pt, Ta. 

Ein ganz abweichendes Verhalten zeigten 
die ferromagnetischen Metalle Eisen, Nickel, 
Kobalt. Hier tritt stets in starken Feldern eine 
Widerstandsabnahme ein, und zwar am stärk- 
sten bei Nickel bis etwa 0,015 für 9 = 16 000. 
Das Eisen verbielt sich je nach der Qualität 
ziemlich verschieden; meistens, aber nicht regel- 
mäßig, nahm der Widerstand zunächst bei Feld- 
stärken bis zu 9 =5000 zu, um dann bei 
höheren Feldstärken beträchtlich unter den 
Anfangswert zu sinken. Aus diesem Verhalten 
erklärt es sich wohl auch, weshalb manche 
Forscher. beim Eisen früher eine Widerstands- 
vermehrung, andere eine Widerstandsverminde- 
rung infolge transversaler Magnetisierung beob- 
achteten. Gleh. 


Meßgeräte und Meßverfahren. 


Vergleich der Lichtstärken der Hefner-Lampe, 
der 10-kerzigen Pentan- und der Carcel-Lampe. 


[Journal] für Gasbeleuchtung und Wasserver- 
sorgung“, Bd. 49, 1906, S. 559, 4 Sp.] 


Die internationale Lichtmeß - Kommission, 
welche 1900 von dem ersten internationalen 
Kongreß von Gasingenieuren eingesetzt wurde, 
hatte 1903 in Zürich beschlossen, daß in 
Deutschland, Frankreich und England neue 
vergleichende photometrische Versuche zwi- 
schen der Hefner-Lampe, der 10-kerzigen Pen- 
tan- und der Carcel-Lampe ausgeführt werden 
sollten; dagegen sollten vorläufig für die Um- 
rechnung die Verhältniszahlen zugrunde gelegt 
werden: 


Lichtstärke der 10-kerzig. Pentan-Lampe _ wi 
Lichtstärke der Hefner-Lampe rer 


Bichistarkeyder | arcel Lampe ig 
Lichtstärke der Hefner--L,ampe  ” ` 


Über die auf Grund dieses Beschlusses in 
der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt er- 
haltenen Messungsergebnisse berichtet E. Lie- 
benthal folgendes: 

Je zwei von den ausländischen Lampen 
wurden zu den Vergleichsmessungen benutzt, 
wobei eine konstante elektrische Glühlampe als 
Vergleichs-Lichtquelle diente. Die 10-kerzige 
Pentan-Lampe erreicht etwa 10 Minuten nach 
dem Anzünden einen gleichbleibenden Zustand, 
ist aber auch dann noch gegen Luftverschlech- 
terung bedeutend empfindlicher als die Hefner- 
Lampe. Aufdie richtige Flammenhöhe ist ebenso 
wie bei der Hefner-l,ampe zu achten. 

Eine englische und eine deutsche Pentan- 
Sorte, beide nach den englischen Vorschriften 
hergestellt, ergaben übereinstimmende Werte 
der Lichtstärke, das chemisch reine „Pentan 
Kahlbaum“ um 1°/, kleinere Werte. Mit den 
beiden ersten Sorten ergab sich als Mittel aus 
47 Versuchsreihen das Verhältnis 


Lichtstärke der 10-kerzig. Pentan-Lampe _ 11.0 
1 = ’ 


— Lichtstärke der Hefner-Lampe 


bei einem Feuchtigrkeitsgehalt von 8,8 1 auf 
1 cbm trockene, kohlensäurefreie Luft und bei 
einem Barometerstande von 760 mm. 

Nach den Messungen der Reichsanstalt 
nimmt die Lichtstärke der 10-kerzigen Pentan- 
Lampe, ebenso wie die der Hefner-Lampe, um 
0,55 °% ab, wenn der Feuchtigkeitsgehalt der 
Luft um 1 1l zunimmt. Wenn der Barometer- 
stand um 10 mm steigt, nimmt die Lichtstärke 
der 10-kerzigen Pentan-Lampe um 0,6°/, zu, die 
der Hefner-Lampe dagegen nur um 0,1 °/o. 

Aus dem Unterschied zwischen der von der 
Reichsanstalt erhaltenen Verhältniszahl Il und 
der nach früheren Untersuchungen festgestellten 


Heft 17. 438 


Zahl 11,4 geht hervor, daß die nene englische’ 
mittels der 10-kerzigen Pentan-Lampe abge- 
leitete Kerze (Pentan - Einheit) um etwa 4° 
kleiner ist als die alte, durch die Spermaceti- 
kerze festgelegte. 

Die mit gereinigtem Colzaöl gespeisten 
Carcel-Lampen wurden jeweils erst 50 Minuten 
nach dem Anzünden gemessen. Bei jeder 
Messung wurde neben der Lichtstärke auch 
der Ölverbrauch der Lampe festgestellt: Als 
Mittelwert aus 28 Messungsreihen von min- 
destens je vier einzelnen Messungen ergab 
sich, bezogen auf gleiche Luftfeuchtigkeit, das 
Verhältnis 


Lichtstärke der Carcel-Lampe _ 10.8 
8. 


Die Abhängigkeit vom Feuchtigkeitsgehalt 
der Luft ist für die Carcel-Lampe ungefähr die- 
selbe wie für die Hefner-Lampe. 

Während der hier erhaltene Verhältniswert 
mit dem oben für die Carcel-Lampe festge- 
stellten bis auf I°% übereinstimmt, ist die Ab- 
weichung von 4%), bei der Pentan-Lampe doch 
schon so groß, daß man auch in der Praxis 
damit rechnen muß und für das Verhältnis der 
englischen zur deutschen Einheit wieder neue 
Festsetzungen zu treffen haben wird. Die jetzt 
schon durch die verschiedenen Lichteinheiten 
sich ergebenden Unannehmlichkeiten werden 
dadurch einstweilen nur noch größer werden, 
und es ist daher um so dringender wünschens- 
wert, daß eine aus den Fachmännern der Gas- 
beleuchtung und der Elektrotechnik gebildete 
internationale Kommission sich über eine all- 
gemein gültige Lichteinheit VOrRAnaUBE. er 


Elektrische Leitungs-Anlagen 
und Zubehör. 


Isolatoren aus Ambroin. 


Die Porzellanglocke für elektrische Lei- 
tungen hat sich vom Schwachstrome bis zur 
Hochspannung durch 70 Jahre allen steigenden 
Anforderungen anzupassen vermocht. Sie hat 
anfänglich den für Telegraphenleitungen be- 
stimmten Hartgummi-Isolator und später die 
Glasglocken verdrängt. Nun aber findet sie 
wieder eine Wettbewerberin in den Klein- 
steuberschen Isolatoren, die die Ambroin- 
Werke G. m. b. H. erzeugt und welche die 
Vereinigte Isolatorenwerke A.-G., Berlin- 
Pankow, vertreiben. Die Abbildungen 19 bis 21 
stellen einfache, doppelte und dreifache Glocken 
aus Ambroin dar, welches aus fossilen Harzen 
hergestellt wird. Anfänglich werden die 
dunkelfarbigen Glocken im Gebrauche hell- 
grau; im übrigen zeigte das Ambroin nach 
vieljährigen Erfahrungen, namentlich als Iso- 
lationsmaterial für elektrische Bahnen, keinerlei 
Veränderung. 

Die Prüfung der Glocken nimmt die Fabrik 
nicht mit Quell- und Leitungswasser, sondern 
mit besserleitendem Regenwasser vor. Die Ver- 
wendungs-Spannung ist nicht als das 0,6- bis 
0,8-fache der Überschlags-Spannung, bei der 
die Randentladung erfolgt, sondern sie wird 
durch die um ein- bis zweitausend Volt ver- 
minderte Spannung der Glimm -Entladungen 
festgesetzt. Der Spannungsabzug richtet sich 
nach der Isolierung der Bolzen und der Höhe 
der Betriebsspannung überhaupt. 

Bezeichnet man nach Friese die Über- 
schlags-Spannung bei Regen mit Er, jene am 
trockenen Isolator mit Æt und ihr Verhältnis 


ri = « als Randzifter; ferner mitG das Glocken- 
gewicht und nennt das Verhältnis =ß# die 
Gewichtszifter, so kann für vergleichende Zwecke 


«.8 =y als Gütezifter dienen. Einige Versuchs- 
ergebnisse und Werte seien angeführt. 


Fark] & | eG EB k 
sr in Volt in Volt in g Fre Et p G u: 
a de Die Tia | re = a Per == 
110 156000 129000 610 052 | 47 24 
220 169000 46000 740 0,67; 62 4l 
230 [77000 54000 810 O70 67 47 
240 183 000 Ä 66 000 1200 0,80 55 44 


| 


Die Güteziftern für Porzellanglocken er- 
reichen kaum die halben Werte. Die Ambroin- 
glocken bestehen für Hochspannung aus inein- 
ander schraubbaren Stücken. Die Gewinde der 
Ambrointeile sind durch Pressung gewonnen. 
Unter den Draht wird gegen Funkenangrifie 
eine porzellanene Drahthalter- Kappe gelegt. 
Das Gewicht dieser Glocken erreicht nur die 
Hälfte der Porzellanglocken. Ihr Preis fällı 
auch wesentlich niedriger aus. Die Glocken- 


440 


bolsen aus‘ Eisen passen mit ihrem Gewinde 
genau in die en eboblung Für hohe Span- 
nungen werden ambroinisolierte Stützen vor- 
teilhaft verwendet. Solche haben sich beispiels- 
weise bei der Valtellina-Bahn gut bewährt. 


Für sehr hohe Spannungen wird im Innern 
des Ambroinkörpers eine Messin hülse mit Ge- 


winde eingepreßt, in das die Stützen ei - 
schraubt ae i SR 


Die Physikalisch-Technische Reichsanstalt 
hat im Laboratorium der Isolatorenwerke, 
Berlin-Pankow, an den folgenden (Tabelle I) 
fünf Typen dieser Glocken Prüfungen mit einem 
Transformator bis zu 100000 V vorgenommen’: 


Ambroin- 


Abb. 19, 


Isolatoren- 


en 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 17. 


Spannung in effektiven Volt 


235. April 1907. 


Tabelle III 


Isolator- Se ‘der (limmentladung des Überschlags (Randentladung' un 
ha 2e i 
Type bei Regen von i bei Regen von " 
trocken i0 mm/Min trocken 10 mm/Min kg 
110 / | nicht isoliert |45 000 bis 48 000 ` 25 000 bis 30 000 | 56 000 bis 57 000 34 000 bis 37 0601 ı ... 
\ | isoliert Nr. 1 149000 „ 56 000| 31000 „ 3200061000 „ 84000 36 000 y 96l 
290 J | nicht isoliert | 58000 „ 61.000 34000 „ 4000069000 „ 73000 46 000 bis 49000 
\ | isoliert Nr. 2 {57000 „ 6800036000 „ 38000|71000 „ 75000 43000 „ 49000 } om 
a30 / | nicht isoliert {68000 „ 70000/38000 „ 50000] 77000 „ 78000 54000 „ 580001 ı 
\ | isoliert Nr. 3 [68000 „ 69000 |42000 „ 46000|79000 „ 82000 53000 > 59000] ; 98! 
9405 | nicht isoliert |66 000 „ 72000, 46000 „ 55000 88 000 66 000 „ 710001 ı 
\ | isoliert Nr. 4 [64000 „ 76000 52000 „ 60.000] 90 000 bis 93.000 : 71.000 » 75.000] ; 1% 
214) nicht isoliert | bei 100000 66000 „ 680001 bei 100000 77000 » 81000] l oa; 
A f isoliert Nr. 5 | keine Glimmentladung | 74 000 kein Ueberschlag | 75000 „ 770001 / 2,62 


Tabellel. 


| 5 š mm HB a 0 Som U: 


| Kappe Körper 
Isolator- | Gewicht | 
| onar | Beer 
Type in kg Nr messer Nr Messer 
mm mm 
110 0,61 | 1 110 1 | 110 
220 0,74 2 140 2 | 110 
230 0,81 2 10.383.186 
240 120 . 2 140 | 4 160 
844 262 8 150 ` 4 160 | 


Die Abmessungen der Ambroinisolation an 
dea Stützen Nr. 1, 2, 3, 4 sind folgende: 


Tabelle II. 


kaa 


Außerer Durchmesser Länge der Isolation 


Stütze | der Isolation Soig aen dos Ge- |} 
Nr mm mm 
l 35 65 
2 35 90 
3 35 100 
4 40 145 


Von jeder Isolatortype wurden bei diesen 
Proben drei Stück untersucht, eine für nicht 
isolierte Eisenstütze und zwei mit weiterem Ge- 
winde für isolierte Stütze; doch wurden die bei- 
den letzteren neben der Prüfung aut isolierten 
Stützen auch auf nicht isolierte FEisenstützen 
lose aufgesetzt und so geprüft. 

Zur Messung der Überschlags - Spannung 
wurde ein Stanniolstreifen mit einem Kupfer- 
draht um die Halsnute des Isolators gebunden 
und zwischen Kupferdraht und Stütze eine 
allmählich steigende Wechselspannung von 
50 Per/Sek angelegt. Die Überschlags-Spannung 
wurde zuerst bei trockenem Zustande der Iso- 
latoren und dann unter künstlicher Beregnung 
mit etwa 10 mm in der Minute ermittelt. Ferner 
wurde die Spannung festgestellt, bei der zuerst 
eine schwache Glimmentladung vom unteren 
Rande des Körpers beziehungsweise. des oberen 
Isolators durch die Luft nach der Stütze hin ım 
Dunkeln sichtbar wurde. Es sind die höchsten 
und die niedrigsten vorgekommenen Über- 
schlags-Spannungenin Tabelle III angegeben. 

Als belehrend sei noch der Versuch der 
Parallelschaltung/einer Ambroin- mit einer älte- 
ren Porzellanglocke angeführt. Beide Glocken 
hatten gleichen Durchmesser, während die Höhe 
der ersteren 85, die der letzteren 195 mm betrug. 
Die porzellanene wog 2860, die aus Ambroin 


Nr 


Oberer Isolator Abstand des unteren Sandes des Körpers 


: Durch- dem oberen dem seo este 
messer Isolator | Kanaa der Halsnute 

= an mm mm mm 
ce gly 

= > 65 90 

— i 90 120 

= = 125 155 

209 120 — 0,219 


| Elektrische Bahnen und Fahrzeuge. 


Die deutsche Motorwagen-Industrie. 


In der soeben erschienenen Export-Nummer 
der Zeitschrift des Mitteleuropäischen Motor- 
wagen -Vereins behandelt Dr. Bürner-Berlin 
die volkswirtschaftliche Bedeutung der deutschen 
Automobil-Industrie. Er hebt hervor, daß Frank- 
reich zur Zeit noch den umfangreichsten Aus- 
fuhrverkehr in Motorwagen unterhält, daß aber 
unter den sämtlichen übrigen Konkurrenz- 
Ländern Deutschland die erste Rolle einnimmt, 
indem im letzten Jahre die Ausfuhr von Motor- 
wagen und deren Teilen in nachbenannten 
Ländern folgende Werte umfaßte: 


Mill. M 
Deutschland . . . 2 222.2. 4 
re Staaten von Amerika . 185 
England . . . : 2... 16,5 
Italien . 11,6 
Belgien . . .. . 7,5 
Österreich-Ungarn . 3,1 


Interessant ist folgendes Urteil, das der 
k. u. k. österreich-ungarische Konsul in Genf in 
seinem letzten Jahresberichte über die Leistungs- 
fähigkeit der deutschen Automobil - Industrie 
fällte: „Frankreich und Deutschland teilen sich 
den hiesigen Markt. Die eleganteren franzdsi- 
schen Maschinen stehen den deutschen, billi- 
geren an Solidität nach.“ In. 


Verschiedenes. 


Jahresversammlungen. 


DeutscheBunsen-Gesellschaft für ange- 
wandte physikalische Chemie. Jahres- 
versammlung vom 9. bis 12. Mai in Ham- 
burg. 


Abb. 22. Porzellan- und Ambroin-Isolator bei 30000 V und 8 mm Regen. 


875g. Bei einem künstlichen Regen von 8 mm 
Höhe und einer Spannung von 30000 V zeigte 
sich die in Abb. 22 wiedergegebene Erscheinung. 
Die Ambroinglocke wies geringe Entladungen 


auf, während die Porzellanglocke schon in 
Flammeu stand. 


PR 


Deutscher Verein von Gas- und Wasser- 
fachmännern. J ne vom 
12. bis 14. Juni in Mannheim. 

Gesellschaft Deutscher Naturforscher 
und Ärzte. 79. Jahresversammlung V 
15. bis 21. September in Dresden. 


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96. April 1907. 
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| elektrotechnischenlInstalla- 
Verbano non in Deutschland. Jahres- 
versammlung vom 2. bis 5. Juni in Hamburg. 


Deutscher Elektrotechniker. 
verban O eov orina malunE vom 6. bis 9. Juni in 


Hamburg. i 
Deutscher Ingenieure. resver- 
vorn nlung vom 17. bie 19. Juni in Coblenz. 


É utscherStraßenbahu-und Klein- 
i *'yahn.Vorwaltungen. XI. Jahresversamm- 
lung vom 4. bis 6. September in Mannheim. 


ieung der Elektrizitäts - Werke. 
er e vom 10. bis 13. Juni in 


Stettin. 


Verein zur Wahrung gemeinsamer Wirtschafts- 
interessen der deutschen Elektrotechnik. 


Der Verein, dessen Jahresversammlung am 
10. April in Berlin unter dem Vorsitze des 
Direktors Ad. Haeffner, Frankfurt a. M., statt- 
fand, faßte nach einem Vortrage des Syndikus 
Dr. Bürner über die sozialpolitischen Be- 
strebungen der technischen Angestellten fol- 
genden Beschluß: „Der Verein erkennt die Be- 
strebungen der technischen Angestellten, die 
auf eine Gleichstellung ihrer rechtlichen Lage 
mit derjenigen der kaufmännischen Angestellten 
hiozielen und die in der Eingabe des Deutschen 
Techniker - Verbandes vom 8 X. 1605 an den 
Reichstag sowie in dem bekannten Bassermann- 
schen Initiativantrage zum Ausdruck gekommen 
sind, im allgemeinen als berechtigt an, erwartet 
aber bei der Regelung dieser Rechtsmaterie 
eine genügende Rücksichtnahme auf die beson- 
deren Verhältnisse in der Industrie gegenüber 
denjenigen im Handelsgewerbe“. — In den Vor- 
stand wurden neugewählt die Herren Direktoren 
Dr. F. Braun (Hartmann & Braun A.-G., Frank- 
furta.M.), G. Busch (F. W. Busch, Lüdenscheid), 
George (Bergmann-Elektrizitäts-Werke A.-G., 
Berlin), Dr. Paul ee Berlin, B. pom er 
(Süddeutsche Kabelwerke, Mannheim) und C. 
Zitzmann (Reiniger, Gebbert & Schall, Erlan- 
en). Das geschäftsführende Präsidium besteht 
m neuen Vereinsjahre aus den Herren Direktor 
E. Rasch (A.-G. Mix & Genest, Berlin), Direktor 
Dr. E. Sieg (Kölner Akkumulatorenwerke Gott- 
fried Hagen, Kalk b. Köln) und Ed. J. von der 
Heyde, Berlin. 


Ständige Ausstellungskommission für die 
Deutsche Industrie, Berlin. 


Aut Grund besonderer Vereinbarungen sind 
der „Verband Deutscher Elektrotechniker“ und 
die „Vereinigung deutscher Elektrizitätsfirmen“ 
in die von dem „Zentralverband Deutscher 
Industrieller“, der „Zentralstelle für Vorbe- 
reitung von Handelsverträgen“ und dem „Bund 
der Industriellen“ gegründete „Ständige Aus- 
stellungskommission für die Deutsche In- 
dustrie* eingetreten und haben als Delegierte 
in diese Kommission die Herren Prof. Dr. 
E. Budde (Siemens & Halske A.-G.), Gene- 
ralsekretär G. Dettmar, Generaldirektor 
Klemperer (Berliner Maschinenbau-A.-G. vorm. 
L. Schwartzkopf), Dr. Paul Meyer (Dr. Paul 
Meyer A.-G.) und Geh. Postrat Prof. Dr. K. 
Strecker, sämtlich Berlin, entsandt. Die all- 
pomerne Kommission besteht aus den Herren: 

. M. ie Kgl. Geh. Kommerzienrat, 
Berlin, Vors.; R. Vopelius, Hüttenbesitzer, 
Sulzbach, Kr. Saarbrücken, stellv. Vors.; 
Hermann Wirth, Kgl. Geb. Kommerzienrat, 
Berlin, stellv. Vors.: H. A. Bueck, General- 
sekretär, Berlin; Felix Deutsch, Kgl. Kom- 
merzienrat, Berlin; H. Friedrichs, Fabrikbe- 
sitzer, Potsdam; Ew. Hilger, Geh. Bergrat, 
Generaldirektor der vereinigten Königs- und 
Laurahütte Charlottenburg; Ernst Schiess, 
Kgl. Geh. Kommerzienrat üsseldorf; Dr. C. 
A.von Martius, Berlin: Eugen Protzen, Kgl. 
Kommerzienrat und Fabrikbesitzer, Berlin; Louis 
Ravene, Kgl. Geh. Kommerzienrat, Berlin; Wilh. 

chultze, Direktor, Berlin; H. Semlinger, 
Kgl. Kommerzienrat, Bamberg; Dr. Vosberg- 
Rekow, Direktor der Zentralstelle für Vorbe- 
reitung von Handelsverträgen, Berlin, Geschäfts- 
führer: Dr. Wendlan dt, Generalsekretär, Berlin. 
Geschäftsführende Stelle: Zentralstelle für Vor- 


ereitung von Handelsverträgen, Berlin, Link- 
straße 25. 


Deutsche Bunsen-Gesellschaft. 


Die Deutsche Bunsen-Gesellschaft für an- 
gewandte physikalische Chemie hält ihre dies- 
jährige Hauptversammlung am 9. bis 12. Mai 
n Hamburg ab, und lädt die Mitglieder des 

erbandes Deutscher Elektrotechniker zur 
eilnahme ein. Aus der vorläufigen Tages- 
ordnung ist zu entnehmen, daß 


am Donnerstag, den 9. Mai der Begrüßungs- 
abend stattfindet; 

am Freitag, den 10. Mai finden Ansprachen, 
Bericht des Vorstandes, Vorträge, 


Elek 


Vorträge, Besichtigungen, und 
am Sonntag, den 12. Mai Ausflüge statt. 


Industrie- Ausstellung in Äbo. 


In dgr Zeit vom 15. Juli bis 15. August d. J. 
wird in Abo (Turku), der alten Hauptstadt Finn- 
stattfinden, 
welche in erster Linie die finnländische In- 
Es wird indessen auch 
eine Abteilung für ausländische Drucksachen 
eingerichtet werden, in welcher Musterbücher, 
Preislisten und Bezugsquellen - Nachschlage- 
andels- und Industrie- 
Firmen sowie Fachzeitschriften aller Zwei oder 
ähere 
Auskünfte erteilt der Vorsitzende des Aus- 
stellungs-Komitees, Herr Edv. Åström in Åbo. 


lands, eine Industrie - Ausstellun 


dustrie umfassen wird. 


werke ausländischer 


Industrie ausgestellt werden sollen. 


Sn. 


PATENTE. 


— 


Anmeldungen. 


(Reichganzeiger vom 4. April 1907.) 


Kl. 2ic. D. 175657. Wechselstromleiter ohne Skin- 
effekt. Dr. Friedrich Dolezalek u. Hans Georg 
Möller, Göttingen. 21. 9. 06. 

— ce. H. 37692. Vorrichtung zum Befestigen iso- 
lierter elektrischer Drähte an Wänden, Decken 
und anderen Flächen. Eduard Hommert, Ko- 
burg. 7. 4. 06. 

— d. E. 11897. Umlaufendes Polrad für Wechsel- 
strom- und Drehstromerzeuger. Elektrizitäts- 
Gesellschaft Alioth, Münchenstein b. Basel; 
Vertr.: A. Elliot, Pat.-Anw., Berlin SW. 48. 
9. 8. 06. 

— d. N. 8335. Unipolarmaschine für Wechselstrom 
mit kollektorartig angebautem Ankerkörper. Jakob 
E. Noeggerath, Schenectady, V. St. A.; Vertr.: 
Dr. Max Hamburger, Berlin, Friedrich Karl- 
Ufer 2. 17. 3. 06. 

Kl. 40c. L. 22204. Elektrolytisches Verfahren 
zur Gewinnung der Metalle aus ihren Erzen, ins- 
besondere zur Aufbereitung der Kupferabfälle zu 
reinem Kupfer. Louis Maurice Lafontaine, 
Paris; Vertr.: A. Bauer, Pat.-Anw., Berlin SW. 13. 
14. 2. 06. 


(Reichsanzeiger vom 8. April 1907.) 


Kl. 12h. A. 11167. Verfahren zur Behandlung 
von Gasen in einem Magnetfeld mit elektrischen 
Entladungen unter Verwendung von Wechsel- 
strom. Aktieselskabet Det Norske Kvael- 
stofkompani, Kristiania; Vertr.: C. Fehlert, 
G. Loubier, Fr. Harmsen u. A. Büttner, Pat.- 
Berlin SW. 61. 18. 7. 04. [Priorität a. G. d. Anm. 
in Norwegen gem. Unionsvertrag: 14. 9. 03.] 

Kl. 20i. A. 13203. Schaltungsanordnung für elek- 
trisch betriebene Weichen- und Signalstellwerke. 
Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft, 
Berlin. 19. 5. 06. 

Kl. 21a. B. 37 736. Schaltungsanordnung für Fern- 
sprechvermittlungsämter, bei welcher der Beamten- 
abfrageapparat durch besondere Abfrageschlüssel 
eingeschaltet wird, und die erforderlichen Schalt- 
vorrichtungen zum Verbinden zweier Teilnehmer 
vorhanden sind. Richard Meek Beard, New York; 
Vertr.: C. Fehlert, G. Loubier, Fr. Harmsen 
und A. Büttner, Pat.- Anwälte, Berlin SW. 6l. 
25. 7. 04. 

—a. H. 37054. Kontrollvorrichtung für Fern- 
gespräche Ernst Harms jun., Magdeburg, Pio- 
nierstr. 19. 2. 2. 06. 

— a. P. 18274. Anordnung zur Zeichengebung 
bei drahtloser Telegraphie. Valdemar Poulsen, 
Frederiksberg b. Kopenhagen; Vertr.: C. Gronert 
u W. Zimmermann, Pat.- Anwälte, Berlin 
SW.61. 12. 3. 06. 

— a. St. 10253. Telegraphischer Geber mit Kla- 
vistur für Morseschrift. Theodorus Cornelis van 
de Stadt, Aardenburg; Vertr.: F. C. Glaser, L. 
Glaser, O. Hering u. E. Peitz, Pat.-Anwälte, 
Berlin SW. 68. 10. 5. 06. 

—c. À. 13938. Grenzschaltung fár Fahr- und 
Hebezeuge in Verbindung mit Kontrollern. All- 
gemeine Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 
3. 1. 07. 

—c. B. 44243. Drehschalter mit sprungweiser Be- 
wegung des Schalthebels, bei dem die Sperrung 
durch Eingreifen von Scheiben in Vertiefungen 
oder Einschnitte des Schalthebels erfolgt. Oscar 
Borchardt, Berlin, Wilhelm Stolzestr. 35. 29 9. 
1906. 

—c. B. 44263. Drelischalter mit sprungweiser De- 
wegung des Kontakthebels. Oscar Borchardt, 
Berlin, Wilhelm Stolzestr. 35. 1. 10. 06. 

— ce. B. 44 427. Vorrichtung zum selbsttätigen Aus- 
schalten eines elektrischen Stromkreises nach Ab- 
lauf einer bestimmten Zeit. Fritz Biermann, 
Stettin, Am Logengarten l. 24. 10. 06. 

— ¢. K. 33467. Vielfachregulator, bestehend aus 
Einzelregulatoren, die mit einer gemeinsamen An- 


am Sonnabend, den 11. Mai Geschäftliches, 


trotechnische Zeitschrift. 180%. Heft 17. 441 


triebswelle gekuppelt werden können. Franz 
Klöckner, Köln-Bayenthal, Bonnerstr. 271/273. 
14. 12. 06. 

— €. M. 30 000. Metallschuh mit verstärktem oberen 
Rand, zum leichten Auswechseln von Holzsäulen. 
Carl Otto Müller, Blankenese. 20. 6. 06. 

—c. M. 30588. Vorrichtung zur doppelten Ver- 
riegelung von Schaltern und Schutzkästen. Dr. 
Paul Meyer A.-G., Berlin. 14. 9. 06. 

--€. Sch. 25334. Augenblicksschalter für Rechts- 
und Linksdrehung. Carl Scherf, Saarburg, Bez. 
Trier. 21. 3. 06. 

— €e. W. 25923. Elektromagnetischer Zeitschalter. 
Johan Victor Wengelin, Gothenburg, Schwed.: 
Vertr.: Dr. W. Haußknecht u. V. Fels, Pat.- 
Anwälte, Berlin W. 9. 25. 6. 06. 

— d. A. 11832. Verfahren zur Erregung und 
Regelung von Einphasenkollektormaschinen. All- 
gemeine Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 
14. 1. 03. 

— d. A. 13341. Umlaufender Feldmagnet für elek- 
trische Maschinen. Allgemeine Elektricitäts- 
Gesellschaft, Berlin. 28. 6. 06. 

—d. C. 13257. Anordnung zum Ingangsetzen des 
Motors nach Patent 133 685. Dr. Max Corsepius, 
Köln, Mainzerstr. 52. 27. 12. 04. 

—f. A. 13808. Befestigung von Glühlampen- 
fassungen an Blechtafeln. Allgemeine Elek- 
tricitäts-Gesellschaft, Berlin. 26. 11. 06. 

— f. L. 23299. Hülse für elektrische Christbaum- 
kerzen; Zus. z Anm. L, 21 775. Emilie Lazareth, 
geb. Puritz, München, Theresienhöhe 8/0. 10. 10. 
1906. 

— f. S. 23092. Verfahren zum Einschmelzen von 
metallischen Traghaken für elektrische Glühfäden 
in Glasstäbe. Siemens & Halske A.-G., Berlin. 
21. 7. 06. 

— f. Sch. 26530. Verfahren, um Glühlampen mit 
Durchleitungsdrähten aus unedlem Metall auszu- 
statten. Schott & Gen., Jena. 5. 11. 06. 

— f. V. 6650. Fixpunkt-Metalldampf-Dauerbrand- 
Bogenlampe. Franz Debus, Berlin, Gr. Frank- 
furterstr. 75. 12. 7. 06. 

— f. W. 26050. Stützen für Wolframglühfäden. 
Wolfram-Lampen A.-G., Augsburg. 20. 7. 06. 

— f. W.26 202. Glühlampe mit einem oder mehreren 
bügelförmigen Wolframglühfäden. Wolfram- 
Lampen A.-G., Augsburg. 18. 8. 06. 


(Reichsanzeiger vom 11. April 1907.) $ 


Ki., 14e. O. 5247. Elektrische Steuerung für 
Kraftmaschinen. Max Orenstein, Michendorf, 
Mark. 2. 6. 06. 

Kl. 21a. D. 16469. Schaltungsanordnung für 
selbsttätige Fernsprechämter mit selbsttätig bis 
auf einen freien Leitungskontakt fortschreitenden 
Zwischenwahlschaltern (Gruppenwählern) und 
selbsttätiger Leitungsverbindung über den ge- 
fundenen Kontakt. Deutsche Telephonwerke 
G. m. b. H., Berlin. 21. 11. 05. 

- b. B. 44745. Verfahren zur elektrolytischen 
Herstellung poröser Zinkplatten für elektrische 
Sammler mit unveränderlichem Elektrolyten. Dr. 
Hans Bründelmayer, Hagen i. W. 28. 11. 06. 

— d. S. 22341. Mehrpoliger Ständer fir Wechsel- 
strommaschinen mit parallel geschalteten Erreger- 
wicklungen. Siemens-Schuckertwerke G. m. 
b. H., Berlin. 17. 2. 06. 

— 6. C. 15044. Kollektorbürste für Motor-Elek- 
trizitätszähler. Compagnie pour la Fabri- 
cation des Compteurs et Materield’Usines 
a Gaz, Paris; Vertr.: G. Dedreux u. A. Weick- 
mann, Pat.-Anwälte, München. 27. 10. 06. 

— ©. G. 23512. Verfahren zur Herstellung mag- 
netischer Normalfelder. Dr. Richard Gans, Tu- 
bingen. 17. 8. 06. 

:— ©. H. 38259. Schaltuogsanordnung für die Vor- 
schaltwiderstände elektrischer Meßinstrumente mit 
mehr als einem Spannungsmeßbereich; Zus. z. 
Pat. 181 496. Hartmann & Braun A.-G., Frank- 
furt a. M. 7. 7. 06. 

— h. B. 40768. Verfahren zur Herstellung elek- 
trischer Heizkörper. Bela Birly und Desider 
Szanka, Budapest; Vertr.: C. Fehlert, G. Lou- 
bier, Fr. Harmsen u. A. Büttner, Pat.-An- 
wälte, Berlin SW. 61. 23. 8. 05. 


(Reichsanzeiger vom 15. April 1907.) 


KI. 20k. A. 14041. Verfahren zur Montage der 
oberirdischen Fahrleitungen elektrischer Bahnen. 
Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft, 
Berlin. 4. 2. 07. 

— l. F. 22465. Sicherheitseinrichtung für elek- 
trisch betriebene Fahrzeuge und Züge, die mit 
allgemein zugänglichen Vorrichtungen zum An- 
stellen von Notbremsen versehen sind. Felten 
& Guilleaume-Lahmeyerwerke A.-G., Frank- 
furt a. M. 26. 10. 06. 

—Ì. S. 23118. Fahrschalter für elektrische Bahnen, 
bei dem eine beliebige geeignete Kraft die Schalt- 
walze in die Nullstellung zu bringen sucht. Sie- 
mens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin, 
28. 7. 06. | 

Ki.2la. F. 21431. Signalvorrichtung zum Anzeigen 
der für Telephongespräche zulässigen Dauer. 
Georges Favre -Jacot & Co., Le Locle, 
Schweiz;g Vertr.: G. Dedreux und A. Weick- 
mann, Pat.-Anwälte, München. 3. 3. U6. 


442 


— a. M. 30209. Fernsprechanlage mit einem an 
allgemein zugänglicher Stelle angebrachten Fern- 
sprechapparat. Charles Meyer, Erquelinnes, 
Belg.; Vertr.: E. W. Hopkins u. K. Osius, 
Pat.-Anwälte, Berlin SW. 11. 19. 7. 06. 

— a. S. 22726. Schaltung für Gesprächszühler in 


Fernsprechämtern. Siemens & Halske A.-G., 
Berlin. 3. 5. 06. 
—d. A. 13400. Verfahren zur Regelung 


von 
Wechselstromkommutatormaschinen; Zus. z. Pat. 
179092. Allgemeine Elektricitäts-Gesell- 
schaft, Berlin. 19. 7. 06. 

— d. E. 10618. Verfahren zur Geschwindigkeits- 
reselung von Drehfeldmotoren; Zus. z. Pat. 
182074. Felten & Guilleaume - Lahmeyer- 
werke A.-G., Frankfurt a. M. 4. 2. 05. 

— d. F. 21995. Wechselstromtransformator zur 
Transformierung zweier voneinander unabhängiger 
Spannungen. Felten& Guilleaume-Lahmeyer- 
werke A.-G., Frankfurt a. M. 12. 7. 06. 

— d. H. 39059. Magnetinduktor mit Polanker. 
Hartmann & Braun A.-G. Frankfurt a M.- 
Bockenheim. 24. 10. 06. 

— d. ©. 5216. Einrichtung zur stufenweisen Rege- 
lung der Spannung elektrischer Wechselstrom- 
kreise mit Hilfe eines Haupttransformators und 
zwei oder mehreren Hilfstransformatoren. All- 
männa Svenska Elektriska Aktiebolaget, 
Wosteras, Schweden; Vertr.: R. Gail, Pat.-Anw., 
Hannover. 15. 5. 06. 

— f. A. 13565. Einrichtung für das Glühen von 
Metallglühfäden.e Allgemeine Elektricitäts- 
Gesellschaft, Berlin. 7. 9. 06. 

— g. H. 38432. Selbstunterbrecher für Induktions- 


apparate. Gustav Herrmann, Berlin, Lehrter- 
straße 20. 4. 8. 06. 
Kl. 46c. B. 42712. Elektromagnetische Abreiß- 


Zündkerze für Explosionskraftmaschinen. Fa. 
Robert Bosch, Stuttgart. 2. 4. 06. 

Kl. 59a. H. 38071. Selbsttätiger Speiserexler 
für einen durch eine elektrisch angetriebene 
Pumpe zu füllenden Flüssigkeitsbehälter und 
Anstellung der Anlaßvorrichtung der Pumpe durch 
einen im Sammelbehälter angeordneten Schwim- 
mer. Franz Hausmann, St. Pölten, Nied.-Österr.; 
Vertr.: A. Specht u. J. Stuckenberg, Pat.-An- 
wälte, Hamburg 1. 14. 6. 06. [Priorität a. G. 
d. Anm. in Österreich-Ungarn gem. Unionsvertrag: 


10. 8. 05.] 

Kl. 65a. M. 27626. Vorrichtung zur Fernleitung 
von Wasserfahrzeugen mittels elektrischer Wellen. 
Heinrich Meyer, Tangermünde. 6, 6. 05. 

Kl. 74a. S. 23787. Elektromagnetische Schalt- 


vorrichtung für akustische oder optische Signal- 


anlagen. 


Siemens & Halske A.-G., Berlin. 
5. 12. 06. 


Änderungen in der Person des 
Inhabers. 


(Reichsanzeiger vom 4. April 1907.) 


Kl. 2i b. 174675. Allgemeine Telephon-Ge- 
sellschaft m. b. H., Köln. 

-— €. 182156. Bergmann-Elektricitits-Worke 
A.-G., Berlin. 

— d. 168742. Allmänna Svonska Elektriska 
Akticbolaget, Westeräs, Schweden; Vertr.: 
Dr. Häberlein und L. Werner, Pat.-Anwiilto, 
Friedenau-Berlin. 


Erteilungen. 
(Reichsanzeiger vom 8. April 1907.) 


Kl. 4d. 185146. Selbsttätire Ein- und Ausschalt- 
vorriehtung für Gas-, elektrische Leitungen und 
dergleichen mit Weckerantrieb. Emil Helling, 
Flensburg, Dorotheenstr. 26. 18. 6. 05. H. 35 55%. 

Kl. 21a. 184960.  Schaltungsanordnung für Gto- 
sprächszähler in Fernsprechämtern. Siemens & 
Halske A.-G., Berlin. 26. 9. 05. S. 21649. 

— a. 184969. Schaltbrett- und Stöpselanordnung 
für Telegraphenstationen. William Pierson Ham- 
moud, New York; Vertr.: H. Neuendorf, Pat.- 
Anw., Berlin W. 57. 14. 12. 04. H. 34322. 

—a. 184970. Durch Geldeinwurf auszulösende 
Verschließeinrichtung fiir Telephonapparate, be- 
stehend aus einem Kasten, der selbsttätig zufällt, 
die Rufkurbel überdeckt und durch einen mit 
dem Hörerhaken zusammenwirkenden Hebel in 
der Offenlage gesperrt wird. Hermann Janke. 
Halberstadt. 7. 7. 06. J. 9250. 

— e. 184971. Kontaktvorrichtung für die elek- 
trische Zündung von Sprengladungen. Friedrich 
Fink, Recklinghausen. 22. 4. 06. F. 21 665. 

—d. 184972. Einrichtung zur Vermeidung von 
Funkenbildung an Wechselstrom - Reihen- und 
Nebenschlußmotoren mit Hilfspolen. Siemens- 
Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 13. 12. O4. 
S. 20396. 

— e. 18491. Magnet für elektrische Meßxgeräte. 
Josef Hermann, Budapest: Vertr.: B. Tolks- 
dorf. Pat.-Anw., Berlin W.9. 20.8. 05. H. 55 9506. 

— e. 184973. Elektrisches Meßinstrument. Harry 
Phillips Davis und Paul Mac Gahan, Pittsburg, 
V. St. A. Vertr.: C. Pieper, H. Springmann, 
h. Stort und E. Herse, Pat.-Anwiilte, Berlin 
NW. 40. 26. 5. 06. D. 17 113. . 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 17. 


25. April 1907. 


— ©. 184974. Verfahren zur Messung der Perioden- 
zahl eines Wechselstromes beliebiger Frequenz 
-und Kurvenform. Anatol Krukowsky, Kiew; 
Vertr.: C. v. Ossowski, Pat.-Anw., Berlin W. 9. 
25. 10. 06. K. 33 088. 

— e. 184975. Meßgerät für Widerstände und Ka- 
pazitäten; Zus. z, Pat. 182065. Allgemeine 
Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 30. 10. 06. 
A. 15 725. 

—- ©. 184976. Elektrizitäs-Zählwerk für verschie- 
denen Einheitspreis. Adrian Baumann, Zürich; 
Vertr.: Max Werner, Pforzheim, Gymnasium- 
straße 38. 2. 11. 06. B. 44 408. 

— f. 184 977. Bogenlampenelektrode. Allgemeine 
Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 27. 10. 06. 
A. 13715. 

— g. 184978. Elektrischer Kondensator. Siemens- 
Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 13.1. 06. 
S. 22 144. 

Kl. 43b. 185008. Selbstkassierende elektrische Be- 
leuchtungsvorrichtung. American Electrical 
Novelty & Mfg. Co. G. m. b. H., Berlin. 24. 4. 
1906. A. 13 100. 

Kl. 74a. 185023. Vorrichtung zur Verhinderung 
des Überschwingens von elektrisch angetriebenen 
oder elektrisch gesteuerten Glocken. Bochumer 
Verein für Bergbau und Gußstahlfabri- 
kation, Bochum i. W. 19. 5. 06. B. 43 137. 


(Reichsanzeiger vom 15. April 1907.) 


Kl 20i. 185 436. Elektrisches Wechselstrom- 
blockfelde. Siemens & Halske A.-G., Berlin. 
29. 11. 05. S. 21951. 


Kl. 21a. 185200. Kopfresonanz - Mikrotelephon; 
Zus. z. Pat. 168947. Kröplin & Strecker, Al- 
tona. 14. 11. 05. H. 36 893. 

— 2a. 185201. Detektor für den Nachweis elek- 
trischer Schwingungen. Egbert von Lepel, 


Schöneberg b. Berlin, Trauensteinerstr. 9. 6. 10. 
1906. L. 23 258. 

— a. 185287. Schaltarm für Linienwähleranlagen, 
der beim Auflegen des Hörers oder des Mikro- 
telephons unter Federwirkung in die Ruhelage 
zurückgeführt wird. Bernard Hahner, Liver- 
pool; Vertr.: C. Wessel, Pat.-Anw., Berlin SW. 61. 
15. 11. 05. H. 36 499. 

— ¢. 185202. Elektrischer Schalter, bei dem die 
mittels Schlüssels erreichbaren Kontakte unter 
zwei gegeneinander versetzte Öffnungen ent- 
haltenden Platten liegen. Gerhard Frings, Köln- 
Sülz, Zülpicherstr. 207. 12. 6. 06. T. 21878. 

— d. 185203. Einphasiger Induktionsmotor mit 
selbsttätiger Vorrichtung zum Ein- und Aus- 
schalten der Hilfsphase auf dem Ständer. Allge- 
meine Hklektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 
26. 11. 05. A. 126006. 

— d. 185204. Einrichtung zur Regelung (An- 
lassen) von kompensierten Wechselstrom - Kollek- 
tormaschinen. Felten & Guilleaume- Lah- 
meyerwerke A.-G., Frankfurt a. M. 26. 1. 06. 
F. 21200. 

— d. 185205. Vorrichtung zum Anlassen von 
Induktionsmotoren. Johannes Bruncken, Berger- 
hof b. Radevormwald, Ithld. 1. 5. 06. B. 42989. 

— d. 185206. Anordnung zur Regelung der Span- 

nung in \Wechselstromkreisen mittels eines 

Stufentransformators. Ray Philip Jackson, Wil- 

kinsburg, Penns., V. St. A.; Vertr.: C. Pieper, 

H. Springmann, Th. Stort und E. Herse, 

Pat.- Anwälte, Berlin N\W.40. 1.5.06 J. 9080. 

— d. 185285. Schaltungsweise für Doppelschluß- 

motoren mit Schwungmassen zum Belastungsaus- 

gleich. Compagnie Internationale d` Elec- 
tricite Société Anonyme, Lüttich, Belg.; 

Vertr.: H. Licht u. E. Liebing, Pat.-Anwälte, 

Berlin SW. 61. 21. 4. 06. C. 14551. 

— d. 185289. Ausgleichsschaltung für Drehstrom- 

netze; Zus. z. Pat. 152119. Felten & Guille- 

aume-Lahmeyerwerke A.-G., Frankfurt a. M. 

30. 5. 05. E. 10998. 

— d. 185290.  Mehrphasenkommutatormaschine; 

Zus. z. Pat. 167 420. Felten & Guilleaume- 

Lahmeyerwerke A.-G., Frankfurt a. M. 9.9. 


1905. F. 20625. 

— e. 185207. Hitzdrahtapparat für elektrische 
Ströme. Siemens-Schuckertwerke G. m. b. 
H., Berlin. 10. 6. 06. S. 22908. 

— f. 185208.  .Regelungsvorrichtung mit Luft- 


bremse für Bogenlampen. André Blondel, 
Paris; Vertr.: R. Scherpe u. Dr. K. Michaëlis, 
Pat.-Anwälte, Berlin SW. 68. 17. 1. 05. B. 38983. 
[Priorität a. G. d. Anm. in Belgien gem. Unions- 
vertrag: 17. 8. 04] 
— f. 185209. Aufhänge- und Bewegungsvorrich- 
tung für Bogenlampen und andere Beleuchtungs- 
körper. Baugesellschaft für elektrische 
Anlagen, A-G., Düsseldorf. 21.3. 05. B. 39538. 
— f. 185210. Hilse für elektrische Christbaum- 
kerzen. Emilie Lazareth, geb. Puritz, Mün- 
chen, Theresienhöhe 8R. 15. 11. 05. L. 21 775. 
—f. 1585211. Bogenlampe mit nach Art der 
\Wheatstoneschen Brücke seschaltetem Regelungs- 
system. Ferdinand Sladek, Osseg, 
Vertr.: F. Escher, Pat..Anw., Köln. 
S. 22014. 
— f. 1855 212. Bogenlampenaufzux. Eleetr. Bogen- 
lampen- und Apparate- Fabrik, G. m. b. H, 
Nürnberg. 31. 3. 06. E. 11606. 


Böhmen; 
12. 12. 05. 


— f. 185213. Kettenartiger elektrischer Beleuch- 
tungskörper. R. Frister A.-G., Oberschöne- 
weide b. Berlin. 11. 5. 06. F. 21749. 

— f. 185214. Elektrische Bogenlampe mit parallel 
oder schräg nach unten gerichteten Kohlen; Zus. 
z, Pat. 172409. Körting & Mathiesen A.-G 
Leutzsch-Leipzig. 27. 5. 06. K. 32133. ' 

— f. 185215. Bogenlampenaufzug; Zus. zZ. Pat. 
1855212. Electr. Bogenlampen- und Appa- 
rate-Fabrik G. m. b. H., Nürnberg. 7. 6. 06. 


E. 11762 

— f. 185216. Elektrodenanordnung für Schein- 
werfer. Gebrüder Siemens & Co., Charlotten- 
burg. 9. 6. 06. S. 22897. 

— f. 185217. Elektrodenanordnung für Schein- 
werfer; Zus. z. Pat. 185 216. Gebrüder Siemens 
& Co., Charlottenburg. 27. 9. 06. S. 23418. 

— f. 185291. Bogenlichtelektrode. Frederick Ju- 
lius Gerard u. Lothar Fiedler, London; Vertr.: 
M. W. Wilrich, Pat.-Anw., Berlin SW.13. 23. 3. 
1905. G. 21119. [Priorität a. G. d. Anm. in Eng- 
land gem. Unionsvertrag: 22. 3. 04.] 

— g. 185218. Vorrichtung zur zeichnerischen 
Darstellung von Röntgenbildern. Reiniger, 
Gebbert & Schall, Erlangen, Bayern. 23.3. 
1906. R. 22504. 

— g. 185219. Vorrichtung zur zeichnerischen 
Darstellung von Röntgenbildern;, Zus. z. Pat. 
185218. Reiniger, Gebbert & Schall, Er- 
langen, Bayern. 23. 5. 06. R. 23231. 

— g. 185220. Glimmlichtoszillographenröhre. Dr. 
Ernst Gehrcke, Berlin, Hornstr. 13. 3. 8. 06. 


G. 23 447. 

Kl. 43b. 185446. Selbstkassierender Elektrizitäts- 
verkäufer, bei welchem nach Münzeinwurf durch 
den Käufer ein Federtriebwerk gespannt und der 
Stromkreis gleichzeitig geschlossen wird. John 
Mesny Tourtel, London; Vertr.: F.G. Fude u. 
F. Bornhagen, Pat.- Anwiilte, Berlin SW. 13. 
29. 4. 06. T. 11195. [Priorität a. G. d. Anm. in 
England gem. Unionsvertrag: 19. 5. 05.] 

Kl. 55d. 185278. Elektrischer Einzelantrieb für 
Papiermaschinen. Brown, Boveri& Cie. A.-G., 
Mannheim-Käferthal, und Fa. J. M. Voith, Hei- 
denheim a. Brenz. 8. 6. 05. B. 40183. 


Löschungen. 


(Reichsanzeiger vom 4. April 1907.) 


Kl. 21a. 143860. 149579. —c. 124735. 173640. 
— f. 176.006. 


(Reichsanzeiger vom 11. April 1907.) 


Kl. 21. 85087.. 98302. 110764. —a. 15168. 
162066. 164738. 170671. 176031. — €. 131507. 
148 160. 150637. 152514. 160585. 161208. — d. 
154 131. — e. 16124. — f. 176007. —h. 
172 167. 180432. 181764. 

Gebrauchsmuster. 
Eintragungen. 


(Reichsanzeiger vom 2. April 1907.) 

Kl. 21f. 301982. Vorrichtung zur Befestigung des 
Kerzenglases bei elektrischen Kerzen, bestehend 
aus einem auf der Fassung aufgeschraubten Ring 
und einer mit ringfürmigem Wulst versehenen 
Schale. Franta Ludikar, Prag, Vertr.: Paul 
Harmuth, Pat.-Anw., Köln. 19. 2. 07. L. 17300. 

— f. 301983. Elektrische Kerze mit Vorrichtung 

zur schnellen und sicheren Befestigung der Kerzen- 

fassung in der Leuchterhöhlung und zur Befesti- 
zung des Kerzenzglases. Franta Ludikar, Prag; 

Vertr.: Paul Harmuth, Pat.-Anw., Köln. 19. 2. 

1907. L. 17301. | f 

— f. 301990. Aufhiingenippel für elektrische Lam- 

pen. Otto Spitzbarth, Deuben, Bez. Dresden. 

22. 2. 07. 5S. 14934. 

— g. 301809. Induktions - Apparat, auf welchem 

dio zur Ablesung der erzielten Stromstärke die- 

nende Skala in dem Grundbrett sichtbar gemacht 

ist. Paul Behrens, Berlin, Großgörschenstr. 38. 

8. 2. 07. B. 33490. 

— œ. 301946. Vorrichtung zum Feststellen der 

Zeichenvorrichtung bei Apparaten zur zeichne- 

rischen Darstellung von Röntgenbildern mittels 

verstellbarer Klemmstücke. Reiniger, Gebbert 

& Schall, Erlangen. 1. 9. 06. R. 17 911. 

— g. 301948. Vorrichtung zur Umwandlung 

einer beliebigen Stromquelle entnommenem Gleich- 

strom in Wechselstrom und intermittierenden 

Gleichstrom für Heilzwecke, aus eıncm Aa 

Stromwender und Stromunterbrecher ausgebil- 

deten Federwerk - Gesehwindigkeitsregler. Max 

Voelcker, Naumburg a. S. 20. 9. 06. Y. a 

Kl. 46c. 302037. An magnetelektrischen an 

apparaten mit oszillierendem Hebel die Anord- 

nung eines Schlitzes zur Verstellung der e 

Federaufhiingung. Unterberg & Helmle, Karis 

ruhe i. B. 11. 2. 07. U. 2346. 


(Reichsanzeiger vom 8. April. 1907.) 

Kl. 1b. 3029274. Elektromagnetischer Walzennal- 
scheider, dessen Scheidewalze unter Wasser 2 » 
Maschineubau-Anstalt Humboldt, Kalk bei 
Köln a. Rh. 31. 8. 06. M. 22558. 


25. April 1907. 


I  — 
—— 


Kl. Xi. 302577. Stellwerklainpe mit besonderem 
Flüssigkeitsbehälter. Eisenbahn-Signalbau- 
Anstalt C. Fiebrandt & Co., G. m. b. H., 

Bromberg-Schleusenau. 18. 2. 07. E. 9821. 

Kl. 21a. 301 168. Telephonlichtschalter für Straßen- 
bahnen. Friedrich Sibert, Karlsruhe i. B., Georg 
Friedrichstr. 17. 30. 11.06. S. 14641. 

—a. 302216. Doppelmikrophon mit einem innen 
mit Schraubengewinde versehenen Gehäuse und 
von beiden Seiten in dieses eingeschraubten 

` Seitenwänden und Verschlußkappen, die den 
Schallverteiler und die Schallplatten festhalten. 
Harry Merton Gail, Buffalo; Vertr.: Eustace W. 
Hopkins und Karl Osius, Pat.-Anwälte, Berlin 
sW. 11. 15. 5. 05. G. 14020. 

—a. 302542. Von Fernsprechteilnehmern zum 
eigenen Gebrauch am Sprechtrichter anbringbare 
Schutzvorrichtung gegen Krankheitsansteckungs- 
sefahr. Paul Oswald Berger, Chemnitz i. S. 
Friedrichpl. 6. 12. 9. 06. B. 32 1ICv. 

—a. 302604. Telephonhörrohr mit Schutzblock- 

` auflage.e Albert Anker, Hamburg, Hochstr. 2. 

96.2. 07. A. 9966. 

—b. 302601. Batterie für Taschenlampen, bei der 

- die Pole des Elementes auf verschiedenen Seiten 
liegen. American Electrical Novelty & 
Mfg. Co. G. m. b. H., Berlin. 26. 2. 07. A. 9962. 

—-c, 302243. Durch das Öffnen und Schließen 
einer Tür betätigter Schaltapparat, bei welchem 
ein Sperrad mit ungleich langen Zähnen durch 
einen von der Tür bewegten Schieber gedreht 
wird. Georg Jahn, Dresden, Marsdorferstr. 8. 
9,2. 07. J. 6960. 

— ce. 302279. Abzweigdose mit für sich abnehm- 
barem Deckel und Vorrichtung zum Befestigen 
am Dübel. Schmahl & Schulz, Barmen. 4. 12. 
1906. Sch. 24 536. 

— e. 3022835. Zylinderförmiger Isolator mit einem 
mittels Schraube aufklemmbaren Oberteil und 
einer im Ober- und Unterteil befindlichen Aus- 
höhlung für den Draht. Joh. Meyenberg, 

. Baar, Schweiz; Vertr.: Franz Sondermann, Pat.- 
Anw., Elberfeld. 17. 1. 07. M. 23 467. 

—c. 302295. Deckel aus Isoliermaterial für Ab- 
zweigdosen, mit leicht zu entfernenden Ansätzen. 
Schnahl& Schulz, Barmen. 8.2.07. Sch. 24 989. 

—¢ 302471. Elektrischer, wasserdichter Stoß- 
schalter mit Kugelgelenkstange und durchlochtem 
Boden, Johann Paul Oberhoff, Lieser a. Mosel. 
8. 2. 07. O. 3741. 

=e. 302502. Verschiebbarer Robrfortsatz bei 
einteiligen Abzweigdosen. Fa. H. W. Schmidt, 
Gummersbach. 23. 2. 07. Sch. 25 116. 

—c. 302503. Biegsames Kabel mit Kordelgrflecht. 
Land- und Seekabelwerke A.-G., Köln-Nippes. 
23. 2.07. L. 17310. 

—c. 302515. Elektrischer Leit- und Widerstands- 
körper. Gebrüder Siemens & Co., Charlotten- 
burg. 23. 2. 07. S. 15015. 

—-c. 302516. Robrförmiger elektrischer Leitkörper 

“in Verbindung mit einem Stromzuführungskörper 
aus Kohle. Gebrüder Siemens & Co., Char- 
lottenburg. 28. 2. 07. S. 15 016. 

~e. 302522. Kabeltrommel für Fernsprechleitun- 
gen und dergleichen, deren Wickelkörper aus 
zwei ähnlich gestalteten und ineinander greifenden 
Teilen besteht. Telephon Apparat Fabrik E. 
Zwietusch & Co., Charlottenburg. 1. 3. 07. T. 8332. 

—c. 302535. Förderseil mit Drahtspiral-Seele und 
elektrischen Leitungsdrähten im Innern. Gustav 
Kemnitzer, Zwickau i. S., Lothar-Streitstr. 8. 
2.1.06. K. 26 903. 

~e 302582. An U-förmigen Isolatoren-Quer- 
trägern mittels verscbraubbarer Doppellaschen 
bewirkte Feststellung von Einschiebestützen. 
Willi Hintze, Krakau b. Magdeburg. 21. 2. 07. 
H. 32502. 

~e. 302586. Aus einem Stück gestanzte Ab- 
spannöse für Fassungsnippel. Johann Carl, Jena. 
23.2. 07. C. 5700. 

=e 302637. Plattensicherung mit mehreren 
einzeln einschaltbaren Sicherungsdriihten. Otto 
Andrae, Berlin, Boxhagenerstr. 34. 25. 1. 07. 
A. 9843, 

Te 32721. Ausschalter mit Uhrwerk, mit über 
die isoliert angebrachte, stromführende Klemme 
mit Aussparungen gleitender Stromschlußfelder. 
J.G. Mehne, Schwenningen, 20. 2. 07. M. 23 660. 

-& 302726. Abzweigvorrichtung für elektrische 
Leitungen, bestehend aus einer Scheibe mit 
Durchstoßungen zur Aufnahme von Klemmen. 
G. Schanzenbach & Co. Komm.-Ges., Frank- 
furt a M. 21. 2. 07. Sch. 25091. 

=e. 302727. Wandarmrosette mit offenem, durch 
Deckel verschließbarem Hohlraum. G. Schanzen- 
‚bach & Co, Komm.-Gcs., Frankfurt a. M. 
21. 2.07. Sch. 25 094. 

=e 302757. Druckknopfschalter mit Moment- 
haltung, die durch Wechselwirkung dreier 
edern auf ein bewegliches Kontaktstück bewirkt 
wird. Siemens & Halske A.-G., Berlin. 2. 3. 
1907. S. 15036. 

h „02 188, Endverschluß fir Hochspannungs- 
a bestehend aus einem flachen Kasten, auf 
elatrikt gewölbter Wand gegenüber ‚dem Kabel- 
Si l die Anschlußbolzen radial stehen. 
> emens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin, 
8.07 S 15 042. 


= 4 ee 


—f. 302765. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 17. 


— C. 302760. Kabelschaltkasten mit einer zentralen, 
senkrechten Schaltachse, welche die Kontakt- 
stiicke aller Kabel trägt und von auien zu drehen 
ist. Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H, 
Berlin. 2. 3. 07. S. 15 044. 

— cc. 302766. Elektrischer Dosenlichtschalter mit 
einer unter der mit einer Öffnung versehenen 
Deckplatte liegenden, mit dem Griff drehbaren 
Scheibe mit abwechselnd roten und weißen 
Punkten. Eduard Otto, Schweich, Mosel. 4. 3. 
1907. O. 4146. 

—c. 302786. Abzweigdose für elektrische Lei- 
tungen, bei welcher. je nach dem Zwecke zwei 
verschiedene Deckel zur Anwendung gelangen. 

. Bamberger Industrie-Gesellschaft m. b. H., 
Bamberg. 26. 9. 05. B. 38911. 

— d. 302220. Vorrichtung zur Erzeugung erhöhter 
elektrischer Spannung, bestehend in der Verbin- 
dung mehrerer elektrotechnischer Apparate. Fritz 
Köhler, Stettin, Unterwiek 9a. 4. 8. 06. K. 28 630. 

— d. 302221. Vorrichtung zur Nutzbarmachung 
des Stromes einer lnfluenzelektrisiermaschine, 
bestehend in der Zusammenstellung mehrerer 
elektrotechnischer Apparate. Fritz Köhler, 
Stettin, Unterwiek 9a. 4. 8. 06. K. 30 151. 

— d. 302547. Zum Schalten eines Parallel- und 
eines Vorschaltwiderstandes dienender Haupt- 
strommotor-Kontroller. Felten & Guilleaume- 
Lahmeyerwerke A.-G., Frankfurt a. M. 4.12. 
1906. F. 14885. 

— e. 302257. Elektrizitätszähler für Gleichstrom, 
mit einem von der Aufhängeplatte des Zählers 
getrennt ausgeführten Träger der einzelnen 
Zählerteile. Isaria-Zähler-Werke G. m. b. H., 
München. 25. 2. 07. I. 7001. 

— e. 302621. Grundplatte für Meßinstrumente, 
aus zwei gepreßten Teilen bestehend, die derart 
miteinander vereinigt sind, daß der eine Teil den 
Boden und die beiden Teile zusammen den Rand 
der Grundplatte bilden. Allgemeine Elek- 
trieitäts - Gesellschaft, Berlin. 1. 3. 07. 
A. 9975. 

— ©. 302622. Grundplatte für Meßgeräte, aus 
zwei tellerförmig gepreßten Platten, die derart 
miteinander vereinigt sind, daß die umgebogenen 
Ränder einander abgekehrt sind und die beiden 
Platten zusammen eine Verstärkung des Bodens 
bewirken. Allgemeine Elektricitäts-Gesell- 
schaft, Berlin. 1. 3. 07. A. 9976. 

— e. 3027566. Gehäuse für Meßinstrumente, bei 
welchem die Fassonrinder aus gepreltem Messing- 
blech bestehen und durch Umpbördeln befestigt 
sind. Siemens & Halske A.-G., Berlin. 2. 3. 
1907. S. 15035. 

— f. 302214. Nach Sehnen einer Parabel ge- 
formter, mit geripptem Spiegelglas belegter Re- 
flektor als Oberlichtbeleuchtung für vertikal an- 
geordnete Glühlampen. Elektricitäts-Gesell- 
schaft Richter, Dr. Weil & Co., Frankfurt 
a. M. 4. 1. 07. E. 9694. ! 

— f. 302447. Edison-Fassung, bei welcher Mantel 
und Schalenhalter zu einem Druckteil vereinigt 
sind. Fa. Georg Thiel, Ruhla. 12. 1. 07. 
T. 8227. 

— f. 302523. Federnde Aufhängevorrichtung für 
Bogenlampenglocken. K. Weinert, Berlin, 
Muskauerstr. 24. 2. 3. 07. W. 21988. 

— f. 302524. Herzförmige Bogenlampenglocke. 
K. Weinert, Berlin, Muskauerstr. 24. 2. 3. 07. 
W. 21989. 

— f. 302568. Selbsttätige Fangvorrichtung, Seil- 
entlastung und Auslösung für elektrische Bogen- 
lampen und dergleichen, in Form einer mehr- 
schenkligen, in ihrer Ruhelage gestützten Fang- 
falle. Ferdinand Köller, Nienstädt b. Sülbeck. 
7. 2. 07. K. 30 140. 

—f. 302581. Kohlenhalter fiir Bogenlampen, mit 
einer in einem Ausschnitt des Mantels der Hülse 
angebrachten, doppelt federnden Blattfeder. 
Kürting & Mathiesen A.-G., Leutzsch-Leipzig. 
21. 2. 07. K. 30252. 

— f. 302602. Feststellbarer SchlieRkontakt fiir 

- Taschenlampen. American Electrical Novelty 
& Mfg. Co. G. m. b. H., Berlin. 26.2.07. A. 9963. 

— f. 302603. Mittels unrunden Retlektorrandes 
befestigte Glühlampe bei Taschenlampen. Ameri- 
can Electrical Novelty & Mfg. Co. G. m. 
b. H., Berlin. 26. 2. 07. A. 9964. 

— f. 302605. Elektrische Taschenlampe zum Auf- 
hängen an einer Schlüssel- oder Uhrkette, die 
getrennt von der Batterie ist und bei der der 
Stronkreis beim Aufspringen eines Sprungdeckels 
hergestellt wird. Heinrich Goldenberg, Berlin, 
Alvenslebenstr. 2. 26. 2. 07. G. 16 964. 

Federnde Isolieraufhäugung für 
elektrische Lampen. Richard Osterburg, Han- 
nover, Schlägerstr. 7. 4. 3. 07. ©. 4145. 

Kl. 341. 302455. Durch Elektrizität geheizte 
Wiirmetflasche. Friedrich Oevel, Wesel. 18 2. 
1907. ©. 4127. 

—]. 302697. Kochapparat für Eier und der- 
gleichen, dessen im Wasserbehälter zentrisch ge- 
führter und in der Tiefstellung unter Federdruck 
gehaltener Einsatzbehälter durch einen Magnet 
ausgelöst wird. Lorenz Winterhalder, Todt- 
moos i. B. 11. 2. 07. W. 21862. 

Kl. id. 302 307. Elektrisches Glockenspiel, dessen 
Spielwalze auf eine der Anzahl der Glocken ent- 


—— ar 


sprechende Gruppe doppelarmiger Kontakthebel 
einwirkt. Wolfram Prusse, Querseiften bei 
Krummhübel i. Rieseng. 18. 2. 07. P. 12066. 

K1. 74a. 302288. Elektrische Alarmvorrichtung 
zum Schutz gegen Diebe mit Schaltung nach Art 
der Weathstoneschen Brücke, wobei die Tür- 
stellung des zu sichernden Behälters am Anzeige- 
apparat abzulesen ist. Alois Zettler, Elektro- 
technische Fabrik G. m. b. H., München. 
24. 1 07. Z. 4353. 


(Reichsanzeiger vom 15. April 1907.) 


Kl. 21a. 302902. Telephonhörrohr mit Schutz- 
blockauflage. Albert Anker, Hamburg, Hoch- 
strale 2. 5. 3. 07. A. 9984. 

—a. 303138. Schutzvorrichtung gegen Uber- 
tragung von Krankheitskeimen bei Mundstücken 
von Telephonen, welche mittels Federn abnehm- 
bar an Mundstücken von verschiedenem Durch- 
messer befestigt werden kann. Rud. Gautschi, 
St: Gallen: Vertr.: Joh. Wallmann, Pat.-Anw., 
Berlin S. 53. 4. 2. 07. G. 16826. 

—b. 302813. Elektrische Batteric, deren die Ele- 
mente aufnehmender, durch eine horizontale Wand 
abgetrennter Raum durch ein Rohr von geringer 
lichter Weite mit einem zweiten Raum in Ver- 

‘ bindung steht. Accumulatoren- und Elec- 
tricitäts-Werke A.-G. vormals W. A. Boese 
& Co., Berlin. 26. 1. 07. A. 9847. 

—c. 302830. Anschlußstöpsel für Kabellampen. 
‘Anton Jaag, Bremerhaven. 11. 2. 07. J. 6989. 

— c. 302897. Elektrischer Steckkontakt mit ge- 
schlitzten Anschlußstücken und Quersteg für die 
Tragschnur. Gebr. Jaeger, Schalksmühle. 4. 3. 
1907. J. 7019. 

— €. 302898. Elektrischer Steckkontakt mit Quer- 
bohrung im Anschlußstück. Gebr. Jaeger, 

Schalksmühle. 4. 3. 07. J. 70%. 

— €. 302901. Schwebearmatur mit schellenartigen 
Kontaktbügeln. Johann Carl, Jena. 5. 3. 07. 
C. 5718. | 

—c. 303083. Schmelzsicherung mit vom gespann- 
ten Schmelzfaden niedergehaltener Signalfahne. 
Deutsche Telephonwerke G. m. b. H., Berlin. 
2. 3. 07. D. 12432. 

— c. 303095. Verbindung eines Kabelschaltkastens 
mit einem Zähler durch ein rohrförmiges Zwischen- 
stück, das die Kabeladern einschließt. Siemens- 
Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 6. 3. 07. 
S. 15.069. 

— €. 303096. Endverschluß für Hochspannungs- 
kabel mit Anschlußbolzen, die um die Mittelachse 
des Verschlußgehäuses strahlenförmig angeordnet 
sind. Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H., 
Berlin. 6. 3. 07. S. 15070. 

—c. 303 199. Isolationskörper für elektrische Frei- 
leitungen, welcher aus lösbar miteinander zu ver- 
bindenden Teilen besteht. Heinrich Bolte, Fritz- 
lar. 5. 3. 07. B. 33 756. 

— d. 303 148. Motormagnetgehäuse für Lehrmittel 
aus einem Stück gestanzt und gezogen. Berner 
& Claußnitzer, Nürnberg. 13. 2. 07. B. 33 509. 

— f. 303 030. Reflektorbefestigung an wasserdichten 
Fassungen. G. Schanzenbach & Co. Komm.- 
Ges., Frankfurt a. M. - Bockenheim. 10. 1. 07. 
Sch. 24 763. 

— f. 303031. Reflektorbefestigung an wasserdichten 
Fassungen. G. Schanzenbach & Co. Komm.- 
Ges., Frankfurt a. M. - Bockenheim. 10. 1. 07. 
Sch. 24 764. 

— f. 303032. Reflektorbefestigung an wasserdichten 
Fassungen. G. Schanzenbach & Co, Komm.- 
Ges., Frankfurt a, M. - Bockenheim. 10. 1. 07. 
Sch. 24765. 

— f. 303 033. Retlektorbefestigung an wasserdichten 
Fassungen. G. Schanzenbach & Co, Komm - 
Ges., Frankfurt a. M. - Bockenheim. 10. 1. 07. 
Sch. 25 089. 

— f. 303034. Reflektorbefestigung an wasserdichten 
Fassungen. G. Schanzenbach & Co. Komm- 
(ies., Frankfurt a. M. - Bockenheim. 10. 1. 07. 
Sch. 25 090. 

— f. 303 035. Reflektorbefestizung an wasserdichten 
Fassungen. G. Schanzenbach & Co. Komm.- 
Ges., Frankfurt a. M. - Bockenheim. 10. 1. 07. 
Sch. 25 093. 

=f 303 048. Edisongewindefuß mit gerifleltem, 
in Form eines Perlstabes ausgefiihrtem Gewinde. 
Voigt & Haeffner A.-G., Frankfurt a. M.- 
Bockenheim. 16. 2. 07. V. 5626. 

— f. 303194. Blende für Projektionslampen mit 
im Winkel zueinander stehenden Klektroden. 
Körting & Mathiesen A-G., Leipzig-Leutzsch. 
4. 3. 07. K. 30 871. 

— f. 303201. Schmiereinrichtung für Lagerzapten 
von Bogenlampen bei vollständig geschlossener 
Schmierkammer. Allgemeine Elektrieitäts- 
Gesellschaft, Berlin. 6. 3. 07. A. 9990. 

Kl. 47 c. 303 036. Doppelseitige elektromagnetische 
Kupplung mit für beide Seiten gemeinsamen 
Abreißfedern. Hermann Franken, Fives-Lille; 
Vertr.: Felix Neubauer, Pat.- Anw., Berlin 
SW. 48. 3. 1. 07. F. 15049. 

—c. 303037. Elektromagnetische Kupplung für 
Riemenscheiben. Hermann Franken, Fives-Lille; 
Vertr.: Felix Neubauer, Pat. - Anw., Berlin 
SW. 48. 8.1. 07. F. 15060. 


444 


Kl. 57a. 303074. Elektromagnetische . Auslösung 
für photographische Objektivverschlüsse. Max 
Goergen, München, Adlzreiterstr. 8. 1. 3. 07. 


G. 16 988. 

Kl. 74a. 303017. Elektrischer Feuermelder mit 
Löschapparat. Johann Stauder, Ixheim b. Zwei- 
brücken. 8. 3. 07. St. 9240. 

— Aa. 803 110. Elektrisch betriebener Wecker mit 
zwei Ankern. E. Paul, Schöneberg b. Berlin, 
Fritz Reuterstr. 11. 16. 6. 06. P. 11 286. 


Verlängerung der Schutzfrist. 
(Reichsanzeiger vom 8. April 1907.) 
Kl. 21 b. 244896. Füllstoff für galvanische Ele- 


mente usw. Hugo Krieger, Berlin, Neuen- 
burgerstr. 7. 29. 4. 04. K. 2149. 12. 3. 07. 
—c. 228359. Elektrisches Kabel usw. Felten 


& Guilleaume-Lahmeyerwerke A.-G., Mül- 
heim a. Rh. 2. 4. 04. F. 11048. 13. 3. 07. 

—c. 366%. Abzweigscheibe usw. Lindner & 
Co., Jecha. 18. 5. 04. L. 128%. 6. 3. 07. 

-— €C. 228433. Befestigung des Ausschalterkörpers 
usw. G. Schanzenbach & Co., Frankfurt a. M.- 
Bockenheim. 13. 4 04. Sch. 18413. 21. 3. 07. 

—f. 223346. Elektrisch leuchtende Buchstaben 
usw. Elektricitäts - Gesellschaft Richter, 
Dr. Weil & Co. Frankfurt a. M. 22. 3. 04. 
E. 7001. 6. 3. 07. 

— f. 2245609. Vorrichtung zum Verlängern von 
Kerzenfassungen usw. Imme & Löbner, Berlin. 
21. 4. 04. I. 5066. 21. 3. 07. : 

— f. 236993. Mehrfaden-Glühlampe usw. Glüh’ 
lampenfabrik Gebrüder Pintsch, Fürsten 
walde a. Spree. 1. 7. 04. G. 12716. 19. 3. 07- 


(Reichsanzeiger vom 15. April 1907.) 

Kl. 21 c. 224628. Metalldose usw. Süddeutsche 
Isolierrohr-Werke G. m. b. H., Lauf b. Nürn- 
berg. 24. 3. 04. S. 10873. 23. 3. 07. 

— f. 225685. Glühlampen-Armatur usw. Imme & 
Löbner, Berlin. 80. 4. 04. J. 5080. 21. 3. 07. 


Auszüge aus Patentschriften. 


Nr. 165571 vom 19. Oktober 1904. 
Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m. 


b. H. in Berlin. — Empfangsschaltung für 
Funkentelegraphie. 


Empfangsschaltung für Funkentelegraphie, bei 
welcher mehrere Detektoren verschiedener Empfind- 


| 8 


Abb. 28. 


lichkeit mit einem gemeinsamen Luftleiter zu- 
sammenwirken, dadurch gekennzeichnet, daß die 
Inbetriebsetzung‘/des weniger empfindlichen Detek- 
tors die Abschaltung des empfindlicheren Detektors 
zur Folge hat, zu dem Zwecke, diesen vor kräf- 
tigeren elektrischen Strömungen zu schützen. 
(Abb. 23.) 


Nr. 165 698 vom 13. März 1903. 


Edmund Wiersch in Ruwer b. Trier. — Membran 
zur Wiedergabe der Sprache. 


Abb. 24. 


Membran zur Wiedergabe der Sprache, dadurch 
gekennzeichnet, daß ihr Eigenton der Schwingungs- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 17. 


zahl der in den Konsonanten auftretenden sehr 
hohen Töne angepaßt, also nicht tiefer ist als der 
Eigenton der Luftsäule einer einseitig gedeckten 
Pfeife von 18 mm Länge. 

Der hohe Eigenton wird der Membran a nach 
der Abb. 24 mittels einer besonderen Spannvorrich- 
tung be verliehen. 


Nr. 165 442 vom 4. Mai 1904. 
Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H. in Berlin. 
— Verfahren zum Vermeiden von Überspan- 
nungen beim Schalten in Hochspannungs- 

anlagen. 
1. Verfahren zur Vermeidung von Überspannun- 
gen beim Schalten in Hochspannungsanlagen, da- 
durch gekennzeichnet, daß vor Ausführung des 


al 
n 


S a 


Abb. 25. Abb 26. 


Schaltens Widerstände angemessener Größe parallel 
zu den zu schützenden Leitungen oder Apparaten 
geschaltet werden, derart, daß etwa eingeleitete 
Schwingungen gedämpft werden und ein Ausgleich 
von Überspannungen erfolgt. 3 

2. Schaltung zur Ausführung des Verfahrens 
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die 
Schalter zur Einschaltung der Widerstände parallel 
zu den mit Vorschaltwiderständen versehenen Über- 
spannungssicherungen angeordnet sind, derart, daß 
die Vorschaltwiderstände zum Ausgleich der Über- 
spannungen benutzt werden können. (Abb. 25 u. 26.) 


Nr. 165 325 vom 29. Juli 1904. 
M. Bouchet in Paris. — Elektrische Klemme, 
deren Klemmkörper mit einer zylindrischen 
Höhlung versehen ist, in welche von außen ein 
Kanal einmündet. 
Elektrische Klemme, deren Klemmkörper mit 
einer zylindrischen,Höhlung versehen ist, in welche 


von außen ein Kanal einmündet, dadurch gekenn- 
zeichnet, daß dieser Kanal b' (Abb. 27 u. 28) in 
Bodenhöhe und tangential zur Höhlung a angeord- 
net ist, derart, daß das Ende des festzuklemmenden 
Leiters beim Einführen in den Kanal selbsttätig der 
Wandung der Höhlung a entsprechend umgebogen 
wird, ohne daß die Klemme voneinander genommen 
und der Draht vorher umgebogen wird. 


Nr. 165 741 vom 15. März 1905. 
Dr. Paul Meyer A.-G. in Berlin. — Elektrisches 
Meßgerät mit festen und beweglichen Spulen. 
Elektrisches Meßgerät mit zwei oder mehreren 
parallelen festen und einer oder mehreren beweg- 
lichen Spulen, dadurch gekennzeichnet, daß die 


t9 


A 
= Abb. %. 


Abb. 30. 


einseitig zu der Wicklung der beweglichen Spulen 
angeordnete Drehungsachse derselben so zwischen 
Wicklungsmittelpunkt und innerer Wandung der 
festen Spulen gelagert ist, daß eine den Watts” pro- 
portionale oder in einer gewünschten Beziehung zu 
denselben stehende Drehbewegung der beweglichen 
Spule erzielt wird. (Abb. 29 u. 30) 


25. April 1907. 


Nr. 165657 vom 10. Juni 1904. 


(Zusatz zum Patente 138797 vom 9. März 1902.) 
Carl Ilgner in Wien. — Verfahren zur Re RA 
lung intermittierend arbeitender, mit Schwung. 
massen gekuppelter Gleichstrommotoren. 
Ausführungsform des im Patent 1 
geschützten Verfahrens zur Rerelune ee 
Arbeitsmaschinen für den Fall, daß di 
welche die mechanischen oder elektrischen Arbeits- 
maschinen antreiben, Gleichstrommotoren sind, da- 
durch gekennzeichnet, daß die sich entsprechend 
der Drehzahl ändernde Stromaufnahme eines mit 
dem Hauptmotor zwangläufig verbundenen, über 
dessen Erregerwicklung an einer Stromquelle kon- 
stanter Spannung liegenden Hilfsmotors zur Ände- 


rung des resultierenden Feldes des Hauptmotors 
benutzt wird. 


e Motoren, 


Nr. 165 058 vom 10. März 1906. 


Gebrüder Siemens & Co. in Charlottenburg. — 
Verfahren zum Herstellen von Bogenlichtelek- 
troden mit mehreren in einem Kanal der Elek- 
trode angeordneten Metalleinlagen. 

Verfahren zur Herstelluug von Bogenlichtelek- 
troden mit mehreren in einem Kanal der Elektrode 
angeordneten Metalleinlagen, dadurch gekennzeich- 
net, daß die Einlagen nach dem Einführen in den 
Kanal durch Torsion mit den Wandungen des Kanals 
in guten Kontakt gebracht werden. 


Nr. 165 946 vom 25. Oktober 1904. 
Hartmann & Braun A.-G. in Frankfurt a. M. -- 
Anordnung zur Befestigung von mit einem 
Ansatz aus Isoliermaterial versehenen Isolier- 

dübeln in Mauern. 


Anordnung zur Befestigung von mit einem An- 
satze aus Isoliermaterial versehenen Isolierdübeln 
in Mauern, dadurch ge- 
kennzeichnet, daß der An- 
satz aus Isoliermaterial 
ia den hohlen Kopf a 
(Abb.81) eines miteiner be- 
liebig gestalteten Wurzel 
b versehenen Mauerdübels 
eingeschraubt, eingekittet, 
eingehanft oder ähnlich 
befestigt wird, und daß 
er anderseits am heraus- 
ragenden Kopfende eine 
Bohrung zum Einkitten 
einer Schraube oder eines 
anderen Befestigungsor- 
ganes besitzt, zum Zwecke, 
ein Zerbrechen des Iso- 
lierdübels zu verhüten. 


III 


Abb., 81. 


Nr. 165°947 vom 2. Dezember 1904. 
Bergmann Elektrizitäts-Werke A.-G. in Berlin. 
— Hebelschalter mit Moment-Ein- und Aus- 

schalter. 


Hebelschalter, dessen 
Kontaktmesser mitdem 
Schalthebel durch eine 
Feder verbunden ist, 
und bei welchem die 
Moment-Ein- und Aus- 
schaltung durch eine 
mit Rasten versehene 
Kulisse bewirkt wird, 
dadurch gekennzeich- 
net, daß die federge- 
spannte p (Abb. 32) 
und mit zwei Rasten 
Im versehene Kulisse 
k an dem Schalthebel 
f oder an einem mit 
ihm fest verbundenen 
Hebel drehbar ange 
lenkt ist und mit 
ihren Rasten {m und 
der zwischen densel- 
ben liegenden Kurve 
n sich über einen 
festen Stützpunkt do 
bewegt. 


Abb. 82. 


Nr. 166045 vom 11. März 1905. 


Hartmann & Braun A.-G. in Frankfurt a. u 
Meßgerät zur Bestimmung der Summe oder 
Differenz mehrerer elektrischer Größen. 

Direkt zeigende elektrische Meßinstrumente, 
welche die Summe oder Differenz aus mehreren 
elektrischen Größen anzeigen sollen und bei a 
ein Drehkörper unter dem Einfluß der verse $A 
denen elektrischen Größen in Drehung 2 Z 
wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur ee 
genügender Proportionalität zwischen den ele á 
schen Größen und den durch sie hervorgerufene 
Bewegungen des Meßorgans zur Verschiebung = 
Meßorgans nicht die Bewegung des Drehkörpert 
direkt,‘ sondern nur unter Zwischenlegung Ge 
solchen Einrichtung, welche für die Versen. K 
des Meßorgans über das ganze Meßbereich 2 
struments eine vielfache Umdrehung des 
körpers bedingt, benutzt wird. 


toz > 


Be 


k 


fm 
; 


25. April 1907. 


Nr. 165 819 vom 2. September 1904. 


i icitäts - lschaft in 
]igemeine Elektricitäts Gesel 
a — Schaltvorrichtung für die Feldspulen 
von Umformern, welche von der Wechselstrom- 
seite her angelassen werden. 
<chaltvorrichtung für die Feldspulen von Um- 
ee Solche von der Wechselstromseite her 
angelassen werden, dadurch gekennzeichnet, daß 


Wr 


Sa 


Abb. 32. | 


unter dem Einflusse eines polarisierten Elektromag- 
neten, welcher durch die Bürstenspannung oder 
eine von derselben eindeutig abhängige Spannung 
erregt wird, die Feldspulen bloß bei bestimmter 
Polaritët der Bürsten miteinander verbunden und 
an die Gleichstromseite angeschlossen werden, so- 
bald der Synchronismus oder eine bestimmte Um- 
Isufszahl erreicht ist. (Abb. 33.) 


Nr. 165617 vom 25. Oktober 1%4. 


Gebrüder Siemens & Co. in Charlottenburg. = 
Verfahren zur Herstellung von Bogenlicht- 
elektroden. 


Verfahren zur Herstellung von Bogenlichtelek- 
troden aus Sauerstoffverbindungen des Eisens, die 
von einer Metallhülse umgeben sind, dadurch ge- 
kennzeichnet, daß die Eisensauerstoffverbindung in 
geschmolzenem Zustand in die Hülse eingebracht 
wird, welche zur innigeren Verbindung der ge- 
schmolzenen Masse mit der Metallhülse noch er- 
hitzt werden kann. 


Nr. 166 369 vom 11. Dezember 1904. 


Thomas Alva Edinson in Llewellyn Park, V. St. A. 

— Nieckelsauerstoffverbindungen enthaltende 

und mit besser leitenden Stoffen versetzte 

wirksame Masse für positive Polelektroden 
von alkalischen Sammlern. 


Nickelsauerstoffverbindungen enthaltende und 
mit besser leitenden Stoffen versetzte wirksame 
Masse für positive Polelektroden von alkalischen 
Sammlern, gekennzeichnet durch die Beimischung 
von Wismuthydroxyd, die entweder gleichzeitig mit 
der Fällung der Nickelmasse oder nach deren Her- 
stellung erfolgt ist. 


Nr. 165813 vom 10. Mai 1904. 


Justus Bulkley Entz in Philadelphia. -— Regelungs- 
einrichtung für elektrische Stromkreise. 


Regelungseinrichtung für elektrische Strom- 
kreise mit in den Stromkreis eingeschalteter 
Sammlerbatterie und einer mit dieser in Hinter- 
einanderschaltung arbeitenden Zusatzdynamo. deren 


Abb. 81. 


Feldmagnetwicklung mit elektrischen Leitungs- 
widerständen derartig in Verbindung steht, daß 
sich das magnetische Feld der Zusatzdynamo mit 
Hilfe der Widerstände ändern und umkehren läßt, 
dadurch gekennzeichnet, daß die aus Kohle be- 
nehenden Widerstandsleiter fest mit den Stromzu- 
ührungsdrähten und mit der Feldmagnetwicklung 
[ounden bleiben, und die Änderung sowie die 
~mkehrung des magnetischen Feldes allein durch 
des elektrischen Widerstandes der Kohle 
urch Druck ohne jede Umsenaltung erfolgt. 


serien 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 17. 445 


— 


gebende ist. Für die Revision derselben ist ein 
besonderes Unter-Komitee eingesetzt, welches 
auf Grund von umfangreichen Versuchen neue 
Zahlen ermittelt hat. -Die Arbeiten dieses 
Unter-Komitees werden jedoch ;erst in einigen 
Wochen zum Abschluß gelangt sein, sodaß die 
neue Tabelle erst etwas später veröffentlicht 
werden kann. | 

Die in dem $ 1 der früheren Sicherheits- 
Vorschriften veröffentlichten Bezeichnungen 
sind aus den neuen Errichtungsvorschriften 
vollkommen herausgelassen worden. Sie sollen 
aber als Anhang, zu diesen Errichtungsvor- 
schriften in abgeänderter Form beibehalten 
werden. Auch hierfür ist ein besonderes Unter- 
Komitee eingesetzt worden, das die Arbeiten 
gleichfalls noch nicht zum Abschluß bringen 
konnte. Sobald dies geschehen ist, wird auch 
der Entwurf zu diesem Anhange in der „ETZ“ 
bekannt gegeben werden. 

Der nachstehend bekannt gegebene neue 
Wortlaut der Vorschriften für die Errichtung 
elektrischer Starkstrom -Anlagen nebst Aus- 
führungsregeln!) sowie die später zur Veröffent- 
lichung gelangende Tabelle über die Belastung 
der Leitungen und der Anhang, enthaltend die 
Bestimmungen über Pläne und Bezeichnungen 
sollen der Jahresversammlung zur Beschluß- 
fassung vorgelegt werden. 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 


(Eingetragener Verein.) 


Jahresversammlung. 


Die XV. Jahresversammlung wird in der 
Zeit vom 6. bis 9. Juni in Hamburg stattfinden, 
und zwar werden am Mittwoch und Donnerstag, 
den 5. und 6. Juni, Sitzungen des Vorstandes, 
des Ausschusses und einzelner Kommissionen 
anberaumt werden. Am Donnerstag, den 6. Juni 
findet eine Begrüßung und gesellige Zusammen- 
kunft statt. 

Am Freitag, den 7., und Sonnabend, den 
8. Juni vormittags, sind die geschäftlichen 
Sitzungen, Berichte des Vorstandes und der 
Kommissionen sowie Vorträge. 

Am Nachmittag dieser Tage finden tech- 
nische Besichtigungen statt, und am Abend 
festliche Veranstaltungen, über die noch weitere 
Mitteilungen folgen. 

Für Sonntag, den 9. Juni, sind verschiedene 
Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung 
Hamburgs in Aussicht genommen. 

Bisher sind folgende Vorträge angemeldet: 


. Prof. H. Görges, Dresden: „Das Verhalten 
der Wechselstrommotoren in einheitlicher 
Betrachtungsweise“, 


. Dr. F. Eichberg, Berlin: „Uber Einphasen- 
Kollektormotoren‘“. 


3. Marinebaumeister a.D. Direktor Schulthes, 
Berlin: „Uber den heutigen Stand der Schifts- 
Elektrotechnik“. 


4. Ingenieur A.Schortau, Braunschweig: „Ein 
neues Drehspul- Galvanometer für Gleich- 
strom.“ | 

6. Dr. M. Kallmann, Berlin: „Ein neues System 
selbsttätiger Kurzschluß-Bremsung für Elek- 
tromotoren.“ J 

6. E. Wagmüller, Berlin: „Vereinfachung der 
Stromabgabe-Verrechnung und Vorführung 
eines einfachen Zählers hierfür.“ | 


7. Ingenieur A. Heyland, - Brüssel: „Allge- 


n 


IV 


Vorschriften für die Errichtung elektrischer 
Starkstromanlagen nebst Ausführungsregeln. 


Inhalts-Verzeichnis. 
§ 1. Geltungsbereich . . . 2 2 2 2... 


A. Erklärungen. 
Ba ee 


B. Allgemeine Schutzmaßnahmen. 
8 8. Schutz gegen Berührung (Erdung) 
$ 4. Übertritt von Hochspannung . 
$ 5. Isolationszustand . . . .. 


C. Maschinen, Transformatoren und 
Akkumulatoren. 


meine Gesichtspunkte über die Entwicklung § 6. Elektrische Maschinen 
und die Aussichten des Einphasenstrom- $ 7. Transformatoren . 
Bahnbetriebes“. | SS 8 Akkumulatoren 

8. Ingenieur Rudolf Richter, Charlottenburg: . i 
„Über den Wechselstrom - Reihenschluß- § a Schalt- und Verteilungsanlagen. 
motor der Siemens-Schuckertwerke“. = aa E RDR ne ze 

9. Ingenieur Fritz Lux, Ludwigshafen a. Rh.: ‚ E. Apparate. 

„Über einen Telautographen der Friedrich | § 10. Allgemeines. . . . .... 
Lux G. m. b. H.“. (Mit Vorführungen.) $ 11. Ausschalter und Umschalter . 

10. Prof. Dr. Sahulka, Wien: „Messung der | 3 12. an und Widerstände . 
Eisenverluste im Wechselstrom-Betriebe“. : n el 

11. Prof. Dr. Sahulka, Wien: „Zwei neue Be- $ 15. ee 
triebssysteme für Bahnen mit Benutzung => i 
von Wechselstrom“. F. Lampen und Zubehör. 

12. Ingenieur M. Osnos, Frankfurt a. M.: „Über $ 16. Fassungen und Glühlampen 
Wechselstrom - Kommutator - Motoren mit 3 17. Bogenlampen Er a 
besonderer Berücksichtigung der Bahn- | § 18. Beleuchtungskörper, Schnurpendel 
motoren“. und Handlampen . Ba re 

13. Ingenieur Chr. Krämer, Frankfurt a. M.: f l : 

„Über automatische Steuerung von Bahn- s AONNE und Verlegung der 
motoren nach Ausführungen der Felten & § 19. Beschaffenheit d 7 a 
Guilleaume-Lahmeyerwerke“. Š 20. bon: u Se Te Te 

14. Ingenieur M. Osnos, Frankfurt a. M.: „Uber $ 21. Allgemeines über Leitungsverlegung 
eine neue Zugbeleuchtungs - Maschine der $ 22. Freileitungen nn 5 
Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke*. $ 23. Installationen im Freien i ee 

; j 24. Leitungen in Gebäuden . 

Verband Deutscher Elektrotechniker. 3 us na i . 

(Eingetragener Verein.) : = nn Bi Betestigungskörper 

Kohlrausch, G. Dettmar, § 27. Kabel 

Vorsitzender. Generalsekretär. H. Behandlung verschiedener 
Räume. 

, E § 28. Elektrische Betriebsräume . a 
Sicherheits-Kommission. 8 29. Abgeschlossene elektrische Betriebs- 

räume a g DT 

Die Sicherheits-Kommission hat im Laufe | § 30. Betriebsstätten 

des letzten Geschäftsjahres die bisherigen | § 31. Feuchte Ränıne Ee a ded e a 
„Sicherheits - Vorschriften für die Errichtung | § 32. Durchtränkte Betriebsstätten und 


elektrischer Starkstrom - Anlagen“ einer voll- 
kommenen Umarbeitung unterzogen, und in 
mehreren Sitzungen eine neue Fassung von 
„Vorschriften für die Errichtung elektrischer 
Starkstrom-Anlagen nebst Ausführungsregeln‘“ 
fertiggestellt. Nachstehend geben wir den 
neuen Wortlaut wieder mit dem Bemerken, daß 
die in § 20 angegebene Tabelle über die Be- 
lastung der Leitungen noch nicht die maß- 


Lagerräume . 


') Dieser Wortlaut ist in folgenden Punkten v 
Redaktions-Komitee auf Grund des in Erfurt ihm erteilten 
Auftrages, gegenüber der dort beratenen Vorlage geändert: 
Im $ 2c sind „Installationen im Freien“ besonders hervor- 
gehoben. Im e ist auf Anregung des Elektrotechnischen 
Vereins des Rheinisch-Westfälischen Industrie-Bezirks eine 

bereinstimmung mit dem Entwurf der preußischen Polizei- 
verordnung herbeigeführt. Im § 21 sind die bisherigen Be- 
stimmungen über Abstände der Leitungen vereinigt und 
systematisch zusammengefaßt worden. 


nur. Au nz EEE E ad nn > u Sn a u En un nn tr 


446 


5 53. Betriebsstätten und Lagerräume mit. 
ätzenden Dünsten . . 2. 2 2... 
Feuergefährliche Betriebsstätten und 
Lagerräume. 2 22 2 0 nn re. 
$ 35. Explosionsgefährliche Betriebsstätten 
und Lagerräume . . . 2 2 2 2.02. 
$ 36. Schaufenster, Warenhäuser und ähn- 
liche Räume, sofern darin leicht ent- 
zündliche Stoffe aufgestapelt sind 


$ 34. 


J. Provisorische Einrichtungen. 
§ 37. . . . . 


K. Theater und diesen gleichzustellende 
Versammlungsräume. 

38. Allgemeine Bestimmungen. . ... 

39. Bestimmungen für das Bühnenhaus . 


SN Sa ` 


L. Inkrafttreten dieser Vorschriften. 
S 40. e . . Ld . e . . ' - . . . “ . e 
81. 
Geltungsbereich. 

Die hierunter stehenden Bestimmungen 
gelten für elektrische Starkstromanlagen, oder 
Teile von solchen, mit Ausnahme von im Erd- 
boden verlegten Leitungsnetzen, elektrischen 
Bahnen *) Fahrzeugen ,*) elektrochemischen Be- 
triebsapparaten, sowie Anlagen in Bergwerken 
unter Tage,*, Probierräumen und Laboratorien. 


Für die mit *) gekennzeichneten Anlagen 
gelten besondere Vorschriften. 


1. Im Gegensatz zu den mit Buchstaben be- 
zeichneten. Absätzen, welche grundsätzliche Vor- 
schriften darstellen, enthalten die mit Ziffern ver- 
sehenen Absätze Ausführungsregeln. Letztere geben 
an, wie die Vorschriften mit den üblichen Mitteln 
zur Ausführung gebracht 


werden, sofern nicht 
besondere Gründe eine Abweichung rechtfertigen. 


A. Erklärungen. 
I 2. 


a) Niederspannungsanlagen sind solche 
Starkstromanlagen, bei welchen die effektive Ge- 
brauchs-Spaunung zwischen irgend einer Leitung 
und Erde 250 Volt nieht überschreiten kann; 
bei Akkumulatoren ist die Entladespannuug 
maßgebend: 

Alle übrigen Starkstromanlagen gelten als 
Nochspannungsanlagen. 


b) Feuersichere Gegenstände. Als 
feuersicher gilt ein Gegenstand, der nicht ent- 
zündet werden kann oder nach Entzündung 
nicht von selbst weiter brennt. 

ce) Freileitungen. Als Freileitungen gelten 
alle 'oberirdischen Leitungen außerhalb von Ge- 
häuden, die weder eine metallische Schutzhülle 
noch eine Schutzverkleidung haben. Als Frei- 
leitungen sind nicht anzusehen Installationen 
im Freien anGebäuden, in Höfen, Gärten 
und dergleichen, bei denen die Entfernung 
der Stützpunkte weniger als 10 m beträgt. 

d) Elektrische Betriebsräume. Als elek- 
trische DBetriebsräume gelten Räume, die 
wesentlich zum Betriebe elektrischer Maschinen 
oder Apparate dienen und in der Regel nur 
unterwiesenem Personal zugänglich sind. 

e) Abgeschlossene elektrische Be- 
triebsräume. Als abgeschlossene elektrische 
Betriebsräume werden solche Räume bezeichnet, 
welche nur zeitweise durch unterwiesenes 
Personal betreten, iin übrigen aber unter Ver- 
schluß gehalten werden, der nur durch beauf- 
tragte Personen geöffnet werden darf. 

Ð Betriebsstätten. - Als Betriebsstätten 
werden diejenigen Räume bezeichnet, welche 
im Gegensatz zu elektrischen Betriebsräumen 
anderen als elektrischen Betriebsarbeiten dienen 
und nicht unterwiesenem Personal regelimäbig 
zugänglich sind. 

&) Durchtränkte Betriebsstätten und 
Lagerräume. Als durchträukte Betriebsstätten 
und Lagerräume gelten in gewerblichen Be- 
trieben diejenigen Räume, in denen erfahrungs- 
vemäß durch die chemische Beschaffenheit vor- 
handener Niederschläge oder Verunreinigungen 
die dauernde Erhaltung normaler Isolation er- 
schwert und der Widerstand des Körpers der 
darin beschäftigten Personen gegen Erde erheb- 
lich vermindert wird. 

h) Feuergefährliche Betriebsstätten 
und Lagerräume. Als feuergefährliche Be- 
triebsstätten und Lagerräume gelten Räume, in 


welchen leicht entzündliche Gegenstände her- 
gestellt, verarbeitet oder angehäuft werden, so- 
wie solche, in welchen sich betriebsmäßig ent- 
zündliche Gemische von Gasen, Dämpfen, Staub 
oder Fasern bilden können. 

i) Explosionsgefährliche Betriebs- 
stätten und Lagerräume. Als explosions- 
gefährlich gelten Räume, in denen explosible 
Stoffe hergestellt, verarbeitet oder aufgespeichert 
werden, sowie solche, in welchen sich betriebs- 
mäßig explosible Gemische von Gasen, Dämpfen, 
Staub oder Fasern bilden können. 


B. Allgemeine Schutzmaßnahmen. 
$3. 
Schutz gegen Berührung. 


a) Die unter Spannung gegen Erde stehen- 
den nicht mit Isolierstoff bedeckten Teile müssen 
im Handbereich gegen zufällige Berührung ge- 
schützt sein. (Ausnahme siehe § 23 a.) 

b) Bei Hochspannung müssen sowohl die 
blanken als auch die mit Isolierstoff bedeckten 
unter. Spannung gegen Erde stehenden Teile 
durch ihre Lage, Anordnung oder besondere 
Schutzvorkehrungen der Berührung entzogen 
sein. (Ausnahmen siehe $ 8d, 28b und 29 a.) 

c) Alle der zufälligen Berührung ausgesetz- 
ten, zur elektrischen Anlage direkt gehörigen 
metallischen Konstruktionstetle, die sich in der 
Nähe von Hochspannung führenden Teilen 
befinden, müssen geerdet werden, soweit nicht 
in den Vorschriften Ausnahmen zugelassen sind 
oder Isolierung ausdrücklich vorgeschrieben ist 

1. Als Erdung gilt eine gutleitende Verbindung 
mit der Erde. Sie soll so ausgeführt werden, daß in 
der Bodenoberfläche ein den örtlichen Verhältnissen 


entsprechendes tunlichst ungefährliches allmählig 
verlaufendes Potentialgefälle erzielt wird. 


2. Als Elektroden dienen Platten, vorhandene 
Rohrnetze, Drahtverzweigungen, Gitterwerke, Fisen- 
konstruktionen, Schienen usw. 


3. Der Querschnitt von Erdleitungen soll mit 
Rücksicht auf die zu erwartenden Erdschlußstrom- 


stärken bemessen werden, die im allgemeinen 
der Auslösestromstärke der im Bereich des zu erden- 
den Teils liegenden Stromsicherung entsprechen. 

Als geringste (Juerschnitte gelten 16 qmm 
in elektrischen Betriebsräumen und 4 qmm in 
sonstigen Installationen, im übrigen kann bei 
Leitungskupfer auf je 10 Ampere Erdschlußstrom- 
stärke 1 qmm Querschnitt gerechnet werden. 

4. Die Erdungsleitungen sollen so bemessen und 
angeordnet sein, daß sie gegen mechanische und 
chemische Beschädigungen geschützt sind. 


S 4. 
Übertritt von Hochspannung. 


Um den Uebertritt von Hochspannung in 
Stromkreise für Niederspannung, sowie das 
Entstehen von Hochspannung vr letzteren zu 
verhindern, oder ungefährlich zu machen, sind 
geeignete Maßnahmen zu treffen. 


1. Als geeignete Maßnahme gilt das Anbringen 
von erdenden oder kurzschließenden oder ab- 
trennenden Sicherungen, oder gleichwertigen Mitteln, 
oder das Erden geeigneter Punkte. 


Isolationszustäand. 


Jede Starkstromanlage muß einen 


ange- 
messenen lsolationszustand haben. 


1. Isolationsmessungen sollen tunlichst mit der 
Betriebsspannung, mindestens aber mit 100 Volt 
ausgeführt werden. 

2. Bei Isolationsmessungen durch Gleichstrom 
gegen Erde soll, wenn tunlich, der negative Pol 
der Stromquelle an die zu messende Leitung gelegt 
werden. Bei lsolationsmessungen mit Wechselstrom 
‚ist die Kapazität zu berücksichtigen. 


3. Wenn bei diesen Messungen nicht nur 
die Isolation zwischen den Leitungen und Erde, 
sondern auch die Isolation je zweier Leitungen 
verschiedenen Potentiales gegeneinander gemessen 
wird, so sollen alle Glühlampen, Bogenlampen, 
Motoren oder andere Strom verbrauchende Apparate 
von ihren Leitungen abgetrennt, dagegen alle vor- 
handenen Beleuchtungskörper angeschlossen, alle 
Sicherungen eingesetzt und alle Schalter geschlossen 
sein. Reihenstromkreise sollen jedoch nur an einer 
einzigen Stelle geöffnet werden, die tunlichst nahe 
der Mitte zu wählen ist. Dabei sollen die Isolations- 
widerstäande den Bedingungen des Absatzes 4 
genügen. 

4. Der Isolationszustand einer Niederspannungs- 
anlage, mit Ausnahme der Teile unter 5 gilt als an- 
gemessen, wenn der Stromverlust auf jeder Teil- 
strecke zwischen zwei Sicherungen oder hinter der 


235. April 1907. 


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letzten Sicherung bei der Betriebsspannung ein Milli- 
ampere nicht überschreitet. Der Isolationswert einer 
derartigen Leitungsstrecke sowie jeder Verteilungs- 
tafel sollte hiernach wenigstens betragen : 1000 Ohm 
multipliziert mit der Voltzahl der Betriebsspannung 
(z. B. 220 000 Ohm für 220 Volt Betriebsspannung). 
Die Isolationsmessung von Maschinen, Akkumu- 
latoren, Transformatoren wird auf Grund dieser 
Vorschriften nicht gefordert. 

5. Freileitungen, sowie diejenigen Teile von An- 
lagen, welche in feuchten Räumen, z. B. in 
Brauereien, Färbereien, Gerbereien usw. oder im 
Freien installiert sind, brauchen der Regel des 
Absatzes 4 nicht zu genügen. Wo eine größere 
Anlage feuchte Teile enthält, sollen diese bei der 
Isolationsprüfung abgeschaltet sein und die trockenen 
Teile sollen der Regel unter 4 genügen. 

6. Als Isolierstoffe für Hochspannung gelten 
fasrige oder poröse Stoffe, die mit geeigneter 
Jsoliermasse getränkt Sind, ferner feste Isolier- 
stoffe, die nıcht hygroskoßisch sind, 

Material wie Holz und Fiber soll bei Hoch- 
spannung nur unter Ol und nur mit geeigneter 
Jsoliermasse imprägniert als Isoliermaterial an- 
gewendet werden. (Ausnahme siehe $- 121.) 
Die nichtpolierten Flächen von Steinplalten sind 
durch einen geeigneten Anstrich gegen Feuch- 
tigkeit zu schützen. 


C. Maschinen, Transformatoren und Akkumu- 
latoren. 


8 6. 
Elektrische Maschinen. 


a) Elektrische Maschinen sind so aufzustellen, 
daß etwaige im Betriebe der elektrischen Ein- 
richtung auftretende Feuererscheinungen keine 
Entzündung von brennbaren Stoffen hervorrufen 
können. 

b) Bei Hochspannung müssen elektrische 
Maschinen entweder gut isoliert montiert 
und in diesem Falle mit einem gut isolierenden 
Bedienungsgange umgeben sein, oder ihre Ge- 
stelle müssen geerdet und, soweit der Fufboden 
in ihrer Nähe leitend ist, mit diesem leitend 
verbunden sein. | 

87. 


Transformatoren. 


a) Bei Hochspannung müssen Transfor- 
matoren entweder in geerdete Metallgehäuse 
eingeschlossen oder in besonderen Schulzver- 
schlägen untergebracht sein. Ausgenommen von 
dieser Vorschrift sind Transformatoren in ab- 
geschlossenen Betriebsräumen ($ 29) und solche, 
welche nur mittelst besonderer Hiüfsmittel zù- 
gänglich sind. l 

b) An H ochspannungs-Transformatoren mit 
Ausnahme von Meßtransformatoren (siehe $ 15) 
müssen, wenn deren Gestell nicht betriebsmäßig 
geerdet ist, Vorrichtungen angebracht sem, 


welche gestatten, die Erdung des Gestelles 
gefahrlos vorzunehmen, oder die Transfor- 
matoren allseitig abzuschalten. 
§ 8. 
Akkumulatoren. 


a) Akkumulatorenräume gelten als abge- 
schlossene elektrische Betriebsräume. 

b) Die einzelnen Zellen sind gegen das Ge- 
stell und letzteres ist gegen Erde durch nicht 
hygroskopische Unterlagen zu isolieren. 

c) Bei Hochspannung müssen die Batterien 
mit einem isolierenden Bedienungsgang UM 
geben sein. 

d) Die Batterien müssen s0- angeordnet 
sein, daß bei der Bedienung eine A 
gleichzeitige Berührung von Punkten, I 
denen eine Spannung von mehr als 250 her 
herrscht, nicht erfolgen kann. Im übrigen Jt : 
bei Hochspannung der isolierende Ba 
gang als ausreichender Schutz gegen Ao tge 
Berührung unter Spannung stehender Terve. 

1. Bei Batterien, welche 1000 Volt oder P 
gegen Erde aufweisen, empfiehlt es sich, an 
abschaltbare Gruppen von nicht über 500 
su teilen, 
e) Zelluloid darf bei Akkumulatorenbalenn 

für mehr als 16 Volt Spannung außerhalb hi 
Elektrolyten und als Material für Gefäße nich 
verwendet werden. u 

f) Zur Beleuehtung von Akkumulatore”” 
räumen dürfen nur elektrische Lampen ve 
wendet werden, die im luftleeren 
brennen. , 

g) InAkkumulatorenräumen ist für geeignete 
Lüftung zu sorgen. 


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25. April 1907. 


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D. Schalt- und Verteilungsanlagen. 
59. 

a) Schalt- und Verteilungstafeln müssen aus 
feuersicherem Material bestehen. Holz ist als 
Umrahmung und als Schutzgeländer zulässig. 

b) Alle Schalttafeln und Schaltyerüste für 
Hochspannung bis 1000 Volteinschließlich müssen 
entweder mit einem isolierenden Bedienungsgang 
versehen oder es müssen sämtliche unter Span- 
nung gegen Erde stehenden Teile der Be- 
rührung unzugänglich angeordnet sein. In 
diesem Falle mü.sen die zugänglichen nicht 
unter Spannung stehenden Metallteile der Ap- 
parate und des Schalttafelgerüstes geerdet und 
soweit der Fußboden in der Nähe des Gerüstes 
leitet, mit diesem leitend verbunden sein. An 
Schalttafeln und Schaltgerüsten für Spannungen 
über 1000 Volt müs.en, auch wenn sie einen 
isolierrnden Bedienungsgany haben, sämtliche 
unter Spannung gegen Eride stehenden Teile der 
Berührung entzogen sein. Wegen abges« hlossener 
Räume (z. B. hinter oder unter der Schalttafel) 
vergleiche $ 29. 

c) Bei Schalttafeln und Schaltgerüsten, die 
betriebsmäßig auf der Rückseite zugänglich sind, 
müssen die Gänge hinreichend breit und hoch 
sein; in den Gängen dürfen Gegenstände, 
welche die freie Bewegung stören, nicht vor- 
handen sein. 

1. Die Entfernung zwischen ungeschützten 
Spannung gegen Erde führenden Teilen der Schalt- 
tafel und der gegenüberliegenden Wand wird als 
hinreichend erachtet, wenn sie bei Niederspannung 
etwa 1 m, dei Hochspannung elwa 1,5 m beträgt. 
Sind beiderseitig ungeschützte, Spannung gegen Erde 
führende Teile in erreichbarer Höhe angebracht, so 
sollen diese von einander in der Horizontalen etwa 
2 m entfernt sein. 

d) Schaltanlagen, welche nicht von der Rück- 
seite zugänglich sind, müssen so eingerichtet 
sein, daß die Anschlüsse der Leitungen nach- 
gesehen werden können. 

2. An Verteilungstafeln, welche nicht von der 
Rückseite aus zugänglich sind, sollen die Leitungen 
nach Befestigung der Tafel angeschlossen und die 
Anschlüsse jederzeit von vorn kontrolliert und gelöst 
werden können. 

3. Verteilungstafeln außerhalb von Betriebsräumen, 
die nicht von der Rückseite zugänglich sind, sollen 
so eingerichtet sein, daß Fremdkörper nicht an 
spannungsführende Teile der Rückseite gelangen 
können. 

e) Die Sicherungen und, wo erforderlich, 
auch die Schalter an’Schaltanlagen sind mit Be- 
zeichnungen zu versehen, aus denen hervorgeht, 
zu welchen Räumen oder Gruppen von Strom- 
verbrauchern sie gehören. 


4. Bei Schaltanlagen, die von der Rückseite be- 
triebsmäßig zugänglich sind, empfiehlt es sich, die 
Polarität oder Phase von Leitungsschienen u. dergl. 
kenntlich zu machen. 


E. Apparate. 
§ 10. 
Allgemeines. 


a) Die äußeren stromführenden Teile der 
Apparate müssen in der Regel auf feuersicheren 
Unterlagen montiert oder feuersicher eingebaut 
sein, 

1. Wegen der Unterlagen für stromführende Teile 
von Steuerschaltern, Steckvorrichtungen und in Be- 
triebsräumen siehe §§ 121, 134 und 3314. 

_ b) Die Apparate sind derart zu bemessen, daß 
sie durch den stärksten normal vorkommen- 
den Betriebsstrom keine für den Betrieb oder die 
mgebung gefäbrliche Temperatur annehmen 
können. 

c) Die Apparate müssen derart gebaut oder 
angebracht sein, daß einer Verletzung von Per- 
sonen durch Splitter, Funken, geschmolzenes 
Material oder Stromübergänge bei ordnungs- 
mäßigem Gebrauch tunlichst vorgebeugt wird. 

 d)Apparate müssen so gebaut und angebracht 
sein, daß für die anzuschließenden Drähte (auch 
an den Einführungsstellen) ein genügender 
lsolationszustand gegen benachbarte Gebäude- 
teile, Leitungen und dergleichen vorhanden ist. 


2. Es ist darauf zu achten, daß bereits durch den 
Bau der Apparate die unter Spannung gegen Erde 
stehenden Teile der zufälligen Berührung tunlichst 
entzogen werden. 

„I Für Griffe und Kupplungsstangen ist Holz zu- 
lässig, dei Hochspannung für Grife jedoch nur, 
wenn das Holis mit Isoliermasse imprägniert 
ist und der Holsgrif auf einem geerdeten oder 
Kollerien Teile aufsitst. Bei Spannungen über 


nn 


l Elektrotechnische Zeitschrift. 190%. Heft 


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1000 Volt sollen Griffe i 
) j jeder Ari s - 
gerichtet sein, dass sich zwischen de ge 
ee on -_ den Spannungführenden 
eine isolieren t ; 
A KAA Strecke und eine geerdete 
$ 11. 


Ausschalter und Umschalter. 


a) Alle Schalter, welche zur Stromunter- 
brechung dienen, müssen so gebaut sein, daß 
beim ordnungsmäßigen Öffnen unter normalem 
Betriebsstrom kein Lichtbogen bestehen bleibt. 
(Ausnahme siehe § 28 d.) 


1. Schalter für. Niederspannung sollen in der 
Regel Momentschalter sein. (Ausnahme siehe 
§ 281.) 

2. Ausschalter sollen in der Regel nur an den 
Verbrauchsapparaten selbst oder in festverlegten 
Leitungen angebracht werden. 


b) Die normale Betriebsstromstärke und 
Spannung sind auf dem Schalter zu vermerken. 

c) Der Berührung zugängliche Gehäuse und 
Griffe müssen, sofern sie nicht geerdet sind, aus 
nichtleitendem Material bestehen oder mit einer 
haltbaren Isolierschicht ausgekleidet oder über- 
zogen sein. 

d) Ausschalter für Stromverbraucher müssen, 
wenn sie geöffnet werden, alle Pole ihres Strom- 
kreises, welche unter Spannung gegen Erde 
stehen, abschalten. Ausschalter für Nieder- 
spannung, welche kleinere Glühlampen-Gruppen 
bedienen, unterliegen dieser Vorschrift nicht. 


3. Als kleinere Glühlampen - Gruppen gelten 
solche, welche nach $ 141 mit 6 Ampere gesichert 
sind und nicht mehr als 15 Lampen enthalten. 


e) An Hochspannungsschaltern muß die 
Schaltstellung erkennbar sein. 


4. Bei Verwendung eingekaßselter Schalter 
für Spannungen über 1000 Volt empfiehlt es 
Sich, noch eine Sichlbare Trennungsstelle 
vorzusehen, 


f) Nulleiter und betriebsmäßig geerdete 
Leitungen dürfen entweder gar nicht oder nur 
zwangläufig zusammen mit den übrigen zuge- 
hörigen Leitern ausschaltbar sein. (Ausnahme 
siehe $ 28e.) 


§ 12 
Anlasser und Widerstände. 


a) Anlasser und Widerstände an denen 
Stromunterbrechungen vorkommen, müssen so 
gebaut sein, daß bei ordnungsmäßiger Be- 
dienung kein Lichtbogen bestehen bleibt. 

b) Die Anbringung besonderer Ausschalter 
(siehe § 11d) ist bei Anlassern und Wider- 
ständen nur dann notwendig, wenn der Anlasser 
nicht selbst den Stromverbraucher allpolig 
abschaltet. 

1. Ineingekapselten Steuerschaltern und dergleichen 
ist bis 1000 Volt imprägniertes Holz auch außerhalb 
eines Ölbades zulässıg, abgesehen von Räumen mit 
ätzenden Dünsten. (Siehe $ 334.) 

2. Die stromführenden Teile von Anlassern, 
Widerständen und Heizapparaten sollen mit einer 
Schutzhülle aus feuersicherem Material verkleidet 
sein. (Ausnahmesiehe$28 2und39i.) Anlasser, Wider- 
stände und Heizapparate sollen auf feuersicherer 
Unterlage, und zwar freistehend, oder an feuer- 
sicheren Wänden und von entzündlichen Material 
genügend weit entfernt angebracht werden. 

Bei Hochspannung sollen Schutshüllen aus 
Metall geerdel werden. 


§ 13. 
Steck vorrichtungen. 


a) Stecker zum Anschluß transportabler 
Leitungen müssen so gebaut sein, daß sie nicht 
in Dosen für höhere Stromstärken passen. 

Die normale Betriebsstromstärke und Span- 
nung sind auf der Dose und auf dem Stecker 
zu vermerken. | 

1. Bei Steckern für Niederspannung bis 20 Ampere 
ist in trockenen Räumen und soweit keine äußere 

Erwärmung der Steckvorrichtung eintritt,” Hart- 

gummi und gleichwertiges Material als unmittelbare 

Unterlage für stromführende Teile zulässig. 


b) Etwa nötige Sicherungen dürfen nicht im 
transportablen Teil angebracht werden. 

2. Wenn an transportablen Stromverbrauchern 
eine Steckvorrichtung angebracht wird, so soll die 
Dose an der Leitung und der Stecker am Strom- 
verbraucher befestigt sein. 


c) Bei Hochspannung müssen Steckvorrich- 
tungen mit einem Ausschalter verbunden sein, 
welcher das Einstecken und Ausziehen des 
Steckers unter Spannung verhindert. 


17. N 447 


$ 14. 
Sicherungen. 


. a) Schmelzsicherungen und Selbstschalter 
sind 80 zu bemessen oder einzustellen, daß die 
von ihnen geschützten Leitungen keine gefähr- 
liche Erwärmung annehmen können; sie müssen 
so eingerichtet oder angeordnet sein, daß sie 
den Strom unterbrechen, ohne daß ein Licht- 
bogen bestehen bleibt. 


1. Die Stärke der Schmelzsicherung soll der 
Betriebsstromstärke der zu schützenden Leitungen 
und der Stromverbraucher tunlichst angepaßt werden. 
Sie soll jedach nicht größer sein, als nach der 
Belastungstabelle und den übrigen Ausführungs- 
regeln des $ 20 für die betreffende Leitung zu- 
lässig ist. 

- 2. Bei Schmelzsicherungen sollen weiche, plastische 

Metalle und Legierungen nicht unmittelbar den 
Kontakt vermitteln, sondern die Schmelzdrähte 
oder Schmelzstreifen sollen in Kontaktstücke aus 
Kupfer oder gleichgeeignetem Metalle eingelötet 
sein. 

3. Schmelzsicherungen, die nicht spannungslos 
gemacht werden können, sollen derart gebaut oder 
angeordnet sein, daß sie auch unter Spannung, 
eventuell mittels geeigneter Hilfsmittel, von unter- 
wiesenem Personal ungefährlich ausgewechselt werden 
können. 


b) Schmelzsicherungen für geringe Strom- 
stärken müssen bei Niederspannung so gebaut 
sein, daß die fahrlässige oder irrtümliche Ver- 
wendung von Einsätzen für zu hohe Strom- 
stärken Konstruktionsmäßig ausgeschlossen ist. 
(Ausnahme siehe $ 2 h.) 

4. Als geringe Stromstärken gelten solche bis 

30 Ampere, doch soll für Stromstärken unter 

6 Ampere die Unverwechselbarkeit der Sicherungen 

nicht gefordert werden. 


c) Die Normalstromstärke und die Höchst- 
spannung sind auf dem Einsatz der Schmelz- 
sicherung zu verzeichnen. 

d) Leitungen sind durch Abschmelzsiche- 
rungen oder Selbstschalter zu schützen. (Aus- 
nahmen siehe g und h.) 

5. Bei Niederspannung sollen die Sicherungen 
an einer den Berufenen leicht zugänglichen Stelle 
angebracht werden; es empfiehlt sich, solche tun- 
lichst zu zentralisieren. 


e) Die Sicherungen sind an allen Stellen 
anzubringen, wo sich der Querschnitt der 
Leitungen nach der Verbrauchsstelle hin ver- 
mindert. Die Sicherung muß hierbei tunlichst 
nahe an der Verjüngungsstelle liegen. 

6. Bei Abzweigungen kann das Anschlußleitungs- 
stück von der Hauptleitung zur Sicherung, wenn 
seine einfache Länge nicht mehr als etwa 1 m beträgt, 
von geringerem Querschnitt sein als die Haupt- 
leitung sofern es von entzündlichen Gegenständen 
feuersicher getrennt und nicht aus Mehrfachleitungen 
hergestellt ist. 


f) Bei Querschnittsverkleinerungen sind in 
den Fällen, wo die vorhergehende Sicherung 
den schwächeren Querschnitt schützt, weitere 
Sicherungen nicht mehr erforderlich. 


7. Bei Niederspannung können mehrere Vertei- 
lungsleitungen eine gemeinsame Sicherung von 
höchstens 6 Ampere Normalstromstärke erhalten. 
Querschoittsverminderungen oder Abzweigungen 
jenseits dieser Sicherung brauchen in diesem Falle 
nicht weiter gesichert zu werden. Bei größeren 
Beleuchtungskörpern können ausnahmsweise ge- 
meinsame Sicherungen für höchstens 10 Ampere 
Normalstromstärke zugelassen werden, wenn die 
Spannung nicht mehr als 125 Volt beträgt. 


g) Betriebsmäßig geerdete Leitungen dürfen 
im allgemeinen keine Sicherung enthalten. 


8. Ausgenommen von dieser Bestimmung 
sind die geerdeten Außenleiter von Mehrleiter- 
systemen. 

9. Die neutralen oder Nulleiter von Mehrleiter- 
oder Mehrphasensystemen sollen in der Regel keine 
Sicherungen enthalten. Ausgenommen hiervon sind 
isolierte Leitungen, die von einem neutralen oder 
Nulleiter abzweigen und Teile eines Zweileiter- 
systems sind; diese dürfen Sicherungen enthalten. 
Wird ein solches System nur einpolig gesichert, 
so sollen die Abzweigungen vom Nulleiter als 
solche gekennzeichnet sein. 


h) Die Vorschriften über das Anbringen von 
Sicherungen beziehen sich nicht auf Leitungen 
an Schaltanlagen sowie auf die Verbindungs- 
leitungen zwischen Maschinen, Transformatoren, 
Akkumulatoren, Schaltanlagen und‘ dergleichen 
sowie auf solche Fälle, wo durch das Abschmelzen 
einer etwa angebrachten Sicherung Gefahren 
im Betriebe der betreffenden Einrichtungen 
hervorgerufen werden könnten. 


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Elektrotechnische Zeitschrift. 190%. Heft 17. 


235. April 1907. 


§ 15. 
Meßgeräte. 


, Bei Meßgeräten für Hochspannung müssen 
die Gehäuse entweder gegen die Betriebs- 
spannung sicher isolieren oder sie müssen ge- 
erdet sein, oder es müssen die Meßgeräte von 
Schutzkästen umgeben oder hinter Glasplatten 
derart verlegt sein, daß auch ihre Gehäuse 
gegen zufällige Berührung geschützt sind. Die 
an Meßtransformatoren angeschlossenen Mef- 
geräte unterliegen dieser Vorschrift nicht, wenn 
ihr Sekundärstromkreis gegen den Uebertritt 
von Hochspannung gemäß $ 4 geschülzt ist. 


F. Lampen und Zubehör. 


§ 16. 
Fassungen und Glühlampen. 


a) Die unter Spannung gegen Erde stehen- 
den Teile der Fassungen müssen auf feuer- 
sicherer Unterlage montiert und durch feuer- 
sichere Umhülung, die jedoch nicht unter 
Spannung gegen Erde stehen darf, vor Be- 
rührung geschützt sein. 


1. Materialien, die entzündlich oder hygroskopisch 
sind, oder in der Wärme erhebliche Formverände- 
rungen erleiden, sollen nicht als Bestandteile von 
Fassungen verwendet werden Vergleiche § 10. 


b) Fassungen für Spannungen über 250 Volt 
dürfen keine Ausschalter haben. 


c) Die unter Spannung gegen Erde stehen- 
den Teile der Lampen müssen der zufälligen 
Berührung entzogen sein. 

d) Glühlampen in der Nähe von entzünd- 
lichen Stoffen müssen mit Vorrichtungen ver- 
sehen sein, welche die Berührung der Lampen 
mit den entzündlichen Stoffen verhindern. 

e) Bei Hochspannung sind zugängliche 
Glühlampen und Fassungen nur bei Gleich- 
strom und nur bis 1000 Volt gestattet. Ihre 
äußeren Metallteile müssen geerdet sein. 


§ 17. 
Bogenlampen. 


a) An Örtlichkeiten, wo von Bogenlampen 
herabfallende glühende Kohleteilchen gefahr- 
bringend wirken können, muß dies durch ge- 
eignete Vorrichtungen verhindert werden. Bei 
Bogenlampen ınit verminderter Luftzufuhr sind 


keine besonderen Vorrichtungen hierfür er- 
forderlich. 


b) Bei Bogenlampen sind die Laternen (Ge- 
hänge, Armaturen) gegen die Spannung führenden 
Teile zu isolieren und bei Verwendung von Trag- 
seilen auch diese gegen die Laternen. 

1. Die Einführungsöffnungen für die Leitungen 
an Lampen und Laternen sollen so beschaflen sein, 
daß die Isolierhüllen nicht verletzt werden. Bei 
Lampen und Laternen für Außenbeleuchtung ist 


darauf Bedacht zu nehmen, daß sich in ihnen kein 
Wasser ansammeln kann, 


c) Werden die Zuleitungen als Träger der 
Bogenlampe verwendet, so müssen die An- 
schlußstellen von Zug entlastet sein und die 
Leitungen dürfen nicht verdrillt werden. 

Bei Hochspannung dürfen die Zuleitungen 
nicht als Aufhängevorrichtung dienen. 

d) Bei Hochspannung muß die Lampe ent- 
weder gegen das Aufzugsseil und, wenn sie an 
einem Metallträger angebracht ist, auch gegen 
diesen doppelt isoliert sein, oder Seil und 
Träger sind zu erden. Bei Spannungen über 
1000 Volt müssen diese beiden Vorschriften 
gleichzeitig befolgt werden. Stromführende Teile 
von Bogenlampenkuppelungen müssen gegen den 
Träger doppelt isoliert und gegen Regen ge- 
schützt sein. 

e) Bei Hochspannung müssen Bogenlampen 
während des Betriebes unzugänglich und von 
Abschaltvorrichtungen abhängig sein, welche ge- 
statten, sie zum Zweck der Bedienung span- 
nungslos zu machen. 


8 18. 


Beleuchtungskörper, Schnurpendel und 
Handlampen. 


a) In und an Beleuchtungskörpern dürfen 
nur Leitungen mit wasserdichter Isolierhülle 
von einer der angewandten Spannung ent- 
sprechenden Beschaffenheit benutzt werden. 

Wird "die: Leitung .an der. Außenseite des 
Beleuchtungskörpers geführt, so muß sie so be- 
festigt sein, daß sie sich nicht verschieben 
und durch scharfe Kanten. nicht verletzt werden 


geerdet sein. 


kann. Bei Hochspannung dürfen die Leitungen 
von zugänglichen Beleuchtungskörpern nur 
geschützt geführt werden. | 


1. Die zur Aufnahme von Drähten bestimmten Hohl- 
räume von Beleuchtungskörpern sollen derart be- 
schaffen sein, daß die einzuführenden Drähte sicher 
ohne Verletzung der Isolierung durchgezogen werden 
können; die engsten für zwei Drähte bestimmten Rohre 
sollen bei Niederspannung wenigstens 6 mm, dei 
Hochspannung wenigstens 12 mm im Lichten 
haben. 

2. Bei Niederspannung sollen Abzweigstellen in 
Beleuchtungskörpern tunlichst zentralisiert werden. 

3. Bei Hochspannung sollen Abzweig- und 
Verbindungsstellen in Beleuchtungskörpern 
nicht angeordnet werden. 

4. Beleuchtungskörper sollen so angebracht 
werden, daß die Zuführungsdrähte nicht durch 
Bewegen des Körpers verletzt werden können; 


Fassungen sollen an den Beleuchtungskörpern zu- 
verlässig befestigt sein. 


b) Bei Hochspannung sind zugängliche 
Beleuchtungskörper nur bei Gleichstrom und nur 
bis 1000 Volt gestattet. Ihre Metallkörper müssen 


c) Werden die Zuleitungen als Träger des 
Beleuchtungskörpers verwendet (Schnurpendel), 


so müssen die Anschlußstellen von Zug ent 
entlastet sein. 


d) Bei Hochspannung sind Schnurpendel 
unzulässig. 

e) Für Handlampen, deren äußere Metallteile 
nicht sämtlich zuverlässig geerdet sind, gelten 
folgende Bestimmungen: Die äußeren Teile 
der Fassungen müssen aus Isolierstoff bestehen 
und sämtliche stromführenden Teile der Be- 
rührung entziehen. 

Die Griffe müssen aus Isolierstoff herge- 
stellt sein; innere Metallteile der Griffe dürfen 
nicht bis zur Einführungsstelle der Leitungen 
durchgeführt werden. | 

Die Einführung der biegsamen Leitungen 
muß derart ausgebildet sein, daß auch bei roher 
Behandlung ein Bruch an dieser Stelle nicht 
zu befürchten ist. 

lst die Lampe mit einem Schutzkorbe, Auf- 
hängehaken, Tragebügel oder dergleichen ver- 
sehen, so müssen diese auf isolierender Unter- 
lage befestigt sein. 


f) Hahnfassungen an Handlampen sind 
verboten. 


g) Bei Hochspannung sind Handlampen 
nicht zulässig. (Vergleiche $ 28.) 


G. Beschaffenheit und Verlegung der 
Leitungen. 


$ 19. 
Beschaffenheit der Leitungen. 


Soweit nicht die Verwendung blanker Lei- 
tungen gestattet ist, müssen die Leitungen mit 
einer Isolierhülle versehen sein, deren Haltbar- 
keit und Isolierfähigkeit den vorliegenden Be- 
triebsverhältnissen entspricht. 


1. Man unterscheidet folgende Leitungsarten, für 

welche besondere Normalien gelten: 

Blanke Leitungen (Leitungen, die nur gegen 
chemische Einflüsse geschützt sind, werden den 
blanken Leitungen gleichgestellt). 

Gummibandleitungen, nur geeignet zur festen 
Verlegung über Putz in trockenen Räumen 
für Spannungen bis 125 Volt. 

Gummiaderleitungen (Leitungen mit wasserdichter 
Isolierhülle), geeignet zur festen Verlegung 
für Spannungen bis 1000 Volt, unter Putz 
nur in Rohren, und zum Anschluß transpor- 
tabler Stromverbraucher bis 500 Volt. 

Spezialgummiaderleitungen, geeignet zur festen 
Verlegung für jede Spannung und zum An- 
schluß transportabler Stromverbraucher bis 
1500 Volt Spannung. 

Panzerader, geeignet zur festen Verlegung für 
Spannungen bis 1000 Volt und zum Anschluß 
transportable Stromverbraucher bis 500 Volt 
Spannung. 

Rohr- und Falzdrähte, geeignet zur festen Ver- 
legung für Spannungen bis 1000 Volt. 

Gummiaderschnüre, geeignet zur festen Verlegung 
für Spannungen bis 1000 Volt und zum Anschluß 
transportabler Stromverbraucher bis 500 Volt. 

Fassungsadern, geeignet zur Installation in und 
an Beleuchtungskörpern für Spannungen bis 
250 Volt. 

Pendelschnur, geeignet zur Installation 
Schnurzugpendeln bis 250 Volt Spannung. 

Blanke Bleikabel. 

Asphaltierte Bleikabel. 


Armierte asphaltierte Bleikabel. 


von 


‚4 werden. : = ù 


8 20. 
Bemessung der Leitungen. 


Elektrische Leitungen sind so zu bemessen 
daß sie bei den vorliegenden Betriebsverhält- 
nissen genügende mechanische Festigkeit be- 
sitzen und keine unzulässigen Erwärmungen 
annehmen können. | 


1. Isolierte Kupferleitungen und nicht unterirdisch 
verlegte Kabel aus Leitungskupfer sollen höchstens 
mit den in nachstehender Tabelle verzeichneten 
Stromstärken dauernd belastet werden. 


Quer- Strom- Quer- Strom- ay 
schnitt in stärke | schnitt in stärke 3° 
Quadrat- in Quadrat- in e 
millimetern Ampere | millimetern Ampere e = 
0,75 4 95 165 23 

1 6 120 200 oÅ a 

1,5 ‚10 150 235 cag 
2,5 15 185 .275 goi 

4 20 240 330 in 2 =- 

6 30 310 40 |35 

10 40 400 500 255 
16 60 500 600 Fg 
25 80 625 700 P 
35 90 800 850 a 
50 100 1000 1000 3o 
70 130 53 


Blanke Kupferleitungen bis zu 50 qmm unter- 
liegen gleichfalls den Vorschriften der vorstehenden 
Tabelle, blanke Kupferleitungen über 50 qmm und 
unter 1000 qmm Querschnitt können mit 2 Ampere 
für das Quadratmillimeter belastet werden. Auf 
Freileitungen finden dıe vorstehenden Zahlen- 
bestimmungen keine Anwendung. 

2. Bei intermittierendem Betriebe ist die zeit- 
weilige Erhöhung der Belastung über die Tabellen- 
werte zulässig, sofern dadurch keine größere Er- 
wärmung als bei der der Tabelle entsprechenden 
Dauerbelastung entsteht. 

Beim Anschluß von Bogenlampen, Motoren und 
ähnlichen Stromverbrauchern mit wechselndem 
Stromverbrauch, für welche keine zuverlässigen An- 
haltspunkte für die kurzzeitigen Stromstösse vor- 
liegen, empfiehlt es sich, mindestens das 11/, fache 
der Normalstromstärke der Bemessung des Leitungs- 
querschnittes zu Grunde zu legen. | 

3. Der geringste zulässige Querschnitt für Kupfer- 
leitungen beträgt für Leitungen an und in Beleuch- 
tungskörpern 0,75 qmm, für isolierte Leitungen bei 
Verlegung in Rohr oder auf Isolierkörpern, deren 
Abstand nicht mehr als 1 m beträgt, 1 qmm, für 
blanke Leitungen in Gebäuden, sowie für isolerte 
Leitungen in Gebäuden und im Freien, bei denen 
der Abstand der Befestigungspunkte mehr als 1 m 
beträgt, 4 qmm, bei Freileitungen für Nieder- 
spannung 6 qmm, dei Freileiluugen für Hoch 
spannung 10 qmm. 

4. Bei Verwendung von Leitern aus minder- 
wertigem Kupfer oder anderen Metallen sollen 
die Querschnitte so gewählt werden, daß sowohl 
Festigkeit wie Erwärmung durch den Strom den 
im Vorigen für Kupfer gegebenen Querschnitten 
entsprechen. 


5 21. 
Allgemeines über Leitungsverlegung. 


a) Festverlegte Leitungen müssen durch ihre 
Lage oder durch besondere Verkleidung vor 
mechanischer Beschädigung geschützt sein; 
soweit sie unter Spannung gegen Erde stehen, 
ist im Handbereich stets eine besondere Ver- 
kleidung zum Schutz gegen mechanische Be- 
schädigung erforderlich. (Ausnahmen siehe 
§ 8d, 28g und 30a.) 

4. Bei armierten Bleikabeln und metallumhüllten 
Leitungen gilt die Metallhülle als Schutzverkleidung. 


Bei Niederspannung gelten Rohre ($ 241) als 
Schutzverkleidung. 


b) Bei Hochspannung müssen Schutzver- 


kleidungen aus Metall geerdet, solche aus Iso- 
lierstoff dürfen nicht hygroskopisch sei. 


2. Bei Hochspannung gilt als nicht hygro- 
Skopischer Isolierstof für Sch utszverkleidungen 
auch imprägniertes Holz, 


c) Transportable Leitungen und bewegliche 
Leitungen, welche von festverlegten abgezweig 
sind, bedürfen eines besonderen Schutzes D 
dann, wenn sie roher Behandlung ausgesetzt sind. 

d) Geerdete Leitungen können a an 
Gebäuden befestigt oder in die Erde ver 
werden, jedoch ist eine Beschädigung on = 
tungen durch die Befestigungsmittel oder ä 
Einwirkung zu verhüten. 

3, Strecken einer geerdeten Betriebsleitung sollen 
nicht durch Erde allein ersetzt werden. 


e) Ungeerdete blanke Leitungen a 
nur auf zuverlässigen lIsolierkörpern ve 


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Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 17. 


25. April 1907. | 
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oder gleichwertige Verbindungsmittel erhalten, an 


f) Ungeerdete blanke Leitungen müssen, 
soweit sie nicht unausschaltbare gleichpolige 
Parallelzweige bilden, in einem der Spannweite, 
Drahtstärke und Spannung angemessenen 
Abstand von einander und von Gebäudeteilen, 
Eisenkonstruktionen u. dergl. entfernt sein. 


4. Ungeerdete blanke Leitungen sollen, soweit 
sie nicht unausschaltbare Parallelzweige sind, in der 
Regel bei Spannweiten von mehr als 6 m etwa 
20 cm, bei Spannweiten von 4—6 m etwa 15 cm 
und bei kleineren Spannweiten etwa 10 cm vonein- 
ander, in allen Fällen aber etwa 5 cm von der Wand 
oder von Gebäudeteilen entfernt sein. (Vergleiche 
$ 312.) 

5. Bei Verbindungsleitungen zwischen Akkumula- 
toren, Maschinen und Schalttafeln und auf Schalt- 
tafeln, ferner bei Zellenschalter-Leitungen und bei 
parallel geführten Speise-, Steig- und Verteilungs- 
leitungen können starke Kupferschienen sowie starke 
Kupferdrähte in kleineren Abständen voneinander 
verlegt werden. 

Kleinere Abstände zwischen den Leitungen sind 
nur zulässig, wenn diese Abstände durch geeignete 
lsolierkörper gewährleistet sind, die nicht mehr als 
1 m voneinander entfernt sind. 


0. Blanke Hochspannungsleitungen sollen, 
soweit sie nicht wunausschaltbare Parallel- 
zweige Sind, von einander, von der Wand oder 
anderen Gebäudeteilen und von der eigenen 
Schutzverkleidung nicht weniger als ı cm für 
je 1000 Volt, mindestens aber ç cm entfernl Sein. 
Für die Bemessung der Abstände ist die Span- 
nung massgebend, die belrieösmässig zwischen 
den Leitungen oder swischen Leitungen und 
Wand vorhanden ist. 

7. Wird eine Hochspannungsleilung an der 
Aussenseite eines Gebäudes geführt, So soll an 
keiner Stelle der Abstand von der dusseren 
Gebäudewand weniger als ı cm für je 1000 Volt, 
mindestens aber 10 cm betragen. (Siehe auch 
$ 226) Ausgenommen hirrvon sind Kabel. 


g) Isolierte Leitungen dürfen entweder offen 
auf geeigneten Isolierkörpern oder in Rohren 
verlegt werden. Pr 


8. Leitungen sollen in der Regel so verlegt 
werden, daß sie ausgewechselt werden können. 
(Vergleiche § 262.) 

9. Isolierte oflen verlegte Leitungen sollen bei 
Niederspannung im Freien mindestens 2 cm, in 
Gebäuden mindestens 1 cm von der Wand entfernt 
gehalten werden. 

10. Gummibandleitungen (siehe 8 191) sollen auch 
in Isolierrohren nur über Putz verlegt werden. 
Gummiaderleitungen in Isolier- oder Metallrohren 
dürfen auch unter Putz verlegt werden. 

11. Isolierte Leitungen mit metallener Schutzhülle 
(Panzerader, Rohrdrähte usw.) können in trockenen 
Räumen und im Freien an maschinellen Kon- 
struktionen und Apparaten, welche ständiger Über- 
wachung unterstehen (wie Krahne, Schiebebühnen 
usw.), direkt auf \Vänden und Konstruktionsteilen 
mit Schellen befestigt werden. 

12. Bei Einrichtungen, bei denen ein Zusammen- 
legen von Leitungen unvermeidlich ist (z. B. Re- 
guliervorrichtungen, Schaltanlagen), dürfen Leitungen 
mit wasserdichter Isolierhülle so verlegt werden, daß 
sie sich berühren, wenn eine Lagenveränderung aus- 
geschlossen ist. 


13. Bei Hochspannung gilt als angemessener 
Abstand von auf Glocken, Rollen usw. verleglen 
isolierlten Leitungen von der Wand bis 1000 Volt 
mindestens 2 cm, oberhalb 1000 Volt mindestens 
1 cm für je 1000 Volt, wenigstens aber ç cm. 
Hierbei sollen isolierende Schutsverkleidungen 
der Leitungen mindestens 5 cm abstehen. 


. h) Beieisenumhüllten Leitungen oderKabeln 
für Ein- oder Mehrphasenstrom und bei isolierten 
Leitungen, die durch Eisenrohre geschützt sind, 
mussen sämtliche zu einem Stromkreise ge- 
hörigen Leitungen in der gleichen Eisenhülle 
enthalten sein, sofern nicht in anderer Weise 
eine gefährliche Erwärmung der Eisenhülle ver- 
mieden wird. 


‚ D Die Verbindung von Leitungen unter- 
aan sowie die Abzweigung von Leitungen 
ma nur mittels Lötung, Verschraubung oder 
a eichwertiger Verbindung hergestellt werden. 


14. Die Verbindung der Leitungen mit den 
Apparaten, Maschinen, Sammelschienen und Strom- 
verbiauchern soll durch Schrauben oder gleich- 
werüge Mittel ausgeführt werden. 

Fi hnüre oder Drahtseile bis zu 6 qmm und 
„zeldrähte bis zu 25 qmm Kupferquerschnitt 
Er mit angebogenen Ösen an die Apparate 
etestigt werden. Drahtseile über 6 qmm, sowie 
a über 25 qmm Kupferquerschnitt sollen mit 
a ne oder gleichwertigen Verbindungs- 
BR versehen sein. Bei Schnüren und Draht- 
ven jeder Art sollen in der Regel die einzelnen 


a 


Drähte jedes Leiters, wenn sie nicht Kabelschuhe 


den Enden miteinander verlötet sein. 


15. Es empfiehlt sich, die Verbindungen von 
Schnüren untereinander und die Abzweigungen von 
denselben mit Abzweigklemmen auf. isolierender 
Unterlage oder mit gleichwertiger Vorrichtung an- 
zuführen. An und in Beleuchtungskörpern sind bei 
Niederspannung auch für Schnüre Lötungen zu- 


lässig. - 


k) Bei Verbindungen oder Abzweigungen 
von isolierten Leitungen ist die Verbindungs- 
stelle in einer der sonstigen Isolierung möglichst 


gleichwertigen Weise zu isolieren. 


l) Transportable Leitungen dürfen an fest- 
verlegte nur mittels lösbarer Verbindungen an- 


geschlossen werden. 


m) Von einem Stecker darf nur eine trans- 
portable Leitung abgehen. Abzweigungen von 
eitungen und Verlängerungen 


transportablen 
sind nur mittels Steckvorrichtung zulässig. 


n) Kreuzungen stromführender Leitungen 
unter sich und mit Metallteilen sind so auszu- 


führen, daß Berührung ausgeschlossen ist. 


o) Es sind Maßnahmen zu treffen, um zu 
verhindern, daß Schwachstromleitungen durch 


Starkstromleitungen gefährdet werden. 


16. Bezüglich der Sicherung vorhandener Fern- 
sprech- und Telegraphenleitungen wird auf das 
Gesetz über das Teelegraphenwesen des Deutschen 
Reiches vom 6. April 1892 und auf das Telegraphen- 


wegegesetz vom 18. Dezember 1899 verwiesen. 


Ss 22. 
Freileitungen. 


a) Ungeerdete Freileitungen dürfen nur auf 


Porzellanglocken, Rillenisolatoren oder gleich- 
wertigen Isoliervorrichtungen verlegt werden. 


b) Freileitungen, sowie Apparate an Frei- 


leitungen sind so anzubringen, daß sie ohne 
besondere Hülfsmittel weder vom Erdboden 
noch von Dächern, Ausbauten, Fenstern und 
anderen von Menschen betretenen Stätten aus 
zugänglich sind; bei .-Wegübergängen müssen 
sie insbesondere einen angemessenen Abstand 
vom Erdboden oder einen geeigneten. Schutz 
gegen Berührung erhalten. 
1. Ungeschülste Freileitungen für Hoch- 
spannung Sollen in der Regel mit ihren tiefsten 


Punkten mindestens 6 m von der Erde, und 


bei befahrenen Wegübergängen mindesiens 7 m 

von der Fahrbahn entfernt Sein. 

c) Träger und Schutzverkleidungen von 
Fretleitungen, welche mehr als 750 Volt gegen 
Erde führen, müssen durch einen roten Blitzpfeil 
sichtbar gekennzeichnet sein. 

d) Leitungen, Schutznetze und ihre Träger 
ınüssen genügenden Widerstand (auch gegen 
Winddruck und Schneelast) bieten. 

2. Freileitungen können mit größeren Strom- 
stärken belastet werden, als der Tabelle in § 20 1 
entspricht, sofern dadurch ihre Festigkeit nicht 
merklich leidet. 

3. Angaben für die Bemessung von Freileitungen 
siehe „Normalien für Freileitungen”. ; 

e) Den örtlichen Verhältnissen entsprechend 
sind Freileitungen mit besonderer Rücksicht 
auf die mit ihnen verbundenen Generatoren, 
Motoren und Transformatoren durch Blitzschutz- 
vorrichtungen zü sichern, die auch bei wieder- 
holten Entladungen wirksam bleiben. 

4. Wenn verschiedene Phasen oder Polaritäten 
durch benachbarte Blitzableiter gesichert werden, 
ist darauf zu achten, daß durch die Erdplatten keine 
gefährliche Spannung im Boden zwischenliegender 
Wege oder sonstiger von Menschen begangener 
Stellen entstehen. 

f) Bei Freileitungen für Hochspannung 
müssen blanke Leitungen verwendet werden; 
wo ützende Dünste zu befürchten sind, ist ein 
schützender Anstrich gestattet. 

g) Bei Freileitungen für Spannungen über 
1000 Volt müssen Eisenmaste und deren Anker- 
drähte gut geerdet werden, wenn erforderlich, 
durch eine parallel zur Stromleitung verlegte 
geerdete Leitung. Ankerdrähte von Holzmasten 
sind zu erden oder mit zuverlässigen Abspann- 
isolatoren über Reichhöhe zu versehen. . 

h) Wenn Freileitungen parallel mit anderen 
Leitungen verlaufen, oder sie kreuzen, ist die 
Führung der Drähte so einzurichten, oder es 
sind solche Vorkehrungen zu treffen, daß eine 
Berührung der beiden Arten von Leitungen 
miteinander auch im Falle eines Drahtbruches 
verhütet oder ungefährlich gemacht wird, oder 
es müssen innerhalb der fraglichen Strecke alle 


449 


Teile der Leitungsanlage mit entsprechend er- 
höhter Sicherheit ausgeführt werden. 

i) Fernsprechfreileitungen, die an einem 
Freileitungsgestänge für Hochspannung ge 
führt sind, müssen so_eingerichtet sein, daß ge- 
fährliche Spannungen in ihnen nicht auftreten 
können oder sie sind wie Hochspannungs- 
leitungen zu behandeln. Fernsprechstellen 
müssen so eingerichtet sein, daß auch bei even- 
tueller Berührung zwischen den beiderseitigen 
Leitungen eine Gefahr für die Sprechenden 
ausgeschlossen ist. x 

k) Wenn eine Hochspannungsleitung über 
Ortschaften, bewohnte Grundstücke und ge- 
werbliche Anlagen geführt wird, oder wenn 
sie sich einem Verkehrswege soweit nähert, 
daß die Vorüberkommenden durch Draht- 
brüche gefährdet werden können, müssen die 
Leitungsdrähte entweder so hoch angebracht 
werden, daß im Falle eines Drahtbruches die 
herabhängenden Enden mindestens 3 m vom 
Erdboden entfernt sind, oder es müssen Vor- 
richtungen angebracht werden, welche das 
Herabfallen der Leitungen verhindern oder 
welche die herabgefallenen Teile selbst span- 
nungslos machen, oder es müssen innerhalb der 
fraglichen Strecke alle Teile der Leitungsanlage 
mit entsprechend erhöhter Sicherheit ausgeführt 
werden. 

Im Falle der Verwendung von Schuts- 
netzen bei Hochspannung sollen diese durch 
ihre Form und ihre Lage den Leitungs- 
drahten gegenüber eine sufällige Berührung 
swischen dem Netz und den intakten Leitungs- 
drähten verhindern und einen gebrochenen 
Draht auch bei starkem Winde abfangen. 

Sie sollen, wo sie nicht geerdet werden können, 
isoliert sein. 

6. Bei Winkelpunkten von Hochspannungs- 
leıtungen sollen Fangbügel angebracht werden, 
welche beim Bruch von Isolatoren das Herab- 
fallen der Leitungen verhindern. 


l) Hochspannungs - Freileitungen ın Ort- 
schaften und ausgedehnten gewerblichen An- 
lagen müssen während des Betriebes strecken- 
weise spannungslos gemacht werden können. 


§ 23. 
Installationen im Freien 


a) Im Freien verlegte Leitungen müssen 
abschaltbar sein. 

b) Im Freien ist die feste Verlegung von 
Mehrfachleitungen unzulässig. 

c) Träger und Schutzverkleidungen von 
Hochspannungsleitungen im Freien, welche mehr 
als 750 Volt gegen Erde führen, müssen durch 
einen roten Blitzpfeil sichtbar gekennzeichnet 
sein. 

1. Bei im Freien oflen verlegten Leitungen ist 
der Schutz gegen Berührung besonders zu beachten. 

2. Ungeschützte Niederspannungsleitungen im 
Freien sollen so verlegt werden, daß sie ohne be- 
sondere Hilfsmittel nicht berührt werden können, 
sie sollen jedoch mindestens 2!/ m vom Erdboden 
entfernt sein. 

3- Ungeschülzte Hochspannungsleitungen im 
Freien sollen in der Regel mit ihrem tiefsten 
Punkt mindestens 6 m von der Erde entfernt 
sein. 

4. Bei Reklamebeleuchtungen und ähnlichen In- 
stallationen können die Leitungen nach der Höchstzahl 
der gleichzeitig betriebenen Lampen berechnet werden. 

5. Apparate sollen tunlichst‘ nicht im Freien 
untergebracht werden; läßt sich dies nicht ver- 
meiden, so soll für besonders gute Isolierung, guten 
Schutz gegen Berührung und gegen schädliche 
Witterungseinflüsse Sorge getragen werden. 


I 2. | 
Leitungen in Gebäuden. 
a) In Wohnräumen sind ungeerdete blanke 
Leitungen nicht zulässig. 
b) Bei Hochspannung sind ungeerdete blanke 


Leitungen außerhalb elektrischer Betriebs- und 
Akkumulatorenräume nur als Kontaktleitungen 


gestattet. 


c) Bei Abzweigstellen muß den auftretenden 
Zugkräften durch geeignete Anordnungen Rech- 
nung getragen werden. 

d) Durch Wände, Decken und Fußböden 


‘sind die’ Leitungen so hindurchzuführen, daß 


sie gegen Feuchtigkeit, mechanische und chemi- 


sche Beschädigung sowie Oberflächenleitung 
` ausreichend geschützt sind. 


1. Die Durchführungen sollen entweder der in 
den betreflenden Räumen gewählten Verlegungsart 


-+ at Han E E AS E EEN EEES E A N 


450 


. entsprechen, oder es sollen haltbare isolierende Rohre 
verwendet werden, und zwar für jede einzeln verlegte 
Leitung und für jede Mehrfachleitung je ein Rohr. 

In feuchten Räumen sollen entweder Porzellan- 
oder gleichwertige Rohre verwendet werden, deren 
Gestalt keine merkliche Oberflächenleitung zuläßt, 
oder die Leitungen sollen frei durch genügend weite 
Kanäle geführt werden. | | 

Über Fußböden sollen die Rohre mindestens 10 cm 

. vorstehen; sie sollen gegen mechanische Beschädi- 

. gungen sorgfältig geschützt sein. Bei Hochspan- 

‚nung sollen die Rohre ausserdem an Decken 
und Wandflächen mindestens 5 cm vorsiehen 


$ 25. 
Isolier- und Berestigungskörper. 


a) Holzleisten sind unzulässig. | 


b) Krampen sind nur zur Befestigung vo 
betriebsmäßig geerdeten Leitungen zulässig 
sofern dafür gesorgt ist, daß der Leiter weder 
mechanisch noch chemisch durch die Art der 
Befestigung beschädigt wird. 


c) Isolierglocken, -Rollen, -Ringe und -Kleın- 
men (mit Ausnahme von Kabelklemmen) müssen 
aus Porzellan, Glas oder gleichwertigem Material 
bestehen. 

d) Bei Hochspannung müssen Klemmen so 
angebracht oder so ausgebildet sein, daß merk- 
liche Oberflächenleitung ausgeschlossen ist. Es 
ist unzulässig, zwei oder mehr Drähte von ver- 
schiedener Polarität oder Phase in eine Klemme 
zu verlegen. 

e) Glocken müssen: so angebracht werden, 
daß sich kein Wasser in ihnen ansammeln kann. 

f) Glocken, Rollen, Ringe und Klemmen 
müssen so angebracht werden, daß sie die 
Leitungen in angemessenem Abstand von ein- 
ander, von Gebäudeteilen, Eisenkonstruktionen 
und dergleichen entfernt halten. 


1. Bei Führung von Leitungen auf gewöhnlichen 
Rollen längs der Wand soll auf höchstens 80 cm 
eine Befestigungsstelle kommen, Bei Führung an 
der Decke können den örtlichen Verhältnissen ent- 
sprechend ausnahmsweise größere Abstände gewählt 
werden. 

2. Mehrfachleitungen sollen nicht so befestigt 
werden, daß ihre Einzelleiter aufeinander gepreßt 
sind. Metallene Bindedrähte sind bei ungepanzerten 
Mehrfachleitungen ungeeignet. 


8 26. 
Rohre. 


a) Papierrohre müssen einen Metallüberzug 
haben. | 

db) Metallene oder metallüberzogene Rohre 
müssen bei Hochspannung in solcher Stärke 
verwendet werden, daß sie auch den nach den 
Ortsverhältnissen zu erwartenden mechanischen 
und chemischen Angriffen widerstehen. 

Bei Hochspannung sind die Stoßstellen 
metallener Rohre metallisch zu verbinden und 
die Rohre zu erden. 


c) In ein und dasselbe Rohr dürfen nur 
Leitungen verlegt werden, die zu dem gleichen 
Stromkreise gehören. (Vergleiche auch $ 21h.) 

Ausnahmen (siehe § 28i) sind zulässig für 
Schaltanlagen in Betriebsräumen. 

d) Drahtverbindungen innerhalb der Rohre 
sind, außer in Beleuchtungskörpern, nicht zu- 
lässig. 


1. Rohre sollen so verlegt werden, daß sich in 
ihnen kein Wasser ansammeln kann. 


2. Bei Metall- und Isolierrohren sollen im 
allgemeinen die lichte Weite, sowie die Anzalıl 
und der Radius der Krümmungen so gewählt sein, 
daß man die Drähte einziehen und entfernen kann. 
Bei Leitungen von mehr als 16 qmm Querschnitt 
kann von der Auswechselbarkeit abgesehen werden, 
wenn die Rohre oflen verlegt und jederzeit zugäng- 
lich sind. Die Rohre sollen ferner mit ent- 
sprechenden Armaturen, z. B. Tüllen versehen sein, 
so daß die Isolierung der Leitungen durch vor- 
stehende Teile und scharfe Kanten nicht verletzt 
werden kann. 

3. Rohre, die für mehr als einen Draht bestimmt 
sind, sollen mindestens 11 mm, des Hochspannung 
mindeslens ış mm lichte Weite haben. 


4. Wenn bei offener Verlegung einzelne Leitungs: 
strecken durch Rohre geschützt werden, sind 
geringere Rohr-Durchmesser zulässig. Das Gleiche 
gilt bei Schaltanlagen. 


§ 27. 
Kabel. 


a) Blanke und asphaltierte Bleikabel dürfen 
nur so verlegt werden, daß sie gegen mechani- 


.‚Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 17. 


sche und chemische Beschädigungen geschützt 
sind. (Vergleiche auch $ 21h.) | 


1. Bleikabel jeder Art mit Ausnahme von Gummi- 
kabeln bei Niederspannung dürfen nur mit End- 
verschlüssen, Muflen oder gleichwertigen Vor- 
kehrungen, welche das Eindringen von Feuchtig- 
keit verhindern und gleichzeitig einen guten elek- 
trischen Anschluß gestatten, verwendet werden. 


b) Esist daraufzu achten, daß an den Befes- 
tigungsstellen der Bleimantel nicht eingedrückt 
oder verletzt wird; Rolırhaken sind unzulässig. 

c) Prüfdrähte sind wie die zugehörigen 
Kabeladern zu behandeln. 

Bei Hochspannung sind sie so anzuschließen, 
daß sie nur zu Messungen an den zugehörigen 
Kabeladern dienen. 


H. Behandlung verschiedener Räume. 


Für die nachbenannten Räume gelten außer 
den normalen Vorschriften noch die folgenden 
Sonderbestimmungen. 


82. 
Elektrische Betriebsräume. 


a) Entgegen $ 3a bedürfen bei Nieder- 
spannung die unter Spannung gegen Erde 
stehenden Teile keines besonderen Schutzes 
gegen Berührung. 

b) Entgegen $ 3b kann bei Gleichstrom bis 
1000 Volt von einer Schutzvorrichtung insoweit 
abgesehen werden, als diese nach den örtlichen 


Verhältnissen entbehrlich ist oder die Bedienung. 


und Beaufsichtigung behindert. 

c) Bei Hochspannung sind auch solche 
blanke Leitungen gestattet, welche nicht Kontakt- 
leitungen sind. Vergleiche $ 24b. i 

d) Schalter in Betriebsräumen brauchen der 
Bestimmung in §1la nur bei der Stromstärke zu 
genügen, für deren Unterbrechung sie bestimmt 
sind. Auf solchen Schaltern ist außer der 
Betriebsspannung und Betriebsstromstärke auch 
die zulässige Ausschaltstromstärke zu vermerken. 


1. Schalter brauchen nicht Momentschalter zu sein. 


e) Entgegen $ ı1f können Nulleiter und 
betriebsmäßig geerdete Leitungen ausschaltbar 
gemacht werden. | | 

f) Entgegen $ 12b sind in Betriebsräumen 
bei nicht allpolig abschaltenden Anlassern keine 
besonderen Ausschalter notwendig. 


2. Die Regel des § 122 ist für Betriebsräume 
nicht maßgebend. 


g) Die im $ 21a geforderte Schutzverklei- 
dung ist bei Niederspannung und bei isolierten 
Hochspannungsleitungen unter 1000 Volt nur 
insoweit erforderlich, als sie mechanischer Be- 
schädigung ausgesetzt sind. | 

h) Unverwechselbarkeit der Sicherungen 
wird für Leitungen innerhalb von Betriebs- 
räumen nicht gefordert. | 

i) Bei Schalt- und Signalanlagen ist es ge- 
stattet, Leitungen verschiedener Stromkreise 
in einem Rohr zu verlegen. 

k) Entgegen $ 18g sind Handlampen bei 
Gleichstrom bis 1000 Volt zulässig; ihre 
Bauart muß der angewendeten Spannung ent- 
sprechen. . 

§ 29. 
Abgeschlossene elektrische 
Betriebsräume. 


a) In solchen Räumen gelten die Bestimmun- 
gen für elektrische Betriebsräume mit der Maß- 
gabe, daß auch bei Hochspannung ein Schutz 
der unter Spannung stehenden Teile nur gegen 
ne Berührung gefordert wird. (Siehe auch 

b) Bei Hochspannung dürfen entgegen $7a 
Transformatoren ohne geerdetes Metullgehäuse 
und ohne besonderen Schutzverschlag aufge- 
stellt werden, wenn ihr Gestell geerdet ist. 


8 30. 
Betriebsstätten. 


a) Entgegen $ 21a dürfen bei Nieder- 
spannung die im Handbereich liegenden Zu- 
führungsleitungen zu Maschinen ungeschützt 
verlegt werden, wenn ihre Isolierung einer Be- 
schädigung nicht ausgesetzt ist. 

b) Bei Hochspannung müssen ausgedehnte 
Verteilungsleitungen während des Betriebes für 
Notfälle ganz oder streckenweise spannungslos 
gemacht werden können. 


. 256. April 1907. 


8 31. 
Feuchte Räume. 


a) Die nicht geerdeten nach feuchten 
Räumen führenden Leitungen müssen allpolie 
abschaltbar sein. 

b) Isolierte Leitungen müssen eine wasser- 
dichte Isolierhülle von einer der angewandten 
Spannung entsprechenden Beschaffenheit haben. 

Für Spannungen über 1000 Volt sind nur 
Kabel zulässig. DR 

c) Die feste Verlegung von Mehrfachleitun- 
gen ist unzulässig. 

d) Transportable Leitungen müssen durch 
eine schmiegsame Umhülung gegen Be- 
schädigung besonders geschützt sein. 


1. Bei offen verlegten Leitungen ist der Schutz 
gegen Berührung besonders zu beachten. Siehe §3, 

2. Offen verlegte ungeerdete Leitungen ollen 
in einem Abstand von mindestens 5 ct“ von- 
einander und 5 cm von der Wand auf zuver- 
lässigen Isolierkörpern verlegt werden. (Vergleiche 
8214). Sie können mit einem in der Feuchtigkeit 
haftenden und haltbaren Anstrich versehen sein. 

3. Apparate sollen tunlichst nicht in feuchten 
Räumen untergebracht werden; läßt sich dies nicht 
vermeiden, so soll für besonders gute Isolierung, 
guten Schutz gegen Berührung und gegen die 
schädlichen Einflüsse der Feuchtigkeit Sorge ge- 
tragen werden. 

4. In feuchten Räumen soll Hartgummi beiSt vor- 
richtungen nicht verwendet werden. (Vergleicheg 131.) 


S 32. 
Durchtränkte Betriebsstätten und 
Lagerräume, 


Für durchtränkte Räume gelten außer den 
Vorschriften des § 31: „Feuchte Räume“ noch 
die folgenden Zusatzbestimmungen. 

a) An geeigneten Stellen sind Tafeln anzu- 
bringen, welche in deutlich erkennbarer Schrift 
vor Berührung der Leitungen warnen und 
zur vorsichtigen Handhabung der elektrischen 
Einrichtung auffordern. 

b) Lampen, die ohne besondere Hilfsmittel 


zugänglich sind, müssen geerdete oderisolierende 


und feuchtigkeitsbeständige Armaturen haben. 
Hahnfassungen sind verboten. 

c) Bogenlampen müssen während des Be- 
triebes unzugänglich und von Abschaltvorrich- 
tungen abhängig sein, welche gestatten, sie 
zum Zwecke der Bedienung spannungslos zu 
machen. 

d) Hochspannung ist in durchtränkten 
Räumen nur ausnahmsweise bei Gleichstrom 
bis 1000 Volt zulässig, wenn die Leitungen auch 
außerhalb der Räume abschaltbar und auper- 
dem die unter Spannung stehenden Teile von 
Leitungen, Apparaten und Stromverbrauchern 
der Berührung entzogen sind. 


S 33. 
Betriebsstätten und Lagerräume 
mit ätzenden Dünsten. 


a) Festverlegte Leitungen müssen je nach 
Art der auftretenden Dünste gegen chemische 
Beschädigungen tunlichst geschützt sein. 

b) Für Handlampen sind nur Leitungen mit 
wasserdichter Isolierhülle und besonderer gegen 
die chemischen Einflüsse schützender Hülle ge- 
stattet. " 

c) Die Verwendung von Spannungen über 
1000 Volt ist für Licht- und Motorenbetrieb 
unzulässig. 

1. Entgegen der Regel & 122 ist Holz auch bei 

Steuerschaltern nicht zulässig. 


S 34. 
Feuergefährliche Betriebsstätten und 
Lagerräume., 


a) Die Umgebung von Dynamomaschinen, 
Elektromotoren, Transformatoren, Umformern, 
Widerständen usw. muß von entzündlichen 
Material frei gehalten werden können. 

b) Sicherungen, Schalter und ähnliche Ap- 
parate, in denen betriebsmäßig Stromunter- 
brechung stattfindet, sind in feuersicheren 
Schutzhüllen unterzubringen. BI 

c) Blanke Leitungen sind nicht zulässig. 
Isolierte Leitungen sind nur mit wasserdichter 
Isolierhülle zulässig. 

1. Auf Schutz gegen mechanische Beschädigung 
ist besonders zu achten. 

d) Die Verwendung von Spannungen über 
1000 Volit ist unzulässig. 


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25. April 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 190%. Heft 17. 


§ 35. 
Explosionsgefährliche Betriebsstätten 
und Lagerräume. 


a) Dynamomaschinen, Elektromotoren, Trans- 
formatoren, Umformer und Widerstände, des- 
gleichen Ausschalter, Sicherungen und ähnliche 
Apparate, in denen betriebsmäßig Stromunter- 
brechung stattfindet, dürfen nur insoweit ver- 
wendet werden, als für die besonderen Verhält- 
nisse explosionssichere Bauarten bestehen. 

b) Leitungen müssen eine wasserdichte Iso- 
lierhülle haben, deren Beschaffenheit der ver- 
wendeten Spannung entspricht, und sind nur 
in Rohren oder als Kabel zulässig. Mehrfach- 


.leitungen sind unzulässig. 


c) Es sind nur Glühlampen zulässig, welche 
im luftleeren Raume brennen. Sie müssen mit 
dicht schließenden Überglocken, welche auch 
die r»ssung dicht einschließen, versehen sein. 

d) Die Verwendung von Hochspannung ist 
in solchen Räumen nicht zulässig. | 

e) Etwaige behördliche Sondervorschriften 
über . explosionsgefährliche Betriebe bleiben 
durch vorstehende Bestimmungen unberührt. 


§ 36. 
Schaufenster, Warenhäuser und ähnliche 
Rä'me, sofern darin leicht entzündliche 
Stoffe aufgestapelt sind. 


a) Festverlegte Leitungen müssen, soweit 
sie mit leicht entzündlichen Stoffen in Be- 
rührung kommen können, bis in die Lampen- 
träger oder in die Anschlußdosen vollständig 
durch Rohre geschützt sein. 


b) Beleuchtungskörper und andere Strom- 
verbraucher, welche ihren Standort wechseln, 
sind 

entweder mit metallumhüllter Leitung 

oder mittels besonders geschützter Leitung 

ohne Metallmantel anzuschließen. 

Im ersten Falle ist das eine Ende der Metall- 
umhüllung mit dem Metallmantel der Fassung 
leitend zu verbinden, das andere Ende ist 
an eine geerdete Leitung anzuschließen. 


Im zweiten Falle ist nur biegsame Leitung mit 
wasserdichterlIsolierhülle zulässig, die zum Schutz 
gegen mechanische Beschädigung mit einem 
Überzug aus widerstandsfähigein Material (z. B. 
Segeltuch, Leder, Hanfschnurumklöpplung) ver- 
sehen ist. j 

c) Sämtliche Schalter, Anschlußdosen und 
Sicherungen müssen mit widerstandsfähigen 
Schutzkästen umgeben und an solchen Plätzen 
fest angebracht sein, wo eine Berührung mit 
leicht entzündlichen Stoffen ausgeschlossen ist. 


‚ 4) Hochspannung ist in Räumen, in denen 
leicht entzündliche Stoffe aufgestapelt sind, 
nicht zulässig. 


J. Provisorische Einrichtungen. 
§ 87. 


. a) Den örtlichen Verhältnissen entsprechend 

sind die provisorischen Einrichtungen durch 
Schutzgeländer, Schutzverschläge oder der- 
gleichen mit Warnungstafel vor deın Zutritt Un- 
berufener abzugrenzen und bei Hochspannung 
nötigenfalls unter Verschluß zu halten. 

b) Für fest verlegte Leitungen sind Ab- 
weichungen betreffend die Stützpunkte der Lei- 
tungen u. dergleichen zulässig, doch ist dafür zu 
sorgen, daß die Vorschriften hinsichtlich mecha- 


nischer Festigkeit, zufälliger gefahrbringender 


Berührung, Feuersicherheit und Erdung für den 
ordnungsmäßigen Gebrauch erfüllt sind. 
c) Die beweglichen und transportablen 


Einrichtungen sowie die- Beleuchtungskörper, 


Apparate, Meßinstrumente usw. müssen den 
allgemeinen Vorschriften genügen. 

d) Bei Schalt- und Verteilungstafeln ist Holz 
alg Konstruktions-, nicht aber als Isoliermaterial 


zulässig. 


K. Theater und: diesen gleichzustellende 
Versammlungsräume. 


Für diese Räume gelten außer den normalen 


Vorschriften noch die folgenden Sonderbe- 
Siimmungen: 


§ 38. 
Allgemeine Bestimmungen. 


a) Für ‚Theaterinstallationen darf Hoch- 
spannung nicht verwendet werden. 


b) Die elektrischen Leitungsanlagen sind von 


der Hauptschalttafel ab in Gruppen zu unter- 
Dreileiteranlagen sind, soweit tunlich, 
von den Hauptverteilungsstellen ab in Zwei- 
leiterzweige, bestehend aus Mittel- und Außen- 


teilen. 


leiter, zu unterteilen. 


c) In Räumen, die mehr als drei Lampen 


enthalten, sowie in sämtlichen Korridoren, 
Treppenhäusern und Ausgängen sind die 
Lampen an mindestens zwei getrennt gesicherte 
Zweigleitungen anzuschließen. Von dieser Be- 
stimmung kann abgesehen werden, wenn die 
Notlampen eine genügende Allgemein-Beleuch- 
tung gewähren. 

d) Falls eine elektrische Notbeleuchtung 
eingerichtet wird, ınüssen deren Lampen an 
eine oder mehrere räumlich und elektrisch von 
der Hauptanlage unabhängige Stromquellen an- 
geschlossen werden. | 

e) Die Schalter und Sicherungen sind tun- 
lichst gruppenweise zu zentralisieren und dürfen 
dem Publikum nicht zugänglich sein. 


S 39. 
Bestimmungen für das Bühnenhaus. 


Für Installationen des Bühnenhauses (Bühne, 
Untermaschinerien, Arbeitsgalerien und Schnür- 
boden, auch Garderoben und sonstige Neben- 
räume im Bühnenhause) gelten außer den vor- 
erwähnten allgemeinen, noch die folgenden 
Zusatzbestimmungen: 

a) Schalttafeln und Bühnenregulatoren sind 
derartig anzuordnen, daß eine unbeabsichtigte 
Berührung durch Unbefugte ausgeschlossen ist. 


Auf die Endausschalter an Bühnenregu- 
latoren findet die Vorschrift des Paragraphen 11d 
keine Anwendung, sofern die vom Regulator be- 
dienten Stromkreise an zentraler Stelle allpolig 
ausgeschaltet werden können. 

b) Bei Beleuchtungskörpern mit Farben- 
wechsel muß der Querschnitt der gemeinschaft- 
lichen Rückleitung unter der Annahıne be- 
messen werden, daß alle Lampen aller Farben 
mit voller Lichtstärke gleichzeitig brennen. 

c) Betriebsmäßig stromführende blanke 
Leitungen sind (abgesehen von g) nicht zu- 
lässig. 
weder zur Stromführung noch als Erdungs- 
leitung benutzt werden. 


d) Fest verlegte Leitungen müssen in der. 
Weise installiert werden, daß sie in erster Linie 


gegen die zu erwartenden mechanischen Be- 
schädigungen geschützt sind. 

e) Mehrfachleitungen zum Anschluß beweg- 
licher Bühnenbeleuchtungskörper müssen bieg- 
same Kupferseelen mit wasserdichten Isolier- 
hüllen haben und durch starke schiniegsame 
nichtmetallische Schutzhülle gegen mechanische 
Beschädigung geschützt sein. 

1. Die Kupferseele der Gummiaderlitzen soll aus 
einzelnen Drähten von nicht über 0,2 mm Durch- 
messer bestehen. 

2. Die Befestigung der biegsamen Leitungen soll 
derart sein, daß auch bei roher Behandlung an der 
Anschlußstelle ein Bruch nicht zu befürchten ist. 

3. Die Anschlußstücke sind mit der Schutz- 
umhüllung so zu verbinden, daß die Kupferseelen 
an der Anschlußstelle von Zug entlastet sind. 
Steckkontakte müssen innerhalb widerstandsfähiger, 

' nicht stromführender Hüllen liegen und so ange- 
ordnet sein, daß zufällige Berührung der strom- 
führenden Teile, soweit sie nicht geerdet sind, ver- 
hindert wird. 

f) Für vorübergehend gebrauchte Szenerie- 
Installationen kann von der Erfüllung der all- 
gemeinen Vorschriften für die Verlegung von 
Leitungen ausnahmsweise abgesehen werden, 
wenn Leitungen mit wasserdichter Isolierhülle 
verwendet werden, die Verlegungsart jegliche 
Verletzung der Isolierung ausschließt und diese 
Installation während des Gebrauches unter be- 
sonderer Aufsicht steht. In diesem Falle sind 
Drahtschellen für Einzelleitungen zulässig und 
Durchführungstüllen entbehrlich. 

g) Blanke Stromführungs - Kontaktplatten 
sind auf der Bühne zulässig, müssen aber, so- 
lange sie unter Spannung stehen, bewacht und 
nach Gebrauch sofort ausgeschaltet werden. 

h) Die Sicherungen der Anschlußleitungen 
für Bühnenbeleuchtungskörper (OÖberlichter, 


Kulissen, Rampen, Versatz- und Effektbeleuch- 


tung) sind im fest verlegten Teil der Leitung 
anzubringen, in diesem Falle genügt für jeden 
Körper je eine Sicherung für alle Lampen einer 
Farbe. Der Querschnitt transportabler Leitungen 


Flugdrähte und dergleichen dürfen 


461 


— 


und die Sicherungen sind derjenigen Be- 
triebsstromstärke anzupassen, für welche der 
Stecker bestimmt ist. In den Beleuchtungs- 
körpern selbst sind Sicherungen nicht zulässig. 
= i) Bei Regulierwiderständen, die an be- 
sonderen, nur dem Bedienungspersonal zugäng- 
lichen feuersicheren Stellen angebracht sind, ist 
eine Schutzhülle .aus feuersicherem Material ent- 
behrlich. 

4. Die Stufenschalter für den Bühnenregulator 
sollen unmittelbar bei den Regulierwiderständen 
selbst angebracht sein, können aber durch Über- 
tragung betätigt werden. | 


k) Die fest angebrachten Glühlampen auf der 
Bühne sowie sämtliche Glühlampen in Arbeits- 
räumen, Werkstätten, Garderoben, Treppen und 
Korridoren müssen mitSchutzkörben oder Schutz- 
gläsern versehen sein,. welche nicht an der 
Fassung, sondern an den Lampenträgern be- 
festigt sind. 

l) Die Bühnenbeleuchtungskörper und 
deren Anschlüsse (Oberlichter, Kulissen, Ram- 
pen, Effekt- und Versatzbeleuchtungen) müssen 
folgenden Bedingungen entsprechen: 

Die Spannung zwischen irgend zwei Leitern 
eines Beleuchtungskörpers darf 250 Volt nicht 
übersteigen. | 

Holz ist weder als Isolier- noch als Kon- 
struktionsmaterial zulässig. 

Die Beleuchtungskörper sind mit einem 
Schutzgitter für die Glühlampen zu versehen. 

Innerhalb der Beleuchtungskörper sind 
blanke Leiter dann zulässig, wenn sie gegen 
zufällige Berührung geschützt sind. 

Hängende Beleuchtungskörper sind, auch 
wenn sie geerdet werden, gegen ihre Tragseile 
zu isolieren. . 

Bühnenscheinwerfer, Projektionsapparate, 
Blitzlampen und dergleichen sind mit einer 
Vorrichtung zu versehen, welche das Heraus- 
fallen glühenderKohlenteilchen oder dergleichen 
verhindert. 


L. Inkrafttreten dieser Vorschriften. 
0 

a) Diese Vorschriften gelten für Anlagen 
oder Erweiterungen derselben, welche nach dem 
1. Januar 1908 fertiggestellt: werden. 

b) Der Verband Deutscher Elektrotechniker 
behält sich vor, sie den Fortschritten und Be- 
dürfnissen der Technik entsprechend abzu- 
ändern. 


Die Maschinennormalien-Kommission 


hat die in den letzten Jahren an den Verband 
gelangten Abänderungs-Vorschläge sowie die 
jetzt seitens der Vereine nach Aufforderung 


zugesandten Anträge einer Bearbeitung unter- 


zogen, und wird auf Grund derselben nach- 
stehende Änderung an den „Normälien für 
Bewertung und Prüfung von elektrischen 
Maschinen und Transformatoren“ der Jahres- 
versammlung zur Beschlußfassung vorlegen. . 


Abänderungs-Vorschläge zu den „Normalien 
für Prüfung und Bewertung von elektrischen 
Maschinen und Transformatoren“. 


Zu „Definitionen“. 


Am Schlusse derselben ist zuzufügen: 

„Unter Voltampere ist das Produkt aus 
Stromstärke, Spannung und dein der Stromart 
entsprechenden Zahlenfaktor zu verstehen.“ 


r 


Zu § 2 (Leistung). 
Derselbe soll lauten: 


„Als Leistung gilt bei ‘allen Maschinen und 
Transformatoren die abgegebene. Dieselbe ist 


‚anzugeben bei Gleichstrom in Kilowatt (KW), 


bei Wechselstrom in Kilovoltampere (KVA) mit 
Angabe des geringsten zulässigen. Leistungs- 
faktors. Bei Abgabe von mechanischer Leistung 
ist dieselbe in Pferdestärken (PS) anzugeben. 

Außerdem sind anzugeben und auf dem 
Leistungsschild (vergl. §§ 4, 5, 6) oder auf einem 
besonderen Schild zu verzeichnen die normalen 
Werte von Tourenzahl bezw. Frequenz, Span- 
nung und Stromstärke, bei Asynchronmotoren 
auch die beim Anlassen auftretende Spannung 
an den Schleifringen.“ 


468 


KElektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 17. 


| Zu $ 9 (Leistung). 

© = Der Paragraph erhält folgenden Zusatz: 
„Hierbei soll die Bürstenstellung für Be- 
lastungsschwankungen von ein Viertel Last bis 
Vollast unverändert bleiben.“ 


Zu $ 25 (Überlastung). 

Der Paragraph soll lauten: 

„Diese Vorschriften gelten auch für Gene- 
ratoren mit verändeslicher Spannung, bei denen 
die Spannungsänderung durch annähernd pro- 
portionale Änderung der Tourenzahl erreicht 
wird. Bei Generatoren und Motoren, die bei 
normaler Spannung mit abgeschwächtem Felde 


arbeiten, ist von einer Überlastungsprobe ab- 
zuschen.* 


Zu $ 48 (Spannungsänderung). 

Der Paragraph soll lauten: 

„Bei Transformatoren ist sowohl der 
Öhnmsche Spannungsverlust als auch die Kurz- 
schluß-Spannung bei normaler Stromstärke an- 
zugeben, beides auf den Sekundärkreis be- 
zogen.“ - E. 

Es ist zulässig die Kurzschluß-Spannung bei 
einer von der nomalen nicht allzusehr ab- 
weichenden Stromstärke zu messen und pro- 
portional auf normale Stromstärke umzurechnen. 

| Zu „Anhang“. 

Der ganze letzte Teil, von: „Bei Gleich- 
strom-Generatoren . . . bis — besonders zum 
Ausdruck kommen“ ist zu streichen. 


FINANZIELLE UND 
GESCHÄFTLICHE NACHRICHTEN. 


Bergmann-Elektrizitäts-Werke A.-G. 


Dem Bericht über das am 31. XII. 1906 ab- 

ken Geschäftejahr entnehmen wir, daß 
er Umsatz 160564896 M (13209492 M i. V.) be- 

trug. Der Reingewinn von 2304532,12 M wird 
wie folgt verteilt: 4%, Dividende auf 10 Mill. M 
= 400000 M, Tantièmen an Vorstand und Auf- 
sichtsrat 313 543,98 M, 140%% Superdividende auf 
10 Mill. M = 1 400 000 M, Vortrag auf neue Rech- 
nung 190 988,14 M. Die Abschreibungen betragen 
im ganzen 1329 102,85 M. 
er Bericht teilt mit, daß die Firma mit 
Rücksicht auf die französischen Steuerverhält- 
nisse unter dem Namen „Société Anonyme des 
Usines électriques Bergmann“ in Frankreich eine 
Fabrik mit einem Aktienkapital von 240 000 Fres 
begründet hat. Um sich Unabhängigkeit von 
den Zulieferanten zu sichern, hat die Firma 
beschlossen, im laufenden Jahre ein eigenes 
Metsllwerk zu errichten. | 

Vorstand: S. Bergmann, P. Berthold, J. 
Hissink, R. Kinzelbach. 

Aufsichtsrat: Th. Dirksen, Berlin, Vors.; 
J. Pschorr, München, stellv. Vors.; R. Eftertz, 
Unna-Königsborn; R. Koch, Berlin; R. Kolbe, 
St. Petersburg; E. Kretzer, Berlin; Th. Menz, 
po raan: A. Schöller, Berlin; R. Schomburg, 
erlin. —z. 


Hartmann & Braun A.-G. 


Dem Bericht über das am 31. XII. 1906 ab- 
gelaufene sechste Geschäftsjahr ist folgendes 
zu entnehmen: Der Reingewinn von 475 859,03 M 
nebst 38 103,98 M Vortrag soll wie folgt verteilt wer- 
den: 4°, Dividende auf 1,7 Mill. M = 68000 M, 
Tanti&men 268 229,63 M, Spezial-Reserve 10000 M, 
80/, Superdividende = 136 000 M, Vortrag 31 733,38 
M, die Abschreibungen betrugen 284700 M 
(144600 M i. V.). Zur allgemeinen Lage ihrer 
Industrie sagt der Bericht, daß sich der Mangel 
an ausreichendem Nachwuchs von gut vorge- 
bildeten Mechanikern von Jahr zu Jahr fühl- 
barer macht. Die Firma hat, um diesem Mangel 
abzuhelfen, im Jahre 1905 eine Lehrwerkstätte 
errichtet, in welcher 20 Lehrlinge unter Aufsicht 
eines Lehrmeisters und eines Assistenten einen 
streng methodischen Unterricht erhalten. Da 
diese Einrichtung gute Erfolge gezeitigt hat, 
wird ihre Nachahmung anderen Firmen em- 
pfoblen. 

ı ê Vorstand: Prof. E. Hartmann, Dr. F. Braun, 
Dr. L. Braun. i 

Aufsichtsrat: W. Braun, Vors.; Dr. H. Rössler, 
stellv. Vors.; A. Liebert, sämtlich Frankfurt a. M.; 
Dr. A. Braun, Berlin. —2. 


Verschiedenes. 


Kabelfabrik und Drahtindustrie A.-G. 
mit dem Sitze in Wien. Die obige Firma ist 
durch Vereinigung der bisherigen beiden Firmen 
Kabelfabrik A.-G., Wien, und Mährisch-Schlesi- 
sche A.-G. für Drahtindustrie entstanden. 


25. April 1907. 
KURSBEWEGUNG. 
Name ur % 
Akti ga- ao i £ g 
enl tionen | 3 $) cirie Es iedrig- Hoch: [Bentas 


Akkumulatorenfabrik A.-G. Berlin. . | 8 
Akk.-u. El.-Werkevorm. Boese &Co. Berlin] 4,5 
Allgem. Elektr.-Gesellschaft, Berlin . . .| 100 
Comp. Barcelonesa de Electr. . . Pst.I 14 
Bergmann-Elektr.-Werke A.-G., Berlin .f 14 
Berliner Elektricitäts-Werke . . I 
Berl. Masch.-A.-G. vorm. L. Schwartzkopf} 12 
A.-G. Brown, Boveri & Co. . . « . . fOMil.Fs 
Cont. Ges. f. elektr. Untern, Nürnberg .| 82 
Deutsch-Atlant. Telegraphen-Gesellschaft] 24 
Deutsch-Niederländ. Telegraphen-Ges. .| 7 
Deutsch-Übersee Elektr.-Ges. . . . . f 86 
Elektra A.-G., Dresden. . . . 2... $ 45 
El. Licht- u. Kraftanlagen A.-G., Berlin .| 30 
Bank f. elektr. Untern., Zürich . . . .B6MiLFs 
Gesellschaft f. elektr. Untern., Berlin . 87,5 
Hamburgische Elektr-Werke . . . . {| 18 
El.-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co. Frankf.] 20 
A.-G. Mix & Genest, Berlin . . . ... f 5 
Ges. f. elektr. Beleucht., Petersburg . H6MÜILRbL 
do. Vorzugsaktien .f9MilL.Rbl. 
El.-A.-G. vorm. Schuckert & Co., Nürnberg 50 
Siemens & Halske A.-G., Berlin . . . 54,5 
Siemens elektr. Betriebe. . . 2. 
Telephon-Fabrik A.-G. vorm. J. Berliner | 3 
Allgem. Deutsche Kleinbalın-Ges. . . 9,06 
Allgem. Lokal- u. Straßenbahn-Ges. . | 17 
Berlin-Charlottenburger Straßenbahn . 
Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen | 10 
Breslauer elektr. Straßenbahn. . . . | 42 
Ges. f. elektr. Hoch- u. Untergr.-Bahnen | 40 
Große Berliner Straßenbahn. -  "1100.0824 
Große Casseler Straßenbahn. . . . . 5 
Straßen-Eisenbahn-Ges. Hamburg . . f 21 
Straßenbahn Hannover. . . . 2 2. f 24 
Magdeburger Straßenbahn ..... J 6 


Isaria-Zähler-Werke, G. m.b. H., München. 
Die Firma teilt mit, daß sie ihr Aufsichtsrats- 
mitglied Herrn Otto Freiherrn von Feilitzsch 
als weiteren Geschäftsführer bestellt und ihrem 
Mitarbeiter Herrn Ernst Gütsel Gesamtprokura 
erteilt hat. 


BÖRSEN-WOCHENBERICHT. 


Berlin, den 20. April 1907. 


Nach den heftigen Schwankungen der letzten 
Wochen ist ein Zustand völliger Ruhe einge- 
treten. Die Umsätze sind auf allen Gebieten 
auf das niedrigste Maß zurückgegangen, wenn 
sich auch die Geldverbältnisse wesentlich ge- 
bessert haben. Die Ausgabe von 400 Mill. M 
4%, fünfjähriger Schatzanweisungen des Deut- 
schen Reiches und Preußens machte recht guten 
Eindruck, vermochte aber nicht den hiesigen 
Markt zu beleben. Nur der stark gewichene 
Kurs der deutschen Renten konnte ein wenig 
anziehen. 

Von Transportwerten waren Lombarden 
rückgängig auf die unbefriedigenden Abschluß- 
ziffern. 

Ultimogeld wird etwa 5%/, geschätzt, Privat- 
diskont 4°%/, bis 41/,0/,. 

General Electric Co. 146%, 

Uhilikupter (Kasse- 


Lieferung) . . . . Lstr. 9910. —. 
Elektrolyt. Kupfer!) Lstr. 117. —. —. 
bis 120. —. —. 

Zinn (Kasse-Lieferung) . Lstr. 186. —. —. 
Zink. ee . Lestr. 3.15. —. 
Blei. Ba se . Lstr. 20. 3. 6. 


Kautschuk fein Para: 4 sh. 11d. J. 


!) Nach „Mining Journal“ vom %. April. 


en u 
— 


— ÍL 196,75 |216,— || 201,-— 904, 201,10 
25 |1. 61,— | 78,75!| 69,50 71,50) 70,30 
87,7 | 1. 193,10 |216,— || 201,25 | 202,20| 201,25 
6,63 | 1. 118,25 |124,50 || 118,25 | 119,25; 118,50 
— |L 260,10 (285,90 || 271,50 | 274,50; 271,50 
89,8 | 1. 168,— |182,10 || 170,50 | 171,—| 170,90 
= HE, 219,50 241,60 222,25 | 24,— 224,— 
10 |L 185,— |206,50|| 188,75 | 190,25| 189,90 
9,384 | 1 69,70 | 72,50|| 69,50| 69,50 — 
19,79| 1. 122,20 1127,75 || 127,10 | 127,90) 127,90 
7,2% |1 109,— (115,76 || 110,— | 111,90! 111,90 
15 |1 147,— !159,— || 149,60 | 150,60! 150,— 
25|ı 70,— | 81,25|| 77,25| 77,40) 77,25 
17,33 |1 118,— |129,50 || 128,10 | 124,90 123,10 
86,793| 1 178,50 |189,50 || 181,75 | 1822| — 
85 |ı. 125,30 | 140,25 || 128,50 | 130,—| 128,50 
9,967 | 1. 151,— |159,75|| 186,— | 158,—| 156, — 
19,343] 1 127,— 1148,50 || 128, — | 129,90| 18, — 
— |ı 121,— |139,— || 136,50 | 187,60| 187,— 
— |ı 82,— | 92,—|| 85,76 | 86,50! 86,- 
— |ı 130,75 |140,—|| 134,75 | 135,75! 184,76 
29,1 | 1 108,60 |126,— || 114,— | 114,40! 114,— 
27 |1 167,— (181,60 || 170,75 | 171,40| 170,75 
25 |1. 107,— |118,50 || 107,75 | 108,50! 108,50 
ı IL 181,75 |200,— || 189,75 | 194,—| 189,75 
21,68 | 1. 88,— | 98,501 94,10 | 96,25| 96,25 
31,584 1. 148, — |156,10 || 161,75 | 162,75| 152,60 
6,91 | 1. = —_ er _ = 
3 IL 149, — |160,— || 149,— | 152,—! 149,— 
1,63 | 1. 121,— 15,—| — | — | — 
15 | 1. 127,— |132,10 || 129,60 | 129,70| 129,60 
8,0388 | 1. 168,— |185,50 || 172,75 | 178,60| 172,76 
1,979 | 1. 102,50 1109,60 || 104,— | 108,50) 104,26 
18,06 | 1. 182,30 |195,650 || 185,— | 185,50! 185,60 
16,02 | 1. 69,25 | 79,90 || 72,50 | 73,101 72,50 
45 | 1 157,— |163,— || 161,26 | 162,—| 161,60 


Briefkasten. 


Bei Anfragen, deren briefliche Beantwortung gewünscht 
wird. ist Porto beizulegen, sonst wird angenommen. das 
die Beantwortung an dieser Stelle im Briefkasten erfolgen 
soll. Jede Anfrage ist mit einer deutlichen Adresse des 
Anfragenden zu verseben. Anonyme Anfragen werden 
nicht beachtet. 


Sonderabdrücke werden nur aut besondere 
nur und gegen Erstattung der Selbst 
kosten geliefert, die bei dem Umbrechen des 
Textes auf kleineres Format nicht unwesentlich 
sind. Den Verfassern von Originalbeiträgen 
stellen wir bis zu 10 are Frl es betr. voll- 
ständigen Heftes kostenfrei zur BA ' 
wenn uns ein dahingehender Wunsch bei Ein- 
sendung der Hand mitgeteilt wird. Nach 
Druck des Aufsatzes erfolgte Bestellungen 
von Sonderabdrücken oder Heften können in 
der Regel nicht berücksichtigt. werden. 


Fragekasten. 


Frage 2. Wer liefert elektrische Klein- 
motoren mit allen Werkzeugen für Goldschmiede 
und Juwelenarbeiter? 

Frage 26. Wer liefert Drähte aus reinem 
Eisen von 0,08 mm Durchmesser und stärker 
genau auf Maß gezogen? 

AntwortaufFrage 19. Selenzellen liefern 
Ruhmers Physikalisches Laboratorium, 
Berlin SW. 48 und P. J. Kipp & Zonen, Deft. 


pO 


Berichtigung. 


Die auf S. 305 enthaltene Mitteilung des 
Herrn Dr. Burstyn über „Erzeugung ungo- 
dämptter elektrischer Schwingungen“ wurde ver 
sehentlich unter „Briefe an die Schriftleitung 
anstatt unter „Kleine Mitteilungen abgedruckt. 

Der auf Seite 328 angegebene Preis a 
Elektrolyt - Kupfer von Lstr. 118. —. a 
Lstr. 120. —. —. ist nicht wie angegeben a 
„Mining Journal“ vom 23. III. 1907 son er 
vom 30. Ill. 1907 entnommen. 


Abschluß des Heftes: 20. April 1907. 


Für die Schriftleitung verantwortlich: E. C. Zehm e in Berlin. — Verlag von Julius Springer in Berlin, 


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' versammlung in Hamburg vom 5. bis 9. Juni 1907. — 


2. Mai 1907. Elektrotechnische Zeitschritt. 


1907. Heft 18. 453 


e nn m en 


Friedrich Uppenborn. 


Wie den Lesern der „Elektrotechnischen 
Zeitschrift“ bereits kurz mitgeteilt worden 
ist!), verschied am 25. März in München nach 
kurzem schwerem Leiden Herr Stadtbaurat 
FriedrichUppenbornimAltervon48Jahren. 
Mit dem Verstorbenen ist einer der Männer 
dahingegangen, die die Entwicklung der 
Elektrotechnik aus ihren ersten Anfängen 
heraus bis zu ihrem jetzigen Stande nicht 
nur mitgemacht, sondern auch durch ihr 
eigenes Wirken wesentlich gefördert haben. 

Friedrich Uppenborn wurde am 29. Ja- 
nuar 1859 zu Hannover geboren. Nach dem 
Besuche des Realgymnasiums und des Ly- 
zeums seiner Vaterstadt bezog er das dortige 
Polytechnikum, um sich als Ingenieur aus- 
zubilden. Seine Mußestunden widmete er 
fast ausschließlich dem Studium der Elek- 
irotechnik, die damals an der Hochschule 
noch nicht gelehrt wurde. Nach dem Be- 
suche der Maschinenausstellung in Paris im 
Jahre 1878 lenkte er bereits die öffentliche 
. Aufmerksamkeit auf sich durch die von 
ihm mit Zuhilfenahme von Primärelementen 
und Scheinwerfern ausgeführte Bogenlicht- 
beleuchtung einiger Straßen und öffentlicher 


Elektrotechnische Zeitschrift 


(Centralblatt für Elektrotechnik) 


Organ des Elektrotechnischen Vereins 
und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker. 


Verlag: Jullus Springer In Berlin. — Schriftieitung : E. C. Zehme. 
Expedition: Berlin, N. 94. Monbijouplats 8, 


Die 

Elektrotechnische Zeitschrift 
kann durch den Buchhandel, die Post oder auch von der 
unterzeichneten Verlagshandlung zum Preise von M. 20,— 
(nack dem Ausland mit Porto-Aufschlag) für den Jahrgang 
bezogen werden. 

ANZEIGEN werden von der unterzeichneten Verlagshandlung, 
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Den Einsendern von Chiffre- Anzeigen wird für Annahme 
und freie Beförderung einlaufender Angebote eine Offerten- 
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BEILAGEN werden nacb Vereinbarung beigefügt. 

Alle Mitteilungen, welche den Versand der Zeitschrift, die 
Anzeigen oder sonstige geschäftliche Fragen betreffen, sind 
ausschliesslich zu richten an die 
Verlagsbuchhandlung von JULIUS SPRINGER in Berlin 

N. 24, Monbijouplatz 3. 
Pernsproch-Nummern: 111. 529, 111. 3480. 
Telegramm- Adresse: Springer- Berlin- Monbijou. 


Inhalt, 


(Nachdruck nur mit Quellenangabe, und bei Originalartikeln 
nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet.) 


Friedrich Uppenborn. S. 453. _ 
Erläuterungen zu den Normalien für dreipolige unver- 
wechselbare Steckvorrichtungen. Von Ober- Ingenieur 

A.Hermanni. 8, 454. 

Erläuterungen zu den Normalien für Lampenfüße und 
Fassungen mit Edison - Mignon - Gewindekontakt. Von 
Paul H. Perls. 8. 455 

Messung des Isolationswiderstandes und der Kapazität der 
einzelnen Leiter von Wechselstrom-Anlagen während des 
Betriebes. Von Dr. Johann Nahulka. N. 57. 

Schwere Fräsmaschine mit elektrischem Antrieb. S. 459. 

Theoretisches und Praktisches über Abschmelzsicherungen. 
Von Dr.-Ing. Georg J. Meyer. (Schluß von 3.435) 8. 00. 

Literatur. 8. 461. Besprechungen: Dr. J. Fricks Physiku- 
lische Technik oder Anleitung zu Experimentalvortiägen 
sowie zur Selbstherstellung einfacher Demonstrations- 
apparate. Von Dr. Otto Lehmann. — Die Zentrifugal- 
pumpen, mit besonderer Berücksichtigung der Schaufel- 
schnitte. Von Dipl Jng, Fritz Neumann. 

Kleinere Mitteilungen. 8. 465. 

Telegraphie und Signalwesen mit Leitung. 
9.46. Englisch-französischer Telegraphen- und Fern- 
sprechverkehr. — Telegraphenwesen in Afrika. 

Fernsprechen mit Leitung. 9. 466. Fernsprechen 
in Amerika. 

Drahtlose Telegraphie und Toelephonie. 
8. 465. ‚Der Wehnelt - Unterbrecher in Verbindung mit 
dem Righi-Oszillator. — Drahtlose Telegraphie in der 
Türkei und in Amerika. 

Elektrische Beleuchtungs- und Kraftüber- 
tragungs-Anlagen. 8. 465. Über den Stand der 
elektrischen Beleuchtung und die Anwendung der elek- 
trischen Energie in Rußland. — Bestimmung des Dampf- 
verbrauches an einer Alhdampf-Turbine. 

Elektrische Lampen, Heizvorrichtungen 
und Zubehör. 8. 467. Verwendung der Quecksilber- 

‚Jampf-Lampen. 

Elektrische Leitungsanlagen und Zubehör. 
S. 467. Verwendung von Aluminium als Leitungsmaterial. 

Elektrische Bahnen und Fahrzeuge. 8. 468. 
Einphasen-Bahnbetrieb in Italien. — Elektrischer Betrieb 
auf den schwedischen Staatsbahnen. 

Elektrische Krane und Winden. 8. 468. Auf- 
züūge mit gemischter hydraulischer und elektrischer 
Triebkraft. 

Verse hiedenes. 3.469, Museum der Geschichte der 
Technik und Industrie in Wien. — Weltausstellung Berlin. 

$ tente, Gebrauchsmuster und Auszüge. B. 469. 

(seinsnachrichten. 8. 471. Elektrotechnischer Verein 

| yungs-Bericht). — Verband Deutscher Elektrotechniker 

e v.) (Tagesordnung und Festplan für die XV. Jahres- 


Abb. 


Gebäude Hannovers. Bald nach seinem Ab- 
gange vom Polytechnikum gründete er in 
Hannover ein „Elektrotechnisches Bureau 
und Kommissionsgeschäft“, das er bis zum 
Jahre 1882 leitete. Schon als Schüler hatte 
Uppenborn gelegentlich in der Abfassung 
technischer Mitteilungen für die Tagespresse 
sich versucht und als Studierender bereits 
einige Aufsätze in der „Zeitschrift für an- 
gewandte Elektricitätslehre“, dem ältesten, 
deutschen Fachblatte für Elektrotechnik, 
veröffentlicht. Im Jahre 1881 übernahm 
Uppenborn selbst die Redaktion dieser 
bisher von Prof. Dr. Ph. Carl geleiteten 
und im Verlage von R. Oldenbourg er- 
schienenen Zeitschrift, die seit 1883 „Central- 
blatt für Elektrotechnik“ hieß. 

Nachdem sich Uppenborn im Jahre 
1881 längere Zeit in Paris zum Besuche der 
elektrotechnischen Abteilung der Weltaus- 
stellung aufgehalten hatte, kam er zu Be- 
ginn des nächsten Jahres als Ingenieur zur 
Firma Sehuckert & Co. nach Nürnberg, wo 
er seine bekannten Strom- und Spannungs- 
zeiger aushildete, gab aber schon Ende des 


ı) „ETZ“ 1907, 8. 318 und 352. 

3) Von einem Shnlichen Bildnis des Herrn Baurat 
Uppenborn ist eine Heliogravure auf Karton im Format 
3U><40 cm als Kunstblatt hergestellt worden, welches durch 
die Kunstanstalt J. B. Obernetter, München, Schiller- 
straße 20, portofrei für 250 M geliefert wird. D. Schrftltg. 


mmission für Iostallationsmaterial). 
huf de und geschäftliche Nachrichten. 8. 473. Gesell- 
Mix & ür elektrische Unternehmungen zu Berlin. -- A.-G. 
x & Gonest, Berlin. — Sachsenwerk, Licht- und Kraft- 
BEN — Elektrizitätswerk Siegerland, G. m. b. H., Siegen. 
erschiedenes.— Eingegangene Listen und Drucksachen. 


ursbew , — Bö S 
Briefkasten. 8, 474. rsen-Wochenbericht. S. 474. 
Pragekasten. 8, 474. 


Jahres 1883 diese Stellung wieder auf, um 
sich als Zivilingenieur in seiner Vaterstadt 
niederzulassen. Um die Mitte des Jahres 
1886 übernahm er die Leitung der elek- 
trotechnischen Versuchsanstalt des poly- 
technischen Vereins München, wo er sich 
eingehend mit Beleuchtungstechnik und der 
Theorie des elektrischen Lichtbogens be- 
schäftigte. Als im Jahre 1889 das von 
Uppenborn bis dahin fortlaufend geleitete 
„Zentralblatt für Elektrotechnik“ mit der 
bis dahin im 10. Jahrgange im Verlage von 
JuliusSpringer,Berlin,erscheinenden „Elek- 
trotechnischen Zeitschrift“ vereinigt wurde, 
die von da ab mit dem Untertitel „Central- 
blatt für Elektrotechnik“ im gemeinsamen 
Verlage von Julius Springer, Berlin, und R. 
Oldenbourg, München, weitergeführt wer- 
den sollte, übertrug man Uppenborn deren 
Schriftleitung. Zu diesem Zwecke gab 
Uppenborn gegen Ende 1889 seinen Posten 
in München auf und siedelte noch im gleichen 
Jahre nach Berlin über. Seine Redaktions- 
tätigkeit bei der „Elektrotechnischen Zeit- 
schrift“ dauerte bis zum 22. September 1894. 

In diesem Jahre folgte er einem Ruf der 

Stadt München, um die Stelle eines städti- 
schen Ingenieurs für Elektrotechnik zu über- 
nehmen. 


Q = — Jh x 
<1’ T u.» „a SHE 


N 


- 8 
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1.9 


Seit Oktober 1894 im Dienste der Stadt 
München, erwarb sich Uppenborn große 
Verdienste durch Verbesserung der öffent- 
lichen Beleuchtung, Einführung des elektri- 
schen Straßenbahnbetriebes und Ausbau der 
städtischen Blektrizitätswerke. | 

Es war ihm noch vergönnt, die Ver- 
wirkliehung seiner Pläne, die er im Auf- 
trage der Stadtgemeinde zur Ausnutzung 
der Wasserkräfte der Isar für die Gewin- 
nung elektrischer Energie ausgearbeitet 
hatte, zu erleben. Das große Wasserwerk 
bei Moosburg, 60 km nördlich von München. 
das nach Magistratsbeschluß dem Verstorhe- 
nen zur Ehre dessen Namen tragen soll, 
ist der Vollendung nahe und wird in kurzer 
Zeit dem Betriebe übergeben werden; ein 
zweites Werk im Süden der Stadt ist im 
Bau, die Inangriffnahme eines dritten Werkes 
im Norden der Stadt, zu dem die Pläne be- 
reits fertiggestellt sind, sollte Uppenborn 
nicht mehr erleben; mitten aus seinen 
regsten Schaffen hat ihn der Tod am 25. März 
1907 gerissen. | 

In gerechter Würdigung dieser seiner 
Verdienste ernannten die städtischen Kol- 
legien Uppenborn im Jahre 1899 zum 
städtischen Baurat und vollberechtigten Mit- 
gliede des Münchener Magistrats. 


18 


nn ee S 


Im Jahre 1901 wurde das von Uppen- 
born geschaffene Laboratorium der städti- 
schen Elektrizitätswerke, das in erster Linie 
die Nachprüfung der Blektrizitätszähler zur 
Aufgabe hatte, in einen Neubau verlegt und 
nach seinen Angaben in geradezu mustergül- 
tiger Weise eingerichtet. Diesem Umstande 
ist es hauptsächlich zu verdanken, daß die 
von Uppenborn für das Laboratorium an- 
gestrebte Befugnis amtlicher Prüfungen er- 
teilt und dem Laboratorium das Elektrische 
Prüfamt 3 unter der Leitung Uppenborns 
angegliedert wurde. 


Neben seinen Berufsarbeiten fand 
Uppenborn in seinem unermüdlichen 
Schaffensdrange noch Zeit, in einer Reihe 
von Kommissionen des Verbandes Deut- 
scher Elektrotechniker und der Vereinigung 
der Elektrizitätswerke tätig zu sein und an 
den Sitzungen und Jahresversammlungen 
dieser Vereine teilzunehmen. Im Verbande 
Deutscher Elektrotechniker, dessen Aus- 
schusse er seit dem Gründungsjahr 1893 
mit zweijähriger Unterbrechung bis zum 
Jahre 1900, und dessen Vorstand er von 
1901 an ununterbrochen angehörte, war er 
Mitglied der Sicherheits-, der Erdstrom-, 
der Revisions-, der Draht- und Kabel- und 
der Lichtmessungskommission; in der Ver- 
einigung der Elektrizitätswerke war cr als 
Vorsitzender und Redakteur der „Mitteilun- 
gen derVereinigung der Elektrizitätswerke"“, 
sowie vor allem als Vorsitzender der (elek- 
trotechnischen) Kommission I tätig. 


Uppenborns literarische Arbeiten 
zeiehnen sich aus durch eine gewandte 
Sprache, durch klare Sachlichkeit und nicht 
selten, besonders in der früheren Zeit, durch 
einen leichten humorvollen, gelegentlich 
auch sarkastischen Ton. Im Jahre 1888 
gab Uppenborn eine „Geschichte der 
Transformatoren“ (erschienen bei R. Olden- 
bourg) heraus, in der er sämtliche bis dahin 
angewandten und vorgeschlagenen Methoden 
zur Umwandlung der Wechselstromleistung 
bespricht. Ein großes Verdienst auf litera- 
rischem Gebiete hat sich Uppenborn 
ferner durch die Herausgabe seines „Kalen- 
ders für Elektrotechniker“ (im Verlage von 
R. Oldenbourg) erworben, der zum ersten 
Male im Jahre 1884, seit 1904 aber auch in 
einer Österreicher- und in einer Schweizer- 
Ausgabe erschien, und dessen 25. Jahrgang 
bereits vorbereitet wurde. 


Seit mehr als einem Jahre trug sich 
Uppenborn mit der Absicht, die reichen 
Erfahrungen, die er auf photometrischem 
Gebiete im Laufe der Jahre gesammelt 
hatte, in einem Buche der Öffentlichkeit zu 
übergeben. Er verwendete jede Stunde, 
die er nach der Erledigung seiner beruf- 
lichen Pflichten dafür erübrigen konnte, 
zur Ausarbeitung dieses Werkes, doch ist 
leider infolge seines plötzlichen Todes, wie 
so vieles andere, worauf sich gerade in der 
letzten Zeit sein rastloser Geist geworfen 
hatte, auch dieses unvollendet geblieben. 
Immerhin aber ist das Material bis auf 
wenige Kapitel bereits vorhanden, sodaß 
das Werk als Nachlaß des Verstorbenen in 
einigen Monaten wird erscheinen können. 


In Friedrieh Uppenborn ist einer der 
bedeutendsten Vorkämpfer der Elektrotech- 
nik dahingegangen. Mit derselben aus klei- 
nen Anfängen heraus groß geworden, stellte 
er sein ganzes starkes Können in ihren 
Dienst. Ihre Festigung nach innen und 
außen schwebte ihm als höchstes Ziel vor. 
Die Sicherheitsvorschriften des Verbandes 
Deutscher Elektrotechniker verdanken ihm 
als seinerzeitigem Ausschußmitgliede des 
Elektrotechnischen Vereins ihre Entstehung. 
Man kann die Geschichte der Elektrotech- 
nik in deren wissenschaftlichen und prak- 
tischen Bedeutung nicht aufzeichnen, ohne 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 18. 


den Namen Uppenborns an den bedeu- 
tendsten Entwicklungspunkten zu nennen. 
Seine Familie hat in dem Entschlafenen 
einen fürsorglichen Gatten und Vater, seine 
Mutter, deren Einfluß und Anregung seine 
Erziehung und seine heitere Lebensan- 
schauung so vieles verdanken, in ihm einen 
treuliebenden Sohn verloren. Das dauernde 
Andenken unser aller ist ihm sicher. 


C. Paulus. 


Erläuterungen zu den Normalien 
für dreipolige unverwechselbare Steckvor- 
richtungen.) 


Von Ober-Ingenieur A. Hermanni. 


Der vielfach geäußerte Wunsch, daß 
auch für dreipolige Steckvorrichtungen 
Normalien geschaffen werden möchten, 
nachdem solche für zweipolige StecKvor- 
richtungen durch Beschluß der Jahresver- 
sammlung des Verbandes Deutscher Elek- 
trotechniker im Jahre 1906 in Stuttgart fest- 
gesetzt worden sind, hat die Kommission 
für Installationsmaterial zu einer eingehen- 
den Bearbeitung dieser Frage veranlaßt. 

Die im Handel befindlichen dreipoligen 
Steckvorrichtungen scheiden sich grund- 
sätzlich in zwei Gruppen, nämlich in Steck- 
vorrichtungen, deren Kontaktstifte und 
Buchsen im gleichseitigen Dreieck ange- 
ordnet sind und in Steckvorrichtungen mit 
in einer Linie angeordneten Kontakten. 

Es fragte sich nun zunächst, ob es 
zweckmäßig sei, für diese beiden Gruppen 
von Steekvorrichtungen Normalien aufzu- 
stellen. 

Die Kommission für Installationsmaterial 
hat nach eingehender Prüfung aus folgen- 
den Gründen davon. abgesehen. 

Die angeführten beiden Arten von drei- 
poligen Steckvorrichtungen sind im wesent- 
lichen in bezug auf Polarität verwechselbar, 
oder aber es besteht mindestens die Mög- 
lichkeit, durch vorübergehende Berührung 
eine Vertauschung der Phasen herbeizu- 
führen. Ebenso gestatten die vorhandenen 
dreipoligen Steckvorrichtungen zum Teil 
die Benutzung gewöhnlicher zweipoliger 
Stecker und bieten auch nicht genügende 
Sicherheit gegen die Benutzung eines 
Steckers für geringere Stromstärke in einer 
Dose für höhere Stromstärke. 

Das sind zweifellos erhebliche Übel- 
stände, welche bei einer Normalisierung der 
dreipoligen Steckvorrichtungen beseitigt 
werden mußten. 

Der Versuch, für die am meisten ver- 
breiteten runden dreipoligen Steckvorrich- 
tungen (Anordnung von Stiften und Buchsen 
im gleichseitigen Dreieck) Normalmaße 
festzulegen, welche jede Möglichkeit einer 
Berührung sowohl für höhere Stromstärke 
als auch falsche Polarität ausschließen, 
führte bereits bei 10 Amp und besonders bei 
20 Amp zu außerordentlich umfangreichen 
Körpern und wurde deshalb aufgegeben. 

Nachdem es sich einmal als zwingend 
notwendig erwiesen hatte, bei der Fest- 
legung von Normalien für dreipolige Steck- 
vorrichtungen die vorhandenen Konstruk- 
tionen unberücksichtigt zu lassen, haben 
genaue Untersuchungen ergeben, daß bei 
der Anordnung von Stiften und Buchsen 
nebeneinander ein möglichst kleiner Um- 
fang der fertigen Steckvorrichtung erreicht 
werden kann, wenn gleichzeitig der mittlere 
Stift zur Erzielung der Unverwechselbarkeit 
bezüglich Polarität etwas aus der Verbin- 
dungslinie der beiden äußeren Stifte ge- 


1) Bearbeitet im Auftrage der Kommission für In- 


a ar onenalerial des Verbandes Deutscher Elektrotech- 


Normalien für Steckvorrichtungen siehe Seite 472. 


rückt wird, sodaß also Stifte und Buchsen 


in einem langgestreckten Dreieck a 
ordnet sind. ee 


neuen Normalmaße bieten nunmehr in der 
Tat die volle Gewähr, daß die Unverwechsel- 
barkeit nach Stromstärke gemäß & 12a der 
Sicherheitsvorschriften sowie die Unver- 
wechselbarkeit der Polarität auch insofern 
besteht, als jede falsche Berührung unmög- 
lich gemacht ist. į 


hat nach den vorliegenden Abmessungen 
nachdem verschiedene zunächst angefertigte 
Modelle kreisrunder und auch ovaler Form 
als nicht geeignet zurückgestellt wurden 
Modelle anfertigen lassen, um die Größen- 
verhältnisse übersehen zu können. 
gab sich, daß nicht allein die zu erzielende 
Form durchaus annehmbar, sondern auch 


sehr geeignet für eine solide Rohrinstalla- 
tion sein kann. 


vorgeschlagenen neuen Normalien einen 
bemerkenswerten Vorteil, indem die bis- 
herigen beiden Gruppen allmählich ver- 
schwinden und dem neuen einheitlichen 
Modelle Platz machen werden. 
können die bisherigen Konstruktionen auch 
weiterhin benutzt werden, 
nach den Sicherheitsvorschriften sonst zu- 
lässig ist. 


gelten für dreipolige Steckvorrichtungen 
zu 6, 10 und 20 Amp. 


möglichst darauf Rücksicht genommen, die 
Buchsen der Dose vor Berührung zu 
schützen, jedoch wird dringend empfohlen, 
bei den Dosen für 10 und 20 Amp durch 
Verwendung eines isolierenden Kopfes an 
der Buchse oder auf andere zweckmäßige 
Art einen besonderen Schutz gegen Be- 
rührung zu schaffen. 
empfohlen, die Dosen mit einem Rande zu 
versehen, | 
Tabelle vorhanden sind. 


bieten, daß die ebenen Flächen von Dose 
und Stecker voll zur Auflage gelangen und 


ist, konnte davon abgesehen werden, den 


2. Mai 1907. 


Die in der Tabelle vorgeschlagenen 


. Die Kommission für Installationsmaterial 


Es er- 


Auch für die Fabrikanten bieten die 


Natürlich 


soweit dies 


Die neuen Modelle (Abb. 22, S. 419) 


Bei den festgelegten Abmessungen ist 


Desgleichen wird 
für welchen die Maße in der 


Da die übrigen Maße jedoch die Gewähr 


somit eine seitliche Berührung unmöglich 


Rand an der Dose direkt vorzuschreiben. 

Als Tiefe der Buchsenbohrung h ist die 
Gesamttiefe einschließlich einer etwa vor- 
handenen konischen Erweiterung zu ver- 
stehen, unter der Voraussetzung, daß diese 
Erweiterung nicht mehr als 2 mm tief ist; 
diese 2 mm können eventuell auch für 
einen isolierenden Kopf mitbenutzt werden. 

Für die Mittenabstände der Stifte und 
Buchsen a ist eine Abweichung von 0,15 mm 
nach beiden Seiten für zulässig erachtet 
mit Rücksicht auf die unvermeidlichen Ab- 
weichungen in den Porzellankörpern. Die 
Messung der Mittenabstände der Stifte ist 
an der unteren Fläche des Steckers vor- 
zunehmen. 

Die drei runden Stifte des Steckers 
sind von gleicher Stärke und müssen ihrer 
Länge nach oder bis an den etwa vorhan- 
denen Bund mit einem Schlitz g versehen 
sein, um eine gute Federung zu erzielen. 

Die Länge der Stifte c ist von der Auf- 
lagefläche des Steckers zu messen. — 

Der mittlere Stift ist um das Maß b aus 
der Verbindungslinie der beiden äußeren 
Stifte gerückt, wodurch allein die Unver- 
wechselbarkeit bezüglich Polarität erzielt ist. 

Die neuen Normalien sollen, da es sich 
um ein vollständig neues System Yon drel- 
poligen Steckvorrichtungen handelt und 
somit eine Übergangszeit nicht erforderlich 
ist, bereits vom 1. Juli 1908 an Gültig- 
keit haben. 


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En 


9, Mai 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 18. 


458 


———————————m—mm TI a mm gg 


Erläuterungen zu den Normalien 
für Lampenfüße und Fassungen mit Edison- 
Mignon-Gewindekontakt.!) 


Von Paul H. Perls. 


Auf Anregung aus der Praxis ist der 
Verband Deutscher Elektrotechniker der 
Frage näher getreten, so wie er die Nor- 
malien für das Edison-Gewinde aufgestellt 
hatte, die auf der Jahresversammlung 1900 
zu Hannover angenommen wurden, auch 
für das kleinere Edison-Mignon-Gewinde 
normale Maße festzulegen. 

Als Anhaltspunkt mußte beim Entwurf 
der neuen Normalien naturgemäß das vom 
Verbande selbst ermittelte ältere Normal- 
system Berücksichtigung finden. Anderseits 
mußte selbstverständlich auf die bisher in 
der Praxis gebräuchlichen Mignon-Gewinde 
Rücksicht genommen werden. Hierbei 
wurde dem Grundsatze der Normalien- 
Kommission gefolgt, der in dem Artikel 
von R. Hundhausen („ETZ“ 1898, S. 307) 
ausgesprochen ist: 

„Die Kommission hat ihre Aufgabe so 
auffassen zu sollen geglaubt, daß unter 
möglichster Berücksichtigung der zurzeit 
vorhandenen Edison- (Mignon-) Fassungen 
Abmessungen und Formen abzugeben 
seien ...... Auf die vorhandenen Glüh- 
lampen glaubte man hierbei nicht Rück- 
sicht nehmen zu sollen, da sonst die Auf- 
gabe nicht nur wesentlich erschwert 
worden, sondern auch eine gleich gute 
Lösung nicht möglich gewesen wäre; es 
erschien diese Rücksichtnahme auch un- 
nötig, weil die vorhandenen Lampen ja 
doch in verhältnismäßig kurzer Zeit aus- 
sterben werden, während die Fassungen 
bestehen bleiben.“ 

Es wurde zunächst an eine Reihe be- 
teligter Firmen eine bezügliche Anfrage 
gerichtet, der eine Zeichnung zum Aus- 
fülen der in Betracht kommenden Maße 
beigefügt war. Von den eingegangenen 
Antworten waren nur wenige umfassend; 
einzelne Firmen begnügten sich mit dem 

erreichen eines oder zweier Muster, aus 
denen, zumal bei der Schwierigkeit der 
Gewindemessung, nur sehr zweifelhafte 
Werte abzunehmen waren, da durch nichts 
verbürgt war, daß gerade diese Muster 
genau nach den Kaliberlehren der betreffen- 
den Firma ausgeführt waren. Die nach- 
folgende Tabelle 1 (S. 456) stellt die einge- 
sandten bezw. die ermittelten Zahlenwerte 
zusammen. Bie Benennung der Dimensionen 
im Kopf der Tabelle entspricht den durch 
die Normalien des Verbandes Deutscher 
Elektrotrotechniker bekannt gewordenen 

ezeichnungen. 

‚ In der Tabelle 1 ergibt sich aus allen 
(bis auf eine!) Angaben gemeinsam die 
„ewindesteigung mit !/,“ engl. Ferner gibt 
= Mehrzahl der Antworten eine Gewinde- 
= von 08mm an. Geht man von diesen 
Er en Angaben aus und folgt ferner dem 
are Normalgewinde darin, daß man fest- 
à izt, das Ideal-Gewindeprofil soll sich aus. 
wel gleichen Kreisbogen zusammensetzen, 
e ohne Vermittelung einer Tangente 
ders tangential ineinander übergehen, so 

o neues Ideal-Gewindeprofil festgelegt. 
der no ist A BC D das aus der halben 
und der Ptaa S[2=!/;" engl. = 1,41108mm 
Rechteck ewindetiefe b= 0,8 mm gebildete 
talen a Der Schnittpunkt O der Diago- 

T st der Treffpunkt der beiden Kreis- 
beider Die Mittelpunkte E und F der 
gleichen Kreisbögen müssen auf 

) Bear i 
ltionmaieriat den Yatan Boana EOE für p 


Normali . 
Pdison. en für Lam $; 
ison Mignon-Ge ind peniti N Kane  Passungon mit 


einer und derselben Geraden durch O liegen 


(Bedingung für tangentiales Übergehen 


beider Kreisbogen ineinander), ferner auf | 


den Rechteckseiten A B bezw. CD (Bedin- 


| gung für Tangieren der Seiten A D bezw. 


CD in A bezw. C). Weiter muß A E = 0 E 
bezw. C F = OF sein. Nun folgen: 


Aus AAGO: 
1. P= @ +e, 


a= 5 = l/g" engl. 


d = V0,70554? + 0,4? 
= V0,49779 + 0,16 é 
— Y0,65779 

dA=0,811 mm. 


2. sin æ = -T ; 


log a = 10,84852 — 11 
= —logd= 0,003 — 1 
log sin æ = 9,98950 — 10 
a = 60° 27'. 


l 
oa , | 


Abb. 2 
Aus AAEH 
co8 a = f 
e 
f= cosa 
d 
e= 5 = 0,4055 mm 


log f = log e = 10,60799 — 11 
— log cos a = 9,69301 — 10 


~ logf= 0,91498 — 1 
f = 0,8222 mm. 


Dieses Maß ist aufgerundet worden auf: 
f = 0,825 mm. 


In dem obengenannten Artikel von R. 
Hundhausen („ETZ“ 1898, S. 307) ist aus- 
gesprochen worden: 

„Um zunächst eine Überschreitung so- 
wie auch eine zu große Annäherung der 
hierdurch gekennzeichneten Grenzfläche 
sicher zu verhindern, soll vorgeschrieben 
werden, daß für Lampenfuß und Fassung 
als praktische Grenzen zwei von der 
idealen um je 0,05 mm im Durchmesser 
abstehende Gewindeflächen gelten sollen, 
sodaß also die äußeren und inneren Durch- 
messer Dı und dı des Lampenfußes um 


wenigstens 0,06 mm kleiner, die der 
Fassung Dy und dy um ebensoviel größer 
seien als die des Idealgewindes.“ 

Hiernach ist bei dem alten Normalien: 
System der Spielraum zwischen Lampenfuß 
und Fassung gleich 0,1 mm im Durchmesser. 
Dieses erschien bei dem neuen, ungefähr 
halb so starken Gewinde ein zu großer 
Spielraum, der aus dieser Erwägung auf 
0,06 mm im Durchmesser oder 0,03 mm im 
Radius herabgesetzt wurde. Der Abstand 
der Gewindeflächen von Lampenfuß und 
Fassung von der idealen Gewindefläche er- 
gibt sich somit zu 0,015 mm. 

Im folgenden ist nun das neue System 
der Normalien für Edison-Mignon-Gewinde 
entsprechend den vom Verbande herausge- 
gebenen „Normalien“ (siehe daselbst Aufl. 2, 
8. 25 bis 33) festgelegt. Die Bezeichnungen 
sind, um die Orientierung zu erleichtern, 
alle aus den Normalien des Verbandes bei- 
behalten, desgleichen lehnen sich die Ta- 
bellen und Figuren den dasellbst befind- 
lichen in der Hauptsache an. 


Gewindesteigung JS = 1/," engl. = 2,822 mm, 
Gewindetiefe. .. t = 0,8 mm. 


I. Ideal-Gewinde: 
äußerer Durchmesser . D, = 13,93 mm 


innerer 5 . da= 1233 „ 
Radien der Kreisbögen r= 0,825 „ 


I. Lampenfuß-Gewinde: 


Radiales Spiel zwischen Lampenfuß- 
und Ideal-Gewinde: 
L (außen) = ł (innen) = 0,016 mm; 
Radien: 
r, =0,84 mm, 
maximaler äußerer 


Di max. — 13,9 mm 


Durchmesser 
maximaler innerer 

Durchmesser di max. = 12,3 „ 
Fabrikations-Toleranz 0,2 mm; 
minimaler äußerer 

Durchmesser Di min. = 13,7 mm 
minimaler innerer 

Durchmesser di min. = 12,1 „ 


III. Fassungs-Gewinde: 


Radiales Spiel zwischen Fassungs- 
und ldeal-Gewinde: 
L (außen) = ! (innen) = 0,015 mm; 
Radien: 
r; = 0,84 mm, 
minimaler äußerer 


r, = 0,81 mm; 


Durchmesser . Df min. = 13,98 mm 
minimaler innerer 
Durchmesser df min. = 12,36 „ 


Fabrikations-Toleranz 0,2 mm; 
maximaler äußerer 


Durchmesser . Df max. = 14,16 mm 
maximaler innerer 
Durchmesser df max. = 12,06 „ 
IV. Überdeckungen: 
maximal: 
Di max. — df'min. _ 13,9 — 12,36 = 1,54 
Umax. == ROED 9 
= 0,77 mm; 
minimal: 
Di mio. — dymas, _ 1871 —126 _ 1,14 
Umin. — Tə A 9 =.) 
= 0,57 mm. 


V. Durchmesser der Hilfslehren: 
für den Lampenfuß: 
Lampenfuß zu klein bei Di min. = 13,7 mm; 


für die Fassung: 
Fassung zu weit bei dy max. = 12,56 mm. 


Die alten Normalien sehen eine höchst 
zulässige Abnutzung der Kaliberlehren von 
0,06 mm im Durchmesser vor (siehe „Nor- 


malien“, Aufl. 2, S. 27). Die gleiche Grenze 


anzunehmen erschien für das kleinere, 
Mignon-Gewinde nicht angemessen, vielmehr 
wurde diese Abnutzung auf 0,04 mm fest- 
gesetz. Es müssen also die maximalen 
Durchmesser des Lampenfußes für den 
neuen Kaliberring um 0,04 mm verkleinert 
werden, da der Ring bei Abnutzung weiter 
wird, die minimalen Durchmesser der 
Fassung für den neuen Kaliberdorn um 
0,04 mm erhöht werden, da der Dorn bei 
Abnutzung dünner wird. Die endgültigen 
Maße der Gewindedurchmesser, wie sie 
nunmehr in Vorschlag gebracht werden, 
sind in den folgenden, genau den Abbil- 
dungen der „Normalien“ (siehe daselbst 
Abb. 5 und 6 auf Seite 29 und 30) nachge- 
bildeten Abb. 23 und 24, S. 473, und der 
der Tabelle 1 in den „Normalien“ (Seite 32) 
entsprechenden, folgenden Tabelle 2 ent- 
halten. 

In den Abb. 25 und 26 (S. 473) und in 
der Tabelle 3 sind die übrigen Maße ein- 
getragen, die der vorliegende Normalien- 
Vorschlag in Ansatz bringt. 

Die uchsialen Maße lehnen sich an 
die Maße des alten, vom Verbande Deut- 
scher Elektrotechniker eingeführten Normal- 
systems an. Rechnet man die Längen G: und 
Gyr, wie sie dieses System angibt, vom Mili- 
meter-Maß auf die Gangzahl um, so ergibt 
sich durch Division mit der Gewindesteigung 
3,62 mm: 


14 
Gi min. — 3 62 = 3,87 Gang, 


15 
Gf min. = “ypo = 4,14 Gang. 


Dem entspricht bei 2,82 mm Steigung des 
neuen, Mignon-Gewindes: 


Gi mio. = 3,87 . 2,82 = 10,91 ~ 11 mm, 
Gf min. = 4,14 . 2,82 = 11,68 ~ 12 mm. 


Die Festsetzung von G7/ min. = 12 mm scheint 
angemessen, da die von den angefragten 
Firmen gegebenen Antworten zwischen 10 
und 13,5 mm variieren. Daraus ergibt sich 
auf Grund der Bedingung: 


C'i min. < Gf min. = 11 mm. 
Die Grenzen: 
Al mio. = 3,5 MM, 
Al max. = 4,5 mn 


scheinen zweckentsprechend. 

Bezüglich der Bestimmung über die Tiefe 
der Fassung T, müssen die folgenden Be- 
ziehungen innegehalten werden: 


Tf max. < Ál min. + Gi min., 
<35 +11 < 14,5 
= 14,0 mm, 


weil sonst bei ungünstigstem Lampenfuß 
(d. h. bei Atmio und Cimin) die Lampe 
keinen Innenkontakt mehr hätte. 

T? min. = 123,5 mm ist nur dadurch be- 
dingt, daß bei Ái max. eine genügende An- 
zahl Gewindegänge in Eingriff sind. 


Tf min. = Ál max. + Cf; 
12,5 mm = 4,5 mm + Gy; 


8 
a ESA — 98 G 
Gf = 8 mm = 282 T st Gang 


Beim Normal - Edison - Gewinde war dieser 
Wert 2,76 Gang. 

Das Maximalmaß des Durchmessers für 
die Kontaktplatte am Lampenfuß war von 
allen Firmen gleichmäßig zu 7 mm ange- 
geben worden. Dieses Maß ist beidehalten 
worden. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 18. 


Allgemeine Elektrici- 
täts - Gesellschaft, 
Berlin 


Bergmann - Elektriei - 
täts - Werke A.-G., 
Berlin 

A.-G. Mix & Genest, 
Berlin 

Imme & Loebner, Ber- 
lin 

E. J. von P Heyde 
Berlin 

F. W. Busch, Läden- 
scheid . 

Lüdenscheider 
Metallwerke vorm. J. 
Fischer & Basse . 

Voigt & Haeffner A.-G., 
Frankfurt a. M.- 
Bockenheim 

Bender & Wirth, 
Kierspe - Bahnhof, 
(Westfalen) . 


Georg Tbiel, Rubla 


Allgemeine Elektrici- 
täts - Gesellschaft, 
Berlin 

Bergmann - Elektrici- 
täts -Werke A.-G. 
Berlin . . 

Gebr. Pintsch, Berlin- 
Fürstenwalde ur 
Dresdener Glühlam- 
pen-Fabrik Zschokke 

& Co. 

The Vitrite Works Lid, 
Middelburg (Holland) 

Gebr. Schmidt, 
Groitzsch i. Sa. 

Glühlampen - Fabrik 
Plechati, 
kow . ; 

Glühlampenwerk 
Anker, Berlin . 

Elektr.Glühlampeu-Fa- 
brik Watt, Wien . 

Allgemeine Glühlam- 
pen-Fabrik, Berlin 


Berlin-Pan- 


2. Mai 1907, 7 
Tabelle 1 : 
sù 
l. Fassung-Fabriken: 
\ j I 
m EE 
14,15 | 12,55 14,05 | 12,45 |0,80: 0,85 |0,75 | 1/9" 13,5 4,5/5,0 125/120 
Co 
= | | iu | => 
14,0 12,4 2,3 0,80 l9 | — 
| M | 
! | 
14,2/14,4| 12,6/12,8, 13,9/14,1| 12,3/12,5, 0,80 0,8457 0,795. 1/4" | el. = 
! 
143 ' 131 |I — — |060 1,4 |12 | Yeti! — _ 
| | 
14,3 13,0 13,7 12,2 0.65 0,65 07 l 118, 5,0 100 
142 | 126 | — = le EZ e a n a 
| | | | | | 
14,15 | 12,55 | 14,05 | 12,45 0,80 0,85 0,75 Yo" | 13,5 4,5/5,0 125/120 i 
| ; | | t ' 
| | | | i 
14,0 128 | 13,5 123 0,60 1,4 0,4? Ya" |120 35 | 125 
t | ' P 
| | ' a 
14,4/14,7 13,9/14,2| 12,3/12,6 0,80 0,85 0,75 Weil — | = 
ae | = ol o . 
| | | | \ 
2. Glühlampen- und Lampenfuß-Fabriken: j 
: 1 
| | | | ; 
| | | Ä i 
14,15 12,55 | 14,05 | 12,45 080 05 0,75 | tj" u 4,5/5,0 | 12,5/12,0 | 
| 2 
| | | | | | 
14,0 124 | 139 | 123 Ce | sa a "ze 
| | | | 
| 
"E | 13,6 | 11,7 68 0,8 | 1" | la t 
| | | | 
= Su 13,7 023 07! — — Ip" | = 3,5 = 
~u 
| | | 
= — 13,5 12,0 | = | =% uf Lg" I | 3,7 — 
| | 
= — 18,7, 12,4 is Sy E a 3,0 = 
| 
— — 12,6 | 11. —|— 06 Yo? — 40 | — 
| in | 
= =; 36 | 120 08! — —- pri) 37 7 
— — n -i — — | le 3.0740 | _ 
| 
— | 13,0 | 1125 - 110 10 =| W, 
Tabelle 2. 
`~ 


Zusammenstellung der Gewindedurchmesser 


C a 


für den Lampenfuß 


minimaler 


maximaler 


idealer 


für beide Teile 


Innendurchmesser: 


EEE N 


für die Fassung 


minimaler 


i d, = 12 26 !) d 2 4! 
A a 2 do = 12,83 mm 4 a . 
| = 12,3 mm?) = 12,36 mm‘) 
Außendurchmesser: 
| D = 13,861) D,,;., = 1400) 
DD... ea l max. ’ wo f min. , 
l min. ) | = 13,9 mm?) Po = 13,93 mm = 13,96 mm?) 
gemessen durch die 
Hilfslehre | Hauptlehre | 3) | Hauptlehre 


1) Ges E E O R der Kaliberlehren, neu, 


3) Desgleichen, nach 


größtzulässiger Abnutzung, 


Alıb. 23 oben. S. 473. 
Alb, 23 Mitte, 8. 473 


Nur theoretisch vorhandene Maße, Abb. 3 unten, S. 473, 


maximaler 


Fe i a j [— 
ee A ee 


= 12,56 mm 


er Ar. PFY F- N d 


d, max. 


Hilfslehre 


` 


N v 


EUEN 


u #7 


0 


sit 


3. Mai 1907. 


m 


Im folgenden ist nun geprüft worden, 
wie das neue Mignon-Normalgewinde sich 
zu den alten Gewinden verhalten würde; 
entsprechend der Einschränkung auf S. 455 
formuliert sich die Frage deutlich: „Es ist 
zu prüfen, wie sich der Eingriff der nach 
den neuen Normalien hergestellten Lampen- 
füße in den alten Fassungen der bezüg- 
lichen Fabriken gestalten würde“. Die Ver- 
hältnisse lassen sich in einfacher Weise in 
den folgenden vier mathematischen Größen 


überblicken: 


PR Di max. — df min. 
Umax. — rn Über- 
= Dı min. — df max. | deckungen. 
Umin. =- 7 z` > 
L (außen) = Dimo = De max. | TA 
l (innen) = 4 min di max. | räume. 


Umax. UNd Amin. dürfen nicht zu klein sein, 
da sonst die Gefahr naheliegt, „Steck- 
gewinde“ zu erhalten; L und Z müssen eben- 
falls über einer Grenze bleiben, da sich 
sonst die Lampe nicht in die Fassung 
schrauben läßt. Werden dagegen L und l 
zu groß, so würde der Lampenfuß in der 
Fassung wackeln. 

X Beim Aufstellen der Tabelle 4, die diese 
Eingriffsverhältnisse beleuchtet, ist die fol- 
gende Annahme zugrunde gelegt: 

Die von den Firmen angegebenen Maße 
der vier Durchmesser D,, df, Di und dı 
(siehe Tabelle I) sind für den Lampenfuß 
die maximalen, für die Fassung die mini- 
malen. Mit Ausnahme von Bender & Wirth, 
die ausdrücklich 0,3 mm Fabrikations-Tole- 
Tanz angeben, ist eine Toleranz von 0,2 mm 
angenommen. Damit ergeben sich die in 
n der Tabelle geführten Durchmesser 
dy max. = df min. +0,2 mm. 


Tabelle 3. 
Zusammenstellung der achsialen Maße 


für den Lampenfuß 


lu en len len an 
minimale | maximale 
gangbare Gew 
G, min. = 11,0 mm | “> | 
| 


Höhe vom Mittelkontakt bis zur 


Unterkante der Gewindehülse 


Armin. = 3,5 mm 


4, max. — 4,5 mm 


——— m 


Alte Fassungen 


S PBERSERER 
-——.. ——— 
x — 
1 
li 


Allgemeine Elektricitäts- 
Gesellschaft, Berlin . 


i | 14,15 | 12,75 | 19,55 
ergmann - Elektrieitäts- 


| 


Werke A.-G., Berlin . . 14,0 | 126 12,4 
n jia 2 Genest, Berlin 14,2 . 128 ı 126 
va ebner, Berlin . 14,3 13,3 13,1 
: ' von der Heyde, Berlin 14,3 | 13,2 ' 13,0 


W. Busch, Lüdenscheid. | 142 128 126 
oigt & Haeffner A.-G., | | 
Frankfurt a. M. - Bocken- i 


ei 
" Pi e a iel a e A 14,0 13,0 12,8 
i & Wirth, Kierspe- | 
3 nhof (Westfalen) , . 144, 13,1 12,8 
“org Thiel, Ruhia . . . | 145 , 13,1 120 
| 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Hefi 18. 457 


indehöhe (G) 


Tabelle 4 


| | 
Df min. Tr max., N D, max D; min 


7 


nicht in Betracht, weil sich diese Kapazität 
ebenso verhält wie ein Verbrauchsapparat. 
Der durch dielektrische Hysterese verur- 
sachte Energieverlust ist, wie von Stein- 
metz!), dann auf Grund eines anderen 
Meßverfahrens von mir?) und später noch 
von anderen Beobachtern, insbesondere von 
Dr. R. Apt und C. Mauritius?), nachge- 
wiesen wurde, abhängig von der Beschaffen- 
heit des Dielektrikums und bei bestimmter 
Periodenzahl dem Quadrate der Spannungs- 
differenz proportional. Man kann die durch 
dielektrische Hysterese verursachten Ver- 
luste, welche infolge der Potentialdifferenz 
zwischen den Leitern und der Erde ent- 
stehen, dem Verluste in einem Ohmschen 
Widerstande gleichsetzen, welchen man sich 
zwischen den Stromleiter und die Erde ge- 
schaltet denkt. Da der Verlust in dem Er- 
satzwiderstand auch dem (Quadrate der 
Potentialdifferenz proportional ist, so folgt, 
daß der Ersatzwiderstand, welcher dem 
hysteretischen Verlust entspricht, einen von 
der Potentialdifferenz zwischen Stromleiter 
und Erde unabhängigen konstanten Wert 
hat. Dieser Ersatzwiderstand könnte zweck- 
mäßig als hysteretischer Widerstand 
bezeichnet werden. Man kann sich bei 
jedem Stromleiter einer Wechselstrom-An- 
lage den hysteretischen Widerstand parallel 
geschaltet denken zum Fehlerwiderstande 
des Stromleiters; beiden Widerständen Zu- 
sammen entspricht ein resultierender Wider- 
stand, welcher viel kleiner ist als der 
Fehlerwiderstand, welcher der mit Be- 
nutzung einer Gleichstrom4uelle gemessene 
Isolationswiderstand des Stromleiters ist. 
‘Von Dr. R. Apt und C. Mauritius wurde 
der erwähnte resultierende Widerstand in 
dem angeführten Aufsatze als der „wahre 
Isolationswiderstand gegen Wechsel- 
strom“ bezeichnet, wobei die genannten 
Verfasser annehmen, daß ein Kabel wäh- 
rend der der Periodenzahl des Wechsel- 
stromes entsprechenden rasch wechselnden 
Elektrisierung einen anderen lIsolations- 
widerstand hat als im Falle der Bean- 
spruchung mit Gleichstrom, und zwar den 
aus den gemessenen Verlusten sich er- 
gebenden Widerstandswert. Ich kann dieser 
Anschauung auf Grund von Versuchen‘), 
welche ich im Jahre 1904 gemacht, aber 
noch nicht veröffentlicht habe, nicht 
zustimmen und möchte daher den früher 
erwähnten resultierenden Widerstand als 
„Verlustwiderstand des Stromleiters 
gegen Erde“ bezeichnen; man könnte 
denselben unter Umständen auch „Erd- 
widerstand des Stromleiters im Wech- 
selstrom-Betriebe“ nennen. Bei jeder 
Wechselstrom - Anlage entsprechen den 
Stromerzeugern und Verbrauchsapparaten 
hysteretische Widerstände, ebenso auch 
den Stromleitungen; wenn die letzteren 
Luftleitungen sind, so ist der denselben 
entsprechende hysteretische Widerstand 
jedenfalls sehr groß, weil nur die isolieren- 
den Stützen einen Energieverlust bedingen; 
der Verlustwiderstand einer Luftleitung ist 
daher jedenfalls nur wenig verschieden im 
Vergleiche mit dem Fehlerwiderstande der 


Leitung. 


Aus der Tabelle 4 erhellt, daß das in 
den vorhergehenden Ausführungen vorge- 
schlagene Gewinde nach Möglichkeit der 
Forderung gerecht wird, die bisher von 
den in Betracht kommenden Firmen fabri- 
zierten Fassungen zu berücksichtigen. 

Die Herstellung der für die im Vorher- 
gehenden besprochenen Normalien notwen- 
digen Kaliberlehren unter Garantie der Eich- 
fähigkeit hat die Firma J. E. Reinecker in 
Chemnitz-Gablenz übernommen. 

Die Normalien sollen mit dem 1. Juli 
1908 in Kraft treten. 


Messung des Isolationswiderstandes 
und der Kapazität der einzelnen Leiter 
von Wechselstrom - Anlagen während des 

Betriebes.') 


Von Dr. Johann Sahulka, 


aus dem Elektrotechnischen Institut der 
Technischen Hochschule in Wien. 


Während bei Gleichstrom-Anlagen nur 
die Feblerwiderstände der einzelnen Lei- 
tungen, der Stromquellen und Verbrauchs- 
apparate auf die Werte, welche die Poten- 
tiale der einzelnen Leitungen gegen Erde 
haben, Einfluß üben, kommen bei Wechsel- 
strom-Anlagen noch zwei weitere Einflüsse 
in Betracht, und zwar die Kapazität der 
Leitungen, Stromquellen und Verbrauchs- 
apparate gegen Erde und die durch dielek- 
trische Hysterese verursachten Verluste in 
den Isolationen des Stromkreises, insoweit 
sie infolge der Spannungsdifferenz zwischen 
dem Stromleiter und der Erde entstehen. 
Die Kapazität der einzelnen Leitungen 
gegeneinander und der entsprechende Ver- 
lust durch dielektrische Hysterese kommt 


1) Eingesandt am 11 I. 1906. 


für die Fassung 


| 


minimale maximale 


G n. — 12,0 mm i = 


Oberkante der Gewindehülse 
(Tiefe Ta: 


T; min = 125mm | T max. = 14,0 mm 


Neue (Mignon-Normal-) , l 
Lampenfüße Überdeckung | Radiales Spiel 


zu u u 


P 


j 


l max | max. | U min. 


| | 


13,9 , 13,7 12,3 1 0,675 0,475 | 0,125 0,125 ; f i ; 
; | u ” i Gerade so, wie man bei Ermittlung des 
; S 4 Isolationswiderstandes der einzelnen Leiter 
139: i, AN A3 OTS 058 a 9,09 einer Gleichstrom-Anlage annimmt, daß alle 


Isolationsfehler in den Hauptleitungen ver- 


139 © 13,7 | 12,3 1065 045 10,15 0,15 
einigt sind, muß man in entsprechender 


13,9 | 13,7 | 123 [o4 02 lo2 04 
139 | 137 | 123 |045 0,2 |02 | 035 
139 | 137 | ı23 [065 045 [0,15 | 0,16 


) Ch Steinmetz, Dielektrische IIysterese, „ETZ“ 
1892, S. 227. 

t) Sahulkn. Messung der Kapazität von Kondensa- 
toren mit Wechselstrom, n 1894, S. 441. 

» Dr. R.Apt und C. Mauritius. Arbeitsverluste 


in Hochspannungskabeln. „ETZ" 1903. S. 879. 
*; Ich babe den Widerstand des Isol’ermittels gleich- 


13,9 | 13,7 123 1055 "0,35 [005 | 0% 


zeitig mit Benutzung einer Gleichstromquelle und einer 

| 0 erom ele Kane ch and gefunden, daß der mit 

: 5 B 5 leichstrom gemessene Wert schr hoch bleibt. also durch 

13,9 13,7 12,3 1 0,55 (0,3 0,25 | 0,25 die dielektrische Hysterese nicht beeintin6t wird. Daher 


halte ich es für irrig, für Wechselstromkabel einen klei- 
0,3 noren lsolationswiderstand zu verlangen als für Gleich- 
stromkabel. 


139 | 137,123 |05 03 103 


li = Aion e n Enno 


- p 


468 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 18. 
GG —,—{— — ——,—,— , —  [—Z— mm ———— — — > mm ea 
Weise bei Wechselstrom-Anlagen annehmen, 
daß alle Fehlerwiderstände, hysteretischen 
Widerstände und Kapazitäten der einzelnen 
Teile des Stromkreises gegen Erde in die 
Hauptleitungen verlegt sind. Statt der re- 
sultierenden Frehlerwiderstände hat man es 
jedoch in diesem Falle mit den resultieren- 
den Verlustwiderständen gegen Erde, oder 
nach der Bezeichnung von Apt und Mau- 
ritius, mit den wahren Isolationswider- 
ständen gegen Wechselstrom zu tun. Wenn 
man an einer Wechselstrom-Anlage in irgend 
einer Weise während des Betriebes ohne 
Verwendung einer Hilfsstromquelle die Iso- 
lationswiderstände mißt, so kann man nicht 
die reinen Fehlerwiderstände, sondern nur 
die Verlustwiderstände gegen krde, be- 
ziehungsweise die wahren Isolationswider- 
stände gegen Wechselstrom, erhalten; für 
die Kapazitäten der Leitungen gegen Erde 
werden sich nur Werte ergeben können, 
welche der herrschenden Periodenzabl ent- 
sprechen und kleiner sind als die mit Be- 
nutzung einer Gleichstromquelle gemessenen 
Werte, wie ich in dem bereits angeführten 
Aufsatze zuerst nachgewiesen habe. Da 
sowohl die Kapazitäten der Leitungen gegen 
Erde, als auch die den Leitungen ent- 
sprechenden hysteretischen Widerstände 
einen von der Größe der Potentialdifferenz 
zwischen Erde und Leitung unabhängigen 
Wert haben, ist es zulässig, zur Ermittlung 
der zu bestimmenden Größen Meßverfahren 
anzuwenden, bei welchen die Potential- 
differenzen zwischen den Leitungen und 
der Erde geändert werden. Es wäre jedoch 
nicht statthaft, die Periodenzahl des Wech- 
selstromes zu ändern, weil der Wert der 
hysteretischen Widerstände und der Ka- 
pazität der Leitungen gegen die Erde von 
der Periodenzahl abhängig ist. Bei den 
nachfolgend beschriebenen Meßverfahren 
wird nur die Potentialdifferenz zwischen 
den Leitungen und der- Erde geändert. 
Bezüglich der Anlagen ist vorausgesetzt, 
daß keine der Leitungen geerdet ist, be- 
ziehungsweise im Falle einer Drehstrom- 
Anlage mit Sternschaltung, daß der Knoten- 
punkt nicht geerdet ist. Die zu messenden 
Größen, Verlustwiderstände und Kapazitäten 
der einzelnen Leitungen gegen Erde, Können, 
wie die im Jahre 1904 im Elektrotechnischen 
Institute der Technischen Hochschule in 
Wien ausgeführten Versuche ergaben, nur 
mit geringerer Genauigkeit bestimmt wer- 
den als die Isolationswiderstände der ein- 
zelnen Leiter einer Gleichstrom-Anlage, was 
erklärlich ist, weil ja bei Wechselstrom-An- 
lagen, wie bereits erörtert wurde, die 
Potentialdifferenzen zwischen den Leitun- 
gen und der Erde von mehreren Einflüssen 
abhängig sind. Bei einphasigen Anlagen 
können die zu messenden Größen nach 
verschiedenen Verfahren bestimmt werden; 
obwohl ich nur die zweite der später be- 
schriebenen Arten der Messung für gut an- 
wendbar halte, führe ich doch die anderen 
Messungen und die dabei gemachten Er- 


2. Mai 1907. 


— 


messer dauernd angeschaltet bleiben und 
die erhaltenen Ergebnisse mit Rücksicht 
auf den Widerstand der Voltmeter korri- 
giert werden. Außer dem elektrostatischen 
Voltmeter braucht man zur Durchführung 
der Messungen nur einen zwischen eine 
Leitung und die Erde zu schaltenden Wider- 
stand, der von gleicher Größenordnung sein 
muß wie die Verlustwiderstände der Lei- 
tungen und leicht zu beschaffen ist. Bei 
den Messungen waren mir die Herren Ober- 
Ingenieur Bruno Böhm-Raffay und In- 
genieur Ernst Kraus behilflich, denen ich 
für ihre Mühewaltung an dieser Stelle 
bestens danke. Bisher ist meines Wissens 
noch kein Verfahren bekannt geworden, die 
Verlustwiderstände und Kapazitäten der 
einzelnen Leitungen einer Wechselstrom- 
Anlage während des Betriebes zu messen; 
es haben aber bereits Prof. A. v. Ettings- 
hausen und G. Ossanna in dem Artikel 
„Einfluß von Isolationswiderstand und Ka- 
pazität bei Wechselstrom-Anlagen auf die 
Spannungsverhältnisse gegen Erde“ („Zeit- 
schrift für Elektrotechnik“, Wien 1896, 
S. 577 ff.) gezeigt, in welcher Art die Poten- 
tialverteilung stattfindet; in demselben Auf- 
satze wird auch gezeigt, wie in dem Falle, 
wenn die Isolationswiderstände unendlich 
groß sind, wenn also nur die Kapazitäten 
allein auf die Potentialverteilung Einfluß 
haben, die Kapazitäten während des Be- 
triebes bestimmbar sind, zu welchem Zwecke 
ein künstlicher Widerstand der Reihe nach 
zwischen die einzelnen Leitungen und Erde 
geschaltet und die Potentialdifferenzen zwi- 
schen den Leitungen und Erde gemessen 
werden. Die allgemeinere Aufgabe, sowohl 
die Verlustwiderstände als auch die Kapa- 
zitäten der einzelnen Leitungen während 
des Betriebes zu messen, ist in dem ange- 
führten Aufsatze nicht behandelt worden. 
Bevor ich das hierzu dienende Meßverfahren 
bespreche, ist es notwendig, die Potential- 
verteilung in Wechselstrom-Anlagen zu er- 
örtern. Wenn ich hierbei in der Darstellung 
von dem in dem angeführten Aufsatze ge- 
wählten Vorgang abgehe, so geschieht dies 
zu dem Zwecke, um das zu besprechende 
Meßverfahren leicht ableiten zu Können. 


ist durch den in der Phase mit +, überein- 
stimmenden Vektor O B,, der Strom 


Gna 
to = 4 Pp Oi 


wobei p gleich 27% mal der Periodenzahl 
ist, durch den um 90° voreilenden Vektor 
OD, dargestellt. Den Strömen i;, i' ent- 
spricht ein resultierender Strom 


OR, =J, 


welcher den von der Erde zur Leitung L 
fließenden Gesamtstrom darstellt. Der 
Phasenverschiebungs-Winkel «, zwischen J, 
und ¢, ist gegeben durch die Formel: 


Potentialverteilung in einer einphasigen Aolage. 
Abb. 4. 


Von der Erde O muß zur Leitung L, 


gleich, aber entgegengesetzt ist dem Strome 
Jı; dieser Strom ist im Diagramme durch 
den Vektor 

Ja = O Rs 


dargestellt. Derselbe setzt sich als resul- 
tierender Strom aus den dem Widerstande 
fa und der Kapazität C, entsprechenden 
Strömen 


ae 
= m OD: 


Potentialverteilung bei einer einphasigen 
Anlage. 


In Abb. 3 bedeuten L,, Z, die Haupt- 
leitungen der Anlage, C,, C, die Kapazi- 
täten, fı» fa die Verlustwiderstände der- 
selben gegen die Erde, welche mit O be- 
zeichnet ist. Der Effektivwert der Betriebs- 
spannung ist mit e, die Effektivwerte der 
Spannungsdiffe- 
renzen zwischen 
der Erde und 
den Leitungen 
L,, L, sind mit 
£i, & bezeichnet. 
Die den Wider- 
ständen f, fa 
entsprechenden 


und 


zusammen. Die Spannungsdifferenz & ist 
durch einen mit i, in der Phase überein- 
stimmenden Vektor O L, darzustellen. Der 
Phasenverschiebungs-Winkel a, zwischen J; 
und s, ist gegeben durch die Formel: 


Z, e Z, 


1 
tg a, = p Q: fa . 


Die Spannungsdifferenz e zwischen den 
Leitungen L,, L, setzt sich zusammen er 
der Spannungsdifferenz zwischen L, w 
Erde, welche gleich ist — &,, und der a 
nungsdifferenz &, zwischen Erde und I». 


fahrungen kurz an, um anderen Beobach- | Ströme sind mit TE; Im Polardiagramm ist e dargestellt durch 
tern viel Mühe zu ersparen. Bezüglich der |;,, i,, die den Biöphaeige AORE die Gerade L, La; man kann sich unte! 
dreiphasigen Anlagen habe ich nur ein | Kapazitäten C\, Abb. 3. 


dieser Geraden auch gleichzeitig die 8u- 
gestreckte Wicklung der Verbrauchsapp® 
rate vorstellen. Ein von O zu irgend a 
Punkte der Geraden L L; gezogener iae 
stellt die Potentialdifferenz zwischen ie 
Erde und dem entsprechenden Punkte. $ 
Verbrauchsapparates vor. Mittels eine 


Meßverfahren angegeben. Als Meßgerät ist 
ein elektrostatisches Voltmeter geeignet, 
dessen Meßbereich der Betriebsspannung 
entspricht; man kann gegebenenfalls die 
zu messenden Potentialdifferenzen mittels 
mehrerer Voltmeter gleichzeitig ablesen. 
Anstatt des elektrostatischen Voltmeters 
kann bei großen Anlagen auch irgend ein 
anderer Voltmesser von hohem Widerstande 
benutzt werden, wenn nur die Annahme 
zulässig ist, daß durch Anschaltung des 
Voltmeters die Potentialverteilung in der 
Anlage nicht geändert wird; im entgegen- 
gesetzten Falle müßten für die einzelnen 
zu messenden Spannungsdifferenzen Volt- 


C, entsprechenden Ströme mit i’, i" be- 
zeichnet. 

In dem Polardiagramm (Abb. 4) sind 
der Einfachheit halber als Vektoren anstatt 
der Höchstwerte die Effektivwerte der 
periodisch veränderlichen Größen aufge- 
tragen; die Rotationsrichtung der Vektoren 
ist im Sinne der Uhrzeigerbewegung ange- 
nommen. Der Pol O stellt die Erdverbin- 
dung vor. Der Vektor OL, bedeutet die 
Spannungsdifferenz e, zwischen der Erde 
und die Leitung L,; der Strom 


elektrostatischen Voltmeters kann Mal 7 
jeder Anlage die Spannungsdifferenz®. 5 
&,, & messen; es ist daher auch das von 2 
selben gebildete Dreieck und somit auch 


: en 
Winkel ọ, welchen die Spannungsdiffen. N o] 


€, & einschließen, bekannt; dieser 
könnte auch gleichgesetzt werden 
. _ § 

4, = 


fı [180 + (æ, — a)] . 


ein Gesamtstrom fließen, welcher genau 


gen din 


2. Mai 1907. 


Daraus ist ersichtlich, daß sich aus der 
Messung der Spannungsdifferenzen e, £, £ 
stets zwei Gleichungen für die zu bestim- 
menden Unbekannten ergeben, da sowohl 
das Verhältnis von &, und & als auch der 
Winkel zwischen denselben bekannt und 
durch die unbekannten Größen ausdrück- 
bar ist. 

Das von den Spannungsdifferenzen e, 
t, & gebildete Dreieck ist im allgemeinen 
ein sehr stumpfwinkliges. Es kann sich 
aber auch ereignen, daß sowohl eg, als auch 
& größer sind als e, und daß der Winkel 
zwischen &,, & Spitz ist; dieser Fall kann 
vorkommen, wenn die untersuchte Anlage 
der sekundäre Kreis eines Transformators 
ist, bei welchem die Isolierung zwischen 
dem primären und dem sekundären Kreise 
eine mangelhafte ist; die nachfolgend be- 
sprochenen Meßverfahren bleiben auch in 
diesem Falle gültig. 

Ich möchte an dieser Stelle auch darauf 
aufmerksam machen, in welcher Weise bei 
einer einphasigen Anlage der Nullpunkt des 
Potentials im äußeren Kreise wandert. Man 
ersieht zunächst aus Abb. 4, daß im allge- 
meinen kein Punkt im äußeren Kreise dau- 
ernd das Potential null gegen Erde hat; dies 
wäre nur der Fall, wenn die Gerade L Ls, 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 


sem Sinne wanderte. In dem Zeitraume, 
welcher auf den in Abb. 4 dargestellten 
Zeitpunkt nachfolgt, liegt das Dreieck 
L, OL, ganz oberhalb H H'; es haben da- 
her beide Leitungen L,, L, und die ganzen 
Verbrauchsapparate eine positive Potential- 
differenz gegen Erde. In dem Zeitpunkte, 
wenn L, L, parallel ist zu H H', haben alle 
Punkte der Verbrauchsapparate und die 
Leitungen ZL,, L}. sowie auch der Strom- 
erzeuger die gleiche positive Potentialdiffe- 
renz gegen die Erde, wobei die Spannungs- 
differenz der Hauptleitungen gleich null ist. 
Bei fortgesetzter Drehung des Dreiecks 
L,OL, wird die Gerade L, L, wieder von 
O H' geschnitten; in entsprechender Weise 
wird wieder zuerst die Leitung L, das Po- 
tential null erlangen und dann der Null- 
punkt des Potentials von L, durch die Ver- 
brauchsapparate gegen L, wandern. Wenn 
das Dreieck L, OL, ganz unter H H' liegt, 
haben wieder beide Leitungen und die Ver- 
brauchsapparate gleichzeitig ein negatives 
Potential gegen die Erde; in dem Augen- 
blick, wenn L, L, parallel zu H H' ist, hat 
das negative Potential für alle Punkte der 
Verbrauchsapparate und des Stromerzeugers 
den gleichen Wert. Bei fortgesetzter Drehung 
des Dreiecks L, O L, schneidet wieder H H' 


459 


dauernd das Potential null gegen Erde, und 
im Augenblick des Zeichenwechsels der Be- 
triebsspannung e hat der ganze Stromkreis 
das Potential null. Die Summe der Poten- 
tialdifferenzen (s, + £) ist in den angeführten 
Fällen gleich der Betriebsspannung e, wäh- 
rend im allgemeinen (£, +&)>e ist und 
kein Punkt der Verbrauchsapparate dau- 
ernd das Potential null gegen Erde hat. 
Der Fall, wenn das Dreieck J, OL, in eine 
Gerade zusammenschrumpft, ist der Grenz- 
fall zwischen den beiden früher erwähnten 
Fällen, wenn das Dreieck L, O L, über, be- 
ziehungsweise unter H H' liegt. 
(Fortsetzung folgt.) 


Schwere Fräsmaschine mit elektrischem 
Antrieb. 


In Abb. 5 ist eine Fräsmaschinue mit 
rotierenden Fräsern dargestellt, wie sie 
zum Bearbeiten von geschmiedeten Kurbel- 
wellen, Gelenkstücken und dergleichen für 
die Union Pacific Railroad Co. von The High 
Duty Saw and Tool Co. in Eddystone, Penns., 
gebaut wurde. Die Maschine kann, wenn 
man eins der Sägeblätter abnimmt, auch 


Inter welcher man sich gleichzeitig die aus- 
r icho Wicklung der a a 
ate vorstellen kann, durch den Punkt O 
en was nur in einem der später ange- 
> rten Fälle zutrifft. Jeder Punkt der Ver- 
rauchsapparate hat daher im allgemeinen 


eme Spannungsdifferenz gegen die Erde; 


a wird nur null in dem Augenblick, 
aS Polardiagramm der entsprechende 
dio. welcher ein von O zu einem be- 
zo en Punkte der Geraden ZL, L} ge- 
Sener Strahl ist, gerade die horizontale 
Adn Po sodaß die Projektion auf X X' 
ae A ist. Der ‚Schnittpunkt der Ge- 
I mit der im Polardiagramm ro- 
nn Geraden Z, L, gibt die jeweilige 
Si es Punktes an, welcher das Potential 
bh en die Erde hat. In dem in 
tung 5 argestellten Zeitpunkte hat die Lei- 
Erde ı gerade ‚das Potential null gegen 
‚ während die ganzen Verbrauchsappa- 


: Ta . ` 
te und auch die Leitung L, positiv gegen 


ao In dem diesem Zeitpunkte vor- 
h R en Zeitraume ist der Nullpunkt 
ee von L, durch die Verbrauchs- 
der 8 = Nindurch gegen L, gewandert, weil 

“Anltipunkt von OH mit L, L; in die- 


Schwere Fräsmaschine mit elcktrischem Antrieb. 


Abb. 5. 


die Gerade L, L,; es wandert daher wieder 
der Nullpunkt von L, gegen L,, wie bereits 
erörtert wurde. Wenn in Abb. 4 der Punkt 
L, beziehungsweise das Dreieck D, O Ly 
unterhalb H H' liegen würde, so würde der 
Nullpunkt stets von L, gegen L, wandern. 

Das Dreieck L, O L, schrumpft nur dann 
in eine durch O gehende Gerade zusammen, 
wenn entweder die Verlustwiderstände f, fa 
unendlich groß sind, sodaß nur die Kapa- 
zitäten Ci, C, auf die Potentialverteilung 
Einfluß haben, wobei - 


= = 90° 


ist, oder in dem Falle, wenn die Kapazitäten 
C,, C, verschwindend klein sind, sodaß nur 
die Verlustwiderstände auf die Potential- 
verteilung Einfluß haben, wobei 


a = =0 


ist; endlich in dem Falle, wenn die Kapa- 
zitäten C,, C, und die Verlustwiderstände 
fi, fa solche Werte haben, daß die Phasen- 
verschiebungs-Winkel «,, œ gleich groß 
sind. In diesen speziellen Fällen hat ein 
Punkt eines jeden Verbrauchsapparates 


als Kalısäge zum Abschneiden vd Achsen, 
Schienen und dergleichen verwendet wer- 
den. Für gewöhnlich werden die beiden 
„Tindel“-Sägeblätter von je 915 mm Durch- 
messer mit je 60 eingesetzten Zähnen 
aus Schnelldreh-Stahl gleichzeitig benutzt. 
Der Antrieb erfolgt durch einen 15-pferdi- 
gen Gleichstrom-Motor der Westinghouse- 
(Gesellschaft, welcher mit der Fräserwelle 
durch Stirn- und Kegelrad-Übersetzung ge- 
kuppelt ist. Für die Fräserköpfe können 
Schneide - Geschwindigkeiten von 10 bis 
30 mm/Min eingestellt werden. Schnecken- 
rad-Übersetzungen werden nicht benutzt, 
da diese nach den Erfahrungen der Firma 
der großen Abnutzung wegen besser 
vermieden werden. Das Bett der Maschine 
ist sehr schwer gehalten, insbesondere 
der Sattel, welcher die Fräserwelle 
trägt. Die Gleitflächen des Bettes und des 
Sattels sind mit Phosphorbronze ausge- 
füttert. Seitlich ist ein auswechselbarer 
und einstellbarer Tisch zum Aufschrauben 
der Werkstücke vorhanden. Die aus der 
Abbildung erkennbaren V-förmigen Ständer 
sind besonders zur Aufnahme von Kurbel- 
wellen eingerichtet; es gehören dazu noch 


— m. 


480 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Hoeft 18. 


ne nee ren han wur she FE sl ee u En eh ea en ee ee 


besondere Spannvorrichtungen zum Fest- 
halten der Werkstücke. 

An der Maschine ist ferner eine selbst- 
tätig wirkende Pumpe für das in Rohr- 
leitungen den Fräsern zugeführte Schmier- 
material vorhanden. (F. C. P) —z. 


Theoretisches und Praktisches über 
Abschmelzsicherungen. 


Von Dr.-Xng. Georg J. Meyer. 
(Schluß von S. 435.) 


Wir wenden uns nun zur Betrachtung 
der Vorgänge bei Materialien, welche 
nicht oxydieren oder nur eine flüssige 
Oxydschicht haben und wählen als Beispiel 
hierfür das Kupfer. So zeigt Abb. 6a und 


6b zwei Kupfereinsätze, welche nach 
Erreichung des Schmelzpunktes, aber vor 
Trennung der Elek- 

troden, entlastet 

und abgekühlt wor- 


den sind. Sie sehen 
in der Gegend, wo 
die höchste Erwär- 
mung stattgefun- 
den hat, eigenar- 
tige Aushöhlungen, 
welche teils mul- 
denförmig, teils 
lochartig gestaltet 
sind, daneben 
kleine Auswüchse 
in Form von Ku- 
geln. Beim Kupfer 
liegen nämlich 
Schmelzpunkt und 
Siedepunkt verhält- 
nismäßig nahe an- 
einander, und durch a b 
die starke Wider- Abb. 6. 
standserhöhung 


wird das Material kurz nach dem Schmelzen 
schon bis zum Sieden erhitzt. Es verdampfen 
also Teile des Querschnittes, während dicht 
daneben noch feste Teile existieren, und 
zwar geht die Verdampfung vom heißesten 
Punkte aus, das heißt aus dem Inneren der 
Drähte, insbesondere, wenn sie etwas stärker 
sind. Daher bilden sich dann lochartige 
In einem Falle konnten wir ein 
Loch beobachten, welches durch den ganzen 
Draht hindurchging; es gelang aber nicht, 
dieses Exemplar zu konservieren, da die 
Unterbrechung stattfand, ehe der Strom 


Formen. 


ausgeschaltet werden konnte. 


Aus dem flüssigen Innern destilliert also 
etwas Kupfer heraus, und dieses setzt sich 
an den nächsten kälteren Teilen ab und 
bildet dabei die Form der beschriebenen 
Die Abb. Tb bis f zeigt 
andere Kupferdrähte, an welchen diese Er- 
seheinungen mehr oder weniger gut beob- 
achtet werden können. Bei der Abb. Ta u. 7b 
ist etwas flüssiges Kupfer seitlich herunter- 
Dasselbe hat sich aber nicht mit 
dem gesunden Einsatz verschweißt, da es 
durch die flüssige Oxydschicht getrennt 
war. Man sieht ganz deutlich an der 
Abb. 7a, wie die Schmelzperle vom ge- 
sunden Einsatz abgesprungen ist und nur 
durch eine Haut von Kupferoxyd gehalten 
Bei allen Abbildungen von Kupfer- 
einsätzen sieht man helle und dunkle Stellen 
Die dunklen Stellen sind 
Kupferoxyd, die hellen Kupferoxydul oder 
Beim Erkalten des 
Schmelzeinsatzes bildet sich zunächst ein 
Überzug von Kupferoxyd. Derselbe zieht 
sich jedoch nicht so stark zusammen, wie 
das innen befindliche metallische Kupfer 
und springt infolgedessen leicht ab. Man 


Ausblühungen. 


gelaufen. 


wird. 
nebeneinander. 


metallisches Kupfer. 


2. Mai 1807. 


kann dieses Absplittern, das von einem leb- 
haften Knistern begleitet ist, häufig be- 
obachten. 


Abb. 8 soll schematisch die Ver- 
änderung der Temperaturverteilung längs 
eines Kupfereinsatzes zu drei charakte- 
ristischen Zeitpunkten und für zwei ver- 
schiedene Stromstärken zeigen. Die aus- 
gezogenen Linien geben den Temperatur- 
verlauf bei Grenzstrom, die gestrichelten 
Linien bei etwas höherer Belastung. Diese 
Darstellungen (Abb. 8) beziehen sich auf 
das Durchschmelzen bei geringerer Span- 
nung; die entsprechenden Kurven für 
etwas höhere Spannung zeigt (Abb. 9). 


den Verlauf der Erscheinung darstellen und 
geben keine genauen Werte. 


Die Kurven in Abb. 8a geben den 
Moment, wo in der Mitte des Einsatzes die 
Schmelztemperatur erreicht ist. Durch 
Widerstandserhöhung infolge der Verflüssi- 
gung, und zum geringen Teil auch infolge 
einer Querschnittsverminderung durch Ab- 
fließen des Kupfers und Kupferoxydes, 
konzentriert sich jetzt die Wärmeerzeugung 
immer mehr gegen die Mitte des Einsatzes. 
Der mittlere Teil der Kurve hebt sich, die 
Seiten sinken ein, wie es vorhin schon 
für Zinkdrähte erklärt worden ist. Diese 
Änderung ist in Abb. 8b angedeutet. Die 
horizontale, strichpunktierte Gerade, welche 
die Schmelztemperatur darstellt, gibt uns 
durch ihren Schnitt mit der Temperatur- 
kurve einen Überblick darüber, welche 
Teile flüssig sind. 


Dieser Prozeß setzt sich nun fort. Die 
Wärme konzentriert sich immer mehr an 
einem Punkt, und die Außenteile kühlen 
sich immer mehr ab. Die flüssige Zone 
wird enger, dafür erreicht aber der Mittel- 
teil dieser Zone die Verdampfungstempera- 
tur (Abb. 8c, punktierte Linie). Hier findet 
nunmehr die Unterbrechung statt. 


Die Abbildungen erklären es besser, 
als es Worte vermögen, welchen Einfluß 
die Stromstärke auf die Abschmelz- 
länge ausübt, denn die Strecke, welche 
durch die strichpunktierte Schmelzpunkts- 
Gerade aus den Kurven herausgeschnitten 
wird, ist die Abschmelzlänge oder stimmt 
wenigstens nahezu mit derselben überein. 
Man sieht, daß diese beim Grenzstrom ein 
Minimum ist und schon bei geringer Über- 
schreitung des Grenzstromes sehr schnell 
wächst. Einen experimentellen Beweis 
hierfür werde ich später bringen. Zunächst 
möchte ich jedoch an Hand der Abb. 9 die 
Erscheinungen bei etwas höherer Spannung 
erörtern. , 

Die Kurvenzüge (Abb. 9a), welche die 
Erreichung des Schmelzpunktes darstellen, 
sind identisch mit denjenigen der vorher- 
gehenden Abbildung, wie ja überhaupt bis 
zur Erreichung des Schmelzpunktes die 
Spannung keine Rolle spielt. 


Nach dem Beginn des Schmelzens findet 
auch hier eine Widerstands- und Tempe- 
raturerhöhung, also ein Aufbäumen der 
Temperaturkurven in der Mitte, statt; da 
aber der Widerstand der Sicherungen gegen- 
über dem übrigen Widerstand des Strom- 
kreises verschwindend klein ist, so bleibt 
der Strom zunächst unverändert; daher 
fallen die Seitenteile der Kurven nicht ein, 
sondern erhöhen sich weiter nach dem all- 
gemeinen Erwärmungsgesetz, welches in 
unserer ersten Formel ausgedrückt ist, und 
welches auch die Mitte des Einsatzes bis 
zur Erreichung des Schmelzpunktes befolgt 


hat. Wir erhalten also das Bild, welches in 
Abb. 9b dargestellt ist. 


Die Temperatur des mittleren Teiles 
steigt weiter, bis die Verdampfungstempe- 


Auch diese Kurven sollen nur schematisch | 


ratur erreicht ist, und nunmehr wächst der 


Widerstand so stark, daß der Strom sinkt 
und die Seitenteile einfallen (Abb. 9). Man 
sieht wieder, daß die Schmelzlänge beim 


Abb. 7. 


Grenzstrom ein Minimum ist und mit Über- 
schreitung des Grenzstromes schnell wächst. 
Man kann aus den schematischen Kurven 


N ‚Schmelsp 
# ` / a 
/ \ U 


~ step 


mei 
\ [4 


Schmelzprozeß eines Kupfer 
drahtes bei höherer Span- 
nung und Grenzstrom. 


Schmelzprozeß eines Kupfer- 
drahtes bei niedriger Span- 
nung und Grenzstrom. 


Abb. 8, Abb. 9. 


entnehmen, daß das Anwachsen der Ab- 
schmelzlänge mit Überschreitung des Grenz- 
stromes umso schneller erfolgt, je höher die 
Spannung war. 

Ich bin nun noch den Beweis für diese 
Behauptungen schuldig. 


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2y yg G0 80 100 120 10 9 


Kupferdraht von 0,6 mm Durchmesser 
in SU 0 bei 102 V. 


Abb. 10. 


Abb. 10 gibt die Ausschalteläng® vr 
Kupferdrähte von 0,6 mm Durchmesser, 1 
102 V in der Sicherung SU 80 der Dr. +8 


a am 


— | 
” 


I Te 


2. Mai 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 


Meyer A.-G. Man sieht, wie mit Über- 
schreitung des Grenzstromes, welcher etwa 
38,5 Amp beträgt, die Ausschaltelänge rapide 
wächst und asymptomisch der freien Draht- 
länge zwischen den Klemmen zustrebt. Man 
sieht auch einige Punkte, welche mit der 
gezeichneten Kurve schlecht übereinstimmen. 
Es liegt dies wahrscheinlich an Ungenauig- 
keiten, denn geringe Abweichungen des 
Grenzstromes, der Drahtstärke und der 
Ventilation können schon große Abweichun- 
gen der Schmelzlänge herbeiführen. Wenn 
beispielsweise die Ventilation verstärkt wird, 
so steigt der Wert des Grenzstromes. In- 


suche keine genügenden Anhaltspunkte für 
die Bemessung dieser freien Länge. Ander- 
seits genügt die durch Beobachtung der 
Grenzstrom-Schmelzlänge ermittelte Länge 
nicht für die freie Drabtlänge, da häufig 


Ba 
JE zu BE ERBE 
' A I IE BER EEE ER BE 


folgedessen ist bei einem gewissen Strome 
die Überschreitung des Grenzstromes eine 
geringere geworden, und die Abschmelz- 
länge muß sinken. Bei einer Schwächung 
der Ventilation verhält sich die Sache um- 
gekehrt. 

Die Abb. 11 gibt die Ausschalte- 
länge verschiedener Kupferdrähte in der- 
selben Sicherung, aber bei einer Spannung 
von 25 V. Man sieht, daß die Kurven 
außerordentlich steil emporsteigen, und diese 
Werte geben einen experimentellen Nach- 
weis meiner früheren Behauptung, daß bei 
Überschreitung des Grenzstromes die Ab- 
schmelzlänge umso schneller steigt, je höher 
die Spannung ist. 


x 


S 
S 
l 
S 


700 Amn. 
Kupferdrähte in SU % bei 23 V. 
Abb. 11. 


Aus den vorliegenden Erörterungen 
geht hervor, daß bei Ausschaltung einer 
größeren Energie unter Umständen die 
Schmelzlänge kleiner wird, wenn nämlich 
En größere Strom dem Grenzstrom seines 
ns näher liegt, als der kleinere Be- 
astungsstrom dem Grenzstrom seines Ein- 
Satzes. Das Resultat ist überraschend; es 
gibt aber eine Erklärung dafür. daß es so 
userordentlich schwierig ist, einen Über- 
ick über die Abschmelzlänge von Siche- 
rungen zu erhalten. 
ik Will man also ein Bild über die Schmelz- 
en erhalten, so muß man dieselbe nur 
i e Grenzströme bestimmen. Man erhält 
ann nur die minimale Schmelzlänge, und 
= kann welter schließen, daß bei größeren 
trömen die Schmelzlängen zwischen den 
2 aufgestellten Schmelzlängen für Grenz- 
$ om und der vollen Öffnungslänge der 
S erung von Polschuh bis Polschuh liegen. 
eigt der Strom bis zu einem wirklichen 
en das heißt bis zu einem so 
m en Strome, daß die Wärmeabfuhr gegen- 
e = der Wärmeerzeugung vernachlässigt 
ar kann, so ist die Abschmelzlänge 
m der wirklichen Öffnungslänge der 
n en und unabhängig von Strom 
Br ee Diese letztere Erscheinung 
a 2 von anderen Forschern auf experi- 
Era: Wege gefunden worden. 
" an sieht aus der Abb. 12 die Öffnungs- 
e, von Sicherungen mit Kupfer- und 
eaa aizen ‚beim Abschmelzen unter 
= zStrom mit einer Spannung von 2 V 
i = der Abb. 13 die Ausschaltlänge für 
Pierdrähte unter Grenzstrom für eine 
Pannung von 102 V. 
N bei höheren Schmelzströmen die 
Draht melzlänge sich immer mehr der freien 
Hänge nähert, so ‚geben unsere Ver- 


führen lassen. Vielleicht findet die Aufgabe 


PU A EEE BER ER EU BE BEE 
FAIRE IE EEE EEE HE ER EB 
be I, 


25 0 75 70 125 70 


Grenzstrom-Öffnungslänge für Kupfer- und Zinkdrähte 
in SU 80 bei 2 V. 


Abb. 12. 


wesentlich größere Energiemengen ausge- 
schaltet werden müssen. Man wird daher 
für eine Sicherung, die normal mit 40 Amp 
bemessen ist, eine Grenzstrom-Öffnungs- 
länge für einen wesentlich höheren Strom, 
z. B. 400—500 Amp, zu Grunde legen. 

Aus den Kurven, die ich zeigte, ergibt 
sich aber, daß mit Vergrößerung des 
Stromes die Grenzstrom-Öffnungslänge zwar 
zuerst sehr schnell, aber dann immer lang- 
samer wächst. Man kann den oberen 
flachen 'l'eil der Kurve durch eine Gleichung 


es 
I=cVYJ 


annähern. Mit Vergrößerung der Strom- 
stärke J steigt also, sobald man in den 
oberen flachen Teil gekommen ist, die freie 
Sicherungslänge Z? beziehungsweise das da- 
von abhängige Stichmaß nur wenig. Das 
ist eine Tatsache, die ja schon lange be- 
kannt ist, und die man an den Sicherungs- 
typen sämtlicher Firmen nachprüfen kann. 
Es wäre interessant, den Einfluß der 
Spannung auf die erforderlichen freien 
ffnungslängen genauer zu studieren, eine 
Aufgabe, an deren Lösung zu arbeiten, ich 
leider bisher keine Zeit fand. Es sind hier- 
für sehr sorgfältige Versuche nötig, die sich 
im Betriebe einer Fabrik schlecht durch- 


ihre Lösung in einem Hochschul-Labo- 
ratorium in Form einer Doktor-Dissertation. 


Ich komme nach dem wissenschaftlichen 
Teil meiner Arbeit zu den praktischen 
Schlußfolgerungen. 

Ich will zunächst die Gesichtspunkte 
für die Wahl des Materials besprechen. 

Wenn man einen Vergleich zwischen 
verschiedenen Einsätzen ziehen will, so 
muß man als Grundlage hierfür zunächst 
eine gemeinsame Eigenschaft festlegen, und 
ich wähle hierfür den Grenzstrom. In der 
Tat wird es wünschenswert erscheinen, für 
einen bestimmten normalen Strom einen 
oder auch vielleicht mehrere Grenzströme 
festzulegen, sodaß eine dauernde Über- 
lastung des Stromkreises um mehr als einen 
bestimmten Betrag nicht erfolgen kann. 

Über die Höhe dieses Betrages werde 
ich mich später äußern. Zunächst mache 
ich die Voraussetzung, daß, wenn ich 
mehrere Einsätze untereinander vergleiche 
und unter ihnen die Auswahl des prak- 
tischsten treffen will, sämtliche gleich- 
zeitig betrachteten Einsätze denselben 
Grenzstrom haben. 

Bei gleichem Grenzstrom Können sich 


775 200AMP. 


18. 461 


die Einsätze, wenn ich zunächst von dem 
Gesichtspunkt der Fabrikation absehe und 
nur die Wirkung als Sicherung ins Auge 
fasse, durch drei hauptsächliche Gesichts- 
punkte unterscheiden: 


Grenzstrom-Öffnungslänge für Kupferdrähte in SU 80 
bei 102 V. 


Abb. 13. 


1. durch verschiedene Trägheit, 

9. durch verschiedenen Schmelzpunkt 
und verschiedenen Energiever- 
brauch, 

3. durch verschiedene Masse. 

Die Bedeutung der Trägheit läßt sich 
am besten aus den Schmelzkurven er- 
sehen. Abb. 14 zeigt dieselben für eine 
Reihe von Einsätzen gleichen Grenzstromes 
und verschiedener Trägheit. Sämtliche 


Schmelzkurven für gleichen Grenzstrom- 
Abb. 14. 


Kurven besitzen dieselbe senkrechte Asymp- 
tote und laufen nach rechts auseinander. 
Bei einer Überschreitung des Grenzstromes 
um 50 °/, schmilzt der 

Einsatz I in 25 Sekunden durch, 

Einsatz II in 39 Sekunden, 

Einsatz III in 59 Sekunden 
usw., das heißt durch Verwendung ver- 
schieden träger Einsätze mit demselben 
Grenzstrome kann man einem bestimmten 
Stromkreise eine vorausbestimmte, kurz- 
zeitige Überlastung zumuten. Man kann 
die Bedingung erfüllen, daß eine Über- 
lastung von 45 °/, über den Grenzstrom für 
eine Zeitdauer von 25, 39 oder 59 Sekunden 
möglich ist, und anderseits dieselbe Über- 
lastung nicht wesentlich längere Zeit dauern 
kann. Die Grenzen dieser Einstellung sind 
verhältnismäßig weit, und man erreicht 
hierbei mit einfachen, billigen Mitteln die 
Lösung desselben Problemes, für welches 
heute bei Hochspannungsanlagen Zeitrelais 
und automatische Schalter verwendet werden, 

Die Einstellung läßt sich bei Sicherun- 

gen nicht so scharf bewirken wie bei Auto- 
maten; dafür fällt aber jede Wartung weg, 
und die Betriebssicherheit ist wesentlich 
vergrößert. Bei einem Automaten mit Zeit- 
relais kann bei nicht genügender Wartung, 


462 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 18. 2. Mai 1907. 


a eu un ee ne um en zn re 
Ein fernerer Einfluß auf die Konstruk. 
tion der Sicherung wird durch die Schmelz- 
temperatur des Einsatzes insofern ausgeübt 
als elastische Druckverbindungen, wie 
Bürsten oder Federn, eine gewisse gefähr- 
liche Temperatur nicht überschreiten dürfen, 
wenn sie nicht ermatten sollen. Man muß 
also unter Umständen künstliche Kühlrippen 
anbringen, um einen stärkeren Abfall der 
Temperatur von der Mitte des Einsatzes 
gegen die Klemmen hin zu verursachen. 
Für die Bedienung spielt die Temperatur 
eine merkliche Rolle insofern, als eine hohe 
Temperatur die Auswechslung der Einsätze 
erschwert. Dies macht sich unter anderem 
auch bei den sonst so praktischen Patronen- 
sicherungen mit Porzellanröhren geltend, 
denn wenn diese Röhren einmal heiß sind, 
so behalten sie infolge ihrer großen Wärme- 
kapazität ihre Temperatur lange Zeit bei. 
Es ist schließlich noch zu berücksichti- 
gen, daß im allgemeinen durch Erhöhung 
der Schmelztemperatur die Energieverluste 
in den Sicherungen wachsen und daß, wenn 
die Verluste in den Schalttafeln zusammen- 
gezählt werden, die Sicherungen einen ganz 
beträchtlichen Teil derselben ausmachen. 
Die Massen, welche im Einsatz stecken, 
machen sich beim Durchschmelzen, ins- 
besondere mit höherer Spannung, recht un- 
angenehm geltend, indem Schmelzteilchen 


Säuberung und Schmierung ein Teil des 
immerhin ziemlich komplizierten Mechanis- 
mus versagen. Bei Sicherungen ist das 
ausgeschlossen. 

Mit steigender Überlastung verringert 
sich bei Sicherungen sowie bei kombinierten 
Maximal-Zeit-Relais die Zeit vom Eintritt 
der Überlastung bis zur Öffnung des Strom- 
kreises, eine Eigenschaft, die sicherlich im 
Interesse besseren Schutzes zu begrüßen 
ist. Eine Unabhängigkeit der Zeiteinstellung 
von der Überlastung, wie sie bei Verwen- 
dung von getrennten Maximal- und Zeit- 
relais möglich ist, läßt sich bei Sicherungen 
nicht erreichen, aber es ist charakteristisch, 
daß unsere führenden Firmen immer mehr 
auf die Kombination von Maximal- und 
Zeitrelais, das heißt die Verringerung der 
Überlastungsdauer bei steigender Über- 
lastungsstromstärke, hinarbeiten. 

Ich wende mich zu einem anderen 
Spezialfall von großer praktischer Bedeu- 
tung, nämlich zum Anlassen von Moto- 
ren. Abb. 15 gibt schematisch die Anlaß- 


leiter probiert diese Einsätze, vom empfind- 
lichsten anfangend, aus und bestimmt den- 
jenigen zur betriebsmäßigen Verwendung, 
welcher im normalen Betriebe nicht durch- 
schmilzt. Die noch trägeren Streifen zu 
verwenden hat keinen Sinn, da hierdurch 
der Motor stärker als nötig beansprucht 
werden kann, und die weniger trägen 
Streifen wird man nicht verwenden, da sie 
zu häufig durchschmelzen. 

Wesentlich anders liegen die Verhält- 
nisse in Licht-Verteilungskreisen, wenigstens 
solange dieselben überwiegend Glühlampen 
zu speisen haben. Hier sind stoßweise 

berlastungen ausgeschlossen, und wenn 
einmal eine Überlastung auftritt, so ist sie 
sicherlich auf eine Störung zurückzuführen, 
welche die sofortige Stromunterbrechung 
wünschenswert macht. Glühlampenstrom- 
kreise sind daher so empfindlich wie mög- 
lich zu sichern. Die Verwendung trägerer 
Einsätze hierfür ist unter allen Umständen 
zu verwerfen. Aus diesem Gesichtspunkte 
heraus sind seinerzeit die trägen Bleistreifen 
durch die viel empfindlicheren Silbersiche- 
rungen ersetzt worden, und es erscheint 
auch durchaus zweckmäßig, bei den Siche- 
rungen, welche vorwiegend für derartige 
Stromkreise verwendetwerden, insbesondere 
Stöpselsicherungen, nur empfindliche Mate- 
rialien zu wählen. 


Temperatur der Einsätze 


‚Sekunden 


Das Anlassen eines Motors. 
Abb. 16. 


kurve des Motors und die Erwärmungs- 
kurve zugehöriger Schmelzeinsätze, deren 
Trägheit von Nr. I gegen Nr. IV steigt. Es 
ist hierbei vorausgesetzt, um das Bild ein- 
facher zu gestalten, daß die vier Einsätze 
aus demselben Material bestehen, beziehungs- 
weise dieselbe Schmelztemperatur besitzen. 
Der empfindlichste Einsatz I erwärmt sich 
sehr rasch und erreicht bei der Über- 
schreitung der normalen Stromstärke wäh- 
rend des Anlassens eine viel höhere Tem 
peratur, als dem Dauerstrome entspricht. 
Bei dem Einsatz II findet auch noch eine 
Überschreitung der Dauertemperatur statt, 
doch ist sie viel geringer als bei I. Der 
Einsatz III erreicht beim Anlassen gerade 
seine Dauertemperatur und behält dieselbe 
bei, während der Einsatz IV so träge ist, 
daß die Stromstöße des Anlassens bei ihm 
sich überbaupt nicht mehr bemerkbar 
machen. 

Man sieht aus der Abbildung ohne wei- 
teres, daß der Einsatz I für den Motor un- 
brauchbar ist, da er beim Anlassen durch- 
geht: wir dürfen für einen Motor nicht zu 
empfindliche Einsätze wählen. Es bleibt 
also nur die Wahl von Einsatz II, III und 
IV, und hier wird man sich nach den 
Betriebsverhältnissen des Motors richten 
müssen. Erhält der Motor keine nennens- 
werte Überlastung, so werden wir den 
empfindlichsten Streifen, welcher noch das 
Anlassen verträgt, also II, wählen. Ist der 
Motor aber im Betriebe starken Überlastun- 
gen ausgesetzt, welche sich nicht allzu 
häufig wiederholen und jedesmal nicht allzu 
lange dauern, so wird man einen trägeren 
Einsatz, nämlich III oder IV, verwenden. 
Praktisch läßt sich dies so ausgestalten, daß 
zu einer gewissen Sicherung für eine be- 
stimmte Grenzstromstärke eine Reihe von 
Einsätzen geliefert wird, welche nach der 
'rägheit abgestimmt sind. Der Betriebs- 


Bei Bogenlampen können durch das 


Aufsetzen der Kohlen ziemlich starke Über- 
lastungs-Stromstöße auftreten, welche solange 
andauern, bis die Aufzugsvorrichtung die 
richtige Elektroden-Entfernung wieder her- 
gestellt hat. Hier gilt also dasselbe, was 
wir für Motoren als richtig erkannt haben, 
nämlich Verwendung von Einsätzen, welche 
träge genug sind, um bei ordnungsmäßigem 
Funktionieren nieht durchzuschmelzen, wel- 
che aber empfindlich genug sind, um in 
kurzer Zeit durchzuschmelzen, wenn die 
Aufzugsvorrichtung versagt. 


Soviel über die Trägheit. 


Die Temperatur des Schmelzeinsatzes bei 


den vorkommenden normalen Belastungen 
sowie die Schmelztemperatur des Einsatzes 
spielt in zweifacher Beziehung eine Rolle: 
Einerseits wäre es möglich, daß durch die 
dauernde Einhaltung hoher Temperaturen 
merkliche 
Veränderungen des Einsatzes 
Wie ich 
diese Temperaturen bei den hauptsächlich 
zur Verwendung gelangenden Materialien 
nicht hoch genug, 
fürchten zu lassen. 
vielleicht unangenehm hohe Temperaturen 
auftreten; 
Gelegenheit, eingehende Studien über dieses 
Material anzustellen, und ich kann daher 


strukturelle oder chemische 
auftreten. 


schon auseinandersetzte, sind 


um eine Gefährdung 
Für Nickel könnten 


ich hatte jedoch bisher keine 


darüber keine Auskunft geben. 

In zweiter Reihe würde die Schmelz- 
temperatur von wesentlichem Einfluß sein, 
insofern, als durch die Höhe der auftreten- 
den Temperaturen Konstruktion sowohl wie 
Haltbarkeit der Sicherungen und die Bequem- 
lichkeit ihrer Bedienung beeinflußt wird. 

Eine hohc Betriebstemperatur kann 
unter Umständen Schutzkästen oder Patro- 
nen aus imprägnierter Pappe oder ähn- 
lichem Isoliermaterial beschädigen. Wenn 
nämlich längere Zeit die Belastungsdauer 
nur wenig unterhalb des Grenzstromes 
bleibt, so tritt bei Verwendung von Mate- 
rialien mit hohem Schmelzpunkte, wie Nickel, 
Kupfer, Silber, eine so hohe Temperatur 
auf, daß die Imprägnierung verdampft und 
die Pappe in einem gedörrten Zustande 
zurückbleibt, in welchem sie leicht brenn- 
bar ist. Die Verwendung von Schmelz- 
materialien mit hohem Schmelzpunkte ver- 
langt also größere Dimensionierung der 


Schutzkasten aus imprägnierter Pappe oder 
ähnlichem Material. 


explosiunsartig umhergeschleudert werden. 
Man hat daher eine Verringerung der Massen 
allgemein angestrebt. So berechtigt diese 
Bestrebungen an sich sind, so muß man 
sich doch hüten, darin zu weit zu gehen, 
denn träge Einsätze lassen sich nun einmal 
ohne größere Massen nicht herstellen. Auch 
führt die neuere Entwicklung der Siche- 
rungskonstruktionen, sowie die immer mehr 
sich einbürgernde Anordnung aller strom- 
führenden Teile hinter der Schalttafel zu 
dem außerordentlich wünschenswerten Ziele, 
die herumspritzenden Metallmassen nur !n 
Räumen zur Auslösung zu bringen, wo Sie 
unschädlich sind. Sind aber einmal Schalt 
tafelwärter und Betriebspersonal vor den 
Sicherungen geschützt, so darf man ruhig 
etwas größere Massen in die Einsätze hin- 


einlegen. 

Man muß sich nur immer vergegel- 
wärtigen, daß die Vergrößerung der Massen 
nur zum Zwecke einer Erhöhung der Träg- 
heit dient. Aus diesem Grunde wird man 
die Verwendung von Blei nach Möglichkeit 
einschränken, da es bei einer 21/,-mal so 
großen Masse als Zink doch noch eine ge- 
ringere Trägheit besitzt. Einen Ausnahme- 
fall bilden allerdings Sicherungen für ganz 
kleine Stromstärken, denn man kommt hier 
unter Umständen bei Verwendung von 
Materialien mit geringerer Trägheit zu 50 
geringfügigen Dimensionen, daß man aus 
rein praktischen Gründen diejenigen Ma- 
terialien wählt, welche einen größeren 
Querschnitt erfordern. 


Zahlentafel ll. 


Vergleich einfacher, langer, runder 
Schmelzeinsätze aus verschiedenen 
Materialien für gleichen Grenzstrom. 
a 


—— 


Material ne | . en Masse 
= Ey g eao ne e nana ae 
Aluminium ...... 3,04 | 600 | 38% 
Blei sl 0er 6,08 325 a2 
Kupfer ......... 1,00 | 1064 | 1,0 
Messing .....:... 0,47 etwa 1015 in 
Nickel .. 2.2.2... 0,362, m 1400 | 172 
Prima-Prima ..... 1,065 | 1250 | 260 
Silber .......... 1,66 | g4 | If 
Weichlot ! i 
(600/0 NII F 40% Pb) 3,10 | 135 j 
A EE E E A 230 13.4 
AN aa .. 1] 7,60 | 412 | 818 


2. Mai Ik 
Fran 
Í die N 
Ch diese, 
Sofern it 
indungen 7 
REWE nn. 
schreiter kr 
ollen, Nr 
liche Koh 
keren Av 
e des Hia 
| SENi 
lt die Tegas 
TN. als eie: 
ang der Fi,- 
È Umer anf 
tischen Piy - 
Nrühren pery 
einmal kei: 
T groben Tio 
; lange lè: 
1 zu berige. 
durch Er. 
e Energierg: 
en and dai t- 
tafeln zu- 
ungen eize: x 
en ausmac- 
1 Einsatz se, 
hschmelzes 
annung, rat 
l Schmeizie. 
chleuder x: 
erung der ti 
 bereehäg : 
nd, 50 an: 
Zu weit n > 
D sich tue 
t hersteller. : 
klung der ` 
e die inm: 
nung aller x. 
ler Schatz: 
chenswerkt. 
tallmasser =: 
ı bringen. +- 
her einmal ~ 
persönal v2. 
o darf mai- 
die Einst- 


immer vere: 
erang dert 
höbung dr- 
Grunde wi: 
nach Wg- 
einer In 
yeh nach & 
Einen Ai 
erungen ©- 
man keta 
Terwendi 
p Triebe} 
ap, dab BE 
p dieje” 
einen M’ 


el I 
Janger 
pers?“ 
en Gr 
git y 

' pi 
JE 


2. Mai 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 18. 


463 


a E E EETA 


In der vorstehenden Zahlentafel II ist 
eine Zusammenstellung von Eigenschaften 
für eine Reihe von mir untersuchter Mate- 
rialien euthalten. Es ist als gemeinsame Basis 
für diesen Vergleich zugrunde gelegt, daß 
die Einsätze gleichen Grenzstrom besitzen, 
ferner, daß ihr Querschnitt kreisförmig ist, 
und daß sie so lang sind, daß ihre innere 
Wärmeleitung vernachlässigt werden kann. 
Zur Vereinfachung des Überblickes sind 
Trägheit und Massen des Kupfereinsatzes 
gleich 1 gesetzt worden und die übrigen 
Werte auf Kupfer bezogen. 

Man sieht, daß nur Messing und Nickel 
empfindlicher sind als Kupfer, wobei aber 
beide Materialien größere Massen besitzen. 
Man wird Messing ausscheiden müssen, 
da es eine Legierung ist, und man unter 
Umständen von der guten Lieferung und 
der regelmäßigen, gleichen Zusammen- 
setzung abhängig wäre, und die Schwierig- 
keit der Beschaffung gleichmäßigen Ma- 
teriales bei Legierungen größer ist, als bei 
Verwendung technisch reiner Metalle. Man 
wird Nickel für geringe Stromstärken 
wohl verwenden Können; bei großen Leistun- 
gen dagegen wird der hohe Schmelzpunkt 
störend einwirken. 

Wenn man eine geringere Trägheit ge- 
braucht, als sie einfache Kupferdrähte be- 
sitzen, so kann man sich durch Parallel- 
schaltung von mehreren gleichen Kupfer- 
drähten helfen, wobei sich die Masse noch 
verringert. 

Wenn man Silber und Kupfer vergleicht, 
30 sieht man, daß diese Materialien ver- 
hältnismäßig wenig voneinander differieren. 
Zwar ist der Schmelzpunkt des Kupfers 
etwas höher, doch ist die Differenz nicht 
erheblich. Trägheit und Masse des Kupfers 
betragen aber etwa nur ?/,; derjenigen des 
Silbers, und wenn man bedenkt, daß diese 
Materialien hauptsächlich da Verwendung 
finden, wo man sehr empfindliche Einsätze 
gebraucht, so wird man dem Kupfer den 
Vorzug geben, was in Anbetracht des hohen 
Preises für Silber nur angenehm sein kann. 

Man findet ferner in dem Widerstands- 
Material Ia einen Körper, der beinahe so 
Erb nalich: wie Kupfer ist; aber dieser 
en bei gleicher Empfindlichkeit 

WLAS i 
en se und dürfte infolgedessen 
. Von dieser ersten Gru e der empfind- 
en Materialien wenden wir uns Han k 
nn halbträgen, nämlich Aluminium und 
a Für Aluminium spricht die ge- 
: nge Masse, dagegen die höhere Schmelz- 
n und bei dünnen Einsätzen die 
1 ung der Oxydhaut. Für Weichlot spricht 
er niedrige Schmelzpunkt, dagegen die 
Bu Masse. Man wird also halbträge 
we tze für geringe Stromstärken aus 
eichlot, für größere Stromstärken aus 
Rah anfertigen, insbesondere, wenn 
ee, so rn ist, daß eine Ab- 
er runden i 

berechtiet a Querschnittsform 
ee träge Materialien können wir Blei, 
7 und Zink zusammenfassen. Von dieser 
ruppe erreicht Zink die höchste Trägheit 
ne ingster Masse, und sein Schmelz- 
Punkt besitzt keine irgendwie störende 

e. Man erkennt also im Zink das ge- 
gebene Material für träge Einsätze. 
ae Zinn, welches bei geringerer Träg- 
re Masse besitzt, bietet wenig 
und das Blei erscheint infolge 
Ir Olossalen Masse bei großen Strom- 
Siro Ey a zweckwidrig. Für die kleinen 
großen re a können gerade die 
praktisch t orteil sein, da sie zu 
währe rauchbaren Durchmessern f ühren, 
itz nd alle anderen Materialien zu gering- 

Sige Dimensionen erhalten würden. 
ie Zahlen, die ich hier gegeben habe, 


beziehen sich auf runde und lange Ein- 
sätze, das heißt solche, bei welchen ein 
merklicher Einfluß der inneren Wärmelei- 
tung nicht vorhanden ist. Entfernt man 
sich von der runden Querschnittsform, so 
sinkt die Trägheit bei allen Materialien, 
ebenso die Massen, da eine bessere Ab- 
kühlung möglich ist. Das ändert aber 
nichts wesentlich im Verhältnis ihrer wich- 
tigsten Eigenschaften, und nur wenn man 
sich bei dem einen Material viel weiter 
vom runden Querschnitt entfernt als beim 
anderen, werden die Verhältniszahlen, 
welche ich Ihnen in obiger Zahlentafel ge- 
geben habe, nicht mehr gültig sein. 

Verwendet man kurze Einsätze mit 
merklicher Wärmeleitung, so sinken die 
Querschnitte der einzelnen Materialien ver- 
schieden. Die Zahlen für die Trägheiten 
und Massen nähern sich mehr und mehr, 
und die Differenzen zwischen den einzelnen 
Materialien verringern sich. Immerhin 
gibt die Zahlentafei ein recht anschau- 
liches und hinreichend genaues Bild für 
praktische Fälle, und nur bei ganz kurzen 
Sicherungen, wie beispielsweise bei Stöpsel- 
sicherungen, kann man sich nicht nach 
dieser Zahlentafel richten. 


Einen merklichen Einfluß auf die Dimen- 
sionierung der Schmelzeinsätze üben ge- 
wisse praktische Gesichtspunkte aus. So- 
weit irgend angängig, wird man gezogenes 
Material verwenden, einerseits, um eine 
größere Homogenität des Materials zu 
sichern, anderseits wegen der einfachen 
Herstellung durch Abschneiden vom laufen- 
den Material. Da aber im wesentlichen 
runde Drähte auf dem Markte sind, so wird 
man sich tunlichst an diese Querschnitts- 
form halten. 

Erst bei größeren Stromstärken er- 
scheint ein Abgehen vom Kreisquerschnitt 
ratsam, um die Massen und die Trägheit zu 
verringern. Bei Verwendung von Silber 
tritt die Notwendigkeit, statt der Drähte 
Bleche zu verwenden, um die Massen zu 
verringern, infolge des hohen Preises schon 
verhältnismäßig früh ein. Man wird dann 
Streifen konstanter Breite herstellen, welche 
sich aus Tafeln mit ganz geringem Abfall 
herausschneiden lassen. 

Bei ganz hohen Stromstärken ist das 
allgemein in der Praxis angewendete Ver- 
fahren, den Querschnitt nicht in der ganzen 
Länge konstant zu halten, sondern in der 
Mitte in bestimmter Länge einzuschnüren, 
sehr zweckdienlich. Die Zerstörung wird 
hierdurch auf den eingeschnärten Teil be- 
schränkt, und die umherspritzenden Metall- 
massen, insbesondere bei Kurzschluß, wer- 
den wesentlich reduziert. Bei derartigen 
Formen wird man versuchen, Stanzen zu 
verwenden, um die Herstellung zu ver- 
billigen. 


Es erübrigt sich nun, mit Rücksicht auf 
unsere bisherigen Untersuchungen, die Nor- 
mierung der Sicherungen zu besprechen. 
Als charakteristische Eigenschaft, von der 
man ausgehen muß, haben wir den Grenz- 
strom erkannt. Es wird also zweckmäßig 
sein, den Grenzstrom als Basis zu nehmen 
und denjenigen Strom, mit welchem .die 
Sicherung zu stempeln ist, welcher also für 
die dauernde normale Belastung des be- 
treffenden Stromkreises in Frage kommt, 
als Prozentsatz des Grenzstromes zu deti- 
nieren. Der Einfachheit halber wollen wir 
diesen normalen Strom nach einem Vor- 
schlage des Herrn Dettmar als „Nennstrom“ 
bezeichnen. Da der Praktiker jedoch immer 
von der Zahl ausgehen wird, welche er auf 
seinem Schmelzeinsatz eingestempelt findet, 
dürfte es zweckmäßiger sein, wenn wir den 
Grenzstrom als so und so viel Prozent 
höher als den Nennstrom definieren. Es 


ist ja in der Tat gleichgültig, ob wir bei- 
spielsweise sagen, daß der Grenzstrom 50 0/9 
höher als der Nennstrom, oder daß der 


Nennstrom 33°), geringer als der Grenz- 


strom ist. 

Nun handelt es sich um die Frage, wie 
viel höher der Grenzstrom sein soll als der 
Nennstrom. Unsere bisherigen Verbands- 
normalien geben darüber keine Auskunft. 
Sie geben nur an, daß bei doppeltem Nenn- 
strom die Sicherung innerhalb 2 Minuten 
durchschmelzen soll. Wenn es sich um 
kleine Drähte handelt, so ist dadurch die 
Möglichkeit gegeben, daß der Grenzstrom 
nahezu das Doppelte des Nennstromes, also 
etwa 90 °%/, mehr, beträgt. Bei größeren 
Sicherungen muß dann der Grenzstrom 
etwas niedriger sein. Nun werden diese 
kleinen Sicherungen gerade vorwiegend für 
Lichtstrom-Kreise mit Glühlampen-Belastung 
verwendet, und es erscheint unzweckmäßig, 
bei diesen Stromkreisen eine dauernde 
Überlastung von dieser Größe zuzulassen. 

Wenn wir uns nach den Vorschriften 
anderer Länder umsehen, so finden wir zu- 
nächst in Amerika die Vorschrift, daß ein- 
geschlossene Sicherungen (enclosed fuses) 
eine 10-prozentige Überlastung über den 
Nennstrom dauernd vertragen sollen und 
bei 25-prozentiger Überlastung durchschmel- 
zen müssen, das heißt, daß der Grenzstrom 
nicht ganz 25°, über dem Nennstrom 
liegen soll. Für die größeren, nicht ein- 
geschlossenen Sicherungen ist in Amerika 
vorgeschrieben, daß sie 25°/, Überlastung 
über Nennstrom dauernd vertragen sollen, 
dagegen bei 50 %/, Überlastung über Nenn- 
strom durchschmelzen sollen. 

Die neuen österreichischen Vorschriften 
geben die Bestimmung, daß der Grenzstrom 
33!/,%/, über dem Nennstrom liegen soll. 

Es erscheint nicht zweckmäßig, die Be- 
messung der Sicherungen ohne Übergang 
so stark zu verändern, daß man die Vor- 
schriften der österreichischen Normalien 
oder gar der amerikanischen Normalien für 
eingeschlossene Sicherungen akzeptiert. 
Aber es erscheint wünschenswert, die 
dauernd mögliche Überlastung auf 50 °/, zu 
beschränken. Hierdurch wird es möglich, 
Leitungen und Kabel. besser auszunutzen, 
und das spielt gerade bei Beleuchtungs- 
anlagen eine außerordentlich wichtige Rolle. 

Anderseits bietet bei Motoren sowie bei 
Bogenlampen das häufige Vorkommen von 
größeren Überlastungen einige Schwierig- 
keit. Wenn man in diesem Falle nur eine 
dauernde Überlastbarkeit von 50 °/, zuläßt, 
so werden in manchen Betrieben die Siche- 
rungen zu häufig durchgehen, selbst wenn 
man träge Sicherungen verwendet, und die 
praktische Folge davon wäre nur, daß man 
die nächst höhere Sicherungstype verwendet. 
Aus diesem Grunde möchte ich mir erlauben, 
vorzuschlagen, daß man den Grenzstrom 
für Motorsicherungen etwas höher setzen 
soll als für Lichtsicherungen, und zwar auf 
etwa 70 bis 80 °% über dem Nennstrom. 

Dann stellen sich die Verhältnisse einer 
40 Amp-Sicherung mit Licht- und Kraft- 
einsatz etwa so, wie die folgenden Schmelz- 
kurven (Abb. 16) zeigen. 

Natürlich sind diese Zahlen, die ich 
hier angeführt habe, nur als ungefährer 
Anhalt zu betrachten, da eine so genaue 
Abstufung praktisch nicht durchführbar ist, 
und durch Anderung der Ventilationsver- 
hältnisse usw. auch die Grenzströme sich 
ändern können. Man wird also eine ge- 
wisse Lizenz in diesen Werten nach oben 
und unten zulassen müssen. 

Nun ergibt sich die weitere Frage, ob 
eine Begrenzung der Trägheit erforderlich 
ist. Wir finden derartige Begrenzungen 
sowohl in den amerikanischen wie in unse- 
ren alten und den österreichischen Nor- 


464 Elektrotechnische Zeitschrift. 190%. 


malien. Um einen Überblick zu ermög- 
lichen, welche verschiedenen Werte von 
Trägheit erreichbar sind, gebe ich in Abb. 17 


zweiSchmelzkurven für einenNennstrom von. 


10 Amp und einen Grenzstrom von 15 Amp, 


er 
BE 


und zwar eine sehr träge und eine sehr 
empfindliche Kurve. Beides dürften etwa 
die praktisch erreichbaren Grenzwerte der 
Trägheit sein. Man sieht, daß bei einer 
Überschreitung des Nennstromes um 100 °/, 
selbst der träge Einsatz in wenig mehr als 
40 Sekunden durchschmilzt, sodaß er also 
den Vorschriften unserer Verbandsnormalien 
entspricht. Zum Vergleich zeige ich in der 
Abb. 18 analoge Kurven für 2 Einsätze, 
deren Nennstrom 500 Amp und deren Grenz- 
strom 750 Amp beträgt. Hier habe ich die 


REBERRESSSSEREN. 
HeEsteerraereen 
SBRERAEBERRNGE 


20 Amp 


I Zinkdraht von 1,10 mm Durchmesser. 
II Kupferblech 0,1 x 0,8 mm. 


Abb. 17. 


Fälle so ausgewählt, daß sie wohl als die 
Extreme gelten können, welche erreichbar 
sind. Sie sehen hier bei dem trägen Ein- 
satz bei einer Überschreitung des Nenn- 
stromes um 100°/, eine Schmelzzeit von 
184 Sekunden, das heißt etwas über drei 
Minuten. Dieser Einsatz würde nach den 
bisher bestehenden Verbandsnormalien nicht 
zulässig sein. 

Nun ist die Frage, ob man nicht eine 
derartige Trägheit zulassen kann, zu unter- 
suchen. Wenn wir uns vorstellen, daß zu 
einem derartig großen Sicherungseinsatz 
auch entsprechend große Kabel, Leitungen, 
Maschinen und Apparate gehören, so wird 
uns durchaus klar werden, daß diese großen 
zu sichernden Leitungsteile sich ebenfalls 
nur sehr langsam erwärmen und daß infolge- 
dessen innerhalb drei Minuten diese Teile 
noch keine irgendwie gefährliche Tempera- 
turerhöhung angenommen haben werden. 
Je größer der Einsatz beziehungsweise sein 
Nennstrom wird, umso größer wird auch 
immer die Zeitkonstante der zu sichernden 
Teile werden, und ich glaube, daß es nach 
meinen Ausführungen zweckmäßig erschei- 


nen wird, mit Rücksicht auf dieses An- 
wachsen der Zeitkonstante, auch für größere 


Einsätze größere Trägheiten zuzulassen. 


Dann würde es sich empfehlen, die Be- 
stimmung, daß der kalte Einsatz, mit doppel- 


5 
y 
Al 


I Zinkblech 2.5 X 39,45 mm, 
II Kupferblech 03x 245 a 


Abb, 18. 


tem Nennstrom eingeschaltet, innerhalb 
zwei Minuten durchschmelzen soll, fallen 
zu lassen, und zwar diese Bestimmung ent- 
weder gänzlich verschwinden zu lassen, 
oder statt des Betrages von zwei Minuten 
einen von der Größe der Sicherung und der 
zu sichernden Teile abhängigen Wert zu 
setzen. Mit Rücksicht darauf, daß man, um 
die Masse der Sicherung zu verringern, 
praktisch ohnehin nicht zu derartigen Träg- 
heiten greifen wird, wie ich sie in der 
letzten Kurve gezeigt habe, glaube ich, daß 
man darauf verzichten kann, eine Vorschrift 
für die Trägheit zu geben, und daß es 
genügt, wenn man als Vorschrift für die 
Bemessung der Sicherungen sagt: 


Sicherungen, welche für Lichtzwecke zu 
verwenden sind, sollen eine dauernde 
Überlastung bis zu 50%, des Nenn- 
stromes vertragen und sollen bei weiterer 
Überlastung in endlicher Zeit durch- 
schmelzen; 


Sicherungen, welche für Motoren-Strom- 
kreise bestimmt sind, sollen eine dauernde 
Überlastung von 70 bis 80%, des Nenn- 
stromes vertragen und sullen bei weite- 
rer Überlastung innerhalb endlicher Zeit 
abschmelzen. 


Ich würde mich freuen, wenn meine Aus- 
führungen Gelegenheit zu einem recht inten- 
siven Gedankenaustausch geben würden. 


Zusammenfassung. 


Es werden die Erwärmung der Sicherungen 
bis zum Schmelzpunkt betrachtet, die Gleichung 
derselben entwickelt und einige spezielle Fälle 
erläutert, nämlich: Beharrungszustand, Grenz- 
strom und Kurzschluß. Aus diesen theoretischen 
Betrachtungen ergibt sich eine Detinition der 
Trägheit. 

Sodann werden die Vorgänge von der Er- 
reichung des Schmelzpunktes an bis zur Unter- 
brechung der Elektroden, das heißt der Bildung 
des Lichtbogens besprochen und an Versuchen 
erläutert. 

Aus den Versuchen und den mit Hilfe der- 
selben abgeleiteten Konstanten werden die 
praktischen Gesichtspuvkte entwickelt und so- 
dann Vorschläge zur Abänderung der heute 
geltenden Normalien des Verbandes Deutscher 
Elektrotechniker gemacht. 


Heft 18. 


2. Mai 1907. 


= EEE 


LITERATUR, 


Besprechungen. 


Dr. J. Fricks Physikalische Technik oder 
Anleitung zu Experimentalvorträgen 
sowie zur Selbstherstellung einfacher 
Demonstrationsapparate. VII. umgear- 
beitete und vermehrte Auflage. Von Dr. Otto 
Lehmann, Professor der Physik an der Tech- 
nischen Hochschule in Karlsruhe. In 2 Bänden. 
Bad. I, 1. u. 2. Abteilung. Mit 2003 u. 1905 Abb. 
im Text. XXIII u. XX u. 1631 S. in Lex.-g8°, 
Verlag von Fr. Vieweg & Sohn. Braun- 
schweig 1904/05. Preis für den I. Band 44 M. 


Die neue Auflage des Frickschen Buches, 
von der vorläufig der erste Band in zwei Ab- 
teilungen vorliegt, bedeutet eine völlige Um- 
arbeitung und Umgestaltung des Werkes. Der 
einfache Titel „Physikalische Technik“ läßt 
ganz und gar nicht ahnen, welche Unsumme an 
Stoff und Arbeit in dem Buche angehäuft ist. 
Das Werk greift in seiner jetzigen Gestalt auf 
alle Gebiete der Technik und Physik über und 
ist so keineswegs nur eine Anleitung zu Ex- 
perimentalvorträgen sowie zur Selbstherstellung 
einfacher Demonstrationsapparate, sondern ein 
Nachschlagebuch größter Art, ja sogar ein Lehr- 
und Lernbuch der technischen Physik, natürlich 
nur für solche, welchen die Grundlagen der 
Physik geläufig sind. Es wäre daher den Stu- 
dierenden der Physik usw. dringend zu raten, 
auch einmal ein derartiges Buch zur Hand zu 
nehmen, welches ihnen zeigt, in welch innigem 
Zusammenhang die Physik mit der Technik 
steht und welch ein Aufwand an geistiger 
Tätigkeit, an Arbeit und Kosten nötig sind, um 
einen physikalischen Hörsaal und die physi- 
kalischen Vorlesungen so herzurichten, daß sie 
auf der Höhe der Zeit stehen. 

Wir finden in dem Frick-Lehmannschen 
Werke in der Tat alles, was überhaupt mit dem 
Aufbau und der Erhaltung des Institutes und 
des Hörsaales, und mit den Vorbereitungen für 
eine physikalische Vorlesung nur einigermaßen 
im Zusammenhang steht. Sei es die bauliche 
Einrichtung, die innere und äußere Architektur 
des großen Hörsaales, der Experimentierraum, 
sei es die Anlage der Wasser-, Gas- und elek- 
trischen Leitungen, die Aufstellung und Be 
handlung der Kraftmaschinen, seien e8 die Vor- 
bereitungszimmer, die Sammlungs-, Verwaltungs- 
und Werkstättenräume; sei es endlich die An 
bewahrung der Werkzeuge, Apparate un 
Instrumente, deren Behanidiung, Ausbesserung, 
Umgestaltung, alles das wird in der ersten 
Abteilung des Werkes ausführlich beschrieben 
und behandelt, während wir in der zweiten 
Abteilung Aufschluß erhalten über Messungen 
aller Art, über Anordoung, Vorbereitung un 
Ausführung der Versuche über feste, us 
und gasförmige Körper, über Statik, Hy 2: 
statik und Aerostatik, über Temperatur un 
Wärmemenge, Dynamik, Hydrodynamik, Aere 
dynamik und schließlich Thermodynam er. 
finden genaue Anweisungen über die e 
stellang und Anfertigun sämtlicher für i en 
genannte Versuche nötigen Apparate a. 
mente und Maschinen, wir finden Angaben er 
Bezugsquellen und Kosten ‚derselben. A 
lernen aus dem Buche die einfacheren Sye 
werksmäßigen Tätigkeiten, wie löten, tischlern, 

lasblasen, feilen usw., das Photograpbieren, 
das Montieren von Leitungen und Mac 
und vieles mehr. Dabei trägt zur Se S 
leichterung der Veranschaulichung bel, 2 er 
alle überhaupt aufgenommenen Gegenstän ve 
Werkzeuge, Apparate, Instrumente,$Masc an 
Leitungsteile, sowie deren Handhabung : s 
Gebrauch durch Abbildungen dargestellt sny 
Wenn auch vielleicht dem technisch VORS ji 
deten Physiker manches in dem Werke N a 
tlüssig und zu weitläufig vorkommen dür r nn 
darf man doch nicht vergessen, daß der ph} 
kalische Lehrer oft genug in erster Linie theo- 
retisch und philosophisch vorgebildet ist Le 
nun, wenn er — sei es als Lehrer an Schu en 
oder Hochschulen, sei es als Assistent solcher 
dazu bestimmt ist, sich praktisch zu betätigen, 
unter Umständen auf große ¿Schwierigkeiten 
stößt. In solchem Falle wird ihm das n 
liegende Werk eine große Hilfe, ein Leitfaden 
und eine Richtschnur im weitesten Sinne sêim. 
A. Brümmer. 


Die Zentrifugalpumpen, mit besonderer 
Berücksichtigun dr Schaufelschnitte. 2 
Dipl.-Ing. Fritz Neumann. Mit 135 Abb. AR 
Text u. 7 lithogr. Tafeln. VIII u. 197 S. aee 
Verlag von Julius Springer. , Berlin 190. 
Preis geb. 8 M. 

Es ist eigentlich kein Mangel an guten 1D- 
und ausländischen Einzelschriften über an 
derpumpen oder — wie Verfasser 8l® ee 
nennt — Zentrifugalpumpen. Ich verweise Mer 


2. Mai 1907. 


Buch von Hartmann-Knoke-Berg 
Au amoa, auf die Schrift von Förster 
"Vergleichende Untersuchungen der Kreisel- 
pumpen“, von Jeep „Bau der Pumpen“, auf 
das klassische Werk von Zeuner „Vorlesungen 
iiber Theorie der Turbinen, 1899“, in welchem 
auch die Grundgleichungen für die Schleuder- 
umpen abgeleitet sind, auf das vortreftliche 
Französische Werk von Rateau „Über die 
Turbomaschinen* und endlich auf das vor 
kurzem erst im gleichen Verlage wie das vor- 
liegende Büchlein erschienende Werk von Dr. 
Egon v. Grünebaum „Zur Theorie der Zentri- 
fugalpumpen, 1903%. Verfasser scheint dies auch 
efühlt zu haben, denn er sucht im Vorwort 
Er Begründung für seine Schrift zu geben, 
indem er ausführt, daß er in seiner Eigenschaft 
als Ingenieur für Wasserturbinen und Assistent 
am Wasserkraft-Laboratorium der Technischen 
Hochschule zu Darmstadt Gelegenheit gehabt 
habe, „einige Schaufelräder von Zentrifugal- 
umpen zu sehen“. Er fährt dann fort: „Was 
bei der Konstruktion der Schaufelräder der 
Wasserturbine, der so nahe mit der Zentrifugal- 
pumpe verwandten Maschine als allgemein 
übliche Grundregel gilt, habe ich bei der Aus- 
führang dieser Pumpenräder vermißt“. Haupt- 
sächlich diese Beobachtung habe ihn bewogen, 
die Theorie der Zentrifugalpumpen eingehender 
zu studieren, wobei er sich bei der Entwicklung 
einzelner Gleichungen an die Theorie von Prot. 
Pfarr angelehnt habe. 

Seine Entwicklungen zerfallen nun in fol- 
gende Teile: I. Die Theorie der Zentrifugal- 
pumpen lI. Den Krafıbedarf und Wirkungs- 
grad. III. Die Regulierung und Klassifikation 
der Zentrifugalpumpen. IV. Die Schaufelschnitte 
und Rechnungsbeispiele. V. Ausführungen von 
Zentrifagalpumpen. 

Der erste Abschnitt behandelt zunächst die 
Aufstellung der Hauptgleichung für die Zentri- 
fugalpumpe, sodann die Bestimmungen der 
Eintritts- und Austrittsgrößen, der Evolventen 
für die Lauf- und Leitrad-Schaufeln, die Leit- 
rad-Gehäuse, die mehrstufigen Zentrifugal- 
papon und die Zentrifugalpumpen ohne Leit- 
apparat. 

Im zweiten Abschnitt ist der Kraftbedarf 
und der Wirkungsgrad entwickelt. Hauptwert 
ist hier auf den Nachweis der Erhöhung des 
Wirkungsgrades durch Anordnung eines Leit- 
anparaiss vor dem Laufrad-Eintritt gelegt. 
Schließlich wird der Wirkungsgrad an der Hand 
von Versuchs-Ergebnissen besprochen. Derselbe 
betrug beispielsweise bei guten Sulzer-Pumpen 
a w bis T (Seite 102) 76%), bei Jäger- 

sogar \ 

er dritte Abschnitt behandelt die Regelung 
der Fördermenge der Pumpen durch Drosselung 
und die Einordnung der Zentrifugalpumpe in 
Klassen. Inwiefern letzterer Paragraph zu 
diesem Abschnitt gerechnet wurde, ist nicht 
verständlich, da die Klassenteilung mit der 
Regelung an sich nichts zu tun hat. 

er vierte Abschnitt dient der Berechnung 
der Schaufelschnitte gewöhnlicher Art und der- 
jenigen mit Abwicklung der Schaufelenden auf 
den Regelmänteln. Meiner Ansicht nach wäre 
es logischer und folgerichtiger gewesen, diesen 
Abschnitt mit dem ersten Abschnitt überhaupt 
on reinigen, oder, falls ein besonderer Ab- 
schnitt von Nöten war, diesen an den ersten 
Abschnitt unmittelbar anzuschließen. 

Im fünften Abschnitt endlich werden einige 
Hauptarten von Zentrifugalpumpen beschrieben. 
Me auch im allgemeinen die Arbeit des 

ers Anerkennung verdient, so sind doch 
we manche Mängel hervorzuheben, welche 
ee späteren Auflage zu besei- 

Zunächst der Titel! Wa i - 
han en oder Krokelpumpenn Vera B. 
i chenbuch der Hütte, 18. Aufl., 1902, S. 1147 und 

50.) Vollständig unterblieben ist ferner vor allen 
ingen eine eingehende Behandlung der Be- 
eutung des Diffusors (Auslauf-S al d 
eine Berechnung di tür die Ur re 
lebendigen K „dieses für die Umsetzung der 
ier Sehleuderrden. ICh vennas Tone 
älphabetisches Namen- ind Sach y taten as 
Uinso unentbehrlicher wä ] han 
haltsvergeichuie = re, als auch das In- 
und g ns nicht erschöpfend genug ist 
Dicht enthält. Einen f “hlt a 
auf die, gerade in d e JOE icher Hinweis 
haltsreiche Literatu = T die nn 
ie hochinteressanten V Sen en 
ergwerks-Hochdruck ns entlichungen über 
„Zeitschrift des V “pumpen und andere in der 
und anderen, 2 ereins Deutscher Ingenieure“ 
an eutschen und ausländischen Zeit- 


gede a p atentschriften wäre wertvoll, da 
Schleudern lesem Gebiete der Hochdruck- 
pumpen in den letzten Jahren sehr 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


beachtenswerte Neuerungen (nicht etwa bloß 
papierene Erfindungen!) zutage getreten und 
lasse 59 nieder- 

gelegt sind. Ich habe in der ganzen Schritt 
auch nicht eine einzige Patentschrift erwähnt 
Kerunden: dagegen mehrfach die Angabe 
. R-P. in Klammern (so z. B. Seite 161, 175). 
Eine solche ist aber ohne Mitteilung der Nummer 
der Patentschrift oder des Datums des Patentes 
Den Grund für diese Unter- 
lassung kann ich nicht einsehen! Auf Seite 156 
endlich ist eine Fußbemerkung !) Müller, „Zeit- 
schrift d Ver. Deutsch. Ing., 1906“ angeführt, 
jedoch oben im Text nicht angegeben, auf 
welche Pumpe oder welche Textstelle sich 


ın den Patentschriften der 


völlig wertlos. 


diese Fußbemerkung bezieht. 


Trotz der im Vorhergehenden angegebenen 
Mängel kann das Buch als eine fleißige und an 
und für sich nützliche Arbeit bezeichnet werden 
und wird sich bei den Pumpenbauern manche 


Freunde erwerben. v. Ihering. 


KLEINERE MITTEILUNGEN. 


Telegraphie und Signalwesen 
mit Leitung. 


Englisch-französischer Telegraphen- und Fern- 
sprech -Verkehr. 


[„The Electrical Review“, London, Bd. 60, 1907, 
S. 637.] 


Verhandlungen sind im Gange, um eine Er- 
mäßigung der Telegrammgebühren im englisch- 
französischen Verkehr herbeizuführen. Es wird 
auch beabsichtigt, die Zahl der Fernsprech-Ver- 
bindungen zwischen Paris und London zu ver- 
mehren. W. M. 


Telegraphenwesen in Afrika. 
[„ Electrical World“, Bd. 49, 1907, S. 588.) 


Die französische Regierung beabsichtigt 
ibre sämtlichen Besitzungen in Nordafrika 
durch eine Telegraphenlinie zu verbinden, 
welche die Sahara durchqueren und unter 
anderem die Orte Adrar, Burrum und 
Timissau berühren soll. Sechs kleine Posten 
und eine Redoute sollen errichtet werden; 
letztere erhält eine Besatzung von fünf Mann 
und Vorräte auf drei Monate; die Leute haben 
alle zwei Wochen die Linie zu begehen. Die 
Posten werden durch Fernsprecher miteinander 
verkehren und sich über den Zustand der Linie 
unterrichtet halten; im Falle von Unterbrechun- 
gen entsendet jeder Posten zwei Mann zur In- 
standsetzung. Von Burrum aus soll eine Zweig- 
linie nach Timbuktu hergestellt werden zum 
Anschluß an das Telegraphennetz von Senegal, 
franz. Guinea und der Elfenbeinküste; eine 
andere Linie wird sich ostwärts wenden und 
die Verbindung mit Dahomey, Zinder und dem 
Tschad,ve herstellen. In der Sahara finden 
eiserne l'elegraphenstangen Verwendung, deren 
gegenseitiger Abstand 100 m beträgt; die Drähte 
werden so hoch geführt, daß ein Kameel mit 
Reiter darunter passieren kann. W. M. 


Fernsprechen mit Leitung. 


Fernsprechwesen in Amerika. 
[„Electrical World“, Bd. 49, 1907, S. 622.) 
Der Jahresbericht der American Telephone 


& Telegraph Co. (Bell-Gesellschaft) für 1906 ent- 
hält folgende Angaben. 


Es waren vorhanden: 


Ende 106 Ende 19% 
Vermittlungsanstalten . . 4889 4 532 
Lei- { oberirdische . km 4407314 3493 067 
tun- < unterirdische 5186 354 4137187 
gen | unterseeische 18 704 14 997 
Sprechstellen. u: 2727289 2241 307 
Angestellte . . .... 90 324 74 718 
Die Zahl der täglichen Ge- 


spräche betrug . 16 478053 13543 468 


Am 1. I. 1907 entfiel durchschnittlich auf 
28 Einwohner der Vereinigten Staaten 1 Teil- 
nehmer der Bell-Gesellschaften. W. M. 


Drahtlose 
Telegraphie und Telephonie. 


Der Wehnelt-Unterbrecher in Verbindung mit 
dem Righi-Oszillator. 
[Von A. D. Cole. „The Electrician“. Bd. 58. 
1906, S. 21. 3 Sp. 5 Abb.) 


Bei Untersuchungen über elektrische Wellen, 
wie sie in der drahtlosen T'elegraphie zur Ver- 


1907. Heft 18. 4665 


— 


wendung kommen, hat Cole gefunden, daß 
man bei Anwendung der gewöhnlichen Hammer- 
unterbrecher und rotierenden Scheibenunter- 
brecher im Primärkreise des Induktoriums 
Wellen erhält, zu deren Nachweis ein außer- 
ordentlich empfindliches Galvanometer von etwa 
5 Ohm Widerstand notwendig wird. Die 
Schwingungsperiode eines solchen Galvano- 
meters ist außerordentlich lang. Es wirkt dies 
namentlich störend, wenn in der Nähe des 
Untersuchungsortes elektrische Straßenbahnen 
vorbeiführen. Um für solche Untersuchungs- 
zwecke eine Wellenausstrahlung zu erzielen, 
die den Gebrauch weniger empfindlicher Galva- 
nometer mit längerer Schwingungsdauer ermög- 
licht, verwendet Cole den Wehrelt-Unterbrecher 
in Verbindung mit dem Righi-Erreger. Er 
schlägt als beste Ausführungsform folgende vor: 
Die regelbare Elektrode wird aus einem 
einzigen Platindraht von 1,4 mm Durchmesser 
ebildet und mit einer Glasröhre von 3,5 mm 
nnerem Durchmesser umgeben. Am unteren 
Ende der Glasröhre geht die Elektrode durch 
eine einzementierte Scheibe aus feinkörnigem 
Schiefer. Der Platinstift ist 8 cm lang und mit 
dem einen Ende der primären Induktorwicklaung 
verlötet. Das obere Ende der Glasröhre wird 
durch einen Gummipfropfen abgeschlossen, 
durch dessen Durchbohrung der Elektroden- 
draht hindurchgeführt ist Auf diese Weise 
kann auch der Teil des Platindrabtes, der in 
die schwach angesäuerte Flüssigkeit des Unter- 
brechers bineinreicht, leicht verlängert oder 
verkürzt werden. Die Glasröhre soll 2 cm, die 
Platinelektrode 4 mm in die Flüssigkeit hinein- 
ragen. Die zweite Elektrode besteht aus einem 
U-förmig gebogenen Bleiband von 50 cm Länge 
und 9 cm Breite; es bietet der Füllung etwa 
720 qcm Fläche dar. Das runde Glasgefäß des 
Unterbrechers ist 21 cm hoch und 15 cm weit, 
es ist bis zu einer Höhe von 13 cm mit ver- 
dünnter Schwefelsäure von 1,05 spezifischem 
Gewicht gefüllt. | 
Der Gebrauch des Webnelt-Unterbrechers 
in der drahtlosen ie ist bekannt; ich 
möchte daran erinnern, daß bereits die ersten 
Braunschen Stationen mit einem solchen Unter- 
brecher arbeiteten. Als Neuerung bei der 
anzen Anordnung könnte gelten, daß die 
szillatorkugeln dauernd von Öl berieselt wer- 
den, wodurch die Bildung von Kohle verhindert 
und eine Kühlung der Elektroden bewirkt 
wird. Es kommt gewöhnliches Petroleum zur 
Verwendung, von dem etwa 80 Tropfen in der 
Minute über die Oszillatorkugeln un. 


Drahtlose Telegraphie in der Türkei. 
(„Electrical World“, Bd. 49, 1907, S. 746.) 


Gegenwärtig gibt es in türkischen Landen 
nur zwei Funkentelegraphen-Stationen, in Kele- 
mish an der anatolischen Küste und in Derna 
an der Küste von Tripolis. Die Regierung hat 
jedoch beschlossen, eine Reihe weiterer Sta- 
tionen einrichten zu lassen. Zwei europäische 
Spezialisten sollen zum Eintritt in türkische 
Dienste veranlaßt werden, um das für den Be- 
trieb der Anlagen bestimmte Personal auszu- 
bilden. W. M. 


Drahtlose Telegraphie in Amerika. 
[„Electrical World“, Bd. 49, 1907, S. 542.] 


Das rc Ha der Vereinigten Staaten hat 
angeordnet, daß alle zur Truppenbeförderung 
zwischen dem Festland und den Philippinen 
benutzten Schiffe mit Einrichtungen für draht- 
lose Telegraphie ausgerüstet werden. Über das 
anzuwendende System enthält die Quelle keine 
Angabe. W. M. 


Elektrische Beleuchtungs- und Kraft- 
übertragungs-Anlagen. 


Über den Stand der elektrischen Beleuchtung 
und die Anwendung der elektrischen Energie 
in Rußland. 


[„Westnik Finanzow“ 1906, Nr. 36.] 


Ingenieur O. G. Fleckel führt über die 
heutige Lage der Elektrizitätswerke Rußlands 
folgendes aus: 


Die geplante Steuer auf elektrische Energie 
und Te hat in weiten Kreisen Beachtung 
gefunden. Eine Lichtsteuer besteht bereits seit 
1887, wo das Kerosin besteuert wurde. Damals 
erfolgte 940 aller Beleuchtung durch Kerosin, 
heute jedoch nur 50%. Das Kerosin ist Be- 
leuchtungsstoff für die mittlere und ärmere 
Bevölkerungsklasse, und ein jedes verbrannte 
Pfund Kerosin unterlag einer Steuer von 
3,25 Pf. Bei dem Anwachsen der elektrischen 
und Gasbeleachtung, welche steuerfrei sind, 
wurde eine Vergrößerung der Kerosinbeleuch- 
tung eingeschränkt und damit auch der Ein- 
gang bezahlter Steuer. Die vorgeschlagene 


466 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 


Steuer von 8,65 Pf für ı KW Std elektrischer 
Energie zu Beleuchtungszwecken und 2,16 Pf 
für Motoren oder andere technische Zwecke 
gibt eine Einnahme von 19,1 Mill. M für elek- 
trische Beleuchtung und nur 5,6 Mill. M für 
sonstige gebrauchte Energie. Für Gas zu Be- 
leuchtungszwecken kann eine Einnahme von 
2,38 Mill. M und für Gas zu Motoren oder tech- 
nischen Zwecken nur 0,216 Mill. M erwartet 
werden. | 

Eine Statistik für elektrotechnische Ange- 
legenheiten gibt es bisher in Rußland noch 
nicht, obgleich die Anwendung der elektrischen 
Energie und die elektrotechnischen Gewerbe 
an Bedeutung zunehmen. Im Januar 1906 hat 
die era tung für indirekte Steuern eine 
Ermittlung über den elektrischen! Energie- 
verbrauch in Rußland (außer Finnland) ange- 
stell. Antworten ergaben 132 Zentralstationen 
und 5326 private elektrische Werke; es werden 
die Angaben als befriedigend richtig angesehen. 
Die 1905 verbrauchten 481 Mill. KW Std elek- 
trischer Energie verteilen sich auf zentrale 
(gewerbliche) Stationen, welche die Energie 
hauptsächlich verkaufen, und auf private Sta- 
tionen, welche vorwiegend Selbstverbraucher 
sind, wie folgt: 


I. Zentralstationen: KW Std 
an Abonnenten für Beleuchtung 40 027 500 
an Abonnenten für Motoren und 

andere technische Zwecke . 25 964 000 
für städtische Straßenbeleuchtung 9664 600 
für Straßenbahnen . . . . . . 19726500 
für eigene Beleuchtung . . . . 2686500 
für eigene Motoren und andere 

technische Zwecke . 1 953 500 


zusammen 100 022 600 
II. Private Stationen: 


für eigene Beleuchtung . 166 154 000 
für eigene Motoren und andere 

technische Zwecke . 212 259 100 
Abonnenten für Beleuchtung . 3 056 200 
Abonnenten für Motoren und an- 

dere technische Zwecke, . 103 300 


zusammen 381 572 600 
insgesamt 481 595 200 


Der Anwendung nach wurde die elektrische 
Energie verbraucht: 


A. Für Beleuchtung: KW Std 
Zentralstationen 52 378 600 
169 210 200 


Privatstationen. ser 169 ) 
| zusammen 221 588 800 
B. Für Motoren und andere tech- 

nische Zwecke: 


Zentralstationen 
Privatstationen. 


47 644 000 
. Ben 212 362 400 
zusammen 260 006 400 


insgesamt 481 595 200 


Gleichzeitig mit der Untersuchung über den 
Verbrauch der elektrischen Energie wurde eine 
Umfrage bei den Gasfabriken angestellt. Es 
gingen von 32 gewerblichen und 95 Privat- 
fabriken Antworten ein, wonach diese 93,9 Mill. 
cbm Leuchtgas verbraucht hatten. 


I. Gewerbliche Fabriken: chm 
Abonnenten für Beleuchtung. . 52373 536,5 
Abonnenten für Motoren und 

sonstige technische Zwecke . 13.049 073,4 
fürstädtischeStraßenbeleuchtung 19423 818,2 
für eigene Beleuchtung . . . 1 597 563,3 
für eigene Motoren und sonstige 

technische Zwecke. ; 31 582,8 


zusammen 86 475 574,2 
IL. Privatfabriken: 


für eigene Beleuchtung . 
für eigene Motoren und sonstige 
technische Zwecke. . 15631 058,3 


zusammen 7 408 289,1 
insgesamt 93883 863,3 


5 877 230,8 


Seiner Anwendung nach wurde das Gas 
verbraucht: 


A. Für Beleuchtung: cbm 
gewerbliche Fabriken . 73 394 918,0 
private Fabriken . _ 5877 230,8 

zusammen 79272 148,8 

B. Für Motoren und sonstige tech- 

nische Zwecke: 
gewerbliche Fabriken . 13 079 646,2 
1 531 058,3 


private Fabriken . 42 3 
zusammen 146107045 
insgesamt 93 883 863,3 


Der Hauptzweck vorliegender Arbeit ist 
die Bedeutung des Verbrauches der elektrischen 
Energie im Vergleich zu Gas und Kerosin zu 
untersuchen. Aus angeführten Zahlen ergibt 


sich etwa nachstehendes: Die elektrischen 
Zentralstationen geben 20,8°/, und die privaten 
Stationen 79,2%) der gesamten verbrauchten 
Energie, woraus folgt, daß die privaten Stationen 
viermal mehr Bedeutung für die Erzeugung elek- 
trischer Energie haben. Wird berücksichtigt, 
daß die Straßenbahnen selbständige Erzeuger 
elektrischer Energie darstellen und EAN: 
2,37 Mill. KW Std für Straßenbeleuchtung von 
den Stationen geliefert werden, welche der 
städtischen Selbstverwaltung angehören, 80 
kommt man zu dem Schluß, daß Käufer für 
elektrische Energie und Abonnenten beider 
Gruppen nur etwa 75°), der Straßenbeleuchtun 
waren, das heißt 76,44 Mill. KW Std oder 15,780% 
des Gesamtverbrauchs auf diese Weise ver- 
braucht wurden, während 84,20% der Energie 
überhaupt nicht zum Verkauf gelangt. Bei 
der Gasbeleuchtung ist es umgekehrt. Die ge- 
werblichen Fabriken stellen 92°/,, die Privaten 
nur 8°/, der Erzeugung dar. Die Verbraucher 
nehmen selbst 9,6%, ab, und 90,4%, gehen in 
den Verkauf. 

Die elektrische Energie wird im Gegensatz 
zu Gas und Kerosin vorwiegend von den Ver- 
brauchern mit eigenen Mitteln und zu eigenem 
Gebrauch hergestellt und ist nur in geringem 
Maße Handelsware. Bei den weiten Entfernungen 
und der verhältnismäßig dünnen Bevölkerun 
ist dieser Umstand von großer Bedeutung un 
fördert die größere Verbreitung des elektrischen 
Gewerbes. Nicht nur in Orten, die von be- 
wohnten Hauptpunkten und elektrischen Zentral- 
stationen entfernt sind, müssen sich die Ver- 
braucher die elektrische Energie selbst er- 
zeugen, auch in Städten, in welchen Zentral- 
stationen vorhanden sind, liegen die Verhält- 
nisse sehr ähnlich. In St. etersburg z. B 
wurden 1905 72042634 KW Std verbraucht, 
welche zu !/, von den Zentralen und ?°/; von 
den Privatstationen geliefert wurden. In 11 der 

rößten Städte, von denen sechs elektrische 

traßenbahnen besitzen, wurden 163 014 572 
KW Std verbraucht, wovon nur 57052402 KW Std 
von den Zentralen geliefert wurden. Was den 
Verbrauch für die städtischen Straßenbahnen 
betrifft, so ergibt es sich, daß fast ?/, der ver- 
brauchten Energie von den Bahnen selbst er- 
zeugt wurde. 

Aus allem diesen geht hervor, daß die ge- 
kaufte elektrische Energie eben zu teuer er- 
scheint. Von dem Gesamtverbrauch von 481,59 
Mill. KW Std wurden 46%, zu Beleuchtungs- 
zwecken und 54°, zu Motoren und anderen 
technischen Zwecken verbraucht. Auch hierin 
unterscheidet sich die elektrische Energie von 
anderen Beleuchtungsyuellen, während fast 
alles Kerosin zur Beleuchtung verwendet wird 
(1 bis 20%, dienen für Motoren und andere tech- 
nische Zwecke), wird Leuchtgas für Beleuchtung 
zu 81,6%, benutzt. Für Kerosin ist die Aus- 
sicht für eine steigernde Verwendung zur Be- 
leuchtung für die nächste Zukunft nicht vor- 
handen, von Gas ist dieses seines hohen Preises 
wegen erst recht nicht zu erwarten (zum häus- 
lichen Gebrauch für Küchen und Öfen), wäh- 
rend Elektrizität für motorische und sonstige 
Zwecke und für Beleuchtung im stetigen Steigen 
begriffen ist. Fabriken und große Werke gehen 
fast allgemein zur elektrischen Beleuchtung 
und auch vielfach zu elektromotorischem Be- 
trieb über. Nachstehende Zahlentafel I Zeit 


die Mittelwerte für die verschiedenen Beleuc 
tungsarten: 


Lichtstärke 


Hefnerkerzen 
Bogenlampen . . . ... 500 bis 1500 | 
Kohlenfaden - Glühlampen!) 5 bis 50. ; 
Offene Gasbrenner . 12 


Auer-Gasbrenner. . . .. l 50 


Kerosinlampen versch. 3 bis 55 
Kerosin-Glühlampen 200 bis 1200 ' 
Stearinkerzen . 1,2 bis 1,5 | 
Talgkerzen . 1,1 bis 1,2 


‚ Die zur Beleuchtung verbrauchten 221,59 
Mill. KW Std Energie wurden verbraucht von: 
Fabriken und Werken 70°%,, Handelshäusern 
12 0%, Wohnungen und Vereinsräumen 13,20/,, 
Straßenbeleuchtung 4,5%. Wieviel Bogen- und 
wieviel Glühlampen vorhanden waren, geht 
aus der Statistik mit Sicherheit nicht hervor, 
aber berechnet wird, daß auf 1000 Glühlampen 
16,7 Bogenlampen kommen (in Deutschland 
1905 auf 1000 19,4). Die gesamte elektrische 
Beleuchtung ergab 128916 Mill. Kerzenstunden. 
An Gas-Beleuchtung wurden 31210 Mill. und an 
Kerosin - Beleuchtung 109459 Mill. Kerzen- 
stunden erzielt. Die Beleuchtung durch 


— s e a 


') Glühlampen mit Metallfaden sind nicht angeführt. 


Zahlentafell. 


18. 


Kerzen ist sehr gering, etwa 0,6 0/, der 
beleuchtung. An Kerzen ARE ae 
gaben epäterer Jahre sind nicht vorhanden) 
2182 Mill. Kerzenstunden erhalten. Der Preis 
für elektrische Energie zur Beleuchtung war 
in den einzelnen Zentralen und Orten sehr 
schwankend und der Tarif hat oft verwickelte 
Abstufungen, als Mittel wird für 1905 aufgestellt: 


Mill Konen | Gesamt- 
KWStd ıKWStd kosten 
> inPf | ioM 
Abonnenten der Zen- | 
tralstationen . . | 40,03 | 45,86 18 157608 
Zentralstationen für | 
eigene Beleuchtung | 2,69 | 16,12 > 406716 
Privatstationen für | 
eigene Beleuchtung {166,15 17,28 287107% 
Abonnenten der Privat- 
stationen - . - » » 3,06 45,36 | 1388016 
Straßenbeleuchtung 9,66 19,44 | 1877904 


50 540 964 


Der Mittelwert für die Kosten von 1 KW Std 
ergibt sich zu 22,81 Pf. Eine Kerzenstunde elek- 
trischer Energie kostete einschließlich Lampen 
0,0392 Pf. Für Gasbeleuchtung ergaben sich 
folgende Zahlen: 


Zahlentafel III 


a en nn e ten nt ge] 


Kosten 


Gas- 
verbrauch, für Gesamtkosten 
in | cbm 
1000 cbm ` in M in M 
Abonnenten 52 373,5 | 174,02 | 9114 105,74 
Eigener Ver- | 
rauch . . . 7474,8 | 129,09 ı 969 874,34 
Straßenbeleuch- | 
tung . Í 19423,8 | 103,80 ı 201623351 


79272,1 , 12 102 213,59 


Im Mittel kosteten 1000 cbm Gas etwa 152,64 M 
und eine Kerzenstunde Gasbeleuchtung kostete 
0,0422 Pf. Eine Kerzenstunde Kerosinbeleuch- 
tung kostete bei 3,02 M für 16,4 kg Kerosio, 
nur das Material, 0,08 Pf. Elektrizität, Gas und 
Kerosin als Beleuchtungsquellen betrachtet, 
standen im Verhältnis von 25,7:6,2:68,1% oder 
1,00:0,24:2,64. Die erhaltene Liehtmenge hatte 
ein Verhältnis von 1,00:0,24:1,31, und der Preis 
dieses Lichtes 100: 107,7 : 204,1. Für Motoren 
und andere technische Zwecke betrug der 
Preis für 1 KW Std 17,73 Pf. 


Im Jahre 1905 gab es in Rußland (außer 
Finnland): 


Elektrizitätswerke . Da 
Dynamomaschinen . . s so e’ 83 5 
Leistung der Dynamos in KW. . 301 91 
Nutzbare elektrische Energie in 

KW Std 2 222er. Bl 595 100 


Finheits-Material oder Energie 
gab Kerzenstunden 


Für eine 
Kerzenstunde 


0,56 Watt ı KW Std Ri 
3 l , ' 

0,0165 cbm , 23,3 cbm (1000 Kub.-Fuß)  LIN 
0,00198 ,„ 2,3 „ (1000  „ ). Een 
4,2657 g 16,41 kg (1 Pud) Ä en 
0,2133 „ 164 „ Q») Sn 
9,2139 „ 164 „n (In) ar 
10.0244 „ 164 „p Im) l, 

umgerechnet auf: 

Glühlampen-Stunden (16-kerzig) . 3 Bau 
Bogenlampen-Stunden (1500-kerzig) 328 889 000 


Motoren-!’S (900 Watt) . . à.. 


Auf den Kopf der Bevölkerung enin a 
3,44 KW Std elektrischer Energie, welche ge on 
22,7 Glühlampen-Stunden, 0,87 Bogenlampen 
Stunden, 2,06 elektrische PS. Wenn man aue 


von einer starken Entwicklung des Gebrauchs 
der elektrischen Energie nicht reden kann, 


ist die Entwicklung jedenfalls fortschreitend, 


Städte 


besonders wenn die Entwicklung mit 
europa verglichen wird. Die größten 
Rußlands verbrauchten 1905: 


2. Mai 1907. 

Eino- pre Zentral- 

wohner- elektrische salonen 
zahl „Energie in KW Std 
St. Petersburg . 1400000 72042634 26 180 179 
Moskau . . . - 989000 83536483 11448 701 
Riga... 256 000 20418257 2691 850 
Charkow 176000 7712014 1814310 
Warschau 638 000 5789 464 946 458 
Kiew 247000 5003675 4628577 
Lodz . . 815000 4581213 1274207 
Odessa . . » . 406000 4184040 665 000 
Jekaterinosslaw. 130000 3465 154 2680 000 
Kasan ; 33000 2924948 2006 8% 


Während Berlin auf den Kopf der Bevölke- 
rung 40 KW Std verbraucht, entfallen auf St. 
Petersburg 54, auf Hamburg 26, Moskau 34, 
Stockholm 7,1, Kopenhagen 8,2. 

In Nr. 36 des „Westnik Finanzow“ ist eine 
ausführliche Statistik angeführt, auf welche 
Interessenten hingewiesen sein mögen. nA 


Bestimmung des Dampfverbrauches an einer 
Abdampfturbine. 


Glückauf“, Bd. 48, 1907, S. 71, 6 Sp., 1 Abb.] 


Die Aufstellung einer Rateauschen Abdampf- 
turbine in der elektrischen Zentrale von Schacht 
I und II der Zeche Zollverein wird näher be- 
schrieben, und die Ergebnisse von Dampf- 
verbrauchs-Versuchen werden wiedergegeben. 
Die Dampf-Akkumulatoren erhalten, wie Abb. 19 
zeigt, den Abdampf von zwei Zwillings-Förder- 
maschinen, einer Ventilatormaschine und ande- 
ren Zentralen-Dampfmaschinen, außerdem wird 
bei längerem Aussetzen der Fördermaschinen 
der Turbine Frischdampf durch selbsttätig 
wirkende Spannungsregler zugeführt. Der Ab- 
dampf der Kolben - Dampfmaschinen wird in 
einem Sammelkessel vor den Wärmespeichern 
entölt. Gleichzeitig mildert dieser Kessel die 
Dampfstöße beim Anlaufen der Fördermaschinen. 


f Mdampf von den 


f 
Y 


Mi N) | 
\ Ws 
N) BR 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 18. 


Lieferantin der Anlage ist die Gutehoffnungs- 
hütte, Abt. Sterkrade, Erbauerin die Maschinen- 
bau-Aktiengesellschaft Balcke-Bochum. Die 
Drehstrom-Dynamo und die Erreger-Dynamo 
sind von Brown, Boveri & Cie. geliefert worden. 

Den Grund zur Anschaffung der Nieder- 
druck-Anlage bildeten vergleichende Berech- 
nungen, nach welchen eine Niederdruck-Turbine 
wohl höhere Anlagekosten, aber außerordent- 
lich viel geringere Betriebskosten erfordert als 
eine Hochdruck-Turbine. 

Bei den Dampfverbrauchs-Versuchen wurde 
die Belastung der Maschinen durch Wasser- 
widerstände und die Bestimmung des Dampf- 
verbrauches durch Messen der Kondensatmenge 
vorgenommen. Die Ergebnisse sind in folgen- 
der Zahlentafel I zusammengestellt: 


Datum des Versuchs 


Dauer des Versuchs l Std 


Barometerstand cm Quecksilber 
Vakuum ..... e . . . Cm Quecksilber 
Vakuum in °/, des Barometerstandes. . . . . 
Eintrittsspannung am Maschinenventil . at abs 
Umdr/Min der Maschine . Ei DR ae 
Erregerstrom: 
Stromstärke . . . : 2 2 22.0 Amp 
Spannung am Schleifring. . . ». .»...%V 
Leistung po he be A a ra e EW. 
Spannung am Kommutator . .V 
Leistung re KW 
Drehstrom: 
Stromstärke amp 
Spannung . ; 
COB P. a‘ TEE 
Leistung . . . 2 2 2200. . . KW 
Kondensatmenge . . . . 2... . kg/Std 
Dampfverbrauch für 1 KW Std . . . kg 


f 
y 
mm L A 
p 


A Addampf von. den baden Fördermaschiner 


2 Das; pa 
© ; dane 


t tamol ad. 


7 
! n Spanmungs 
qr. 
E N EEE EROS 
LELLO HECH ICE ICE CIE I GGG CC GG GB DSG GGG GLCCDEICDDGCGGCOBIGGCDGOSCEGGIEGOTCGGCGICDFIDICISEDOSCBESDEEESCL GG BGE: peen I CBGCOBTEB GDC I CBDBDBOGS BI CBB BB GB BG BO: Pr LELET] 
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sım Kühlturm: (I 


G SE 2 nam ee 
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N O O T R O VD Th EOIN ZZZ 
h, NT E AO p, ilL DL R E E ZEDE - : i 
z wertete 


7 DUU 


Abdampf-Turbinen-Anlage der, Zeche Zollverein. 
Abb. 19. 


Nr Abdampf sind durchschnittlich in der 
Fr a rund 16000 kg vorhanden. Die Leistung 
iedit m einer Drehstrom-Dynamo für 1000 V 
uf kr D namo gekuppelten Turbine ist 
ker aby bemessen. Entgegen der 
5 chen Ausführungsweise besitzt diese 
Regelun ununterbrochen wirkende Drossel- 
öl der 8, deren Bettigung durch das Schmier- 
derÖlg ager geschieht. Bei einem Versagen 
su den ern schließt sich demnach 


dag Dampfsufuhr-Ven der Turbine selbsttätig. 


€ In den Zahlen für Dampfverbrauch für die 
KW Std ist die für Erregung und Kondensation 
aufgewendete Arbeit nicht mit berücksichtigt, 
das heißt, die verbrauchte Dampfmenge ist nur 
auf die an den Klemmen der Drehstrom-Dy- 
namo nutzbar PEPEO OnE Leistung bezogen, 
ohne Rücksicht auf die in der Erreger-Dynamo 
ergeugte Leistung, während die von der Kon- 
densationsanlage aufgenommene, von einer 
anderen Kraftquelle gelieferte Energie, eben- 
falls nicht in Rechnung gezogen worden ist. 


467 


< amran 0 


Auffallend ist die reichliche Bemessung der 
Erreger-Dynamo (16 KW Leistung, während nur 
8 KW gebraucht werden) und die anscheinend 
sehr knappe Bemessung der Kondensations- 
anlage. ie Maschine soll sehr gut mit der 
vorhandenen Hochdruck-Turbinen-Anlage von 
Brown, Boveri & Cie. zusammenarbeiten und 
auch die Dampfspannungs-Regler sollen keinerlei 
Wartung erfordern. U. 


Elektrische Lampen, 
Heizvorrichtungen und Zubehör. 
Verwendung der Quecksilberdampf - Lampen. 
[„Zeitschr. f. El. u. M.“, Bd. 25, 1907, S. 68.] 


In Paris sind Quecksilberdampf-Lampen der 
Westinghouse-Gesellschaft in großer Anzahl zur 


Versuch 


I ll r a A Zu 
29. D 1906 | 29. IX. 1906 | 29. IX. 1906 | 3. X. 1906 
A 1 l l 

76,70 0 | 7670 | 760 
71,70 70,76 ' 7081 >` 6710 
93,46 . 92,24 92,32 | 88,29 

1,004 1.095 | 104 | 1165 
1491 1499 1496 1481 

5 | 
55,60 60,40 68,40 : 76,20 
87,70 41,50 45,80 54,80 
207°, 250 3138 | 417 
79,60 98,60 118,30 ` 102,00 
4,40 6,95 8,09 | 7,77 
252,80 418,92 547,53 | 5695,84 
1044,33 1044,22 1062,23 1121,57 
0,95 0,96 0,96 0, 
433,00 | 728,36 | 50,00 1112,00 
8053,33 | 11610 14180 15945 
18,6 15,94 14,77 14,34 
| E gelan Der Salon d’Automobile 
zeigte die überraschend schöne Wirkung, welche 


durch dieVereinigung der Lichtfarben von Queck- 
silberdampf- und Glühlampen hervorgerufen 
wird.’ Die große Oper beleuchtet ihre Loggien, 
der Automobilklub seine Terrasse und die 
Orleansbahn ihren Bahnhof mit Cooper-Hewritt- 
schen Lampen. Diese Lampe scheint eine aus- 
gezeichnete Effektlampe darzustellen und eignet 
sich insbesondere für die Beleuchtung von 
hohen’ hallenförmigen Räumen. Es empfiehlt 
sich, die eigenartige Verfärbung durch das 
Quecksilberdampf-Licht durch Anbringung von 
Glühlampen-Wandarmen in etwa 2 m Höhe 
auszugleichen. 


Elektrische Leitungs-Anlagen 
und Zubehör. 


Verwendung von Aluminium als Leitungs- 
material. 


Die während der letzten Zeit eingetretene 
außerordentliche Preissteigerung des Kupfers 
hat die S PEN NAE des Aluminiums als 
Leitungsmaterial wieder in den Vordergrund 
treten lassen. Die Eigenschaften des hart- 
prao ponon Aluminiums verglichen mit denen 
von Hartkupfer, sind aus der folgenden Tabelle 
zu entnehmen: 


am, Aa Un nn: 


| 


| Hartkupfer | Aluminium 
rechne | 


H RN Gewicht . 8,9 | 2,7 


na unge 

oeffizient........ 0,0000165 0,000028 

Absolute Festigkeit 
kg/qmm | 38 bis 44 | 18 bis 20 

Elastizitätegrenze in 0/9 

. der absoluten Festig- 

RO aan 40 bis 50 | 35 bis 50 

Daunute bis zur Elasti- 

Z enze .... 0,15 0,14 bis 
Dehnung bis zum i ' ' an 
PUCH oaran as of 2 bis 8,5 ca. 4,5 

Leitfähigkeit bezogen 
ar reines Weich- 
upfer ....... 0 96 64 bis 
Temperatur - Koeffi- p 
zient des Leitungs- 0,0038 
widerstandes ..... 0,0040 bis 0,0040 


Eine Aluminiumleitung von bestimmter 
Tanke hat also denselben elektrischen Wider- 
stand wie eine Supfeneitung der gleichen 
Länge, wenn entsprechend der geringeren Leit- 


a T E a 


= m i h a 


a a ë 


468 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 18. 


tähigkeit des Aluminiums sein Querschnitt im 
Verhältnis von 96 :54 erhöht wird. 

Bei gleichem Querschnitt ist das Gewicht 
der Aluminiumleitung geringer als das einer 
Kupterleitung und zwar im Verhältnis der 
spezifischen Gewichte, nämlich 2,7:8,9. Beträgt 
nun der Preis für 100 kg bei Aluminium A Mark, 
bei Kupfer C Mark, so muß, wenn eine Alu- 
miniumleitung billiger werden soll als eine 
Kupferleitung, von gleichem elektrischem Wider- 
stande das Verhältnis 


96. 2,7. A 
54.8,9.C 


kleiner als 1 sein. Daraus folgt, daß das Preis- 
verhältnis von Kupfer zu Aluminium größer 
als 0,54 sein muß, wenn die Aluminium- 
inne wirtschaftlich den Vorzug verdienen 
Boll. immt man den gogoik een Tages- 
preis für Kupferleitungen mit 272 M, den für 
Aluminiumdrähte mit 360 M an, so ergibt sich 
ein Verhältnis von 0,755. Man sieht also, daß 


heute durch Verwendung von Aluminiumlei- 
tungen wesentliche Ersparnisse erzielt werden 
können. Aus der bei gegebenen Kurventafel 
(Abb. 20) sind die Ersparnisse für blanke 


ziemlich weit auseinander. Diese Einflüsse 
scheinen in hohem Maße von den klimatischen 
Verhältnissen insbesondere dem Feuchtigkeits- 
und Salzgehalt der Atmosphäre sowie der Ver- 
unreinigung durch die Dünste chemischer Fa- 
briken abzuhängen. In Amerika sind jedenfalls 
Freileitungen viele Jahre bereits in Betrieb, ohne 
daß Zerstörungen oder nennenswerte Anfressun- 
gen beobachtet worden wären. 

Ein Nachteil des Aluminiums besteht be- 
kanntlich in seiner schwierigen Lötbarkeit. 
Zwar ist es als gelungen zu betrachten, eine 
einwandfreie Lötverbindung herzustellen, da 
diese Arbeit indessen bei der Montage nicht 
immer einwandfrei durchgeführt werden kann, 
empfiehlt es sich, die Verbindung an Freileitun- 
gen durch geeignete Klemmen zu bewirken, 
zumal dadurch starke lokale Erhitzung die 
Festigkeit des Aluminiums erheblich herab- 
gesetzt wird. 

Bei den gegenwärtigen Preisverhältnissen 
ist es unter Umständen auch möglich, selbst 
bei isolierten Leitungen durch Verwendung von 
Aluminium nicht unbeträchtliche Ersparnisse zu 
erzielen. Da jedoch durch die Erhöhung des 
Durchmessers auch die Kosten der Isolierung, 
des Bleimantels und der Armierung sich er- 


nördlich von Gothenburg und = 
im Upsala-Län. g ung den Elfkarlebyfalı 


nn R t, 
ergibt sich aus dem eben bekannt gew 

Plan, den die Staatsbahnverwaltung een 
Chef der Eisenbahnabteilung für elektrischen 
Betrieb, Ingenieur Robert Dahlander aus- 
arbeiten ließ. 

bahnnetz der ganzen südlichen Hälfte Schwedens 
von Bollnäs ab und somit etwa zwei Breiten- 


2. Mai 1907. 


ES rer zur 


In wie großartigem Umfange Schweden mit 
etrieb vorzugehen gedenk 


Dieser Plan umfaßt das Staats- 


rade nördlich über Stockholm reichend. Als 
raftyuellen sollen für dieses Gebiet folgende 


Wasserfälle in Anspruch genommen werden: 
1. der Karsefall, der die Staate bahnen saak 
von Falkenberg und Stockaryd mit Kraft ver- 
sieht, Leitungen werden vom Wasserfall aus 
nach Laholm und Ousby gezogen; 2. die Troll- 
hättafälle für die Bahnen Falkenberg-Nässjö und 
Sköfde-Karlsborg; Leitungen nach Gothenburg 
und Falköping; 3. die Motalafälle für die Bahnen 
Stockaryd-Gnesta, Mjölby-Hallsberg; Leitungen 
nach Linköping und 
fall für die Bahnen Laxä-Katrineholm und Halls- 
berg-Frövi; Leitungen nach Ervalla; 5. die Elf- 
karlebyfälle für die Bahnen Gnesta-Stockholm- 


arlsborg; 4. derHammarby- 


Bollnäs, Krylbo-Frövi, Kilafors-Söderhamn; Lei- 
tungen nach Storvik und Upsala. Von diesen 
fünf Kraftstationen aus sollen, wie erwähnt, 
sämtliche Staatsbahnen von Bollnäs ab betrieben 
werden, doch mit Ausnahme der Linien Lax:- 
Charlottenberg, Oerebro-Svarta und der 80- 
Ba Längsbahn im Bohuslän an der 

estküste, welche Bahnen aus bestimmten 
Gründen noch nicht in den Plan aufgenommen 
worden sind. Unter Zugrundelegung des Be- 


höhen, können allgemeine Angaben nicht ge- 
macht, sondern derartige Rechnungen nur von 
Fall zu Fall angestellt werden. At. 


Elektrische Bahnen and Fahrzeuge. 
Einphasen-Bahnbetrieb in Italien. 


Q3 Qs QE QE Q7 0 Q9 Oo P R 
Ersparnisse für blanke Leitungen für verschiedene Preis- 
verhältnisse von Kupfer und Aluminium in Pronzenten 
des Kupferwertes. 


Abb. 20. 


Leitungen zu entnehmen, für verschiedene Preis- 
verhältnisse der beiden Metalle ausgedrückt in 
Prozenten des Kupferwertes. Man sieht, daß 
die Kurve bei dem Preisverhältnis 0,54 die 
Abszissenachse schneidet; unterhalb dieses 
Wertes wird die Ersparnis negativ, das heißt 
die Aluminiumleitung teurer als Kupfer. 

Zu den wirtschaftlichen Vorteilen der Alu- 
miniumleitung unter den heutigen Verhältnissen 
treten auch elektrische Vorzüge. Infolge des 
größeren Durchmessers der Aluminiumleitung 
im Vergleich zu der Kupferleitung von gleichem 
wirksamen Querschnitt ist ihre Abkühlungs- 
fläche eine größere und damit auch die Be- 
lastungsfähigkeit. Unter gleichen äußeren Um- 
ständen wird bei derselben Stromstärke die 
Temperatarerhöhung einer Aluminiumleitung 
geringer sein als die der Kupferleitung und 
anderseits kann man, wenn man die 
Temperatur zuläßt, eine Aluminium eitung 
stärker belasten. Dieselben Verhältnisse treten 
auf bei der Beanspruchung durch Winddruck. 
Hierbei wird ebenfalls infolge des größeren 
Durchmessers das Verhältnis des Querschnitts 
zu der vom Wind getroffenen Obertläche 
günstiger. 

Fin Nachteil der Aluminiumleitung, auf den 
unter allen Umständen hingewiesen werden 
muß, ist ihre geringere Festigkeit, dieselbe 
bedingt es, daß man in den Mastabständen 
nicht so weit gehen kann, wie bei hart ge- 
zogenem Kupfer, sodaß unter Umständen, wenn 
die Kosten der Maste und ihrer Aufstellung 
stark ins Gewicht fallen, ein Teil der durch das 
billigere Leitungsmaterial erzielten Ersparnisse 
wieder aufgehoben wird. Spezielle Angaben 
lassen sich über diese Verhältnisse nicht machen, 
da dieselben von den örtlichen Bedingungen 
abhängen und von Fall zu Fall durchgerechnet 
werden müssen. Zu beachten ist weiter, daß 
die Belastung durch Schnee und Rauhreif bei 
Aluminiumdrähten in höherem Maße ins Gewicht 
fällt als bei Kupfer. PON 

Über die oxydierenden Einwirkungen der 
Luft gehen die Ansichten und Erfahrungen 


leiche 


Die Provinzial-Verwaltung Parma hat sich 
entschlossen, ihre rund 42 km lange Linie 
Parma-Stradella-Fornovo und Stradella-Marzo- 
lara mit Einphasenstrom zu betreiben, der auf 
den Außenstrecken eine Spannung von 4000 V 
und auf der Stadtstrecke in Parma 400 V be- 
sitzt. Die Periodenzahl beträgt 25. Der Bahn- 
körper der Außenlinien iee fast ausschließlich 
auf der Landstraße. Die Fahrgeschwindigkeit 
beträgt bis zu 30 km/Std. An Betriebsmitteln 
sind vorgesehen: Zehn Stück vierachsige Trieb- 
wagen I. und II. Klasse mit je zwei 60-pferdigen 
Motoren und acht zweiachsige Triebwagen 
II. Klasse mit je einem 60-pferdigen Motor und 
außerdem eine größere Anzahl Anhängewagen 
für Personen- und Oute rb ero DErUUE” ie 
Società Italiana Siemens-Schuckert, Mailand 
hat den Auftrag auf die Lieferung der Trieb- 
wagen, der Fahrleitung und der elektrischen 
Ausrüstung des Kraftwerkes erhalten. 

Ferner hat die Gesellschaft den Auftrag für 
die Ausrüstung von vier Triebwagen der Strecke 
Roma - Civita - Castellana erhalten. Die elek- 
trische a jedes Wagens besteht aus 
vier Motoren für Einpbasenstrom von je 35 PS 
Normalleistung. Die Fahrdraht- Spannung ist 
6000 V auf der Außenstrecke und 600 V in Rom 
bei 25 Perioden. Trotzdem die Landstraße den 
Bahnkörper bildet, wird eine Fahrgeschwindig- 
keit bis zu 35 km/Std zugelassen. 0. N. 


Elektrischer Betrieb auf den schwedischen 
Staatsbahnen. 


[„Zeitschr. des Ver. Deutsch. Eisenb. - Verw.”, 
Bd. 47, 1907, S. 403 ] 


In Schweden wird die Frage des Übergangs 
zum elektrischen Eisenbahnbetrieb bald greif- 
barere Formen annehmen. Man hat nicht nur, 
wie bereits berichtet, auf einer kleinen Strecke, 
Stockholm-Järfva, auf der längere Zeit hin- 
durch Versuche stattfanden, den elektrischen 
Betrieb eröftnet, sondern der Staat erwarb auch 
neuerdings eine Anzahl bisher im Privatbesitz 
befindlicher Wasserfälle, die als Kraftquellen 
dienen sollen, und für welchen Zweck der vor- 
jährige Reichstag zunächst 5000000 Kr be- 
willigte. Angekauft wurden die Motalafälle 
im Motalastrom, der, im Län Oestergötland 
liegend, den Ablauf fir den Wetternsee bildet. 
Der Preis für diese Fälle war 2352090 Kr. Ferner 
der Karsefall im Laganfluß, der ins Kattegat 
mündet. Er kostete 1271900 Kr und liegt un- 
gefähr in der Mitte zwischen Gothenburg und 
Trelleborg. Dann der Svartıwasserfall im 
Svartan, einem Nebenfluß des Motala. Der 
Preis betrug 325000 Kr. Dieser Wasserfall, der 
am Auslauf des Svartän in den Roxensee liegt, 
ist hauptsächlich dazu bestimmt, die vom Staat 
der Stadt Norrköping vertragsmäßig zuge- 
sicherte elektrische Kraft zu liefern, und mit 
seiner Erwerbung wird erzielt, daß die Motala- 
fälle ausschließlich dem elektrischen Eisenbahn- 
betrieb vorbehalten bleiben. Schließlich soll 
noch der im Stockholmer Län (Regierungs- 
bezirk) belegene Hammarbyfall angekauft wer- 
den, dessen Erwerbung tür den Preis von 
600 000 Kr die Eisenbahnverwaltung dieser Tage 
empfahl. Von den bewilligten 5000 000 Kr sind 
hiernach also nur noch 451 100 Kr übrig. Einige 
weitere Kraftquellen besaß der Staat schon 
früher, nämlich die berühmten Trollhättafälle 


452440 Kr. 


triebsjahres 1905 würden die Anlagekosten für 
die Leitungen und Kraftstationen zusammen 
60 656 000 Kr 
jährlichen Kosten einschließlich Verwaltung und 
Mehrkosten für elektrische Lokomotiven usw. 
berechnet man auf 5843560 Kr. Den Ausgaben 
stehen indessen mit Einführung des elektri- 
schen Betriebes Ersparungen gegenüber, die 
hauptsächlich auf Brennmaterial entfallen Nach 


betragen. Die entsprechenden 


dem Steinkohlenpreis der letzten zehn Jahre 


berechnet, würde die Ersparung in dieser Be- 
ziehung etwas über 4000000 Kr betragen. 
Weitere Ersparnisse ergeben sich durch ge- 
ringere Kosten für Reparaturen an Lokomotiven, 


für Beleuchtung der Züge und Stationen usw. 


Da die jetzigen Zugförderungskosten sich auf 
6296 000 Kr belaufen, entsteht somit zu gunsten 


des elektrischen Betriebes ein Unterschied von 
Noch größer ist aber der Gewinn, 
wenn, wiewohl mit Recht zu erwarten steht, 
mit dem elektrischen Betrieb eine erhöhte Ver- 


kehrszunahme eintritt. Jedenfalls ist der schwe- 


dische Plan, bei dem es sich um ein Bahnnetz 
von nicht weniger als 2000 km handelt, der 
größte dieser Art, der bisher ins Auge gefaßt 
wurde, und es scheint aus den Berechnungen 
hervorzugehen, daß der elektrische Betrieb 
wenigstens für das südliche Schweden mit 
Vorteil benutzt werden kann, abgesehen von 
dem Gewinn, der in der Ausnutzung der 
eigenen Hilfsquellen liegt. Die Ausführung 
des Planes würde auch einen großen tech- 
nischen Sieg für das System bedeuten, das 
dem elektrischen Betrieb auf den schwedischen 
Staatsbahnen zugrunde liegt, nämlich das System 
mit einphasigem Wechselstrom, wie 68 dem- 
nächst auch auf der Strecke Ohlsdorf-Hamburg- 
Altona-Blankenese zur Anwendung Kommen 50 l. 


Elektrische Krane und Winden. 


Aufzüge mit gemischter hydraulischer 
und elektrischer Triebkraft. 


(‚The Electrician“, Bd. 58, 1907, S. 815, ? Sp., 
2 Abb] 


C. Boddam berichtet über die Einrichtung 
und die Kosten von hydraulischen Aufzügen, 
bei welchen das Druckwasser unter Benutzung 
elektrischer Energie erzeugt wird. Die Kolben- 
stange des Druckzylinders wird durch eine an 
ihr angebrachte Mutter und ein auf_der Welle 
des Elektromotors eingeschnitteneß Schrauben- 
gewinde bewegt. Die Schrauben und ihre Mutter 
laufen inÖl;die Mutteristin Führungen auf Rollen 
gelagert, sodaß möglich-t geringe Reibungs- 
widerstände vorhanden sind. Der Elektromoto', 
welcher mit veränderlicher Geschwindigkeit 
läuft, drückt die Kolbenstange in den Kolben 
hinein, aus dem das Druck wasser unter den 
den Fahrkorb bewegenden Druckzylinder ge- 
langt. Anstelle das Wasser in den Hubzylinder 
zu drücken, kann es bei langsam laufenden Aul- 
zügen auch herausgesaugt werden. Zwischen 
beiden Druckzylindern ist ein mit dem Anlab- 
widerstand des Elektromotors mechanisch en 
kuppeltes Ventil vorhanden, weches gleichzeitig 
beim Schließen eine selbsttätige Bremsung des 
Motors veranlaßt. , f 

Die Betriebskosten verschiedenartiger An 
züge sind unter der Voraussetzung ciner tag 


m m en 


ef ne 


2. Mai 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 18. 489 i 


—d. D. 176%. Wicklung für Nutenanker. Georg 
Dettmar, Grunewald-Berlin, Gillstr. 4. 16. 10.06. 


lichen Fahrleistung von 9,6 Fahrkorb-km, einem 


5 Pf/KW Std und einem TE. , ; 
e aitek von 63 P f/hl enthalten. PATENTE — d. S. 2410, Schaltung einer Gruppe von Ein- 
ru phasenkommutatormaschinen mit Fremderregung. 
1. Hydraulischer Aufzug von einer nurlene Anmeldungen. Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 
i i i i 6. 3. 06. 
Druckwasserlellung gespeist. koian —d. S. 23167. Einrichtung zum Kühlen von Kol- 


. (Reichsanzeiger vom 18. April 1907.) 

Kl. 21a. M. 28855. Verbindungsweise der Lei- 
tungen bei selbsttätigen Fernsprechämtern mit 
Stufenumschaltung. Friedrich Merk, Berlin, 
Flottwellstr. 7. 30. 12. 05. 

—a. S. 22879. Schaltung für Fernsprechanlagen 


in Mark l 
lektoren elektrischer Maschinen. Siemens- 


Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 7. 8. 06. 
Ki. 74a. L. 23651. Selbsitätige elektrische Ab- 
stellvorrichtung für Tableau - Klappen. Walter 
Lazarus, Berlin, Neue Jakobstr. 6. 24. 12. 06. 


ckwasser (Preis 63 Pf/hl, täglicher 
A uradh 11,8 hl bei 9,6 ahrkorb-km) 3060 


Schmiermaterial, Wartung, Reparatur . 300 
Zinsen und Abschreibung (10°, von 
8000 M) a 


Wassermesser und Verschiedenes 10 mit Zentralmikrophonbatterie, bei denen sich der er L. nn nn ee Be 
a a rufende Teilnehmer mittels Wählerapparate mit Han = a Adımiraltikiete Eee ' 
4260 dem gewünschten Teilnehmer verbindet. Sie- amburg, Aami . DO. 100. 


mens & Halske A.-G., Berlin. 2. 6. 06. 

—a. S. 22882. Schaltung für Fernsprechanlagen 
mit Zentralmikrophonbatterie, bei denen sich der 
rufende Teilnehmer mittels eines bei ihm ange- 
brachten Kontaktapparates und mittels Wähler, 


2. Elektrischer Aufzug. 


Strompreis 12,5 Pf für 1 KW Std; Ver- 
brauch 7,24 KW oder einschießlich 
Anlassen 2,275 KW; bei 30 m/Min 


Zurücknahme von Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 22. April 1907.) 
Kl. 20k. G. 23867. Einrichtung zur oberirdischen 


Fahrgeschwindigkeit 5 KW für 1 Fahr- die sich auf einer Vermittlungsstelle befinden, 


korb-km; Tagesleistung 9,6 Fahr- 
korb-km ergibt bei 300 Tagen an 
Stromkosten en Ua io ae a a et. 1809 
Schmiermaterial, Wartung, Reparatur . 300 
Ziosen, Abschreibung usw. (15°, von 
9000 M) -a 1 
3452 
3. Elektrisch betriebener hydraulischer 
Aufzug. 


Strompreis 12,5 Pf für 1 KW Std; Ver- 
brauch bei 90 A Fahrgeschwin- 
digkeit 10,25 KW oder 2,16 KW Std 
für 1 Fahrkorb-km; Tagesleistung 
9,6 Fahrkorb-km ergeben 21,8 KW Std 
am Tage und bei 300 Tagen an 
Stromkosten . 2 2 2 2 2 2200283 

Schmiermaterial, Wartung, Reparatur . 300 

Zinsen, Abschreibung usw. (10%, von 
WM 2.2222... 900 


2025 


Die Zahlen zeigen, daß die oben beschrie- 
bene Art von Aufzügen unter den angenom- 
menen Verhältnissen am billigsten arbeitet. 

Piz. 


Verschiedenes. 


Musenm der Geschichte der Technik und 
Industrie’in Wien. 


Auf Einladung des Österreichischen Ver- 
bandes des Vereins Deutscher Ingenieure hielt 
das Herrenhaus-Mitglied Sektionschef Dr. W. 
Exner einen Vortrag, in dem er den Plan, in 
Wien ein Museum der Geschichte der Technik 
su errichten, einer i Erörterung 
unterwarf, Nach ausführ icher Schilderung der 
Entwicklung, welche das deutsche Museum von 
Meisterwerken der Naturwissenschaft und Tech- 
nik genommen hat, begründete Exner seine 
schon seit Jahren verbreitete Idee, die in Wien 
bestehenden historisch-technischen Museen zu 
einer großen Zentral-Einrichtung zu vereinigen. 
gerelle im Jahre 1890 wurde auf seine Anregung 
u den Niederösterreichischen Gewerbe- 

erein ein Museum gegründet, das an das 
"echnologische Gewerbemuseum übergegangen 
N und jetzt vom Staate verwaltet wird. Neben 
oe reichen und wertvollen Sammlungen be- 
l ehen in Wien noch vortreffliche Museen für 
g enbahnwesen, Post und Telegraphie sowie 
kanne ehygiene, die jedoch fast gar nicht be- 
u Und so gut wie unbenutzt sind. 
ee Elektrotechnische Verein beabsichtigt 
B n gelegentlich der Feier seines 25- jährigen 
À a aer diesen Gedanken wieder aufzunehmen 
TEA le Vereini ung der genannten Museen 
bä zuführen. Es ist zu hoffen, daß die Be- 
Vo en, insbesondere die Wiener Gemeinde- 
i praltung, dieses Bestreben, dessen Erfüllung 
wi an eine für die gesamte technische Welt 
en das große Publikum interessante und 
würd ET Sehenswürdigkeit reicher machen 
beit ®, fördern und zu seiner Verwirklichung 
ragen werden. Hyn. 


Weltausstellung Berlin. 


‚ Die Ständige Ausstellun skommission für 
iie Deutsche ‚Industrie!) wird auf Antrag des 
nn E Berliner Kaufleute und Industrieller“ 
männisen „Zentralausschusses Berliner kauf- 
eine“ er gewerblicher und industrieller V er- 
anstalten nquete über eine in Berlin zu ver- 
2 2 e Weltausstellung in die Wege leiten 
schuß. b zu diesem Zweck einen Sonder-Aus- 
als V ore chend aus Herrn Prof. Dr. E. Budde 
Hilger "enden und den Herren Geh. Bergrat 
s trof. Dr. Kraemer, Kommerzienrat 


Ze ; 
eingesetzt nd Geh. Kommerzienrat Ravené, 


) „ETZ 1907, 8. 411, 
rege 


mit dem gewünschten Teilnehmer selbsttätig ver- 


bindet. Siemens & Halske A.-G., Berlin. 2 6. 
1906. 


— a. S. 23044. Schaltung für Fernimter mit ge- 


trenntem Durchgangs- und Endamt. Siemens & 
Halske A.-G., Berlin. 12. 7. 06. 


—b. E. 11454. Maschine zum Füllen von röhren- 


förmigen Hohlkörpern, insbesondere zum Ein- 
bringen von wirksamer Masse in röhrenförmige 
Elektroden elektrischer Sammler. Thomas Alva 
Edison, Llewellyn Park, V. St. A.; Vertr.: Fr. 
Meffert und Dr. L. Sell, Pat-Anwälte, Berlin 
W. 13. 25. 1. 06. 

—c. B. 43008. Verfahren und Vorrichtung zur 
Regelung der Amporewindungen einer mit Mag- 
netwicklung versehenen elektrischen Vorrichtung. 
John Martin Barr und Wilbur H. Thompson, 
Pittsburg, V. St. A.; Vertr.: C. Pieper, H. Spring- 
mann, Th. Stort und E. Herse, Pat.-Anwälte, 
Berlin NW. 40. 2. 5. 06. 

—c. F. 22916. Stufenschalter für schrittweise 
einzuschaltende Anlaß- und Regelungswiderstände; 
Zus. z. Pat. 179425. Felten & Guilleaume- 
Lahmeyerwerke A.-G., Frankfurt a. M. 928. 1. 
1907. 

—c. M. 30572. Schmelzsicherung mit mehreren 
nacheinander einschaltbaren Schmelzstreifen oder 
-drähten. Francisco Miralles, Valencia; Vertr.: 
Dr. Paul Weidinger, Rechtsanw,., Dresden, Pill- 
nitzerstr. 43. 13. 9. 06. 

—c. S. 21659. Kabel mit Induktionsspulen inner- 
halb des Kabelmantels.. Siemens & Halske, 
A.-G., Berlin. 26. 9. 05. 

—d. E. 10275. Anlaßschaltung für kompensierte 
Wechselstrom - Kollektormotoren. Felten & 
Guilleaume - Lahmeyerwerke A.-G., Frank- 
furt a. M. 3. 9. 04 

— d. F. 21246. Einphasen-Wechselstrom-Kollek- 
tormaschine. Felten & Guilleaume - Lah- 
meyerwerke A.-G., Frankfurt a. M. 3. 2. 06. 

— d. S. 23107. Verfahren zum Betrieb elektri- 
scher Treibmaschinen mittels Anlaßmaschinen; 
Zus. z. Pat. 154547. Siemens-Schuckert- 
werke G. m. b. H., Berlin. 24. 7. 06. 

— f. C. 14062. Bogenlampe mit nach oben unter 
einem spitzen Winkel zusammenlaufenden Elek- 
troden. Tito Livio Carbone, Berlin, Erasmus- 
straße 2. 8. 11. 05. 

—f. H. 38108. Aufhängevorrichtung für elek- 
trische Lampen u. dgl. Eugene Feodor Hug, 
Elgin, V. St. A.; Vertr.: M. Schmetz, Pat.-Anw., 
Aachen. 19. 6. 06. 

—f. M. 26892. Einrichtung zur Regelung des 
Kohlennachschubes bei Bogenlampen mit schräg 
nach unten gerichteten Elektroden. Louis Carl 
Henry Mensing, Warwickshire, Engl.; Vertr.: 
A. Loll u. A. Vogt, Pat.-Anwälte, Berlin W. 8. 
8. 2. 05. [Priorität a. G. d. Anm. in England 
gem. Unionsvertrag: 9. 2. 04.] 

Kl 46c. F. 22027. Magnetelektrische Zündvor- 
richtung an Explosionskraftmaschinen. Martin 
Fischer & Cie., Zürich; Vertr.: Hans Heimann, 
Pat.-Anw., Berlin SW. 11. 20. 7. 06. 

—c. F. 22028. Abreißvorrichtung für Magnet- 
zündungen an Explosionskraftmaschinen. Martin 
Fischer& Cie., Zürich; Vertr.: Hans Heimann, 
Pat.-Anw., Berlin SW. 11. 2%. 7. 06. 


(Reichsanzeiger vom 22. April 1907.) 


Kl. 21a. K. 33994.: Empfänger für Linien von 
hoher Kapazität, besonders für Unterseekabel. 
lsidor Kitsee, Philadelphia; Vertr.: M. Schmetz, 
Pat.-Anw., Aachen. 19. 2. 07. 

— a. S. 23594. Auslösevorrichtung für elektro- 
magnetische Fernschalter; Zus. z. Pat. 153 1928. 
Siemens & Halske A.-G., Berlin. 29. 10. 06. 

—b. W. 24108. Aus Bändern oder Driühten be- 
stehendes Thermoclement. Dr. Rudolf Wagner, 
Stettin, Birkenallee 22, und Hans Trede, Essen 
a. d. Ruhr, Nieberdingstr. 20. 11. 7. 05. 

— e. M. 30534. Schmelzsicherung mit auswechsel- 
barer, mehrere nacheinander einschaltbare 
Schmelzdrähte enthaltender Patrone. Fa. M. Ma- 
rowski, Sorau, N.-L. 5. 9. 06. 

—c. S. 23646. Hitzdrahtrelais für Wechselstrom. 
Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 
9. 11. 06. 


Stromzuführung für elektrisch betriebene Fahr- 
zeuge. 28. 1. 07. 

— 1l. S. 21521. Schaltanordnung zum Regeln eines 
mit Wechsel- oder mit Gleichstrom gespeisten 
Motors. 12. 3. 06. 

— €. V. 6768. Starkstrom-Schalter mit selbsttätiger 
verzögerter Auslösung. 25. 2. 07. 


Versagungen. 


(Reichsanzeiger vom 22. April 1907.) 


Kl. 21a. A. 12774. Stöpsel für Fernsprechämter. 
28. 5. 06. 

—& D. 15369. Einrichtung für Fernsprechämter 
mit schneller Erledigung von Fernsprechverbin- 
dungen unter Ersparnis von Ansatzschränken an 
den Vorschaltetafeln. 18. 5. 08. 

—c. L. 22086. Verfahren zur Herstellung von 
Isolationsschichten aus gespaltenem Glimmer. 
31. 5. 06. 


Erteilungen. 
(Reichsanzeiger vom 22, April 1907.) 


Kl. 4b. 185591. Reflektor für elektrische Glüh- 
lampen aus durchscheinendem Glase mit glatter 
oder gerauhter Innenfläche und an der Außen- 
wandung angeordneten, strahlenförmig von oben 
nach unten verlaufenden Prismen. Edmund Louis 
Zalinski, New York; Vertr.: E. W. Hopkins 
u. K. Osius, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 11. 29. 6. 
1906. Z. 4975. 

—d. 185592. Elektrischer Fernzünder für eine 
größere Zahl von Gaslampen oder Straßenlaternen. 
Heinrich August Rhode, Hannover, Georgstr. 35. 
22. 4. 06. R. 22637. 

— d. 185698. Vorrichtung zum Zünden von Gas- 
flammen mittels elektrischer Funken, deren einem 
Ausgangspunkte Bewegungen erteilt werden. A.-G. 
für automatische Zünd- und Löschappa- 
rate, Zürich; Vertr.: O. Egle, Pat.-Anw., Lör- 
rach. 16. 8. 05. A. 12288. 

Kl. 201. 185711. Umwechselbarer Schalter für 
elektrische Bahnen, Allgemeine Elektrici- 
täts-Gesellschaft, Berlin. 3. 3. 06. A. 12915. 
[Priorität a. G. d. Anm. in den Vereinigten Staaten 
von Amerika gem. Unionsvertrag: 2. 3. 06.) 


Kl. 21a. 185 489. Typendrucktelegraph. Reinhold 


Kübler, Berlin, Schönebergerstr. 23. 16. 4. 03. 
K. 35112. . 

—&. 185490. Haltevorrichtung für Telephonhör- 
muscheln. Wilhelm Balassa und Bela Balassa, 
Wien; Vertr.: Dr. S. Lustig, Pat.-Anw., Bres- 
lau I. 18. 6. 06. B. 431%. 

—&. 185543. Influenz - Elektrisiermaschine zum 
Betrieb von Röntgeuröhren und zur drahtlosen 
Telegraphie. Kühnel& Markowsky, Reichen- 
berg i. Böhmen; Vertr.: Dr. B. Alexander-Katz, 
Pat.-Anw., Berlin NW.6. 26. 9.06. K. 32919. 

—c. 185491. Steuervorrichtung für Hilfs-Elektro- 
motoren. Siemens -Schuckertwerke G. m. 
b. H., Berlin. 24. 12. 05. S. 22071. 

—€. 185492. Verbindungsstück für Schwachstrom- 
sicherungen mit Heizspule und einem durch Lot 
festgehaltenen drehbaren Kontaktsterne. Tele- 
phon Apparat Fabrik E. Zwietusch & Co., 
Charlottenburg. 3. 2.06. T. 10 980. 

—c. 185493. Verfahren zur Herstellung von Iso- 
lierröhren mittels eines Wickeldornes. Max 
Meirowsky, Köln-Ehrenfeld. 29. 3. 06. M. 29495. 

— C. 185494. Unverwechselbare Schmelzsicherung. 
Carl Meyer, Hannover-Linden, Grotestr. 13. 1.8. 
1906. M. 30 288. 

—c. 185526. Elektrischer Stromunterbrecher, wel- 
cher bei zu hoher Stromstärke ein abwechselndes 
Aus- und Einschalten bewirkt. Domingo Cer- 
vera-Canizares, Paris; Vertr.: H. Neubart, 
Pat -Anw., Berlin SW.61. 2. 6. 05. C. 13719. 

— €. 185544. Sicherheitsverschluß für Druckknopf- 
schalter. Fa. Fr. Gebauer, Berlin. 12. 10. 06. 
G. 23740. 

—cC. 185607. Elektrische Schaltvorrichtung mit 
zwei Sätzen fester und beweglicher Kontakte. 
Arthur Francis Berry, Ealing, Engl.; Vertr.: C, 
Fehlert, G. Loubier, Fr. Harmsen und A. 
Büttner, Pat-Anwälte, Berlin SW. 61. 20. 8. 06. 
B. 42 5606. 


470 


—. un 


ee —- ee - i 


— ¢. 185608. Anordnung zum elektrischen Steuern 
eines Hauptschalters mittels eines Hilfsmotors und 
eines Stufenschalters. Siemens-Schuckert- 
werke G. m. b. H., Berlin. 18. 5. 06. S. 22796. 

—d. 18549. Einrichtung zur Regulierung von 
Asynchronmotoren mittels eines mit einem Gene- 
rator gekuppelten Hilfsmotors; Zus. z. Pat. 179525. 
Dr. - Jng. Arthur Scherbius, Frankfurt a. M., 
Westendstr. 15. 11. 3. 03. Sch. 25 275. 

— d. 185609. Ein- oder Mehrphasenkommutator- 
maschine mit ausgeprägten Haupt- und Hilfspolen. 
Dr. ing. Arthur Scherbius, Frankfurt a. M., 
Westendstr. 15. 17. 3. 06. Sch. 25 313. 

— d. 185610. Einrichtung zum Schutz gegen Uber- 
lastung durch nacheilenden Strom bei selbster- 
regenden, kompoundierten Synchronwechselstrom- 
erzeugern. Allgemeine Elektricitäts - Ge- 

‚ sellschaft, Berlin. 15. 5. 06. A. 13 184. 

—d. 185611. Anordnung zur Regelung der Span- 
nung im Sekundärkreis von Dreiphasentransforma- 
toren mittels Zusatztransformatoren. Edwin Lehr, 
Pittsburg, Penns., V. St. A.; Vertr.: C. Pieper, 
H. Springmann, Th. Stort u. E. Herse, Pat.- 
Anwälte, Berlin NW.40. 19. 5. 06. L. 2644. 

— f. 185496. Elektrolytlampe. Felix Kuschenitz, 
Wien; Vertr.: C. Fehlert, G. Loubier, Fr. 
Harmsen und A. Büttner, Pat.-Anwälte, Berlin 
SW.61. 16. 6. 05. K. 29745. 

—f. 185497. Vorrichtung zur Aufhängung von 
Lampen, insbesondere Bogenlampen. Adolph 
Wunderlich u. Gwylim Anwyl Hughes, Croy- 
don, Engl.; Vertr.: C. Fehlert, G. Loubier, 
Fr. Harmsen und A. Büttner, Pat.-Anwälte, 
Berlin SW.61. 15. 5. 06. W. 25742. [Priorität 
a. G. d. Anm. in Endland gem. Unionsvertrag: 
23. 5. 05.] 

— f. 185498. Metalladerkohle; Zus. z. Pat. 169 547. 
Gebrüder Siemens & Co. Charlottenburg. 
21. 11. 06. S. 23 704. 

— f. 185527. Einrichtung zur Zuführung des 
Stromes zu den Brennenden von Bogenlampen- 
kohlen mittels die Kohle umgebender Ringe. 
Andre Blondel, Paris; Vertr.: R. Scherpe u. 
Dr. K. Michaölis, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 68. 
25. 5. 05. B. 40 066. 

—f. 185528. Wechselstrom - Dauerbrandlampe. 
Körting & Mathiesen A.-G, Leutzsch-Leipzig. 
17. 10. 06. K. 30519. 

— f. 185545. Leuchtkörper für elektrische Glüh- 
lampen aus Ormium-Iridium. Deutsche Gas- 
glühlicht A.-G. (Auergesellschaft), Berlin. 
12. 8. 05. D. 16 146. 

—f. 185585. Verfahren zur Herstellung von aus 
Wolfram oder Molybdän oder Legierungen dieser 
Metalle bestehenden Glühkörpern für elektrische 
Glühlampen. Wolframlampen A.-G., Augs- 
burg. 9. 6. 05. J. 8479. 

— f. 185612. Verfahren zur Herstellung von 
Bogenlichtelektroden mit besonderer Abbrennader. 
Körting & Mathiesen A.-G., Leutzsch-Leipzig. 
14. 7. 06. K. 32472. 

— g. 185613. Induktionsapparat. Hermann Charles 
Mueller, Fond du Lac, V. St. A.; Vertr.: Fr. 
Meffert und Dr. L. Sell, Pat.-Anwälte, Berlin 
SW.13. 27. 6. 05. M. 27 736. 

— g. 185614. Röntgenröhre Dr. Th. Guilloz, 
Nancy. Frankr.; Vertr.: Dr. W. Haußknecht u. 
V. Fels, Pat.-Anwälte, Berlin W.9. 5. 8. 05. 
G. 21 69. 

Kl. 35b. 185586. Steuerung für elektrische Lauf- 
katzen mit Hubwerken. Karl Jaksche, Leip- 
zig-Schl., Brockhausstr. 6. 17. 10. 05. J. 8721. 

Kl 74c. 185520. Elektrischer Melder zum Weiter- 
geben des Standortes des Melders sowie einer 
beliebig gelegenen Unfall- oder Brandstelle. 
Friedrich Wilhelm Walther, Dresden, Haupt- 
straße 19. 7. 6. 06. W. 25831. 

Kl. 77d. 185646. Elektromechanisches Rennspiel. 
Adolf Vogel, Leipzig-Volkmarsdorf, Elisabeth- 
straße 30, und Otto Glaser, Böhlitz-Ehrenberg. 
28. 8. 06. G. 23 560. 


Löschungen. 
(Reichsanzeiger vom 18. April 1907.) 

Kl. 21a. 113179. 173289. 176402. —c. 137573. 
156252. 157 177. 174946. — d. 156909. 156 959. 
168514. 174363. — f. 160736. 150832. 181 004. 
— g. 167 768. 

Gebrauchsmuster. 
Eintragungen. 


(Reichsanzeiger vom 22. April 1907.) 


Kl. 1b. 303780. Vielpoliger Magnetapparat zum 
Enteisen von gebrochenem und gemahlenem Gut, 
dadurch gekennzeichnet, daß die Drahtspulen 
unter Öl gesetzt sind. Paul Weller, Leutzsch. 
13. 2. 07. W. 21 867. ` 

Kl. 2L a. 303717. Schaltvorrichtung für Dämpfungs- 
messungen von Luftleitergebilden der Strahlen- 
telegraphie. C. Lorenz A.-G., Berlin. 13. 3. 07. 
L. 17 399. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 18. 


2. Maiy1807, 


m 


—c. 303349. Ölanlasser mit unter Öl befindlicher eintaucht. Kabelwerk Duisbu 
hängender Kontaktbahn. Fa. F. Klöckner, Köln- 9. 2. 07.4K. 30 168. 
Bayenthal. 30. 1. 07. K. 30073. Kl. 30 f. _ 303626. 

—c. 303359. Funkenstrecke für Überspannungs- apparat. ' Felix Singer, Berlin, 


sicherungen und Blitzschutzvorrichtungen, aus 
plattenförmigen Elektroden. Kabelwerk Duis- 
burg, Duisburg. 9. 2. 07.- K. 30 169. 

— c. 303360. Funkenstrecke für Überspannungs- 
sicherungen und Blitzschutzvorrichtungen, mit 
Hörnerelektroden. Kabelwerk Duisburg, Duis- 
burg. 9. 2. 07. K. 30 170. 

— ce. 303 375. Abzweigscheibe mit zwei von oben 
eingelassenen Kontakten. Paul Hertwig, Mühl- 
hausen i. Th. 20: 2. 07. H. 32 479. 

— c. 303 487. Zweiteiliger Isolator zum Einführen 
von Leitungen, dessen Regenkappe an der Tülle 
mittels biegsamer Blechstreifen befestigt ist. 
Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 


straße 26. 6. 3. 07. S. 15062. 


Hobart, Tasmanien, Austr.; 
Rechtsanw., Dresden. 
— f. 303 752. 


Berlin. 6. 3. 07. 


M. 23 776. 


elektroden an 


— 


rg, “Duisburg, 


Elektromagnetischer Massier- 


Regensburger- 


— f. 303730. Aus einem Stahlbande best 
Ring für Heilzwecke, dessen Solche a 
einem nicht magnetischen Element verbunden 
sind. Russel Allport und Thomas Mor 


moyle, 


Vertr.: Dr. Uhlig, 
3. 1. 07. A. 9794. 

Elektrode für Induktionsstäbe mit 
Ösen zur Aufnahme von Hilfselektroden. Medi- 
zinisch-technische Gesellschaft m. b. H, 


— f. 303 753. Klammer zur Befestigung von Hilfs- 


stabförmige Induktionsapparate, 
Medizinisch -technische Gesellschaft m. 


8. 3. 07. S. 15083. b. H, Berlin. 6. 3. 07. M. 23 777. 

—c. 303488. Isolierendes Heft für elektrische | Kl. ?2f. 303328. Elektrischer Scheinwerfer für 
Apparate ohne stromführende Angel. Siemens- Schußwaffen. Wilhelm Wessel, Berlin, Linden- 
Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 8. 3. 07. straße 112. 12. 8. 05. W. 18894. 


S. 15 084. 

—c. 303492. Kontaktplatte für elektrische Aus- 
schalter mit Drahtaufnahmebüchse aus einem 
Stück. Schmahl & Schulz, Barmen. 9. 3. 07. 
Sch. 25 221. 

—c. 303590. Verbindungsklemme mit vollständig 
in Isoliermaterial eingebetteten Verbindungs- und 


berg i. S. 18. 2. 07. W. 21 898. 


Abzweigmuffen. W.T.Heym & Gläsig, Berlin. stehen. A. Grothe & Söhne, Köln. 
13. 2. 07. H. 32 417. G. 17019. 
—c. 303661. Elektrisches Kabel für Doppel- 


leitungsbetrieb, bei welchem zwischen die beiden 
mit Isolation versehenen Leiter ein Streifen 
Stoffes angebracht wird, wodurch der Abstand 
zwischen den einzelnen Leitern vergrößert wird. 


Inhabers. 


Kl. 74a. 303545. Auf einem Wandbrett montierte 
elektrische Weckeranlage. Alois Wiedon, Hains- 


— a. 303625. Elektromagnetische Spule für Läute- 
werke, Telephone und sonstige elektrische Appa- 
rate, bei der die Drahtwindungen aus blankem, 
d. h. oxydfreiem, unbewickeltem Metalldraht be- 


6. 3. 07. 


Änderungen in der Person des 


(Reichsanzeiger vom 22. April 1907.) 


Vereinigte Fabriken engl. Sicherheits- | K]. 21c. 297964. Allgemeine Elektricitäts- 
zünder, Draht- und Kabelwerke, A.-G., Gesellschaft, Berlin. 
Meißen. 14. 12. 05. V. 4913. Er 


— ¢. 303678. Prüfungskupplung für die Erdlei- 
tungen der Blitzableiter, bei welcher der Oberteil 
zu einem seitlich und unten offenen Gehäuse und 
der Unterteil zu einer hineinpassenden Verstär- 
kung ausgebildet ist. Fa. Herm. Ulfert, Berlin. 
6. 2. 07. U. 2350. 

—c. 303680. Schalterplatte aus Metall in Form 
einer Einlaßmuschel für die Wand. Otto Seyffart, 
Altenburg, S.-A. 12. 2. 07. S. 14.933. 

—c. 303845. Kabeltrommel für transportable 
Telephone mit in der Längsrichtung verschieb- 
barer Trommelwelle. Drägerwerk Heinr. & 
Bernh. Dräger, Lübeck. 8. 12. 06. D. 12138. 

—f. 303426. Stromzuführung für freifallende 
Kohlen von Bopenlampen mittels mehrfach ge- 
schlitzter federnder Hülse. Allgemeine Elek- 
tricitäts-Gesellschaft, Berlin. 8. 3.07. A. 9996. 

—f. 303469. Reflektor für Glühlampen, bestehend 
aus einer an die Glühbirne sich anlegenden 
Kappe. Alfred Schweizer, Hamburg, Papen- 
huderstr. 25. 28. 2. 07. Sch. 25 161. 

— f. 303486. Oval geformte, aus Kappe und 
Schutzglas bestehende, staub- oder wasserdichte 


Kl. 201. 225399. Lenukstange für 
triebene Fahrzeuge usw. 
Kalk b. Köln a. Rh. 20. 4.04. K.2 

—1. 241 404. 


18. 3. 07. 
furt a. M.-Bockenheim. 
30. 3. 07. 
schalter usw. 
thal. 
7.4. 04. H. 23735. 30. 3. 07. 
— e. 223593. 
7. 4. 04. H. 23736. 30. 3. 07. 


Schmiereinrichtung usw. 
Küchen, Aachen, Ottostr. 19. 21. 3. 04. K. 21 369. 


Windfangflügel usw. 
& Braun A.-G., Frankfurt a. M.-Bockenheim. 


Verlängerung der Schutzfrist, 
(Reichsanzeiger vom 22. April 1907.) 


elektrisch be- 


Fa. Gottf. Hagen, 


1581. 22. 3.07. 
F. J. 


Kl. 21 c. 225034. Kombinierter Dreh- und Druck- 
schalter usw. Hartmann & Braun A.-G., Frank- 
25. 4. 04. H. 23870. 


— ¢. 225839. Kontaktwalze für elektrische Steuer- 
Fa. F. Klöckner, Köln-Bayen- 
18. 4. 04. K. 21572. 27. 3. 
— e. 223592. Anschlußklemme usw. 

& Braun A.-G., Frankfurt a. M.-Bockenheim. 


07. 


Hartmann 


Hartmann 


— f. 224512. Beleuchtungskörper usw. Schwabe 


Körting 


Zweilampenarmatur. Adolf Schuch, Worms. & Co., Berlin. 22. 4. 04. Sch. 18488. 26.3. 07. 
8. 3. 07. Sch. 25 224. — f. 225475. Dauerbrandlampe usw. 
—f. 303494. Polizeistab mit daran angeordneter & Mathiesen A-G., Leutzsch-Leipzig. 30. 4. 04. 


Notpfeife, Feuerhupe, elektrischer Lampe und 
Knebelschnur. Franz Laufer, Schwelm. 11. 3.07. 
L. 17 380. 

— f. 303678. Mittels dreh- und biegbaren Metall- 
schlauches an Sitzmöbel zu befestigender elek- 
trischer Beleuchtungskörper. Wilhelm Knoll, 
Stuttgart, Fürststr. 71. 8. 1. 07. K. 29 866. 

— f. 303592. Bogenlampe für Kinematographen 
und Projektionsapparate, mit automatischer und 
Hand-Regulierung. Fa. B. Eichapfel, Dresden. 
15. 2. 07. E. 9813. 

— f. 303685. Fassung mit eingebautem Wagner- 
schen Hammer für elektrische Glühlampen. Fritz 
Spindeler, Barcelona; Vertr.: Paul May, Char- 
lottenburg, Kantstr. 64. 18. 2. 07. S. 14 963. 

— f. 303747. Flach gebauter Beleuchtungskörper 
mit horizontaler Anordnung der Glühlampen für 
Schiffs- und Grubenbeleuchtung. Gebrüder Adt, 
A.-G., Ensheim, Forbach u. Wörschweiler. 4. 3. 
1907. A. 9980. 

— f. 303 825. Elektrische Taschenlampe in Form 
eines Schlüssels mit Streichholzbehälter und 
Zigarrenabschneider. Reinhold Fuhrmann, Dres- 
den, Stephanienstr. 15. 12. 3. 07. F. 15 334. 

—f. 303826. Elektrische Taschenlampe in Form 
einer Flasche. Reinhold Fuhrmann, Dresden, 
Stephanienstr. 15. 12. 3. 07. F. 15 335. 

— f. 303843. Schlagwettersicherer Einschalter für 
elektrische Grubenlampen. Drägerwerk Heinr. 
& Bernh. Dräger, Lübeck. 7. 12.06. D. 12126. 

— f. 303844. Bogenlichtelektrode mit durch Aus- 
sparungen des Querschnittes gebildeter Abbrenn- 


K. 21682. 3. 4. 07. 


Berlin. 
KI. 45e. 224392. 


toffel-Schälmaschinen usw. Max 


15. 3. 07. 


nn 


matisch gesteuerten Einz«lschaltern, 


kante. Deutsche Beck-Bogenlampen Ges. 
m. b. H., Frankfurt a. M. 8. 12. 06. D. 12137. x 
— f. 303 857. Glühlampenfassung mit horizontalen AVDEL 
Aussparungen in den Isolier-Hülsen-Flanschen 
und den darin einzulagernden Kontaktenden. 


ander mechanisch gekuppelt sind, 
zeitiges Schließen derselben verhin 
durch gekennzeichnet, daß diese 


E. A. Krüger & Friedeberg, Berlin. 
K. 30 233. 

— g. 303 358. Elektrischer Stromunterbrecher, be- 
stehend aus einem Gefäß mit leitender Flüssig- 
keit, in welche der herausziehbare Kontaktfinger 


23. 2.07. 


erfolgt. (Abb. 21.) 


SET EEE IE 


a Rh., Kyffhäuserstr. 10. 21. 3. 04. 


durch das Einschalten eines oder me 


—t. 96363. Stromzuführungsanordnung bei elek- 
trischen Bogenlampen usw. Ehrich & Graetz, 

11. 4 04. E. 7057. 25. 3. 07. i 

Elektrischer Antrieb für Kar- 


Harff, Köln 
H. 23 5%. 


Auszüge aus Patentschriften. 


Nr. 166483 vom 25. November 1904. 


Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H. in Berlin. 
— Zugsteuerung mit elektromagnetisch 
pneumatisch gesteuerten Einzelschaltern. 


Zugsteuerung mit elektromagnetisch oder pneu- 


oder 


die so mitein- 


daß ein gleich- 


dert wird, da- 


Kupplung erst 


hrerer Schalter 


—— 


D aieia iF - 
nean We Tees aa 
FOOIE E ; U N aa a eeke 


tase 


2. Mai 1907. 


VEREINSNACHRICHTEN. 


Elektrotechnischer Verein. 


(Zuschriften an den Elektrotechnischen Verein sind an die 
Geschäftsstelle, Berlin N. 24, Monbijouplatz 3, zu richten.) 


Vereinsversammlung am 23. April 1907 


im Saal 50 der Königlichen Technischen Hoch- 
schule zu Berlin. 


Vorsitzender. 
Ingenieur Emil Naglo. 


I. 
Sitzungsbericht. 


Tagesordnung. 


1. Geschäftliche Mitteilungen. 

2 Vortrag des Herrn Professor Kammerer: 
„Über die Entwicklung der Hebemaschinen 
unter dem Einfluß der Elektrotechnik.“ 
Einwendungen gegen den Bericht über die 

Sitzung am 26. März d. J. wurden nicht gemacht, 

das Protokoll gilt somit als festgestellt. 

Anträge auf Abstimmung über die in der 
März-Sitzung ausgelegten Anmeldungen sind 
nicht eingegangen; die damals Angemeldeten 
sind somit als Mitglieder in den Verein aufge- 
nommen. 

9 neue Anmeldungen sind eingegangen, 
das Verzeichnis lag zur Einsichtnahme aus und 
ist hierunter abgedruckt. 

Vorsitzender: Der Tod hat wieder einen 
alten verdienstvollen Elektrotechniker abge- 
fordert. Herr Philipp Seubel ist vor kurzem 
verstorben. Er war Mitglied des Elektrotech- 
nischen Vereins seit 1883, bis er 1904 erkrankte 
und ausschied. An den Arbeiten des Aus- 
schusses hat er sich von 1898 bis 1904 eifrig 
beteiligt. Ein Nachruf, worin seine Verdienste 
um die Elektrotechnik gewürdigt werden, wird 
in einer der nächsten Hefte der „ETZ“ er- 
scheinen. 

Zu Ehren des Entschlafenen bitte ich Sie, 
sich von Ihren Plätzen zu erheben. (Geschieht.) 

Hierauf hielt Herr Professor Kammerer 
seinen angemeldeten Vortrag: „Uber die Ent- 
wicklung der Hebemaschinen unter dem Einfluß 
der Elektrotechnik“. Hierzu machte Herr Ober- 
Ingenieur E. Ziehl einige Bemerkungen, welche 
mit dem Vortrage in einem späteren Hefte der 
„ETZ“ zum Abdruck kommen werden. 

Herrn Professor Kammerer wurde seitens 
des Vereins bestens gedankt für seinen Vortrag, 
welcher neue Ausblicke in das Anwendungs- 
gebiet der Elektrotechnik eröffnet hat. 

Unter den Erschienenen befanden sich 
15 Gäste. 

Die nächste Sitzung des Vereins ist eine 
außerordentliche und findet am 


Dienstag, den 14. Mai 1907, 
abends 8 Uhr, 
Artilleriestr, 10 im Hörsaal der Reichs-Postver- 
waltung statt. Die Einladungen zu dieser Sitzung 
"erden in bekannter Weise erfolgen. 
Die ordentliche Sitzung findet am 


Dienstag, den 28. Mai 1907 


Statt, 
Emil Naglo, Weber, 
Orsitzender. Schriftführer. 


—— 


I. 
Mitgliederverzeichnis. 
A. Anmeldungen aus Berlin. 
ai pachwald, Friedrich, Ingenieur. 
m Suckert, Georg, Ingenieur. 


0%. Redlich, Berthold, Dr. phil, Elektro- 
Chemiker. 


Böker, Max, Ingenieur. 


0%. Nieman n, Paul, Ingenieur. 
en B. Anmeldungen von außerhalb. 
Bruno, Ingenieur, St. Johann 

. Saar, 

4 

810. a Ruwim, Dipl. Jng., Balachany 
u). 

4811. Gangl, Franz, Elektro-Ingenieur, Sche- 

a Dectady. 


Sächsisch - Thüringischer Dampf- 
Pesel-Revisionsverein, Halle a. S. 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 


(Eingetragener Verein.) 


Tagesordnung und Festplan 
für die 
XV. Jahresversammlung 
des 


Verbandes Deutscher Elektrotechniker 
(Eingetragener Verein) 


in Hamburg 
am 5. 6., 7., 8. und 9. Juni 1907. 


Mittwoch, den 5. Juni: 
Vormittags 10 Uhr: Vorstandssitzung. 
Nachmittags 3 Uhr: Ausschußsitzung. 
Donnerstag, den 6. Juni: 
Vormittags 10 Uhr: Ausschußsitzung. 
Abends 8 Uhr: Begrüßung der Festteil- 
nehmer im Rats- Weinkeller, gegeben 
vom Elektrotechnischen Verein Hamburg. 
Abends 9 Uhr: Kaltes Buffet. 


Freitag, den 7. Juni: 
Vormittags 9 Uhr: Erste Verbandsversamm- 
lung im Logenhaus in der Welckerstraße. 

I. Ansprachen. 

IL. Vortrag des Herrn Marine-Baumeister a. D. 
Schulthes „Uber den heutigen Stand 
der Schiffs-Elektrotechnik“. 

IIT. Geschäftliche Mitteilungen: 
a) Bericht des Generalsekretärs. 
b) Bericht der Kommissionen. 
c) Reorganisation des Verbandes Deutscher 
Elektrotechniker. 
Nachmittags: Besichtigungen. 

Gruppe 1. Elektrische Vollbahn Blanke- 
nese-Ohlsdorf (einphasiger Wechselstrom 
30 000/6300 Volt). Dazu gehörig: Kraftwerk 
in Altona; Werkstätten und Motorwagen 
in Ohlsdorf. 

Gruppe 2. Im Bau begriffenes Zentral- 
Fernsprechamt in der Schlüterstraße. 

Neues Telegraphenamt in der Ring- 
straße. 

Elektrizitätswerk Karolinenstraße 
(Gleichstrom 2 ><110 und 500 Volt). 

Gruppe 3. Elektrizitätswerk an der 
Bille (600 Volt Gleichstrom, 5000 Volt 
Drehstrom). 

Verbrennungsanlage für Abfalistoffe 
am Bullerdeich mit elektrischem Betriebe. 

Gruppe 4. Elektrische Betriebseinrich- 
tungen auf dem Hauptbahnhofe Hamburg. 

l. Elektromotorischer Antrieb der Wei- 

chenstellwerke, 

2. Gepäcktransport-Anlage. 

Motorstation der Elektrizitätswerke in 
der Böckmannstraße (Drehstrom - Gleich- 
strom-Umformung 6000 Volt, 2>< 110 Volt, 
teilweise Gleichstrom-Umformung 500 Volt, 
2><110 Volt). 

Gruppe 5. Wagenbau - Anstalt der 
Straßen-Eisenbahn-Gesellschaft. 

Motorstation der Elektrizitätswerke in 
Eppendorf, Schrammsweg (teilweise 
Gleichstrom-Umformung 500 Volt, 2>< 110 
Volt). 

Abends findet eine festliche Veranstaltung 
statt, über die binnen kurzem Näheres 
mitgeteilt werden wird. 


Sonnabend, den 8. Juni: 

Vormittags 9 Uhr: Zweite Verbandsver- 
sammlung im Logenhaus in der Welcker- 
straße. 

I. Geschäftliches. Einsetzung von Kom- 
missionen für das Geschäftsjahr 1907/08. 
II. Wahl für Vorstand und Ausschuß. 
III. Bestimmung des Ortes für die nächste 
Jahresversammlung. 
IV. Vorträge. 
Nachmittags: Besichtigungen (mit Damen). 
Gruppe 1. Fahrt durch den Hafen. 
Schiffswerft von Blohm & Voß. 


Gruppe 2. Fahrt durch den Hafen. 
Kraftwerk auf Kuhwärder, elektrische 
Krane usw. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 18. 


10. 


ll. 


13. 


471 


— 


'_ Gruppe 3. Fahrt durch den Hafen. 

Reiherstieg Schiffswerft. 
Diese drei Gruppen besichtigen dann 

gemeinsam einen größeren Ozeandampfer. 


Abends 7!/, Uhr: Festessen im Zoologischen 
Garten. 


Sonntag, den 9. Juni: 


Fahrt nach Helgoland (mit Damen) auf dem 
Turbinen-Salondampfer „Kaiser“. Abfahrt 
8 Uhr vormittags von den St. Pauli - 
Landungsbrücken. Rückkunft in Ham- 
burg voraussichtlich 12 Uhr abends. 


Programm für die Damen 
am 7. und 8. Juni 1907. 


Freitag, den 7. Juni: 


Vormittags 91/, Uhr: Treffpunkt Jungfern- 
stieg vor dem Alsterpavillon. 

a) Rundfahrt im Viererzug um die Alster 
durch die Altstadt zum Bismarck- 
Denkmal und zurück über Dammtor 
zum Ausgangspunkt. 

11 Uhr: 

b) Zwanglose Besichtigung der Stadt; 
empfehlenswert ist: Cafe Hübner, Neuer 
Wall 22, Cafe Chatelaine, Rathaus- 
markt 3, Alstercafe, Jungfernstieg, so- 
wie Besuch von Commeter, Jungfern- 
stieg 5, Kunstausstellung, Besuch von 
Bock, Gr. Bleichen 34, Kunstausstellung, 
Kunstverein, Neuer Wall 24, Kunst- 
ausstellung. 

Für den Nachmittag ist eine Eibfahrt nach 
Blankenese in Aussicht genommen, für 
den Abend eine anderweitige festliche 
Veranstaltung, über die demnächst näheres 
mitgeteilt wird. 


Sonnabend, den 8. Juni: 


Vormittags 9!/, Uhr: Treffpunkt Kaiser Wil- 
helm-Denkmal auf dem Rathausmarkt, Be- 
sichtigung des Rathauses. 

10!/;, Uhr: Besichtigung der Kunsthalle oder 
des Kunst- und Gewerbehauses von Hul be, 
Lindenstraße 45. 

12 Uhr: Rundfahrt auf der Alster, Treffpunkt 
Jungfernstieg. 

Nachmittags: Gemeinschaftlich mit den 
Herren, Hafenfahrt und Besichtigung in 
den verschiedenen Gruppen. 


Vorträge. 


. Prof. H. Görges, Dresden: „Das Verhalten 


der Wechselstrommotoren in einheitlicher 
Betrachtungsweise“. 


. Dr. F. Eichberg, Berlin: „Über Einphasen- 


Kollektormotoren‘“. 


. Marinebaumeister a.D. Direktor Schulthes ; 


Berlin: „Uber den beutigen Stand der Schifts- 
Elektrotechnik“. 


. Ingenieur A. Schortau, Braunschweig: „Ein 


neues Drehspul- Galvanometer für Gleich- 
strom.“ 


. Dr. M. Kallmann, Berlin: „Ein neues System 


selbsttätiger Kurzschluß-Bremsung für Elek- 
tromotoren.“ 


. E. Wagmüller, Berlin: „Vereinfachung der 


Stromabgabe-Verrechnung und Vorführung 
eines einfachen Zählers hierfür.“ 


. Ingenieur A. Heyland, Brüssel: „Allge- 


meine Gesichtspunkte über die Entwicklung 
und die Aussichten des Einphasenstrom- 
Bahnbetriebes“. 


. Ingenieur Rudolf Richter, Charlottenburg: 


„Mitteilung über den Wechselstrom-Reihen- 
schlußmotor der Siemens-Schuckertwerke“. 


. Ingenieur Fritz Lux, Ludwigshafen a. Rh.: 


„Über einen Telautographen der Friedrich 
Lux G. m. b. H.“. (Mit Vorführungen.) 
Prof. Dr. Sahulka, Wien: „Messung der 
Eisenverluste im Wechselstrom-Betriebe“. 
Prof. Dr. Sahulka, Wien: „Zwei neue Be- 
triebssysteme für Bahnen mit Benutzung 
von Wechselstrom“. 


. Ingenieur M. Osnos, Frankfurt a. M.: „Uber 


Wechselstrom - Kommutator - Motoren mit 
besonderer Berücksichtigung der Bahn- 
motoren“. 

Ingenieur Chr. Krämer, Frankfurt a. M.: 
„Über automatische Steuerung von Bahn- 
motoren nach Ausführungen der Felten & 
Guilleaume-Lahmeyerwerke“. 


fr i SE "O 


472 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 18. 


14. Ingenieur M. Osnos, Frankfurt a. M.: „Über 
eine neue 7ugbeleuchtungs -Maschine der 
Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke“. 

Verband Deutscher Elektrotechniker. 
(Eingetragener Verein.) 
Kohlrausch, G. Dettmar, 
Vorsitzender. Generalsekretär. 


vorlegen. Um eine volle Übereinstimmung čer 
neuen Normalien mit den im vorigen Jabre 
beschlossenen Normalien für zweipolige Steck- 
vorrichtungen zu erzielen, ergeben sich an 
letzteren einige redaktionelle Änderungen s80- 
wie die Maßänderung der Breite des Schlitzes 
in den Stiften als notwendig. Der Wortlaut 
der neuen Normalien sowie die Abänderungen 
der Bestimmungen für zweipolige Steckvor- 
richtungen sind nachfolgend zusammengestellt. 

Ferner hat die Kommission auf Anregung 
hin Normalien für Lampenfüße und Fassungen 
mit Edison-Mignon-Gewinde-Kontakt aufgestellt, 
die wir nachstehend gleichfalls zum Abdruck 
bringen. Dieselben sollen auch der Jahres- 
versammlung zu Hamburg zur Beschlußfassung 


NN 


m — 


Der Festausschuß gibt außer Vorstehendem 
noch folgendes bekannt: Ausgegeben werden 
Festkarten, Damenkarten und Tageskarten. 

Die Festkarte (für Herren) und die Damen- 
karte berechtigen je zur Teilnahme an sämt- 
lichen im Festplan genannten Veranstaltungen 
ohne weitere Nachzahlung; die Festkarte kostet 
20 M und die Damenkarte 10 M. 


Tageskarten werden je für einen Tag zum 
Preise von 10 M ausgegeben und zwar für 
Freitag, Sonnabend oder Sonntag. ! 
Die Tageskarte berechtigt zu den Veran- 
staltungen des Tages, für den sie gelöst ist. 
Mit der Festkarte und der Damenkarte wird 
ein ausführlicher „Führer durch Hamburg“ und 
das Festabzeichen geliefert. Das letztere berech- 
tigt an den genannten Tagen zu treier Fahrt auf 
sämtlichen Linien der Hamburger Straßenbahn. 
Die Geschäftsstelle, zugleich Auskunfts- 
stelle, befindet sich im Logenhaus in der 
Welckerstraße; dieselbe wird geöffnet sein am 
Donnerstag, den 6. Juni, von 8 Uhr morgens 
bis 10 Uhr abends, 

Freitag, den 7. Juni, von 8 Uhr morgens bis 
8 Uhr abends, 

Sonnabend, den 8. Juni, von 8 Uhr morgens 
bis 8 Uhr abends. 

Am Donnerstag Abend befindet sich außer- 
dem während des Begrüßungsabends eine Ge- 
schäfts-Nebenstelle im Ratskeller. 

Der Geschäftsstelle steht im Logenhaus ein 
Schreibzimmer zur Verfügung; sie vermittelt 
den Brief- und Telegrammverkehr und wird 
bemüht sein, die Anwesenheit der einzelnen 
Festgäste mittels besonderer Präsenztafeln fort- 
laufend zu kennzeichnen. 

Bestellungen mittels einer der nächsten Num- 
mern der „ETZ“ beiliegenden Postkarte werden 
von da ab entgegengenommen. Alle bis zum 
1. Juni im voraus bezahlten Karten werden zu- 
gleich mit dem „Führer durch Hamburg“ und 
dem Festabzeichen dem Besteller baldigst zu- 
geschickt. 

Alle den Verbandstag betreffende Anfragen, 
Mitteilungen und Bestellungen sind zu richten 
an Herrn PDr.-Üng. Voege, Schriftführer des 
Elektrotechnischen Vereins, Hamburg 36, Phy- 
sikalisches Staatslaboratorium, Jungiusstraße. 

Wünsche und Anfragen, betr. Wohnung in 
den Hotels, dagegen werden erbeten an Herrn 
Dr. von Reiche, Hamburg 1, Klosterstraße 30. 

Es wird dringend gebeten, die Karten so 
bald als möglich zu bestellen, damit den Fest- 
gästen die Teilnahme an den einzelnen Veran- 
staltungen gesichert werden kann. 

Da es notwendig ist, die Teilnehmerzahl an 
den festlichen Veranstaltungen rechtzeitig zu 
wissen, gelten zu diesen Veranstaltungen nicht 
die Abschnitte der Festkarte selbst, sondern be- 
sondere Karten, welche gegen den Abschnitt der 
Festkarte in der Geschäftsstelle bis spätestens 
an dem der betreffenden Veranstaltung vorher- 
gehenden Tage, abends8 Uhr, umzutauschen sind. 

Die Teilnehmerzahl der einzelnen Gruppen 
bei den Besichtigungen ist eine beschränkte, 
es empfiehlt sich daher baldige Anmeldung. 
Der Festausschuß behält sich vor, bei Über- 
zeichnung eine Verteilung der Anmeldungen 
auf die einzeinen Gruppen und gleichzeitig 
stattfindenden festlichen Veranstaltungen vor- 
zunehmen. 

Dem Festausschuß wird seine Absicht, zur 
Bequemlichkeit der Festgäste den Geschäfts- 
verkehr so glatt wie möglich zu gestalten, um- 
somehr erleichtert werden, je prompter die An- 
meldung erfolgt. 

Zum. Montag; den 10. Juni, sind die Teil- 
nehmer des Verbandstages seitens des Elektro- 
technischen Vereins in Kiel zu einer Besich- 
tigung Kiels und Umgebung eingeladen. 


— 


Kommission für Installationsmaterial. 


Die Kommission hat in ihrer letzten Sitzung 
die Normalien für dreipolige Steckvorrichtungen 
fertiggestellt, und wird dieselben der Jahres- 
versamınlung zu Hamburg zur Beschlußfassung 


vorgelegt werden. 


— 


Normalien für Steckvorrichtungen.') 
Dreipolig. 


Die nachstehenden Maße (Abb. 22) gelten für 
Dreistift-Stecker und -Steckdosen, bei welchen 
die Stifte beziehungsweise Buchsen nebenein- 
ander angeordnet sind. 

Die Unverwechselbarkeit in bezug auf 
Stromstärke, gemäß den Forderungen der 
Sicherheitsvorschriften, wird durch unterschied- 
lichen Mittenabstand der Stifte und Buchsen 
(Maß a der Tabelle), die Unverwechselbarkeit 
der Polarität durch seitliche Ausrückung 
der mittelsten Stifte und Buchsenbohrungen 
(Maß b der Tabelle) erreicht. 


Tabelle. 


EEE EEE EEE 


Stromstärke in Ampere 6 10 | 20 


a | Mittenabstand der Stifte und | 
Buchsen u E A 16 | 21 | 28 
b | Breitenabstand des mittle- | 
ren Stiftes bezw. Buchse 
von den äußeren Stiften 


bezw. Buchsen. T 3 14 4 
c | Länge der Stifte. . . . .| 19° 241 27 
d I Durchmesser der Stifte. . | 4 5 6 
e | Größte Höhe des Bundes 

(wenn vorhanden) . . .| 4 6 7 
f I Durchmesser des Bundes .| 7 9 10 


g | BreitedesSchlitzes,maximal | 0,7 | 0,7 0,7 
h | Kleinste Tiefe der Buchsen- Ä 


bohrung . . ... . 15 | 18 ° 20 
i | Durchmesser der Buchsen- | 

bohrung . . » ... 4,05 | 5,05 6,05 
k | Lichte Tiefe der Steck- 

dosenlöcher. . . .. (416 7 
| I Durchmesser der Steck- | 

dosenlöcher. . ». ... {9u B 
m | Halbe größte Breite des 


Steckers . » 2: 2 20. 
n I Halbe Breite der ebenen 

kleinsten Fläche der Dose | 14 | 18 20 
o | Halbe kleinste Breite der 


Dose. <.. f 19/8 X% 
p | Radius der größten Länge 

der Steckers. . . . . . f 29) 38, 50 
q | Radius der kleinsten ebe- 

nen Länge der Dose . . | 32 | 41 | 58 
r | Radius der kleinsten Ge- | 

samtlänge der Dose. . .| 37 | #8 | 60 


Die für den Bund der Steckerstifte fest- 
gesetzten Normalmaße gelten nur, wenn ein 
Bund vorhanden ist, die Stecker sollen an ihren 
Enden halbkugelförmig verrundet und der 
Länge nach mit einem Schlitz versehen sein. 

Für den Mittenabstand der Stifte und 
Buchsen (a) ist eine Abweichung von + 0,15 mm 
zulässig. 

Die Längen und Breitenabmessung der 
Stecker muß innerhalb der Maximalmaße 2m 
und 2p der Tabelle liegen. 

Der Rand für die Steckdosen ist nicht obli- 
gatorisch; es kann die Oberfläche der Dose voll- 
ständig eben sein. Wenn ein Rand vorhanden 
ist, so gelten als Maximalmaße für die innere 
Breite und Länge des Randes die Maße 2n 
und 2q der Tabelle. Für die Minimalbreite und 
Minimallänge der Steckdose gelten, gleichgültig 


1) Erläuterungen hierzu siehe Seite 


| 


Steckdose und Stecker. 
Abb. 22. 


ob ein Rand vorhanden ist oder nicht, die 
Maße 20 und 2r der Tabelle. 

Die Normalen für Steckvorrichtungen gelten 
vom 1. I. 1908 ab. 


Änderungen der im vorigen Jahre beschlosse 
nen Bestimmungen für zweipolige Stecker: 


In Tabelle I ist unter g hinter dem Worte 
„Breite des Schlitzes“ hinzuzufügen, „maximal‘, 
ferner ist das Maß von 0,5 mm bei Steckern 
für 6, 10 und 20 Amp in 0,7 mm zu ändern. 

Ferner ist am Schlusse hinzuzufügen: „Der 
Rand für die Steckdosen ist nicht obligatorisch: 
es kann die Oberfläche der Dose vollständig 


eben sein.“ 


Normalien für Lampenfüße und Fassungen 
mit Edison-Mignon-Gewindekontakt.') 


Die in den folgenden Ausführungen und m 
den zugehörigen Abbildungen benutzten In- 
dices „l“ bezw. „f“ beziehen sich auf „Lampen- 
fuß“ bezw. „Fassung.“ 

Das den Normalien zu Grunde gelegt 
Ideal-Gewindeprofil (Abb. 23, S. 473) setzt SIC 
aus zwei unmittelbar tangential ineinander über- 
gehenden, gleichen Kreisbogen zusammen, in 
mit dem Radius von 0,825 mm beschrieben SIT 
Das vorgeschriebene Gewindeprofil der Kan 
lehren verläuft zu dem Idealprofil äquidistan 
Es ist demnach ebenfalls durch zwei unmitte" 
bar tangential ineinander übergehende Kreis 
bögen gebildet, die mit Radien von 0,79 un 
0,56 mm beschrieben sind (Abb. 23, S. 473). u 

Es wird festgesetzt, daß der hierdurch he 
stimmte radiale Spielraum von 0,07 mm eriin 
Abnutzung der Kaliberlehren bis auf den we 
0,03 mm, also um 0,04 mm sinken darf. P 
ergibt sich die höchst zulässige Abnutzung de 
Kaliberlehren zu 0,04 mm im Durchmesser. 

Die Gewindetiefe der Lehren ist, ebenso 
wie die des Idealgewindeprofiles, 
fo = 0,8 mm. 


1) Erläuterungen hierzu siehe Seite 455. 


= -e e -e 


apt e TERN 


ern, 


n 
P 
l í 
l 
Ai k 
1 
Nr 
t 


re best 
ige Maj 


teninddehre farden lLampenhifs Gewindelehre für die Fassung 


2. Mai 1907. 


Tabelle ı. 
Zusammenstellung der Gewindedurchmesser 


—— me 


für beide Teile 


a MMe en m mn m m nn 
VER RER i a EP HE 2 ELSE SEENTSNESEEESERSPERTEBREL 


für den Lampenfuß 


minimaler | maximaler idealer minimaler | 
= | gan ee = ec = ee ee Tr a er 
Innendurchmesser: 
| di max. = 12,261) u Armin = 12,4!) | 
z | = 12,3 mm?) do = 12,33 mm + 12,36 mm?) 
Außendurchmesser: 
Di max. = 13,861) Dymin = 1301) 
Di mia = 13,7 mm + 13,9 mm?) Do = 13,93 mm + 13,96 mm ?) 
gemessen durch die 
Hilfslehre Hauptlehre | 3) | Hauptlehre 


Tabelle 2. 
Zusamenstellung der achsialen Maße 


—— a m a pae 


für den Lampenfuß für die Fassung 


——— m masi er PR 


minimale maximale minimale 


gangbare Gewindehöhe (G) 


Cimin, = 11,0 mm | — | Gy min. = 12,0 mm | 


Höhe vom Mittelkontakt bis zur 
Unterkante der Gewindehülse 
(Abstand A)): 


dı min, — 3,5 mm 


(Tiefe Tj: 


sp rp 


At max. = 4,5 Mmm f min. = 12,5 mm 


Die Gewindesteigung soll 
S = !/g" engl. = 2,822 mm 


betragen, d. h. es gehen 9 Gänge auf einen 
englischen Zoll. 


>o Großster 
Lampenfuß 
(Mutter) 
DE T 
ar Ae- | - UK TAT 


(Bolzen) 
U 123 —- 


OA BE PA 
2 Anliber lehren r 15- wengi. 
x 


| = du Veh den 2m z 


7 | a 
Lad | 
| 


Zusturde 
| 


7 
l f Adliberlehren 


j ` 
| 
i 7 N AW — | = 4 -w 
san, Ol ah gifpieulasiger |! 
aa d -1230 


Abrulzung 


U 26 - 


| 
torzs d-ru— | -q-e — axs} l 
| | deal - 
4-1 pS- Y"engl. 
A V—- | — -ts ee 
° i me 
| El Gewinde i ! | ! ; 
l } = MUL-7 — 
us | Ws as nn  _— en 
N 
Abb. 23. Abb. 2. 
‚Abb. 23 zeigt das Gewindeprofil der neuen | der ungünstigsten (rechts). 
Kaliberlehren 


und die Veränderun nach größt 
zuläg: : 8 g 
prog Ber Abnutzung, sowie das Idealgewinde- 
—— treten dabei deutlich zu Tage. 
Oben. f Gewindedurchmesser der Kaliberlehren, neu, Abb. 3 
Abb. 23 in eolchen, nach größtzulässiger Abnutzung, 


8 
) Nur theoretisch vorhandene Maße, Abb. 23 unten. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 18. 


für die Fassung 


df max. = 12,56 mm 


Hilfslehre 


maximale 
ma Å× U _=¢ëġå— 


Oberkante der Gewindehülse 


f max. — 14,0 mm 


Abb. 24 zeigt einen Lampenfuß in einer 
querdurchschnittenen Fassung; daneben Ge- 
windestücke des Lampenfußes (oben) und der 
Fassung (unten) in den beiden extremen Zu- 
sammenstellungen, der günstigsten (links) und 


= Di." t37 


-4h f mp-et 
Un, Lina -Mias gs? ; 


SY Mate Frssuny 


Die Maße der 
größten und der kleinsten radialen Überdeckung 
der Gewindegänge von Lampenfuß und Fassung 


Der günstigste Fall tritt ein, wenn die Ka- 
liberlehren für Lampenfuß und Fassung bis zur 
zugelassenen Grenze abgenutzt sind. Der un- 
günstigste Fall dagegen ist durch die Fest- 


473 


-r Peerna 
D e a e a 


setzung bestimmt, daß eine Toleranz in der 
Fabrikation von 0,2 mm im Durchmesser, von 


soll. Die hierdurch als Grenze festgelegten 
Maße werden durch die Hilfslehren geprüft. 

Abb. 25 gibt außer den achsialen Maßen noch 
die maximalen Durchmesser des Isolierstückes 
und des Mittelkontaktes am Lampenfuß an. 

Abb. 26 zeigt die achsialen Maße der 
Fassung. 

In den beiden Tabellen l und 2 sind die 
sämtlichen Maße der Gewindedurchmesser und 
die achsialen Maße systematisch zusammenge- 
stellt, unter Hinweis auf die zur Verwendung 
kommenden vier Kaliberlehren, welche den in 
den älteren Edison - Gewinde - Normalien dar- 
gestellten entsprechen. 

Die Herstellung der für die vorliegenden 
Normalien notwendigen Kaliberlehren unter 
Garantie der Eichfähigkeit hat die Fiama 
J. E. Reinecker in Chemnitz - Gablenz über- 
nommen. 

Die Normalien für Lampenfüße und Fas- 
sungen mit Edison - Mignon - Gewindekontakt 
gelten vom 1. VIL 1908 ab. 


FINANZIELLE UND 
GESCHÄFTLICHE NACHRICHTEN. 


Gesellschaft für elektrische Unternehmungen 
zu Berlin. 


Dem Bericht über das am 31. XII. 1906 ab- 
gelaufene Geschäftsjahr entnehmen wir, daß 
eine Dividende von 8%, auf 375 Mil. M 
zur Verteilung gelangt. Der Reingewinn aus 
Dividenden und Zinsen betrug 3599 440,40 M, 
aus Verkäufen 1792 915,72 M, wozu noch der 
Vortrag vom Vorjahr mit 150 783,11 M kommt. 
Die Rücklagen betragen 2689 144,16 M, die Divi- 
dende 3 Mill. M, der Gewinn-Anteil des Auf- 
sichtsrates 135 909,56 M, die Überweisung an den 
Fürsorgefonds für Beamte 64 312,77 M, sodaß ein 
Vortrag von 183743 M verbleibt. Auf Grund- 
stücke, Gebäude und Inventar wurden 17 631,74 
M abgeschrieben. 

Vorstand: R. Menckhoff, O. Oliven. 

Aufsichtsrat: J. Hoeter, Vors., E. Gutmann, 
stellv. Vors., H, Bachstein, A. Blaschke, J. Ham- 


N = 


Alrinster \ | spohn, H. AUNE, G. Köhler, A. Lent, J. Loewe, 
Lannpenhys - Rathenau, J. Stern, sämtlich Berlin. —z. 


A.-G. Mix & Genest, Berlin. 


Dem Bericht über das am 31. XII. 1907 ab- 
elaufene Geschäftsjahr entnehmen wir, daß der 
eingewinn unter Einrechnung des Vortrages 

aus dem Vorjahre von 97 060,23 M 67502893 M 
(476 294,88 M i. V.) ie In diesem Betrage 
ist der beim Verkauf der Grundstücke und 
Gebäude Bülowstraße erzielte Gewinn von 
300 908,75 M enthalten. Nach Verteilung einer 
Dividende von 90/ (450 000 M), Dotierung des Re- 
servefonds mit 521,50 M und des Unterstützungs- 
fonds für Arbeiter und Beamte mit 12000 M 
sowie Verteilung von Gratifikationen und Tan- 
tiemen werden 88 981,65 M auf neue Rechnung 
vorgetragen. Die Abschreibungen betrugen 
219043,85 M. Uber die allgemeine Lage äußert 
sich der Bericht wie folgt: „Das neue Geschäfts- 
jahr hat den früheren Erwartungen bisher ent- 
sprochen, obwohl ein hemmender Einfluß, wel- 
cher infolge der neuen Zollverträge schon bei 
deren Inkrafttreten für das Geschäft in ein- 
zelnen Ländern befürchtetiwurde, sich nunmehr 
bemerkbar zu machen beginnt. Es mußten 
deshalb Maßregeln eingeleitet werden, um 
durch Umgestaltung dieser Geschäfte nach- 
teiligen Wirkungen vorzubeugen.“ 

Aufsichtsrat:O.Hentig, Vors., Dr. E. Springer, 

stellv. Vors., H. Eichwede, W. Weinmann, 

H. Marks, Graf Dönhoff-Friedrichstein. 
Vorstand: W. Genest, E. Maubach, E. Rasch, 

Dr. R. Franke, G. Blümner. —z, 


Sachsenwerk, Licht- und Kraft-A.-G. 


Dem Bericht über das am 31. XIL 1906 ab- 
gelaufene vierte Geschäftsjahr entnehmen wir, 
daß sich die Unterbilanz von 423 952,03 M im 
Vorjahr auf 289 105,91 M verringert hat. Der 
Warengewinn hat sich von 297 962,28 M i. V. 
auf 63455380 M erhöht. Die Abschreibungen 
betrugen 78793,41 M (55 503,14 M. i. V.). 

Vorstand: A Buddecke, A. Glauber. 

Aufsichtsrat: M. Arnold, Vors., Dresden; Dr. 
W. Altschul, stellv. Vors., Dresden; Dr. G. H. 
Böhme, Dresden; R. Gebhard, Berlin; Dr. C 


t 
t 
t 


y - 
Up IS wA BE 


——- —— 


E E EEE En E ee Fe nm 


474 


Goldschmidt, Berlin: 


Lindner, Berlin; A. Mayer Berlin; E. Salomon 
Berlin; @. Schreiber, Leipzig. Br 


Elektrizitätawerk Siegerland, G.m.b.H., Siegen. 


Unter obiger Firma ist ein Unter- 
nehmen gegründet worden, welches sich mit 
der gewerbsmäßigen Lieferung und Verwen- 
eung elektrischer Energie zu Beleuchtungs-, 
Kraftübertragungs- und Beförderungszwecken. 
Das Stammkapital von 3 Mill. M setzt sich zu- 
sammen aus gleich großen Einlagen der Stadt 
Siegen und des Kreises Siegen. Die Stadt 
Siegen bringt außerdem das ihr gehörige Elek- 
trizitätswerk mit allen Rechten und Pflichten 
ein. Das Unternehmen soll dazu dienen, die 
von der Stadt begonnene Stromversorgung der 
Eisensteingruben und Maschinenfabriken im 
Kreise Siegen und den angrenzenden Teilen 
fortzuführen. Dadurch, daß der Kreis als Ge- 
sellschafter aufgenommen wurde, sollte dem 
Unternehmen eine breitere Basis und weitere 
Ausdehnung gesichert werden, als die Stadt 
allein hätte erreichen können. Zum Geschäfts- 
führer ist der bisherige Direktor des städtischen 
Elektrizitätswerkes, Herr Ingenieur Bussmann, 
bestellt worden. 


Verschiedenes. 


Sachsenwerk, Licht- und Kraft-A.-G., 
Niedersedlitz- Dresden. Die Gesellschaft teilt 
uns mit, daß ihr als Aufträge. die Straßenbahn- 
Anlage für die Stadt Celle, eine 1000 PS-Er- 
weiterungs-Anlage für das Elektrizitätswerk in 
Halberstadt, Erweiterungsbauten für die Elek- 
trizitätswerke in Oberhausen, Pries und Ebers- 
bach und endlich die Gesamtlieferungen für 
die neu zu errichtenden Elektrizitätswerke in 
Sonderburg, Castellaun und Drochtersen zu- 
geteilt worden sind. 


Eingegangene Listen und Drucksachen. 


Elektrizitäts-- und Akkumulatoren- 
Werke Seidelmann & Co., Berlin S. Liste 
über eingebaute und tragbare Akkumulatoren- 
zellen und Batterien in Glas- und Zelluloid- 
gefäßen für verschiedene Zwecke, Bleigitter- 
und fertig formierte Platten, Rippengläser, Volt- 
und Amperemeter, Kleinmotoren, Kleindynamos 
sowie elektrische Weck- und Signaluhren. 


Hamburgische Elektrizitäts- Werke. 
Illustrierte Beschreibung der Hamburger Zen- 
tralen und Unterstationen. 


Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke 
A.-G. Mitteilung 92 über elektrisch betriebene 
Laufkrane II. Nr. 93 über elektrisch betriebene 
Drehkrane Il. 


Volta-Telephon Vermietungs-Gesell- 
schaft m. b. H. Prospekt und Referenzenliste 
über ausgeführte Telephonanlagen. 


Elektrotechnische Industrie Slikker- 
veer (Holland). Album über ausgeführte Dy- 
namomaschinen. 


Deutsch - Russische Elektrizitäts- 
zähler - Gesellschaft m. b. H., Köln - Berlin. 
Listen I bis VII über Gleichstrom-Zähler Type 
A Z, Wattstunden-Zähler Type K, Wechselstrom- 
Zähler Type WJV, Drehstrom-Zähler Typen 
DU, DG, D J V, Doppeltarif-Zähler für Gleich-, 
Wechsel- und Drehstrom Typen TK, TW, 
TDU, Zeitzähler Type Z und Prüfklemmen. 


- Allgemeine Elektricitäts - Gesell- 
schaft, Berlin. Mitteilung 41 des Kabelwerkes 
über Tenaeit - Fabrikate. Mitteilung 42: Vor- 
schriften für die Benutzung des Emailledrahtes. 
Mitteilung 43 über fertig gewickelte Spulen. 
Druckschrift über elektrische Heiz-, Koch- und 
Schmelzapparate. Druckschrift über Erreger- 
dynamos für direkte Kupplung. Druckschrift 
über Dynamomaschinen lype ESD von 1000 
bis 375 Umdr/Min. Druckschrift über elektri- 
schen Antrieb von Portalkranen. Liste 20c, 
Steuerapparate für intermittierende Betriebe. 
Liste 2c über Strom- und Spannungswandler 
sowie Meßtransformatoren. Preisblatt über elek- 
tromagnetische Ampere- und Voltmeter mit 
Dämpfung für Gleich- und Wechselstrom. Mittei- 
lung 15 aus der Nernst-Lampenfabrikation über 
Mängel an den Schaltmagneten in den Nernst- 
Lampen. Preisblatt über Neukonstruktionen 
von Sicherungen. Druckschrift über elektrisch 
betriebene Spille. Druckschrift über Spezial- 
Gleichstrom-)ynamos für Schweißzwecke. Re- 
ferenzliste über Röntgen-Einrichtungen. 

Herrmann & Voigtmann, Chemnitz- 
Aussig. Referenzliste über Schornsteinbauten 
und Kesseleinmauerungen. 

Brown, Boveri & Cie. Druckschrift über 
den elektrischen Bahnbetrieb im Simplon-Tunnel 

Elektromotorenwerke Heidenau G.m. 
b. H. Preisblatt über Anlasser für Drehstrom- 
Motoren. 


©. Hoesch, Dresden, R.. 


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KURSBEWEGUNG. 
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Ba — 15838851 1. Januar d. J. || der Berichtswache 
Aktion Oblen SORTE is] Hoch- INi TER 
BR wen tionen sr ae en edrig- Höch- [Bem # 
Akkumulatorenfabrik A.-G., Berlin.. . .| 8 — |1. 11%% 201,— | 202,80 201,80 
Akk.-u.El-Werkevorm.Boese&Co.Berlinf 45 | 235 | 1.1. 69,20 | 71,501 69,50 
Allgem. Elektr.-Gesellschaft, Berlin . 100 | 37,7 11.7. 198,— | 202,25 198 — 
Comp. Barcelonesa de Electr. . . . Pst.| 14 | 6,63 | 1. 1. 118,50 | 119,— 119, 
Bergmann-Elektr.-Werke A.-G., Berlin .| 14 — ÍL 270,50 | 273,— %1 — 
Berliner Elektricitäts-Werke . 41,5 | 89,8 | 1. 170,25 | 171,—| 170,25 
Berl. Masch.-A.-G. vorm. L. Schwartzkopffj 12 — iL 223,50 | 225,75! 228,60 
A.-G. Brown, Boveri & Co. . .H6Mil.fs| 10 |1 189,10 190,10 189,50 
Cont. Ges. f. elektr. Untern., Nürnberg .| 32 | 9,884] 1. 67,— | 67,25) 67,2% 
Deutsch-Atlant. Telegraphen-Gesellschaft] 24 | 19,79) 1. 126,— | 128,—! 126,— 
Deutsch-Niederländ. Telegraphen-Ges. | 7 7,25 | 1. 111,— | 111,90; 111,— 
Deutsch-Übersee Elektr.-Ges. . . . . +| 72 80 IL 149,25 | 150,25) 149,50 
Elektra A.-G., Dresden. . . . s...’ 4,5 25 | 1. 4. 71,—| 7738| 77,- 
El. Licht- u. Kraftanlagen A.-G., Berlin .| 30 | 17,33 1.1 122,— | 123,2%5| 122,— 

Bank f. elektr. Untern., Zürich . . » 5MilLFs| 35,793] 1. 181,75 | 182,50 — 
Gesellschaft f. elektr. Untern., Berlin . 37,5 | 35 |1. 129,10 | 129,90. 129,40 
Hamburgische Elektr-Werke . . . . f 18 | 9967| 1. 156,75 | 1657,25| 167,% 
El.-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co„Frankf.]| 20 |19,343 1. 128,50 | 129,—| 129,— 
A.-G. Mix & Genest, Berlin. . . . . -f 5 —.. 1. 136,30 | 137,—| 187,— 
Ges. f. elektr. Beleucht., Petersburg .I6MiLRbL — | 1. 85,50 | 86,50| 85,50 
do. Vorzugsaktien .Į9MilLRbi| — | 1. 134, — | 134,60| 184,— 
El.-A.-G. vorm. Schuckert & Co., Nürnberg] 50 | 29,1 | 1. 113,50 | 114,40| 113,60 
Siemens & Halske A.-G., Berlin . . . .| 545 | 27,7 | 1. 170,— | 171,76| 170,— 
Siemens elektr. Betriebe . . . : . . +] 75 25 I1. 108,50 | 110,— | 110,— 
Telephon-Fabrik A.-G. vorm. J. Berliner .| 3 1 l. 182,— | 191,10] 184,— 
"Allgem. Deutsche Kleinbalın-Ges. 9,06 | 21,68 | 1. 94,20 | 95,90) 95,50 
Allgem. Lokal- u. Straßenbahn-Ges. . .f 17 31,584| 1. 152,25 | 152,75| 162,25 

Berlin-Charlottenburger Straßenbahn . 6,048| 5,91 | 1. — -| — 
Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen] 10 , 3 1. 148,— |160,— || 148,— | 150,26; 160,25 

Breslauer elektr. Straßenbahn . . . . f 42 | 1,63 | 1. 121,— 125,— | — — = 
Ges. f. elektr. Hoch- u. Untergr.-Bahnen | 40 15 IL 127,— | 132,10 || 129,50 | 129,70; 129,50 
Große Berliner Straßenbahn . . . f 100,0824| 8,038 | 1. 168,— |185,50|| 171,10 | 172,40) 171,10 
Große Casseler Straßenbahn. . . . . -| 5 | 1,979)1. 102,50 |109,60 || 104,25 | 104,75; 104,70 
Straßen-Eisenbahn-Ges. Hamburg . . -f 21 | 13,06 1. 182,30 1195,50 || 185,— | 185,50| 185,— 
Straßenbahn Hannover. . . . » . . | 24 | 1602| 1. 69,25 | 79,90 || 71,60 | 72,50; 72,50 
Magdeburger Straßenbahn . . . .. | 6 45 | 1 157,— |163,— || 161,76 | 163,50 163,50 


Dr. Siegfr. Guggenheimer. Preisliste B1 
über transportable elektromagnetische Instru- 
mente. Liste A2 über Präzisions - Schalttafel- 
instrumente (System Deprez-d’Arsonval). Preis- 
blatt über Galvanoskope. 


Berliner Elektricitäts-Werke. „Mittei- 
mgen Jahrgang 3, Nr. 2 und 3, Februar und 
ärz. 


Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H. 
Preisliste 18 (1906) I, Kranmotoren; II über 
Steuerapparate, Bremsmagnete Kranlastmag- 
nete, Stromzuführungs -Material für Kranbetrieb. 
Nachtrag VII zu Liste 76 (1904) über Rohrdosen. 
Liste A B4 (1907), Fahrschalter für elektrische 
Fahrzeuge. Liste 2 für November 1906 über 
Transformatoren für Drehstrom und Einphasen- 
strom. Verzeichnis der elektrischen Anlagen 
mit Stahl-Schlitzrohr (Peschel-Rohr) der Sie- 
mens -Schuckertwerke. Preisblatt A B4, Sole- 
noidbremsen und Bremskupplungen für elek- 
trische Bahnen. 


BÖRSEN-WOCHENBERICHT. 


Berlin, den 27. April 197. 


Das Geschäft an der Börse hielt sich auch 
in der Berichtswoche in den engsten Grenzen, 
da die Beteiligung des Privatpublikums gleich 
null ist. Die fortschreitende Erleichterung auf 
dem internationalen Geldmarkt, die sich in der 
abgelaufenen Woche in einer Diskont-Ermäßi- 
gung der Bank von England und der Deutschen 
Reichsbank, sowie einem Heruntergehen des 
Privatdiskontes hier von 41/,0/, auf 4°), aus- 
drückte, bleibt jetzt ebenso eindruckslos, wie 
es im Herbst die andauernde Versteifung der 
Sätze war. Und auch der große Ertolg der 
Schatzschein-Emission des Reiches und Preußens 
gab der Börse keinen neuen Anreiz, im Gegen- 
teil, 3%/nige und 31/, '/nige Reichs- und Preußische 
Anleihen blieben andauernd angeboten. 


Die Deutsch - Übersee Elektricitäts - Gesell- 

schaft schlägt 91/,%/, Dividende (gegen 9°. V.) 
vor und gibt weitere 15 Mill. M 5 °/o Obligationen 
aus. 
Dividenden: vorgeschlagen: Akkumu- 
latoren- und Elektricitäts- Werke vorm. Boese 
& Co. Vorzugs- Aktien 2% (0% i V.);_ ge- 
nehmigt: Gesellschaft für elektrische Hoch- 
und Untergrund-Bahnen 5°, Bergmann-Elek- 
tricitäts-Werke A.-G. 18 0/o 

General Electric Co. 127%. 

Der Kupfermarkt hat die Abschwächung 
anscheinend vollkommen überwunden und ten- 
diert wieder recht fest; Chilikupfer (Kasse 
Lieferung) erhöhte sich bis Letr. 103. 15. — 

Elektrolyt. Kupfer!) Lstr. 117. — — 

bis 120. — — 

Auch die anderen Metallmärkte konnten 
hiervon profitieren; es notierten: 


Zinn (Kasse-Lieferung) . Lestr. 19. 10. — 
Zink: 2 2 220... Leir 8. 
Blei. 2 22.00... Latr 20. 
Kautschuk fein Para: 4sh. 10); d. J. 


1) Nach „Mining Journal“ vom 27. April 


Briefkasten. 


Bei Anfragen, deren briefliche Beantwortung gewänseh 
wird. ist Porto beizulegen, sonst wird angenommen. 
die Beantwortung an dieser Stelle im Brie 
soll. Jede Anfrage ist mit einer deut 
Au arenadan zu versehen. Anonyme 
nicht beachtet. 


a 


Fragekasten. 


Frage 27. Wer lietert gutfließenden Dynami 
Stahlgul zur Herstellung sauberer Gußstücke m 
möglichst hohem magnetischen Sättigungs we! 


it 
Antwort auf Frage 2. Kleinmotoren mi 
Werkzeugen für Goldschmiede und A 
arbeiter liefert Allgemeine Elektric 
Gesellschaft, Abt. Maschinen, Berlin NW. 


Abschluß des Heftes: 27. April 190. 


Für die Schriftleitung verantwortlich: E. C. Zehme in Berlin. — Verlag von Julius Springer in Berlin, 


a 
) 
| 
| 


9, Mai 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 19. 476 


— o ü ŤūOO 


Elektrotechnische Zeitschrift 


(Centralblatt für Elektrotechnik) 


Organ des Elektrotechnischen Vereins 
und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker, 


Verlag: Julius Springer In Berlin. — Schriftieltung : E. C. Zehme. 
Expedition: Berlin. N. 84. Monbijouplatz 8. 


%  Elektrotechnische Zeitschrift 
erscheint — seit dem Jahre 1890 vereinigt mit dem bisher in 
München erschienenen CENTRALBLATT FÜR ELEKTROTECHNIK 
— in wöchentlichen Heften und berichtet, unterstützt von den 
bervorragendsten Fachleuten, über alle das Gesamtgebiet der 
angewandten Elektricität betreffenden Vorkommnisse und Fragen 
in Originalberichten, Rundschauen, Korrespondenzen aus den 
Mittelpunkten der Wissenschaft, der Technik und des Verkehrs, 
in Auszügen aus den in Betracht kommenden fremden Zeit- 
schriften, Pstentberichten etc. etc. 

ORIGINAL- ARBEITEN werden gut honoriert und wie alle 
anderen die Schriftleitung betreffenden Mitteilungen erbeten unter 
der Adresse 
Schriftieitang der Elektrotechnischen Zeitschrift in Berlin 

N. 24, Monbijouplatz 8. 
Fernsprechnummer: III. 529 (Julius Springer) 


Elektrotechnische Zeitschrift 


kaon durch den Buchhandel, die Post oder auch von der 
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bezogen werden. 

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Beiäbrich 6 3 26 3 maliger Aufnahme 
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“kostet die Zeile 353 30 25 Pr. 


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Den Einsendern von Chiffre- Anzeigen wird für Annahme 
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Verlagsbuchhandlung von JULIUS SPRINGER in Berlin 
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Pernsprech-Nummern; 111. 529, 111. 3630. 
Telegramm- Adresse: Springer- Berlin- Monbijon. 
a 


Inhalt. 
(Nachdruck nur mit Quellenangabe, und bei Originalartikeln 
nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet.) 


Belastung von Leitungen für Hausinstallationen. Von J. 
Teichmüller und P, Huw ann. N. 475. 

pa Diagramm des Drehstrom-Motors. Von G. Haber- 
and. 8.479, 


mr von Wechselstrom-Kurven. Von Hugo Vavretka. 


h . 


Über Mehrfach-Fernsprechen. Von August Maior. 8. 481. 
Messung des Isolationswiderstandes und der Kapazität der 
einzelnen Leiter von Wechselstrom-Anlagen während des 
Betriebes. Von Dr. Johann Sahulka. (Fortsetzung und 
Schluß von 8. 459.) S. 481. 
Fortschritte der Physik. 8. 4893. Der Quecksilberstrahl- 
Unterbrecher als Umschalter. — Ein schönes Vorlesungs- 
periment über Kraftlinien. 
iteratur. S. 488, Eingegangene Werke. — Besprechungen: 
16 neueren Wandlungen der elektrischen Theorien ein- 
schließlich der Elektronentheorie. Von Dr. Gustav Holz- 
müller. — Zur Theorie der Zentrifugalpumpen. Von 
„Dr. techn. Egon Rv.Grünebaum. 


siegraphie und Signalwesen mit Leitu ng. 
$ A . Telegraphie und Lerosprechwesen in Deutsch- 
and Im Jahre 1995, — Elektrisc e Fernphotographie. 
Zuamomaschinen, Transformatoren und 
ubehör. 8. 491. Transformator mit Schaltkasten für 
| fubenbeleuchtung. 
tektrische Beleuchtungs- und Kraftüber- 
laan 1a 8- A nlagen. 8. 49]. Hochspannungs- Avn- 
lek en vereinigten Staaten. 
ektrische Leitungsanlagen und Zubehör. 
Elekt Neues Verfahren zur Befestigung von Isolatoren. 
Ölen sche Bahnen und Fahrzeuge. 8. 42, 
Ba . Bahnkörpers von elektrischen Bahnen. 
Röntgen u ne 8. 8.492. Fine neue Anwendung der 
Sg rohe Kostet Ge 
Patente, 8, A echnischer Neuigkeiten in Stettin. 
wenächrichten. 8.49. Verband Deutscher Flektro- 
ir 5 er (e. V.) (Tagesordnung und Festplan für die 
a d resversammlung in Hamburg vom 5. bis 9. Juni 1907. 
PS nisch cher Elektrotechnischer Verein). — Elektro- 
mann AS (Vortrag des Herrn Dr. Martin Kall- 


: „Ein neues Verfahren zum selbsttätigen 


Aul N 
in y n von Elektromotoren“). 


n die Schriftleitu S i 
für schwach ng. 9. 497. Ein neues Meßgerät 
faktor, Vo p. ahselströme, Von Béla Gáti. — Flieh- 
schiedeneg a Seschäftliche Nachrichten. 8. 498. Ver- 
ursbe 
Briefkasten & zo, Börsen-Wochenbericht, 8. 498. 


Fragekasten, 8. 498, 
197, 


Belastung von Leitungen für 
_  Hausinstallationen. 


Von J. Teichmüller und P. Humann. 


I. 


bekanntlich die Beziehung: 
0 J? 


T=C. 


Hierin ist: 


graden; 


? 


c ein Zahlenfaktor, nämlich er 
ọ der spezifische Widerstand des Lei- 
termetalles, bezogen auf 1 cm Länge 

und 1 qem Querschnitt, in Ohm; 

H der Koeffizient der Wärmeabgabe, d.h. 
die Wärmeabgabe von 1 gem Ober- 
fläche in einer Sekunde bei 1° Tempe- 
raturerhöhung über die Temperatur 
der Umgebung; 

J der Strom in Ampere; 

D der Durchmesser in cm. 

Setzt man in diesem Ausdruck 


Tt = konst., 
so ergibt sich: 
JS CD”h. ©... Y 


Diese Beziehung ist von J. Müller im 
Jahre 1849 aufgestellt worden und hat ein 
halbes Jahrhundert lang für richtig gegolten, 
obwohl Müller selbst und 10 Jahre später 
F. Zöllner experimentell beobachtet hatten, 
daß für die von ihnen untersuchten dünnen 
Drähte die Gleichung 


J=CD.» r kae {3 
richtig sei. 

Spätere Beobachtungen, wie sie zuerst 
von Forbes (1882) und Preece (1884) an- 
gestellt wurden, ergaben, daß für dünne 
Drähte die zweite Beziehung, für dicke die 
erste gelte und auch eine genaue, auf die 
grundlegenden Versuche über die Wärme- 
abgabe von Dulong und Petit und später 
Péclet gegründete Theorie läßt (worauf 
übrigens schon Zöllner hingewiesen hatte) 


‚erkennen, daß und weshalb dies der Fall 


sein muß. Der komplizierte, aus diesen 
Theorien abzuleitende Ausdruck läßt sich 
auf die Form 


P=-0D+0GD ....d 


bringen. Auch die Ergebnisse der späteren 
ausführlichen Untersuchungen von Ken- 
nelly lassen sich nach einer kleinen Um- 
änderung des Ausdruckes, wie sie von Heß 
vorgenommen ist, durch dieselbe Beziehung 
wiedergeben. Sie verbindet die beiden 
Gł. (2) und (3) in einfachster Weise und läßt 
erkennen, daß für dünne Drähte das zweite 
und für dicke das erste Glied verschwindet. 
In ausführlicherer Weise sind diese ge- 
schichtlichen Tatsachen in einem kürzlich 
erschienenen Buche!) dargestellt. 

Die Formel J = CD‘: hat sich so lange 
gehalten, daß sie vom Verbande Deutscher 
Elektrotechniker noch der im Jahre 1896 
herausgegebenen Belastungstabelle fürHaus- 
installations - Leitungen zugrunde gelegt 
wurde. Praktische Beobachtungen ergaben 
aber bald, daß die Tatsachen sich mit dieser 


) J. Teichmüller, Die Erwärmung der, elektri- 
schen en Stuttgart 1905. Ferd. Enke. Über die 
Aufstellung der Gl. (4) im besonderen siehe daselbst 
Seite 184 und 18. 


Nimmt man an, daß bei einer strom- 
durchflossenen Leitung die Wärmeabgabe 
proportional der Oberfläche, der Tempe- 
raturerhöhung über die Umgebung und der 
Zeit sei, so gilt für den stationären Zustand 


MH‘ D8 D . . . . (1 


t die Temperaturerhöhung in Celsius- 


Beziehung nicht deckten, und im Jahre 1903 
schritt der Verband bekanntlich zu einer 
Anderung der Belastungstabelle, nach der 
nunmehr die kleineren Querschnitte bis 
35 qmm stärker belastet werden dürfen. 
Die Kurve der Beziehung zwischen Strom 
und Durchmesser hat dadurch Jenen „Schön- 
heitsfehler“ bekommen, auf den inzwischen 
von mehreren Seiten aufmerksam gemacht 
worden ist. In der Tat muß eine solche 
Unregelmäßigkeit einer Kurve, die ihrem 
Inhalte nach von so außerordentlicher Be- 
deutung für die Elektrotechnik zu sein be- 
stimmt ist, Anstoß erregen und zu neuen 
Versuchen anregen.. Wir haben solche 
Versuche im Herbst 1904 begonnen und 
legen jetzt einen Auszug ihrer Ergeb- 
nisse hiermit vor. Die Versuche wurden 
ausgeführt in der Versuchsanstalt des Karls- 
werks, welche uns in dankenswerter Weise 
von den Felten & Guilleaume - Lahmeyer- 
werken zur Verfügung gestellt worden war. 


II. 


A. Versuche an nackten Kupfer- 
leitungen. 


Es wurden Drähte von kreisrundem 
Querschnitt und bei den stärkeren Leitun- 
gen mehrdrähtige Litzen frei im Versuchs- 
raume ausgespannt. Die Leitungen wurden 
so genommen, wie sie aus der Fabrik 
kamen, sie waren weder poliert, noch be- 
saßen sie eine so matte Oberfläche, wie sie 
etwa durch künstliche Mattierung erreicht 
worden wäre oder bei Freileitungen die 
Regel ist. Eine Ausnahme machten die 
Litzen von 300 und 500 qmm Querschnitt, 
die erstere war blank poliert, während die 
letztere durch langes Stehen im Freien sehr 
schmutzig geworden war. Türen und Fenster 
wurden beim Versuch sorgfältig geschlossen 
und die Temperatur des Raumes konstant 
gehalten. Die Temperaturzunabme wurde 


durch Widerstandsmessung mit der Doppel- 
brücke gemessen. 
folgendes: 


Die Versuche ergaben 


| Mittel u 


D J > E i Jo 
in mm iaAmp ind dJ? J? in Anıp 
| | 
Runde Drähte 
05 8380| 112 |1245 | 
40 19,7 | 1,230 | 
5,0 | 32,3 1,292 1,284 2,8 
| 60 | 474 | 1,315 
| 7,0 | 655 Ä 1,336 
0,8 | 5,0 | 99 0,396 
65 | 15,5 | 0,386 
80 | 23,0 | 0,360 
39: 0 
| 95 | 360 | 0,00 | 9993 | 5,04 
| 11,0 | 51,0 | 0,42 ` 
126 | 647 | 0,414 
1,0 | 80 | 16,8 | 0,263 
10,0 | 25,3 | 0,253 2 
£ ; 233 6,3 
| 12,0 | 36,3 | 0,252 u | 
140 | 47,7 0248 
| | 
1,3 Ä 80 | 103 | 9161 
' 11,0 | 183 , 0,151 
14,0 | 27,6 ya 10,47 8,3 
17,0 | 40,3 | 0,140 
20,0 | 56,3 | 0,14l 


| 
1,6 | 15,0 16,7 | 0,074 
| 175 3,7 | 0,074 
20,0 31,0 | 0,0775 
22,5 378 ' 0,075 | 
25,0 473 | 0,076 
27,5 57,6 | 0,0763 


| 


19 


qmm 


29,5 ` 0,0000123, | 


476 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 19. 9. Mai 1807. 
em oe er au è = 
SOO Die Werte der 4. Spalte weichen unter- Der große Einfluß der Oberflächen-Be- 
| Mittel aus einander sehr wenig ab; in vielen Fällen | schaffenheit ist bekannt, wir hielten es aber 
| J : on V i j doch für wünschenswert, ihn an eini 
D J Ei -y A dien scheinen allerdings die Werte die Neigung | doe an einigen 
in mm |in Amp; in*C | J I TER haben, mit zunehmender Temperatur der untersuchten Drähte noch einmal fest- 
| ee aa —= | etwas abzunehmen. Das Se T zustellen. Die Versuche ergaben folgendes: 
Ä Temperaturerhöhung proportiona em ua- 
20 | i = | nn drate des Stromes ist, wird aber hinreichend Tafel 3. 

; e e ` O nung 
270 326 | 0.045 bestätigt, und wir können mit dem Mittel- er — 
300 | 383 0.043 0,046 14,8 werte in der 5. Spalte weiterrechnen. In D f Baai 

; lo der letzten Spalte ist dann aus diesem | _ | oree ge! de - 
35,0 | 53,8 | 0,044 ; Q ar 10° T e- man a, poliert | wöhnlich | recho 
40.0 | 724 | 0,045 Mittelwert die Stromstärke für emp geschwärzt | A N 
50.0 1165 0.047 raturerhöhung gerechnet. Wir bemerken u Te "7 Dez 
2 i i schon an dieser Stelle, daß wir stets nur 6,06 68,8 | 68,7 62,2 l4 
25 | 20,0 | 12,2 | 0,0306 eine Temperaturerhöhung von 10° C ins 8,0 100,1 | 872 91,0 902 
25,0 | 17,9 | 0,0287 Auge fassen und die Frage, ob diese Grenze 10,0 138,5 | 116,1 121,8 123,0 
| 30,0 | 25,8 | 0,0287 18.9 praktisch das Beste ist, offen lassen wollen. 
85,0 | 83,8 | 0,0276 na Eine Umrechnung auf andere Temperatur- Die Abweichungen sind also nicht un- 
400 | 43,2 | 0,0270 erhöhungen läßt sich, da das Gesetz t = C J? beträchtlich, und man gewinnt gleichzeitig 
50,0 | 64,9 | 0,0260 stets erfüllt ist, leicht durchführen. den Eindruck, daß eine so gute Überein- 
Wenn man den mathematischen Aus- | stimmung zwischen den berechneten und 
3,0 25,0 | 105 | 0,0168 | druck zwischen J und D aufsucht, wie sie | beobachteten Werten der Tafel 2 wesent- 
33,0 | 17,4 | 0,016u in der 1. und 6. Spalte einander zugeordnet lich dem Umstande zuzuschreiben ist, daß 
40,0 | 25,6 | 0,0160 | 0,0161 | 24,9 sind, so findet man in abgerundeten Zahlen- die Drähte nach dem Augenschein auf 
50,0 | 38,8 | 0,0155 faktoren ge nn ee ar 
60,0 | 58,2 | 0,0162 _ sucht worden waren. in der leizien spalle 
le ?=31D+12D . . . . Ga | der Tafel 3 sind die berechneten Werte 
4,0 | 40,0 | 13,8 | 0,00865 oder aus Tafel 2 zum Vergleich noch einmal 
60,0 | 21,1 | 0,00846 J’=1(81D?+12D%). . . 6b | eingesetzt. Das Ergebnis der Beobachtung 
60,0 | 29,8 | 0,00330 ._ | berechtigt uns zu dem Schlusse, daß 
35,0 ; i i ; i 
70,0 | 38,8 | 0,00792 | Re ee 31 und 1,2 die an en Formel (5) die Beziehung zwischen J und D 
80,0 | 49,8 | 0,00780 17 Temperaturerhöhung sind. Turm en | richtig wiedergibt. Wir rechnen deshalh 
85,0 | 56,7 | 0,00785 führung des Querschnittes an stelle nn eine Belastungstafel für die Normal-Quer- 
| | Durchmessers erhält man aus Gl. (5a) die | Schnitte des Verbandes Deutscher Elektro- 
5,0 60,0 | 11,2 | 0,00448 | Formel techniker aus. In der letzten Spalte sind 
60,0 | 16,4 | 0,00156 J? = 39,5 Q +17,2 Qz . . . c | die berechneten Werte abgerundet. 
70,0 | 21,1 | 0,00430 
80,0 | 28,0 | 0,00437 | 0,00130 | 48,3 Für die praktische Anwendung würde man Tafel 4. 
90,0 | 34,6 | 0,00428 diese Zahlen unbedenklich auf 40 und 17 | ____ nee 
100,0 ' 41,3 | 0,00413 | abrunden Können. | | J | J 
110,0 | 47,9 | 0,00396 Berechnet man für die untersuchten Q | D we a 
| Durchmesser, wobei für die Litzen der | iwawm ' inmm |’ Dereeknet | ahgerundet 
6,05 : 60,0 ! 10,4 | 0,00290 Durchmesser des massiven Drahtes von | __ __ i PEE ee nn 
80,0 | 17,8 | 0,00278 gleichem Querschnitt gesetzt werde, nach j | ; 
100,0 | 26,4 | 0,0026! | 0,00271 ' 60,8 Formel (5a) die zugehörigen Ströme, so er- 0,75 0,977 | 6,89 5 
120,0 | 37,8 | 0,00263 | geben sich folgende Werte: 1,0 1,13 7,54 Ä 
140,0 | 50,5 | 0,00258 1.5 | 1,38 974 0 10 
| Tafel 2. 25 1179 12,93 | 13 
7,0 | 75,0 | 11,3 |0,00201 zus: nn 4 2,26 17,23 17 
100,0 | 19,0 |0,00191 2 | | | 6 977 29 | X 
0,00191 2,5 - = ' 
125,0 | 29,1 Toonee |" 1 © D oa dee an 10 357 N a 
150,0 | 41,8 0,00186 iamm | inamm che | beobachut] ino 16 4,52 41,05 2 
| | En are BR SR a 25 5,65 | 56,16 56 
8,0 | 90,0 10,5 | 0,00130 35 6,68 70,43 | 10 
120,0 | 19,3 0,00134 Runde Drähte 50 7.98 B9B | 90 
- 9 ? ! 
| 1500 | 28,1 000125 |0,00127 | 88,7 o5 | — 3,04 | 2,8 —7,9 70 9,44 113,0 116 
1800 | 40,2 {0,00124 0,8 _ 5,03 504 | +02 95 11,0 140,45 140 
210,0 ; 53,0 | 0,00120 1,0 = 6,6 6,3 —45 120 12,36 165,5 165 
| | 1,3 = 8,9 8,3 | -67 150 13,81 198,7 196 
9,0 | 100,0 10,5 |0,00105 1,6 se 11,3 11,5 + 1,8 185 15.33 224,2 225 
| ? 
130,0 | 16,8 | 0,000995 2,0 — 14,8 14,8 0 240 17,48 271,15 270 
160,0 | 24,6 0,000992 25 E > i : 325 
, ’ , 0,000962 | 102,0 à : 19,5 18,9 3,1 310 19,87 326,4 
| 220,0 | 43,3 |0,000896 4,0 — 35,6 | 35,0 — 1,7 500 25,23 460,9 460 
250,0 | 57,5 j 0,000921 Sa — 47,7 48,3 | +13 625 28,21 542,3 
; = 61,4 60,8 — 1,0 800 31,91 649,2 
10,0 | 140,0 14,7 | 0,00075 7,0 | _ j 75,0 125 — 3,3 1000 36.7 165.2 765 
' ? ? 
180,0 22,7 | 0,00070 8,0 — j %2 88.7 2:17 
220,0 | 32,4 ;0,00067 |0,00069 | 120,4 5 ; i i- 
260,0 46,0 0,00063 By | _ | Ba a 2 B. Versuche an umflochtenen Gumm! 
| 300,0 | 58,8 |0,00065 | 4 ne Adee 2 mn. i 
, , In der gleichen Weise wie die anA 
Litzen brezen Leitungen wurden mn u 7 
| | | i untersucht und zwar 
80 111,2 | 15,7 0,00127 8,0 50 90,2 90,2 © 0 ee dee Klasse B der Felten & Guil- 
O |1427 | 25,0 |0,00123 |0,00123 902 13,8 150 194 194 N eitungen de $ 
qmm : 200,4 | 48,4 0,00120 | 19,6 300 319 300 —63 leaume-Lahmeyerwerke. 
| | 25,2 | 500 461 504 +9,3 Die Versuche ergaben: 
13,8 | 284,4 | 23,6 : 0,000292 Tafel. 

150 | 426,0 | 46,7 |0,000258 | 0,000267 194,0 ER m 

os cs : ‚ Die Übereinstimmung der berechneten | [Mittet aus J 
Nee ke W an mit ae der Beobachtung ist also Q > d T en 

Ä sehr A :h die Li ü i in Am 
19,6 | 398,0 173 | 0,000109 | ee l en die Litzen fügen sich ‚der innen: de O | J? ya. ÎBAW 
300 484.0 27.23 0.000116 10.000111 ` 300,0 : ein, sodaß man nicht mehr Rück- NEE FE E e epa a = 
2 AE i re sicht darauf zu neh b ht, daß die | -~ Ze 

qmm | 675,0 48,8 !0,000107 | Abkül ehmen braucht, daß die | 

| bkühlungs-Oberfläche sich hier nicht mehr 0,5 | 6,0 6,0 ; 0,167 | 
536: Fass ae naar direkt aus dem Durchmesser berechnen 10,0 184 0,184 0.185 T4 
e E ee läßt. Die Abweichungen bei den let 5 03 0l 
0O 7050 19,9 |00000401! 0,0000394 504,0 | pej | 86 ı den letzten 12530 

a eiden Querschnitten sind durch die oben 50446 0,198 


mitgeteilten Tatsachen hinreichend erklärt. 


ik 9, Mai 1907. 
A | | Ä | Mittel Ka 
I Q IJ r | 00T. Jo 
. inqmm a Amp: in’ C Ä J? Ä JË | in Amp 
CRN = | | el use ne 
o8 80| 72 | 0,1125 
ER 100 ; 113 | 0,113 
120 | 16,4 | 9114 
i 14,0 . 2,1 ! 0,113 
? i 9, 
u 160 , 288 | 0,1126 | 9113 a 
| 180 36,6 | 0,113 
20 ; 45,1 | 0,113 
20 | 562 | 0,116 
Ä 
18 120. 63 | 0,0432 
3 150 | 96 | 0,0427 
2 20,0 16,7 ' 0,0418 f i 
B 230 1 27,1 | 0,0134 | 90429 3 
t | 300 | 834 | 0,0127 
ir 35, | 53,5 | 0,0438 | 
Hi | 
a | 
= 6,0 | 30,0 | 105 ; 00111 
n | 40,0 | 191 | 0,0119 | 
n | 500 | 28,1 | 0,0112 | 0,0118 29,8 
60,0 | 40,6 | 0,0113 
i | 700 | 55,0 | 0,0112 | 
100 460 126 | 0,00622 
; | 67,0 | 19,8 | 0,00610 
i | 690 | 27,9 | 0,00587 | 0,006 | 40,8 
; : 81,0 | 88,3 | 0,00583 | 
: | 93,0 | 51,8 | 0,00600 | 
3,0 | 80,0 | 12,0 | 0,00188 | 
100,0 | 17,7 | 0,00177 f 
= 180,0 | 29,2 | 0,00173 | 0,00175 | 75,6 
160,0 | 43,1 | 0,00168 | 
2 180,0 | 55,4 | 0,00171 
500 12,0 | 11,7 | 0,000813 | 
150,0 | 17,1 | 0,000761' 
1800 | 25,1 | 0,000775 0,00076 | 114,7 
2100 | 31,8 | 0,000721 
%0,0 | 420 | 0,000730 | 
50 | 165,0 | 9,7 | 0,000356 ` | 


%0,0 | 19,5 | 0,000339 | 0,000344 | 171,0 
300,0 | 30,6 | 0,000340. | 


0,000139 | 


AWO | 300,0 12,5 
4000 | 18,2 | 0,000114. 0,000124 284,0 
600,0 | 29,5 | 0,000119 | 

380,0 | 500,0 | 16,5 | 0,000062 


600,0 21,5 | 0,000060: 0,00006 | 409,0 
100,0 ' 28,2 0,000068 | 


| 


w haben sich im 
„esentlichen darauf beschränkt, die Ab- 
chungen in der Temperaturerhöhung 


a isolierten von der der nackten Lei- 
ungen festzustellen. 


i gen an nackten Leitungen stützen und 
aa gültige Formel (4) auf die 
oiaoi 1 Leitungen anzuwenden suchen, 
offen te physikalischen Verhältnisse hier 

ar etwas anders liegen. Da es sich 


v ; 

„auten, daß sich die Beobachtung der 
in übe Diese Vermutung hat sich 
fan Täschendem Maße bestätigt. Wir 


P=10Q+A Q... 6 


Die mit d; 
an Mit dieser Formel berechneten Be- 


der Tr me sind in der zweiten Spalte 
ein Vor...) Verzeichnet, 


x ergleie 
genommen 


AR Gleichzeitig ist 
mit den beobachteten Werten 


Tafel 6. 
r 
. I 09 | 
Q TE OET E E Abweichung 
in qmm berechnet | beobachtet in %, 
0,5 7,6 | 7,4 — 3,6 
08 i 98 | 9,4 — 4,1 
1,8 15,2 | 153 +0,7 
6 | 30,2 | 29,8 — 13 
10 | 18 408 | 0,0 
25 | 71,6 | 756 | +56 
50 | 118 114,7 | +3,1 
d ` mo | m +06 
200 | 282 | 23 | 407 
380 440 | 408 | 7] 


, Die Übereinstimmung ist so gut, daß 
wir die Formel ohne weiteres als richtig 
annehmen und zur Berechnung einer Be- 


lastungstafel für die N ormalqyuerschnitte 
schreiten können. 
Tafel 7 
Q J | A 
in Ampero in Ampere 
10 qmm berechnet | abgerundet 
0,75 | 9,42 9 
1,0 11,0 11 
1,5 13,75 14 
25 | 18,25 18 
4,0 23,8 24 
6,0 30,1 30 
10 40,8 41 
16 54,3 54 
25 71,6 72 
35 88,6 90 
50 111,5 110 
70 138,9 140 
95 170 170 
120 199 200 
150 ! 231,5 . 230 
185 | 27 265 
240 319,5 320 
310 | 382 380 
400 | 486 | 465 
500 | 634 | 535 
625 | 625 | 625 
800 745 745 
1000 874 875 


Die Belastungen sind, wie wir nebenbei 
erwähnen wollen, erheblich höher, als die 
der nackten Leitungen. Die Isolation hat 
also einen abkühlenden Einfluß, eine Tat- 
sache, die schon oft beobachtet, aber sehr 
häufig außer acht gelassen worden ist. 

Diese isolierten Leitungen haben prak- 
tisch eine weit größere Bedeutung als die 
nackten, wir mußten uns deshalb die Frage 
vorlegen, ob in senkrechter Lage noch die- 
selben Ströme zulässig wären. Nach den 
berühmten Pecletschen Untersuchungen 
war in dieser Beziehung große Vorsicht 
geboten; Perényi rechnet mit diesen eine 
Belastungsverminderung der senkrechten 
gegenüber den wagerechten Leitungen von 
über 50°/, aus. 

Unsere Untersuchungen erstreckten sich 
auf drei Adern in einer Höhe von 4 m und 
ergaben 


für Q= 6 qmm Jo= 2,5 Amp (29,8), 
n Q = 10 ” Jio = 40,6 ” (40,8), 
” Q = 50 ” Jio = 113,3 ” (114,7). 


In Klammern sind die an wagerechten 
Leitungen beobachteten Werte angegeben. 
Es ergibt sich, daß die Befürchtung keines- 
wegs gerechtfertigt war, daß vielmehr die 
obige Tafel allgemeine Gültigkeit für frei 
gespannte Gummileitungen hat. Beiläufig 
sei bemerkt, daß eine gleichartige Unter- 
suchung an einem nackten Drahte das 
gleiche Ergebnis geliefert hat. 


1807. Hei. 19. 477 


m a aea a a 


C. Versuche an Gummiader-Doppel- 
leitungen (Bergmann - Leitungen) in 
Rohren unter Putz. 


Die Doppelleitungen, von der für die 
Verlegung in Bergmann - Rohren üblichen 
Bauart, wurden in Papierrohre mit Messing- 
hülle eingezogen. Die Rohre waren wage- 
recht und senkrecht in einer Länge von je 
3m unter Putz verlegt. Die Enden waren 
mit Watte zugestopft, nachdem beobachtet 
war, daß der Luftzug in offenen Rohren 
einen merklichen Einfluß haben konnte. 
Wir geben zunächst in der Tafel 8 die 
Beobachtung für die Fälle wieder, daß die 
Leitungen in das dünnste passende Rohr 
eingelegt waren. 


Tafel 8. 
C, 
T Mittel- 
ae J in °C wert aus! Jio 
der a i : 
Leitung [in Amp wage- | senk- Ji in Amp 
rocht | recht 


-= —— nn 


2x1 qmm 10,0 | 15,83 | 15,78 
in Rohr 12,5 I 26,2 | 26,8 
von 9 mm 15,0 | 35,4 

17,5 | 52,7 | 53,2 | 


2x15qmm | 100 | 82 9,5 
in Rohr 15,0 | 19,5 | 21,8 


von 9 mm 20,0 | 36,3 | 38,4 0,0984 | 10,3 
25,0 1 61,0 | 63,7 
2x<25qmm | 15,0 | 10,1 | 107 
in Rohr 20,0 | 19,6 | 19,6 | 0,0485 | 14,35 
von Il mm | 25,0 | 32,0 | 30,9 
2><4 qmm 20,0 | 12,2 | 11,2 
in Rohr 30,0 | 29,6 | 27,3 | 0,0309 | 18,0 
von 16 mm | 40,0 | 53,5 | 49,5 
2><6qmm 20,0 I 72 7,4 
in Rohr 18,7 | 18,6 0,0206 | 22,1 


von 16 mm 


in Rohr 


von 16 mm 


30,0 
40,0 
50,0 

2>%< 10 qmm | 30,0 36 9,4 
40,0 
50,0 27,8 | 0,0112 ` 29,9 
60,0 
70,0 


Die dritte und vierte Spalte zeigen, daß 
der Einfluß der Verlegungsrichtung sehr 
unbedeutend ist; es dürfte deshalb ohne 
Bedenken bei der Bildung des Mittelwertes 


für 2 von der Unterscheidung der Ver- 


legungsrichtung abgesehen werden. Anders 
gestaltet sich das Verhältnis, wenn die Lei- 
tungen in unnormal weiten Rohren verlegt 
werden. Wir wollen aus unseren zahl- 
reichen Beobachtungen einige bezeichnende 
Fälle herausgreifen und in Tafel 9 zu- 
sammenstellen. 


Tafel 9. 
Rohr- J i A 
, Q weite P A TE mog 
in qmm ia mu | Ai wagerecht, senkrecht 
EEE = q Zu 
| 
2x 1,5 9 | 10 82 | 96 
» 61,0 | 63,7 
ll 10 10,0: | 10,4 
| 25 68,4 70,0 
16 10 10,9 12,1 
25 71,6 78,0 
21 10 11,8 | 13,2 
| 25 69,5 92,3 
25 72,2 96,5 


478 
Roh Á 
Q ei | a 2% 
in qmm sm. 20 Amprre araa senkrecht 
2> 6 1 | 2% e3 | 60 
© 50 47,6 | 43,8 
16 | 20 7,2 7,4 
50 56,0 55,0 
2 20 86 | 98 
50 54,4 ; 625 
26 20 10,9 | 11,2 
50 54,6 63,9 


| 


Wir erkennen aus dieser Zusammen- 
stellung, daß die senkrechten Leitungen 
sich fast stets mehr erwärmen als die 
wagerechten und daß der Unterschied mit 
dem Durchmesser des Rohres zunimmt. 
Außerdem möge hier festgestellt werden, 
daß die Temperatur sowohl bei den wage- 
rechten als auch bei den senkrechten Lei- 
tungen mit der Weite der Rohre nicht un- 
erheblich zunimmt. Genauere Vergleiche 
in dieser Richtung anzustellen, wird wenig 
Wert haben, zumal sich zeigte, daß die Er- 
wärmung bei weiten Rohren beträchtlich 
von der Lage des Drahtes innerhalb des 
Rohres abhängig war. 


D. Versuche an Leitungsschnüren. 


Es wurden zuerst nach den Normalien 
des Verbandes hergestellte Gummiader- 
Schnüre auf Porzellanrollen etwa 2 cm von 
der Wand abstehend verlegt. Die Länge 
der Schnüre betrug jedesmal 20 m, von 
denen 14 m wagerecht und 6 m senkrecht 
lagen. Gemessen wurde nur die Erwär- 
mung der gesamten Strecke. In der Tafel 10 
sind die’erhaltenen Werte zusammengestellt. 


Tafel 10. 
een 
Q J ; r a aus | Jo 
in qmm 'inAmp| in ’C | J? J? in Amp 

ada aa ! Sees a ee a Am Eh m en en 
2x15| 100 | 48 | 0,048 
150 | 140 | 0062 0,059 | 13,0 
20,0 | 26,8 | 0,067 
2x25 150 | 51l | 0,0227 
22,5 | 15,4 | 0,0304 | 0,0288 | 18,7 
| 30,0 | 30,0 | 0,0334 
2x0 20,0 7,1) 0,0177 
| 30,0 , 193 | 0,0216 . 0,022 | 22,3 
40,0 | 34,3 . 0,0214 | 
2x<60 | 30,0 | 13,1 ° 0,0146 ` 
45,0 | 28,7 | 0,0142 | 0,0142 | 26,6 
| 60,0 ı 50,0 | 0,0139 
2x<10,0 400 11,0 ` 0,0069 
600244 0,008 | 0,0069 38,1 
80,0 43,9 0,0069 


Sodann wurden noch in gleicher Weise 
verlegte Gummiband-Schnüre untersucht. 
Es ergab sich dabei folgendes: 


Tafel 11. 
En 
| 
Q | J 5 | r ho aus I 
in qmm in Amp in’C | J? a in Amp 
' 
| N 
21,5 10,0 1,8 0,078 
15,0 19,1 0,085 0,0831 11,0 
20,0 34,5 0,0862 
2 x<2,5 15,0 10,5 0,0166 
22,5 | 23,95 | 0,0474 0046 Í 148 
30,0 | 39,6 | 0,0440 | 
| | 
2>x<40 20,0 10,4 . 0,026 
30,0 | 23,8 | 0,0265 | 0,0263 19,5 
40,0 |, 42,0 | 0,0263 | 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


E. Versuche an nackten Einleiter- 
Kabeln. 


Nackte Einleiter-Kabel für 700 V wur- 
den auf Porzellanzylindern 5 cm über dem 
Holzboden des Zimmers ausgelegt. Die 
Lärge der untersuchten Stücke betrug etwa 
25 m. Die Größe des Zimmers gestattete 
eine Verlegung des Kabels ohne Schlangen- 
windungen. Wir lassen die Ergebnisse hier 
folgen: 


Tafel 12. 
Br | — 
Q | J | i r om re 7 
in qmm |in Amp | in °C | J? l J? in mp 
i 
ee | mern en ee ee a Ne se 
10,0 | 50,0 | 11,7 |0,00468 
60,0 | 17,5 |0,00487 
| 70,0 ı 23,4 |0,00478 0,00482 | 45,5 
| 80,0 | 31,3 |0,00490 
90,0 | 39,6 |0,00489 
35,0 | u 11,7 |0,00117 
130,0 | 17,7 [0,0108 i l 
| 150,0 | 23,0 |o,0oıo2 | HM106 | 97,3 
| 180,0 | 32,6 |0,00100 | 
i 
95,0 : 200,0 | 12,4 |0,0003:0 
250,0 | 20,1 | 0,000322 
300,0 | 26,8 | 0,000298 | 0,000309! 180,0 
350,0 | 38,0 | 0,000310 
400,0 | 48,7 | 0,000304 
150,0 | 250,0 | 11,5 10,000184 | 
300,0 | 16,7 |0,000186 | 
350,0 | 24,2 |o,vo0198 | 9900 i za 
| 400,0 32,9 | 0,000206 
| 
210,0 | 320,0 ; 14,2 |0,000139 | 
390,0 | 19,3 |0,000197 | insao! 
| 4500 | 25,9 |o,00oıag | 00128 | 280,0 
510,0 | 30,5 |0,000117 | 
310,0 | 400,0 | 12,6 |0,000079 | 
500,0 | 18,0 |0,000072 el 
600,0 | 24,8 | 0,000069 N nn 
700,0 | 36,4 ' 0,000074 Ä 
| 
400,0 | 500,0 | 12,0 | 0,0000480 
600,0 | 16,0 | 0,0000445 | 
f 
700,0 | 24,2 | 0,0000495) © ii moan 
800,0 | 31,8 


| 


Die hiermit mitgeteilten Versuche an 
Bergmann-Leitungen und Leitungsschnüren 
konnten sich natürlich nur auf die dünnen 
Querschnitte erstrecken, die praktisch ver- 
wendet werden. Da also verhältnismäßig 
wenig Beobachtungspunkte vorliegen, so 
hat es keinen Zweck, die Gesetzmäßigkeit 
zwischen J und D oder Q aufzusuchen. 
Wir wollen uns vielmehr damit begnügen, 
die an diesen Leitungen erhaltenen Ergeb- 
nisse mit denen der beiden ersten Ver- 
suchsreihen zu vergleichen und dabei auch 
die nackten Einleiterkabel mit ins Auge 
fassen. 


' 


Il. 


Wenn wir somit die Beobachtungen an 
den ihrer Konstruktion und Verlegungsart 
nach komplizierten Leitungen auf die Beob- 
achtungen zurückzuführen suchen, die an 
einfachen und in einfachster Weise ver- 
legten Leitungen angestellt sind, so können 
wir dieses Verfahren auf die geschichtliche 
Tatsache stützen, daß bei Aufstellung fast 
aller praktischen Tabellen gerade so ver- 
fahren ist. Zweitens aber ist dieses Ver- 
fahren auch innerlich gerechtfertigt, denn 
die Praxis strebt natürlich darnach, nur 
eme einzige Belastungstabelle für alle 
Leitungen aufzustellen und würde sehr un- 
gern verschiedene Leitungen und Ver- 
legungsarten unterscheiden. Legt man 
aber eine einzige Leitungs- und Verlegungs- 


1907. Heft 19. 


9. Mai 1907, 


- -== I m——m—_ 


art zu Grunde, so kann es nur eine ein. 
fache und eindeutig zu beschreibende sein. 
Selbstverständlich dürfen die an den ver- 
schiedenen Leitungen beobachteten Werte 
nicht so viel voneinander abweichen, dag 
sich das Verfahren deswegen verbietet. 
Wir wollen deshalb zunächst den Ver. 
gleich aller beobachteten Werte unterein. 
ander und mit den bisher gültigen Be- 
lastungen in Tafel 13 vornehmen. 


Tafel 18. 


SE 
Neue Versuche 


—— 


| 


Q Far berechnet beobachtet 
= alses! Ba 
© u em Br 
in [bands-| $ * dL% ET PE ss 
23 |833|83313%32 53: 
qmm tabelle Zg *7 EEFI 5°: 
Tafel 4 | Tafel 7 | Tael 8 Tafel 10 Tafel 11 
0,75 4,0 6,39 9,42 — — | _ 
1,0 6,0 7,04 | 11,0 7,8 — — 
1,5 10,0 9,74 | 13,75 | 10,3 13,0 | 11,0 
2,5 15,0 1 12,93 | 18,25 | 14,35 18,7, 148 
4,0 20,0 | 17,23 | 23,8 18,0 223 | 195 
6,0 30,0 | 22,19 | 30,1 22,1 26,6 = 
10,0 40,0 


30,68 | 40,8 | 293,9 | 381: — 


Der Vergleich ergibt, daß die Ströme 
für Bergmann-Leitungen in Rohren unter 
Putz sehr gut mit den an nackten Leitungen 
beobachteten übereinstimmen. In gleichem 
Maße decken sich die Werte der an auf 
Rollen verlegten Gummiader-Schnüren beob- 
achteten Ströme mit den an freigespannten 
Gummiader - Leitungen beobachteten. Die 
Ströme der Gummiband-Schnüre sind ziem- 
lich genau die Mittelwerte der in den 
Tafeln 4 und 7 angegebenen Zahlen; von 
diesen Leitungen sind allerdings nur drei 
Querschnitte untersucht worden, doch kom- 
men andere in der Praxis auch selten vor. 

Hiernach ist der Schluß berechtigt, dab 
das in Gl. (4) ausgesprochene Gesetz mit 
praktisch vollkommen genügender Genauig- 
keit für alle untersuchten Leitungsarten gilt 
und es handelt sich nur noch darum, die 
Konstanten festzulegen, das heißt, eine 
Zahlenreihe für alle Leitungen auszuwählen. 

Die Unterschiede der beiden jetzt nur 
in Betracht kommenden Zahlenreihen von 
Tafel 4 und 7 sind tatsächlich nicht so be- 
deutend, daß mehrere Belastungstafeln auf- 
gestellt werden müßten. Mit Rücksicht au! 
die notwendige Sicherheit ist es sogar gê- 
boten, die Zahlenreihe der Tafel 7 abzu- 
lehnen, und es bleibt als letzte die Be 
lastungstabelle der Tafel 4 übrig, die wir 
nunmehr glauben allein zur Annahme 
empfehlen zu dürfen. 

Zur Vorsicht mahnten ja auch die be 
obachtungen an Bergmann-Leitungen 1n un- 
normal weiten Rohren. Für diese müßten 
die Ströme sogar noch etwas herunter- 
gesetzt werden, wenn eine Temperaturer- 
höhung von nur 10° C, wie wir sie allge 
mein als Grenze angenommen haben, ZU 
gelassen werden soll. Ob aber diese Grenze. 
die bisher stets die Grundlage für die Be- 
lastung der Hausinstallations-Leitungen 5° 
wesen ist, auch jetzt noch beibehalten wer- 
den soll, ist eine andere Frage, die W! 
hier nicht erörtern wollen; eine etwalge Um- 
rechnung der Tafel 4 auf eine andere Tem- 
peraturerhöhung läßt sich ohne weiteres vor- 
nehmen, g 

In bezug auf die Einleiter-Kabel ne 
es genügen, die beobachteten Werte y 
denen der Normalien-Tabelle für Hausinsta ` 
lations-Leitungen und der neuen Be 
tabelle für im Erdboden verlegte Kabel‘) 
und mit denen der beiden Tafeln 4 und | 


- und Kabel 
1) Nach den letzten Beschlüssen der Drabt- un a 
Kommission, welche im nächsten Heft zum Abdruck komm 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 19. 


479 


R 
S 
‘Nl 
U G Opon A 9.77] B77 HO E77 PIA 


—- Ströme in nackten Kupferleitungen (berechnet). 


70 177, 8777) 1777) 


Zeichenerkl&rung. 


© ” C) a “a (beobachtet). ® 
———— p a Gummiader-Leitungen (berechnet). Bes fer 

O = £ = (beobachtet). oO 

x e „ nackten Bieikabeln (beobachtet). x 

© 

& 


Abb. 1. 


zu vergleichen; das ist in Tafel 14 ge- 


schehen. 
Tafel 14. 
- Normalientabelle | er w 
Q fürHaus-, für Bin: 
das Miria m pro: Tafel 4 | Tafel 7 | leiter- 
Lei- | verlegte | Kabel 
=” tungen | Kabel 
10 40 95 30,68 | 40,8 45,5 
3 | 90 :ı 210 | 70,43 , 88,6 97,3 
% | 166 385 | 140,45 | 1700 | 180,0 
160 | 235 i 510 {193,7 . 231,5 : 2275 
210 3901) ' 6201) 246,02) 291,52) 280,0 
310 | 400 785 I 326,4 | 382,0 | 367,0 
wo | 50 , s0 |8921 4560 | 458,0 


Wir können aus Tafel 14 entnehmen, 
daß sich die im geschlossenen Raum ver- 
legten nackten Einleiter-Kabel viel mehr mit 
Hausinstallations-Leitungen als mit unter- 
irdisch verlegten Kabeln vergleichen lassen. 
Die Werte stimmen am besten mit denen 
e Tafel 7 überein, doch scheint die Ten- 

enz vorzuliegen, daß die schwächeren Quer- 
schnitte stärker und die dickeren weniger 
zu belasten sind. 
N F den beiden Kurventafeln Abb. 1 
i 2 sind die erhaltenen Stromstärken in 
r ngigkeit vom Querschnitt graphisch 
ee In der Abb. 1 sind die Quer- 
a Be bis 1000 qmm behandelt, während 
i . 2 eine vergrößerte Darstellung bis 
a gegeben ist. Die ausgezogenen 
on gelten für nackte Kupterleitungen 
FR sind der Tafel 4 entnommen, während 
Selen Kurven nach Tafel 7 für 
Die De Leitungen aufgetragen sind. 
es ntsprechenden Ergebnisse der Ver- 
a sind mit Punkten bezw. Kreisen ein- 
die on Die Verbandstabelle wird durch 
r Ku „punktierten Linien dargestellt. In 
in ventafel für die großen Querschnitte 
"0 auch noch die Ergebnisse der Ver- 


| 
d Durch Interpolation berechnet. 


ach Formel (5a) und (6) Lei uchnet. 


Belastung von Leitungen für Hausinstallationen. 


suche an nackten Bleikabeln mittels Kreuzen 
eingetragen, dagegen sind in der Tafel für 
die kleinen Querschnitte nach Tafel 13 die 
erhaltenen Ströme für Bergmann-Leitungen 
mit Kreuzen, die für Gummiader-Schnüre 
mit Doppelkreisen und die für Gummiband- 
Schnüre mit Kreisen mit eingezeichnetem 
Kreuz angegeben. 


Zusammenfassung. 


Die Belastungstabelle des Verbandes Deut- 
scher Elektrotechniker bedarf anerkanntermaben 
einer Neuprüfung.!) Es wurden Versuche an 
Leitungen verschiedener Konstruktion und Ver- 
legungsart mitgeteilt: Für in geschlossenem 
Raume frei gespannte nackte Leitungen, und 
ebenso verlegte Gummiader - Leitungen, also 
Leitungen, die sich nach Art und Verlegung 
einfach und eindeutig beschreiben lassen, gilt 
die Formel: 


J? =C, D? + C D3. 


Die Unterschiede der bei allen anderen 
Leitungen beobachteten Ströme sind verglichen 
mit den nach dieser Formel berechneten so 
gering, daß die Formel als allgemein gültig 
angesehen werden kann. Die damit berech- 
neten Werte für nackte im geschlossenen Raume 
frei gespannte Kupferleitungen werden zur all- 
gemeinen Annahme empfohlen. f 

Vielleicht lassen sich auch nackte im Zimmer 
verlegte Bleikabel mit in den Geltungsbereich 
der Tabelle einschließen. 


Das Diagramm des Drehstrom-Motors. 


Von @. Haberland, Dortmund. 


Im folgenden wird eine geometrische 
Ableitung des Diagrammes des Drehstrom- 
Motors gegeben, die vor anderen Veröffent- 
lichungen?) den Vorzug besonderer Einfach- 
heit und Übersichtlichkeit besitzt. Der Zu- 


1) Die revidierte Belastungstabelle des Verbandes 
Deutscher Elektrotechniker über Leitungen erscheint In 


d Achsten N r. 
= ai Vergi. die Nachweise „ETZ“ 1904, 8. 447 und den 


Aufsatz solbst. 


3 3 94% 2 8 


ES En E AERE RR 


Ströme in nackten Kupferleitungen (berechnet . 


a ” ` (beobachtet). 
„ Gummiader-Leitungen (berechnet). 

Br á (beobachtet). 

„ Bergwann-Leitungen (beobachtet). 

a Gummiader-Schnüren (beovachtet). 


„ Gummiband-Schnüren (beobachtet). 


‚Abb. 2. 


sammenhang zwischen den maßgebenden 

Größen tritt bei dieser Lösung recht deut- 

lich hervor. In der Anwendung ist das 

nützlich, weil der Einfluß von Änderungen 
oder Vernachlässigungen auf die gesuchten 

Größen leicht übersehen werden Kann. 

Das Diagramm des Motors soll unter fol- 
genden Voraussetzungen abgeleitet werden: 
1. Das Drehfeld habe konstante Größe. 

2. Der magnetische Widerstand des Feldes 
sei bei allen Belastungen der gleiche. 
Innerhalb der normalen Belastungs- 
grenzen ist diese Aunahme praktisch 
immer zulässig, da die Feldstärke sich 
nicht erheblich ändert. 

3. Der Einfluß der Eisenverluste und der 
mechanischen Reibung soll zunächst ver- 
nachlässigt und erst durch eine nach- 
trägliche Korrektur angenähert berück- 
sichtigt werden. 

Die Voraussetzung 1 erlaubt es bekannt- 
lich, den Rotor als stillstehend anzusehen, 
wenn man gleichzeitig den Rotorwiderstand 
durch die Schiüpfung dividiert. Der Motor 
ist dann aber nichts anderes, als ein drei- 
phasiger Transformator mit veränderlicher 
Ohmscher Belastung. 

Um ein übersichtliches Diagramm zu 
bekommen, reduziere man die sekundären 
Größen auf die primären, indem man die 
Spannungen mit der Übersetzung multipli- 
ziert, und die Stromstärken dadurch divi- 
diert. 

Die Übersetzung des ruhenden Dreh- 
strom-Muturs ist: 

_ ha, 
a faza ' 
hierbei bedeuten: 
z, und z, die primäre und die sekundäre 
Windungszahl, 
fı und f, die zugehörigen Formfaktoren der 
Wicklung. 


Das Leerlauf-Diagramm. 


Es sei nun O 4C B (Abb. 5) das Leer- 
lauf-Diagramm des Motors. Hierin bedeutet: 


OA die Klemmenspannung des Stators, 

O B die im Rotor induzierte Spannung, 

BA den Spannungsverlust im Stator, 

OC die Spannung, die dem Rotor zuge- 
führt werden muß, um in der offenen 
Statorwicklung die Spannung OA zu 
induzieren, ohne Rücksicht auf den 
Ohmschen Verlust in der Rotorwick- 
lung. 

Die Strecke OB stellt gleichzeitig in 
geelgnetem Maßstab den Leerstrom dar, 
aber um 90° gedreht. 


Abb. 3. 


Das Leerlaut-Diagramm enthält alle für 
die Konstruktion des Belastungs-Diagrammes 
nötigen Werte. Fällt man auf O B das Lot 
AD, so ist: 


B D kd . 
Tı= g g die primäre Streuung, 
AD , 
=op der primäre Ohmsche Widerstand, 
A 
T= ae die sekundäre Streuung. 


Das Belastungs- Diagramm. 


Abb. 3 zeigt ferner ein Belastungs-Dia- 
gramm. 

OF sei die vom gemeinsamen Felde 
induzierte Spannung. Diese setzt sich zu- 
sammen aus der vom Felde des Stator- 
stromes erzeugten Spannung OE und der 
vom Felde des Rotorstromes herrührenden 
Spannung EF. 

Die Spannungen sind den Kraftflüssen 
und diese wieder den Strömen proportional, 
da das gemeinsame Feld dem Stator- und 
dem Rotorfluß den gleichen magnetischen 
Widerstand bietet. Also stellen OE und 
E F auch die Ströme dar, in gleichem Maß- 
stab, wie O B den Leerstrom bedeutet und 
auch wieder um 90" verschoben. 

Da OA die Klemmenspannung des Sta- 
tors und O F die auf den Rotor übertragene 
Spannung bedeutet, so ist FA der primäre 
Spannungsverlust. Mithin ist B F die Ver- 
mehrung des Spannungsverlustes, welche 
dem Stromzuwachs B E entspricht. Der 
Spannungsverlust ist aber dem Strom pro- 
portional und hat gegen ihn stets die gleiche 
Phasenverschiebung. Das gleiche gilt für 
die Differenzen, mithin bestehen die Be- 
ziehungen: 

FB_AB 
BE BO 


und Winkel FBE=ABDO. 
Daraus folgt: 


AOBAwAEBF. 


Im Rotor wird die induzierte Spannung 
OF zur Überwindung des Ohmschen Ver- 
lustes und der Streuspannung verbraucht. 
Fällt man auf E F das Lot O Ģ, so ist: 
OG der Ohmsche Spannungsverlust des 

Rotors, 
FG die sekundäre Streuspannung. 


Ellektrotechnische Zeitschrift. 1 


Es ist aber die sekundäre Streuung: 


t= E 04° 
Mithin ist auch: 
AOBCwAEBG. 


Sonach sind aus dem Leerlauf-Dreieck 
folgende Winkel bekannt: 


SGEB=BOC=a«a, 
SBFE=BAO=B, 
SBGE=BCO=}7. 


Errichtet man nun über OB das Lot 
B H, so geht der Halbkreis über OH durch 
B und @G, da HBO und HGO rechte 
Winkel sind. Somit ist als Peripheriewinkel 
über der gleichen Sehne: 


S$SHOB=HGB=y. 


Man kann daher aus dem Leerlauf-Drei- 
eck den Punkt H finden, indem man an 
OB den Winkel y anträgt und in B auf 
OB ein Lot errichtet. Der Punkt H besitzt 
die wichtige Eigentümlichkeit, daß der Ro- 
torstrom bei jeder Belastung durch ihn 
hindurchgeht. 

Jetzt ist unsere Aufgabe gelöst, denn 
der geometrische Ort für Punkt Æ ist ein 
Kreis, der B H zur Sehne und den Winkel æ 
zum Peripheriewinkel hat. Der geometrische 
Ort für Punkt F ist ein Kreis, der die 
gleiche Sehne, aber einen Peripheriewinkel 
gleich $ hat. 

Es können also aus dem Leerlauf-Drei- 
eck bequem die geometrischen Orte für 
die Endpunkte der Stromvektoren gefunden 
werden. Für die Konstruktion der Vek- 
toren selbst ist zu beachten, daß der pri- 
märe Stromvektor in Punkt O beginnt und 
ns sekundäre durch den festen Punkt // 
geht. 


Die Konstruktion des Kreis- 
diagrammes. 
Die Konstruktion des Stromdiagrammes 
zeigt Abb. 4. Man zeichne in möglichst 
großem Maßstab das Leerlauf-Diagramm 


VS 


AI; S 


LID 
LAA N 


907. Heft 19. 


9. Mai 1807. 


i ich horizontale 
i : die ursprünglic 
geichnen spannung jetzt vertikal s y 
nn. ndem Maßstab. Winkel . g 

ed märe Phasenverschiebung an. 


dann die pri das Dreieck OHK 


j t man 
zweckmäßig tnt8 B n einem bequemen 


uf, l 
A den Leerlauf-Strom einer Phase 
ee Beweis ergibt sich von selbst durch 


Vergleich der Abb. 3 und 4 en Mn 
haben nach Konstruktion die richtig nn 
und darauf kommt es allein an, wel nn 
den Maßstab natürlich beliebig wählen 
nn bleibt jetzt noch übrig, den Einflub 
der Eisenverluste und der mechanischen 
Reibung zu berücksichtigen. 

Die Eisenverluste sind am geringsten 
bei Leerlauf, da dann nur im Stator solche 
auftreten, bei wachsender Schlüpfung trägt 
auch der Rotor zu den Eisenverlusten bei, 
es wachsen daher die Gesamtverluste. 

Die Verluste durch mechanische Reibung 
sind dagegen bei Leerlauf am größten, beim 
Stillstand gleich null. 

Da die Änderung in beiden Fällen kaum 
genau festzustellen ist, sollen beide Ver- 
luste zusammengefaßt und gleich dem Werte 
bei Leerlauf gesetzt werden. Es soll ferner 
angenommen werden, daß die Verluste wie 
ein Nebenschluß zum Motor wirken. Das 
gestattet eine sehr einfache Berücksichti- 
gung ihres Einflusses, ohne wesentliche 
Fehler im Gefolge zu hahen. Es wird bei 
dieser Annahme der Wirkungsgrad etwas 
kleiner, der Leistungsfaktor etwas größer 
als in Wirklichkeit. 

Sei nun der Wattverbrauch durch Eisen- 
verluste und mechanische Reibung gleich 
L', so entspricht dem ein primärer Watt- 
strom für die Phase: | 


u 5; 
da 3e’. 


wenn die Klemmenspannung für die Phase 
mit e, bezeichnet wird. 

Um den Einfluß der besprochenen Ver- 
luste im Diagramm zum Ausdruck zu 
bringen, addieren wir i' zum Primärstrom 


efr 


Abb. 4. 


KJOH so, daß die Rotorspannung KH 
horizontal liegt und die primäre Klemmen- 
spannung KJ unter dem Winkel æ geneigt 
ist, während JO=Ttə. JK gemacht wird. 
Dann beschreibe man über den Durch- 
messern H K und HJ Kreise. 

O B stellt dann den Leerstrom dar. In 
gleichem Maßstabe bedeuten OE und EHF 
zusammengehörige Stator- und Rotorströme. 
Die Ströme sind um 90° gedreht gezeichnet; 
damit sie die richtige Lage bekommen, 


t 


O E, indem wir 00,=i' in der Richtung 
O X auftragen, und messen nun den Primär- 
strom von O, aus. | | 
Leistungsfaktor. 
Der Leistungsfaktor ist: 
cos o = cos (X 0, £). 
Zeichnet man einen Kreis von 100 mm 


Durchmesser durch O,, dessen Mittelpun is 
auf O, X liegt, so schneidet dieser ST 


n w 


Su 


kega- 


g. Mai 1907. 


—— 


CALLAN A es 
m — u 


anf O, E das Stück O,Y ab, dessen Länge 


in Millimetern die Größe des Leistungsfak- 
tors in Prozenten angibt. 


Aufgewandte Leistung. 


Fällt man von E auf die Horizontale 
durch O, das Lot Æ E,, so ist dieses gleich 
dem primären Wattstrom. Die aufgewandte 
Leistung ist daher: 


- L, =8.¢6,. E E, Watt. 


Drehmoment. 


Das Drehmoment ist gleich der auf den 
Rotor übertragenen Leistung, dividiert durch 
die synchrone Winkelgeschwindigkeit. Die 
auf jede Rotorphase übertragene Leistung 
beträgt: 

Lr =EF. OG. 


Es soll nun die Leistung auf die Klem- 
menspannung O A reduziert, das heißt, es 
soll der Strom EF im Verhältnis 0@:0A 
vermindert werden. Da 


AEBFNAOBA 


ist, so stellt EB den im Verhältnis OR: 04 
reduzierten Strom dar, denn es besteht die 
Proportion: 

EB_OB 

EF OA 

Zieht man nun die Geraden O H M und 

BM und fällt auf den Durchmesser B N das 
Lot EP, so ist: 


AEPBwAOGB, 


weil Winkel EBM=EHM=OHG=OBG 
und Winkel EPB=0O@GB (denn beide 
Winkel sind gleich 90° + y). 

Man erhält also: 


das heißt, EP ist der auf die Klemmen- 
spannung OA = e, reduzierte Strom. 

Sonach beträgt die einer Rotorphase 
zugeführte Leistung: 


Ir = ele E P 
und daher das Drehmoment: 
M=- on == 24 Be mkg; 
t mo p 
9,81. 30 9,81. 30 


hierin bedeutet no 


die synchrone Um- 
drehungszahl. 


Nutzleistung. 


Die Nutzleistung des Motors ist gleich 
dem Rotorstrom mal der Nutzspannung. 
Die Nutzspannung aber ist gleich der Span- 
nung OG vermindert um den Ohmschen 
Verlust VG. ? 

Macht man nun CU gleich dem Ohm- 
schen Verlust des Rotors, ‘welcher dem 
sekundären Strom O A entspricht, so ist, da 
die Verluste sich wie die Ströme verhalten: 


CU_0A_BC 
GVTEFTBG’ 
und Winkel VEB=BCU (weil 


Winkel gleich 900 +y sind). 
Folglich ist: 


beide 


AVGB®AUBC, 


das heißt Winkel PBG=-UBO=6. 
2 Pe man also den Winkel MBL 
U=, so stellt E Q den auf die Klem- 


mens 
= Spannung bezogenen Nutzstrom dar, 
n es verhält sich: | 


EQ_OV 
EPT OG` 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 19. 


mit M, so ist: 


481 


Winkel durch Rechnung festzulegen. An 
einem Beispiel soll dies näher erläutert 


Mithin ergibt sich die Nutzleistung des 
Motors zu: 


ge 3&4.EQ PS werden. 
2— 736 : An einem 6,5 PS-Drehstrom-Motor mit 
einer synchronen Umdrehungszahl no = 1000 
Schlüpfung. wurden die erforderlichen Größen gemessen 


und auf den Primärkreis reduziert. 


1. Widerstand der Statorwicklung für 
.die Phase (warm) . 


Die Schlüpfung des Motors wird ge- 
messen durch das Verhältnis: 


QP r, = 0,060 Ohm, 
o= -pP Widerstand der Rotorwicklung für 
die Phase (warm) . r = 0,115 Ohm. 


Zieht man durch den Punkt g in der 
Verlängerung von L M die Linie S R parallel 
der Tangente M W in M und verbindet E 


weil Winkel S R M = BQP (denn beide sind Elu73 
gleich 90°+y) und Winkel MSR=SMW A FRE 
= L B M (als Sehnen- und Tangentenwinkel). Abb. 5. 


Ferner besteht die Beziehung: 


ATRMNBPE, 


weil Winkel T R M= B PE (wie oben) und 
Winkel RTM= TM W= PBE (als Sehnen- 


und Tangentenwinkel). 
Sonach ergibt sich: 


PQ_RM 

PB RS 

und 

PE_RM 

PB RT 

Durch Division folgt: 

_PQ_RT 
"= PE” RB’ 


das heißt die Linie EM schneidet von SR 
ein Stück T R ab, welches proportional der 
Macht man R 8 = 100 mm, 
so gibt die Länge R T die Schlüpfung in 


Schlüpfung ist. 


Prozenten an. 


2. Bei offener Rotorwicklung ergab sich 
(Abb. 5): | 
die Statorspannung für 
die Phase zu. 
die Rotorspannung für 
die Phase zu. e, -OB=715\V, 
der Leerstrom zu . ig = 17,1 Amp. 
3. Bei offener Statorwicklung und Er- 
regung des Rotors war: 


e, =0A=15\V, 


die Statorspannung für 

die Phase . e =0OA=TV, 
die Rotorspannung für 

die Phase . es" = 0 U= 88V, 


der Leerstrom . . . i = 16,6 Amp. 
4. Durch Rechnung findet man den 
Ohmschen Spannungsverlust: 
im Stator: 
i¢ rı = A D = 17,1 . 0,06 = 1,03 V, 
im Rotor: 
i" ra = C U = 16,6 . 0,115 = 1,91 V, 


I 


Abb. 6. 


Wirkungsgrad. 
Der Wirkungsgrad des Motors ist: 
_£Q 
= BE 
Seine Größe wird am besten durch Rech- 
nung festgestellt. 


DieAnwendung des Kreisdiagrammes. 


Beim praktischen Gebrauch des Dia- 
grammes sind in der Regel wegen der ge- 
ringen Größe des Ohmschen Spannungs- 
verlustes beim Leerlauf einige Vereinfachun- 
gen zulässig, ferner ist es zweckmäßig, die 


das Lot von B auf O4: 


Wegen der geringen Größe von AD und 
CU darf man O B' = ~ 0B und OC=~x0U 
setzen, dann ergibt sich schließlich: 


B B' _ 0,98 


tga = 0B 1715 = 0,0137, 
BB'_ 098 _ 
r= gpi Th 


BB+CU_289 _ 
TI 2.0 Eu po Tag T0. 


-m n m en M = 


Un 


ur 


J 


482 


Een er a aa a a er 


5. Der Leistungsverbrauch beim Leer- 
lauf wurde zu L, = 6% Watt bestimmt, so- 
mit ist der Wattstrom bei Leerlauf: 

, Io _ 690 _ 
Sa g Amp: 

Mit diesen Werten ist in Abb. 6 das 
Kreisdiagramm gezeichnet. Um einen ein- 
tachen Maßstab für den Strom zu bekom- 
men, ist als Maßstab für die Spannungen 
1 mm = 0,427 V genommen worden.!) Es ist 
horizontal X H = e,' = 71,5 V aufgetragen und 
unter dem Winkel a: K0=1788V gezeich- 
net. Über KH als Durchmesser wird ein 
Kreis beschrieben, der OK im Punkt B 
schneidet. Es stellt dann O B den theore- 
tischen Leerstrom dar. Nun ist: 


OBZw®OK— HK 


7,3 Rn 
=13V = 0.497 mm = 17,1 mm. 


Da aber der theoretische Leerstrom 
i = 17,1 Amp beträgt, erhält man als Maß- 
stab für den Strom: Imm=1Amp. Nun 
wird in O eine Linie senkrecht zu K H ge- 
zeichnet und, um die Eisenverluste und die 
mechanische Reibung zu berücksichtigen, 
im Abstand i, = 3,06 A = 3,06 mm von B eine 
Horizontale O, Z gezogen. 

Über der Strecke 0,X=100 mm als 
Durchmesser ist ein Kreis beschrieben; an 
den Durchmesser BN werden die Winkel 
NBM=y und NBL=y-t6 angetragen. 
Durch M und L lege man eine Gerade und 
ziehe SR=100 mm parallel zur Tangente 
in M. 


O gemessene Werte des Wirkungsgrades. 

x y k „ Leistungsfaktors. 

+ a 5 „ Stromes. 

A „ der Schlüpfung. 
Abb. 7. 


Es sei nun O, E ein beliebiger Strom- 
vektor, hier gleich 32 Amp. Man ziehe die 
Geraden O, E Y und ETM und fälle von 
E auf O, Z und BN Lote, von denen das 
erste O, Z in E,, das zweite B M in P und 
B L in Q schneidet, dann ist: 


der Primärstrom: 
i = 0, E = 32 Amp, 
der Leistungsfaktor: 
cos Q = ox = = 80%, 
die Primärleistung: 
L,=3e,.EE,=3.75.25,5 = 5730 Watt, 
das Drehmoment: | 


Ma = SAET = Ar = 4,80 mkg, 
9.81 TUNG 981 me: 1000 
7830 30 


die Nutzleistung: 

L,=3e,.EQ = 3.75.21 = 47120 Watt = 6,41 PS, 
der Wirkungsgrad: 

RA a urabs r worden 


die Schlüpfung: 


RT _ 3,7 A PE 
o= 5710 =3, lo 


dem Diagramm sind für eine größere 
kai Pankten die Nutzleistuns, on 
Strom, der Wirkungsgrad, der hetstun k 
faktor und die Schlüpfung entnommen un 
in Abb. 7 als Funktion der Nutzleistung 
usammengestellt. 
= Zum Vergleich sind in derselben Ab- 
bildung auch die Ergebnisse einer Brem- 
sung eingetragen. Die Übereinstimmung 
ist so gut, als es die Schwierigkeiten der 
Messung irgend erwarten lassen, da die 
Spannung und die Periodenzahl nicht kon- 
stant waren. , 

Zur Nachprüfung ist ferner ein Kurz- 
schluß-Versuch durchgeführt worden, und 
zwar, in Rücksicht aut die Stromtärke, mit 
etwa ein Drittel der normalen Spannung, 
es ergab sich, auf die Normalspannung um- 
gerechnet: 


ne gemessen 
Kurzschluß-Strom . 173 Amp 170 Amp 
Leistungsfaktor . 0,37 0,34 


Auch diese Werte zeigen eine befriedi- 
gende Übereinstimmung, die Differenz im 
Leistungsfaktor erklärt sich dadurch, daß 
der Kurzschluß-Versuch mit kalter Maschine 
vorgenommen ist. 

Die Ergebnisse zeigen, daß man bei 
sorgfältiger Bestimmung des Leerlauf-Dia- 
grammes auf den Kurzschluß-Versuch für 
die Konstruktion des Stromdiagrammes 
verzichten kann. Es erscheint dies aber 
erwünscht, weil man den Kurzschluß-Ver- 
such bei verminderter Spannung vornehmen 
muß und man den Einfluß der hierdurch 
verursachten Anderung des magnetischen 
Widerstandes kaum übersehen kann. 


Zusammenfassung. 


1. Zeichnet man aus den bei offener Rotor- 
beziehungsweise Statorwicklung gemessenen 
Spannungen ein Diagramm, so ergibt eine ein- 
fache geometrische Beziehung aus diesem un- 
mittelbar das Stromdiagramm. 

2. Die obigen Messungen in Verbindung 
mit einem Leerlaufs-Versuch sind auch prak- 
tisch zur Konstruktion des Stromdiagramınes 
genügend. 


Analyse von Wechseistrom-Kurven. 


Von Hugo Vavrecka, Brünn. 


I. Bei der Analyse von Wechselstrom- 
Kurven werden über das zu verwendende 


zahl ‚der Oberwellen entscheiden. Für die 
Praxis kommen außerdem der nötige Zeit- 


Genauigkeit, welches gewissermaßen die 

konomie des Verfahrens darstellt, in Be- 
tracht. Dieses Verhältnis ist bei den ver- 
schiedenen Verfahren nicht gleich günstig. 
Wohl das genaueste Verfahren ist die arith- 
metische Analyse, die Bildung der Sum- 
men Zf(x)sin(nx), Zflx)cos(nx), als 
Näherung der Integrale ff(x)sin (n x)d zx, 
[f(&)cos(na)dx, für hinreichend viele 
Werte von x. Aber auch schon für einfach 
zusammengesetzte Kurven ist das Verfahren 
langwierig. Bei der von C. Runge!) ange- 
gebenen Vereinfachung erspart man zwar 
die lästige Multiplikation mit den vielstelli- 
gen Winkelfunktionen?), indem man nur 


) C. Runge, Methode der Zerl in Sinus- 
wellen. „ETZU 19%, 8. nn e der Zerlegung iu 
3) Siehe das im Buche von Dr. Orlich „Aufnahme 
and Analyse von Wechselstrom-Kurven“ angegebene Yer- 
ren. 


Verfahren zunächst der gewünschte Ge- 
nauigkeitsgrad und die voraussichtliche An- 


aufwand und sein Verhältnis zur erzielten 


mi tind O sielen Summen Un i 
leicht Anlaß zu Fehlern, welche 
n sind.. Das Verfahren 
und Kennelly führt aE 

chen Form — Im Ver- 
en weit ungenaue- 


hältnis zum thmetische Ans- 


ren Ergebnissen als die arl 


konomisch ist 
ee obzwar es den Mangel 


= übrigens auch dem vorerwähnten 
Ten newohnt — aufweist, er es 
Amplitude der Grundschwingung sic Se 
aus den berechneten Amplituden der hö m 
Harmonischen ergibt und die Rechnung dè 
her die Fehler aller früheren Rechnungen 
enthält. Sie ist aber trotzdem mit Vorteil 
anzuwenden, ar bei Kurven, welche 

inusglieder enthalten. . 
San folgenden soll nun ein Verfahren 
beschrieben werden, welches gestattet, die 
Kurven von Wechselströmen, wie sie $e- 
wöhnlich von Maschinen erzeugt werden, 
also solche, welche nicht nur im poslüven 
und negativen Teile gleich verlaufen, son- 


n 
dern auch bezüglich der Ordinate für , 


symmetrisch und daher in der Fourierschen 
Entwicklung durch ungerade Sinusfunktionen 
darstellbar sind, sehr einfach uuter Be- 
nutzung von vier Ordinaten und einer Tan- 
gente in die harmonischen Oberwellen bis 
einschließlich der neunten zu zerlegen. Für 
die nieht selten vorkommenden Fälle, dal 
man sich mit zwei Oberwellen (der dritten 
und neunten oder fünften und siebenten) 


2 


24, 


r; 
Bestimmung von a, und & 
Abb. 8 


begnügen kann, ist eine äußersı einfache 
und rasch auszuführende Konstruktion al’ 
gegeben. 5 

Im allgemeinen genügen zur Bestimmung 
der n Harmonischen einer Kurve n Punkte, 
und man könnte daher immer n Gleichungen 
aus der Fourierschen Entwicklung bilden, a0 
denen sich sämtliche Amplituden berechne! 
ließen. Diese Gleichungen hätten aber keine 
ganzzahligen Koeffizienten und die . 
lösung würde sehr zeitraubend sein. Bess . 
ist es, besondere Ordinaten, ferner die Een 
und Zahl der Minima und Maxima, 
tung gewisser Tangenten USW. zur Bi 


u 
solcher Gleichungen zu verwenden tie i 


trachten, die Koeffizienten ganz 
erhalten. 


oni 


is 
dem 


PET, | 
Lih 


> Für 


„nr die 
caheni 


end 


{ 
v 
a 


, Wy y 
ieri; 

mer z 

hen 
l oD hr 
Y fitr . 
m- 
Key: 
nei. 
Veris 


es dai 


varn, 
wels, < 


9. Mai 1907. 
2a mm — 


1. Ist nur eine nenneuswerte dritte 
Oberschwingung vorhanden, so kann man 
aus der Lage des Minimums oder Maxi- 


mums und der Ordinate für 5 die Ampli- 


Es ist dann: 


A B=s,=a,— a +a, 
EG=s =a + Aa + a, 
i l H Z 8, Z ; 
tuden bestimmen. C H= s, =a, 
Man kann statt der Lage des Minimums 


oder Maximums die Tangente für x = 0O ver- | daher: 

wenden und graphisch (Abb. 8) folgender- zu ED ER 

maßen verfahren: Man zieht die Tangente | =AH, &=GK= 9,3 =k. 

für 2=0; an 1e Ebenso ist in Abb. 10: 
u ö ipp” = ëT ED 

Zieht man noch C D parallel zu O X, so ist Ai 2 ’ As = Tg M= g 


3. Sollen die fünf ersten Harmoni- 
schen bestimmt werden, so konstruiert man 
außer sı, s3 und s, noch 8, =2 Ya und 
s:=tga =o- Man erhält dann folgende 
fünf Gleichungen: 


BD=4a, und AE=a,. 
Je nachdem der Punkt B über oder unter D 
liegt, ist as, positiv oder negativ., 
2. Für den häufig vorkommenden Fall, 
daß nur die dritte und neunte oder fünfte 


und siebente Harmonische von Einfluß sind, 1I=—- + n— a+ a, 
ist folgende Konstruktion zweckmäßig: s= + 9 - a at a, 
8S3 = a, — A; + a, , 


s= 0 +3az + 5a; +7a, +94. 


Auch hier kann man die einzelnen Am- 
plituden graphisch ermitteln; besser ist es 
jedoch, die Gleichungen algebraisch aufzu- 
lösen, und man erhält: 


= 8 sı + 12 s3 +38, 
a=] 
PER — Ts, +6, —4, +4, +5 
a=- — ne 
A, = Sa Snn intinti (1 
a OR, 
= 21 
a +68: — 4s, — 4s +8 
— Fre 


t 


Bestimmung von a. a, und a, 
Abh. 9. 


$ 4. 723 + 
Bestimmung der ersten fünf Harmonischen 


Abb, 11. 


Æ 
3 5 


Bestimmung von a 0; und Ap. 


Abb. 10. 


Man bestimmt drei Strecken s;, s,, sg (Abb. 9 


und 10) s0, daß Als Beispiel sei die Kurve Abb. 11 an- 


geführt, zu deren Analyse nach dem eben 
erläuterten Verfahren nicht mehr als eine 
Viertelstunde erforderlich war. Es ergibt 
sich: 


Syn, s= VA — Yri 


| ya’ Typ 
st (Man trägt z. B. auf der y- Achse 


4, a s, = 79,6, s, = 41,8, s, = 61,0, 
A OR=V2 und OS=V3 ab, macht a Be f ze 
E igm ON 5S4 = 29,9, 5S, = MD. 
man Y:4 und CD=2y.s; dann zieht |- : i : 
M Die Amplituden berechnen sich nach den 


ı und M, PG sowie DSM, und 
M, P H) i Formeln (1): 


Die gesuchten Amplituden ergeben sich 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 19. 488 


a = +61,2, = — 16/7, a, = — 0,9, 
& = — 1,2, ay = + 1,2. 


Für dieselbe Kurve hat Dr. G. Benischke 
(„ETZ“ 1901, S. 53) gefunden: 


A =Z 61,6, (Ag ae 17,0, a. = — 0,87, 
aı = — 1,06, a, = + 1,06. 


Bei genügend großem Maßstabe ge- 
stattet dieses Verfahren, höhere Glieder bis 
zu 1°/, des ersten mit praktisch hinreichen- 
der Genauigkeit zu bestimmen. 

II. Gewöhnlich hat man außer den 
Harmonischen auch den Flächeninhalt der 
Kurve zu ermitteln; dieser ergibt sich aus 
den Amplituden 


ar a a a f 
Fr=a+9+5+7+%. 


Handelt es sich aber vor allem um den 
Flächeninhalt und sollen die Harmonischen 
nur nebenbei bestimmt werden, so kann 
man folgende Vereinfachung des Verfahrens 
von Houston und Kennelly benutzen. 


Abgeändsrtes Verfahren von Houston und Kennelly. 
Abb. 12. 


Ist y=f(.r) die Gleichung der Kurve I 
(Abb. 12), so ist 7 alfa dax die Gleichung 
der Integralkurve //. Aus 


dy aff(x)dx 
en a =f (x)=y 


folgt, daß die goniometrische Tangente des 
Neigungswinkels der geometrischen Tan- 
gente an die Integralkurve gleich ist der 
jeweiligen Ordinate der gegebenen Kurve. 
Auf dieser Eigenschaft basiert die aus 
Abb. 12 ohne weiteres verständliche Kon- 
struktion der Integralkurve mittels Tan- 
genten. (Bis zur Hälfte des ersten Teil- 
striches zieht man eine Horizontale.) Dic 


Endordinate stellt den Flächeninhalt 4,” der 
Kurve / vor. 

Teilt man nun die halbe Periode in eine 
ungerade Anzahl von gleich breiten Streifen, 
so bestimmen die Teilungslinien auf der 
Integralkurve n Punkte, welche, auf die 
Endordinate projiziert, dort Strecken ab- 
grenzen, die den Flächeninhalt der zuge- 
hörigen Streifen darstellen. Die Differenz Dua 
der geraden und ungeraden Strecken gibt, 
im betreffenden Maßstabe gelesen, die Am- 
plitude an. (In Abb. 12 ist eine Fünfteilung 
durch die strichpunktierten Linien ange- 
deutet) Man vernachlässigt hierbei einen 
geringen Einfluß der Oberwellen, deren 
Ordnungszahl ein ungeradzahliges Viel- 
gaches von n ist: 


1 1 
Dnu = Anu + 3 Azn + 5 dsn tH... 


Daher beginnt man mit der Bestimmung der 
höchsten Oberschwingung und bringt bei 


— TT 


— 


den niedrigeren Oberwellen Korrektionen 
an, gemäß der eben angeführten Formel. 
Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, 
daß man die Flächeninhalte nicht nach jeder 
Einteilung von neuem ausmitteln muß. 

Es ist vorteilhaft, bei der Konstrüktion 
die halbe Periode gleich 315 Einheiten (z. B. 
Millimeter) zu machen. Die Zahl ist durch 
3, 5, 7, 9 und 15 teilbar und kann annähernd 
für 100 m genommen werden; 100 Teile 
können dann als Einheit für die Konstruk- 
tion genommen werden. 


Zusammenfassung. 


I. Im Absatz I wird ein Verfahren zur raschen 
Bestimmung der Harmonischen von Wechsel- 
stronikurven bis einschließlich der neunten, er- 
läutert. Dasselbe eignet sich besonders für die 


erste überschlägliche Ausmittelung der Ampli- 
tuden. 


II. Im Absatz II ist eine Änderung des Ver- 
fahrens von Houston und Kennelly ange- 
geben; die wiederholte Bestimmung der Flächen 
der einzelnen Streifen entfällt hierbei. 


Über Mehrfach-Fernsprechen. 
Von August Maior. 


Die rasche Entwicklung des Fernsprech- 
wesens und die dadurch bedingten Kosten 
für die Erweiterung des Leitungsnetzes 
drängen dazu, die Verbindungen besser 
auszunutzen. Die zulässige Belastung des 
einzelnen Stromkreises kann über eine ge- 
wisse Grenze hinaus nicht gesteigert wer- 
den. Jeduch ist es möglich, durch Kom- 
binierung von Leitungen unter Anwendung 
besonderer Schaltungen neue Stromwege 
zu bilden, die, ohne daß die Stammleitun- 
gen eine Störung erfahren, zum Gesprächs- 
wechsel benutzt werden können. So lassen 
sich auf zwei Stromkreisen gleichzeitig 
drei Gespräche führen. Theoretisch besteht 
aber auch die Möglichkeit, eine einzelne 
Doppelleitung zum Mehrfach-Fernsprechen 
zu benutzen, indem ınan von der elektri- 
schen Resonanz Gebrauch macht. Bei der 
üblichen Art des Fernsprechens werden die 
Sprechströme durch Anderung des Mikro- 
phonwiderstandes hervorgerufen. Die Strom- 
stärke im Primär-Stromkreis ist: 


wobei e die EMK der Mikrophonbatterie’ 
R den Widerstand der Leitung, R' den 
Mikrophonwiderstand bezeichnet. Ändert 
sich der Mikrophonwiderstand um d R', 
so ist 

ed R' 

(RRP 
In diesem Falle wirkt der Gleichstrom als 
Träger der Sprechströme. 

Man kann aber auch sinusförmigen 
Wechselstrom zum Träger der Sprechströme 
machen. Beschicken wir die Leitung mit 
Wechselstrom und schalten Selbstinduktion 
(L) und Kapazität (C) ein, so ist 


diz 


eg N IL nn ena Zi) an 
Yır+y+(az — ac) 


ac 


Eine Änderung des Mikrophonkontaktes 
um d k' bewirkt eine Anderung der Strom- 
stärke: 


Heft 19. ppa Aue 


1 en 
ale. 
1 
und alL-— TE 
p = arctg > =0; 
also: ._  esinat d R'. 
di =— (R+ R'P i 


Haben wir also in einem Stromkreise 
Resonanz, so besteht sie auch für die 
Sprechströme, deren Träger der betreffende 
Wechselstrom ist. Die \Vechselströme, 
welche als Träger der Sprechströme wir- 
ken, müssen aber eine so hohe Frequenz 
haben, daß sie die Telephonplatte nicht 
hörbar erregen. 


£, 


Le 
Abb. 13, 


In der Abb. 13 ist die Schaltung für 


‚zwei gleichzeitige Gespräche angegeben. 


E,, E, bedeuten die Wechselstrom-Quellen, 
L,, La die Selbstinduktion, 

M,, M, die Mikrophone, 

T,, 7, die Fernhörer, 

C\, C, die Kapazitäten. 


Die mit gleichen Zahlen versehenen 
Buchstaben gehören zu einem abgestimmten 
Stromkreise.. Die Abstimmung erfolgt am 
besten durch Probieren. 

Verfasser benutzte einen Satz von fünf 
Schwingungen. Ein sehr geringes Mithören 
war zwar zu vernehmen, das lag aber daran, 
daß die Wechselströme nicht reine sinus- 
förmige waren, und daß sie in ihrer Wechsel- 
zahl nicht allzu sehr voneinander abwichen. 

Nach den Versuchen des Verfassers 
können auch die schwingenden Entladungen 
der Kondensatoren angewendet werden, 
insbesondere wenn man die Dämpfung auf 
ein kleines Maß herabsetzt, um ihre störende 
Wirkung auf das Abstimmen möglichst zu 
verringern. Dieses Verfahren emptiehlt sich 
auch deshalb, weil es auf leichtem Wege 
Schwingungen von verschiedener Frequenz 
darzustellen erlaubt. 

Das Poulsensche Verfahren zur Erzeu- 
gung ungedämpfter Schwingungen, welches, 
wie Poulsen angibt („ETZ“ 1906, S. 1041), 
Schwingungen auch von einer Million 
Wechselzahl in einer Sekunde darzustellen 
gestattet, ermöglicht bei Benutzung einer 
gegebenen Netzspannung die Anwendung 
von Wechselströmen, deren Frequenz um 
z. B. je 10.000 bis 15 000 Schwingungen von- 
einander verschieden sind. Durch Trans- 
formation kann die Spannung dieser Wech- 
selströme beliebig herabgesetzt werden. 
Untersuchungen, die Verfasser jetzt weiter 
anstellt, zeigen, daß das oben beschriebene 
Verfahren des Mehrfach-Fernsprechens für 
oberirdische Fernleitungen wie für Kabel 
von großer Bedeutung seın wird. Insbe- 
sondere gestattet es auch eine Ausnutzung 
der schon im Betriebe befindlichen Linien 
in weit größerem Maße als irgend eine 
andere jetzt benutzte Schaltung. 


; € 
CiS 


(kR + my n | ee Sd ) 


+(R+R) (e+ R)? + (a L= 


/ ER 1y 
e+ epar- a coslat—y)dgy 


1 =, ; \ I | 
acl ed (es) 


Zusammenfassung: 


j tung der elektrischen 
ird auf die Bedeutung eleke 
Ei bei Anwendung vol wu, 
her Erde uenz, für das Mehrfach-Fernsprec yen 
a Vorteile des Verfahrens hingewiesen. 
u 


MMM 


i tandes 
Messung des Isolationswiders | 
und der Kapazität der einzelnen Leiter 
von Wechselstrom - Anlagen während des 
Betriebes. 


Von Dr. Johann Salıulka, 


aus dem Elektrotechnischen Institut der 
Technischen Hochschule in Wien. 


(Fortsetzung u. Schluß von S. 459) 


Messung der Kapazität und des Verlust: 
widerstandes gegen Erde einer einphasigen 
Anlage während des Betriebes. 


Als Unbekannte mögen folgende Grüßen 
eingeführt werden: 


1 
u y=pC; 
Y: =P C3. 


Zur Bestimmung derselben sind vier 
Gleichungen erforderlich. Bei Anlagen mit 
symmetrischen Fernleitungen, das ist in 
dem Falle, wenn keine konzentrischen Kabel 
angewendet sind, kann man C, = C, und da- 
her auch y, =y, Setzen; in diesem Falle hat 
man nur drei Unbekannte und braucht da- 
her nur drei Gleichungen. Die Unbekannten 
lassen sich in verschiedener Art bestimmen; 
von den nachfolgend beschriebenen Messun- 
gen halte ich auf Grund der gemachten Er- 
fahrungen die zweite Art als die am besten 
anwendbare. 


Erste Art der Messung. 


An der Anlage. werden die Betriebs- 
spannung e und außerdem die Spannungs- 
differenzen &,, & zwischen den Leitungen 
und der Erde gemessen; hierauf wird zwi- 
schen eine Leitung, z. B. 2}, und Erde ein 
Widerstand w, geschaltet, welcher von sol- 
chem Werte sein muß, daß die Spannungs- 
differenz zwischen der Leitung und Erde 
merklich geändert, aber nicht null wird; die 
nun herrschenden Spannungsdifferenzen e, 
&), & werden neuerlich gemessen. Aus den 
gemessenen Größen ergeben sich die vier 
Unbekannten. Um die Gleichungen aufzu- 
stellen, zeichnet man in einem geeigneten 
Maßstabe die den Spannungsdifferenzen e, 
&), &; beziehungsweise e, &', &,' entsprechen- 
den Dreiecke und mißt mittels des Trans- 
porteurs den Winkel œ zwischen £, & be 
ziehungsweise g' zwischen &,'. Die gesam- 
ten von den Leitungen Lı, L, zur Erde 
fließenden Ströme müssen bei beiden Ver- 
suchen zur Resultierenden null geben. ES 
müssen daher die Summen der Komponen- 
ten der Ströme nach zwei aufeinander senk- 
rechten Richtungen gleich null sein: als die 
eine Richtung möge (siehe Abb. 4, 8. 458) 
die Richtung von &,, als zweite die darauf 
senkrechte Richtung gewählt werden. Man 
erhält entsprechend dem ersten Versuche 
die Gleichungen: 

ii cos 0 + i' cos 90 + i, COs Q 
+ i” cos (90+ 9) =0. 
i, cos 90 + i' cos 0 + i, cos (4 — 90) 
pi" cosp =0. 

Setzt man mit Rücksicht auf die 8° 
wählten Unbekannten: 

ze, "ze 


. ui 
e ı = tz Y2? 


-h 


9. Mai 1907. 


TI TT 


und setzt man für die Spannungsdifferenzen 
und die Funktionen des Winkels $ die be- 
kannten Werte ein, so hat man zwei Be- 
stimmungs-Gleichungen. Zwei weitere Glei- 
chungen entsprechen dem zweiten Versuche, 
s 1 
wobei aber statt x, zu setzen ist (za + T ) da 
1 
zu f, der Widerstand w, parallel geschaltet 
ist. Man erhält daher die vier bezüglich der 
Unbekannten linearen Gleichungen: 


t xı 0 F E COS O. Ta 
+e, cos (O +g). y =0... (l 


O+ £1 Y1 + £ CO8 (p — 90) . xa 
ECOS P. Y=0... . (2 


1 
l E (z+ 5) +0 + Eg Cos y' -Xa 
+ é, cos (90 + g'). y =0. .. (3 


0+ Yi t Er Cos (Y' — 9) . x 
+84 c0Sg'.=0.... (4 


Aus den berechneten Werten der Un- 
bekannten ergeben sich, da die Perioden- 
zahl bekannt ist, unmittelbar die gesuchten 
Werte fi, fs, Ci, Cs. Wenn die Anlage nur 
symmetrische Fernleitungen enthält, kann 
man y, = y, setzen und braucht nur drei 
Gleichungen aufzulösen. 


Für Hochspannungs-Anlagen und aus- 
gedehnte Sekundärnetze kann man als 
Widerstand w einen l,aampenwiderstand 
nach Art des in Abb. 14 gezeichneten ver- 
wenden; mittels einer 

Schaltkurbel kann 
man die Zahl der ein- 
geschalteten Lampen 
verändern. Die letz- 
ten Stufen des Wider- 
standes können aus 
Drähten bestehen, Aus 
den Ablesungen an 
dem elektr statischen 
Voltmeter V und 
Strommeter A ergibt 
sich der Wert des 
Widerstandes w. Für 
Hausinstallationen ge- 
nügt als Widerstand 
w ein Stöpsel-Wider- 
standskasten. 


Anstatt zwischen eine Leitung und Erde 
einen Widerstand zu schalten, könnte man 
auch einen Kondensator einschalten; es 
müßte jedoch der der herrschenden Perio- 
denzahl entsprechende Wert der Kapazität 
desselben bekannt sein, und unter Umstän- 
den auch der hysteretische Widerstand des 
Kondensators berücksichtigt werden. Aus 
diesem Grunde ist es einfacher, einen be- 


kannten Widerstand zwischen die Leitung 
und Erde zu schalten. 


Aus den nach dem beschriebenen Ver- 
fahren ausgeführten Messungen, wobei nur 
ein elektrostatisches Voltmeter verwendet 
wurde, ging hervor, daß die Winkel @ be- 
siehungsweise Y' nicht hinreichend genau 
bestimmbar sind, weil die von den Span- 
Nungsdifferenzen gebildeten Dreiecke sehr 
stumpfwinklig sind. Die Ungenauigkeit der 
Winkel $ und g' hat zur Folge, daß in den 
Bestimmungs-Gleichungen die Koeffizienten 
der Glieder, welche die zur Richtung von g, &' 
senkrechten Stromkomponenten darstellen, 
ebenfalls ungenau sind, weshalb die Werte 
der Kapazitäten C C, nur ungenau erhalten 
werden. Bei Anwendung des Verfahrens 
Müßte man, um die Fehler möglichst zu 
verringern, die Spannungsditferenzen mittels 
dreier, genau geeichter Voltmeter gleich- 
zeitig wiederholt messen und die Mittel- 
werie aus mehreren Ablesungen zur Berech- 
nung der Unbekannten benutzen. 


Widerstand zur kinschaltung 
zwischen eine Leitung uud 
Erde. 


Abb. 14. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Hoeft 19. 


Zweite Art der Messung. 


Zur Berechnung der Unbekannten wer- 
den stets nur die Verhältnisse der Potential- 
differenzen der Leitungen gegen die Erde, 
die genau bestimmbar sind, benutzt. Man 
mißt zunächst die Spannungsdifferenzen 
E€, & bei unveränderter Anlage, hiernach 
die entsprechenden Spannungsdifferenzen 
€)‘, &3 nach Schaltung eines Widerstandes w, 
zwischen die Leitung L, und Erde, dann 
die Spannungsdifferenzen &,', &, nach An- 
schaltung eines anderen Widerstandes w,' 
zwischen L, und Erde, endlich die Span- 
nungsdifferenzen &,'', & nach Schaltung 
eines Widerstandes w, zwischen die andere 
Leitung L, und Erde. In jedem einzelnen 
Falle kann man das Verhältnis der Span- 
nungsdifferenzen gleichsetzen dem Ver- 
hältnis der Impedanzen, welche den von 
den Leitungen zur Erde fließenden resultie- 
renden Strömen entsprechen, und erhält da- 
her vier Gleichungen für die Unbekannten. 
Falls die Fernleitungen der Anlage symıne- 
trisch sind, wenn also C} = C} gesetzt wer- 
den kann, so hat man nur die Messungen 
an der unveränderten Anlage und bei An- 
schaltung der Widerstände w, beziehungs- 
w, zu machen und nur drei Gleichungen 
aufzulösen. 

Aus Abb. 4 (S. 458) ersieht man, wie J, 
durch i,, und der gleich große Strom J, 
durch i,, i" ausdrückbar ist. Benutzt man 
die früher eingeführten Bezeichnungen, so 
erhält man hieraus die Gleichungen für die 
Unbekannten: 


E [x t y) E= er +] #8 eo 


2 
&° (=: + 3 + n| = e? [e ty] . (6 
u9 lẹ 2 2 2 2 
ti | at es + y =" t y . (7 


9 +} (EE p 1 2 7 
Ea? [etH y] Se (22 + a + y| . (8 


Die Berechnung der Unbekannten ist in 
diesem Falle etwas komplizierter als nach 
der ersten Art der Messung; man geht 
zweckmäßig in folgender Art vor. Nach 
Einsetzung der speziellen Zahlenwerte wer- 
den die Gl. (5), (6), (7) durch die auf der 
rechten Seite stehenden Quadrate der Span- 
nungsdifferenzen dividiert; hierauf subtra- 
hiert man die Gl. (5) und (6), sowie (5) und 
(7), und erhält so zwei Gleichungen, in 
welchen die Unbekannten x,, Yy nicht mehr 
vorkommen. Aus diesen eliminiert man 
die Größe (r? +y) und erhält dadurch 
eine bezüglich x, lineare Gleichung, aus 
welcher man x, berechnet. Durch Sub- 
stitution des erhaltenen Wertes in die durch 
Subtraktion der Gl. (5) und (6) erhaltene 
Gleichung erhält man den Wert von yı. 
Aus der Gl. (5) erhält man hierauf den Wert 
von (æ + y) und durch Substitution dieses 
Wertes in die Gl. (8) ergibt sich eine be- 
züglich x, lineare Gleichung. Aus dieser 
berechnet man x», worauf sich mit Be- 
nutzung des bekannten Wertes von (x + y?) 
auch y, ergibt. 

Beispiel. Die nachfolgende Messung 
bezieht sich auf den sekundären Kreis 
eines Transformators von etwa 220 V 
Klemmenspannung und 1 KW Leistung. 
Der sekundäre Kreis war nur durch eine 
unmittelbar an den Transformator geschal- 
tete Lampenbatterie gebildet. Die Verlust- 
widerstände und die Kapazitäten der Lei- 
tungen gegen Erde waren künstlich durch 
eingeschaltete Widerstände und Kondensa- 
toren gebildet. Aus dieser Messung sollte 
ersehen werden, mit welcher Genauigkeit 
die zu messenden Größen bestimmt werden 
können. Um den Einfluß der Spannungs- 
schwankungen zu verringern, wurden, da 


486 


— mm nn mn Í 
m m ne nn U. 


die Spannungsdifferenzen der Reihe nach 
mittels desselben elektrostatischen Volt- 
meters gemessen wurden, die Ablesungen 
vierinal gemacht und die Mittel genommen. 
Es wurden folgende Werte erhalten: 


& = 117,81, £, = 108,91. 
Nach Ausschaltung von 
w, = 7000 Ohm 
zwischen L, und Erde war. 
&,' = 103,92, p = 125,25; 
Nach Ausschaltung von 
w,’ = 3000 Ohm 
zwischen L, und Erde war 
& = 88,88, &,' = 141,92. 
Schaltet man zwischen L, und Erde 
w, = 5000 Ohm, 
so war 
& = 135,89, &, = 91,13. 


Aus den obigen Gleichungen erhält 
man die Werte: 


0,3727 0,2061 
rg 0 Ne 

0,3778 0,2636 
Ti oa Y:= 103 


Da der Wechselstrom die Periodenzahl 
50 hatte, so folgt: 


fı = 2683 Ohm, 
f» = 2617 Ohm, 
C, = 0,656 Mikrofarad, 
C, = 0,840 Mikrofarad. 


Die Sollwerte waren: 


fı = 2972 Ohm, 
fa = 2925 Ohm, 
"= 0,6 Mikrofarad, 
C, =0,9 Mikrofarad. 


Daß sich die Verlustwiderstände der 
Leitungen gegen Erde etwas kleiner er- 
gaben als die Sollwerte ist erklärlich, weil 
die sekundäre Wicklung des Transforma- 
tors nicht einen unendlich großen Isolations- 
widerstand hat. Die Kapazitäten hätten 
sich etwas größer ergeben sollen als die 
Sollwerie, weil die sekundäre Wicklung des 
Transformators auch Kapazität gegen Erde 
hat; anderseits sind aber im Wechselstrom- 
Betriebe die Kapazitäten etwas kleiner als 
die bei Verwendung von Gleichstrom ge- 
messenen Werte; beide Einflüsse mögen 
sich das Gleichgewicht halten. Man ersieht 
aus den erhaltenen Werten, daß die zu 
messenden Größen wohl nicht genau, aber 
doch angenähert bestimmbar sind. 


Dritte Art der Messung. 


Man schalte zwischen eine Leitung und 
Erde einen Widerstand w,, der so zu wählen 
ist, daß die Summe der Potentialditferenzen 
&, & der Leitungen gegen die Erde gleich 
ist der Betriebsspannung e. Hierauf schaltet 
man zwischen die zweite Leitung und Erde 
einen Widerstand w, und ändert den zwi- 
schen die erste Leitung und Erde geschal- 
teten Widerstand in w,' ab, sodaß wieder 
die Summe der Spannungsdifferenzen El, E 
der Leitungen gegen die Erde gleich ist 
der Betriebsspannung. Aus jedem Versuche 
ergeben sich zwei Gleichungen, da einer- 
seits das Verhältnis der Impedanzen gleich 
ist dem Verhältnisse der Spannungsdiffe- 
renzen der Leitungen gegen die Erde, und 
da anderseits die Phasenverschiebungs- 
Winkel a, und æ, zwischen den resultieren. 
den Strömen, die von den Leitungen zur 


- "m m a ‘M 


- — — = —— a —. 


- = -— =æ =- — 


486 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907 Be rue 
=z a M IM Saer 0 a n en 


Erde fließen, und den zugehörigen Span- 
nungsdifferenzen gleich groß sind, sodaß 


ist. Das in Abb. 4 (8. 458) von den Seiten 
&, &, € gebildete stumpfwinklige Dreieck 
wird demnach bei beiden Versuchen in eine 
Gerade verwandelt. Bei Ausführung der 
Messungen muß man den zwischen eine 
Leitung und die Erde geschalteten Wider- 
stand stets anfänglich sehr groß wählen 
und stufenweise verkleinern; dabei kann 
es vorkommen, daß (s; + &,) vergrößert, an- 
statt verkleinert wird; in diesem Falle muß 
man den Widerstand zwischen die andere: 
Leitung und Erde schalten. Wenn man den 
richtigen Wert des Widerstandes gefunden 
hat, sodaß 
+ Ee 


ist, und hierauf den Widerstand noch mehr 
verkleinert, so wird wieder (&, + &,) größer 
als e. Dies bildet einen Übelstand bei der 
Messung, weil man aus einem einzelnen 
Versuche nicht beurteilen kann, ob der 
Widerstand zu groß oder zu klein gewählt 
ist, und hierzu eine Reihe von Beobach- 
tungen erforderlich ist. Ich halte daher 
diese Art der Messung nicht für gut. 


Vierte Art der Messung. 


Man beobachtet die Spannungsdifferenz e 
der Leitungen und die Spannungsdifferen- 
zen &, & derselben gegen Erde. Hierauf 
ändert man e in e' ab, das z. B. um einige 
Prozente kleiner sein möge; die Spannungs- 
differenzen der Leitungen gegen Erde wer- 
den dadurch auch kleiner. Schaltet man 
nun zwischen eine Leitung, z. B. L, und 
Erde einen Widerstand w, so sinkt die 
Spannungsdifferenz zwischen dieser Leitung 
und Erde noch mehr, während die zwischen 
der anderen Leitung und Erde erhöht wird. 
Durch passende Wahl des w, kann erreicht 
werden, daß die letztere Spannungsdifferenz 
wieder auf den früheren Wert «, erhöht 
wird; die Spannungsdifferenz zwischen L, 
und Erde sei hierbei &,‘. Der resultierende 
Strom, welcher von Z, zur Erde fließt, muß 
in beiden Versuchen gleich groß sein und 

leich sein dem von L, zur Erde fließenden 
trome. Dadurch erhält man zwei Bestim- 
mungsgleichungen. Schaltet man bei der- 
selben Betriebsspannung e' den künstlichen 
Fehlerwiderstand zwischen L, und Erde, so 
kann man durch passende Wahl desselben 
erreichen, daß sich die Spannungsdifferenz 
zwischen L, und Erde auf den ursprüng- 
lichen Wert s, erhöht; es sei hierbei die 
Spannungsdifferenz zwischen L, und Erde 
gleich &' und der Wert des Widerstandes 
gleich w. Dieser Versuch liefert eine dritte 
Bestimmungsgleichung, da der von L, zur 
Erde fließende Strom so groß ist als der 
ursprünglich von L, zur Erde fließende 
Strom. In dem Falle, wenn die Fernleitun- 
gen symmetrisch sind, braucht man keine 
weitere Gleichung. Eine vierte Gleichung 
kann man, wenn erforderlich, dadurch er- 
halten, daß man bei der Wahl der ursprüng- 
lichen Betriebsspannung e zwischen die 
eine Leitung und Erde einen Widerstand 
schaltet und das Verhältnis der Spannungs- 
differenzen der Leitungen gegen Erde be- 
obachtet. Wenn man sich auf den Fall der 
symmetrischen Fernleitungen beschränkt, 
so hat man folgende Gleichungen auf- 
zulösen: 


E? [1 + yt] = ep lee tH yA - - - 09 
1\2 
£? (+ w) +y = éx [x +y] (10 
1 2 
artnet y) +y) a 
Aus denselben eliminiert man zunächst 
die Größe (x, + y), hierauf aus den zwei 


i ie Größe 
sich ergebenden Gleichungen die 
(+ Y und erhält dadurch eine TEE 
welche bezüglich x, und s, linear ist. E 
den Gl. (9) und (10) eliminiert man die Un 
bekannte 


u 
Yè =Y 


und erhält dadurch eine zweite Gleichung, 
welche nur x, und x, enthält. 
beiden Gleichungen rechnet man 1 und 5 
aus. Zur Ausführung der Messungen sind 
bei Anwendung des Verfahrens zweck- 
mäßigerweise zwei elektrostatische Volt- 
meter zu benutzen. Dieses Verfahren habe 
ich nicht praktisch erprobt; es dürfte sich 
aber kein Übelstand ergeben, da ebenso 
wie bei der zweiten Art der Messung nur 
Verhältnisse von Spannungsdifferenzen be- 
obachtet werden. 


Aus den 


Potentialverteilung bei einer dreiphasigen 


Anlage. 
Bezüglich dreiphasiger Anlagen (Abb. 15) 


haben bereits Prof. A. v. Ellinghausen 
und G. Ossanna in dem angeführten Auf- 
satz gezeigt, wie die Potentialverteilung von 


Drehstrom-Anlage. 
Abb. 15. 


den Isolationswiderständen f,, f,, fa und Ka- 
pazitäten C1, C2, C, der Leitungen L,, L,, Lg 
gegen Erde abhängt. Statt der Isolations- 
widerstände hat man wieder die Verlust- 
widerstände der Leitungen gegen Erde zu 
setzen. 
stellt der Knotenpunkt O gleichzeitig die 
Erdverbindung vor, die Vektoren O L, O L, 
OL, stellen die Spannungsdifferenzen «,, 
£», & zwischen der Erde und den Leitungen, 


In dem Polardiagramm (Abb. 16) 


Potentialverteilung in einer Drehstrom-Anlage. 
Abh. 16. 


die Verbindungslinien L, L,, La Lg, Lg L, die 
Betriebsspannungen e,, e,, to zwischen den 
Hauptleitungen vor. Man kann sich unter 
diesen Strecken, welche sich ebenso wie 
die Vektoren im Polardiagramm im Sinne 
der Uhrzeigerbewegung drehen, auch die 
aufgerollten Wicklungen der Verbrauchs- 
apparate vorstellen. Der Winkel zwischen 
E, & Sei mit Pz, der zwischen &,, & mit Q, 
und der zwischen z,, & mit p, bezeichnet. 
Da e,, €, eg bekannt sind, so ist auch das 
Dreieck L, L L in Abb. 16 bekannt. Von 
den &,, &,, &; braucht man nur die beiden 
größten zu messen und erhält mit Benutzung 


Heft 19. i 


en 
—n—— 


-—— ~ 7 Lemara 


: en 
ek L Tals 
Punkt © innerhan des Punktes O mub 
Für die Bestimmung ößten Spannungs- 
man deshalb die zwei gT Leitungen und 
differenzen N re Dreieck 
Erde benutzen, IATA 

; winklig ist und daher 
ee m genanesten bestimm- 
bar ist. Nach Erhalt des Punktes O kann 

. : mittels eines 
man die Winkel Qı; Ps fs Verlust. 
Transporteurs &bmessen. Den er 
widerständen fi, fz, fs der Leitungen gegen 
die Erde entsprechen Im Polardiagramm 
(Abb. 16) Ströme ü,, tz, Íg, welche mit den 
Vektoren £, £p, € IN der Phase koinzidieren; 
den Kondensatoren C1, Ca, Cg entsprechen 
Ladeströme i’, i", i, welche in bezug auf 
die Vektoren &,, €z, & um 90° in der Phase 
voraneilen. Die Resultierende der sechs 
Ströme muß in jedem Augenblick gleich 
null sein. Wenn man zwischen eine Lei- 
tung und Erde einen Widerstand schaltet, 
so ändern sich sofort die Spannungsdiffe- 
renzen zwischen den Leitungen und der 
Erde und in entsprechender Weise auch 
die Lage des Punktes O in der Abb. 16; die 
erwähnten sechs Ströme werden auch ge- 
ändert, müssen aber wieder als resultieren- 
den Strom null geben. Diese Beziehung 
ermöglicht, die Gleichungen für die Berech- 
nung der Unbekannten aufzustellen. 

Ich möchte auch bezüglich der drei- 
phasigen Anlagen darauf aufmerksam 
machen, in welcher Weise in den Ver- 
brauchsapparaten die Stellen wandern, wel- 
che die Potentialdifferenz null gegen Erde 
haben. In Abb. 16 kann man sich unter den 
Strecken e,, €, e; auch die ausgestreckten 
Wicklungen der Verbrauchsapparate vor- 
stellen. Die Stellen mit Potential null gegen 
Erde sind stets dort vorhanden, wo die 
horizontale Gerade H H' das im Polardia- 
gramm umlaufende Dreieck e, e e; schnei- 
det; die für jeden Verbrauchsapparat sich 
ergebenden zwei Nullpunkte wandern in 
der Zeit einer Periode in den Wicklungen 
des Verbrauchsapparates vollkommen herum. 
In dem Augenblick, wenn eine der Strecken 
ei» €, &; im Polardiagramm eine Lage er- 
langt, in welcher sie‘parallel ist zu HH', 
haben alle Punkte der entsprechenden Wick- 
lung die gleiche Potentialdifferenz gegen 
Erde. In dem in Abb. 16 dargestellten Zeit- 
‘punkte haben alle Verbrauchsapparate, be- 
ziehungsweise die entsprechenden Wicklun- 
gen, welche an e, angeschlossen sind, und 
auch die Leitungen L,, Lg die gleiche nega- 
tive Potentialdifferenz gegen Erde, wobei 
in diesem Augenblick zwischen den Leitun- 
gen L, L, keine Potentialdifferenz besteht; 
in den beiden anderen Zweigen des Dreh- 
strom-Gebildes sind Nullpunkte des Poten- 
tials vorhanden, welche den Schnittpunkten 
von H H' mit e,e, entsprechen. 


der zuge 


Messung der Kapazität und des Verlust: 
widerstandes gegen Erde der Leitungen 
einer Drehstrom - Anlage während des Be- 
triebes. 
Als Unbekannte mögen die Größen an- 
geführt werden: 


Er, y =P; 
1 

Cam pi Y, = P C3; 
1 

BE Ys = P Cs- 


Zur Berechnung der Unbekannten ser 
sechs Gleichungen erforderlich. D& laosa 
bei Drehstrom-Anlagen die Fornleitung” 
gewöhnlich symmetrisch angeordnet 5 die 
kann man die Annahme machen, da ind: 
Kapazitäten C, C} C, gleich groß Sin” 
dann ist 


„Tr 
u 


aN , 
lerk i i 
Tkig i. 
en Je 
eitr 
Mirige, 
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likte: I 
Dit: 
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dës: 


Er 


a Te! 
[at 


de 


ine 


halb des Spannungsdreiecks im Vergleich 


a ST Pe u = In Be erregen 


9. Mai 1907. 

In diese Gleichungen hat man für die 
Spannungsdifferenzen und Funktionen der 
Winkel die speziellen Zahlwerte einzusetzen, 
und erhält dadurch sechs bezüglich der Un- 
bekannten lineare Gleichungen, aus welchen 
sich die Unbekannten der Reihe nach leicht 
eliminieren und berechnen lassen. In dem 
gewöhnlichen Falle einer Anlage mit sym- 
metrischen Leitungen macht man nur die 
zwei Messungen, auf welche sich die ersten 
vier Gleichungen beziehen, und zieht in 
den Gleichungen die Glieder mit Yo Y2 Yz 
zusammen; man hat dann nur vier lineare 
Gleichungen mit vier Unbekannten aufzu- 
lösen. 

Beispiel. Die nachfolgenden Meß- 
ergebnisse beziehen sich auf das Drehstrom- 
Lichtnetz des Elektrotechnischen Instituts 
der Technischen Hochschule in Wien. Da 
die Leitungen symmetrisch angeordnet sind, 
waren nur vier Unbekannte aus vier Glei- 
chungen zu berechnen. Der Nachprüfung 
halber wurde aber auch ein Widerstand Ws 
zwischen L, und Erde geschaltet und die 
gesuchten Größen nochmals berechnet. Die 
Periodenzahl des Wechselstromes beträgt 
50 in der Sekunde. Alle Spannungsdiffe- 
renzen wurden der Reihe nach mittels des- 
selben elektrostatischen Voltmeters ge- 
messen; die Ablesungen wurden nur einmal 
gemacht. 


Yi = Ya = Ya; 


und man braucht zur Bestimmung der vier 
Unbekannten nur vier Gleichungen. 


Art der Messung. 


Um die Gleichungen aufstellen zu kön- 
nen, hat man bei unveränderter Anlage die 
Betriebsspannungen e,, ez, eg und die Span- 
nungsdifferenzen s,, &, & zwischen den Lei- 
tungen und Erde zu messen; von den letz- 
teren Spannungsdifferenzen braucht man nur 
die zwei größten zu messen. Aus den er- 
haltenen Werten ergibt sich das Spannungs- 
dreieck gemäß Abb. 16 und die Winkel q, 
Pı, Ps- Hierauf schaltet man zwischen eine 
Leitung, z. B. L,, und Erde einen Wider- 
stand w, und mißt in gleicher Weise wie 
früher die Spannungsdifferenzen, welche 
nun mit e,, &, & bezeichnet werden mögen; 
das entsprechende Spannungsdreieck ist zu 
zeichnen und die Winkel p,'‘, P, ,' in dem- 
se'ben zu messen. Der Widerstand w, mußte 
so gewählt sein, daß der Nullpunkt O inner- 


zum früheren Falle verschoben ist, daß er 
aber weder in eine Seite noch in eine Ecke 
des Dreiecks fällt. Der Widerstand w, muß 
von gleicher Größenordnung sein, wie die 
Verlustwiderstände der Leitungen gegen 
die Erde. 

Sind die Fernleitungen der Anlage nicht 
symmetrisch angeordnet, so hat man noch 
eine gleichartige Messung in der Weise aus- 
zuführen, daß man zwischen eine andere 
Leitung, z. B. L}, und Erde einen Wider- 
stand w, schaltet und die Spannungsdiffe- 
TENZEN £", &", & beobachtet; in dem zuge- 
hörigen Spannungsdreieck seien die Winkel 
mit pi", 9", P” bezeichnet. Bei jedem Ver- 
suche messe man auch die Spannungsdiffe- 
renzen ei, €g, eg; diese können mit beliebi- 
gen, aber genau geeichten Voltmetern ge 
messen werden. Zur Messung der zwei 
Spannungsdifferenzen zwischen den Leitun- 
gen und Erde eignen sich am besten zwei 
elektrostatische Voltmeter. Bei großen 
Anlagen kann man statt der elektrosta- 
tischen Voltmeter auch Voltmeter belie- 
biger Art von hohem Widerstande benutzen. 
Falls solche Voltmeter bei kleineren An- 
lagen benutzt werden, müßten sie während 
der Versuche dauernd angeschaltet bleiben 
und die erhaltenen Resultate mit Rücksicht 
auf die Widerstände der Voltmeter korri- 
siert werden. 

Aus jedem einzelnen erhaltenen Span- 
Nungsdreieck ergeben sich zwei Bestim- 
Mungsgleichungen für die Unbekannten. Da 
nämlich die Resultierende der früher er- 
wähnten sechs Ströme gleich null sein muß, 
80 müssen die Summen der Komponenten 
der sechs Ströme in zwei aufeinander senk- 
rechten Richtungen gleich null sein, Als 
die eine Richtung möge stets die Richtung 
des &, im Polardiagramm, als die zweite 
Richtung die darauf senkrechte Richtung 


Erster Versuch. Bei unveränderter 


Anlage war: 
e, = 110,2, 
& = 622, 


e, = 110,4, 
Ep pam 70,2 , 


€g = 111,1 y 
& = 59,7 . 


Aus dem entsprechenden Spannungs- 
dreieck (Abb. 17a) erhält man: 


$9,=1161%, 9=1299%, p = 114,00. 


Zweiter Versuch. Bei Anschaltung 
von w, = 15000 Ohm zwischen L, und Erde 
war: 

e, = 110,6, 
& = 65,7, 


e, = 109,9, ex = 110,9, 
& = 89,0. 


Das &' konnte nicht unmittelbar ge- 
messen werden, weil es für den Bereich 
des Voltmeters zu klein war. Aus dem 
Spannungsdreieck (Abb. 17b) ergab sich, daß 


Prai werden. Die sechs Gleichungen &' = 46,3 

ùr die Bestimmung der Unbekannten er- l 

> sich unmittelbar aus den Abb. 15 | ist; ferner ist: 

nd 16; man erhält sie mit Benutzung der i Be De 0 
früher gewählten Bezeichnungen: j mn E MS 


E121 +O E3 £3 COB P + £3 Y2 COS (Pg + 90) + Es L3 COS Pa + Es Ys COS (Pa — 9) =0 (12 
0+ si y + E3 Xa COS (Pg — 90) + Ez Y2 COB Pg H Eg Ly COS (Pa +) + Eg Ya CO8 Pp =0 (13 

; l i i l 2 
fi (a + w) FOH Ez £3 COS Q' +8, Ya COs (P3 +90) + es £3 CO8 Pa +83 Ya copy! —90) =0 (14 


Ote l '— 90 "Ya COS Pz' 
TERROR FR u RR 


u 1 u u 
E ti HOH a" (z, + 2 ) COS P3 + E" Ya COS (Ps + 90) 
i + Eg" Lg COB Pa” F E3" Ys COS (P,” — W) =0 . (16 


Ota" yit a" (2 + 5) CO8 (P3 — 90) + E" Yg COS Pg” 
í 4 ea" £a COS (Pa +90) + éa" ya cos ga" =0 . (17 


Abb. 17a. | Abb. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 19. 487 


Dritter Versuch. Bei Anschaltung 
von w, =15000 Ohm zwischen L, und Erde 
war: 


e, = 110,1, e, = 109,7, e, = 110,3, 
&“ = 93,5, & = 60,1. 
Das &" war wegen seiner Kleinheit 


nicht meßbar; aus dem Spannungsdreieck 
(Abb. 17c) erhielt man den Wert 


E" = 50,8 
und ferner: 
Fi” = 157,99, 9"=8820, 3," = 96,99. 
Aus den beiden ersten Versuchen er- 


hält man unter Benutzung der Gl. (12), (13), 
(14), (15) die Werte: 


0,3 0, 7 
Zn As Oe ' 
0,0970 0,169% 
= ge gg 


Diesen Werten entspricht: 


fı = 197400 Ohm, 
.„ = 101100 Ohm, 
fs = 59000 Ohm, 
C = 0,106 Mikrofarad. 
Aus dem ersten und dritten Versuch 


erhält man mit Benutzung der Gl. (12), (13), 
(16), (17) die Werte: 


Potentialänderungen in einer Drehstrom-Anlage. 


17b. Abb. 17c. 


fı = 184200 Ohm, 

fa = 99000 Ohm, 

fs = 57000 Ohm, 

C = 0,108 Mikrofarad. 


Die Verschiedenheit in den erhaltenen 
Werten gibt ungefähr einen Maßstab dafür, 
mit welcher Genauigkeit die unbekannten 
Größen bestimmt werden können; die Ge- 
nauigkeit ist natürlicherweise eine geringere 
als bei Gleichstrom-Anlagen. 


Kontrolle der Anlagen während des 
Betriebes. 


Zum Zwecke einer einfachen Prüfung 
einer Anlage in bezug auf den Isolations- 
widerstand schaltet man zwischen Erde 
und eine Leitung, welche ein hinreichendes 
Potential &, gegen Erde hat, ein elektro- 
statisches Voltmeter oder anderes Volt- 
meter von sehr hohem Widerstande. Darauf 
schaltet man zu dem Voltmeter einen Wider- 
stand w parallel, der so zu wählen ist, daß 
sich das Potential der Leitung um einen be- 
stimmten Betrag, z. B. 10°/,, auf &,' ernie- 
drigt. Je schlechter der Isolationszustand 
der Leitung ist, desto kleiner muß w ge- 
wählt werden, Im Falle ein grober Erd- 
schluß in der Anlage eingetreten ist, ändert 
sich die Potentialverteilung bedeutend, so- 
daß das Voltmeter bei der Ausführung 
dieser Messung unter Umständen an eine 
andere Leitung geschaltet werden muß, als 
es bei gutem Zustande der Anlage ge- 
schaltet war. Bei einer einphasigen Anlage 
ist durch den Wert e,, bei einer Drehstrom- 
Anlage durch die Messung der Potentiale 
& £, Zweier Leiter gegen Erde die Lage 
des Nullpunktes des Poteniiales bestimmt. 
welcher mit der groben Fehlerstelle ange- 
nähert übereinstimmt. Man ersieht hieraus, 


488 


PR FIORE 


ob der Erdschluß in einem Verbrauchs- 
apparate oder in einer Fernleitung einge- 
treten ist. In letzterem Falle ist < gleich 
der Betriebsspannung zwischen der Leitung, 
an welche das Voltmeter angeschaltet ist, 
und der fehlerhaften Leitung. Schaltet man 
zwischen die Klemme, an welche die fehler- 
hafte Leitung angeschlossen ist, und die 
Erde ein Voltineter von kleinem Meßbereiche, 
so mißt man den Spannungsabfall bis zur 
Fehlerstelle und kann unter Berücksichti- 
gung der Stromstärke die Lage der Fehler- 
stelle angenäbert ermitteln. Auch der Wert x 
des Fehlerwiderstandes kann, gleichgültig 
wo sich die Fehlerstelle befindet, ange- 
nähert ermittelt werden, wenn sein Einfluß 
bedeutend größer ist als der Einfluß der 
restlichen Isolationswiderstände und der 
Kapazitäten; in diesem Falle ist 


w € 1 


und daher folgt: 


€ 
e=u(-1). 
. Ei 


Zur Prüfung des Isolationswiderstandes 
cignet sich auch die bekannte Methode der 
Messung mittels übergelagerten Gleich- 
stromes. In diesem Falle haben die Kapa- 
zitäten der Leitungen auf das Meßresultat 
keinen Einfluß; ebenso haben die Verluste 
durch dielektrische Hysterese keinen Einfluß. 


Zusammenfassung. 


Der Einfluß der Isolationswiderstände und 
der Kapazitäten auf die Spannungen, welche 
die Leitungen von Wechselstrom-Anlagen gegen 
Erde haben, wird näher erörtert. Mibt man die 
Betriebsspannungen und die Spannungen der 
Leitungen gegen Erde und wiederholt diese 
Messung, nachdem zwischen eine oder zwei 
Leitungen und Erde ein Widerstand geschaltet 
wurde, so lassen sich daraus die Isolations- 
widerstände und Kapazitäten der Leitungen 
gegen Erde ermitteln. Zum Zwecke einer ein- 
fachen Prüfung der Anlage braucht man nur 
zwischen eine Leitung und Erde einen Span- 
nungsmesser von großen \Widerstande zu 
schalten und zu ermitteln, welcher Widerstand 
zu dem Spannungsmesser parallel geschaltet 
werden muß, damit die Spannungsdifferenz der 
Leitung gegen Erde um einen gewissen pro- 
zentualen Betrag abnimmt. 


FORTSCHRITTE DER PHYSIK. 


Der Quecksilberstrahl-Unterbrecher als 
Umschalter. 


Von J. Zenneck. (Annalen d. Phys., Bd. 20, 
1906, S. 5834.) 


Stellt man bei dem Quecksilberstrahl- 
Unterbrecher der Allgemeinen klektricitäts- 
Gesellschaft dem um- 
laufenden Rohr außer 
dem vorhandenen Seg- 
mente S, (Abb. 18) ein 
zweites vom Queck- 
silber isoliertes Seg- 
ment S, gegenüber und 
verbindet es mit einer 
Klemme K, so kann 
der von K kommende 
Strom nach A, oder Ko 
weiter, je nachdem der 
durch die Düse D aus- 
tretende Quecksilber- 
strahl gegen Sı und Sy 
spritzt. Da man die 
Segmente S, und Sg 
einander beliebig nahe 
stellen kann, 80 be- 
kommt man auf diese 
Weise einen Umschalter, £ E K. 
der bei verschiedenen Der Quecksilberstrahl-Unter- 
brecber als Umschalter. 


Alb. 18. 


Versuchen (Bestimmung 
der Kapazität von Kon- 
densatoren, der Polari- 
sation einer elektrolytischen Zelle usw.) gute 
Dienste leisten kann. G. M. 


Ein schönes Vorlesungs-Experiment über 
Kraftlinien. 


Bd. 20, 1906, 
. Itz. (Annalen d. Phy8., 
Von W. Ho ( amen l 
tes 
e einen halben Bo en unec 
Siberpa e (Zink) auf den Tisch unmittelbar 
Pafluenzmaschine bin. 


Kupferdrähte und biege die freien zugespitzten 
Enden abwärts, 


der kleinen Flaschen 
en sodaß die Funken von den Elektroden 


` 
= = = = m 

ai æ- -u 

-7 


A 
Ab T___ oc... 1-0 — 
EE S CS a 
DP S 
r s 


r - 


Sichtbare Darstellung elektrischer Kraftlinien. 


Abb. 19. 


nach den aufgezogenen Messingröhren schlagen, 
so zeigt sich im dunklen Zimmer ein herrliches 
Bild leuchtender Kraftlinien auf dem Papiere 
(Abb. 19). Nimmt man statt des Silberpapiers 
unechtes Goldpapier (Kupfer), so nehmen die 
Funken statt der früheren rötlich bläulichen 
Färbung eine schöne grüne Farbe an. 


LITERATUR, 


—— 


Bei der Schriftleitung eingegangene Werke. 


(Die Schriftleitung behält sich eine spätere ausführ- 
liche Besprechung einzelner Werke vor.) 


Streifzüge durch die Blei- und Silber- 
hütten des Oberharzes. Von Dr.-ug. Karl 
Waldeck. Mit 5 Tafeln. 68 S. in 80. Verlag 
von un Knapp. Halle a.S. 1907. Preis 
3,40 M. 


Über die elektrolytische Gewinnung von 
Brom und Jod. Von Dr.sjng. Max Schlötter. 
XXVII. Band der Monographien über ange- 
wandte Elektrochemie. Mit 18 Abb. 50 S. in 8°. 
Verlag von Wilhelm Knapp. Halle a. S. 1907. 
Preis 2,40 M. Ä 


Eintrhrung in die Metallographie Von 

Dipl ng. Paul Goerens, Aachen. Mit 158 Abb. 
185 S. in Lex.-8°. Verlag von Wilhelm Knapp. 
Halle a. S. 1906. Preis 10 M. 


Elektrometallurgie des Eisens. Von Proft. 
Dr. Bernhard Neumann, Darmstadt. XXVI. Bd. 
der Monographien über angewandte Elektro- 
chemie. Mit 89 Abb. X u. 176 5. in 8%, Verlag 
von Wilhelm Knapp. Halle a.S. 1907. Preis 7M. 


Die Maschinenindustrie und ihre Gefähr- 
dung durch die Rechtsprechung. Von 
Dr. Alfons Frank. 16 S. in 8%. Verlag von 
J. PEE Freiburg i. Baden 1907. Preis 
0,60 M. 


Transformatoren für Wechselstrom und 
Drehstrom. Eine Darstellung ihrer Theorie, 
Konstruktion und Anwendung. Von Gisbert 
Kapp. Dritte vermehrte und verbesserte Auf- 
lage. Mit 185 Abb. VII u. 326 S. in 80%. Ver- 


arvon Julius Springer. Berlin 1907. Preis 
8 M. 


The Technical Year-Book 1907. Von A. C. 
Kelly und Ch. Weekes. Mit Abbildungen. 
XIX u. 399 S. in kl.-80. Verlag von Percival 
Marshall & Co. London 1907. Preis 5 sh. 


Untersuchungen über den selbsttönen- 
den Wellenstrom-Lichtbogen. Von Gustaf 
Granqvist. Mitteilungen der Königl. Gesell- 
schaft der Wissenschaft zu Upsala. Ser. IV, 
Bd. i, Nr.5. Mit 17 Abb. 62S.in 4°. Upsala 1907. 


DergewerblicheRechtsschutzinDeutsch- 
land. Vou Pat.-Anw. B. Tolksdorf, Berlin. 
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‚emeinverständlicher Darstellungen „Aus 

atur und Geisteswelt“. 164 S. in kl.-80. Ver- 
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Die Antriebsmotoren für elektrische 
Stromerzeuger. Handbuch zum Gebrauch 


für Elektrotechniker. Von Zivil-Ingenieur H. 
Spyri. Mit 92 Abb. VIII u. 230 S. in 8%. Ver- 
lag von Joh. Ambrosius Barth. Leipzig 1907. 
Preis geb. 6,60 M. 


9. Mai 1807. 
Peer 


Be 
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namik der Dampfmaschi- 


| | P Mit 17 Abb. 

Die Thon Fritz Krauss., 
Vilu 2 nn. Verlag von Julius Springer. 
Berlin 1907. Preis 3 M. 


‘schen Maschinen. Ein 
ie dynamoelektrise lektrotechnik. 
Die. Abuch für Studierende or A a 


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Von Prof. Silvanus +t. dig umge 

i n. Siebente . dig umge- 
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. F. Vesper. Heft. 
setzt von K. De = 64 Tafeln. Verlag 


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Springer. Berlin 1907. Preis geb. 3,60 M. 


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nungen auf dem Gesamtgebiete der ange- 
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Im Auftrage und mit Unterstützung des Elek- 
trotechnischen Vereins sowie mit Unter- 
stützung zahlreicher hervorragender elektro- 
technischer Firmen unter Mitwirkung voa 
Borns, Breisig, Giebe, Hartenheim, 
Kiebitz, Martens, Nösselt, opone 
und Stade herausgegeben von Dr. karl 
Strecker. 20. Jahrgang. Das Jahr 1906. 
2. Heft. 266 S. in 8%. Verlag von Julius 
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cheval, le boeuf, le moteur électrique. Le 
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Perou et à Lima. Von Prof. Emile Guarini, 
Lima. Mit 22 Abb. 28 S. in 8°. Verlag von 
un et E. Pinat. Paris 1907. Preis 
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Les forces hydrauliques et les appli- 
cations électriques au Pérou. Mon voyage 
au sud du pays. Von Prof. Emile Guarini, 
Lima. Mit 12 Abb. 24 S. in 80. Verlag von 
ae et E. Pinat. Paris 1907. Preis 
2 Fres. 


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Ausgabe. Von 2 bis 60 Pfennigen und I bis 
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nik zum Selbststudium und Unterricht. 
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tallen und Metallverbindungen (von Borchers, 
Aachen); Die Elektrochemie und ihre physi- 
kalischen Grundgesetze 
Friedrichshagen). Zweite sehr vermehrte und 
verbesserte Auflage. Mit über 140 Abb. XIII 
u. 446 S. in 8%. Verlag von G. D. Baedeker. 
Essen 1907. Preis geb. 7 M. | 


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Barreca. Mit 174 Abb. X u. 237 S. in kl.-8°. 
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Brunswick und M. Aliamet. Mit 32 Abb. 
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Villars. Paris 1907. Preis geb. 3 Frcs. 


Theorie der Kommutation in Gleich- 
strom - Dynamomaschinen insbeson- 
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und breiten Kollektorbürsten. Von 
Dr.:&ıa. Reinhold Rüdenberg, Göttingen. 
11./12. Heft des X. Bandes der Sammlung 
elektrotechnischer Vorträge. Herausgegeh 
von Prof. Dr. Ernst Voit. Mit 35 Abb. 92 S. 
in 8°. Verlag von Ferdinand Enke. Stutt- 
gart 1907. Preis geb. 1,20. 


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trotechnischen Industrie im Jahre 190. 
Herausgegeben vom Verein zur Wahrung va 
meinsamer Wirtschaftsinteressen der Ro 
schen Elektrotechnik. Bericht des Syndikus 
Dr. R. Bürner. Mit 4 Tafeln. 90 S. In 
Kommissionsverlag von Georg Siemen®. 
Berlin 1907. Preis 1,50 M. 


i Prof. 
Die Telegraphic ohne Draht. Von 
Augusto ighi und Prof. Bernhard Des a 
ə, vervollst. Aufl. Mit 312 Abb. XIV ey 
in 80, Verlag von Friedr. Vieweg i . 
Braunschweig 1907. Preis geb. 16,50 M. 


(von Danneel, 


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E 000777 


9. Mai 1907. 
nM 


Villars. Paris 1907. Preis 3 Fres. 


Frang Neumann und sein Wirken als 
Forscher und Lehrer. Von Prof. Dr. A. 
Wangerin, Halle a. S. 19. Heft der Samm- 
luag naturwissenschaftlicher und mathemati- 
scher Monographien. Mit I Abb. im Text und 
einem Bildnis. X u. 185 S. in 80. Verlag von 
Friedrich Vieweg & Sohn. Braunschweig 
1907. Preis geb. 6,20 M. 


Besprechungen. 


Die neueren Wandlungen der elektri- 
schen Theorien einschließlich der 
Flektronentheorie. Zwei Vorträge von 
Dr. Gustav Hoizmüller. Mit 22 Abb. im 
Text. VIII und 119 S. in 8°. Verlag von 
Julius Springer. Berlin 1906. Preis 3 M. 


„Ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis wird 
zeigen, daß sehr viel Lehrstoff auf einen mög- 
lichst kleinen Raum zusammengedrängt wurde“. 
Dieser Schlußsatz des Vorwortes ist völlig zu- 
treftend, aber es wird ein Zweifel erlaubt sein 
ob dies ein Vorzug ist. Ich fürchte, daß die? 
jenigen, die nicht bereits mit dem Gegenstand 
ziemlich vertraut sind, nicht aus allen Teilen 
des 116 Seiten starkeı Buches Nutzen schöpfen 
werden. Indessen, wer vieles bringt, wird 
manchem etwas bringen, und das werden auch 
die Leser desselben erfahren. 

Der Verfasser beginnt mit der Ableitung 
des Newtonschen Potentials, die, wie es in der 
Tendenz des Buches liegt, durchaus elemen- 
tar gehalten ist. Dieses Kapitel schließt mit 
der Besprechung des Begriffes Kraftfluß. 
Schwerlich wird man dem Verfasser beistimmen, 
wenn er sagt, daß das Potential deshalb einge- 
führt worden ist, weil es eine skalare Größe ist. 
Vielmehr ist’ doch bekanntlich die Einführung 
erfolgt, nachdeın Lagrange die Entdeckung 
gemacht hatte, daß die Differentialquotienten 
dieser Funktion die Krafıkomponenten dar- 
stellen. Ebensowenig ist die Äußerung genau, 
dab „dieses Potential auch als Kräftefunktion 
bezeichnet wird“. Denn Kräftefunktion ist der 
weitere Begriff und das Potential ein spezieller 
Fall derselben. 

‚, Der zweite Abschnitt behandelt das loga- 
rithmische Potential und seine hysikalischen 
Bedeutungen, die an der alöktrischen Strömung, 
an der dieser analogen Wärmeströmung und 
an dem elektromagnetischen Feld eines gerad- 
linigen Stromes aufgedeckt werden. Dabei 
werden die elektrischen Größen des Ohmschen 
Gesetzes und ihre Dimensionen nach dem elek- 
tfostatischen Maßsystem auseinandergesetzt, 
die elektroımagnetischen Einheiten werden nur 
beiläufig erwähnt. In den Augen des Ver- 
fassers scheinen die Dimensionen eine Art 
Zauber zu haben, als wenn sie eine Erklärung 
der Dinge gewährten. Niemand wird den 
Wert ihrer Kenntnis und der Dimensionen- 
Rechnung verkennen, und jeder Kundige wird 
das Verlangen des Verfassers, daß die Lehre 
von den Dimensionen in jedes physikalische 
Lehrbuch aufgenommen werde, das übrigens 
In jedem besseren Lehrbuch erfüllt ist, teilen, 
aber wenn er hinzufügt: „Sonst bleiben die 
Worte leerer Schall und Rauch“, so erscheint 
eh in nn Maße übertrieben. Nicht 
ensionen er i iff 
i Definitionen äutern die Begriffe, sondern 
, Ein dritter Abschnitt gibt eine kurze Uber- 
i (Seite 45 bis 54) über die älteren elektro- 
(ynamischen Theorien, denen die Vorstellung 
er Fernwirkungen zugrunde liegt, und daran 
schließen sich „die Theorien der Äthervermitt- 
06 die Anschauungen von Faraday und 
“axwell und die hydrodynamische Wirbel- 
theorie von Helmholtz. 
T Das umfangreichste Kapitel (Seite 77 bis 116) 
ehandelt die Elektronentheorie und gibt eine 
gute Orientierung über die Entwicklung und 
cn gegenwärtigen Stand dieses ebenso be- 
eutsamen ‚wie der Phantasie weiten Spielraum 
sewährenden Forschungsgebietes. 
i Bei einer etwaigen zweiten Auflage sollten 
erg ancherlei Ungenauigkeiten vermieden 
Wer en. So z. B. sollte es (Seite 58) nicht 
a en „die technische Einheit der Kapazität 
st gleich 9.10 absolute Einheiten des 
cgs- Systems“, sondern elektrostatische 
ie ten, denn dem cgs-System gehört ja das 
i ne magnetische Maßsystem auch an. Auch 
ana te es wohl besser sein,” statt „technische“, 
eh praktische Einheit zu sagen. Wes- 
Ta erfasser es unterläßt, die Bezeichnung 
h a Einheit, Farad, zu erwähnen, ist nicht 
piane tlich, da er doch sonst die praktischen 
no mit Namen nennt. Seite 84 sollte es 
e 7 trostatische statt elektrische Einheiten 
N en. Das Wort „Ionen“, das Verfasser richtig 
It „Wänderteilchen*“ übersetzt, leitet er selt- 


£lektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft. 


her ungerechttertig, wenn der 


„Jeder Ione“ spricht. Kalischer. 


nisse von Versuchen, welche er 


aus geschäftlichen Rücksichten gegen 


müssen glaubt. 
Das Buch zerfällt 


bewegun 


die maximalen Förderhöhen, 


neuer Zentrifugalpumpen und 
handelt. 


retischen Aufsätze 


schließt das Buch ab. 


Verfasser beginnt bei der Aufstellung der 
Gleichung mit einer drei Seiten umfassenden 
Zusammenstellung der in den Gleichungen ge- 
brauchten Bezeichnungen und stellt zunächst 
eine Druckhöhen-Gleichung auf [Gl. (1)], deren 
Ableitung vielleicht wenigstens hätte ange- 
deutet werden können, da der Zusammenhang 
der einzelnen Druckhöhen aus der Abbildung, 
auf welche bei den Bezeichnungen Bezug ge- 
Für die 
weiteren Untersuchungen der Bewegung der 
Flüssigkeitsstrahlen durch den ersten Spalt in 
das Laufrad, benutzt Verfasser die Zeuner- 
schen Gleichungen (Zeuner, Vorlesungen über 
Auch für den 
Durchgang der Flüssigkeit durch den zweiten 
Spalt und die Bewegung längs der Diffusor- 


nommen ist, nicht zu erkennen ist. 


Theorie der Turbinen, 1899). 


schaufeln werden dieZeunerschen Gleichungen 
für die Reaktion strömender Flüssigkeit in 
ruhenden Gefäßen angewandt. 


Auf diesen Gleichungen baut Verfasser so- 


dann die weiteren Untersuchungen auf. Einige 
Beispiele zur Anwendung der gefundenen 


Gleichungen werden sodann durchgerechnet 


und hieran eine Diskussion der allgemeinen 
Gleichungen angeschlossen. 

Verfasser wählt hierzu den, an sich sehr 
übersichtlichen Weg der graphischen Dar- 
stellung. Indessen scheint Abb. 6 etwas schwer 
verständlich und unübersichtlich. 

Im zweiten Abschnitt wendet Verfasser die 
abgeleitete allgemeine Gleichung sinngemäß 
an für den Fall, daß der Eintritt ohne Stoß er- 
folgen soll. Sehr instruktiv sind hierbei die 
Durchrechnungen und graphischen Darstellun- 
gen einiger Beispiele. Im dritten Abschnitt 
wird der Kraftbedarf der Pumpen an Hand der 
Gl. (149) aus Zeuners „Vorlesungen über Theorie 
der Turbinen“ abgeleitet und vom allgemeinen 
Fall zu Spezialfällen übergegangen. 

Ein besonders lesenswerter Abschnitt (4) 
ist dem Spaltüberdruck gewidmet. 

Im fünften Abschnitt werden die Gleichun- 
gen zur Berechnung einer Zentrifugalpumpe 
abgeleitet. Seite 102 heißt es: „Die Schaufel- 
kurve muß einen guten, allmählichen Übergang 
vom Eintritts- zum Austrittswinkel bilden, so- 
daß ein sanfter Übergang der Flüssigkeits- 
Geschwindigkeit erfolgen kann“. Hier ist zu- 
nächst eine theoretische Ableitung der richtigen 
Schaufelkrümmung an jeder Stelle zwischen 
Ein- und Austritt zu vermissen, wie dies in 
vortrefflicher Weise von Prof. Lindner für 
Ventilatorenschaufeln („Zeitschr. d. Vereins 
Deutscher Ingenieure“, 1891, S. 576 ff.) ausge- 
führt ist. Nach ihm soll die Schaufelkrümmung 
derartig ausgeführt werden, daß für alle Puukte 
der Schaufelkurve die Gleichung besteht: 


tE f = Konst., 
worin r den Halbmesser an irgend einer Stelle 
und s der vom Halbmesser und der Schaufel- 
komponente an derselben Stelle eingeschlossene 
spitze Winkel ist. Es wäre sehr interessant, zu 
erfahren, ob dieses Gesetz auch für Schleuder- 
pumpen gültig ist, beziehungsweise welche 


samer Weise von fnuı, in Bewegung setzen, ab; 
natürlich kommt es von eva, gehen, her, dessen 
Particip. Praes. neutr. io» lautet, und es ist da- 

Verfasser 
(Seite 95) das Wort weiblich pimmt und von 


Zur Theorie der Zentrifugalpumpen. Von 
Dr. techn. Egon R.v.Grünebaum, Ingenieur. 
Mit 39 Text-Abbildungen u. 3 Tafeln. Verlag 
von Julius Springer. Berlin 1905. Preis 3 M. 


Wie Verfasser im Vorwort anführt, entstand 
seine Arbeit aus der OL Une der Ergeb- 
m Auftrage 

der Maschinenfabrik Andritz A.-G. in Andritz- 
Graz seit dem Jahre 1902 ausgeführt hatte. 
Diese Versuche waren zum Teil an älteren 
Pumpen der genannten Firma vorgenommen, 
zum Teil an Pumpen neuster Bauart, deren be- 
sonders günstige Ergebnisse Verfasser jedoch 
ie ge- 
nannte Firma Zu veröffentlichen unterlassen za 


in sechs Abschnitte, 
dessen erster die Aufstellung und Diskussion 
der allgemeinen Gleichung für die Flüssigkeits- 
durch eine Zentrifugalpumpe, der 
zweite die stoßfreien Geschwindigkeiten und 
der dritte den 
Kraftbedarf und den Wirkungsgrad, der vierte 
den Spaltüberdruck, der fünfte die Berechnung 
endlich der 
sechste die Ergebnisse seiner Versuche be- 
Ein recht vielseitiges Literatur-Ver- 
zeichnis, welches erstlich die wichtigsten theo- 
und Monographien der 
letzten 30 Jahre und sodann beschreibende 
Abhandlungen über Hochdruck - Zentrifugal- 
pumpen und Versuche mit denselben umfaßt, 


19. 489 


liche Arbeit vervollständigen. 

Höchst beachtenswert, weil mit den bis- 
herigen Anschauungen nicht recht vereinbar, 
ist die Tatsache, welche Verfasser durch seine 
Versuche auch bestätigt gefunden haben will, 
daß der Wirkungsgrad der Schleuderpumpen 
bei rückwärts gekrümmten Schaufeln sich 
wesentlich günstiger stellt als für vorwärts 
gekrümmte. Verfasser gibt (Seite 101) an, daß 
diese Frage schon vielfach in der Literatur be- 
handelt sei, und verweist auf eine Reihe dies- 
betreffender Abbandlungen von Herrmann, 
Lindner, Mollier und anderen. 

Es dürfte Verfasser bekannt sein, dab bei 
Schleudergebläsen den nach vorwärts ge- 
krümmten Schaufeln des besseren Wirkungs- 
grades wegen der Vorzug gegeben wird, 80 
von Ser, Rateau, Davidson, Wenner, 
Mortier und anderen (vergl. v Ihering, Ge- 
bläse, 2. Aufl, Kap. 5 und 11, D). Auch hier 
wäre ein näheres Eingehen auf die Gründe, 
welche bei Schleuderpumpen für die Anwendung 
rückwärts gekrümmter Schaufeln sprechen, bei 
einer späteren Neuauflage des Werkchens sehr 
erwünscht. 

Sehr beachtenswert sind endlich die Aus- 
führungen des Verfassers am Schlusse dieses 
Abschnittes über die Anwendungen von Leit- 
schaufeln. Wenn schon Jl.eitschaufeln beim 
Einlauf empfehlenswert sind, so noch mehr im 
Auslauf. Verfasser sagt hierzu: „Weitaus wich- 
tiger und nach Ansicht des Verfassers für 
Hochdruckpumpen unerläßlich sind die Leit- 
schaufelo im Diffusor. Sie sind es, welche den 
oergane von der großen absoluten Austritts- 
Geschwindigkeit aus dem Laufrade zu der 
normalen Geschwindigkeit der Flüssigkeit im 
Gehäuse und im Druckrohr zu vermitteln haben 
ie eg auch der Verfasser konnte bei Pumpen- 
Erprobungen den Unterschied in der erreichten 
Druckhöhe bei Auwendung beziehungsweise 
Hinweglassung von Diffusor-Leitschaufeln kon- 
statieren“. 

Im letzten, sechsten Abschnitt beschreibt 
Verfasser sodann die Versuchs- Anordnungen, 
welche im wesentlichen aus einem Behälter 
bestanden, aus welchem die Versuchs-Pumpen 
das Wasser saugten, um es in kurzer Druck- 
leitung in ein 3,5 m langes Holzgerinne zu 
fördern, aus welchem es über einen aus Eisen- 
blech hergestellten Überfall in das Reservoir 
zurückfloß. Bei den Versuchen wurden die zu- 
sammengehörigen Werte von manometrischer 
Förderhöhe, Wassermenge, Tourenzahl der 
Pumpe, ferner die Volt und Ampere des zum 
Antrieb der Pumpen dienenden Gleichstrom- 
Nebenschluß - Motors von 220 V abgelesen, 
sodann der Kraftbedarf und der Gesamt- 
Wirkungsgrad der Pumpen unter Berücksichti- 
gung des Motor-Wirkungsgrades und des Ver- 
lustes durch die Beier. berechnet. 
Die Versuchs-Ergebnisse endlich sind vom Ver- 
fasser auf den Tafeln 2 und 3 in graphischer 
Darstellung sehr übersichtlich und eingehend 
wiedergegeben. Vielleicht wäre eine Ergänzung 
der Kurven durch Wiedergabe der Tabellen im 
Text, wie es sonst bei ähnlichen Versuchen 
üblich ist, empfehlenswert gewesen. 

Endlich möchte ich doch für das deutsche, 
jetzt fast allgemein übliche Wort „Schleuder- 
pumpen“ anstelle der veralteten Bezeichnung 
en apa eintreten, da auch bei 
Schleudergebläsen allgemein diese Bezeichnung 
an Stelle der veralteten „Zentrifugalventilatoren“ 
üblich geworden ist. 

Das Buch zeugt von vorzüglicher Be- 
herrschung der Materie, und sind die Entwick- 
lungen klar und leicht verständlich. Es wird 
jedem, welcher sich über die Theorie der 
Schleuderpumpen näher informieren will, eine 
willkommene Handhabe bieten und kann auch 
den mit dem Bau dieser Pumpen beschäftigten 
Fachgenossen, namentlich der wertvollen Ver- 
suchs-Ergebnisse wegen, von großem Nutzen 
sein, und daher nur aufs wärmste empfohlen 
werden, v. Ihering. 


KLEINERE MITTEILUNGEN. 


Persönliches. 


Edouard Hospitalier +. 


Mit trauriger Überraschung hat uns der 
frühzeitige Tod von Professor É. Hospitalier 
erfüllt, welcher in Elektrotechniker-Kreisen 
denen er während seiner ganzen Ingenieurlauf- 
bahn angehörte, allgemein bekannt war. 
E. Hospitalier wurde nach dreitätiger anvor- 
hergesehener schwerer Krankheit im Alter von 
54 Jahren mitten aus seiner wissenschaftlichen 


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Tätigkeit, welche sich seit 25 Jahren auf das 
Studium der Elektrizitätslehre und die allge- 
meine Verbreitung dieser Wissenschaft erstreckt 
hatte, herausgerissen. 


Der Verstorbene war im Jahre 1877 aus der 
Ecole Centrale des Arts et Manufactures mit 
dem Diplom: eines Ing&nieur-möcanicien hervor- 
gegangen und fast sogleich als Redaktions- 
sekretär bei der Zeitschrift „La Lumière élec- 
trique“ eingetreten, welche damals an der 
Spitze der wissenschaftlichen elektrotechnischen 
Bewegung in Frankreich stand, und welche viel 
zur Organisation des'ersten internationalen Elek- 
trotochniker-Kongresses vom Jahre 1881 beitrug. 
Im folgenden Jahre, nachdem die Lehrkreise 
bereits auf seine Arbeiten für den Kongreß 
aufmerksam geworden waren, wurde er zum 
Profossor an der Ecole de Physique et de 
Chimie Industrielles von Paris ernannt. , Im 
Jahre 1883 begründete er die Zeitschrift „L’Elec- 
tricien“, deren Chef-Redakteur er bis zum Jahre 
1890 blieb, und welche lange Zeit in Frankreich 
der praktische Führer der elektrotechnischen 
Industrie war. Hospitalier veröffentlichte in 
dieser Zeitschrift zahlreiche Arbeiten auf den 
verschiedensten elektrotechnischen Gebieten, 
deren Gesetze er jedermann klar und verständlich 
zu machen verstand. Im Jahre 1892 gründete 
er mit Unterstützung einer Gruppe französischer 
Industrieller eine neue Zeitschrift „L’Industrie 
Electrique“ und versah den Posten als Chef- 
Redakteur bis zu seinem Tode, indem er eine 
ganze Anzahl weiterer Arbeiten veröffentlichte, 
welche stets das ihm eigene Gepräge der Exakt- 
heit und Klarheit trugen. 


Außer dieser Mitarbeit an elektrotechnischen 
Zeitschriften und am „Journal de la Locomotion 
automobile“, unter dessen Redakteuren er einer 
der bedeutendsten war, hat Hospitalier 
mehrere technische Werke veröffentlicht, von 
denen die bekannteren folgende sind: „Le 
formulaire pratique des électriciens“, welches 
bisher 20 Auflagen erlebte, „Les recettes de 
l'’ėlectricien“, „Le traité élémentaire de l’önergie 
électrique“, „Les principales applications de 
l'électricité“. Seine Lehrtätigkeit war eine 
erfolgreiche; auf der Ecole de Physique et de 
Chimie Industrielles hat er eine ganze Anzahl 
exakter und praktischer Methoden für das 
Studium der Wirkungsweise der verschiedenen 
elektrischen Apparate eingeführt. 


Von seinen Erfindungen seien erwähnt, der 
Ondograph für die Aufzeichnung des Verlaufes 
von Wechselströmen und der Manograph für 
das Studium der Druckverhältnisse in Ver- 
Denn BE moon Neben der Elektrotechnik 
beschäftigte sich Hospitalier auch erfolgreich 
mit Fragen aus dem Gebiete des Automobil- 
baues. Seine wissenschaftliche Tätigkeit rich- 
tete sich unter anderem während mehrerer 
Jahre auf die Krung der elektrotechnischen 
und mechanischen Terminologie, die Klassi- 
fikation von elektrotechnischen Größen und 
Einheiten und die Reinigung der wissenschaft- 
lichen Sprache. Über alle diese Fragen hatte 
er sehr klare und vernünftige Ideen, welche er 
auf den internationalen Elektrotechniker-Kon- 
gressen zur Geltung zu bringen verstand. Er 
nahm Teil an den Kongressen in Paris (1886), 
in Frankfurt (1891), in Chicago (1893), wo er 
offizieller Vertreter Frankreichs war, in Genf 
(1896), wo er Vize-Präsident des Kongesses war, 
und endlich in Paris (1900) wo er General- 
Berichterstatter des Kongresses war. Die tat- 
sächlich angenommene Nomenklatur ist zum 
größten Teil das Werk E. Hospitaliers, und 
man kann sagen, daß seine Tätigkeit auf diesem 
Gebiete der elektrotechnischen Wissenschaft 
die größten Dienste erwiesen hat. Er war zu 
gleicher Zeit auf eine allgemeine Verbreitung 
seiner Wissenschaft bedacht und beim großen 
Publikum und in den wissenschaftlichen, auch 
nicht elektrotchnischen Kreisen sehr angesehen. 

Hospitalier sind während seiner Laufbahn 
zahlreiche ehrenvolle Anerkennungen zuteil 
geworden, nicht nur in elektrotechnischen Ver- 
einigungen, sondern auch anläßlich von Welt- 
ausstellungen. Er war in unmittelbarer Folge 
Vize-Präsident und Präsident der Société Inter- 
nationale des Electriciens, Präsident der Société 
Technique de l’ Acetylene, Mitglied des tech- 
nischen Ausschusses des Automobilklubs von 
Frankreich usw. und bei Weltausstellungen, wo 
er häufig Mitglied der Jury war. Anläßlich 
der Turiner Ausstellung (1898) war er Preis- 
richter; im Jahre 1900 war er Berichterstatter 
für die Jury der Klasse 23 der Pariser Aus- 
stellung. Ferner war er Ritter der Ehrenlegion 
und hat vor drei Jahren von der französischen 
Akademie der Wissenschaften denGaston-Plant6- 
Preis erhalten. 

Außer auf den bisher genannten Gebieten 
war Hospitalier seit einigen Jahren als Sach- 
verständiger beim Appellationsgerichtshof in 
Paris tätig. Man kann sagen, daß auf allen 
Gebieten, welche die Elektrotechnik und den 


Automobilismus berühren, 'Hospitalier wäh- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


_ m "ALL eG al a — —— —— M —. —_ = —— 


rend der 25 Jahre seiner wissenschaftlichen 
Tätigkeit ein unermüdlicher Vorkämpfer für 
den Fortschritt gewesen ist. 


Als Privatmann war er nicht weniger ge- 


achtet und heliebt bei allen denen, welche mit 
ihm in Berührun 
würdigkeit und 


kamen, wegen der Liebens- 
er Treue seines Charakters, 
seiner geistreichen Unterhaltung und seiner 
Lustigkeit. Er war sehr Seiner und besaß 
eine außerordentliche Höflichkeit, durch welche 
er sich in Frankreich und im Auslande viele 


Freunde erworben hat. 


Sein Hinscheiden versetzt nicht nur seine 


Landsleute, welche in ihm mit Recht einen der 
8 mpathischsten Vertreter 


und einen der 
ioniere der französischen Elektrotechnik sahen, 


sondern auch alle ausländischen Elektrotech- 


niker, welche mit ihm persönlich bekannt 
waren oder mit ihm in Briefwechsel standen, 
in tiefe Trauer. A. Blondel. 


Telegraphie und Signalwesen 
mit Leitung. 


Telegraphen- und Fernsprechwesen in 
Deutschland im Jahre 1905. 


Der vor kurzem erschienenen „Statistik 
der deutschen Reichs-Post- und Telegraphen- 
verwaltung für das Kalenderjahr 1905“ ent- 
nehmen wir über die Entwicklung des deut- 
schen Telegraphen- und Fernsprechwesens die 
nachstehenden Angaben. 


Ende Ende 
1905 1904 
1. Telegraphenanstalten 32367 30017 
und zwar: 
a) Reichs-(Staats-)Telegraphenan- 
stalten . . 27507 25317 


b) Eisenbahn - Telegraphenanstal- 
ten, die zur Annahme und Be- 
förderung von Privattelegram- 
men ermächtigt sind, u. Neben- 
Telegraphenanstalten . . .. 

In Deutschland entfällt eine 
Telegraphenanstalt 

auf gakm . e 2 2 20. 16,7 18,0 
auf Einwohner . . . . 1876 !)1 880 

c) in den deutschen Schutzgebie- 
ten und in China: 

(1905) Deutsch-Ostafrika: Dar- 
es-Salam, Amani, Bagamojo, 
Bismarckburg, Kilimatinde, Ki- 
lossa, Kilwa, Korogwe, Lindi, 
Mafisifähre, Mikindani, Mohoro, 
Morogoro, Mpapua, Muansa, 
Muhesa, Pangani, Sadani, Ta- 
bora, Tanga, Udjidji u. Wugiri; 
Kamerun: Duala, Bonambasi, 
Buëa, Edea, Jabassi, Kribi, 
Lobetal, Malimba, Piantation 
und Victoria; Togo: Lome, 
Agome-Palime, Anecho und 
Noepe; Deutsch-Südwestafrika: 
Windhuk, Gibeon, Gobabis, 
Groß-Witvley, Kappsfarm, Ka- 
ribib, Kub, Okahandja, Otji- 
wero, Rehoboth, Seeis, Swa- 
kopmund und Tsumis; Karo- 
linen: Jap; Kiautschou: Tsing- 
tau; China : Kaumi, Kiautschou 
Schanghai und Tschifu 

davon mit Postanstalten ver- 
einigt - : > 2 2 2 2 2. 

Von den Reichs-Telegraphen- 

anstalten im Reichs-Telegraphen- 

gebiet wirkten: 
in ununterbrochenem Dienst . 444 425 
in verlängertem Tagesdienst . 267 280 
in vollem Tagesdienst . ; 810 842 
in erweitertem beschränktem 

Dienst. a nz 9 265 
in beschränktem Dienst 11 460 


4860 4700 


? 
. 


55 39 
45 37 


9016 
9 879 


2. Fernsprechanstalten. 


Pole Ende 
a) e R I LETDSpESc. l = > 
anstalten . . 2 2 2 . . . 259%% 2 
b) Zahi der Verbindungsanlagen on 
zwischen den Orts - Fern- 

sprechnetzen verschiedener 
Orte (mit Einschluß der Ver- 
bindungsanlagen in den Be- 
zirks - Fernsprecheinrichtun- 
1 0) DE E A E E E 
c) Zahl der Fernsprechanstalten 
In Deutschland entfällt eine 
Fernsprechanstalt 
auf okm . . 
auf Binwohnar- an Sn 
d) Zahl der an die Orts-Fern- 
sprechnetze in Deutschland 
angeschlossenen Fernsprech- 
stellen . : ae a 


6 350 
25 658 


5 787 
23 061 


21,1 23,5 
2366 !)2448 


591 973 


515 326 
!) Nach der Zählung vom 1 XII. 1900. 


1907. Heft 19. 


1 1904 Ir 

und zwar: jë 

Hauptstellen . 428713 380656 g 
Nebenstellen . Ba 155 392 129393 

a en Deu, g 172 159 ; 

öffentliche Sprechstellen . 76% 5118 1 


e) Zahl der an die Orts - Fern- ' 
sprechnetze angeschlossenen 
eilnehmer . . . . . . . 415890 369 353 y 

f) Fernsprechanstalten in den : 
deutschen Schutzgebieten u. 

in China .-. 2. 20. u. .% 
(darunter — Ende 1905 — 

23 mit Orts - Fernsprech- 
netzen: Dar-es-Salam, Baga- 
mojo, Pangani, Tau Ka 
huk, Karibib, Okahandja, r 
Swakopmund, Duala, Bonam- A 
basi, Buëa, Edea, Jabassi, ze 
Kribi, Malimba, Plantation, it 
Victoria, Lome, Anecho, . ie 
Agome - Palime, Tsingtau, i 
Hankau und Tschifu.) a 


48 37 


3. Telegraphen und Fernsprech- > d 
Leitungen. i 
-Ende 1905 Ende 1%% Br 
km km D 
a) innerhalb Deutschlands: nL 
und zwar: l 
Telegraphenleitungen . 532 225,08 523 638,2 z 
Betung n der Orts-Fern- i 
sprechnetze . . . 2114671,76 1 734476,1 
Leitungen derFernsprech- 
Verbindungsanlagen 578 467,94 499 9056,40 
Leitungen der besonderen h 
Anlagen . . . . . . 9252,97 9430,66 >21 
Leitungen der Neben- a 
Telegraphenanlagen . 1l 847,98 101217 = 
zusammen in Deutsch- 
land . 2 2 . . . . . 8235 966,73 2768 463,16 u 
b) in den deutschen Schutz- ZI 
ebieten und in China: ne 


elegraphenleitungen . 5284,72 4088,37 = 
Fernsprechleitungen 1 266,06 901,92 An 
Besondere Anlagen. 207,31 206,39 
Zusammen in den deut- 
schen Schutzgebieten 
und in China : 6 758,08 5196,68 


Im Reichs - Telegraphengebiet betrug die 


Länge > 
der oberirdischen Tele- Ence 1905 Eade oe 
graphenleitungen (mit a 


Einschluß der Kabellei- 
tungen in Städten, durch 
Tunnel, Flüsse usw.) . 410 171,14 404 386,19 
der unterirdischen Tele- 
graphenleitungen . . 
der unterseeischen Tele- 
graphen -Kabelleitungen 
avon in Ostasien 
1158,55 km; 
der Leitungen der Orts- 
Fernsprechnetze (mit 
Einschluß der Orts- 
Fernsprechnetze inden 
Bezirks-Fernsprechein- 
richtungen) . 1864 917,40 1515 140,40 


davon unterirdisch: 


1905 1367 578,00 km, 
1904 1 065 686,50 km; 

der Leitungen der Fern- 
sprech - Verbindungs- 
anlagen er 


ZahlderVerbindungsanlagen 1% 
des Reichs-Telegraphengebietes 
zwischen den ÖOrts-Fernsprech- 
netzen verschiedener Orte (mit 
Einschluß der Verbindungs- 
anlagen in den Bezirks-Fern- 
sprecheinrichtungen) . . s. > 6234 

Vermehrung gegen das Vor- 536 

jahr um .. 2.2.0.0. 387 


40 350,33 40 349,93 


11.663,66 11646,4 


503 494,46 433 611,19 
194 


4847 


4. Telegramm- und Fernsprechverkehr. 
1905 1904 
Gesamtzahl der beförderten 
Telegramme 50837315 47676608 
und zwar 
innerhalb Deutschlands . 
aus den deutschen Schutz- 


35 154571 33542 540 


ebieten und dem Aus- : 
fand nn... 7466 999 6 672 992 
an den ee 

chutzzebieten und dem 

Ausland: nn... 634 1% 5 692 304 
im Durchgan durch er 
Deutschland 7 . . . 18915650 1 768172 


Im Durchschnitt hat jedes aufgegeben 
gebührenpflichtiige Telegramm 1m inn 
Reichs-Telegraphenverkehr 

im Jahre 1905 13,25 Wörter, 


"1904 1314 » 


Mr 


9. Mai 1907. 


Gesamtzahl der von 1906 1904 
den Fernsprechanstal- 
ten vermittelten Ge- 
spräche . . - . . . 1207446753 1069 070 462 


und zwar: 


a) zwischen Sprech- 
stellen innerhalb der 
einselnen Ortsnetze 1 016 325 887 908 638 042 


b) nach außerhalb, 


zwischen Sprech- 
stellen verschiedener 
Ortsnetze . . 191 120866 160 432420 


6. Gebühreneinnahme. 


Im Kalenderjahr 
Gebühreneinnahme im 1906 1904 
Reichs - Telegraphen- M ` 

gebiet: 
aus dem Telegramm- 
verkehr ..... 
aus dem Fernsprech- 
verkehr oaa A 
Vermehrung gegen das 
Vorjahr: 
bei der Gesamt - Ge- 
bühreneinnahme . . + 12318 305 -+ 12 669 373 


36 272 802 
60 507 502 


39 692 009 
69 506 600 


oder 12,73 /o 15,06 /o 
bei den Telegrammge- 
bühren allein . . + 3319207 + 3067541 
oder 9,15%, 9,24 0/0 
bei den Fernsprech- 
gebühren allein . . + 8999098 + 9591 832 
oder 14,87 9%, 18,84 %/, 
rs. 


Elektrische Fernphotographie. 


Zwischen Berlin und München finden 
gegenwärtig Versuche mit elektrischer Fern- 
Prograp le nach dem Verfahren von Prof. 

orn statt. In Berlin sind die Apparate bei 
dem Kaiserlichen Telegraphen - Versuchsamt 
aufgestellt, das durch besondere Leitungen mit 
dem Fernamt in Verbindung steht. Prof Korn 
selbst leitet die Versuche. Sie finden in den 
Abendstunden zwischen 8 und 9 Uhr statt und 
sind für jeden Interessenten zugänglich. o.n. 


Dynamomaschinen, Transformatoren 
und Zubehör. 


Transformator mit Schaltkasten für Gruben- 
beleuchtung. 


Für Grubenbeleuchtung hat das „Sachsen- 

werk“, Licht- und Kraft-A.-G., Niedersedlitz, 
Dresden, eine Vereinigung von Transformator 
und Schaltkasten ausgeführt, welche in ge- 
drängter Form und vollkommen schlagwetter- 
sicher ausgeführt, in Abb. 20 bis 23 dar- 
estellt ist. Der Apparat enthält außer 
em Transformator die Sicherungen und Schal- 
ter für Hoch- und Niederspannung sowie die 
Kabelanschlüsse, und bietet außer seiner ge- 
drängten Bauart auch durch einfache Montage 
orzuge vor der Verwendung getrennter 
Apparate. 

Der Transformator wird in zwei Größen 
für 15 und 3 KVA und primäre Spannungen 
bis 6000 V gebaut. Er wird unter Tage auf- 
gestellt und dient hauptsächlich für Beleuch- 
tungszwecke, kann aber auch für Kraftbetrieb 

erwendung finden. Der nachstehend beschrie- 
Sa Transformator ist für Drehstrom von 50 
erioden und 2000: 120 V eingerichtet. 


Grubentransformator mit Schaltkasten, geschlossen. 
Abb. 20. 


i Abb, 2% zeigt den Schaltkasten geschlossen, 
bb. 21 geöffnet. Der obere Teil liegt mit 
einem Aingsheram laufenden Rand auf dem 
unteren Teil auf und ist mit diesem durch 
A aubenbolzen verbunden. Der untere Teil 
eat lediglich als Ölbehälter für den Trans- 
ormator. An den Selten sind taschenartig aus- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 19. 


— 


kei Vorsprünge angebracht, 
ansport erleichtern. 


innen für die Anschlüsse gespleißt. 
Die Primärwicklung des 


Grubentransformator mit Schaltkasten, geöffnet. 
Abb. 21. 


drei Sicherungen nach den beiden Niederspan- 


nungs-Kabeln für die Beleuchtungs-Stromkreise 
geführt. Diese beiden Kreise werden durch j 
einen kleinen, in der gleichen uselung wie 
die Niederspannungs-Sicherungen untergebrach- 
ten Schalter bedient. Beide Kammern sind 
durch in Scharnieren bewegliche Deckel ab- 
geschlossen, die mittels eines Gummistreitens 
abgedichtet werden. Nachdem die Verbin- 
dungen nach den Kabeln fertiggestellt sind, 
werden die oben an den Kabelflanschen befind- 
lichen Schrauben gelöst und der das Kabel 
umgebende freie Raum in den Flanschen mit 
Kompoundmassse ausgegossen. 

er Deckel zur Kammer für die Hoch- 
DDADDTDRE Di A Tungan besitst eine Verriege- 
lung (Abb. 21), die derart wirkt, daß der 
Transformator erst dann an das Hochspannungs- 
Netz angeschlossen werden kann, wenn der 
Deckel geschlossen ist. Die Einschaltung er- 
folgt durch einen Hebelmechanismus, der mit 
dem Riegel in Verbindung steht. Erst wenn 
der Deckel verriegelt ist, wird die Verbindung 
über die Sicherungen nach dem Netz und dem 
Transformator hergestellt. Umgekehrt muß die 


Abb. 2. 


Hochspannungs-Leitung erst abgetrennt werden, 
ehe der Deckel geöffnet werden kann. Man 
kann daher die Hochspannungs-Sicherungen 
ohne Gefahr leicht herausnehmen und aus- 
wechseln, da sie völlig vom Hochspannungs- 
Nets abgetrennt sind. Die Kammer für die 
Hochspannungs-Sicherungen besitzt auf beiden 


die den 


Der obere Teil besitzt, wie aus Abb. 9 bis 22 
ersichtlich, zwei getrennte Kammern. Die obere 
enthält drei Hochspannungs-Sicherungen, von 
denen die sechs Federkontakte auf Isolatoren 
im Kasten, die die Sicherungen tragenden 
Porzellanröhren am Deckel befestigt sind. Der 
Schmelzstreifen befindet sich in einer Porzellan- 
röhre, seine Enden sind an zwei außen auf die 
Röhre aufgekittete Kontaktringe geführt. Die an 
den Seiten befindlichen unteren Flanschen dienen 
zur Ein- und Ausführung des Hochspannungs- 
kabels, die oberen Flanschen zur Ausführung 
der beiden Niederspannungs-Kabel. Das Hoch- 
spannungs-Rabel wird durchgeführt und ist 


ransformators ist 
über die Hochspannungs-Sicherungen an die 
Spleißstelle, die Sekundärwicklung ist über je 


491 


— 


Seiten Öffnungen von etwa 80 qmm, die doppelt 
mit einem feinen Drahtnetz abgeschlossen sind. 
Eine Anordnung, wie sie bei der bekannten 
Davyschen cneeno ital amıpe zur Anwendung 
kommt, um einen Ausgleich der Explosionsgase 
herbeizuführen und außerdem eine leichte 
Kontrolle für gutes Aufliegen der Kontakt- 
federn zu haben. 

Von einem Eintauchen der Sicherungen in 
Öl wurde Abstand genommen, da bei dem vor- 
kommenden kleinen Energiemengen — die 
Ausschaltung ‚Beachieht bei unbelastetem Trans- 
formator — die auftretenden Funken außer- 
ordentlich klein sind und eine Entzündung von 
Gasen nicht zu befürchten war. 

Der Transformator (Abb. 23) ist für eine 
Leistung von 3 KVA bestimmt und mittels eines 
bajonettartigen Verschlusses an dem oberen 
Teile des Kastens eingehängt. Auf der oberen 
Gußplatte sitzen die Hoch- und Niederspannungs- 
Klemmen. Die Verbindungsleitungen von den 
Hochspannungs-Klemmen nach den Sicherungen 
sind an beiden Enden in Kabelösen eingelötet, 
die drei Verbindungsleitungen der Niederspan- 
nungs-Seite sind nur an der einen Seite in 
Kabelösen gelötet und treten durch Isolatoren 


Abb. 23. 


nach je drei Niederspannungs-Sicherungen, 
von denen die Leitungen über zwei Dosen- 
schalter nach den Niederspannungs - Kabeln 
gehen. Durch das Anbringen der Niederspan- 
nungs - Sicherungen wird ein Übertritt von 
Hochspannung in die Niederspannungs-Seite 
verhindert. An den Boden des Ölbehälters ist 
eine Ölablaß-Schraube angebracht und an dem 
oberen Teile eine Schraube für die Erdleitung 
vorgesehen. 
Dieser Transformator dürfte sich nament- 
lich für Beleuchtung langer Strecken unter 
Tage eignen, da er es ermöglicht, mittels des 
schwächsten Hochspannungs-Kabels, das fabri- 
ziert wird, einer verhältnismäßi langen 
Strecke ausreichende Energie zur Beleuchtung 
zuzuführen. Da die beiden Sekundär-Strom- 
kreise für je 25 Glühlampen zu 16 HK in Drei- 
eckschaltung gemessen sind und der Abstand 
der Lampen voneinander mit 20 m angenom- 
men werden kann, so ergibt das eine beleuch- 
tete Strecke von etwa 1000 m. Sn. 


Elektrische Beleuchtungs- und Kraft- 
übertragungs-Anlagen. 


Hochspannungs - Anlagen in den Vereinigten 
Staaten. 


(„Electrical Review“, New York, Bd. 50, 1907, 
S. 99, 6 Sp., 3 Abb.] 


Die Zahl der in den Vereinigten Staaten 
von Nordamerika bereits bestehenden Hoch- 
spannungs-Anlagen wird im Laufe des nächsten 
Jahres um eine zur Zeit im Bau befindliche 
weitere Anlage vermehrt, die — wenn auch 
nicht durch die Größe der auszunutzenden 
Wasserkraft — so doch hinsichtfich der Aus- 
dehnung des Netzes und der Höhe der Über- 
tragungsspannung eine der bemerkenswertesten 
Anlagen werden dürfte. Die Anlage wird von der 
„Central Colorado Power Company“ ausgeführt 
und soll im ersten Ausbau eine Maschinen- 
leistung von 30000 PS erhalten; das Kraftwerk 
wird am Gore Cafion des Grand-Flusses einem 
Nebenfluß des Colorado, westlich von Denver 
errichtet. Ein zweites Kraftwerk wird weiter 
fiußabwärts in der Nähe von Glenwood Springs 
geplant. Die Gesamtleistung wird 80000 PS 
etragen. Die Gesellschaft hat sich jedoch 
weitere Wasser zwecks späterer Aus- 
NUEuDg ee 

e Wasserzuführung zu den Kraftwer 

erfolgt durch Stollen, deren Länge für der 
Werk 6,5 km und für das zweite 16 km beträgt. 
An diese Stollen schließen sich kurs vor den 
Gebäuden Druckröhren an. Das erzielte Gefälle 


u ma > a ee a m e ë 


nn. dr a a 


En 


— — -~ + 


Stromableitung bei 1:10 V 


{RELATINWERTE) 


. und sic ist der Ansicht, daß dieser Wechsel in 


492 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft: 19. 


ist 106 und 122 m. Der Verwendung von Stollen 


für die Wasserzuführunug wird trotz der hohen 
g gegeben mit Rücksicht auf 


Kosten der Vorzu 


die erhöhte Betriebssicherheit gegenüberoffenen, 
teilweise aus Holz gefertigten Kanälen, deren 
Verwendung bei anderen ähnlichen Werken die 
Veranlassung zu mehrfachen Betriebsstörungen 
war. Die Inbetriebnahme mit wenigstens 
15 000 PS soll in 15 bis 18 Monaten erfolgen. 

‚Als Übertragungsspannung wird voraus- 
sichtlich eine solche von 80000 V gewählt, eine 
Spannung, die bis jetzt auch in den Vereinigten 
Staaten noch nicht zur VerwendungTgelangtel); 
es wäre sehr erwünscht, wenn nach Inbetrieb- 
nahme der Anlage eingehende Mitteilungen 
über die mit dieser hohen Spannung gemachten 
Erfahrungen erhalten werden könnten, als 
weiterer Beitrag zur Beurteilung) der Frage, 
ob nicht für solche und noch höhere Spannungen 
unter Umständen hochgespannter Gleichstrom 
nach der Anordnung Thury vorzuziehen ist.?) 

Das Leitungsnetz erhält im ersten Ausbau 
eine Gesamtausdehnung von rund 480 km und 
muß mit Rücksicht auf die sehr ungünstigen 
klimatischen Verhältnisse des Felsengebirges 
mit besonderer Sorgfalt erstellt werden, um 
Betriebsstörungen nach Möglichkeit auszu- 
schließen. Als Leitungsträger sind turmartige 
Stahlgerüste in Aussicht genommen,3) während 
für die Leitungen selbst Kupferkabel Verwen- 
dung finden. Bedauerlicherweise enthalten die 
Mitteilungen keinerlei Angaben über die An- 
ordnung der Leitungen, die Art der Isolatoren 
und den in Aussicht genommenen Schutz der 
Anlage gegen Blitzgefahr und statische Ladungs- 
erscheinungen, sodaß man sich ein Urteil über 
diesen Teil der Anlage in technischer Hinsicht 
nicht bilden kann. ie Lage der Werke im 
Zentrum des mit elektrischer Energie zu ver- 
sorgenden Gebietes gestattet jedoch die Ver- 
eE von Fernleitungen nicht allzugroßer 

änge. | 

ur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit wird 
darauf hingewiesen, daß das 128000 qkm große 
Gebiet ausgedehnte Minendistrikte, Eisen-, 
Blei- und Silberhütten, große Förderanlagen 
und Fabriken aller Art enthält, die an einer 
Er Kraftquelle großes Interesse daben, da 

ie 

im größten Teil des fraglichen Gebietes sehr 
hohe sind. Das Gebiet reicht im Osten bis 
Denver, im Westen bis Grand Jonction, im 
Süden bis Pueblo und im Norden bis an die 
Grenzen des Staates Wyoming. 

Interessant ist ferner, daß die genannte 
Gesellschaft auf Grund der Urteile von Sach- 
verständigen mit der Möglichkeit der in abseh- 
barer Zeit erfolgenden Einführung des elek- 
trischen Betriebes auf den Eisenbahnen rechnet, 


der Betriebskraft sich früher und rascher voll- 
ziehen wird, wenn bereits große Kraftwerke zur 
Abgabe der benötigten Energiemengen be- 
stehen, als wenn für diesen Zweck seitens der 
Eisenbahngesellschaften selbst erst die erforder- 
lichen Kraftwerke erbaut werden müßten. 

Zum Schluß sei noch angeführt, daß in der 
Verwaltung unter anderem die Colorado Springs 
Electric Company, sowie die General Electric 
Company vertreten sind. J. E. 


Elektrische Leitungs-Anlagen 
und Zubehör. 


Neues Verfahren zur Befestigung von 
Isolatoren. 


[Teknisk Tidskrift“, Bd. 37, 1907, S. 20, 3 Sp., 
4 Abb.) 


C. Egne r beschreibt ein von ihm erfundenes 
neues Verfahren, um Porzellan-Isolatoren auf 


MINUTEN. 
Stromübergang bei verschiedenen Isolatorenbefestigungen 
Abb. 26. 


ihren Stützen zu De Een Anstelle der meist 
üblichen Befestigung durch Teerwerg oder 


') Vgl. „ETZ“ 1905. S. 1081, 8. 1162. 
3 Vgl ETZ" 195, N. 110203. 
3 Vel „ETZ 1995, N 1058 


estehungskosten einer Dampf-Pferdestärke 


durch Vergießen mit einer Mischung von Pech 
und Schwefel werden, wie Abb. 24 zeigt, Papier- 
hülsen über die Stütze gestülpt, und auf diese 
die Isolatoren aufgeschraubt. Die Hülsen be- 
Stehen aus festem pergamentartigen Papier, 
welches mit einer ölartigen Isoliermasse ge- 
tränkt ist. Die Zahl der für einen Isolator 
zu verwendenden Hülsen richtet sich nach dem 
Unterschied der Stärke des Bolzens und des 
Porzellangewindes und ergibt sich bei einiger 
Übung nach dem Gefühl. Die Papierstärke 
wird am besten so gewählt, daß vier bis fünf 
Hülsen für jeden Isolator erforderlich sind. 
Schraubt man einen darartig befestigten Iso- 
lator wieder von seiner Stütze ab, so zeigen 
die Hülsen die aus Abb. 25 erkennbare zu- 
sammengedrückte Form. 

Im Vergleich mit Isolatoren mit durch Teer- 
werg befestigten Stützen soll sich eine bessere 
Isolierfähigkeit ergeben, da der Innenraum der 
Glocke des Isolators frei von Fasern ist. Außer- 


Stütze mit aufgestülpten Vapierhilsen. 
Abb. 24, 


dem: soll der Umstand, daß das Eisen der Stütze 
allseitig durch Papier von dem Porzellan ge- 
trennt ist, die Isolation verbessern und kleine 
Risse am Kopf, wie sie z. B. bei Schwachstrom- 
Isolatoren, welche nicht einzeln geprüft werden, 
häufig vorkommen, unschädlich machen. Durch 
ekpre von Birkenteer zu der Tränk- 
masse, hofft der Verfasser Insekten, insbeson- 
dere Spinnen, davon abzuhalten, sich in dem 
Innenraum der Isolatoren festzusetzen und da- 
durch die Isolation zu verschle :htern, da diese 
Tiere den Geruch des Birkenteers verabscheuen. 
Weitere Vorteile sollen in einem einfacheren 


yuyana 


y 


Papierhülsen nach Aufschrauben des Isolators. 
Abb. 25. 


mit Zeitersparnis verbundenen Zusammenbau 
der Isolatoren und in der Verringerung der 
Bruchgefahr bestehen. Schließlich laisen sich 
die Porzellanteile derartiger Isolatoren leicht 
auswechseln, was bei Leitungen, welche Ruß- 
ablagerungen in hohem Maße ausgesetzt sind, 
gewisse Vorteile haben dürfte. 

Um nachzuweisen, in welchem Maße die 


Isolatorhülsen die Güte der Isolierung beein- 


flussen, sind in Abb. 26 die Versuchsergebnisse 
einer vergleichenden Prüfung von mittels 
Werg befe.tigten Isolatoren und den nach 
dem Egnerschen Verfahren zusammengebauten 
darstellt. Bei den Versuchen, welche in einem 
Regenschrank bei 110 V vorgenommen wurden, 
wurde die Größe des Isolationsfehlers während 
des Regens und daon eine Weile nach dem 
Aufhören des Regens festgestellt. Aus den 
Kurven geht hervor, daß die Papierbefestigung 
selbst im ungünstigsten Fall eine mehr als 


zehnmal so hohe Isolation ergab als die Werg- 
befestigung. Ptz. 


Elektrische Bahnen und Fahrzeuge. 


Ölen des Bahnkörpers von elektrischen Bahnen. 
[„Street Railway Journal“, 1906, S. 333, 1 S., 1 Abb.] 


Die Brooklyn Rapid Transit hat kürzlich, 
um auf ihren Vorortslinien die Staubbildung 
zu verhindern, einen großen Teil der zwischen 
New York und der Küste liegenden besonders 
sandigen Strecken, im ganzen 52 km Gleis, mit 
Öl besprengen lassen. Es wurde ein unge- 
reinigtes Erdöl zum Preise von 3,5 Pf für 11 
verwendet. Für eine einmalige wirksame Be- 
sprengung des Bahnkörpers wurden rund 4500 1 


9. Mai 1907. 


—— 


für 1 km Einfachgleis verbraucht. Man fand 
daß hierfür gerade minderwertigss für Raffinie- 
rung unbrauchbares Erdöl sich am besten eignet: 
derartiges schweres Rohöl enthält pämlich einen 
hohen Prozentsatz von Asphaltprodukten, welche 
eine Bindefähigkeit für die Sand- und Stanb- 
teilchen besitzen. Um zu verhindern, daß wäh. 
rend des Sprengens Öl auf die Schienen ge- 
langt, werden an der Sprengvorrichtung die 
Schienen umfassende Schutzschilde angebracht. 
Die Besprengung der Strecken hat nicht 
nur die Staubbelästigung in befriedigender 
Weise beseitigt, sondern macht sich auch be. 
züglich der Unterhaltung der Betriebsmittel an- 
genehm bemerkbar, welche über die so be- 
sprengten Strecken laufen. Gud. 


Verschiedenes. 


Eine neue Anwendung der Röntgen -Strahlen. 


[Von Friedrich Dessauer. Verhandlungen der 
Deutschen Physikalischen Gesellschaft, IX. Jahr- 
gang, Nr. 3.] 


_ Bei der ea Anwendung der 
Röntgen-Strablen ist der Nachteil vorhanden, 
daß eine Wirkung auf tief liegende patholo- 
gische Zellen nicht eintritt, es sei denn, daß die 
„therapeutische Energie“ der Strahlen so be- 
deutend erhöht würde, daß wieder die gesunden 
Zellen enorm geschädigt würden. Der Grund 
hierfür ist der, daß nach dem Durchgang der 
Strahlen durch Teile des menschlichen Körpers 
keine homogene Bestrahlung stattfindet. 

‚ Eine Abhilfe hat Dessauer dadurch er- 
reicht, daß er in einem Raume von % qm 
Bodenfläche und 4 bis 5 m Höhe an der Decke 
sehr harte Röntgen-Röhren anbringt. In einem 
solchen Raume ist — wie Versuche zeigten — 
für die Tiefe von einigen Zentimetern im Körper 
die „physiologische Energie“ homogen. Die 
Bestrablungen auf die am Boden untergebrachten 
Patienten muß wochen- und monatelang an- 
dauern, was natürlich mit der bisherigen An- 
ordnung nicht möglich ist. Es gelang Dessauer 
nun durch Transformation von Wechselstrom, 
den Röntgen-Betrieb bis zu 250 Stunden bei 
täglicher, etwa 8- bis 10-stündiger ununter- 
brochener Tätigkeit aufrecht zu erhalten. Der 
hochgespanute Wechselstrom wurde so aus: 
genutzt, daß zwei unabhängige Röntgen-Röhren 
gleichzeitig betrieben wurden, wobei jede Röhre 
gleichgerichtete Impulse erhielt. Das erfolgt 
in der Weise, daß Ventilapparate eingeschaltet 
werden, die das Verteilen der Ströme in den 
beiden Röhren übernehmen. Jede Wechselstrom- 
Periode wird durch diese Schaltung halbiert 
und jede der beiden Röhren erhält je sämtliche 
Phasen einer Richtung. Auf diese Weise wurde 
ein für gewisse Distanzen als ziemlich homogen 
anzunehmendes Röntgen-Strahlenfeld rn 


Gummiverbrauch im Jahre 1906. 
[The Electrician“, Bd. 58, 1907, S. 918.] 


Nach „Engineering News“ wurden im Jahre 
1906 etwa 70000 t Gummi fabriziert, und zwar 
kamen etwa 600%% aus Süd-Amerika; Brasilien 
allein lieferte 50%, der Gesamtproduktion; der 
gr Teil davon stammt aus dem Amazonas- 

ebiet, ein nur geringer Teil, nämlich etwa 
1000 t, ist aus angebauten Plantagen gewonnen. 
Gummipflanzungen sind indessen im Wachsen 
begriffen, besonders in Ost-Indien. Der Umfang 
der aueunges beträgt für Ceylon 406 qkm, 
Sumatra und benachbarte Inseln 364,5 qkm, 
Borneo 486 qkm, Java 810 qkm, Indien etwa 
400 bis 800 qkm. Die Preise von Natur- und 
angepflanztem Gummi gleicher Güte nähern 
sich einander. Der frühere Preisunterschied 
von 1,80 bis 2,76 M für 1 kg ist zu Gunsten des 
angepflanzten Gummis auf etwa 0,90 M herab- 
gegangen. —t. 


Ausstellung elektrotechnischer Neuigkeiten 
in Stettin. 


Anläßlich der in der Zeit vom 9. big 12. Juni 
dieses Jahres in Stettin tagenden Generalver- 
sammlung der Vereinigung der Elektrizitäts- 
werke soll eine Ausstellung elektrotechnischer 
Neuigkeiten veranstaltet werden, zu welcher 
das Lokal-Komitee einladet. Anfragen in dieser 
Angelegenheit sind zu richten an die Stettiner 
Elektricitäts-Werke A.-G., Stettin. 


PATENTE. 


Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 25. April 1907.) 
Kl. 20i. S. 21610. Elektrische Kupplungsauswähl- 
einrichtung für EFisenbahnsignale. Siemens % 
Halske A.-G., Berlin. 13. 9. 05. 


KALT T 


9. Mai 1907. 

—i W. 25 46. Selbsttätige Zugdeckungseinrich- 
tung mit Gegenfahr- und Nachfahrsignalen. Georg 
Wenke, Brevnic b. Deutschbrod, Böhmen; Vertr.: 
C. Hantke von Harrtaus, Pat.-Anw., Berlin 
SW. 11. 27. 3. 06. 

—i Y. 246. Selbsttätige Blocksignaleinrichtung 
für elektrische Bahnen. Samuel Marsh Young, 
New York; Vertr.: C. von Ossowski, Pat.-Anw., 
‚Berlin W. 9. 7. 2. 08. bi 

—]. S. 23285. Umschaltvorrichtung für Stromab- 
nehmer von abwechselnd aus unter- und ober- 
irdischer Leitung gespeisten elektrischen Fahr- 
zeugen. Iszö Szekely und Emil Balog, Buda- 
' pest; Vertr.: F.C. Glaser, L. Glaser, O. Hering 
u. E. Peitz, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 68. 28. 8. 06. 
[Priorität a. G. d. Anm. in Österreich-Ungarn gem. 
Unionsvertrag: 3. 11. 06.] 

Kl. 21a. G. 23549. Luftleiteranordnung für draht- 
lose Telegraphie. Gesellschaft für drahtlose 
Telegraphie m. b. H., Berlin. 25. &. 06. 

—a. S. 23593. Rufschaltung für Ferusprechver- 

mittlungsämter mit Zentralmikrophon- und Anruf- 
batterie, bei welcher während der Sprechverbin- 
dung das mit einer Anzug- und einer Haltewick- 
lung versehene Anrufrelais mit der Teilnehmer- 
leitung verbunden bleibt. Siemens & Halske 
A.-G., Berlin. 29. 10. 06. 

—b. H. 37005. Sammlerelektrode. 
Hagen, Crengeldanz, Westf. 26 1. 06. 

—c. A. 13962. Verstellbarer Trüger zur einstell- 
baren Befestigung von Apparaten an Schalttafel- 
gerüsten. Allgemeine Elektricitäts-Gesell- 
schaft, Berliv. 12. 1. 07. 

—¢. L. 233171. Schmelzsicherung mit einem in 
eine loses, funkenlöschendes Pulver enthaltende 
Glasröhre eingesetzten Schmelzdraht. Anal Löf- 
gren, Berlin, Stralsunderstf. 40. 15. 9. 06. - 

—¢. Sch. 26511. Selbsttätiger Ausschalter für 
Steckkontaktanschlüsse. 
berg, Scheurlstr. 21/0. 5. 11. 06. 

—d. F. 2436. Einrichtung zur Regelung von 


Wilhelm 


Hauptstrommaschinen durch eine zur Erreger- 


wicklung im Nebenschluß liegende konstante 
EMK. Felten & Guilleaume - Lahmeyer- 
werke A.-G., Frankfurt a. M. 22. 10. 06. 

-d. S. 22973. Schaltung für Gleichstromanlagen 
mit Pufferbatterie.e. Siemens-Schuckertwerke 
G. m. b. H., Berlin. 26. 6. 06. 

—e. A. 13945. Anschlußklemme für Meßinstru- 
mente. 
schaft, Berlin. 5. 1. 07. 

—e. D. 18047. Amperestundenzähler. Deutsch- 
Russische 
schaft m. b. H. in Köln, Zweignieder- 
lassung Berlin, Berlin. 30. 10. 06. 

—e. I. 9316. Schleifbürste zur Stromzuführung 
zu beweglichen Teilen elektrischer Meßgeräte: 
Zus. z. Anm. I. 9272. Isaria-Zühler-Werke 
G. m. b. H., München. 10. 8. 06. s 

—f. A. 14117. Aus Metallverbindungen bestehende 
Elektrode für Bogenlampen. Allgemeine Elek- 
tricitäts-Gesellschaft, Berlin. 23. 2. 07. 

=-& A. 18849. Verfahren zur Befestigung von 
Kontakten aus Platin oder einem anderen Edel- 
metall in Metallstreifen, -platten oder dergleichen. 
A.-G. Mix & Genest Telephon- und Tele- 
graphen-Werke, Berlin. 6. 12. 06. 


(Reichsanzeiger vom 29. April 1907.) 


KI. 5d. E. 11597. Vorrichtung zum Messen der 
Abweichungen von Bohrlöchern von der Senk- 
rechten, bei der durch ein Pendel ein elektrischer 
Strom aus- und eingeschaltet wird, der über Tage 
die Lage des Pendels in der Vorrichtung angibt. 
Entreprise Générale de Fonçage de Puits, 
Etudes et Travaux de Mines und Luc-Léon- 
Bazille Denis, Paris; Vertr.: Carl Gronert und 
W. Zimmermann, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 61. 


2. 3. (6. [Priorität a. G. d. Anm. in Frankreich 


gem. Unionsvertrag: 14. 4. 05.] 

KI. 20k. A. 13789. Elektrische Bahnanlage mit 
verschiedenartig gespeisten Strecken und strom- 
loser Zwischeustrecke und mit einer Umschalt- 
vorrichtung zur Herstellung der je nach der zu 
durchfahrenden Strecke auf dem Wagen erforder- 
lichen verschiedenen Stromwege. Allgemeine 
Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 22. 11.06 

~k, S. 23 165. Stromzuführungseinrichtung mit 
mechanisch einzuschaltenden Teilleitern für elek- 
trische Bahnen. Julius Seipelt, Wenslowitz b. 
Chorzow 0.-S. 3. 12. 06. : 

KI. 2la. A. 13613. Schaltung für Sprechstellen, 
bei welcher der für den Anruf benutzte Wechsel- 
strom mittels einer Induktionsspule erzeugt wird. 
A.-G. Mix & Genest Telephon- und Tele- 
graphen-Werke, Berlin. 24. 9. 06. 

E: F. 22773. Öffentliche Fernsprechstelle. Wil- 
= elm Fallnacker, Rixdorf, Laubestr. 16. 22. 12. 06. 
R. G. 23377. Verfahren zur Erzeugung elek- 
trischer hochfrequenter Wechselströme oder 

chwingungen nach Art der Duddell- resp. Simon- 
Anordnung. Gesellschaft für drahtlose 
_elegraphie m. b. H., Berlin. 21. 7. 06. 
a G. 233%. Schaltungsweise für quantitativ 
arbeitende Detektoren zur Vermeidung eines 
EA im Indikationsinstrument. Gesell- 
schaft für drahtlose Telegraphie m. b. H.. 


Berlin. 95, 7, 06. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


Karl Schmidt, Nürn- 


Allgemeine Elektricitäts - Gesell- 


Elektricitätszähler - Gesell- 


— a. G. 23626. Luftleiteranordnung für drahtlose 
Telegraphie.e. Gesellschaft für drahtlose 
Telegraphie m. b. H., Berlin. 13. 9. 06. 

— a. L. 20767. Selbsttätiger Fernsprechumschal- 
ter. Frank Albert Lundquist, Chicago; Vertr.: 
A. Elliot, Pat.-Anw., Berlin SW. 48. 6. 3. 06. 

— a. L. 23482. Kapsel für Mikrophone oder Fern- 
hörer mit einem den Kapselrand umfassenden 
Haltering für die Schallplatte. C. Lorenz A.-G., 
Berlin. 17. 11. 06. 

—a. L. 23523. Schaltungsweise zur Erzeugung 
von Hochfrequenzströmen. C. Lorenz A.-G., 
Berlin. 26. 11. 06. 

—a. M. 28909. Vorrichtung zur Sicherung von 
Fernsprechapparaten gegen unbefugte Benutzung 
und zur Verbütung unnützer Beanspruchung der 
Mikrophonbatterie.e Wilhelm Müller, Berlin, 
Potsdamerstr. 109. 8. 1. 06. 

—a. W. 26099. Nach Art der Schreibmaschinen 
zu bedienende Vorrichtung zum Heben von Morse- 
zeichen. Dr. jur. Richard Wolters, Düsseldorf, 
Graf Adolfstr. 18. 27. 7. 06. 

—b. A. 12330. Thermosäule, bei welcher die 
Zwischenräume zwischen den die Elemente bil- 
denden ringfürmig angeordneten Metallstreifen 
durch Isoliermasse ausgefüllt sind. Henry 
Alexander, Berlin, Boyenstr. 42. 29. 8. 05. 

-b. H. 36609. Verfahren zur Herstellung von 
Elektrodenplatten aus pulverförmigem Elektroden- 
material mit skelettartigem Träger unter Verwen- 
dung eines in der Wärme schmelzenden Binde- 
mittels, wie Paraffin. Richard Hugl und Theo- 
bald Harmsen, Wien; Vertr.: Eduard Franke 
u. G. Hirschfeld, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 13. 


1. 12. 08. 


.—c. M. 30601. Schalttafelanschlußklemme aus drei 


Teilen. Wilhelm Multhauf, Worms, Kloster- 
straße 10. 15. 9. 06. 

—c. 0O. 5148. Elektromagnetisch bewegter Um- 
kehranlasser für Wechselstrommotoren. Otis Ele- 
vator Company Limited, London; Vertr.: H. 
Neubart, Pat,-Anw., Berlin SW.61. 27. 3. 06. 

-—¢. R. 23021. Fundamentsockel aus Beton oder 
ähnlicher steinartiger Masse für Maste. Georg 
Ritter, Stuttgart, Augustenstr. 3. 10. 7. 06. 

—cC. R. 23370. Schalttafelklemme S. Rosen- 
baum, Frankfurt a. M., Windeckstr. 1. 3. 10. 06. 

— d. S. 22573. Einrichtung zum Ausgleich des 
Strombedarfs von durch Drehstrom betriebenen 
Arbeitsmaschinen, welche stark schwankende 
Energiemengen benötigen und mit wechselnder 
Umdrehungszahl laufen. Josef Seidener, Wien, 
und Elektricitäts-A.-G. vormals Kolben & 
Co., Prag-Vysotan; Vertr.: F. C. Glaser, L. 
Glaser, O. Hering u. E. Peitz, Pat.-Anwälte, 
Berlin SW. 68. 4. 4. 06. 

— f. A. 14141. Elektrodenpaar für Bogenlampen. 
Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft, 
Berlin. 1. 3. 07. , 

— f. D. 17472. Verfahren zur Herstellung hohler 
im wesentlichen aus Wolfram bestehender Leucht- 
körper. Deutsche Gasglühlicht A.-G. (Auer- 
gesellschaft), Berlin. 30. 8. 06. 

— f. V. 6622. Fixpunkt-Metalldampf-Bogenlampe. 
Franz Debus, Berlin, Große Frankfurterstr. 75. 
20. 6. 06. 

— f. V. 7036. Glockenverschluß für Dauerbrand- 
bogenlampen. Otto Vogel, Wilmersdorf, Dur- 
lacherstr. 15. 4. 3. 07. 

— f. W. 23789. Elektrische Bogenlampe mit zwei 
Kohlen zur Erzeugung von Kugelbogenlicht. C. 
C. Winther-Hansen, Berlin, Alte Jakobstr. 171, 
und Paul Bouchsein, Charlottenburg, Wieland- 
straße 38. 22. 4. 05. 

Kl. 46c. G. 2644. Magnetelektrische Zündvor- 
richtung für ein- oder mehrzylindrige Explosions- 
kraftmaschinen; Zus. z. Pat. 162378. Josef Gaw- 
ron, Schöneberg-Berlin, Barbarossastr. 64. 24.2.06. 

Kl. 57c. L. 23112. Beleuchtungsanlage für photo- 
graphische Ateliers mit überspannten elektrischen 
Glühlampen, welche auf Zuleitungtdrähten ver- 
schiebbar sind. Philipp Georg von der Lippe, 
Wien; Vertr.: A.duBois-Reymond, M. Wag- 
ner und G. Lemke, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 13. 
1. 9. 06. [Priorität à. G. d. Anm. in Österreich- 
Ungarn gem. Unionsvertrag: 27. 4. 05.) 

Kl. 65a. A. 13173. Vorrichtung zum Verhindern 
des Einschaltens von elektrischen Motoren zum 
Schließen von Schottüren. Allgemeine Elek- 
trieitäts-Gesellschaft, Berlin. 12. 5. 06. 


Zurüicknahme von Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 29. April 1907.) 
Kl. 21 g. W. 26481. Isolations-Körper aus Hart- 


gummi. 21. 1. 07. 
--f. V. 6605. Glockenverschluß für Dauerbrand- 


bogenlampen. 17. 12. 06. „Von neuem bekannt 
gemacht unter V. 7036, Kl. 21 f.“ 


Versagungen. 


(Reichsanzeiger vom 29. April 1907.) 
Kl. 14e. T. 10355. Elektrische Ventilsteuerung. 
15. 3. 06. Mi 2a w 


1907. Heft 19. 493 


aa mn M 2 


Erteilungen. 


(Reichsanzeiger vom 29. April 1907.) 


Kl. 4d. 186001. Durch Elektromagnete gesteuertes 
Kugelventil mit an einem magnetischen Hebel 
haftender Kugel. Heinrich Leonhard Ebert, Jo- 
hann Leonhard Ebert, Ww. Julie Ebert, Wil- 
helmine Ebert, Fürth, und Christine Seits, geb. 
Ebert, Nürnberg. 12. 7. 05. E. 11021. 

Kl. 20i. 185753. Elektrische Weichenstellvorrich- 

tung. Jos. Messias, Amsterdam; Vertr.: F. C. 
Glaser, L. Glaser, O. Hering und E. Peitz, 
Pat.-Anwälte, Berlin SW.68. 19. 1. 06. M. 28979. 

—i. 185942. Elektrische Überwachungseinrich- 
tung für Eisenbahnen. Bertha Trautmann, geb. 
Sprie, Dresden, Zöllnerstr. 42. 19. 5. 06. T. 112%. 

— k. 185943. Wechselstromteilleitersystem zur 
Stromzuführung für elektrische Bahnen. Alfred 
Felchlin, Zürich; Vertr.: C. Fehlert, G. Lou- 
bier, Fr. Harmsen u. A. Büttner, Pat.- An- 
wälte, Berlin SW.61. 24. 6. 05. F. 22549. 

Kl. 21a. 185898. Schaltungsanordnung für Fern- 
sprechämter mit zentraler Speisung von Neben- 
stellen über beide Zweige der Teilnehmerdoppel- 
leitung und Erde. Deutsche Telephonwerke 
G. m. b. H., Berlin. 2. 4. 05. D. 15 750. 

—c. 185754. Vorrichtung zur Steuerung von 
Triebwerken auf elektrischem Wege. Dr. Paul 
Meyer A.-G., Berlin. 21. 9. 05. M. 29323. 

—c. 185755. Zeitschaltvorrichtung. Lauritz Ha- 
rald Johan Björnsen, Kopenhagen; Vertr.: P. 
Brögelmann, Pat.-Anw., Berlin W.8. 15. 12. 05. 
B. 41 709. 

—c. 185756. Regulierwiderstand mit einem un- 
mittelbar auf dem Widerstandskörper schleifenden 
beweglichen Kontakte. Dr. Paul Meyer A.-G., 
Berlin. 13. 2. 06. M. 29 147. 

—c. 185757. Sicherung für elektrische Leitungen 
mit kleinen Betriebsspannungen gegen höhere 
Spannungen. Alois Zettler, Elektrotech- 
nische Fabrik G. m. b. H., München. 2. 5. 06. 

. Z 4927. , 

—c. 185859. Selbsttiitiger elektromagnetischer 
Schalter mit Zeit- und Moment-Auslösung. All- 
gemeine Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 
29. 3.06. A. 13011. = 

—c. 185860. Lösbare Einschubverbindung zwi- 
schen den Verteilungskästen und den rinnen- 


förmig ‘gestalteten Kanälen für elektrische Lei-. 


tungen. Clifford Sibley, Perth Amboy, V. St. A., 
u. George Augustus Lutz, New York; Vertr.: H. 
Neubart, Pat.-Anw, Berlia SW. 61. 6. 5. 06. 
S. 22740. 

— ©. 185905. Verfahren zur Verminderung der 
Reibungswiderstände bei Gleichstrom-AMeßgeräten. 
Siemens & Halske A.-G., Berlin. 15. 9. 06. 
S 23 372. : oo 

— f. 185758. Elektrodenanordnung für Gleich- 
strombogenlampen mit nebeneinanderstehenden 
gestützten Elektroden. Deutsche Beck-Bogen- 
lampen-Gesellschaft m. b. H., Frankfurt a. M. 
27. 5. 06. D. 17121. | 

— f. 185861. Elektrische Bogenlampe mit parallel 

:oder schräg nach unten gerichteten Kohlen; Zus. 
z. Pat. 172400. Körting & Mathiesen A.-G., 
Leutzsch-Leipzig. 30. 5. 06. K. 32 153. 


VEREINSNACHRICHTEN. 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 
(Eingetragener Verein.) | 


Tagesordnung und Festplan 
für die 
XV. Jahresversammlung 
l des 
Verbandes Deutscher Elektrotechniker 
(Eingetragener Verein) 
in Hamburg 
am 5., 6, 7., 8. und 9. Juni 1907. 


Mittwoch, den 5. Juni: 
Vormittags 10 Uhr: Vorstandssitzung. 
Nachmittags 3 Uhr: Ausschußsitzung. 


Donnerstag, den 6. Juni: 
Vormittags 10 Uhr: Ausschußsitzung. 
Abends 8 Uhr: Begrüßung der Festteil- 
nehmer im Rats - Weinkeller, gegeben 
vom Elektrotechnischen Verein Hamburg. 


Abends 9 Uhr: Kaltes Buffet. 


Freitag, den 7. Juni: : 
Vormittags 9 Uhr: Erste Verbandsversamm- 
lung im Logenhaus in der Welckerstraße. 


I. Ansprachen. 


a 


494 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 19. 
E E a 


II. Vortrag des Herrn Marine-Baumeister a. D. 
Schulthes „Uber den heutigen Stand 
der Schiffs-Elektrotechnik“. 

II. Geschäftliche Mitteilungen: 


a) Bericht des Generalsekretärs. 
b) Bericht der Kommissionen. 


c) Reorganisation des Verbandes Deutscher 
Elektrotechniker. 


Nachmittags: Besichtigungen. 

Gruppe 1. Elektrische Vollbahn Blanke- 
nese-Ohlsdorf (einphasiger Wechselstrom 
30 000/6300 Volt). Dazu gehörig: Kraftwerk 
in Altona; Werkstätten und Motorwagen 
in Ohlsdorf. 


Gruppe 2. Im Bau begriffenes Zentral- 
Fernsprechamt in der Schlüterstraße. _ 

Neues Telegraphenamt in der Ring- 
straße. 

Elektrizitätswerk Karolinenstraße 
(Gleichstrom 2 ><110 und 500 Volt). 


Gruppe 3. Elektrizitätswerk an der 
Bille (600 Volt Gleichstrom, 5000 Volt 
Drebstrom). 

Verbrennungsanlage für Abfallstofte 
am Bulierdeich mit elektrischem Betriebe. 


Gruppe 4. Elektrische Betriebseinrich- 
tungen auf dem Hauptbahnhofe Hamburg. 

1. Elektromotorischer Antrieb der Wei- 

chenstellwerke, 

2. Gepäcktransport-Anlage. 

Motorstation der Elektrizitätswerke in 
der Böckmannstraße (Drehstrom - Gleich- 
strom-Umformung 6000 Volt, 2><110 Volt, 
teilweise Gleichstrom-Umformung 500 Volt, 
2>x<110 Volt). 


Gruppe 5. Wagenbau - Anstalt der 
Straßen-Eisenbahn-Gesellschaft. 

Motorstation der Elektrizitätswerke in 
Eppendorf, Schrammsweg (teilweise 
Gleichstrom-Umformung 500 Volt, 2>< 110 
Volt). 

Gruppe 6. Die Bauten der elektrischen 
Stadt- and Vorortsbahn. 

Abends findet eine festliche Veranstaltung 

statt, über die binnen kurzem Näheres 
mitgeteilt werden wird. 


Sonnabend, den 8. Juni: 


Vormittags 9 Uhr: Zweite Verbandsver- 
sammlung im Logenhaus in der Welcker- 
straße. 

I. Geschäftliches. Einsetzung von Kom- 
missionen für das Geschäftsjahr 1907/08. 

lI. Wahl für Vorstand und Ausschuß. 
III. Bestimmung des Ortes für die nächste 

Jahresversammlung. 

IV. Vorträge. 


Nachmittags: Besichtigungen. 

Alle Teilnehmer werden gemeinsam 
(mit Damen) die Schiffswerft von Blohm 
& Voß — unter anderem den in der 
Fertigstellung begriffenen Panzerkreuzer 
„Scharnhorst“ sowie einen Schnelldampfer 
der Süd-Amerika-Linie besichtigen. 

An diese Besichtigung wird sich eine 
Hafenrundfahrt anschließen. 

Abends 7!/, Uhr: Festessen im Zoologischen 
Garten. 


Sonntag, den 9. Juni: 


Fahrt nach Helgoland (mit Damen) auf dem 
Turbinen-Salondampfer „Kaiser“. Abfahrt 
8 Uhr vormittags von den St. Pauli- 
Landungsbrücken. Rückkunft in Ham- 
burg voraussichtlich 12 Uhr abends. 


Programm für die Damen 
am 7. und 8. Juni 1%7. 


Freitag, den 7. Juni: 


Vormittags 9!/ Uhr: Treffpunkt Jungfern- 
stieg vor dem Alsterpavillon. 

a) Rundfahrt im Viererzug um die Alster 
durch die Altstadt zum Bismarck- 
Denkmal und zurück über Dammtor 
zum Ausgangspunkt. 


11 Uhr: 

b) Zwanglose Besichtigung der Stadt; 
empfehlenswert ist: Café Hübner, Neuer 
Wall 22, Cafė Chatelaine, Rathaus- 
markt 3, Alstercafe, Jungfernstieg, 80- 
wie Besuch von Commeter, Jungfern- 
stieg 5, Kunstausstellung, Besuch von 


Bock, Gr. Bleichen 34, Kunstausstellung, 
Kunstverein, Neuer Wall 24, Kunst- 
ausstellung. 

Für den Nachmittag ist eine Elbfahrt nach 
Blankenese in Aussicht genommen, für 
den Abend eine anderweitige festliche 
Veranstaltung, über die demnächst näheres 
mitgeteilt wird. 


Sonnabend, den 8. Juni: 


aJ 


je +) 


10. 


12. 


13. 


Kohlrausch, 
Vorsitzender. 


Vormittags 9\/, Uhr: Treffpunkt Kaiser Wil- 
helm-Denkmal auf dem Rathausmarkt, Be- 
sichtigung des Rathauses. 

10!/, Uhr: Besichtigung der Kunsthalle oder 
des Kunst- und Gewerbehauses von Hulbe, 
Lindenstraße 45. 

12 Uhr: Rundfahrt auf der Alster, Treffpunkt 
Jungfernstieg. 

Nachmittags: Gemeinschaftlich mit den 
Herren, Hafenfahrt und Besichtigung in 
den verschiedenen Gruppen. 


Vorträge. 


. Prof. H. Görges, Dresden: „Das Verhalten 


der Wechselstrommotoren in einheitlicher 
Betrachtungsweise“. 


. Marinebaumeister a.D. Direktor Schulthes, 


Berlin: „Über den beutigen Stand der Schiffs- 
Elektrotechnik“, 


. Ingenieur A. Schortau, Braunschweig: „Ein 


neues Drehspul- Galvanometer für Gleich- 
strom.“ l 


. Dr. M. Kallmann, Berlin: „Ein neues System 


selbsttätiger Kurzschluß-Bremsung für Elek- 
tromotoren.“ Ä 


. E. Wagmüller, Berlin: „Vereinfachung der 


Stromabgabe-Verrechnung und Vorführung 
eines einfachen Zählers hierfür.“ 


. Ingenieur A. Heyland, Brüssel: „Allge- 


meine Gesichtspunkte über die Entwicklung 
und die Aussichten des Einphasenstrom- 
Bahnbetriebes“. 


. Ingenieur Rudolf Richter, Charlottenburg: 


„Mitteilung über den Wechselstrom-Reihen- 
schlußmotor der Siemens-Schuckertwerke“. 


‚ Ingenieur Fritz Lux, Ludwigshafen a. Rh.: 


„Über einen Telautographen der Friedrich 
Lux G. m. b. H.“. (Mit Vorführungen.) 


. Prof. Dr. Sahulka, Wien: „Messung der 


Eisenverluste im Wechselstrom-Betriebe“. 
Prof. Dr. Sahulka, Wien: „Zwei neue Be- 
triebssysteme für Bahnen mit Benutzung 
von Wechselstrom“. 


. Ingenieur M. Osnos, Frankfurt a. M.: „Uber 


Wechselstrom - Kommutator - Motoren mit 
besonderer Berücksichtigung der Bahn- 
motoren“. 

Ingenieur Chr. Krämer, Frankfurt a. M.: 
„Über automatische Steuerung von Bahn- 
motoren nach Ausführungen der Felten & 
Guilleaume-Lahmeyerwerke“. 


Ingenieur M. Osnos, Frankfurt a. M.: „Über 
eine neue 7Zugbeleuchtungs - Maschine der 
Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke“. 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 
(Eingetragener Verein.) 


G. Dettmar, 
Generalsekretär. 


Faan a 


Der Festausschuß gibt außer Vorstehendem 


noch folgendes bekannt: Ausgegeben werden 
Festkarten, Damenkarten und Tageskarten. 


Die Festkarte (für Herren) und die Damen- 


karte berechtigen je zur Teilnahme an sämt- 
lichen im Festplan genannten Veranstaltungen 
ohne weitere Nachzahlung; die Festkarte kostet 
20 M und die Damenkarte 10 M. 


Tageskarten werden je für einen Tag zum 


Preise von 10 M ausgegeben und zwar für 
Freitag, Sonnabend oder Sonntag. 


Die Tageskarte berechtigt zu den Veran- 


staltungen des Tages, für den sie gelöst ist. 


Mit der Festkarte und der Damenkarte wird 


ein ausführlicher „Führer durch Hamburg“ und 
das Festabzeichen geliefert. Das letztere berech- 
tigt an den genannten Tagen zu treier Fahrt auf 
sämtlichen Linien der Hamburger Straßenbahn. 


Die Geschäftsstelle, zugleich Auskunfts- 


stelle, befindet sich im Logenhaus in der 
Welckerstraße; dieselbe wird geöfinet sein am 


9. Mai 1907. 


Donnerstag, den 6. Juni, von 8 Uhr | 
bis 10 Uhr abends, a 
Freitag, den 7. Juni, von 8 Uhr morgens bis 
5 N Zu en 
onnabend, den 8. Juni, von 8 Uhr 
bis 8 Uhr abends. en 

Am Donnerstag Abend befindet sich außer- 
dem während des Begrüßungsabends eine Qe- 
schäfts-Nebenstelle im Ratskeller. 

Der Geschäftsstelle steht im Logenhaus ein 
Schreibzimmer sur Verfügung; sie vermittelt 
den Brief- und Telegrammverkehr und wird 
bemüht sein, die Anwesenheit der einzelnen 
Festgäste mittels besonderer Präsenztafeln fort- 
laufend zu kennzeichnen. 

Bestellungen mittels der dieser Nummer 
der „ETZ“ beiliegenden Postkarte werden von 
heute ab entgegengenommen. Die bis zum 


1. Juni im voraus bezahlten Karten werden gu- 


gleich mit dem „Führer durch Hamburg“ und 
dem Festabzeichen dem Besteller baldigst zu- 
geschickt. 

Alle den Verbandstag betreffende Anfragen 
Mitteilungen und Bestellungen sind zu richten 
an Herrn Dr.-ing. Voege, Schriftführer des 
Elektrotechnischen Vereins, Hamburg 36, Phy- 
sikalisches Staatslaboratorium, Jungiusstraße, 

Wünsche und Anfragen, betr. Wohnung in 
den Hotels, dagegen werden erbeten an Herrn 
Dr. von Reiche, Hamburg 1, Klosterstraße 30. 

Es wird dringend gebeten, die Karten so 
bald als möglich zu bestellen, damit den Fest- 
gästen die Teilnahme an den einzelnen Veran- 
staltungen gesichert werden kann. 

Da es notwendig ist, die Teilnehmerzahl am 
Festessen (Sonnabend) und an der Fahrt nach 
Heigoland (Sonntag) rechtzeitig zu wissen, 
gelten zu diesen beiden Veranstaltungen nicht 
die Abschnitte der Festkarte selbst, sondern be- 
sondere Karten, welche gegen den Abschnitt der 
Festkarte in der Geschäftsstelle bis spätestens 
Freitag, abends 8 Uhr, umszutauschen sind. 

Die Teilnehmerzahl der einzelnen Gruppen 
bei den Besichtigungen am Freitag ist eine 
beschränkte, es empfiehlt sich daher baldige 
Anmeldung. Der Festausschuß behält sich vor, 
bei zu starker Anmeldung für einzelne Gruppen 
eine Verteilung der später einlaufenden An- 
meldungen auf die übrigen Gruppen vorzu- 
nehmen. 

Dem Festausschuß wird seine Absicht, sur 
Bequemlichkeit der Festgäste den Geschäfts- 
verkehr go glatt wie möglich zu gestalten, um- 
somehr erleichtert werden, je prompter die An- 
meldung erfolgt. 

Zum Montag, den 10. Juni, sind die Teil- 
nehmer des Verbandstages seitens des Elektro- 
technischen Vereins in Kiel zu einer Besich- 
tigung Kiels und Umgebung eingeladen. 


Hannoverscher Elektrotechnischer Verein. 
Bericht über die Sitzung am 8. Ill. 190 


Bei Beginn der Sitzung wird der geschäft- 
liche Teil der Tagesordnung erledigt. 

Hierauf ergreift Herr Franke das Wort zu 
seinem Vortrag über: 

„Die Herstellung elektrischer Präzi- 
sions-Meßinstrumente.“ 

In der Literatur ist über den Bau der Meb- 
instrumente fast nichts zu finden, da alle Binzel- 
teile spezielle Arbeitsvorgänge bedingen, die 
schwierig zu beschreiben sind. Es sind immer 
zwei Hauptgesichtspunkte zu beachten: 1. Das 
Instrument soll einen bestimmten Zweck mog- 
lichst gut erfüllen, 2. soll es aber auch billig 
vertrieben werden können. An Hand eine: 
Beispieles, des Frankeschen Kugelpol - Instru- 
mentes, sollen die einzelnen Erwägungen näher 
erläutert werden. u 

Die schwierige Bearbeitung der zylindri- 
schen Polanordnung beim Deprez- d'Arsonval- 
lnstrument legte den Gedanken nahe, A 
Kugelform überzugehen, die sich auf Spezia ; 
bänken genau herstellen läßt. Sehr wichtig a 
es, die Lage der Einzelteile gegeneinander i 
sichern. Daher werden alle fraglichen as 
Kugelpole, Skala, Lager, Federträger und ai 
an einem Messingträger befestigt. Dieser Körp : 
muß in drei sich senkrecht schneidenden ie 
bearbeitet werden und verlangt daher eine a 
von Arbeitsvorgängen, die auf Spezial- = 
zeugimaschinen ausgeführt werden, ‚die er 
diesem Körper angepaßt sind. Ihre sinnrel 


Q 


9. Mai 1907. 


Anordnung, die durch Lichtbilder näher cer- 
läutert wurde, erregte allgemeines Interesse. 

Darauf wird die Herstellung der beweg- 
lichen Teile näher beschrieben. Die recht- 
eckigen Spulen des Deprez-Instrumentes sind 
schwer herzustellen. Bedeutend leichter läßt 
sich die kugelförmige Spule aus dünnem Alu- 
miniumrohr drücken. Wicklung und Achsen- 
körper werden auf diesen Spulenkörper mit 
einem besonderen Lack gekittet, natürlich mit 
Hilfe besonderer Vorrichtungen, die eine rich- 
tize Lage der Einzelteile bedingen. i 

Der Zeiger ist ein Röhrchen von !/ mm 
lichtem Durchmesser, das auf 0,1 mm Wand- 
stärke gezogen wird. 

Die Empfindlichkeit des Instruments ist be- 
dingt durch das Gewicht der Spule und die 
Richtkraft der Feder. Diese verlangt besondere 
Erfahrungen, da sie kleinen elektrischen Wider- 
stand, kleine Richtkraft und keine elastische 
Nachwirkung aufweisen soll. Für Strommesser 
eignen sich am besten Kupferfedern, die be- 
sonderer Bearbeitung unterliegen. Für Span- 
nıngsmesser werden meist Manganinfedern ver- 
wendet. 

Um eingehende Bestellungen schnell er- 
ledigen zu können, werden die hergestellten 
Instrumente in fünf Punkten ihrer Skala mittels 
eines Kompensationsapparates geeicht und diese 
Punkte in ein Protokollbuch eingetragen. So 
können die Meßbereiche der Instrumente durch 
Vorschalten von Widerstünden leicht den Be- 
stellungen angepaßt werden. 

Wie sehr eine genaue Kalkulation in Frage 
kommt, zeigt am besten das Gehäuse, das früher 
aus Gußeisen hergestellt wurde, während es 
jetzt aus Eisenblech gepreßt, dieselbe Wirkung 
erzielt, aber nur auf weniger als die Hälfte des 
früheren Preises kommt. 

Nach Beendigung des Vortrages weist Herr 
Kohlrausch darauf hin, daß auch die erste 
Anbohrung der Kugel zum Mittelpunkt gerichtet 
sein müsse. Herr Franke gibt dies zu. Herr 
Rüdenberg erwähnt, daß das Verlaufen des 
Bohrers durch Feststellen desselben und Rota- 
tion des Werkstückes vermieden werde. 


Elektrotechnischer Verein. 


(Zuschriften an den Elektrotechnischen Verein sind an die 
Geschäftsstelle, Berlin N. 24, Monbijouplatz 3, zu richten.) 


Vorträge und Besprechungen. 


Ein neues Verfahren zum selbsttätigen Anlassen 
von Elektromotoren. 


Vortrag, gehalten in der Sitzung des Elektro- 
technischen Vereins am 27. XI. 1906 von 


Dr. Martin Kallmann, Stadtelektriker, Berlin. 


M. H.! Über die Einführung der selbst- 
veränderlichen Widerstände, insbesondere aus 
Eisendraht, für die ich den Namen Variatoren 
vorzuschlagen mir erlaubte, in größere Gebiete 
des praktischen Betriebes habe ich in früheren 
Mitteilungen!) zu berichten Gelegenheit gehabt. 
Die Eisenwiderstände in ähnlicher Form, wie sie 
als Vorschaltwiderstände für Nernstlampen ge- 
braucht werden, also normal bis zur Dunkelrot- 
glut erhitzt, sind dort in ihrer Anwendung und 
in diversen Schaltungs-Kombinationen für selbst- 
regelnde Belastungswiderstände (Vergleichskilo- 
watt), ferner für automatische Kontroll- und 
Signalapparate, für Voltmeter, Isolationszeiger 
und dergleichen, Meß- und Anzeigegeräte, be- 
schrieben worden. 

‚ In meinem heutigen Vortrage gestatte ich 
mir, Ihnen ein weiteres Feld der praktischen 
Ausnutzung der Variator-Eigenschaften vorzu- 
führen, nämlich zum Bau von Selbstanlassern 
für Elektromotoren. 

Die allgemeinen Eigenschaften habe ich in 
den früheren Veröffentlichungen bereits erläutert 
und dabei auch die Arbeiten anderer Autoren?) 
erwähnt, welche dieselben in ihrer Anwendung 
als Schutzmittel gegen den Einfluß von Span- 
nungsschwankungen auf Lampen erörtert haben. 

Trotz langjähriger Untersuchungen über die 
Anwendungsarten der Variatoren wagte ich 


ER 
f ann, p “l . 2381: alomon, 
„ETZ* 1904, 8.609: Rosenberg, „ETZ* 1905, 8. 39, j 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 19. 


doch längere Zeit nicht, dieselben für Anlaß- 
zwecke zu benutzen, da ich zunächst annehmen 
mußte, daß die praktische Anwendung hierauf 
mit dem Charakter dieser Widerstände in Wider- 
spruch steht. Denn der Eisenwiderstand hat 
im kalten Zustande zunächst einen geringen 
Widerstandswert, der sich erst bei Erhitzung 
bis zur Rotglut auf etwa das achtfache steigert. 
Dagegen braucht man für Elektromotoren gerade 
das umgekehrte Verhalten eines Widerstandes, 
nämlich anfangs einen sehr hohen Widerstands- 
wert, um den Motor in Gang zu setzen und 
dann mit zunehmender elektromotorischer 
Gegenkraft (im folgenden kurz Ankerspannung 
genannt) ein stetiges selbsttätiges Abfallen des 
Widerstandsbetrages bis zur vollständigen Ab- 
schaltung desselben, ein Verhalten, wie es the- 
oretisch Körper mit negativem Temperatur- 
Koeffizienten (Kohle) oder Elcktrolytkörper 
(Silikate, Magnetit und dergleichen) zeigen. Die 
Versuche mit den vorerwähnten Leitern oder 
Halbleitern haben bekanntlich für Selbstanlasser 
zu praktischen Erfolgen in größerem Umfange 
bisher nicht geführt. Immerhin schienen mir 
a priori die Aussichten für Variatoren mit ihrem 
theoretisch entgegengesetzten Charakter nicht 
sehr verlockend. Die Versuche haben jedoch 
gezeigt, daß die scheinbaren Widersprüche sich 
beiın Anlassen von Elektromotoren nicht störend 
bemerkbar machen. Und zwar ist dies dem 
Umstande zu danken, daß der Eisenwiderstand 
bei geeigneter Disposition sich außerordentlich 
schnell erhitzt und den erforderlichen hohen 
Anfangswert annimmt, worauf dann ein völlig 
vorschriftsmäßiges Wirken desselben bei zu- 
nehmender Ankerspannung und allmählicher 
Wiederabkühlung desEisenwiderstandes erfolgt. 
Es handelte sich nun darum, entweder auf 
künstliche Art die vorherige Erhitzung des 
Eisenwiderstandes herbeizuführen oder mittelst 
geeigneter Bauart diese Wirkung durch große 
Schnelligkeit des Ansprechens störungsfrei zu 
erzielen. Ich übergehe die zahlreichen Vor- 
versuche und beschränke mich darauf, Ihnen 
die betriebsfertigen Ausführungsformen vor- 
zuführen. 

Zur Demonstration der großen Geschwindig- 
keit, mit welcher der Eisenwiderstand in Glut 
gerät, ist in Abb. 27 dem Versuch entsprechend 


Demonstratiousschaltung mit Variationswiderständen. 


Abb. 27. 


eine einfache Hintereinanderschaltung von drei 
Variatoren V} V» V3 mit einem konstanten 
Widerstande W aus Nickelindraht gezeigt. Pa- 
rallel zum konstanten Widerstande W ist eine 
Glühlampe L geschaltet. Bei 220 V-Spannung 
geraten die drei Variatoren momentan in Rot- 
glut und während ihr kalter Widerstand je 
3,7 Ohın beträgt, erhöht sich derselbe um auf 
etwa je 28 Ohm; der konstante Widerstand W 
besitzt 25 Ohm. Demnach müßte theoretisch im 
ersten Moment der Einschaltung (unter Vernach- 
lässigung des unerheblichen durch die Lampe 
hergestellten Nebenschlusses der Anfangsstrom 


ca a 3 = 6,2 Amp betragen, wobei am 
konstanten Widerstande ca 150 V auftreten. 
Aber weder das Voltmeter G, noch die Glüh- 
lampe läßt diesen theoretischen Stromstoß er- 
kennen, obgleich die Glühlampe für normal 
110 V bemessen ist, also unter Umständen 
sonst schon zerstört würde. Nichts davon tritt 
ein, wenigstens ist nicht einmal an der Glüh- 
lampe auch nur annähernd ein solcher Strom- 
— beziehungsweise Spannungsstoß — sichtbar, 
vielmehr erreicht die Glühlampe kaum ihre nor- 
male Helligkeit. Dies rührt daher, daß die 
Eisenwiderstände V, bis Va sich momentan bis 
zur Rotglut erhitzen, wobei ihr Eigenwiderstand 
zusammen auf ca 3x 28 =84 Ohm steigt. Als- 
dann ist der Strom nicht mehr 6,2 Amp, sondern 


nur noch Prien = 2 Amp. 


An den Variatoren werden jetzt 170 V ab- 
sorbiert, an der Glühlampe treten nur 50 V auf. 
Die Lampe glüht nur noch mit der Hälfte ihrer 
normalen Spannung, und selbst im ersten 
Moment des Einschaltens ist für das Auge nur 
eine unbedeutende Spannungserhöhung auf 
schätzungsweise 80 V sichtbar. Dies rührt na- 
türlich daher, daß die dünnen Eisendrähte der 
Variatoren sich noch viel schneller bis zur Rot- 
glut erwärmen, als der verhältnismäßig trägere 
Faden der Glühlampe, und hierdurch ist infolge 
der Geschwindigkeit das erstrebte Ziel im all- 
gemeinen erreichbar. Gegenüber der außer- 
ordentlichen Empfindlichkeit einer Glühlampe 
tritt diejenige von Meßinstrumenten und noch 
vielmehr diejenige des Elektromotors völlig 
zurück und es ist hierdurch die gefahrlose An- 
wendbarkeit der Variatoren im Prinzip für An- 
laßzwecke bewiesen, denn nunmehr hat man 
nach dem ersten Moment schon einen sehr hohen 
Widerstand dem Anker vorgeschaltet, dessen 
selhsttätiges allmähliches Abschwellen im Tempo 
der zunehmenden Ankergeschwindigkeit und 
Ankerspannung keine wesentlichen Schwierig- 
keiten mehr bietet. — Jedoch war es weiterhin 
erforderlich, aus Rücksichten der Einfachheit 
und der Solidität zu stärker gebauten Varia- 
toren überzugehen und die Ausgestaltung den 
Zwecken der Praxis anzupassen. Diese Auf- 
gaben sind auf verschiedenen Wegen bearbeitet, 
wovon ich Ihnen im nachfolgenden die wich- 
tigsten Ergebnisse vorzuführen die Ehre habe. 


J 


Gebräuchliches Anlasser-Diagramm. 
Abb. 28. 


Zunächst ist in Abb. 28 ein einfaches Dia- 
gramm der üblichen Anlasser mit 7 Wider- 
standsstufen in bekannter Weise vorgeführt.!) 
Hierbei treten also, abgesehen vom Anfangs- 
stromstoß beim Übergang von einer Wider- 
standsstufe zur anderen Schwankungen des 
Stromes in den Grenzen /max. bis /min. auf. 

Der Verlauf der Kurve eines Variations- 
Selbstanlassers zeigt dem gegenüber, obgleich 
alle künstlichen Abstufungen erspart sind, einen 
ganz allmählichen Verlauf. 

In Abb. 2) ist zuvörderst der Verlauf der 
Spannung an den Enden eines Variators für 
normal 2 Amp dargestellt, dessen Regulier- 
gebiet, wie ersichtlich, von etwa 10 bis 42 V 
reicht, das heißt der bei allen auf ihn wirkenden 
innerhalb dieser Grenzen liegenden Spannungen 
infolge seiner Eigenwiderstands-Änderung fast 
genau 2 Amp Stron aufrecht erhält. Die totale 
Widerstandsänderung vom kalten Zustande bis 
zur hellen Rotglut (50 V) beträgt etwa das acht- 
fache, nämlich 2,2 bis 18 Ohm. 

Die äußere Form derartiger Variatoren, die 
von der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft 
fabriziert sind, ist aus meinen früheren Ver- 
öffentlichungen und den zitierten Arbeiten im 
allvemeinen bekannt. Man kann Widerstände, 
wie sie bei Nernstlampen großer Type benutzt 
werden, eventuell anwenden und erreicht damit 
große Geschwindigkeit des Ansprechens. Jedoch 
ist die Zartheit der Drahtspiralen und die ver- 
hältnismäßig geringe Größe und Leistung für 
Aulasserzwecke störend, und infolgedessen ging 
ich zu größeren Typen über, bei denen ich all- 
mählich die Stromdichte von anfänglich !/g Amp 
auf 1 Amp, dann 2 und schließlich 3, versuchs- 
weise sogar 5 Amp Belastung pro Draht stei- 
gerte. Die noch größeren Widerstände für 
3 bis 5 Amp Belastung des einzelnen Kisen- 
drahts sind zum Teil in der Form auslän- 
dischen Fabrikats. Für größere Stromstärken 
von z. B. 15 Amp usw. -Motorstrom ist man ge- 
zwungen, entsprechend zahlreiche Variatoren 
von gleicher Größe hinsichtlich des absorbierten 
Spannungsbetrages parallel zu schalten. Dies 
bietet keine Schwierigkeiten und gewährt sogar 
den großen Vorteil, daß man in der Praxis be- 
liebig große Widerstände aus solchen Einzel- 


) Görges. „ETZ“ 189. 


496 


I EE 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 19. 


— — ae 


9. Mai 1807. 


elementen gruppieren kann. Würde man 
statt dessen zu sehr starken Eisendrähten oder 
besser Eisenbändern übergehen wollen, von 
z. B. mehr als 5 Amp Stromaufnahme-Fähigkeit 
bei Rotglut, so müßte man schon gänz beson- 
dere künstliche Mittel anwenden, um der großen 
Trägheit solcher starken Leiter und den hier- 
durch bedingten Störungen zu begegnen; denn 
der Anfangsstromstoß würde infolge der lang- 
samen Erhitzung derartiger Variatoren von 
großer Wärmekapizität unzulässig lange währen 
und sich stark äußern, der Ruck auf den Anker 
bedenklich sein und schließlich würden auch 
so träge Variatoren dem Tempo eines schnellen 
Anlaufs des Motors nicht zu folgen, also gleich- 
sam ihre gewissermaßen als „Blastizität" zu 
bezeichnenden vorteilhaften Eigenschaften der 
selbsttätigen Widerstandsänderung gar nicht 
voll zu entfalten in der Lage sein. Auch schon 
bei den hier beschriebenen möglichst groß ge- 
wählten Typen der Variatorelemente z. B. für 
je 5 Amp, wird bereits mit Vorteil ein Verfahren 
zur Verhütung der störenden durch die große 
Wärmekapazität der Variatoren bedingten un- 
günstigen Einflüsse angewendet, das weiterhin 
beschrieben wird. Wie üblich sind alle diese 
Eisenwiderstände auch selbst in der größten 
Ausführungsform in Glasbüchsen mit Wasser- 
stoff-Füllung eingeschlossen. Die sonst ge- 
bräuchliche spiralförmige Ausführung der Drähte 
ist jedoch bei dickeren Drähten und Bändern 
nicht mehr angewendet; der Druck des Wasser- 
stoffgases ist zur Erreichung eines weiten Re- 
guliergebietes bei den großen Typen erheblich 
gesteigert. 


Volt 
50 
“ 
30 


20 


10 


0 í 2 JAmpn o p3 2 
„Charakteristik” für 
hintereinander geschaltete 
Variationswiderstände. 


Abh. 80. 


„Charakteristik“ 
der Varistionswiderstände. 


Abb. 29. 


Etwas schwieriger als die Parallelschaltung 
gestaltet sich die Hintereinanderschaltung 
mehrerer Variatoren, da die Stromstärke der in 
Serie arbeitenden Elementen untereinander 
übereinstimmen muß, um nicht den einen Va- 
riator zugunsten der anderen übermäßig zu er- 
hitzen und zu gefährden. Jedoch ist diese 
Übereinstimmung bei großen Variatoren mit 
dickeren Drähten erheblich leichter zu erzielen, 
als bei kleinen Eisenwiderständen, bei denen 
ich näheres hierüber in den früheren Abhand- 
lungen schon erörtert habe. — In Abb. 30 ist die 
Hintereinanderschaltung zweier Variatoren von 
etwas ungleicher Stromkapazität dargestellt, 
7. B. diejenige eines kleinen Eisenwiderstandes 
für 2 Amp, dessen Reguliergebiet nur von a 
bis b beziehungsweise von ca 6 bis 18 V reicht 
mit einem für ca 22 Amp bemessenen größeren 
Variator, der als Schutz des kleineren Elementes 
gegen Überlastung dient. Wie ersichtlich würde 
der kleine Variator selbst bei Weitersteigerung 
der Spannung über 20 V hinaus nicht zerstört 
werden können, da der Mehrbetrag an Spannung 
von dem großen etwas stärker bemessenen Va- 
riator aufgenommen wird. Dieser hat sein Re- 
guliergebiet mit ca 22 Amp von ca 20 bis 
55 V (b bis c) und erst darüber hinaus würde 
etwa der kleine Variator gefährdet sein, da er 
dann mehr als den seiner hellen Rotglut ent- 
sprechenden Strom empfängt. Auf diese Art 
kann man vorkommenden Falles einen Variator 
durch einen anderen mittels geeigneter Ab- 
stufungen der Stromstärke schützen und erreicht 
so ein kleines eventuell erwünschtes Regulier- 
gebiet z. B. zwischen a und b, während alles 
weitere von dem als Puffer wirkenden größeren 
Variator aufgenommen wird. 

Das weitere Verhalten der Variatoren im 

- Stromkreise von Elektromotoren, also im voll- 
ständigen Anlasserbetriebe, wird späterhin er- 
Jäutert werden, zunächst sind in den Abb. 31 


und folgende verschiedene der hauptsächlichsten 
Anordnungen dargestellt. 

In Abb. 31 ist das einfachste Sehema mit 
einem Handanlasser gezeigt. Vor den Anker 
des Elektromotors 8, dessen Magnetfeld 
wie auch späterhin meistens der Einfach- 
heit halber weggelassen ist, ist der Anlaß- 
widerstand 7, bestehend aus einem Variator, 
welcher z. B. momentan 220 V aushalten kann, 
und ein doppelpoliger Umschalter 9, 10, 11 ge- 
schaltet. In der ersten Stellung 1, 4 ist der 


Schema eines Hand- 
anlassers mit Variations- 
widerständen. 


Einfachste Schaltung 
eines Handanlassers mit 
Veriationswiderstand. 

Abh. 31. Abb. 82. 

Motor ausgeschaltet; in der zweiten 5 und 2 
ist der Variator allein eingeschaltet, welcher 
sich momentan zur Rotglut erhitzt. 

Nunmehr wird auf Stellung 3 und 5 der 
Motoranker mit vorgeschaltet, er erhält natur- 
gemäß nur noch einen schwachen Ruck, da der 
Widerstand schon sehr groß ist, und mit zu- 
nehmender Ankergeschwindigkeit kühlt sich 
der Widerstand gleichmäßig schnell ab, wobei 
der Anlaßstrom automatisch nahezu konstant 
erhalten bleibt, bis der Widerstand z. B. bei 
180 V Ankerspannung auf Stellung 3 und 6 ab- 
geschaltet wird. Der Motor hat dann volle 
Spannung; die Ausschaltung erfolgt unter 
Wiedervorschaltung des Widerstandes durch 
Zurückbewegung auf die Anfangskontakte 
1 und 4. 

In Abb. 32 erfolgt keine vorherige An- 
wärmung des Anlaßwiderstandes, sondern un- 
mittelbare Vorschaltung desselben vor den Anker. 
Bei genügend kleiner Wärmekapazität des Va- 


Verfahren auch erfahrungsgemäß als durchaus 
zulässig erwiesen. Der Motor erhält zwar für 
einen kleinen Bruchteil einer Sekunde einen 
geringen Anfangsruck, der aber in keiner Hin- 
sicht schädlich sich äußerte und in manchen 
Fällen sogar für das Ingangsetzen sich als recht 
vorteilhaft ausnutzen ließ. Natürlich ist die 
Dimensionierung des Widerstandes derart, daß 
die Stromstärke, soweit 
sie überhaupt sichtbar 
ist, nicht das zulässige 
Maß, z. B. das Doppelte 
der normalen, überstieg. 
Die Einschaltung er- g 
folgt mittels des Um- 
schalters 8, 9, 10 auf 
Stellung 2 und 4, wo- 
bei der Variator 6 dem 
Anker 7 vorgeschaltet 
ist; in der weiteren 
Stellung 2 und 5 ist der 
Variator 6 abgeschaltet, 
der Anker erhält volle 
Spannung, was bei 
einer etwa 15°%/, der Be- 
triebsspannung betra- 
genden Restspannung 
am Widerstande erfol- 
gen kann. Wie ersicht- 
lich, ist die Betätigung 
eines Motors mittelst so 
einfachen Schalters eine 
sehr bequeine; jedoch 
kann man nur bei klei- 
neren Motoren oder solchen, die nahezu ohne 
Last anlaufen, diese einfache Schalteinrichtung, 
.z. B. mittels gewöhnlichen Drehschalters vor- 
nehmen; in allgemeinen aber sind, falls man 
größere Motoren besonders mit Last zum An- 
lauf zu bringen hat, zwei Stufen der Abschal- 
tung erforderlich, um den Stronistoß innerhalb 
engerer Grenzen zu halten. 


Zweistufiger Variations- 
Handanlasser. 


Abb. 33. 


riationswiderstandes hat sich dieses einfachere 


— 


In Abb. 33 ist diese zweistufige Schaltung 
ebenfalls mit Handschalter dargestellt. Der 
Variationswiderstand besteht aus den beiden 
Teilen 9 und 10 und ist zunächst vollständig 
bei Stellung 1 und 5 dem Anker 8 vorgeschaltet. 
Wenn bei 220 V-Anlagen etwa 150 V Anker- 
spannung erreicht sind, wird etwa 2, des ganzen 
Widerstandes, nämlich Abteilung 10 auf Stellung 
1 und 4 abgeschaltet und bei weiterer Steigerung 
der Geschwindigkeit, also bei ca 200 V Anker- 
spannung, wobei der Rest 9 des Variators sich 
fast vollständig wieder abgekühlt hat, erfolgt 
in Stellung 1 und 3 die gänzliche Abschaltung 
des Widerstandes. Auch diese vweistufige 
Handbetätigung ist immerhin noch ziemlich ein- 
fach, jedoch müßte bei dem anzuwendenden 
Wechselschalter, am besten durch Luft- oder 
dergleichen Dämpfung, ein zu rasches Fort- 
schalten verhütet sein, es genügt aber im all- 
gemeinen eine Erstreckung der Anlaßzeit auf 
wenige Sekunden. 

Die vorstehend an einigen einfachen Schal- 
tungen geschilderte Betriebsweise der Varia- 
tionsanlasser ist in den Kurven 8 und 9 zahlen- 
mäßig graphisch dargestellt. In Abb. 34 ist in 
Kurve A ein Beispiel des Verhaltens von Varia- 
toren äußerst geringer „Wärmekapazität, also 
aus ziemlich zarten, für stärkere Ströme ent- 
sprechend zahlreich parallel geschalteten Eisen- 
drähten bestehend, dargestellt. Schon nach 
einem kleinen Bruchteil einer Sekunde (Ab- 
sziese £) sinkt der Anfangsstrom von etwa 12 
auf 4 Amp; weder an Lampen noch an Meß- 
geräten ist diese Anfangszuckung auch nur er- 
kennbar, da die dünnen Eisendrähte sich mo- 
mentan erhitzen und den Strom abschwächen, 
der schon nach etwa einer viertel Sekunde 
auf die normale Höhe von z.B. 2 Amp ge- 


06 40 19 


Stromkurrven für verschieden empfindliche Variations- 
widerstände. 


Abb. 34. 


sunken ist. Ungünstiger wirkt in dieser Hin- 
sicht ein Variator aus stärkerem Eisendraht be- 
ziehungsweise von größerer Wärmekapazität, 
da er sich langsamer erwärmt und infolgedessen 
einen etwas länger und stärker merkbaren 
Stromstoß bei der ersten Einschaltung ergibt, 
wie Kurve B zeigt. Da man jedoch aus Sta- 
bilitätsrücksichten allzu zarte Eisendrähte und 
eine Gruppierung allzu zahlreicher Einzel- 
elemente von geringer Einzelkapazität zu ver- 
meiden wünscht, so war es erforderlich, durch 
ein anderes Mittel den Anfangsstromstoß, der 
mit solchen großen Variatorelementen verbunden 
ist, zu beseitigen. Dies geschieht nun auf ein- 
fachste Weise durch Verbindung der Variatoren 
mit einem konstanten oder gewöhnlichen 
Widerstande, z. B. aus Nickelin, dessen Größe 
so bemessen ist, daß schon von Anfang an die 
Summe dieses festen Widerstandes, im folgen- 
den kurz „Schwächungswiderstand® genannt, 
und der Variatoren im fast kalten Zustande den 
zur Erzielung eines genügend geringen Stromes 
erforderlichen Wert ergibt. Der Wert des 
festen Widerstandes wird im allgemeinen gleich 
dem zwei- bis dreifachen des kalt gemessenen 
Variators gewählt; alsdann erreicht der Anfangs- 
strom selbst mit verhältnismäßig trägen Eisen- 
widerständen, die für große Ströme ausreichen, 
nicht mehr als etwa das Doppelte des normalen 
bei Vollbelastung herrschenden Betriebsstromes. 
In Abb. 35 stellt Kurve B den Verlauf des An- 
laßstromes dar, wenn lediglich mit Variatoren 
großer Wärmekapazität angelassen wird; e8 ver- 
geht hierbei z. B. mehr als eine halbe Sekunde 
(t), bis der Strom auf etwa das Doppelte des 
normalen gesunken ist. Wird dagegen ein 
Schwächungswiderstand vorgeschaltet, so ist 
nicht allein der Anfangsstromstoß erheblich ge- 
ringer, sondern auch schon nach kaum einer 
fünftel Sekunde ist die zulässige Grenze © 
reicht. Somit ist durch diese Kombination von 


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9. Mai 1907. 


Schwächungswiderstand und Variatoren der 
praktisch verlangte Effekt erzielt. An dem 
Verlauf der Kurve ist zu ersehen, daß keinerlei 
Unbequemlichkeiten oder Nachteile hierdurch 
bedingt sind, auch die Abschaltung kann wie 
früher in nicht mehr als zwei Stufen erfolgen, 


OT Qa 12 16 20 39 


Stromkurve eines Variationswiderstandes allein und 
mit konstantem Zusatzwiderstande. 


Abb. 86. 


denn der Schwächungswiderstand wird ohne 
Gefahr mit dem ersten Teil des Variations- 
widerstandes zusammen nach Erreichung von 
z. B. 160 V Ankerspannung im vorher erläuterten 
Beispiel abgeschaltet, der Rest des Variations- 
widerstandes, der dem Anker noch vorge- 
schaltet bleibt und inzwischen erkaltet ist, über- 
nimmt ohne weiteres mit geringem Stromstoß 
momentan den größten Teil der Spannungs- 
differenz, die noch vom Widerstand aufzunehmen 
war (z. B. 220 — 150 = 70 V), erhitzt sich hierbei 
bis zur Rotglut, wobei er den Stromstoß gleich- 
sam durch Pufferung verhindert und kann 
schließlich nach Verlauf von etwa 2 Sekunden, 
während deren sich die Ankergeschwindigkeit 
bis zu einer Ankerspannung von etwa 200V er- 
höht hat, in der letzten Stufe abgeschaltet 
werden, wobei er inzwischen erkaltet ist und, 
wie ersichtlich, nur noch z. B. 220 — 200 = 2 V 
absorbierte. 

In den Abb. 36, 37 und 39 sind die früher 
für Handbetätigung dargestellten Variations- 
anlasser schematisch für automatischen Betrieb 
gezeigt, und zwar zeigen Abb. 36 und 37 
die automatischen Variationsanlasser ohne 
Schwächungswiderstand, also bei Anwendung 
genügend zahlreicher eine geringe Wärmekapa- 
zität besitzender Eisenwiderstände, während in 
Abb. 39 außerdem mit Rücksicht auf die ange- 
wendeten Variatoren großer Dimensionen ein 
Schwächungswiderstand beigefügt ist. Abb. 38 
zeigt die Jetzterwähnte Einrichtung mit Varia- 
toren großer Wärmekapizität und Schwächungs- 
widerstand sowie außerdem mit einer Neben- 
schließung der Variatoren zwecks Ausgleichs 
bei eventueller Abweichung ihrer Stromauf- 
nahınefähigkeit und Erhöhung derselben. Dieses 
Verhalten von Variatoren in Parallelschaltung 
mit konstanten Widerständen ist in meiner frühe- 
ren Arbeit!) bereits erörtert worden. Es kann 
vorkommenden Falls dazu dienen, Verschieden- 
heiten mehrerer in Serie geschalteter Variatoren 
zu kompensieren und sie vor Zerstörung durch 
Überlastung infolge Schrägerlegens der Kurve, 
allerdings auf Kosten eines Teils ihrer Puffer- 
wirkung zu schützen. In Abb. 38 ist die An- 
laßeinrichtung mit Handbetätigung für diese 
Kombination dargestellt. 


Selbsttätiger Variationsanlasser mit Relais und zwei Ankern. 
Abb. 86. 


In Abb. 36 ist eine Gruppe von Variatoren 
2 bis 10 dem Anker I vorgeschaltet und zwar 
zunächst vollständig in der gezeichneten 
Stellung, solange die Ankerspannung noch 


') „ETZ“ 1906, S. 687. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 19. 


keinen höheren Wert am Anfang der Anlaß- 
periode angenommen hat. Das elektromagne- 
tische Relais 11 ist „auf Ankerspannung“ ge- 
schaltet; zunächst wird z. B. bei 150 V der 
kleinere seitliche Anker 18 des Relais ange- 
gezogen und schließt durch die Kontakte 16 
und 19 den größeren Teil der Variatoren zwischen 
Punkt a und Punkt b kurz. Der Rest der noch 
vorgeschalteten Variatoren, nämlich 8, 9 und 
10, welcher die Restspannung von z. B. 70 V 
nunmehr aufgenommen hat, wird bei weiter ge- 
steigerter Motorgeschwindigkeit z. B. bei 200 V 
Ankerspannung kurz geschlossen, da alsdann 
das Relais 11 auch den Eisenkern 12 anhebt 
und mittels 13 bei 14 und 15 den ganzen Va- 
riator von a bis c überbrückt. Anstelle der 
beiden Anker des einen Relais kann man 
auch eine zweistufige Bewegung eines ein- 


Selbsttätiger Variationsanlasser mit zweistufigem Relais 
bei einem Anker. 


Abb. 87. 


zigen Relaisankers anwenden, wie dies Abb. 37 
zeigt. Hier sind anfangs sämtliche Variatoren 
2 bis 9 dem Motor 1 vorgeschaltet, und in der 
ersten Stufe wird das Relais 10 soweit erregt, 
daß es den Eisenkern 11 mit seinem oberen 
Kontaktstück 13 bis zur Berührung mit der 
Kontaktplatte 14 anhebt, wodurch die erste 
Gruppe a bis b der Variatoren abgeschaltet 
wird. Bei weiter gesteigerter Ankerspannung, 
also gegen Ende der Anlaßperiode, wird der 
Eisenkern 11 zusammen mit dem bei 15 beweg- 
lichen Kontaktstück 14 noch weiter angehoben 
und schaltet bei Berührung des Kontaktarms 
12 mit den Kontakten 16 und 17 schließlich den 
ganzen Widerstand ab. 


+ 


Variations-Handanlasser mit Schwächungs- und 
Ausgleichswiderstand. 


Abb. 38. 


In Abb. 38 bedarf die dargestellte Hand- 
betätigung des Variationsanlassers keiner wei- 
teren eingehenden Erläuterung. Das Neben- 
schlußfeld 14 des Motorankers 1 ist von Anfang 
an bei Bewegung der Kurbel 9 auf Kontakt 11, 
wie erforderlich, voll erregt, und es ist gleich- 
zeitig der Schwächungswiderstand 8 sowie der 
Variationswiderstand 3, 5 und 7 nebst seinen 
parallel geschalteten Abgleichwiderständen 2, 4 
und 6 dem Anker 1 vorgeschaltet, der zum An- 
lauf kommt. Bei etwa 150 V (oder etwa 300 V 
in 440 Volt-Netzen) wird der Schwächungswider- 
stand 8 zusammen mit 2, 3, 4 und 5 auf Kon- 
takt 12 abgeschaltet, der Rest des Variations- 
widerstandes 7 mit seinem Parallelwiderstand 
6 nimmt nunmehr die Restspannung auf und 
wird bei weiter gesteigerter Motorgeschwindig- 
keit auf Kontakt 13 ebenfalls abgeschaltet. 

In Abb. 39 ist einfach schematisch die auto- 
matische Betätigung eines aus dem Schwächungs- 
widerstand 4 und den Variatoren 2 und 3 
(die auch jeder aus mehreren parallelen Ele- 
menten bestehen können) zusammengesetzten 
Widerstandes dargestellt. Das auf Ankerspan- 
nung geschaltete Relais 5 hebt in der ersten 
Phase, z.B. bei 150 V, den Eisenkern 6 mit dem 
Kontakt 8 bis zur Berührung mit der Kontakt- 


497 


platte 9 an und schaltet dabei den größten 
Teil des Anlaßwiderstandes, nämlich den 
Schwächungswiderstand 4 und den Variator 2 ab. 


olbsttätiger Variationsanlasser mit Schwächung 
widerstand. 


Abb. 9. 


Abb. 40 entspricht vollständig der vorher 
erläuterten Abb. 89; der Variationswiderstand 3 
wird wiederam in zwei Stufen durch das in 
zwei Bewegungsintervallen wirkende Relais 5 
abgeschaltet. Zur Verlangsamung der letzten 
Bewegungsstufe dient wiederum die Luftpumpe 


Selbsttätiger Variationsanlasser mit besonderer Relais- 
anordnung. 


Abb. 40. 


10, 11, welche etwa 3 Sekunden Intervall selbst 
bei schnellstem Anlaufen eines Motors ge- 
währleistet. Man kann demnach die zweite Be- 
wegungsstufe schon bei z. B. 180 V in 220 V- 
Anlagen beginnen lassen, da inzwischen während 
dieses Dämpfungszeitraums die Ankerspannung 
genügend hoch angestiegen ist. Es ist auf diese 
Weise auch noch bei niedrigster vorkommender 
Netzspannung, z. B. 200 V statt normal 220 V, 
der sichere Anlauf des Motors erreicht, eine 
Bedingung, die sonst mit sogenannten Relais- 
Anlassern, deren Relais auf „Spannung“ ge- 
schaltet sind, nicht ohne weiteres erfüllt werden 
kann. Zu erwähnen ist noch der kleine Wider- 
stand 16, welcher durch Drehung des Winkel- 
hebels 14, 15 am Schluß der Anlauf-Periode der 
Relaiswicklung 5 selbsttätig mittels des An- 
schlags 13 vorgeschaltet wird, um den Eigen- 
verbrauch des Relais 5 für die Dauer des Be- 
triebes in bekannter Art zu verringern und 
einer Erwärmung der Spule trotz gedrängter 


Wicklung vorzubeugen. 
(Schluß folgt.) 


BRIEFE AN DIE SCHRIFTLEITUNG. 


(Für die in dieser Spalte enthaltenen Mitteilungen äber- 

aimmt die Bchriftle tong, keinerlei Verbindlichkeit. Die 

Veranıwortlichkeit für die Richtigkeit der Mitteilungen 
liegt lediglich bei den Verfassern selbst.) 


Ein neues Meßgerät für schwache Wechsel- 
ströme. 


Erwidernd auf die Bemerkung des Herrn 
Dr. D. KÖNIG auf S. 91 der „ETZ“ 1907, be- 
dauere, daß ich wegen patentrechtlichen Grün- 
den noch nicht die volle Beschreibung meines 
Verfahrens angeben kann; ich brauche aber 
das erwähnte Saitengalvanometer nicht als 
Wechselstrom - Instrument, sondern nur als 
Gleichstrom -Instrument mit Verbindung des 
Barretters und dadurch sind die Angaben un- 
abhängig von Wechselzahl und Wellenform, 
und so hat das ganze in Wechselstrom-Kreise 
eingeschalteter Teil nur einige Zentimeter Ia- 
duktivität und Kapazität. 

Ich habe es bisher nicht gelesen, daß mittels 
Saitengalvanometern als Wechselstrom-Instru- 


et a u <a 


498 Elektrotechnische Zeitsohrift. 1907. Heft 19. 


menten, wenn auch niedere Frequenz, Strom- 
stärken von 10-9 bis 10° !° Amp meßbar wären; 
ich wäre für die diesbetreffenden Daten dankbar. 


KURSBEWEGUNG. 


Unbedingt bat das Barretterverfahren ihre Kapital in P i ——— 
N Z. p “ an onig Griffe, welche os Mon ine — nn 
wer auszufinden sind und wegen der Ein- —|S38|8 seit 
fachheit auch nicht patentierbar a so auch vun . _|Obliga Peele 1 Januar a). der Borichtawoche 
nicht nachahmbar sind. Was die Dauerhaftig- Aktien | donen! 3 Niedrig-| Höch- |Niedrig-| Höch- T 
keit angeht, sind die gewöhnlichen Glühlampen EREN © ster | ste ster | ster |Schluß 
yisi an au a ze p- ar | Su == 
nzwischen erwähne ic aß mit barretterart Akk i 2 i er 1 5 a 
rer Glühlampen auch dieselbe Empfind. en ehe no en Berlin A 5 | 26 i 7 E an w225 pe 
ichkeit erreichbar ist, nur erfordert der Barretter Beer j , > 61,— | 78,76 || 68,25 71,20) 68,25 
nicht jene Sorgfalt, wie die Kohlenfaden-Glüh- Allgem. Elektr.-Gesellschaft, Berlin. . .[ 100 | 37,7 | 1.7. 193,10 |216,— || 198,60 | 200,75: 200.75 
an Comp. Barcelonesa de Electr. . . . Pst.| 14 6,63 | 1. 1. 1 115,75 1124,50 || 115,75 | 119,25 11875 
ch brauche nicht Kondensatoren („The | Bergmann-Elektr.-Werke A.-G., Berlin .| 14 IE 260,10 |285,90 271, 2 
Electrician“, 2. XI. 1906), sondern andere Einrich- Berliner Elektrieitäts -Werke s 41 5 89 8 1.7 ! ? J 271,80 271,80 
tungen, welche die von außen kommende Gleich- ' Ä a ee 168,— |182,10 |] 169,40 | 170,50; 169,40 
ströme kompensieren. Ich wäre neugierig, wie Berl. Masch.-A.-G. vorm.L. Schwartzkopfff 12 | — | 1.7. 219,50 1241,50 || 223,50 | 227,60! 227,50 
Herr Dr. D. KÖNIG an Hochspannungskabeln A.-G. Brown, Boveri & Co. . . “f6Mill.Fs| 10 | 1.4 185,— 205,50|| 189,25 | 190,25] 190,25 
oder in Betrieb befindlichen Fernsprechkabeln | Cont. Ges. f. elektr. Untern., Nürnberg .| 32 | 9,384 | 1. 4. 69,76 | 72,50|| 66,10| 67,10 i 
die Gleichstromwirkungen eliminiert. Nach | Deutsch-Atlant. Telegraphen-Gesellschaft] 24 | 19,79| 1 122,20 128, 96 en 
meiner Meinung balte ich die Barretterapparate | neutsch-Nied Jä d. Tel hen-G 7 n á „|| 126,— | 126,50 126,50 
als Schalttafelapparate etwas umständlich, aber TORON ANA: LOIESERDNSUTER.? f ‚25 | L 109,— |115,75 || 109,— | 111,50; 111,50 
für alle andere praktische Messungen, welche | Deutsch-Übersee Elektr.-Ges. . . . . .| 72 | 30 jL 147,— |159,— || 149,75 | 151,75] 151,— 
mit PAEDR ON ne Anasua ee Elektra A.-G., Dresden. . . .... f 45 2,5 | 1.4. 70,— | 81,25|| 76,60 | 76,75 76,75 
sehr entsprechend und wegen der Empfnd- | El. Licht- u. £ in. = : l i 
lichkeit sozusagen heute ASh unentbehrlich, on re en, ii y Berin a elle 118,— |129,50|| 122,60 | 123,75| 128,76 
Nebenbei sei es gesagt, daß Hitzdrahtinstru- | . elektr. Untern., Züric l . B6MilLFs| 35,793| 1. 178,50 189,50 || 183,50 | 184,50] 184,— 
mente bei drahtloser Telegraphie mit 1° = 1 Milli- Gesellschaft f. elektr. Untern., Berlin . 3775| 85 |1. 125,30 1140,25 || 129,80 | 130,60! 130,25 
ampere schon im Gebrauche sind, und mit Gold- Hamburgische Elektr.-Werke . . . . .{ 18 | 9967| 11. 151,— |159,75 || 156,90 | 157,10] 156,90 
drähten oder Goldiegierungen diese Apparate | El.-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co„Frankf.| 20 [19,343 1. 127,— |143,50|| 127,25 | 198,50 198, — 
auch noch vervollkommenbar sind. A.-G. Mix & Genest. Berlin 5 ara 121 — 139 13 5, er i. 
Budapest, 29. III 1907. Béla Gáti. | Ges. f. elektr. Beleucht., Petersburg . emiri) — |1. 82, — 92 — | 85 — 87,40 86.50 
= do. Vorzugsaktien .fMilfb.| — |1. 130,75 |140,— || 132,25 | 136,50| 183,25 
ia ? t) 
Fliehfaktor. on a... sr Nürnberg| 50 2! l. 108,60 |126, — || 112,50 | 113,75] 113,2% 
iemens alske A.-G., Berlin . 54,5 | 277 |1. 167,— |181,60|| 171,50 | 175ć,—! 175ć,— 
Im Anschluß an den Artikel von SIEDEK | q; en , i ! ’ 53 , » 
auf Seite 435 der „ETZ“ möchte ich auf eine Siemens elektr. Betriebe. . . . FE 75 | 235 |1.10. 5!/2} 107,— 118,501! 109,75 | 110,25! 109,76 
eintache andere Ausdrucksform für den Flieh- Telephon-Fabrik A.-G. vorm. J. Berliner . 3 1 1. 181,75 :200,— || 189,75 | 193,30| 193,30 
faktor hinweisen, den ich schon vor mehreren | Allgem. Deutsche Kleinbahn-Ges. . . 9,06 | 21,68 | 1. 1. 88,— | 98,50|| 95,— | 96,—| 95,90 
ae ET on m Me nT Allgem. Lokal- u. Straßenbahn-Ges. . .| 17 131,584] 1. 1.| 73/41 148, — 156,10|| 152,— | 153,50 152— 
r Bericht man die Oleichun E für Pr rt ae | Berlin-Charlottenburger Straßenbahn . .| 6,048 | 5,91 | 1. ee le a RI E 
normale Tourenzahl n — 3000 für Turbodynamos Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen f 10 | 3 l. 148,— |160,— || 150,— | 150,50) — 
und löst dieselbe nach r auf, so erhält man Breslauer elektr. Straßenbahn . 4,2 | 1,63 |1. 121, — 125, —| — = en 
Pan E.r a Ges. f. elektr. Hoch- u. Untergr.-Bahnen | 40 15 | 1.1. 127,— |132,10|| 129,50 | 130,—| 130,— 
u eT Große Berliner Straßenbahn . - 1100,0824| 8,088 | 1. 1.) 73/4] 167,50 1185,50 || 167,50 | 170,90! 168,90 
für r in mm wird Große Casseler Straßenbahn. . ... 15 1,979 | 1. 102,50 1109,60 || 103,— | 104,60| 103, — 
Straßen-Eisenbahn-Ges. Hamburg . . .| 21 | 13,06 | L1. 182,30 1195,50 || 185,— | 185,90: 185,40 
C' = 10,06) = ~ 10, Straßenbahn Hannover. . . . . . . .J 24 | 16,02|1.1/ 0f 69,25) 79,90|| 71,50 72,50 71,90 
also Masbin aeaea a a Magdeburger Straßenbahn . .. ...4 6 45 | 1. 1.1 81/2] 157,— 1164,— || 163,50 ka 163,50 
und Pf3%0 =10.G@.rım , 


Patente eine besondere Aktiengesellschaft unter 
dem Namen Beck Flame Lamp Ltd. gebildet 
hat, in deren Aufsichtsrat ihr Direktor F, 
Chamier gewählt wurde. 


Heinrich Remy G. m. b. H, Hagen in 
Westf. Das seit dem Jahre 1856 unter der 
Firma Heinrich Remy bestehende Tiegelguß- 
Stahlwerk ist in eine Gesellschaft m. b. H. um- 
ewandelt worden. Gesellschafter sind Frau H. 
emy in Godesberg, Ed. Wolff und Hans Wolfi 
in Hagen. Als Geschäftsführer wurden bestellt 


das heißt: die Fliehkraft eines Konstruktions- 
teiles, der mit 3000 Umdr/Min umläuft, ist pro 
l kg Gewicht = 10-mal der Schwerpunkts-Ent- 
fernung in Millimeter von der Drehachse. 

Die Beziehung ist leicht zu behalten und 
gibt, da auf ein Konstruktionsmaß bezogen, am 
Konstruktionstisch schnell Aufschluß über die 
auftretenden Fliehkräfte. oo. 


Für Tourenzahlen n Z 3000 wird der Flieh- 
faktor | l 


Ohilikupter (Kasse- 
Lieferung) . .. 


9. Mai 1907. 


am. M 


Lstr. 105. 15. 


Von hier interessierenden Werten waren 
Große Berliner Straßenbahn - Aktien vorüber- 
gehend recht matt auf allerhand Gerüchte, 
schließen aber wieder erholter. 
Privatdiskont 43/5 °/ nach 41/, %o- 


General Electric Co. 127%, 


| 


= ( m y | v die Herren L. Langkau und H. Wolft. Elektrolyt. Kupfer?!) . van ns — 
—-(— -).10.rmn : ..:.- Grisson G. m. b. H., Berlin. Unter obiger Se 
en | Firma ist eine Gesellschaft gegründet order Zinn (Kasse-Lieferung) . Latr. 192. —. —. 
Stuttgart-Cannstatt, 25. IV. 1907. deren Stammkapital 100000 M beträgt und Zink . 2.2.00. . Lstr. 26. 2. 6. 
R. Gundel. welche sich mit der Herstellung und dem Ver- Blei oy 0 8 % . Lstr. 20. 2. 6. 


triebe von Grisson-Resonatoren, Grisson-Gleich- 
richtern und Grisson-Kondensatoren befassen 
wird. Geschäftsführer der Gesellschaft ist Herr | 
u Grisson, Prokura besitzt Herr Reinhold |. 

risson. 


FINANZIELLE UND 
GESCHÄFTLICHE NACHRICHTEN. 


: Bei Anfragen, deren briefliche Beant 
Verschiedenes. . vo or beizul gom on 
Westfälisches Verbands - Elektrizi- : : die Beantwortung an, dieser Stelle Im Drie 
. ; 3 > i ; > E ll. Jed f deuti 
tätswerk. Wie die „Voss. Ztg.“ mitteilt, hat BÖRSEN WOCHENBERICHT. Anfra Enden "zu vorsehen, “Anonyme 
der Kreis Hörde seine Beteiligung bis zu 15°, me— nicht beachtet. 


bei dem Westfälischen Verbands-Elektrizitäts- 
werk beschlossen. Von dem Aktienkapital, 
welches 3,3 Mill. M beträgt und in 110 Auteile 
eingeteilt ist, übernimmt die Stadt Dortmund 30, 
das kommunale Elektrizitätswerk Bochum 20, das 
Elektrizitätswerk Mark 15. der Kreis Hörde, die 
Harpener Bergbau-A.-G., die Gelsenkirchener 
Bergwerks-A.-G. und das Rheinisch-Westfälische 
Elektrizitätswerk Essen, je 10. Das Verbands- 
werk ist berechtigt, Obligationen bis zur vollen 
Höhe. des Aktienkapitals auszugeben unter 
Garantie der beteiligten Aktionäre. Für je 
10 Anteile dürfen die Aktionäre ein Mitglied 
in den Aufsichtsrat entsenden. 

Deutsche Beck-Bogenlampen-Gesell- 
schaft m. b. H. Die Firma, über welche wir 
bereits im Jahrgang 1906, S. 964 und 1056, be- 
richteten, teilt mit, daß sich zur Ausbeutung 
der für Großbritannien und Irland verkauften 


Berlin, den 4. Mai 1907. 


Das in allerletzter Stunde erfolgte Zustande- 
kommen des Stahlwerks-Verbandes auf fünf 
Jahre hat den Montanmarkt einen lebhaften 
Impuls gegeben, sodaß fast alle Werte dieser 
Kategorie die Woche mit namhaften Kurs- 
steigerungen verlassen. Das Geschäft war aller- 
dings nur vorübergehend lebhafter, da der 
Geldmarkt wieder ein steiferes Aussehen zeigt. 
Wenn das auch in der Hauptsache wohl mit 
den Einzahlungen auf die neuen Schatzscheine 
zusammenhängen dürfte, so war es doch, wie 
gesagt, ein neuer Grund zur Zurückhaltung im 
Eingehen von Engagements. 


ständigen Heftes koste 


sendung der Handsc 


Frage 22. 


Für die Schriftleitung verantwortlich: E. C. Zehme in Berlin. — Verlag von Julius Springer in Berlin, 


t mit 
Druck des Aufsatzes erfo 
von Sonderabdrücken oder 

der Regel nicht berücksichtigt werden. 


Kautschuk fein Para: 4 sh. hd. J. 


1) Nach „Mining Journal“ vom 4. Mai. 
EEE EEE EEE 


Briefkasten. 


wortung gewünscht 
angenommen. d 


asten erfolgen 


ichen Adresse des 
Anfragen werden 


Sonderabdrücke werden nur auf besondere 
Bestellung und gegen Erstattung der Selbst- 
kosten geliefert, die bei dem Umbrechen des 
Textes auf kleineres Format nicht unwesentlic 
sind. Den Verfassern von Originalbeiträgen 
stellen wir bis zu 10 Exemplaren des betr. voll- 


ei zur verfüge 

wenn uns ein dahingehender Wanachi Er k 
hrif ete 

© Bestellungen 


eften können 


Fragekasten. 


Wer liefert elektrische Bohr- 
apparate für Grubenbetrieb? 


Abschluß des Heftes: 4. Mai 1907. 


SE WERE EEE RENNER BEE NE EIERN ER SR EEE SERIEN REERSENEREFEEESEHEEEEEHEEERRTEERERRDERSEEREUERESE ug 


g 


jj 


1 


- ANZEIGEN werden von der unterzeichneten Verlagshandlung, 


. Telegraphie und Signalwesen mit Leitung. 


a Elektrotechnischer Verein (Vortrag des Herrn Dr. Martin 


16. Mai 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 190%. Heft 20. 499 


Elektrotechnische Zeitschrift 


(Gentralblatt für Elektrotechnik). . 


Organ des Elektrotechnischen Vereins 
und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker; 


Verlag: Julius Springer ia Berilis. — Schriftieitung : E. C. Zehme. 
Expedition: Berlin, N. 96, Monbijouplats 8. 


Die Elektrotschnische Zeitschrift: 
erscheint — seit dem Jahre 1890 vereinigt mit dem bisher In 
München erschienenen CENTRALBLATT FÜR ELEKTROTECHNIK 
— in wöchentlichen Heften und berichtet, unterstützt von den 
hervorragendsten Fachleuten, über alle das Gesamtgebiet der 
angewandten Elektricität betreffenden Vorkommnisse und Fragen 
in Originalberichten, Rundschauen, Korrespondenzen aus den 
Mittelpunkten der Wissenschaft, der Technik und des Verkehrs, 
in Auszügen aus den in Betracht kommenden fremden Zelt- 
schriften, Patentberichten etc. etc. 
ORIGINAL-ARBEITEN werden gut honoriert und ‚wie alle 
anderen die Schriftleitung betreffenden Mitteilungen erbeten unter 


der Adresse pe Br an 
Schriftleitung derElektrotechnischen Zeitschrift in Berlin 
- N. 24, Monbijouplatz 8.. 


Fernsprechnummer: III. 599 (Julius Springer) 
Die 


Elektrotechnische Zeitschrift _ 

kann durch den Buchhandel, die Post oder auch von der 
unterzeichneten Verlagshandlung zum Preise von M. 20,— 
(nach dem Ausland mit Porto-Aufschlag) für den Jahrgang 
bezogen werden. 


sowie von allen soliden Anzeigegeschäften zum Preise von 
40 Pf. für die einspaltige Petitzeile angenommen. 
Bei jährlich” 6 13 26 S52maliger Aufnahme 

kostet die Zeile 35 30 25 20 Pf. 

Stellegesuche werden bei direkter Aufgabe mit 20 Pf. für 
die Zeile berechnet. 

Den Einsendern von Chiffre- Anzeigen wird für Annahme 
und freie Beförderung. einlaufender Angebote eine Offerten- 
Gebühr von mindestens I Mark berechnet. 


BEILAGEN werden nach Vereinbarung beigefügt. 


Alle Mitteilungen, welche den Versand der Zeitschrift, die 
Anzeigen oder sonstige geschäftliche Fragen betreffen, sind 
ausschliesslich zu richten an die 
Verlagsbuchhandlung von JULIUS SPRINGER in Berlin 

N. 24, Monbijouplatz 3. 


Pernsprech-Nummern: 111. 539, 111. 3680. 
Telegramm- Adresse: Bpringer-Beriin-Monbijon. 


Inhalt. 
(Nachdruck nur mit Quellenangabe, und bei Originalartikeln 
nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet.) 
Erläuterung zu der von der Unterkommission des Ver- 
bandes Deutscher Elektrotechniker und der Vereinigung 
der Elektrizitätswerke festgestellten Belastungstabelle 
de isolierte Kupferleitungen. Von Dr. Passavant. 
. 499, 
Erläuterungen zu den neuen Belastungstabellen für im 
Erdboden verlegte Kabel. Von J.Teichmüller. S. 500. 
Die Einrichtungen des Elektrischen Prüfamtes 6 in Frank- 
fart a. M. Von Rudolf Kopp. S. 502. 

Die graphische Behandlung des Kommutierungsvorganges. 
Von Dr.-Ing. H. Linsenmann. S. 506. 
Literatur. 8. 509. Besprechungen: Die Verwaltungspraxis 
bei Elektrizitätswerken und elektrischen Straßen- und 

Kleinbahnen. Von Max Berthold. 
Kleinere Mitteilungen. 8. 509. 
Persönliches. S. 509. Philipp Seubel +. 


8.510. Telegraphenkabel in Japan. — Neuer japanischer 

. Kabeldampfer. ` 

Dyuamomaschinen, Transformatoren und 
Zubehör. 8. 510. Umformer stehender Anordnung. 

Meßgeräte und Meßverfahren. 8.510. Ein neuer 
Leitungsprüfer. - 

Elektrische Beleuchtungs- und Kraftüber- 
tragungs-Anlagen. 8.511. Ausnutzung der Wasser- 
kräfte der Rhone. : 

Elektrische Bahnen und Fahrzeuge. 8.511. 
Elektrischer Bahnbetrieh Stockholm-Järfva. — Elektri- 

Scher Bahnbetrieb in Norwegen. 

Verschiedenes. 8. 511. Ausstellung von Erfindungen 
der Kleinindustrie. — Versammlung Deutscher Natur- 
forscher und Ärzte. 

Patente und Gebrauchsmuster. 8. 511. 
Vereinsnachrichten. 8.513. Verband Deutscher Elektro- 
techniker (e, V.) (Tagesordnung und Festplan für die. 
V, Jahresversammlung in Hamburg vom 5. bis 9. Juni 1907. 

— Bicherheits-Kommission. — Berichtigung. — Belastungs- 

tabelle. — Anhang zu den Vorschriften für die Errichtung 

elektrischer Starkstrom-Anlagen nebst Ausführungsregeln. 

— Draht- u. Kabelkommission. — Normalien für Leitungen.) 


allmann über: „Ein neues Verfahren zun selbsttätigen 
Anlassen von Elektromotoren“. [Schluß von S. 497.)). ` 


hatten gezeigt, 


Erläuterung!) zu der von der Unterkom- 
mission des Verbandes Deutscher Elektro- 
techniker und der Vereinigung der Elektrizi- 
tätswerke festgestellten Belastungstabelle 


für isolierte Kupferleitungen. 


Von H. Passavant. 


In der gemeinsamen Sitzung der Draht- 
und Kabelkommission des Verbandes Deut- 
scher Elektrotechniker und der Kommission I 
der Vereinigung der Elektrizitätswerke am 
6. XII. 1906 wurde eine kleinere Kommission 
gebildet, die an der Hand bereits vorliegen- 
der und noch anzustellender Versuche eine 
neue Tabelle für die zulässige Strombe- 
lastung von Installationsleitungen aufstellen 
sollte, da gegen die in den Sicherheitsvor- 
schriften des Verbandes Deutscher Elektro- 
techniker enthaltene Bedenken erhoben wor- 


den waren. Die Kommission sollte aus den 
Herren Baurat Uppenborn als Vorsitzen- 
den, Apt, Humann, Teichmüller, Kle- 
ment und dem Verfasser bestehen. Nach 
dem plötzlichen Tode des Herrn Uppen- 
born wurde dem Verfasser der Vorsitz der 
Kommission übertragen, die inzwischen ihre 
Arbeiten beendet und die hierunter wieder- 
gegebene Tabelle aufgestellt hat. 


_ Querschnitt Stromstärke Querschnitt Stromstärke 


in qmm in Amp | in qmm in Amp 
0,75 | 6 70 160. 
1 | 6 95 190 
1,5 10 120 ; 225 
2,5 | 15 150 260 
4 20 185 300 
6 25 240 360 
10 35 310 | 430 
16 60 H00 500 
25 80 500 600 
35 100 625 700 
50 125 800 850 
1000 1000 


Die Kommission hat ferner beschlossen, 
mit der Veröffentlichung der Tabelle eine 
kurze Erläuterung herauszugeben, die die Er- 
wägungen, welche die Kommission bei ihrer 
Arbeit geleitet haben, darlegen soll. Diese 
Erläuterung soll im folgenden gegeben 
werden. 

Das den Erörterungen der Kommission 
zu grunde liegende Material bestand aus 
früheren Untersuchungen der Herren Kle- 
ment), Apt und Mauritius sowie einem 
Vorschlage des Herrn Dettmar und einer 
von Herrn Uppenborn noch zur Ver- 
fügung gestellten Belastungstabelle, welche 
aus einer Reihe von Messungen im Labora- 
torium der städtischen Elektrizitätswerke 
München hervorgegangen war; überdies 
lag eine ganz neue und sehr ausführliche 
Arbeit der Herren Teichmüller und Hu- 
mann?) vor, die an der Hand sehr eingehen- 
der Versuche die Erwärmung verschieden- 
artiger Leitungen in Abhängigkeit von der 
Strombelastung verfolgt und Formeln hier- 


für abgeleitet hatten. En 
In erster linie mußte die Kommission 


sich nun darüber schlüssig werden, welche‘ 


Höchsttemperatur für Drähte in Haus- 
installationen überhaupt zulässig sein solle. 
Frühere Versuche von Herrn Mauritius 
daß die dauernde Ein- 
wirkung von Temperaturen über 50° C 
nach längerer Zeit (800 bis 1000 Stun- 
den) die Qualität der Isolierung bei 
den jetzt verwendeten Gummiarten beein- 
N Belastungstabelle siehe Seite 514. 


3) K t, Über Schmelzsicherungen und ihren 
Einfluß Rn € ie Höchstbelastungen der Leitungen. „ETZ 


1906, S.  neichmäller und P. Humann, Belastung 


$ bi ` “ ~ 47 
von en für Hausinstallationen. „ETZ“ 1907, S. 475. 


trächtigte. Solche dauernden Einwirkungen 


kommen zwar in der Praxis nur in den 


seltensten Fällen vor, vielmehr stehen die. 


Leitungen nur zeitweise mit Pausen unter 


‚Strom, die Wirkung der Stromwärme muß 
sonach weit geringer sein als nach obigen. 


Versuchen zu erwarten wäre; trotzdem 
wurde die Temperatur von 50° C als Maxi- 
maltemperatur festgesetzt, um sicher zu 
sein, daß praktisch die Schädlichkeitsgrenze 
der Erwärmung nicht erreicht wird. Nimmt 
man nun die Raumtemperatur zu 30° C an, 
so ergibt sich eine zulässige Temperatur- 
erhöhung durch die Stromwärme um 20° C. 
Die Durchschnittstemperatur von 30° C er- 
scheint unter normalen Verhältnissen aus- 
reichend hoch, zumal damit zu rechnen ist, 
daß eine solche Raumtemperatur nicht 
dauernd besteht, sondern nur stundenweise; 
ebenso liegt in der zulässigen Erwärmung 
um 20° insofern noch eine weitere Reserve, 
als die Leitungen nur in den allerseltensten 
Fällen dauernd unter Strom stehen, in den 
weitaus meisten Fällen dagegen nur inter- 
mittierend mit relativ großen Pausen und 
auch dann vielfach nicht mit ihrer vollen 
Stromstärke belastet werden. Extreme Fälle, 
in denen abnorme Temperaturen herrschen, 
wie beispielsweise bei Verlegung der Lei- 
tungen in Kesselhäusern, in der Nähe von 
Heizkanälen oder dergleichen, können 
selbstverständlich in einer allgemeinen Ta- 
belle nicht berücksichtigt werden, erfordern 
vielmehr immer ein Eingehen auf die im 
speziellen vorliegenden Umstände. 

= Streng genommen wäre es nicht zu- 
lässig, eine allgemeine Tabelle über die 
Strombcanspruchung der Installationslei- 


. tungen aufzustellen, denn von demselben 


Strom werden verschieden isolierte Lei- 
tungen verschieden erwärmt, auch ist die 
Art der Verlegung von erheblichem Ein- 
flusse und bedingt somit bei gleichem Draht- 
querschnitt und gleicher Isolierungsart ver- 
schiedene Erwärmung bei gleicher’ Strom- 
belastung. Die Praxis gestattet es indessen 
nicht, solche Unterschiede zum Ausdruck 
zu bringen, denn in der elektrischen Instal- 
lation wechselt in demselben Leitungszuge 
die Art der Verlegung wie auch unter Um- 
ständen das Drahtmaterial selbst, es kommt 
also darauf an, eine Durchschnittsregel auf- 


zustellen, die in jedem Falle hinreichende 


Sicherheit bietet. 

Da nun bei blanken Leitungen selbst 
eine stärkere Erwärmung auf deren Qualität 
ohne Einfluß ist, da ferner nach den neuesten 
Verbandsvorschriften Gummibandleitungen 
nur noch in sehr beschränktem Maße zuge- 
lassen sind, mußte die Belastungstabelle auf 
die am häufigsten verwendeten Leitungen, 
solche mit (rummiader-Isolierung, bezogen 
werden, und fanden dementsprechend auch 
nur die hierauf bezüglichen Versuche Be- 
rücksichtigung. 

Wenngleich ferner nach dem oben Ge- 
sagten der Einfluß der Verlegungsart auf 
die Erwärmung nicht direkt zum Ausdruck 
kommen sollte, so schien es doch notwendig, 
diesem Eintiusse insofern Rechnung zu 
tragen, als man berücksichtigte, unter wel- 
chen Verhältnissen die Drähte verschiedenen 
Querschnittes praktisch am häufigsten ver- 
legt werden. Die für die Wärmeausstrah- 
lung ungünstigste Verlegungsweise, nämlich 
3 Drähte in einem Rohre, tritt bei den 
schwächsten Querschnitten sehr häufig ein, 
bei Drähten von 6 und 10 qmm Querschnitt 
ist diese Verlegungsart wegen der schwierl- 
gen Auswechselbarkeit und der weiten hier- 
bei bedingten Rohre nur wenig üblich, bei 
stärkeren Querschnitten tritt sie ganz Zu- 
rück. Überdies erscheint es für stärkere 
Querschnitte auch deswegen zulässig, nicht 
gerade die ungünstigsten Verhältnisse in 
Betracht zu ziehen, weil dickere Drähte 

| 20 


500 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


1907. Heft 20. 


16. Mai 1907. 


a N Sa Se a SD a = DS a a a a a l 


meist alr Hauptleitungen Verwendung finden, 
bei denen die volle Belastung selten eintritt, 
und nur in wenigen Fällen sämtliche von 
einer Hauptleitung gespeisten -Stromver- 
braucher gleichzeitig im Betriebe sind. Aus 
diesen Erwägungen wurden für die Lei- 
tungen von 0,75 bis 10 qmm die für Rohr- 
verlegung (Hin- und Rückleitung in dem- 
selben Rohre) erhaltenen Versuchsergebnisse, 
bei Drähten von 16 qmm und darüber die 
für offene Verlegung auf Rollen ermittelten 
Werte zugrunde gelegt. 

Das vorliegende Versuchsmaterial ergab 
die zulässigen Höchstbelastungen für eine 
Temperaturerhöhung von 10°C. Da die 
Belastungstabelle, wie oben erwähnt, für die 
doppelte Temperatursteigerung, nämlich 20°C 
aufgestellt werden sollte, wurden die dieser 
entsprechenden Stromstärken auf Grund 
des Gesetzes, daß die Temperatur mit dem 
Quadrate der Stromstärke proportional sich 
erhöht, durch Umrechnung ermittelt, das 
heißt durch Multiplikation der für 10° Tem- 
peratursteigerung ermittelten Versuchsergeb- 
nisse mit Y2=1,41. 

Die so aus dem Versuchsmaterial ge- 
wonnenen Werte, welche in der zweiten Ko- 
lonne der Tabelle enthalten sind, bedeuten 
Höchstbelastungen die für die verschiede- 
nen Leitungsquerschnitte als zulässig noch 
anzusehen sind, die aber dauernd nicht 
überschritten werden dürfen. Letzteres zu 
verhindern ist die Aufgabe der in die Lei- 
tungen einzuschaltenden Sicherungen, die 
entweder als Selbstschalter (Automaten, 
Höchststrom-Relais) oder als Abschmelz- 
sicherungen im Gebrauche sind. Ein Selbst- 
schalter, auf die Höchstbelastung einer 
Leitung eingestellt, bietet den erwünschten 
Schutz in vollem Maße, denn eine Steige- 
rung der Stromstärke über diese Einstel- 
lung hinaus führt das Ansprechen seiner 
Auslösevorrichtung und damit die sufor- 
tige Unterbrechung des Stromes herbei. 
Bei Abschmelzsicherungen dagegen, die 
ungleich häufiger benutzt werden und für 
die normale Installation so gut wie aus- 
schließlich in Betracht kommen, liegen die 
Verhältnisse anders. Diese Sicherungen 
müssen im Hinblick auf die vielfach un- 
vermeidlichen Schwankungen der Strom- 
stärke in den Verbrauchsapparaten (Bogen- 
lampen, Motoren beim Anlassen usw.) eine 
gewisse Reserve enthalten und dement- 
sprechend einen etwas höheren Strom dau- 
ernd ertragen können als ihrem normalen 
Betriebsstrome entspricht. 

Nun istes für den praktischen Gebrauch 
der Sicherheitsvorschriften von größtem 
Werte, daß aus der Belastungstabelle un- 
mittelbar die für die einzelnen Leitungs- 
typen zulässigen Abschmelzsicherungen ab- 
gelesen werden können. Dies ist bei der 
alten Tabelle in den derzeitigen Vorschriften 
tatsächlich der Fall, deren einzelne Stufen 
mit den üblichen Abstufungen der Schmelz- 
sicherungen identisch sind, es sind aber 
unkorrekt die betreffenden Werte als Höchst- 
stromstärken bezeichnet, welche nicht dau- 
ernd überschritten werden sollen. Will 
man korrekt verfahren und die Tabelle in 
dem bisherigen Sinne benutzbar erhalten, 
so kann dies nur auf Grund der Erwägung 
geschehen, daß die ermittelten Höchst- 
belastungen dem Grenzstrom der betreffen- 
den Schmelzsicherungen gleich sein müssen; 
der Normalstrom oder Nennstrom der 
Sicherungen, nach dem diese bezeichnet 
werden, ist ein gewisser Bruchteil des 
Grenzstromes. Diesen Weg hat die Kom- 
mission beschritten und mangels anderer 
Festsetzungen sowie um überhaupt arbeiten 
zu können, in Anlehnung an eine Bestim- 
mung der Normalien für Stöpselsicherungen 
($ 31) angenommen, daß die Schmelzsiche- 
rungen das 1'/,tfache ihrer Normalstrom- 


stärke dauernd tragen und bei Überschrei- 
tung dieses Wertes nach längerer oder 
kürzerer Zeit abschmelzen müssen. Als- 
dann ergibt sich der Normalstrom der 
Schmelzsicherung zu 0,8der für den betreffen- 
den Leitungsquerschnitt ermittelten Höchst- 
belastung. Auf diesem Wege ist die dritte 
Kolonne der Tabelle entstanden, selbstver- 
ständlich unter entsprechender Abrundung. 
Bei den schwächsten Leitungen von 0,75, 1 
und 15 qmm Querschnitt sind die Normal- 
stromstärken der Schmelzsicherungen noch 
niedriger bemessen worden als eigentlich 
zulässig wäre, einmal mit Rücksicht auf die 
Abstufungen des bereits vorliegenden 
Sicherungsmaterials, andererseits, um bei 
diesen schwachen Drähten, die in der Praxis 
wohl am häufigsten voll beansprucht und 
unter den ungünstigsten Verhältnissen ver- 
legt werden, noch eine größere Sicherheit 
zu bieten. Erfreulicherweise decken sich in 
den meisten Fällen die Werte der neuen 
Tabelle nahezu oder vollständig mit den- 
jenigen der alten. 


Wie oben erwähnt, ist die Tabelle für 
Leitungen mit Gummiaderisolierung auf- 
gestellt, es hat aber keine Bedenken, sie 
auch für blanke Leitungen anzuwenden, die 
erfahrungsgemäß eine höhere Erwärmung 
erfahren als isolierte. Abgesehen davon, 
daß das Moment, das bei isolierten Leitun- 
gen zur Vorsicht mahnt, nämlich die Ver- 
schlechterung der Isolierhülle durch die 
Temperatur, hier wegfällt, zeigt auch die 
Rechnung, daß unter sonst gleichen Ver- 
hältnissen die Temperaturerhöhung bei 
blanken, mit den Stromstärken der Tabelle 
beanspruchten Leitungen nur unwesentlich 
höher ist als bei isolierten Drähten, jeden- 
falls aber in ganz unbedenklichen Grenzen 
bleibt. So veranlassen zum Beispiel im 
ungünstigsten Falle für Leitungen von 
1000 qmm Querschnitt, bei denen nach der 
Arbeit von Teichmüller und Humann!) 
165 Amp 10° C Temperaturerhöhung be- 
dingen, 1000 Amp nur eine Temperatur- 
steigerung von 17° C, bei 1250 Amp (bei 
Verwendung von Selbstschaltern zulässig) 
erhöht sich die Temperatur nur um 27° C. 


Erläuterungen?) zu den neuen Belastungs- 
tabellen für im Erdboden verlegte Kabel. 


Von J. Teichmüller. 


Die Draht- und Kabelkommission des 
Verbandes Deutscher Elektrotechniker und 
die Kommission I der Vereinigung der 
Elektrizitätswerke haben sich im Laufe des 
letzten Jahres der durch die Bedürfnisse 
der Praxis gestellten Aufgabe unterzogen, 
Belastungstabellen für Mehrleiter-Kabel auf- 
zustellen. Das Ergebnis dieser Arbeiten ist 
in diesem Hefte abgedruckt. Ich folge 
einer Aufforderung von maßgebender Seite, 
wenn ich hiermit einige Erläuterungen vor- 
anschicke. 

Nachdem jahrelang die Belastungstabelle 
des Verbandes Deutscher Elektrotechniker 
für Hausinstallations - Leitungen von der 
Praxis ohne weiteres auch für unterirdisch 
verlegte Kabel benutzt worden war, kam 
man um die Jahrhundertwende zu der Über- 
zeugung, daß das nicht so weiter gehen 
könne. Es erschienen in schneller Folge 
eine Reihe von verdienstvollen Arbeiten 
über die Erwärmung der Kabel?). Gleich- 


1) „ETZ“ 1907, 8. 475. 

3?) Belastungstabellen siehe Seite 517 und 518. 

3) K. Wilkens, Über die Erwärmung unterirdischer 
elektrischer Leitungen. „ETZ“ 1900, 8. 413, (auch 8. 691), 
Richard A pt. Über die Erwärmung unterirdisch verlegter 
Kabel, „ETZ* 1%0, S. 613 (auch 8. 708, und 1903, 8. 913). 
J. Herzog und C. Feldmann, Über die Erwärmung 


elektrischer Leitungskabel, „ETZ“ 1900, 8. 783. P. Humann, 


Über die Erwärmung im Erdboden verlegter Starkstrom- 
kabel, „ETZ* 1903, S. 59. 


zeitig ging eine förmliche Anregung von 
dem verstorbenen Baurat Uppenborn aus 
der sich der Sache nunmehr annahm und 
in seiner bekannten Energie, durch die ihm 
die deutsche Elektrotechnik so viel Dank 
schuldig geworden ist, durchführte. Die bis 
dahin veröffentlichten Versuche wurden 
durch weitere unter Uppenborns Leitung 
in München angestellte Untersuchungen er- 
gänzt, und das Material wurde nunmehr von 
den beiden oben genannten Kommissionen 
gemeinsam bearbeitet. Das Ergebnis jener 
Arbeiten ist die auf dem Kasseler Verbands- 
tage angenommene „Belastungstabelle für 
einfache im Erdboden verlegte Gleichstrom- 
Kabel bis 700 V mit und ohne Prüfdraht‘') 
Die Tabelle fußte auf allen bis dahin be- 
kannt geworden Versuchen, war aber — 
natürlich — nach einer Formel berechnet 
worden, und zwar einer Formel, die dem 
Mittel aus den beobachteten Werten, wie 
sich aus wesentlich empirischer Fest- 
stellung ergeben hatte, möglichst nahe 
kam?) Hierbei hatten aber bei der ge- 
ringen Zahl der damals vorliegenden Ar- 
beiten leider Ergebnisse von Versuchen 
zusammengetragen und gemeinsam berück- 
sichtigt werden müssen, die in bezug auf 
die Versuchsobjekte (z. B. nackte Bleikabel 
und bewehrte Bleikabel)und aufdie Versuchs- 
anordnung (z. B. Verlegung im Erdboden in 
der praktisch üblichen Weise und Verlegung 
in einem eisernen Troge) recht verschie- 
den voneinander waren. Als Temperatur- 
erhöhung der Kabelseele über die Außen- 
temperatur wurden 25° angenommen. Die 
übrigen grundlegenden Annahmen für die 
Tabelle und ihren Gültigkeitsbereich sind 
in den soeben in der Fußnote erwähnten 
Kathschen Frläuterungen in dem mit 
„Grundsätzliche Festlegung der Tabelle“ 
überschriebenen Abschnitte angegeben und 
begründet. 


Inzwischen wurde hauptsächlich in zwei 
Richtungen weitergearbeitet, einerseits wurde 
die Theorie weiter entwickelt, anderseits 
wurden neue Versuche angestellt, die haupt- 
sächlich auch Mehrleiter-Kabel behandelten’). 
Als die Kommissionen nunmehr an ihre 
Aufgabe, Belastungstabellen für Mebhrleiter- 
Kabel aufzustellen, herantraten, entstand 
natürlich in erster Linie die Frage, wie 
weit diese neueren theoretischen und prak- 
tischen Untersuchungen für die zu schaffen- 
den Belastungstabellen berücksichtigt zu 
werden verdienten, also auch berücksichtigt 
werden sollten, sodann aber die schwieriger® 
Frage, ob man die neueren Ergebnisse auf 
die ältere für Einleiter - Kabel aufgestellte 
Tabelle zurückwirken lassen, d. h. ob diese 
Tabelle geändert werden solle. Trotz aller 
Bedenken gegen eine Anderung entschloß 
man sich — um es vorauszusagen — not 
gedrungen doch dazu, sodaß nunmehr alle 
Tabellen, die für Einleiter- und die für 
die verschiedenen Mehrleiter-Kabel aufge 
stellten, eine einheitliche Grundlag® 
haben. 


Die Theorie hatte zu folgender, für alle 
Kabel gültigen Formel geführt: 


— 


Q.T 


— 


l?’ 


C 
J= er — Ri 4 
Yv. or ge Da 


1) „ETZ* 1904, 8. 464 und 972. 
3) H. Kath, Belastungstabelle für einfache Gleich 
stromkabel. „ETZ" 1%: 8. 969. Kahelerwir 
ı, J Teichmüller, Zur Theorie der Ka ing der 
mung .ETZ“ 1901, 5.%83. Derselheo, Die ! j 1905. G. Mie, 
lektrischen Leitungen, Stu (Ferd. Ba oa ' 
ber die Wärmeleitung in einem verse Di Erwärmung 
1905, 8. 137. R. Apt und C. Maurit u LTZe 1904 8. 1008 
unterirdisch verlegter Drehstromkabel. e seilten Drei- 
.Humann, Über die Erwärmung rog Ye J. Teich- 
fachkabeln in Erde verlegt, „ET 10 Tkonsta 
müller und P Humann, Die Materian" 006, 8. 879 
Bern der Kabel auf ron verseilten. im Erd 
ieselben, Die Belastu rwärmung: 
Terlerten Mehrleiter-kabeln mit Rücksicht auf E 
„ETZ” 1906, 8. 1081. 


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801 


16. Mai 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1807. Heft 20. 
worin Die Kommissionen entschieden sich für die 
In. wen 
ZU eo = : Ok : = 550 
C=}Ẹ 3305.107 71652; 
y= Zahl der Leiter im Kabel; und On r = 40. 


g: = spezifischer Widerstand des Leiter- 
metals bei der der Temperaturer- 
höhung von t?’ entsprechenden Leiter- 
temperatur, bezogen auf Meter und 
Quadratmillimeter in Ohm; 

Q = Querschnitt eines der » Leiter in qmm; 

q = zugelassene Temperaturerhöhung in 
Celsiusgraden; 

dr: = spezischer Widerstand des Isolier- 
materials und der Pakung über und 
unter der Bewehrung, in elektrischem 
Maße; 

0, : = Spezifischer Wärmewiderstand des Erd- 
bodens, in elektrischen Maße; 

Ds = äußerer Kabeldurchmesser in mm; 

Da’ = „reduzierter“ äußerer Kabeldurch- 
messer in mm; 
D;' = Durchmesser des Leiters des substi- 
tuierten Einleiter-Kabels in mm; 
l = Verlegungstiefe in mm. 


aller neueren und auch der älteren Versuche, 
schen Verlegungsart der Kabel entsprach, 


sen Zahlen berechneten Strömen überein- 
stimmten. Insbesondere gilt dies auch von 
den Münchener Versuchen, die sich der 


die oben angegebene Literatur verwiesen. 
Die einzigen Versuche, deren Ergebnisse 
mit den nach der Formel berechneten 
Werten nicht hinreichend übereinstimmten, 
wurden nicht weiter berücksichtigt, nach- 
dem einer der Beobachter, Herr Dr. Apt, 
erklärt hatte, daß er den auf der Basis der 
Formel aufgebauten Belastungstabellen zu- 
stimme; die Differenz zwischen den (für 
Hochspannungs-Kabel) vorgeschlagenen und 
den von ihm und Herrn Mauritius ge- 
fundenen (niedrigeren) Werten sei ver- 
mutlich auf die von ihnen, den Experi- 
mentatoren, gewählte Versuchsanordnung 
— die Kabel lagen nicht in natürlicher Lage 
in der Erde, sondern in einem eisernen 
Bassin — zurückzuführen. Die gewählten 
Werte für ok: und o„: können auch deshalb 
besonderes Vertrauen als die richtigsten 
Mittelwerte beanspruchen, weil sie nicht nur 
von neueren, sondern auch von älteren 
Beobachtern, die sich mit ihrer Bestimmung 
selbst beschäftigt haben (Kennelly,H erzog 
und Feldmann, Teichmüller und Hu- 
mann), in ganz ähnlichem Betrage gefunden 
worden sind. Der Wert ón: im besonderen 
stimmt gut mit dem seit langer Zeit zur 
Benutzung beim Entwurf von Wasserleitungs- 
Anlagen empfohlenen Mittelwerte überein. 
Die letztgenannten Beobachter hatten aller- 
dings bei Messungen mit mehr physikali- 
scher Versuchsanordnung erheblich höhere 
Werte, von etwa doppeltem Betrage, ge- 
funden, hatten aber bei Untersuchung des 
Erdbodens in seiner natürlichen Lage eben- 
falls die kleineren Werte beobachtet, sodaß 
angenommen werden kann, daß dieser 
Unterschied auf die große Wärmekapazität 
zurückzuführen ist; iin ersteren Falle war 
der wirkliche stationäre Zustand erreicht 
worden, im letzteren dagegen der quasi- 
stationäre, der den praktischen Verhält- 
nissen entspricht. 

Herr Dr. Humann übernahm es, die 
Stromwerte aus der Formel für alle in 
Frage kommenden Kabelarten zu berech- 
nen; die Zahlen sollten dabei auf 5 Amp 
abgerundet werden. Für die Hochspan- 
nungs-Kabel, für deren Abmessungen Keine 
Normalien bestehen und auch nicht ge- 
schaffen werden sollen, wurden die im An- 
hange meines oben zitierten Buches abge- 
druckten Abmessungen eingesetzt, nachdem 
die Vertreter der Kabelfirmen erklärt hatten, 
diese Werte als Grundlage der Berechnung 
gelten lassen zu können. 

Wieviele Tabellen und für welche 
Kategorien von Kabeln sie aufzustellen 
seien, mußte sich nach den Bedürfnissen 
der Praxis richten: Bei Einleiter-Kabeln, die 
nur für Gleichstrom zu verwenden sind, 
brauchte die SpanunungsgrTenze nicht höher 
als 700 V gesetzt zu werden. Bei den ver- 
seilten Kabeln hielt man es für zweckmäßig, 
sich auf zwei Spannungsstufen zu be- 
schränken, und wählte diese so, wie sie den 
Verwendungsgebieten der Kabel etwa ent- 
sprechen, nämlich bis 3000 V und von über 
3000 bis 10000 V. Eine Niederspannungs- 
stufe, bis 700 V, zu unterscheiden, war nicht 


1) Siehe hierzu „ETZ“ 1905, S. 200, 


Die Entwicklung dieser Formel kann in 
der oben angeführten Literatur verfolgt 
und daraus die Bedeutung der Zeichen ge- 
nauer erkannt werden. Sie kann für den 
stationären Zustand als exakt gelten. Zur 
Berechnung des für ein bestimmtes Kabel 
zulässigen Stromes sind also nur die Re- 
duktionen von Da auf Da’ und D; auf D;' 
durchzuführen und die Werte für die spe- 
ziischen Wärmewiderstände einzusetzen. 


Man war sich in der Kommission dar- 
über einig, daß es grundsätzlich das Rich- 
tigste sei, die Tabellen für den stationären 
Zustand aufzustellen, denn die Belastungen 
sollten auch für den ungünstigsten Fall 
sehr langdauernder Beanspruchung gelten. 
Und doch erhoben sich bei näherer Über- 
legung dagegen nicht unerhebliche Be- 
denken, denn von vielen Experimentatoren 
war beobachtet worden, daß der stationäre 
Zustand selbst nach einer Zeit von mehreren 
(in einem Falle 11) Tagen noch nicht mit 
Sicherheit erreicht worden war. Dabei 
hatte es sich gezeigt, daß hieran nicht das 
Kabel selbst, sondern der Erdboden mit 
seiner großen Wärmekapazität schuld sei; 
die meisten älteren Versuche und auch 
viele von den neueren waren aber nur etwa 
10, allenfalls 24 Stunden lang durchgeführt 
worden. Gleichzeitig aber hatte sich dabei 
gezeigt, daß nach einer Belastungsdauer 
von etwa 6 bis 10 Stunden die Temperatur nur 
noch außerordentlich langsam ansteigt und 
sehr wenig von ihrem Endwerte abweicht, 
ja daß sogar nach zwei- bis vierstündigem 
Betriebe — insbesondere bei dünneren Quer- 
schnitten — nicht mehr viel am Endwerte 
der Tempersturerhöhung fehlte. Unter diesen 
mständen durfte der nach einer Belastungs- 
dauer von, roh gesprochen, 3 bis 10 Stunden 
erreichte Zustand als stationärer, sagen 
wir quasistationärer Zustand, mit für die 
praktischen Verhältnisse hinreichender Ge- 
nauigkeit angesehen und den weiteren Er- 
wägungen zugrunde gelegt werden. Eine 
Erweiterung der Theorie auf den nicht- 
stationären Zustand durch Einführung der 
Wärmekapazität würde auch auf sehr große 
Schwierigkeiten stoßen, und der Praxis 
würde mit einer so komplizierten Theorie 
aus verschiedenen Gründen doch kein 
großer Dienst erwiesen worden sein. 


Es handelte sich nach grundsätzlicher 
nahme der oben abgedruckten Formel 
nan darum, für die Größen Ok: und On: die 
Werte förmlich festzusetzen, die sich aus 
den Beobachtungen als wahrscheinlichste 
ttel ergeben hatten, also auch, in die For- 
mel eingesetzt, Ströme lieferten, die den 
ersuchsergebnissen am besten entsprachen. 


In der Tat zeigte sich,’daß die Ergebnisse 
soweit die Versuchsanordnung der prakti- 


sehr gut mit den aus der Formel mit die- 


neuen Formel besser anpaßten, als der 
früher benutzten.!) Im übrigen sei hier auf 


nötig, da die Belastungsfähigkeit der Kabel 
dieser Spannung, wie die Berechnung er- 
gibt, nur etwa 4 bis 4,5 °/, höher ist, als 
solcher für 3000 V. Es wurde beschlossen, 
für die erste Gruppe (bis 3000 V) .die Ta- 
bellenwerte als Mittelwerte aus den Be- 
lastungsströmen zu bilden, die für Kabel 
für 700 V und für 3000 V berechnet waren; 
für die zweite Gruppe dagegen (bis 10 000 V) 
sollten die für Kabel für 6000 V berechneten 
Werte maßgebend sein und in die Tabellen 
aufgenommen werden. Für konzentrische 
Kabel hatte die Stufe von über 3000 bis 
10000 V wegzufallen, da für so hohe Span- 
nungen die konzentrische Anordnung der 
Leiter aus bekannten Gründen nicht mehr 
gewählt wird. 

Bei der Frage der Begrenzung der Ta- 
bellen in bezug auf die Querschnitte machte 
sich das Bestreben geltend, sie nach oben 
und unten so weit auszudehnen, als dies 
von der Praxis irgend gewünscht werden 
könnte. Die Grenze nach oben ergibt sich 
aus der Dicke des Kabels und damit der 
Möglichkeit, es bequem zu handhaben, von 
selbst; die Grenze wird wegen der mit der 
Spannung zunehmenden Isolationsdicke 
um so niedriger, je höher die Spannung 
ist. Der Ausdehnung der Tabellen nach 
unten ist eine Grenze durch die Bean- 
spruchung des Dielektrikums gesetzt, die 
bei kleinen Querschnitten in der Nähe des 
Leiters sehr hoch wird, sodaß die Isolation 
sehr stark genommen werden muß. Es 
empfiehlt sich deshalb überhaupt nicht, 
Hochspannungs-Kabel für sehr dünne Quer- 
schnitte zu verwenden. Man einigte sich 
dahin, die Tabellen der verseilten Kabel für 
Spannungen bis 3000 V bei 4 qınm, die für 
über 3000 bis 10000 V bei 10 qmm beginnen 
zu lassen; für die konzentrischen Kabel 
wurden 10 qmm als untere Grenze fest- 
gesetzt. 

Demgegenüber wurde die neue Tabelle 
für Einleiter-Kabel bis zum Querschnitte 
von 1 qmm herab ausgedehnt; der Wunsch 
hiernach war in der Praxis wiederholt laut 
geworden. Der Umstand, daß man für 
diese kleinen Querschnitte die für die alte 
Tabelle benutzte Formel unmöglich noch 
anwenden konnte, daß man also beim An- 
gliedern der für sie festzusetzenden Be- 
lastungswerte an die alte Tabelle Flickwerk 
geschaffen haben würde, war neben dem 
Wunsche nach einheitlichem Aufbau aller 
Tabellen ausschlaggebend für die Ersetzung 
der alten Tabelle durch eine neue.. Daß die 
theoretische Formel auch auf die Kabel 
sehr kleiner Querschnitte paßt, konnte den 
in der Kommission geäußerten Zweifeln 
gegenüber durch einen nicht veröffentlichten 
Versuch von Humann und mir an einem 
Kabel von 1 qmm Querschnitt erhärtet 
werden. Der Versuch hatte bei einer Be- 
lastung von 20 Amp 202° Temperaturer- 
höhung, bei 25 Amp 30,6° ergeben, woraus 
sich für r = 25° der Strom zu rund 22 Amp 
berechnet, während nach der neuen Tabelle 
24 Amp zulässig sind. Außerdem kann auf 
frühere Versuche von Humann, die in 
einer der oben angeführten Arbeiten ver- 
öffentlicht sind, hingewiesen werden; sie 
waren an nicht bewehrten Bleikabelu von 
25 qmm und 4,2 qmm Querschnitt ange- 
stellt worden und hatten, was der Nicht- 
bewehrung entspricht, etwas höhere Werte 
ergeben, als die Formel liefern würde, 

Allen Tabellen wurde eine Temperatur- 
erhöhung von 25° C zugrunde gelegt, wie 
es bei der alten Belastungstabelle der Fall 
war. Da diese aber nur für Gleichstronm- 
Kabel niedriger Spannung aufgestellt war 
und bei Wechselstrom - Kabeln zweifellos 
noch zusätzliche Wärmequellen in den Ver- 
lusten durch Hysterese im Dielektrikum, 
durch Wirbelströme im Bleimantel und 


502 


dureh Hysterese und Wirbelströme in der 
kEisenbewehrung vorhanden sind, da außer- 
dem die hohe Spannung zur Vorsicht mahnt, 
mußte die Frage nach der Temperatur- 
grenze von neuem erörtert werden. Das 
Ergebnis war die Beibehaltung von 35° als 
Temperaturerhöhung. Die Zahl ist als ein 
Kompromiß zwischen den Kabellieferanten 
und den Kabelabnehmern anzusehen. Die 
letzteren halten, heute wie früher bei der 
erstmaligen Festsetzung, höhere Tempera- 
turen für zulässig, die ersteren wollen bei 
höherer Beanspruchung keine Garantien 
mehr übernehmen und weisen, nicht mit 
Unrecht, darauf hin, daß langjährige Er- 
fahrungen über das Verhalten stark þe- 
lasteter Kabel noch nieht vorliegen. Die 
oben erwähnten zusätzlichen Verluste sind 
im allgemeinen klein, insbesondere sind die 
Verluste durch dielektrische .Hysterese 
nach den neuesten Beobachtungen bei 
Spannungen bis 10000 V nicht so hoch, daß 
die Erwärmung nennenswert gesteigert 
würde, und die Durehschlagsgefahr wird 
im allgemeinen, wie unter anderem auch 
die Münchener Versuche bestätigt hatten, 


mit zunehmender Temperatur, wenigstens 


fehlerfreien Kabelu, nicht 
Verschie- 


bei gesunden, 
erhöht, eher sogar vermindert. 
dene Temperaturerhöhungen für Gleich- 
strom- und Wechselstrom - Kabel zuzu- 
lassen, wurde deshalb nieht für notwendig 
und zweckmäßig gehalten. 


Auch die Bestimmung der bisherigen 
Normalien, nach der die Belastungen gelten 
sollen, so lange nieht mehr als zwei Kabel 
im gleichen Graben dicht nebeneinander 
liegen, bedurfte der Neuprüfung, da bei 
Gleichstrom im allgemeinen mindestens 
zwei Kabel, bei Wechselstrom und Mehr- 
phasenstrom dagegen unter denselben Ver- 
hältnissen nur ein Kabel nötig ist. Auch in 
diesem Punkte hielt man es aber nicht für 
angebracht, die Bestimmungen zu ändern, 
weil auch bei Mehrleiter-Kabeln die Ver- 
legung von zwei Kabeln der üblichen 
Praxis am meisten entspricht. Auf diese 
Weise ist denn auch die gegenseitige Er- 
wärmung bei allen Kabelarten in der 
gleichen Weise berücksichtigt. Es wird, 
ähnlich wie früher, empfohlen, unter näher 
bezeichneten ungünstigen Verhältnissen die 
Höchstbelastung der Kabel auf °/, der 
Tabellenwerte zu vermindern. In der Kom- 
mission wurde gelegentlich darauf hinge- 
wiesen, dab bei der Verlegung der Kabel 
in Trögen und dergleichen die der Formel 
zugrunde liegende Theorie die Möglichkeit 
gebe, die zulässige Belastung mit einer 
entsprechend erweiterten Formel zu be- 
rechnen. 


Die Bemerkungen zu der alten Be- 
lastungstabelle enthielten die Bestimmung, 
daß die angegebenen Ströme auf Keinen 
Fall überschritten werden dürften. Gegen 
diese Forderung richtete sich ein Antrag 
des Herrn Ober-Ingenieur Pohl. Der Au- 
trag fand insofern allgemeine Zustimmung, 
als zugegeben wurde, daß bei gewissen 
Betrieben mit stark schwankenden Be- 
lastungen ein zeitweises, wenn auch perio- 
disch wiederkehrendes Anwachsen der 
Ströme über die Tabellenwerte hinaus 
durchaus unbedenklich sei, denn die große 
Wärmekapazität des Erdbodens verhindert 
gerade in einem solchen Falle, daß das 
Kabel eine höhere Temperatur annimmt. 
Es wurde aber, um den Wert der Be- 
lastungstabellen nicht überhaupt in Frage 
zu stellen, für unbedingt nötig erachtet, ihre 
bindende Gültigkeit zunächst positiv mit 
aller Bestimmtheit festzustellen und dann 
die Fälle, in denen Ausnahmen zulässig 
seien, durch möglichst genaue Kennzeich- 
nung der Betriebe mit den gedachten 
schwankenden Belastungen fest zu um- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 20. 


grenzen. Hieraus ist der Wortlaut des 
Schlußsatzes der Bestimmungen entstanden, 
nach welchem Überschreitungen der Ta- 
bellenwerte „nur in Betrieben mit schnell und 
stark schwankender Belastung, z. B. Förder- 
anlagen, Walzwerken und dergleichen“ zu- 
lässig sind. In gewissem Zusammenhange mit 
diesen Erwägungen steht die Frage nach 
der Sicherung der Kabel, die die Kom- 
mission wiederholt und ausführlich be- 
schäftigrt hat. Das Ergebnis der Erörterun- 
gen hierüber wurde aut Vorschlag des 
Herrn Uppenborn mit einer von Herrn 
Wilkens gewünschten Anderung folgender- 
maben zusammengefaßt: 

„Die Kommission ist der Ansicht. dab 
es nicht ihre Aufgabe ist, Bestimmungen 
darüber aufzustellen, wie Kabel gesichert 
werden sollen; sie muß sich vielmehr ledig- 
lieh darauf beschränken, die zulässigen Be- 
lastungen, soweit bei 
Garantien in Anspruch genommen werden, 
festzusetzen und muß es den Benutzern der 


Kabel überlassen, sich durch geeignete 
Meßvorriehtungen davon zu überzeugen 
oder durch andere Eirichtungen zu er- 


reichen, daß diese Beanspruchungen nicht 
überschritten werden.) Hierbei soll nicht 
verkannt werden, daß es wünschenswert 
ist, Kabelsicherungen empfindlicher zu ge- 
stalten, als dies nach den Verbandsvor- 
schriften erforderlich ist.“ 

Im übriren wurde beschlossen, die 
Frage der zuständigen Kommission zur 
weiteren Behandlung zu überweisen. 

Alle Beschlüsse, bis auf sehr wenige 
und belanglose Ausnahmen, wurden ein- 
stimmig gefaßt. Es darf deshalb die Er- 
wartung ausgesprochen werden, dab sie 
auch von der Allgemeinheit gebilligt und 
die Tabelen mit den angehängten Bestim- 
mungen sieh in der Praxis bald einbürgern 
werden. 

Vieleicht ist es nicht überflüssig, her- 
vorzuheben, dab die Tabellen natürlich nur 
für normale Kabel gelten können. Die Tat- 
sache, daß sich bei Kabeln unnormaler Her- 
stellung höhere Werte von ox:, in einem 
Falle bis Ok: = 893, gefunden haben, mahnt 
zur Vorsicht. Diese Mahnung Kann insbe- 
sondere den Kabeln sehr kleiner Quer- 
schnitte gegenüber ausgesprochen werden, 
hei denen leicht etwas hohe Werte für den 
spezitischen Wärmewiderstand des Isolier- 
und Packungsmaterials vorkommen, was 
sich aus ihrer Fabrikation erklären läßt. 


Die Einrichtungen des Elektrischen Prüf- 
amtes 6 in Frankfurt a. M.?) 


Von Rudolf Kopp, Frankfurt a. M. 


Mit der fortschreitenden Entwicklung 
der Elektrotechnik, dem Entstehen großer 
Zentralen für Erzeugung von Elektrizität 
und mit dem gesteigerten Bedarf an elck- 
trischem Licht und an Energie für Kraft- 
zwecke entstanden als Bindeglied zwischen 
Produzenten und Konsumenten eine Reihe 
von Verbrauchsmessern. 

Die geringe Größe der in den Elek- 
tizritäszählern tätigen Kräfte (die Dreh- 
momente betragen bei llöchstbelastung nur 
ca. 1,5 bis 10 cmg) und insbesondere der 


Einfluß, welchen die Reibung auf ihren 
Gang besitzt, erfordert nicht nur eine 
genaue eingehende Untersuchung und 


Justierung nach dem Zusammenbau der 


. .„) In den Zentralen, wenigstens den neueren, pflegen 
Einrichtungen 'in die Speiseleitungen geschaltete Neben- 
schliebungs-Widerstände für Strommesser) vorhanden zu 
sein, die eine Messung der Speiseleitungs-Ströme gestatten 
An, FRUI des Berichterstatters). 

f = Nach einem in der Elektrotechnisch TO 
in Frankfurt a. M. gehaltenen Vortrag. N 


Kabellieferungen 


16.'Mai 1907. 


einzelnen Teile, sondern auch wieder- 
kehrende Nachprüfungen. | 

Die Städtischen Elektrizitätswerke in 
Frankfurt a. M. haben diesen Untersuchun- 
gen jederzeit die ihnen zukommende Be- 
deutung beigemessen. 

Nach dem Erlaß des Gesetzes, betreffend 
die elektrischen Maßeinheiten vom 1.V1. 1848, 
strebte Frankfurt a. M. aus verschiedenen 
Zweckmäßigkeitsgründen, dem Beispiele 
anderer Städte folgend, darnach, die Be- 
fugnis zur amtlichen Prüfung und Be- 
glaubigung elektrischer Meßgeräte zu er- 
langen. Nach Verhandlungen mit der Phy- 
sikalisch-Technischen Reichsanstalt wurde 
vom Reichsamt des Innern am 29. VIL 1904 
dem inzwischen vollendeten Prüfamt diese 
Befugnis erteilt. 

Als oberste Meßgrenzen wurden für 
Gleichstrom 3000 Amp und “50 V, für ein 
und mehrphasigen Wechselstrom 400 Amp 
und 3000 V festgesetzt. 

Es ist in Aussicht genommen, noch 
Einrichtungen zu treffen, um Wechselstrom: 
Messungen bis 1500 Amp ausführen zu 
können. 

Die Laboratoriumsräume des Prüfamtes 
befinden sich in dem Verwaltungsgebäude 
der Betriebsdirektion der Elektrizitätswerke, 
woselbst nicht nur für den augenblicklichen 
Bedarf genügende Räumlichkeiten vorhan- 
den sind, sondern auch eventuelle Erweite 
rungen in umfangreichem Maße ausgeführt 
werden können. Zur Zeit stehen dem Prüf 
amt rund 300 qm Bodenfläche zur Ver- 
fügung. 

Die Prüf- und sonstigen Arbeitsräume 
befinden sich im Erdgeschoß (Abb. 1), der 
Batterie- und Maschinenraum, die Werk- 
stätte und die Magazine im Kellergeschöß 
(Abb. 2). 


Laboratoriums-Einrichtungen.. 


Über die Laboratoriums-Einrichtungen 
wird nachstehend nicht nur eine kurze 
Beschreibung gegeben, sondern es seen 
auch die wichtigsten Gesichtspunkte an 
geführt, welche für die Wahl der ver 
schiedenen Energiequellen und Mebßinstru' 
mente maßgebend gewesen sind. Um hei 
den Zähleruntersuchungen an Energie ZA 
sparen, wird zur Speisung der Hauptstrom- 
Spulen Strom von niedriger Spannung be 
nutzt, nur an die im Nebenschlub geschal- 
teten Stromzweige mit geringem Strom 
bedarf werden die aufgeschriebenen Ge- 
brauchsspannungen gelegt. Entgegen den 
sonst üblichen Gepflogenheiten erfolgt Im 
Prüfamt 6 die Eichung von Gleichstrom 
Zählern nieht nur mit Akkumulatoren. 
sondern auch im Kurzschluß einer dureh 
einen 15 PS-Gleichstrom-Motor angetriebe 
nen Niederspannungs-Maschine mit emer 
Leistung von 3000 Amp bei 3 V. Diese 
Maschine besitzt Fremderregung von 120 \ 
und hat zwei Kollektoren, an denen Je 
1500 Amp abgenommen werden können. 
Sie wurde von den Felten & Guilleaume 
Lahmeyerwerken in Frankfurt a. M. ge 
liefert. BR 
Diese Einrichtung wurde hauptsächlich 
deshalb getroffen, um regulierbare #?" 
lastungswiderstände und Batterieumschalter 
für hohe Stromstärken zu vermeiden und 
der geringeren Unterhaltungskosten halber. 

Die Maschine wird erst bei Prüfung 
von Zählern über 800 Amp zur Stromliel® 
rung herangezogen. Die Finreguliero? 
der Belastung erfolgt durch einen fein à 
gestuften Widerstand im Erregerkrels der 
Maschine. Dieser Widerstand ist an an 
Arbeitsstelle untergebracht, sodaß der Je 
weilige Zählereicher jede gewünschte 
Stromstärke bei gleichzeitiger Beobachtung 
des Strommessers einzustellen vermag. 


NN 


tor-Maschine mit Antriebsmotor beträgt 
640%/, Die Verbindung beider Maschinen 
ist durch einen Riemen hergestellt. Der 


Antriebsmotor wird von einer aus 60 Zellen | 


bestehenden Akkumulatorenbatterie gespeist, 


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Erdgeschoß des elektrischen Prüfamtes 6. 


Abb. 1. 


welche eine Kapazität von 580 Amp Std bei 
dreistündiger Entladung hat. Diese Batterie 
kann in Parallelschaltung von je sechs 
Zellen auch direkt zur Eichung von Gleich- 
strom-Zählern herangezogen werden. Außer- 
dem steht noch eine weitere Batterie, be- 
stehend aus vier Gruppen von je fünf Ele- 


EEE u aih detail PLIPA IST 


zelnen PBatteriegruppen 
von der Firma Voigt & Haeffner gelieferten 
Schalttafel im Maschinenraum 
welche mit den Prüfräumen durch ein 
Telephon in Verbindung steht. Die Betriebs- 
spannung wird bei der Prüfung von Zählern 


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durch besondere Spannungsbatterien ge- 
liefert. Es sind zehn solcher Batterien von 
je 40 Zellen vorhanden, womit sich also 
im ganzen eine Höchstspannung von 800 V 
erzielen läßt. Die Kapazität jeder Batterie 
beträgt bei zehnstündiger Entladung 
6 Amp Std. Die größte zulässige Entlade- 


Schalttafel des Maschinenraumes. 


Abb, 3. 


menten, zu gleichem Zwecke zur Verfügung, 
sodaß maximal 10600 Amp Std bei drei- 
stündiger Entladung mit je fünf beziehungs- 
weise sechs in Serie geschalteten Elementen 
abgegeben werden können. Die Hinter- 


einander- oder Parallelschaltung der ein- 


Stromstärke ist 1 Amp. Da der Nebenschluß 
eines einzelnen Zählers im Maximum 0,03 Amp 
aufnimmt und gleichzeitig mehr als sechs 
Zähler an einer Arbeitsstelle nicht geprüft 
werden, so kann die Dimensionierung der 
Batterie als sehr reichlich bezeichnet werden. 


erfolgt an einer 


(Abb. 3), 


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: M AA 7, 


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603 


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Die Ladung der Starkstrom-Batterien 
erfolgt bei hintereinander geschalteten 
Gruppen mit 120 V, wobei im Stromkreis 
der kleineren Batterie ein Ladewiderstand 
eingefügt ist. Die Gruppen der Mittel- 
spannungs-Batterie werden in Parallelschal- 
tung mit 120 V geladen und zwar lassen 
sich, dem jeweiligen Bedarf entsprechend, 
unter Zwischenfügung verschiedener Lade- 
widerstände drei, sechs oder alle zehn 
parallel geschalteten Teilbatterien gleich- 
zeitig laden. 

Damit die bei der Ladung sich bilden- 
den Wasser- und Säuredämpfe an den Iso- 
latoren der Gruppenleitungen keinen feuch- 
ten Niederschlag und damit keine Ver- 


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Kellergeschoß des elektrischen Prüfamtes 6. 
Abb. 2. 


schlechterung des lIsolationswiderstandes 
verursachen, ist ein Ventilaton für die Ent- 
lüftung des Akkumulatorenkellers vorge- 
sehen, während die Zufuhr frischer Luft 
durch genügend groß dimensionierte 
Fenster erfolgt. Außerdem sind die ein- 
zelnen Elemente durch Glastafeln abgedeckt, 
wodurch ein großer Teil der Wasser- be- 
ziehungsweise Säuredämpfe sofort wieder 
zur Kondensation gelangt. Eine zwischen 
die Plattenfahnen zu dem gleichen Zwecke 
eingegossene Paraffinschicht mußte wieder 
entfernt werden, da sie die Kontrolle be- 
ziehungsweise die Reparatur an den Ele- 
menten äußerst behinderte. Geeigneter er- 
weist es sich, die Zellen mit einer dünnen 
Schicht Vaselinöl zu bedecken. 

Die Verbindungen der einzelnen Batte- 
riegruppen untereinander werden mit ge- 
wöhnlichen Hebel- oder Dosenschaltern 
hergestellt und ist die Anordnung so ge- 
troffen, daß Kurzschlüsse in Folge irrtüm- 
licher Schaltungen vollständig ausge- 
schlossen sind. Bezüglich der Einzelheiten 
wird auf das allgemeine Schaltungsschema 
verwiesen (Abb. 4). 

Der zur Ladung der Batterien not- 
wendige Gleichstrom wird durch Umfor- 
mung erhalten. Ein asynchroner Nieder- 
spannungs-Wechselstrom-Motor der Firma 
Brown, Boveri & Cie. mit einer Leistung 
von 20 PS treibt mittels Riemen die bereits 
genannte 15 PS-Gleichstrom-Dynamo und 
eine Zusatzmaschine der Manchestertype 
mit einer Leistung von 120 Amp bei 15 
bis 60 V Spannung an. Der Wechselstrom 
wird einem speziell für das Prüfamt auf- 
gestellten 30 KW-Transformator entnommen, 
welcher primär an das Hochspannungs-Netz 
des Frankfurter Blektrizitätswerkes ange- 
schlossen ist. Diese letztere Einrichtung 
ermöglicht auch die Vornahme von Kurz- 
schlußversuchen auf Wechselstrom-Zählern, 
Sicherungen und dergleichen ohne störende 
Beeinflussung des Sekundärnetzes. 


504 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 20. 16. Mai 1807. 
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Nebenschluß-Regulierwiderstand. 


Belastungs- Widerstand. 
Vorschalt-Widerstand 
Regulier- Widerstand. 


BW= 
Y W= 
NR= 
RW = 


Werhselstirom 


won Ampere 
Prüftafel I 300. 


Aulaß-Apparat. 
Steckdose. 
Lade-Widerstand. 
Dekaden-Widerstand. 


gt = 
LW= 
D W= 


AA 


Zeichenerklärung. 


Schaltungsschema für die Leitungsführungen im elektrischen Prüfamt 6. 
Abb. 4 


Minimalautomat. 
Voltmeter-Umschalter. 

Taster zum Doppel-Zeitschreiber. 
Sicherung. 


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Gleichstrom 


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S mm. S 


Hebelausschalter. 
Hebelumschalter 


3000 Ampere 


D A = Dosenausschalter. 
EA = Endausschalter. 


er en 
> Y 
KASI 
tor y Entlüftung 
HA 
HU 


x 40 Klenenle 


1Ämp. 750 Volt 


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16. Mai 1907. 


Für die Eichung von Gleichstrom- 
Zählern sind zwei Prüftafeln vorgesehen. 
Zu der einen derselben führen die Zu- 
leitungen von der 3000 Amp - Maschine. 
und einem im 
gleichen Raume befindlichen Meßtisch, auf 
welchem der Kompensationsapparat des 


Mit der zweiten Tafel 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 20. 


festigt. 


befestigt werden. 


Ist so der Aufhängungspunkt 
fixiert, so wird die vertikale Stellung durch 
zwei weitere Klemmplatten bewirkt, welche 
in einer darunter liegenden Messingschiene 
Diese Vorrichtung ist in 
ähnlicher Ausführung im elektrischen Prüf- 
amt 2 in München schon seit längerer 


606 


dienen Schiebewiderstände und Kurbel- 
rheostaten, welche den Strom in Abstufun- 
gen von O bis 1 beziehungsweise 2 bis 
5 Amp zu ändern gestatten und den großen 
Belastungswiderständen parallel geschaltet 
sind (Abb. 6). Die ersteren sind auf der 
Tischplatte der Prüftafeln, die letzteren 
unterhalb derselben derart angeordnet, daß 
während der Beobachtung des Strommessers 
die Feineinstellung vorzunehmen ist. 

Die Nebenschlüsse der Wattstunden- 
Zähler werden bei der Prüfung der Ver- 
brauchsmesser parallel geschaltet und er- 
halten ihren Strom, wie bereits bemerkt, 
aus der Mittelspannungs-Batterie. Die Zu- 
führung desselben erfolgt durch Steck- 
kontakte, welche auf den Prüftafeln an- 
gebracht sind. 

Die genaue Einstellung der Spannung 
erfolgt durch sogenannte Dekadenwider- 
stände mit vier Kurbeln von 1000 be- 
ziehungsweise 10000 Ohm (Abb. 6). Diese 
Widerstände, welche teilsaufGlimmerplatten, 


Nebonnchlufß-Kesullearwideretnnd. 


Eeoa uline- 


teils auf Spulen aufgewickelt sind, vertragen 
eine höchste Dauerbelastung von 0,5 Amp 
und werden neben die auf den Tischpulten 
befindlichen Voltmeter gestellt. Die Fein- 


" Vorsokalt- Wideretand. 


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Ansicht einer Prüftafel. 
Abb. 5. 


elektrischen Prüfamtes untergebracht ist, 
lassen sich sowohl die Gruppen der kleine- 
ren, wie diejenigen der größeren Strom- 
batterien in Verbindung bringen. Die 
kleinere Batterie ist außerdem noch der 
Art unterteilt, daß zwei Gruppen derselben 
auf die zweite Prüftafel, die beiden anderen 
auf den Meßtisch zu schalten sind. Man 
ist daher in der Lage, entweder bei ge- 
trennten Teilbatterien an der zweiten Prüf- 
tafel und am Meßtisch gleichzeitig zu 
arbeiten oder bei parallel geschalteten 
Teilbatterien an einem der genannten 
Arbeitssplätze. 

Die Unterteilung dieser Batterie wurde 
vorgenommen, um die 120 V-Batterie aus- 
schließlich zur Lieferung des Stromes für 
die später beschriebenen Gleichstrom-Dreh- 
strom-Umformer zur Verfügung zu haben. 

Sämtliche Zuleitungen sind möglichst 
dicht aneinander geführt. Die Abzweigung 
nach den zu untersuchenden Apparaten 
erfolgt durch flexible Kabel, welche so 
gelegt werden, daß eine Beeinflussung der 
Zähler und Vergleichinstrumente nicht er- 
folgen kann. 

Jede Prüftafel enthält Vorrichtungen, 
um eine größere Anzahl von Zählern auf 
derselben zu befestigen. Zu diesem Zwecke 
Sind in die Tafel entweder U-förmige Messing- 
schienen eingelassen oder Nuten gehobelt, 
worüber Messingschienen derart angeordnet 
sind, daß ein U-förmiger Hohlraum gebildet 
Ist. In diesen lassen sich Bolzen einführen, 
welche infolge des verengten Schlitzes 
zurückgehalten werden. Messingplatten mit 
Längsschlitz und Stift, an welchem die 
Zähler zur Aufhängung gelangen, werden 
vermittels Flügelmutter an die Bolzen be- 


Zeit in Benutzung und hat sich sehr gut 
bewährt. 

Um auch Zähler mit Anschluß von der 
Rückseite aufhängen zu Können, sind an 
einzelnen der Prüftafeln an den vertikalen 
Wänden Aussparungen vor- 
gesehen. 

Die Prüftafeln haben 
eine Länge von 2 bis 3m 
und sind in einem Abstand 
von ca. 1m von der Zim- 
merwand freistehend an- 
geordnet. Behufs Aufstel- 
lung der Strom- und Span- 
nungszeiger und der klei- 
neren Regulierwiderstän- 
den sind in einer Höhe 
von 85 cm über Fuß- 
boden Tischplatten von 
60 cm Tiefe angeordnet. 
Darunter sind Schränkchen 
zur Aufbewahrung dieser 
Apparate angebracht. Die 
Beleuchtung der Prüftafeln 
erfolgt durch Soffiten 
(Abh. 5). 

Die Belastungswider- 
stände für 400 Amp wurden 
des Raumbedarfes wegen 
hinter den Prüftafeln an der 
Wand befestigt. Dieselben 
bestehenausgewelltenKon- 
stantanbändern, welche iso- 
liert auf einem gußeisernen 
Ralımen befestigt sind. Die 
Einschaltung der einzelnen Bänder erfolgtin 
12 Stufen von 5 bis 25 Amp durch kleine 
Hebelschalter. Zur Vervollständigung der 
Reguliereinrichtung für den Hauptstrom 


regulatoren für Strom und Spannung wur- 
den teils von der Firma Voigt & Haeffner, 
teils von der Firma M. Goergen in München 
geliefert. 

Wenn Elektrizitätszähler außer dem für 
die Messung dienenden Nebenschluß-Strom 
noch für die Betätigung des Aufzuges ihres 
Laufwerkes oder für ein Umschaltwerk den 
Nebenschluß-Zuleitungen periodisch Strom 
entnehmen, so entsteht während der Ein- 
schaltungsdauer des zweiten Stromkreises 
ein Spannungsabfall an den Nebenschluß- 
Klemmen, welcher in dem Fall, daß be- 
trächtlicher Vorschaltwiderstand zwischen 
diese Klemmen und die Batterie einge- 
schaltet ist, so groß wird, daß die Angaben 
des Zählers beeinflußt werden. Es wurden 
aus diesem Grunde auf den Prüftafeln je 
zwei Klemmen vorgesehen, zu denen von 
den Starkstrom-Batterien Strom von 40, 60, 
80, 100 beziehungsweise 120 V geführt 
werden kann und an welche der Anschluß 
der Zähleraufzüge und dergleichen erfolgt. 
An diese Klemmen werden auch die Neben- 
schlüsse der Zähler behufs Vorwärmung 


Verschiedene Ausfährungsformen von Belastungs- und 
Vorschaltwiderständen. 


Abb. 6. 


gelegt, um die Elemente der Mittelspannungs- 
Batterie nicht mehr als notwendig zu be- 
anspruchen. 

Von jeder Gruppe der Spannungs- 


508 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 20. 


I TI LT mL Un on 


batterien sind Leitungen nach dem Prüf- 
raum zu einem besonderen Linienwähler 
verlegt, von welchen aus dieselben in be- 
liebigen Kombinationen zu den beiden Eich- 
tafeln und zu dem Kompensationsapparat 
zu schalten sind. 

Von Meßgeräten gelangen im Gleich- 
strom-Prüfraum ausschließlich Strom- und 
Spannungsmesser nach Deprez-System der 
Firma Siemens & Halske A.-G. in Verbindung 
mit Vorschalt- und Abzweigwiderständen 
zur Verwendung. 

Die Vorschalt- und Abzweigwiderstände 
sind für jeden Meßbereich in zahlreichen 
Abstufungen vorhanden, sodaß die Instru- 
mente immer in dem für die Genauigkeit 
der Ablesung günstigsten Skalenbereich 
(400 bis 1200) benutzt werden. 

Vierteljährlich werden die Angaben der 
Meßgeräte mittels Kompensationsapparates 
und Normalwiderständen auf die von der 
Physikalisch-Technischen Reichsanstalt be- 
glaubigten Normalelemente bezogen. 


Da bei Prüfgeräten, welche vielfach 
außerhalb des Laboratoriums benutzt wer- 
den, Lagerstein-Defekte nicht selten sind, 
außerdem eine Oxydation der Achsen- 
Spitzen mitunter eine Ablagerung von Rötel 
in den Lagersteinen verursacht, der mit 
Staub vermengt, beträchtliche Reibungs- 
fehler bedingen kann, so ist bei den regel- 
mäßigen Nachprüfungen der Instrumente 
die Feststellung des Einflusses der mecha- 
nischen Reibung von großer Wichtigkeit, 
damit Reparaturen beziehungsweise Reini- 
gungen rechtzeitig zur Ausführung ge- 
langen. 

Da die Ausbesserung der Instrumente 
durch die Fabrikanten gewöhnlich viel Zeit 
in Anspruch nimmt und erhebliche Kosten 
verursacht, hat es sich als zweckmäßig er- 
wiesen, einen Mechaniker für die Wartung 
der Prüfgeräte ausbilden zu lassen und 
Ersatzteile (wie Spulen, Federn, Achsen, 
Steine, Zeiger, Skalen und Magnete) von 
den Fabrikanten zu beziehen. 

Die von den Firmen Hartmann & Braun, 
sowie Siemens & Halske A.-G. gelieferten 
Normale sind in doppelter Ausführung vor- 
handen, von denen jedoch nur ein Satz im 
Gebrauch ist. Der zweite Satz dient ledig- 
lich zur Kontrolle des ersteren. Die Nach- 
prüfung der Kontrollnormale erfolgt all- 
jährlich durch die Physikalisch-Technische 
Reichsanstalt. = 

Die Widerstandsmessungen an den 
Gebrauchsnormalen und den Abzweigwider- 
ständen erfolgt teils nach dem Abzweig- 
verfahren, teils in der Wheatstoneschen und 
der 'TThomsonschen Brücke. Bei diesen 
Messungen ist eine Genauigkeit von min- 
destens 10000:1 erforderlich und werden 
alle notwendigen Korrektionen berechnet. 


Bei Messungen mit dem Kompensations- 
apparat wird ein Drehspulen-Galvanometer 
der Firma Hartmann & Braun verwandt. 
Die Drehspule ist vertikal durch gespannte 
Metallbänder gehalten und mit Spiegel ver- 
sehen, der das Bild des Lichtstreifens einer 
Röhrenlampe vertikal nach oben auf eine 
mit dem Apparat verbundene Skala wirft. 
Die Schwingungsdauer des Instrumentes 
beträgt zwei Sckunden, und die Empfind- 
lichkeit ist ein Skalenteil bei 1 x 10-8 Amp 
und 1 m Skalenabstand. Die erforderliche 
Hilfsbatterie ist unterhalb des Meßtisches 
gut isoliert aufgestellt. 

Bei den Widerstandsmessungen wird 
ein Galvanometer nach Deprez d’Arsonval 
der Firma Siemens & Halske A.-G. bemutzt. 
Der Gesamtwiderstand ist 10000 Ohm, der 
des beweglichen Systems ca. 400 Ohm. Die 
Schwingungsdauer des Instrumentes beträgt 
ca. 6 Sek. Die Empfindlichkeit desselben 
ist I mm Ausschlag bei 8>x10-10 Amp und 
I m Skalenabstand. Zur objektiven Ab- 


m E R ne 


lesung dient ein Fernrohr mit vierzigfacher 
Vergrößerung. Die Beleuchtung der Skala 
erfolgt durch Glühlampen. Um das Gal- 
vanometer auch bei Bestimmung von Iso- 
lationswiderständen benutzen zu können, 
ist noch ein Nebenschluß-Widerstand vor- 
handen, welcher gestattet, die Empfindlich- 
keit des Instruamentes auf ein Fünftel, ein 
Zehntel, ein Hundertstel, ein Tausendstel 
beziehungsweise ein Zehntausendstel des 


ursprünglichen Wertes zu verringern. 


Um Isolationsmessungen bei den üb- 
lichen Betriebsspannungen vornehmen zu 
können, hat es sich als notwendig erwiesen, 


die zu verwendenden Apparate vorzüglich 
von Erde zu isolieren. Aus diesem Grunde 
wurde das Galvanometer in mit Paraffın 
gefüllte Holzschalen gestellt. Eine gleich- 
wertige Isolation erhielt der ganze Meß- 
tisch mit den darauf befindlichen Wider- 
ständen und Schaltern. Die zum Galvano- 
meter führenden Zuleitungen wurden ge- 
trennt auf Porzellanrollen verlegt, welche 
auf Holzleisten montiert wurden. Als Strom- 
quelle dienen bei Isolationsmessungen kleine 
Sekundärelemente in Batteriekästen, welche 
auf Gummifüßen stehen. 

Im Gleichstrom-Prüfraum ist für Zeit- 
beobachtungen nocheinDoppel-Zeitschreiber 
vorhanden. Derselbe zeichnet auf einem 
ablaufenden Papierstreifen mittels eines 
Schreibstiftes, welcher von einer guten 
Sekundenuhr betätigt wird, Sekundenmarken 
auf und gibt daneben mittels eines Schreib- 


stiftes den Anfang und das Ende einer 


Beobachtungsperiode an. Mit dem Apparate 
stehen an den Prüftischen angeordnete 
Taster in Verbindung, mit welchen die 
Anfangs- und Endpunkte der Beobachtungs- 
dauer verzeichnet werden. Die Inbetrieb- 
setzung des Apparates geschieht zurzeit 
noch von Hand, es wird jedoch der Be- 


quemlichkeit halber noch eine Anordnung 


vorgesehen, welche gestattet, den Papier- 
streifen ebenfalls durch Betätigung von 
Tastern in Bewegung zu setzen. 

Außer dem Doppel-Zeitschreiber sind 
zur Beobachtung der Zeit noch eine größere 
Anzahl von Taschenchronographen mit 
einem arretierbaren Sekunden- und Minuten- 
zeiger vorhanden. Die Ablesungen können 
bis auf 1/iọ Sek genau vorgenommen 
werden. Behufs Kontrolle dieser Taschen- 
uhren und des zum Doppel-Zeitschreiber 
gehörigen Sekundenpendels ist eine weitere 
Uhr mit Kompensationspendel und springen- 
dem Sekundenzeiger in dem gleichen Raume 
untergebracht. 

Hiermit wären die wichtigsten Ein- 
richtungen beschrieben, welche sich im 
Gleichstrom-Prüfraum befinden, beziehungs- 
weise zur Untersuchung von Gleichstrom- 
Zählern benutzt werden. 

(Schluß folgt.) 


Die graphische Behandlung des Kommu- 
- tierungsvorganges. | 


Von Dr.-Jng. H. Linsenmann, München. 


Die Differentialgleichung der Kurzschluß- 
strom-Kurve eines Gleichstroim-Ankers ist 
in der „ETZ“1) wiederholt und in dem 
Werke?) von Arnold ausführlich behan- 
delt und durch Quadraturen gelöst wor- 
den; die Integration ist jedoch in ge- 
schlossener Form durch bekannte Funk- 
tionen nicht ausführbar, und der mathe- 
matische Apparat, den die weitere analy- 
tische Verfolgung der Aufgabe erfordert, 
ist für den Techniker meist ein Hindernis, 


1) Unter anderem È TZ“ 
1899, 8. 97. von Arnold und Mie, „ETZ 


Arnold, Die Gleichstrom-Maschine, Bd. I, 8. 297 f., 
Verlag von Julius Springer, Berlin 190°. 


16. Mai 1907. 


sich auf diesem Wege weiter mit der Auf- 
gabe zu beschäftigen. Im nachfolgenden 
soll die Integralkurve graphisch durch ein 
umbeschriebenes Tangenten-Vieleck kon- 
struiert werden, dessen Seiten sich mit Be- 
nutzung einer Hilfskurve ohne weitere Inte- 
gration ziehen lassen; die Konstruktion ist 
um so genauer, je größer die Zahl der 
Seiten des Vieleckes genommen wird, 
schmiegt sich aber, wie der Vergleich mit 
dem berechneten Integral zeigt, schon bei 
einer geringen Seitenzahl hinreichend genau 
für technische Zwecke an die genaue Lö- 
sung an. Die graphische Konstruktion ist 
umsomehr zulässig, als die auftretenden 
Konstanten der Differentialgleichung, Selbst- 
induktions-Koeffizient und Übergangswider- 
stände keine genaue Messung, geschweige 
denn Vorherbestimmung zulassen, und die 
Genauigkeit der analytischen Lösung dem- 
nach nur scheinbar ist. Die Versuche?) von 
W. B. E. Everett und A. H. Peake haben 
die Übereinstimmung der durch Versuche 
und Berechnung gefundenen Kurzschluß- 
strom-Kurve nachgewiesen; daher kann eine 
zeichnerische Vorherbestimmung dieser 
Kurve aus der Differentialgleichung für die 
Berechnung der Maschine von Nutzen sein. 

Die Differentialgleichung!) des Kurz- 
schluß-Vorganges in einem Gleichstrom- 
Anker lautet: 


1 1 rp 
— ia 4, ia TE) e=. . (1 
Ru T 


Hierin‘ ist (Abb. 7) i der gesamte Strom 
in der kurzgeschlossenen Spule, ča der 
Strom eines Ankerzweiges, R der Wider- 
stand der kurzgeschlossenen Spule mit 
Kommutatorverbindungen, Au der Über- 
gangswiderstand einer Bürste zam Kommuta- 
tor?), L der Selbstinduktions-Koeffizient der 
kurzgeschlossenen Spule, 7 die Zeitdauer 


t L. A ; 
des Kurzschlusses, x = F die Zeit seit Be- 


ginn des Kurzschlusses auf T als Einheit 
bezogen, e die in der Spule induzierte EMK. 


Abb. 8. 


Abb. 7. 


Zerlegt man den gesamten Kurzschluß- 
strom i=ir+tis in den geradlinigen Teil 
is = — ia (1 — 2x) und den zusätzlichen 
Strom iz, und ist eg derjenige Betrag der 
zur Zeit æ in der kurzgeschlossenen Spule 
induzierten EMK e, der dem Augenblicks- 
wert von is entspricht, so nimmt die Diffe- 


rentialgleichung (1) die einfachere Form an: _ 


lie. A T,-0@ 
5 lat an) - L = | 


dx 
i n 
Wegen der Bezeichnungen, der Ben 
Bedeutung, Messung und Berechnung Er 
einzelnen Grüßen verwelse ich i rei 
eingangs erwähnte Werk von Arnold; 
Arbeit ist 
a omilchs eit- 
erschienen. 


bkeit des 
der 


1) Außer der eingangs unter ') erw 
eine Abhandlung von Mie neuerdings in n> 
schrift für Math. u. Phys.“ 1906, Bd. 53, 8. 2 : 

9) R, berücksichtigt bereits die Verän N Sn 
Übergangswiderstandes Bürste zum Kommuta 0 
Stromdichte; vgl. Arnold, ], S. 360. 


— 1! ma mm 


16. Mai 1907. 


haben wir uns nur mit der graphischen 
Integration der Differentialgleichung (2) zu 
beschäftigen und geben zunächst ein erstes 
Verfahren an. 

I. Konstruieren wir zwei Hilfskurven 
K, und X, (Abb. 8) mit den Koordinaten 
X, % und Y,, Y, wo X, X, gegebene 
Funktionen von x allein und Y,, Y, solche 
von y Allein sind, so entspricht jedem 
Punkte P, der ersten Kurve X, ein (unter 
Umständen auch mehrere) bestimmter Wert 
von x und jedem Punkte P, der Kurve K, 
ein solcher von y. Verbindet man P, mit P,, 
so läßt sich aus der Abbildung ablesen, daß: 


— a — 


_——_—_ — IT 


gleichung (2) (y statt is geschrieben): 
dy f A i Cg T_ 
dz tfl t zuta- L 
gibt, mit Differentialgleichung (4) 
dy Y, X. 


T e er 


0 


unbestimmten Funktionen: 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 20. 507 


rung, daß die Schnittpunkte A B C... in 
der Mitte zwischen zwei Vertikalen liegen, 
braucht daher nicht streng erfüllt zu sein. 

Die Anwendung auf unsere Differential- 


verglichen, folgende Werte für die noch 


m — m nn 


; : 2 die . 
Differentialqyuotienten - I im selben Ver- 


bältnis vergrößern wie die Hauptabbildung ; 
ist daher der 
Maßstab m,' der 
Einheit von iz 
und X, einmal 
passend gleich 
10, 5 mm... ge- 
wählt, dann ist 
der Maßstab m,’ 
für die Einheit 
von X, zwangs- 
weise gleich 500, 


_Y-d BE E 250 mm ... All- 
WI=YZX BERE: =y; =g | gemein besteht 
| 1 i es T 5 für die Maßstäbe 
=Neigungswinkel von P, P} gegen X-Achse. | X = —— — 71» X= X. T ( beider Abbildun- 
Zieht man in der Hauptabbildung (Abb.9) A+ 77 | gen der Zusam- 
durch einen Punkt P (x, y), dessen Abszisse x Pa) menhang 
dem Punkte P,, und dessen Ordinate y dem Die graphische Integration kann stets e o 
Punkte P, der Hilfsabbildung (Abb. 8) zu- | nur für jeden einzelnen Fall mit gegebenen mi z =i i 
1 l 


geordnet sind, eine Parallele zur Verbin- 
dungslinie P, P}, so fassen wir diese als 
Tangente an die Integralkurven der Differen- 
tialgleichung (4) auf: 


Zahlenwerten ausgeführt werden; wählen 
wir das Beispiel (Arnold, Gleichstrom-Ma- 
schine, Bd. I, S. 298): 


die .. 2 
tie (1 E a) — 400 (0,5 —x)=0 (6 


_day_h-L, 
P= 4s y—x 


(4 


so ist: Y =0; Y, =y = íz; 
1 
DE a; X, = 400 (0,5 — x) X,. 
AES 


Die Ausrechnung mit 
schieber ergibt: 


x = A, = Xg = 
0 0 0 
ins 0,05 0,023 4,10 
| 0,1 0,043 6,88 
Jedem Punkt der Hauptabbildung (Abb.9) 0,2 0,074 8,91 
ist eine Tangente aus der Hilfsabbildung 0,3 0,095 1,56 
zugcordnet; diese Linienelemente lassen 0,4 0,107 4,28 
sich zu Integralkurven der Gl. (4) zusammen- 0,5 0,11 0 
fassen. 0,6 0,107 — 4,28 
In welcher Weise geschieht diese An- 0,7 0,095 — 7,56 
einanderreihung von Linienelementen am 08 0.074 — 891 
zweckmäßigsten? Wir tragen auf der 085 0.060 — 840 
X-Achse der Hauptabbildung (Abb. 9) eine 09 0.043 _68 
Anzahl gleicher Intervalle 4x = Lı — Xy RB 
=%—x, usw. auf; sie brauchen zu unse- m ne = ~ 


rem Zweck nicht notwendig gleich zu sein, 
aber es sei so angenommen. Zu jedem 
Intervall gehört eine Vertikale y9, Y- 
Irgend ein Anfangspunkt x,, y, der Integral- 
karve X (Abb. 9) muß aus den Bedingungen 
der Aufgabe gegeben sein, denn in jedem 
Integral einer Differentialgleichung erster 
Ordnung tritt eine willkürliche Konstante 
auf und Jedem Wert, den die Konstante 
annimmt, entspricht eine andere Integral- 
kurve. Wir konstruieren aus der Hilfs- 
abbildung oder berechnen aus der Differen- 
tialgleichung die Anfangstangente und lassen 
sie für das vorhergehende und folgende 
halbe Intervall gelten. Auf der nächsten 
Vertikalen suchen wir einen Punkt x Yı 
s0, daß dessen Tangente die vorhergehende 
in der Mitte B des Intervalles Lı — Po 
schneidet. Durch Wiederholung dieses Ver- 
fahrens nach vorwärts oder rückwärts ent- 
steht ein der Integralkurve umschriebenes 
Vielseit mit den Ecken ABCD... das 
Man nur innerhalb des durch den Sinn der 
Aufgabe verlangten Bereiches konstruieren 
wird. Das Vieleck selbst ist eigentlich die 
Lösung ciner Gleichung mit endlichen 
Differenzen; die ihm einbeschriebene Kurve 

stimmt aber, wenn aufeinander folgende 
“ngenten sich in der Mitte des Intervalles 
schneiden, auf kleine Größen dritter Ord- 
nung mit dem exakten Integral überein, 
p dernfalls auf solche zweiter Ordnung. 
le nur durch Probieren erreichbare Forde- 


Die Kurve A, mit den Koordinaten 
X, X, hat den nebengezeichneten Ver- 
lauf (Abb. 10); zu den berechneten Punk- 
ten ist der zugehörige Wert von x zu- 
geschrieben; für dazwischen liegende Punkte 
kann man die entsprechende Abszisse æ 
leicht graphisch interpolieren. Die Kurve 
K, reduziert sich auf die Y-Achse, für 
beide sind noch die Maßstäbe zu bestimmen. 

Eine richtige und passende Wahl der 
Maßstäbe ist sehr wesentlich. Diese müssen 
in Haupt- und Hilfsabbildung (Abb. 11 u. 10) 
so zusammenstimmen, daß Parallele gezogen 
werden dürfen. Aus derDifferentialgleichung 


dy n folgt, da Y, =y = is, daß X, 
dx Y, =, 1 

die Dimension Ampere haben muß, und da 
T= p eine reine Zahl und Y, =0 ist, muß 


X, ebenfalls eine bloße Zahl sein. Wählen 
wir für die Hauptabbildung aus zeichne- 
rischen Gründen die Maßstäbe m,=1 Amp 
=2mm und für die Kurzschlußdauer 
m, = T(x = 1) = 100 mm, so ist der wirkliche 
Differentialquotient: 


ie „(diey m _ (die) 10 
dx \dz)' m \de)' 2°’ 


also 50-mal so groß, wie die Tangente 


(35) des Neigungswinkels in der Haupt- 


dem Rechen- | 


und nur wenn 
diese Bedingung 
erfüllt ist, dür- 
fen in der Haupt- 
abbildung Pa- 
rallele zuden Ge- 
raden der Hilfs- 
abbildung gezo- 
gen werden. 
Der Anfangs- 
punkt der Inte- 
gralkurve der 
vorliegenden 
Differentialglei- 
chung ist durch 
die Angabe bestimmt, daß zur Zeit x=0 
der Kurzschlußstrom und somit auch iz = 0 
ist. Die Anfangstangente ei für 2=0 er- 
scheint sowohl in der Hilfsabbildung (Abb. 10) 
unbestimmt, weil die Punkte iz=0 und 
x=0 zusammenfallen, als auch in der 
Differentialgleichung (2) für <=0, w=0 
zunächst unter der unbestimmten Form 


BE 
IN IA 
NW 


Abb. 10. 


-8 


0%. ar | 
p` diese beseitigen wir nach bekannten 
Regeln, indem wir in dem fraglichen Bruche 


san, Zähl 7 R A . 
x (i — x) „äbler und Nenner für sich diffe- 


; di 
rentieren = A (TE); als Ergebnis folgt: 


E oT 200 
dæjz=0 LFA) bezog C 
in unserem Beispiel und 


PH) Eu a 220 4 
dxle=0 50 ' 37383 


in der Hauptabbildung (Abb. 11) unter Be- 
rücksichtigung der Maßstäbe. 


is 

v A A a 
HEITT 

EN, prta | | 

ArH 


HHT 
HATNA 


Abb. 11. 


A 


Nach demselben Verfahren folgt für 


die zunächst unbestimmte Endtangente 
(= 1, ie=0): 
(5) ER i 
dx I L( De A) (ee), -1 
40.05 -— 1) 
ker) a 1 Eo 2 = 200 ‘ (j . (8 


6508 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 20. 


_ 


und dis) _ 1 _ 
(GE)... = 


in der Hauptabbildung (Abb. 11). 


Nun konstruieren wir die Integralkurve 
auf Koordinatenpapier. Wir teilen die 
Kurzschlußdauer T oder x=1 in 10 Teile 
und erhalten somit 11 Punkte 2=0; 0,10, 
0,20 ... 1,0 auf der X-Achse. Wie groß sind 
die zugehörigen Ordinaten? Wir kennen 
den Anfangswert is =0 und die Anfangs- 
tangente 7,. Nun suchen wir auf der Ordi- 
nate x =0,10 einen Punkt P, konstruieren 
in der früher angegebenen Weise die zuge- 
Tangente, indem wir durch P eine Parallele 
zur Verbindungslinie P, P, (x = 0,1) der Hilfs- 
abbildung ziehen, und diese soll die vor- 
hergehende Tangente in der Mitte des 
Intervalles 2 =0 bis x=0,10 schneiden. 
Nach kurzem Probieren wird man diesen 
Punkt Pfinden; man braucht die Bedingung 
der Halbierung des Intervalles, wie schon 
erwäbnt, nicht ganz strenge einzuhalten. 
Das geschilderte Verfahren wird wiederholt, 
bis man bei z=1 anlangt; die vorher- 
gehende Tangente ist immer gegeben und 
die folgende gesucht. Man könnte auch 
mit der Endtangente 7, in x= 1 beginnen 
und die Integralkurve K von rückwärts 
Konstruieren. 


is o ' 
PZaENENENEB 
WERERREEREF 
ET ARE 


= PETOCIVEU j IN EFE 

b konstriker te 7 
MESSER er 
Abb. 12. 


In Abb. 12 ist die graphisch integrierte (b) 


und die in Arnolds Gleichstrom-Maschine 
I, 5.293 ermittelte Kurve (a) herausgezeichnet. 
Mit Ausnahme der Anfangs- und Endpunkte, 


dienach Arnold höherund tieferliegen, stim- 


men beide Knrven überein. Die kleinen an- 


fänglichen und Schlußdifferenzen liegen wohl 


weniger an der Näherungskonstruktion, als 


an der Planimetrierung kleiner Flächen mit 


großem Umfang und nachträglicher Division 


mit kleinen Zahlen, die bei der Quadratur 


des explizierten Integrals auftreten und 
leicht kleine Abweichungen geben können. 
Für das Endergebnis sind sie übrigens be- 
deutungslos, da zu is noch der beträcht- 
liche Strom ik = — 100 (1 — 2x) hinzugefügt 
werden muß. 

Dieser Annäherungskonstruktion liegen 
mehrere Voraussetzungen zugrunde. Die In- 
tervalle k müssen klein genug sein, um eine 
hinreichende Änschmiegung des Tangenten- 
polygons an die gesuchte Kurve zu er- 
zielen. Hierfür entwickelt sich bald das 
Gefühl, wenn man einige Seiten des Viel- 
ecks konstruiert hat; an Stellen starker 
Krümmung wird man die Intervalle ver- 
kleinern, an solcher flacher Krümmung ver- 
größern. Ferner muß die Kurve in dem 
betrachteten Intervalle stetig sein und darf 
die Tangente höchstens einmal schneiden, 
oder mathematisch ausgedrückt, nicht mehr 

2 
als einen Wendepunkt pe = 0) besitzen, 
sonst würde die Integralkurve das Tangen- 
tenpolygon zwar in den konstruierten 
Punkten berühren, könnte sich aber mög- 
licherweise dazwischen in Wellenlinien um 
das Vieleck herunischlängeln; eine genaue 
Konstruktion und Betrachtung der Hilfs- 
abbildung wird hierüber Aufschluß geben. 


Unsere Näherungskonstruktion bedarf 


noch der Probe auf Zuverlässigkeit durch 
Angabe einer oberen und einer unteren 
Grenze für die möglichen Abweichungen 
von der exakten Integralkurve. Diese Be- 


16. Mai 1907. 


stimmung kann geometrisch und analytisch 
geschehen, geometrisch durch Konstruktion 
von Grenzkurven, in deren Bereich die 
wahre Integralkurve liegen muß, analytisch 
durch Betrachtung des 
Taylorschen Potenzreihe. 


Restgliedes der 


Wenden wir uns zuerst zurgeometrischen 


Bestimmung der Grenzkurven. Die Tangente 
stimmt nurin nächster Nähe des Berührungs- 
punktesmitderKurveüberein;in weiterer Ent- 
fernung wird die Kurve nach oben oder unten 
von ihr abweichen, je nachdem sie konvex 
oder konkav nach unten gekrümmt ist. 
Unsere 
einem Punkte zugeordnete Tangente für 
das vorhergehende und folgende balbe 
Intervall gelten. Nehmen wir nun in Abb. 11 
die Anfangstangente T, für das ganze fol- 
gende Intervall, so wird der Endpunkt a,, 
da die Näherungskurve nach unten ge- 
krümmt ist, zu hoch liegen, also eine obere 
Grenze sein. 
Anfangspunkt (hier Nullpunkt) eine Parallele 
zur zweiten durch P gehenden Tangente 
der Näherungskurve, 
punkt b, eine untere Grenze der Integral- 
kurve sein, diese muß zwischen a, und b, 
hindurchgehen. Konstruieren wir mit der 
Hilfsabbildung in bekannter Weise zu den 
Punkten a, und b, die Tangenten für das 
ganze folgende Intervall, so erhalten wir 
zwei weitere Punkte a, und b, zwischen 
denen wieder die Integralkurve hindurch 
muß. 


Näherungskonstruktion ließ die 


Ziehen wir nun durch den 


so wird der End- 


Durch fortgesetzte Tangentenkon- 
struktion erhalten wir zwei Polygonzüge 
A, Ay Ay...,d,b,0,, von der Eigenschaft, daß 
die Integralkurve sich zwischen entsprechen- 
den Ecken abi, a, bz, Aybz,... hindurch- 
zieht. Nun kann zweierlei geschehen. Ent- 
weder schneiden sich die Vielecke inner- 
halb eines jeden Intervalles, wie im vor- 
liegenden Beispiele, dann ist' die Annähe- 
rungskonstruktion konvergent, und die 
Fehler, die aus einer geringen anfänglichen 
Abweichung entstehen, nehmen im weiteren 
Verlauf der Konstruktion ab, die Annähe- 
rungskurve pendelt gewissermaßen in sta- 
bilen Schwingungen um die exakte Integral- 
kurve herum. Oder die beiden Vieleckzüge 
gehen mit immer größerer Öffnung aus- 
einander, ohne sich zu schneiden, die An- 
näherungskonstruktion ist dann divergent, 
das heißt eine kleine Abweichung von der 
genauen Integralkurve hat wachsende Fehler 
zur folge und die Konstruktion ist, um den 
Vergleich fortzusetzen, labil. Deshalb ist 
sie nicht notwendigerweise unbrauchbar, 
nur ist eine besonders sorgfältige Konstruk- 
tion nötig, damif die Fehler innerhalb des 
Bereichs nicht zu groß werden, in dem man 
die Integralkurve braucht. Jedoch sollen 
die Grenzvielecke sich nicht gar zu weit 
von der Integralkurve K entfernen, da die 
Kriterien nur in unmittelbarer Nähe von K 
Giltirkeit behalten. 

Die analytische Fehlerbestimmung, die 
auf die Berechnung des Restgliedes der 
Taylorschen Reihe gegründet ist, verursacht 
in der Regel soviel kechenarbeit, daß ein 
Vorteil gegenüber den graphischen Ver- 
fahren nicht herausspringt; ich begnüge 
mich daher sie anzudeuten. Vorher will 
ich noch, um frühere Behauptungen zu be- 
weisen, die Annäherung unserer Konstruk- 
tion an die genaue Entwicklung nach der 
Taylorschen Reihe bestimmen. Ist 


eine gegebene Differentialgleichung, so ergibt 
dieanalytische Interpretation unserer Annähe- 
rungskonstruktion für den Zuwachs ./y der 
Ordinate in dem Intervalle 4 x, wenn auf- 
einander folgende Tangenten sich in der 
Mitte des Intervalles schneiden: 


IE 
dy= >o Vey+tyatdnytAy), 


oder wenn wir den zweiten Summanden 
nach der Taylorschen Reihe entwickeln: 


I 2 9 
Ay=dAx. (x,y) + - 5 (32 +o 29) 
3 702 2 
2a (2 Rr 


Aus der direkten Entwicklung nach der 
Taylorschen Reihe folgt: 


4x (0 © 
aa tee) 


aly 5 au 
T 6 (Fe +29 OLY 
a2 
+ )+... 2.00 


Unsere Annäherungskonstruktion stimmt 
also bis auf kleine Größen dritter Ordnung 
(4x3) mit der genauen Entwicklung über- 
ein, geometrisch gedeutet besagt das, Tan- 
gente und Krümmungsradius für das be- 
trachtete Intervall werden richtig gezeichnet. 
Bricht die Taylorsche Reihe beim zweiten 
Glied ab, so gibt das Restglied R, die 
Fehlergrenzen für Weglassung der höheren 
Glieder an; es lautet: 


_ APPP E =) 
R= Tg SElzTraer, ey 


y+tıdy 
(11 
wo s und 9 echte Brüche sind. 

Der größte und kleinste Betrag dieses 
Restgliedes wäre für jedes Intervall zu be- 
rechnen und graphisch aufzutragen, man 
erhält dann eine Übersicht über die mög- 
liche Abweichung unserer Näherungskon- 
struktion. Die geometrische oder analytische 
Bestimmung der Grenzkurven wird übrigens 
nur in seltenen Fällen nötig sein, In der 
Regel ist die Annäherung konvergent. 


II. Wir verlassen damit die erste Kon- 
struktion und gehen zur zweiten über, die 
sich für lineare Differentialgleichungen WI® 
die vorliegende vielleicht besonders eignet, 
während die erste auf viel allgemeinere 


Differentialgleichungen anwendbar ist. 


Abb, 13. 


Gegeben sei (Abb. 13) eine Kane T 
mit den Koordinaten X, und X, dle nn 
tionen von x allein sind. Man er 
irgend einen Punkt P(x, y) der ponr, = 
Integralkurve K; mit demjenigen In, L 
der Hilfskure K,', der der gleichen FT 
zugeordnet ist. Die Verbindungslinie u 
soll wiederum Tangente an die Kurve ee 
sein. Diese Konstruktion geht aus a 
ersten hervor, wenn man in Abb. 9 2 er 
zur gesuchten Integralkurve wer E 
Wie lautet nun die Differentialgle! 


von Ay? 


dy _ vv 
2 ae z — X 
day Y„_ A o (12 
oder Dee Xy- 


A 
u A 
 —’ 


16. Mai 1907. 


£lektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 20. 


509 


aAA 


Der Vergleich mit unserer Differential- 
gleichung: 
KEEN (1+0 5) — 40 05 — 2) 
dæ tY æ (1 — x) 


ergibt folgende Werte: 
1 


ARER e e a l 
1+ a — 

x (1— x) 

X, = 400 (0,5 — x) X. 


Die Koordinaten der Kurve X,’ sind, 
mit dem Rechenschieber gerechnet: 


= X 1 = Xa = 
0 0 0 
0,06 0,073 4,16 
0,10 0,143 6,88 
0% 0,274 891 
0,30 0,3% 7,56 
0,40 0,507 4,28 
0,50 0,611 0 
0,60 0,707  —4,28 
0,70 0,7955 — 7,56 
0,80 084 — 891 
0,85 0,91 — 84 
0,90 0,943 — 6,88 
0,95 0,973 — 4,16 
1,0 1,0 0 


x. P 
aet \CHRHHNBENEN 
A TEN 


7 DEN 
AET T TE 
UUT PN 


Abb. 14. 


In Abb. 14 ist die Kurve K;' gezeichnet 
und den gerechneten Punkten der Kurve 
die zugehörigen Werte von x =0,1;0,2... 
beigeschrieben; dazwischen liegende Werte 
von x sind graphisch zu interpolieren. Die 
Anfangs- und Endtangente der Kurve K; 
und der Integralkurve sind identisch, man 
braucht sie also bei diesem Verfahren nicht 
zu errechnen. Die Anfangstangente T, 
reicht über das erste halbe Intervall bis 
Punkt a auf der Ordinate zu x = 0,05, hier- 
auf. verbindet man a mit dem Punkte 
z=0,1 auf der K,'-Kurve und findet durch 
Verlängerung den Punkt b auf der Ordinate 
zu x=0,15; ab ist die zweite Tangente; 
dann verbindet man bò mit dem Punkte 
x=0,2 auf der X,‘-Kurve und findet c auf 
der Ordinate 0,25; b c ist die dritte Tangente. 
Die Konstruktion wiederholt man bis man 
bei der Endtangente T, inz==1 anlangt; 
man könnte auch von dieser ausgehen und 
rückwärts konstruieren. Die Integralkurve 
ist in das Tangentenpolygon nicht ein- 
gezeichnet worden, damit die Linienzüge 
nicht zu nahe rücken und die Entstehung 
der Konstruktion verdecken. Bezüglich der 
Genauigkeit der Konstruktion und der 
Grenzkurven gilt das bei Methode I ge- 
Pr Beim Durchblättern der Literatur 
ed graphische Integration fand ich, daß 

err Czuber dieses zweite Verfahren, von 
anderen Gesichtspunkten ausgehend, bereits 
ausgeben‘) hat; man findet dort verschie- 
= Beispiele von linearen Differential- 
gieichungen graphisch integriert, daneben 
die analytische Lösung. 
Die graphische Integration hat den Vor- 
zug, daß sie auch da, wo eine analytische 
ntegration möglich ist, wie im vorliegenden 
` die Rechnung mit neuen komplizierten 
Aktionen vermeidet. Allerdings vermißt 


e 


t . 
Bå. u! g"Schlömilche Zeitschr. für Math. u. Phys.” 1899, 


marean 


man die Allgemeinheit des analytischen 
Integrals; dem kann man jedoch begegnen, 
wenn man eine Schar von Integralkurven 
für verschiedene Anfangsbedingungen kon- 
struiert. Ferner liefert sie das Ergebnis 
gleich in der gewünschten graphischen 
Form und ist weniger Rechenfehlern aus- 
gesetzt. Differentialgleichungen setzen ge- 
wöhnlich analytische Funktionen voraus; 
die Erfahrungskurven sind aber oft keine 
analytischen, das heißt aus den bekannten 
Eigenschaften zweier sehr nahen Punkte 
über einen endlichen Bereich durch die 
Taylorsche Reihe bestimmt, sondern auf 
jedes Element können voneinander unab- 
hängige Einflüsse von gleicher Bedeutung 
einwirken. Tritt eine solche Erfahrungs- 
kurve in einer Differentialgleichung auf, so 
muß man erst eine analytische Funktion 
interpolieren, die sich mit der gemessenen 
Kurve möglichst deckt. Diesen Umweg, der 
übrigens im Falle einer komplizierten Form 
der Funktion die analytische Lösung einer 
Differentialgleichung leicht verhindern kann, 
erspart die graphische Integration, da man 
unmittelbar die aufgenommene Kurve ver- 
wenden kann. Endlich lassen sich noch 
Differentialgleichungen!) graphisch integrie- 
ren, deren explizite analytische Lösung 
durch Quadraturen bis jetzt unmöglich 
ist. Diese Vorteile der graphischen Inte- 
gration verdienen eine stärkere Berück- 
sichtigung bei den in der Technik vor- 
kommenden Differentialgleichungen, als dies 
gewöhnlich der Fall ist. 


Zusammenfassung. 


Die Arbeit gibt zwei Verfahren an, die 
Differentialgleichung des Kommutierungsvor- 
ganges graphisch zu lösen. Das erste ist auch 
auf allgemeine Differentialgleichungen anwend- 
bar, als sie die Aufgabe zunächst erfordert, und 
umfaßt das zweite Verfahren als Unterfall. Ver- 
fahren II schmiegt sich der Aufgabe besonders 
enge an und braucht bei gleicher praktischer 
Sicherheit der Ergebnisse wie die rechnerische 
Quadratur der Differentialgleichung nur einen 
Bruchteil an Zeit und Arbeit, ohne besondere 
mathematische Vorkenntnisse zu erfordern. 


LITERATUR. 


Besprechungen. 


Die Verwaltungspraxisbeiklektrizitäts- 
werken und elektrischen Straßen- und 
Kleinbahnen. Von Max Berthold. 184 S. 
in 40. Verlag von Julius Springer, Berlin. 
Preis 8 M. 

Der Aufschwung der elektrischen Industrie 
hat zahlreiche Werke technischen Inhalts her- 
vorgerufen, und es fehlt dem jungen Betriebs- 
leiter nicht an genügenden Unterlagen für die 
technische Seite seines Berufes; dagegen ist 
dies nicht der Fall bezüglich der Verwaltungs- 
praxis. 
Auf letzterem Gebiete wird den meistens 
aus den technischen Kreisen berufenen Betriebs- 
leitern der Elektrizitätswerke und elektrischen 
Bahnen nur selten Gelegenheit zur Vorbildung 
geboten, und steht ihnen eine nur mangelhafte 
und spärliche Literatur zur Verfügung. 

Das Erscheinen obigen Werkes entspricht 
daher einem vielseitig gehegton Wunsche und 
wird in den einschlägigen Fachkreisen mit be- 
sonderer Freude begrüßt werden. 

Im Vorwort hebt der Verfasser mit Recht 
hervor, daß eine wohlgeordnete Führung der 
kaufmännischen Geschäfte auf die gedeihliche 
Entwicklung der en Unternehmungen 
von großem Einfluß ist und diese wirtschaftliche 
Seite häufig ungenügend gewürdigt wird. Jeder 
Betriebsleiter lernt auf die Dauer den hohen 
Wert einer geordneten Buchführung und Sta- 
tistik im allgemeinen uud im besonderen zur 
Aufdeckung der 
schätzen, und wird man es dem Verfasser als 
hohes Verdienst anrechnen müssen, seine auf 
dem Boden langjähriger und erprobter Praxis 
erwachsene Erfahrung der Allgemeinheit zu- 
gänglich zu machen. 


1) Zum Beispiel die Gl. (4) für beliebige Funktion 
Y, Y, von y ung X; X, von z. 


Schwächen des Betriebes - 


Das in zwölf Kapitel eingeteilte Werk be- 
schäftigt sich zunächst mit der Organisation 
der Verwaltung und den Anstellungsverhält- 
nissen des Betriebspersonals; es bespricht 
dann in übersichtlicher Weise das Lager- und 
Rechnungswesen für Elektrizitätswerke und 
elektrische Bahnen, behandelt das bezügliche 
Kassenwesen und die Buchhaltung unter ein- 

ehender Beleuchtung der deutschen und ameri- 
anischen Buchführung, wobei die einzelnen 
Konten und Hilfsbücher an praktischen Bei- 
spielen erläutert werden. Alle diese Aus- 
führungen sind von zahlreichen, mit Sorgfalt 
aus der Praxis zusammengestellten Formularen, 
Schematas und Zahlenbeispielen belegt, wie sie 
unmittelbar oder mit leichten, den speziellen 
Verhältnissen angepaßten Änderungen in Ge- 
brauch genommen werden können. In Kapitel IX 
weist der Verfasser auf die große Bedeutung 
der Buchung für Betriebsausgaben und einer 
monatlichen Betriebsübersicht bin; er gibt 
hierfür die bewährten Formulare, wie sie zur 
Zeit in zahlreichen Betrieben elektrischer Bahnen 
und Zentralen und aus beiden kombinierten Be- 
trieben in Gebrauch sind; dieselben decken 
sich übrigens bezüglich der Bahnbetriebe mit 
den vom Internationalen Straßenbahn- und 
Kleinbahn-Verein empfohlenen Schematas. 

Es folgen dann die interessanten Kapitel 
über Installationswesen, ferner über Kosten- 
und Rentabilitätsberechnungen und zum Schluß 
als Anhang zahlreiche Beispiele für verschiedene 
Verträge und Formulare, wie sie in Verwaltung 
und Betrieb vorkommen. 

Wir haben es mit einer gediegenen Arbeit 
zu tun, woraus nicht allein der Anfänger Be- 
lehrung, sondern auch in der Praxis stehende 
Leiter manchen Fingerzeig für zweckmäßige 
Einrichtungen in der Betriebsverwaltung ent- 
nehmen werden. 

Es wäre erwünscht, wenn diejenigen Betriebe, 
welche Änderungen in ihrem Verwaltungs- oder 
Buchungswesen beabsichtigen, die Grundzüge 
des vorliegenden Werkes nicht unbeachtet 
ließen und die erprobten, angeführten Schematas 
für die Buchung der Betriebsausgaben und für 
die monatliche Betriebsübersicht übernähmen, 
wodurch die so wünschenswerte Erzielung einer 
einheitlichen Auffassung bezüglich der Betriebs- 
ausgaben und betriebstechnischen Bezeichnun- 
gen gefördert würde. Geron. 


KLEINERE MITTEILUNGEN. 


Persönliches. 


Philipp Seubel }. 


Im März dieses Jahres starb alien Seubel, 
früherer Direktor der Bergmann-Elektricitäts- 
Werke, auf seiner Villa in Heidelberg. Ein 
tatenreiches, wechselvolles Leben hat durch 
den Tod Seubels seinen Abschluß gefunden. 
Geboren am 5. IV. 1851 in Landau in der Pfalz, 
ging Seubel im Jahre 1867 nach New York 
und hatte dort das Glück, unter die Assistenten 
von Edison eingereiht zu werden. Er lernte dort 
die ersten Versuche über ten und Glüh- 
licht-Beleuchtung kennen und erhielt 1880, als 
die ersten Glühlampen verkaufsfertig waren, 
den Auftrag, den Dampfer „Columbia“ in New 
York als erstes Schiff mit elektrischer Beleuch- 
tane T versehen. 
in Jahr darauf hat Seubel in Paris unter 
den schwierigsten Verbältnissen die Gesamt- 
Installation der aus 1200 parallel geschalteten 
ublampen bestehenden Anlage für die Edison 
Electric Light Co. ausgeführt, bei der die erste 
he Dampfdynamo Edisons nebst den von 
essen Mitarbeiter, Herrn Bergmann, kon- 
struierten Fassungen, Sicherungen und Schaltern 
zur Verwendung kamen. Welche hohen An- 
forderungen der leitende Ingenieur in solchen 
Fällen genügen mußte, können nur die beur- 
teilen, welche die Anfänge der elektrischen 
| auf dem Kontinent mitgemacht 
haben und die damals zur Verfügung stehenden 
geringen Mittel kannten. Kein geschultes Per- 
sonal, wie wir es heute besitzen und eine nur 
mangelhafte Berechnungs-Grundlage, an deren 
Stelle das eigene Gefühl und die praktische 
Erfahrung treten mußten. Allen an ihn ge- 
stellten Anforderungen hat Seubel in glän- 
zendem Maße genügt, und stets hat er es ver- 
standen, bei plötzlich eintretenden Störungen 
diese mit gro er Gewandtheit zu beseitigen. 
Im Jahre 1882 wurde Seubel von der 
Stadiengesellschaft zur Verwertung der deut- 
schen Edison-Patente beauftragt, die Erfindun- 
en Edisons auf elektrotechnischem Gebiete 
n der Münchener Ausstellung in zweckent- 
sprechender Weise zur Schau zu bringen. Hier 
führte Seubel zum ersten Mal eine elektrische 
Bühnenbeleuchtung vor und zeigte zum ersten 
Mal in Deutschland, wie in zweckmäßiger Weise 


lernte Seubel Schuckert, bpenborn und 
mit seinem 
typischen grauen Zylinderhut in Elektrotech- 
niker- und Künstlerkreisen eine bekannte und 
beliebte Erscheinung. Er nahm an den Arbeiten 
der wissenschaftlichen Prüfungskommission teil 
und installierte auch das von dem damaligen 
Privatdozenten an der technischen Hochschule, 
jetzigen Geheimerat Dr. Kittler für Zwecke 
der Untersuchung elektrischer Maschinen ge- 
schaffene Laboratorium mit den erforderlichen 
Versuchsleitungen. Alsdann führte Seubel 
nacheinander die elektrische Beleuchtung in 
dem Residenztheater zu München und in den 
Hoftheatern zu Stuttgart und Schwerin aus. 


Im Jahre 1887 trat Seubel wieder in die 
Dienste der Edison Electric Light Co. und 
konnte hier von neuem die Bekanntschaft so- 
wie geschäftliche Verbindungen mit Herrn 
Bergmann, dem Gründer und jetzigen Leiter 
der Bergmann-Elektricitäts-Werke, aufnehmen. 
In dessen Auftrage kam Seubel darauf 
nach Deutschland, um die Bergmannschen Er- 
findungen, insbesondere die damals völlig un- 
bekannte Rohrinstallation auf dem Kontinent 
einzufübren. Es ist bekannt, welche pessi- 
mistische Auffassung zu jener Zeit die Elek- 
trotechniker in Deutschland den heute in dieser 
oder jener Form allgemein angenommenen 
Rohrinstallationen entgegenbrachten, und es 
ist zweifellos das Verdienst Seubels, alle diese 
Bedenken beseitigt zu haben. Viele Verbesse- 
rungen in der Rohrinstallationstechnik sind das 
Verdienst Seubels, wie auch Seubel diesem 
Zweige der Elektrotechnik bis zu dem letzten 
Augenblick treu geblieben ist. Die Firma 
Bergmann-Elektricitäts-Werke hat in ihm einen 
allzeit treuen und hervorragend fachkundigen 
Mitarbeiter gehabt. 


Auch an den Arbeiten des Elektrotechni- 
schen Vereins und des Verbandes Deutscher 
Elektrotechniker — dem ersteren gehörte er seit 
1883 an — hat Seubel reichen Anteil genommen; 
in der Sicherheitskommission des letzteren ist 
er ein eifriger Mitarbeiter gewesen. Seine 
reichen Erfahrungen auf dem Gebiete der In- 
stallationstechnik machte er aber auch der 
Allgemeinheit nutzbar. Wir verweisen hierbei 
auf die Veröffentlichung der elektrischen Be- 
leuchtunpgsanlage der Königlichen Theater in 
München im „Uentralblatt für Elektrotechnik“, 
1885, weiter über die Anordnung von Glühlicht- 
Leitungen für Zentralstationen im gleichen 
Blatte, Jahrgang 1888, und über Isolations- 
messungen, ebenfalls im „Centralblatt für Elek- 
trotechnik“, 1888. 


Vielen von uns ist Seubel bekannt und in 
Erinnerung, und alle die ihn kannten, haben 
ihn gern gesehen und wußten außer seinen 
Fähigkeiten auch seinen trockenen Humor und 
seine Geselligkeit zu schätzen. 


.. Sein generelles Wissen auf elektrotechni- 
schem Gebiet und vor allem seine praktischen 
Erfahrungen hat Seubel nicht nur die Aner- 
kennung der Fachkreise, sondern auch den 
verdienten Gewinn eingebracht, sodaß er die 
Ruhe des Alters nach einem wechselvollen und 
tatenreichen Leben, hochgeachtet und frei von 
materiellen Sorgen hätte genießen können. 
Dies war ihm leider nicht vergönnt; er kränkelte 
seit einigen Jahren, und auf die Dauer konnte 
seine sonst so zähe Natur den Einflüssen an- 
dauernder Krankbeit nicht widerstehen. 


Ein ehrendes Andenken unsererseits ist 
ihm für alle Zeit gesichert. G. 


Telegraphie und Signalwesen 
mit Leitung. 


Telegraphenkabeil in Japan. 
[The Electrician“, Bd. 58, 1907, S. 1003.] 


Am 31. III. 1905 ERDE Japan über 144 
Fluß- und See-Telegraphenkabel in Längen von 
200 m bis 550 km (zwischen den Inseln Okinawa 
und Ishigaki). Drei Kabel verbinden indirekt 
das Hauptland mit verschiedenen Punkten in 
Formosa: Ishigaki-Formosa 300 km, Sharppeak 
Island (China)-Formosa 210 km, Pescadores-For- 
mosa (Amping) 100 km. Die Gesamtlänge der 144 
Kabel betrug 4130km und die Länge der in ihnen 
verlaufenden Leitungen 5480 km. Zur Aus- 
legung und Instandsetzung von Kabeln standen 
zwei Kabeldampfer zur Verfügung; neuerdings 
ist ein dritter hinzugekommen. Die ersten 
unterseeischen Verbindungen wurden im Jahre 
1883 zwischen Idzuhara (Tsushima) und Hatsu- 
yama (Iki) 75 km, sowie zwischen Hatsuyama 
und Yobuko (Hizen) 30 km hergestellt; dann 
folgten einige Jahre der Untätigkeit auf diesem 
Gebiete; seit 1883 jedoch haben die Japaner 
keine Gelegenbeit vorübergehen lassen, die 
verschiedenen Teile ihres Inselreiches tele- 
graphisch miteinander zu verbinden. s 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


Neuer japanischer Kabeldampfer. 
(„The Electrician“, Bd. 58, 1907, S. 1001, 51/2 Sp., 
4 Abb.) 


Der „Ogasawara Maru“ ist der erste in 
Japan gebaute Kabeldampfer. Er wurde auf 
der Mitsubishi-Werft in Nagasaki hergestellt 
nach den Plänen der Professoren Dr. Shiba 
und Suyehiro von der Universität in Tokio. 
Der Vertrag mit der Werft war am 1. VI. 1906 
abgeschlossen worden; im November desselben 
Jahres begann der Bau und bereits am 2. VI. 1906, 
sechs Monate nach der Kiellegung, lief das 
Schiff vom Stapel. Es ist ein aus Stahl ge- 
bauter Spardeckdampfer von 1455 Tonnen mit 
Zwillingsschraube; die Maschinen entwickeln 
bei voller Geschwindigkeit 1850 PS. Das Schift 
ist 72 m lang, 10,2 m breit und 6,6 m tief; es 
hat fünf wasserdichte Abteilungen. 12 Knoten 
Geschwindigkeit sind gewährleistet, 13,3 Knoten 
wurden bei den Probefahrten erreicht, gewöhn- 
lich legt der Dampfer aber nur 11 Knoten 
zurück. Er enthält drei Kabeltanks, einen von 
6,2 m Durchmesser zur Lagerung von Küsten- 
enden, einen Haupttank von 8 m Durchmesser 
und einen Tank von 7 m Durchmesser; die 
drei Tanks zusammen haben ein Fassungs- 
vermögen von 600 Tonnen Tiefseekabel. Die 
Räume des Kapitäns befinden sich auf dem 
Brückendeck, die der Offiziere und Schiffs- 
Ingenieure auf dem Spardeck, die der Kabel- 
ingenieure auf dem Hauptdeck neben dem 
Salon; sie sind sämtlich gediegen ausgestattet, 
mit elektrischen Ventilatoren versehen und für 
Dampfheizung eingerichtet. Der Prüfraum für 
die Kabelingenieure ist in dem Brückenhause 
untergebracht. Zur Feststellung der Leistungs- 
fähigkeit der Kabelmaschinen haben eingehende 
Versuche stattgefunden, dabei wurden Lasten 
von 25 Tonnen aus einer Wassertiefe von 
17 Faden aufgewunden, mit einer Umdrehung 
auf 22 Sekunden, was einer Kabelaufnahme- 
Geschwindigkeit von 1,02 Knoten entspricht. 
Die für den Schiffsdienst unbedingt notwendigen 
Hülfsmaschinen (z. B. zur Kesselversorgung, 
zum Wasserpumpen, zur elektrischen Beleuch- 
tung) sind doppelt vorhanden, um soviel wie 
möglich der Gefahr einer völligen Hilfslosigkeit 
vorzubeugen. Die elektrische Ausrüstung be- 
steht aus zwei Dampfdynamos, deren jede 
Strom von 110 V liefert; eine allein reicht zur 
Beleuchtung des ganzen Schiffes aus, mit Aus- 
nahme des Scheinwerfers, der eine Leuchtkraft 
von 16000 HK hat. W. M. 


Dynamomaschinen, Transformatoren 
und Zubehör. 


Umformer stehender Anordnung. 


Die in Abb. 15 dargestellten Umformer ver- 
danken ihre Entstehung der Aufgabe, einen 
Umformer zu bauen, der für die Unfernuns 
von Gleichstrom in Wechselstrom und um- 
Bere bei beliebigem Spennungaysth kai 
enutzt werden kann und eine möglichst 
geringe Grundfläche zu seiner Aufstellung be- 
anspruchen soll. Diese Aufgabe wurde von 
der Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke A.-G. 
Frankturt a. M., dadurch gelöst, daß die aus 
Wechsel- beziehungsweise Drehstrom-Synchron- 
maschine und Gleichstrom-Nebenschlußmaschine 
bestehende Motor- 
Dynamo stehend 
ausgeführt wurde. 
Wie Abb. 15 zeigt, 
ist an das untere 

Maschinen- 
gehäuse die qua- 
dratische Grund- 
platte flanschen- 
artig angegossen, 
sodaß der Platz- 
bedarf des Maschi- 
nensatzes der 
UEDEDATBSTINEBIE 
st. 


Dieser Umfor- 
merläßt sich über- 
all da verwenden, 
wo es an Platz zur 
Aufstellung eines 
liegenden Umtor- 
mers mangelt. Er 
kommt insbeson- ġ 
dere zur Verwen- 
dung als Ladema- 


schine für Elektro- 
o e Umformer stehender Bauart. 
oder Wechsel- Alb. 15. 


strom-Netzen, für 
Gewerbebetriebe usw. Ein ausgedehntes Anwen- 
dungsgebiet finden diese Umformer auch in der 
Handels- und Kriegsmarine für die Zwecke der 
drahtlosen Telegraphie. 

Da die elektrischen Anlagen der Schiffe 
ausnahmslos mit Gleichstrom betrieben werden, 


1907. Heft 20. 


6 PS Dauerleistung und einer Wechselst 


16. Mai 1907. 


mn m 


anderseits aber für große Reichweiten 

trieb des Induktors mit Elementen De 
weise Akkumulatoren nicht mehr genü t, muß 
der Strom mittels einer Wechselstrom- Mascha 
erzeugt werden. Die Umformer bestehen hier 
aus einem Gleichstrom-Nebenschlußmotor von 
Dynamo für eine Leistung von 3,6 KW bei 
cos ¢ = 0,6. Die Betriebsspannung des Motors 
beträgt 107 V, die Wechselstrom-Dynamo gibt 
eine maximale Spannung von 110 V, die mittels 
eines Regulierwiderstandes von 28 Stufen bis 
auf 20 V herunter reguliert werden kann. Die 
Tourenzahl des Umformers beträgt normal 150) 
in der Minute und kann durch Regulierung auf 
1390 erniedrigt und auf 1610 erhöht werden. 


Der von der Wechselstrom-Dynamo erzeugte 
Strom wird durch zwei durch den Anker und 
den Kollektor des Gleichstrom-Motors hindurch- 
geführte Verbindungsleitungen an zwei Schleif- 
ringe geführt, die sich über dem Kollektor be- 
finden. Beide Lager des Umformers sind als 
Kugellager ausgeführt, und zwar dient das 
obere Lager als Traglager und Führungslager, 
während das untere Lager nur als Führungs- 
lager ausgebildet ist. Die Schmierung erfo 
durch den in der Abb. 15 sichtbaren Ein 
stutzen, der so angeordnet ist, daß das Öl auch 
die oberste Kugelreihe stets bedeckt, während 
anderseits die eigenartige Glockenform des 
oberen Lagerteils verhindert, daß Öl in die 
Ankerwicklung ıritt, selbst wenn sich das 
Schiff stark neigt. 


Durch diese sorgfältig durchgeführte Lager 
konstruktion wird ein geräuschloser und ruhiger 
Lauf des Umformers erreicht, der auch durch 
die Schwankungen des Schiffes bei hohem See- 
gang nicht ungünstig beeinflußt wird. 


Die oben erwähnten, für funkentelegra- 
phische Zwecke bestimmten Maschinen be- 
sitzen infolge zweckmäßiger Bemessung der 
Nuten usw. eine Kurvenform, die den Uber- 
tritt der im Geberkreis auftretenden Hoch- 
frequenz-Schwingungen in die Maschinenwick- 
lung verhindert. Die Maschinen sind deshalb 
für die Zwecke der Funkentelegraphie besonders 
geeignet. 0. N, 


Meßgeräte und Meßverfahren. 


Ein neuer Leitungsprüfer. 


Der in Abb. 16 dargestellte Leitungsprüfer 
ist nach Angaben des Prof. Ruppel ausgeführt 
und dient zum Untersuchen von Leitungen, 
Maschinen, Apparaten, Sicherungen, Glühlampen 
usw. auf metallische Verbindung zum raschen 


Untersuchung eines Sicherung® 
stöpsels mit dem Leitungsprüfer: 


Abb. 17. 


Leitungsprüfer. 


Abb. 16. 


Aufsuchen von Fehlern in Installationen a 
licher Art. Er besteht aus einem empfindlic js 
Telephon, welches in Verbindung mit er ne 
kleinen, leicht auswechselbaren Trockenbat Hr 
großer Leistungsfähigkeit steht. Letztere i 
A Ent ale drei Ben welt, 
insgesamt eine annung von i 
baben und in einem kleiner handlichen m 
chen mit den Abmessungen 160 >< 76 <A ater 
eingebaut ist, an welchem ferner ein 13 
und zwei Klemmen angebracht sind. si 
Die Beanspruchung der Trockenbatteris 2, 
bei diesem Leitungsprüfer eine nur sehr ung 
Bei Prüfungen von Leitungen auf Verbin 


Fi: 


Pa 


si = 
T àd 


I: 


ER 


16. Mai 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 190%. 


liegt die Zeitdauer einer a aaa ong nur 

nute. 
Bei dem vorliegenden Leitungsprüfer insbeson- 
dere, bei welchem ein Knacken im Telephon 
infolge des Induktionsstoßes beim Schließen 
oder Unterbrechen des Stromkreises eintritt, ist 
naturgemäß auch die Zeitdauer, während der 
die Batterie beansprucht wird, höchstens eine 
Sekunde; diese wird demnach auch bei direktem 
Kursschluß fast garnicht beansprucht. So z. B. 
der Batterie eines Leitungs- 
rüfers, der täglich zu mehreren hundert Prüfun- 
en benutzt worden war, nach etwa !/, Jahr 
mmer noch 4,18 V bei einer ursprünglichen 
EMK von 423 V. Es ist hierbei zu berück- 
sichtigen, daß auch bei direktem Kurzschluß 
immer noch das Telephon mit seinem Wider- 


innerhalb geringer Bruchteile einer 


betrug die EM 


stand im Stromkreise bleibt. 


Sobald eine leitende Verbindung hergestellt 
ist oder unterbrochen wird, ist im Telephon ein 
Knacken hörbar. Dieses Knacken ist bis zu 
einem Leitungswiderstand von 30 Ohm noch in 
Beim Anlegen 
des Hörrohres ans Ohr ist das Knacken bei 
einem Leitungswiderstand bis 600 Ohm noch 


Entfernung von 1 m hörbar. 


hörbar. 


Zum raschen Prüfen mehrerer Gegenstände, 
wie z. B. einer größeren Anzahl von Sicherungs- 
stöpseln usw. auf leitende Verbindung. schraubt 
man die auf der rechten Seite sichtbare Kordel- 
schraube fest. Beim Prüfen ist es dann nur 
noch nötig, das eine Drahtende an eine der 
beiden Klemmen anzulegen resp. hiervon ab- 
rockenbatterie 
besitzt nach den eingehenden Versuchen, die 
damit angestellt wurden, eine hohe Leistungs- 


sunehmen. Die verwendete 


fähigkeit und Dauerhaftigkeit. 


Der Apparat ist überaus einfach und dürfte 
sich für Ingenieure, Monteure zum Aufsuchen 
von Leitungen und für Untersuchungen an 
Maschinen oder dergleichen sehr gut eignen, 
da es sich hier um Leitungen von geringem 
Widerstande handelt. Aber auch dem Konsu- 
menten leistet der Leitungsprüter gute Dienste 
zum Prüfen von Lampen und insbesondere von 
Sicherungsstöpseln auf leitende Verbindung. 
die Verwendung des Apparates 


Abb. 17 zeigt 
zum Prüfen eines Sicherungsstöpsels. 


Die lituse des Leitungsprüfers hat die 
erlin, in die Hand genommen. 


Paul Meyer A.-G., 


0. Nn. 


Elektrische Beleuchtungs- und Kraft- 


übertragungs-Anlagen. 


Ausnutzung der Wasserkräfte der Rhone. 
[The Electrician“, Bd. 67, 1906, S. 612, 2 Sp.] 


Es wird der Entwurf einer Kraftüber- 
tragung beschrieben, durch welche Paris unter 
Ausnutzung der Wasserkräfte der Rhone mit 


Elektrizität versorgt werden soll. 


Dem Entwurf ist die Gleichstrom- Reihen- 


schaltung, wie sie von Marcel Deprez vorge- 
schlagen und von Thury ausgearbeitet wurde, 
zugrunde gelegt; die Erde wird als Rück- 
leitung benutzt. Da es nach Thury keine 
Schwierigkeiten bereitet, die Leiter für eine 
Spannung von 50000 V zu isolieren, wurde die 
Anlage derart entworfen, daß man je zwei Satz 
Maschinen vorsah, diese hintereinander schaltet, 
und den neutralen Punkt an Erde legt. 


Wenn man dann 50000 V gegen Erde zu- 
läßt, so kann die äußerste Klemmenspannung 
100000 V betragen. Dies würde bei Verwen- 
dung von Drehstrom einer Spannung von etwa 
150000 V gleichkommen. 


Außer dem hier beschriebenen Entwurf sind 
noch Entwürfe in Arbeit, welche Orlu mit Bor- 
deaux verbinden sollen und wo man 24000 PS 
400 km weit leiten will. Schließlich noch ein 
Entwurf, welcher 60000 PS nach Stockholm 
aus einer Entfernung von etwa 5% km über- 
tragen soll. 


In der Nähe von Bellegarde, wo die Rhone 
in Frankreich eintritt, gedenkt man das Kraft- 
werk zu errichten, es würde dann 400 bis 450 km 
von Paris entfernt liegen. 

Die geringste Wassermenge beträgt etwa 
130 cbm/Sek bei einem Gefälle von 65 m. Es 
stehen dementsprechend mindestens 80000 PS 
zur Verfügung, doch würde man während 
300 Tagen im Jahr die doppelte Kraft ent- 
nehmen können; die Wassermenge steigt sogar 
auf maximal etwa 1250 cbm/Sek. Die örtlichen 
Verhältnisse sind derart, daß man einen be- 
stimmten Wasserstand anstauen kann, sodaß ein 

eträchtlicher Teil der gesamten Kraft ausge- 
nutzt werden kann. 

Es ist beabsichtigt die Anlage bei Monthour 
zu errichten und zwar für eine Leistung von 
Aa 120000 KW. Es sollen 48 Reihenschluß- 
57 namop für je 1000 Amp bei 2500 V höchster 
Pännun aufgestellt werden. Diese will man 

zwei Gruppen teilen. Für jede Gruppe von 


24 Dynamos sind acht Turbinen von je 10000 PS 
vorgesehen, drei Dynamos sollen mittels Raftord- 
scher Kupplung hintereinander an eine Turbine 


gekuppelt werden. 


Die Dynamos werden alle in Reihe geschal- 
tet, und der Strom wird ständig auf 1000 Amp 
gehalten. Der Mittelpunkt beider Maschinen- 
gruppen soll, wie schon erwähnt, geerdet 
Zu dem Vorteil, daß man dann die 
Leiter nur für die Hälfte der Gesamlspennung 


werden. 


zu isolieren braucht, kommt noch der Vortei 


daß man im Fall eines Fehlers auch nur mit 
Die Belastung 
urzschließen und Ausschalten be- 
ziehungsweise Zuschalten von Maschinen ge- 

der Leitung ist ein 
ollast zugelassen, jede 
Linie besteht aus sechs Leitern, welche auf be- 
sondere Isolatoren geführt werden, jeder Leiter 


einer Gruppe arbeiten kann. 
wird durch 


regelt. Bei Abmessun 
Verlust von 10%, bei 


ist für 166 Amp bemessen und für 60000 


isoliert. Bei der Leitungsführung werden Städte 
so viel wie möglich vermieden; in Entfernungen 
von 40 bis 50 m sind Gittermasten von 12 bis 
16 m Höhe vorgesehen; die Isolatoren werden 
auf Querhölzera angebracht, welche auf diesen 


Masten befestigt sind. 


Das Werk in Paris erhält Onone Mo- 
ie8e 
Motoren werden in gleicher Weise geerdet. Die 
Verteilung für Paris erfolgt entweder durch 
Umformung in Wechselstrom von 15000 V, 
oder durch Aufstellung von Umformern in den 
verschiedenen Stadtteilen, wo der Strom un- 
mittelbar in Gleichstrom von 110, 220 oder 440 V 
umgewandelt wird, entsprechend der in dem 
betreffenden Stadtteil vorhandenen Spannung. 
Trotz der hohen Anlagekosten schätzt man 
die Kosten der Kilowattstunde an den Klemmen 
des Pariser Werkes aut 2,5 bis 3,25 Pf. In drei 
bis vier Jahren wollen die zutragetelier, ie 
T. 


toren wie das Kraftwerk Dynamos. 


Anlage vollenden. 


Elektrische Bahnen und Fahrzeuge, 


Elektrischer Bahnbetrieb Stockholm-Järfva. 


[„2tg. d. Ver. Deutsch. Eisenb.-Verw.“, Bd. 47, 


1907, S. 283.] 


Der Betrieb hat am 23. II. 1907 begonnen, 
womit in Schweden ein weiterer Schritt in dem 
emacht wurde, 

er sich im Staatsbahnnetz vollziehen soll. Es 
werden zunächst täglich sechs elektrische Züge 
unterhalten werden. Hierfür besitzt die Staats- 
bahn gegenwärtig zwei Arten Züge, nämlich 
ug, der aus vier vierachsigen Wagen 
besteht, von denen zwei mit Motoren versehen 


roßen Umwandlungsprozeß 


einen 
sind, und einen Zug, der aus zweiachsigen 


Wagen zusammengesetzt ist und von einer 


elektrischen Lokomotive Ben wird. Beide 
Arten Züge haben elektrische Beleuchtung, 
erstere Art auch elektrische Heizung, wogegen 
die zweite Zugart mittels Dampf vom Gepäck- 
wagen aus geheizt wird. Des weiteren siud 
beide Zugarten mit Vakuum-Bremseinrichtungen 
versehen, und das erforderliche Vakuum wird 
durch elektrisch betriebene Luftpumpen er- 
zeugt. Die elektrischen Kontaktleitungen zwi- 
schen Stockholm und Järfva sind nach zwei 
verschiedenen Systemen angeordnet; die Draht- 
leitung zwischen Järfva und Tomteboda liegt 
über dem Gleis, die zwischen Tomteboda und 
Stockholm jedoch ist nach der Bauart der Ma- 
schinenfabrik Oerlikon meistens längs der Seite 
des Gleises gespannt. Diese beiden Leitungs- 
anordnungen bedipgen auch verschiedene Kon- 
taktvorrichtungen an den Triebwagen und 
Lokomotiven; während des Aufenthaltes in 
Tomteboda muß die eine Art der Kontaktvor- 
richtung te und die andere an 
die Drabtleitung angelegt werden. Die Ver- 
wendung verschiedener Arten der Stromzu- 
führung geschah nur, um zuerst beide Anord- 
nungen zu prüfen. Das bei Tomteboda gelegene 
Kraftwerk ist nur vorläufiger Art und hat 
deshalb keine Hilfsmaschine, was bewirkt, daß 
bei etwa erforderlichen Ausbesserungen an der 
Kraftmaschine während dieser Zeit der elek- 
trische Betrieb eingestellt und der Betrieb mit 
Dampflokomotiven aufrecht erhalten werden 


muß. 


Elektrischer Bahnbetrieb in Norwegen. 


[„Ztg. d. Ver. Deutsch. Eisenb.-Verw.“, Bd. 47, 
1907, S. 283.] 

Auf der Bahn Kristiania-Drammen ist die 
Einführung des elektrischen Betriebes in Aus- 
sicht genommen, zu welchem Zweck das Mi- 
nisterium der öffentlichen Arbeiten die Allge- 
meine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin mit 
Ausarbeitung von Plänen zum Umbau dieser 
Bahn für elektrischen Betrieb beauftragt hat. 
Dem Betrieb soll einphasiger Wechselstrom mit 
Dr. Winter-Eichbergschen Einphasen-Motoren 
zugrunde liegen. Für den elektrischen Betrieb 


Heft 20. 611 


der Drammen-Bahn soll der nötige Strom von 
einer der im südlichen Norwegen vorhandenen 
elektrischen Zentralen bezogen werden. Die 
Pläne der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft 
dürften noch in diesem Frühjahr vorliegen. 


Verschiedenes. 


Ausstellung von Erfindungen der Klein- 
industrie. 


In der Zeit vom 15. Juni bis 15. September 
dieses Jahres findet in den Ausstellungshallen 
am Zoologischen Garten zu Berlin eine Aus- 
stellung von Erfindungen der Kleinindustrie 
statt, in welcher alle bedeutenden Entdeckun- 
gen und Erfindungen der letzten Jahre gezeigt 
werden sollen. Außerdem wird die Entwick- 
lungsgeschichte Yon Fabrikationszweigen durch 
Nebeneinanderstellung der ursprünglichen und 
der verbesserten Formen vorgeführt werden. 
Nähere Auskünfte erteilt die Geschäftsstelle 
der Ausstellungshallen, Charlottenburg, Harden- 
bergstr. 45. 


Versammlung Deutscher Naturforscher 
und Ärzte. 


Wie schon an anderer Stelle!) mitgeteilt, 
findet die 79. Versammlung Deutscher Natur- 
forscher und Ärzte in diesem Jahre in der 
Zeit vom 15. bis 21. September in Dresden statt. 
Anmeldungen von Vorträgen sind tunlichst bis 
Ende Mai zu richten an Herrn Prof. Görges, 
Dresden, Technische Hochschule, Einführender 
der Abteilung für angewandte Mathematik und 
Physik (Ingenieurwissenschaften einschließlich 
Plek ro tocBDIE?; der auch weitere Auskünfte 
erteilt. 


PATENTE. 


D 


Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 2. Mai 1907.) 

Kl. 4d. A. 12977. Vorrichtung zum Schließen 
eines Gashahnes mittels elektromagnetischer 
Steuervorrichtung nach Ablauf einer bestimmten 
Zeit durch das den Hahn durchströmende Gas. 
Alfred Albrecht, Charlottenburg, Schillerstr. 108. 
19. 3. 06. 

Kl. 20i. E. 12034. Sicherheitsvorrichtung für 
Bahnen mit durchgehenden elektrischen Strecken- 
signalen. Axel Edelsteen, Kopenhagen; Vertr.: 
E. W. Hopkins und K. Osius, Pat.-Anwälte, 
Berlin SW.11. 18. 10. 06. 

—]. W. 26130. Einrichtung zur Verhütung des 
Entgleisens der Stromabnehmerrolle elektrisch 
betriebener Fahrzeuge. Ferdinand Wagener, 
Charlottenburg, Schillerstr. 106. 4. 8. 06. 

Ki. 231b. D. 16525. Elektrode für. alkalische 
Eisen-Nickeloxydsammler. Alfred Dinin und M. 
Ulrich Schoop, Puteaux, Frankr.; Vertr.: Richard 
H. Korn, Pat.-Anw, Friedenau. 7. 12. 05. 

—b. G. 23566. Verfahren zur Herstellung von 
Kohlenelektroden von großer Oberfläche für pri- 
märe Starkstromelemente. Emil Gersabeck, 
Charlottenburg, Kurfürstendamm 56. 28. 8. 06. 

— b. N. 8491. Verfahren zur Herstellung von 
Elektroden für Sammler mit alkalischem Elektro- 
lyten. Nya Ackumulator - Aktiebolaget 
Jungner, Stockholm; Vertr.: C. Fehlert, G. 
Loubier, Fr Harmsen und A. Büttner, Pat.- 
Anwälte, Berlin SW.61. 11. 6. 06. 

—c. J. 9544. Steuerung für elektrische Motoren. 
Henry Duvall James, Pittsburg, V. St. A; 
Vertr.: Henry E. Schmidt, Pat.-Anw., Berlin 
SW.61. 30. 11. 06. 

—d. F. 255l. Wechselstrom-Kollektormotor. 
Felten& Guilleaume-Lahmeyerwerke A.-G., 
Frankfurt a. M. 14. 11. 06. : 

—d. F. 22622. Ausgleichschaltung für parallel 
arbeitende, kompensierte Maschinen. Felten & 
Guilleaume - Lahmeyerwerke A.-G., Frank- 
furt a. M. 29. 11. 06. 

— ©. A. 14066. Umschalter für Meßinstrumente., 
Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft, 
Berlin. 9. 2. 07. 

—f. W.26415. Elektrische Bogenlampen zur 
Erzeugung von Kugelbogenlicht. C.C. Winther- 
Hansen, Berlin, Alte Jakobstr. 171, und Paul 
Bouchsein, Charlottenburg, Wielandstr. 38. 
22. 4. 05. 

(Reichsanzeiger vom 6. Mai 1907.) 

Kl. 20i. 7. 4912. Elektrische Überwachungsein- 
richtung für räumlich getrennte Signal- und 
Weichenstellwerke. Zimmermann & Buchloh 
Eisenbahnsignal-Bauanstalt, Berlin-Borsig- 
walde. 22. 3. 06. 

—k. W. 25792. Stromleitungsschiene für elek- 
trische Bahnen, welche mittels an Trägern be- 
festigter Isolatoren neben dem Gleise aufgehiingt 


„ETZ" 1907, S. 440 u. 301. 


612 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 20. 


16. Mai 1907, 


a en ee u 


und auf ihrer ganzen Länge zwischen den Isola- 
toren mit einer isolierenden Schutzhülle versehen 
ist. William John Wilgus, City of Yonkers, 
New York, u. Frank Julian Sprague, New York; 
Vertr.: Dr. Max Hamburger, Berlin, Luisen- 
straße 35. 26. 5. 06. [Priorität a. G. d. Anm. in 
den Vereinigten Staaten von Amerika gem. Unions- 
vertrag: 27. 5. 08.) 

—1. L. 23454. Vorrichtung zur Erleichterung des 
Anlegens und zur Verhinderung des Entgleisens 
der Stromabnehmerrolle elektrischer Fahrzeuge, 
bestehend aus einem auf der Rollenachse dreh- 
baren gabelförmigen Greifer, welcher durch die 
federnden Achslager der Rolle umgestellt wird. 
Albert Lampe, Pankow b. Berlin, Damerowstr. 17. 
13. 11. 06. 

—1 0. 5515. Einrichtung zum selbsttätigen 
Niederlegen der Stromabnehmer elektrischer 
Bahnen mit oberirdischer Stromzuführung im 
Falle einer Entgleisung. Alois Opatrny, Prag; 
Vertr.: Paul Harmuth, Pat.-Anw., Köln. 28. 1. 07. 
[Priorität a. G. d. Anm. in Österreich-Ungarn 
gem. Unionsvertrag: 8. 2. 05.] 

Kl. 21a. H. 39799. Verfahren zur Übertragung 
von schriftlichen oder bildlichen Zeichen mittels 
elektrischer Schwingungen. Hermann Heinicke, 
Steglitz, 28. 1. 07. 

—a. K. 33281. Vorrichtung zum Übertragen 
telegraphischer Nachrichten über Linien von 
hoher Kapazität. Isidor Kitsee, Philadelphia; 
Vertr.: M. Schmetz, Pat.-Anw., Aachen. 20. 11. 
1906. [Priorität a. G. d. Anm. in den Vereinigten 
Staaten von Amerika gem. Unionsvertrag: 21. 6. 06.] 

— a. P. 19265. Sender für drahtlose Telegraphie. 
Peder Oluf Pedersen, Kopenhagen; Vertr: C. 
Fehlert, G. Loubier, Fr. Harmsen und A. 
Büttner, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 61. 7. 12. 06. 
[Priorität a. G. d. Anm. in Dänemark gem Unions- 
vertrag: 8. 12. 05. 

— b. R. 23945. alvanisches Element. Werner 
Rittberger, Berlin, Oranienburgerstr. 27. 29. 1.07. 

—c. D. 17353. Anschlußeinrichtung für elek- 
trische Leitungen. Konrad Degen, Zürich; 
Vertr.: H. Nähler, Pat.-Anw, Berlin SW. 61. 
27. 7. 06. 

— c. G. 24065. Elektrischer besonders für Treppen- 
hausbeleuchtung geeigneter Zeitschalter. Ludwig 
Günthel und Wilhelm Sedibauer, München, 
Ehrengutstr. 18. 18. 12. 06. 

— ce. L 22050. Schutzvorrichtung für oberirdische 
Stromleitungen; Zus. z. Pat. 182155. Maurice 
Letroteur, Chauny, Frankr.; Vertr.: Pat.-An- 
wälte B. Blank, Chemnitz, u. W. Anders, Berlin 
SW.61. 13. 1. 06. [Priorität a. G. d. Anm. in 
Frankreich gem. Unionsvertrag: 11. 4. 05.] 

—& L 23001. Sicherheitskabel Land- und 
Seekabelwerke A.-G, Köln-Nippes. 3. 8. 06 

—c. L. 33271. Schutzvorrichtung für elektrische 
Leitungen gegen Überspannungen und atmosphä- 
rische Entladungen. Land- und Seekabelwerke 
A.-G., Köln-Nippes. 8. 10. 06. 

—c S. 22925. Spulenbehälter für oberirdische 
Telephonleitungen. Siemens & Halske A.-G, 
Berlin, 14. 6. 06. 

—c. S. 23108. Mehrstufiger Selbstanlasser für 
Elektromotoren mit stromerwärmtem Hitzdrahte. 
Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 
24. 7. 06. 

—d. A. 13306. Gileichstromerzeuger mit einem 
dem Primärfelde entgegengerichteten Ankernutz- 
stromfeld.. Allgemeine Elektricitäts-Ge- 
sellschaft, Berlin. 19. 6. 06. 

—d. F. 21837. Antriebsvorrichtung für einge- 
kapselte elektrische Zündapparate. Fabrik elek- 
trischer Zünder G. m. b. H., Köln. 1. 6. 06. 

— f. B.44924. Verfahren zur Herstellung von 
Glühfäden elektrischer Lampen aus Pechblende. 
August Bourdos und Robert Rothschild, 
London; Vertr.: H. Neubart, Pat-Anw., Berlin 
SW.61. 17. 12. 06 

—f. B. 45378. Verfahren zur Herstellung von 
Bogenlampenelektroden mit gezahnter Abbrenn- 

. kaote. Heinrich Bumb, Berlin, Hohenstaufen- 
straße 23. 2. 2. 07. 

— f. G. 2666. Anordnung des Leuchtfadens für 
hochvoltige elektrische Niederwattglühlampen. 
Carl Glogau, Stuttgart, Seyfferstr. 59. 28. 2. 06. 

— f. J. 9059. Quecksilberdampflampe. Bohumil 
Jirotka, Berlin, Urbanstr. 28. 12. 4. 06. 

—f. W. 26888. Metallglühfadenlampe mit zwei 
oder mehr Glühfäden. Wolfram-Lampen A.-G., 
Augsburg. 22. 12. 06. 

— g. D. 16976. Elektromagnet mit mehreren un- 
abhängig voneinander beweglichen Ankera. Albert 
Deshayes, Brüssel; Vertr: H. Licht und E. 
Liebing, Pat.-Anwälte, Berlin SW.61. 12. 4. 06. 


Zurücknahme von Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 2. Mai 1907.) 

Kl. 21f. B. 42933. Einrichtung zum Schutze der 
Abschmelzröhre an elektrischen VYakuumapparaten 
mit innerer Flüssigkeitsfüllung. 25. 10. 06. 

(Reichsanzeiger vom 6. Mai 1907.) 


Kl. 21e. H. 32745. Prüzisionswiderstand oder 
Satzanordnung von Präzisionsmeßwiderständen. 


7. 2. 07. 


Kl. 21 d. 


—¢. Z. 4547. 


Versagungen. 
(Reichsanzeiger vom 2. Mai 1907.) 


S. 21 970. Gleichstrommaschine mit 
Hilfswicklungen zum Stromwenden. 6. 8. 06. 


(Reichsanzeiger vom 6. Mai 1907.) 


Kl. 21a. M. 30159. Sendeanordnung für draht- 


11. 10. 06. 

Selbsttätige Ausschaltevorrichtung 
für elektrische Leitungssysteme. 26. 3. 06. 

— d. E. 9937. Kompensierter Serienmotor. 11.8. 01. 


lose Telegraphie. 


—d. E. 10119. Einrichtung zum Belastungsaus- 


gleich bei elektrischen Antrieben, 23. 11. 05. 


Erteilungen. 
(Reichsanzeiger vom 29. April 1907.) 


K1. 21 f. 185 906. Verfahren zur Herstellung von mit 


metallischem Wolfram oder Molybdän oder Le- 
gierungen dieser Metalle überzogenen Kohle- 
oder Metallfäden. Wolfram-Lampen A.-G., 
Augsburg. 13. 2. 06. J. 8936. 

—h. 185907. Elektroden für elektrische Schweiß- 
vorrichtungen. Allgemeine Elektricitäts- 
Gesellschaft, Berlin. 17. 8. 06. A. 13510. 

Kl. 40c. 185912. Verfahren zur elektrolytischen 
Gewinnung von Metallen, besonders von Kupfer, 
aus ihren Erzen, unter Anwendung von Eisen- 
salzen bei der Auslaugung und Leitung der 
Lauge von der Kathode durch ein Diaphragma 
zur Anode. Marcel Perreur-Lloyd, Le Treport, 
Frankr ; Vertr.: Dr. L. Wenghöffer, Pat.-Anw,, 
Berlin SW. 11. 16. 11. 05. P. 17851. 

K1. 42i. 186021. Elektrisches Widerstandsthermo- 
meter aus Platindraht. Fa. W. C. Heraeus, 


Hanau. 1. 7. 06. H. 38206. 
Kl. 8b. 185983. Elektrische Aufzugsvorrichtung 
an Uhren. Ferdinand Schneider, Langenfeld, 


Rhld. 18. 5. 06. Sch. 25 682 


(Reichsanzeiger vom 6. Mai 1907) 


K1. 20i. 186173. Weichenschaltung für Elektro- 
Hängebahnen. Siegfried Held, Charlottenburg, 
Windscheidstr. 21. 22 6. 06. H. 38118. 

— k. 186051. Streckenisolator für die Fahrleitung 
elektrischer Bahnen mit auswechselbaren, durch 
Luftzwischenräume voneinander getrennten. Füll- 
stücken. Thomas Ernest Raymond Phillips, 
London; Vertr.: R. Deißler, Dr. G. Döllner 
und M. Seiler, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 61. 
15. 11. 05. P. 17846. 

—k. 186112. Anordnung zur Verminderung des 
Spannungsabfalles bei Wechselstrombahnen. All- 
gemeine Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 
4. 5. 06. A. 13 148. 

—1. 186271. Steuerschalter für elektrische Zug- 
förderungseinrichtungen derjenigen Art, bei wel- 
cher Drehfeldtriebmotoren von einem im Zuge 
mitgeführten, vom Steuerschalter gesteuerten 
Drehumformer, der Gleichstrom oder Einphasen- 
wechselstrom von beliebiger Frequenz aufnimmt, 
mit Mehrphasenstrom von veränderlicher Frequenz 
gespeist werden. Maschinenfabrik Oerlikon, 
Oerlikon, Schweiz; Vertr.: Dr. J. Ephraim, Pat.- 
Anw., Berlin SW.1l. 17. 3. 06. M. 29 394. 

—]. 186811. Einrichtung zum Regeln abwechselnd 

mit Gleich- und Wechselstrom zu betreibender 

Motoren, insbesondere Fahrzeugmotoren. Allge- 

meine Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 

5. 5. 06. A. 13149. [Priorität a. G. d. Anm. in 

den Vereinigten Staaten von Amerika gem. Unions- 

vertrag: 8. 5. 05.) 

—]. 186312. Schaltungsanordnung für die zum 

Antriebe der Luftpumpen dienenden Motoren 

mehrerer zu einem Zuge vereinigter elektrischer 

Triebwagen. Allgemeine Elektricitäts-Ge- 

sellschaft, Berlin. 26. 9. 06. A. 13616. 

Kl. 21a. 186052. Doppelmikrophon mit auf beiden 

- Seiten die Schallplatte berührenden Kohlenkörnern. 
Franz Treyer, Zürich; Vertr.: Fr. Meffert und 
Dr. L. Sell, Pat-Anwälte, Berlin SW.13. 9. 9. 08. 
T. 10640. 

— a. 186053. Schaltungsanordnung für Neben- 
stellenverkehr mit selbsttätiger Schlußzeichengabe 
an das Ami durch Anhängen des Hörers auf 
der Nebenstelle und telephonischer Meldung des 
Amtsanrufs seitens der Hauptstelle an die ge- 
wünschte Nebenstelle.. Deutsche Telephon- 
werke G. m. b. H., Berlin. 6. 7. 06. D. 17 267. 

— a. 186054. Schaltungsanordnung für Neben- 
stellenverkehr mit selbsttätiger Schlußzeichengabe 
an das Amt; Zus. z. Pat. 186053. Deutsche 
Telephonwerke G. m. b. H., Berlin. 12. 7. 06. 
D. 17 291. 

— A. 186084 Verfahren zum Empfangen elek- 
trischer Schwingungen in der drahtlosen Tele- 
graphie. John Ambrose Fleming u. Marconi's 
Wireless Telegraph Company, Limited, 
London; Vertr.: E. Hoffmann, Pat.-Anw., Berlin 
SW.68. 12. 4. 05. F. 20058. [Priorität a. G. d. 
Anm. in Großbritannien gem. Unionsvertrag: 
16. 11. 04] 

— a. 186113. Verfahren zur Herstellung einer 
Anzahl miteinander nach dem Vielfachprinzip zu 
verbindender Kontaktfelder solchen Systems, bei 
welchem die Kontakte schichtenweise geordnet 


sind und bei welchem in den ein 
nn ya nebenei 
als auch schichtenweise übereinand i 

Kontakte auftreten. Albert Parker a nn 
Charlottenburg, Am Lützow 6. 8.7.02. H. 33 671. 

—2&. 1861%0. Schaltung für Fernsprechhaupt. 
stellen; Zus. z. Pat. 163853. Telephon Apparat 
Fabrik E. Zwietusch & Co., Charlottenbur 
17. 6. 06. T. 11286. á 

— a. 186121. Handmikrotelephon ohne Schall- 
trichter, bei welchem die Schallwellen durch Re- 
flexion in das Innere des Mikrophongehäuses ge- 
langen. Aktiebolaget L. M. Ericsson & Co. 
Stockholm; Vertr.: Fr. Schwenterley, Pat. 
Anw., Berlin SW. 68. 14. 8. 06. A. 13502. 

—&. 186174. Schaltungsanordnung für Neben- 
stellenverkehr, bei welcher ein selbsttätiges 
Schlußzeichen an das Amt durch Anhängen des 
Hörers der Nebenstelle gegeben und die Verbin- 
dung zwischen Amt und Nebenstelle durch einen 
schnurlosen Stöpsel hergestellt wird. Deutsche 
Telephonwerke G. m. b. H., Berlin. 11. 7. 06. 
D. 17 279. 

—c. 186055. Verbindung von in Isolierschichten 
eingebetteten Zwei- und Mehrleitern. Max Rast, 
München, Theresienhöhe 1b. 18. 6.04. R. 19816. 

—c. 186056. Selbsttätige Motoranlaßvorrichtung 
mit Variationswiderständen aus Leitern von hohem 
Temperaturkoeffizienten. Dr. Martin Kallmann, 
Berlin, Kurfürstendamm 40/41. 21. 11. 05. K. 30747. 

—c. 186122. Verfahren zur Herstellung von 
Isolierröhren mittels eines Wickeldornes; Zus. z. 
Pat. 185493. Max Meirowsky, Köln-Ehrenfeld. 
13. 11. 06. M. 80 973. 


— d. 186057. Synchrone Drehstrommaschine mit 


Drehfelderregung. Hugo Svanda, Wysocan bei 
Prag; Vertr.: B. Kaiser, Pat.-Anw.,, Frankfurt 
a M.1. 24. 11. 05. S. 22 982. 

—d. 186058 Elektrischer Reversierwalzwerk- 
eantrieb mittels Anlaßmaschine. Allgemeine 
Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 22. 5.06. 
A. 13 684. 

— f. 186059. Aufbängevorrichtung für elektrische 
Beleuchtungskörper. Süddeutsche Lüster- 
fabrik G. m. b. H., München. 1.7.06. S. 229%. 

Kl. 42e. 186232. Zählwerk für Gas- oder Flüssig- 
keitsmesser mit magnetischer Bewegungsübertra- 
gung. National Meter Company, New York; 


zelnen Kontakt- 
nander liegende, 


Vertr.: Dr. B. Alexander-Katz, Pat.-Anw, 
Berlin NW.6. 30. 9. 06. N. 8022. 
Löschungen. 
(Reichsanzeiger vom 25. April 1907.) 
Kl. 21b. 133903. 147858. 149817. 151680. 
156 827. 159166. —c. 163864. — d. 145448. 
161212. — h. 159718. 


(Reichsanzeiger vom 2. Mai 1907.) 


167 486. 174 103. 175121. — d. 132418. 149 636. 


—e. 163879. —f. 123979. 136794. 138657. 
156 362. 177265. — g. 164889. 
Gebrauchsmuster. 


Eintragungen. 
(Reichsanzeiger vom 29. April 1907.) 

Kl. 4b. 304376. Elektrische Hängelampe mit 
zentraler Lichteinführung und auf bestimmte 
Lichtbreitenstreifen einstellbarem Schirm, insbe- 
sondere zur Beleuchtung von Stellwerken. Fs. 
C. B. Strauch, Elberfeld. 9. 3. 07. St. 9%1. 

Kl. 20i. 304013. Stationsanzeiger mit auf einer 
unter dem Einfluß eines Solenoids stehenden 
Grundplatte montierten Kontaktvorrichtung. Paul 
Weiße, Gronau i, Hann. 13. 8. 06. W. 20819. 

— i. 304304. Alarmapparat zur Verhütung von 
Eisenbahn-Unglücksfällen, bei welchem ein über 
Schienenhöhe befindlicher Hammer eine Läute- 
vorrichtung an der Lokomotive in Tätigkeit setzt. 
Heinrich Möller, Hamburg, Hudtwalckerstr. 
25. 2. 07. M. 23 696. 

—k. 304145. Isolation für Montagewagen, be- 
stehend aus isolierten Schrauben für die Befesti- 
gung der oberen Plattform am Fahrstuhl. Fa. 
Robert Liebscher, Dresden. 5.3. 07. L. 17364. 

—1. 304135. Motorwagen elektrischer Bahnen, 
dessen Räder von einer durch einen’ Elektro- 
motor in Drehung versetzten Schwungradmelle 
aus mittels Kurbelmechanismusses und Schwing- 
hebels in Umdrehung versetzt werden. Julius 
Seipelt, Wenslowitz bei Chorzow, 0.8. 2. 2 
1907. S. 14 998. 

Kl. 21b. 304195. Batterie für elektrische Klein- 
beleuchtung, mit übergeschobener, gegen Be 
rührung mit ausgetretener Säure schützender 
Kappe. American Electrical Novelty 
Mfg. Co. G. m. b. H., Berlin. %. 2.07. A. 9965. 

—c. 303911. Zusammenstellbare, schellenartig® 
Verbindungsklemme. Fa. Herm. Ulfert, Berlin. 
5. 2. 07. U. 2341. 


Mr 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 20. 


5613 


16. Mai 1907. 
m 
Drahtnetz usw. Regina-Bogen- 


_ ce. 303926. Verbindungsstück mit eingeschraubter 
Ausgleichspitze zum Aufsetzen auf Isolatoren zur 
Verwendung bei Blitzableitern auf Munitions- 
Magazinen. Wilh. Völker, Elektrotechni- 
sches Geschäft, Mainz. 20. 2. 07. V. 5635. 

_e. 303997. Elektrischer Widerstand, zwischen 
dessen als Längsdrähte gelegten Widerstands- 
drähten Metallröhren eingefügt sind. Fa. C. 
Schniewindt, Neuenrade. 13. 3. 07. Sch. 25 267. 

—¢. 304066. Druckknopf mit zentraler, durch 
ein Metallbeschläge verstärkter Dübelöffnung. 
Konrad Rast, Halle a. S., Geiststr. 28. 11. 8. 07. 
R. 18 927. 

—¢. 304157. Zierkontakt mit einem als ge- 
kröpfter Schalthebel ausgebildeten beweglichen 
Teil der Verzierung. August F. Richter, 
Wiesenthal, Böhmen; Vertr.: Carl Pataky und 
Emil Wolf, Pat.-Anwälte, Berlin S.42. 11. 3. 07. 
R. 18 935. 

—e. 304158. Zierkontakt mit Klammer zur Her- 
stellung eines dauernden oder augenblicklichen 
Stromschlusses durch einen beweglichen Teil der 
Verzierung. August F. Richter, Wiesenthal, 
Böhmen; Vertr.: Carl Pataky und Emil Wolf, 
Pat.-Anwälte, Berlin S. 42. 11. 3. 07. R. 18936. 

— ¢. 304166. Als Deckleiste für elektrische Licht- 
leitungen ausgebildete Metall-Bilderleiste. Gustav 
Prym, Konstanz. 13. 3. 07. P. 12152. 

—c. 304178. Gummischlauch mit in der Wandung 
eingebetteter elektrischer Leitung. Siemens 
& Halske A.-G., Berlin. 18. 3. 07. S. 15 144. 

—¢. 304194. Isolierung für Werkzeuggriffe, be- 
stehend aus einem Zelluloidmantel. Hugo Berger, 
Remscheid, Hohenhagenerstr. 1. 26. 2. 07. B. 38 666. 

—e. 30419. Anzeigevorrichtung für das Durch- 
schmelzen von Sicherungen, bei welcher der 
Schmelzstreifen an einer Öffnung sichtbar vor- 
übergeführt wird. Margarete Fläschendräger, 
geb. Preuß, Tübingen. 27. 2. 07. F. 15 262. 

—¢. 30419. Widerstand zur Tourenregulierung 
für mehrphasige Motoren mit einem in einer 
Fübrung gleitenden Schieber, an welchem mehrere 
voneinander isolierte Kontaktfedern angebracht 
sind. J. Kalb & Co. Nachf., Böhlitz b. Ehren- 
berg. 2. 3. 07. K. 30343. 

—c. 304220. Hochspannungsölschalter mit außer- 
halb des Öles liegenden, in eingeschaltetem Zu- 
stande unzugänglichen Sicherungen. Allgemeine 
Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 16. 3. 07. 
A. 10038. 

— e 304221. Starkstrom-Steckkontakt mit massiver 
Metallbuchse und nur nach innen federndem 
Kontakt. Heinrich G. Homeyer, Hamburg, 
Rödingsmarkt 70. 18. 3. 07. H. 82 778. 

—e. 804361. Mittels elastischer Kappe befestigter 
Isolierdeckel bei Schalttafelklemmen. Fa. H. W. 
Schmidt, Gummersbach. 2. 3. 07. Sch. 25 180. 

—-c. 304379. Emailliertes und durch einen Falz 
geschlossenen Metallrohr zum Verlegen elek- 
trischer Leitungen, dessen durch den Falz ver- 
deckte Teile ebenfalls emailliert sind. Berg- 
mann-Elektricitäts- Werke A.-G., Berlin. 
12. 3. 07. B. 33 809. 

—€. 304380. Mit einer Emailschicht überzogenes, 
gefalztes Metallrohr zum Verlegen elektrischer 
Leitungen. Bergmann-Elektricitäts- Werke 
A.-G.. Berlin. 12. 3. 07. B. 33 810. 

—€. 301385. Belastungsumschalter für elektrische 
Anlagen, gekennzeichnet durch einen dreiarmigen, 
vom Strome durchflossenen Anker, dessen einer 
Arm von einem Elektromagneten angezogen wird 
und beim Schwächerwerden des Stromes abfällt, 
wodurch die Umschaltung bewirkt wird. Anton 
Brück, Bingen a. Rh. 18. 3. 07. B. 33 882. 

—c. 304389. Dose zur Aufnahme von Installations- 
apparaten mit Boden aus einem leicht zu bear- 
beitenden Material. Siemens-Schuckertwerke 
G. m. b. H., Berlin. 20. 3. 07. S. 15 156. 

€ 301390. Aus Schlitzrohr hergestelltes Bogen- 
stück mit nahe den beiden Enden eingedrückten 
Sicken. Siemens-Schuckertwerke G. m. b. 
H., Berlin. 20. 3. 07. S. 15 157. 

=d. 304 200. Kohlenbürstenhalter für Dynamo- 
maschinen mit parallel geführter beweglicher 
Kohle. Gesellschaft für elektrische Zug- 
beleuchtung m. b. H., Berlin. 2.3.07. G. 16 99. 

=d. 304 332. Auf den Polenden von Einphasen- 
Wechselstrom-Maschinen zur Verringerung der 
Wirbelstromverluste angebrachte Kurzschlußwick- 
lung. Felten & Guilleaume- Lahmeyer- 
werke A.-G., Frankfurta. M. 15.10.06. F. 14631. 

~d. 304356. Bürstenhalter für elektrische Ma- 
schinen, mit in der Richtung des Stromab- 
reberumfanges unterteilten Bürsten. Siemens- 
Eu setwerke G. m. b. H., Berlin. 2.3. 07. 


E 304214. Spurzapfen mit einer Kugel als 

uffläche. Allgemeine Elektricitäts - Ge- 
sellschaft, Berlin. 14. 3. 07. A. 10023. 

0. 304219. Stromrichtungsanzeiger, bei dem die 
zur Lagerhaltung der Magnetnadel dienende Tra- 
aTe gleichzeitig zur Befestigung des Gehäuse- 
noet dient. Allgemeine Elektricitäts- 

_3erellschaft, Berlin. 16. 3. 07. A. 10037. 

n Pan %01. Elektrische Bogevlichtelektrode mit 
i K: Längsrichtung vorgesehenem Luftkanal in 
e ähe des Randes, welche mit der so gebil- 
eten Randstelle unten auf einer stromdurch- 


fiossenen Auflage aufruht. Deutsche Beck- 
Bogenlampen-Ges. m. b. H., Frankfurt a. M. 


8. 12. 06. D. 12136. 
— f. 303 929. 


dichtes Pendel mit Metallschlauch 


Bockenheim. 21. 2. 07. Sch. 24 706. 
— f. 804 150. 


Sch. 25 225. 


— f. 304192. Füßchen zur Befestigung von meh- 
reren Metallglühfäden mit gläserner Brücke zum 
Glühlampen- 


Eioführen metallener Drähte, 
werk Anker, G. m. b. H., Berlin. 23. 2. 07. 


—f. 304213. Bogenlampenkupplung mit sich 
kreuzenden Aufhänge-Kontaktrillen. Johann Carl, 
Jena. 14 3. 07. C. 5730. 

— f. 304216. Drehbarer, am unteren Elektroden- 
halter angebrachter, eine plattenförmige Form 
besitzender Bügel, welcher ein Durchfallen der 
Kohlen verhindert. Carbone-Licht-Gesell- 
schaft m. b. H., Berlin. 15. 3 07. C. 5736. 

— f. 304217. Drehbarer, am unteren Elektroden- 
halter angebrachter, eine zickzackförmige Gestalt 
besitzender Bügel, welcher ein Durchfallen der 
Kohlen verhindert. Carbone-Licht-Gesell- 
schaft m. b. H., Berlin. 15. 3 07. C. 5737. 

— f. 304218. Glühlampenfassung, deren Lampen- 
gewinde mit dem Stein durch ein Band verbunden 
ist. Imme & Löbner, Berlin. 15. 3. 07. I. 7053. 

— f. 3014370. Mit einem Andrückhebel versehene 
Sicherheits-Vorrichtung für an einem Seil frei- 
hängende Bogenlampen und dergleichen Electr. 
Bogenlampen- und Apparate-Fabrik, G. m. 
b. H., Nürnberg. 6. 3. 07. E. 9899. 

— h. 304344. Mit Metallumkleidung versehenes 
elektrisches Heizmitte. Eug. Braun Sohn, 
Straßburg i. E. 19. 2 07. B. 33 578. 

Ki. 46c. 303930. Magnetelektrische Zündvorrich- 
tung für Explosionsmotore mit drehbarem Sie- 
mens-Doppel-T-Anker, bei welcher zur Verände- 
rung des Zündzeitpunktes eine zwischen den Pol- 
schuben und dem Anker drehbar gelagerte und 
verstellbare, eiserne Hülse angeordnet ist in Ver- 
bindung mit einer Transformatorzündspule mit 
elektromagnetischem Unterbrecher. JosefGawron, 
Schöneberg b. Berlin. Barbarossastr. 64. 21. 2. 07. 


G. 16929. 
Verlängerung der Schutzfrist. 


- (Reichsanzeiger vom 29. April 1907.) 


Kl. 21 c. 228598. Abzweigisolator usw. Siemens 
& Halske A.-G., Berlin. 9. 4. 04. S. 10 9u2. 
6 4. 07. 

— €. 2%238i2. Mehrpolige symmetrische Kupplung 
usw. Siemens & Halske A.-G., Berlin. 12 4.04. 
S. 10913. 5. 4. 07. 

—c. 224048. Grob- und Feinsicherung für Tele- 
graphen- und Telephonleitungen usw. Siemens 
& Halske A.-G., Berlin. 7. 4. 04. S. 10893. 
5. 4. 07. 

—c. 25046. Eiserner Erdfuß usw. Julius Krut- 
meyer, Bad Oeynhausen. 23. 4 04. K. 21626. 
5. 4. 07. 

— ce. 226 662. Seilklemme usw. Fa. C. A. Schaefer, 
Hannover. 10. 5. 04. Sch. 18612. 11. 4. 07. 

—c. 227139. Lochzange usw. Gebrüder Adt 
A.-G, Ensheim. 4. 5. 04. M. 17249. 8. 4. 07. 

—d. 242731. Dynamobürste usw. Galvanische 
Metall-Papier-Fabrik A.-G., Berlin. 9. 4. 04. 
G. 12371. 9. 4. 07. 

— f. 2923815. Leitungskupplung für elektrische 
Lampeu usw. Josef Rosemeyer, Köln, Lütticher- 
straße 32. 13. 4 04. R. 13699 30. 3. 07. 

— f. 224068. Glasglocke für elekırische Bogen- 
lampen usw. Josef Rosemeyer, Köln, Lütticher- 
straße 32. 13. 4. 04. R 13702. 30. 3. 07 

— f. 2325876. Wechselstrom- Bogenlampe usw. 
Regina-Bogenlampenfabrik G. m. b. H., Köln- 
Sülz. 6. 5. 04. R. 13813. 10. 4. 07. 

— f. %6001. Kontakte in der Leitungskupplung 
elektrischer Bogenlampen usw. Josef Rose- 
meyer, Köln, Lütticherstr. 32. 15. 4.04. R. 13716. 
30. 3. 07. 

— f. 226137. Dauerbrandlampe usw. Körting 
& Mathiesen A.-G , Leutzsch-Leipzig. 5. 5. 04. 
K. 21 722. 11. 4. 07. 

— f. 97781. Aufzugsvorrichtung usw. Fa. C A. 
Schaefer, Hannover. 30. 5. 04. Sch. 18740. 
1l. 4. 07. 

— f. 295%. Bogenlampenkupplung usw. Fa. C 
A. Schaefer, Hannover. 22. 6 04. Sch. 18880 

. 4 07. 

E 239 853. Traggestell für Metallgliihfäden usw. 

Siemens & Halske A.-G., Berlin. 5.4 U. 


S. 10889 5. 4. 07. 
(Reichsanzeiger vom 6. Mai 1907.) 


Kl. 21 f. 226395. Glühlampen-Armatur usw. G 
Schanzenbach & Co. Komm.-Ges., Frankfurt 


a. M.-Bockenheim. 29. 4.04. Sch. 18 544. 13.4.07. 


Schlagwettersicheres und wasscr- 
zwischen 
Rosette und Beleuchtungskörper. G. Schanzen- 
bach & Co., Komm -Ges., Frankfurt a. M.- 


Durchgebende, zentrische Ver- 
schraubung für gewindelose Schutzglocken an 
Mehrfacharmaturen usw., bei welcher bei geöff- 
neter Armatur die Schutzglocke mittels des 
Schraubbolzens lose an einer Rohrhülse der 
Armatur hängt. Adolf Schuch, Worms. 8. 3. 07. 


— f. 226 419. 
lampenfabrik G. m. b. H, Köln-Sülz. 9. 4. 04. 


R. 13827. 13. 4. 07. 
— f. 26557. Nernstlampe usw. Eugen Seiler, 
Berlin, Gneisenaustr. 107. 29. 4. 04. S. 10 984. 


15. 4. 07. 

Kl. 49a. 229637. Elektromagnetische Aufspann- 
vorrichtung. Maschinenfabrik Eßlingen, 
Eßlingen. 19. 5. O4. M. 17321. 18. 4. 07. 

Kl. 67a. 227168. Elektromagnetischer Aufspann- 
tisch usw. Maschinenfabrik Eßlingen. El- 
lingen. 19. 5. 04. M. 17322. 18. 4. 07. 


VEREINSNACHRICHTEN. 


— 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 
(Eingetragener Verein.) 


Tagesordnung und Festplan 
für die 


XV. Jahresversammlung 
des 


Verbandes Deutscher Elektrotechniker 
(Eingetragener Verein) 


in Hamburg 
am 5. 6, 7., 8. und 9. Juni 1907. 


Mittwoch, den 6. Juni: | 
Vormittags 10 Uhr: Vorstandssitzung. 
Nachmittags 3 Uhr: Ausschußsitzung. 


Donnerstag, den 6. Juni: 
Vormittags 10 Uhr: Ausschußsitzung. 
Abends 8 Uhr: Begrüßung der Festteil- 
nehmer 'im Rats - Weinkeller, gegeben 
vom Elektrotechnischen Verein Hamburg. 


Abends 9 Uhr: Kaltes Buffet. 


Freitag, den 7. Juni: 
Vormittags 9 Uhr: Erste Verbandsversamm- 
lung im Logenhaus in der Welckerstraße. 


I. Ansprachen. 

II. Vortrag des Herrn Marine-Baumeister a. D. 
Schulthes „Über den heutigen Stand 
der Schifts-Elektrotechnik“. 

III. Geschäftliche Mitteilungen: 
a) Bericht des Generalsekretärs. 
b) Bericht der Kommissionen. 
c) Reorganisation des Verbandes Deutscher 
Elektrotechniker. 


Nachmittags: Besichtigungen. 

Gruppe 1. Elektrische Vollbahn Blanke- 
nese-Ohlsdorf (einphasiger Wechselstrom 
30 000/6300 Volt). Dazu gehörig: Kraftwerk 
in Altona; Werkstätten und Motorwagen 
in Ohlsdorf. 

Gruppe 2. Im Bau begriffenes Zentral- 
Fernsprechamt in der Schlüterstraße. 

Neues Telegraphenamt in der Ring- 
straße. 

Elektrizitätswerk Karolinenstraße 

. (Gleichstrom 2>< 110 und 500 Volt). 

Gruppe 3. Elektrizitätswerk an der 
Bille (600 Volt Gleichstrom, 5000 Volt 
Drehstrom). 

Verbrennungsanlage für Abfallstofte 
am Bullerdeich mit elektrischem Betriebe. 

Gruppe 4. Elektrische Betriebseinrich- 
tungen auf dem Hauptbahnhofe Hamburg. 

1. Elektromotorischer Antrieb der Wei- 

chenstellwerke, 

2. Gepäcktransport-Anlage. 

Motorstation der Elektrizitätswerke in 
der Böckmannstraße (Drehstrom - Gleich- 
strom-Umformung 6000 Volt, 2><110 Volt, 
teilweise Gleichstrom-Umformung 500 Volt, 
2><110 Volt). 

Gruppe 5. Wagenbau - Anstalt der 
Straßen-Eisenbahn-Gesellschaft. 

Motorstation der Elektrizitätswerke in 
Eppendorf, Schrammsweg (teilweise 
Gleichstrom-Umformung 500 Volt, 2>< 110 
Volt). 

Gruppe6. Die Bauten der elektrischen 
Stadt- und Vorortsbahn. 

Abends findet eine festliche Veranstaltung 
statt, über die binnen kurzem Näheres 
mitgeteilt werden wird. 


514 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. 


Heft 20. 


16. Mai 1907. 


Sonnabend, den 8. Juni: 

Vormittags 9 Uhr: Zweite Verbandsver- 
sammlung im Logenhaus in der Welcker- 
straße. 

I. Geschäftliches. Einsetzung von Kom- 
missionen für das Geschäftsjahr 1907/08. 

II. Wahl für Vorstand und Ausschuß. 

III. Bestimmung des Ortes für die nächste 
Jahresversammlung. 

IV. Vorträge. 


Nachmittags: Besichtigungen. 

Alle Teilnehmer werden gemeinsam 
(mit Damen) die Schiffswerft von Blohm 
& Voß — unter anderem den in der 
Fertigstellung begriffenen Panzerkreuzer 
„Scharnhorst“ sowie einen Schnelldampfer 
der Süd-Amerika-Linie besichtigen. 

An diese Besichtigung wird sich eine 
Hafenrundfahrt anschließen. 

Abends 7!/, Uhr: Festessen im Zoologischen 
Garten. 

Sonntag, den 9. Juni: 

Fahrt nach Helgoland (mit Damen) auf dem 
Turbinen-Salondampfer „Kaiser“. Abfahrt 
8 Uhr vormittags von den St. Pauli- 
Landungsbrücken. Rückkunft in Ham- 
burg voraussichtlich 12 Uhr abends. 


Programm für die Damen 
am 7. und 8. Juni 1907. 
Freitag, den 7. Juni: 
Vormittags 9!/, Uhr: Treffpunkt Jungfern- 
stieg vor dem Alsterpavillon. 

a) Rundtahrt im Viererzug um die Alster 
durch die Altstadt zum Bismarck- 
Denkmal und zurück über Dammtor 
zum Ausgangspunkt. 


11 Uhr: 

b) Zwanglose Besichtigung der Stadt; 
empfehlenswert ist: Café Hübner, Neuer 
Wall 22, Café Chatelaine, Rathaus- 
markt 8, Alstercafé, Jungfernstieg, s0- 
wie Besuch von Commeter, Jungfern- 
stieg 5, Kunstausstellung, Besuch von 
Bock, Gr. Bleichen 34, Kunstausstellung, 
Kunstverein, Neuer Wall 24, Kunst- 
ausstellung. 

Für den Nachmittag ist eine Elbfahrt nach 
Blankenese in Aussicht genommen, für 
den Abend eine anderweitige festliche 
Veranstaltung, über die demnächst näheres 
mitgeteilt wird. 


Sonnabend, den 8. Juni: 


Vormittags 9!/ Uhr: Treffpunkt Kaiser Wil- 
helm-Denkmal auf dem Rathausmarkt, Be- 
sichtigung des Rathauses. 

10!/2 Uhr: Besichtigung der Kunsthalle oder 
des Kunst- und Gewerbehauses von Hulbe, 
Lindenstraße 45. 

12 Uhr: Rundfahrt auf der Alster, Treffpunkt 
Jungfernstieg. 

Nachmittags: Gemeinschaftlich mit den 
Herren, Hafenfahrt und Besichtigung in 
den verschiedenen Gruppen. 


Vorträge. 


1. Prof. H. Görges, Dresden: „Das Verhalten 
der Wechselstrommotoren in einheitlicher 
Betrachtungsweise“, 


2. Marinebaumeister a.D. Direktor Schulthes, 
Berlin: „Uber den beutigen Stand der Schifts- 
Elektrotechnik“. 


3. Ingenieur A. Schortau, Braunschweig: „Ein 
neues Drehspul- Galvanometer für Gleich- 
strom.“ 


4. Dr. M. Kallmano, Berlin: „Ein neues System 
selbsttätiger Kurzschluß-Bremsung für Elek- 
tromotoren.“ 

5. E. Wagmüller, Berlin: „Vereinfachung der 
Stromabgabe-Verrechnung und Vorführung 
eines einfachen Zählers hierfür.“ 

6. Ingenieur A. Heyland, Brüssel: „Allge- 
meine Gesichtspunkte über die Entwicklung 
und die Aussichten des Einphasenstrom- 
Bahnbetriebes“. 

7. Ingenieur Rudolf Richter, Charlottenburg: 
„Mitteilung über den Wechselstrom-Reihen- 


schlußmotor der Siemens-Schuckertwerke“. 


‚ Ingenieur Fritz Lux, Ludwigshafen a. Rh.: 
„Über einen Telautographen der Friedrich 
Lux G. m. b. H.“. (Mit Vorführungen.) 


[o e) 


9. Prof. Dr. Sahulka, Wien: „Messung der 
Eisenverluste im Wechselstrom-Betriebe“. 
10. Prof, Dr. Sahulka, Wien: „Zwei neue Be- 
triebssysteme für Bahnen mit Benutzung 

von Wechselstrom“. 

11. Ingenieur M. Osnos, Frankfurt a. M.: „Über 
Wechselstrom - Kommutator - Motoren mit 
besonderer Berücksichtigung der Bahu- 
motoren“. l 

12. Ingenieur Chr. Krämer, Frankfurt a. M.: 
„Uber automatische Steuerung von Bahn- 
motoren nach Ausführungen der Felten & 
Guilleaume-Lahmeyerwerke“. 

13. Ingenieur M. Osnos, Frankfurt a. M.: „Uber 
eine neue Zugbeleuchtungs - Maschine der 
Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke“. 

14. Dipl.-Xng. K. Schnetzler, Baden (Schweiz): 
„Regelung von Repulsionsmotoren darch 
Bürstenverschiebung“. 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 
(Eingetragener Verein.) 


G. Dettmar, 
Generalsekretär. 


Kohlrausch, 
Vorsitzender. 


Ca 


Der Festausschuß gibt außer Vorstehendem 
noch folgendes bekannt: Ausgegeben werden 
Festkarten, Damenkarten und Tageskarten. 

Die Festkarte (für Herren) und die Damen- 
karte berechtigen je zur Teilnahme an sämt- 
lichen im Festplan genannten Veranstaltungen 
ohne weitere Nachzahlung; die Festkarte kostet 
20 M und die Damenkarte 10 M. 

Tageskarten werden je für einen Tag zum 
Preise von 10 M ausgegeben und zwar für 
Freitag, Sonnabend oder Sonntag. 

Die Tageskarte berechtigt zu den Veran- 
staltungen des Tages, für den sie gelöst ist. 

Mit der Festkarte und der Damenkarte wird 
ein ausführlicher „Führer durch Hamburg“ und 
das Festabzeichen geliefert. Das letztere berech- 
tigt an den genannten Tagen zu treier Fahrt auf 
sämtlichen Linien der Hamburger Straßenbahn. 

Die Geschäftsstelle, zugleich Auskunfts- 
stelle, befindet sich im Logenhans in der 
Welckerstraße; dieselbe wird geöftnet sein am 


Donnerstag, den 6. Juni, von 8 Uhr morgens 
bis 10 Uhr abends, 

Freitag, den 7. Juni, von 8 Uhr morgens bis 
8 Uhr abends, 

Sonnabend, den 8. Juni, von 8 Uhr morgens 
bis 8 Uhr abends. 


Am Donnerstag Abend befindet sich außer- 
dem während des Begrüßungsabends eine Ge- 
schäfts-Nebenstelle im Ratskeller. 

Der Geschäftsstelle steht im Logenhaus ein 
Schreibzimmer zur Verfügung; sie vermittelt 
den Brief- und Telegrammverkehr und wird 
bemüht sein, die Anwesenheit der einzelnen 
Festgäste mittels besonderer Präsenztafeln fort- 
laufend zu kennzeichnen. 

Bestellungen mittels der dieser Nummer 
der „ETZ“ beiliegenden Postkarte werden von 
heute ab entgegengenommen. Die bis zum 
1. Juni im voraus bezahlten Karten werden zu- 
gleich mit dem „Führer durch Hamburg“ und 
dem Festabzeichen dem Besteller baldigst zu- 
geschickt. 

Alle den Verbandstag betreffende Anfragen 
Mitteilungen und Bestellungen sind zu richten 
an Herrn Dr.-Ing. Voege, Schriftführer des 
Elektrotechnischen Vereins, Hamburg 36, Phy- 
sikalisches Staatslaboratorium, Jungiusstraße. 

Wünsche und Anfragen, betr. Wohnung in 
den Hotels, dagegen werden erbeten an Herın 
Dr. von Reiche, Hamburg 1, Klosterstraße 30. 

Es wird dringend gebeten, die Karten so 
bald als möglich zu bestellen, damit den Fest- 
gästen die Teilnahme an den einzelnen Veran- 
staltungen gesichert werden kann. 

Da es notwendig ist, die Teilnehmerzahl an 
festlichen Veranstaltungen rechtzeitig zu wissen, 
gelten zu diesen Veranstaltungen (außer dem 
Begrüßungsabend) nicht die Abschnitte der 
Festkarte selbst, sondern besondere Karten, 
welche gegen den Abschnitt der Festkarte in 
der Geschäftsstelle bis spätestens an dem der 
betreffenden Veranstaltung vorhergehenden 
Tage, abends 8 Uhr, umzutauschen sind. 

Die Teilnehmerzahl der einzelnen Gruppen 
bei den Besichtigungen am Freitag ist eine 
beschränkte, es emptiehlt sich daher baldige 


SS 
Anmeldung. Der Festausschuß behält si 

bei zu starker Anmeldung für laser da a 
en nun Ser später einlaufenden Ån 
meldungen au e übrigen G 

nehmen. u = SPRE yong 

Dem Festausschuß wird seine Absi 
Bequemlichkeit der Festgäste den ne 
verkehr so glatt wie möglich zu gestalten, um- 
somehr erleichtert werden, je Prompter die An- 
meldung erfolgt. 

‘Zum Montag, den 10. Juni, sind die Teil. 
nehmer des Verbandstages seitens des Blektro- 
technischen Vereins in Kiel zu einer Besich- 
tigung Kiels und Umgebung eingeladen. 


Sicherheits-Kommission. 


Berichtigung. 
In den „Vorschriften für die Errichtung 
elektrischer Starkstromanlagen nebst Aus- 


führungsregeln“, „ETZ“ 1907, S. 445 bis 451 sind 
zwei Stellen nicht ganz korrekt wiedergegeben, 
und zwar muß Absatz 21h (S. 449) folgende 
Fassung erhalten: 


„Bei Leitungen oder Kabeln für Ein- und 
Mehrphasenstrom, die eisenumhüllt, oder durch 
Eisenrohr geschützt sind, müssen sämtliche ...‘ 

Ferner ist im Absatz 2114 das Wort „anzu- 
führen“ zu ersetzen durch „auszuführen“. 


- Belastungstabelle für Leitungen. 


Unter Bezugnahme auf die Mitteilung be- 
treffend Revision der Tabelle in $ 20 der „Vor- 
schriften für die Errichtung elektrischer Stark- 
strom-Anlagen nebst Ausführungsregeln“, „ETZ“ 
1907, S. 445, geben wir nachstehend den neuen, 
vom Unterkomitee beschlossenen Wortlaut des 
Absatzes § 201. 

§ 201.1) 

Isolierte Kupferleitungen und nicht unter- 
irdisch verlegte Kabel aus Leitungskupfer sollen 
höchstens mit den in nachstehender Tabelle 
verzeichneten Stromstärken dauernd belastet 


werden: 
S Nonnitromsiarke 
i r 
en u Erre j entsprechende 
in Amp bschmelz- 
sicherung in Amp 
0,75 9 6 
1 11 6 
1,5 14 10 
2,5 A) 16 
4 25 2% 
6 31 2% 
10 43 35 
16 45 60 
25 100 80 
35 125 100 
50 160 125 
70 200 160 
95 240 190 
120 280 225 
150 325 260 
185 380 300 
240 450 360 
310 540 480 
400. 640 500 
500 760 600 
625 880 700 
800 1050 850 
1000 1250 1000 


Blanke Kupferleitungen bis zu 50 qmm unter 
liegen gleichfalls den Vorschriften der vor- 
liegenden Tabelle. Auf blanke Kupferleitungen 
über 50 qmm sowie auf alle Freileitunge" 
finden die vorstehenden Zablenbestim:nungen 
keine Anwendung, solche Leitungen sind in 
jedem Falle so zu bemessen, daß sie durch den 
stärksten normal vorkommenden BetriebsstroM 
keine für den Betrieb oder die Umgebung 8° 
führliche Temperatur annehmen können. 


Anhang zu den Sicherheitsvorschriften. 


Wie „ETZ“ 1907, Seite 445, bereits mitgeteilt 
worden ist, sollen die „Vorschriften für die a 
richtung elektrischer Starkstrom-Anlagen ne” 
Ausführungsregeln“ noch einen „Anhang m 
halten, dessen Wortlaut nunmehr festgeste‘ 
ist. Nachstehend wird derselbe zur Kenntnis 
gebracht. 


1) Erläuterungen hierzu siehe Seite 49. 


or 
a 

; 
E. 
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0 J 
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— 


16. Mai 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 20. 616 


$7. Transformatoren. 


S 15. Meßgeräte. 


Anhang 
L zu den 
= l er ; ! Drehstroin- ‚ser. 
© Vorschriften für die Errichtung elektri- | JE Pansori: | @  Strommesser 
tz. seher Starkstrom -Anlagen nebst Aus- T ioi © Spannungs- 
Br. führungsregeln. Eine Wicklune messer. 
~ a) Für jede nm ren bei Transforma- 7 Stern- die 2 O) Wattmesser. 
“EO Fertigstellung eine schematische Darstellung a cc RR ' 
„angefertigt werden; diese kann, wenn zweck- EN: a O Meßinstru- | @) Zähler. 
ei mäßig, aus mehreren Teilen bestehen. | Zwornhase = ment. > :® Phasenmesser 
ES b) Die Darstellungen müssen enthalten: PERA T p P f | i Hii 
= L Stromarten und Spannungen, ka un ©. “ey arlone: 
| II. Anzahl, Art und Stromstärke der Strom- O prüfer. 
in erzeuger, Transformatoren und Akkumu- č D Stromrich- 
latoren, . 38& Akkumulatoren. tungsanzei- 
ger. 


III. Art der Abschaltung und Sicherung der 
einzelnen Teile der Anlage, 

IV. Angabe der Leitungsquerschnitte, 

V. die notwendigen Angaben über Stromver- 
braucher. 

iM 1. Für die schematischen Darstellungen und 

etwa anzufertigenden Pläne sollen tunlichst die 

im folgenden festgelegten Grundzeichen ver- 


| Akkumulato- 

| Id) ren mit Dop- 
pel - Zellen- 
schalter. 


ahihi} Akkumula- 


toren. Zu F. Lampen und Zubehör. 


$ 16 u. § 17. Fassungen, Glühlampen 
und Bogenlampen. 
x Bewegliche 
Lampe. 


Zu E. Apparate. 


$ 10. Allgemeines. 


+> wendet werden. Es ist zulässig, die Grund- . Lampenträger 
ts zeichen zum Zwecke größerer Übersichtlichkeit Z Kondensator. os mit Lampen- 
Du im eine weiter auszubilden; werden da- Induktions- zahl 
„x, gegen Bezeichnungen nach anderen Systemen p N | f 
# benutzt, so sind diese besonders zu erklären. ee Ae „esiebampe: | a 
2. In den schematischen Darstellungen sollen spule Relais- | u ne 
$: die Angaben über Stromverbraucher insoweit p ' ? A stärk. ic t- 
+ eingetragen werden, als sie zur sicherheitstech- APES einen quelle mit 
-. nischen Beurteilung der einzelnen Teile der lösemagnet). | | Angabe der 
a Stromstärke. 


- Anlage erforderlich sind. Es wird im allge- 
., meinen genügen, wenn die schematischen Dar- 
stellungen bis zu den letzten Verteilungssiche- 


$1l. Ausschalter, Umschalter. 


Si Zweipoliger Zu @. Beschaffenheit und Verlegung der Leitung. 


6) Dosenschalter 


rungen durchgeführt und die Querschnitte der : ; . 
einzelnen Abzweigleitungen sowie Zahl und Art mit Angabe Dosenaus- $ 19. Beschaffenheit der Leitungen. 
u der an diese angeschlossenen Stromverbraucher der darauf schalter. | #7 Drei Leitun- 
-angegeben werden; bei Glühlicht-Stromkreisen bezeichne- Di Einpoliger Lei 
g Be i ; eltung. IM, gen. 
a. genügt im allgemeinen die angenäherte Angabe ten Strom- Dosenum- BC Blanker Sammelschie- 
A der Lampenzahl. stärke. schalter. Kupferdraht | nen. zwei- 
2 3. Mehrpolige Leitungen und Apparate kön- l i : al A a a ee 
;. nen einpolig gezeichnet werden, in diesem Falle / en it Aus [Z] Eo u BE Branker a 
y- Istdie Pol-bezw. Phasenzahl kenntlich zu machen, Is k Eisendraht. zweigen. 
beispielsweise durch eine entsprechende Zahl von | i} Zweipoliger GB Gummiband- | Mehrfach- 
Querstrichen, die an geeigneten Stellen ange- 20 Hebelum- leitung. leitung. 
bracht werden. schalter. GA Gummiader- ~~~ Bewegliche 
n 4. Bezeich l Selbsttätiger leitung. Leitung. 
. Bezeichnungen. | „weipoliger SGA Spezialgummi-; -T E - An- 
n | Beispiele abgeleiteter Maximalaus- aderleitung schiub. 
Grundzeichen. | Bezeichnungen. | schalter. mit Angabe| T` Schleifleitung. 
Ben 7 . d. Spannung. l Von oben kom- 
a Zu B. Allee l t Selbstti l ip Selbstätiger 
E gemeine Schutzmalnahnien Ar a er Tr sweipoliger BR APanzersase / mende Liz. 
: 33. Schutz gegen Berührung. ALGE Minimalaus- RA Rohr- u. Falz- 3 neunten 
ki BIER; dan | schalter. drähte. kommende 
fe) Schutz durch ' Dreipoliger Öl- SA Gummiader- Ltg. 
Erdun | schalter mit schnur. / Nach oben 
(f) Schutz a | Spannungs- FA Fassungsader. führende Ltg. 
Eisen | | spule und PL Pendelschnur. / Nach unten 
: A) Schutz dusch ARI A führende Ltg. 
romspule. 


isolierte Ver- $ 22. Freileitungen. 


kleidung. -c*a Dreipoliger 


Trennschal- 
ter. 


-£a Treonschalter. 
~ @  Holzmast. 

| @  Eisenmast. 
(n) Sehutznetz. | 


! $4 Übertritt von Hochspannung. o Mast. 


` T Spannungs- ` l i À l 
sood sicherung je- | $ 12. Anlasser und Widerstände. , © Speisepunkt. 
> der Art, auch o Induktions- i ; : 
Blitzschutz- : edel 5». ar und Befestigungskörper. 
: vorrichtun- stand. (g) \ erlegung auf, 
gen. Sonderbe- Isolier- 
i $ Durchschlags- zeichnung f. glocken. 
i sicherung. Bogenlam- | (r) G r 
| - Wider- ruli 'e ollen oder 
"o Zuc. Maschinen, Transformatoren und Ae ia Ea Pad Ringen. | 
Akkumulat stände und) iderstand. 
mulatoren. i ` (k) Verlegung auf: 
on ; R f. Heizappa sung | 
36. Elektrische Maschinen. Ser Klemmen. 
l Gleichstrom- & Sonderbe- $S2%. Rohre. 
| maschine, zeichnung f. $ ag 
Motor. Flüssigkeits- (0) Verlegung in | 
| Wechsel- widerstände. Röhren. 
| siroma: ER | S 27. Kabel. 
' schine, Sa $ 13. Steekvorrichtungen. 
Dynamo oder Motor E Wandfass | ` Kabelendver- 
Elektromotor. | D Drehstrom- SE > AUM ARSUnNE: schluß. 
| naschiralE Anschluß- | KB Blanke Kabel. 
? g . 
| | Motor dose. KA an 
Drehstrom- g sicher en. abel. 
_ motor mit BE DEENSENIE 3 TE KE Armierte 
Flüssigkeits- reipouge asphaltierte 
B 1 Sicherung. Sicherung. Kabel. 


widerstand. 


616 


I 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 20. 


m 


5. Wenn in den schematischen Darstellun- 
gen oder Plänen auf die Eigenart einzelner 
Räume hingewiesen werden soll, genügt die 
Eintragung der Nummer des für die Räume 
maßgebenden Paragraphen der Vorschriften für 
die Errichtung elektrischer Starkstrom-Anlagen 
z. B.: „$ 35“ bedeutet, „Explosionsgefährlicher 
Raum“. 


Die Draht- und Kabeikommission 


hat in Gemeinschaft mit der Kommission I der 
Vereinigung der Elektrizitätswerke die „Nor- 
malien für Leitungen“ einer Revision sowie 
einer Ergänzung inbezug auf Belastung von 
Kabeln unterzogen. Das Resultat dieser Arbeit 
ist nachstehend wiedergegeben, und wird der 
Jahresversammlung in Hamburg zur Beschluß- 
fassung vorgelegt werden. 


Normalien für Leitungen. !) 


A. Normalien für Gummiband- und Gummi- 
ader-Leitungen. 


I. Gummiband-Leitungen, 


geeignet zur festen Verlegung über Putz in 
trockenen Räumen für Spannungen bis 125 V. 


Bezeichnung G. B. 


Gummiband- Leitungen sind mit massiven 
Leitern in Querschnitten von 1 bis 16 qmm, mit 
mehrdrähtigen Leitern in Querschnitten von 
ı bis 150 qmm zulässig, dürfen jedoch als Mehr- 
fach-Leitung nicht benutzt werden. Die Kupfer- 
seele ist feuerverzinnt, mit Baumwolle umgeben 
und darüber mit unverfälschtem, technisch 
reineın unvulkanisiertem Paraband umwickelt. 
Die Überlappung der Umwicklung muß min- 
destens 2 mın betragen. Über der Paraband- 
hülle befindet sich eine Umwicklung mit Baum- 
wolle und über dieser eine Umklöpplung aus 
Baumwolle, Hanf oder gleichwertigem Material, 
welche in geeigneter Weise imprägniert ist. 
Gummiband-Leitungen werden einer Durch- 
schlagsprobe nicht unterworfen. Die Paraband- 


hülle muß für 100 m ein adriger Leitung 
folgende Gewichte aufweisen. 
Kupfer- Gummi- Mindestzahl 
gewicht der Drähte bei 
Er in Gramm mehrdrähtigen 
mindestens Leitern 

1,0 130 7 

1,5 155 7 

2,5 190 7 

4,0 230 7 

6,0 280 7 

10,0 340 7 

16,0 420 7 

25,0 550 7 

35,0 650 19 

50,0 800 19 

70,0 1000 19 

95,0 1200 19 

120,0 1400 19 

150,0 1550 19 


Der Gewichtsfeststellung wird das Mittel 
aus fünf Wägungen von aus verschiedenen 
Stellen entnommenen 1 m langen Stücken zu- 
grunde gelegt. 


ll. Gummiader-Leitungen. (Allgemeines ) 


Die Gummiader-Leitungen sind mit massiven 
Leitern in Querschnitten von 1 bis 16 qmm, mit 
mehrdrähtigen Leitern in Querschnitten von 
1 bis 1000 qmm zulässig. 

Die Kupferseele ist feuerverzinnt, mit einer 
wasserdiehten vulkanisierten Gummihülle um- 
geben und mit gummniertem Band umwickelt. 
Hierüber befindet sich eine Umklöpplung aus 
Baumwolle, Hanf oder gleichwertigem Material, 
welche in geeigneter Weise imprägniert ist. 
Bei Mehrfach-Leitungen kann die Umklöpplung 
gemeinsam sein. 

Jede Leitung muß nach 24-stündigem 
Liegen unter Wasser geprüft werden und einer 
l/„stündigen Einwirkung eines Wechselstromes 
in Höhe der Prüfspannung der nachstehenden 
Tabelle zwischen Kupferseele und Wasser, 
dessen Temperatur 25° C nicht überschreiten 
darf, widerstehen. 


1) Erläuterungen hierzu siehe Seite 500. 


Die Prüfspannungen sollen betragen bei 
einer Betriebsspannung 


bis 1000 Volt 2000 Volt 
. 200 , 4000 , 
„ 3000 „ 6000 , 
„ 4000 „ 8000 „ 
„ 500 „ 9000 „ 
„ 60 „ 10000 , 
„ 700 „ 1200 „ 
»„ 8000 „ 1300 „ 
„ 1000 „ 1500 , 
„ 1200 „ 18000 „ 


a) Gummiader- Leitungen, 


geeignet zur festen Verlegung für Spannungen 

bis 1000 V und zum Anschluß transportabler 

Stromverbraucher bis 500 V Spannung. 
Bezeichnung G. A. 


Für die Wandstärke der Gummihülle gilt 
folgende Tabelle: 


Ku Stk Mindestzahl Stärke der Gummischicht 
; der Drähte bei , und nicht 
querschnitt ınehrdrähtigen mindestens mehr als 

2 amm Leitern mm mm 
1,0 7 0,8 1,1 
1,5 7 0,8 1,1 
2,5 7 1,0 1,4 
4,0 7 1,0 1,4 
6,0 7 1,0 1,4 
10,0 7 1,2 1,7 
- 16,0 7 1,2 1,7 
25,0 7 1,4 2,0 
35,0 19 1,4 2,0 
50,0 19 1.6 2,3 
70,0 19 1,6 2,3 
95,0 19 1,8 2,6 
120,0 37 1,8 2,6 
150,0 37 2,0 2,8 
185,0 37 2,2 3,0 
240,0 61 2,4 3,2 
310,0 6l 2,6 3,4 
400,0 61 2,8 3,6 
500,0 91 3,2 4,0 
625,0 91 3,2 4,0 
800,0 127 3,5 4,5 
1000,0 127 3,5 4,5 


b) Spezial-Gummiader-Leitungen, 


geeignet zur festen Verlegung für. jede Span- 
nung und zum Anschluß transportabler Strom- 
verbraucher bis 1500 V Spannung. 


Bezeichnung S. G. A., 
der die Betriebsspannung beizufügen ist, z. B. 


S. G. A. 
—z00 10. 


Die Gummihülle muß bei diesen Leitungen 
aus mehreren verschiedenfarbigen Lagen Gummi 
hergestellt sein, deren Gesamtdicke mindestens 
den Höchstwerten der Tabelle für Gummiader- 
Leitungen unter a) entsprechen muß, jedoch 
1,5 mm nicht unterschreiten darf. 


c) Panzerader, 


geeignet zur festen Verlegung für Spannungen 
bis 1000 V und zum Anschluß transportabler 
Stromverbraucher bis 500 V Spannung. 


Bezeichnung P. A. 


Panzeradern sind Gummiader-Leitungen, die 
als Einzel- oder Mehrfach-Leitungen eine Hülle 
von Metalldrähten (Geflecht, Umwicklung) er- 
halten. Diese Metallhülle muß eine Unterlage 
entweder von einem dichten imprägnierten Ge- 
flecht oder anderem dichten Material haben, die 
gegen das Durchstechen abgerissener Drähte 
Schutz bietet. Die Gummihülle muß bei Panzer- 
adern den Vorschriften für Spezial-Guinmiader- 
Leitungen entsprechen. Die Prüfung ist mit 
mindestens 400 Volt vorzunehmen. 


d) Rohr- und Falzdrähte, 


geeignet zur festen Verlegung für Spannungen 
bis 1000 V. 


Bezeichnung R. A. 


Als Rohrdrähte oder Falzdrähte gelten 
Gummiader-Leitungen (einfache oder Mehrfach- 
Leitungen), welche mit einem nahtlosen oder 


gefalzten enganschließenden Metallrohr um- 
geben sind. 


16. Mai 1907, 
Belastungstabelle für Gummiband- und 

Gummiader-Leitungen. 

Querschnitt Höchstzulässige 

in qmm tromstärke 

in Amp 

0,75 9 
l 11 
1,5 14 
2,5 20 
4 25 
6 3l 
10 43 
16 45 
25 100 
35 125 
50 160 
70 200 
95 240 
120 280 
150 325 
185 380 
240 450 
310 540 
400 640 
500 760 
625 850 
800 1050 
1000 1250 


Die in der Tabelle angegebenen Strom- 
stärken dürfen nur bei Betrieben mit stark und 
schnell schwankender Belastung überschritten 
werden. 


B. Normalien für Gummiader-Schnüre. 


Gummiader-Schnüre geeignet zur festen Ver- 


legung für Spannungen bis 1000 V und zum ån- 
schluß transportabler Stromverbraucher bis 500 V 
Spannung. 


Bezeichnung S. A. 


Guimmiader-Schnüre sind in Querschnitten 
von 1 bis 6 qmm zulässig. Die Kupferseele 
besteht aus feuerverzinnten Kupferdrähten von 
höchstens 0,3 mm Durchmesser, welche mitein- 
ander verseilt sind. Die Kupferseele ist nit 
Baumwolle umsponnen und darüber mit einer 
wasserdichten vulkanisierten Gummihülle um- 
geben. 

Jede Ader muß über der Gummihülle einen 
Schutz aus Fasermaterial (Garn, Seide, Baum- 
wolle oder ähnlichen) erhalten. Bei Einleiter- 
Schnüren oder verseilten Mehrfach-Schnüren 
muß dieser Schutz in einer Umklöpplung be- 
stehen. . 

Runde oder ovale Mehrfach-Schnüre müsse! 
außerdem eine gemeinsame Umklöpplung er 
halten. 

Jede Ader muß nach 24-stündigem Lieger 
unter Wasser geprüft werden und einer halb- 
stündigen Einwirkung eines Wechselstromes 
von 2000 V zwischen Kupferseele und Wasse'. 
dessen Temperatur 25° C nicht übersteigen darf, 
widerstehen. 

Für die Wandstärke der 
folgende Tabelle: 


Gummihülle gilt 


Stärke der Gummischicht 
Kupfer- 


f und nicht 
querschnitt mindestens mehr als 
in qmm mm 

mm 
1,0 0,8 D 
15 0,8 o 
2,5 1,0 ia 
4,0 1,0 l 
6,0 1,0 l; 


Belastung wie in Tabelle unter À. 


C. Normalien für Fassungsadern. 


Fassungsadern geeignet zur Installation y i 
Beleuchtungskörpern für Spannungen E 


Bezeichnung F. A. 


Die Fassungsader besteht aus einem u, 
ven oder mehrdrähtigen Leiter von 0,19 4 
Kupferquerschnitt. d mit 

Die Kupferseele ist feuerverzinnt UN a 
einer vulkanisierten Gummihülle ume 
deren Wandstärke 0,6 mm betragen soll. | 
dem Gummi befindet sich eine 
aus Baumwolle, Hanf, Seide 0 
Material, welches auch in geels D 
imprägniert sein kann. Der auben 
messer der Ader darf 2,7 mm nicht überste 


undan 


igen. 


16. Mai 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 20. 


617 


omme S E. 
Äußerer Durch- 


Kupferseele Prüf- 
draht: Isolierhülle s Bespinnung ; Dicke a danii 
Zahl der Dräht Bleimantel > i Armierung d messer des fertigen 
N Zahl der Drähte Quer- | des Bleimantels Dawick- Kabels 
tiver Kabel schnitt ' einfacher | doppelter lung des 
Kupfer- der Kon- iy Kon- A nt i 
= ohne mit Kupfer-| struk- Minimal- Gesamtdicke EN Dicke Blech Drahtstüike rg ohne mit 
schnitt | Prüfdraht seele Sn dicke a r stärke a Prüfdraht | Prüfdraht 
Minimalzahl qmm X | a mm mm | mm mm 9 
l 2 So PE 4 | 5 6 7 8 Be > 
1,0 | - 1,75 1,2 — 1,5 — Verzinkter| 1, 17 _ 
1,5 l — = 1,75 1,2 — 1,5 == Eisendraht 1,5 17 --- 
2,5 ] = 5 1,76 1,2 _- 1,5 — von 1,5 18 -- 
4,0 l | - 2 1,72 1,4 = 1,5 -- 1,8 mm 1,5 19 -- 
6,0 l | — - = 1,7 1,4 — 1,5 Durch- 1,5 19 — 
10,0 l — == k 1,7 1,4 _— © 1,5 — messer 1,5 20 s 
16,0 7 3 © 2,0 1,5 2><0,9 a 2,0 2x<05 — 2,0 23 24 
25 7 6 5 2,0 1,5 2><0,9 © 2,0 2><.0,5 — 2,0 24 25 
35 7 6 i 2,0 1,6 2 >< 0,9 D 2,0 2 x< 08 - 2,0 25 26 
50 19 6 k 2,0 1,6 2>= 10 E 2.0 2 >< 0,8 — 2,0 29 30 
70 9 | 13 7 2,0 1,7 2>< 1,0 = 2,0 2 >x< 0,8 2,0 31 32 
95 9 | 18 © 2,0 1,7 2x 1,0 a 2,0 2 x< 0,8 — 2,0 82 33 
120 19 13 ai 2,0 1,8 2 >x< 1,1 - 2,0 2 >x< 1,0 — 2,0 35 36 
150 19 18 = 2,25 1,9 2x1, = 2,0 2>< 1,0 => 2,0 37 38 
185 37 26 = 2,25 2,0 2x1,1 & 2,5 2x 1,0 —- 2,0 40 4l 
240 37 29 © 2,50 2,1 2x 1,2 : 2,5 2>< 1,0 = 2,0 43 44 
310 37 36 E 2,50 2,2 2>x<12 = 5 2>x<1,0 — 2,0 46 47 
400 37 36 z 2,50 2,3 2x1,2 š 2,5 2>< 1,0 — 2,0 49 50 
500 37 36 g 2,75 2,4 2>x<1,8 3,0 2>< 1,0 =. 2,0 54 65 
625 37 36 j 2,75 2,6 2>x<18 3,0 2% 1,0 — 2,0 58 59 
800 37 3 3,0 2,8 2x 1,4 3,0 2 X< 1,0 — 2,0 63 64 
1000 37 36 3,0 3,0 2 >x< 1,5 3,0 2><1,0 - 2,0 67 68 
Diese Adern können auch mehrfach verseilt Belastungstabelle = Poat. | Isolierbūlle 
ja Falsungs Doppelider- (Besslehnung für im Erdboden verlegte Einleiterkabeln für Mindestzahl der Drähte en für Kabel bis 
= Kupfer- 
liegenden nackten Fassungsadern, die gemein- Querschnitt Stromstärke schnitt | leiters bei kon- edem] Quer- ae 
sam wie oben umklöppelt sind, bestehen. Ihre in qmm in Amp. der aa FT kreis schnitt | Kon- | zwi- 
äußeren Dimensionen dürfen 5,4 mm nicht über- 1,0 N P Aai a schon 
steigen. , , 1,5 31 y Kabel Pole Kupfer- struk i Leitera 
Die Fassungsadern sind in trockenem Zu- 2,5 4l eiter i do don a zwi- 
stande einer halbstündigen Durchschlagsprobe 4 55 obne | mit |seilten] *eele iter 
i ; - Prüf | Prüf (Kabel d Blei 
mit 1000 V Wechselstrom zu unterziehen. Bei 6 70 qmm |drähte | drähten ni qmm ae 
Prüfung einfacher Fassungsadern sind zwei 6 m 10 95 m m II a 
lange Stücke zusammen zu drehen. 16 130 i li i p 
Belastang wie in Tabelle unter A. 25 170 151 — — 1 S 23 
210 f B 
D. Normalien für Pendelschnur. ir 260 25 I — Zu 1 S 2,3 
Pendelschnur geeignet zur Installation von 70 320 2 = u ] E a 
Schnurzugpendeln bis 250 V Spannung. 95 385 a rg 2 A 
Bezeichnung P. L. 120 450 10 1 = l [a 2,3 
Die Pendelschnur hat einen Kupferquer- 150 510 16 1 xa T i 2,3 
schnitt von 0,75 qmm. 185 675 25 T 6 7 E 2,3 
Die Kupferseele besteht aus feuerverzinnten 240 670 85 7 6 7 l ; 2,3 
Drähten von höchstens 0,3 mm Durchmesser, 310 786 50 19 6 | 19 5 | 28 
welche miteinander verseilt sind. Die Kupfer- 400 „m oe 13 |19 ~A | 28 
seele ist mit Baumwolle umsponnen und darüber 500 1035 95 19 13 19 A 2,3 
mit einer vulkanisierten Gummihülle von 0,6 mm 625 11% 90 19 © 
800 1380 1 13 | 19 g | 23 
Wandstärke umgeben. Zwei Adern sind mit > 
1000 1585 150 | 19 | 18 | 37 2 | 23 
einer Tragschnur oder einem Tragseilchen aus 185 87 96 97 a 25 
geeignetem Material zu verseilen und erhalten : ; 
eine gemeinsame Umklöpplung aus Baumwolle, Der Tabelle ist eine Übertemperatur von | 240 37 | 2% 37 E 2,5 
Hanf, Seide oder ähnlichem Material. Die Trag- | 5° C und die übliche Verlegungstiefe von | 310 37 | 36 | 61 E 2,8 
etwa 70 cm zugrunde gelegt. 400 97 36 i= 28 


schnur oder das Tragseilchen können auch 
doppelt zu beiden Seiten der Adern angeordnet 
werden. Wenn das Tragseilchen aus Metall 
hergestellt ist, muß es umsponnen oder Am- 
klöppelt sein. Die gemeinsame Umklöpplung 
der Schnur kann wegfallen, doch müssen die 
Gummiadern dann einzeln umflochten werden. 

Die Pendelschnüre für Zugpendel usw. 
mussen so biegsam sein, daß einfache Schnüre 
um Rollen von 25 mm Durchmesser und doppelte 
um Rollen von 35 ınm Durchmesser ohne Nach- 
teil geführt werden können. 

‚ Die Pendelschnur soll in trockenem Zustande 
einer Wechselspannung von 1000 V widerstehen. 


Belastung wie in Tabelle unter A. 


7 E. Normalien für einfache Gleichstrom- 
leikabel mit und ohne Prüfdraht bis 700 V. 


Einfache Gleichstrom-Bleikabel müssen fol- 
gender Konstruktions-Tabelle entsprechen und 
zwar gelten für 

a) blanke Bleikabel die Spalten 1—5, 
b) asphaltierte Bleikabel die Spalten 1—6, 
c) armierte asphaltierte Bleikabel die 

ñi Spalten 1—9. 

e Prüfspannung beträgt für alle drei Arten 
1200 Volt Wechselsteum. j 


Sie gilt, solange nicht mehr als zwei 
Kabel im gleichen Graben nebeneinander 
liegen. Gesondert verlegte Mittelleiter bleiben 
hierbei unberücksichtigt. 

Bei Anordnung von Kabeln in Kanälen und 
dergleichen oder Anhäufung von Kabeln im 
Erdboden oder ähnlichen ungünstigen Verhält- 
nissen empfiehlt es sich, die Höchstbelastung 
auf 3, der in der Tabelle angegebenen Werte 
zu ermäßigen. 

Die in der Tabelle angegebenen Strom- 
stärken dürfen nur bei Betrieben mit stark und 
schnell schwankender Belastung z. B. bei 
Förderanlagen, Walzwerken und dergleichen 
überschritten werden. 

Belastung für nicht im Erdboden verlegte 
Einleiterkabel wie in Tabelle unter A. 


F. Normalien für konzentrische, 
bikonzentrische und verseilte Mehrleiter-Blei- 
kabel mit und ohne Prüfdraht. 


Die Drähte der Außenleiter bei konzentri- 
schen und bikonzentrischen Kabeln sind derart 
zu wählen, daß dieselben einen möglichst ge- 
schlossenen Leiter bilden. Schwächer als 0,3 mm 
Durchmesser dürfen die Drähte jedoch nicht sein. 


Konzentrische und bikonzentrische Kabel 
sind nur für Spannungen bis 3000 V zulässig. 

Die Prüfspannungen der Kabel werden wie 
folgt festgesetzt: 

Die Spannung bei der Prüfung in der Fabrik 
soll das Doppelte, jene bei der Prüfung nach 
fertiger Verlegung das 1,25-fache der Betriebs- 
spannung betragen. 

Den: Bedingungen ist genügt, wenn die 
Kabel in der Fabrik nach einhalbstündiger 
Prüfung und im fertig verlegten Netz nach ein- 
stündiger Prüfung mit den vorgeschriebenen 
Spannungen in Wechselstrom- beziehungsweise 
bei den Dreifach-Kabeln in Drehstromschaltung 
nicht durchschlagen. Ä 

Die Stärken der Isolationsschichten zwi- 
schen den Leitern unter sich und zwischen 
den Leitern und Blei werden bei den Kabeln 
höherer Spannungen, also über 700 V, dem 
Ermessen des Fabr:kanten überlassen. Keines- 
falls dürfen die Stärken geringer sein, als für 
die Kabel für 700 V festgelegt ist. 

Die Stärken der Bleimäntel und der Eisen- 
band-Armierung richten sich nach folgender 


Tabelle: 


518 

a SKEL MATEO] -pes Blech- 

Kabelseel pinnung 
unter s | des Blej- | "trke der 

dom piar einfach , doppelt f mantels | Armierung 
mm mm mm mm mm 
10 1,5 | 2>x0,9 2 2< 0,8 
12 1,6 2x<0,9 2: 2>< 0,8 
14 1,7 2>x<1,0 2 2><0,8 
16 17 |.2x1, 2 2>x<.0,8 
18 18 | 2x11 2 2>x0,8 
20 1,9 2x1 2,5 2>x< 1,0 
23 2,0 | 2x1,2 2,5 2 >< 1,0 
26 21 '` 2x132 25 | 2x10 
29 22 | 2x12 25 | 2x10 
32 2,3 2><1,3 2,5 2>x<1,0 
35 2,4 2x 1,3 2,5 2x 10 
38 26 | 2x13 | 8 2x 1,0 
41 2,7 2x14 3 2x<1,0 
4 1:28 , 2%x14 3 2x 1,0 
47 | 30 | 2x15 3 2>x 1,0 
50 32 | 2x16 | 3 2x 1,0 
54 32 |-2x16 | 3 21,0 
58 I: 34 ; 2x17 I 3 2x 1,0 
62 34 | 2x17 |: 3 2><1,0 
66 ' 86 | 2x18 f- 3 2 x< 1,0 
70 |- 36 | 2x18 f 3 2>x<1,0 


Die Bespinnung über der Armierung muß der- 
art ausgeführt werden, daß eine gute Deckung 
vorhanden ist. 


Belastungstabelle für im Erdboden verlegte 
verseilte Zweileiter-Kabel für Spannungen 


bis 3000 V. 
qmm Amp qmm Amp 
4 42 95 275 
6 53 i 120 315 
10 70 150 360 
16 95 185 405 
25 1%, 240 470 
35 150 310 545 
50 190 400 635 
70 230 
Belastungstabelle für im Erdboden verlegte 


verseilte Zweileiter-Kabel für Spannungen 
von mehr als 8000 bis 10000 V. 


qmm Amp qmm Amp 
10 65 l 70 215 
16 90 95 255 
25 115 120 290 
35 140 150 335 
50 175 185 380 


Belastungstabelle für im Erdboden verlegte 
verseilte Dreileiter - Kabel für Spannungen 


bis 3000 V. 

qmm Amp , qmm Amp 
4 37 95 240 
6 47 120 280 
10 65 150 315 
16 85 185 360 
25 110 240 420 
39 135 310 490 
50 165 400 570 

70 200 


Belastungstabelle für im Erdboden verlegte 
verseilte Dreileiter - Kabel für Spannungen 
von mehr als 3000 bis 10000 V. 


qmm Amp qmm Amp 
10 60 70 190 
16 80 95 225 
25 105 120 260 
35 125 150 300 
60 155 135 340 


Belastungstabelle für im Erdboden verlegte 
verseilte Viorleiter - Kabel für Spannungen 


bis 3000 V. 
qmm A mp qmm Amp 
4 34 70 185 
6 43 95 220 
10 67 120 250 
16 75 150 290 
25 100 185 . 330 
35 1% 240 385 
50 150 310 445 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 20. 


mn — Um ne nn DB nn 


Belastungstabelle für im Erdboden verlegte 
verseilte Vierleiter - Kabel für Spannungen 
von mehr als 3000 bis 10000 V. 


qmm Amp qmm Amp 
10 55 70 170 
16 70 95 205 
25 95 120 240 
35 115 150 275 
50 140 185 310 


Belastungstabelle für im Erdboden verlegte 
konzentrischeZweileiter-Kabel für Spannungen 


bis 3000 V. | 

qmm Amp qmm Amp 
10 © WO 120 310 
16 90 150 360 
2% 120 185 405 
35 145 24) 470 
50 180 310 550 
70 220 400 645 
95 70 


Belastungstabelle für im Erdboden verlegte 
konzentrisehe Dreileiter-Kabel für Spannungen 


bis 3000 V. 

qmm . Amp . qmm Amp 
10 55 120 255 
16 75 150 290 
25 100 185 330 
35 120 240 385 
50 .. 150 310 455 
70 185 400 530 
95 220 


Den Tabellen ist eine Übertemperatur von 
250 C und die übliche Verlegungstiefe von etwa 
70 cm zugrunde gelegt. 

Sie gelten, so lange nicht mehr als zwei 
Kabel im gleichen Graben nebeneinander liegen. 
Gesondert verlegte Mittelleiter bleiben hierbei 
unberücksichtigt. 

Bei Anordnung von Kabeln in Kanälen und 
dergleichen oder Anhäufung von Kabeln im 
Erdboden oder ähnlichen ungünstigen Verhält- 
nissen empfiehlt es sich, die Höchstbelastung 
auf 3⁄4, der in der Tabelle angegebenen Werte 
zu ermäßigen. 

Die in den Tabellen angegebenen Strom- 
stärken dürfen nur bei Betrieben mit stark und 
schnell schwankender Belastung, z. B. bei 
Förderanlagen, Walzwerken und dergleichen, 
überschritten werden. 


Belastung für nicht im Erdboden verlegte 
Mehrleiterkabel wie in Tabelle unter A. 


Elektrotechnischer Verein. 


(Zuschriften an den Elektrotechnischen Verein sind an die 
Geschäftsstelle, Berlin N. 24, Monbijouplatz 3, zu richten.) 


Vorträge und Besprechungen. 


Ein neues Verfahren zum selbsttätigen Aulassen 


von Elektromotoren. 


Vortrag, gehalten in der Sitzung des Elektro- 
technischen Vereins am 27. XI. 1906 von 


Dr. Martin Kallmann, Stadtelektriker, Berlin 
(Schluß von S. 497.) 


In Abb. 18 ist schließlich noch als Beispiel 
einer Anwendungsform eine neue Einrichtung 
einfacher Fern-Selbstanlasser dargestellt. 
Ein einfacher doppelpoliger Schalter 31, 32, 33 
ist auf Stellung 26, 29 ausgeschaltet und befindet 
sich auf 28, 30, wie gezeichnet, in der Ein- 
schaltstellung. Durch zwei schwache Leitungen, 
z. B. Prüfdrähte, wird der negative und positive 
Pol einem kleinen sogenannten Fernrelais 21 
beziehungsweise einem sogenannten Anlaß- 
relais 6 zugeführt. Hierdurch wird, da die Strom- 
quelle dieser Fernleitung mit derjenigen des 
entfernt aufgestellten Motors 1 identisch ist, zu- 
nächst das Fernrelais 21 bei ruhendem Motor 
mit voller Betriebsspannung erregt und hier- 
durch über die Kontakte 22, 23 durch den 
Kontaktarm 25 der Variationswiderstand 3, 4, 5 
und der Schwächungswiderstand 20 dem Motor- 
anker 1 vorgeschaltet. Nach erfolgtem Anlauf 
wird zunächst z. B. bei 150 V Ankerspannung 
der Eisenkern 7 des Relais 6 soweit angehoben, 
daB 8 mit 16 in Kontakt kommt und der 
Schwächungswiderstand 20 nebst den Variatoren 
4 und5 kurz geschlossen wird. Bei weiterer 
Zunahme der Tourenzahl des Motors wird als- 


'örtert werden würden. 


16. Mai 1807. 


dann auch durch den Kontakt 12, 13, 14 der 
Rest 3 der \ariatoren kurz geschlossen. Der 
Nelrenschluß 2 des Motors ist von Anfang an 
voll erregt und wird auch funkenlos abge- 
schaltet, da der Extrastrom in dem durch den 
Motor und den gesamten \ariationswiderstand 
und Schwächungswiderstand gebildeten Strom- 
kreis gefahrlos verlaufen kann. 

Das Neuartige dieser Fernschalteinrichtung 
besteht nun darin, daß das Fernrelais 21 nach 
erfolgtem Anhub des Eisenkerns 7 des Anlaß- 
Relais 6, also nach erfolgter Abschaltung, das 
heißt beendeter Anlaufperiode, sofort wieder 
abfällt, da es ja, wie ersichtlich, infolge der In- 
dentität der beiden Stromquellen gleichsam an 
den Anlaßwiderstand angeschlossen ist und 
nun durch seine Kurzschließung stromlos ge- 
worden ist. Das Fernrelais 21 wird demnach 
nur für wenige Sekunden beim Anlauf betätigt 
und kann sehr klein gehalten werden. 

Es erfüllt jedoch auch trotzdem noch eine 
zweite Funktion, indem es bei Ausschaltung 
den Unterbrechungsfunken aufnimmt, von dem 
das Anlaßrelais 6 befreit wird. Dies geschieht 
dadurch, daß bei Rückbewegung des Fern- 
schalters 31, 32, 33, die beliebig schnell er- 
folgen kann, zunächst auf Kontakt 27 das Fern- 
relais 21 für einen kurzen Moment den ent- 
gegengesetzten Pol erhält und nun bei voller 
Ankerspannung voll erregt wird und seinen 
Anker 25 anzieht. Nunmehr fällt auf der Aus- 
schaltstellung 26, 29 zunächst infolge ent- 
sprechender Länge der Kontakte der Anker 
des Anlaßrelais 6 ab und schaltet selbsttätig 
hierdurch den gesamten Widerstand vor den 
Motor; der hierdurch abgeschwächte Strom wird 
nunmehr durch das gleichfalls unmittelbar dar- 
auf sich öffnende Fernrelais 21 bei 22, 23 und 
25 unterbrochen. 

Die Vorteile sind demnach: gedrängte und 
wirtschaftliche Anordnung des Fern- und Anlaß- 
relais infolge entsprechender Verlegung der 
Unterbrechungsfunken, geringe Beanspruchun- 
gen der Wicklung, selbsttätige Vorschaltung 
des Widerstandes bei Ausschaltung. 


Selbstiätiger Fern-Variationsaulasser. 
Abb. 18. 


Es würde zu weit führen, wenn im Rahmen 


‚dieses Vortrages die zahlreichen Ausführungs- 
‚formen, 


welche sich auf den geschilderten 
Grundlagen aufbauen lassen, noch näher er- 
Es mögen daher nach- 
stehend zunächst noch einige Darstellungen 
dieser Selbstanlasser gegeben werden, aus denen 
sich auch die Entwicklung dieser Neuerung 
erkennen läßt. 
In Abb. 19a sind verschiedene Variations- 
widerstände von 1 Amp bis ca. 6 Amp Strom- 
stärke pro Element und von 50 bis 100 V maxi- 
maler Spannungsaufnabme dargestellt. Der 
erste Variator entspricht dem bei großen Nernst- 
Lampen üblichen für ca. 1 Amp bei maximal 
50 V und besteht aus ziemlich dünnen Eisen- 
spiralen, die zwar die Vorteile sehr geringer 
Wärmekapazität und guter Regulierfähigke!t 
besitzen, aber für motorische Betriebe deshalb 
unzweckmäßig erscheinen, weil eine zu grobe 
Zahl solcher Einzelelemente, z. B. bei 2 KW be- 
reits 40 Stück, erforderlich wäre. 
Der nächste Variator, der für diese Zwecke 
von der A.E.G. angefertigt wurde, reicht bereits 


sy 0 a m — m u — = 


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16. Mai 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 20. 


6519 


für 2 Amp aus und nimmt etwa 60 V auf. Hier 
sind schon dickere Drahtspiralen indem röhren- 
förmigen Gefäß angewendet. Schließlich wurden 
diese Versuche, nachdem es mit Hilfe des 
Schwächungswiderstandes und der vorher be- 
schriebenen Relaiseinrichtung gelungen war, 
ohne erhebliche Stromstöße auch mit trägeren 
Eisenwiderständen zu arbeiten, auf Variatoren 

;jßerer Type ausgedehnt, die nach anderen 
Vorbildern (z. B. zur Vorschaltung für Bogen- 
und Queeksilberlampen benutzt) aus einzelnen 


Drähten von ca. 0,5 mm Dicke, ferner aus Eisen- ` Dr 


bändern, zum Teil gewellt, ebenfalls von der ` 
A.E.G. hergestellt wurden. 

Die Abb. 19b zeigt endlich diejenigen Ausfüh- 
rungsformen, welche im Interesse einer möglichst 
wirtschaftlichen Unterbringung des Eisenwider- 
standes, großen Haltbarkeit, bedeutendenEnergie- 
kapazität und trotzdem recht geringen Wärme- 
kapazität beziehungsweise Trägheit von der 
A.E.G. geliefert worden sind. Dieselben sind 
auf dreieckförmigen sehr leichten und hitze- 
beständigen Gerüsten aus Eisendrahtbündeln, : 
die ca. neun dünne parallele Drähte enthalten, . 
gewickelt und unverrückbar eingekittet. Es 
gelang auf diese Weise Einzelvariatoren. von 
fast je 1 KW Energieaufnahme herzustellen, - 
wobei allerdings nur aufeine vorübergehende. 
derartig starke Beanspruchung gerechnet wird 
und für äußere Kühlung gesorgt ist. Jedoch 
kommen Anlaßperioden von mehr als einer 
halben Minute Dauer bei stärkster Motorbe- 
lastung z.B. anfänglich vollständigem Stillstand 
des Ankers wohl nur selten vor. Auch Aus- 
nahmefälle mit stärkster langdauernder Bean- 
spruchung des Anlaßwiderstandes lassen sich, 
wie ersichtlich, ohne Schwierigkeit bei etwas 
größerer Dimensionierung der Glasgefäße er- 
reichen. Durch diese Vergrößerung der Einzel- 
kapazität der Variatoren ist man in der Lage, 
mit wenigen z.B. in üblicher Art mit Edisonge- 
winde in Lampensockeln befestigten Elementen 
die bei 220 V zu zweien, bei 400 V zu vieren in 
Serie geschaltet und bei Stromstärken: von 
etwa mehr als 8 Amp entsprechend parallel zu 
schalten sind, die Selbstanlasser auszuführen. 
Die Verhütung einer übermäßig langen Ein- 
schaltung von Variatoren, falls dieselben nicht 
für Dauerbelastung bemessen sind, erfolgt 
durch einfache Zeitausschalter oder Sicherungen 
mit bestimmter Abschmelzdauer, die-ja nur in 
Ausnahmefällen zu funktionieren brauchen, 


r 
. 
| 
5 -~ | 
t j i 


Verschiedene Variationswiderstände aller Größen. 
g Abb. 19a. 


Variationswiderstände für große Kapazität. 
Abb. 19b. 


wenn nämlich eine Störung im Motorbetriebe | 
vorliegt. 

An und für sich kann man die Variations- 
widerstände, welche für Dauerbelastung be- 
messen sind, ununterbrochen viele hundert 
Stunden mit höchster Beanspruchung einschal- 
ten, wobei sie bis zur hellen Rotglut erhitzt sind, 
Ohne daß irgend welche Zerstörung eintritt. Es 
ist dies auch ohne weiteres einleuchtend, da 
solche im Wasserstoff-Medium glühenden Eisen- 
drähte ja nicht einmal so stark beansprucht 
werden wie eine selbst mit unternormaler 


Spannung brennende Glühlampe; und dabei hat 
der zähe stärkere Eisendraht in Wasserstoff 
noch eine wesentlich größere Haltbarkeit als 
der zarte Kohlenfaden einer Lampe. 


Kleiner Variationsanlasser-Widerstand (offen). 
Abb. 20. 


In Abb. 20 ist die Anordnung von drei 
kleineren Variatoren für 2 Amp. in Serie, also 
bei 220 V Betriebsspannung abgebildet, wie sie 
für einen kleinen Motor ausreichend wären; sie 
genügen auch noch für einen 5 PS-Motor bei 
Anlassen unter Leerlauf. Läuft der Motor nicht 
an, so werden die Variatoren rotglühend, ohne 
daß sonst irgend eine Störung selbst bei dauern- 
dem Stillstand des Motors eintritt. Der Still- 
stand des Motors kann beliebig lange dauern. 
Nach Abnehmen der Last erfolgt sofort das 
Angehen. 

Die Abschaltung des Widerstandes in ein 
oder zwei Stufen erfolgt, wie beschrieben, von 
Hand- oder besser mittels eines ein- oder zwei- 


Kleiner Varistions-Selbstanlasser mit Relais 
und zwei Ankern. 


Abb. 21, 


stufigen Relais oder mittels Zentrifugal-Regu- 
lators. 

In Abb. 21 ist ein kleiner Selbstanlasser mit 
Variatoren kleinerer Dimension und mit einem 
Relais mit zwei Ankern abgebildet. 

Abb. 2 zeigt ein großes Relais mit zwei 
Bewegungsstufen eines einzigen Ankers, dessen 
Wirkungsweise vorher schon mehrfach erläutert 
ist und das für das Anlassen größere Motoren 
(10 PS und dergleichen) ausreicht und im übri- 
gen mit den Variationswiderständen wie be- 
schrieben in zwei Stufen zusammenarbeitet. 


Abb. 23 zeigt einen kompletten Variations- 
Selbstanlasser mit den größeren in Abb. 16a 
dargestellten Variatoren aus dickerem Eisen- 
draht in älterer. Ausführungsform. 


Zweistufiges großes Variationsanlasser-Relais. 
Abb. 2. 


Abb. 24 zeigt die Einrichtung in offenem 
Zustande. Für die neueren Variationsanlasser 
werden die in Abb. 19b abgebildeten Eisen- 
widerstände in Ölkühlung mit Vorteil verwendet, 


Vollständiger Variations-Selbstanlasser (geschlossen). 
Abb. 23. 


und hierdurch ist es möglich gewesen, eine 
erheblich gesteigerte Leistung bei geringer 
Raumbeanspruchung und niedrigen Kosten zu 
erreichen. Die Einzelheiten des Aufbaues bieten 


Variationsanlasser (offen). 
Abb. 24. 


im übrigen nach den vorher gegebenen Dar- 
stellungen keine weiteren Besonderheiten, so- 
daß von ferneren Abbildungen füglich abgesehen 
werden kann. | 

Es erübrigt nunmehr noch, die Wirkungs- 
weise der Variationswiderstände in ihrer Zu- 
sammenschaltung mit Schwächungswiderständen 
beim eigentlichen Motorbetriebe zu erläutern. 

Die Abb. 25 bis 30 geben die Diagramme 
der Variations-Selbstanlasser. | 

Abb. 25 zeigt bei geringer Belastung des 
Motors, Abb. 26 bei voller Leistung einen als 


620 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 20. 


16. Mai 1907. 


Beispiel herausgegriffenen Fall. Die Stromstöße 
drängen sich bei geringer Last, z. B. bei im 
Mittel 1 Amp Betriebsstrom, auf wenige Sekun- 
den zusammen, während bei voller Leistung, 
z. B. 4 Amp Betriebsstrom, etwa einem ein- 
pferdigen Motor entsprechend, die Anlaßzeit auf 
ca. 5 Sekunden ausgedehnt ist. Die beliebige 
Regulierung der Anlaßdauer hat man innerhalb 
weiter Grenzen mittels der Dämpfung des 
Relais in der Hand. Wie ersichtlich, treten 
drei Stromstöße auf, a beim ersten Einschalten, 
wenn man nur mit Variatoren arbeitet, cd nach 
der ersten Stufe des Abschaltens, e d beim Kurz- 
schließen des Restes der Variatoren. Durch 
Vorschaltung eines Schwächungswiderstandes, 
der in der ersten Stufe gleich mit abgeschaltet 
wird, wird ein Anwachsen des Stromes zu An- 
fang des über den Punkt a (in Abb. 26 fort- 
gelassen) z. B, 8 Amp hinaus, wie vorher er- 
läutert, unmöglich gemacht. Betrachtet man 
das Diagramm, Abb. 26, unter Zugrundelegung 
einer längeren Anlaßzeit beziehungsweise unter 
Berücksichtigung des Umstandes, daß die ge- 
zeichneten Stromstöße nur eine kaum meßbar 
kurze Zeit währen, so tritt als charakte- 
ristisches Moment dieses Anlaßdiagramms die 
Erscheinung hervor, daß sich durch die Selbst- 


or As 
9 9 

8 220 Volt 8 

x % Belastung j 

6 

5 

4 

3 

2 

1 


> 


12394567899 


Stromdiagramm des Variations- 
anlassers für kleine Belastung. 


123856 7890 


Stromdiagramm der Anlasser 
für volle Leistung. 


Die Abb. 29 und 80 zeigen die Anderung 
des Widerstandswertes des Variationsanlassers 
in Ohm wiederum für schwache und volle 
Leistung. In dem gewählten Beispiel eines 
1 PS-Motors bei 220 V Spannung ergeben sich 
demnach für den Fall, daß kein Schwächungs- 
widerstand mit vorgeschaltet ist, selbsttätige 
Anderungen der Variatoren maximal zwischen 
a und b, das heißt, eine Erhöhung von etwa 4 
auf 30 Ohm, wobei der niedrige Anfangswert 
an Instrumenten nicht mehr erkennbar ist. 
Durch Vorschaltung des Schwächungswider- 
standes erhöht sich der Anfangswert auf x, 
nämlich ca. 13 Ohm. Die vorübergehende Wieder- 
zunahme des in der zweiten Stufe noch be- 
stehenden Restwiderstandes zeigt Punkt e. Man 
kann natürlich durch entsprechende Gruppierung 
und Bemessung der Variatoren auch diese zweite 
Hälfte des Widerstandes voll ausnutzen, ihren 
Wert also nicht bloß bis z. B. 15 Ohm, sondern 
wiederum bis ca. 30 Ohm ansteigen lassen. 
Wie Abb. 26 zeigt, ist bei sehr schnellem Ver- 
lauf der Anlaßperiode, z. B. bei Leerlauf, der 
Widerstand nicht in der Lage, sich in dem 
kurzen Zeitmoment voll zu erhitzen, vielmehr 
erreicht in dem Beispiel der Höchstwert nur ca. 
17 Ohm, der Charakter des Diagramms der 


Volt „. 
220 a a 
200 
180 , 230 Volt 
220 Pol t 160 ] %Belastung 
volle Belastung er ~ — — Motor 
— Anlasser 
120 
100 
x 
60 
40 
20 ce 


123456789 


Spannungskurven beim Anlassen 
mit geringer Last. 


Abb. 25. Abb. 26. Abb. 77. 
Ohm 
JO 
25 220 Volt 
P 
35 % Belastung 


1234867882 P 


Spannungskurven beim Anlassen 
mit Vollast. 


Abb. 28. 


veränderlichkeit der Variatoren (abgesehen von 
den mit den Eigenschaften der Widerstände an 
sich nicht zusammenhängenden momentanen 
Stromstößen in den Augenblicken der Kurz- 
schließung), eine im wesentlichen automatisch 
konstant erhaltene Anlaß-Stromstärke 
ergibt. Theoretisch würde man jedenfalls, wenn 
man z. B. den ganzen Widerstand auf einmal 
ohne Rücksicht auf den Motor abschalten wollte, 
abgesehen von dem ersten und letzten Strom- 
stoß, eine nahezu vollkommen durch die Eigen- 
widerstandsänderung der Variatoren konstant 
erhaltene Anlaß-Stromstärke erhalten. 

Die Abb. 27 und % zeigen die Anlaß- 
diagramme bezüglich des Verlaufs der Anker- 
spannung und der vom Anlasser absorbierten 
Spannung während der Anlaßdauer und zwar 
wiederum für schwache und für volle Leistung. 
Die ausgezogene Kurve a, b,c, d entspricht der 
elektromotorischen Gegenkraft, die gestrichelte 
Kurve a’ b' c¢' d der Spannung am Anlasser. Die 
Punkte b und b' kennzeichnen die Abschaltung 
des ersten Teils, die Punkte c und c’ die Ab- 
schaltung des Restes des Anlaßwiderstandes,. 


Widerstandsdiagramm des Variations- 
Selbstanlassers bei geringer Last. 


Abb. 29. 


Widerstandsdiagramm beim An- 
lassen mit Vollast. 


Abb. 30. 


Widerstandsänderung bleibt jedoch im kleineren 
Maßstab der gleiche. 

Bei derartig schnellem Verlauf des An- 
lassens eines Motors, den man allerdings durch 
die besprochene Dämpfung verlängern kann, 
ist man schon genötigt, oszillographisch oder 
mindestens durch Anschlag am Amperemeter- 
Zeiger (gemäß den Anleitungen des V.D.E. zur 
Prüfung des Anlaufstroms von Elektromotoren) 
die Größe der entstehenden Stromstöße zu be- 
obachten. Praktisch haben diese Stromstöße 
keine Störung im Gefolge, denn die Zeitdauer 
ist zu kurz, um entsprechend bemessene Siche- 
rungen, die also mit mehr als dem Doppelten 
des normalen Stroms beansprucht werden, zum 
Abschmelzen zu bringen und auch Zuckungen 
des Lichts sind nur in geringem Maße wahr- 
nehmbar. 

M. H.! Die Ihnen vorgeführten Anordnun- 
gen der Selbstanlasser mit Variationswider- 
ständen werden Ihnen über die Haupttypen 
dieser Apparate ein Bild gegeben haben. Durch 
die Kombination von konstanten sogenannten 
Schwächungswiderständen geringer Größe mit 


Variatoren selbst stärkerer Dimensionen, die 
für beliebig große Motoren aus entsprechend 
zahlreichen Einzelelementen in Hintereinander- 
oder Parallelschaltung ohne weiteres gruppiert 
werden können, ist man in der Lage, wenigstens 
für nicht zu lange Anlaßdauer, z. B. bis 1/, Minute 
die Variationsanlasser sehr kompensiös und 
billig zu gestalten. 


Man könnte vielleicht geneigt sein, dem 


schlichten Eisen die Eigenschaft, gleichzeitig 
bei kleinen Dimensionen einen hohen spezi- 
fischen Widerstand darzubieten, garnicht 
zuzutrauen. 


Und doch ist es um das Doppelte den sonst 


üblichen hohen Widerstandeswerten des Kon- 
stantan, Manganin usw. überlegen. 
benutzen ja das Eisen in rotglühendem Zustande, 
und da hat es etwa das acht- bis zehnfache 
seines Wertes in kaltem Zustande; ist letzterer 
Wert ca. 0,182 Ohm pro Meter Draht von 1 qmm 
Querschnitt, so hat. ı m glühenden Drahts dieses 
Querschnitts schon über 1 Ohm, also etwa 
gleich dem spezifischen Widerstande des Queck- 


Denn wir 


silbers, und mehr als das Doppelte des Rheotans 
usw. Es ist also im Materialverbrauch der 
Quantitäten nach, doppelt so ökonomisch wie 
die besten anderen Widerstandsmaterialien. 

Man könnte nun aber noch das Bedenken 
haben, daß das Eisen, wenn es öfter zur Glut 
gebracht wird, bald zerstört werden würde. 
Dem ist aber nicht so, vielmehr kann man die 
Haltbarkeit des im Vakuum oder vor allem im 
Wasserstoff schwach rotglühenden Eisens prak- 
tisch unbegrenzt für Anlasserbetriebe an- 
nehmen, denn sie übertrifft noch um ein Viel- 
faches die Lebensdauer ganz schwach glühen- 
der Glühlampen und selbst in den extremsten 
Fällen der Beanspruchung z. B. bei intermittieren- 
den „schweren“ Betrieben ist der Widerstand 
auch bei vorkommendem Stillstand des Motors 
nicht gefährdet, da er niemals mehr als rot- 
glühend werden kann, hierfür aber von Anfang 
an bemessen ist, und so infolge seiner Selbst- 
veränderung und der hierdurch bedingten auto- 
matischen Abschwächung des Stromes sich selbst 
und den Motor vor Überlastung schützt. 

Ich brauche auf die Anwendungsgebiete 
nicht einzugehen, die außer bei Aufzügen und 
Fahrstühlen, für entfernt stehende Motoren, 
z. B. von Pumpen, Kompressoren, Ventilatoren, 
die Fern- und Selbstschaltung der Anlasser mit 
sich bringt. 

Die analogen Gesichtspunkte gelten in ent- 
sprechender Abänderung für die Anwendung 
der Variationsanlasser im Rotorstromkreis der 
Wechsel- und Drehstrom-Motoren. Auf diese 
Anwendungsgebiete und andere praktische 
Formen dieser Selbstanlasser hoffe ich bei 
späterer Gelegenheit zurückzukommen. 

Die zahlreichen Muster der Variationswider- 
stände sind von der Allgemeinen Elektri- 
citäts-Gesellschaft Abteilung für Nernst- 
Lampen in entgegenkommendster Weise her- 
gestellt worden, und ich möchte nicht verfehlen, 
insbesondere Herrn Dr. Glaser für die wert- 
volle Unterstützung, sowie ferner Herrn Dr. 
Salomon an dieser Stelle meinen Dank aus- 
zusprechen; an der Ausgestaltung der Apparate 
hat Herr Ingenieur Jastrow vielfach höchst 
dankenswert mitgewirkt. 


M. H.! Indem ich Ihnen heute die Ergeb- 
nisse der langjährigen Arbeiten bezüglich der 
Anwendung der Variatoren für die Anlasser- 
zwecke vorzuführen die Ehre hatte, darf ich 
vielleicht dem Wunsche Ausdruck geben, dab 
die hier versuchte neue Lösung dieses schon 
so häufig bearbeiteten Problems zur Förderung 
der Bestrebungen bezüglich der automatischen 
Motorbetätigung und damit zur Erhöhung der 
Einfachheit und gewissermaßen der Elastizität 
des Elektromotorenbetriebes beitragen möchte. 


Hieran schloß sich folgende Besprechung: 


Emde: Der Herr Vortragende hat sich der 
nicht geringen Mühe unterzogen, uns eine Reihe 
von Anlaßschaltungen mit aller Ausführlichkelt 
in allen Einzelheiten vorzuführen. Ich möchte 
ihn nun fragen, welches das gemeinsame wesent 
liche Prinzip aller dieser Schaltungen ist; 
allerdings möchte ich diese Frage nur dann 8 
stellt haben, wenn es möglich ist, sie in 2 bis 8 
Miuuten zu beantworten. i 

Dr. Kallmann (Vortragender): Ich kana 
darauf wohl kurz erwidern, daß das gemeinsame 
Priuzip immer die Hintereinanderschaltung 
eines konstanten Widerstandes; der zur A 


- un MEER 
a Ka 5 ETN 


16. Mai 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1807. Hofi 20. 521 


oben gewachsen und zwar in einem Maße, wie es 
vielleicht bei Freigabe des Installationsbetriebes 
nicht eingetreten wäre. Es ist eben neben 
einer richtigen Tarifpolitik auch ein Er Ma 
Installationsbetrieb fördernd — cum grano salis, 
wenn die Pocingungen hierfür geschaften. 

.._ . Zur Vervollständigung meines statistischen 
Nachweises führe ich noch an, daß das ange- 
deutete Elektrizitätswerk eine Überlandsentrale 
ist, an der angeschlossen sind eine Stadt mit nicht 
gans 6000 Einwohnern und weitere neun kleine 

rtschaften mit in Summa nicht s 2000 Ein- 
wohnern. Es steht zur Zeit ein Aggregat von 

600 KW in Betrieb und ein ebensolches in 
ia t E E Fall, he 

elangend den drastischen 80 © 
ich nicht irre, wenn ich hierfür eine größere 
alpenländische Stadt nenne, die mit den eng- 
anschließenden Vororten heut 50000 Einwohner 
anbetracht der vorhandenen höheren 

Schulen und der vielen Ämter sowie des 
enormen Fremdenverkehrs aber als einer Groß- 
stadt gleichwertig zu halten ist. Daß allda die 
angestrebte Monopolisierung des Installations- 
betriebes neben einem unglücklich gewählten 
Tarif schlimme Folgen szeitigte, war zu er- 
warten. Dieses drastische Beispiel gehört aber 
nicht in den en der Bearbeitung des 
Herrn G. DETTMAR. Was hier mißglückt, glückt 
dort und ich bringe Herrn G. DIETZE ein be- 
deutendes Werk der siebenbürgischen Kar- 
pathen in Erinnerung, welches auch fast aus- 
schließlich allein installiert und swar mit 
großem Vorteile hinsichtlich der Konsumbe- 
wegung. 

Die Förderung der Anschlüsse durch werk- 
seitige Übernahme der Kosten hierfür ist wohl 
allenthalben in Praxis. 

Ich kann nur meine erstmaligen Ausfüh- 
rungen aufrecht erhalten und habe sie noch 

n zu ergänzen, daß durch das Heranziehen 
der Installateure benachbarter größerer Städte 
keineswegs die Konsumbewegung in solchem 
Maße gefördert wäre, als wenn das Werk gleich 
selbst mit mäßigem Nutzen arbeitet. Für 
kleine Arbeiten sind den auswärtigen Unter- 
nehmern die Regien zu hoch und hinsichtlich 


schwächung des Anfangsstromstoßes dient, mit 
zwei Gruppen von Variations-Widerständen ist, 
und daß ein einfaches Relais in der Regel mit 
zwei Bewegungsstufen erst die eine Abteilung, 
dann die andere an den entsprechenden Ge- 
schwindigkeitsstufen des Elektromotors ab- 
schaltet. Das zieht sich auch wie ein roter 
Faden durch alle von mir geseigten Bilder 
hindurch und ist bei den Versuchen sowohl 
mit dem einen gewöhnlichen Anlasser als auch 
mit den Fernaunlassern zutage getreten. 

Dr. Breslauer: Ich möchte darauf hinweisen, 
daß es eine höchst merkwürdige Erscheinung ist, 
ein an sich theoretisch nicht recht zu begreifondes 
Prinzip praktisch so vorsüglich auszugestalten, 
Theoretisch ist es ja insofern nicht unangreifbar 
als hier Widerstände gebraucht werden sollen, 
welche anfangs einen kleinen und nachher 
bei höheren Stromstärken einen großen 
Widerstand haben. In Wirklichkeit brauchen 
wir beim Anlassen Widerstandsmaterial, wenn 
es sich automatisch verändern soll, welches im 
Gegenteil anfangs hohen Widerstand hat, also 
wie etwa Kohlenfäden von Glühlampen, der 
nachher automatisch kleiner wird. Es ist mir 
aus dem Vortrage nicht klar geworden, wie 
die Schwierigkeit, die hier offenbar praktisch 
gelöst ist, theoretisch verständlich ist. Ich 
möchte wiederholen: Es sind Materialien 
verwendet, die ihren Widerstand automatisch 
ändern, aber theoretisch nach einer falschen 
Kurve; denn sie ändern ihn im umgekehrten 
Sinne, ale es verlaugt werden muß, indem er 
von niedrig zu hoch geht, anstatt von hoch 
su niedrig. Vielleicht ist Herr Dr. Kallmann 
imstande, auch hier mit einigen Worten Rat zu 
schaffen. 

Dr. Kallmann (Vortragender): Ich darf Herrn 
Dr. Breslauer karg erwidern: Der Widerstand 
springt gewöhnlich in die Höhe um das 8- bis 
10-fache, und zwar so schnell, daß das dem Motor 


Erschwerungen auf wie bei Nernstglühkörpern: 
man muß zum mindesten Anwärmung haben, 
sonst ist der Stromstoß zu schwach. Mit Graphit 
und Kohle geht es nicht sehr gut, weil der Tem- 
peraturkoetfizient ein verhältnismäßig zu kleiner 
ist. Eisen ist ein Material, das eine eigenartige 
Erscheinung zeigt, die von einigen Forschern 
untersucht worden ist, namentlich von Bönoit, 
der viel Kurven aufgestellt hat. Es wäre 
wünschenswert, wenn das Verhalten des Eisens 
physikalisch noch: näher untarsucht würde. 
Ob: die Werte das 10- oder 12- oder 8-fsche 
beim glübenden Zustande erreichen, wird etwas 
von der Qualität des Eisens ahbbängen und 
noch einer näberen Untersuchung bedürfen. 


BRIEFE AN DIE SCHRIFTLEITUNG. 


Für die in dieser thaltenen Mitte ab 

Ban Be ra ae Sir 
© er 

liegt lediglich bei dən Verfassern selbst) j 


—— 


Erträgnisse von Elektrizitätswerken. 


Herr G. DIETZE, Meran, kommt in einem 
Briefe an die Schriftleitung in der „ETZ“ 1907, 
S. 234, auf den Installationsbetrieb in Elektrizi- 
tätswerken für mittlere und kleine Städte zu- 
rück, was mich veranlaßt, meine Ausführungen 
in der „ETZ“ 1906, 8. 1149, durch genaues Zahlen- 
material zu erhärten. 

Für das von mir angedeutete Werk liegen 
nun die Bilanzen und winn- und Verlust- 
rechnungen über das zweite und dritte Betriebs- 
jahr vor, und gebe ich nachfolgend die Strom- 
einnahmen und die Installationsüberschüsse für 
die ersten drei Betriebsjahre tabellarisch wieder. 


Stromeinnahmen in Kronen ð. W. 


nicht schaden kann, weil er mindestens eine B Geiimt 

Viertelsekunde Zeit braucht, um auf Touren | Jahr naes Ronin vorschrei- Zunahme ut ne; x ae ee gie e mane 
un ” 

zu kommen. In dieser Zeit ist ein Eisenfaden E Profit für uns behalten, das Geld im Ort“. 


längst in Glut mit dem doppelt so großen 
Widerstande, als ein gleich großer Konstantan- 
Widerstand vor dem Motor besitzen würde. Die 


Ich möchte sum Schluß derartige Erörte- 
zungen als sehr zeitgemäß bezeichnen und 
danke Herrn G. DIETZE für die neuerliche 


| 


—— n a u e a 


1904 80551,09 7 664,59 83 215,68, — 


Geschwindigkeit ist hier also gewissermaßen | 1906 [119 508,86/18 267,86/182 771,2244 ae Anregung zum Gedankenaustausche im Gegen- 
Hexerei, indem man einen kleinen Widerstand | | wachs | Stande, hoffend daß der eine und andere Be- 
so schnell so groß machen kann, daß er zum durch triebsleiter je nach örtlicher Sachlage auf 
Anlassen eines Motors dienen kann. Babnan- | Grund dieserErörterungen einigermaßen leichter 


die richtige Wahl trifft swischen Monopoli- 
sierung und Freigabe des Installationsbetriebes. 


Brixen, 9. III. 197. 
Ingenieur Louis Bernard. 


Emde: Noch eine Frage: Wie hat Herr | 1906 j127 877,9820 165,80|147 648,73) 14 772,51 
Dr. Kallmann die kurzzeitigen Diagramme ge- 
wonnen, durch Rechnung oder durch Versuche? 

Dr. Kallmann (Vortragender): Die Dia- 
gramme wurden gewonnen bei starkem 


Installationsüberschuß in Kronen ë. W. 


Bremsen eines Motors und Aufnahme durch Bilans- : rwiderun 

Instrumente, also durch Versuche. War die Zeit | Jabr bai Mia Bemerkung iae 

nicht groß genug, um eine Allesung su machen, lesen Herr BERNARD bringt Zahlen aus den drei 
so wurde die Spannung, auf die das Relais c aage P een er ekan sitaw orkos 
anspricht, mit Hilfe von künstlichen Wider- 904127 145.40) — Hausinstallationen en Werk ee 
Aussen, die anstelle des Ankers eine beliebige | ! #5, Easter Betriet mit diar ia werden. Wer die normale Entwicklung eines 
egelung ermöglichen, eingestellt, wie ich das ahr! Elektrizitätewerkes kennt, weiß, daß in der 


Regel gerade in den ersten Betriebsjahren der 
Konsumzuwachs verhältnismäßig stark ist. In 
dieser Zeit wird dann auch bei der Installation 
der Häuser gut verdient, ob nun das Werk 
allein oder Privatfirmen das Geschäft machen. 


j 
1906 | 21 898,40 5747,— | Monopolisierung des Betriebes. 


beim ersten Versuche zeigte, wo ich Variatoren 
1906 | 20 893,75) 504,65 


und konstante Widerstände an die Spannung 
legte. An einem sehr schnellzeigenden Instru- 


mente, z. B. an einem kleinen Relais, das außer- Hierzu bemerke Ich erläuternd: Der be- 


ordentlich schnell anspricht, ähnlich wie es 
beim Syphon Recorder benutzt wird, kann man 
daun beobachten, indem man die bestimmte 
Stufe, die man braucht, sich einstellt und durch 
Ansprechen eines Relais, z. B. eines ganz 
kleinen Elektromagneten, sieht, ob dieses Relais 
noch fuuktioniert oder nicht. Diese Beobachtung 
ist noch siemlich gut möglich. Man kommt 
auf etwa 200, Genauigkeit, während es mit 
trumenten schwer möglich ist. 
Sehr gut dürfte sich der Oszillograph eignen. 


Dr. Breslauer: Herr Dr. Kallmann hat 
meine Frage befriedigend beantwortet. Aber 

n fragt es sich weiter, ob nicht Widerstände, 
die sich von vornherein theoretisch richtig 
automatisch ändern, noch wesentlich besser 
wirken können, beispielsweise Widerstände aus 
Graphit oder Kohlenfäden. 


Dr. Kallmann (Vortragender): Das ist ohne 
weiteres der Fall. Es gibt aber wohl keine 
= er, die damit konstruiert sind. Alle der- 
Versuche sind fehlgeschlagen, weil es 
Richt möglich ist, ein so großes Variationegebiet 
praktisch zu erreichen. Legierungen und Ge- 
Lage von seltenen Erden usw. verändern 
rn Widerstand: in etwas ungünstiger Form 
ir a verändern sich selbst auch mit der Zeit; 

nden Zersetzungen statt, es treten ähnliche 


deutende Stromeinnahmen - Zuwachs für das 
Jahr 1906 hat zum großen Teil seine Begrün- 
dung im mittlerweile erfolgten Anschluß eines 
Großbahnhofes, eines Rangierbahnhofes (beide 
mit umfangreicher Gleisbeleuchtung), eines 
mittelgroßen Bahnhofes und drei weiterer Klein- 
bahnhöfe. Zieht man den hierauf entfallenden 
Stromeinnahmen-Betrag ab, so ergibt sich ein 
nahezu gleicher Zuwachs wie für das Jahr 1906. 
Im Jahre 1904 arbeiteten anfänglich für den In- 
stallationsbetrieb vier Firmen, die Abgaben an 
das Work zu leisten hatten; als sich im Verlaufe 
des Jahres die in meinem ersten Briefe ge 
schilderten Mißstände zeigten, grifft auch das 
Werk im Betriebe ein und na ab 1906 das 
Monopol für sich in Anspruch. Der aus 
wiesene Rückgang erklärt sich ms daß der 
Be Teil von Privatbäusern bereits im ersten 
nlaufe angeschlossen wurde Für 1905 und 
1906 resultieren nahezu gleiche Überschüsse und 
kann aus dem geringen Rückgange von etwas 
über 500 Kr nicht auf eine nachteilige Einwir- 
kung der Monopolisierung geschlossen werden. 
Dieser Rückgang hat vielmehr seine Ursache 
in den mittlerweile eingetretenen allgemeinen 
Preissteigerungen, die eben dieses Werk seinen 
Abnehmern nicht in vollem Maße zukommen 
lassen wollte. Ob etwaige Installationsfirmen 
auch so verfahren wären 
Vorstehendes Zahlenmaterial tut zur Ge- 
nüge dar, daß trots der Monopolisierung des 
Installationsbetriebes der Konsum stetig nach 


Die Beweiskraft seiner Zahlen ist also für die 
Ansicht des Herrn BERNARD recht gering. 

Herr BERNARD erinnert mich an ein Elek- 
trizitätswerk in Siebenbürgen, daß ich als ehe- 
maliger Bauleiter sehr genau kenne. Aber 
gerade die Entwicklung dieses Werkes ist — 
entgegen der anog des Herrn BERNARD — 
ein Beweis für die Richtigkeit meiner Ansicht. 
Die nachstehende Tabelle aus den Betriebs- 
p orichten läßt das Wachsen des Werkes er- 

ennen: 


een 


Betriebs- Strom- m an Eiig des 
m- astallations- 
jahr gebühren gebähren | Geschäftes 
mm 
1 148 516 = | 1) 
2. 180 181 36615 10 447 
8 202 745 2614 8814 
4 226404 | 28659 18670 
6. 21 1834 24 780 6 759 
6. 276 150 25 016 6 276 
7 300 280 24 180 11 942 
8 818 528 18 243 12 133 
9. 859 914 41891 16 069 
10. -891 589 81675 12 038 


') Von diesem Jahr ist mir der Betrag nicht bekannt. 


nn lie nie 


522 


Blektrotechnische Zeitschrift. : 1907. Heft ‘20. 


BEN LEER OFEN E EIBIRSERENEREERREEETERESASEENEE SE BEE nn. nd na ES Sn 


- Die Bautätigkeit im Bereiche dieses Werkes 
ist sehr Kg | und steht in. keinem Verhältnis 
sum Steigen des Stromkonsums. Daraus ist zu 


entnehmen, daß das::Werk sein Absatzgebiet en | 
nur ganz allmählig erobert. Das Werk hat fast i Mitionen EE 835 
alle Häuser selbst installiert und das ist nach Name - - FEE NON 
meiner Überzeugung der Hauptgrund, daß viele zZ Aktion Obliga-| ASA SEE 
Abnehmer sich erst nach Jahren anschlossen. i eni tionen| $ 
Hätte das Werk von Anfang an auf das In- | _____ > 


stallationsgeschäft verzichtet und dafür einige 


-KURSBEWEGUNG: ` 


lal 196,75 216,— 


Installateure. in ihrer Werbetätigkeit ent- Akkumulatorenfabrik A.-G., Berlin . . .| -8 ALL 202,10 208,— 20290 
lee Stand der Anschlüsse a Akk.-u.El.-Werkevorm.Boese&Co„Berlin| 45 | 35 |1. 1.) 21 61,—| 78,75) 67,25 68,50. 68,50 
ein Jahr früher erreicht worden. : Der Gewinn | Allgem. Elektr.-Gesellschaft, Berlin. . .| 100 | 87,7 | 1. 74 11 | 193,10 1216, —|| 203,25 | 304,80! 203,26 
aus dem Installationsgeschäft von rund 100000 Kr Comp. Barcelonesa de Electr. . . Pst.| 14 | 6,48 | 1. 1.| 71/24 118,50 1124,50 || 115,50 | 116,—' 115,50 
wäre dann wohl in die Hände einiger Geschäfts- | Bergmann-Elektr.-Werke A-G., Berlin .| 14 | — | 1. 1.| 18 | 260,10 1285,90|| 270,25 | 271,60| 270,25 
toute BR a, ee Berliner Elektrieitäts-Werke . . - - -| 415 | 898 | 1. 7.| 10 | 168,— 1182,10) 169,76 | 170,60; 169,75 
mehr Strom: verkauft: wahrscheinlich aber | Berl. Masch-A.-G. vorm. L. Schwartzkopff| 12 | — |; 1:7.| 18 | 219,50 1241,50 229,80 | 282,—:; 230,10 
wäre der Mehrertrag noch wesentlich größer. | A-G. Brown, Boveri & Co. . . - 6Mil.Fs| 10 | 1. 4.| 11 | 185,— 1205,50 | 189,76 | 190,76| 189,75 
Zahlenmäßig "läßt sich wohl bei keinem | Cont. Ges. f. elektr. Untern., Nürnberg .| 82 9,384| 1. 4.| ON 59,76| 72,50|| 66,— ‚50| 66,50 
le Ben wie der Absatz sich gestaltet | Deutsch-Atlant. Telegraphen-Gesellschaft] 24 19,79| 1. 1.| 7 | 122,20 1128,— || 126,75 | 127,— | 126,75 
nn rear das eine oder das | peutsch-Niederländ. Telegraphen-Ges. 7 17811 6 | 109,— 1118,75 || 111,75, 119,— | 113, — 
| | geschlagen hätte, Ich war . | 1 ` 
aber in der Lage, bei einigen lektrizitätswerken | Deutsch-Übersee Elektr.-Ges. e a o > œ 72 80 l. 9 h 147, — 159,— 151,10 151,75 151,10 
die Konsumentwicklung unter- den verschie- | Elektra A-G., Dresden. ...... -f 45 25 | 1. 4| Alla] 70, — | 81,25|| 75,75| 77,25; 76,75 
denen Umständen zu beobachten und weiß da- | El. Licht- u. Kraftanlagen A.-G. Berlin . 80 | 17,881.10.) 7 | 192,76 |129,50|| 122,75 | 124,40, 122,76 
en den Einfluß des || Bank f. elektr. Untern.. Zürich . . . .[b6MiLFs/ 85,798 1. 7.| 9 | 178,50 |189,50|| 188,75 | 183,75| 188,75 
ettbewerbes keinesfalls überschätzt habe. a : ; nt 
Die Klärung dieser Frage scheint mir Gesellschaft f. elektr. Untern., Berlin . 87,5 | 85 |1. 8 | 125,30 1140,25 || 130, — 130,50. 180,— 
wichtig genug, daß sie von Berufener Seite | Hamburgische Elektr-Werke . . <. "I 18 19967 | 1. 8 | 151,— 189,76] 166,75 156,90] 156,90 
noch eingehend behandelt werde. É EL-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co„Frankf.| 20 |19,343 1. 7 | 127,— |143,50 || 127,50 om 127,50 
: Meran, 23. IV. 1907. | . G. Dietze. A.-G. Mix & Genest, Berlin . . .. œ Di: ie l. 9 121, — 189,— 136,— 136,20 136,— 
. Ges. f. elektr. Beleucht., Petersburg . .H6MilLRbL| — |1. 5| 82,—| 92%— || 84,75| 86,70; 85,25 
ns n i do. - © Vorzugsaktien MR.) — | 1. -8 | 130,75 1140, — || 182,26 | 134,10| 182,25 
i | ER Su EL-A-G. vorm. Schuckert & Co., Nürnberg] 50 | 91 | 1.7.| . 5 108,60 o '118,50-| 114,50; 118,75 
opa ed a FE Siemens & Halske A.-G., Berlin ... .: .§ 545 | 27,7 |1. 8. 10 | 167,— 1181,60 || 174,— | 176,80 174,— 
... . FINANZIELLE UND Siemens elektr. Betriebe. . . - - - | 75 | 285 |1.10. 51/2] 107,— |118,50|| 109,50 | 109,80] 109,80 
-. GESCHÄFTLICHE NACHRICHTEN. Telephon-Fabrik A.-G. vorm. J. Berliner.| 3 | 1 jL 9 | 181,75 |200,— || 190,60 | 194,—| 191,50 
ee een, Be Allgem. Deutsche Kleinbahn-Ges.. . . 9,06 | 21,68) 1. 1.| 41/s| 88,— | 98,50|| 95,60] 96,— 96,0 
| | an ame ne Allgem. Lokal- u. Straßenbahn-Ges,. 17 |26,675 1. 1.| 73/41 148,— 156,10 || 161,50 152,—| 151,76 
Land- & Seekabelwerk6 A.-G. Köln-Nippes. | Berlin-Charlottenburger Straßenbahn . .| 6,048 salun 2l- | - | -|=-|- 
- Dem Bericht über das am 31. XII. 1906 ab- -Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen] 10:| 3 fL 6 | 148,— |160,— || 149,75 150,—| 149,76 
gelaufene neunte Geschäftsjahr der Gesellschaft | Breslauer elektr. Straßenbahn . .  . - 42 1,63 | 1. 6 | 121,— |125,— || 121,60 | 121,60) 121,60 
ist zu entnehmen, daß die Apparatefabrik (früher | Ges. f. elektr. Hoch- u. Untergr.-Bahnen| 40. | 25 |1 5:1 127,— |132,10 || 129,70 | 180,—| 129,70 
en zu. ET ee el Große Berliner Straßenbahn . - | 100,0824 : 6,81 | 1. 8 | 187,50 |185,50|| 168,— | 169,20] 168,— 
Den Keinpowinn beträgt nach Abschreibungen | Große Casseler Straßenbahn. . 5 | 1,979|1.10.| 4 | 102,50 1109,60|| 102,60 | 108,—| 10960 
in Höhe von 138 194,14 M 693 157,15 M. Hiervon. Straßen-Eisenbahn-Ges. Hamburg . . .| 21 | 12,45| 1. 1. 10 | 182,30 1195,50 184,25 | 185, — 184,25 
werden 31886,41 M dem Reservefonds, 30000 M | Straßenbahn Hannover. . . . 2 . . | 24- | 1602| 1.1.) 0f 69,26 | 79,90 71,50 | 72,—| 71,0 
dem Beamten-Pensionsfonds und 15.000 M dem | Magdeburger Straßenbahn . . 6 | 45 | 1.1. 8/,]| 157,— |164,— || 163,— 168,76 163, — 


.Arbeiter-Unterstützungsfonds überwiesen. Von 
dem Rest werden 10°), Dividende (525000 M) 
verteilt und 56 186,56 M auf neue Rechnung vor- 
‚getragen. En eoo D 


- 


bisherigen Dampfkessel-Überwachungs-V ereins General Elec tric Co. 1451 /, Ip 


Interessengemeinschaft von österreichischen 
\ Schwachstrom-Gesellschaften. 


Zwischen den Wiener Firmen Siemens &, 

Halske, Vereinigte Telephon- und Tele raphen- 
Fabriks-A.-G. Czeija, Nissl & Co., und Telephon- . 
fabriks-A.-G. vorm. J. Berliner, ist ein Überein- 
‚kommen zustande gekommen, wonaeh dieselben. 
bei der Ausführung selbsttätiger Fernsprech- 
anlagen in Österreich gemeinsam vor ehen 
werden. Die Anlagen sollen nach dem Patent 
-Stroweger unter Anwendung der vom k. k. Bau- 
rate Dietl vorgeschlagenen Verbesserungen 
‚ausgeführt werden.. Es sollen. bereits Aufträge 
-auf die Ausrüstung der Fernsprechzentralen in 
Graz, Krakau, Linz und Innsbruck mit selbst- 
tätigen Fernsprechapparaten. erteilt worden 
sein. nee > ee Hyn. 
- Verschiedenes, 
' "Kommandit-Gesellschaft Claßen & Co., 
Berlin. Die obige Firma ist seit dem 25. IV. 1907 
in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung 
umgewandelt worden und firmiert nunmehr 
'G. m. b. H. Claßen & Co. Das Aktienkapital 
beträgt 200 000 M. Aufsichtsrat: Dr. E. Branden- 
bure C. Mendelssohn-Horsfall, O. Vollborn, Berlin. 
Geschäftsführender Direktor: Q. Claßen. 


H. A. Bumke, Berlin. Die Bergmann- 
Elektricitätswerke A.-G., Berlin, und das 
Kabelwerk Duisburg teilen mit, daß sie 
Herrn H. A. Bumke, Berlin N. 24, Oranien- 
burgerstr. 51, die Generalvertretung ihrer Fabri- 
kate für Berlin und Provinz Brandenburg über- 
tragen haben. _ u f 


-- Oberschlesischer Überwachungs-Ver- 
ein. : Der bisherige „Oberschlesische Dampf- 
kessel-Überwachungs- Verein“ :und der „Ober- 
schlesische Überwachungs-Verein für elektrische 
Anlagen“ sind auf Grund eines in einer außer- 
ordentlichen Mitgliederversammlung beider Ver- 
eine gefaßten Beschlusses vereinigt worden. Der 
neue Verein führt nunmehr den Namen Ober- 
schlesischer Uberwachungs-Verein und 
hat seinen Sitz in Kattowitz. Die Geschäfte des 


>= 7 Für die Schriftleitung verantwortlich: E. C. Zehme in Berlin. — Verlag von- 


werden geführt durch den Oberschlesischen 
Überwachungs-Verein, Dampfkessel-Abteilung, |. 
und die des bisherigen Oberschlesischen Uber- ` 
wachungs-Vereins für elektrische Anlagen durch . 
den Oberschlesischen Überwachungs - Verein, 
Elektrotechnische Abteilung. ; 


Neue Anlagen. 


Elektrizitätswerk Schönebeck a. Elbe. |- 

Der Magistrat beabsichtigt ein Elektrizitätswerk 
‘zu bauen, um an Stadt und Umgebung elek- 
trische Energie abzugeben. Mit den ertorder- 
lichen. Vorarbeiten und als 
Magistrats ist der beratende Ingenieur für 
Elektrotechnik, Herr A. Boettcher, Magdeburg, 
betraut worden. | | 


Berater des. 


. 


BÜRSEN-WOCHENBERICHT. 


. Berlin, den 11. Maï 1907. 


: < Die Erneuerung des Stahlwerke-Verbandes 
hat der Börse die erhoffte Anregung nicht ge- 
bracht; im Gegenteil, das Geschäft bielt sich 
allgemein in engen Grenzen, und die Stimmung 
wurde im weiteren Verlauf: der Woche ent- 


‘schieden matt, einmal, da die: Getreidepreise 


weiter scharf anzogen und dann, da der Geld- 


markt wieder ein recht unerfreuliches Ansehen 
. zeigt. 


Schließlich verstimmte : vorübergehend 
auch der in Amerika sich neuerdings: zeigende 
Geldbedarf verschiedener ‚großer . Eisenbahn- 
Systeme. 0.00. 
Privatdiskont- 43/,%/y nach: 41/,%,. Die Er- 
klärungen des Reichsbank-Präsidenten, daß eine 
weitere Diskont-Herabsetzung momentan nicht 
angäugig wäre, trugen zur allgemeinen Ver- 
stimmung bei: ... . zen. 


Julius Springer in Berlin, 


Ohilikupter (Kasse- 
Lieferung) - ~- 


. . Letr. 100. 10. —. 
-- Elektrolyt. Kupfer!) . 


Lestr. 118: —, =, 
f bis 121. —. —- 
' Zinn (Kasse-Lieferung) . Lestr. 192. 15. —. 
Zink. > 2.0.0.0. 0. Lotr, 3.1. 6: 
Blei. .: 22 00.0.0. ..Lsir. 19. 17. 6. 


"Kautschuk tein. Para: 48h. Hd J 


1) Nach „Mining Journal“ vom 11. Mai. . 
Briefkasten. 3 


Bei Anfragen, deren briefliche Beantwortung gewünscht 
„wird. ist Porto beizulegen. sonst wird an enommen, da 
die Beantwortung an dieser Stelle im Briefkasten orfo gen 
soll. Jede Anfrage ist mit einer deutlichen Adresse Ei 
Anfragenden zu versehen. Anonyme Anfragen werden 
nicht beachtet. 


-Sonderabdrücke werden nur auf besondere 
Bestellung und gegen Erstattung 'der Selbst- 
efert, die bei dem Umbrechen des 
Textes auf kleineres Format nicht unwesentlic 

albeiträgen 
es betr. voll- 


ei zur ‚Verfügmn 
wenn uns ein dabingehender Wunsch be an 
sendung der Handsc mitgeteilt wird. N 
Druck des Aufsatzes erfolgte Bestellungen 
von Sonderabdrücken oder: Heften können | 
.der Regel nicht berücksichtigt werden. 


Fragekasten. | 
... Frage 9. Wer liefert Glühfäden für elek- 
trische Glühlamen? | SER 
Antwort auf Frage 24. Simplex-Ieolier 
rohr fabriziert die Simplex Conduit Lid, 
London E. C., 11 Queen Victoria Street. i 
- Antwort auf Frage, 28. Gesteins-D 
bohrmaschinen für weiches Gestein un eins 
liefert Elektrizitäts- Gesellschaft Bir 
m. b. H., Leipzig. En 
- - - Abschluß des Heftes: 11. Mai 107. 


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23. Mai 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift Vergleich bezüglich der Verwending von 


(Contralblatt für Elektrotechnik) - 


Organ des Elektrotechnischen Vereins | 
und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker, 


Verlag: dulies Springer In Berlin. — Scheiftieitung : E. C. Zehme, 
Expedition: Berlin, N. 94. Monbilouplats 3. 


Elektrotechnische Zeitschrift 


“erscheint — seit dem Jahre 1890 vereinigt mit dem bisher In 


München erschienenen CENTRALBLATT FÜR ELEKTROTECHNIK 
— in wöchentlichen Heften und berichtet, unterstützt von den 
bervorragendsten Fachleuten, über alle das Gesamtgebiet der 
angewandten Elektricität betreffenden Vorkommnisse und Fragen 
in Orliginalberichten, Rundschauen, Korrespondenzen aus den 
Mittelpunkten der Wissenschaft, der Technik und des Verkehrs, 
in Auszügen sus den in Betracht kommenden fremden Zelt- 
schriften, Patentberichten etc. etc. 

ORIGINAL-ARBEITEN werden gut honorlert und wie alle 
anderen die Schrifdeitung betreffenden Mitteilungen erbeten unter 
der Adresse 
Schriftleitung der Elektrotechnischen Zeitschrift in Berlin 

N. 24, Monbijonplatz 8. l 
Fernsprechnummer: III. 539 (Julius Springer.) 


Die ö . 
Elektrotechnische Zeitschrift 

kann durch den Buchbandel, die Post oder auch von der 

unterzeichneten Verlagsbandlung zum Preise von M. 20,— 

(nach dem Ausland mit Porto-Aufschlag) für den Jahrgang 

bezogen werden. 

ANZEIGEN werden von der unterzeichneten Verlagshandlung, 
sowie von allen soliden Anzeigegeschäften zum Preise von 
40 Pf. für die einspaltige Petitzeile angenommen. 

Bei jäbrich 6 13 28 53 maliger Aufnahme 
kostet die Zeile 35 30 25 20 Pf. 

Stellegesuche werden bei direkter Aufgabe mit 20 Pf, für 
die Zeile berechnet. 

Den Einsendern von Chbiffre- Anzeigen wird für Annahme 
und freie Beförderung einlaufender Angebote eine Offerten- 
Gebühr von mindestens 1 Mark berechnet. 


BEILAGEN werden nach Vereinbarung beigefügt. 


Alle Mitteilungen, welche den Versand der Zeitschrift, die 
Anzeigen oder sonstige geschäftliche Fragen betreffen, sind 
ausschliesslich zu richten an die 
Verlagsbuchhandlung von JULIUS SPRINGER in Berlin 

N. 24, Monbijouplatz 3. 


Pernsprech-Nummern: 11I. 889, III. 3680. 
Telegramm- Adresse: Springer- Berlin-Monbijou. 


Inhalt, 
(Nachdruck nur mit Quellenangabe, und bei Originalartikeln 
nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet.) 


Vergleich bezüglich der Verwendung von Elektrizität und 
‚Gas. Von Georg Dettmar. 8. 524 
Kritische Betrachtungen und Ergänzungen zur Theorie 
des Ferromagnetismus. Von R. Gans. 8. 5?7. 
Die Einrichtungen des Elektrischen Prüfamtes 6 in Frank- 
fart a. M. Von Rudolf Kopp. (Schluß von S. 506.) S. 531. 
Verbesserung des elektromagnetischen Hammers. Von O 
Canter. 8. 534 
Berichtvon der Internationalen Ausstellung zuMailand. S.534. 
Literatur., 8. 536. Eingegangene Werke. — Besprechungen: 
Theorie dor Wechselstrom-Zähler nach Ferrarisschem 
Prinzip und deren Prüfung an ausgeführten Apparaten- 
Von Dr.-Ing. R. Morck — Thermodynamische Rechen- 
tafel für Dampfturbinen. Von Dr: ng. Reinhold Proell. 
Kleinere Mitteilungen. S. 536. 
Telegraphie und Signalwesen mit Leitung 
Ss nwendung von Wechselströnen für Vielfach- 
telegraphie. — Englisch-belgischer Telegraphenverkehr. 
— Murray-Telegraph. 
ernaprechen mit Leitung. S.53. Nacht-Fern- 
sprechverkehr mit der Schweiz. 
Drahtlose Telegraphie und Telephonie. 
. 597, Drahtlose Telegraphie von Fessenden. — Fahr- 
are Funkentelegraphen-Station. — Drahtlose Telegra- 
. phie in Australien. -- Versuche mit drahtlosem Fern- 
sprechen. — Drahtlose Telegrapbhie in Marokko. 
Meßgeräte undMeßverfahren. 8.53. Das Picou- 
e Permeameter. 
Elektrische Lampen, Heizvorrichtungen 
En Zubehör. 8. 538. Flammenbogenlaipen. 
pektrochemie und Akkumulatoren. 8S. 539. 
apazitäten positiver Großoberflächen- und Masseplatten 
ei Entladungen mit Unterbrechungen. 
u hiedenes. 8. 541. Multostat. 
F ri und Gebrauchsmuster. 8. 5il. l 
S chrichten. 8. 513. Elektrotechnischer Verein. 
o TE Bericht) — Verband Deutscher Elektrotechniker 
Sia (Tagesordnung und Festplan für die XV. Jahres- 
nd Kaung in Hamburg vom 5. bis 9. Juni 1997. — Draht- 
Kon abelkommission. ‚— Berichtigung. — Sicherheits- 
Treue = Berichtigung. — Normalien für Freilei- 
Briefe ai — Entwurf eines Starkstromwege-(lesetzes.). 
nellune ae Schriftleitang. S. 547. Eine graphische Dar- 
Eon t blektrizitätsmenge und Arbeit des Wechsel- 
r3 u Sinusartigem Verlauf. Von Martin Radt. 
Todiaens Beh ob und J. Kuhn. — Die Starks'rom- 
nzielle a sa i Von Emil H onigmann. 
mulatoren-und liche Nachrichten. 8.538. Akku- 
und Elektrioitätswerke A -G. vorm.W. A. Boese 


0. B = ; 
uVeichiedenen Norddeutsche Seekabelwerko A.-G. — 
we en 7 
Briefkasten. o pyg örsen-Wochenbericht. 8. 548 
IM. 


Elektrizität und Gas. 


Von Georg Dettmar, Grunewald-Berlin. 


Herr Ingenieur Franz Schäfer in 
Dessau hat es für zeitgemäß gehalten, eine 
ausführliche Betrachtung über die Gefähr- 
lichkeit von Leuchtgas im Vergleich mit 
Elektrizität anzustellen, und im „Journal 
für Gasbeleuchtung und Wasserversorgung“ 
1906, Heft 40 und 41, unter dem Titel „Die 
angebliche Gefährlichkeit des Leuchtgases 
im Lichte statistischer Tatsachen“ zu ver- 
öffentlichen. Daß dabei natürlich das Re- 
sultat herausgekommen ist, daß das Leucht- 
gas in bezug auf Lebens- und Feuersgefahr 
außerordentlich harmlos, die Elektrizität 
sehr gefährlich ist, kann ja nicht 
Wunder nehmen. Herr Schäfer hat nur 
das Unglück gehabt, seine ganze Be- 
weisführung auf statistisches Material zu 
stützen, das sich bei einer Nachprüfung als 
vollkommen haltlos und zum Teil mit so 
außerordentlich großen Fehlern behaftet 
gezeigt hat, daß die Resultate der Schäfer- 
schen Untersuchung nicht nur in sich zu- 
sammenfallen, sondern daß sogar auf Grund 
der wirklichen Zahlen das Umgekehrte her- 
auskommt von dem, was Herr Schäfer 
hat beweisen wollen. Es ist somit auch 
schon der Titel des Aufsatzes ein Irrtum, 
da die benutzten statistischen „Tatsachen“ 
eben keine Tatsachen sind. 

Herr Schäfer sagt vollkommen richtig, 
daß in bezug auf Feuersgefahr und Lebens- 
gefahr die absoluten Zahlen der Schaden- 
fälle nicht verglichen werden dürfen, son- 
dern daß nur die relativen Zahlen gegen- 
übergestellt werden können, die unter Be- 
rücksichtigung der verschiedenen Verbrei- 
tung von Gas und Elektrizität gewonnen 
sind. Infolgedessen baut sich seine ganze 
Arbeit derart auf, daß zuerst statistisches 
Material geschaffen wird, um einen Ver- 
gleich über die Verbreitung von Gas und 
Elektrizität zu erhalten. Dann wird auf 
Grund dieses Materials von ihm nach- 
gewiesen, daß Gas in bezug auf Feuers 
und Lebensgefahr viel ungefährlicher ist 
wie Elektrizität. Ich werde nun nachstehend 
zeigen, daß der erste Teil der Arbeit, wel- 
cher sich mit dem Vergleich bezüglich der 
Anwendung von Gas und Elektrizität be- 
schäftigt, große Fehler enthält, da das be- 
nutzte statistische Material weniger als 
den 4,5ten Teil der wirklichen Werte 
wiedergibt. Daß eine solche statistische 
Nachweisung nie sebr genau sein kann, wird 
ja jedem, der sich mit derartigen Arbeiten 
beschäftigt hat, einleuchten. Das aber die 
von Schäfer benutzte Statistik um mehr 
als ‘5°, von der Wirklichkeit abweicht, 
dürfte denn doch zu weit gehen. Dadurch, 
daß das von Schäfer benutzte Zahlen- 
matcrial so außerordentlich falsch ist, fällt 
natürlich auch der relative Vergleich bezüg- 
lich der Feuers- und Lebensgefahr in sich 
zusammen; werden aber richtige Werte 
eingesetzt, so ergeben sich bezüglich der 
relativen Gefährlichkeit für Gas ungefähr 
zehnmal ungünstigere Verhältnisse. 

Nun kommt noch hinzu, daß die auf 
Brandfälle und Lebensgefahr bezüglichen ab- 
soluten Zahlen sich auch teilweise als 
unzuverlässig erwiesen haben, sodaß für 
die Elektrizität die wirklichen Verhältnisse 
ganz erheblich günstiger liegen. Man hat 
somit gerade infolge des Schäfer'schen 
Artikels jetzt die Gelegenheit und das 
Itecht, auszusprechen, daß, soweit wie das 
ziemlich lückenhafte Material es überhaupt 
übersehen läßt, ein Vergleich in der rela- 
tiven Gefährlichkeit zwischen Gas und 
Elektrizität, zugunsten der letzteren aus- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1807. Heft 21. | | 523 


fällt. Ich glaube, daß die Elektrotechniker 
Herrn Schäfer Dank wissen werden, daß 
er dazu beigetragen hat, dieses Resultat zu 
zeitigen. u” 
Im nachstehenden soll nur der Vergleich 
bezüglich der Anwendung von Gasünd Elek- 
trizität gemacht werden, während die Unter- 
suchung über die wirkliche relative Gefähr- 
lichkeitvon Gas und Elektrizität in einer be- 
sonderen, in kurzer Zeit erscheinenden Arbeit 
mit dem Titel: „Die Sicherheit elek- 
trischer Anlagen bezüglich Feuer und 
Leben“ behandelt werden soll. a 
Die Arbeit von Herrn Schäfer ist 


: bereits im Jahre 1906 erschienen, sodaß: 
diese Richtigstellung etwas verspätet er- 
Es ist daher wohl not- 


scheinen Könnte. | 
wendig, auch den Grund hierfür anzugeben, 
Ich hatte, solange die Arbeit von Schäfer 
nur in dem „Journal für Gasbeleuchtung 


und Wasserversorgung“ enthalten war, : wo 


sie ja im wesentlichen nur zur Begeisterung 
der: Gasfachmänner- diente, es nicht für 


notwendig gehalten,‘ eine genaue Unter- 
: suchung über die Richtigkeit -der Zahlen 
. vorzunehmen. Nachdem aber ein ziemlich 


ausführlicher Bericht über diese tendenziöse 


Arbeit in der „Zeitschrift des Vereins Deut- 


scher Ingenieure“, Jahrgang 1907, ‚Heft 3, 
erschienen war, und damit die Hauptergeb- 
nisse in über 25000 Exemplaren: in der 


ganzen Industrie verbreitet worden sind, 


und namentlich aber auch, nachdem die 


Arbeit des Herrn Schäfer in Form: von 


Sonderabdrücken zu billigem Preise in 
großen Massen verbreitet wird, glaube ich 
doch, eine Richtigstellung nun nicht mehr 
unterlassen zu dürfen: 

Schäfer vergleicht zunächst die zen- 
trale Versorgung von Städten mit Gas und 
Elektrizität und zwar, 


a) nach aufgestellten Zählern, ` 
b) nach abgegebenen Wärmeeinheiten: 


Was nun den Vergleich nach auf- 
gestellten Zählern anbetrifft, so ist derselbe 
vollkommen wertlos. Bei Gas handelt es 
sich in der Mehrzahl um kleine Anschlüsse, 
während bei Elektrizität die Mehrzahl größere 
Anlagen sind. 

Der zweite Vergleich ist auf Grund der 
abgegebenen Wärmeeinheiten durchgeführt. 
lch halte nun zwar diesen Vergleich auch 
nicht für richtig, doch ist es schwer, eine 
gute Basis zu finden, sodaß für die weitere 
Betrachtung dieser Vergleich doch bei- 
behalten werden soll; daß er unrichtig ist, 
geht aus folgender Betrachtung hervor. 
Nehmen wir an, alle Lichtanlagen, die zur 
Speisung von Glühlicht dienen, gingen 
heute zu Metallfaden-Lampen über, sodaß 
der Energieverbrauch dieses Haupt-Beleuch- 
tungsmittels nur noch ein Drittel bis die 
Hälfte des früheren betragen würde, dann 
würde der relative Wert für die Gefährlich- 
keit drei bis zweimal so ungünstig aus- 
fallen, obwohl in Wirklichkeit doch das 
Umgekehrte der Fall ist, nämlich die Gefähr- 
lichkeit kleiner geworden ist. Man sieht 
also, auf wie schwachen Füßen auch dieser 
Vergleich steht. 

Es soll nun aber, da ja hier die Halt- 
losigkeit der Schäferschen Zahlen nach- 
gewiesen werden soll, der von ihm benutzte 
Vergleich, obwohl er sehr unzweckmäßig 
und für die Elektrizität ganz besonders 
ungünstig ist, doch in nachstehendem bei- 
behalten werden. 

Herr Schäfer führt nun den Vergleich 
der Anwendung von Elektrizität und Gas 
im wesentlichen bei Zentralen durch, und 
geht dann ziemlich schnell über die Einzel- 
anlagen hinweg unter Benutzung der Sta- 
tistik der in Preußen zur Erzeugung von 
elektrischem Strom verwendeten Dampf- 
kraft. Auf diesen Punkt soll nun später 
eingehend zurückgekommen werden, da 


21 


nn 


524 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 21. 


23. Mai31907. 


hierin der Hauptfehler der ganzen Arbeit 
liegt. Es muß jedoch erst hervorgehoben 
werden, daß ein Vergleich der Zentralen- 
Versorgung von Gas und Elektrizität gar 
keine Bedeutung besitzt, da ja die Er- 
zeugung von Gas im wesentlichen „zentral“ 
stattfinden muß, während die Elektrizität 
vielfach ebenso rationell in Einzelanlagen 
erzeugt werden kann. Es können bei der 
Elektrizität auch kleine Anlagen wirtschaft- 
lich vorteilhaft hergestellt und betrieben 
werden. Es ist ja außer Zweifel, daß für 
einen Fabrikinhaber, welcher eine An- 
triebsmaschine besitzt, die noch in den 
Abendstunden, wenn Beleuchtung notwendig 
ist, etwas Kraft abgeben kann, die elek- 
trische Beleuchtung die billigste ist, die er 
sich überhaupt beschaffen kann. Es ist nur 
notwendig, eine Dynamomaschine aufzu- 
stellen und eine Leitungsanlage machen zu 
lassen, worauf dann die ganzen Beleuch- 
tungskosten sich auf die, auf den Betrieb 
der Dynamomaschine entfallenden Kohlen- 
kosten, sowie auf die Verzinsung, Amor- 
tisation und die außerordentlich ge- 
ringe Bedienung der elektrischen Anlage 
beschränken. In einer solchen Fabrik, wo 
eine Kraftquelle zur Verfügung steht, An- 
schluß an ein Gaswerk aber nicht vorhanden 
ist, kann weder eine Einzelanlage für Gas 
noch Petroleum, oder eine andere Be- 
leuchtungsart mit einer Anlage zur Er- 
zeugung von Blektrizität in Wettbewerb 
treten. 


Es ist für eine kleine oder mittlere 
Fabrik ganz ausgeschlossen, sich mit 
den gleichen Kosten eine eigene Gas- 
Beleuchtungsanlage herzustellen und zu bc- 
treiben, wie eine elektrische Beleuchtungs- 
anlage, ganz abgesehen von den großen 
Vorteilen, welche die elektrische Anlage 
zur gleichzeitigen Benutzung von Kraft- 
verteilung noch hat. Diese Umstände be- 
wirken es, daß alle diejenigen Fabriken, 
welche außerhalb der Stadtgebiete, bezie- 
hungsweise fern von den vorhandenen 
Rohrnetzen liegen, sich auf alle Fälle elck- 
trische Anlagen für die Beleuchtung und 
dann natürlich auch vielfach gleich für 
Kraftverteilung anlegen. Es ist somit die 
zentrale Versorgung bei der Elektrizität 
ein verhältnismäßig kleiner Teil der ge- 
samten Elekirizitätserzeugung, während bei 
Gas die zentrale Abgabe bei weitem den 
bedeutendsten Teil der gesamten Gasabgabe 
repräsentiert. Wie später gezeigt werden 
wird, ist die Leistung der zur Stromerzeu- 
gung dienenden Maschinen, welche in Ein- 
zelanlagen benutzt werden, ungefähr sechs- 
mal so groß, wie die Leistung der Maschinen, 
welche zur zentralen Elektrizitäts-Versor- 
gung dienen. Daraus kann man schon er- 
sehen, wie fehlerhaft die ganze Schäfer'sche 
Arbeit ist, denn in ihr ist die Leistung der 
Einzelanlagen ungefähr gleich derjenigen 
der Zentralanlagen gesetzt. Es ist also ein 
Fehler im Verhältnis von 1:6 gemacht 
worden. 


Schäfer weist zunächst nach, daß die 
Einzelanlagen im Gebiete der mit Zentralen 
versehenen Städte wesentlich zurückgehen, 
beziehungsweise keine erheblichen Fort- 
schritte mehr machen, sodaß sie von den 
schnell sich entwickelnden Elektrizitäts- 
werken bei weitem überflügelt worden sind. 
Das ist richtig, und allen Elektrotechnikern 
längst bekannt. Die Elektrizitätswerke 
haben in den meisten Städten einen ener- 
gischen Kampf gegen die Einzelanlagen 
aufgenommen, und zum Teil auch mit Er- 
folg. Jedenfalls ist es heute bei den viel- 
fach schon erheblich heruntergesetzten Ta- 
rifen der Elektrizitätswerke nur noch in 
besonderen Fällen möglich, eine Block- 
station vorteilhaft zu bauen. Aber diese 
besonderen Verhältnisse kommen doch 


immer noch vor, sodaß auch heute noch 
Blockstationen entstehen. 
lichen Einfluß kann die Leistung dieser 
Stationen jedoch für den vorliegenden Fall 
kaum besitzen, 
Punkt wohl hinweggehen kann. 


sich Schäfer 
Statistischen Landesamt zu Berlin heraus- 
gebene Statistik über „Dampfkraft zur Er- 
zeugung von elektrischem Strom“, und zwar 
auf diejenige vom 1. IV. 1905. Danach 
wären in Preußen 4217 Dampfmaschinen 


schen Staatl, daß in der Zeit vom 
1. IV. 1904 bis 1. IV. 1905 eine Zunahme von 
Dampfmaschinen, welche ausschließlich der 
Stromerzeugung dienen, im Betrage von 
77197 PS, und von Dampfmaschinen, welche 
teilweise zur Stromerzeugung dienen, im 
Betrage von 3510 PS eingetreten sei. Da 
man von letzteren doch wohl schätzungs- 
weise nur ein Drittel als für Stromerzeugung 
verbraucht annehmen kann, so würde die 
Zunahme in der Zeit vom 1. IV. 1904 bis 


Einen wesent- 


sodaß man über diesen 


Bezüglich der Einzel-Anlagen bezieht 
auf die vom Königl. 


1. IV. 1905 ca. 78400 PS betragen. Für die’ 


mit 672943 PS zum ausschließlichen, sowie 
1462 Dampfmaschinen mit 116038 PS zum 
teilweisen Antrieb stromerzeugender Ma- 
schinen vorhanden. Zusammen ergibt dies 
5679 Dampfmaschinen mit einer Leistung 
von 788981 PS. Nach der Zusammenstellung 
über die elektrischen Zentralen, „ETZ“ 1906, 
S. 141 ff., ergibt sich, daß die in Preußen 
gelegenen Zentralen eine normale Leistung 
von 260000 KW haben. 


Letztere setzt 
Schäfer gleich 390 000 PS und zeigt damit, 


daß die mit Dampfmaschinen arbeitenden 
Einzelanlagen in Preußen in ihrer Leistung 
gleich der Leistung der Zentralen sind. 


Dann schreibt er wörtlich folgendes: 


„Da nun bekanntermaßen Dampf die 
weitaus verbreitetste Kraftquelle für die 
Gewinnung von Elektrizität ist (vier 
Fünftel, 411 716 von 517494 KW, von der 
in der letzten „Zusammenstellung“ der 
„ETZ“ 
der Maschinenaggregate beruhen auf 
Dampfkraft), und da kein Grund zu der 
Annahme vorliegt, daß die anderen Kraft- 
quellen (Wasser, Gas, Erdöl usw.) bei 
Einzelanlagen verhältnismäßig ınehr an- 
gewendet werden als bei Zentralen, und 
ebensowenig anzunehmen ist, daß in den 
anderen deutschen Bundesstaaten die 
Dinge wesentlich anders liegen als in 
Preußen, so darf das aus den statistischen 
Zusammenstellungen gewonnene Ergebnis 
wohl verallgemeinert und gesagt werden: 
Die elektrischen Einzelanlagen in 
Deutschland besitzen zur Zeit ins- 
gesamt einen ungefähr ebenso 
großen Anschlußwert wie die elek- 
trischen Zentralen zusammen.“ 


Weiter ist Schäfer nun der Meinung, 
daß ja auch eine große Anzahl von Einzel- 
anlagen für Gas existieren, die die elek- 
trischen Einzelanlagen nach Zahl und Um- 
fang übertreffen, oder doch mindestens 
aufwiegen. Nun soll im nachstehenden 
gezeigt werden, daß diese Schlußfolgerungen 
vollkommen falsch sind. 

Ich habe mir die Statistik über die 
Dampfkraft zur Erzeugung von elektrischem 
Strom, welche das Königl. Statistische 
Landesamt Berlin herausgibt, etwas genauer 
angesehen. Dabei habe ich nun sofort ge- 
funden, daß bei einzelnen Positionen die 
angegebenen Zahlen nach meiner Erfahrung 
ganz unmöglich vollständig sein Können. 
Diese Ansicht gründete sich auf eine ge- 
naue Kenntnis der Industrie in einzelnen 
Gegenden Deutschlands (die Angaben der 
Statistik sind einzeln nach Regierungs- 
bezirken gemacht). Ich sah nämlich, daß 
in einzelnen Bezirken Zahlen der für Er- 
zeugung von elektrischem Strom in Be- 
nutzung befindlichen Dampfmaschinen an- 
gegeben waren, die ganz unmöglich den 
wirklichen Verhältnissen entsprechen konn- 
ten. Ganz besonders fiel die jährliche Zu- 
nahme der für die Erzeugung von Elek- 
trizität dienenden Dampfmaschinen (von 
denen, die ausschließlich zur Stromerzeugung 
und teilweise hierzu dienen) mir sofort als 
viel zu gering auf. Es ergab sich nach der 
inzwischen herausgekommenen neueren Sta- 
tistik nach dem Stande vom 1. IV. 1906 in 
dem Statistischen Jahrbuch für den Preußi- 


aufgeführten Leistungsfähigkeit 


Zeit vom 1. IV. 1905 bis 1. IV. 1906 würde 
sich eine Zunahme von ca. 89500 PS er- 
geben. Wenn man nun weiß, wieviel 
Maschinen die deutschen elektrotechnischen 
Fabriken jährlich erzeugen, und wie- 
viele davon im Inlande zur Stromerzeugung 
benuzt werden, so sieht man schon 
ohne weiteres ein, daß die mit rund 
90000 PS angegebene Zunahme der zur 
Stromerzeugung dienenden Dampfkraft ganz 
unmöglich richtig sein kann. Infolge- 
dessen ging ich auf das Statistische Landes- 
amt und trug dort den maßgebenden Per- 
sönlichkeiten meine Bedenken vor. Zu 
meinem großen Erstaunen hörte ich dort 
sofort, daß man selbst wisse, daß die Sta- 
tistik unvollständig sei. In welchem Maße 
sie unvollständig ist, darüber lägen aller- 
dings keine Anhaltspunkte vor. Daraufhin 
habe ich dann angeregt, daß diese Tabelle 
in Zukunft nur noch mit dem Vermerk, daß 
sie unvollständig ist, wiedergegeben werden 
soll, wie dies in früheren Jahren auch der 
Fall gewesen ist. Es ist früher ausdrück- 
lich auf die Unvollständigkeit der Tabelle 
hingewiesen worden. Leider ist dieser 
Hinweis in den letzten Jahren ohne beson- 
dere Absicht unterblieben. Damals hatte 
ich allerdings noch keine positiven Unter- 
lagen, aus denen hervorging, daß die Un- 
vollständigkeit dieser Statistik eine so 
außerordentliche ist, daß die angegebenen 
Zahlen überhaupt nur einen ganz kleinen 
Teil der wirklichen Werte darstellen. Unter 
diesen Umständen ist es nicht einmal mehr 
zulässig, fernerhin die Tabellen zu veröffent- 
lichen und auf deren Unvollständigkeit hin- 
zuweisen. Meiner Ansicht nach muß die 
Tabelle als vollkommen wertlose Ar- 
beit fernerhin unbedingt weggelassen wer- 
den, da sie nur geeignet ist, falsche Vor- 
stellungen zu erwecken. 

Um nun ganz sicher zu gehen, wandte 
ich mich noch an das Ministerium für 
Handel und Gewerbe, dem bekanntlich die 
Kesselüberwachungs-Vereine, auf die in- 
direkt das vom Statistischen Landesamt 
herausgegebene Zahlenmaterial zurückzu- 
führen ist, unterstehen. Als ich dort, und 
zwar an maßgebendster Stelle, meine Be- 
denken über die Richtigkeit der Statistik 
vortrug, stimmte man mir durchaus bel, und 
bemerkte, daß wohl bekannt ist, daß das 
Material ganz außerordentlich unvollständig 
sei. Dort erfuhr ich auch Näheres über 
die Entstehung und Behandlurg des in 
Frage kommenden Materials. Wenn ein® 
neue Dampfmaschine aufgestellt wird, 50 
füllt der in Frage kommende Ko 
wachungs-Verein einen sogenannten sn a 
taster“ über diese Dampfmaschine &0°. 
Dieser Kataster enthält ca. 18 Fragen, nn 
denen eine lautet: „Betriebszweck der e 
schine?*“ Die Beantwortung dieser ge 
ist maßgebend für die Herstellung H 
„Statistik über Dampfkraft, die zu 7, 

j Strom dient 
zeugung von elektrischem Í Fällen 
Daß hierbei natürlich in den meisten : 

schine, näm 
der Hauptzweck der Dampfma efaßt 
lich der Fabrikbetrieb, nur 108 A s 
wird, ist doch wohl selbstverständlie 
dürfte wohl nur die Ausnahme sein, 


König]. 
1) 4. Jahrgang, 1906, Berlin 1907. Verlag des 


Statistischen Landesamtes, Preis 1 M. 


23. Mai 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 21. 


N ____———— nn 2 na a a a a a a a a m = nn nn = nn nn m 


bei nebenbei erzeugter Elektrizität dies mit 
bemerkt wird. Es ist aber ausgeschlossen, 
daß dies geschieht, wenn, wie dies oft 
der Fall ist, die Dynamomaschine garnicht 
bei der Dampfmaschine, sondern in irgend 
einem anderen Raume steht. Nun kommt 
weiter noch erschwerend hinzu, daß diese 
Kataster nur bei der Aufstellung der 
Dampfmaschine ausgefüllt werden, und ein 
Nachtrag nur dann erfolgt, wenn eine 
Änderung an der Dampfmaschine 
selbst vorgenommen wird, nicht aber, 
wenneineÄnderungin der Verwendung 
der Dampfmaschine vorgenommen wird, 
so daß also alle nachträglich aufge- 
stellten Dynamomaschinen außer Be- 
achtung bleiben. Wenn man sich diesen 
Gang vergegenwärtigt, 80 istallerdings sofort 
klar, daß bei weitem der größte Teil der 
Dampfkraft, welcher zur Stromerzeugung 
in industriellen Anlagen dient, nicht mitge- 
rechnet wird. 

Der Hauptfehler in der Statistik ist 
aber folgender: Die in der Rubrik „Leistung 
der Dampfmaschine“ angegebene Zahl be- 
zieht sich auf die bei Ausfüllung des 
Katasters vorhandene Belastung. Ganz 
abgesehen davon, daß die Schätzung der 
Belastung vielfach mit außerordentlichen 
Fehlern behaftet sein wird (eine Indizie- 
rung wird wegen der Ausfüllung des Ka- 
tasters nicht vorgenommen), so ist doch 
die Zunahme der Belastung der Maschine 
nie berücksichtigt, denn ein Nachtrag 
zu dem Kataster wird ja nur ausgestellt, 
wenn eine Anderung an der Dampf- 
maschine vorgenommen wird, nicht aber 
wenn eine Änderung in der Belastung ein- 
tritt. Da nun aber neu aufgestellte Ma- 
schinen in der Regel nur schwach belastet 
sind, so kann man wohl sicherlich annehmen, 
daß längere Zeit in Betrieb befindliche 
Maschinen in Wirklichkeit mindestens das 
Doppelte leisten von dem, was in der 
Statistik steht. Ganz besonders fragwürdig 
erscheinen aber die ausgefüllten Zahlen 
bei Elektrizitätswerken und ähnlich schwan- 
kend belasteten Betrieben. Wie dort die 
Frage 8 des Katasters, welche lautet: „Durch- 
schnittlich wirklich ausgeübte Leistung“, 
ausgefüllt wird, ist mir nicht ganz klar. 
Was bedeutet bei einem Elektrizitäts- 
werk die wirklich durchschnittlich aus- 
geübte Leistung? Wenn hier die mitt- 
lere Jahresleistung angenommen wird, dann 
darf aber die Benutzungsdauer, die doch 
auf die normale Leistung beziehungsweise 
maximale Leistung der Maschine bezogen ist, 
nicht zu ca. 400 Stunden oder gar zu 300 bis 
400 Stunden, wie Schäfer es tut, ange- 
nommen werden, sondern sie muß dann 
erheblich höher eingesetzt werden. Dieser 
Punkt ist insofern auch noch von außer- 
ordentlicher Bedeutung, als dadurch auch 
gleichzeitig gezeigt wird, daß nicht nur die 
Statistik, welche Angaben über in Preußen 
vorhandene Dampfmaschinen, die zum 
Betrieb von Dynamomaschinen bestimmt 
sind, macht, falsch ist, sondern daß auch 
die allgemeine Statistik über die in Preußen 
In Betrieb befindlichen Dampfmaschinen 
zu niedrige Werte enthält. An Stelle 

er dort angegebenen ca. 5 Mill. PS dürften 
Mindestens 15 bis 18 Mill. in Preußen vor- 
nn sein. Dies ergibt für Deutschland 
= bis 27 Mill. PS. und einschließlich Gas 

Wasser ca. 30 Mill. PS. Zur Erzeugung 
von Elektrizität würd 1 

e dann ca. !/, der vor- 
andenen Betriebskraft verbraucht werden. 


en ei sehr bedauerlich, daß eine solche 
d Ik nur 80 oberflächlich hergestellt wird. 
= ists sind die seit mehr als 30 Jahren dafür 
he e ao een Kosten als völlig verloren zu 
i ten. Auch kann der Fehler nicht 
Kar T gut gemacht werden, wenn nicht 
eıne neue Bestandaufnahme erfolgt. 


Ich hatte nun eingesehen, daß das einzige 
vorhandene statistische Material völlig wert- 
los ist, und überlegte mir nun, wie es mög- 
lich ist, wirklich brauchbare Zahlen zu er- 
halten. Zum mindesten wollte ich eine 
Gewißheit darüber haben, in welchem Ver- 
hältnis die vom Statistischen Landesamt 
herausgegebene Tabelle falsch ist. Ich 
wählte nun folgenden Ausweg: Ich bat die 
deutschen Firmen, welche Dynamomaschinen 
fabrizieren, um eine Zusammenstellung der 
in einem Kalenderjahr (und zwar wählte ich 
hierfür das Kalenderjahr 1906) in Deutsch- 
land zur Aufstellung gebrachten Strom- 
erzeuger. Die Zahl für Preußen zu er- 
mitteln, hätte zu große Schwierigkeiten ge- 
macht, und somit begnügte ich mich damit, 
die auf Deutschland bezüglichen Zahlen zu 
erhalten, da ich der Ansicht bin, daß die 
für Preußen vom Statistischen Landesamt 
gewonnenen Zahlen ohne weiteres auf 
Deutschland verallgemeinert werden können. 
Die Auszählung der für Deutschland zur Ab- 
lieferung gebrachten Stromerzeuger machte 
nun natürlich eine ziemlich bedeutende Ar- 
beit, da die ungeheuer große Anzahl von 
insgesamt in einem Jahr abgelieferten Ma- 
schinen genau durchgearbeitet werden 
mußte 1) daraufhin, welche davon wirklich 
als Stromerzeuger verwendet worden und 
2) welche davon nun wiederum in Deutsch- 
land zur Aufstellung gekommen sind. In 
dankenswerter Weise haben die meisten 
Firmen die Ausführung dieser Arbeit über- 
nommen. Für die fehlenden Firmen (nur 
einige kleinere lehnten die Durchführung 
der Auszählung ab beziehungsweise beant- 
worteten meine Anfrage nicht) war es leicht 
möglich, die Zahlen an Hand der von den an- 
deren Firmen gegebenen zu schätzen. 
Hierzu wurden noch die vom Ausland nach 
Deutschland eingeführten Dynamomaschinen 
addiert. Dieselben können 
des Berichtes über die Geschäftslage der 
deutschen elektrotechnischen Industrie im 
Jahre 1906, erstattet von Dr. R. Bürner, 
Syndikus des Vereins zur Wahrung gemein- 
samer Wirtschaftsinteressen der Deutschen 
Elektrotechnik, ziemlich genau geschätzt 
werden. Es ist dort gezeigt, daß im Jahre 
1906 vom Auslande 2876 Dynamomaschinen 
und Elektromotoren für ca. 2!/, Mill. M ein- 
geführt worden sind. Aus den von den 
deutschen Firmen gewonnenen Angaben 
ergibt sich, daß die mittlere Leistung der 
zur Aufstellung gekommenen Maschinen 
ca. 60 PS beträgt. Nimmt man von den 
vom Auslande eingeführten Maschinen, ana- 
log den Verhältnissen bei den deutschen 
Firmen, ca. !/, als Stromerzeuger an, SO 
ergibt sich, daß 570 Dynamomaschinen mit 
einer Leistung von ca. 34500 PS in Deutsch- 
land im Jahre 1906 eingeführt worden sind. 
Auf diese Weise habe ich ermittelt, wieviel 
Stromerzeuger in Deutschland im Kalender- 
jahre 1906 insgesamt zur Aufstellung gekom- 
men sind, wobei alle Umformer, Zusatz- 
maschinen und sonstige lediglich zur Strom- 
umformung dienendenMaschinen nicht einge- 
rechnet sind. Es handelt sich also nur um die 
Dynamomaschinen, welche wirklich zur 
Umwandlung mechanischer Arbeit in elek- 
trische Arbeit Verwendung finden. Es er- 
gab sich auf diese Weise, daß im Jahre 
1906 insgesamt 8660 Dynamomaschinen 
mit einer zugeführten Arbeit von ca. 
750000 PS abgeliefert worden sind. 
Hiervon beruht weniger als 10%, auf 
Schätzung. Wenn diese also um + 20°. 
falsch sein sollte, so würde das Gesamt- 
resultat doch auf +2°/, genau sein. 


Man kann ohne weiteres annehmen, 
daß die in den letzten 15 Jahren in Deutsch- 
land zur Aufstellung gekommenen Dynamos 
noch in Betrieb sind. Dort, wo sie infolge 
von Vergrößerungen, Systemänderungen 


auf Grund 


usw. durch andere ersetzt wurden, sind sie 
stets wohl weiter verkauft worden, wie dies 
ja das ständige Angebot einer großen An- 
zahl von gebrauchten Maschinen in den 
verschiedenen technischen Zeitschriften 
zeigt. 

Es sei noch hervorgehoben, daß in der 
Aufstellung die vor mehr als 15 Jahren in 
Betrieb genommenen Maschinen nicht mit- 
gerechnet sind. 

Nach den Zahlen, welche das Preußische 
Landesamt im Statistischen Jahrbuch an- 
gegeben hat, sollen in einem gleich- 
großen Zeitraum (allerdings vom 1. IV. 
1905 bis 1. IV. 1906, worin jedoch ein 
nennenswerter Unterschied nicht begründet 
ist), in Preußen ca. 89500 PS für Strom- 
erzeugung durch Dampfmaschinen 
hinzugekommen sein. Verallgemeinert 
man diese Zahl auf Deutschland, so muß 
man einen Zuschlag von 50°, machen, da 
die Einwohnerzahl des außerpreußischen 
Teiles von Deutschland 52°/,, der Flächen- 
inhalt 54 °/, derjenigen von Preußen beträgt. 
Man wird somit keinen erheblichen Fehler 
machen, wenn man für die Dampfkraft 
einen Zuschlag von ca. 50°/, wählt. 

Dies würde für Deutschland eine jähr- 
liche Zunahme von ca. 135000 PS der für 
Erzeugung von Elektrizität benutzten Dampf- 
kraft bedeuten. Da die wirkliche Zunahme 
aber ca. 750000 PS beträgt, so müßten ent- 
weder die anderen Kraftquellen (Gas, 
Wasser usw.) eine mehr als 4,5-fache 
Leistung von derjenigen des Damptes haben, 
oder, was doch wahrscheinlicher ist, die 
Statistik des Landesamtes enthält 
nur einen kleinen Teil der wirklichen 
Dampfkraft, welche zur Erzeugung 
von elektrischem Strom dient. 

Man kann nun annehmen, daß von 
diesen 750000 PS mindestens ca. 600 000 PS 
durch Dampf betrieben werden. Da die Sta- 
tistik aber nur 135 000 PS ergibt, so sieht man, 
daß diese nur den ca. 4,5ten Teil der 
wirklich vorhandenen Werte enthält! 

Es wäre nun sehr erwünscht, die 
Leistung der in Deutschland zur Abliefe- 
rung gebrachten Stromerzeuger für die 
letzten 15 bis 20 Jahre zu haben, sodaß 
man daraus die gesamte Leistung der in 
Betrieb befindlichen Stromerzeuger-Maschi- 
nen hätte. Das würde aber eine so große 
Arbeit sein, daß man sie von den Firmen 
keinesfalls verlangen könnte. Sie würde 
auch vielfach garnicht mehr durchführbar 
sein. Vielleicht lassen sich aber mit ziem- 
lich großer Annäherung doch diese Werte 
schätzen, wenn man annimmt, daß die Sta- 
tistik, welche vom Preußischen Landesamt 
herausgegeben wird, immer annähernd 
gleich falsch ist. Man kann dann daraus 
ungefähr ermitteln, wie in den vorher- 
gehenden Jahren die Zunahmebewegung 
verlaufen ist, und daraus wiederum, wieviel 
Dynamomaschinen augenblicklich in Betrieb 
sind. In nachstehender Tabelle sind die 
Angaben der Statistik über die zur Erzeu- 
gung von elektrischem Strom dienende 
Dampfkraft für die Jahre 1890/91 bis 1905/06 
wiedergegeben. Für das Jahr 1895 sind die 
Zahlen leider nicht zu erhalten. Die erste 
Rubrik gibt die Zahlen über die Leistung 
der Dampfmaschine, welche ausschließlich 
zur Erzeugung von elektrischem Strome 
dienen, während in der zweiten Rubrik die 
Leistung der Maschinen angegeben ist, 
welche gleichzeitig noch anderen Zwecken 
dienen. Da man natürlich diese beiden 
Zahlen nicht miteinander addieren kann, 80 
muß hier eine Schätzung vorgenommen 
werden, und zwar soll angenommen wer- 
den, daß von den Dampfmaschinen, welche 
zum Fabrikbetrieb und gleichzeitig auch 
zur Erzeugung von Elektrizität dienen, für 
letzteren Zweck !/, verbraucht wird. Dieser 


Elektreteehnische Zeitschrift. 


NS En 2 un m m a 


Dampfkraft zur Erzeugung von elek- 
trischem ‚Strom. 


(Gültig jeweilig für den 1. April) 


l 
i 


l. 8. 4. 5 

a Og Sa 35 z 
PN = co ba z] oo 
a | 3 |355) št | 28 | 355 
= | 3 |23} s3 | Bi | 358 
3| $ | Zw % | 95 j Sss 

let 

P8 PS PS PS | P8 
1906 | 760027 | 123 837| 41112 | 801139| g9517 
1905 | 672943 | 116038 | 38679 | 71162 78367 
1904 | 595 746| 112528 37509 | 633 255| 5] 093 
1903 | 516682| 106652| 35550 | 552232| 47195 
1902 | 470854| 102551 | 34183 | 505037| „org 
1901 | 394657 | 96304 32101 426758 z9 661 
1900 | 318979 | 84355 28118 | 347097 53643 
1899 | 258511 | 74831 | 24943 | 283 454 Be 
1898 | 201396 | 57330 19110 | 220506 | „191 
1897 | 149096 | 42839 | 14279 163375 97854 
1896 | 124566 , 32866 | 10955 , 135521 | 


1895 Angaben für 1895 nicht erhältlich. 
1894 | 84598 16866 5622 90220 


| ) 520 
1893 | 66528 9517| 3172, 69700. "or, 
1892 | 55396| 13691; 4563 | 59 on DER 
1891 | 39610| 9879 3293 | 42903 


Wert ist in der dritten Rubrik der Tabelle 
angegeben, und die vierte Rubrik gibt die 
Summe der Rubrik 1 und 3 an, während in 
der nächsten Spalte die Differenzen zwi- 
schen den einzelnen Jahrgängen angegeben 
sind. Diese Werte stellen also die Anzahl 
Pferdestärken dar, die in der Zwischenzeit 


zur Aufstellung gelangt sind. Aus der 
Abb. 1, in der die Resultate der letzten 
PS 
100000 


1893/96 


p 


SNENNANEERERSENN 

I SZ 

DE DE HE HE EEE BE Dun 

FFESEERRFENGE 
1117 


nähernd 5,1 Mill. PS zur Erzeugung von Elek- 


trizität Verwendung finden. Daraus ersieht 
man, daß die Einzelanlagen heute un- 


gefähr eine 
Leistungsfähigkeit 
zentralen Anlagen. 


sechsmal so große 
haben wie die 


Herr Schäfer hat nun auf Grund 


der mangelhaften Statistik und unter mög- 
lichst günstigen Verhältnissen für Gas her- 
ausgerechnet, daß heute mindestens zehn- 
mal so viel Energie in Form von Gas, wie 
in Form von Elektrizität verteilt wird, wo- 
bei er die Einzelanlagen gleich den Zen- 
tralanlagen gesetzt hatte. Da erstere aber 
eine sechsmal so große Leistungsfähigkeit 
haben, so ist die Schätzung von Schäfer 
also mindestens im Verhältnis 1:3 falsch. 
Nun ist aber noch zu berücksichtigen, 
daß die Einzelanlagen, die in der Haupt- 
sache nach industrielle Anlagen sind, 
eine sehr erheblich höhere Benutzungs- 
dauer haben, wie die Anschlüsse an Zen- 
tralen. Auch hier sind von Schäfer: für 
Gas wiederum sehr günstige, für die Elek- 
trizität sehr ungünstige Unterlagen ver- 
wendet worden. Er behauptet, daß die Be- 
nutzungsdauer bei Gaszentralen meist über 
500, oft bis 600 Stunden, bei elektrischen 
Zentralen meist nur zwischen 300 bis 400 
Stunden beträgt. Letztere Zahl ist falsch, 
denn es beträgt heut bei den bedeutenderen 
Elektrizitätswerken die Benutzungsdauer ca. 
500 bis 600 Stunden. Ganz erheblich höhere 
Werte sind aber bei industriellen Anlagen 
vorhanden, da ja dort nur die durchaus not- 
wendigen Lampen installiert werden und 
da die Motoren, namentlich die der Groß- 
industrie, ganz erheblich mehr Betriebs- 
stunden besitzen, wie die an Elektrizitäts- 


8 9 70 71 2 B A 75 
1905/06 


Jährliche Zunahme der Dampfkraft zur Erzeugung elektrischen Stromes. 
Abb. 1. 


Rubrik aufgetragen sind, sieht man, daß 
eine ziemlich gleichmäßige Entwicklung 
stattgefunden hat. Man kann also wohl an- 
nehmen, daß auch die richtigen Werte 
sich ähnlich verhalten werden, sodaß man 
aus der nun für das Jahr 1906 ermittelten 
Zahl der zur Aufstellung gelangten Strom- 
erzeuger auf die insgesamt vorhandene Zahl 
ziemlich genau schließen kann. 

Danach würde man zu dem Resultat 
kommen, daß am 1. IV. 1906 ca. 4800 000 
durch Dampf erzeugte Pferdekräfte zur 
Herstellung von elektrischem Strom ver- 
wendet werden. Setzt man für Wasser 
und Gas zusammen 25 °/, hiervon ein, 
so ergibt sich, daß augenblicklich 
schätzungsweise rund 6 Mill. PS in Elektri- 
zität umgesetzt werden. Nach der letzten 
Statistik der in Deutschland im Betrieb be- 
findliehen Elektrizitätswerke ergibt sich, 
daß in diesen ca. 900000 PS verbraucht 
werden, sodaß also in Einzelanlagen an- 


werke angeschlossenen. Man kann bei den 
Einzelanlagen im Mittel mit mindestens 
1500 Stunden rechnen. Damit wird aber 
die von den elektrischen Anlagen abge- 
gebene Arbeit annähernd gleich groß oder 
sogar noch etwas größer wie die der Gas- 
anlagen. 

Da oben auch gezeigt worden ist, daß 
die Wärmemenge durchaus keinen richtigen 
Maßstab bildet und ein darauf begründeter 
Vergleich eben lediglich im Interesse des 
Gases liegt, so kann man wohl heute schon 
sagen, daß bei vorurteilslosem Vergleich die 
Anwendung der Elektrizität diejenige des 
Gases schon erheblich überflügelt hat, und 
daß in wenigen Jahren das Gas von der 
Elektrizität weit übertroffen sein wird, 
denn die Zunahme, die Schäfer bei Gas 
als erheblich größer wie bei Elektrizität 
angibt, ist in Wirklichkeit kleiner, da eben 
dieEinzelanlagen sechsmalsoviel ausmachen, 
wie sie Schäfer eingeschätzt hat. 


1907. Heft 21. 


Daß die Zahlen, die Schäfer benutzt 


hat, fehlerhaft sein mußten, geht auch auf an- 
derem Wege leicht hervor. Herr Schäfer 
meint, die Zahl der neuen elektrischen Zen- 
tralen ist seit 1900 ständig zurückgegangen 
und zwar von 144 auf 40 jährlich. Hier 
bezieht er sich auf die Statistik in der 
„ETZ“ 1906, S. 188, Tabelle V. Nun ist 
leider die Statistik in den letzten Jahren 
bezüglich der neu hinzugekommenen Werke 
nicht besonders genau bearbeitet worden. 
Bei diesen, 
nämlich bedeutende Schwierigkeiten bei 
der Ermittlung zu überwinden. Die letzt- 
jährige 
in der „ETZ“ 1907, S. 363 ff. abgedruckt 
wurde, ist nun nach dieser Richtung hin 
erheblich besser 
Es zeigt sich daraus, 
gang der Zahl der jährlich hinzukommen- 


meist kleinen Werken sind 


Bearbeitung der Statistik, die 


durchgeführt worden. 


daß ein Rück- 


den neuen Zentralen nicht mehr vorhanden 


ist, sondern, wie auf S. 422, Tabelle V], an- 


gegeben ist, werden jährlich ca. 100 neue 


Elektrizitätswerke errichtet. Nach Angabe 
von Schäfer werden aber nur zwischen 70 
und 80 neue Gasanstalten jährlich erbaut; 


also auch hierin hat die Elektrizität das 
Gas erheblich überflügelt. 

Herr Schäfer hat nun in seiner Arbeit 
gezeigt, daß die industriellen Anlagen in 
bezug auf Leistung annähernd den Zen- 
tralen gleichwertig sind. Hat nun Herr 
Schäfer auch geglaubt, daß die deutsche 
Elektrotechnik, die augenblicklich ca. 100 000 
Arbeiter beschäftigt, darin ihre genügende 
Betätigung findet, daß sie 30 bis 40 neue 
Zentralen und diesen Werken in bezug 
auf Leistung gleichwertige Einzelanlagen 
herstellt? Bekanntlich ist der Export der 
deutschen elektrotechnischen Industrie nicht 
sehr erheblich, sodaß also der bedeu- 
tendste Teil der 100000 Arbeiter in dem 
Bau von ca. 35 kleinen Elektrizitätswerken 
und der entsprechenden Zahl von Einzel- 
anlagen gleicher Leistungsfähigkeit ihre 
Betätigung finden sollten! 

Die Arbeit des Herrn Schäfer bat 
aber das Gute, daß dadurch einmal Zahlen 
geschaffen worden sind, die nunmehr einen 
Vergleich ermöglichen, und wäre es sebr 
zu wünschen, wenn diese Zahlen laufend 
weiter ermittelt würden. Ich möchte daher 
den Vorschlag machen, daß alle Firmen 
mir jährlich die gleichen Zahlen, wie oben 
erwähnt, am Jahresschluß mitteilen, damit 
auf diese Weise laufend eine Statistik der 
zur Erzeugung von Elektrizität verwandten 
Arbeit geführt wird, solange nicht die amt- 
liche Statistik umgestaltet worden ist. 


Zusammenfassung. 


l- Die Elektrizität wird als Energie -Ver 
teilungsmittel heute mindestens ebenso viel 
verwendet, wie das schon seit 70 Jahren be- 
nutzte Gas. 

2. Es werden zur Zeit pro Jahr Maschinen 


mit einer Leistung von ca. 750000 PS zur Er- 


zeugung von elektrischem Strom aufgestellt. 

3. Die Leistungsfähigkeit der vorhandenen 
Anlagen zur Erzeugung von Elektrizität beträgt 
zur Zeit ca. 6 Mill. PS. 

4. Die Leistungsfähigkeit der Einzelanlagen 
zur Erzeugung von Elektrizität ist heute ca. 
sechsmal so groß wie die der Anlagen zur zen- 
tralen Versorgung von Städten und Ortschaften. 

5. Die von dem Königl. Statistischen Landes- 
amt zu Berlin herausgegebene Statistik über 
„Damgfkraft zur Erzeugung von elektrischen 
Strom® ist falsch; sie enthält nur den ca. AB" 
Teil der wirklich vorhandenen Werte. 

6. Auch die vom Königl. Statistischen Landes- 
amt zu Berlin herausgegebene Statistik, be- 
treffend „Pferdestärken der Dampfmaschinen , 
soweit sie die feststehenden Dampfmaschinen 
betrifft!), ist gleichfalls sehr unvollständig: 
wie weit dieselbe von der Wirklichkeit ab- 


1) Siehe Rubrik Nr. 2, 8.99, des Statistischen Jahr 
buches für den Preußischen Staat. 


e r- 


rR PNZ iig 


= 


-yugan 


zvaru 


in 


98. Mai 1907. 


—— m 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 21. 


687 


weicht, kann nicht genau angegeben werden, 
doch dürfte dieselbe auch weniger wie die 
Hälfte der wirklich vorhandenen Werte ent- 
halten. 


Kritische Betrachtungen und Ergänzungen 
zur Theorie des Ferromagnetismus. 


Von R. Gans, Tübingen.!) 


1. Einleitung. 
In den letzten Jahren sind, besonders 
durch die Bemühungen der Physikalisch- 
Technischen Reichsanstalt, eine Menge 
Untersuchungen über die magnetischen 
Eigenschaften verschiedener Stahl- und 
Eisensorten angestellt worden. Man hat 
den Einfluß der äußeren Form, der meche- 
nischen Behandlung, der chemischen Zu- 
sammensetzung studiert. Der große Wert 
dieser Arbeiten ist wohl über jeden Zweifel 
erhaben, denn die Entwicklung der Elektro- 
technik ist nicht zum kleinsten Teile von 
der Kenntnis der Ferromagnetika abhängig, 
eine genaue Vorausberechnung von Ma- 
schinen verlangt erstens eine richtige 
Theorie des Elektromagnetismus und zwei- 
tens ein umfassendes Zahlenmaterial der 
einschlägigen Größen. | 
Die Schwierigkeiten, welche sich der 
Erforschung der magnetischen Vorgänge 
in Eisen und Stahl darbieten, haben ihren 
Hauptgrund in dem Auftreten der Hyste- 
rese. Die Hysterese ist schuld daran, daß 
man nicht für ganz bestimmte Feldstärken 
eindeutig die magnetischen Größen defi- 
nieren kann, und damit hängt eng das Ver- 
sagen der Maxwellschen Theorie bei vielen 
technischen Problemen zusammen, aus der 
man die elektromagnetischen Erscheinungen 
sollte vorausberechnen können. 
Die einzige allgemeingültige Folgerung 
aus der Maxwellschen Theorie ist das von 
Warburg?) gefundene äußerst wichtige 
Gesetz, daß die Energievergeudung bei 
einem vollständigen magnetischen Zyklus 
proportional der Fläche der Hoysterese- 
schleife ist. 
Wären wir im Besitze einer Gleichung 
der Magnetisierungskurve, so würden wir 
die Erscheinungen viel besser beherrschen; 
das hat man eingesehen und versucht, 
teils rein empirisch, teils auf Grund irgend 
welcher hypothetischer Vorstellungen eine 
solche Gleichung aufzustellen. Diese Ver- 
suche sind alle mehr oder weniger als 
mißglückt zu bezeichnen, und ich ver- 
mute fast, daß sie auch heute noch miß- 
glücken würden, wo das Beobachtungs- 
material unvergleichlich viel größer und 
zuverlässiger ist. Der Grund hierfür 
liegt vielleicht darin, daß die Messungs- 
zahlen, welche heutzutage vorliegen, ge- 
wonnen sind im Hinblick auf die unmittel- 
bare technische Anwendbarkeit, während 
es doch keineswegs gesagt ist, daß gerade 
zwischen diesen Größen einfache physi- 
kalische Beziehungen bestehen. So ist 
der Physiker berechtigt, einmal die 
handgreiflichen Bedürfnisse der Technik 
außer acht zu lassen und zu versuchen, 
ob nicht auf anderem Wege einfachere 
Verhältnisse zu finden sind. Dabei darf er 
A ruhig andere Definitionen und Auf- 
sungen einführen, als sie in der Technik 
üblich sind, wenn es ihn nur auf seinem 
à ege vorwärts führt. Daß dadurch auch 
er Technik wieder genützt wird, ist selbst- 
verständlich. 
Die wesentliche Vorbedingung für eine 
2 ıuchbare Theorie ist eine scharfe Defi- 
u der benutzten Größen und, damit 


nn 


bra 


trotschnischen, vage n der nächsten Sitzung des Elek- 
am 28. V. 1907 gehalten werden soll. 
JE Warbur €, Ann. d. Phys. CHom. (8). 18. 1881. 8. 140. 


zusammenhängend, die richtige und zweck- 
mäßige Messung derselben. Wir werden im 
folgenden sehen, daß hier vielleicht noch 
manchmal zu bessern ist, und daß die mag- 


netischen Messungen auf Grund anderer 


Fragestellungen modifiziert werden können. 


2. Magnetostatik. 


Durch die Entdeckung der Beziehungen 
zwischen elektrischen und magnetischen 
Erscheinungen ist die Magnetostatik stark 
in den Hintergrund gedrängt worden, sodaß 
es heutzutage überhaupt keine moderne 
Theorie der permanenten Magnete gäbe, 
hätte nicht Cohn in seinem Werke „Das 
elektromagnetische Feld“ kritisch das 
Wahre vom Falschen getrennt und auch 
auf diesem Gebiete Ordnung geschaffen. 
Seine Darstellung hat noch nicht die ge- 
bührende Beachtung gefunden. Nun ist 
der permanente Magnet heutzutage wieder 
für Meßinstrumente usw. mehr zu Ehren 
gekommen, anderseits liegen die theoreti- 
schen und zahlenmäßigen Verhältnisse in 
der Magnetostatik überraschend einfach, 
wie ich zeigen werde, sodaß es sich lohnt, 
zunächst einmal diese Vorgänge eingehend 
zu betrachten. 

Bereits in der ganz grundlegenden 
Frage, ob es wahren Magnetismus gibt, ist 
man verschiedener Ansicht. Als man mag- 
netische Erscheinungen entdeckt hatte, 
nahm man zunächst ein spezifisch magne- 
tisches Agens „Magnetismus“ oder „magne- 
tische Menge“ an; auf diesem Standpunkt 
stand Coulomb, als er sein berühmtes 
Kraftgesetz formulierte, und Gauß, als er 
dasselbe zur Messung magnetischer Momente 
von Stabmagneten und der Horizontalinten- 
sität der Erdkraft nach absolutem Maß an- 
wandte. Daß tiberhaupt die Möglichkeit 
vorlag, wahren Magnetismus zu leugnen, 
erklärt sich aus der Entdeckung der mag- 
netischen Wirkung elektrischer Ströme; 
die Molekularmagnete wurden durch Am- 
peresche Molekularströme ersetzt. Beson- 
ders günstig für die Annahme der Nicht- 
existenz wahrer magnetischer Mengen war 
die experimentell beobachtete Tatsache, 
daß auch in dem kleinsten Teile eines zer- 
brochenen Magneten ebensoviel positiver 
wie negativer Magnetismus sitzt oder, anders 
ausgedrückt, daß die Summe der magneti- 
schen Mengen null ist. 

Drude!) sucht sogar den Beweis zu 
bringen, daß es keinen wahren Magnetismus 
gibt. Sein Beweis ist aber nur ein Schein- 
beweis. Er schließt so: „Bringt man ein 
Stück unmagnetischen Stahl in die Nähe 
eines Magneten, so entsteht induzierter 
Magnetismus; entfernt man das Stahlstück 
wieder, so bleibt in ihm Magnetismus zurück. 
Da nun der Kraftlinienverlauf im Innern 
des Magneten (wie wir unten sehen werden) 
ein anderer sein muß bei permanentem wie 
bei induziertem Magnetismus, so kann man 
folgern, daß es nur induzierten Magnetismus 
gibt (trotzdem man über den Kraftlinien- 
verlauf im Innern nichts weiß), da sich kein 
Zeitpunkt bei dem beschriebenen Prozeß 
angeben läßt, in welchem der Kraftlinien- 
verlauf des induzierten Magnetismus in den 
des permanenten sprunghaft sich umwandeln 
könnte.“ Drude hätte sagen müssen: „Da 
kein Zeitpunkt für eine solche sprunghafte 
Änderung angebbar ist, so muß am Schluß 
entweder kein wahrer Magnetismus vor- 
handen sein — nämlich wenn vor dem Ent- 
fernen keiner da war — oder falls am Schluß 
wahrer Magnetismus da ist, so wird auch 
beim Beginn des Entfernens außer dem ìn- 
duzierten wahrer Magnetismus vorhanden ge- 
wesen sein.“ Das geschilderte Experiment 
lehrt also garnichts. 


1 P. Drude, „Physik dea Äthers“ 8. 52, Stuttgart 18%. 


Wir werden sehen, daß für die Feld 
darstellung der Streit ein reines Spiel mit 
Worten ist, daß aber schon die Kräfte, welche 
Magnete aufeinander ausüben, sich viel ein- 
facher und einheitlicher darstellen lassen, 
wenn man die Existenz von wahrem Mag- 
netismus annimmt. 

Ganz eng hängt hiermit die Frage zu- 
sammen: Was bleibt in einem permanenten 
Magneten konstant? Diese Frage kann nur 
so gemeint sein: Was bleibt konstant bei 
einem Magneten, den man in verschieden 
starke Felder anderer Magnete bringt? oder 
was bleibt konstant, wenn man zwei Huf- 
eisenmagnete zu einem geschlitzten Kreise 
vereinigt (Abb. 2) und die Schlitzweite va- 
riiert? In einer aus- 

gedehnten Diskus- 
sion!) in der „ETZ“ 
wurde teils behauptet, 
die Kraftlinienzahl im 
Schlitz sei es, teils 

die magnetomoto- 
rische Kraft des 
Kreises. Für keine 
der beiden Behaup- 
tungen wurdenstrenge 
- Beweise erbracht. 

Nehmen wir an,?) es gäbe wahren Mag- 
netismus, so sitzt dieser auf den Stirn- 
flächen der Hufeisenmagnete. Von der 
Menge + m entspringen 47 m Kraftlinien, 
die bei der Menge — m münden. Diese 
laufen zum Teil durch den Schlitz, zum 
Teil rückwärts durch das Ferromagnetikum 
zu den negativen Mengen am anderen Pol 
(Abb. 3). 


Abb. 2. 


Abb. 8. 


Die Kraftlinien müssen also im Innern 
des Stahls entgegengesetzt laufen wie im 
Schlitz. 

Ferner wollen wir in permanenten Mag- 
neten die wahre Magnetisierung M, welche 
in ihm konstant bleibt, definieren. Es soll 
an der Menge —1 eine N -Linie ent- 
springen, und an der Menge +1 münden, 
also entgegengesetzt laufen wie 9 im Innern. 
Außerhalb eines Magneten soll M =O sein. 
Es muß nun die Kraftliniendichte u $ 
an einer Stirnfläche sich sprungweise ändern, 
da ja auf der Flächeneinheit die Menge M 
sitzen soll, also gilt, wenn wir einen be- 
stimmten Umlaufssinn als den positiven 


wählen, 
Bd — pi Hi =4n NM xa w 


wo sich die Indexe a und i auf das Äußere 
(Schlitz) und Innere des Ferromagnetikums 
beziehen. Da aber ua =1 ist, so können wir 


schreiben 
pitin M=Ha —.. (la 


indem wir anstatt u; einfach # setzen. Diese 
durch (la) dargestellte Größe nennt man 
Erregung (Induktion) B. Es ist also 


B=uH +4nM ut ar E 7 


1 “ 1901, 8. 234; 1904 8. 118, 909. 
a oso. H. Weichsel, „ETZ" 1904, 
"SUR Hiecke. ETZ 1904, 8. %,20%. M.Korndörfer, 
«1904. 8. 101. EL Eichel, Diss., Halle 1908. 
a R. Gans und R. H. Weber Ann. d. Phys. 
2 1 


528 


Da in Luft u =1, M=0 ist, so gilt dort 
8-9, das heißt, Induktion und Feldstärke 
sind dort identisch. Enthält das Eisen 
keinen wahren Magnetismus, so ist M=0 


und 
B=upD 


nach dieser Theorie gilt also die Beziehung 
(2a) nicht allgemein, sondern nur in tem- 
porär, aber nicht in permanent magne- 
tisierten Materialien. | 

Ferner hat die magnetische Feldstärke 
überall ein eindeutiges Potential, oder, 
anders ausgedrückt, die Arbeit, die man 
leistet, wenn man einen Einheitspol auf 
irgend einer geschlossenen Kurve herum- 
führt, ist null. Diese Arbeit schreibt sich 


Hli+Dala=0. aaa, (3 


wenn I; und la die Längen der Kraftlinien- 
wege im Innern resp. im Schlitz bedeuten. 
Aus (3) folgt schon, daß Q: und Ha ent- 
gegengesetzt gerichtet sind. Aus (la) und 
(3) läßt sich i eliminieren, und man be- 
kommt 


(2a 


Aan M _ánMi 


Da = n Trab S . . (4 
T 
und nach (8) 
AnD la i 
DS ukpa ° G 


Multipliziert man mit dem Querschnitt q, 
so ergibt sich der Kraftlinienfluß 


 AAMılu _ An Miu 


STRICT 7, | la ~ wFs e 
a 4 
Diese Formel ist ganz analog der des 


A 
ist 


elektromagnetischen Kreises. 47r 


die magnetomotorische Kraft (abgekürzt: 
MMK). Im Nenner steht der innere und 
a 


äußere Widerstand “ und v2 


also, wenn wirklich M konstant ist und 
auch # sich nicht ändert, der Kraftlinienfluß 
zunehmen, wenn man den Schlitz in Abb.2 
enger macht, abnehmen, wenn man die Mag- 
nete auseinanderzieht. 

Falls u konstant bleibt, ist die Konstanz 
des wahren Magnetismus gleichbedeutend 
mit der Konstanz der MMK. 

Die technische Theorie, in der ich zum 
Unterschied die Feldstärke im Innern mit 
einem Strich versehen werde, setzt immer an 


BERND rn 


In (6) ist ausgedrückt, daß 9:' und Da 
dieselbe Richtung haben, und daß u ' in 
geschlossenen Bahnen verläuft ohne Anfang 
und Ende, daß es also keinen wahren Mag- 
netismus gibt. Dann müßte die technische 
Theorie aber im Innern von Magneten eine 
$ 
eingeprägte MMK 47 ERa 


Es muß 


annehmen, s830- 


daß, wenn ein Einheitspol auf einer ge- 
schlossenen Kurve, die einen Magneten 
schneidet, herumgeführt wird, eine Arbeit 


Dit Dalo=dm h ER: 


geleistet wird. 

Aus (6) und (7) folgt wieder für © die 
Gl. (5). 

Wir sehen also, daß diese beiden Theo- 
rien dasselbe Resultat für die Felddarstellung 
ergeben. 

Vergleichen wir (6) mit (2) und (7) mit 
(3), so folgt, daß die in den beiden Theorien 
definierten Feldstärken 9 und 9' in der 
Beziehung stehen 

M 


la 2 4 — . (8 
DDr ( 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 21. 


während a natürlich nach beiden Theorien 
gleich ist. Nur im Innern von Magneten, 
wo wir keine Messungen machen können, 
unterscheiden sich die Definitionen der 
Feldstärken; daher kommt es, daß man in 
der Quellentheorie (so nenne ich die Theorie 
des wahren Magnetismus) sagt, „SD ist an 
bestimmten Raumstellen unstetig, während 
der Techniker sagt, u Ö' ist überall stetig. 
Je nachdem man u oder uS' als Kraft- 
liniendichte definiert, wird man sagen: Es 
gibt resp. es gibt keinen wahren Magnetis- 
mus. Die Induktion B=uH+47N=uN 
ist nach beiden Theorien überall stetig. 
Die Gl. (2) und (8) sind die Grundlage der 
Quellentheorie, (6) und (7) die der von mir 
sogenannten Wirbeltheorie; in beiden haben 
u und M dieselbe Bedeutung. Die Technik 
pflegt eine dritte Theorie zu benutzen, in- 
dem sie Gl. (3) aus der Quellentheorie und 
Gl. (6) aus der Wirbeltheorie kombiniert. 
Dadurch wird ein ganz anderes œ definiert. 


Herr Kempken!) hat auf meine Ver- 


anlassung die Richtigkeit der Formel (5) 
experimentell geprüft, 
indem er bei verschie- 
denen Sehlitzweiten eine 
flache Induktionsspule 5S, 
die mit einem ballisti- 
schen Galvanometer @ 
verbunden war, plötzlich 
aus dem Schlitz fallen 
ließ (Abb. 4). 
innere Widerstand und 
die MMK konstant sind, 
mußte er finden, daß die Ausschläge e des 


Da der lig 
Abb. 4. 


Galvanometers sich nach der Formel 
RRE < 
ie a + la 


berechnen lassen, wo O und a konstant 
sind. Ich gebe zum Beweise der Richtig- 
keit der Formel (5) eine Tabelle.) ever. folgt 


aus der Gleichung 
16 566 


(9 


Ra r 


23. Mai 1907. 


zu setzen und M' kurz M f | 
nennen. agnetisierung zu 


Anstatt (10) kann man auch schreiben 
B=-H+W)HHIRM-HHUnRHM 0 


=l a 
wos Ë 5% Suszeptibilität heißt, z$ 
heißt die induzierte Magnetisierung, 
Der Techniker setzt 
M=xH . (12 


und hat aus (11) 
B=-H+4Ana29.... (l 


er kennt also nur induzierte Magnetisie- 
rung, wir dagegen zerlegen in der Quellen- 
theorie die freie Magnetisierung x6 -+M 
in wahre und induzierte. 

Häufig findet man die Behauptung!) daß 
in permanenten Magneten die freie Magne- 
tisierung konstant ist. Das wäre nur rich- 
tig, wenn.die Permeabilität des Magneten 1 
wäre. Genähert ist zwar die Konstanz der 
freien Magnetisierung bei den magneto- 
metrischen Messungen richtig, die durch 
Gauß zur Bestimmung der Horizontalinten- 
sität ausgebildet sind. Aber das liegt nicht 
an den Werten der Permeabilität, sondern nur 
an der speziellen Versuchsanordnung, weil 
hier im Innern eines Magneten durch die 
fremden Magneten und die Erdkraft nur 
sehr wenig Magnetismus gegenüber dem 
wahren induziert wird, aber merklich ist 
der induzierte Magnetismus doch, und er 
ist auch bei absoluten Messungen von 
F. Kohlrausch, H. Sack und E. Dorn‘) 
berücksichtigt worden. Dagegen würde in 
dem heutzutage ebenso wichtigen Falle des 
geschlitzten permanent magnetischen Kreises 
dle Annahme u= 1 zu ganz falschen Resul- 
taten führen. 

Gerade die besondere Beachtung, die 
man der magnetometrischen Methode bei 


eber. = F la ` (9' | permanenten Magneten geschenkt hat, ist 
e der Grund gewesen, daß die wahren Ver- 
E E A hältnisse so lange unerkanne geblieben sind. 
la ĉbeob | Cher nenin 
SAN M 3. Magnetische Pole. 
| | Bei der magnetometrischen Methode 
1,75 + 0,00 861,6 | 3625 | — 08 faßt man den Magneten häufig so auf, als 
0,04 834,2 | 833,3 | +0,3 wenn er von zwei magnetischen Mengen 
0,08 309,2 308,5 | +03 + m gebildet wäre, die sich in zwei „Polen“ 
012 | 2871 | 2871 | 00 | vom Abstand l befinden. Da mit dem Be- 
0,16 268,5 268,5 | 0,0 griff „Pole“ ein sehr weitgehender Mißbrauch 
0,20 m | m | 0,0 getrieben wird, der selbst die Genauigkeit 
? 
0,24 237,7 237,7 0,0 der Resultate beeinträchtigt, so soll hier 
0,28 224,3 224,7 | —02 auf die Definition des Begriffes genauer 
0,32 213,3 213,2 0,0 KA 
) gegangen werden. 
0,36 201,7 202,8 — 0, a) Fernwirkung eines Magneten’) 
0,40 192,7 193,3 — 0,8 Tatsächlich ist der Magnetismus räumlich 
0,44 184,5 184,7 =A im Magneten verteilt, Wir nehmen der Ein- 
0,48 177,3 176,8 +0,3 fachheit halber an, der Magnet sei sehr dünn 
0,52 170,0 169,6 +0,3 und so magnetisiert, daß die Verteilung bis 
0,56 163,7 162,9 +0,5 aufs Vorzeichen dieselbe ist in zwei Quer- 
0,60 157,8 156,8 +0,6 schnitten, die von den Enden ‘gleich weit 
0,04 152,5 151,0 +10 entfernt sind. 
0,68 147,0 145,7 . +10 
0,72 142,2 140,8 + 1,0 4 P 
0,76 137,5 136,2 +1,0 Be. 
0,80 134,0 131,8 AR 
0,84 129,9 127,7 +17 Z 
0,88 126,8 123,9 +2,2 Abb. 5. 
0,92 124,8 121,4 +32 
Fragen wir nach dem Magnetfeld ım 
Während wir Punkte P in erster Hauptlage (Abb. d),. 80 
ergibt sich nach dem Coulombschen Gesetz 
B=uH+AnM. (10 | 


schreiben und WM die wahre Magnetisierung 
der technischen 


nennen, pflegt man in 
Theorie auch 


BA B=H'+4nM 


') Diss. Tübingen 1%6 und Ann. d. 
S. 1017, 1906. Vor ihm hat Schön R. H. Werge Fer? 2 


Phys., Bd. 16, 8. 178, 1906, aber in weniger ausgedehntem 


Maße ‚die Frage behandelt. 
)} EKempken, am angegebenen Ort Tabelle 5. 


(11 


M M 


(7 Ze) 


; (14 


5= 


— 


) Vgl z. B. M. Abraham und A. Föppl, Theorie 
der Elektrizität. 2. Aufl, Bd. 1, 8. 874. . 
2 F.Kohlrausch, Wied. Ann. Bd. 22. 8. AMIES 
H. Back. Wied Ann. Bd. 2 5 BEE 
Er . . è A . é e, z 
) Vegl E Rieckz, Ann. Phys. Chem. (2) Bd. 19 
1878, 8. 62: (9), Bd. 8, 1879, 8. 29, 3 


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B 2 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 21. 


529 


23. Mai 1907. 
A [mm Zzm—m—+2——m—Z—————nnnRTnTa 


Die Summation ist über alle Massen- 
punkte des Magneten zu erstrecken. Die 
Entwicklung dieses Ausdruckes nach Po- 


es mit einem Magneten vom Moment 


Sml= f Mas 
tenzen von > ergibt 


führen in die Spule 
3.mlann= | MdSinn. 


. (15 


XML ZMD 2 ML’ 
0=27 p tm Ri 
Bei einem bestimmten Magneten hat man 


sich die Größen Z M L, Z M L’, SML‘,.... 


als gegeben zu denken. 
Das Feld eines Polpaares m vom Ab- 


staude 2 ist 


2 
8 


die Induktion 


3 mb 5 
Q=ianMzban=-innMin gb. 


ml ml 
E a: E A 
ml 1 2 3 14 
In (1+3 m +timt) (16 


Das Feld des wirklichen Magneten und 
des gedachten Polpaares sind einander gleich 
in erster Annäherung (sehr große Entfer- 
nung), wenn die Momente gleich sind 


ZSML=ml. 


In erster Annäherung ist also nur das 
Produkt m xl des hypothetischen Polpaares 
bestimmt, die Lage der Pole selbst unbe- 
stimmt. In zweiter Annäherung muß 


als Poldistanz in Rechnung zu ziehen ist, 


selben Magneten zweimal 0,775 L und das 
dritte Mal 0,667 L ist. Da in den For- 
meln die Quadrate vorkommen, wird 
es häufig darauf ankommen, daß man 
die richtige Definition wählt. Hol- 
born!) hat experimentell gezeigt, daß im 


Falle c, tatsächlich l =y L ist, es ist aber 


ZML =ml falsch, wenn Ebeling und Schmidt?) für 
ZM L’ =m l’ die Fernwirkung eines Ellipsoids SL an- 
sein, oder durch Division und Radizierung | statt 0,775 L als Polabstand in Rechnung 
i ziehen. Kohlrausch’) hat experimentell 
; SMI ye ML) bewiesen, daß bei Fernwirkung die Pol- 

=ý SsyLr, : MSY Sys 
ML ZME’ distanz bei Stabmagneten el ist; ohne 


weiteres ist man also wegen b berechtigt, 
dieselbe Länge als Polabstand einzuführen, 
wenn es sich um Kraftwirkungen auf einen 
Magneten handelt. 


d. h. in zweiter Annäherung ist die Lage 
der Pole und die in ihnen befindliche Menge 
m bestimmt, in noch höherer Annäherung 
sind die Pole überbestimmt; man Kann dann 
nicht mehr von ihnen reden. 

Haben wir es mit einem gleichförmig 
magnmetisierten verlängerten Rotationsellip- 
soid von der Länge L, dem Volumen § und 
der Magnetisierung M zu tun, so ist das 
Feld in erster Hauptlage 


MS 3 L? 9 Lt a 
psp (tiom tireto) 0 


wie cine diesbezügliche Rechnung zeigt. 
Die Pole für die Fernwirkung ergeben sich 
also durch Vergleich von (17) mit (16) 


4. Die Permeabilität permanenter 
Magnete. 


Um einen permanent magnetischen Kreis 
vollständig zu definieren, muß die Permea- 
bilität des Magneten bekannt sein. Diese ließe 
sich nach dem Schema Abb. 4 (S. 528) bestim- 
men. Im Schlitz eines permanent magneti- 
schen Kreises, dessen Schlitzlänge la wir 
gegen l; der Einfachheit halber als unend- 
lich klein ansehen wollen, damit wir die 
Entmagnetisierung nicht mit zu berücksich- 
tigen brauchen, befinde sich eine Spule, die 


3 L= lp mit einem ballistischen Galvanometer ver- 

10° — 2 bunden ist. Läßt man sie aus dem Bereich 

DR der Kraftlinien herausfallen, so mißt man 9. 

oder l = 0,175 L. Schaltet man einen sehr schwachen Strom 


di in die Windungen, welche das Toroid 
umgeben, so ändert man das Feld $ um 
4na ndi, dadurch wird sich auch B ändern 
und infolgedessen ein Galvanometeraus- 
schlag erfolgen, wenn die Meßspule beim 
Ein- oder Ausschalten des Stroms sich im 


Der relative Fehler, den man begeht, 
wenn man anstatt der gleichförmigen Mag- 
4 


hetisierung Pole annimmt, ist 0,013 Zi 


b)Drehmomentaufeinen Magneten. 
Aus dem Reaktionsprinzip folgt, daß hei 
den Kräften, welche auf einen Magneten 
durch entfernte Magneten ausgeübt werden, 
derselbe Polabstand in Betracht kommt, wie 
der fragliche Magnet hat, wenn er selbst in 
die Ferne wirkt. 

‚ €) Induktion eines Magneten in 
einer langen Spule: Schafft man aus 
anendlicher Entfernung einen Pol + m in 
eine Spule mit n Windungen pro cm, 80 
werde hierbei die magnetische Induktion Q 
hervorgerufen. Würde man einen Pol — m 
bis an dieselbe Stelle schaffen, so würde 
dadurch die Induktion — Q, also zusammen 
null erzeugt. Schafft man aber — m nur so 
weit hinein, daß es noch ? cm von + m ent- 
fernt bleibt, so würde hierbei die Induktion 
-Q-+4rmnlsein oder zusammen Ag mnl 
beim Hineinschaffen des Polpaares + m vom 
Abstande l denn beim Vorwärtsbewegen 
der Menge — m um die Strecke ! werden 


d 
Schlitz befindet. Wir messen also 15 Sor- 


gen wir dafür, daß die permanente Magnetisie- 
rung und damit $ oder H immer andere Werte 


d 
hat, so bestimmen wir 2 als Funktion von 


B. Nach der Wirbeltheorie findet man in 
genau derselben Weise u als Funktion von’; 
natürlich ist der so gefundene Wert von u 
derselbe wie der nach der Quellentheorie 
gefundene, während die nach der tech- 
nischen Theorie berechneten u-Werte davon 
völlig verschieden sind. Es stellt sich her- 
aus, daß es wichtig ist, vor den Permea- 
bilitätsmessungen einen schwachen Strom 
durch die Spule zu schicken, in welcher der 
Magnet sich befindet und diesen ein paar- 
~ L-Holborn Ber. Berl. Ak. 1898, A. ı 


59. 
3 A. Ebeling und E. Schmidt, „ETZ“ 1897, S. 208, 
3) F. Kohlrausch, Lehrbuch der pa schen Eby: 


ik, 9. Aufl. Berlin und Leipzig 1901, 8. 821 und 8. 


— 4n mln Kraftlinien geschnitten. Hat man 


zu tun, wo dg das Volumenelement des 
Magneten ist, so ist die Induktion beim Ein- 


Ist der Magnet ein Kotationsellipsoid 
mit den Halbachsen a = > und b und der 
gleichförmigen Magnetisierung M, so ist 


Daraus folgt, daß hier R L = 0,667 L 


Wir haben also drei verschiedene Fälle 
angegeben, in denen der Polabstand des- 


mal zu kommutieren, dadurch werden näm- 
lich alle nicht zu großen späteren Ande- 
rungen reversibel, und man kann setzen 


B=-uHtAnM, 
wo u und WM Konstante sind. Es ist also 
u= (4 En als Funktion von 9 für perma- 


nente Magnete bestimmbar. 

Ich habe einige Messungen!) an Ro- 
tationsellipsoiden gemacht und das Re- 
sultat gefunden, daß u unabhängig von 
der Magnetisierung kontant ist. 

Wie sich durch Bestimmung von u auf 
der ganzen Magnetisierungskurve, sowohl 
auf der aufsteigenden Kommutierungskurve 
wie auf den beiden Asten der Hysterese- 
schleife, herausstellt, gilt diese Konstanz 
nicht allgemein, sondern u hat für sehr ge- 
streckte Magnetformen etwas kleinere Werte. 

Ich teile die Zahlen für ein Rotations- 
ellipsoid aus gehärtetem Remy-Stahl mit. 


a B h 
B “ld U 9 | 9 
t | 

0 48,35 | o © 0 
500 4866 | 103 3,2 
1000 48,78 20,6 6,5 
2000 48,81 | 4,1 12,9 
3000 48,81 61,5 19,4 
4000 48,73 82,0 25,8 
5000 48,66 103 32,3 
6000 48,37 123 38,8 
6300 48,11 129 40,7 


u schwankt nur um ungefähr ein Prozent. 
9: und H:' unterscheiden sich, denn aus (3) 


folgt 


l 
Di rn Da D? 
aus (6) l 
9'= ve, 
also ist 
9 = — i'u 2 


Bei den meisten Anordnungen wird 9 
viel kleiner als 9’ sein. In unserem Falle 
geht 9 bis 41, H’ bis 129 Gauß. 

Wir können also in einem permanent 
magnetischen Kreise ansetzen 


B=ZuH+4nM, 


wo M und u bei Veränderungen von 
konstante Werte haben und W für fast alle 
praktischen Bedürfnisse sogar davon un- 
abhängig ist, wie stark der Magnet mag- 
netisiert ist, 

Nun können wir das Anfangsfeld an- 
statt durch permanente Magnetisierung auch 
durch temporäre hervorrufen. In einem voll- 
ständigen Kreise ist dann 


H=4nin. 


BR Messen wir, wie sich B verändert, wenn 
i sich ein wenig verändert, so erhalten wir 


daB ; 
u= KR als Funktion von 9, da es sich 


zeigt, daß M bei kleinen Veränderungen 
von 9 konstant bleibt, wenn man wie oben 
einige Kommutierungen eineg schwachen 
Feldes hat stattfinden lassen. 

Ich fand im Ewingschen Schlußjoch für 
Remy-Stahl folgende Tabelle: i 


ro nn 


') R. Gans, Ann. d. Phys., Bd. 22, 1907, 8. 481 


u 


530 


Hätte man nach der in der Technik 
üblichen Weise w bestimmt, so würde man 
die bekannte Kurve der Abb. 6 gefunden 
haben. 

Man kann Werte 
von œ angeben, 
die ganz unab- 
hängig von der 

Vorgeschichte 
sind; vorausgesetzt 
ist nur, daß man 

einen kleinen 
Kunstgriff anwen- 
det, nämlich, daß 
man diekleineFeld- 
änderung zunächst 
ein paar mal nach 
beiden Richtungen 
erzeugt, ehe man 

mißt. Dadurch 
macht man sich 
von der Vorge- 
schichte frei. 


5. Permeabilität und Remanenz. 


Wenn die Darstellung der permanent 
magnetischen Erscheinungen, wie wir sahen, 
gut gelingt unter der Annahme wahrer 
magnetischer Mengen, wenn also in diesem 
Falle B sich zusammensetzt aus uD und 
An M, so ist es einfach konsequent, auch 
im allgemeinsten Falle, wo im Ferro- 
magnetikum durch Ströme ein Feld erzeugt 
ist, dieses aus temporärer und permanenter 
Magnetisierung aufgebaut zu betrachten. 
Es müßte also, wenn man den Strom aus- 
schaltet, das der wahren Magnetisierung 
entsprechende Feld übrig bleiben, und man 
könnte so H in seine beiden Bestandteile 


zerlegen. Dieser Versuch glückt aber nicht 


völlig, da M nicht bei so großen Variationen 


des Feldes konstant bleibt, aber wenn man 
den Strom nicht ganz ausschaltet, sondern 


nur etwas schwächt, so bleibt M Konstant, 
und man findet M und u einzeln. 


Es gelten nämlich im geschlitzten Kreise 


die Gleichungen (Z Windungszahl) 


Hl+ Hala=tniz (18 
Aus (18) folgt das Feld im Innern 
,Z l 
Qi=4niq Ge, (20 


Variiert man (19) und (20) ein wenig, 
und berücksichtigt, daß M konstant ist, so 


ergibt sich 
d u i= d Ha 


Zins 2 
dġi=zAn 7 di— 7, 49a (20 
t 


also i 
Di ri A EN aM 
du Ñi a i A A 


„p IUG 
sich - 49 


aus (19) folgt M. 


als Funktion von © bestimmen 


1) Setzt man (21) in (22) ein, so folgt 


l Deas 
diti du i=in gi? 
oder 
d.i! 1+ ta (u —1) tandi, 
RN la+ li Í 


wo 


la+ li 


n = 


ist. 


Ich hätte richtiger in meiner Arbeit Ann. d. Physik 


Bd. 22, 8. 492; 1907 
Afitu DNS tani 
an. ENE. 
e E T EN 


geschrieben. Von praktischer Redeutung ist dies nicht. 


anstatt 


(21 


(23 


Die rechten Seiten von (20) und (23) 
sind vollständig meßbare Größen, also läßt 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 21. 


Solche Messungen habe ich nach der 
magnetometrischen Methode an Rotations- 
ellipsoiden durchgeführt, und wieder ergab 
sich, daß w anfangs konstant ist, nachher 
kleiner und kleiner wird, genau wie bei 
den Messungen, die oben geschildert wur- 
den. Genauere Zahlenangaben will ich erst 
mitteilen, wenn ich mir umfassenderes Ma- 
terial mit verbesserter Versuchsanordnung 
verschafft habe. Ich habe neuerdings œ bei 
konstantem M an allen Stellen der Magneti- 
sierungskurve gemessen und finde das Dia- 


Abb, 7. 


gramm Abb. 7, aus welchem sich ergibt, 
daß u (52), keine reine Funktion von 


© ist, sondern davon abhängt, ob man sich 
auf der aufsteigendenKommutierungskurvel 
oder auf dem absteigenden Ast 2 oder dem 
aufsteigenden Ast 3 der Hystereseschleife 
befindet. 


6. Der Fehler der technischen 
Theorie. 


Nach der Quellentheorie ergibt sich das 
Feld in einem Toroid nach den Gleichungen 


Diit Da =4niz . 
B =u Hitin M= Ha. 


aus denen der Induktionsfluß © fo gt 


(24 
(25 


4n D li+4niz 
©G=Bq= BEE JOTAN 


Sw 


(261) 


Diese Gleichungen gehen stetig für 
i=0 in die des permanent magnetischen 
Kreises über, nämlich 


Qi li + Hala =0 5 (2A' 
B=uHitta M= Ha. . . (25 
M 
4N 
. (26’ 


Aus (24‘) und (25‘) folgt für permanente 
Magnete 


? 


Man erhält die größtmögliche Induk- 
tion, wenn man in der Magnetisierungs- 
kurve Abb. 8 eine Gerade 1 unter dem 
Winkel œ gegen die Ordinatenachse zeichnet, 

la 
sodaß tg «æ= 7 
du Bois und Jones?) angegeben worden ist. 

Zeichnet man ferner noch die diesem 
Werte von 9 entsprechende Gerade 2 
B=up+4tnM, welche für die reversiblen 
Anderungen, also bei konstantem M gilt, 


t) Eine genaue HOFechnäng des Widerstandes eines 
geschlitzten Kreises mit Berüc sichtigung 
wire demnächst Herr stud. Eppler in Tübingen veröffent- 
ichen. 

2?) H. du Bois und Taylor Jones, „ETZ“ 1896, 8.548. 


ist, wie dies zuerst von 


Digitized by Goo QIC 


der Streuung 


TE 
=>.. 


% 
f [3 e” 

J N hi 
“ ` . ' 
23. Mai 1907, 


deren Neigung sich als Ordinate in Abb.6 
ergibt, so stellt OB die Größe 4r M, 


AO= 
des Magneten dar. Diese ist also keines- 


4n 


die MMK der Längeneinheit 


wegs gleich der Koerzitivkraft CO, wie 
Busch!) und Benischke?) meinen. 


- 


Die Konstruktion der Linien 1 und 2 
an der Magnetisierungskurve gibt die stärkst- 
mögliche Kraftliniendichte und deren Ver- 
änderungen bei Variation des Luftschlitzes. 

Nach der technischen Theorie dagegen 
schreibt man die Gleichungen des elektro- 
magnetischen Kreises 


HH u+Dlstiniz... A 
u Di =Da . Fu (28 


während man gezwungen ist, bei permanent 
magnetischen Kreisen eine eingeprägte 
MMK einzuführen, also zu setzen 


Drut Dales tn Th a 


uDi=da » .& 


(27) und (28') gehen aber nicht stetig in 
(27) und (28) über, wenn i=(0 wird. 

Hier ist der Sprung in der technischen 
Theorie, den Drude fälschlich in der 
Quellentheorie suchte. Die von der Technik 
benutzten Gleichungen (27) und (28) sind 
mit der Maxwellschen Theorie in Wider- 
spruch, denn nach dieser dürfen für i= 
und M = 0 keine Felder existieren. Dagegen 
kann man einwenden, daß in der technischen 
Theorie u überhaupt nicht auf der Hyste- 
reseschleife definiert ist, also auch nicht für 
permanente Magnete, sondern nur auf der 
aufsteigenden Kommutierungskurve. Da 
aber die Permeabilität eine sehr anschat- 
liche Bedeutung hat und sich aus ihr die 
reversiblen Induktionsänderungen berech- 
nen, so ist ihre Definition an jeder Stelle 
der Magnetisierungskurve erwünscht, und, 
wie man aus obigem sieht, auch möglich. 

Konsequent müßte die technische Theorie 
im Sinne der Wirbeltheorie schreiben 


Di h+ Dal = A ;+4ni2 (9 
“uDi=9 . 


Das käme aber darauf hinaus, daß ein- 
fach 9’ = 9: +4 > gesetzt wäre. Doch 
läßt sich auch diese Darstellung durch 9 
aus folgendem Grunde nicht halten. 

7. Die Energie. 
Die Energie nach der Quellentheorie ist 


e 


s 


w=|;# H?d 8. Drücken wir W für einen 
8 7 ch Bu 

permanent magnetischen Kreis durch und 
M aus, so ergibt sich o ig- 
ur FR TE 2 
J g peno BETZ Bann a 
. sc * Å keti < -T 2 

lagen der Elektrotechnik, 2. Aufl. Ber in, 1907, 5 BEE a 


\ æ 


7 a A ud ee u - © 2 


= 


23. Mai 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 


1 Sastar Was (31 pD Qdla—QURQAM=dW, 


= 5% u 
Der zweite Term ist konstant. B wird 
ößer, also der erste Term kleiner, wenn 
die Schlitze enger werden infolge der An- 
ziehungskräfte.e Das muß auch so sein, 
denn bei einem in energetischer Beziehung 


bei dem zweiten: 


1 
nd Qdla=4W+a E. 


die Wärme 


vollständigen System ergeben sich die 
Kräfte durch die Abnahme der Energie daE=HaM 
bei einer von sea ANH Ione en Se Vogne in jeder Volumeneinheit des Magneten 


Ist gar keine Remanenz vorhanden, also 
M= 0, so ist 
p2 
w=] sna dg. . . . (82 


d. h. in B ausgedrückt ist die Energie von 
der Erzeugungsweise der Induktion ab- 


hängig. 
Diese Ausdrücke geben nach der Wirbel- 


Theorie 
W= -fz H?dS-+konst . (31' 


frei wird. 


stant bleibt. 


8. Ewingsche Molekulartheorie. 


oder w=; 92d8 . (32° 
je nachdem 9' durch permanente Magnete 
oder Ströme erzeugt ist. Hier: gibt also 
die auch sonst konsequente Darstellung (29) 
und (30) in 9' einen Sprung, der durch 
nichts gerechtfertigt ist. 

Die Energie drückt sich also einheitlich 
in 9, aber nicht in 9' aus. Man darf jeden- 
falls nicht, wie das häufig geschieht, auch 
für permanente Magnete die Energie durch 
(32') ausdrücken, denn dieser Ausdruck wird 
bei der Anziehung des Ankers, also einer 
von selbst eintretenden Bewegung, größer. 

Deshalb wird man wohl die jetzige tech- 
nische Darstellung am besten verlassen und 
die Gleichungen der Quellentheorie wählen 


Di u+ Dala =4niZ, 
Hitin M= Ha, 


1 


Es würde dann das so definierte u und 
M zu bestimmen sein, unter Benutzung der 
Tatsache, daß bei kleinen reversiblen Ande- 
rangen M konstant bleibt. 

Die Größe M hat noch folgende energe- 
tisch wichtige Bedeutung. Vergrößert man 
bei konstantem M? den Schlitz eines perma- 
nent magnetischen Kreises um dla, so 
leistet man die Arbeit 


dA =- B Qdla. 


Diese berechnet sich als d W aus 


sind, ist nicht mehr zu erreichen. 


nete bei starken Feldänderungen neue 
Gleichgewichtslagen annehmen. 

Ganz überraschend ist die Hysterese- 
schleife, die Ewing mit makrokosmisch 
konstruiertem Eisen aufgenommen hat, näm- 
lich mit einem Sy- 
stem kleiner Kompas- 
magnete, die wirr 
durcheinander aufge- 
stellt waren und durch 
ein äußeres Feld ge- 
richtet wurden (Abb. 9). 

So faszinierend 
diese Theorie auf den 
ersten Blick wirkt, 
so versagt sie, wenn 
man auf Grund dieser 
Annahmen versucht, 
die Gleichung des jungfräulichen Astes der 
Kurve aufzustellen. 

Man findet nämlich, daß u für kleine 
Feldstärken die Form haben müßte 


B=a+bg, 


während durch die Messungen von Lord 
Rayleigh, Gumlich, Schmidt, Dubois 
die Form 


Abb. 9. 


u=a+b9 


sichergestellt ist. 

Nun brauchen wir kein Bild, um die 
qualitativen Vorgänge zu übersehen; die 
können wir auch aus dem rohen Verlaufe 
der Kurve ablesen. In quantitativer Be- 
ziehung aber versagt die Ewingsche 
Theorie, falls es sich nicht herausstellt, 
daß für sehr kleine Werte von 9 doch 
a=a+b%X? wäre. 

Die Versuche, eine Gleichung der Mag- 
netisierungskurve aufzustellen, werden wohl 
mit zu den wichtigsten Aufgaben der mag- 
netischen Forschung gehören, nur muß viel- 
leicht erst ein größeres und systematischeres 
Beobachtungsmaterial vorliegen. 


zje 
W= [#948 resp. aus (31). 


Andert man dann auf reversiblem Wege 
M um dM, indem man die Magnetismus- 
menge dM von einer Stirnfläche zur an- 
deren schafft, so ist die hierbei zu leistende 
Arbeit 


d A, = Ha le Qd M = — HLQaM. 


Die Gesamtarbeit ist also dA, +d 4;; 
diese ergibt sich, wie man sich leicht über- 
zeugt, als Zuwachs von W bei einer Ände- 
fung von la um dla und einer Anderung 
von M um dM, sie findet sich also als 
Magnetische Energie wieder. 

Wenn man dagegen zweitens la um d la 
verändert, und zwar nicht reversibel, sodaß 
M sich dabei um dM ändert, so muß auf 
Grund der Maxwellschen Theorie der 


1 
Energieumsatz {n VIB pro Volumeneinheit 


betragen; dieser ist zam Teil magnetische 

Energiezunahme d W, zum Teil Hysterese- 

on dE. Es gilt also bei dem ersten 
zeß : 


Zusammenfassung. 


Es zeigt sich, daß es von Interesse ist, 
außer der Magnetisierungskurve B = f(H) für 
ferromagnetische Materialien auch u = ọ (Q) zu 
bestimmen. Hier wird # so definiert, daß an 
der betreffenden Stelle für Anderungen von 9 
die Beziehung gilt: 


AB-ZuddtAndM, 


welche für reversible Anderungen in ud9H über- 
geht, da bei diesen Di konstant bleibt. Man 
erhält eine reversible Anderung, wenn man das 
Ferromagnetikum einigen kleinen Änderungen 


+d aussetzt. 


1907. Heft 21. 531 


Daraus folgi, daß bei der Änderung a M 


Bei diesen letzten Überlegungen ist an- 
genommen, daß u bei der Anderung kon- 


Ewing hat versucht, die Vorgänge im 
Ferromagnetikum dadurch zu erklären, daß 
er sich in demselben eine große Menge klei- 
ner Magnete denkt, die, ursprünglich unge- 
ordnet, durch das äußere Feld gerichtet wer- 
den. Hierdurch erklärt sich sehr leicht die 
Erscheinung der Sättigung, denn wenn alle 
Magnete dem äußeren Felde parallel gerichtet 
Es er- 
klärt sich auch die Hysterese, da die Mag- 


— 


Diese Zerlegung von dB in zwei Teile hat 
die weitere Bedeutung, daß T d als mag- 


netischer Energiezuwachs, HAM als Wärme zu 
betrachten ist. 


M ist als wahre Magnetisierung oder 47 M 


als eingeprägte magnetische Feldintensität zu 
bezeichnen. | 


Die Einrichtungen des Elektrischen Prüf- 
amtes 6 in Frankfurt a. M. 


Von Rudolf Kopp, Frankfart a. M. 
(Schluß von S. 506.) 


Das Wechselstrom-Laboratorium besitzt 
mit Rücksicht auf die große Anzahl von 
Prüfungen, welche für das Städtische Elek- 
trizitätswerk in Frankfurt a. M. auszuführen 
sind (es werden im Jahre ca. 4500 Wech- 
selstrom-Zähler und 200 Drehstrom-Zähler 
geeicht), verhältnismäßig umfangreiche Ein- 
richtungen. 

Die in älteren Laboratorien in Benutzung 
befindlichen maschinellen Einrichtungen 
haben meist den Nachteil, daß durch Ände- 
rung einer der drei Größen, Spannung, Strom 
und Phasenverschiebung, fast stets auch 
die anderen geändert werden. Von diesem 
Nachteil frei sind die in den Vorschriften 
für die Ausrüstung der elektrischen Prüf- 
ämter empfohlenen Drehstrom - Doppel- 
maschinen, welche auch im Prüfamt 6 zur 
Aufstellung gelangten. Diese Anordnung 
zuni Zwecke der Eichung von Zählern oder 
Wattmetern wurde zum ersten Mal in der 
Physikalisch - Technischen Reichsanstalt 
durch Herrn Professor Orlich getroffen. 

Von großer Wichtigkeit ist die Wahl 
des zugehörigen Antriebsmotors. Asyn- 
chronmotoren lassen sich hierzu wegen der 
mit der Belastung sich ändernden Schlüpfung 
nicht verwenden. Außerdem ist bei man- 
chen Elektrizitätswerken die Wechselzahl 
Schwankungen bis zu 59%, unterworfen, 
wodurch sich auch die Anwendung von 
Synchronmotoren verbietet. Die beim 
Elektrizitätswerk in Frankfurt a. M. beob- 
achteten Anderungen in der Wechselzahl 
betragen allerdings nur rund ca. 1,25 o 
der normalen Wechselzahl. Da aber die 
kleinen Formen von Synchronmotoren zur 
Zeit nicht genügend durchgebildet sind, und 
nur bei Anordnung geeigneter Schwung- 
massen und Dämpferwicklungen die N eigung 
zum Pendeln verlieren, so wurde dem 
Gleichstrom-Motor als Antriebsmotor der 
Vorzug gegeben, zumal die Einstellung 
jeder beliebigen Periodenzahl am einfach. 
sten zu bewerkstelligen ist. 

Es befinden sich zur Zeit zwei solcher 
Drehstrom-Aggregate in Benutzung, welche 
von den Felten & Guilleaume-Lahmeyer- 
werken in Frankfurt a.M. geliefert wurden. 
Das eine derselben ist zur Eichung größerer 
Zähler bestimmt und besteht aus einer 
Drehstrom - Maschine für 3x10 V und 
3><400 Amp und einer zweiten Maschine 
für 3x500 V und 3x1 Amp. Es lassen 
sich durch Parallelschaltung einzelner Wick- 
lungsteile der letzteren Maschine die Span- 
nungen bei nahezu unveränderter Erregung 
auf 250 V, beziehungsweise auf 125 V redu- 
zieren. Der Antrieb dieses Doppelgenerators 
erfolgt durch Riemen mittels des gelegent- 
lich der Beschreibung der Doppelkollektor- 
Maschine erwähnten Gleichstrom-Motors von 
15 PS Leistung. i 

Das zweite Aggregat ist zur Eichung 
von Zählern bis zu 50 Amp bestimmt und 
besteht aus einer Maschine für 3><10 V 
und 3x50 Amp und einer zweiten 
von 2x250 V und 3x2 Amp. Diese 
beiden Maschinen sind mit einem Gleich- 


ma n a aa 


-mee e e O e m a m 


mae e e P 


COE ee 
. 


532 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1807. Heft 21. 


23. Mai 1907. 


strom-Motor direkt gekuppelt, welcher 
gleich dem 15-pferdigen von der vorhan- 
denen 60-zelligen Akkumulatorenbatterie 
mit Energie versorgt wird. Um an dem 
kleineren Aggregat größere Umdrehungs- 
regulierungen ausführen zu können, wurde 
der zugehörige Antriebsmotor an die 
Batterie unter Zwischenfügung eines Zellen- 
schalters angeschlossen, welcher gestattet, 
Gruppen von je sechs Elementen ab- oder 
zuzuschalten. 

Der Wirkungsgrad der beiden Doppel- 
generatoren mit den zugehörigen Antriebs- 
motoren beträgt bei 
maximaler Belastung 

50°%/,, beziehungs- 
weise 520/,. Mit Rück- 
sicht auf die geringen 
Leistungen der einzel- 
nen Maschinen und 
die abnormalen elek- 
trischen Verhältnisse 
entsprechen diese Er- 
gebnisse den zu er- 
wartenden Energie- 
verlusten. 

Hinsichtlich der 
allgemeinen Bauart 
der Doppelgenerato- 
ren sei auf Abb. 10 
verwiesen. Bei dem 
kleineren Aggregat 
liegt der Antriebs- 
motor in der Mitte; 
die einzelnen Ma- 
schinen sind durch 
Bandkupplungen mit- 
einander verbunden. 
Die Lager des Umformers sind als Kugel- 
lager ausgebildet. 

Der Stator der Generatoren, welche 
den Strom für die Spannungsspulen der 
Zähler liefern, kann um ca. 110° verstellt 
werden. Diese Verstellung ist sowohl von 


.  _Motorwelle  __ 5000 
Übersetzungsverhältnis Zehmesment I~ 
A = Zahnrad. ‘ = Schneckenrad 


B = Zahnsegment. 
C = eingängige Schnecke. 
D = zweigängige Schnecke. 


G = Skalenscheibe. 
H = Kugelgelenk. 


Antriebsmechanismus zur Verschiebung des Stators der Spaunungsmaschine. 
Abb. 11. 


Hand als auch elektromotorisch von den 
Arbeitsplätzen aus vorzunehmen. Zu diesem 
Zweck ist, wie aus den Abb. 10 und 11 her- 
vorgeht, das Statoreisen mit einem Zahn- 
segment versehen, in welchem ein Zahnrad 
eingreift, auf deren Führungswelle ein 
Handrad aufgekeilt ist. Für den elektro- 
motorischen Antrieb ist eine doppelte Über- 


F = Anschlagstift für Endstellung. 


setzung von Zahnrad und Schnecke vor- 
gesehen, welche außer Eingriff zu bringen 
ist, wenn die Bedienung des Phasenschiebers 
von Hand erfolgen soll. Die Verbindung 
von Elektromotor und Schneckenrad-Welle 
ist durch ein mit zwei Gelenken versehenes 
Gasrohr hergestellt. Von einem direkten 


schoben werden kann, daß das in den 
Zahnsegment eingreifende Zahnrad außer 
Eingriff gelangt, sind in den Endstellungen 
des Statoreisens mechanisch betätigte kleine 
Schalter vorgesehen, welche den Strom- 
kreis des Antriebsmotors derart unter- 
brechen, daß in der stattgehabten Bewegungs- 
richtung eine weitere Verschiebung aus- 
geschlossen ist. Der Phasenschieber des 
größeren Generators wird durch einen 
Gleichstrom-Nebenschluß-Motor, derjenige 
des kleineren Generators durch einen Haupt- 
strom-Motor angetrieben. Es haben sich 
bis jetzt die beiden eingeschlagenen Wege 
gleich gut bewährt. Die angewandten 
Schaltungen sind dem allgemeinen Schema 
über die Leitungsführungen des Prüfamtes 6 
(Abb. 4, S. 504) zu entnehmen. 

Die besprochenen Einrichtungen ge- 
statten bei vollkommen konstanten Strom 
und konstanter Spannung jede gewünschte 
Phasenverschiebung kleiner und größer als 
90° einzustellen. Die Stellung des dreh- 
baren Ständers, welcher genau 90° Phasen- 
verschiebung entspricht, ist dadurch charak- 
terisiert, daß das zur Eichung benutzte 
Wattmeter keinen Ausschlag zeigt. Voraus- 
setzung hierfür ist allerdings, daß die Form 
von Stromwelle und Spannungswelle nicht 
verschieden ist, worauf in der Literatur 
schon wiederholt hingewiesen wurde. 

Sind die Kurvenformen von Stromstärke 
und Spannung nicht gleich, so sind die 
Wattmeterangaben auch dann kleiner als 
das Produkt aus Strom und Spannung, 
wenn die Phasenverschiebung gleich null 
zu setzen ist. Es läßt sich daher in der- 
artigen Fällen aus dem Verhältnis der 
gemessenen zur scheinbaren Leistung, also 
aus der Leistungsziffer, ein Rückschluß auf 
die tatsächliche Verschiebung der beiden 
Stromwellen nicht ziehen, insbesondere 
kann der Wattmeterausschlag gleich null 
sein, ohne daß die beiden Wellen um 90° 
gegeneinander verschoben sind. 

Eine an den Maschinen des elektrischen 
Prüfamtes vorgenommene Untersuchung 
ergab bei den normal vorkommenden in- 
duktiven Belastungen durch Zähler zwischen 
Strom- und Spannungswelle eine genaue 
Phasenverschiebung von 90°, wenn der 
Wattmeterausschlag gleich null war. Die 
Kurven erfuhren somit bei Belastung durch 
Zähler keine derartige Verzerrung, daß die 
Leistungsziffer nicht mehr als das Ver 
hältnis der Wattmeter -Angaben zu ‚dem 
Produkt aus Spannung und Strom bestimm! 
werden könnte. Aufgenommen wurden die 
Kurven mittels eines Oszillographen der 
Firma Siemens & Halske A.-G. 


Antrieb wurde abgesehen, da der Anbau 
des Motors für den Phasenschieber an das 
Gehäuse des Drebstrom-Generators voll- 
kommen abnormale Gehäusekonstruktionen 
bedingt und einen entsprechenden Mehr- 
preis verursacht hätte. 


Die Leistung des 


Drehstrom-Doppelgenerator. 
Abb 10. 


Motors kann zu ca. t/i PS gewählt werden. 
Sehr großer Wert ist auf geringe Um- 
drehungszahl dieses Motors zu legen, damit 
die gewünschte Phasenverschiebung äußerst 
exakt eingestellt werden kann, ohne lange 
Zeit auf ein Vor- und Zurückschieben ver- 


zum Auslösen 
der eingangigen. 
: Schnecke 


Deobachtungssinn. 


(Nacheilung, l 
LLLLIOSOSILELILEOLEI IO ITS T DE — á J 

A Calha (olif 

A 

4 g Stomkurve 


SA 


SSS 
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F amm a 


NERA a | 
u A J 


A a E EE 


Verlauf der Strom- und Spannungskurve des panon 
Generators des kleineren Drehstrom-Doppelaggrega'e 


Abb. 12 


I = Endausschalter. 
K = Antriebswelle für Elektromotor. 
L = Antriebswelle für Handbetätigung. 


Abb. 12 zeigt den Verlauf der Stron- 
und Spannungskurven bei Verwendung 5: 
kleineren Drehstrom-Doppelgenerators nat 
einer photographischen Aufnahme. 

Um zu entscheiden, ob der Strom 
gegen die Spannung um 90 9 voreilt oder 
zurückbleibt, kann man sich verschieden“ 
Kunstgriffe bedienen. Professor N 
gibt z. B. folgende Methode an: Es nn 
zunächst das Wattmeter so eingestellt, n 
der Phasenwinkel ungefähr + 60° ist. jn 
dann wird ein längeres Kabelstück, 2 
im Zähler-Stromkreis eingeschaltet ist, einige 


wenden zu müssen. Bei den im Prüfamt 6 
getroffeneu Anordnungen bedarf es einer 
Zeitdauer von 5 Min, um den Phasen- 
schieber um 90° weiter zu bewegen; der 
Stillstand desselben tritt so gut wie augen- 
blicklich nach Unterbrechung des zum An- 
triebsmotor führenden Stromkreises ein. 
Damit der Stator niemals so weit ver- 


23, Mai 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1807. Heft 21. 633 


widerstande noch ein Feinregulator parallel 
schalten, welcher die Belastung in den 
Grenzen 0,1 Amp bis 0,5 Amp zu ändern 
gestattet. | 

Bei demBelastungswiderstand der Firma 
M. Goergen (Abb. 6, S. 505) sind die aus 
Konstantan hergestellten Widerstandsdrähte 
vermittels Asbestschnüren zu einer netzarti- 
gen rechteckigen Fläche verflochten. Zwei 
solcher Gewebe sind isoliert in ein Gestell 
eingebaut. Dasselbe besteht aus zwei durch 
Scharniere miteinander verbundenen recht- 
eckigen Rahmen aus Winkeleisen, die beim 
Transport zusammengeklappt, beim Ge- 
brauch auseinander gespreizt werden. 
Zwischen den beiden Rahmenoberseiten 
sitzen die Anschlußklemmen, die Schalt- 
vorrichtung und ein Feinregulator, welcher 
gleichfalls eine Anderung der Belastung 
innerhalb der Grenzen 0,1 und 0,6 Amp 
gestattet. Das maximale Belastungsreich 
des gesamten Widerstandes ist 25 Amp bei 
120 V. Auch diese Widerstände werden in 
Segeltuchtaschen transportiert. Die Wider- 
stände der Firma Voigt & Haeffner A.-G. 
‚haben pro KW Belastungsmöglichkeit ein 
Gewicht von 0,95 kg, diejenigen der Firma 
M. Goergen ein solches von 1,3 kg. Die 
neueren Konstruktionen der Firma M. Goer- 
gen, bei denen vier Gewebe in einem 
Gestell untergebracht sind, haben nach 
Mitteilung des elektrischen Prüfamtes Mün- 
chen pro KW Belastungmöglichkeit ein Ge- 
wicht von 1 kg. 

Leider sind bei noch so geringem 
Gewicht der Belastungswiderstände die 
Schwierigkeiten, welche sich bei den 
Eichungen an Ort und Stelle ergeben, 
nicht überwunden. So machen vor allem 
die unvermeidlichen Schwankungen der 
Betriebsspannung eine große Anzahl von 
Einzelablesungen und Aufschreibungen not- 
wendig, die wiederum eine nicht unbedeu- 
tende Rechnungsarbeit bedingen. Bei Nicht- 
berücksichtigung dieser Schwankungen 
würden selbst grobe Nachprüfungen ganz 
unzuverlässige Werte ergeben. Da Span- 
nungsschwankungen von 2°/, bis 4 0/ selbst 
in den Netzen großer Elektrizitätswerke 
vorkommen und in kleineren Werken solehe 
von 5°/, bis 8%, keine Seltenheit sind, so 
können beträchtliche Eichfehler entstehen, 
da die Schwankungen des Wattverbrauches 
quadratisch zu den Spannungsschwankun- 
gen erfolgen. 

Dr. Kallmann in Berlin ist es ge- 
lungen, diese Schwierigkeiten zum Teil zu 
beseitigen!) Der Grundgedanke besteht 
darin, vor den Zähler bei der Untersuchung 
Widerstände mit sehr hohen Temperatur- 
Koeffizienten zu legen, bei denen durch 
die bedeutende Änderung ihres Eigenwider- 
standes der hindurchfließende Strom selbst- 
tätig unveränderlich erhalten wird. Es ist 
ohne weiteres klar, daß ein solcher selbst- 
veränderlicher Widerstand vor die bereits 
erläuternden gleichbleibenden Widerstände 
geschaltet, die Stromstärke in letzteren 
trotz auftretender Spannungsschwankungen 
im Netz prakttsch gleichbleibend erhält. 
Aber auch diese Widerstände haben noch 
einen Nachteil, indem sie die Spannung 
um ca. 10°/, drosseln. Mit Rücksicht auf 
die große Wichtigkeit der Zählerprüfungen 
an Ort und Stelle steht zu hoffen, daß es ge- 
lingen wird, bald weitere Fortschritte auf 
dem Gebiete der Außenprüfungen zu erzielen. 
Neben den Spannungsschwankungen 
in Netz ist bei den Fichungen am Montage- 
ort der Zähler noch einer zweiten Fehler- 
quelle Beachtung zu schenken. Infolge 
Raummangels ist man vielfach nicht in der 
Lage, die Eichmeßgeräte derart aufzustellen 
daß magnetische Beeinflussungen durch 
Stromschleifen, Drosselspulen oder andere 


stellen. Diese Belastungsmethode ist der 
naturgemäßeste Ausweg, wenn bei einer 
großen Anzahl hintereinander geschalteter 
Zähler die Spannung des Stromgenerators 
bei eingebautem Belastungswiderstand nicht 
mehr ausreichend ist. Alle Nebenschluß- 
Regulierungen können im Wechselstrom- 
Prüfraum ausgeführt werden. 

Zur Messung der Wechselstrom-Energie 
kommen ausschließlich Präzisions - Watt- 
meter der Firmen: Hartmann & Braun, 
Siemens & Halske A.-G. und Weston & Co. 
zur Verwendung. Zur Bestimmung der 
Stromstärke und Spannung dienen Hitz- 
draht- und elektromagnetische Instrumente 
der Firma Hartmann & Braun, sowie dyna- 
mische und statische Instrumente der Firma 
Siemens & Halske A.-G. Zur Bestimmung 
der Periodenzahlen wurde ein Frequenz- 
messer der Firma Hartmann & Braun im 
Wechselstrom-Prüfraum derart angeordnet, 
daß er bei der Regulierung der Neben- 
schluß-Widerstände für die Antriebsmotoren 
bequem zu beobachten ist.. on 

Hinsichtlich der Ausführung der Zähler- 
prüfungen bei den Konsumenten ist noch 
folgendes zu erwähnen. Diese Untersuchun- 
gen können nur mit der Betriebsspannung 
ausgeführt werden. Zu diesen Zwecken 
stehen transportable Belastungswiderstände 
in verschiedenen Größen zur Verfügung, 
mit Hilfe deren man sich von der Installa- 
tion unabhängig macht und eine möglichst 
konstante Belastung erzielt. Haupterforder- 
nis derartiger Widerstände ist große Kapa- 
zität bei weitgehender Regulierarbeit und 
geringes Gewicht, also auch Handlichkeit. 
Die Herstellung der Widerstände aus Glüh- 
lampensätzen verbietet sich demnach. Glüh- 
lampen sind außerdem auch wegen des 
ziemlich großen negativen Temperatur- 
koeffizienten des Kohlenfadens möglichst 
zu vermeiden. Es kommen also nur solche 
Widerstandsmaterialien in Frage, bei wel- 
chen eine Korrektur des Ohmschen Wider- 
standes infolge Erwärmung praktisch nicht 
nötig ist. Im elektrischen Prüfamt 6 sind 
seit längerer Zeit zwei verschiedene Kon- 
struktionen in Benutzung. Die eine wurde 
nach Angaben der Herrn Professor Orlich 
von der Firma Voigt & Haeffner A.-G., die 
zweite von der Firma M. Goergen in Mün- 
chen ausgeführt. 

= Als Widerstandsmaterial ist bei der 
zuerst angeführten Konstruktion Kon- 
stantandraht von 0,7 und 0,3 mm Dureh- 
messer verwandt. Ersterer wird mit maxi- 
mal 5 Amp, letzterer mit 2,5 Amp belastet. 
Trotz dieser verhältnismäßig großen Bean- 
spruchung sind die Drähte selbst bei 1500- 
ständiger Dauerbelastung nicht gebrochen, 
was vor allem auf die praktische Anord- 
nung der Widerstandsspiralen zurückzu- 
führen sein dürfte. Wie dieselben in einem 
hölzernen Rahmen angeordnet sind. ist der 
Abb. 6 (S.505) zu entnehmen. Sie liegen alle 
horizontal und sind so gegeneinander ver- 
setzt, daß vertikal oberhalb und unterhalb je- 
der Einzelspirale keine weiteren Stromleiter 
liegen. Behufs guter Luftzirkulation werden 
bei belastetem Widerstand die oberen und 
unteren aus durchlochtem Zinkblech her- 
gestellten Abschlüsse aufgeklappt. Die 
Schaltung ist derart ausgeführt, daß der 
Widerstand mit 120 und 240 V gebraucht 
werden kann; im ersteren Falle ist die 
maximale Belastung 50 Amp, im zweiten 
25 Amp. Für den Transport dieser Wider- 
stände sind Segeltuchtaschen vorgesehen. 
Um eine möglichst kontinuierliche Regu- 
lierung zu erzielen, wurde neuerdings in 
jedem Widerstand verdeckt eine Glüh- 
lampenfassung angeordnet und mit den 
Sammelschienen verbunden. Durch Ein- 
führung eines entsprechenden Lampen- 
Steckkontaktes läßt sich zu dem Haupt- 


mal um einen Eisenkern geschlungen, 
sodaß die Phase des Stromes eine weitere 
Verzögerung erhält. Werden dann dadurch 
die Angaben des Wattmeters verkleinert, 
so ist cos Y im allgemeinen negativ, werden 
sie vergrößert, so ist es positiv. Bei 
größeren Phasenverschiebungen jist hierbei 
große Vorsicht geboten. | 

Sehr einfach geschieht die Bestimmung 
des Richtungssinnes der Phasenverschiebung 
rermittels eines Induktionszählers. Schaltet 
man nämlich induktionsfreien Widerstand 
in den Nebenschluß-Kreis des bei 90° 
Phasenverschiebung stillstehenden Zählers 
ein, so wird der Zähler rückwärts laufen, 
wenn eine Nacheilung, und vorwärts, wenn 
eine Voreilung des Stromes gegen die 
Spannung besteht, gleichbleibende Wechsel- 
zahl vorausgesetzt. | 

Die Beschaffung des angeführten kleinen 
Drelistrom -Gleichstrom-Umformers wurde 
weniger infolge der gegenseitigen Beein- 
flussung bedingt, welche sich ergibt, wenn 
mehreren Prüftischen von ein und derselben 
Maschine Strom zugeführt wird, als durch 
den Mangel, Zähler für verschiedene Pe- 
riodenzahlen gleichzeitig prüfen zu 
können. Da die Städtischen Elektrizitäts- 
werke in Frankfurt a. M. sowohl Wechsel- 
strom von 45 Perioden als auch Drehstrom 
von 40 Perioden erzeugen, müssen Zähler 
der beiden Wechselgeschwindigkeiten gleich- 
zeitig geeicht werden können, wenn die 
Erledigung der erteilten Aufträge möglichst 
kurze Zeit beanspruchen soll. Die gegen- 
seitige Beeinflussung der Arbeiten an den 
einzelnen Tischen bei einem einzigen strom- 
liefernden Doppelgenerator wurde bis jetzt 
nicht unangenehm empfunden, da sich die 
Prüfungen ohne großen Zeitverlust derart vor- 
nehmen lassen, daß Ablesung beziehungs- 
weise Einregulierung an den einzelnen 
Arbeitstischen, welche dicht nebeneinander 
stehen, gleichzeitig erfolgt. Nur in jenen 
Fällen, in welchen es darauf ankommt, 
Zähler mit ganz exakt eingestellten Phasen- 
verschiebungen zu untersuchen, ist die Be- 
nutzung einer einzigen Maschine nicht mehr 
tunlich, da sich die gewünschte Phasen- 
verschiebung nur für einen einzigen 
Arbeitsplatz einstellen läßt. 

Der von den Drehstrom-Generatoren 
gelieferte Strom wird zu zwei Linienwählern 
des Wechselstrom-Prüfraumes geführt. Von 
hier aus kann der Strom beliebig nach vier 
Prüftischen verzweigt werden, Einer dieser 
Prüftische ist zur Eichung von Drehstrom- 
Zählern eingerichtet. In der Nähe dieses 
Arbeitsplatzes ist noch ein Drehstrom-Trans- 
formator mit einer Leistung von 1 KVA 
und einem Übersetzungsverhältnis von 
120:3000 V untergebracht. Die Hoch- 
spannungs-Wicklung ist noch mit beson- 
deren Abzweigklemmen 3x750 V ver- 
sehen. Soll dieser Transformator Strom 
für die Nebenschluß-Kreise von Hoch- 
spannungs-Zählern geben, so wird derselbe 
auf der Niederspannungs-Seite mit einem 
der vorhandenen Drehstrom - Spannungs- 
Generatoren verbunden. Die Einregu- 
lierung der erforderlichen Spannung auf 
der Hochspannungs-Seite erfolgt durch 
Anderung der Erregung des jeweiligen 
Generators und durch Widerstands-Regu- 
ierung auf der Niederspannungs-Seite des 
Transformators. | 

Die Einstellung der gewünschten Be- 
lastang im Stromkreis der Zähler-Strom- 
Spulen erfolgt in der gleichen Weise wie 
bei den Gleichstrom - Zählern durch Be- 
lastungswiderstände. Es ist jedoch auch 
"line weiteres die Möglichkeit gegeben, die 
den Hauptstrom liefernde Maschine auf die 
k ler kurz zu schließen und den Strom 
a die Hauptstrom-Spulen durch Regu- 
erung des Erreger - Stromkreises einzu- 


[i 


1) „ETZ“ 1906, 8. 45. 


on 


——— 


En a un en a Ic 


534 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 21. 28. Mai 1907, 


magnetisch wirksame Apparate vollkommen 
ausgeschlossen sind. Da nun im allgemeinen 
Wattmeter durch äußere Magnetfelder unter 
gleichen Verhältnissen mehr beeinflußt 
werden als Zähler mit stärkerem Haupt- 
strom-Feld, so erscheint die Verwendung 
von Eichzählern wünschenswert. Durch 
dieselben würden außerdem die vielen 
Einzelablesungen und Aufschreibungen bei 
Schwankungen der Betriebsspannung un- 
nötig; überhaupt erführen die vorzu- 
nehmenden Rechnungen eine wesentliche 
Vereinfachung. Das elektrische Prüfamt 6 
ist zurzeit mit der Konstruktion von Eich- 
zählern beschäftigt, mit denen sowohl im 
Laboratorium als auch bei den Konsu- 
menten der BElektrizitätswerke in Frank- 
furt a, M. eingehende Versuche ausgeführt 
werden. 

Die konstruktiven Einzelheiten dieser 
Zäbler und die Versuchsergebnisse sollen 
einer späteren Besprechung vorbehalten sein. 


- Eine weitere Verbesserung des elektro- 
magnetischen Hammers hat Ammon durch 
Anbringung eines zweiten Elektromagneten 
geschaffen, welcher in seiner Wirkungs- 


Marienfelde vorübergehend im Betrieb e- 
wesen war.!) DieLokomotive erhielt am Bügel- 
Stromabnehmer eine Drehstrom - Spannung 
von 10000 V, die unmittelbar vier Motoren 
von je 400 PS speist. Die Führung der 
Lokomotive geschieht aus einer in der Mitte 
des Fahrzeuges befindlichen, ganz mit Glas- 
fenstern versehenen Kabine, in der sänt- 
liche dazu notwendigen Schalt- und Meg- 
apparate untergebracht sind. Die Geschwin- 
digkeit wird durch in den Rotorkreis der 
Motoren eingeschaltete Widerstände geregelt, 
welche auch zum Anlassen dienen. Die 
Aus- und Umschaltung der Motoren erfolgt 
durch zwei Hochspannungs - Röhren - Aus- 
schalter, die von Druckluft betätigt werden, 
Die Druckluft wird durch eine kleine, von 
einem 110 V-Motor bewegte Luftpumpe er- 
zeugt und dient ebenfalls für die Luft- 
bremsen. Der Lokomotivfübrer hat un- 
mittelbar vor sich. das Handrad zum An- 
lassen und zum Regeln der Geschwindigkeit, 
zu seiner Linken den Ausschalter für den 
Pumpenmotor, zu seiner Rechten den 
Lufthahn für die Ausschalter und den 
für die Bremsen. Unmittelbar vor seinen 
Augen befinden sich die erforderlichen 
Druckluftmesser, Spannungs- und Strom- 
zeiger und Geschwindigkeitsmesser. An 
beiden Enden des Lokomotivkastens sind 
die Widerstände des Anlassers und Ge- 
schwindigkeitsreglers untergebracht. 

Der Oberkasten, welcher 12,5 m lang 
und 28 m breit ist, ruht auf einem mit 
zwei zweiachsigen Drehgestellen versehenen 
Unterbau. Jedes Drehgestell wird von zwei 
Motoren angetrieben. 

Neben dieser Lokomotive befand sich 
ein Modell im Maßstabe 1:20 des Schnell- 
bahn-Wagens, welcher auf der Probestrecke 
Marienfelde-Zossen am 6. X. 1903 die Ge- 
schwindigkeit von 207 km in der Stunde 
erreicht hatte und bereits in der „ETZ“ 
1903, S. 1086 beschrieben wurde. 

Ferner stellten die Siemens-Schuckert- 
werke einen Triebwagen für die elektrische 
Straßenbahn in Como, die von dieser Firma 
kürzlich ausgeführt wurde, aus. Es ist ein 
eleganter, mit zwei Gleichstrommotoren 
von je 35 PS und mit Solenoidbremse ver- 
sehener Wagen, der 18 Sitz- und 16 Steh- 
plätze enthält. | 

Außerdem stellte diese Firma eine Luft- 
druckbremse, einen Gleichstrom-Wendepol 
Motor für Spannungen bis 2000 V und einen 
Einphasen - Motor aus. Der Gleichstrom 
Wendepol-Motor?) leistet etwa 20 PS bei einer 
Geschwindigkeit von 850’ Umdr/Min. Die 
höchste Leistung beträgt 35 PS, der Wir 
kungsgrad rund 830/,, das Gewicht des Mo- 
| tors, Zahnräder und Schutzkasten ausge 
schlossen, beträgt 850 kg. Bei den Versuchen 
erreichte man eine Spannung von 2000Y ohne 
jeglicheFunkenbildung. Das Gehäuse desNo- 
tors ist aus Stahlguß. und zweiteilig herge 
stellt, sodaß der Stromwender leicht unter- 
sucht werden kann. Die Polschuhe bestehen 
aus isolierten Blechen, die durch kräftige 
Bolzen zusammengehalten und durch Schral- 
ben am Gehäuse befestigt sind. Zwischen den 
Hauptpolen befinden sich die Wendepole, 
die vom Hauptstrom durchflossen werden. 


weise die Abreißfeder zu ersetzen hat. Die 
Bei 


Schaltung ergibt Abb. 14. diesem 


System ist die Ankerplatte in zwei Stahl- 
spitzen im Punkte a leicht drehbar ge- 
lagert, sodaß sie in jeder Stellung, in die 
man sie bringt, verbleibt. Sobald man die 
Taste T drückt, fließt ein Strom um die 
Kerne von M und macht diese magnetisch. 
Der Anker wird angezogen und berührt 
den Kontakt k. In diesem Augenblicke 
findet der Strom zwei weitere Wege, näm- 
lich durch die zweite Wicklung von M und 
gleichzeitig durch die Wicklung von M. 
Ersterer Stromteil entmagnetisiert die 
Kerne von M, letzterer polarigiert den 
Elektromagneten M,: der linke Arm des 
Ankerhebels wird angezogen, der rechte 
Arm vom Kontakt k entfernt. Jetzt sind 
die punktiert angedeuteten Stromwege 
wieder unterbrochen, und der durch die 
primäre Wicklung von M allein fließende 
Strom bewirkt von neuem Anziehung des 
rechten Ankerarmes usw. Es ist klar, daß 
das Spiel immer beginnen muß, wie auch 
der Anker liegt. 

Die zuletzt beschriebene Anordnung 
arbeitet auf jede ausreichende Stromstärke 
ohne Einstellung gleich gut und außerdem 
vollständig funkenfrei. Letzterer Vorzug 
erklärt sich dadurch, daß die Wicklungen 
auf dem Elektromagneten M einen die 
Funkenstrecke überbrückenden Konden- 
sator darstellen, der aber, wie die Versuche 
ergeben haben, auf die primäre Wicklung 
nieht nachteilig wirkt. 

DemAmmonschen Hammersystem dürfte 
eine vielseitige Anwendbarkeit gesichert 
sein. Unter anderem empfiehlt sich die 
Anordnung 2 für Induktionsapparate; es 
braucht dann nur M, noch mit der sekun- 
dären Wicklung versehen zu werden. Der Zu- 
schaltung eines Kondensators bedarf es nicht. 

Die Ausführung der patentierten Schal- 
tung erfolgt durch die Firma Siemens & 
Halske A.-G. 


Zusammenfassung. 


Es wird der Ersatz des Prinzips der Selbst- 
unterbrechung und der Kurzschlußschaltung 
am elektromagnetischen Hammer durch Ein- 
schaltung einer Entmagnetisierungswicklung 
nach erfolgter Ankeranziehung, sowie die An- 
bringung eines zweiten Elektromagneten zur 
Erübrigung der Abreißfeder beschrieben. 


Zusammenfassung. 


Es werden die Einrichtungen des Elektri- 
schen Prüfamtes 6 beschrieben wobei die Wahl 
der Energiequellen eingehend begründet wird. 

Bei der Beschreibung der Gleichstrom-Dreh- 

strom-Umformer wird insbesondere auf kon- 
struktive Einzelheiten des gewählten elektro- 
motorischen Antriebsmechanismus für den 
Phasenschieber des Spannungsgenerators hin- 
gewiesen. 
“Den Schluß der Abhandlung bildet eine An- 
regung für die weitere Ausbildung des Ver- 
fahrens bei Eichungen am Verwendungsorte 
der Verbrauchsmesser. 


Verbesserung des elektromagnetischen 
Hammers. 


Von ©. Canter. 


~ Die Konstruktion des elektromagneti- 
schen (Neefschen oder Wagnerschen) Ham- 
mers beruht im allgemeinen auf dem 
Prinzip der Selbstunterbrechung. Statt der 
letzteren wird für besondere Zwecke — 
wie zur Ingangsetzung von hintereinander 
zu schaltenden Rasselweckern — am Ham- 
mer eine Nebenschluß-Verbindung herge- 
stellt, welche nach Anziehung des Ankers 
den Elektromagneten ausschaltet. Derartige 
Kurzschluß-Systeme verbrauchen unnütz 
viel Strom. Um diesem Übelstande zu be- 
gegnen und gleichzeitig eine möglichst 
sichere Kontaktwirkung zu erzielen, hat 
Oberleutnant Ammon (Steglitz bei Berlin) 
die in Abb. 13 dargestellte Schaltung für 


Bericht von der Internationalen Ausstellung 


elektromagnetische Hämmer entworfen. M zu Mailand.’ 


ist ein Hufeisen-Elektromagnet mit zwei 
bifilaren Magnetisierungswicklungen, welche 
so geschaltet sind, daß bei Tastendruck im 
ersten Stadium (das heißt vor vollendeter 
Anziehung des Ankers) die Batterie 3 nur 
durch eine Wicklung Strom sendet, der 
die Elektromagnetkerne magnetisch macht, 
während nach erfolgter Anziehung des 
Ankers auch die zweite (punktiert gezeich- 
nete) Wicklung eingeschaltet wird. Letz- 
tere führt den Batteriestrom in einer dem 


ersten Strome entgegengesetzten Richtung 
um die Kerne, sodaß diese entmagnetisiert 


werden und den Anker wieder freigeben. 


11. 

Auf dem Gebiete des Transportwesens — 
eigentlicher Zweck der Ausstellung — sind 
außer der bereits beschriebenen einphasigen 
Verbindungsbahn die Ausstellungen zweier 
großer deutscher Firmen besonders zu cr- 
wähnen: der Siemens-Schuckertwerke und 
der Allgemeinen Elektrieitäts - Gesellschaft. 

In der deutschen Abteilung der großen 
Halle für Landtransport stellten die Siemens- 
Schuckertwerke die elektrische Lokomotive 
aus, die bereits auf der Strecke Zossen- 


1) Siehe auch „ETZ” 19,6. S. 931 


Der Motor besitzt einen aus isolierten 
Blechen hergestellten Nutenanker, die Spulen 
werden in den Nuten durch Holzkeile fest- 
gehalten, es werden somit die Drahtbandagen 
vermieden. 

Bei einer solchen hohen Spannung êr 
forderte der Stromwender ganz pesoi a 
Beachtung. Er besteht aus einer sehr 870 
Anzahl Hartkupfer - Segmenten, die 
Glimmer gegeneinander und gegen 
Buchse isoliert sind. Eine zweite [sole 
von Erde ist dadurch geschaffen wol en, 


1) „ETZ“ 1904, S. 486. ; 
3) Abbildungen siehe „ETZ“ 196, S. 31% 


In 


IP-a 
ai 


23; Mai 1907. 


daß die Buchse gegen die Ankerwelle, also 

en Erde, wiederum isoliert ist. Die 
Kohlenbürsten befinden sich genau in der 
neutralen Zone, sodaß. der Motor: nach bei- 


den Richtungen laufen kann. 


Der einphasige Wechselstrom-Motor war 
ein Reihenschluß-Motor für eine Klemmen- 
annung von 330 V. Besonderer Vorzug 
Bauart ist das hohe Anzugs - Dreh- 
moment, die selbsttätige Rogelung der Ge- 
schwindigkeit je nach den Belastungen und 
besonders die Unempfindlichkeit betreffs der 
beim elektrischen Bahnbetrieb unvermeid- 
lichen Spannungsabfälle. Der Wirkungsgrad 
dieser Motoren: ist ungefähr gleich dem Wir- 
kungsgrade guter Gleichstrom-Bahnmotoren 
derselben Größe, und der Leistungsfaktor 
legt zwischen 0,9 bis 0,95, je nach der 
Der Motor besitzt ein allseitig 
geschlossenes Stahlgehäuse und erhält künst- 
liche Lüftung in der Weise, daß Luft von 
mäßiger Pressung in größerer Menge durch 


8p 
dieser 


Leistung. 


das Motoripnere. hindurchgetrieben wird. 


In derselben Landtransport- Halle und 


in unmittelbarer Nähe stellte die Allgemeine 
Flektrieitäts-Gesellschaft einen elektrischen 
Doppel-Triebwagen für Einpbasenstrom aus, 
wie solche in der Stadt- und Vorortbahn 
Hamburg - Blankenese verwendet werden 
sollen. Der Triebwagen besteht aus zwel 
ganz gleichen Teilen, wovon ein jeder mit 
drei Achsen versehen ist.. An den beiden 
Enden diesesDoppelwagens befinden sich die 
zwei Drehgestelle, gegen die Mitte zu zwei 
einfache Tragachsen. Der eine Teil des 
Doppelwagens ist mit Bügel - Stromab- 
nehmern versehen und besitzt in seiner 
Vorderabteilung eine Hochspannungs- und 
eine Niederspannungs - Kammer, während 
der andere Teil nur eine Niederspannungs- 
Kammer enthält. Beim ersten Teil sind die 
gwei Achsen des Drehgestells Triebachsen, 
beim zweiten Teil ist nur die äußere Achse des 
Drehgestells eine Triebachse. Von außen 
sieht der Wagen wie ein gewöhnlicher 
Wagen der Berliner Stadt- und Vorortbahn 
aus, nur daß die Endabteile, die das 


Äußere einer dritten Klasse haben, im Innern 


als Führerstand ausgebildet sind. Alle für 
den Zugführer notwendigen Apparate be- 
finden sich in diesem Raum auf der linken 
Seite der Fahrtrichtung. Auf dem Dache 
des Wagens sind Blechstreifen befestigt, die, 
untereinander und mit der metallischen Ver- 
kleidung des ganzen Wagens verbunden, 
eine gute Erdung vermitteln für den Fall, 
daß ein Hochspannungs-Draht auf das Dach 
fallen sollte. 


Der Doppelwagen wird von drei ein- 
phasigen Wechselstrom - Motoren Bauart 
WE — 51V, System Winter-Eichberg, ange- 
trieben. Jeder Motor leistet eine Stunde 
lang 115 PS bei 600 Umdr/Min und 750 V 
Spannung mit 25 Perioden. Die größte Fahr- 
geschwindigkeit soll 50 km/Std betragen, 
wobei die Motoren 1120 Umdr/Min machen. 
Die Fahrdraht-Spannung, die 6000 V beträgt, 
wird im Wagen mittels eines einzigen 0l- 
Aunaformators auf 750 V verringert!). Für 
l e Erregung der Motoren und die Regelung 

er Geschwindigkeit dienen zwei weitere 
i 1 osformatoren, wovon sich je einer in 
er Wagenhälfte befindet, der eine genügt 
Tr zwei, der andere für einen Motor; diese 
ansformatoren sind mit drei Klemmen 


nn 


) Für di i 
in den e Verringerung der S intri 
vom Te Kong! A Herr Dr. Eichb bre in G asers en 
pi © Mote 178, folgende Erklärung: 
auf der Strecke Nor 6000 V haben sich im Probebetriebe 
kommen bewährt. Tederschöneweide - Spindlersfeld voll- 
Balisa elt, und solch e Gehäusewicklungen sind von Hand 


ist die n gestellt w 
haa Widi Da a er re ee 
f Nar diese G ng und sin ie Kost 
a die H ründe sind dafür maßgobend ee 


u verwenden" ger Vorortbahn Niederspannungs- otoren 


Elekirotechnische Zeitschrift. 1807. Heft 21. 535 


versehen, sodaß. man entsprechend drei 
Stufen für Spannungen von 250, 450 und 


750 V erhält. 


‘Während der eine Pol des Haupt- 
transformators mit der Arbeitsleitung in 
Verbindung steht, ist der andere Pol mit 
den Schienen, die zur Rückleitung des 


Stromes dienen, verbunden. 


Für die Betätigung der Motoren dient 
die Vielfach-Steuerang der Allgemeinen 
Elektricitäts-Gesellschaft. Sie erfolgt mittels 
der Kurbel des Fahrschalters, auf dem sich 
auch ein Hebel zum Umschalten des Stro- 
mes zwecks Umkehrung der Fahrtrichtung 
befindet. Da in dem Betriebsbahnhof die 
Spannung nur 300 V statt 6000 V beträgt, 
so ist der Wagen mit besonderen Strom- 
abnehmern und einem Umschalter versehen, 
damit die Motoren auch an diese Spannung 


angeschlossen werden Können. 


Auch der Strom für die Wagenbeleuch- 
tung wird vom Haupttransformator mit 
300 V Spannung abgenommen. Die einzel- 


nen Abteilungen sind durch zwei Glüh- 
lampen von 16 und 25 HK und 48 V be- 
leuchtet, von denen vier zu vier in Reihe 
geschaltet werden; jeder Wagen enthält 
zwei Stromkreise für 16-kerzige und zwei 
für 25-kerzige Lampen, zwei Lampen einer 
Abteilung gehören zwei verschiedenen 
Stromkreisen an, sodaß in jedem Falle eine 
Reservevorhandenist.DieHeizungderWagen 
erfolgt gleichfalls elektrisch, und der dazu 
erforderliche Strom wird vom Haupttrans- 
formator mit 300 V Spannung abgenommen. 
Jede Abteilung ist mit zwei elektrischen 
Heizapparaten, der eine: für 2 KW, der 
andere für 1 KW, versehen. Alle Apparate 
sind parallel geschaltet, und dadurch, daß 
man einen der beiden Apparate oder beide 
zusammen anwendet, bekommt man drei 


‚Stufen für die Heizung. 


Die für die Luftbremse und für die Be- 
wegung des Bügel-Stromabnehmers not- 
wendige Druckluft wird durch eine elek- 
trisch betriebene Luftpumpe erzeugt. Hierzu 
dient ein 3 PS-Motor für 300 V Spannung, 
die wiederum vom Haupttransformator ab- 
gegeben wird. Der Motor wird selbsttätig 
ein- und ausgeschaltet, je nachdem der 
Luftdruck unter 7 at sinkt oder über 8 at 
steigt. 

Alle Hochspannungs-Apparate sind in 
einer besonderen Hochspannungs-Kammer 
untergebracht, deren Türe so lange ge- 
schlossen bleibt, als der Bügel mit dem 
Hochspannungs-Draht in Verbindung steht; 
sobald die Tür geöffnet wird, verlassen 
auch die Bügel selbsttätig den Arbeitsdraht. 


Im Führerraum ist auf der linken 
Seite der Fahrschalter und rechts der Iebel 
für Betätigung der Luftdruck-Bremsen, Bau- 
art Knorr, angebracht. In der Mitte der 
Vorderabteilung, also rechts vom Führer- 
raum, befindet sich die Hochspannungs- 
Kammer, in welche unmittelbar ein Hoch- 
spannungs-Kabel von jedem Bügelabnehmer 
gelangt, welches durch einen Abschalter 
und eine Hochspannungs-Sicherung zum 
Ölausschalter und dann zum Haupttrans- 
formator gelangt. 

Rechts von der Hochspannungs-Kammer 
ist die Niederspannungs-Kammer, in der 
alle Apparate auf einer Schalttafel ange- 
bracht sind. Unter dem Wagen, der 
zwei Motoren besitzt, zwischen Drehge- 
stell und Lenkachse, sind der Haupttrans- 
formator, der Erregertransformator der 
beiden Motoren, die Widerstände, die 
Niederspannungs - Sicherungen und der 
Schalter für die Erdung der Motoren 
untergebracht. Alle Kabel sind zwischen 
den Querverbindungen des Untergestelles 
und dem Fußboden des Wagens, von 
dem sie 8 cm entfernt sind, befestigt 


und von einem Blechüberzug umgeben. In 
der anderen Wagenhälfte ist das Endabteil 
nur mit dem Führerstand und der Nieder- 
spannungs-Kammer versehen, es bleiben 
somit rechts zwei Sitzplätze für Fahrgäste 
zur Verfügung. 

Auf dem Gebiete der für das Transport- 
wesen angewandten Elektrotechnik war die 
Ausstellung der Wiener Städtischen Straßen- 
bahn, die sich in der großen Österreichischen 
Halle für Landtransporte befindet, beson- 
ders beachtenswert. 

Die Ausstellung gab ein übersichtliches 
Bild über die gesamten technischen Einrich- 
tungen der genannten Bahn. Ein Doppel- 
gleis mit Ausweiche zeigte je eine Endstation 
mit oberirdischer und unterirdischer Strom- 
zuführung. Es wurden die verschiedenen 
Ausführungen der Oberleitung mit Auf- 
hängung des Querdrahtes an Mauerrosetten, 
an Masten mit und ohne Ausleger nach 
dem System der Österreichischen Siemens- 
Schuckertwerke dargestellt; die Konstruk- 
tion der unterirdischen Stromzufäührung 
konnte von einem den Besuchern zugänglich 
gemachten Schachte einer Unterleitungs- 
weiche aus bequem besichtigt werden. 


l Neben der Gleisanlage befand sich 
eine der in Wien üblichen schmalen 
eisernen Wartehallen mit Glasfenstern, die 
sich für alle großstädtischen Straßenbahnen 
empfehlen; dieselbe enthält einen Fern- 
sprechraum, in welchem auch die für die 
erste Hilfeleistung bei Unglücksfällen auf 
der Strecke notwendigen Werkzeuge und 
sonstigen Gegenstände untergebracht sind. 


Von ‚den Fahr-Betriebsmitteln ist zu- 
nächst ein Exkursions-Salonwagen zu er- 
wähnen; derselbe ist von der Grazer 
Waggonfabrik vormals Weitzer besonders 
elegant nach Entwürfen des Architekten 
Kubik in Graz im -Barockstil in Mabhagoni- 
holz ausgestattet und soll an geschlossene 
Gesellschaften für Ausflüge in der Um- 
gebung von Wien vermietet werden. 

Ferner ist ein elektrischer Triebwagen 
gewöhnlicher Bauart mit Längssitzen er- 
wähnenswert, welcher im Winter zu einem 
Schneepflug umgewandelt werden kann; 
dies geschieht in der Weise, daß auf beiden 
Seiten des Wagens unterhalb der Plattform 
in zwei hintereinander zur Wagenachse 
schief liegenden Reihen an langen wag- 
rechten Stielen befestigte Schaufeln ange- 
bracht werden, welche sich einzeln heben 
und senken und dadurch den Unebenheiten 
der Straße ausweichen können. Zum Zwecke 
der Schneereinigung dient ebenfalls die 
nach den Angaben des Ingenieurs von 
Stromsky ausgeführte Schneekehre mit 
motorischem Antriebe und drehenden Besen- 
walzen, die insbesondere auf außen liegen- 
den Strecken verwendet wird, wo größere 
Schneemassen zu bekämpfen sind. 

Von besonderem Interesse war der große 
elegant ausgestattete von der Firma F. Ring- 
hoffer in Smichow gelieferte Triebwagen 
der Wiener Lokalbahnen für die neue elek- 
trische Bahnverbindung Wien-Baden!); er 
ist allseitig geschlossen, besitzt große Fenster 
und hohen Lüftungsbau; der durch eine 
Mittelvand in Abteile für Raucher und 
Nichtraucher geteilte Wagen enthält 46 Sitz- 
plätze auf Drehstühlen und 4 Stehplätze. 

Außer den bier erwähnten Wagen waren 
noch einzelne elektrische Apparate ausge- 
stellt, z. B. ein Bahnmotor der Siemens- 
Schuckertwerke, Bauart D &, für 25 Pse 
Leistung, 500 Umdr/Min, der nach T 
Stunde Belastung von 65 Amp bei = 
eine Temperaturerhöhung bis zu 3° C in 
den Ankernuten aufweist; ein Bügel-Strom- 
abnehmer mit Aluminium-Schleifstück, 
er allgemein von genannter En eag 


_— mM 


t!) Abbildung siehe „ETZ* 1906, B. 1152. 


536 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 21. 


23. Mai 1907. 


wandt wird und wie er auch bei der Ver- 
bindungsbahn der Ausstellung seitens der 
Unione Elettrotecnica Italiana verwendet 
wurde. —ar. 


LITERATUR. 


Bei der Schriftleitung eingegangene Werke. 


Die Schriftleitung behält sich e spätere ausführ- 


liche Besprechung einzelner Werke vor. 


Transactions of the American Electro- 
chemical Society. X. Bd. Herausgegeben 
von der American Electrochemical Society, 
Philadelphia, Pa. Mit Abbildungen. 132 S. 
in 89. 

Denkschrift nebst Erläuterungsbericht, 
Kostenvoranschlag und Rentabilitäts- 
Berechnung zum generellen Projekt 
der Zugspitz-Bahn. Von Zivil-Ingenieur 
Wolfgang Ädolt Müller, Dresden-Blasewitz. 
Mit Abbildungen und Tafeln. 54 S. in Folio. 
Selbstverlag. Dresden 1907. Preis 8 M. 


Die Bergwerke und Salinen des Ober- 
bergamtsbezirks Dortmund im Jahre 
1906. (Gewinnung, Belegschaft, Absatz usw.) 
20 S. in 4°. Verlag der Berg- und Hütten- 
männischen Zeitschrift „Glückauf“. Essen a. 

d. Ruhr 1907. Preis 0,50 M. 

[Das Heft enthält in der Reihenfolge ihrer 
Zugehörigkeit zu den einzelnen Bergrevieren 
alle betriebenen Kohlen- und Erzbergwerke und 
Salinen des Öberbergamtsbezirks Dortmund, 
ihre Postadresse, die Gewinnungs- und Belegs- 
schaftsziffern für die Jahre 1903 bis 1906, ihre 
Beteiligungsziffern beim Rheinisch-Westfälischen 
Kohlen-Syndikat für das Jahr 1907 und die Ab- 
satzmengen des letzten Jahres aufgenommen 
worden. Ferner sind darin die Eigentümer be- 
zeichnet und es ist die Mitgliedschaft der Werke 
beim Verein für die bergbaulichen Interessen 
im Oberbergamtsbezirk Dortmund kenntlich 
gemacht. Am Schlusse des Heftes ist ein 
buchstabenmäßiges Verzeichnis sämtlicher An- 
lagen und Gesellschaften gegeben.) 


Minutes ofProceedings ofthe Institution 
of CivilEngineers; with other selected 
and abstracted papers. Bd. CLXVII. Her- 
ausgegeben von J. H. T. Tudsbery. Mit 
zahlreichen Abbildungen. VIII u. 510 S. in 8°. 
Verlag der Institution ot Civil Engineers. 
London 1907. 


Die Laufbahn des Ingenieurs. Von Ing. 
E. Freytag. 209 S. in 8%. Verlag von Dr. 
Max Jänecke. Hannover 1907. Preis 5 M. 


Anlage von Fabriken. Von H. Haberstroh, 
E. Weidlich, E. Görts und R. Stegemann. 
(Teubners Handbücher für Handel und Ge- 
werbe. Herausgegeben von Dr. van der 
Borght-Berlin, Prof.Dr.Schumacher-Bonn 
und Dr. Stegemann - Braunschweig.) Mit 
274 Abb. und Plänen im Text und 6 Tafeln. 
XIII u. 528 S. in gr.-80%. Verlag von B. G. 
Teubner. Leipzig 1907. Preis geb. 12,80 M. 


Besprechungen. 


Theorie der Wechselstrom-Zähler pach 
Ferrarisschem Prinzip und deren Prü- 
fung an ausgeführten Apparaten. Von 
Dr.-Ing. E. Morck. VII. Bd. 8. bis 10. Heft 
der Sammlung elektrotechnischer Vorträge 
von Prof. Dr. E. Voit. Mit 93 Abb. 116 S. 
in 80. Verlag von Ferd. Enke. Stuttgart 1905. 
Preis 3,60 M. 

Der Inhalt der Schrift gliedert sich in drei 
Teile, und zwar erstens eine Theorie derartiger 
Zähler, zweitens eine Prüfun ausgeführter 
Apparate, und drittens eine Erklärung der Ver- 
suchsergebnisse durch die Theorie. 

Nach einigen einleitenden Bemerkungen 
wird die Gleichung der Ferrariszähler mit voll- 
ständig den Anker umschließendem Feld, auch 
für beliebig geformte Ströme abgeleitet, und 
es zeigt sich, daß die bisherigen Annahmen 
über die Ehusen Yorseulo NDS zwischen Strom- 
und Spannungsfeld auch bei eliebig geformten 
Strömen ihre Gültigkeit behalten. Die Behaup- 
tung des Verfassers, daß seine Ableitung auch 
in analoger Weise mutatis mutandis fürScheiben- 
anker gilt (S. 283), ist wohl nicht ganz zu- 
ıreffend, da dort teilweise ganz andere Begriffe 
eingeführt werden müssen. Auch in der Ab- 
leitung des Widerstandsmomente8 der Bremsung 
(S. 301) ist der Verfasser ungenau. Ohne rech- 
nerischen Nachweis oder Bestätigung durch 
Versuch ist die Vernachlässigung des Wider- 
standes des übrigen Teiles der Scheibe gegen 


den Widerstand des zwischen den Magnetpolen 
befindlichen Teiles nicht einwandfrei. 

Der beste Teil der Schrift ist entschieden 
die Abteilung über Messungen an Zählern, und 
es muß anerkannt werden, daß die in Form von 
Schaulinien dargestellten Meßergebnisse der 
untersuchten Zähler bei Veränderung des 
Stromes, der Spannung, der Frequenz, der 
Phasenverschiebung und der Stromkurve außer- 
ordentlich anschaulich sind und den Gegen- 
stand erschöpfend behandeln. Die Messung des 
Wattverbrauchs im Nebenschlusse geschieht 
nach der bekannten Dreivoltmeter-Methode. Es 
erscheint mir jedoch zweifelhaft, ob das Zu- 
sammensetzen der drei Spannungen zu einem 
Dreieck, bei stark von der Sinusform abweichen- 
den Strömen, auf S. 350 richtige Werte für die 
Phasenverschiebung und damit für den Watt- 
verbrauch im Nebenschluß liefert. Der Eigen- 
verbrauch der Stromspulen ist vom Verfasser 
einfach zu J?w angenommen. Das ist nicht 
richtig, denn die Stromspulen haben noch einen 
induktiven Spannungabfall, und es treten Hys- 
terese- und Wirbelstrom-Verluste auf. Die auf 
S. 351 angegebenen Werte sind daher zu 
günstig. Unangebracht ist auch die verglei- 
chende Zusammenstellung der Spannungsver- 
luste bei vollem Strom und pro Ampere von 
Zählern verschiedener Höchststromstärke, S. 351. 
Es dürfen nur die Wattverluste, die für alle 
Zählergrößen derselben Bauart nahezu gleich- 
bleibend sind, miteinander verglichen werden, 
sonst schneidet die Zählerform, von der zufällig 
die kleinste Stromstärke untersucht wurde, am 
schlechtesten ab. 

Bei der Messung der Feldstärken sind dem 
Vertasser einige Irrtümer unterlaufen. Wie 
Abb. 62 auf S_ 359 zeigt, mißt er die Felder 
weder dort, wo sie wirken, also am Anker, noch 
dort, wo sie erzeugt werden, sondern an teil- 
weise recht weit davon entfernten Stellen. 
Ferner benutzt er zur Messung ein Dynamo- 
meter. Infolgedessen wirken Meßwindungen 
und Dynamometer wie die induktiv belasteten 
Sekundärwindungen eines Transformators mit 

oßer Streuung auf die Feldsysteme zurück. 

s ist daher auch nicht verwunderlich, daß der 
Verfasser die in Abb. 64, S. 361, dargestellten 
Abweichungen von der Proportionalität findet. 
Die Abweichungen sind beim Zähler III am ge- 
ringsten, bei welchem die Anordnung der Meß- 
windungen noch am günstigsten war. Bei so 


schwachen Feidern, wie sie in Zählern Ver-. 


wendung finden, darf man zur Messung nur 
elektrostatische Instrumente benutzen, und auch 
dann selbst ist es zweckmäßig, zu untersuchen, 
ob nicht der Ladestrom des Instrumentes noch 
Störungen erzeugt. Es ist daher die gesperrt 
gedruckte Behauptung auf S. 362: „Das Feld 
der Stromspule ist nicht dem erzeugenden 
Strom propo niona, infolge der veränderlichen 
Permeabilität des Eiíisens, welches einen Teil 
des magnetischen Kreises bildet“, durch die 
Versuche nicht bewiesen, vielmehr würde eine 
Nachrechnung der magnetischen Stromkreise 
dem Verfasser gezeigt haben, daß die Störungen 
der Proportionalität durch die Verwendung von 
Eisen bei den untersuchten Apparaten nur 
klein sind. 

Da die Voraussetzung der großen Ab- 
weichungen von der Proportionalität die Grund- 
lage des dritten Teiles des Schrift: Erklärun 
der Versuchsergebnisse bildet, erübrigt sic 
eine Besprechung dieses sonst recht geschickt 
abgefaßten Teiles. 

Zu bemängeln ist noch die unrichtige Aus- 
drucksweise an einigen Stellen, z. B. im ersten 
Absatz auf der ersten Seite: Zähler registrieren 
nicht Watt oder Ampere, sondern Wattstunden 
beziehungsweise Amperestunden. Umgekehrt 
sind die Belastungen der Zähler nicht Watt- 
stunden, sondern Watt, was bei den Abb. 36 
bis 38 zu berichtigen wäre. 

Alles in allem stellt die Schrift den Ausfluß 
einer umfangreichen persönlichen Arbeit dar, 
und es sind besonders die Meßergebnisse über 
den Gang der Zähler für den mit dem Stoffe 
vertrauten Fachmann recht wertvoll. Für den 
Belehrung Suchenden ist das Buch wegen der 
erwähnten Unrichtigkeiten nicht zu empfehlen. 

J. Busch. 


Thermodynamische Rechentafel für 
Dampfturbinen, mit Gebrauchsauweisung. 
Von Dr-Jua. Reinhold Proell. Verlag von J. 
Springer, Berlin. Preis 250 M. 

Unter den graphischen Darstellungsarten 

für eine Funktion mehrerer Veränderlichen ist 

unstreitig eine der interessantesten die insbe- 
sondere von d'’Ocagne!) ausführlich begrün- 
dete Methode, geradlinige Maßstäbe in einer 

Ebene in geeigneter gegenseitiger Lage so an- 

zuordnen, daß durch eine Hilfsgerade zusam- 

mengehörende Werte 'der Funktion und der 

Veränderlichen auf diesen Maßstäben heraus- 

geschnitten werden. Es ist ein Verdienst von 


1 d’Ocagne, Nomographie. Paris 189. 


Proell, diese in maschinentechnischen Kreisen 
bislang wenig bekannte Darstellungsart auf 
diejenigen thermodynamischen Zustandsgrößen 
des Wasserdampfes angewendet zu haben, die 
für den Entwurf und die Beurteilung von 
Dampfturbinen Pedeutung haben. Die photo- 
litographisch sehr genau hergestellte Tafel bil- 
det in der Tat gewissermaßen ein kondensiertes 
Tabellenwerk, in welchem wir Druck, Tempe- 
ratur, Volumen, Dampfnässe, Wärmeinhalt, Entro- 
pie und sogar Strömungsgeschwindigkeiten, 

üsenquerschnitte, kritische Drücke vereinigt 
vorfinden. Die beigegebene Gebrauchsanwei- 
sung erläutert in rein beschreibender aber 
klarer Weise, wie mit Hilfe der Tafeln eine 
Anzabl von Aufgaben der Dampfturbinen- 
Theorie gelöst werden können. Gleiche Ab- 
messungen vorausgesetzt, gewährt die Proell- 
sche Tafel sicher eine größere Geuauigkeit, als 
z. B. die einfache Entropiedarstellung, daher die 
Benutzung wohl insbesondere bei der Deutung 
von Versuchsergebnissen zu empfehlen ist. 
Künftige Ausgaben werden dem Verfasser die 
Möglichkeit geben, die Werte der spezifischen 
Wärme dem jeweiligen Stande der physikali- 
schen Forschung anzupassen. Wie fruchtbar 
die angewendete Methode ist, zeigt, um dies 
bei gleicher Gelegenheit zu erwähnen, auch die 
kürzlich erschienene Tafel desselben Verfassers 
für Schraubenfedern,!) deren in die Augen sprin- 
gende Vorteile gewiß auch der thermodynami- 
schen Rechentafel Freunde erwerben werden. 

A. Stodola. 


KLEINERE MITTEILUNGEN. 


ee 5 


Telegraphie und Signalwesen 
mit Leitung. 


Anwendung von Wechselströmen für Vielfach- 
telegraphie, 
[„Electrical World“, Bd. 49, 1907, S. 781.] 


Zum Betriebe von Vielfachtelegraphen wird 
im allgemeinen Gleichstrom benutzt. Aus ver- 
schiedenen Gründen würde es vorteilhaft sein, 
Wechselstrom anzuwenden, aber dabei tritt 
leicht eine gegenseitige induktive Beeinflussun 
der gleichzeitig versorgten Stromkreise un 
infolgedessen eine Verstümmelung der über- 
mittelten Zeichen ein. Ein von Mr. Barclay, 
Ingenieur der Western Union Telegraph Co, 
angegebenes Verfahren soll das Arbeiten mit 
Wechselstrom gestatten, ohne daß dieser Übel- 
stand auftritt. Barclay versieht die Anker- 
welle der Dymamomaschine mit so vielen 


'Kommutatorringen, wie Leitungen betrieben 


werden sollen. Jeder Ring ist in zwei leitende, 
metallisch miteinander verbundene und zwei 
nicht leitende Abschnitte eingeteilt. Die 
Bürsten sind so angeordnet, daß die eine die 
positiven, die andere die negativen Ströme ab- 
nimmt. Der positive Strom dient zum Betriebe 
der einen Seite, der negative zum Betriebe der 
anderen Seite eines Quadruplex-Systems; die 
Empfangsrelais müssen also so gewickelt sein, 
daß das eine nur auf positiven, das andere nur 
auf negativen Strom anspricht. Im übrigen 
nahmen die Kommutatorringe eine solche Lage 
auf der Welle ein, daß niemals zwei Leitungen 
gleichzeitig einen Stromstoß empfangen; eine 
Induktion zwischen ihnen ist mithin ausge- 
schlossen. Die Umdrehungsgeschwindigkeit 
der Dynamo muß so gewählt werden, daß auch 
bei der Übermittlung eines Punktes genügend 
viele positive oder negative Stromstöße in 
die betreffende Leitung entsandt werden, um 
das Empfangsrelais zum Ansprechen zu Hara 


Englisch-belgischer Telegraphenverkehr. 
(„The Electrical Review“, London, Bd. 60, S. 681. 


Zwischen Liverpool und Antwerpen ist eine 
unmittelbare telegraphische Verbindung eröffnet 
worden. W. M. 


Murray-Telegraph. 


Nach einer Mitteilung von Mr. Donald 
Murray sind die mit seinem Telegraphen 2 
Rußland angestellten Versuche zufriedenstellen 
ausgefallen; die russische Regierung hat daher 
die Errichtung des Murray-Betriebes zwisehen 
St. Petersburg und Irkutsk angeordnet. Ge. 
Leitung besteht aus Fisendraht, hat ein® a 
samtlänge von rund 6000 km und enthält Aa 
Relaisstationen. Von der schwedischen a 
graphenverwaltung ist ein Duplexbetne i = 
Murray - Apparaten auf der Linie Stock In 
Gothenburg in Aussicht genommen. I 
deutsche Reichs-Postamt hat zwel Zn er 
ray-Apparate bestellt, nachdem Versuche 7 
günstiges Ergebnis gehabt haben. ie 


1) „ETZ“ 1907, 8. 362. 


23. Mai 1807. 


Fernsprechen mit Leitung. 


Nacht-Fernsprechverkehr mit der Schweiz. 


Seit dem 1. März sind im Verkehr zwischen 
Deutschland und der Schweiz Nacht-Abonne- 
mentsgespräche zulässig. Mindestdauer des 
Abonnemens ein Monat, des Gesprächs sechs 
Minuten. Die Gebühr ist auf die Hälfte der 
Gebühr gleich langer Tagesgespräche festge- 
setzt. Einzel-Nachtgespräche unterliegen der 
gleichen Gebühr wie Tagesgespräche. 


Drahtlose 
Telegraphie und Telephonie. 


Drahtlose Telegraphie von Fessenden. 


Einer uns von Prof. R. Fessenden über- 
sandten Mitteilung über seine Arbeiten auf dem 
Gebiete der drahtlosen Telegraphie entnehmen 
wir folgendes: | 

Wellenmessung. Fessenden gibt hier 
an, daß er bereits 1896 zu diesem Zwecke ein 
Faden-Galvanometer benutzt habe, das später als 
Einthovens Faden-Galvanometer in Gebrauch 

ekommen ist. Eine derartige Galvanometer- 

onstruktion ist bereits in den achtziger Jahren 
des vorigen Jahrhunderts durch Ader veröffent- 
licht worden. 

Bereits 1899 benutzte Fessenden für die 
Wellenmessung ein Hitzdraht - Galvanometer, 
dessen Brauchbarkeit auch Duddell anerkannt 
hat. Noch in demselben Jahre ging Fessenden 
dazu über, für seine Untersuchungen das Ring- 
Galvanometer von Elihu Thomson zu verwen- 
den, in welchem zwei Spulen Induktionsströme 
in einer dritten Spule oder einem Ring erzeugen, 
der in einem Winkel von 45° zu den ersten bei- 
den Spulen aufgehängt ist. Mit diesem Meß- 
geräthat Fessenden eine große Anzahl Messun- 
gen ageri und dadurch bestätigt getunden, 

aß auf Entfernungen von verschiedenen engli- 
schen Meilen die Stärke der Wellen abnimmt 
mit dem Quadrate der Entfernung, und daß bei 
seiner Senderanordnung es sich bei den zur 
Aussendung kommenden Wellen nicht um reine 
Hertzsche Wellen handelt. Dies ist zutreffend, 
aber auch selbstverständlich, denn bei allen 
Stationen der drahtlosen Telegraphie sind die 
benutzten Schwingungszahlen bedeutend nie- 
driger, als die von Hertz angewandten sehr 
schnellen elektrischen Schwingungen. Durch 
die Benutzung der Erde bei der Fessendenschen 
Anordnung kommen dann, wie auch bei den 
vorigen mit Erde arbeitenden Anordnungen, 
Erscheinungen zustande, die sich aus mehre- 
ren Untererscheinungen zusammensetzen. Ob 
Fessenden die experimentelle Trennung dieser 
Untererscheinungen voneinander gelungen ist, 
geht aus der Abhandlung nicht hervor. 

In den Jahren 1901 und 1902 benutzte dann 
Fessenden zu seinen Untersuchungen einen 
Bolometer - Wellenanzeiger, den er Hitzdraht- 
Barretter nennt. Dieser Barretter besteht aus 
einem kleinen Platindraht von ungefähr 0,01 
mm im Durchmesser und von 0,25 mm Länge. 
Io Erg genügt, um einen Wechsel des Wider- 
standes des Hitzdrahtes um 1 P/, zu verursachen. 

ls Vorzüge seines Barretters gibt Fessenden 
an, daß er keine Regulierung braucht, daß er für 
Meßzwecke geeicht werden kann wie ein Platin- 
thermometer, daß er die Abstimmung der Strom- 
kreise in keiner Weise stört und daß er in die 
Erde oder das Wasser versenkt werden kann, 
um da die Stärke der Wellen zu messen. 

Die von Fessenden nicht angeführten 
Schwächen seines Bolometer-Anzeigers sind 
dessen große Dämpfung und das außerordent- 
lich leichte Durchbrennen des Bolometerdrahtes. 

it diesem Wellenempfänger hat Fessenden 
für seine Sender- und Empfängeranordnung 
nachgewiesen, daß innerhalb der Entfernung 
von 80 km die übertragene Energie sich im 
Verhältnis zum Quadrate der Entfernung ver- 
mindert. Die geringe Haltbarkeit des Hitz- 
drahtes führte Fessenden 1902 zur Konstruk- 
tion seines Flüssigkeits-Barretters, bei welchem 
anstelle des Hitzdrahtes eine kleine Flüssigkeits- 
schicht tritt. Fessenden nimmt an, daß der Wir- 
sung ‚seines Flüssigkeits - Barretters Wärme- 
erScheinungen zugrunde liegen. Mir scheint diese 

ünahme nicht zutreffend; der Wellenanzeiger 
dürfte vielmehr dieselben elektrolytischen Wir- 
kungen zeigen, wie der bereits Oktober 1902 ge- 
brauchafertige elektrolytische Wellenanzeiger 
vonSchlömilch. Mit dem Flüssigkeits-Barretter 
hat Fessenden nachgewiesen, daß das Gesetz 
der Verminderung der übertragenen Energie 
mit dem Quadrate der Entfernung auch für 
Entfernungen von 400 km und darüber gilt. 

. Atmosphärische Autsaugung. Die Aus- 
führungen dieses Abschnittes verdienen beson- 
deres Interesse, weil sie wohl die ersten syste- 
mätischen Versuche an großen Stationen dar- 
stellen. Leider fehlt eine genaue Beschreibung 

er Versuchsanordnungen beim Sender und 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 21. 


Empfänger, sodaß eine kritische Würdigung 
der Versuchsergebnisse schwer wird. Als haupt- 
sächliche Ursachen der Abschwächung der 
Zeichen in der drahtlosen Telegraphie führt 
Fessenden an: 1. die Notwendigkeit der Re- 
gullerung einiger Wellenempfänger, wie z. B. 
er Kohärer, auf geringere Empfindlichkeit, 
wenn atmosphärische Störungen in der Nähe 
auftreten, und 2. die Aufsaugung eines Teiles 
der zur Dbertragung kommenden Energie durch 
st. 


die Atmosphäre sel 
Die durch die Aufsau 


Wetter zwischen ibnen. 


Bei den von Fessenden auf große Ent- 
ATEN wie von Boston nach Machribanish 


über den Atlantischen Ozean, ausgeführten 
Versuchen ergab sich, daß in derselben Nacht 


die Stärke der von jeder Station aufgenomme- 


nen Zeichen die gleiche war. 96% der Ver- 


suche zeigten, daß die von Boston in Machri- 


banish eintreffenden Wellen die gleiche Energie 
hatten, wie die in umgekehrter Richtung aus- 
gestrahlten. Durch Einschaltung von Zwischen- 
stationen auf der Strecke Boston-Machrihanish 
weist Fessenden nach, daß die atmosphärische 
Aufsaugung der Wellen nicht auf den Stationen 
selbst, sondern unterwegs on Die Größe 
der Aufsaugung steigt mit der Entfernung be- 
trächtlich an und wird nach einigen tausend 
Kilometern konstant. Die Größe der atmosphäri- 
schen Aufsangung ist sehr dem Wechsel unter- 
worfen. Bei Beobachtungen am 13., 18. und 
31. I. 1906 stellte Fessenden fest, daß die 
Stärke der zwischen Boston und Machrihanish 
gewechselten Zeichen nur etwa !/iw der Stärke 
betrug, mit welchen die Zeichen am 30. Januar 
überkamen. Fessenden will die Versuche 
weiter fübren und dabei einen Wellenempfänger 
verwenden, der zehnmal empfindlicher ist als 
sein Flüssigkeits-Barretter. Welcher Konstruk- 
tion dieser neue Wellenempfänger ist, wird 
nicht angegeben. 

Veränderung der Wellenlänge. In 
diesem Abschnitte erörtert Fessenden die 


Frage, ob bei der drahtlosen Telegraphie auf 


weite Entfernungen eine Änderung der Wellen- 
länge eintritt. Mit den bezüglichen Messungen 
unter Verwendung der ordnungen von 
Tesla und Fleming hat Fessenden bereits 
in den Jahren 1897 und 1898 begonnen. Es 
zeigte sich, daß diese Meßanordnungen zur ge- 
nauen Bestimmung der Wellenlängen auf weite 
Entfernungen nicht geeignet waren. 1899 hat 
Fessenden eine Meßanordnung hergestellt, 
bei welcher als veränderliche Induktion ein 
Varley-Thompson-Rheostat benutzt wird, dessen 
Kontaktzylinder durch eine Röhre von elektro- 
lytischem Kupfer ersetzt ist. In spiralförmige 

ertiefungen der Kupferröhre ist ein feiner 
isolierter Kupferdraht eingelegt; dieser bildet 
den primären Stromkreis und der Kupferzylin- 
der den sekundären Stromkreis eines Über- 
tragers. Die veränderliche Induktion wird in 
Nebenschluß zu einem Luftkondensator ge- 
schaltet und in den Resonanz-Schwingungs- 
kreis wird ein Hitzdraht-Barretter eingefügt. 
Induktionsfreie Widerstände in Form von Glüh- 
lampen werden in die une und die Erd- 
leitung eingeschaltet, um die Schwingungen 
derselben aufzuheben und nur den eigentlichen 
Meß-Stromkreis in Resonanzschwingungen ein- 
treten zu lassen. 

Das Ergebnis der Messungen Fessendens 
ist, daß bei der Übermittlung auf weite Ent- 
fernung die Änderung der Wellenlänge höch- 
stens !/,%/, beträgt. Es handelt sich hier wohl 
lediglich um Dämpfungsveränderungen. 

Drahtlose Telngrapn.S während des 
Tages und während der Nacht. Fessen- 
den hat beobachtet, daß die Aufsaugung der 
elektrischen Wellen während der Nacht in ver- 
schiedenen Richtungen eine verschiedene ist. 
Während z. B. in einer Nacht nur gut hörbare 
Zeichen von einer Station in der Südrichtung 
eingingen, konnten in einer anderen Nacht gut 
hörbare Zeichen nur von Stationen im Osten 
und ¿Westen erhalten werden. Fessenden 
schreibt dies Beugungs-Erscheinungen zu, und 
glaubt annehmen zu dürfen, daß die auf- 
saugenden Massen der Atmosphäre weniger 
aus zusammenhängenden Körpern, als aus 
durchsichtigen wolkenähnlichen Gebilden be- 
stehen. Nach seinen Beobachtungen ist die 
Größe ‘dieser Wolken eine recht verschiedene. 


In einer Höhe von”8 bis 15 Kilometer über dem 


Boden beträgt der Durchmesser solcher Wolken 


ng der Atmosphäre 
eintretenden Energieverluste hängen nach 
Fessenden lediglich von den Vorgängen in 
der Atmosphäre zwischen den beiden Stationen 
ab; sie sind dagegen unabhängig von dem 
Wetter, das jeweils auf der betreffenden Station 
herrscht. Die Versuche des Kapitän Wildmann, 
die zeigten, daß die Energieverluste wechselten 
mit dem Wetter auf den Stationen, erklärt 
Fessenden dahin, daß die Versuchsstationen 
zu nahe beieinander lagen, sodaß das Wetter 
auf den Stationen das gleiche war, wie das 


637 


ungefähr 50 Meter, während er in den weopen 
bis zu 3 Kilometer wächst, und hier die Wolken 
auch viel höher in die Atmosphäre hineinragen 
als die bei den Versuchen zwischen Boston und 
Machrihanish beobachteten. Bei Versuchen 
zwischen zwei Stationen am Amazonenstrom 
auf verhältnismäßig kurze Entfernungen stellte 
Fessenden fest, daß die Zeichen während der 
Nacht 20-mal stärker waren, als 15 Minuten 
nach Sonnenaufgang. In nicht tropischen Län- 
dern und auf größere Entfernungen sind die 
Unterschiede weniger hervortretend. 

Bei den Versuchen zwischen Boston und 
Machrihanish wurde festgestellt, daß die 
schlechteste Verständigung bei Tage nicht viel 
schlechter ist als die schlechteste Verständi- 
gung bei Nacht, daß aber die beste Verständi- 
gung bei Tage viel schlechter ist als die beste 
Verständigung bei Nacht. 

Bei gleichartigen Versuchen zwischen Boston 
und Washington (650 km) ergab sich, daß 
die schlechteste Verständigung bei Nacht un- 
pom 60%, besser war als die schlechteste 

erständigung bei Tage. 

Fessenden glaubt aus seinen Beobach- 
tungen folgende Schlüsse ziehen zu dürfen: 

1. Es befinden sich große Massen aufsaugen- 
den Materials, wahrscheinlich ionisierter Luft, 
in der oberen Atmospbäre. Nahe der Erdober- 
fläche sind diese Massen nicht zusammen- 
hängend, sondern haben hier Ähnlichkeit mit 
den Wolken, und ihr Umfang verringert sich, 


je näher sie der Erde kommen. 


2. In gemäßigten Klimaten erreichen die 
ausgestrahlten Wellen nicht die Höbe der auf- 
saugenden Massen; sie werden auf Entfernun- 
gen von etwa 160 km nicht aufgesaugt. 

3. Bei Entfernungen von über 160 km reichen 
die Wellen in die Zone der aufsaugenden 
Massen hinein und werden daher S A 
Uber eine Entfernung von 160 km wächst die 
Aufsaugung in stärkerem Maße als die Ent- 
fernung zunimmt. Über einige tausend Kilo- 
meter hinaus kann man die Größe der Auf- 
saugung als konstant annehmen. 

4. Für weite Entfernungen ist die Aufsau- 
gung sehr groß; man kann annehmen, daß 
mehr als 99,90), der ausgestrahlten Energie auf- 
gesaugt werden. 

5. Sonnenlicht bedingt, daß die Höhe über 
dem Erdboden, in welcher die Aufsaugung statt- 
findet, erheblich abnimmt. 

6. Sonnenlicht ionisiert wahrscheinlich die 
Luft, sodaß die Aufsaugung bereits kurge Zeit 
nach Sonnenaufgang viel stärker wird als bei 
Nacht. 

7. In tropischen Ländern ist die Höhe, in 
der die Aufsaugung stattfindet, geringer als in 
Ländern mit gemäßigtem Klima. 

8. Die Aufsaugung findet in manchen Rich- 
tungen stärker statt als in anderen. 

9. In gemäßigten Zonen findet ein beträcht- 
licher Unterschied zwischen der ee 
in der Nacht und bei Tage namentlich auf Ent- 
fernungen von 500 bis 1600 km statt. Bei Ent- 
fernungen von über 1600 km ist der Unterschied 
geringer. 

10. Die Höhe über der Erde, in welcher 
eine merkliche Aufsaugung der Wellen be- 
ginnt, kann in den gemäßigten Zonen für die 

acht auf rund 480 km und für den Tag auf 
rund 100 km, für die Tropen auf 160 km nachts 
und 48 km am Tage geschätzt werden. 


Kaufmännische Erfolge. Die Fessen- 
den-Gesellschaft hat bisher für Patente und 
Versuche rund 1790000 M geopfert und aus 
dem Verkauf der Apparate nur 85000 M erzielt. 


Dies ungünstige Ergebnis schreibt Fessenden . 


den Regierungen, insbesondere der Regierung 
der Vereinigten Staaten zu, die sich nicht 
scheuten, hohe Patentgebühren zu erheben, 
dann aber die Erlaubnis zur Einrichtung von 
Verkehrsstationen verweigerten. Einen Vorwurf 
wird man den betreffenden Regierungen hieraus 
kaum machen können, denn es gibt doch noch 
viele andere Gebiete, auf denen Patente mit 
großen Kosten erworben werden, für welche 
die Ausführung ebenfalls nicht ohne weiteres 
möglich ist. Die Tatsache, daß die Verhand- 
lungen Fessendens’in verschiedenen Staaten 
nicht zum Erfolg geführt haben, sind in der 
Hauptsache wohl auf andere Gründe zurück- 
zuführen, als Fessenden annimmt. So kam 
z. B. Deutschland für ihn wegen des Tele- 
funkensystems von vornherein nicht in Be- 
tracht, ebensowenig Italien wegen des Mar- 
conischen Systems. Auch scheinen mir die 
Beschuldigungen, die Fessenden gegen die 
amerikanische Marine erhebt. daß sie seinen 
Flüssigkeits-Barretter unberechtigter Weise be- 
nutze, nicht einwandfrei. Trotz des Verbietungs- 
urteile, welches Fessenden gegen die Gesell- 
schaften des Wettbewerbes [durchgesetzt‘ hat, 
erscheint mir die Frage, ob Fessenden die 
Priorität auf die elektrolytische Zelle besitzt, 


- - ar _—— 


538 


n mn nn En nn 


———— 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 21. 


233. Mai 1907. 


noch nicht geklärt. Es fehlt noch der B i 

daß tatsächlich die Wirkung des Pesinden 
schen Flüssigkeits-Barretters auf Wärmeerschei- 
nungen beruht. 


® 


Fahrbare Funkentelegraphen-Station. 
[L’Elettricista“, Bd: 6, S. 104, 5 Sp., 2 Abb.] 


Über die von der „Società Italiana“ in Mai- 
land nach den Angaben des Majors Solari 
gebaute fahrbare Station für tlose Tele- 
graphie!) werden jetzt weitere Einzelheiten 
bekannt. Der Wagen des Automobils enthält 
die Apparate und bietet außerdem Platz für 
sechs Personen; auf dem Dache befindet sich 
eine zur Hochführung des Luftdrahtes be- 
stimmte, aus sechs Abschnitten bestehende 
Leiter, die, nach Art der Feuerwehrleitern 
zusammengeschoben, nur wenig Raum ein- 
nimmt, sich aber bis zu einer Höhe von 
30 m ausziehen läßt. Ist die Station an 
ihrem Verwendungsort angekommen, so wird 
der bis dahin zur Fortbewegung dienende Motor 


zum Antrieb einer Dynamomaschine benutzt, . 


welche die erforderliche Energie für die Zeichen- 
gebung liefert. Außerdem hat sie einen 
kleinen Elektromotor S% PS) zu treiben, der 
dazu bestimmt ist, die Schiebeleiter und damit 
den Luftdraht hochzuführen. Dies geschieht in 
drei Minuten. Die Leiter wird durch vier 
Haltedrähte in ihrer Lage gesichert. Insgesamt 
werden 10 Minuten gebraucht, um die Station 


betriebsfertig einzurichten. Die Reichweite 
beträgt bei voller Entwicklung des Luft- 
drahtes 150 km. Wenn der lektromotor 


schadhaft ist, kann die Leiter auch — unter 
Einfügung eines Hilfsgeräts — unmittelbar 
durch den Motor des Automobils oder mittels 
einer Kurbel von Hand hochgeführt werden. 
In letzterem Falle dauert die Entwicklung des 
Luftdrahtse 12 Minuten. Schließlich ist dafür 
gesorgt, daß eine Aussendung beziehungsweise 
ein Empfang von Nachrichten auch während 
der Fahrt stattfinden kann; das Automobil fährt 
dann mit halber Geschwindigkeit und die Höhe 
des Luftdrahts wird auf 6 m beschränkt; dabei 
beträgt die Reichweite 30 km. W. M. 


Drahtlose Telegraphie in Australien. 
| The Electrical Review“, London, Bd. 60, 1907, 
S. 682.] 


Die Bemühungen der Marconi Wireless 
Telegraph Co., einen Vertrag mit der australi- 
schen Bundesregierung abzuschließen, sind fehl- 
geschlagen. Der General-Postmeister hat es 
abgelehnt, sich auf ein System festzulegen; es 
ollen Ermittlungen über die in anderen Ländern 
gebräuchlichen Systeme angestellt a 


Versuche mit drahtlosem Fernsprechen. 
[ „Journal Tel&graphique“, Bd. 31, 1907, S. 112.) 


Am 7. und 10. April haben zwischen dem ` 


Zentral-Telegrapheninstitut in Rom und der 


Funkentelegraphen-Station auf dem Monte Mario . 
(Entfernung rund 4 km) Versuche mit drahtlosem : 


Fernsprechen stattgefunden. Dem — nach der 
Poulsen-Anordnung eingerichteten — Sender- 
Stromkreis war ein Mikrophon Majorana (mit 
kapillarem Flüssigkeitsfaden)?) angeschaltet; 
der Empfangs-Stromkreis enthielt einen mag- 
netischen Detektor nach Marconi. Die Sprache 
wurde klar und kräftig übermittelt; auch die 
Klangfarbe blieb gew sodaß man unter- 
scheiden konnte, welche Person in das Mikro- 
phon sprach. .Die geringste Änderung der elek- 
trischen Konstanten des an ann 
enügte, um die Sprache zum Verschwinden zu 
ringen. Nächstens sollen Versuche auf größere 
Entfernungen stattfinden. W. M. 


Drahtlose Telegraphie in Marokko. 
[The Electrical Review“,” London, Bd. 60, 1907, 
S. 682, 723.] 


Die internationale Gesellschaft, die nach 
einer von den Vertretern Deutschlands, Frank- 
reiches, Spaniens und Englands’getroffenen Ver- 
einbarung den Betrieb der drahtlosen Tele- 
graphie in Marokko übernehmen soll, wird mit 
einem Kapital von 1200000 M ins Leben treten. 
Davon sind 200000 M zum Ankauf der vor- 
handenen funkentelegraphischen Anlagen in 
Tanger, Saffi, Casablanca und Mogador be- 
stimmt, während der Rest zum Betriebe dieser 
und zur Errichtung neuer Stationen dienen 
wird. Die vorbezeichneten Stationen gelten als 
französischer Anteil, den drei anderen Nationali- 
täten steht das Recht zu, an anderen Plätzen 
Anlagen einzurichten; solche sind für Marra- 
kesch, Fez, Larrasch, Mazagan und alle sonsti- 
gen wichtigen Orte in Marokko in Aussicht 
genommen, sodaß das Land bald mit einem 
Netz funkentelegraphischer Verbindungen über- 


1) „ETZ“ 1907, 8. 422. 
3 "ETZ“ 1908, 8. 846- 


zogen sein wird. Es besteht die Absicht, die 
Reichweite der Stationen in Tanger und Saffi 
auf 1500 km zu erhöhen. In dem Verwaltungs- 
rat der Gesellschaft werden Deutschland, 
Frankreich, Spanien und England mit je zwei 
Mitgliedern vertreten sein; die Stelle des ersten 
Direktors fällt Frankreich (Mr. Henri Popp), 
die des zweiten Direktors einer anderen Natio- 
nalität zu; bezüglich der Angestellten findet 
eine gleichmäßige Berücksichtigung der vier 
Nationalitäten statt. W. M. 


Meßgeräte und Meßverfahren. 
Das Picousche Permeameter. 


[Alb. Campbell. „The Electrician“, Bd. 58, 1906, 
S. 128, 4 Sp., 6 Abb.] 


Die meisten technisch gebräuchlichen Appa- 
rate zur Sseraue der magnetischen Eigen- 
schaften von Eisen beruhen auf der bekannten 
Hopkinsonschen Jochmethode; diese liefert 
jedooh wegen des magnetischen Widerstandes 
der Luftschlitze und des Jocks selbst keine 
absoluten Werte, es muß vielmehr an den so 

efundenen Werten der Feldstärke eine Ver- 
esserung (Scherung) angebracht werden, 
weiche nicht nur von den magnetischen Eigen- 
schaften des Jochs, sondern auch von den- 
jenigen der zu untersuchenden Probe abhängt. 
ie Scherung bleibt also stets mit einer ge- 
wissen Unsicherheit behaftet, welche Picou 
mit seinem Permeameter in der Weise zu be- 
seitigen sucht, daß er den a aerei igen magne- 
tischen Widerstand der Luftschlitze, Jochteile 
usw. durch die MMK besonderer um das Joch 
gelegter Spulen überwindet. 
ein Apparat besteht aus einem Doppel- 
joch, zwischen dessen beiden Hälften P iad Q 
der rechteckige Probestab A oder das Blech- 
bündel eingeklemmt wird. Beide Jochhälften 
und der Stab sind je mit einer Magnetisierungs- 
spule und einer Sekundärspule umgeben. Zu- 
nächst ist die Spule um A stromlos, und die 
Spulen um P und Q werden so verbunden, daß 
der Induktionsfluß .in der durch Abb. 15 ange- 
deuteten Weise diù beiden Jochhälften, die vier 
Luftschlitze und die Enden des Probestabs 
durchsetzt, während der Stab selbst, dessen 
Enden sich auf gleichem magnetischen Potential 
befinden, induktionsfrei bleibt. Das Kommu- 


Abb. 15. 


Abb. 16, 


tieren eines Stromes J bringe bei dem mit den 
Sekundärspulen der Jochhälften verbundenen 
ballistischen Galvanometer den Ausschlag « 
hervor. Kehrt man nun in der Magnetisierungs- 
spule der einen Jochhälfte die Stromrichtung 
um, sodaß nunmehr die Induktionslinien den 
durch Abb. 16 angedeuteten Weg nehmen, so 
sinkt wegen des magnetischen Widerstandes 
des Probestabes die Induktion im Joch, und 
man erhält beim Kommutieren des Gesamt- 
stromes einen kleineren Ausschlag $. Diesen 
kann man dadurch wieder auf den alten Wert « 
bringen, daß man durch die um A gelegte 
Spule einen Strom © von passender Größe 
schickt. Man hat somit in den beiden Joch- 
hälften wieder dieselbe Induktion wie früher, 
und die durch den Strom i hervorgebrachte 
MMK wird nicht teilweise zur UÜberwindun 
des magnetischen Widerstandes der Luft- 
schlitze und des Jochs verbraucht, sondern 
lediglich zur Erzeugung einer Induktion $ im 
Stabe, die sich aus dem Ausschlag des mit der 
Sekundärspulle um A verbundenen Galvano- 
meters ergibt, wenn man alle Magnetisierungs- 
ströme kommutiert. Die zugehörige Feldstärke 
a sich in bekannter Weise aus den 

indungszahlen der Spule um A und der 
Stromstärke i. In gleicher Weise erhält man 
eine beliebige Anzahl anderer zusammen- 
gehöriger Werte von 9 und 3, kann sich also 
ie sogenannte Kommutierungskurve für den 
Stab herstellen. 

Tatsächlich wendet nun Picou aus Grün- 
den der Bequemlichkeit und Genauigkeit nicht 
wirkliche Galvanometerausschläge, sondern eine 
Nullmethode an, indem er die Primär- und 
Sekundärwicklungen der beiden Jochhälften 
über einen Transformator führt, dessen ver- 
änderlicher Luftschlitz so eingestellt wird, daß 
in der Schaltung I beim Kommutieren kein 
Ausschlag erfolgt, während der bei Schaltung II 
auftretende Ausschlag in der oben beschrie- 
benen Weise beseitigt wird. Endlich verwendet 
er statt des gewöhnlichen Stromwenders einen 
rasch drehbaren, der gleichzeitig die Richtung 


der ee und sekundären Ströme umkehrt, 
sodaß, wenn die Gleichheit noch nicht völlig 
erreicht ist, das Galvanometer eine dauernde 
Ablenkung zeigt. 

Leider ist diese Ablenkung, wie der Ver- 
tasser a ‚infolge der Nachwirkun 3-Erschei- 
nungen der verschiedenen Materialien mehr 
oder weniger abhängig von der Geschwindig- 
keit des rotierenden Kommutators; diese Fehler- 
qone teilt jedoch der Apparat mit jeder auf 

as ballistische Galvanometer angewiesenen 
Jochmethode. 

Eine andere Fehlerqueile scheint mir daraus 
zu entstehen, daß die Indaktionslinien die Luft- 
schlitze und die zwischen den Jochhälften be- 
Aindlichen Endstücke des Probestabs bei Schal- 
tung 1 genau senkrecht, bei Schaltung 2 da- 
gegen etwas schräg durchsetzen. Dies würde 
aber eine Änderung des magnetischen Wider- 
standes, das heißt die Anbringung einer ver- 
änderlichen, wenn auch kleinen Scherung be- 
dingen, welche Picou gerade vermeiden 
wollte, Leider läßt sich aus den Versuchen des 
Verfassers kein Schluß auf den Einfiaß dieser 
Fehlerquelle ziehen, da die mit dem Permes- 
meter gefundenen Kurven nur mit solchen ver- 
glichen werden, welche durch gleichfalls nicht 
einwandfreie Methoden gewonnen wurden. 
Gleh. 


Elektrische Lampen, 
Heizvorrichtungen und Zubehör. 


Flammenbogenlampen. 
(„The Electrician“, Bd. 58, 1907, S. 842, 5 Sp, 
5 l 


Abb.) 


Hatfield erörtert zunächst die Vorteile und 
Nachteile der Flammenbogenlampen mit nach 
unten Ben chteten Kohlen. Insbesondere sieht 
Hatfield in dieser up wegen der guten 
Lichtausbeute der Effektkohlen einen wirksamen 
Gegner gegen die Preßgas - Beleuchtung. 


Schnitt 4 B 
Abb, 17. 


T 


Unter den Nachteilen der Flammenbogenlampe! 
mit abwärts geneigten Koblen führt Hatfield 
den verhältnismäßig großen Abbrand, den aki- 
Preis und die große Bruchgefahr der i 
kohlen an, ferner die Erzeugung grober In 
von Niederschlägen und Dämpfen, Mies: Man 
Lampenwerk mit der Zeit beschädigen. 


Soo 


TEN 


23. Mai 1907. 


ist gezwungen, um eine für Straßenbeleuchtung 


einigermaßen hinreichende Brenndauer zu er- 


längere Koblen zu verwenden, als man 
e Ta Lampen mit übereinanderstehenden 
Kohlenstiften gewohnt ist. Die Versuche, die 


Kohlen zur Erzielung einer längeren Brenn- 


dauer in Magazinen in der Lampe anzuordnen, 


können wegen der Kompliziertheit des Mecha- 


nismus derartiger Magasinlampen nicht als eine 
glückliche Lösung 
werden. Einfacher Mechanismus ist die erste 
Bedingung für 
weise derartiger Lampen. 

Es wird sodann eine Konstruktion nach den 
Angaben von Frank Lewis beschrieben, 
welche von der Reason Manufacturing Co. in 
Brighton hergestellt wird. Die Kohlen sind, 
wie Abb. 17 zeigt, mit ihren oberen Enden in 
Kohlenhalter gesetzt, welche an Führungstäben 
gleiten können, die denselben Nelgnngswinkel 
wie die Kohlen besitzen. Die Kohlenhalter sind 
gelenkig mit einem zentralen Führungsstück 
verbunden, sodaß beide Koblen gleichzeitig um 
dieselbe Länge nachsinken können. Die eine 
Kohle geht durch eine Öffnung in der Abschluß- 
platte des Brennraumes, die andere Kohle geht 
außerdem durch eine Öffnung einer besonderen 
Gleitplatte.e Die Regulierung wird durch eine 
kräft! e Nebenschluß- und eine Hauptstromspule 
bewirkt. Vor Beginn des Brennens berühren 
sich die Kohlen. Der Hauptstrommagnet be- 
wirkt die Zündung nach Stromschluß, indem 
er vermittels Hebeln die Gleitplatte derart be- 
wegt, daß die Kohlenspitze der durch die Gleit- 
piate gefaßten Kohle von der anderen Kohle 
ortbewegt wird (Abb. 18). Die andere Kohle ist 


Abb. 18. 


durch eine Klaue festgehalten. Diese Klaue läßt 
die Kohle erst frei, wenn ein Anschlag, der an 
demselben Hebel sitzt, welcher die seitliche 
Bewegung der Gleitplatte veranlaßte, sich ge- 
senkt hat. Dann erfolgt die Regulierung in 
bekannter Weise. Es ist ferner eine Vorrichtung 
an den Hebeln angebracht, welche verbindern 
soll, daß die Kohlen durch ihr eigenes Gewicht 
die Gleitplatte in Bewegung versetzen können. 
A m zu verhindern, daß der Sparer durch 
oon Lichtbogen beschädigt wird, wenn der 
boa am Ende einer Brennschicht zu hoch in 
en Sparer gestiegen ist, ist ein Unterbrecher 
angeordnet, welcher den Strom ausschaltet, 
wenn die Lichtbogen-Spannun infolge des zu 

ngen Bogens ihre normale Höhe etwas über- 
Schritten hat. 

Die Lampe wird als Lampe mit zwei Kohlen- 
paaren von je 400 mm Länge gebaut und ergibt 
one Brenndauer von etwa 28 Stunden im Ver- 
gleich zu den Lampen mit nur einem Kohlen- 
paar von 520 mm Länge, welche nur 16 Stunden 
vonndauer ergeben. Es wird betont, daß der 

erlust durch Kohlenbruch bei den kürzeren 
mm-Kohlen im Betriebe geringer sein soll, 
Be bei Lampen mit längeren Kohlen. Der 
rennraum soll in der Lampe derart gegen das 
dnmpenwerk abgeschlossen sein, daß die Bogen- 
pfe nicht in das Werk oder an das Führungs- 
gestänge gelangen können. Mo. 


Elektrochemie und Akkumulatoren. 


Kapazitäten positiver Großoberflächen- 
und Masseplatten bei Entladungen mit Unter- 
brechungen. 


[R. Albrecht. Dissertation zur Erlan d 
.. á gung SE 
akad. Würde eines Dr.3ng. Hannover 1906.) 


Im praktischen Betriebe wird bekanntlich 
tur in selteneren Fällen ein Akkumulator bis 
sur tiefsten Spannungsgrense mit konstanter 
tromstärke entladen. Meist findet ein Betrieb 


es Problems bezeichnet 


die andauernd gute Arbeits- 


unterbrochen. Es erscheint daher von 


Elemente positive 


Dicke enthielten. 


Querschnitt durchzieht die Platte der 


nach beiden Seiten der Platte 
Spitzen aneinander 


schnitt. Die wirksame Oberfläche ist 6,5-mal so 


sich ergebende Projektionsfläche. Die Platte 


besitzt also eine einseitige „projizierte“ Ober- 


fläche von 1,18 >x< 0,85 = 1 qdm und eine elektro- 
tlech wirksame Gesamtoberfläche von 13 qdm. 

as Gewicht der positiven, fertig formierten 
Elektrode betrug 0,83 kg. 

Die positiven Masseplatten bestanden aus 
einem einfachen Hartbleirahmen, welcher mit 
der aktiven Masse ausgefüllt ist (Abb. 20). Die 
Masse bestand bei der positiven Elektrode aus 
Mennige, welche mit einem Bindemittel versetzt 
und zementartig gebärtet wird, sodaß sie inner- 
halb des Rahmens vollkommen festhält und 
trotzdem porös bleibt. Auch die Masseplatten 
waren 12mm dick und enthielten ein Massefeld 
von einer Höhe und Breite von je 100 mm. Die 
Fläche und Dicke sind also dieselben wie bei 
der zuerst beschriebenen Großoberflächen-Platte. 
Die postive fertig formierte SIMO WOE 0,77 F 
ie nepativen Platten waren in jedem Falle 
pornon ektroden, deren Kapazität so reich- 

ich bemessen war, daß der Spannungsabfall 
der negativen Elektrode nifht mehr als 15%) 
von dem gopanion Spannungsabfall des Ele- 
mentes bei der tiefsten Entladespannung be- 
trägt. Es wird also der rasche Spannungsabfali 
gogen Ende der Entiadungen jedesmal durch 
ie positive Platte herbeigeführt, sodaß die 
Kapazität des ganzen Elementes durch die 
Kapazität der positiven Elektrode bedingt ist. 

Die vier Elemente waren bei den Ladungen 
und Entladungen in ein und demselben Strom- 
kreis hintereinander geschaltet; hierbei war die 
Schaltung derart, eine jede Zelle bei Be- 
endigung der Ladung beziehungsweise Ent- 
ladung für sich ausgeschaltet werden konnte. 
‚Die Ladungen erfolgten demgemäß bei allen 
Elementen mit derselben Stromstärke, und zwar 
wurde eine Stromstärke von 2 Amp während 
der ganzen Dauer der Ladung angewendet. 
Kurze Zeit vor dem Einschalten auf Entladung 
wurden die Elemente noch 1!/, Stunde nach- 
geladen. Die Entladungen wurden mit 2, 1,5 
und 1 Amp ausgeführt und zwar einmal mit 
kontinuierlicher und alsdann mit durch Ruhe- 
pausen unterbrochener Stromentnahme. Zu- 
nächst wurde fortgesetzt mit 2 Amp geladen 
und entladen, bis eine ‚genügend konstante 
Kapazität erreicht war. Die achte Entladung 
war hierbei die erste, welche den Versuchen 
zugrunde gele wurde; sie erfolgte ununter- 
brochen mit einem Entladestrom von 2 Amp. 
Alsdann wurden mit 1,5 und 1 Amp je zwei 
weitere Entladungen ausgeführt, welche, wie 
die späteren Aufzeichnungen dartun, zu über- 
einstimmenden Ergebnissen führten. Nunmehr 
wurden mit denselben Stromstärken unter- 
brochene Entladungen vorgenommen und zwar 
derart, daß immer nach zweistündiger Strom- 
entnahme eine Pause gemacht wurde. Da die 
Entladungen länger als einen Tag dauerten, so 
wurden immer am Tage je zwei Ruhbepausen 
von 2 Stunden und des Nachts eine Ruhepause 
von 14 Stunden gemacht. . 

Die Spannungskurven für die ununter- 
brochenen Entladungen sind in Abb. 21 und 
diejenigen für Entladungen mit Unterbrechun- 
gen in Abb. 22 aufgetragen. Bei den letzteren 
wurden die Ruhespannungen des ausgeschalteten 
Akkumulators nicht aufgeselchnen sondern die 
Werte der Anfangsspannung, von denen aus ein 

leichmäßiges Sinken der Spanning stattfindet; 
diese Werte ergaben sich einige Minuten nach 
Wiedereinschaltung der Elemente. Die den 
Kurven beigefügten Zahlen geben die Dauer 
der Unterbrechungen in Stunden an. Die 
Spannungskurven beider Plattenarten zeigen, 
daß beim Wiedereinschalten die Anfangsspan- 
nung gegenüber der Endspannung vor den 
Unterbrechungen gestiegen ist, und zwar er- 
höht sich diese Spannungsdifferenz, je länger 
die Unterbrecbung angedauert hat und je mebr 
dieselbe gegen Ende der Entladung erfolgte. 
Dies ist erklärlich, denn die Spannungserhöhung 


Die Konstrüktion der positiven Großober- 
flächen-Platten ist aus Abb. 19 ersichtlich. Eine 
Anzahl senkrechter Rippen von rechteckigem 
ganzen 
Länge nach in bestimmten Abständen. Diese 
Längsrippen werden durch viele Querstege 
untereinander verbunden, welche dadurch ent- 
stehen, daß keilförmige Gebilde mit abwechselnd 
gerichteten 
ereiht werden. Die Quer- 
stege erhalten dabei einen rhombischen Quer- 


groß wie die aus Höhe und Breite der Platte 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 21. 
OO maaa 


mit schwankender Stromentnahme statt, und es 
wird die Entladung häufig durch Ruhe Anon 
chtig- 
keit, zu untersuchen, welchen Einfluß derartige 
Unterbrechungen der Entladungen auf die Ka- 
azität der verschiedenen Plattenarten ausüben. 
u dem Zwecke wurden an vier Elementen 
Untersuchungen angestellt, von denen zwei 
roßoberflächen- und zwei 
Elemente positive Masseplatten von je 12 mm 


AR mm Jike. 


gelangen kann, un 


ößten sein. 


Au 


639 


wird bekanntlich dadurch hervorgerufen, daß zu 
der an Schwefelsäure verarmten aktiven Masse 
während der Au nopaose neue stärkere Säure 
diese Verarmung an Säure 

muß daher gegen Ende der Entiadungen am 
Bei den Unterbrechungen zu 
nfang der Entladungen kann dagegen nur 
eine geringere Spannungserhöhung stattfinden, 
was durch die Versuche auch bestätigt wird. 


dhntt c-I. 


Aufbau der Großoberflächen-Platte. 


Abb. 19. 


Masseplatten. 
Abb. 20. 


$ mim Tele 


Die einzelnen Versuchsergebnisse sind in 


Zahlentafel I zusammengestellt. 


Zahblentatel I. 


Nr. der 
Versuche 


Strom- 
dichte 


l 

2 
Mittel- 
werte 

3 

4 
Mittel- 
werte 

5 

6 
Mittel- 
werte 

7 

8 
Mittel- 
werte 

9 

10 
Mittel- 
werte 

11 

12 
Mittel- 
werte 


2 u) 
2» 


Endladekapazitäten bei a 


rosone dichon: | Masseplaiten 
Zelle 1 | Zelle 2 | Zelle 8 | Zelle 4 
Amp jAmp Std! Amp Std| Amp Std Amp Std 

16,2 | 15,5 | %®2 | 206 

16,3 | 156 | 20,1 | 207 
15,9 20,4 

18 17,1 25,2 | 25,35 

181 | 172 | 47  % 
17,6 25,1 

18,9 | 182 | 299 | 29,9 

18,8 | 18,1 29,3 | 29,5 
18,5 29,65 

16,6 | 15,9 272 

16,4 ı 15,7 po 

17,85 16,75 ` 82,4 

17,70 16,65 e 
17,24 32,25 

18,9 18,5 39,2 | 39 

189 | 18,5 Ho 
18,7 39,1 


Werden nun die Mittelwerte der Kapagi- 
welche bei ununterbrochenen 
bei durch Ruhepausen unter- 


täten Tore chen, 


Entladungen un 


t) u = ununterbrochene Entladungen. 


2?) r = Entladungen mit Ruhepausen. Zahl und D 
der Ruhepausen sind bei den Spannungskurren der Abb. 31 


angegeben. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


w .. ~ -~ ts Da! 
Atte lE positive G:2>solesflächsuptattei. 


: » 3 
g% Amp., 19.2 Asp. fdn. an E PEPS 


Be | . Delle R: positive Broso berf ien piton. 
E T RRE 
or > $ un 
48. nn ae 


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Tmp. 15,5 Amp du. 


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' 15 Anm, 12,1 Amp cdu. 


Rretle 3: pests ve Mrasseplatien. 
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2 Amp; 20,2 Üm F ednu. 


Arelte 4: ‚praifive Measssplatten. l 


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1907. Heft 21. 


1,5 Anıp,; 252 Am FE hdn. 


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nn: ~ ö nn 00 EEE 
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204 np; 20,6 Anija hdn. 


1,5 Amo., 25,35 Amp. eftd mn. . 


2 
> Amp.: 185,9 Amp Hin. 


. 1 Amp, 18.2 Amp. Rdn. 


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1 Aaja. ‚22,9 Anıpeftds ; 


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Spannungakurven für ununterbrochene Entladungen. 


Abb. 21. 


Volt 
2 T 


Ar ` 
th N 
G \ 


"1,5 Gan: 12,85 Andi Aw. 


2 2 14 $ 
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1,5 Aimy. 16,85 An. Hdw. 


2 Gwp; 13,9 Am P- deda. 


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18,9 Amp. dtd n. 


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18,5 Ampid: 


2 3 
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5 10 N 5 9 35 40- tdw. 


Spannungskurven für Entladungen mit Unterbrechungen 


Abb. 22. 


brochenen Entladungen erreicht worden sind, 
so ergibt sich für den letzten Fall eine Zu- 


nahme in %, wie folgt: 


Zahlentafel II. 


nen | SPANNUNKSADfAl] nac 


a  Großoberflächen- lich größerer als bei dem vorangegangenen 
Stromdichte ` er en- | Masseplatte Teil der Entladung. Dies zeigt sich namentlich 
Amp h | % nach den Ruhepausen gegen Ende der Entla- 


mm m un O} dungen. Bei der Stromdichte 15 Amp wurde 
eringere Kapazität bei den 


sogar eine etwas 


2 1,6 a Entladungen mit Unterbrechungen erzielt als 
1,6 —2 319 zuvor, was auf kleine Ungenauigkeiten bei den 
l 1,1 , Versuchen zurückzuführen ist. 


Bei den Akkumulatoren mit positiven Groß- 
oberflächen-Platten konnte also eine merkliche 
Zunahme der Kapazität durch die Ruhepausen 
bei den Versuchen nicht beobachtet werden. 
Wie die Abb. 21 zeigt, ist auch jedesmal der 

der Erholung ein erheb- 


Die geringe Zunahme der Kapazität durch 
die Ruhepausen bei den Großoberflächen-Platten 
erscheint befremdend, denn auch diese Platten 
besitzen noch einen bestimmten Überschuß an 
aktivem Material, da ja mit abnehmender 
Stromstärke die Kapazität weiter zunimmt. der 
muß also diese Erscheinung daher wohl : 
Selbstentladung der untersuchten ponita 
Großoberflächen-Platten während der Un 
brechungen zugeschrieben werden. in 

Ein ganz anderes Verhalten zeigen Hier 
dieser Hinsicht die positiven Masseplatten. Ka 
findet eine ganz bedeutende Zunanme er nt- 
pazität infolge der Unterbrechungen der 


j 
3 


Alip 


23. Mai 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 21. 


641 


ladungen statt. Behufs korrekteren Vergleichs 
dieser Zunahmen ist zu berücksichtigen, daß 
infolge eines dazwischenliegenden Feiertages 
die vorletzte Ruhepause gegen Ende der Ent- 
ladungen mit 1 Amp nicht 14, sondern 38 Std 
dauerte; andernfalls hätte sich nach dem Ver- 
lauf der Kurven schätzungsweise eine Kapazität 
von etwa 37 Amp Std ergeben, was einer Zu- 
nahme von etwa 25°, entspricht. Es findet 
somit bei den Masseplatten eine um 80 
größere Zunahme infolge der Erholun- 
gen statt, je größer die angewandte Ent- 
lade-Stromstärke ist. Dies ist auch erklär- 
lich, weil bei ununterbrochenen Entladungen 
mit größeren Stromdichten das aktive Material 
am wenigsten ausgenutzt wird, und daher 
während der Ruhepausen in größerem Maße 
neue Säure zu den an Schwefelsäure verarmten 
Masseteilchen gelangen kann. 

Die Schwefelsäure besaß bei diesen Ver- 
suchen zu Beginn einer jeden manuna das 
spezifische Gewicht 1,2. Am Ende der Entla- 
dungen hatte die Säure bei den einzelnen Ver- 


suchen die in Zahlentafel III angegebene 
Dichte. 
Zahlentafel III. 
Großoberflächen- Masseplatte 
Stromdichte atte 
Zelle 1 Zelle 8 
Amp | spez. Gewicht spez. Gewicht 
2 u 1,152 | 1,162 
1:5 1,15 1,152 
Kg 1,148 1,142 
2.3 1,153 1,157 
15 „ 1,151 1,148 
L\». 1,149 1,135 


Durch die vorliegenden Versuche ist zwar 
das außerordentlich abweichende Verhalten 
zwischen positiven Großoberflächen-Platten und 
Masseplatten nachgewiesen worden. Diese 
Untersuchungen wurden jedoch nur mit Elek- 


(Multostat; 
Abb, 28. 


troden der Akkumulatoren- und Elektrici- 
tätswerke A.-G. vorm. W. A. Boese & Co, 
Berlin, vorgenommen, die dem Verfasser nur 
zur Verfügung standen. Es würde daher noch 
erforderlich sein, insbesondere bei Großober- 
flächen-Platten den Einfluß der Unterbrechun- 
gen auch für andere Elektroden-Konstruktionen 
und bei Anwendung stärkerer Stromdichten zu 
untersuchen, um für dieses System von Elek- 
troden ein abschließendes Urteil zu fällen. 
Auch würden noch eingehendere Untersuchun- 
gen über den Einfluß der Unterbrechungen auf 
die Kapazität während der verschiedenen Zeit- 
Punto der Entladungen von großem Interesse 
ein. 

Werden die Säuredichten, welche die Ele- 
mente am Ende der einzelnen ohne und mit 
Unterbrechungen erfolgten Entladungen be- 
saßen, mit einander verglichen, so zeigt sich, 
daß bei den Großoberflächen-Platten der Abfall 
der Säuredichte jedesmal ziemlich der gleiche 
ist, während bei den Masseplatten die mit 
Unterbrechungen erfolgten Entladungen einen 

ößeren Abfall der Säuredichten zur Folge 
aben. Es wird mithin auch durch das spezi- 
fische Gewicht der Säure bestätigt, daß die 
Zunahme der Kapazität bei Großoberflächen- 
Platten keine merkliche ist, während bei 
Masseplatten eine deutliche Zunahme der Ka- 
pazität durch den Mehrverbrauch an Schwefel- 
sänre zu erkennen ist. Die Säuredichten der 
Zelle 2 wichen von denen der Zelle 1, ebenso 
diejenigen der Zelle 4 von denen der Zelle 3 
nur unwesentlich ab. 
, „ Die positiven Großoberflächen-Platten sind 
Jedoch anderseits den Masseplatten durch ihre 
größere Haltbarkeit wesentlich überlegen, da 
3 den letzteren die aktive Masse allmählich 
erausgespült wird, während bei den Großober- 


flächen-Platten sich? aus? dem Träger immer 
neue Mengen von Bleisuperoxyd bilden können. 
Diesem Umstande ist es daher vornehmlich 
auch zuzuschreiben, daß bei Betrieben mit 
starken Beanspruchungen die Großoberflächen- 
Platten die pastierten Platten immer mehr ver- 
drängt haben. Indessen darf hieraus nicht der 
Schluß gezogen werden, daß infolge der ge- 
ringeren Haltbarkeit die Masseplatten wirt- 
schaftlich überbaupt nicht mehr verwendet 
werden dürften. Es kann für alle diejenigen 


Betriebe, bei denen eine Entladung sich auf 
einen Zeitraum von mehreren Wochen oder 


Monaten erstreckt, auch bei Masseplatten eine 
Lebensdauer von mehreren Jahren erreicht 
werden. Es ist daher auch in wirtschaftlicher 
Beziehung unter Umständen der positiven 
Masseplatte der Vorzug zu geben, insbesondere 
dann, wenn die Entladungen mit längeren 
Unterbrechungen erfolgen, da in diesen Fällen 
die Leistungen der Masseplatten, wie die Unter- 
suchungen gezeigt haben, die der Großober- 
flächen-Platten anz erheblich übertreffen. 
Namentlich auch für solche Betriebe, bei denen 
die Hauptanforderungen an den Akkumulator 


geringes Gewicht und geringer Raumbedarf 


sind, und bei denen die geringere Haltbarkeit 


auf Kosten dieser Forderungen mit in Kauf 


genommen werden muß, ist die Anwendung 
von Masseplatten geboten. Lt. 


Verschiedenes. 


Multostat. 


Unter dem Namen „Multostat“ bringt die 
Electricitäts-Gesellschaft Sanitas einen neuen 
elektrischen Universal-Anschluß-Apparat für 
ärstlichen Gebrauch auf den Markt, welcher die 
vielseitige Verwendung des elektrischen Stromes 
für ärztliche Zwecke ohne ein großes Instru- 
mentarium ermöglichen soll. 

Der in Abb. 23 dargestellte „Multostat“ ver- 
einigt in einem ee kleinen und handlichen 
Apparate alle für die Aarme der Galvani- 
sation, Faradisation, Kaustik, Endoskopie und 
für motorischen Antrieb erforderlichen Rege- 
lungs-, Schalt, Anschluß- und sonstigen Hilfs- 
apparate, die zusammen auf einer eisernen 
Grundplatte Platz gefunden haben. Auch der 
Motor-Umformer, der zur Erzeugung des fara- 
dischen, kaustischen und endoskopischen 
Stromes dient, steht auf dieser Platte; neben 
ihm ist der Transformator zur Herabsetzung 
der Spannung angebracht. Durch Schieber- 
widerstände und Spannungsregler kann die 
Umdrehungszahl des Motors und die Stärke 
der verschiedenen Stromarten geregelt werden. 
Mit Hilfe dieses Apparates kann unter anderem 
sowohl Elektrisation mittels Handelektroden als 
auch das elektrische Vierzellenbad nach Dr. 
Schnee sowie das hydroelektrische Voll- und 
Teilbad ausgeführt werden. 

An dem Motor läßt sich mit einem einzigen 
Handgriffe eine biegsame Welle befestigen, die 
zum Antrieb von chirurgischen Instrumenten 
und Apparaten für Vibrationsmassage benutzt 
werden kann. Es können alle gebräuchlichen 
Systeme von Vibrator-Handstücken an die bieg- 
same Welle angeschlossen werden. Die chirur- 
gischen Eingriffe, zu denen der Motor Ver- 
wendung findet, sind Bohren, Sägen, Meißeln, 
Fraisen usw. Die für diese verschiedenen Ar- 
beiten nötigen Ansatzstücke werden einfach auf 
das Endstück der biegsamen Welle leicht aus- 
wechselbar aufgerteckt, wo sie durch Feder- 
druck festgehalten werden. 

Der Anschluß des „Multostat“ kann mittels 
Leitungsschnur Steckkontakt und Steckdose an 
jede gewöhnliche elektrische Lichtleitung er- 
folgen, da der Stromverbrauch der Apparate 
sehr gering ist und daher besondere Zuleitungen 
nicht gelegt zu werden brauchen. 

Der „Multostat“ besitzt zwei Handgriffe und 
ist leicht tragbar; er wird auch fahrbar einge- 
richtet, wobei er auf einen kleinen Eisentisch 
mit Gummirädern gesetzt wird. Der Tisch kann 
noch mit einer Glasplatte ausgestattet werden, 
die zum Ablegen von Instrumenten und der- 


gleichen zu benutzen ist. —2. 


PATENTE. 


— 


Anmeldungen. 


(Reichsanzeiger vom 10. Mai 1907.) 


Kl. 1b. A. 10478. Magnetischer Erzscheider, bei 
welchem ein zu induzierender Eisenkörper mit 
einer lokale Kraftlinienkonzentration vorursachen- 
den Oberflächenbeschaffenheit sich zwischen fest- 
stehenden Polstücken entgegengesetzter Polarität 
dreht. International Separator Compagny 
Chicago; Vertr.: Pat.-Anwälte B. Blank, Chem- 
nitz, und W. Anders, Berlin SW. 61. 16. 11. 03. 


Kl. 121. S. 23548. Einrichtung zur Erzeugung von 
Atzkali durch Elektrolyse von geschmolzenem 
Alkalichlorid unter Benutzung einer Bleikathode. 
Cornelio Leone Sagui, Saloniki, Türkei; Vertr.: 
Selmar Reitzenbaum, Pat.-Anw., Berlin SW. 11. 


22. 10. 06. 

Kl. 15e. Sch. 26 208. Elektrische Zählvorrichtung 
an Auslegevorrichtungen für Falzmaschinen; Zus. 
z. Anm. Sch. 23 992. Carl Bernhard Schaerling, 
Leipzig-Connewitz. 21. 4. 06. 

Kl. 20i. S. 22011. Doppelrelais für selbsttätige 
elektrische Zugdeckungseinrichtungen. Societa 
in Accomandita per l’utilizzazione delle 
invenzioni Ing. Beer, Venedig; Vertr.: Fr. 
Haßlacher, Pat.-Anw., Frankfurt a.M. 1. 9. 12.08. 

Kl. 21a. D. 17067. Schaltungsanordnung zur selbst- 
tätigen Schlußzeichengabe in einem Fernsprechamt 
mit Anrufverteilung und von dem Anrufrelais ab- 
hängigen Schlußzeichenrelais am Verbindungsplatz, 
welche bei Erregung ein Schlußzeichen am Ver- 
teilerplatz gemeinsam hervorbringen. Deutsche 
Telephonwerke G. m. b. H., Berlin. 12. 5. 06. 

— a. D. 17307. Gesprächszähler für den Ortsver- 
kehr in Fernsprechämtern. Deutsche Tele- 
phonwerke G. m. b. H., Berlin. 18. 7. 06. 

— a8. D. 17667. Gesprächszäbler für den Ortsver- 
kehr in Fernsprechämtern; Zus. z. Anm. D. 17 307. 
Deutsche Telephonwerke G. m. b. H., Berlin. 
26. 10. 06. 

—a. D. 17934. Gesprächszähler für den Ortsver- 

kehr in Fernsprechämtern; Zus. z. Anm. D. 17 307. 
Deutsche Telephonwerke G. m. b. H., Berlin. 
7. 1. 07. 

—c. A. 13272 Schalteranordnung für Wechsel- 
stromkollektormaschinen mit regelbarem Netz- und 
Erregertransformator; Zus. z. Pat. 174504. All- 
gemeine Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 
8. 6. 06. 

—c. E. 11906. Reibungskupplung für die Farben- 
hebel von Bühnenregulatoren. Elektricitäts- 
Gesellschaft Richter, Dr. Weil& Co., Frank- 
furt a M. 15. 8. 06. 

—c. D. 17222. Selbsttätige Sperrvorrichtuung zur 
periodischen Unterbrechung der Einschaltebe- 
wegung von Schaltwalzen für Elektromotoren. 
John Patrik Durkin, Philadelphia; Vertr.: E. 
W. Hopkins u. K. Osius, Pat.-Anwälte, Berlin 
SW.11. 25. 6. 06. 

—c. W. 26995. Einrichtung zur Konstanthaltung 
der Belastung einer Dynamomaschine. Hermann 
Wolff, Innsbruck; Vertr.: Dr. Paechter, Berlin, 
Potsdamerstr. 115a. 12. 1. 07. 

—d. M. 28811. Unipolarmaschine mit Scheiben- 
anker. Wilhelm Mathiesen, Leutzsch-Leipzig, 
Auenstr. 8. 30. 9. 05. 

—d. M. 30 122. Unipolarmaschine mit Scheiben- 
anker; Zus. z. Anm. M. 38811. Wilhelm Mathie- 
sen, Leutzsch-Leipzig. 7. 7. 06. 

— f. P. 18528. Verfahren zur Herstellung von 
Glühfäden aus fein gepulverten, schwer schmelz- 
baren Metallen oder Mischungen von Metallen 
und Metalloxyden. Gustav Adolph Wedekind, 
Neuerwall 36, und Rudolf Pörscke, Milchstr. 19, 
Hamburg. 23. 5. 06. 

Kl. 40c. E. 11552. Elektrischer Ofen zur Ge- 
winnung von Metallen, bei dem die abziehenden 
Gase und Metalldämpfe eine Koksschicht durch- 
streichen müssen. Arthur Edelmann, Char- 
lottenburg, Kantstr. 159. 6. 3. 06. 

K1. 43a. N. 8483. Elektrische Kontrollvorrichtung 
für Arbeiter oder Wächter. Nay és Róna, Buda- 
pest, und Salamon Deutsch, Pilisszentivan, Ung.; 
Vertr.: A. du Bois-Reymond, Max Wagner u. 
G. Lemke, Pat.-Anwälte, Berlin SW.13. 5.6. 06. 

Kl. 46c. K. 32422. Elektromagnetische Zündkerze 
für Explosionskraftmaschinen. EmilKuhn, Zürich; 
Vertr.: Friedrich Weber, Pat.-Anw., Berlin W, 30. 
6. 7. 06. 

(Reichsanzeiger vom 13. Mai 1907.) 


Kl. 20k. S. 22770. Streckenunterbrecher für den 
Oberleitungsdrabt elektrischer Bahnen. Siemens- 
Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 11. 5. 06. 

—]. St. 11879. Spannvorrichtung für das Strom- 
zuführungskabel elektrischer Fahrzeuge, welche 
den Strom einer doppelpoligen Oberleitung mittels 
eines auf dieser laufenden Kontaktwagens ent- 
nehmen. Ludwig Stoll, Wiener Neustadt; Vertr.: 
Pat.-Anwälte Dr. R. Wirth, C. Weihe u. Dr. 
H. Weil, Frankfurt a. M., u. W. Dame, Berlin 
SW. 13. 21. 2. 07. [Priorität a. G. d. Anm. in 
Österreich-Ungarn gem. Unionsvertrag: 30. 3. 06.] 

Kl. 21c. A. 13688. Selbsttätige Schaltvorrichtung 
für Wechselstrom-Kommutatormaschinen. All- 
an Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 


—c. T. 11333. Glockenisolator. Telephon- 
a A.-G. vormals J. Berliner, Berlin. 
.T ; 


— d. F. 22125. Verfahren zur Regelung von Ein- 
und Mehrphasen-Kommutatormaschinen. Felten 
& Guilleaume-Lahmeyerwerke A.-G., Frank- 
furt a. M. 14. 8. 06. 

—d. G. 23192. Welle für zweipolige rotierende 
Feldmagnete. Gesellschaft für elektrische 
Industrie, Karlsruhe i. B. 11. 6. 06. 

—d. G. 24094. Unipolarmaschine. Oskar Gold- 
ammer, Ilmenau i. Th. 21. 12. 06. 


542 


— d. Sch. 26004. Einrichtung zur Regelung von 
Asyncehronmotoren mit mehrphasigem Läufer und 
einer entsprechenden Anzahl in Kaskade geschal- 
teter Einphasenkollektormotoren. Arthur Scher- 
bius, Frankfurt a. M, Westendstr. 15. 26. 7. 06. 

— f. A. 12497. Elektrische Anschlußstellen an den 
Glaskörpern für Glühlampen; Zus. z. Pat. 178 473. 
Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft, 
Berlin. 25. 10. 05. 

— f. C. 14219. Bogenlampe mit an einer Kette auf- 
gehängtem Elektrodenträger. Carbone-Licht- 
Gesellschaft m. b. H., Berlin. M. 4. 06. 

—f. L. 22211. In jeder Lage brennbare Bogen- 
ae Louis & H. Loewenstein, Berlin. 
16. s 


Zurücknahme von Anmeldungen. 
(Reichsanzeiger vom 10. Mai 1907.) 


Kl. 21f. A. 13358. Auslöschvorrichtung zum Ab- 
reißen des Lichtbogens bei Wechselstrombogen- 
lampen. 28. 1. 07. 


Versagungen. 
(Reichsanzeiger vom 10. Mai 1907.) 
Kl. 21 ¢. B. 38458. Widerstandsanordnung, 12. 4. 


1906. 
—c. S. 20764. Schaltung für Einphasen-Kollektor- 
motoren mit Stufentransformator. 28. 6. 06. 


Erteilungen. 
- (Reichsanzeiger vom 13. Mai 1907.) 


Kl. 12i. 186454. Vorrichtung znr Darstellung 
von Salpetersäure oder Stickstofloxyd aus atmo- 
sphärischer Luft mittels des elektrischen Licht- 
bogens. Salpetersäure - Industrie - Gesell- 
schaft, Q. m. b. H., Gelsenkirchen. 19. 8. 05. 
S. 21 502. 

—i. 186455. Verfahren zur Darstellung von 
Hypochloritlösungen auf elektrolytischem Wege. 
William Pollard Digby, London; Vertr.: M. 
Löser, Pat.-Anw., Dresden 9. 19. 9.06. D. 17546. 

Kl. 20k. 186540. Schutzvorrichtung gegen zu 
schnelles Abnutzen und Loslösen des Fahrdrahtes 
elektrischer Bahnen an den Aufhängestellen. 
N. R. de Leeuw, Amsterdam; Vertr.: H. Neu- 
bart, Pat.-Anw., Berlin SW. 6l. 23. 8. 06. 
L. 23 070. 

Kl. 21 a. 186363. Tragbarer Telephon-Telegraphen- 
Apparat mit Signalinduktor. Aktiebolaget 
Nautiska Instrument, Stockholm; Vertr.: A. 
du Bois-Reymond, M. Wagner u. G. Lemke, 
Pat.-Anwälte, Berlin SW. 13. 23.3.06. A. 12991. 

—a. 186364. Kohlenhalter für Kohlenkörner- 
mikrophone. Aktiebolaget Nautiska Instru- 
ment, Stockholm; Vertr.: A. duBois-Reymond, 
M. Wagner u. G. Lemke, Pat.-Anwälte, Berlin 
SW. 13. 2. 3. 06. A. 12994. 

—a. 186365. Schaltung für Fernsprechneben- 
stellen mit Induktoranruf und lokaler Mikrophon- 
batterie, welche sowohl zum Privatverkehr als 
auch zum Anschluß an Fernsprechämter mit zen- 
tralisierter Anruf- und Mikrophonbatterie dienen. 
Siemens & Halske A.-G., Berlin. 12. 5. 06. 
S. 22771. i . 

—a. 186366. Anrufvorrichtung für Fernsprech- 
vermittelungsstellen. Deutsche Telephonwerke 
G. m. b. H., Berlin. 11. 7. 06. D. 17280. 

—aA. 186367. Vorrichtung zum Einstellen und 
Befestigen des Magnetsystems in der Fernhörer- 
kapsel. Telephon Apparat Fabrik E. Zwie- 
tusch & Co., Charlottenburg. 9.8. 06. T. 11 406. 

—a. 186368. Verfahren und Vorrichtung zum 
Regeln der Selbstinduktion eines Stromkreises, 
der von Strömen hoher Wechselzahl durchtlossen 
wird. Gustave Ferrie. Paris; Vertr.: Pat.- An- 
wälte Dr. R. Wirth, C. Weihe, Dr. H. Weil, 
Frankfurt a. M., und W. Dame, Berlin SW. 13, 
93. 10. 06. F. 22 444. 

— a. 186369. Empfänger für elektrische Uber- 
tragung von Handschriften, Strichzeichnungen 
und anderen graphischen Darstellungen. Dr. 
Arthur Korn, München, Hohenzollernstr. 1. 
11. 12. 06. K. 33 429. 

— a. 186379. Schaltungsanordnung für Fernsprech- 
ämter, bei welcher die Zentralbatterie des Amtes 
über Anrufwicklungen dauernd mit der Teil- 
nehmerleitung verbunden ist. Deutsche Tele- 
phonwerke G. m. b. H., Berlin. 6. 4. 05. 
D. 15 763. 

— a. 186380. Schaltungsanordnung zur Bedienung 
eines unbesetzten Arbeitsplatzes in Fernsprech- 
ämtern durch einen anderen, bei welcher die 
Sprechgarnitur eines Arbeitsplatzes durch einen 
in eine Klinke des Platzes eingeführten Stöpsel 
mit den Stöpselschnüren des Platzes verbunden 
wird. Deutsche Telephonwerke G. m. b. H, 
Berlin. 18. 5. 05. D. 15 89. 

—c. 186370. Aus Kunststein hergestelltes Kanal- 
system für elektrische Leitungen. Patrick John 
Donchue, Salt Lake City; Vertr.: Dr. A. Levy, 
Pat.-Anw., Berlin SW. 11. 9.5.05 D. 15866. 

—c. 186371. Verfahreu zur Regelung der Leit- 
fähigkeit von Wasserwiderstinden. Dr. Adolf 
Borel, Mannheim, Stephanienpromenade 5. 2%. 4. 
1906. B. 42889. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 21. 


— cc. 186372. Dämpfungseinrichtung für Ölschalter. 
A-G. Brown, Boveri & Cie., Baden, Schweiz; 
Vertr.: Hans Heimann, Pat.-Anw., Berlin SW. 11. 
3. 5. 06. A. 13 147. 

— ¢. 186373. Anschlußklemme Ch. Brunnsch- 

- weiler, Bern, Schweiz; Vertr.: A. du Bois- 
Reymond, M. Wagner und .G. Lemke, Pat.- 
Anwälte, Berlin SW.13. 1. 6. 06. B. 43 263. 

~ C. 186374. Zuglampen-Entlastungs-Nippel. Paul 
Druseidt, Remscheid. 1. 9. 06. D. 17 477. 

—c. 186375. Selbsttätige Anlaßvorrichtung für 
Elektromotore. Ernest Bolton, Hartlepool, Engl.; 
Vertr.: S. H. Rhodes, Dr. W. Haußknecht u. 
V. Fels, Pat.-Anwälte, Berlin W.9. 12. 9. 06. 
B. 44065. [Priorität a. G. d. Anm. in Groß- 
britannien gemäß Unionsvertrag: 80. 1. 06.] 

—c. 186450. Elektrischer Leiter. W. & G 
Keßler, Berlin. 6. 8. 06. K. 30651. 

—c. 186462. Vorrichtung zur Begrenzung der 
Stromschlußdauer für eine auf kurze Zeit von 
entfernter Stelle einschaltbare Treppenbeleuch- 
tungsanlage. Carl Magiera, Rixdorf b. Berlin, 
Weisestr. 65/66. 31. 3. 06. M. 29 500. 

— d. 186381. Regelung elektrischer Maschinen 
mit Wendepolen. A.-G. Brown, Boveri& Cie, 
Baden, Schweiz; Vertr: Hans Heimann, Pat.- 
Anw., Berlin SW.11. 7. 2. 06. A. 12831. 

— d. 186445. Einrichtung zur Funkenvermeidung 
an Einphasenkollektormotoren mit in Reihe zum 
Anker geschalteter Kompensationswicklung. Sie- 
mens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 
13. 12. 04. S. 20397. 

— d. 186 446. Erregung von Wechselstrommaschinen 
mit Wendepolen. Siemens - Schuckertwerke 
G. m. b. H., Berlin. 12. 12. 05. S. 22021. 

—d. 186463. Wechselstromkollektormaschine; Zus. 
z. Pat. 153730. Allgemeine Elektrieitäts- 
Gesellschaft, Berlin. 10. 2. 06. A. 12844. 

— d. 186464. Verfahren zum Anlassen von Mehr- 
phasenkollektormotoren als Induktionsmotoren. 
Dr.s{ing. Arthur Scherbius, Frankfurt a. M., 
Westendstr. 15. 24. 3. 06. Sch. 25 342. 

— e. 186376. Elektrizitätszähller. Allgemeine 
Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. 24. 10. 06. 
A. 13 708. 

— 0, 186377. Verfahren und Vorrichtung zum 
Ausgleichen von Unstimmigkeiten bei Resonanz- 
apparaten. Hartmann & Braun A.-G., .Frank- 
furt a. M. 28. 10 06. H. 39084. 

— f. 186378. Beleuchtungsvorrichtung, besonders 
für die Belichtung photographisch aufzunehmender 


Gegenstände. Jean Schmidt, Frankfurt a. M., 
Kaiserstr. 10. 1. 4. 06. Sch. 25 398. 
— f. 186382. Elektrische Bogenlampe mit fest- 


stehenden Elektroden, die in einer beim Brennen 
der Lampe mit Gasen oder Dämpfen gefüllten 
Glocke untergebracht sind. Albert Ricks, Gr. 
Lichterfelde, Verl. Wilhelmstr. 3a. 5. 5. 06. 
R. 22 725. 

— h. 186383: Elektrische Heizvorrichtung. Kryp- 
tol-Gesellschaft m. b. H., Berlin. 4. 9. 9. 
G. 17348. 

Kl. 81 e. 186436. Vorrichtung zur selbsttätigen 
Regelung der Leistung eines durch einen Elektro- 
motor angetriebenen Luftkompressors oder Luft- 
exhaustors zur Konstanterhaltung des Luftdruckes 
für Rohrpostanlagen. Birney Clark Batcheller, 
Philadelphia; Vertr.: Dr. B. Alexander-Katz, 
Pat.-Anw., Berlin NW. 6. 27. 4. 06. B. 42943. 


Löschungen. 
(Reichsanzeiger vom 10. Mai 1907.) 


Kl. 21. 9167. —a. 136876. 147467. 148236. 
153 326. 154260. 171994. 181519. —b. 126 800. 
— e. 136809. —f. 181523. —g. 138856. 


Gebrauchsmuster. 


nn 


Eintragungen. 


(Reichsanzeiger vom %. April 1907.) 


Kl. 59a. 304 306. Pumpe zum Entleeren und 
Be a en Akkumulatoren. Maxi- 
milian otimann, Leipzig, D th . 9. 
‚27. 2. 07. H. 32 579. i ERE 

Rl. 74a. 304 258 Elektrischer Feuermelder. Jo- 
er Ixheim b. Zweibrücken. 8. 3. 07. 

—8&. 304288. Keilartige Türsperrvorrichtung Her- 
mann Hilprecht, Stetti ‚ Lessi 1.3.07 
Ta in, Lessingstr. 10. 19. 3. 07. 

— a. 304403. Elektrischer Wecker mit zu 

. r. . vo h 
bestimmbaren Zeiten selbsttätig in Wirksamkeit 
tretender Stromschlußvorrichtung. Ernst Jacobi 
Darmstadt, Kranichsteinerstr.51. 6 10.06. J. 6725, 

— A. 304 427. Elektrischer Kontakt an der Weck- 
auslösevorrichtung einer Weckeruhr. Johannes 
Schlegel, Annaberg i. Erzg. 11. 3. 07. Sch. 25229. 

— b. 304 081. Thermoelektrischer Grubengassucher. 


Dr. Paul Unger, . A 
18. 3. 07. U. 2376. Berlin, Mittenwalderstr. 12, 


23. Mai 1807. 


BE a an ee 


(Reichsanzeiger vom 6. Mai 1907.) Ä 

Kl. 1b. 304664. Elektromagnetischer Walrennal- 
scheider mit einem entgegengesetzt sur Drehrieh- 
tung der Scheidetrommel gerichteten Spülwasser- 
strom. Maschinenbau-Anstalt Humboldt 
Kalk bei Köln. 22. 3. 07. M. 23 898. 

K1. 20i. Elektrisches Streckensperrsignal für 
Eisenbahnen, bestehend in einem auf der Loko- 
motive angeordneten, gleichzeitig mit einer eben- 
daselbst und einer am Bahnhof befindlichen Fall- 
klappe in Tätigkeit tretenden Läutewerk. Erhardt 
Rapprich, Prag, und Richard Kempe, Dresden, 
Chemnitzerstr. 61; Vertr.: Richard Kempe, Dres- 
den, Chemnitzerstr. 61. 11. 3. 07. K. 8047. 

—k. 804759. Stromzuführung für elektrisch be- 
triebene Krane oder sonstige fahrbare Strem- 
verbraucher, mit parallel zu dem Arbeitsdreht an 
den Unterstützungen für diesen leitend befestigten 
Speisedrähten. Bischoff & Hensel, Mannheim. 
13. 3. 07. B. 83 837. 

Kl. 21 a. 804668. Fernsprechpult mit Teilnehmer- 
Register. A.-G. Mix & Genest Telephon- 
und Telegraphen-Werke, Berlin. 2. 3.07. 
A. 10080. 

— a. 304946. Rollvorrichtung für Apparate der 
Strahlentelegraphie und -telephonie. C. Lo renz, 
A.-G., Berlin. 23. 3. 07. L. 17460. 

—c. 304599. Schleifstromschlußvorrichtung für 
elektrische Uhren, mit zwei isoliert aufeinander 
befestigten Metallteilen mit Stiften. Heinrich 
Hein, Andernach. 4. 8. 07. H. 32630. 

—c. 304621. Emailliertes und mit gefalztem Me- 
tallmantel versehenes Isolierrohr zum Verlegen 
elektrischer Leitungen, dessen durch den Falz 
verdeckte Teile ebenfalls emailliert sind, Berg- 
mann - Elektricitäts-Werke A.-G., Berlin. 
12. 3. 07. B. 38 808. 

—c. 3041622. Isolierkörper zur Aufnahme elek- 
trischer Leitungen, mit einem emaillierten Metall- 
mantel, Bergmann - Elektricitäts - Werke 
A.-G.. Berlin. 12. 3. 07. B. 33 811. 

— 6. 304646. Mehradriges bewegliches Kabel mi 
die Adern als Schutzhülle umgebenden Tree 
schnüren. Deutsche Telephonwerke G. m. b. 
H., Berlin. 16. 3. 07. D. 12521. 

— ©. 804860. Schlagwettersicheres und wasser 
dichtes Pendel mit Metallschlauch zwischen Ro- 
sette und Beleuchtungskörper. G. Schanzen- 
bach Co. Komm.-Ges., Frankfurt a. M. 
21. 2. 07. Sch. 25 173. 

—c. 304944. Mit hakenförmigem Rande versehene 
Kappe mit Führungsstegen und Schraubplatte 
zum Befestigen der Leitungen. Siemens- 
Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin. 23. 3. 07. 
S. 15 170. 

—c. 304947. Einteilige abschraubbare Ummaatr 
lung an Shhalttafelsicherungen. Paul Druseidt, 
Remscheid, Bismarckstr. 66a. 28. 8.07. D. 12441. 

—c. 304966. Aufklappbare Anschlußkapsel für 
elektrische Leitungen. Herbert Kantereit, Bl- 
bing, Spiringstr. 25. 25. 3. 07. K. 80589. 

— ©. 304829. Schaltungsanordnung für die Vor- 
schaltwiderstände elektrischer Melinstrumente für 
mehr als einem Spannungsmeßbereich. Hart- 
mann & Braun A.-G., Frankfurt a. M.-Bocken- 

heim. 17. 7. 06. H. 3059. . 

— f. 304632. Theaterbeleuchtungskörper für den 
Gebrauch auf der Bühne und im Orchesterraum, 
mit einerseits abnehmbarem Deckel. Robert 
Weintraud, Offenbach a. M., Frankfurterstr. 69. 
14. 3. 07. W. 22081. 

— f. 804651. Am Magnetgehliuse zu befestigende 
Führung zur genauen Fixierung der Lichtkohlen- 


spitzen. Karl Hampp, Augsburg, Im Sack 
G. 273/75. 18. 8. 07. H. 82782. 
— f. 304833. Die Verbindung eines Glühlampen- 


reflektors mit dem Metallgehäuse einer Glüh- 
lampenfassung. Paul Druseidt, Remscheid, Bis 
marckstr. 66a. 11. 9. 06. D. 11722. 

—f. 304932. Glühlichtlampe, deren am Sockel 
liegender Teil aus weißem Glas besteht, an wel- 
chem der andere aus gewöhnlichem Glas be 
stehende Teil angesetzt ist. Dresdner Glüh- 
lampenfabrik Zschocke & Co., Dresden- 
Mickten. 21. 3. 07. D. 12540. 

— f. 304971. Tragbare elektrische Laterne mit 
einer durch die verschließbare Tür des Batterie 
kastens sperrbaren Schutzhülle für die Glühlampe 
oder andere außen liegende elektrische Laternen- 
teile. American Electrical Novelty & Mfg. 
Co. G. m. b. H., Berlin. 27. 8. 07. A. 10067. 

— g. 304945. Führungsvorrichtung für die Achte 
von Drehplatten - Kondensatoren. C. Lorenz, 
A.-G., Berlin. 23. 3. 07. L. 17458. 

—h. 304 95. Befestigungsvorriohtung für die 
Verschlußkappen von Heizpatronen. Kryptol- 
Gesellschaft m. b. H., Bremen. 27. 3. O. 
K. 30616. 

Kl. 31c. 304985. Elektromagnetischer Stampfer 
für Gießereizwecke. Joh. Treuheit u. Matb. 
Hammes, Malstatt-Burbach. 13. 2. 05. T. 669%. 

Kl. 33b. 304511. Tasche mit elektrischer Leucht- 
vorrichtung. 


301 862. 
betätigte Auslösvorrichtung des Verschlusses 
photographischer Apparate. Georg Zens, Cassel, 
Heinrichstr. 12. 23. 2. 07. Z. 4401. 


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r 


.23, Mai 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 21. 548 
ee ee u re TE Eh E 


Kl. 68a. 304616. Elektrischer Türöffner mit | 
Zwischenstück zwischen Zug- und Abschnapp- VEREINSNACHRICHTEN Verband Deutscher Elektrotechniker. 
| š (Eingetragener Verein.) 


stange. Paul Boehr und Robert Draeger, 
Elektrotechnischer Verein. 


Köln-Bayenthal. 9. 8. 07. B. 33 801. 


(Reichsanzeiger vom 13. Mai 1907.) Tagesordnung und Festplan 


Kl. 1b. 306622. Apparat zur elektromagnetischen | (Zuschriften an den Elektrotechnischen Verein sind an die für di 
Scheidung mittels rotierender Magnettrommel, | Geschäftsstelle, Berlin N. 24, Monbijouplatz 8, zu richten.) re 
mit Anordnung der letzteren zwischen zwei fest- . - XV. Jahresversammlun g 
stehenden, entgegengesetzt elektrischen, von dös 


Außerordentliche 
Vereinsversammlung am 14. Mai 1907. 


Schleifvorrichtungen an den Magnetwicklungen 
bestrichenen Schleifringsegmenten. Ferdinand 
Steinert u. H. Stein, Köln a. Rh., Klapperhof 15. 
21. 3. 07. St. 9291. 

Kl. 201. 305 172. Schalter, insbesondere für Zug- | 
steuerungen, bei welchem ein bewegliches Kon- 
taktstück mit mehreren elektrisch voneinander 
getrennten Kontakten Stromschluß bildet, an die 
sich getrennte Stromkreise anschließen. Allge- 
meine Elektricitäts- Gesellschaft, Berlin. 
91. 3. 07. A. 10048. i 

KI. 21a. 305130. Minutenzähler für Telephon- 
gespräche, bestehend aus pendelnd aufgehängter 
Sanduhr, deren Kapseldeckel mit Zapfen ausge- 
rüstet sind, die durch eine Klemm-Arretierungs- 
vorrichtung selbsttätig ergriffen werden. B. 
Hüser, Lippstadt. 23. 5. 06. H. 30 157. 

—a. 305243. Schalldichte Fernsprechzelle. E. 
Bareiß, Asperg, Württ. 16. 3. 07. B. 33 806. 

— a. 305268. Biegsame Schleife für Apparate der 
Strahlentelegraphie und Telephonie. C. Lorenz 
A.-G., Berlin. 27. 3. 07. L. 17 467. 

—a. 305269. Verschlußplatten für Drehkondensa- 
toren der Strahlentelegraphie und -Telephonie. 
C. Lorenz A.-G., Berlin. 27. 3. 07. L. 17468. 

— a. 305270. Zeiger für Apparate der Strahlen- 
telegraphie und -Telephonie, bestehend aus einem 
mit einem Metalldraht versehenen Rahmen. C. 
Lorenz A.-G., Berlin. 27. 3. 07. L. 17469. 

—a. 305271. Transportabler Behälter für Wellen- 
meßinstrumente der Strahlentelegraphie und 
-Telephonie. C. Lorenz A.-G., Berlin. 27. 8. 07. 
L. 17470. 

—&. 306418. Linienwähler mit gekrümmter Sperr- 
vorrichtung. Caesar Vogt & Co., Elektrizi- 
täts-Ges., Schöneberg b. Berlin. 24. 10. 06. 
V. 5414. 

— a. 306618. Kapselmikrophon mit elastischer 
Dämpfung aus Fellbelag. Fa. Ferdinand Schuch- 
hardt, Berlin. 20. 3. 07. Sch. 25 331. 

—c. 306137. Moment-Drehschalter, bei welchem 
die Kontaktfedern mit Kugeln unterlegt sind. 
Richard Giersiepen, Barmen, Appellstr. 10. 
11. 2. 07. G. 16 869. 

—t. 305197. Dosenschalter mit teilweise ab- 
schaltbaren Sicherungen mit Steckkontakt. Hart- 
mann & Braun A.-G., Frankfurt a. M.-Bocken- 
heim, u. Johann Wikner, Rostock, Gerberbruch 6. 
29. 1. 07. H. 32269. 

—c. 306198. Dosenschalter mit teilweise abschalt- 
baren Sicherungen. Hartmann & Braun A.-G., 
Frankfurt a. M.-Bockenheim, u. Johann Wikner, 
Rostock, Gerberbruch 5. 29. 1. 07. H. 32270. 

—c. 305210. Hochspannungs-Isolator mit einer 
Wulst und einem Unter- oder Nebenschirm zwi- 


Verbandes Deutscher Elektrotechniker 
(Eingetragener Verein) 


in Hamburg 
am 5. 6., 7., 8. und 9. Juni 1907. ` 


Vorsitzender: 


Präsident. Warburg. 
Sitzungsbericht. Mittwoch, den 5. Juni: 
Vormittags 10 Uhr: Vorstandssitzung. 
Nachmittags 3 Uhr: Ausschußsitzung. 
Donnerstag, den 6. Juni: Ä 
Vormittags 10 Uhr: Ausschußsitzung. 
Abends 8 Uhr: Begrüßung der Festteil- 
nehmer im Rats- Weinkeller, gegeben 
vom Elektrotechnischen Verein Hamburg. 
Abends 9 Uhr: Kaltes Buffet. 
Freitag, den 7. Juni: 
Vormittags 9 Uhr: Erste Verbandsversamm- 
lung im Logenhaus in der Welckerstraße. 

I. Ansprachen. 

IL. Vortrag des Herrn Marine-Baumeister a. D. 
Schulthes „Über den heutigen Stand 
der Schiffs-Elektrotechnik“. 

III. Geschäftliche Mitteilungen: 
a) Bericht des Generalsekretärs. 
b) Bericht der Kommissionen. 
c) Reorganisation des Verbandes Deutscher 
Elektrotechniker. 
Nachmittags: Besichtigungen. 

Gruppe 1. Elektrische Vollbahn Blanke- 
nese-Ohlsdorf (einphasiger Wechselstrom 
30 000/6300 Volt). Dazu gehörig: Kraftwerk 
in Altona, Ausrüstung der Strecke, 
Wagen. 

Gruppe 1a. Zusammenkunft 3 Uhr: 
Holstenrplatz in Altona beim Holsten- 
bahnhof. l 

Gruppe Ib. Zusammenkunft 4 Uhr: 
Holstenplatz in Altona beim Holsten- 
bahnhof. | 

Dortselbst stehen Straßenbahn - Extra- 
wagen bereit; Teilnehmerzahl für jede 
Gruppe 150. 

Zu benutzen Stadtbahn: 


Gruppe 1a. Gruppe 1b 
ab Hauptbahnhof 2 Uhr 49 3 Uhrsı 


Tagesordnung. 


1. Vortrag des Herrn Ingenieurs Konrad Hahn- 
Jena: „Quecksilberdampf-Gleichrichter und 
Quecksilberdampf-Lampen (Hageh-Lampen 
des Glaswerks Schott & Gen. in Jena)“. 


2. Fortsetzung der Diskussion über den in der 

' Sitzung am 26. März cr. von Herrn Dr.-ng. 
Gg. J. Meyer gehaltenen Vortrag!): „Theo- 
retisches und Praktisches über Abschmelz- 
sicherungen“. 


Vorsitzender: Ich habe von geschäftlichen 
Mitteilungen nur zu erwähnen, daß der Redak- 
tionsausschuß für die „ETZ“ eine Anfrage an 
den Vorstand gerichtet hat, ob es sich empfehle, 
Nachrichten über die Patentanmeldungen und 
über die Patentauszüge in der „ETZ“ zu bringen. 
Nach eingehender Beratung ist der Vorstand 
zu der Ansicht gelangt, daß es sich empfeble, 
die Patentanmeldaungen nach wie vor zu bringen, 
dagegen die Patentauszüge wegzulassen. 

Ich möchte ferner dem Verein noch folgen- 
des mitteilen. Es ist Ihnen wohl bekannt ge- 
worden, daß zwischen dem Vorstand des Ver- 
bandes Deutscher Elektrotechniker und dem 
Vorstande unseres Vereins seit dem Februar 
Verhandlungen schweben über die Reorgani- 
sation des Verbandes. Der Gegenstand wird 
auch auf der Hamburger Versammlung zur 
Sprache kommen, und es ist daher notwendig, 
den Verein über die Geschichte und den der- 
zeitigen Stand dieser Verbandlungen zu unter- 
richten. Das soll in der nächsten Vereins- 
sitzung am 23. Mai geschehen und die Tages- 
ordnung wird darüber einen Vermerk ent- 
balten. Allein ich halte es doch für zweck- 
mäßig, schon jetzt die Herren darauf aufmerk- 
sam zu machen, da anzunebmen ist, daß Inter- 
esse für diese Angelegenheit vorhanden sei. 

Weitere geschäftliche Mitteilungen sind 


schen einem Ober- oder Hauptschirm und einer | nicht za machen, und ich erteile daher dem 


die Stütze umgebenden Hülse. Porzellanfabrik | Herrn Ingenieur Hahn das Wort zu seinem „n Dammtorbahohof 2 „58 3 „ 65 
Hentschel & Müller, Meuselwitz, S.-A. 2. 3. Vortrage. „ Sternschanze 2 „67 3 „ 59 
1907. P. 12 094. Von dem Thema konnte nur der erste an Holstenbahnhof 3 „= 4 5 02 


—¢. 305416. Wirbelisolator im Zusammenhang 
mit einem Isolator, der zum Teil als Scharnier 
und zum Teil als Schnalle ausgebildet und durch- 
aus isoliert ist. Dr. Heinr. Traun & Söhne 
vormals Harburger Gummi-Kamm Co., 
Hamburg. 23. 3. 06. T. 7675. 


Verlängerung der Schutzfrist. 


(Reichsanzeiger vom 13. Mai 1907.) 


Kl. 21a. 233 080. Relaisankerbügel usw. Tele- 
phon Apparat Fabrik E. Zwietusch & Co., 
Charlottenburg. 28. 4. 04. T. 6130. 27. 4. 07. 

~e. 226100. Sicherung an Leitfähigkeits- oder 
Widerstandsgefäßen usw. Fritz Köhler, Leipzig- 
ERA Josephinenstr. 35. 20. 4.04. K. 21578. 

6 226584. Symmetrischer Kontaktbock usw. 
F. Klöckner, Köln Bayenthal. 14. 5. O4. 
K. 21803. 18. 4. 07. 

~e. 227313. Glühlampenfassung usw. C. & F. 
Schlothauer, Ruhla. 21. 5. 04. Sch. 18700. 
24. 4. 07. 

~d. 226910. Elektromagnetische Universalmaschine 
für ‚Unterrichtszwecke usw. August Krüger, 

ig an, Schwedenstr. li. 29. 4. 04. K. 21679. 


oder Straßenbahn über Börsenbrücke, 
Gr. Burstab usw., Linie 25. Fahrzeit von 
Börsenbrücke aus 20 Minuten. 


Gruppe 2. Im Bau begriffenes Zentral- 
Fernsprechamt in der Schlüterstraße, 

Neues Telegraphenamt in der Ring- 
straße. 

Elektrizitätswerk Karolinenstraße 
(Gleichstrom 2 >< 110 und 500 Volt). 


Zusammenkunft 3 Uhr im Treppenhaus 
des Fernsprechamts in der Schlüterstraße. 

Straßenbahn über Rathausmarkt, Jung- 
fernstieg usw., Linie 17 und 18, aus- 
steigen Binderstraße. 

Straßenbahn über Rathausmarkt, Jung- 
fernstieg usw., Linie 1 und 2, aussteigen 
Grindelhof. 

Straßenbahn über Lombardsbrücke, 
Dammtor usw. Linie 20, aussteigen 
Grindelhof. 

Fahrzeit vom Rathausmarkt aus 15 Mi- 
nuten. Teilnehmerzahl 60. 

Gruppe 3a. Elektrizitätswerk an der 
Bille (600 V Gleichstrom, 5000 V Dreh- 
strom). 

Verbrennungsanstalt für Abfallstoffe am 
Bullerdeich mit elektrischen Betriebe. 

Zusammenkunft 2 Uhr 45 am Dornbusch: 
dortselbst stehen Straßenbahn - Extra- 
wagen bereit. Teilnehmerzahl 150. 

Gruppe 3b. Verbrennungsanstalt für 
Abfallstoffe am Bullerdeich. 

Elektrizitätswerk an der Bille. 


Teil behandelt werden, der zweite Teil mußte 
wegen Versagens des Experimentier-Stromes 
ausfallen. 

Der Gesamtvortrag wird in einer späteren 
Nummer der „ETZ“ nebst der Diskussion, an 
welcher die Herren Dr. Glatzel, Dr. Max 
Levy und Dr. Max Breslauer Teil nahmen, 
zum Abdruck gebracht werden. 

Hierauf wurde die Diskussion über den in 
der Sitzung am 26. März cr. von Herrn Dr.-Xng. 
Gg. Meyer gehaltenen Vortrag „Theoretisches 
und Praktisches über Abschmelzsicherungen“ 
durch den Vortragenden wieder eingeleitet. 
An der Diskussion nahmen ferner teil die 
Herren: Dr. Passavant, Ingenieur Fritz 
Emde, Dr. Max Levy, Ingenieur W. Klement. 
Herr Fellenberg, welcher zu dem Thema 
bereits in der Sitzung am 26. März gesprochen 
hatte, konnte wegen einer Auslandsreise an 
der heutigen Diskussion nicht teilnehmen. 

Die gesamte Diskussion wird in einem 
späteren Hefte der „ETZ“ zum Abdruck kommen. 

In der Sitzung waren unter den zahlreich 
Erschienenen 15 Gäste anwesend. 


Nächste Sitzung: 
Dienstag, den 28. Mai 1907. 


19. 4 

0. 226 099. Umlegeanordnung des Meßdrahtes usw. 
Fritz Köhler, Leipzig-Reudnitz, Josephinenstr. 35. 
2%. 4. 04. K. 21 577. 18. 4. 07. 

~h. 225223. Elektrischer Röhrenofen usw. Ge- 
sellschaft zur Verwertung der Patente 
für Glaserzeugung auf elektrischem Wege, 
Becker & Co, m. b. H., Berlin. 16. 4. 04. 
G. 12421. 30. 3. 07. 


Warburg, Weber, 
V orsitzender. Schriftführer. 


—— 


1) Siehe „ETZ“ 1907, 8. 430 u 460. 


644 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 21. 


23. Mai 1907. 


S e a a a a a a 
M 


Zusammenkunft am Dornbusch; dort- 
selbst stehen Straßenbahn - Extrawagen 
bereit. Teilnehmerzahl 150. 

Gruppe 4. Elektrische Betriebseinrich- 
tungen auf dem Hauptbahnhof Hamburg: 
1. Elektromotorischer Antrieb der Weichen- 

Stellwerke. 

2. Gepäcktransport-Anlage. 

Unterstation der Elektrizitätswerke in 
der Böckmannstraße (Drehstrom - Gleich- 
strom-Umformung 5000 V/ 2x 110 V, teil- 
weise Gleichstrom - Umformung 500 V- 
2x<110 V). 

Zusammenkunft 8 Uhr Hauptbahnhof, 
Durchgangshalle auf der Glockengießer- 
wall-Seite. 

Straßenbahn: Alle Linien, die über Rat- 
hausmarkt, Hermannstraße usw. fahren. 

Alle Linien, die über Esplanade, Lom- 
bdardsbrücke usw. fahren. 

Fahrzeit vom Rathausmarkt und 
Stephansplatz aus 10 Minuten. Teil- 
nehmerzahl 30. 

Gruppe 5. Wagenbau - Anstalt der 
Straßen-Eisenbahn-Gesellschaft. 

Unterstation der Elektrizitätswerke in 
Eppendorf, Schrammsweg. (Teilweise 
Gleichstrom-Umformung 500 V/2><110 V.) 

Zusammenkunft 3 Uhr Pferdemarkt; 
dortselbst stehen Straßenbahn-Extrawagen 
bereit. Teilnehmerzahl 150. 

Gruppe 6. Bauten für die elektrische 
Stadt- und Vorortbahn. 

Zusammenkunft 3 Uhr am Adolphsplatz; 
behufs Fortsetzung der Besichtigung Fahrt 
mit Straßenbahn-Extrawagen ab Rathaus- 
markt 3 Uhr 45 nach der Lübecker Straße. 
Teilnehmerzahl 100. 

Abends findet ein Festmahl im Rats- 
weinkeller statt, an dem jedoch des be- 
schränkten Raumes wegen nur 350 Per- 
sonen (Herren) teilnehmen können. Dieses 
Festmahl wird den offiziellen Empfang 
repräsentieren. 

Für alle übrigen Teilnehmer ist ein Fest- 
mahl in Blankenese in Aussicht genommen; 
gegen 6 oder 6!/3 Uhr nachmittags wird ein 
Dampter die Gäste dorthin bringen. 

Sonnabend, den 8. Juni: 

Vormittags 9 Uhr: Zweite Verbandsver- 
sammlung im Logenhaus in der Welcker- 
straße. 

L Geschäftliches. Einsetzung von Kom- 
missionen für das Geschäftsjahr 1907/08. 

II. Wahl für Vorstand und Ausschuß. 

IH. Bestimmung des Ortes für die nächste 
Jahresversammlung. 

IV. Vorträge. 

Nachmittags: Besichtigungen. 

Alle Teilnehmer werden gemeinsam 
(mit Damen) die Schiffswerft von Blohm 
& Voß besichtigen. Dortselbst unter an- 
derem den in der Fertigstellung begrifte- 
nen Panzerkreuzer „Scharnhorst“ sowie 
einen Schnelldampfer der Süd-Amerika- 
Linie. 

Hafenrundfahrt. 
begrenzt. 

Abfahrt der Dampfer von den St. Pauli- 
Landungsbrücken 8 Uhr pünktlich. 

Auf dem Wege dorthin empfiehlt sich 
die Besichtigung des Bismarck-Denkmals. 

Straßenbahn über Hermannstraße, Rat- 
hausmarkt, Gr. Burstah usw. Linie 4 u. 6. 

Straßenbahn über Börsenbrücke, Großer 
Burstah usw. Linie 5, 9 und 25. 

Straßenbahn über Lombardsbrücke, Ring- 
straße usw. Linie 8 und 26. 

Straßenbahn (Zentralbahnwagen) über 
Rathausstraße, Gr. Johannisstraße usw. 

Fahrzeit von Börsenbrücke, Rathaus- 
markt und Stephansplatz bis zumBismarck- 
Denkmal 10 Minuten. Weg zu Fuß vom 
Bismarck-Denkmal bis zur Dampfer-An- 
legestelle 10 Minuten. 

Straßenbahn direkt nach den St. Pauli- 
Landungsbrücken über Hermann- 
straße, Rathausmarkt, Gr. Johannisstraße 
usw. Linie 7 und 22. 

Straßenbahn überLombardsbrücke, Ring- 
straße usw. Linie 26. 

Fahrzeit vom Rathausmarkt beziehungs- 
weise Stephansplatz 15 Minuten. 


Abends 8 Uhr: Festessen im Zoologischen 
Garten. 


Teilnehmerzahl nicht 


Sonntag, den 9. Juni: 


Fahrt nach Helgoland (mit Damen) auf dem 
Turbinen-Salondampfer „Kaiser“. Abfahrt 
8 Uhr vormittags von den St. Pauli - 
Landungsbrücken. Rückkunft in Ham- 
burg voraussichtlich 12 Uhr abends. 


Programm für die Damen 
am 7. und 8. Juni 1907. 


Freitag, den 7. Juni: 


‚, Vormittags 9!/, Uhr: Treffpunkt Jungfern- 
stieg vor dem Alsterpavillon. 

a) Rundfahrt im Viererzug um die Alster 
durch die Altstadt zum Bismarck- 
Denkmal und zurück über Dammtor 
zum Ausgangspunkt. 

11 Uhr: 

b) Zwanglose Besichtigung der Stadt, 
empfehlenswert ist: Kunstausstellung, 
Besuch von Bock, Gr. Bleichen 34; 
Kunstausstellung, Kunstverein, Neuer 
Wall24, Kunstausstellung. Café Hübner, 
Neuer Wall 22, Café Chatelaine, Rathaus- 
markt 3, Alstercaf&, Jungfernstieg, so- 
wie Besuch von Commeter, Jungfern- 
stieg 5. 

Für den Nachmittag ist eine Elbfahrt nach 

Blankenese in Aussicht genommen, am 

Abend Festmahl in Blankenese. 


Sonnabend, den 8. Juni: 


Vormittags 9!/, Uhr: Treffpunkt Kaiser Wil- 
helm-Denkmal auf dem Rathausmarkt, Be- 
sichtigung des Rathauses. 

10!/ Uhr: Besichtigung der Kunsthalle oder 
des Kunst- und Gewerbehauses von Hulbe, 
Lindenstraße 45. 

12 Uhr: Rundfahrt auf der Alster, Treffpunkt 
Jungfernstieg. 

Nachmittags: Gemeinschaftlich mit den 
Herren. Besichtigung der Schiffswerft 
von Blohm & Voß und Hafenrundfahrt. 


Vorträge. 


1. Prof. H. Görges, Dresden: „Das Verhalten 
der Wechselstrommotoren in einheitlicher 
Betrachtungsweise“,. 

2. Marinebaumeister a. D. Direktor Schulthes, 
Berlin: „Über den heutigen Stand der Schiffs- 
Elektrotechnik“. 

3. Ingenieur A. Schortau, Braunschweig: „Ein 
neues Drehspul-Galvanometer für Gleich- 
strom.“ 

4. Dr. M. Kallmanı, Berlin: „Ein neues System 
selbsttätiger Kurzschluß-Bremsung für Elek- 
tromotoren.“ 

5. E. Wagmüller, Berlin: „Vereinfachung der 
Stromabgabe-Verrechnung und Vorführung 
eines einfachen Zählers hierfür.“ 

6. Ingenieur A. Heyland, Brüssel: „Allge- 
meine Gesichtspunkte über die Entwicklung 
und die Aussichten des Einpnhasenstrom- 
Bahnbetriebes“. 

7. Ingenieur Rudolf Richter, Charlottenburg: 
„Mitteilung über den Wechselstrom-Reihen- 
schlußmotor der Siemens-Schuckertwerke“. 

8. Ingenieur Fritz Lux, Ludwigshafen a. Rh.: 
„Über einen Telautographen der Friedrich 
Lux G. m. b. H.“. (Mit Vorführungen.) 

9. Prof. Dr. Sahulka, Wien: „Messung der 

.  Eisenverluste im Wechselstrom-Betriebe“. 

10. Prof. Dr. Sahulka, Wien: „Zwei neue Be- 
triebssysteme für Bahnen mit Benutzung 
von Wechselstrom“. 

11. Ingenieur M. Osnos, Frankfurt a. M.: „Über 
Wechselstrom - Kommutator - Motoren mit 
besonderer Berücksichtigung der Bahn- 
motoren“. 

12. Ingenieur Chr. Krämer, Frankfurt a. M.: 
„Über automatische Steuerung von Bahn- 
motoren nach Ausführungen der Felten & 
Guilleaume-Lahmeyerwerke“. 

13. Ingenieur M. Osnos, Frankfurt a. M.: „Über 
eine neue Zugbeleuchtungs -Maschine der 
Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke“, 

14. Dipl Sing. K. Schnetzler, Baden (Schweiz): 


„Regelung von . Repulsionsmotoren durch 
Bürstenverschiebung“. 


Verband Deutscher Elektrotechniker. 
(Eingetragener Verein.) 
Kohlrausch, G. Dettmar 
Vorsitzender. Generalsekretär. 


noch folgendes bekannt: Ausgegeben 
Festkarten, Damenkarten und Tr 


Der Festausschuß gibt außer Vorstehendem 
werden 
Die Festkarte (für Herren) und die Damen- 


karte berechtigen je zur Teilnahme an 
lichen im Festplan genannten Veranstalt Be 


ungen 


ohne weitere Nachzahlung; die Festkarte 
20 M und die Damenkarte 10 M. an 


Tageskarten werden je für einen Tag zum 


Preise von 10 M ausgegeben und zwar fü 
Freitag, Sonnabend oder Sonntag. = 


Die Tageskarte berechtigt zu den Veran- 


staltungen des Tages, für den sie gelöst ist. 


Mit der Festkarte und der Damenkarte wird 


ein ausführlicher „Führer durch Hamburg“ und 
ein Festabzeichen geliefert. 


Die Geschäftsstelle, zugleich Auskunfts- 


stelle, befindet sich im Logenhaus in der 
Welckerstraße; dieselbe wird geöffnet sein am 


Donnerstag, den 6. Juni, von 8 Uhr morgens 


bis 10 Uhr abends, 


Freitag, den 7. Juni, von 8 Uhr morgens bis 


8 Uhr abends, 


Sonnabend, den 8. Juni, von 8 Uhr morgens 


bis 8 Uhr abends. 
Am Donnerstag Abend Begrüßungsabend; 


befindet sich außerdem von 7!/, Uhr bis 81/, Uhr 
eine Geschäfts-Nebenstelle mit Kartenausgabe 


(kein Kartenumtausch) im Ratskeller, 

Der Geschäftsstelle steht im Liogenhaus ein 
Schreibzimmer zur Verfügung; sie vermittelt 
den Brief- und Telegrammverkehr und wird 


bemüht sein, die Anwesenheit der einzelnen 


Festgäste mittels besonderer Präsenztafeln fort- 


laufend zu kennzeichnen. 


Bestellungen von Karten, Anfragen und 
Mitteilungen, welche den Verbandstag betreffen, 
sind zu richten an Herrn Dr.» ‘ng. Voege, 
Schriftführer des Elektrotechnischen Vereins, 
Hamburg 36, Physikalisches Staatslaboratorium. 

Wünsche und Anfragen, betr. Wohnung in 
den Hotels, dagegen werden erbeten an Herrn 
Dr. von Reiche, Hamburg 1, Klosterstraße 30. 


Die bis zum 1. Juni im voraus bezahlten 


Karten werden zugleich mit dem. „Führer durch 
Hamburg“ und dem Festabzeichen dem Besteller 
baldigst zugeschickt. 

Es wird dringend gebeten, die Karten so 
bald als möglich zu bestellen, damit den Fest- 
gästen die Teilnahme an den einzelnen Veran- 
staltungen gesichert werden kann. 

Da es notwendig ist, die Teilnehmerzahl an 
festlichen Veranstaltungen rechtzeitig zu wissen, 
gelten zu diesen Veranstaltungen (mit Ausnahme 
des Begrüßungsabends) nicht die Abschnitte 
der Festkarte selbst, sondern besondere Karten, 
welche gegen den Abschnitt der Festkarte in 
der Geschäftsstelle bis spätestens an dem der 
betreffenden Veranstaltung vorhergehenden 
Tage, abends 8 Uhr, umzutauschen sind. 

Die Teilnehmerzahl der einzelnen Gruppen 
bei den Besichtigungen am Freitag ist eine 
beschränkte, es empfiehlt sich daher baldige 
Anmeldung. Der Festausschuß behält sich vor, 
bei zu starker Anmeldung für einzelne Gruppen 
eine Verteilung der später einlaufenden Anmel- 
dungen auf die übrigen Gruppen vorzunehmen. 

Dem Festausschuß wird seine Absicht, zur 
Bequemlichkeit der Festgäste den Geschäfts- 
verkehr sọ glatt wie möglich zu gestalten, um- 
somehr erleichtert werden, je prompter die An- 
meldung erfolgt. ` 

Zum Montag, den 10. Juni, sind die Teil 
nehmer des Verbandstages seitens des Elektro- 
technischen Vereins in Kiel zu einer Besich- 
tigung Kiels und Umgebung eingeladen. 


Draht- und Kabel-Kommission. 


Berichtigung. Ä 


In der Heft 20, Seite 516, abgedruckten 
„Belastungstabelle für Gummiband- und Gummi- 
ader-Leitungen“ ist ein Druckfehler enthalten, 
und zwar muß bei 16 qmm die höchste zulässige 
Stromstärke nicht 45, sondern 75 Amp betragen. 


Sicherheits-Kommission. 
Berichtigung. 
In der „Belastungstabelle für Leitungen“ in 


Heft 2 auf Seite 514 befindet sich leider ein 


Druckfehler. Bei dem Querschnitt von 16 mm 
muß die höchste zulässige Stromstärke nicht 49, 
sondern 75 Amp betragen. 


93. Mai 1907. Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 


gen in Millimeter und Z die mittlere Höhe der 
Leitungen über dem Erdboden in Meter. 

Stangen mit geringeren Zopfstärken als 
18 cm sind nicht zulässig. Für Hochspannung 
bis 1000 Volt müssen die Stangen mindestens 
15 cm, für höhere Spannungen mindestens 
18 cm Zopfstärke haben. 

Müssen infolge besonderer Umstände, wie 
z. B. bei Flußübergängen, ausnahmsweise größere 
Stangenabstände, als vorstehend angegeben, 
genommen werden, so sind entweder Stangen 
von größerer Zopfstärke oder gekuppelte 
Stangen anzuwenden. In Kurven, bei Kreu- 
zungen mit anderen elektrischen Leitungen, 
ınit Eisenbahnen und bei Wegüberführungen, 
müssen die Stangenabstände den besonderen 
Umständen entsprechend geringer gewählt 
werden. Der Berechnung der Gestänge- 
Konstruktionen ist in solchen Fällen eine Be- 
anspruchung von 70 kg pro qcm zugrunde zu 
legen. Als ungünstigster Fall ist dabei eine 
Windbelastung von 125 kg pro qm senkrecht 
getroffener Fläche der Leitungen und der 
Konstruktionsteile anzunehmen. Bei zylindri- 
schen Körpern ist die Fläche gleich dem 0,7- 
fachen des Durchmessers, multipliziert mit der 
Länge, einzusetzen. 


b) Eiserne Gestänge. 

Die Beanspruchung der Eisenkonstruktionen 
darf im ungünstigsten Falle 1500 kg pro qem 
nicht überschreiten. Als ungünstigster Fall gilt 
eine Windbelastung von 125 kg pro qem senk- 
recht getroffener Fläche der Leitungen und der 
Masten. Bei zylindrischen Körpern ist die 
Fläche gleich dem 0,7-fachen des Durch- 
messers, multipliziert mit der Länge einzu- 
setzen. 


c) Aufstellung der Gestänge. 

Die Masten und Gestänge sind ihrer Länge 
und der Bodengattung entsprechend tief einzu- 
graben (im mittleren Boden auf eine Tiefe von 
in der Regel 1,5 bis 2,5 m), gut zu verrammen 
(in weichem Boden gegebenen Falles besonders 
zu sichern) und in allen Winkelpunkten zu ver- 
stärken, zu verankern oder zu verstreben. 

An Straßen- und Wegübergängen muß bei 
Hochspannungsleitungen unmittelbar auf jeder 
Seite der Straße ein Mast stehen, dessen Um- 
fallen auf die Straße entweder durch seine 
Konstruktion oder durch Verankerung oder 
Verstrebung möglichst zu verhindern ist. Wenn 
für die Aufstellung der Gestänge die Wahl der 
Straßenseite freisteht, so empfiehlt sich die Be- 
nutzung der Ostseite, weil dann die etwa durch 
den am häufigsten auftretenden Weststurm um- 
geworfenen Gestänge nicht auf die Straße 
fallen. 

Bei Leitungen mit Holzmasten, die heftigen 
Stürmen ausgesetzt sind, soll auch in geraden 
Strecken in der Regel jeder fünfte Mast mit 
Verankerung derart versehen werden, daß ein 
Auffallen des Gestänges auf die Verkehrswege 
infolge von Mastbrüchen möglichst vermieden 


wird. 


Ferner ist in den hierzu gehörigen Erläute- 
rungen von H. Passavant auf Seite 499 des 
gleichen Heftes versehentlich die alte Belastungs- 
tabelle abgedruckt worden, während an deren 
Stelle die Belastungstabelle, welche auf Seite 516 
wiedergegeben ist, stehen sollte. e 


Für die Bearbeitung der in § 22, Absatz 3 
der neuen „Vorschriften für die Errichtung 
elektrischer Starkstrom - Anlagen nebst Aus- 
führungsregeln“ erwähnten „Normalien für Frei- 
leitungen“ war ein Komitee eingesetzt worden, 
das nunmehr seine Arbeiten erledigt hat. Wir 
geben nachstehend den von diesem Unter- 
Komitee hergestellten Entwurf zur Kenntnis 
mit dem Bemerken, daß die Zahlenwerte noch 
durch besondere Versuche im Kgl. Material- 
Prüfungsamt geprüft werden, und eventuell 
noch Abänderungen erfahren können. 

Die Normalien für Freileitungen werden, 
nachdem sie nochmals von der Sicherheits- 
Kommission in Hamburg durchberaten sein 
werden, der Jahresversammlung in Hamburg 
zur Beschlußfassung vorgelegt werden. 


Normalien für Freileitungen.' 


I. Leitungen. 
a) Material. 


Zu Freileitungsstrecken darf weicher, aus- 
geglühter Kupferdrabt nur verwendet werden, 
wenn seine Beanspruchung nach den Festig- 
keitsrechnungen (siehe b) 5 kg/qmm nicht über- 
steigt. 

Für hartgezogenen Kupferdraht darf bei 
den Festigkeitsrechnungen (siehe b) keine 
höhere Beanspruchung als 12 kg/qmm ange- 
nommen werden, es sei denn, daß die Span- 
nungen an der Streck- und Bruchgrenze durch 
Prüfungsbescheinigungen nachgewiesen wer- 
den. In letzteren Fällen wird eine Be- 
anspruchung bis zur Hälfte der Spannung an 
der Streckgrenze zugelassen. ~- 

Als hartgezogen gilt Kupferdraht nur dann, 
wenn die Spannung an der Streckgrenze 0,8 
derjenigen an der Bruchgrenze erreicht; sie 
darf jedoch 0,97 der Bruchspannung nicht über- 
schreiten, dabei muß die Dehnung, auf eine 
Meßlänge von 300 mm bezogen, mindestens 
2,5%% betragen. 

Hartgezogene Kupferdrähte dürfen nur an 
Stellen durch Lötung miteinander verbunden 
werden, die von Zug entlastet sind. 

Für Aluminiumdraht ist eine Beanspruchung 
bis zu 9 kg/qmm zulässig. 

Bei Verwendung anderen Materials ist die 
zulässige Beanspruchung nach Maßgabe ent- 
sprechend der Lage der Streckgrenze zur 
Bruchgrenze und entsprechend der Dehnung 
festzusetzen. Die Höchstbeanspruchung darf 
Jedoch die Hälfte der Streckgrenze nicht über- 
schreiten. 


b) Festigkeitsrechnungen. 

Den Festigkeitsrechnungen ist das eine 
Mal eine Temperatur von — 20° C ohne zusätz- 
liche Belastung, das andere Mal eine Tempe- 
ratur von — 50 C, und eine Belastung durch 
Eis zugrunde zu legen. Das Gewicht des Eises 
ist hierbei gleich 0,015 Q/kg pro Meter einzu- 
setzen, wobei g den Querschnitt der Leitung 
in Quadratmillimeter bedeute. In keinem 
dieser Fälle darf die Beanspruchung des Lei- 
tungsmaterials die unter a) festgesetzte Höchst- 
beanspruchung überschreiten. 


II. Gestänge. 
a) Holzgestänge. 

Die Standpunkte der Stangen dürfen in 
graden Strecken nachfolgende Maximalabstände 
nicht überschreiten. 

Für Linien mit einem Gesamtquerschnitt 
der Leitungsdrähte und Schutzdrähte: 


a) bis 100 qmm 80 m, 

b) über 100 bis 200 qmm 60 m, 
c) über 200 bis 300 qmm 50 m, 
d) über 300 qmm 40 m. 


Für diese Abstände sind die Zopfstärken 
der Masten nach der folgenden Formel zu be- 
rechnen: 


Die Wegegesetz- Kommission hat in zwei 
gemeinschaftlichen Sitzungen mit dem Unter- 
Komitee der Vereinigung der Elektrizitätswerke 
den nachstehend wiedergegebenen Entwurf 
eines Wegegesetzes ausgearbeitet und wird den- 
selben der Jahresversammlung zu Hamburg zur 
Beschlußfassung vorlegen. 


Entwurf eines $Starkstromwege -Gesetzes. !) 
§ 1. 
Gegenstand des Gesetzes. Begriffsbestimmun- 


gen der Verkehrswege und der öffentlichen 
Starkstromanlagen. 


Das Starkstromwegegesetz betrifft die Be- 
nutzung der Verkehrswege und des Privat- 
eigentums durch Öffentliche Starkstromanlagen. 

Als Verkehrswege im Sinne dieses Gesetzes 
gelten, mit Einschluß des Luftraumes und des 
Erdkörpers, die öffentlichen Wege, Plätze, 
Brücken und die öffentlichen Gewässer nebst | 
ihren dem öffentlichen Gebrauch dienenden 
Ufern. 

Öffentliche Starkstromanlagen im Sinne 
dieses Gesetzes sind alle Anlagen zur Er- 


!) Erläuterungen zu dem Gesetzentwurfe könuen von 
denjenigen Verbandsmitgliedern, welche hierfür besonderes 
Interesse haben, von der Geschäftsstelle des Verbandes 
bezogen werden. 


Z=12YDH. 


Hierin bedeutet D die Summe der Durch- 
messer aller an den Mast befindlichen Leitun- 


') Erläuterungen hierzu erscheinen später. 


21. 545 


zeugung, Verteilung und Verwendung elek- 
trischer Energie, welche dem öffentlichen 
Interesse dienen, insbesondere solche Anlagen, 
weiche zur gewerbsmäßigen Stromabgabe an 
einen größeren Kreis von Konsumenten be- 
stimmt sind. 

Auf Antrag ist von der zuständigen Behörde 
zu prüfen, ob die Anlage die Eigenschaft einer 
„Öffentlichen Starkstromanlage* besitzt, und 
bejahendenfalls die Anerkennung dieser Eigen- 
schaft öffentlich bekannt zu machen. Als solche 
Behörde gilt die obere Verwaltungsbehörde, in 
deren Bezirk sich die betreffende Starkstrom- 
anlage befindet. 

Gegen die Entscheidung der oberen Ver- 
waltungsbehörde steht den Beteiligten innerhalb 
drei Monaten die Berufung an die Landes- 
zentralbehörde offen. 

Unternehmer anerkannter öffentlicher Stark- 
stromanlagen sind im vorliegenden Gesetz kurz 
als „Unternehmer“ bezeichnet. 


52. 
Benutzung der Verkehrswege. 


Der Unternehmer ist befugt, die Verkehrs- 
wege für die Leitungen seiner Öffentlichen 
Starkstromanlage unentgeltlich zu benutzen, 
soweit nicht dadurch der Gemeingebrauch der 
Verkehrswege dauernd erheblich beschränkt 
wird. 

Eingeschlossen sind hierbei die zum Betrieb 
der Starkstromanlagen erforderlichen Schwach- 
stromleitungen, Transformator- und Schalt- 
stationen. 


$ 8. 
Einschränkungen der Benutzung von 
Verkehrswegen. 


Die Benützung von Verkehrswegen durch 
eine öffentliche Starkstromanlage kann auf An- 
trag des Unterhaltungspflichtigen oder des 
Eigentümers von der oberen Verwaltungsbehörde 
ausgeschlossen werden: 


l. bei Wegen, welche auf längere zusammen- 
hängende Strecken feste Decken besitzen, 
sofern durch die Benützung des Weges 
für die Starkstromleitungen die Straßen- 
decke erheblich beschädigt oder in ihrem 
Zusammenhang dauernd zerstört würde; 

2. bei Straßenzügen, welche bereits ander- 
weitig durch besondere Anlagen stark be- 

' lastet sind, oder deren starke Belastung 
mit besonderen Anlagen zur Versorgung 
der Bedürfnisse der Anwohner in sicherer 
Aussicht steht; 

3. aus Gründen der Sicherheit des Publikums 
in verkehrsreichen Straßen, ferner aus 
architektonischen oder sonstigen künstleri- 
schen Rücksichten; 

4. Wenn die Interessen der Beteiligten nach- 
weislich erheblich geschädigt werden. 


Gegen die betreffende Entscheidung kann 
innerhalb vier Wochen nach der Zustellung 
Berufung an die Landeszentralbehörde einge- 
legt werden. 

Wenn der Unternehmer Verkehrswege, 
welche Eigentum einer Gemeinde sind, für 
Leitungen einer Öffentlichen Starkstromanlage 
benutzt, darf er innerhalb des Gebietes der Ge- 
meinde elektrische Arbeit nur mit Einwilligung 


‚, der Gemeinde an Dritte abgeben. 


§ 4t 
Bedingungen. 
Bei der Benützung der Verkehrswege ist 
eine Erschwerung ihrer Unterhaltung und eine 


' vorübergehende Beschränkung ihres Gemein- 


gebrauches nach Möglichkeit zu vermeiden. 
Wird die Unterhaltung der Verkehrswege 

erschwert, so hat der Unternehmer dem Unter- 

haltungspflichtigen die aus der Erschwerung 


. erwachsenden Kosten zu ersetzen. 


Nach Beendigung der Arbeiten an den 


. Leitungen hat der Unternehmer den Verkehrs- 
; weg sobald als möglich wieder in Stand zu 
. setzen, sofern nicht der Unterhaltungsptlichtige 

erklärt hat, die Instandsetzung selbst vornehmen 


zu wollen. Der Unternehmer hat in diesem 
Falle deın Unterhaltungspflichtigen die Aus- 
lagen für die von ihm vorgenommene Instand- 
setzung zu vergüten. Etwaige durch die Arbeiten 
des Unternehmers entstandene Schäden sind 
von ihm zu ersetzen. 


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548 Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 21. 


$ 5. 


Änderung und Beseitigung der Starkstrom- 
anlagen. 


Ergibt sich nach Errichtung einer Leitungs- 
anlage, daß sie den Gemeingebrauch eines Ver- 
kehrsweges nicht nur vorübergehend, sondern 
dauernd beschränkt oder die zu seiner Unter- 
haltung erforderlichen Arbeiten verhindert oder 
einer von dem Unterhaltungspflichtigen beab- 
sichtigten Änderung des Verkehrsweges ent- 
gegensteht, so ist die Leitungsanlage, soweit 
erforderlich, abzuändern oder gänzlich zu be- 
seitigen. 

Soweit ein Verkehrsweg eingezogen wird, 
erlischt die Befugnis des Unternehmers zu seiner 
Benützung. 

In allen diesen Fällen hat der Unternehmer 
die gebotenen Änderungen oder die Beseitigung 
der Leitungsanlage auf seine Kosten zu be- 
wirken. 


$ 6. 
Benutzung fremder Grundstücke. 


Der Unternehmer ist befugt, Leitungsanlagen 
durch den Luftraum über Grundstücken, die 
nicht Verkehrswege im Sinne dieses Gesetzes 
sind, zu führen, soweit nicht dadurch die 
Benutzung des Grundstückes nach den zurzeit 
der Herstellung der Anlage bestehenden Ver- 
hältnissen wesentlich beeinträchtigt wird. Der 
Unternehmer ist ferner berechtigt, gegen Er- 
satz des entstandenen Schadens, Leitungen 
unterirdisch auf fremden Grundstücken zu ver- 
legen sowie Stützpunkte für die Leitungsanlagen 
wie Masten, Streben, Anker, Konsolen, Rosetten 
auf fremden Grundstücken und an Gebäuden 
anzubringen, wenn dies ohne erhebliche Beein- 
trächtigung der Interessen der Eigentümer oder 
der Sicherheit geschehen kann. 

Tritt später eine erhebliche Beeinträchtigung 
ein, so hat der Unternehmer auf seine Kosten 
die Leitungsanlage zu verändern oder zu be- 
seitigen. 

Die Beauftragten des Unternehmers, welche 
sich als solche ausweisen, sind befugt, zur Vor- 
nahme notwendiger Arbeiten an den Leitungs- 
anlagen, insbesondere zur Verhütung und Be- 
seitigung von Störungen oder Gefahren, die 
Grundstücke nebst den darauf befindlichen 
Baulichkeiten und ihren Dächern mit Ausnahme 
der abgeschlossenen Wohnräume während der 
Tagesstunden nach schriftlicher Ankündigung 
zu betreten. Der Unternehmer hat hierbei allen 
Schaden zu ersetzen, welcher durch die Arbeiten 
an den Leitungsanlagen oder sonst durch seine 
Beauftragten verursacht wird. 


Ss 7. 
Baumpflanzungen. 


Baumpflanzungen sind nach Möglichkeit zu 
schonen, und auf das Wachstum der Bäume ist 


tunlichst Rücksicht zu nehmen. Ausästungen . 


können nur insoweit verlangt werden, als sie 
zur Herstellung der Leitungsanlagen oder zur 
Verhütung von Betriebsstörungen erforderlich 
sind. 

Der Unternehmer hat dem Besitzer der 
Baumpflanzungen eine angemessene Frist zu 
setzen, innerhalb deren er die Ausästungen 
selbst vornehmen kann. Sind die Ausästungen 
innerhalb der Frist nicht oder nicht genügend 
vorgenommen, so darf der Unternehmer die 
Ausästungen bewirken. Hierzu ist er auch be- 
rechtigt, wenn es sich um dringliche Verhütung 
oder Beseitigung einer Störung oder Gefalır 
handelt. 

Der Unternehmer hat den an den Baum- 
ptlanzungen verursachten Schaden und die 
Kosten der auf sein Verlangen vorgenommenen 
Ausästungen zu ersetzen. 


§ 8. 
Zusammentreffen mit anderen Anlagen. 


Kommen Öffentliche Starkstromanlagen und 
andere besondere Anlagen (der Wege-Unter- 
haltung dienenden Einrichtungen, Kanalisation, 
Wasser- oder Gasleitungen, Schienenbahnen 
und dergl., insbesondere auch anderen öffent- 
lichen elektrischen Anlagen) zusammen, so ist 
die spätere Anlage so auszuführen, daß sie die 
vorhandenen Anlagen nicht störend beeinflußt. 
Erforderlichenfalls sind geeignete Schutzvor- 


kehrungen, zunächst an der späteren Anlage 
oder, falls dieses nicht möglich oder unver- 
hältnismäßig teuer ist, an den vorhandenen 
Anlagen anzubringen. 


Die Verlegung oder Veränderung vor- 
handener besonderer Anlagen kann nur ver- 
langt werden, wenn die Benutzung des Ver- 
kehrsweges für die spätere Anlage sonst unter- 
bleiben muß oder dem Unternehmer der späteren 
Anlage ohne unverhältnismäßige Mehrkosten 
ein anderer Weg nicht zur Verfügung steht, 
und wenn gleichzeitig die vorhandene besondere 
Anlage ohne unverhältnismäßige Kosten ander- 
weitig ihrem Zweck entsprechend untergebracht 
oder verändert werden kann. 

“Der Unternehmer der späteren Anlage hat 
die Kosten aller erforderlichen Schutzvor- 
kehrungen und ihrer Unterhaltung zu tragen, 
ferner die Kosten der von ihın veranlaßten Ver- 
legungen oder Veränderungen der vorhandenen 
besonderen Anlagen und endlich die ihm durch 
die anderweitige Verlegung seiner Anlage ent- 


"stehenden Mehrkosten. 


Wenn jedoch die spätere Anlage aner- 
kanntermaßen im öffentlichen Interesse liegt 
und wenn sie außerdem von den Wegeunter- 
haltungspflichtigen oder unter überwiegender 
Beteiligung eines oder mehrerer derselben unter- 


nommen wird; und wenn bei der vorhandenen 


besonderen Anlage diese Voraussetzungen beide 
nicht zutreffen, so fallen die vorgenannten 
Kosten dem Unternehmer der vorhandenen An- 
lage zur Last. 


$ 9. 
In Vorbereitung befindliche Anlagen. 


Die Vorschriften des $8 bezgl. vorhandener 
Anlagen finden entsprechende Anwendung auf 
die in der Vorbereitung begriffenen und im 
öffentlichen Interesse liegenden Anlagen. 

Als in Vorbereitung begriffen gelten An- 
lagen, sobald sie auf Grund eines imn einzelnen 
ausgearbeiteten Planes die zur Ausführung er- 
forderliche Genehmigung erhalten haben. 

Entschädigungen für Schutzvorkehrungen, 
Veränderungen und Verlegungen derartiger 
Anlagen können nur bis zu dem Betrag der 
Aufwendungen gerechnet werden, welche durch 
die Vorbereitungen entstanden sind. 
| Auf spätere Änderungen oder Erweiterungen 
vorhandener besonderer Anlagen finden die 
Vorschriften der §§ 8 und 9, Abs. 1 bis 3 
entsprechende Anwendung. 


&§ 10. 
Pläne. 


© Vor der Benttzung eines Verkehrsweges 
oder des Luftrauines anderer Grundstücke zur 
Ausführung neuer Leitungsanlagen und vor 
wesentlichen Änderungen vorhandener Leitungs- 
anlagen hat der Unternehmer einen Plan dieser 
Leitungsanlagen mit Erläuterung anzufertigen. 

Der Plan samt Erläuterung sind von dem 
Unternehmer der zuständigen Behörde, und so- 
fern die Wegeunterhaltungspflicht einer öffent- 
lich rechtlichen Körperschaft obliegt, auch 
dieser mitzuteilen. 

Die Behörde hat den Plan vier Wochen 
öffentlich auszulegen. Die Zeit der Auslegung 
soll mindestens in einer der Zeitungen, welche 
in betreffenden Bezirke zu den Veröffent- 
lichungen dieser Behörde dienen, bekannt 
gemacht werden. 

Die Behörde hat ferner in allen Fällen, in 
denen nach $ 8 die Verlegung oder Veränderung 
anderer Anlagen verlangt wird oder Störungen 
an solchen Anlagen zu erwarten sind, dem 
Eigentümer der betreffenden Anlagen den Plan 
samt Beilagen spätestens mit Beginn der 
öffentlichen Auslegung in Abschrift mitzuteilen 
Außerdem hat die betreffende Behörde auf 
Verlangen der Landeszentralbehörde der von 
ihr bezeichneten öffentlichen Behörde von dem 
Plan samt Beilagen durch Abschrift Kenntnis 
zu geben. 

Die erforderlichen Abschriften des Planes 
und der Beilagen sind vom Unternehmer der 


Behörde sofort kostenlos zur Verfügung zu 
stellen. | 


§ 1. 
Einspruch- und Planfeststellungsverfahren. 


En Die Einspruchsfrist beginnt und endet mit der 
ae Auslegung. Von dem Ergebnis der 
öffentlichen Auslegung ist dem Unternehmer 


233. Mai 1907, 


binnen 8 Tagen nach Ablauf der Einspruchsfrist 
Mitteilung zu machen. | 

Der Einspruch kann nur darauf gestützt 
werden, daB der Plan samt Beilagen eine 
Verletzung der Vorschriften der $ 1 bis 9 
dieses Gesetzes oder der auf Grund des § 15 
erlassenen Anordnungen enthält. 

Über den Einspruch entscheidet die obere 
Verwaltungsbehörde. Gegen ihre Entscheidung 
ist, sofern die obere Verwaltungsbehörde nicht 
zugleich Landeszentralbehörde ist, binnen zwei 
Wochen nach der Zustellung die Beschwerde 
an die Landeszentralbehörde statthaft. 

Die Befugnis zur Ausführung der Stark- 
stromanlage und zur Ausübung der nach $ 2, 
6—9 zustehenden Benutzungsrechte ist von der 
Erteilung eines Feststellungsbeschlusses der zu- 
ständigen Behörde abhängig. Der Feststellungs- 
beschluß ist nach Ablauf der für die Auslegung 
des Planes bestimmten Frist von 4 Wochen oder 
nach Entscheidung der etwa eingelegten Ein- 
sprüche vollstreckbar. 

Wird eine für vorläufig vollstreckbar er- 
klärte Entscheidung aufgehoben oder abge- 
ändert, so ist der Unternehmer zum Ersatz des 
Schadens verpflichtet, der dem Gegner durch 
die Ausführung der Leitungsanlage entstanden 
ist. Die obere Verwaltungsbehörde kann bei 
der Erklärung der vorläufigen Vollstreckbarkeit 
von dem Unternehmer eine Sicherstellung für 
den etwaigen Schaden verlangen. 


§ 12. 
Mitteilung an die Anlieger. 


Wird ohne wesentliche Änderung oder 
Erweiterung vorhandener Leitungsanlagen die 
Überschreitung des in dem ursprünglichen 
Plane für die Leitungsanlagen in Anspruch 
genommenen Raumes beabsichtigt und ist 
davon eine Benachteiligung der Anlieger oder 
der Eigentümer der Baumpflanzungen zu be- 
fürchten, so ist diesen vor der Ausführung 
Gelegenheit zur Wahrung ihrer Interessen zu 
geben. 


S 13. 
Außerbetriebnahme. 


Wenn der Betrieb einer öffentlichen Stark- 
strom-Leitungsanlage dauernd eingestellt wird, 
hat der Unternehiner dieselbe auf seine Kosten 
zu entfernen und den benützten Verkehrs- 
weg oder etwa benutztes fremdes Eigentum 
in einen solchen Zustand zu versetzen, dab 
irgend welche Beschränkungen infolge der 
Leitungsanlage aufhören. Nicht mehr benützte 
Teile der Leitungsanlage können mitZustimmung 
des Unterhaltungspflichtigen dauernd oder unter 
Vorbehalt ihrer Entfernung innerhalb einer zu 
vereinbarenden Frist belassen werden. 

Wenn eine zeitweilig außer Betrieb gesetzte 
Leitungsanlage die Errichtung einer anderen 
besonderen Anlage -erschwert oder behindert, s0 
hat der Unternehmer der ersten Anlage sie 
innerhalb einer angemessenen Frist wieder in 


regelmäßigen Betrieb zu nehmen oder zu ent- 
fernen. 


§ 14. 
Ersatzansprüche. 


Die auf diesem Gesetz beruhenden Ersatz- 
ansprüche verjähren in zwei Jahren. Die Ver- 
jährung beginnt mit dem Schlusse des Jahres 
in welchem der Anspruch entstanden ist. 

Ersatzansprüche auf Grund der §§ 4 bis 9 
dieses Gesetzes sind bei der Behörde, welche 
den Plan ausgelegt hat, geltend zu machen. 
Diese setzt die Entschädigung vorläufig fest. 
Gegen ihre Entscheidung kann binnen eines 
Monats nach der Zustellung des Bescheides 
gerichtliche Klage erhoben werden. 

Für alle anderen Ansprüche steht der 
Rechtsweg sofort offen. 


S 15. 
Behörden. 

Die Bestimmung der zuständigen Behörden 
steht in jedem Bundesstaat der Landeszentral- 
behörde zu. 

8 16. 
Bestimmungen des Reichskanzlers. 

Der Reichskanzler hat unter Zustimmung 
des Bundesrates Bestimmungen zu erlassen: 

l. Darüber, welche Änderungen der Leitungs 

anlagen im Sinne des $ 10, Abs. l, als 
wesentlich anzusehen sind, 


TEL 


om, dam reru 


de kr 


Elektrizitätsmenge Q darstellt, gefunden 


23. Mai 1907. 


dabei entstehenden Kosten, 

3. über die unter Zuziehung der Beteiligten 
vorzunehmenden Ortsbesichtigungen und 
die dabei entstehenden Kosten. 


| 8 17. 
Inkrafttreten des Gesetzes. 


Dieses Gesetz tritt am . 
in Kraft. 


BRIEFE AN DIE SCHRIFTLEITUNG. 


(Für die in dieser Spalte enthaltenen Mittellungen über- 

nimmt die Schriftie fung keinerlei Verbindlichkeit. Die 

Verantwortlichkeit für die Richtigkeit der Mitteilungen 
liegt lediglich bei den Verfassern selbst.) 


—.._ 


Eine graphische Darstellung der Elektrizitäts- 
menge und Arbeit des Wechselstromes von 
sinusartigem Verlauf. 


In der „ETZ“ 1907 hat auf Seite 217 Herr 
KUHN einen interessanten Aufsatz über eine 
graphische Darstellung der Elektrizitätsmenge 
und Arbeit des Wechselstromes von sinus- 
artigem Verlauf veröffentlicht. Für die Elek- 
trizitätsmenge war dabei eine von zwei Kreis- 
Bogen und einer Geraden umschlossene Fläche 
efunden worden. Diese Fläche bietet nun der 
ug einige Unbequemlichkeiten, die 
sich aber leicht umgehen lassen, wie im fol- 


genden gezeigt werden soll. Es werde A Cı mit 
r, und OA mit a bezeichnet. Dann ist in dem 
gleichschenklig-rechtwinkligen Dreieck AOC, 


Verbindet man nun M mit Ci, so ist der 
Winkel MC, A als Zentriwinkelzu$ AV M= «. 
Der Inhalt des Sektors A C, M ist 


p,2 
—-,e, 


2. 
der des Sektors A ON 
a a 272 a r2 
h=..-.2"7.1, 7-0 A 
a ee eE 
Die beiden Sektoren sind also flächengleich. 


iehen wir von ihnen das gemeinsame Stück 
f(A RN A) ab, so bleibt 


fIANRCAMA=f(ANM A) 
+AMRC)=A(AOR). 


Somit haben wir für fIANMA), die die 


ANMA)ZA(ARO)- A(MRO). 


Um die Subtraktion graphisch auszuführen, 
ziehen wir durch M eine Parallele zu C, O, also 
eine Gerade unter 450 gegen die Horizontale. 


Den Schnittpunkt S verbinden wir mit C. 
Dann ist 


A(AOC)—A(OMC,) 
=ZA(4RO)—-A(MEC)=Q. 


AUSC)=ZA(OMC) 
ist, wird Q=f(ANMAA=A(A SC). 


Da 


Es zeigt Sich also, daß, wenn der Strahl O M 
um O rotiert, sich gleichzeitig der Vektor CiS 
um C, dreht und dabei vom A (A O B) Flächen- 


stücke abschneidet, die die Elektrizitätsmenge 
darstellen. 


M un steht 
. SLAC. Der Inhalt des A(ASC,) mit der 
Onstanten Grundlinie A C, ist also proportional 


Lage C, S so würde T, S, ni 
nicht mehr d - 
suchten Wert darstellen. Ww lorem as 


2. über das im § 11 dieses Gesetzes vor- 
gesehene Einspruchsverfahren und die 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 21. 


AO über O hinaus um sich selbst und ziehen 
KB//OC. Dann kann Q durch die Strecke 


T, U gemessen werden. Denn wir haben jetzt 
als Maß von Q u 


FAOSICGA=A(AOC)+ AO CS}). 
A(AOCı) wird nun durch T,H und 
AUCGS)=ZA(0CB)-—-ACS, C B) 
durch S; H gemessen. Es stellt also 


T,H+S, H= TH+HU= Ti U 
jetzt Q dar. | 
Bei einem sinusförmigen Wechselstrom kann 
man also die in einem beliebi en Zeitpunkte 
Koder rio Elektrizitätsmenge als die Strecke 
arstellen, die von einem Dreieck auf einem 
sich parallel verschiebenden Strahle abge- 
schnitten wird. 


Karlsruhe, 11. III 1907. Martin Radt. 


Das Verfahren zur graphischen Darstellung 
der Arbeit des Wechselstromes, welches Herr 
Josef KUHN unter dem obigen Titel in der 
„ETZ“ 1907, S. 217, angibt, ist nicht einwandfrei. 

Für eine Phasenverschiebung p wird näm- 


lich die Arbeit 
A = T-P f sin «æ sin lety) da 
0 


“u 


= TF feinte cosy da j 


a 


+TP f sinacosasingda 


0 
a 
= T Feos f ainrada 
w 
Q 
eine f sinacosade 
0 
und nicht 
[74 
A'"— ER sinza da 
w 
0 


wie der Verfasser meint. 

Damit ist auch in Abb. 12 (am angeführten 
Orte) die Fläche F, keineswegs die ge- 
suchte elektrische Arbeit. 

Da der Verfasser das zweite Glied des 
Ausdruckes für 4° mit dem Faktor sin p weg- 

elassen hat, ist das Verfahren also nur richtig 
ür ş¢ = 0. In diesem Falle ist aber die Arbeit 
nach der Formel 


A= J.E.cosy @ — Bin & CO8 æ 
a wo i 2 


rechnerisch sehr bequem zu ermitteln. 
Für p Z0 aber liefert das Verfahren nur 


zwischen den Grenzen 0 und 7 den richtigen 
Wert, weil der Ausdruck 


a 


f sinacoseda=0 
0 


ist. Nach der angegebenen graphischen Methode 
ist man also imstande aus E, J und m die Ge- 
samtleistung für Sinusform zu ermitteln, wenn 
man nicht die Anwendung der elementaren 
Formel tür die Leistung 


J.E 


Çi 
S 2 


COS r 


vorzieht. 


Berlin, 15. III. 1907. 
Dr.-3Jug. Max Jakob. 


Erwiderung. 


Der vorstehend erhobene Einwand ist richtig 
und fühle ich mich Herrn MAX JAKOB zu Dank 
verpflichtet, daß er mir Gelegenheit verschafft, 
ein Übersehen gut zu machen. 

Die in meinem Aufsatze — welcher nur 
theoretisches Interesse beansprucht — aufge- 
stellte Behauptung, daß sich bei Wechselströmen 
von sinusartigem Verlaufe die innerhalb einer 
beliebigen Zeit geleistete Arbeit auch bei be- 


liebiger Phasenverschiebung (y Z 0) durch Kreis- 


fliächenteile darstellen läßt, bleibt auch voll auf- 
recht, wenn wir richtig 


m EEE ŘS = — 
mn 


—— ner 


a e 


aaa oee 
w 


0 


Bin? ada 


a 

J Esi A 
ERE Sgin acosa d a 
setzen. ® 


Das erste Glied dieses Ausdruckes stell 


t, 
wie bereits gezeigt wurde, die F 
S Tar 8 g e, die Fläche F, (Abb. 12, 


Das zweite Glied ergibt sich mit Benutg 
derselben Abbildung, Sea wir den um C, Te 
legten Kreis jetzt mit dem Halbmesser 


0) C = T3 == y a 


beschrieben denken; es erscheint dann durch 
die zum Winkel « gehörige (also sinngemäß 
vergrößerte) Fläche F argestellt, die wir 
weiterhin mit F; bezeichnen wollen. | 


Verstehen wir unter O M und O A beliebige 
Radiusvektoren, s0 wird 


a a 
' l 5 l f} A9 
F = ,fomaa- gJ OAda. 
Q 0 
Nun ist: 
( = AFN 
9M 27,cos(, e), 


=2 rs( CO8 : Cos «œ -+ sin ; sin e) ; 


= r3V 2 (sin a + cos); 
OM?=2r3?(1 428in a cos «) 
und O4A?=2r3, 


Führen wir vorstehende Werte ein und redu- 
zieren, so erhalten wir: 


a 


Fy = 2 r3? f sin æ cos ada. 


| ú | 
Machen wir 
orp J/Esino 
w 
J E sin 
also T3 = 2 i 1 , 
8o folgt schließlich: 
a 
Fr SER (sin acosada 
0 
und A= Ft Fi. 
Zu bemerken wäre noch, daß 
J Esin o 
T3 2 w 2 aF 
s t 
T9 v’“ COS ıp Ji 
2 w 
und daher T3 =V tgp. 


Für eine Phasenverschiebung 4. = + 450 wird 
Tı =T} und es läßt sich daon A’ in einfacher 
Weise als geschlossene Fläche darstellen. 


Abb. 25, 


ieht man in Abb. 25 die Sehne AS und 
fallt von A eine Normale auf den Polstrahl O 5S, 
so ist F} dem zu A S gehörigen Kreissegmente, 
aber auch der Fläche A TU- gleich. Es ist 
nämlich: 


= - -= m De Sen 


6548 


Elektrotechnische Zeitschrift. 


FATD= ZAM.a— LOU.AU, 
- 14a -104 O Asi 
=o“ 2 cosa. sin a, 
= , A O? (a — sin a cos a), 
=, 4P Rasina), 
Tat o 2 
= 2 2« — sin 2 a) = F3. 


Dann ist aber, da F\' jetzt durch die Fläche 


ATSV A dargestellt erscheint, 
f(4ı USVAA)=F/+FR 
f(ATSA) =F\Y—-FR.. 


Aus der Abbildung ersieht man auch, daß 
F; flächengleich mit dem rechtwinkligen Drei- 
eck AUS ist. Da | 


40854= 5,3004, 


und 


also 450, ist dieses Dreieck auch gleichschenk- 
lig, sodaß i i 


Fr = , A S2, 


die Sehne A S veranschaulicht also auch 7‘. 
Die obige Abb. 25 kann auch zur Darstellung 
der Arbeit dienen, wonn. einen beliebigen 
positiven oder negativen Wert besitzt, nur er- 
scheint dann F; in einem anderen Maßstabe 
ezeichnet wie F Bezeichnen wir diese re- 
dizterte Größe derselben mit #'", so folgt aus 
der Beziehung u: ' 


F e Fi“ = Ty? : T, 


E a E tg’e- 
2 | 
Da die Elektrizitätsmenge Q durch eine mit 
Fy gleichartige Fläche dargestellt wird, so kann 
Q ebenfalls mit Hilfe der Sehne AM in Abb. 12, 
Seite 218, ausgemittelt werden. i 
J. Kuhn. 


Bielitz, 29. IV. 1907. 


Die Starkstrom-Industrie in Österreich-Ungarn. 


Ich werde darauf aufmerksam gemacht, daß 
der den Apparatenbau betreffende Abschnitt, 
Seite 214, zu Mißverständnissen Anlaß geben 
kann. Mit dem Begriff „Apparatenbau“ sind 
nicht nur größere Apparate, wie Hebelschalter, 
Sicherungen, Automaten, Zellenschalter, Wider- 
stände usw., welche im Inlande fabriziert 
werden und starken Absatz finden, sondern 
insbesondere auch Massenartikel, wie Dreh- 
schalter, Fassungen, Nippel usw. gemeint ge- 
wesen. 

Es bestehen hierfür in Österreich eine 
ganze Anzahl von Fabriken, die zum Teil auch 
in qualitativer Hinsicht ganz vorzügliches leisten, 
jedoch konnten dieselben sich in der verflo-se- 
nen Handelsvertrags-Periode infolge der im Auf- 
satz eingehend geschilderten Verhältnisse nicht 
in dem Mabe entwickeln wie andere Zweige 
der Starkstrom-Industrie. | l 

Im Anschluß hieran sei bemerkt, daß infolge 
der veränderten Zollverhältnisse bereits jetzt 
auch auf diesem Gebiete ein merklicher Um- 
schwung wahrzunehmen ist. 

Wien, 1. V. 1907. Emil Honigmann. 


FINANZIELLE UND 
GESCHÄFTLICHE NACHRICHTEN. 


Akkumulatoren- und Elektricitätswerke-A.-G. 
vorm. W. A. Boese & Co., Berlin. 


Dem Bericht über das am 31. XII. 1906 ab- 
gelaufene Geschättjahr zufolge betrug der 
Reingewinn bei 169684,31 M Abschreibungen 
217 124,59M (i. V. 57 507,09 M). Er wird wie folgt 
verteilt: Reservefonds 1056,23 M, Anteil auf 
4441 Gewinn-Anteilscheine zu je 24 M 106584 M, 
20/ Dividende 88820 M, Vortrag auf neue Rech- 
nung 10864,36 M. 

Vorstand: E. Hartzfeld, K. Kunze. 

Aufsichtsrat: B. v. Krosigk, Vors., Fürsten- 
walde-Berlin; W. A. Boese, Berlin; A. Klose, 
Halensee-Berlin; C. A. Niessen, Köln a. Rh. 


Norddeutsche Seekabelwerke A.-G. 


Dem Bericht über das am 31. XII. 1906 ab- 
gelaufene achte Geschäftjahr entnehmen wir, 
daß der Reingewinn nebst Vortrag aus 1906 von 


1807. Heft 21. 


KURSBEWEGUNG. 


Millionen 3 = Kurse 
i Mark _ |agp Sog seit > | 
Name oiim EEE SI 1. Januar d. J der Berichtswoche 
| Aktien ionen y = Niedrig-| Höch- iedrig- Höch- | Ben i 
Akkumulatorenfabrik A.-G., Berlin. . .| 8 | 4 |1. 1/121/2} 196,75 216,—|| 200,10 201,— 200,40 ’ 
Akk.-u.El.-Werkevorm.Boese&Co.„Berlinf 45 | 235 | 1.1) 2f 61,—-| 78,75|| 70,—! 71,20. 70,50 
Allgem. Elektr.-Gesellschaft, Berlin . 100 | 37,711.7. 11 193,10 216,— 198,60 | 200,25. 199,90 
Comp. Barcelonesa de Electr. . . Pst} 14 | 6,43 | 1. 1. 71/24 115, — 124,50 | 115,— 119,— 115,— z 
Bergmann-Elektr.-Werke A.-G., Berlin 14 — |1. 1. 18 į 260,10 285,90 || 267,— 211,15; 287,— . 
Berliner Elektricitäts-Werke ; 41,5 | 39,8 | 1.7. 10 167,75 182,10 167,75 | 170,50, 167,90 s 
Berl. Masch.-A.-G. vorm. L. Schwartzkopff| 12 — ; 1.7. 13 | 219,50 241,50| 223,50 | 228,50 228,50 = 
A.-G, Brown, Boveri & Co. . . à.. . J6 Mil.Ffs 10 | 1. 4.: 11 | 185,— '205,50 || 188,— | 189,60: 188,— ʻi 
Cont. Ges. f. elektr. Untern., Nürnberg .f 32 9,384 1.4 0] 59,76! 7250| 66,10) 66,76: 66,75 £ 
Deutsch-Atlant. Telegraphen-Gesellschaft]| 24 | 19,79: 1.1. 7 | 122,20 |128,— || 126,— 1,— 126, — l 
Deutsch-Niederländ. Telegraphen-Ges. .| 7 | 7,26 D 6 | 109,— (115,76 ||- 109,— | 111,—) 110,30 
Deutsch-Übersee Elektr.-Ges. ..] 72 |: 30° 1.1. Mal 147;— 1169,— || 148,76 151,10) 148,78 3 
Elektra A.-G., Dresden. . . . .. C f 45 |: 35 |1.4| 2! 70;— ı 81,25! : 75,50 ; 76,60) 76,75 
El. Licht- u. Kraftanlagen A.-G., Berlin .[ 30 | as r. 10., 71 120,25 1129,50. 120,25 |. 122,560, 120,25 i 
Bank f. elektr. Untern., Zürich i MilLFs 35,793: 1. 7. 9 f 178,50 |189,50|| 181,50 | 183,—| 181,50 z 
Gesellschaft f. elektr. Untern., Berlin . ‚37,5 | 36 | 1.1. 8 125,30 140,35 128,50 ! 129,80 128,50 n 
Hamburgische Elektr.-Werke . . .. f 18 | 9,967 | 1. 7.) 8 151,— |169,75 156,75 | 167,10; 156,75 n 
El.-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co., Frankf.} 20 19,343 i 7 127,— 1143,50 127,—r | 188,50: 127,25 j 
A.-G. Mix & Genest, Berlin . ..15 | — 1.1! 91 121,— 1139,—}| 134,— | 187,—i 134,50 . 
Ges. f. elektr. Beleucht., Petersburg .J6Mil.RbL. — | 1. Lj 5 | 82,— 1 '84,—| 86,—! 84,76 = 
do. Vorzugsaktien .„[9Mil.Rb. — |1.1. 8 130,30 140, — 130,30 | 135,25; 130,30 NG 
EI-A.-G. vorm. Schuckert & Co., Nürnberg] 50 | 29,1 | 1. 7.| 5 | 108,60 126,— || 110,25 | 113,75 110,25 ie 
Siemens & Halske A.-G., Berlin . . 54,5 l’ 27,7 | 1. 8.| 10 | 167,— [181,60|| 171,50 | 172,60. 172,50 
Siemens elektr. Betriebe . . . . a.. 7,5 | 2,5 ' 1.10. 51/1 107,— ‚113,50 || 109,80 | 110,25, 110,— 
Telephon-Fabrik A.-G. vorm. J. Berliner .| 3 | 1 | 1. 7.) 9 f 181,75 (200,— || 189,50 | 190,90; 189,50 
Allgem. Deutsche Kleinbalın-Ges. 9,06 | 21,68, 1. 1.) 4/1 88,— | 98,50|| 95,— | 9,25 %,— 
Allgem. Lokal- u. Straßenbahn-Ges. 17 (26,675 1. 1.| 734 148, — |156,10|| 152,25 | 152,50 — 
Berlin-Charlottenburger Straßenbahn . 6,048 | 891 | 1.1) 2 aan | un = a = 
Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen | 10 3 1. 1. 6 | 148,— 160,— || 149, — | 150,25, 149,— 
Breslauer elektr. Straßenbahn . 42 1858| 1.1.2 6] 12, 18—| —  — Be 
Ges. f. elektr. Hoch- u. Untergr.-Bahnen]|| 40 | 25 | 1. L- 5 I 127,— (132,10 || 129,— | 129,60 129,— 
Große Berliner Straßenbahn. . . 100.082 6,81 , 1. 1.! 8 | 167,50 1186,50|| 168,— | 170,90: 170,— 
Große Casseler Straßenbahn. 5 1,979 1. 10.) 4 I 102,50 '109,60 103,50 104,60 103,% 
Straßen-Eisenbahn-Ges. Hamburg 21 | 12,45, 1. 1., 10 f 182,30 195,50 || 183,10 : 185,90 183,10 
Straßenbahn Hannover. TE 24 | 16,02| 1. 1| Of 6925| 79,901 71,— | 72560 71,— 
Magdeburger Straßenbahn . .... . f 6 45 : 1. 1. 81/2 157,— |164,— = 164,— | 162; — 
| | | 


604 891,57 M bei 343476,39 M Abschreibungen 
674 137,88 M betrug. Der Gewinn wird wie folgt 
verteilt: Reservefonds 3462,32 M, Dividende (4 
und 1/0) 300000 M, Dispositionsfonds 50000 M, 
Beamten-Unterstützungskasse 10000 M, Vortrag 
für 1907 310 675,56 M. 

Aufsichtsrat: M. von Guilleaume, Schroeder, 
F. Clouth, Köln; E. Guilleaume, Mülheim a. Rh.; 
L. Hagen, Köln; Hoeter, Mueller, Dr. hiesser, 
Berlin; Dr. Wiegand, Bremen. Vorstand: E. 
Diederichs. -—2, 


Verschiedenes. 


C. W. Kehrs & Cie., Düsseldorf. Die bis- 
herige Firma C. W. Kehrs in Düsseldorf ist 
unter Übernahme sämtlicher Aktiva und Passiva 
auf die oftene Handelsgesellschaft C. W. Kehrs 
& Cie. in Düsseldorf übertragen worden. 


BÖRSEN-WOCHENBERICHT. 


Berlin, den 18. Mai’ 1907. 
Vorbörslich. 


Die Börse war durchweg matt, hauptsäch- 
lich auch dieswöchentlich auf die fortgesetzte 
Hausse am Getreidemarkt und die Versteifung 
der Geldsätze. Auch der infolge Auflösung des 
Konsortiums für die alten 3l/,%, Anleihen auf 
unsere ersten Anleihen neuerdings ausgeübte 
Druck trug zur allgemeinen Mattigkeit bei. 

Von hier interessierenden Werten waren 
Große Berliner Straßenbahn vorübergehend 
fester, da die Verhandlungen mit der Regierung 
günstig liegen sollen. | TE DEE 

Privatdiskont 41/3%/, nach 43/3 9% 


General Electric Co. 146%: di 
ci die Gesell- 
schaft gibt 13 Mill. M 5hige Bonds zu pari aus. 


En 
Für die Schriftleitung verantwortlich: E. C. Zehmei 


n Berlin. — Verlag von Julius Springer in Berlin. - 


Chilikupter (Kasse- ' 
Lstr. 103. —. —. 


Lieferung) . .... 
Elektrolyt. Kupfer!) . Lstr. 118. —.—. 
bis 121. —. —. 
Zinn (Kasse-Lieferung Lstr. 189. 10. —. 
Zink. . 2.2.2000. . Ist 23 17. 6 
Blei. : 3. 0% . . Letr. 19.16 —. 


Kautschuk fein Para: 4 sh. 1d. d. 


1) Nach „Mining Journal“ vom 11. Mai. 


Briefkasten. 


. Bei Anfragen, deren briefliche Beantwortung gewünscht 
wird, ist Porto beizulegen, sonst wird angenommen. daß 
die Beantwortung an dieser Stelle im Briefkasten erfolgen 
soll. Jede Anfrage ist mit einer deutlichen Adresse des 
Anfragenden zu versehen. Anonyme Anfragen werden 
nicht beachtet. 


Sonderabdrücke werden nur auf besondere 
Bestellung und gegen Erstattung der Selbst- 
kosten geliefert, die bei dem Umbrechen des 
Textes auf kleineres Format nicht unwesentlich 
sind. Den Verfassern von Originalbeiträgen 
stellen wir bis zu 10 Exemplaren des betr. voll- 
ständigen Heftes kostenfrei zur Verfügung, 
wenn uns ein dahingehender Wunsch bei Ein- 
sendung der Handschrift mitgeteilt wird. Nach 


Druck des Aufsatzes erfolgte Bestellungen 
von Sonderabdrücken oder Heften können in 


der Regel nicht berücksichtigt werden. 


Berichtigung. ` 


= Statistik der Elektrizitätswerke. Bei 
einem Teil der Auflage des Heftes 16 sowie in 
den Sonderabdrücken der Statistik ist die Ge- 
samtzahl der an das Netz der Hamburgischen 
Elektrizitäts-Werke angeschlossenen Bogen- 
laınpen: mit 538, ‚ statt, :wie sich ‘durch Addition 
der on eluen Posten ergibt, mit 4538 angegeben 
worden. . . ; 


Abschluß des Heftes: 18. Mai 1907. 


— 


30. Mai 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift 


(Oentralblatt für Elektrotechnik) 


Organ des Elektrotechnischen Vereins 
und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker, 


Verlag: Julius Springer In Berlin. — Schriftieltang : E. C. Zehme. 
Expedition: Berlin, N. 34, Monbijouplats 3. 


Elektrotechnische Zeitschrift 


kann durch den Buchhandel, die Post oder auch von der 
unterzeichneten Verlagshandlung zum Preise von M. 20,— 
(nach dem Ausland mit Porto-Aufschlag) für den Jahrgang 
bezogen werden. 

ANZLIGEN werden von der unterzeichneten Verlagshandlung, 
sowie von allen soliden Anzeigegeschäften zum Preise von 
40 Pf. für die einspaltige Petitzeile angenommen. 


Bei jährlich 6 13 26 52 maliger Aufnahme 


kostet die Zelle 35 30 25 20 PĒ 


Stellegesuche werden bei direkter Aufgabe mit 20 Pf, für 
die Zeile berechnet. 

Den Einsendera von Chiffre- Anzeigen wird für Annahme 
und freie Beförderung einiaufender Angebote eine Offerten- 
Gebühr von mindestens I Mark berechnet. 

BEILAGEN werden nach Vereinbarung beigefügt. 

Alle Mitteilungen, welche den Versand der Zeitschrift, die 
Anzeigen oder sonstige geschäftliche Fragen betreffen, sind 
ausschliessiich zu richten an die 
Verlagsbuchhandlung von JULIUS SPRINGER in Berlin 

N. 24, Monbijouplatz 3. 


Fernsprech-Nummern: 111. 529, 111, 3630. 
Telegramm- Adresse: Springer-Berlin- Monbijou, 


Inhalt. 
(Nachdruck nur mit Quellenangabe, und bei Originalartikeln 
nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet.) 


Die wirtschaftliche Entwicklung der klektrizitätswerke. 
Von Adrian Baumann. 8. 539. 

Motor, verwendbar als Reihenschluß-Motor für Gleich- 
und Wechselstrom und als kompensierter Kepulsions- 
motor. Von Ernst Danielson. 8.550. 

Die Sicherheit elektrischer Anlagen bezüglich Feuer und 
leben. Von G. Dettmar. S. 553. 

kin Verfahren zur Schlüpfangsmessung an Asynehron- 
motoren. Von H. Schultze. 8. 557. 

Erklärungsversuch der günstigen Wirkung der Magnet- 
anblasung bei der Transformation von Gleichstrom in 
Hochfrequenzstrom mittels des Lichtbogens. Von Dr phil. 

Heinrich FreiherrRauschv. Trau benberg. 8.559. 

Nebenschluß-Widerstände für Motoren mit Tourenregu- 
‚Nerung. Von James Wagner. S. 559, 

Kin neues Selen-Photometer. Von E. Presser. 8. 560. 

Fortschritte der Physik. 8. 561. Untersuchungen über die 
Widerstandsänderung von Palladiumdrähten bei der 
Wasserstoff - Okklusion. — Verschiedene Methoden zur 
Prüfung der Zimmerluft-Elektrizität. — Die Geschwindig- 
keit der Röntgen-Strahlen. 

Literatur, 8. 561. Besprechungen: Die Physik in gemein- 
faßlicher Darstellung für höhere Lehrunstalten, Hoch- 
schulen und zum Selbststudium. Von Dr. Fr. Neesen. — 
“rundzüge der mechanischen Wärmetheorie. Von Hein- 
rich Birven. — Die Physik im Dienste der Medizin mit 
besonderer Berücksichtigung der Strahlungen. Von Fr. 
Dessauer und Dr. Paul Franze. — Dynamo Electric 
Machinery, Von Silvanus P. Thompson. — Leçons 
d'électrotechuique générale prolessées à l'école supérieure 
d'électricité. Von P. Jan et. 

Kleinere Mitteilangen. 8. 563. | 
Persönliches. 8. 563. Dr. Thierbach. 

elegraphie und Signalwesen mit Leitung. 
S. 563. Telegraphen- und Fernsprechdrähte an Straßen- 
bahnmasten. — Die Station der Eastern Telegraph Com- 
pany in Alexandrien. 

Drahtlose Telegraphie und Telephonie. 
S. 564. Drahtlose Telegraplie, Anordnung Marconi. — 
Drahtlose ‚Telegraphie in Amerika. in England, über 
den atlantischen Ozean. — Drahtloses Fernsprechen. — 
Meßmethoden in der drahtlosen Telegraphie. 
Jnamomaschinen, Transformatoren und 
Zubehör. 8, 564, Maschinenanlage des Elektrizitüts- 

‚werkes Beznau. 

Elektrische Beleuchtungs- und Kraftäber- 
tragungs-Anla gen. 8. 504. Elektrische Kraftüber- 
tragung und Torfmoore. 

Rlektrische Bahnen und Fahrzeuge. 8.565, 
„euerungen an Triebwerken für schweren elektrischen 

‚Tugbetrieb. 


‚lektrochemie und Akk z 
Faraday-Society. umulatoren. 8. 568. 


erschieden es. 8.566. Hochfrequenz-Prüfeinrichtung. 


B 
Si an die Schriftleitung. 8. 571. Die Anwendung dcs 
und Dry photometrischen Messungen. Von E. Presser 
Iber Ko aul v. Schrott. — Theoretische Betrachtungen 
P minutierung. Von C.L R. E. Men ges und F. 


Fi 
uruzielle und geschäftliche Nachrichten. 8. 572. AEG.- 


mon E.-G.-Ganz & Co. — V shi 
urabew a ie erschiedenes. N 
Briefkasten E sten Wochenbericht. 9. 572. 


197. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. 


Doe ee une 


‘ Die wirtschaftliche Entwicklung der 
Elektrizitätswerke. 


Von Adrian Baumann. 


I. Der Einfluß technischer "Fortschritte. 


Der Bericht über den Vortrag des Herrn 
Prof. Teichmüller in der „ETZ“ 1906, 
S. 893, enthält eine dankenswerte bildliche 
Darstellung über die Kosten der elek- 
trischen Beleuchtung mit verschiedenen 
Glühlampen. Es ist daraus zu ersehen, daß 
die elektrische Beleuchtung mit neuen Glüh- 
lampen bei den üblichen Strompreisen nur 
halb so teuer zu stehen kommt als bisher 
und daß man hoffen darf, die Kosten noch- 
mals auf die Hälfte erniedrigt zu schen. 


Die letztere Möglichkeit darf allerdings 
bei der vorliegenden Untersuchung über 
die wirtschaftlichen Folgen nicht in Be- 
tracht gezogen werden. Dagegen ist beim 
Vergleich mit dem Gaslicht zu beachten, 
daß die Lichtwirkung der elektrischen 
Lampe durch die leichtere Verstellbarkeit 
der letzteren und durch die Anwendbarkeit 
besserer Reflektoren in sehr vielen Fällen 
doppelt so gut ausgenutzt werden kann als 
das Licht des Auer-Strumpfes. Es kann 
beispielsweise für eine Tischbeleuchtung ein 
G5-kerziger Auer-Strumpf mit einem Gasver- 
brauch von 120 l in der Stunde durch eine 32- 
kerzige Glühlampe und Reflektor mit einem 
Strombedarf von 40 Watt ersetzt werden. 
Daraus ergibt sich Preisgleichheit der beiden 
Konkurrenten, wenn die Kilowattstunde das 
dreifache kostet wie das Kubikmeter Leucht- 
gas. Da dieses Verhältnis heute ungefähr 
erreicht wird, dürfte das elektrische Licht 
in vielen Fällen zur Einführung gelangen. 
In anderen Fällen wie in Wirtschaften ist 
das elektrische Glühlicht allerdings noch 
teuerer als Gaslicht, Kann aber durch seine 
Vorzüge leichter zur Geltung gelangen, 
wenn der Preisunterschied nicht mehr gar 
so groß ist. 

Die Einführung 32-kerziger Glühlampen 
mit geringerem Stromverbrauch als bisher 
die Iü-kerzigen haben, ist ziemlich gleich- 
bedeutend mit einer bedeutenden Preis- 
ermäßigung des Stromes für Glühlampen. 
Da zugleich auch die Bogenlampen-Technik 
bedeutende Fortschritte gemacht hat, konımt 
das elektrische Licht allgemein billiger zu 
stehen und verliert den Charakter einer 
Luxusbeleuchtung ganz und gar. Die Jahr- 
zehnte dauernden Klagen über den zu 
hohen Preis der elektrischen Beleuchtung 
werden für einige Zeit verstummen; denn 
bei dem Kern der Bevölkerung steigt die 
Wertschätzung des Lichtstromes über dessen 
Preis. Diese Sachlage spricht gegen eine 
Ermäßigung des Liichtstromes bei den Elek- 
trizitätswerken. 

Da die neuen Glühlampen sich weniger 
durch geringen Stromverbrauch pro Lampe 
als durch stärkere Leuchtkraft auszeichnen, 
ist es sehr unwahrscheinlich, daß der Ver- 
brauch an Lichtstrom bei den bestehenden 
Anschlüssen abnimmt; nur in seltenen Fällen 
ist es möglich, durch Einschaltung ver- 
schiedener Lampengruppen zu sparen. Die 
Beleuchtung wird im Gegenteil durch Aus- 
dehnung auf eine größere Zahl von Räum- 
lichkeiten einen größeren Stromverbrauch 
verursachen. Dazu kommen neue Kunden, 
einige, die endlich der Petroleumlampe un- 
treu werden, eine größere Zahl, bei welchen 
die Konkurrenz des Gases überwunden 
wird. Bei den Wohnungen wird dies wahr- 
scheinlich nur sehr langsam erfolgen, wenn 
denselben nicht besondere Aufmerksamkeit 
von seiten der Elektrizitätswerke geschenkt 
wird. Denn durch das Kochen mit Gas 
sind die Familien mit der Gasanstalt ver- 


Heft 22. 


549 


bunden, welche gerade dieser Kundschaft 
noch mehr entgegenkommen kann. Schneller 
im Entschlusse sind dagegen die Geschäfte, 
und es wird deren Stromverbrauch voraus- 
sichtlich in den meisten Städten rasch 
steigen, weil die jetzt erst ausnahmsweise 
verwendeten großen Helligkeiten eine fast 
allgemeine Anwendung finden werden. Mit 
der Lichtabgabe der Werke nimmt aber 
deren Höchstbelastung unmittelbar zu und 
der vermehrte Anschluß der Geschäfte kann 
sogar voll als Zunahme des Höchstbedarfes 
gebucht werden. 


Die Einführung der neuen Glühlampen 
bringt daher die Aussicht auf eine Ver- 
größerung der Elektrizitätswerke, womit 
aber der Industrie mehr gedient ist als 
vielen Werken selbst, welche bisher weder 
eine erhebliche Verzinsung, noch eine 
reichliche Abschreibung erübrigen konnten 
und jetzt durch die in Aussicht stehende 


vermehrte Geschäftsbeleuchtung noch eine 


Verminderung der durchschnittlichen Brenn- 
dauer zu befürchten haben. Aber auch die 
übrigen Werke mit beinahe voller Belastung 
werden in den nächsten Jahren in bezug 
auf Vergrößerung der Maschinenanlage und 
des Leitungsnetzes gern etwas vorsichtig 
vorgehen, einmal wegen der hohen Kupfer- 
preise, die beim späteren Sinken zu un- 
gelegener Zeit vielleicht außerordentliche 
Abschreibungen nötig machen werden, dann 
aber auch, um vorerst Erfabrungen zu 
sammeln zur Beurteilung der wichtigen 
Frage, in welchem Umfang die elektrische 
Beleuchtung infolge der liinführung der 
neuen Glühlampen zunehmen wird. Das 
sind zusammen entscheidende Gründe gegen 
eine Preisermäßigung für den Lichtstrom 
während der Zeit der Geschäftsbeleuchtung. 


Anderseits treten gerade in letzter Zeit 
vermehrte Klagen der Bevölkerung an die 
Öffentlichkeit, daß der Kraftstrom zu teuer 
sei. Es mehren sich die Fälle, daß sogar 
kleine Fabriken ihren Betrieb zwar elek- 
trisch einrichten, aber mit eigener Zentrale. 
Diese wird mit Rücksicht auf eine etwaige 
Zunahme des Kraftbedarfes gewöhnlich zu 
groß bemessen, arbeitet daher nicht wirt- 
schaftlich, verursacht auch verhältnismäßig 
viel Kosten für Wartung und Instandhaltung, 
sodaß im allgemeinen der Bezug des 
Stromes aus dem Öffentlichen Elektrizitäts- 
werk trotz der Kosten und Verluste der 
/uleitung volkswirtschaftllich die bessere 
Lösung wäre. Die Ausführung wird aber 
häufig durch den Strompreis der Werke 
verhindert. Wichtiger aber ist, daß der 
Elektromotor von etwa 15 PS aufwärts am 
Sauggas-Motor einen häufig erfolgreichen 
Gegner gefunden hat, weil dessen Brenn- 
stoff nur einen kleinen Bruchteil von dem 
kostet, was beim gleich starken Elektro- 
motor häufig für den Strom gerechnet wird. 
Sogar eines der größten Rlektrizitätswerke 
der Schweiz fand sich veranlaßt, die Hilfe 
des Schweizerischen KElektrotechnischen 
Vereins anzurufen, um durch Preisschriften 
der Konkurrenz des Sauggas-Motors zu be- 
gegnen. Es wurde auch eine Kommission 
eingesetzt, welche sich aber bald wieder 
auflöste, ohne eine solche Streitschrift zu 
veranlassen. 

Die angegebenen Gründe lassen er- 
kennen, daß durch die bereits erzielten und 
die noch zu erwartenden Fortschritte in 
der Beleuchtungstechnik die Wertschätzung 
des Lichtstromes im Verhältnis zu der des 
Kraftstromes stark im steigen begriffen ist. 
Damit steigt auch unmittelbar der 
Preisunterschied zwischen Lichtstrom und 
Kraftstrom. Da es uns durch das Natur- 
gesetz verwehrt ist, mehr Kraft oder mehr 
Wärme mit der Kilowattstunde zu erzeugen, 
wird dieser bedeutende Preisunterschied in 
absehbarer Zeit bestehen bleiben, wenigstens 


22 


650 


solange die Elektrizitätswerke in der heu- 
tigen Art betrieben werden. Endgültig 
überwunden ist damit die mehrfach ver- 
tretene Ansicht („ETZ“ 1904, S. 925, 3. 5p., 
4. Abs.; „Zeitschr. d. Ver. Deutsch. Ing.“ 
1906, S. 512, 2. Sp, oben) es werde eines 
Tages für die Elektrizität und deren Ver- 
braucher ein goldenes Zeitalter eintreten 
mit einem sehr niedrigen, für alle Zwecke 
gleichen Einheitspreise. Diese heute er- 
ledigte Einheitstheorie hat bereits genug 
Schaden angerichtet. Denn die Erwartung, 
daß neuere Tarifsysteme später diesem 
Einheitssystem doch wieder weichen müßten, 
hat mehrfach davon abgehalten, den wissen- 
schaftlich begründeten Fortschritt im Tarif- 
wesen zu unterstützen. Erst durch den 
dauernd vergrößerten Unterschied in der 
Wertschätzung des elektrischen Strones 
für Licht und für andere Zwecke schwindet 
jede Aussicht auf eine spätere Einheitlich- 
keit des Preises und es erhält die wissen- 
schaftliche Behandlung der Tariffrage die 
gebührende Beachtung. 

Die Fortschritte der Glühlampen-Technik 
und die dadurch begründete Sorge der 
Rlektrizitätswerke, die Höchstbelastung 
möchte stärker steigen als der Absatz, 
geben Veranlassung ZU vermehrten An- 
strengungen, den Absatz des Stromes wäh- 
rend der Zeit schwacher Belastung zu 
heben. Das nächstliegende Mittel hierzu ist 
eine Preisermäßigung für den Kraftstrom. 
Aber die Elektrizitätswerke klagen bereits 
mehrfach, daß sie am Kraftstrom wenig 
verdienen. Die durchschnittliche Benutzungs- 
dauer der Elektromotoren, bezogen auf die 
Nennleistung, ist heruntergegangen, an 
manchen Orten unter 500 Stunden im Jahr. 
Zu gleicher Zeit ist der Anteil des Motoren- 
stromes an der Höchstbelastung der Werke 
gestiegen. Eine Abhilfe ist nur von einem 
Tarif zu erwarten, der den Kraftstrom 
während der Geschäftsbeleuchtung teurer, 
in der übrigen Zeit abər um 80 billiger 
macht. Es ist das der bekannte Gedanke 
des Doppel- und Mehrfachtarifs. Der Tarif 
allein macht aber den Erfolg nicht aus; es 
gehören dazu auch zweckmäßige Preis- 
ansätze. Es läßt sich heute erkennen, daß 
beispielsweise in der hellen Zeit viel 
niedrigere Strompreise vorteilhafter sind 
als die heute üblichen. Bei einem Preise 
der Kilowattstunde von 10 bis 15 Pf anstatt 
15 bis 25 Pf am hellen Tage wird der 
Gewinn der Werke wachsen. Denn es ver- 
größert sich dabei nicht nur der Verbrauch 
der Gewerbetreibenden an Kraftstrom; es 
entwickelt sich dann die bisher unbeachtete 
Verwendung des Stromes zu Wärme- 
zwecken. 

Gegen die Verwendung des Stromes 
zu Wärmezwecken herrscht noch viel Vor- 
urteil, weil man glaubt, alles nach einem 
Gesichtspunkt beurteilen zu können. Vor 
der elektrischen Zimmerheizung muß z. B. 
vom volkswirtschaftlichen Standpunkt ge- 
warnt werden, wenn nicht besondere Ver- 
hältnisse vorliegen!) Dagegen steht der 
Verwendung des elektrischen Stromes zur 
Erwärmung von Speisen und Getränken 
eine bedeutende Entwicklung unmittelbar 
bevor. Um das trivialste Beispiel zu nennen, 
kommt bei der Erwärmung des Frühstücks 
für eine kleine Familie und der Milch für 
Kinder durch Gas nur etwa 1/4 von dessen 
Heizkraft zur Wirkung. Ein Kubikmeter 
Leuchtgas von DOW WE im Preise von 
12 Pf gibt also 1670 Kalorien ab oder für 
10 Pt erhält man 1400 WE im Frühstück. 
Dagegen kann die Kilowattstunde etwa 
800 Kalorien an die Geträuke übertragen 
und wenn dieselbe 10 Pf kostet, ist die 
elektrische Wärme nur 15 0/, teurer als das 
Kochen mit Gas. Bedenkt man, daß die 


1) „ETZ“ 1907, S. 271 bis 273. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 22. 


elektrische Beleuchtung sich behauptet hat, 
auch wo sie dreimal so teuer ist als der 
Auer-Strumpf, so darf man auch erwarten, 
daß die Elektrizität bei allen Wärmeverwen- 
dungen in Wohnräumen berücksichtigt wird. 
Im Vergleich mit dem Brennspiritus ist die 
Elektrizität sogar billiger. 
die Küche empfiehlt sich oft der elektrische 
Betrieb; derselbe 
von Zeitschaltern, 
gebende Wärme im voraus bestimmt wird, 
sodaß die Wartung, also Arbeitszeit, erspart 
wird. 
Stromes noch z. B. bei Bügeleisen, 
wärmern und einer ganzen Anzahl anderer 
Spezialapparate als billig und in verschie- 
dener Hinsicht dem Gase überlegen zu be- 
zeichnen. 
alen Verwendungen für die Elektrizitäts- 
werke ist, daß sie millionenfach vorkommen 
und verhältnismäßig viel Strom verbrauchen. 
Sobald daher solche Verwendungen sich 
einführen, ist den Werken eine bedeutende 
Zunabme ihres Absatzes während der Zeit 
schwacher Belastung sicher. 


die Verwendung des Stromes zu Wärme- 
zwecken nur bei Wasserkraft-Anlagen sich 
lohne. 
teehnik bedeutend günstiger liegt, zeigt die 
folgende Überlegung: Zur Erzeugung des 
eben erwähnten Kubikmeter Gas mit 1670 
ausgenutzten Wärmeeinheiten braucht die 
Gasanstalt über 3 kg Koblen. 
zahlen die Nebenprodukte etwa ls, 
2 kg Kohlen durch den 
bracht werden müssen. 

menge ist aber auch durch 2 KW Std zu 


lastung mit 


würde. Wenn dies auch nur ein Überschlag 
ist, der viele Faktoren unberücksichtigt läßt, 
so bestätigt er doch, 
werk dem Gaswerk einige Kundschaft ab- 
zunehmen vermag. 

ungeheuren Energie, 
hergestellte Leuchtgas enthält, 
ein kleiner 
Weise eine ernstliche Konkurrenz der Gas- 


ringeren Energie, 


Preisermäßigung des ] 
und bei richtigem Tarif keine Vergrößerung 


30. Mai 1907. 


D CRA re En 


Motor, verwendbar als Reihenschluß-Motor 
für Gleich- und Wechselstrom und als kom- 
pensierter Repulsionsmotor. 


Aber auch für Von Ernst Danielson. 

Durch die Arbeiten der letzten Jahre 
von hervorragenden Elektrotechnikern sind 
jetzt die Eigenschaften der heutigen Ein- 
phasen-Motoren ziemlich genau bekannt. 
Man weiß also, daß ein Reihenschluß-Motor, 
um eine günstige Phasenverschiebung auf- 
weisen zu können, mit einer Geschwindig- 
keit, die beträchtlich über dem Synchro- 
nismus liegt, arbeiten muß, sowie daß der 
Repulsionsmotor nicht mehr als vielleicht 
50%, über Synchronismus gehen soll, weil 
dann die Funkenbildung lästig wird. Dabei 
ist immer unter sonst gleichen Verhältnissen 
die Phasenverschiebung in der Nähe vom 
Synchronismus günstiger bei diesem als 
bei jenem, während der Wirkungsgrad bei 
Übersynchronismus ganz entschieden höher 
wird beim Reihenschluß-Motor als beim Re- 
pulsionsmotor. Aus diesen und auch aus 
anderen Gründen hat sich der Verfasser 
gedacht, daß es in vielen Fällen einen Vor- 
teil bieten würde, eine Art von Vereinigung 
dieser Motoren zu verwenden, sodaß die 
guten Eigenschaften von beiden zu Nutzen 
kommen könnten. Dabei ist ihm die An- 
ordnung, die hier beschrieben werden soll, 
eingefallen. 

Die besondere Art des kompensierten 
Repulsionsmotors, welche von Latour er- 
funden ist und darin besteht, daß (für eine 
zweipolige Maschine) zwei Kurzschluß- 
Stromkreise statt des einen benutzt werden, 
und daß der Erregerstrom zwischen diesen 
beiden Kurzschlüssen eingeführt wird, ist 
wohlbekannt. Dabei muß, um lästige Streu- 
ung zu vermeiden, der Stator nur auf den 
Teilen der Peripherie bewickelt werden, die 
den kurzgeschlos- 
senen Segmenten 
des Rotors entspre- 
chen (Abb. 1). Man 
sieht sogleich, daß, 
wenn ein Paar ent- 
gegengesetzterBür- 
sten ausgeschlossen 
oder ausgeschaltet 
werden, der Motor 
Kompensierter Repulsionsmotor nicht länger als 
mit Bürstenstellung nach Latour kompensierter 
und teilweise bewickeltem Stator. Repulsion smotor 

Abh. 1. arbeitet, sondern 

als Reihenschluß- 

Motor, wobei die Erregung durch die 
Differenz in Größe und Vektor der mag- 
netisierenden Amperewindungen im Stator 
und Rotor erzeugt wird. Werden dabel. 
die Wicklungszahlen sO gewählt, daß die 


erlaubt die Verwendung 
durch welche die abzu- 


Außerdem ist die Verwendung des 
Fuß- 


Der große Vorteil dieser trivi- 


Man ist heute vielfach der Ansicht, daß 


Daß die Sachlage für die Elektro- 


Davon be- 
sodaß 
Gaspreis aufge- 
Dieselbe Wärme- 


erzielen, welche einschließlich der Verluste 
ebenfalls 2 kg Kohlen erfordern. Zudem 
können die Elektrizitätswerke in naher Zu- 
kunít Zins und Tilgung der Anlage größten- 
teils aus der Einnahme durch den Licht- 
strom oder durch die Abendbelastung 
decken. Die Elektrizitätswerke sind also 
imstande, während der Zeit schwacher Be- 
dem Preis der Kilowattstunde 
bis auf den halben Preis des Knbikmeter 
Gas herunterzugehen, wodurch der Preis- 
unterschied in obigem Beispiel verschwinden 


daß das Elektrizitäts- 


Im Verhältnis zu der 
welche das jährlich 
ist das nur 
Betrag, demnach in keiner 
im Verhältnis zur zwanzigfach ge- 
welche die Elektrizitäts- 
werke abgeben, ist es aber eine beachtens- 
werte Entwicklung, besonders da sich die- 
selbe in ungezwungener Weise durch die 
Kraftstromes ergibt 


werke; 


der Werke verlangt. 


Zusammenfassung. 


Die Einführung verbesserter Glühlampen 
ist geeignet, die Höchstbelastung der Elek- 
trizitätswerke stärker zu vermehren als den 
Absatz, sodaß Vorkehrungen zur Verbesserung 
der Belastungskurven immer wichtiger werden. 
Die neuen Glühlampen vergrößern aber auch 
die Wertschätzung des Lichtstromes und damit 
den Preisunterschied der elektrischen Energie 
je nach der Art oder besser je nach der Zeit 
der Verwendung. In letzterem Falle ist der 
Strompreis in der hellen Zeit stark zu ermäßigen, 
um den Absatz von Kraftstrom zu heben und 
bei diesem Preis bürgern sich auch Verwen- 
dungen des Stromes für Wärmezwecke ein. 
Einige derselben sind 50 vorteilhaft, daß sie 
auch bei Dampfbetrieb der Werke den wirt- 
schaftlichen Vergleich mit dem Leuchtgas aus- 
halten können. 


Magnetische Verteilung im Motor. 
Abb. 2. 


Amperewindungen des Rotors Gan 
gegenüberliegenden Bürsten) gleich a die 
tor-Amperewindungen sind, 80 omme 


(SeRtuk folgt beiden Bürsten eben in die Grenzpunkte zwi- 


30. Mai 1907. 


schen den magnetischen Polen. Dies wird in 
Abb. 2 dargestellt, wo Z die magnetische Ver- 
teilung, die von den Stator-Amperewindun- 
gen herrührt, wiedergibt, ZI gleichfalls die 
der Rotor - Amperewindungen und III das 
resultierende Feld. In Abb. 3 wird die ein- 


Umschaltung des kompensierten Repulsionsmotors 
in einen Reihenschluß-Motor. 


Abb. 3. 


fache Umschaltung für einen derartigen 
Motor gezeigt; a ist die Statorwicklung, 
k der Anker, l cin Umschalter, um die Dreh- 
richtung zu verändern, und m ein Schalter, 
der den Charakter des Motors von Reihen- 
schluß-Mutor zu Repulsionsmotor oder um- 
gekehrt verändert. Es ist ersichtlich, daß, 
wenn dieser Schalter offen ist (wie in Abb. 3 
angedeutet), der Motor ein reiner Reihen- 
schluß-Motor ist, wobei die Bürsten b, e aus- 
geschaltet sind, während mit geschlossenem 
Schalter die Bürsten b und c beziehungs- 
weise d und e kurzgeschlossen sind, und 
der Motor ein Repulsionsmotor mit Latour- 
scher Anordnung ist. 

Augenscheinlich ist diese Schaltungs- 
anordnung sehr einfach; die Hauptfrage 
wird dann: wie stellen sich die elektrischen 
und magnetischen Eigenschaften dieser Ma- 
schine im Verhältnis zu den bisher ge- 
bräuchlichen? 

Um dies untersuchen zu können, werden 
wir annehmen, daß cin kompensierter Re- 
pulsionsmotor vorhanden ist, und daß dieser 
in einen von obiger Anordnung verändert 
wird. Wir nehmen zuerst an, daß der Rotor 
mit seiner Wicklung ganz unverändert 
bleibt, während die nötigen Abänderungen 
in der Statorwieklung vorgenommen werden. 

Es liegt auf der Hand, daß die Eigen- 
schaften einer solchen Maschine ganz ver- 
schieden sind für die verschiedenen Winkel 
zwischen den Bürsten. Der Verfasser hat 
schon früher diese Frage in der „ETZ“ be- 
rührt!), dabei aber nicht mit Rücksicht auf 
die Verwendung desselben Motors als 
Reihenschluß - Maschine. Wir wollen hier 
annehmen, daß der Winkel zwischen den 
Kurzschluß-Bürsten 120° beträgt, was einem 
Winkel von 60° für die Erregung entspricht, 
ohne damit schon sagen zu wollen,. daß dies 
die günstigste Verteilung sei. 


Veriinderter Motor. 
Abb. 5. 


Ursprünglicher Motor. 
Abb. 4. 


Nehmen wir also einen Motor der 
Bauart der Winter-Eichberg-Motoren, 
bei dem also die Kurzschlüsse 180 elektri- 
sche Grade umfassen und der Erregungs- 
strom durch besondere Bürsten, die mit 
den Kurzschluß-Bürsten 90° bilden, einge- 


') „ETZ* 1906, 8. 322. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 22. 


führt wird (Abb. 4) Wird nun derselbe 
Anker benutzt, aber mit der Latourschen 
Bürstenstellung (Abb.5), so wird mit gleichem 
Erregerstrom beim Ingangsetzen die Kraft- 
linien-Verteilung von der in Abb. 6a gezeich- 


090806000 0200000000008 80098000 
0 A 0 
Kraftlinien-Verteilung. 
Abb. 6 


neten auf die in Abb.6b veranschaulichte ge- 

ändert. Die Zahl der Kraftlinien ist also bis 

auf °/, vermindert. Die Erregungsspannung 
A 


l 5D 1 5 
beim Anfahren würde demnach 9:3727 


betragen, da die Induktion jetzt in nur !/, 
der Windungen stattfindet. Da aber nun- 
mehr die wirksame Wicklung günstiger im 
Verhältnis zu den Kraftlinien liegt, wird 
die Erregungsspannung in der Tat a 

PERNAS ERASER ab 97° 0,667 
= 0,26, was durch eine einfache Berechnung 
leicht zu beweisen ist. 

War früher der Stator wie in Abb. 4 
vollständig bewickelt und nun nach Abb. 5 
nur noch auf ?/ des Umfanges, so würde 
mit demselben Strom die Streuungsspannung 
etwa ?/, von der früheren betragen. Wenn 
wir nun festhalten, daß die Streuungsspan- 
nung im Stator gleich sein soll der Erre- 
gungsspannung, so muß jetzt die Zahl der 
Drähte für die Nute im Stator im Verhältnis 

0,26 

0,667 
iindertem Hauptstrom wird also jetzt der 
Kurzschluß-Strom im Anker etwa 0,625 von 
dem früheren. 

Um das Verhältnis zwischen Kupferver- 
lusten vor- und nachher berechnen zu kön- 
nen, müssen wir das Verhältnis zwischen 
Statorwindungen und Rotorwindungen ken- 
nen. Dies ist von der Länge des Polbogens, 
der Form der Nuten und der Größe des 
Luftzwischenraumes abhängig. Wir nehmen 
an, daß bei der unveränderten Maschine die 
Windungszahl des Stators zweimal so groß 
wäre als die des Rotors, was einen ziemlich 
guten Luftzwischenraum bei kleinem Pol- 
bogen oder kleiner Umfangsgeschwindig- 
keit und im übrigen normalen Verhältnissen 
entspricht. Hierbei sei vorausgesetzt, daß 
sowohl in Stator- als in Rotorwicklung der 
Strom in zwei parallelen Kreisen fließe. 

Setzen wir den Hauptstroın = 2, so wer- 
den die Stromverteilungen ungefähr fol- 


— 0,625 geändert werden; mit unver- 


gende: 
1. Ursprüngliche Maschine (Abb. 4). 
Strom in der Statorwicklung . . . .. 1 
R „ »„ Rotorwicklung, Kurzschluß- 5 


Strom = < r oe 00.2. 
Strom in der Rotorwicklung, Erregerstrom 1 
Da der Erregerstrom und Kurzschluß- 
Strom ziemlich nahe in Phase sind, kann 
man sagen, daß der resultierende Strom in 
einer Hälfte der Roturwicklung = 3 ist und 
in der anderen Hälfte = 1. Demnach wird: 


Kupferverluste im Stator . l.r, 


Tr 
2. Neue Maschine (Abb. 5). 
Strom in der Statorwicklung . . 1 
Strom in ein Drittel der Rotor- 
wicklung. - . » 2 e2..l 
Strom in zwei Drittel der Rotor- 
wicklung . TE 


9 l'r 


A „ Rotor 9 = brr 


2.0,625 


651 


Kupferverluste im Stator 


2 068° rs = 0,26 7's 
Kupferverluste im Rotor 
tr ,rr.2.2.0,625? 
st 3 
Es ergibt sich also, daß der Kupfer- 
verlust im Stator bis auf 0,26 des vorigen 
vermindert ist und der Verlust im Rotor 
auf 0,275 des ursprünglichen Motors. Wir 
haben demnach das Recht, die Stromstärke 


= 1,313 lr 


| 1 
wenigstens im Verhältnis von Voor 191 


zu vergrößern, ohne daß die Erwärmung 
vergrößert wird. Wenn dies geschieht und 
das Kräftepaar usw. berechnet werden, so 
erhalten wir folgenden Vergleich zwischen 
den beiden Motoren A und 2. 


Ee „2 
E2| 32 ggg 
Ba 7a 5 
Hauptstrom 2 8,82 |3,25 
Polspannung . 1 : 0,496 | 0,585 
Kräftepaar. . . . aa. 1 1,015 | 1,015 
Kräftepaar für 1 Volt-Ampere 1 '1,07 |1,07 
Strom in den Bürsten . . . | i P 5 4 
Induzierte Spannung unter | 
den Bürsten, unabhängig | 
von der Drehung . . . . 1 085 |1 
Zahl der Kraftlinien . . . . 1 1,06 1,06 
Kupfergewicht in den Stator- | 
nuten . Be E 1 067 0,67 
Strom in der Rotorwicklung | ; a a 
Stromveränderung unter den 4 43 i4 
Bürsten | 2 0,48 04 
Höchste magnetische Induk- | 
tion in den Zähnen vor der 
Sättigung l 0,636 0,636 


Um der geänderten Maschine C die- 
selbe induzierte Spannung unter den Bürsten 
zu geben und damit die Maschinen in dieser 
Hinsicht gleichwertig zu machen, muß die 
Wicklungszahl des Rotors im Verhältnis zu 
1/0,85 verändert werden. Durch diese Ver- 
änderung erhalten wir Motor C (siehe oben 
in der Zahlentafel „Geänderter Motor C“). 

Durch die Einführung der Latour-An- 
ordnung bekommen wir alsu mit derselben 
Kupferwärme aus demselben Anker beim 
Anfahren ungefähr dasselbe Kräftepaar 
(sogar eine Kleinigkeit höher) bei einem 
günstigeren Verhältnis zwischen Kräftepaar 
und Volt-Ampere. Dabei dürften die Eisen- 
verluste wohl auch nicht größer sein. 
Die Kraftlinienzahl ist zwar um 6°/, ver- 
größert, die Verteilung ist aber für die Zähne 
viel günstiger, da das Nutzfeld in der neuen 
Maschine eine mehr rechteckige Form hat 
(Abb. 6b). 

Diese neue Form der Maschine hat 
gegenüber der ursprünglichen nur Vorteile, 
wenn man von der niedrigeren Spannung 
absieht, und wenn die letztere nicht in Be- 
tracht kommt, ist also der Latourschen 
Form entschieden vorzuziehen. Es sollte 
auch bemerkt werden, daß in der Wirklich- 
keit beim Anfahren wohl das Krättepaar im 
Verhältnis zu Volt-Ampere bei dieser Motor- 
torm mehr als 6°/, günstiger auskommt als 
bei der alten, weil bei jener die Sättigung 
in den Zähnen bei einem viel kleineren 
Kräftepaar eintritt als bei dieser. 

Man könnte dem Verfasser vorwerfen, 
daß der Vergleich zwischen den zwei Mo- 
toren nur beim Anfahren ausgeführt ist, 
während es doch von höherem Interesse 
wäre, die Verhältnisse bei normaler Ge- 
schwindigkeit zu studieren. Darauf wird 
geantwortet, daß das Anfahren für der- 


more iin He m Hi Mn ade Eee Seile Vene A ne An 


552 Elektrotechnische Zeitschrift, 1907. Heft 22. 
—————————  —[—[— > > >>>—>—_ | _mma———m—m 


gleichen Motoren sozusagen ein kritischer 
Punkt ist, und daß, da doch gewisse An- 
nahmen rücksichtlich Streuung usw. gemacht 
werden müssen, es unmöglich ist, einen Ver- 
gleich aufzustellen, der immer vollständig 
stichhaltig wäre, und daß es deswegen auch 
erlaubt ist, die Verschiedenheiten in den 
Stromverteilungen beim Anlauf und Gang 
zu vernachlässigen. 

Wird nun diese Maschine als Reihen- 
schluß-Motor benutzt, das heißt zwei gegen- 
überliegende Bürsten werden ausgeschaltet, 
so wird die magnetische Verteilung wie in 
Abb. 7 dargestellt. Die Linien a, b, c be- 


ill N 


A “jl 
aiit atlllll TRT, 


C RT 


Kraftlinienverteilung. 
Abb. 7. 


ziehungsweise d, e, f,, g. zeigen die magne- 
tischen Verteilungen, welche von Anker- 
Amperewindungen und Stator-Amperewin- 
dungen herrühren. Die schraffierte Fläche 
ist demnach das resultierende Feld. Die 
stromführenden Bürsten liegen in h und k, 
die stromlosen in Z und m an. Man sieht, 
daß die Bürsten A und k in einem Felde 
kommutieren müssen, das nicht völlig gleich 
null ist. Dieser Übelstand wäre leicht zu 
vermeiden, wenn wir die Bürstenwinkel ein 
wenig verändern wollten, doch wäre dies 
vielleicht aus anderen Gründen nicht wün- 
schenswert. Die funkenbildende Einwir- 
kung von dem kleinen magnetischen Felde 
in k und k ist jedenfalls so klein, daß sie 
wohl im Vergleich mit der Induktion in den 
kurzgeschlossenen Spulen durch das Haupt- 
feld zu vernachlässigen ist, besonders, wenn 
man bedenkt, daß diese zwei Induktionen 
sich vektoriell zusammensetzen. 

Man wird vielleicht einwenden, daß die 
stromlosen Bürsten, die, wie ersichtlich, im 
stärksten Felde liegen, lästige Funkenbil- 
dung aufweisen werden. Dabei muß aber 
berücksichtigt werden, daß unter denselben 
keine Stromwendung stattfindet, sodaß die 
gewöhnliche Wendespannung nicht vor- 
handen ist, sondern nur die unmittelbar 
vom Felde induzierte Spannung. Die Größe 
von dieser ist aber leicht zu berechnen im 
Verhältnis zu der, welche vom Hauptfelde 
unter den stromführenden Bürsten erzeugt 
wird. Aus der Abbildung 7 ist leicht zu be- 
rechnen, daß die Feldstärke in Punkt / 
etwa 1,2-mal größer als der Mittelwert vom 
ganzen Nutzfeld ist. Hieraus erkennt man, 
daß bei Synehronismus und Reihenschaltung 
die höchste Spannung von der Drehung 
unter der Bürste in l sich zu der Induktion 


2 12 

von dem Hauptfelde in A wie = Ai — 0,765 
verhält. Mit dieser Induktion soll nun vek- 
toriell rechtwinklig zusammengesetzt wer- 
den die Induktion durch den sinusförmigen 
Wechsel des Hauptfeldes, da nämlich die 
Kraftlinienzahl auf beiden Seiten von 
Bürste l? ungleich ist. Die Zahl von Kraft- 
linien, welche auf diese Weise unter l in- 
duzieren, ist 0,24 von der ganzen Kraft- 
linienzahl. Demnach kann die Induktion 
mit 0,24 bezeichnet werden, und die ge- 
samte zusammengesetzte Induktion 


V0,7652 + 0,24? = 0,802, 


also doch kleiner als die Induktion unter 
den stromführenden Bürsten, die doch dazu 
die Wendespannung aufnehmen müssen. 
Bei Übersynchronismus verändert sich die 


Feldstärke etwa in entgegengesetztem Ver- 
hältnis (wie bekannt nicht völlig) zu der 
Geschwindigkeit, sodaß auch dann die 
Funkenbildung dieser Bürsten nicht viel 
ungünstiger wird. 

Die Wirkungsweise dieser Maschine als 
Reihenschluß-Motor ist übrigens durchaus 
dieselbe wie die eines gewöhnlichen Reihen- 
schluß-Motors und bedarf deswegen keiner 
weiteren Besprechung. Es ist wahr, daß 
die Feldstreuung in dieser Maschine etwas 
höher ist als im gewöhnlichen Reihenschluß- 
Motor, dafür hat aber die hier vorgeschla- 
gene Maschine wohl einen kürzeren Kraft- 
linienweg im Stator (wodurch die Verluste 


Reihenschluß- und Repulsions-Motor der Allmänna Svenska Elektriska Aktiebolaget in Westeräs, 
Maßstab 1:9, 
Abh. 8. 


Reihenschluß- und Repulsions-Motor der Allmänna Svenska Elektriska Aktiebolaget in Westeräs. 


Abb. 9. 


etwas herabgedrückt werden) und etwas 
weniger Ankerstreuung. Die Wicklung des 
Stators betreffs Kupferaufwand und Kupfer- 
verluste dürfte vorteilhafter als die des ge- 
wöhnlichen Reihenschluß-Motors angesehen 
werden, da es ja immer günstiger ist, eine 
gewisse Magnetisierung durch eine einzige 
Spule zu erzeugen, als durch zwei Kompo- 
nentspulen, die miteinander einen Winkel 
bilden — genau so, um ein Bild zunehmen —, 
wie es weniger gesamterMaschinen-Kilowatts 
bedarf, um einen gewissen phasenverscho- 
benen Strom abzugeben, wenn alle Ma- 
schinen mit derselben Phasenverschiebung 
arbeiten, als wenn der Arbeitsstrom von 


-N7O 


\ . 
s 
T 


s 
3 ur 


einigen Maschinen und der wattlose Strom 
von anderen geliefert wird. 

Versuche mit Maschinen dieser Art sind 
bis jetzt nurin kleinem Maßstabe au 
— und die Motoren (von der Allmänna 
Svenska Elektriska Aktiebolaget in 
Westeräs), welche dazu benutzt wurden 
waren von Anfang an nicht unter Berück. 
sichtigung solcher Versuche konstruiert, j 
Jedoch zeigen die Prüfungsergebnisse ganz 
gut die charakteristischen Züge, die oben 
erwähnt sind. Die mechanische Anord- i 
nung der Motoren ist aus Abb. 8 bis 11 u 
zu erkennen; sie sind sechspolig, für einen 
Puls von 25 pro Sekunde gebaut und haben 


eine Stundenleistung von je etwa % PS. 
Sie wurden zuerst im Versuchszimmer der 
Allmänna Svenska Elektriska Aktiebolaget 
als kompensierte Repulsionsmotoren, und 
Reihenschlußmotoren für Gleich- und Wech- 
selstrom geprüft und dann auf der Versuchs: 
bahn der genannten Gesellschaft (sowohl 
mit Gleich- als Wechselstrom) betrieben, 
und arbeiten jetzt auf einem Versuchswagen, 
der den schwedischen Staatsbahnen gehört. 
Die Motoren arbeiten ohne Schwierigkeiten 
unter den verschiedenen Verhältnissen, un 

man dürfte Grund für die Annahme haben, 
daß das System sich auch für größere Ein- 
heiten als praktisch erweisen KL aa 


Digitized by Goo le 


ee 


My 


LEONIN 


90. Mai 1907. 


Abb. 12 zeigt die Phasenverschiebungen, | 


welche an dem betreffenden Motor als 
Repulsionsmotor und KReihenschlußmotor 
beobachtet wurden. Die gestrichelte Linie 
zeigt die wahrscheinlichen Phasenverschie- 
bungen über 900 Umdr/Min — die Maschine 
wurde nämlich im Versuchszimmer niemals 
mit höherer Umdrehungszahl betrieben. 
Da bei 90 Umdr/Min die Umfangs- 
geschwindigkeit des Ankers und Kommu- 
tators nicht mehr als 17 beziehungsweise 
15 m pro Sekunde beträgt, so ist es klar, 


daß die Grenze für die Geschwindigkeit 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 22. 553 


1. Man erhält eine Maschine, die 
die guten Eigenschaften des kompen- 
sierten Repulsionsmotors in der Nähe 
des Syncehronismus mit denen des 
Reihenschlußmotors bei Übersynchro- 
nismus vereinigt. Wenn also 
z.B. ein Reihenschluß-Motor 

zwischen Synchronismus 
und 50%, Übersynchronismus 
im Mittel ein cos o = 0,86 hat, 
das heißt eine wattlose Kom- 
penente von 0,5 des Haupt- 
stromes, so hat ein Motor 


— ee 


lung. Er ist also mechanisch so ein- 
fach wie möglich und bietet dem- 
nach keine Schwierigkeiten für eine 
Zerteilung, die wohl in den meisten 
Fällen wünschenswert ist, 


aber mit 


Reihenschluß- und Repulsions-Motor der Allmänna Svenska 


Reihenschluß- und Repulsions-Motor der Allmänna Svenska Elektriska Aktiebolaget in Westeräs 


Abb. 10. 


bei dieser Tourenzahl mit nichten erreicht 
worden ist — diese Grenze dürfte etwa 
30 °/, höher liegen. 

Wie man den Schaulinien entnehmen 
kann, arbeitet dieser Motor, wenn man ihn 
bei 800 Touren vom Repulsionsmotor in 
Reihenschlußmotor umschaltet, von 400 Um- 
drehungen aufwärts mit einer Phasenver- 
schiebung, deren Kosinus immer größer ist 
als 0,9. Dabei ist zu bemerken, daß, da die 
betreffende Maschine von Anfang an nur als 
kompensierter Repulsionsmotor Konstruiert 
war, die Phasenverschiebungen als Reihen- 
schlußmotor weniger günstig sind, als sonst 
der Fall gewesen wäre. Bei einer ähnlichen 


n 


a i. d. Min. 
Abb. 12. 


aa 


Maschine, welche vom Verfasser später für 
dieselbe Gesellschaft konstruiert worden ist, 
zu welcher aber noch nicht Prüfungsresul- 
tate vorliegen, stellen sich laut den Bercch- 
nungen die Phasenverschiebungen wie in 
Abb. 13, 

Bei 500 Touren als Repulsionsmotor ist 
cos 90,99, bei 750 ungefähr dasselbe mit 
voreilendem Strom, bei derselben Geschwin- 
digkeit als Reihenschlußmotor zwischen 0,89 
und 0,9, bei 1000 Touren 0,94 und fährt fort 
zu steigen. 

: Der Verfasser glaubt, daß mit der oben 
eschriebenen Vereinigung der beiden 
Motorarten folgende Vorteile erreichbar sind: 


nach diesem System in demselben 
Bereiche im Mittel gar keinen watt- 
losen Strom, während er im Gegen- 
satz zu dem gewöhnlichen kompen- 
sierten Repulsionsmotor bei höhe- 
ren Geschwindigkeiten ebenso gün- 
stig wie der gewöhnliche Reihen- 
schlußmotor arbeitet. 

Diese Eigenschaften dürften in 
allen Fällen, wo Züge oder einzelne 
Wagen mit sehr veränderlicher Ge- 
schwindigkeit angetrieben werden 
müssen, wertvoll sein — beispiels- 
weise bei Bahnen für Vorortsverkehr, 
wo die Verhältnisse in den äußeren 


Umareh.ı d Alin. 


Abb. 13. 


Bezirken oft eine weit größere Fahr- 
geschwindigkeit erlauben. Dasselbe 
gilt auch für Lokomotiven, die sowohl 
für Personenzüge als auch für Last- 
zuge verwendbar sein sollen. 


2. Für alle Fälle, wo ein kompen- 
sierter Repulsionsmotor benutzt wer- 
den soll, erhält man hierdurch einen 
Motor, der ebenso gutauchalsGleich- 
strom-Motor arbeitet, wozu früher 
keine praktische Lösung vorliegt. 


3. Obgleich der Motor so wie drei 
verschiedene Motoren arbeiten kann, 
enthält er doch nur eine Statorwick- 


Elektriska Aktiebolaget in Westeräs-. 
Abb. 11. 


gewissen Typen unmöglich oder doch 
sehr umständlich sein kann. 


Es ist nicht die Absicht des Verfassers, 
die oben erwähnte Maschine als eine schon 
fertige und vollkommene darzustellen, 
sie dürfte noch wie auch die meisten an- 
deren Wechselstrom-Kommutator-Motoren 
mancher Verbesserungen bedürfen; da aber 
die bisherigen Versuche sowie auch theo- 
retische Untersuchungen zeigen, daß in 
dieser Richtung ein günstiges Ergebnis er- 
reicht werden kann, hat er sich jetzt schon 
diese Veröffentlichung erlaubt. 


Zusammenfassung. 

Der gewöhnliche kompensierte Repulsions- 
motor kann ohne jede Komplikation so kon- 
struiert werden, daß er lediglich durch Aus- 
schalten eines Bürstensatzes in einen Reihen- 
schlußmotor verwandelt wird, wodurch man in 
einer Maschine die Vorteile dieser beiden Motor- 
arten vereinigt, sodaß ein derartiger Repulsions- 
motor auch als Gleichstrommaschine günstig 
arbeiten kann, und der Geschwindigkeits- 
bereich, innerhalb dessen der Motor vorteilhaft 
arbeitet, bedeutend vergrößert wird. 


Die Sicherheit elektrischer Anlagen 
bezüglich Feuer und Leben. 


Von @. Dettmar, Grunewald-Berlin. 


Für jede Industrie ist es nicht nur not- 
wendig, die Erfolge genau zu kennen, son- 
dern es ist ebenso wichtig, über die Miß- 
erfolge unterrichtet zu sein, um die Ur- 
sachen derselben in vollstem Maße würdigen 
zu können. Aus diesem Gesichtspunkte 
heraus ist es auch notwendig, daß die 
Elektrotechniker orientiert darüber sind, wie- 
viele Brandfälle durch elektrische Anlagen 
entstehen, wie und wodurch sie entstanden 
sind. Der Verband Deutscher Privat-Feuer- 
versicherungs - Gesellschaften, welchem 18 
Versicherungs - Gesellschaften angehören, 
führt nun eine Statistik über die elektri- 
schen Brände, deren Resultate er jährlich 
dem Verbande Deutscher Elektrotechniker, 


554 


ausführlich und übersichtlich zusammen- 
gestellt, übermittelt. Der V. D. E. hat ver- 
anlaßt, daß dieselbe jährlich in der „ETZ“ 
zum Abdruck kommt. 
Die vorstehend erwähnte Statistik kann 
nun, was die Beurteilung der Ursachen an- 
betrifft, segensreich wirken, vorausgesetzt, 
daß sie richtig ist. Ob dies der Fall ist, soll 
später eingehend behandelt werden. ` 
Will man aber einen Schluß auf die 
Gefährlichkeit beziehungsweise Ungefähr- 
lichkeit elektrischer Anlagen oder auf die 
Zu- oder Abnahme der durch elektrische 
Anlagen herbeigeführten Feuersgefahr 
Schlüsse ziehen, so genügt die Aufzählung 
der einzelnen Brandfälle nicht mehr, son- 
dern es müssen unbedingt noch weitere 
Angaben hinzugefügt werden, und zwar im 
wesentlichen darüber, wieviele Brände über- 
haupt vorgekommen sind und in welcher 
Weise die Zahl der mit elektrischen Leitun- 
gen versehenen und versicherten Gebäude 
zugenommen hat. Nur dadurch ist es 
möglich, sich ein richtiges Urteil über die 
Zunahme oder Abnahme der Feuersicherheit 
zu bilden. 
Da nun aber auf Grund der bisher ver- 
öffentlichten absoluten Zahlen über Brand- 
fälle oft Schlüsse auf die mehr oder weniger 
große Feuergefährlichkeit elektrischer An- 
lagen aufgebaut worden sind, so bin ich 
zu der Überzeugung gekommen, daß es ein 
Fehler ist, lediglich die absoluten Werte 
der sogenannten „elektrischen Brände“ be- 
kannt zu machen und hatte infolgedessen 
den Entschluß gefaßt, die Statistik nur in 
der vervullständigten Form mit Angabe der 
insgesamt vorgekommenen Brände und in 
Verbindung mit einem Material, welches die 
Zunahme der Anwendung der Elektrizität 
erkennen läßt, zu veröffentlichen. Bei den 
dadurch notwendig gewordenen Nach- 
forschungen zeigte sich aber, daß gewisse 
unsichere Angaben in der Statistik enthalten 
waren, sodaß eine Prüfung der Zuverlässig- 
keit dieser Statistik gleichfalls notwendig 
erschien. Es war natürlich nicht gut an- 
gängig, den gesamten, in der Statistik über 
das Jahr 1905 aufgezählten 360 Bränden, 
welche der Elektrizität zugeschoben worden 
sind, nachzuforschen. Es wurden daher zwei 
als „mutmaßlich“ auf Kurzschluß beruhende 
Brände herausgegriffen, und zwar diejenigen 
Brände, welche die größten Schadensummen 
verursacht hatten. Es wurden diese beiden 
gewählt, weil erstens einmal ihr Einfluß auf 
die Gesamt-Schadensumme, die auffällig 
hoch erschien, am größten war, und zweitens, 
weil man annehmen kann, daß bei diesen 
Fällen mit hoher Entschädigung eine ein- 
gehende Untersuchung stattgefunden haben 
wird, sodaß Irrtümer, welche ja bei einer sol- 
chen Statistik vorkommen, in diesen Fällen 
doch als ausgeschlossen gelten Können. 
Es waren nun als mutmaßlich auf Kurz- 
schluß zurückzuführende Brände insgesamt 
il angegeben. l 
Davon waren 17 mit einem Schaden 
unter 100 M und 54 mit einem Schaden, der 
sich zwischen 104,50 M und 1269435 M be- 
wegte. Herausgegriffen wurden zur ge- 
naueren Untersuchung folgende beiden Fälle: 
1. Ein Brand am 12. Ill. 1905 bei der 
Straßen-Eisenbahn-Gesellschaft in Ham- 
burg mit einem Schaden von 100 591,50 M, 

2. ein Brand am 7. X. 1905 bei den Ver- 
einigten Gummiwaren-Fabriken Harburg- 
Wien in Harburg mit einem Schaden 
von 1269435 M. 

Ich habe nun an maßgebender Stelle 
Erkundigungen über diese beiden Fälle 
eingezogen. Dabei hat sich herausgestellt, 
daß durch den ersten Fall, den Brand 
bei der Straßen-Eisenbahn-Gesellschaft, der 
Hamburger Brandkasse (Gebäudeversiche- 
rung) ein Schaden von rund 95000 M er- 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 22. 


30. Mai 1907, 


m nl nn en nn 


En a BE 


wachsen ist, und daß dort selbst in den 
Akten registriert ist „Ursache unbekannt“. 
In Hamburg werden seitens der Feuerwehr 
alle Brände, welche vermutlich auf elek- 
trische Stromwirkung zurückzuführen sind, 
dem Inspektorat der elektrischen Beleuch- 
tung gemeldet, worauf seitens dieser Amts- 
stelle eine Untersuchung vorgenommen 
wird. Im vorliegenden Falle ist eine solche 
Meldung von der Feuerwehr nicht erstattet 
worden, das heißt also, die Feuerwehr 
hatte keinen Grund, elektrische 
Stromwirkung als Ursache zu ver- 
muten. Da aber in einer Zeitungsnotiz 
„Kurzschluß“ als Ursache angegeben war, 


wie dies ja vielfach der Fall ist bei Feuer 


in Gebäuden, die überhaupt keine elek- 
trische Installation hatten, oder bei denen 
die Installation nachweislich abgetrennt 
war usw., so ist doch vom Inspektorat für 
elektrische Beleuchtung an Ort und Stelle 
eine cingehende Untersuchung angestellt 
worden. Das Resultat derselben war, daß 
sich kein Anhalt für eine elektrische Ur- 
sache des Brandes ergab. In der Sta- 
tistik des Verbandes Deutscher 
Privat - Feuerversicherungs - Gesell- 
schaften ist dieser Brand aber als 
mutmaßlich auf Kurzschluß zurück- 
zuführend registriert. 

Weit wichtiger aber wie der erwähnte 
Fall ist der zweite Brand bei den Vereinig- 
ten Gummiwaren-Fabriken in Harburg. Bei 
diesem Schadenfall konnte die Ursache 
überhaupt nicht ermittelt werden. Es kamen 
in Frage entweder Kurzschluß oder Selbst- 
entzündung. Die Vermutung, daß Kurz- 
schluß die Ursache sei, ist aber dadurch 
als absolut hinfällig zu betrachten, daß die 
elektrischen Lampen noch beim Ausbruch 
des Brandes in dem betreffenden Gebäude 
vollkommen richtig funktionierten. Auch 
die seitens der Versicherungs - Ge- 
sellschaften veranlaßte Untersuchung 
hat keinerlei Anhalt oder Vermutung 
dafür ergeben, daß der Brand auf 
eine elektrische Ursache zurückzu- 
führen ist. Die Aufnahme dieses 
Brandes in die Statistik der vermut- 
lich durch Stromwirknng verursach- 
ten Brände muß daher als durchaus 
unzulässig bezeichnet werden. 

In der Statistik findet sich am Schlusse 
der Aufstellung über „elektrische“ Brände 
noch folgender Absatz: 


...und fünf Brandfälle, deren nähere Ur- 
sache unermittelt blieb. Entschädigung 
in drei Fällen je unter 100 M, in den 
beiden anderen zusammen 2710 M.“ 


Es sind also in einer Statistik der 
elektrischen Brände fünf Brandfälle 
aufgeführt, deren Ursache überhaupt 
nicht ermittelt werden konnte. Dieser 
letztere Passus ist mir bis jetzt noch unklar 
geblieben. 

Diese Fälle dürften wohl genügen zur 
Kennzeichnung des Wertes dieser Statistik. 
Sie steht auf derselben Stufe mit den üb- 
lichen Zeitungsmeldungen betreffend „Kurz- 
schluß“ als Brandursache Es ist ja ge- 
nügend bekannt, welcher Unfug ganz all- 
gemein mit der Erklärung von Bränden 
durch „Kurzschluß“ getrieben wird. Immer 
wieder findet man sofort nach Ausbrechen 
eines grüßeren Brandes diese Ursache in 
den Zeitungen vermerkt, die sich dann in 
den meisten Fällen als haltlos erweist. 
Sind doch eine große Anzahl von Fällen be- 
kannt geworden, bei denen Kurzschluß mit 
aller Bestimmtheit als Ursache angegeben 
worden ist, wo entweder überhaupt keine 
elektrische Anlage vorhanden war, oder wo 
dieselbe nachweislich nicht unter Spannung 
stand. Nach der Gepflogenheit, wie sie 
zurzeit leider immer noch vielfach besteht, 
wird ein Brand als ein „elektrischer“ be- 


zeichnet, wenn im Umkreise von einigen 
hundert Metern vom Brandherde elektrische 
Leitungen (gleichgültig, ob sie unter Span- 
nung stehen oder nicht) vorhanden sind. 

Der Gesamtschaden der Brandfälle mit 
einem Entschädigungsbetrag von über 10 M 
war in der Statistik angegeben zu 1711174 
Mark. Zieht man hiervon den durch den 
Brand bei den „Vereinigten Gummiwaren- 
fabriken Harburg-Wien“ verursachten Scha- 
den, der ja bestimmt nicht der Elektrizität 
zur Last zu legen ist, ab, so bleibt ein Ge- 
samtschaden von nur noch 441739 M übrig. 
Da aber auch der andere Fall mit größerer 
Wahrscheinlichkeit nicht unter die „elektri- 
schen“ zu rechnen ist, so ergibt sich durch 
Berücksichtigung dieser beiden Fälle allein 
ein Gesamtschaden von 341147 M gegen 
1711174 M in der Statistik. Also durch 
diese beiden Fälle wird allein der 
Schadenbetrag um 80°/, reduziert! 

Man ersieht hieraus, daß die Statistik 
durchaus unzuverlässig ist und infolge- 
dessen halte ich deren Veröffentlichung für 
einen Fehler. Sie wird darum auch in Zu- 
kunft in der „ETZ“ unterbleiben. 

Es ist also gezeigt worden, daß die 
von dem Verbande Deutscher Privat-Feuer- 
versicherungs - Gesellschaften herausgege- 
bene Statistik so mangelhaft ist, daß sie 
nicht anerkannt werden kann. Wenn zwei 
wichtige Fälle schon solche Unklarheiten 
beziehungsweise Unrichtigkeiten erkennen 
lassen, muß man doch wohl annehmen, dab 
auch unter den anderen Fällen mindestens 
noch eine große Anzahl zweifelhaft und 
fehlerhaft sind. Der Schlußpassus bezüglich 
der fünf unaufgeklärten Fälle deutet auch 
schon darauf hin, daß man nicht sehr wähle- 
risch bei den als „elektrisch“ zu erklärenden 
Brandfällen ist. 

Wenn man die erwähnte Statistik als 
unzutreffend ausscheidet, so fallen fast 
sämtliche bisherigen Veröffentlichungen be- 
züglich der Feuersgefahr elektrisch instal- 
lierter Gebäude in sich zusammen, insbe- 
sondere der tendenziöse Aufsatz des Herrn 
Franz Schäfer, betitelt „Die angebliche 
Gefährlichkeit des lweuchtgases im Liehte 
statistischer Tatsachen“, „Journal für (as 
beleuchtung und Wasserversorgung“, 1900, 
Hett 40 und 41, auf dessen Inhalt später 
noch besonders eingegangen werden soll. 

Wenn es den Feuerversicherungs-be- 
sellschaften wirklich darauf ankommt, eimen 
Vergleich der Gefahrengröße zwischen Gas 
und Elektrizität zu haben, so erscheint doch 
als erstes Erfordernis, über die durch beide 
Energieträger verursachten Brände aufge: 
klärt zu sein. Demnach müßte es doch als 
notwendig erscheinen, daß nicht nur ein 
Statistik der auf die Elektrizität entfallen- 
den Brände geführt wird, sondern auch 
eine solche über die durch Gas verursachten 
Brände. Letzteres ist auch früher geschehen, 
aber diese Statistik wird seit dem Jahre 
1900 nicht mehr geführt. Welcher Grund 
für die Unterlassung derselben maßgebend 
gewesen ist, ist nicht leicht einzusehen. 
Wenn man aber geglaubt hat, daß man bis 
zum Jahre 1900 einen genügenden Vergleich 
für die verschiedenen nebeneinander be- 
stehenden Arten von Beleuchtung und Kraft- 
verteilung angestellt hat, so war dies eine 
gründliche Täuschung, denn gerade geit 
dieser Zeit datiert die besonders hohe 
Feuersicherheit der elektrischen Anlagen. 
Bekanntlich und unbestrittenermaßen wird 
durchweg diese hohe Feuersicherheit elek- 
trischer Anlagen im wesentlichen dadurch 
erreicht, daß der Verband Deutscher Elek- 
trotechniker im Jahre 1896 sehr streng® 
Sicherheitsvorschriften für die Erricbiung 
elektrischer Anlagen herausgegeben hat. 
Naturgemäß haben diese Vorschriften nur 
langsam Eingang gefunden, sodaß man erst 


X: ! 


En 


as ; 


un, 


” 


30. Mai 1907. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 22. 
L o a e ee ee 


Tabelle 1 
e 


Zah! der angeblichen 


1900 270 | 164 106 
1901 265 180 85 
1902 238 142 96 
1903 248 168 80 
1904 278 158 120 
1905 363 | 217 136 

(360) (220) (140) 


von dem Jahre 1900 ab von einem nennens- 
werten Gebrauch derselben reden kann. Da 
nun aber neu installierte (rebäude nicht 
gleich abzubrennen pflegen, so ist sicher 
anzunehmen, daß in der bis zum Jahre 1900 
geführten Statistik im wesentlichen solche 
Anlagen zu Bränden geführt haben, welche 
nicht nach den Sicherheitsvorschrif- 
ten des Verbandes gebaut waren. Es 
kann somit mit all den vor dem Jahre 1900 
gewonnenen statistischen Zahlen so gut wie 
nichts angefangen werden; dieselben geben 
ein ganz falsches Bild. 

Wenngleich die von. dem Verband 
Deutscher Privat-Feuerversicherungs-Gesell- 
schaften geführte Statistik als sehr unzu- 
verlässig nachgewiesen worden ist, so sollen 
die Zahlen vorläufig einmal als äußerste 
Grenzwerte gelten, indem die wirkliche 
Zahl der durch Elektrizität verursachten 
Brände sicher erheblich niedriger sein wird. 
Um nun aber zeigen zu können, wie sich 
die Schadenersatzbeträge fortgesetzt ernie- 
drigen, trotzdem doch die Anwendung der 
Elektrizität außerordentlich schnell zunimmt, 
sollen die Zahlen der von dem Verband 
Deutscher Privat-Feuerversicherungs-Gesell- 
schaften geführten Statistik für die Jahre 
1900 bis 1905, bei letzteren entsprechend 
dem Vorstehenden korrigiert,!) zusammen 
in Tabelle I bekanntgegeben werden. In 
der vorletzten Rubrik ist noch die Gesamt- 
zahl der Brandfälle angegeben, die leider 
nur für die Jahre 1902 bis 1904 ermittelt 
werden konnte. In der letzten Rubrik ist 
der prozentuale Wert der angeblichen elek- 
trischen Brände ausgerechnet, und zeigt 
sich, daß eine schwache Abnahme eintritt. 
Da nun in Wirklichkeit also die Zahl der 
elektrischen Brände niedriger sein wird, sO 
kann man wohl annehmen, daß höchstens 
0,2%, aller Brände auf Elektrizität zurück- 
geführt werden können, wobei noch zu be- 
rücksichtigen ist, daß die meisten derselben 
ganz kleine Schadenfälle mit Beträgen unter 
100 M sind. Was den durch die sogenann- 
ten elektrischen Brände mit Schadenbetrag 
über 100 M herbeigeführten Schaden anbe- 
trifft, so ersieht man aus der Tabelle, daß 
die Summe ganz erheblich zurückgeht. Für 
das Jahr 1905 wird der Gesamtschaden 
höchstens 338437 M betragen, während im 
Jahre 1900 der Schaden noch über 1!/, Mil- 
lionen gewesen ist. Diese Zahlen beweisen 
deutlich den ungeheuren Einfluß der Sicher- 
heitsvorschriften des Verbandes Deutscher 
Elektrotechniker, sie beweisen aber auch 
die außerordentlich hohe Feuersicherheit 
der elektrischen Anlagen. Die Schaden- 
summe, welche durch elektrische Brände 
verursacht ist, ist so außerordentlich niedrig, 
daß es eben im wesentlichen kleine Brände 
sind. Der mittlere Schaden beträgt 2500 M. 
Daraus geht hervor, daß es sich hier in der 
Hauptsache um ganz nebensächliche Brand- 
fälle handelt, und daß im allgemeinen große 
Schadenfälle durch Elektrizität in den letz- 
ten Jahren nicht mehr herbeigeführt worden 
sind. Aber auch daraus, daß der Prozent- 


') Die in ‚der, Statistik verzeichneten Werte für 1906 
unkorrigiert) sind in Klammern beigefügt. 


Zahl der angeblichen 


elektrischen Schäden) Clektrischen Schäden 
insgesamt wen, 


unter 100 M | über 10 M | letzteren 


Prozentsatz der an- 


S 
pe ee geblichen elektrischen 
| Brandfälle Schäden von der Ge- 


samtzahl d. Brand/älle 


z | 

| 1572 371 \ wird Ye seit 2a 

1 183 930 festgestellt mu 
709 259 | 89 790 0,265 
307 842 95 291 0,260 
418 913 107 964 0,257 

338 437 | noch nicht = 

festgestellt 


(1 711 174) | 


Satz der sogenannten elektrischen Brände 
trotz der in meiner Arbeit „Vergleich be- 
züglich der Verwendung von Elektrizität 
und Gas“, ETZ 1907, Heft 21, S. 523, nach- 
gewiesenen ungeheuren Zunahme in der 
Verbreitung der Elektrizität zurückgeht, 
zeigt doch deutlich, welchen hohen Grad 
von Feuersicherheit heut die elektrischen 
Anlagen haben. Wenn Herr Schäfer in 
seinem Vergleich der Feuersgefahr für 
Elektrizität und Gas zu dem entgegen- 
gesetzten Resultat gekommen ist, so ist 
dies lediglich darauf zurückzuführen, daß 
er mit falschen Zahlen arbeitet, wie dies ja 
in meiner eben erwähnten Arbeit nachge- 
wiesen ist. 

Die 36 öffentlichen Feuerversicherungs- 
Gesellschaften mit dem Sitz in Merseburg 
führen gleichfalls eine Statistik über die 
Ursachen der bei ihnen zur Anmeldung 
kommenden Brandfälle. Nach dem oben 
erwähnten Aufsatz von F. Schäfer sind 
die für die Jahre 1897 bis 1901 die Zahlen 
in Tabelle H wiedergegeben: 


566 


sind die Zahlen in dieser Rubrik stets ca 
35- bis 60-mal so hoch wie in den Rubriken, 
die Explosionen von Leucht-, Koch- und Heiz- 
gas beziehungsweise Brände durch elektrische 
Leitungen betreffen. Es sind somit die un- 
ter der Rubrik „Beleuchtungsgegenstände“ 
aufgeführten Brände im wesentlichen aus- 
schlaggebend gegenüber den anderen er- 
wähnten, und da in dieser Rubrik „Be- 
leuchtungsgegenstände* nicht nach Be- 
leuchtungsarten unterschieden sind, so ist 
schon deswegen die Statistik für den vor- 
liegenden Zweck nicht heranzuziehen. Bei 
einem Besuch im Statistischen Landesamt 
erklärten die maßgebenden Persönlichkeiten 
aber, daß diese Statistik sehr unvollkommen 
sei. Ebenso ist die von Schäfer erwähnte 
Auszählung über die durch Leuchtgas und 
durch Elektrizität hervorgerufenen Brand- 
fälle, die im Deutschen Reichs- und Kgl. 
Preußischen Staatsanzeiger vom 15. II. 
1906 veröffentlicht ist und die auf das Kgl. 
Preußische Statistische Landesamt zurück- 
zuführen ist, sehr unvollständig. Diese 
weist nämlich für die Jahre 1899 bis 1903 
zwar 2!/,-mal so viel Gasexplosionen auf 
als „elektrische“ Brände, aber es ist 
der Schadenbetrag bei der geringen An- 
zahl der elektrischen Brände erheblich 
höher wie bei der größeren Anzahl von 
Gasexplosionen. Was man aber von der 
Schadensumme, die den „elektrischen“ 
Bränden zugeschoben wird, zu halten hat, 
haben wir ja bei der Statistik des Verbandes 
Deutscher Privat-Feuerversicherungs-Gesell- 
schaften gesehen. Da war ja in der letzten 
Statistik schun ohne weiteres ein Fehler 
von ca &°/, nachgewiesen worden. Zu 
berücksichtigen ist hierbei noch, daß bei 


Tabelle Il 
Anzahl der erwiesenen Brandfälle: 


— _- o M 


Jahr | 


Gesamtzahl ee E E 
durch mit Streichhölzern spielende Kinder . 
» Explosionen von Mineralöl. 
Explosionen von Leucht- und Heizgas 
Elektrizität . 


Daraus ergibt sich, daß die in den 
5 Jahren der Elektrizität zugeschriebenen 
Brandfälle 0,23%, die dem Leucht- und 
Heizgas zugeschriebenen 0,38%, von den 
gesamten Brandfällen ausmachen. Viel läßt 
sich leider auch aus dieser Statistik nicht 
folgern, da sie nur bis zum Jahre 1901 bis 
jetzt bekanntgegeben ist. Dies ist aber 
gerade der Zeitpunkt, mit dem die . Wir- 
kungen der Sicherheitsvorschriften des 
Verbandes Deutscher Elektrotechniker sich 
geltend gemacht haben. 

In den Statistischen Vierteljahrsheften, 
welche von dem Preußischen Statistischen 
Landesamt herausgegeben werden, findet 
sich eine sehr eingehende Statistik über 
Brandfälle, geordnet nach Ursachen, und 
außerdem verschiedentlich eingeteilt, einmal 
bezogen auf ganz Preußen und einige an- 
dere Tabellen bezogen auf Berlin allein, 
auf die anderen Großstädte, auf kleine Städte, 
auf Landgemeinden und Gutsbezirke. Lei- 
der ist aber auch diese Statistik für den 
vorliegenden Zweck nicht brauchbar. 
Sie ist nämlich außer nach Brandfällen, her- 
vorgerufen durch Explosion von Leucht-, 
Koch- und Heizgas, von Azetylen, von Ather, 
von anderen Gasen, und von Petroleum, 
auch nach Brandfällen, hervorgerufen durch 
elektrische Leitungen und durch „Beleuch- 
tungsgegenstände“ unterteilt. Letztere Ru- 
brik enthält aber sowohl elektrische wie 
Gasbeleuchtungsgegenstände. Nun 


1897 | 1898 | 


1899 | 1900 


| 1001 

16950 | 17133 Ä 18947 | 18316 | 19 941 
967 1012 1128 1080 | 959 
367 362 | 414 364 | 415 
67 68 5 67 | 87 
22 ə | 51 | 42 Ä 73 


Aufstellung der Statistik seitens des Preußi- 
schen Landesamtes natürlich keinerlei 
Prüfung der Angaben vorgenommen wird 
und auch nicht werden kann. 

Das zur Verfügung stehende statistische 
Material ist also, wie sich aus vorstehendem 
ergibt, sehr mangelhaft. Es seien daher 
noch einige statistische Zahlen, die in den 
Städten Berlin, New York, Chicago und 
London festgestellt worden sind, hier wieder- 
gegeben. Dieses Material ist scheinbar viel 
zuverlässiger als das von den Versicherungs- 
gesellschaften herausgegebene. Nach dem 
Bericht der Berliner Feuerwehr sind in den 
Jahren 1900/1901 bis 1904/1905 insgesamt 
60693 Brände entstanden, von denen 88 
durch Elektrizität, 141 durch Gas und 339 
durch mit Streichlölzern spielende Kinder 
veranlaßt waren. Es nehmen also die drei 
Ursachen teil mit 0,15%, 0,23°/, und 5,6 o/o- 
Für New York sind die Zahlen für die Jahre 
1902 bis 1905 bekannt geworden, doch ist 
die Gesamtzahl der Brände leider nicht an- 
gegeben. Es wurden dort verursacht durch 
Elektrizität 361, durch Gas 2049 und dureh 
mit Streichhölzern spielende Kinder 2952 
Brände. Bezüglich Chicago liegen Angaben 
über die Zahl der elektrischen Brände und 
über die Gesamtzahl der Brände vor, und 
zwar ergaben sich in den Jahren 1904 bis 
1906 insgesamt 19570 Brände, von denen 
115 auf Elektrizität zurückzuführen waren. 
Dies ergibt 0,9%/,. Die Abweichung gegen- 


5656 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 22. 


30. Mai 1907. 


ee a ng 


über Berlin ist wohl auf die weniger solide 
Installation in Amerika zurückzuführen. In 
London wurden im letzten Jahre 3843 Brände 
festgestellt, von denen 105 auf Elektrizität, 
405 auf Gas entfielen. Daraus ergibt sich, 
daß Elektrizität mit 2,7°%/, Gas mit 10,5% 
beteiligt ist. Auch hier ist der hohe pro- 
zentuale Wert durch die als schlecht be- 
kannten Installationen erklärlich. Man wird 
nicht sehr fehl gehen, wenn man danach 
den prozentualen Anteil an den Bränden 
für Deutschland folgendermaßen schätzt: 


Elektrizität . 0,15 bis 0,2 °/o 
Gas. s.‘ 0,23 ” 0,4 n3 
Spielen mit Streichhölzern . 5 =. T 8 


Sieht man sich diese Zahlen an, so fällt 
sofort auf, daß der Anteil der Elektrizität 
wie auch des Gases an den Bränden außer- 
ordentlich klein ist gegenüber dem Spielen 
mit Streichhölzern. Fast jede der bekannt 
gewordenen Statistiken beweist das immer 
wieder, und hat Herr F. Schäfer mit Recht 
schon in seiner Arbeit darauf hingewiesen. 
Aus vorstehend angegebenen mittleren 
Werten für die Gefährlichkeit ergibt sich, 
daß durch das unvorsichtige Umgehen mit 
Streichhölzern eine 20- bis 25-mal größere 
Zahl von Bränden hervorgerufen wird, wie 
durch die verschiedenen Beleuchtungsarten 
überhaupt. Herr Schäfer hat dabei 
aber vollkommen übersehen, daß ein 
großer Teil der durch mit Streich- 
hölzern spielende Kinder verursach- 
ten Brände gerade auch auf das Gas 
wie auch zum Teil auf Petroleum- und 
Spiritus-Beleuchtung zurückzuführen 
sind.!) Gerade diese Beleuchtungsarten 
machen die Verwendung von Streichhölzern 
notwendig, und am allerschlimmsten darin 
ist das Gas, weil dieses hauptsächlich mit 
festen Beleuchtungskörpern arbeitet, sodaß 
man also mit dem Streichholz an den Be- 
leuchtungskörper herangehen muß, und 80- 
mit die Streichhölzer in den Zimmern ver- 
wendet, wo sie den Kindern dann leicht 
zugänglich sind. Bei Petroleum liegt der 
Fall schon etwas günstiger. Im allgemeinen 
pflegt man die Lampen in der Küche auf- 
zubewahren, sauber zu machen und bei 
Benutzung auch dort anzuzünden, um sie 
in brennendem Zustand in das Zimmer, in 
dem die Lampe gebraucht wird, zu tragen. 
Bei Petroleumbeleuchtung brauchen und 
werden die Streichhölzer nicht überall zur 
Verfügung zu sein. Bei Gas wird aber 
gerade diese Gefahr eine besonders hohe, 
sodaß also von der ca 25-mal so großen 
Anzahl von Bränden, welche durch mit 
Streichhölzern spielende Kinder hervor- 
gerufen werden, noch ein großer Teil auf 
das Konto des Gases zu setzen ist. Daraus 
ergibt sich, daß nicht nur direkt das Gas 
gefährlicher als Elektrizität ist, sondern daß 
es indirekt unter Berücksichtigung des 
Vorstehenden ungleich gefährlicher ist 
als die Elektrizität. Auch die Selbst- 
zünder können hier nicht etwa zur Ent- 
lastung des Gases herangezogen werden. 
Sie bringen, wenigstens die chemischen, 
selbst wieder den Anlaß zu Gefahren, da sie 
vielfach versagen. Die elektrischen Zünd- 
einrichtungen wirken sicherer, doch sind 
sie, da ihre Anschaffung teurer ist, wenig 
verbreitet. 

Ks ist ja natürlich, daß Herr Schäfer 
in seiner Arbeit nur diejenigen Eigenschaften 
der Elektrizität hervorhebt, die Gefahren 
bringen können, aber diejenigen nicht be- 
rücksichtigt, die die bei Gas nachweislich 
vorhandenen Gefahren beseitigt. Darin liegt 
doch gerade der Hauptvorteil der eleK- 


) Diese Überlegung hatte ich bereits am 15. Februar 
dem Schriftleiter dieses Blattes gegenüber aus esprochen, 
der sie in Heft 11 dieses Jahrganges, 5. 251 In dem Bericht 
iber die Brandschäden in New York wiedergegeben hat. 


trischen Beleuchtung wie auch der elek- 
trischen Kraftverteilung; bei der elek- 
trischen Beleuchtung ist es die Vermei- 
dung der offenen Flamme, welche in 
einer unzähligen Anzahl von Fällen gerade 
die sonst vorhandene Gefahr beseitigt. Daß 
durch Einführung der elektrischen Beleuch- 
tung vielfach die Gefahr ungeheuer ver- 
ringert wird gegenüber der Gasbeleuchtung, 
das bestreiten wohl auch gerecht denkende 
Gasfachmänner nicht mehr. Daß aber auch 
durch den Fortfall der vielen Riemen 
bei den elektrischen Antrieben die Gefahren 
in den Fabriken erheblich reduziert werden, 
weiß heute jeder Industrielle, sodaß über 
diesen Punkt wohl kaum noch eine Er 
örterung nötig ist. 


Inwieweit dieGefahren durch Einführung 
einer in abgeschlossenem Raume funktio- 
nierenden Beleuchtung (Glühlampen) redu- 
ziert werden, wissen ja die Gasfachmänner 
am besten, denn gerade die Gasanstal- 
ten beleuchten heute einen großen 
Teil ihrer Räume elektrisch, weil sie 
eben dadurch die Möglichkeit der Gefahr in 
ihren Anstalten verringern. Aber nicht nur 
in Gasanstalten, sondern in vielen anderen 
Fabriken, in gewerblichen Räumen wie 
auch in Warenhäusern und Theatern wird 
durch Vermeidung der offenen Flamme die 
Feuersgefahr ganz außerordentlich ver- 
ringert, daß es wohl direkt lächerlich er- 
scheint, wenn Herr Schäfer durch Auf- 
zählung von vorgekommenen kleinen Brän- 
den in Theatern und Warenhäusern die 
Welt gruselig machen will. Daß durch 
Unvorsichtigkeit, selbst mit der sichersten 
Beleuchtungsart, immer noch Brandfälle ent- 
stehen werden, das ist ja wohl nicht zu 
ändern. Da nachgewiesenermaßen aber 
mehr als die Hälfte der Brandfälle und 
Unfälle durch Leichtsinn hervorgerufen 
werden, so wird weder die hohe Sicherheit 
der elektrischen Beleuchtung und Kraft- 
verteilung noch eine Revision der elek- 
trischen Anlagen jemals die Unfälle voll- 
kommen beseitigen können. Darin liegt ja 
auch die Satire auf das ganze staatliche 
Revisionswesen, daß gerade die Anlagen, 
welche die Sicherheit so erheblich erhöhen, 
für revisionspflichtig erklärt werden. Wenn 
in einem Raum, der leicht brennbare Gegen- 
stände enthält, eine elektrische Beleuchtung 
eingerichtet wird, so muß diese Änlage revi- 
diert werden; wird aber Gas mit offener 
Flamme benutzt, wo die Gefahr eine ungleich 
höhere ist, so ist eine Revision nicht not- 
wendig. 


Ähnlich liegt der Fall in Bergwerken, 
in welchen heute durchweg die bekannte 
Grubenlampe verwendet wird, die anschei- 
nend doch nicht die genügende Sicherheit 
bietet, da jafortwährend Fälle, wo schlagende 
Wetter entzündet werden, vorkommen. Erst 
vor kurzer Zeit haben sich wieder einige 
äußerst schwere Explosionen ereignet, bei 
denen mehr Menschenleben gefordert wur- 
den, wie durch alle elektrischen Anlagen 
in Deutschland in einem Jahrzehnt nicht 
gefährdet worden sind. Wenn hier die 
Regierung den (Gebrauch transportabler 
elektrischer Lampen vorschreiben würde, 
so würde sie der Menschheit einen großen 
Dienst erweisen. 

Bezüglich der Unfälle liegt nun fast 
gar kein zuverlässiges Material vor. Ins- 
gesamt dürften heute in Deutschland sich 
Jährlich ca 250000 Unfälle ereignen, von 
denen auf Preußen schätzungsweise 170 000 
entfallen. Nun liegt für Preußen, wenigstens 
für die tötlichen Unfälle, einiges Material 
über das Jahr 1905 vor, und zwar in der 
„Statistischen Korrespondenz“ vom 23. Fe- 
bruar 1907. Danach haben sich im ge- 
nannten Jahre in Preußen 14714 tötliche 
Unfälle ereignet, von denen entfallen auf: 


Land- und Forstwirtschaft . 2938 = 24,92 9 
Bergbau und Hüttenwesen . 1833 = 15,54%, 
Industrie. . . .... 8471 = 9,4%, 
Handel und Verkehr . 1597 = 13,54 


Von den tötlichen Unfällen, welche im 
Maschinenbetriebe, zu denen also doch die 
Unfälle im Bergbau, Hüttenwesen und der 
Industrie von insgesamt 5304 Todesfälle zu 
rechnen sind, vorkommen, werden 31 Fälle 
auf den elektrischen Strom zurückgeführt, 
das heißt, es sind im Gebiete des Berg- 
baues, des Hüttenwesens und der Industrie 
nur ca 0,6°/, der vorkommenden Todesfälle 
durch Elektrizität veranlaßt. Von den ge- 
samten in Preußen tötlich verlaufenen Un- 
fällen betragen die „elektrischen“ nur 0,21%, 
Wie man sieht, ist hier wieder der Anteil 
der Elektrizität an der Gesamtzahl der Un- 
fälle außerordentlich niedrig. Wenn man 
bedenkt, daß durch Ertrinken ca 2% 
durch Sturz aus der Höhe und Überfahren 
auch beträchtliche Prozentsätze der sämt- 
lichen Todesfälle veranlaßt werden, (für 
Sturz aus der Höhe ist die genaue Zahl 
nicht angegeben), so sieht man wiederum, 
welche hohe Sicherheit die elektrischen 
Anlagen in Wirklichkeit besitzen. Allein 
durch Radfahren sind 53 Todesfälle, gleich 
0,36 °/,, veranlaßt worden. Durch Uber- 
fahren wurden getötet 2388 Personen, gleich 
16,2°/,. Davon allein 40, das sind 021°), 
durch Kraftwagen. In der genannten 
Statistik sind die Unfälle durch Gas nicht 
besonders hervorgehoben, sodaß auf Grund 
derselben ein Vergleich nicht möglich ist. 


Über die durch Elektrizität beziehungs- 
weise Gas verursachten Todesfälle liegt kein 
amtliches Material bis jetzt vor. Infolgedessen 
benutzt Herr Schäfer eine privatim von der 
Deutschen Continentalen Gas-Gesellschaft in 
Dessau seit 13 Jahren geführte Statistik, von 
der er die Zahlen der letzten zehn Jahre 
mitteilt (1896 bis 1905). Danach haben sich 
in dieser Zeit infolge von Gas 103 und 
infolge von Elektrizität 93 Todesfälle er- 
eignet. Auf Grund der früher als falsch 
nachgewiesenen Ansicht über die Verbrei- 
tung von Gas und Elektrizität folgert 
Schäfer aus diesen Zahlen eine größere 
relative Gefährlichkeit der Elektrizität. Man 
kann auf Grund der richtig gestellten Zahlen 
über die Verbreitung von Gas und Elek- 
trizität wohl nur sagen, daß beide relativ 
ungefährlich in bezug auf Leben sind. 


Bezüglich der in Gas- und Elektrizitäts- 
werken vorkommenden Unfälle gibt nun 
Schäfer insgesamt Material von je zwei 
Werken, und zwar von Dessau und Dresden. 
Bei dem Dessauer Werk, welches unter 
Leitung der Continentalen Gas-Gesellschaft 
steht, ergibt sich bei der Gasanstalt ein 
Unfall auf 14 Arbeiter, während in dem 
Elektrizitätswerk auf 9 Arbeiter ein Unfall 
zu verzeichnen war. Im Dresdener Elek- 
trizitäts- und Gaswerk ist dagegen emn 
nennenswertes Unterschied nicht vorhanden, 
da beim Gas auf 13,2, beim Elektrizităts- 
werk auf 11,6 Arbeiter ein Unfall sich er- 
eignet hat. Es ist natürlich durchaus un- 
zulässig, auf zwei herausgegriffene Werke 
eine solche Betrachtung zu stützen, und 
dann zu behaupten, daß die Unfallhäufigkelt 
im Betriebe der elektrischen Zentralen 
relativ höher sei. Herr Schäfer hat, ob- 
wohl er anderer Stelle das von Herrn Prot. 
Kübler in dem Vortrag vor der Schiffs- 
bautechnischen Gesellschaft gebrachte Ma- 
terial verwendet hat, an dieser Stelle jedoch 
keinen Gebrauch davon gemacht. Herr 
Prof. Kübler hat nämlich im Jahre 1% 
eine Rundfrage bei einer Anzahl (142) von 
größeren deutschen Elektrizitätswerken ver 
anstaltet, über in denselben vorgekommen® 
Unfälle. Dieses Material ist an genannter 
Stelle bekannt gegeben. Es geht aUß dem 


Er 


nn 


KLS 


30. Mai 1907. 


selben hervor, daß die Zahl der Unfälle bei 
den 79 Werken, welche den Fragebogen 
ausgefüllt haben, ganz außerordentlich 
niedrig ist. Es hatten nämlich 55 Werke 
davon überhaupt keinen einzigen Unfall zu 
verzeichnen. Bei den anderen 24 Werken 
ereigneten sich folgende Unfälle: 


a) Unfälle obne tötlichen Ausgang bei 
überwiegend sehr leichten Verletzun- 
gen: 

bei 1 Werk seit 1885 arbeitend 1 


n2 nn »„ 1890 n 18!) 
s l a a. J891 $ 1 
vl. „ 1882 $ 3 
„1 » „ 18% 5 1 
” 1 9 ”„ 1896 99 2 
„ 1 ” n 1897 1 92) 
„l „ »„ 1889 s 1 
„ 1 „ » 1900 k$) 2 
s2 „ n» 19% : 2 
„ 1 n ” 1902 3) 1 


Im ganzen bei 13 Werken 41 Unfälle 


b) Todesfälle: 

bei 1 Werk seit 1885 arbeitend 2 
1891 = 2 
1895 s 4 


k2) 1 » n 


m 2 n 


” 1 ” „ 1897 ” 3 
du n» 189 , 109 
E L E 


Im ganzen bei 11 Werken 22 Todesfälle 


Herr Prof. Kübler hat ferner nach- 
gewiesen, daß bei den Werken, welche nach 
dem Jahre 1900 in Betrieb gesetzt worden 
sind, kein tötlicher, und bei den nach 
1902 eröffneten überhaupt kein Unfall mehr 
vorgekommen ist; es ist dies wiederum 
ein Beweis für die hervorragende Wirkung 
der vom Verbande Deutscher Elektrotech- 
niker herausgegebenen Sicherheits - Vor- 
schriften, die auf die Solidität und Sicher- 
heit der Ausführungen äußerst günstig ein- 
gewirkt haben. 


Vorstehende Betrachtungen sind nur 
angestellt worden, um die Behauptungen 
des Herrn Schäfer zu widerlegen, damit 
dieselben nicht dauernd in der Literatur 
erhalten bleiben. Ich selbst halte die Be- 
nutzung solcher Zahlen als Akquisitions- 
material für einen großen Fehler, da sie 
höchstens geeignet sind, falsche Vorstellun- 
gen zu erwecken. Es ist meiner Ansicht 
nach auch vollkommen zwecklos, dem Publi- 
kum gegenüber solche Fragen zu berühren, 
da der Entschluß über die Verwendung des 
einen oder anderen Energieträgers wohl 
sehr selten auf Grund der mehr oder 
weniger großen Gefährlichkeit oder rich- 
tiger gesagt Ungefährlichkeit gefaßt werden 
wird. Die Entscheidung in dem Wett- 
bewerb zwischen Elektrizität und Gas wird 
durch ganz andere Punkte herbeigeführt. 
Beide Energieträger sind an sich viel zu 
ungefährlich, als daß die „Gefahr“ einen 
Ausschlag geben könnte. Entscheidend 
wirken Können nur folgende Gesichtspunkte: 

l. die Wirtschaftlichkeit, 

2. die Zweckmäßigkeit und 

3. die hygienischen Eigenschaften. 

Was nun die Wirtschaftlichkeit anbetrifft, 
so dürften jetzt die Verhältnisse für die 
Elektrotechnik ziemlich günstig liegen. Die 
außerordentliche Verbilligung der Beleuch- 
tung, welche die Metallfaden-Lampe bringt, 


‚wird mehr tun als alle tendenziösen Schriften 


des Herrn Schäfer zusammen erreichen 
können. Die Ausgestaltung der Nernstlampe, 
die Verbesserung der Bogenlicht-Beleuch- 


t . Vin einem durch sine Behörde nutelebenen Tork 
Bi B « 
(00 m one 3 Städte und 25 Gemeinden 


Lei } Hiervon unter anderem ein Fall, wo jemand den 
tungsdraht nachıs abschneiden und stehlen wollte. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Hoeft 22. 


tung und die Quecksilberdampf-Lampe be- 
wirken immer mehr, daß auch die wirt- 
schaftliche Seite der Frage zugunsten der 
Elektrizität entschieden wird. 

= Über die Zweckmäßigkeit, das heißt 
die Vorteile, welche die elektriche Beleuch- 
tung, und damit innig verbunden die elek- 
trische Kraftverteilung bringt, braucht ja 
heute wohl kaum noch gestritten zu werden. 
Waren es doch wesentlich diese Gesichts- 
punkte, die in den letzten 20 Jahren trotz 
teilweiscr ungünstiger Wirtschaftlichkeit 
(elektrisches Licht war bisher in vielen 
Fällen ganz erheblich teurer wie Gas), doch 
die schnelle Entwicklung der Elektrotechnik 
bewirkt haben. Die Möglichkeit der Schaffung 
kleiner Lichteinheiten, die leichte Zu- und 
Abschaltbarkeit, die Vermeidung der offenen 
Flamme und viele andere günstige Eigen- 
schaften der elektrischen Beleuchtung haben 
trotz teilweise höheren Preises (mit Aus- 
nahme der Bogenlampen und der Glüh- 
lampen in Einzelanlagen von Fabriken) be- 
wirkt, daß das elektrische Licht neben dem 
Gaslicht hochkommen und zu einem der 
Hauptbeleuchtungsmittel sich ausbilden 
konnte. Herr Prof. Heim hat in einem 
am 23. OI. 1907 vor dem Hannoverschen 
Ingenieur-Verein gehaltenen Vortrag mit 
Recht bemerkt, daß die Preisfrage allein 
nicht maßgebend ist, denn ebenso wählen 
die Menschen beim Essen und Trinken 
auch nicht ausschließlich nach dem Nähr- 
wert aus, sondern sie bewerten die Güte, 
den Geschmack und andere Eigenschaften 
mit. Diese Vorzüge, die hierbei im wesent- 
lichen mit b.rücksichtigt werden, sind die 
bequeme Schaltbarkeit (ohne das dadurch, 
wie beim Gas, besondere Gefahren ent- 
stehen), die hygienischen Eigenschaften, 
und die Möglichkeit der Verwendung des 
Elektromotors. 


Zusammenfassung. 


1. Es wird zunächst gezeigt, daß die von 
dem Verband Deutscher Privat-Feuerversiche- 
rungs-Gesellschaften herausgegebene Statistik 
über elektrische Brände sehr ungenau ist, sodaß 
Schlußfolgerungen auf dieselbe nicht aufgebaut 
werden dürfen. 

2. An Hand von verschiedenem anderen 
statistischen Material, welches allerdings auch 
verhältnismäßig unvollkommen ist, wird gezeigt, 
daß schätzungsweise der Anteil der Elektrizität 
0,15 bis 0,20 %/, des Gases (direkt) 0,23 bis 0,40 %, 
an der Gesamtzahl der Brände beträgt. 

3. Es wird des weiteren darauf hingewiesen, 
daß indirekt die Gasbeleuchtung einen erheb- 
lich höheren Anteil an der Gesamtzahl der 
Brände hat dadurch, daß bei Verwendung des- 
selben Streichhölzer notwendig sind, durch die 
aber eine ca. 20-mal größere Feuersgeofahr, wie 
das Gas selbst bringt, veranlaßt wird. 

4 Es wird darauf hingewiesen, daß die 
Elektrizität sowohl für Beleuchtung wie für 
Kraftbetrieb eine Anzahl von Gefahren, welche 
bei Verwendung von Gas bestehen, vollkommen 
beseitigt oder doch mindestens verringert. 

5. Der Anteil der Elektrizität an den ge- 
samten in Preußen vorkommenden tötlichen 
Unfällen wird zu ca 0,2°%/, ermittelt. 

6. Ein Vergleich der tötlichen Unfälle, welche 
auf Elektrizität beziehungsweise Gas zurückzu- 
führen sind, ergibt, auf Grund einer privaten 
Statistik, keinesfalls die von Herrn Schäfer 
behauptete relativ größere Sicherheit des Gases. 

7, Der von Schäfer durchgeführte Ver- 
gleich von Unfällen in Gas- und Elektrizitäts- 
werken wird, da er nur auf zwei Werken beruht, 
als ungenügend zurückgewiesen. Dagegen wird 
gezeigt, daß die Zahl der Unfälle einer größeren 
Zahl von Elektrizitätswerken außerordentlich 
gering ist. 

8. Es wird schließlich noch darauf hinge- 
wiesen, daß die Benutzung der Unfall- und 
Feuersgefahr bei Akquisition durchaus ver- 
fehlt ist. 


mn  Ň PAETE TOOTA me 


Ein Verfahren zur Schlüpfungsmessung an 
Asynchronmotoren. 


Von H. Schultze. 
(Mitteilung ans der Physikal.-Techn. Reichsanstalt.) 


Seit der ersten Mitteilung der Herrn 
Benischke über eine stroboskopische 
Methode zur Messung der Schlüpfung von 
Asynehronmotoren!) sind verschiedene, auf 
gleichem Prinzip beruhende Meßanordnungen 
veröffentlicht worden.?) Im folgenden wird 
ein stroboskopisches Verfahren beschrieben, 
welches die neuerdings aufgefundene Er- 
scheinung elektrisch erregter Kapillarwellen 
auf dielektrischen Flüssigkeiten?) zur Schlüp- 
fungsmessung benutzt. 


we LE; EN, a en TE “ ee. 
EP Ep EEEUEELELLIT SD EFZLFELEF DES ERS wer es LEE LELT, 


Anordnung zur Messung der Schlüpfung. 
Abb. 14. 


In ein zylindrisches Glasgefäß @ (Abb. 14) 
von etwa 20 cm Durchmesser und 10 cm 
Höhe werden zwei Elektroden getaucht, 
eine Elektrode 3 aus Stanniol (bleifreier 
Zinnfolie), die mit Hilfe von Glasklammern C 
an die Gefäßwand gedrückt wird, und eine 
drahtförmige Elektrode A aus Platin, die 
die Wasseroberfläche etwa in ihrer Mitte 
gerade berührt. Legt man an die beiden 
Elektroden die Pole einer Wechselspannung, 
so geht von der drahtförmigen Elektrode 
ein System fortschreitender ringförmiger 
Oberflächenwellen von der doppelten Fre- 
quenz des erzeugenden Wechselstroms aus. 
Diese Wellen scheinen nach den bekannten 
Gesetzen des stroboskopischen Sehens zu 
ruhen, wenn man die Oberfläche der 
Flüssigkeit mit Licht der Frequenz dieser 
Wellen beleuchtet. 

Die Verwendung dieser Kapillarwellen 
zur Schlüpfungsmessung liegt auf der Hand. 
Auf den Rotor des zu untersuchenden 
Asynchronmotors wird eine stroboskopische 
Scheibe gesetzt, die soviel Schlitze besitzt, 
als der Motor Pole hat. Durch die Schlitze 
der Scheibe fällt ein paralleles Lichtbündel, 
das durch die Gleichstrom-Nernst-Lampe N 
und die Linse L erzeugt ist, und projiziert 
die auf der Wasseroberfläche erzeugten 
Kapillarwellen auf eine auf den Boden des 
Gefäßes gelegte weiße Porzellanscheibe 
(Porzellanteller). Liefe nun der Rotor syn- 
chron mit dem vom speisenden Wechsel- 
strom erzeugten Drehfeld, so hätte das auf 
die Wasseroberfläche fallende Lichtbündel 
die doppelte Frequenz des speisenden 
Wechselstroms. Ist die Wechselstromquelle 
gleichzeitig an die beiden Elektroden 4 und 
B gelegt, so würde also das entstehende 
Ringsystem von Kapillarwellen ruhend er- 
scheinen. (Abb. 15 gibt eine Photographie 
der Projektion des Ringsystems in ?/, der 
natürlichen Größe wieder.) 

Da der Rotor tatsächlich infolge der 
Schlüpfung langsamer läuft als das vom 
Wechselstrom erzeugte Drehfeld, so scheint 
das Wellensystem von der Elektrode 4 


A! Benischke, „ETZ” 189, 8. 143, 
9) Schweitzer, „ETZ* 191, S.97. Simek, „ETZ“ 
1901, 8. 1019. Benischke, „ETZ* 1%1, S. 392. Bellini, 
„ETZ* 198, S. 730. Thoresen, „ETZ“ 1904, S. 640. 

9H. Schultze, Tätigkeitsber. d. Roichsanstalt 1905. 
„Zeitschr. für Instr.-Kunde“, 26, 150, 1906. 


658 


fortzuwandern. Gehen a dunkle Ringe pro 


angebrachten scharfen Marke vorüber und 
ist n die Frequenz des den Motor treiben- 
den Wechselstroms, so ist die Schlüpfung 
in Prozenten " 
_..a.10 
s Z= In : 

Ist, wie gewöhnlich in der Praxis, 
n=50, so wird man auf diese Weise 
Schlüpfungen bis 4°%,, wo pro Sekunde 
bis 4 dunkle Ringe durch die Marke gehen, 
bequem messen können. 


besondere stroboskopische Erscheinung ein. 
Man sieht nur die Wellen mit großer 
Amplitude; es wird also ein System von 
Wellen gleicher Amplitude vorgetäuscht, 
das die doppelte Wellenlänge wie zuvor 
besitzt, also ein Wellensystem von der 
Frequenz des angelegten Wechselstroms 
(Abb. 16).!) 

Um diesWellensystem für dieSchlüpfungs- 
messung zu benutzen, hat man auf den 
Rotor des Asynchronmotors eine strobo- 
skopische Scheibe mit halb soviel Schlitzen 
zu setzen, als der Motor Pole hat, und 
weiter die Breite der Schlitze so zu wählen, 


Photographische Wiedergabe der Projektion 
des Ringsystems. 


(” nat. Gr 
Abb. 15. 


Eine kleine Abänderung des Verfahrens 
ermöglicht es aber für n=50 auch 
Schlüpfungen bis zu 8°, zu messen. Es 
ist dies durch eine besondere Eigenschaft 
der Kapillarwellen bedingt. 

Die Entstehung der Kapillarwellen an 
der Grenze zweier Dielektrika verschiedener 
Dielektrizitätskonstante (Luft 1, Wasser 80) 
erklärt sich aus der bekannten Erscheinung, 
daß das Dielektrikum höherer Dielektrizitäts- 
konstante möglichst viele elektrostatische 
Kraftlinien eines elektrischen Feldes in sich 
aufzunehmen strebt. Infolgedessen muß 
das Wasser an der drahtförmigen Elektrode 
sowohl während der positiven wie während 
der negativen Phase der angelegten Wech- 
selspannung ein wenig emporgehoben wer- 
den und wieder heruntersinken. 

An der großen ringförmigen Elektrode 
kommen wegen der viel geringeren Dichte 
der Kraftlinien keine Wellen von merklicher 
Amplitude zustande. 

Während nun, wenn man die Kapillar- 
wellen z. B. auf der Oberfläche von Petro- 
leum erzeugt, die positive und negative Span- 
nungsphase in der Regel etwa gleich stark 
auf die dielektrische Flüssigkeit wirken, ist 
dies bei anderen Dielektriken, z.B. Wasser 
und Terpentinöl, nicht der Fall. Und zwar 
wird an der Oberfläche von reinem destillier- 
ten Wasser während der negativen Span- 
nungsphase, auf der Oberfläche von Ter- 
pentinöl während der positiven Spannungs- 
phase die Flüssigkeit bedeutend höher an 
der Drahtelektrode emporgehoben als wäh- 
rend der anderen Spannungsphase. Das 
Ergebnis dieser Erscheinung ist, daß je 
zwei aufeinander folgende Kapillarwellen 
sehr verschiedene Amplituden haben.) 

Beleuchtet man die Flüssigkeitsober- 


1 
fläche momentan nach je = Sekunde, wenn 


n die Frequenz der angelegten Wechsel- 
spannung ist, so prägt sich diese Differenz 
der Amplituden scharf aus. 

Beleuchtet man nicht momentan, sondern 
etwas länger, am besten in der Weise, daß 


u a 1 
die Oberfläche in je -z Sekunde etwa 5, 


Sekunden beleuchtet und etwa ebenso- 
lange nicht beleuchtet ist, so tritt eine 


u ER = ird 
1) Die genauere Untersuchun dieser Vorgänge wir 
später an andeor Stelle tereifentlicht werden, 


Photographische Wiedergabe der Projektion 
des Ringsystems. 


(4); nat. Gr.) 
Abb. 16 


daß die obige Bedingung erfüllt ist. Wandern 
jetzt pro Sekunde a Ringe an der Marke 
vorüber und ist n die Frequenz des Wechsel- 
stroms, so ist die Schlüpfung in Prozenten 


s= Tod 100. 
n 


Gehen also 4 dunkle Ringe pro Sekunde 
an der Marke vorüber, so beträgt, falls 
n=50 ist, die Schlüpfung 8°%,. Bis zu 
dieser Größe sind Schlüpfungen jetzt meBbar. 
Da die Wellen recht scharf begrenzt sind 
(Abb, 16), so wird es sich empfehlen, auch 
für die Messung kleiner Schlüpfungen diese 
letzte Anordnung zu wählen. 

Aus der oben gegebenen Erklärung für 
die Entstehung der Kapillarwellen geht 
bereits hervor, daß zur Erzeugung von 
Wellen mit merklicher Amplitude eine be- 
stimmte effektive Wechselspannung nötig 
ist. Für die beschriebene Anordnung er- 
weist sich, wenn destilliertes Wasser als 
dielektrische Flüssigkeit benutzt wird, das 
Projektionsbild der Wellen für Spannungen 
von 200 bis 4000 Volt für die Beobachtung 
geeignet. Bei 200 Volt sind die Wellen 
noch ziemlich schwach; bei 4000 Volt 
sind sie in der Nähe der drahtförmigen 
Elektrode infolge starker Konvektionsströme 
nicht mehr ganz regelmäßig, wohl aber, 
weil sie, wie auch aus Abb. 15 und 16 her- 
vorgeht, stark gedämpft sind, in einiger 
Entfernung von der Elektrode. Am ge- 
eignetsten für die Beobachtung sind die 
Wellen bei etwa 500 Volt. 

Es ist nun leicht, bei beliebig höheren 
Spannungen als 500 Volt es dahin zu bringen, 
daß zwischen den Elektroden des Gefäßes 
diese günstigste Spannung von 500 Volt 
liegt. Man hat nur einen entsprechend 
großen Widerstand vor das Gefäß, das 
selbst etwa 1500000 Ohm Widerstand hat, 
zu schalten. Es empfiehlt sich dazu ein 
regulierbarer Wasserwiderstand. Eine enge 
Glasröhre von genügender Länge wird 
V-fürmig gebogen und mit destilliertem 
Wasser gefüllt. Als Elektroden dienen 
Schleifen aus verzinntem Kupferdraht, die 


1) Die auf der Photographie sichtbare schwache 
Welle rührt von einer kleinen Erschütterung des Versuchs- 
efäßes her. Mau vermeidet eine Störung durch solche 
‚rschütterungen fast vollständig, wenn man das Gefäß wie 
den Träger für die Elektrode A auf einen zum Ringe 
gebogenen elastischen Gummischlauch setzt. 


30. Mai 1907. 


je nach dem erforderlichen Widerstand 
verschieden tief in das Wasser des U-Rohrs 
getaucht werden. Es ist klar, daß man 
wenn man nur genügend große Vorschalt- 
widerstände wählt, unter gleichbleibend 
günstigen Bedingungen Schlüpfungsmessun- 
gen bis zu den höchsten Betriebsspan- 
nungen ausführen kann. 

Benutzt man Terpentinöl als _ dielek- 
trische Flüssigkeit, so liegt das günstige 
Meßbereich zwischen 5000 und 8000 Volt 
Bei höheren Spannungen benutzt man ana- 
log wie bei Wasser einen regulierbaren 
Vorschaltwiderstand aus Terpentinöl. Die 
Wellen auf Terpentinöl sind etwas kürzer 
als diejenigen auf Wasser, weil Terpentinöl 
eine kleinere Oberflächenspannung besitzt 
als Wasser. 

Auch für Spannungen unter %0 Volt 
lassen sich die Wellen deutlich sichtbar 
machen; doch muß man sich dazu eines 
Fernrohrs bedienen, das in etwa 1!/, m 
Entfernung von der Flüssigkeitsoberfläche 
auf das von dieser reflektierte Lichtbündel 
eingestellt wird. Es gelingt bei einigem 
Probieren leicht, dann die Wellen bis zu 
Spannungen von 90 Volt herunter deutlich 
sichtbar zu machen. Für die Praxis wird 
diese Beobachtungsmethode meist zu um- 
ständlich sein. 

Es empfiehlt sich hier, wenn Motoren 
mit Kleinen Betriebsspannungen zu unter- 
suchen sind, die an die Elektroden des 
Wasserbehälters zu legende Spannung durch 
einen kleinen Meßtransformator für Volt- 
meter bis auf etwa 500 Volt heraufzutrans- 
formieren. 

Man kann dies ohne Schaden für ein 
solches Instrument tun, weil zur Erzeugung 
der Kapillarwellen eine außerordentlich 
kleine Energie verbraucht wird. 

Benutzt man destilliertes Wasser und 
benutzt man ferner, wie schon erwähnt. 
cine ringförmige Elektrode aus Zinn und 
eine drahtförmige Elektrode auf Platin, su 
bleibt die Leitfähigkeit des Wassers, auch 
wenn man es im Versuchsgefäß mehrere 
Tage an der Luft stehen läßt, so gering, 
daß der Ohmsche Widerstand des Wassers 
im Versuchsgefäß nicht unter 1'/, Mill. Ohm 
sinkt. Der durch das Versuchsgefäb 
gehende Strom beträgt, wenn die Wellen 
am besten beobachtbar sind (etwa 500 Volt 
zwischen den Elektroden), etwa 0,0003 Amp. 
der Energieverbrauch also für eine Betriebs 
spannung von 500 Volt, etwa 0,15 Watt 
für eine Betriebsspannung von 5000 Volt 
nach Vorschalten des entsprechenden Wider- 
standes etwa 1,5 Watt usw. 

Benutzt man bei hohen Spannungen 
statt des Wassers Terpentinöl, so ist der 
Energieverbrauch bei dem großen Isolations 
widerstande dieses Öls fast null. 

Bemerkt sei, daß die Kapillarwellen 
auch mit Vorteil benutzt werden können, 
um die Polwechselzahl von Wechselströmen, 
besonders solcher von hoher Spannung, 
festzustellen, wenn die Erzeugermaschine 
nicht zugänglich ist. Man legt dazu die 
Pole der Spannung in der oben näher at- 
gegebenen Weise an das Versuchsgefäß 
und bestimmt die Frequenz des entstehen- 
den Kapillarwellen-Systems mittels D 
Zählmotors mit stroboskopischer Scheibe.) 
Natürlich muß man, wie bei jeder strobo- 
skopischen Methode zur Frequenzmessung: 
darauf achten, daß man nicht einen Bruch 
teil oder ein Vielfaches der wirklichen 
Frequenz bestimmt. Wenn man die vorher 
gemachten Angaben über die Natur der 
Kapillarwellen und die bekannten e 
des stroboskopischen Sehens beachtet, WI 
ein Zweifel nicht möglich sein. In a 
Technik wird das letztere schon ae 
kaum eintreten, weil die ZU messende 


1) Benischke, „ETZ“ 189, 8. 143. 


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30. Mai 1907. 


Frequenzen meist der Größenordnung nach 
bekannt sein werden. 

Schließlich sei kurz darauf hingewiesen, 
laß man ein dem beschriebenen analoges 
Kapillarwellen-System auf beliebigen Flüssig- 
keiten erzeugen kann, wenn man die mit 
dem einen Pol der Wechselspannung ver- 
bundene Spitze A der Flüssigkeitsoberfläche 
nur nähert und zwischen die ringförmige 
Elektrode B und den anderen Spannungspol 
einen sehr hohen Widerstand schaltet. 
Dieses Wellensystem entsteht durch den 
von der Spitze ausgehenden elektrischen 
Wind, der während der negativen Span- 
nungsphase bedeutend stärker ist, als wäh- 
rend der positiven. Doch ist im allgemeinen 
das vorher beschriebene Verfahren vorzu- 


ziehen. 


Zusammenfassung. 


Es wird ein Verfahren beschrieben, bei dem 
elektrisch erregte Kapillarwellen auf Wasser 
oder Terpentinöl zur Schlüpfungsmessung an 
Asynchronmotoren benutzt werden. Das Ver- 
fahren gestattet Schlüpfungen bis 8°/,, bei der 
Frequenz 50, und zwar bis zu den höchsten 
Betriebsspannungen und bei äußerst geringem 
Energieverbrauch zu messen. Die Kapillar- 
wellen lassen sich auch zur Bestimmung der 
Polwechselzahl von Wechselströmen, besonders 
solcher von hoher Spannung, wenn die 
Erzeugermaschine nicht zugänglich ist, mit 
Vorteil benutzen. 


Charlottenburg, 19. XI. 1906. 


Erklärungsversuch 
der günstigen Wirkung der Magnetanblasung 
bei der Transformation von Gleichstrom in 
Hochfrequenzstrom mittels des Lichtbogens. 


Von Dr. phil. Heinrich Freiherr Rausch 
v. Traubenberg. 


Vor kurzem hat Herr Dr. Mosler einige 
Mitteilungen über die Luftanblasung des 
Schwingungen gebenden Lichtbogens ge- 
macht!), ein Thema, welches bereits früher 
mehrfach experimentell bearbeitet worden 
ist. Die kurze Zusammenfassung der Mosler- 
schen Arbeit lautet: „Dieselbe Wirkung, die 
eine magnetische Beeinflussung des Licht- 
bogens hervorruft, läßt sich durch Ablen- 
kung des Bogens mittels eines konstanten 
Luftstromes erreichen.“ Meiner Ansicht 
nach jedoch besteht zwischen magnetischer 
und Luftanblasung ein prinzipieller Unter- 
schied: Bei Luftanblasung haben wir die 
Kinwirkung eines mechanischen Mittels auf 
einen beweglichen Stromleiter. 

Wenn Herr Dr. Mosler schreibt, der 
Liehtbogen wird als ein bewegliches Band 
durch den Luftstrom verlängert, sein Wider- 
stand und somit die Bogenspannung ver- 
kröbßert, so ist das unmittelbar verständlich. 
Warum sich aber der Lichtbogen wieder 
zusammenziehen soll, ist nicht recht einzu- 
sehen. 

Ganz anders jedoch liegt der Fall bei 
magnetischer Anblasung. Hier haben wir 
es mit der Einwirkung eines magnetischen 
Feldes auf einen beweglichen Stromleiter 
zu tun, also keinen mechanischen, sondern 
einen elektrodynamischen Vorgang, und 
“war, wenn der Bogenstrom ein Maximum 
IS, muß seine Ablenkung durch den Mag- 
neten ebenfalls ein Maximun sein. Durch 
nese Verlängerung des Lichtbogens, ab- 
M = der Größe der Stromstärke im 
on chafft der Magnet eine periodische 
"Paunungsschwankung im Lichtbogen, 
a dem Lichtbogenstrom gleich- 
e Fe welche also als Wattkomponente 

resultierenden Spannung des Licht- 


o „ETZ“ 1907, 8. 142. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Heft 22. 669 


bogens anzusprechen ist. 


erklären. 


schen Strom und Spannung am Lichtbogen 
noch zu verringern. 


n 


— tn — — 


Abb. 17. 


In Abb. 17 ist a eine Stromkurve, die 
die Stromschwankung im Flammenbogen 
kennzeichnen soll, während b die Spannungs- 
schwankung am Flammenbogen darstellen 
möge. Dieselbe ist der Einfachheit halber 
noch genau 90° gegenüber der Stromstärke 
als verschoben angenommen, d. h. als ver- 
lustlos gedacht. Die Abgabe der Energie 
vom Flammenbogen an den Schwingungs- 
kreis ist also null. 

Der Einfluß des Magneten ruft nun eine 
Spannungsvergrößerung hervor, welche mit 
der Kurve a wächst und fällt, also gleich- 
phasig ist. Die durch den Magnet hinzu- 
gefügte Spannung sei durch die Kurve c 
angedeutet. Es wird angenommen, daß die 
drei Kurven a, b, c rein sinusoidal verlaufen. 
Dann läßt sich das in Abb. 18 gekennzeich- 
nete Diagramm zeichnen. 4 
A ist der Stromvektor, Bist -` 
der Vektor der um 90° ver- 
schobenen Spannung, C ist 
der Spannungsvektor, der 
der durch Magnet hervor- 
gerufenen Spannungskurve 
c entspricht. B und C 
setzen sich zusammen zum resultierenden 
Vektor E, welcher uns die wirkliche Span- 
nungsschwankung des Lichtbogens angibt. 

Wie aus Abb. 17 und 18 ohne weiteres 
ersichtlich ist, besteht die magnetische W ir- 
kung darin, eine Wattkomponente zu er- 
zeugen oder bei Vorhandensein einer sol- 
chen die Wattkomponente zu vergrößern.!) 
Gleichzeitig beweisen auch die Poulsen- 
schen Experimente, daß bei Anwendung 
einer einzigen Lampe sich bedeutende 
schwingende Energien bei Wellenlängen, 
die in der drahtlosen Telegraphie Anwen- 
dung finden, nur unter der Anwendung 


Abb. 18 


starker magnetischer Felder entziehen 
lassen. Aus diesen Arbeiten, im Anschlusse 
an ‘die vorangegangenen Überlegungen, 


geht hervor, daß der Magnet eine außer- 
ordentliche Steigerung des Nutzeffektes bei 
der Transformation vun Gleichstrom in 
Wechselstrom bedingen muß. Eine wirk- 
liche technische Bedeutung hat der Magnet 
aber erst bei der Transformation von 
Gleichstrom in hochfrequenten Wechsel- 
strom durch Poulsen bei gleichzeitiger 
Anwendung von Wasserstoff erfahren, denn 
nur bei Benutzung dieses (rases oder seiner 
Verbindungen kaun man den Bogen der 


') Die Erklärung der Erzeugung einer Wattkonpe- 
nente durch den Magneten und die diagrammische Be- 
trachtung wurde vou Herrn W. Hahnemann gegeben. 


Nun ist auch 
ohne Anwendung des Magneten erforder- 
lich, daß zwischen Bogenstrom und Bogen- 
spannung eine Phasendifferenz kleiner als 
90° existieren muß, wenn der Lichtbogen 
an den Schwingungskreis Energie abgeben 
soll. Herrn Professor Simon gelang es nun 
(siehe „Phys. Zeitschrift“ 1906, Nr 13), eine 
solche Phasenverschiebung experimentell 
nachzuweisen und durch Betrachtung der 
dynamischen Lichtbogen-Charakteristik und 
Lichtbogen-Hysterese äußerst plausibel zu 
Durch Schaffung der Wattkom- 
ponente ist der Magnet fähig, die Bogen- 
hysterese noch zu vergrößern, also mit an- 
deren Worten die Phasenverschiebung zwi- 


Einwirkung starker magnetischer Felder 
aussetzen!) Manche gemeinsame Eigen- 
schaften hat natürlich auch die magnetische 
Anblasung mit der Luftanblasung. Auch 
bei meinen Versuchen vom 14. XII. 1906 
zeigte die Anblasung des Bogens mit 
komprimiertem Wasserstoff eine Steigerung 
des Effektes im Vergleich zu einem langsam 
durchströmenden Wasserstoffstrome, wenn 
auch die energische Beunruhigung des 
Lichtbogens durch den kräftigen Gasstrom 
den Bogen und damit die Wellenlänge 
stark beeinflußt, also technisch zur draht- 
losen Nachrichten-Übermittlung überhaupt 
nicht verwendbar ist. Daß die Steigerung 
des Effektes auf Wegblasen der Licht- 
bogen-Aureole, was ebenfalls der Magnet 
tut, und auf dadurch bedingter besserer 
Kühlung des eigentlichen Lichtbogens be- 
ruht, ist wahrscheinlich. 

Ferner hat der Luftstrom, ebenso wie 
der Magnet, die Eigenschaft, den Bogen 
wandern zu lassen und setzt ihn folglich 
auf neue und somit kühle Stellen der Elek- 
troden, was nach den Experimenten von 
Poulsen und den theoretischen Ableitun- 
gen von Professor Simon ebenfalls das 
Zustandekommen des Phänomens erleichtern 
muß. Der prinzipielle Unterschied zwischen 
Luft- und magnetischer Anblasung, ich 
meine die rein mechanische Einwirkung auf 
der einen Seite und die rein elektrodyna- 
mische Einwirkung auf der anderen Seite, 
bleibt aber bestehen und läßt die Luftan- 
blasung der magnetischen Anblasung keines- 
wegs äquivalent erscheinen. | 

Nach Beendigung meiner Untersuchun- 
gen gedenke ich näher auf experimentelle 
und theoretische Erklärungen am Licht- 
bogen einzugehen. 


Zusammenfassung. 


Auf Grund einer elektrodynamischen Be- 
trachtung wird die Einwirkung des Magneten 
auf den Lichtbogen erklärt und der Nachweis 
geführt, daß magnetische und Luftanblasung 
des Lichtborens bei Energieentziehung einen 
prinzipiellen Unterschied bedeuten. 


Nebenschluß- Widerstände für Motoren 
mit Tourenregulierung. 


Von James Wagner, Leeds, England. 


Bei Nebenschluß- Motoren mit Touren- 
regulierung is. die übliche Schaltungsweise 
wie aus dem Schaltungsschema, Abb, 19, er- 
sichtlich. 


(7) 7) 
Anlasser 
Anker Q 
er vuder:stard 
© i t 1ER A E Ü 
Nebersschlufsteld 
Abb. 19, 


Um zu vermeiden, dab der Motor mit 
geschwächtem Feld angelassen wird, ist es 
üblich, Anlab- und Regulierhebel um ein 
und denselben Drehpunkt schwingen zu 
lassen, in der Weise (Abb. 20), dab beim 
Ausschalten der Regulierhebel in seine 
Aufangsstelluug zurückgeführt wird. An- 


') Die vorangegangenen Betrachtungen müssen auch 
ihre Gültigkeit behalten für den Fall. daß der Bogenstrom 
während einer Periode einmal null wird. - 


560 


lassen erfolgt daher immer mit starkem 
Felde. 

Für Motoren mit hoher Spannung und 
kleiner Leistung jedoch wird bei Schaltung 
nach Abb. 19 der Regulierwiderstand außer- 
ordentlich umfangreich, wie eine einfache 
Überlegung zeigt. 


Ein Motor für 440 V habe einen Feld- 
widerstand S = 520 Ohm entsprechend einen 
Nebenschluß-Strom i,= 0,85 Amp. Es wird 
ein Regulierwiderstand verlangt, um von 
0,85 Amp bis auf 0,13 Amp herunter zu 
regulieren. Der erforderliche Widerstand 


würde ST — 520 = 3400 — 520 = 2880 Ohm 
? 


betragen. Obwohl nur ein schwacher Strom 
durch diesen Widerstand fließt, wird der 
mechanische Aufbau doch ziemlich umfang- 
reich und teuer werden. Da gibt die für 
Eichzwecke wohlbekannte Potentiometer- 
Methode ein gutes Aushilfsmittel. 


Z Z) 
dAriliLsser 
Anker I 
ee © Z 


y AWWW- 
` Regulier N widerstand =R 
© S t 


| 
Nebenschlufsteld 


Abb. 21. 


Abb. 21 zeigt die neue Anordnung: Der 
Regulierwiderstand = R ist an die volle 
Spannung E gelegt und das Feld $ liegt 
parallel zu einem Teile a des Widerstan- 
des R. 


R=za+b, 
tell: 


Es ergeben sich dann die folgenden Be- 
ziehungen: 


SR a+ s ER: 
iI=ECbIRS und ha=is 
s Ss Ld 
i=(3 +1). 


Daraus folgt angenähert 


ans hR 5 


In anderen Worten, der Strom i, 
der durch den Teila des Widerstan- 
des R fließt, ist angenähert konstant. 

Gehen wir nun zu unserem praktischen 
Beispiel zurück mit S= 520 Ohm, ar 0,85 
bis 0,13 Amp und machen wir A nur l3 von 
dem Widerstand, den wir für die frühere 
Methode erforderten, Ze = 1700 Ohm, so cr- 
gibt sich ein maximaler Nebenschluß-Strom 
(in welchem Falle b=0 ist und a = R) 


S 520 $ 
iz $ + 1) iy = (1506 F 1) l2 
-13i,=1,11 Amp, 


cimale 
das heißt 30°, mehr, als ‚der maxima 
Strom in der Nebenschluß-W icklung selbst. 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. 


ip das konstant ist, ergibt sich entweder 
| 440 
aus 1,11 — 0,85 = 0,26 oder aus 1700 > 0,26. 


Für den minimalen Strom, das heißt für 
die Endstellung des Regulierhebels ist 


das heißt 


a œ~ Feldwiderstand 
Regulierwiderstand R 


% Regulierwiderst. f. d. alte Methode ` 


Für höchste Geschwindigkeit izmin. ist 
i = i + ia = 0,26 + 0,13 i = 0,39. Das ist aller- 
dings dreimal soviel als bei der alten 
Methode. Der Extraverlust ist jedoeh ohne 
große praktische Bedeutung. Entspricht 
der Verlust bei starkem Felde i,= 0,85, 
etwa 3°/, dann der Verlust bei der neuen 


Methode oa . 0,03 = 1,4 %/,, oder etwa 0,9%, 


mehr, als unter Anwendung von Abb. 19 der 
Fall wäre. 

In vielen Fällen wird die Billigkeit der 
Potentiometer-Methode jedoch diesen Nach- 
teil aufwiegen. 

Die obigen Beziehungen geben alle 
zur praktischen Konstruktion notwendigen 
Unterlagen. 


Zusammenfassung 


Für kleinere und mittlere Motoren hoher 
Spannung mit Tourenregulierung ist es ökono- 
misch, die Änderung des Feldes im Nebenschluß 
zu dem an die volle Spannung angelegten Neben- 
schluß-Widerstand auszuführen. Die hiermit ver- 
knüpfte Verschlechterung des Wirkungsgrades 
ist in den meisten Fällen gegenüber der Erspar- 
nis an Widerstandsmaterial ohne Bedeutung. 


Ein neues Selen-Photometer. 


Seitdem Werner von Siemens!) zum ersten 
Male den ernstlichen Versuch machte, ein 
brauchbares Selen-Photometer zu konstruieren, 
und zwar unter Zuhilfenahme einer Vergleichs- 
Lichtquelle, welche eine öftere Eichung der 
Zelle gestattete, haben sich die Bestrebungen 
auf diesem Gebiete fast ausschließlich in einer 
anderen Richtung gezeigt. Man versuchte 
direkt aus dem Widerstande einer Zelle auf 
die Größe ihrer Beleuchtung zu schließen.?) 
Bereits Werner von Siemens hatte jedoch 
diesen Weg verlassen, denn die Abhängigkeit 
des Selenzellen-Widerstandes von einer großen 
Zahl von bekannten und unbekannten Ein- 
flüssen ließ ihn diese Versuche aussichtslos er- 
scheinen. Auch heute ist auf diesem Wege 
trotz der Verbesserung der Selenzellen nichts 
zu hoffen. Es lag daher eigentlich näher, den 
von W. von Siemens eingeschlagenen Weg 
weiter zu verfolgen und eine Vergleichslicht- 
quelle bei der Messung zu Hilfe zu nehmen. 
Das Siemenssche Photometer war namentlich 
aus dem Grunde für die Praxis unbrauchbar, 
weil es viel zu langsam arbeitete. Eine Selen- 
zelle wurde einer Normallampe ausgesetzt, bis 
der Widerstand der Zelle einen bestimmten 
Wert angenommen hatte, hierauf die Zelle der 
unbekannten Lichtquelle ausgesetzt und wieder 
der dauernde Widerstand der Zelle konstatiert. 
Die Entfernungen der Lampen wurden dann 
80 lange geändert, bis die Zelle für beide Be- 
leuchtungen denselben dauernden Widerstand 
zeigte. Zur Ausführung einer Messung war es 
also notwendig, eine große Anzahl von Eichun- 
gen und Messungen vorzunehmen; außeıdem 
konnten die während den Messungen auftreten- 
den Änderungen der Selenzelle eine genügende 
Meßgenauigkeit nicht gestatten. 

Das nachfolgend beschriebene Meßver- 
fahren?) beseitigt diese Übelstände vollständig. 
Das Prinzip der Messung ist aus Abb. 22 er- 


') Monatsber. der Königl. Preuß. Akad. d. Wissensch,, 


3) Vergl. v. Schrott, ETZ” 1907, 8. 293. 
3) D. R-P. ang. Nr. 37670, 42, h. 


1877. 


Heft 22. 


30. Mai 1907 


e 


sichtlich. A und D sind zwei Spiegel, die von 
den beiden zu vergleichenden Lichtquellen J 
und ? beleuchtet werden und die Lichtstrahlen 
in dieselbe Richtung reflektieren. Se ist eine 
Selenzelle, welche sich schnell zwischen den 
Endstellungen a und b hin- und herbewegt, so- 
daß sie abwechselnd von den beiden Licht 
quellen beleuchtet wird. B ist eine Batterie 


E 


Schema der Meßanordnung des Selen-Photometers. 


Abb. 22. 


und M ein Meßinstrument. Sind beide Be- 
leuchtungen gleich, so steht der Zeiger des 
Instrumentes auf einer bestimmten Stelle, 
welche dem Zustande der Zelle entspricht; 
sind die Beleuchtungen jedoch ungleich, so 
gerät der Zeiger in Schwingungen, welche um 
so größer sind, je größer der Unterschied in 
den Beleuchtungsstärken ist. Das Verhältnis 
der Entfernungen der beiden Lichtquellen von 
der Zelle wird nun soweit geändert, daß die 
Zeigerschwankungen verschwinden, womit Be- 
leuchtungsgleichheit angezeigt wird und die 
unbekannte Lichtquelle aus dem Verhältnis 
der Quadrate der Entfernungen berechnet 
werden kann. Die Bewegung, die am zweck- 
mäßigsten durch einen Elektromotor bewirkt 
wird, muß ziemlich schnell erfolgen, um eine 
merkbare Änderung der Zelle während des 
Überganges aus der einen in die andere Be- 
leuchtung auszuschließen. Von der alten 
Siemensschen Anordnung unterscheidet sich 
dieses Photometer prinzipiell dadurch, daß an 
dem Galvanometer keine Ablesungen gemacht 
zu werden brauchen; die Stellung des Zeigers 
auf dem Instrument ist ganz gleichgiltig und 
die Messungen erfolgen daher schnell und 
sicher den praktischen Bedürfnissen ent- 
sprechend. 

Es ist ohne weiteres klar, daß die Beob- 
achtung der Zeigerschwankungen auch durch 
Beobachtung von Zeigerausschlägen ersetzt 
werden kann, wenn die elektrische Schaltung 
entsprechend gewählt wird. Man hat z. B. nur 
nötig, den Selenzellenstrom durch die primäre 
Wicklung eines Transformators zu leiten und 
ein Wechselstrom-Instrument sekundär anzu- 
schließen. Einfache Kondansatorschaltungen 
führen zu demselben Ziele. 
schnell erfolgendem Beleuchtungswechsel kann 
auch ein Fernhörer in verschiedenen Schal- 
tungen als Meßinstrument benutzt werden. Die 
Widerstandsschwankungen im Selen werden 
jedoch in diesem Falle so gering, daß trots 
der großen Empfindlichkeit guter Fernhörer nicht 
die Meßgenauigkeit wie mit dem Galvanometer 
erreicht werden kann. 


Ausführungstorın des Selen-Photometers mit rotierendem 
Retlektor. 


Abb. 23, 


Da die Ausführung des Photometers 1 
der vorstehenden Form konstruktive Schwierig- 
keiten bietet, ist für die praktische Ausführung 
dieses Meßprinzips eine Form gewählt an 
bei welcher die Selenzelle stillsteht und . 
Beleuchtungswechsel durch die Rotation ein® 
Reflektors!) bewirkt wird. In Abb. 23 sind J Io 
i die beiden Lichtquellen, X ist der rotieren i 
Reflektor, welcher das Licht der beiden Lampi i 
abwechselnd auf die Zelle wirft. Die un 
tung unterscheidet sich von der vorhergene® 


den noch dadurch, daß der Übergang der Zelle 


1) D. R. G.-M. Nr. 304 482. 


Bei genügend ` 


-.uuwsr wa, nu % 


Fe 


90. Mai 1907. 


Raumteil Wasserstoff. Die Übersättigung mit 
Wasserstoff bewirkt eine verhältnismäßi 
größere nenne Sowohl bei der frei- 
willigen Wasserstoff-Abgabe als auch bei der 
Entfernung des Wasserstoffes aus dem Draht 
durch Sauerstoff- Entwicklung übertreffen die 
eintretenden Verkürzungen die entsprechenden 
Verlängerungen. Am Ende des Vorganges ist 
der Draht kürzer als zu Anfang, sein Wider- 
stand dagegen ist der ursprüngliche. G. M 


aus der einen Beleuchtung in die andere nicht 
kontinuierlich erfolgt, sondern zwischen den 
beiden Beleuchtungen eine zeitweise Verdunke- 
lung der Zelle eintritt. Das Vibrieren des 
Zeigers könnte deshalb auch bei Gleichheit der 
beiden Beleuchtungen nicht verschwinden. Es 
gibt jedoch eine ganze Anzahl sehr einfacher 
Schaltungen, welche trotzdem eine Messung in 
derselben Weise mit derselben Genauigkeit ge- 
statten. 

Die Schaltung kann beispielsweise so er- 
folgen, daß auf die Welle des Spiegels ein 
kleiner Wechselstromerzeuger aufgesetzt und 
der erzeugte Strom, dessen Richtungswechsel 
gleichzeitig mit dem Beleuchtungswechsel er- 
folgt, durch die Zelle und ein Gleichstrom-In- 
strument geleitet wird. Je nachdem nun die 
eine oder die andere Beleuchtung stärker ist, 
wird der positive oder negative Stromstoß stärker 
ausfallen und das Gleichstrom - Galvanometer 
demnach einen negativen beziehungsweise posi- 
tiven Ausschlag zeigen. Dasselbe Resultat er- 
hält man, wenn man die Richtung eines Gleich- 
stromes, der durch die Zelle fließt, durch einen 
rotierenden Stromwender in dem Meßinstrument 
entsprechend dem Beleuchtungswechsel ändert 
oder durch Verwendung eines Elektrodynamo- 
meters, durch dessen bewegliche Spule ein 
Wechselstrom und durch dessen feststehende 
Spule der Strom der Selenzelle geleitet wird. 

Das Selen-Photometer kann nicht nur für 
gleichfarbige Lichtquellen, sondern auch für be- 
liebig gefärbte Lichtquellen verwendet werden, 
wenn dasselbe vorher auf eine bestimmte 
Lampenart geeicht wird. Das Selen reagiert 
übrigens auf Strahlen verschiedener Wellen- 
länge ganz ähnlich wie das menschliche Auge. 
Schon Sale!) hat die Wirkung der einzelnen 
Spektralfarben auf das Selen untersucht. Die 
meisten in der Praxis vorkommenden Licht- 
qnellen können daher ohne weiteres mit dem 
Selen-Photometer verglichen werden, und man 
wird nur bei extremen Färbungen eine Eichung 
des Apparates vorzunehmen haben. Das Photo- 
meter wird hergestellt von der neu gegründeten 
Photometerfabrik H.Bumb, Berlin W.30, welche 
sämtliche Patente übernommen hat. 

E. Presser. 


Verschiedene Methoden zur Prüfung der 
Zimmerluft-Elektrizität. 


Von W. Holtz. (Annalen d. Phys., Bd. 20, 1906, 
S. 587.) 


Der Verfasser beschreibt drei leicht her- 
stellbare Geräte zur Prüfung der Zimmerluft- 
Elektrizität und teilt folgendes als Ergebnis 
seiner Versuche mit. War morgens noch nicht 
geheizt, auch wenig im Zimmer gegangen, und 
schien auch die Sonne nicht, so war zunächst 
überhaupt keine Luftelektrizität wahrnehmbar, 
und so blieb es auch, wenn gedachte Verhält- 
nisse keine Änderung erfuhren. Nach dem 
Einheizen, nach Sonnenschein und längerem 
Gehen ließen sich Spuren negativer Elektrizität 
erkennen. Wurde absichtlich durch einige 
Besenstriche Staub aufgewirbelt oder wur- 
den die Fenstervorhänge geschüttelt, 80 
zeigten die Geräte eine starke negative Luft- 
elektrizität an, die sich allmählich wieder ver- 
lor und zuweilen in schwache positive Elek- 
trizität überging. Durch tätige Influenz- 
maschinen wird die Luft stark elektrisch und 
zwar immer im Sinne des isolierten ws 


Die Geschwindigkeit der Röntgen - Strahlen. 


EDER EN N BISELUEBADE von Erich Marx. 
(Abh. d. k. Sächs. Akad. d. Wissensch., 29, S. 443 
u. Annalen d. Physik, Bd. 20, 1906, S. 677.) 


Das angewandte Verfahren beruht auf dem 
Vergleich der Geschwindigkeit der Röntgen- 
Strahlen mit der Lichtgeschwindigkeit, be- 
ziehungsweise der Geschwindigkeit elektrischer 
Wellen in Drähten. Mit solchen Wellen wurden 
auch die Röntgen-Strahlen erzeugt. Zu (liesem 
Behufe wurde eine kleine Röntgen-Röhre in 
den Schließungskreis der Kondensatoren einer 
Lecherschen Anordnung eingeschaltet. Die 
Strahlung war deshalb eine fortgesetzt unter- 
brochene, weil sie nur auftrat, wenn die nega- 
tive Phase der Schwingung auf die Kathode 
traf. Seukrecht unter der Röntgen- Röhre 
(Abb. 24) befand sich ein Entladungsgefäß mit 


|] 


FORTSCHRITTE DER PHYSIK. 


— 


Untersuchungen über die Widerstandsänderung 
von Palladiumdrähten bei der Wasserstoff- 
Okklusion. 


Von Fritz Fischer. (Inaug.-Diss., Gießen; An- 
nalen d. Phys., Bd. 20, 1906, S. 503.) 


Die Versuche bezweckten eine Ergänzung 
der Arbeiten von Knott, Krakau und anderen 
über denselben Gegenstand und führten zu 
folgenden Ergebnissen: Der Widerstand eines 
Palladiumdrahtes steigt mit der Aufnahme der 
ersten Mengen Wasserstoff sofort und steil an. 
Das Anwachsen läßt allmählich nach, um von 
einem Gehalt von etwa 30 Raumteilen an (das 
heißt Vielfachen des Drahtrauminhaltes, der 
Drahtrauminhalt selbst als Einheit genommen) 
im Verhältnis der Menge des aufgenommenen 
Wasserstoffes vor sich zu gehen Nachdem der 
Draht etwa 950 Raumteile in sich aufgenommen 
haf, tritt eine abermalige Wendung im Verlauf 
der Erscheinung ein, das Steigen des Wider- 
standes hält nicht mehr Schritt mit der Aut- 
nahme des Wasserstoffes, sondern läßt stetig 
u Ein Palladiumdraht hat in gesättigtem 

ustand gegen 1000 Raumteile Wasserstoff in 
sich. Eine Oeren MIBUnE ruft keine Wider- 
„„ndsänderung hervor. Der in übersättigtem 
ustand enthaltene Wasserstoff wird freiwillig 
wieder a gegeben, ebenfalls ohne den Wider- 
pand zu beeinflussen. Der Widerstand eines 
A ladiumdrahtes kann durch Wasserstoft-Auf- 
a ne auf das 1,69-fache ansteigen. Bezeichnet 
a en Widerstand ohne Wasserstoff-Aufnahme 
W w den nach Aufnahme von H Raumteilen 
asserstoff, so gilt 


ZUM 
AlPktrO= 
rneter —> 


Versuchsanordnung zur Bestimmung der Geschwindigkeit 
von Röntgen-Strahlen. 


Abb. 24. 


einer Hohlspiegel-Elektrode aus Platin und 
einem sogenannten Faraday-Zylinder, der mit 
einem Dolezalekschen Elektrometer verbun- 
den war. Es kam nun darauf an, ob die be- 
strahlte Elektrode ein negatives oder positives 
Potential hatte. In ersterem Falle sandte sie 
Kathodenstrahlen aus, welche eine negative 
Ladung des Elektrometers bewirkten; in letz- 
terem veranlaßte sie eine Strömung aus dem 
Faraday-Zylinder zur positiv geladenen Elek- 
trode, wodurch das Elektrometer auch eine 
positive Ladung annahm (lonisation der Gas- 
reste durch Röntgen -Strahlen). Dieses ver- 
schiedene Verhalten des elektrometrischen Aus- 
schlages, je nachdem die in das Empfangsrohr 
gelangenden KRüntgen-Strahlen ein positives 
oder negatives Potential antrafen, war das 
wesentliche Hilfsmittel, das bei der Geschwin- 
digkeitsmessung zur Verwendung kam. 

Die bestrahlte Elektrode wurde mit der 
Kathode der Röntgen-Röhre durch eine Draht- 
leitung verbunden, die eine auf geraden 
Drähten verschiebbare Brücke enthielt; sie 
nahm dadurch an den Schwingungen der 
Lecherschen Anordnung teil. Es kam dann 
auf die Stellung der Brücke an, ob die Schwin- 
gungen der bestrahlten Elektrode mit denen 
der Kathode in der Phase übereinstimmten oder 


w 
zo, 7 1,0292 + 0,000668 H . 
Die Längenausdehnun i i 
g eines Palladium- 
drahtes bei Wasserstoff-Aufnahme steht bis zur 
der Bungsgrenze in geradem Verhältnisse zu 
aufgenommenen Menge und beträgt 
| 39 cm für jedes Zentimeter und jeden 
Ba. 1s. grgcaed. of the Roy. soc., Bd. 21, 8. 283; Pogg. Ann., 


-—— 


Elektrotechnische Zeitschrift. 1907. Hefı 


22. 661 


nicht, also auch, welcher Art gerade ihr Poten- 
tial war. Der Zeiger des Eiektrometers offen- 
barte dies durch entsprechende Ausschläge. 
Bei einer bestimmten Stellung der Brücke stand 
er auf null. 

Vergrößerte man jetzt die Entfernung der 
Röntgen-Röhre von dem unteren Entladungs- 

efäß, sodaß die Röntgen-Strahlen von ihrem 

usgangspunkte bis zur bestrahlten Elektrode 
einen größeren Weg wie zuvor zurückzulegen 
hatten, so kam ihnen die elektrische Welle in